Mut&Liebe 12/2014 - Bürgerschaftliches Engagement

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b端rgerschaftliches engagement

m u t 12 liebe S t a d t m a g a z i n

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Liebe Leserinnen und Leser, „Wer an den Dingen der Stadt keinen Anteil nimmt, ist kein stiller, sondern ein schlechter Bürger.“ (Perikles 500 v. Chr.). 'Idiotes' nannten die Griechen in der Antike die Bürger, die sich nicht für die Gemeinschaft engagierten. (Für den Einblick ins antike Griechenland auf S. 4, bedanken wir uns bei Dr. Hanneke Heinemann) Bürgerschaftliches Engagement ist also keine neue Erfindung und bildet auch heute das Grundgerüst unserer demokratischen Gesellschaft. Viele öffentliche und soziale Bereiche würden gar nicht existieren. Sportvereine, Katastrophenschutz und Freiwillige Feuerwehr sind ohne Ehrenamtliche nicht denkbar, aber auch in der Jugendarbeit, Politik, Kultur oder Wirtschaft arbeiten Menschen unentgeltlich. Das Interesse Einfluß zu nehmen und sein Umfeld aktiv mitzugestalten, ist neben dem Einsatz für andere, auch einer der Gründe für bürgerschaftliches Engagement. Vom Schüler bis zur Renterin, in Offenbach engagieren sich ca. 20.000 Bürgerinnen und Bürger ehrenamtlich. Wir sind beeindruckt von dem großen Engagement und geben einen kleinen Einblick in die Vielfalt der freiwilligen Arbeit in unserer Stadt. Auf den Seiten 36 – 43 haben wir außerdem in dieser Ausgabe dem Projekt 'BiBer – Brücke in den Beruf' die Möglichleit gegeben, sich vorzustellen. Neben den zahlreichen Veranstaltungen und Events, die nach der Sommerpause auf ihr Publikum warten, möchten wir besonders auf die Austellung mit Arbeiten von Renate Hampke in der Galerie ARTYCON, Wilhelmsplatz 2 (neben dem Café 'Stäbchen') hinweisen. In Zusammenarbeit mit Dr. Dorothea Terpitz, Inhaberin der Galerie, präsentiert Mut&Liebe erstmalig ein Ausstellungsprojekt. Eröffnungsmatinée ist am 13. Sept., ab 11.00 Uhr. (Infos: s. S. 74). WIr freuen uns auf ein interessiertes Publikum. Dann, wie immer, eine anregende Lektüre und eine schöne Zeit. Petra Baumgardt, Alexander Knöß, Wolfgang Malik

Impressum mut&liebe - Stadtmagazin Offenbach am Main V.i.s.d.P: Petra Baumgardt, Alexander Knöß, Wolfgang Malik GbR, Magazin Mut&Liebe, Brinkstr. 47, 63069 Offenbach, Tel.: 069 854541, Fax: 069 8570300 www.mulionline.de, Mail: info@mutundliebeoffenbach.de

Kostenlose Auslage im ganzen Stadtgebiet, u.a.: OF InfoCenter (Salzgäßchen/Ringcenter), Gastronomie, Jugend- & Kulturstätten, vhs, OF Bildungsbüro, Buchläden, Museen, Stadtbücherei, Einzelhandel, Arztpraxen, Sana Klinikum OF)

Redaktion: Petra Baumgardt, Alexander Knöß, Wolfgang Malik, Layout: Petra Baumgardt • www.grafikdesign-baumgardt.de Lektorat: Aliena Groß Fotos: Lemnitzer-fotografie.de, weitere wie jeweils angegeben oder Rechte bei den jeweiligen Personen Titel: Grafiken: © fotolia.com Offenbach, Druck: Berthold Druck GmbH, Offenbach

Die Veröffentlichung von Veranstaltungsterminen erfolgt ohne Gewähr. Nachdruck ist nur mit schriftlicher Genehmigung der Herausgeber gestattet. Dieses gilt auch für Aufnahmen in elektronische Datenbanken und vervielfältigungen auf CD-ROM.

Nächste Ausgabe: Dezember 2014 (Anzeigenschluss: 17.11.2014)

Für Druck und Satzfehler besteht keine Haftung. Auflage: 5.000 St. 3


G e s c h i c h t e n

6 … für Amt & Ehre – Kleiner Rückblick | Dr. H. Heinemann

t h e m a 7 Kein Weltmeister ohne Peter Hackl… | Udo Bullmann 9 Paten für Kndergartenkinder 12 "Sich engagieren – das bringt was" 14 Patenschaftsmodell Offenbach 16 Freiwilligenzentrum Offenbach 18 Marktplatz Gute Geschäfte 20 Selbstverständlich engagiert… | Sybille Stallmann-Beseler 21 Selbsthilfegruppen | Tom Schüler 23 StattHaus Offenbach 23 "Also, mal ganz im Ernst…" | Ingrid Borretty 25 Referat Ehrenamt 26 Offenbach sagt Danke 27 "Meine Gedanken zum Ehrenamt…" | Sigrid Isser 28 wellcome Projekt 30 Quartiersfamilie 31 Klimapate für Offenbach 32 Ökumenische Hospizbewegung 33 Repair Café

P r o j e k t

36 BiBer – Brücke in den Beruf 48 OFFcourse! 56 Road Movie Urkraine

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A r b e i t

44 Ehrenamtlich das Image des Unternehmers verbessern 46 Ausbildung in Teilzeit – so geht das

G o u r m e t

50 Soupreme – die Suppenbar 51 Weinseelig – alpine Weine und Schmankerl 48 'Süßes aus dem Netz' – der 'Kuchenbäcker'

L i t e r a t u r

55 Kunst & keine Schokolade

k u n s t w e r k

57 TAUSCH! – Heyne Contemporary Art Fair 2014 58 Hagen Bonifer 62 12. Rumpenheimer Kunsttage 63 EVAKUIEREN 63 Festival der jungen Talente 2014 74 Ausstellung Renate Hampke

Hö r b a r 64 CD-Tipps von Udo Boll

E r l e b e n | s e h e n s w e r t 66 Hafen 2 Konzertinfo 67 LUCAS Kinderfilmfestival 68 MUT&LIEBE Auswahl

Renate Hampke 5


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thema

Fotos: © mahout–fotolia.com

… für amt & ehre – kleiner rückblick ins antike griechenland von Dr. Hanneke Heinemann Unbezahlte Arbeit im antiken Griechenland – da denkt man als durchschnittlich gebildeter Westeuropäer nicht so sehr an Ehrenamt, sondern vielmehr an Sklavenarbeit. Dabei ist beides durchaus miteinander verknüpft, denn das eine ist schwerlich ohne das andere möglich. Das Ehrenamt im alten Athen unterscheidet sich in grundlegenden Aspekten vom heutigen. Gemeinhin verbinden wir heute Ehrenamt mit einem nicht oder kaum bezahlten sozialen und karitativen Engagement, das obwohl gesellschaftlich wertvoll, kaum von der Gesellschaft anerkannt wird. Diese Aufgaben verrichteten im alten Griechenland meist Sklaven und Frauen. Ein Ehrenamt konnten sich in der Regel nur Männer ohne Existenzsorgen erlauben. Von diesen verlangte die Polis – der Stadtstaat – jedoch Einsatz für das Gemeinwohl. Von jedem männlichen Bürger wurde erwartet, dass er sich für das Gemeinwesen engagiert, indem er für dessen Wohlfahrt tätig wurde und in den Versammlungen die Belange der Stadt diskutiert. Die Aufgabenbereiche dieses ehrenvollen Amtes entsprechen heute in etwa denen der Politik. Die freien männlichen Bürger konnten sich diese Beschäftigung nur leisten, weil sie freie Zeit zur Verfügung hatten. Und die hatten sie, weil der größte Teil der anfallenden Arbeiten in adeligen und bürgerlichen Häusern und Betrieben von unbezahlten Sklaven und Frauen verrichtet wurde. Arbeitende waren zusätzlich durch Versammlungsregeln ausgeschlossen. Wer als freier männlicher Bürger an solchen Versammlungen jedoch nicht teilnahm, obwohl er es könnte, und sich auch sonst den Angelegenheiten des Gemeinwesens verweigert, war ein idiótes – ein Privatmensch, der von den anderen Bürgern gering geachtet wurde. Der Staatsmann Perikles brachte diesen Umstand 500 v. Chr. in einem knackigen Satz zum Ausdruck, der 6

noch heute im Zusammenhang mit Ehrenamt viel zitiert wird: „Wer an den Dingen der Stadt keinen Anteil nimmt, ist kein stiller, sondern ein schlechter Bürger.“ Auch der, für die europäische Geistesgeschichte grundlegende Philosoph Aristoteles forderte Engagement ein, setzte es jedoch auch in Verhältnis zum betriebenen Aufwand. So entwickelten sich mehr oder weniger subtile gesellschaftliche Verachtungsmechanismen, die Männer sittlich nötigten, sich für das Gemeinwohl zu betätigen. Dabei sollte die Triebfeder nicht so sehr das Erringen politischen Einflusses sein, sondern die Tugend. Denn vornehme Männer und geachtete Bürger hatten sich durch ihre Hochherzigkeit auszuzeichnen nicht durch Machthunger. Geachtete Männer mit zeitweise großem politischen Einfluss waren Archonten, anfangs auf Lebenszeit gewählte hohe Staatsbeamte. Sie erhielten in der Regel keine Vergütung, vielmehr wurde von ihnen erwartet, dass sie den ihnen obliegenden Bereich mit ihrem Vermögen unterstützen. Dafür war ihnen ein Platz im Areopag – dem Obersten Rat – und hohes politisches Ansehen gewiss. Auch am Anfang einer politischen Karriere kann ein Ehrenamt stehen: So übernahm der berühmte Athener Staatsmann Perikles zu Beginn seiner Laufbahn die Leitung der Chorregie, die Ausstattung und den Unterhalt des Chores in Theaterstücken. Das machte er so überzeugend, dass er sogar einen 1. Preis für ein Aischylos-Stück errang. Viele Aspekte, die im antiken Griechenland eine Rolle spielten, sind heute noch relevant: Ehrenamtlich engagierte Menschen leben meist in sicheren Existenzen, die ihnen noch Zeit für diese Tätigkeit lässt – die anderen gehen ihrem Broterwerb nach. Und auch heute kann die mitunter recht mühsame ehrenamtliche Arbeit in der Kommunalpolitik der Beginn einer Berufspolitikerkarriere sein. m u t & l i e b e S e p t . / Ok t . / N o v . 2 0 1 4


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Thema

Vereine gehören in Deutschland zum Leben und Aufwachsen wie Nutella, Wetten Dass und Tintenkiller. Wir alle haben Fußball gespielt, Stockbrot (außen schwarz, innen roh) gebacken, haben Sommerfeste gefeiert, sind in Trainingslager gefahren, zu Wettkämpfen, in Zeltlager. Wir alle hatten Trainer und Betreuer, die waren halt immer da. Abends, am Wochenende, in den Ferien. Menschen, die sich in ihrer Freizeit für andere engagieren, neben ihrem Beruf und ihrer Familie. Das Ehrenamt in Deutschland ist die Antithese zum Egoismus und ein Bekenntnis dazu, wie wir leben wollen.

kein weltmeister ohne peter hackl… statement von udo bullmann, spd abgeordneter

im europäischen parlament

n In Deutschland engagieren sich 36% aller Menschen über 14 Jahren im Ehrenamt, die meisten davon in Sportvereinen – so wie Peter Hackl, der den vierjährigen Mario Götze im Ostallgäu trainiert hat. Ohne Peter Hackl und seine Kollegen in allen anderen Vereinen gäbe es Mario Götze nicht, auch keinen Thomas Müller oder Mats Hummels. Im Jubel über die Weltmeisterschaft dürfen wir nicht vergessen, wer die Basis gelegt hat – unzählige Kinder- und Jugendtrainer in ganz Deutschland, die sich nach Feierabend im Regen auf den Platz stellen und versuchen, einer Horde kleiner Jungs und Mädchen Taktik beizubringen. Ohne Ehrenamtliche wären wir nicht nur kein Weltmeister, viele soziale und öffentliche Bereiche unseres Lebens könnten gar nicht existieren. Wir alle stützen uns auf die Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren – nicht nur in den Sportvereinen, beim Katastrophenschutz, bei den vielen Tafeln, auch in den Kirchen, in der Jugendarbeit, bei der Freiwilligen Feuerwehr, in Hospizen, im Umweltschutz, auch in der Politik, in Nichtregierungsorganisationen, in der Flüchtlingshilfe. Wir verlassen uns darauf, dass unsere Kinder bei ihnen nicht nur Fußball spielen lernen oder wie man Kröten rettet und Feuer löscht, wie man ein Lagerfeuer macht oder ein Zelt aufbaut. Wir verlassen uns auch darauf, dass sie bei der Gelegenheit mitbekomm u t & l i e b e S e p t . / Ok t . / N o v . 2 0 1 4

men, wie man als Mensch in einer Gesellschaft lebt – als sozialer Mensch, mitfühlend und teilnehmend. Die Bürde ist groß – die Menschen, die sich neben ihrem Beruf für andere einsetzen, sollen nebenher noch erziehen, anleiten, integrieren und insgesamt als Vorbild fungieren. Wir verlangen viel – soziales Handeln in dieser Gesellschaft darf sich nicht allein darauf stützen, dass sich schon Menschen finden werden, die sich aus Verantwortungsbewusstsein und Mitgefühl unserer Kinder, Alten und Schwachen annehmen, derer annehmen, die die Gesellschaft zurückgelassen oder gar nicht erst reingelassen hat. Wir dürfen unseren Staat hier nicht aus der Pflicht entlassen – wir müssen die Menschen, die sich im Ehrenamt engagieren, in Ehren halten und ihre Arbeit nicht als selbstverständlich voraussetzen. Wir dürfen sie nicht zustellen mit bürokratischen Hürden, wir müssen ihnen die Sicherheit geben, dass ihr Verein oder ihr Projekt länger als 12 Monate finanziert wird. Nicht alle sozialen Konflikte können vom Ehrenamt gelöst werden, nicht jede soziale Kälte kann mit Wärme überwunden werden. Aber um so viel wie möglich zu erreichen, brauchen ehrenamtlich tätige Mitbürgerinnen und Mitbürger unser aller Unterstützung. Der Staat muss ihr Engagement erleichtern, nicht beschweren und ihnen die Sicherheit geben, die sie benötigen, um ihr Bestes geben zu können. 7


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Thema

paten

für kindergartenkinder wellco quartiersfamilie freiwilligenzentrum hos schaftsmodell stattHaus marktplatz 'g selbsthilfegruppen repair café

36% engagieren sich ehrenamtlich

in sportvereinen 11%, im bereich 'kirche & 7,5%, die übrigen in anderen bereichen u.a. schule, kindergarten, politik

in offenbach gibt es ca. 20.000 eh

wir stellen vor ...... (*Zahlen aus: Ehrenamt, freiwilliges und bürgerschaftliches Engagement in Hessen, Ergebnisse der Freiwilligensurveys 1999 – 2004 – 2009) 8


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Thema

me Paten für KindergartenKinder piz patenJugendliche fördern Kinder – ute geschäfte' Ein Projekt der Lokalen Agenda21

in hessen*

religion ca. . kunst, kultur,

renamtliche

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n Von Beginn des Patenprojektes vor 13 Jahren bis heute engagierten sich bereits mehr als 400 Schülerinnen und Schüler, ab 14 Jahren, ehrenamtlich für Kindergartenkinder mit Migrationshintergrund. Im Schuljahr 2013/2014 besuchen 6 Schülerinnen und Schüler aus einer Offenbacher Realschule und 36 Jugendliche aus Offenbacher Gymnasien, mindestens ein Jahr lang, an einem Nachmittag in der Woche „ihr Patenkind“ in der Kindertagesstätte. Beim gemeinsamen Spielen, Singen und Erzählen entstehen freundschaftlich Kontakte. Die Jugendlichen setzen ihr Wissen und Können für die „kleinen Geschwister“ ein und die Kindergartenkinder erleben auf ganz natürliche Weise, was man alles von den „großen Geschwistern“ lernen kann. Die Kindergartenkinder haben eine Bezugsperson für sich alleine und schnell stellt sich eine emotionale Bindung zu den Jugendlichen her, die beiden fruchtbare Impulse und Inspirationen gibt. Die Patinnen und Paten haben meist selbst eine Migrationsgeschichte und können sich, aufgrund ihres eigenen Erlebens, in die Schwierigkeiten der Kinder hineindenken und -fühlen. Sie wissen aus eigener Erfahrung, wie wichtig es ist, die Landessprache zu erlernen. So entsteht eine einzigartige Selbsterfahrungs9


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Thema MAZLUM (17 Jahre/ Rudolf-Koch-Schule/ 3 Jahre im Patenprojekt) „Es ist für mich wichtig ein Projekt zu unterstützen, das in meiner Nähe ist und nicht irgendwo in der Welt. Ich möchte etwas weitergeben und helfen, dass die Kinder die Deutsche Sprache lernen. Aus meiner eigenen Erfahrung weiß ich, wie schwierig das ist, wenn keine Bezugsperson da ist. Mein Patenkind freut sich jedes Mal, wenn ich in die Kita komme. Ich tausche mich mit den Erziehern aus, die uns unterstützen, dann spielen wir miteinander.“

und Selbsthilfesituation voller Wertschätzung aus der beide nachhaltig gewinnen können. Ziel des Patenprojekts ist es, das Sprachverständnis der Kindergartenkinder zu unterstützen, denn „Eine Sprache lernt man nur durch Sprechen“. Das Patenprojekt ist so angelegt, dass die Kindergartenkinder durch die intensive 1:1-Beziehung zum Jugendlichen motiviert werden, Sprache anzuwenden und zu erforschen. Überwiegend Mädchen, aber auch zahlreiche Jungen übernehmen freiwillig und ehrenamtlich Aufgaben und Verantwortung; sie leben den Kindern Toleranz und Offenheit vor und werden so zu Vorbildern und Hoffnungsträgern. Die Jugendlichen lernen Eigenverantwortlichkeit und Zuverlässigkeit und erfahren, dass sie von den Kindern gebraucht und geschätzt werden. Sie erhalten erste Einblicke in einen abwechslungsreichen Beruf und lernen in einer sehr konkreten Situation ein soziales Arbeitsfeld kennen. Einige entscheiden sich später auf Grund ihrer Erfahrung für eine pädagogische Ausbildung.

Das Patenprojekt – eine Erfolgsgeschichte durch funktionierende Netzwerke. Mitglieder der Lokalen Agenda21 erkannten im Jahr 2000, dass ein erheblicher Anteil der Jugendlichen mit Migrationshintergrund, auf Grund fehlender Deutschkenntnisse, die Hauptschule ohne Abschluss verlassen hatte. Anstoß zum Projekt „Paten für Kin10

dergarten-Kinder“ war die Studie „Interkulturelles Lernen und Entwicklung einer Bildungsregion Offenbach Innenstadt“ von Prof. Dr. Ingrid Haller, die 2001 im Auftrag des Präventionsrates der Stadt Offenbach erstellt wurde. In dieser Studie wies sie eindringlich auf die bestehenden Probleme im Vorschulbereich der Zuwandererstadt Offenbach hin. 13 Jahre später gibt es in fast allen Offenbacher Kindertagesstätten ein flächendeckendes Sprachförderprogramm. Das Projekt „Paten für KindergartenKinder“ unterstützt die Kindergartenkinder, das im Sprachförderunterricht Gelernte im persönlichen Gespräch mit ihrer Patin oder ihrem Paten anzuwenden – „Lust auf Sprache“ zu bekommen.


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Thema

SPOGMEI (19 Jahre/ Rudolf-Koch-Schule/ 3 Jahre im Patenprojekt) „Nach 3 Jahren im Patenprojekt hat sich eine schöne Beziehung zu meinem Patenkind entwickelt. Es ist mir richtig ans Herz gewachsen und es macht mir sehr viel Freude mein Wissen und meine Erfahrungen weiter zu geben. Schade, dass es das Projekt nicht schon zu meiner Kindergartenzeit gab. Für mich ist es wichtig mich für andere zu engagieren.“

Fotos: © Alexander Knöß

Die Lokale Agenda21 organisiert und koordiniert das Patenprojekt in Zusammenarbeit mit den Kita-Teams und den Lehrkräften. Jugendliche, Kindergartenkinder und deren jeweilige Eltern sind eingebunden. Jugendamt und Staatliches Schulamt unterstützen das Projekt. Inge Falb-Siemon und Barbara Levi-Wach von der Lokalen Agenda21 betreuen – ebenfalls ehrenamtlich – das Patenprojekt. Inge Falb-Siemon, eine der Gründerinnen des Patenprojekts hat zu diesem Projekt ihre Bachelorarbeit geschrieben.

len ihnen ihr Patenkind vor und erklären ihnen die Aufgabe. Darüber hinaus nutzt die Lokale Agenda21 die Kultur als Katalysator: Museen, Künstler und Musiker sind eingebunden. Konzerte, Ausflüge und ge-

Die Erzieherinnen und Erzieher, aber auch die Lehrkräfte, begleiten das Projekt pädagogisch und fachlich; stehen den Jugendlichen hilfreich zur Seite, stel-

LAMIA (17 Jahre/ Rudolf-Koch-Schule/ 1 Jahr im Patenprojekt) „Ich engagiere mich schon länger mit Spogmei für Kinderrechte für Projekte der Unicef. Für mich ist es selbstverständlich, dass man sich in der Gesellschaft engagiert. Ich weiß aus eigener Erfahrung wie wichtig die Sprache ist für den weiteren Weg und die Integration der Kinder. Kinder sind die Zukunft und wir müssen ihnen helfen sich in der Welt zu recht zu finden.“

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HIEU (17 Jahre/ Rudolf-Koch-Schule/ 3 Jahre im Patenprojekt) „Ich bin selbst ein Kind mit Migrationshintergrund und kenne die sprachlichen Barrieren und Hindernisse beim Erlernen einer fremden Sprache. Ich möchte den Kindern helfen Deutsch zu lernen und ihre Sprachbarriere mit leichten Spielen und Aktivitäten, wie 'Was packe ich in meinen Koffer' oder 'Ich sehe was, was Du nicht siehst' zu überwinden. Es macht mir Freude zu sehen, wie sich mein Patenkind entwickelt und die Sprache lernt.“ 11


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thema MARCEL (18 Jahre/ Rudolf-Koch-Schule/ 1 Jahr im Patenprojekt) „Ich bin im ersten Jahr im Patenprojekt und es macht mir richtig Spaß mich mit meinem Patenkind zu beschäftigen. Ich merke, dass es mich braucht. Wichtig ist für mich hierbei, dass ich das Gefühl habe ihm wirklich helfen zu können. Wir spielen miteinander und es macht mir Freude die Entwicklung zu beobachten. Ich will das gerne weiter machen, denn es ist wichtig, dass sich Jugendliche für die Gesellschaft engagieren.“

meinsame Treffen dienen dem Austausch und sollen die Jugendlichen auf die Welt neugierig machen. Zum Abschluss eines „Patenjahres“ veranstaltet die Lokale Agenda21 eine Feier als Dank an die Jugendlichen, die Kita-Teams und die Lehrkräfte. Im Rahmen dieses Festes erhalten die Patinnen und Paten für ihr ehrenamtliches Engagement die Würdigung des Landes Hessen und eine Urkunde der Lokalen Agenda21 überreicht. Eine Anerkennung und Bestätigung, aber auch Referenz für die Jugendlichen für ihr

Durchhaltevermögen und ihre Fähigkeit, sich verantwortungsvoll für Integrationsarbeit und hier speziell für Kindergartenkinder einsetzen. (Alexander Knöß)

 Infos: Lokale Agenda 21 Berliner Straße 60 Barbara Levi-Wach 069 / 80 65 - 21 52 agendabuero@offenbach.de

Sich engagieren – das bringt was!

Ein Hauptschulprojekt im Kreis Offenbach Rita Jacoby, Leiterin des Jugendbildungswerkes des Kreises Offenbach leitet das als überaus erfolgreich geltende Projekt „Sich engagieren – das bringt was“ an Hauptschulen im Kreis Offenbach. Grund genug, um für diese Ausgabe mehr von Frau Jacoby über die Heranführung von Hauptschülerinnen und Hauptschülern an die Thematik zu erfahren. n Rita, du hast das Projekt „Sich engagieren – das bringt was“ entwickelt. Wie bist du auf die Idee gekommen? Ich glaube, die meisten Jugendlichen sind offen für das Thema Engagement. Oftmals betonen Personalchefs, wie hilfreich ehrenamtliches und freiwilliges Engagement von Jugendlichen bei Bewerbungen um einen Ausbildungsplatz ist. Wenn sie das nachweisen können, dann machen 12

sie sich als Bewerber oder Bewerberin interessant. Und wir wissen aus Studien, dass sich Jugendliche mit Hauptschulabschluss z.B. weniger gesellschaftlich engagieren. Das liegt natürlich auch daran, dass ihnen häufig die Zugänge zu entsprechenden Einrichtungen oder Vereinen fehlen. Ich führe schon seit Jahren Projekte zum Thema des Übergangs von der Schule in den Beruf durch und weiß, dass Hauptschülerinnen und Hauptschüler auf dem Ausbildungsmarkt nicht an vorderster Front stehen und oftmals nicht die gleichen Voraussetzungen mitbringen wie andere Schülerinnen und Schüler. Ich frage mich dann, wie können Hauptschülerinnen und Hauptschüler ihre Chancen verbessern und optimaler für sich nutzen. Zugänge zu schaffen und Chancen zu verbessern, das hat mich letztlich motiviert, das Konzept von "Sich m u t & l i e b e s e p t. / o k t. / n o v. 2 0 1 4


mut&liebe engagieren – das bringt was!" für Hauptschulklassen zu entwickeln. Darüber hinaus bringt ehrenamtliches Engagement Wertschätzung und Anerkennung. Mit wem hast Du das Projekt durchgeführt? Zuletzt habe ich das Projekt an der Adolf Reichwein Schule in Heusenstamm mit einer 7. Hauptschullasse zusammen mit deren Klassenlehrerin und der Schulsozialarbeiterin durchgeführt. Es macht Sinn, es im Klassenverband zu machen, da erreichen wir jeden Schüler und jede Schülerin, egal ob sie es vorher interessant finden oder nicht. Und finden Sie das Thema dann interessant? Ja! Wir führen die Schüler langsam an das Thema heran, mit einfachen Fragen: „Wer engagiert sich von euch schon?“ oder „Was ist ehrenamtliches Engagement überhaupt?“ „Warum engagieren sich Menschen freiwillig?“ Durch die Fragerunden wird manchen Schülerinnen und Schülern klar, dass sich eigentlich jeder schon irgendwie ein bisschen engagiert hat und dass jeder freiwilliges Engagement gut findet. Viele sagen aber auch, dass sie jetzt erst verstünden was Engagement überhaupt bedeutet. Sie verstehen dann auch, dass es für sie selbst viel bringt, aber auch für die Gesellschaft bedeutsam ist. Sie wollen gerne in einer Gesellschaft und in einer Umgebung leben, in der man sich um Andere, um Tiere und um die Umwelt kümmert, wo niemand Not leiden muss. Ich frage auch nach kulturellen und religiösen Hintergründen, in welcher Religion ist das Gebot des Helfens verankert? Und dann stellt sich heraus, dass es in jeder Religion verwurzelt ist, den Menschen zu helfen.

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thema

Was passiert dann? Nachdem wir die Schüler/innen am ersten Tag für das Thema sensibilisiert haben, besuchen Sie am zweiten Tag in drei Gruppen Einrichtungen und Institutionen. Wir waren bei einer Tafel, in einem Seniorenheim und bei der Freiwilligen Feuerwehr. Dort kommen sie mit den Verantwortlichen ins Gespräch und können auch noch ein bisschen praktisch ausprobieren. Der 2. Tag ist immer das Highlight des Projektes. Am dritten Tag überlegen sich die Schüler/innen dann ein eigenes Projekt. Zum Beispiel wurde in Heusenstamm die Idee geboren, ein Erinnerungsbuch mit den Bewohnerinnen und Bewohnern im Seniorenheim zu erstellen; die alten Menschen erzählen ihre Geschichten und die Jungen gestalten daraus ein Buch. Darauf freuen sich beide Seiten sehr. Können solche Projekte denn umgesetzt werden? Ja, das ist natürlich wünschenswert. Das Erinnerungsbuch wird in Heusenstamm, mit Unterstützung der Schulsozialarbeiterin umgesetzt. Es ist wichtig, dass die Projekte in der Umsetzung begleitet werden. Vielleicht kann man zukünftig bei der Begleitung noch andere Initiativen mit einbinden, z.B. ein Jugendzentrum oder die Ehrenamtsagentur. Was war Dein schönster Moment? Ich freue mich natürlich, wenn sich etwas aus dem Projekt ergibt; wenn es nachhaltig ist, so wie das Erinnerungsbuch. Einige werden durch das Projekt auch für schulische Engagementangebote sensibilisiert und können sich nun vorstellen da mitzumachen. Klasse 7 H Adolf Reichwein Schule Heusenstamm

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Thema

PMO – Team (v.l.n.r.): Imke Krettek, Jörg Meyer (Projektleitung Jugendamt), Pfarrerin Anja Harzke (Projektleitung Ev. Dekanat), Bernd Cölsch, Steffen Bickel

Patenschaftsmodell OF Erfolgreiche Unterstützung für Hauptschüler/-innen n Das Patenschaftsmodell Offenbach wurde 2004 als Kooperationsprojekt der Pfarrstelle Gesellschaftliche Verantwortung des Ev. Dekanates Offenbach (Anja Harzke) und des Jugendberatungsbüros der KJK Sandgasse, Jugendamt Offenbach (Jörg Meyer) ins Leben gerufen. Ziel ist es, Jugendliche aus vier Offenbacher Hauptschulen bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz zu unterstützen, sowie sie bei ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu begleiten. Die Situation von Hauptschülerinnen und -schülern ist gerade in Offenbach nicht einfach. 85-90% haben einen Migrationshintergrund, sie kommen aus über 40 verschiedenen Ländern, nicht selten mit „bildungsfernem Hintergrund“. Die Chance einen Ausbildungsplatz zu bekommen, ist – ohne Unterstützung – gering. Hier setzt das PMO an: Die ehrenamtlichen Patinnen und Paten begleiten und fördern je einen Jugendlichen zwei Jahre lang, hierbei entsteht eine persönliche Beziehung, die die Motivation des Jugendlichen fördert. Über 250 Schülerinnen und Schüler wurden bisher betreut und begleitet. Viele haben mit Unterstützung der Paten einen Ausbildungsplatz gefunden oder eine weiterführende Schule besucht und abgeschlossen. Bevor wir tätig wurden, lag die Zahl der Hauptschüler, die einen Ausbildungsplatz fanden, bei 0 aus 76 (Mathildenschule) bzw. 4 aus 90 (Bachschule). Das Projekt ist erfolgreich: 2013 hatten wir eine Vermittlungsquote von 68,2%! Also 68,2% der Jugendlichen, 14

die im PMO-Programm sind, haben einen Ausbildungsplatz bzw. Arbeitsplatz erhalten oder streben einen höheren Schulabschluss an. 40 ehrenamtliche Patinnen und Paten sind zur Zeit bei uns aktiv. Sie kommen aus den unterschiedlichsten Berufen, darunter viele aus Wirtschaftsunternehmen aus dem Rhein-Main-Gebiet (wie z.B der Deutschen Bank). Ein Drittel der am PMO teilnehmenden Jugendlichen werden von Nachhilfepaten in Mathe, Deutsch und Englisch kostenlos unterrichtet, um ihre Ausbildungschancen zu steigern, bzw. Defizite vor der Ausbildung zu beheben. Zwei Drittel konnten ihre Schulnoten innerhalb eines Jahres verbessern. Für Paten und Multiplikatoren werden regelmäßige Fachveranstaltungen rund um das Thema Jugendliche und Ausbildung angeboten, ebenso ein Patenstammtisch zum informellen Austausch von Paten, Lehrern, Multiplikatoren und Projektleitern. Ein Unterprojekt ist der jährlich stattfindende Beratungstag „Fit für die Bewerbung“, eine ganztägige Veranstaltung mit Personaltrainern und -beratern der Deutschen Bank, der IHK und der Wirtschaftsjunioren für etwa 40 Hauptschüler in Offenbach. Die Schüler erleben unter realitätsnahen Bedingungen ein Bewerbungsgespräch und bekommen ein sehr ausführliches Feedback, sowie verschiedene Workshopmodule zum Thema vermittelt. Das Projektleitungsteam ist Ansprechpartner für Schüler und Paten, sowie LehrerInnen und Schulleitungen und versucht u.a. mit Öffentlichkeitsarbeit ständig neue Paten zu gewinnen. m u t & l i e b e s e p t. / o k t. / n o v. 2 0 1 4


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Das Projekt finanziert sich (außer den 1,5 hauptamtlichen Stellen) fast ausschließlich über Drittmittel und Spenden, die durch Fundraising eingeworben werden. Erfreulich viele kirchliche und andere Stiftungen und Organisationen wie z.B. der Lionsclub Offenbach Rhein-Main unterstützen das PMO. Seit drei Jahren ist es außerdem gelungen, einjährige Stipendien auszuloben (gestiftet von der Bürgerstiftung Offenbach, der Deutschen Bank und der IHK) für Schüler mit gutem Hauptschulabschluss, die dann die Mittlere Reife anstreben. Das Patenschaftsmodell hat in den letzten 10 Jahren einen beachtlichen Beitrag dazu geleistet, in unserer Stadt Hauptschülern eine Chance auf ein selbst bestimmtes Leben zu geben, es ist fester Bestandteil der Jugendbildungsarbeit. Dafür wurde das PMO mit etlichen Preisen bedacht: Dem Integrationspreis der Stadt Offenbach, dem Preis für Soziales Bürgerengagement des Hessischen Sozialministers, dem Leuchtturmprojektpreis der bundesdeutschen Mehrgenerationenhäuser und dem 1. Preis für Genera-

Thema

tionenprojekte der Bürgerstiftung Citoyen Frankfurt. Darüber freuen wir uns sehr, weil die Arbeit der Ehrenamtlichen damit besonders gewürdigt wird und die Arbeit mittelfristig weiter geführt werden kann. Jeder Jugendliche, der sich im projekt entwickelt, ist aller Anstrengung wert. Ziel ist es auch, den Schülerinnen und Schülern zu vermitteln, dass sie es schaffen können, wenn sie wollen, da sie Menschen an ihrer Seite haben, die ihnen beistehen und sie unterstützen. Kurz: eine Chance für jugendliche Hauptschüler mit relativ schlechten Startchancen. Das Projekt ist weit über Offenbach hinaus als Impulsgeber bekannt und hat Vorbildfunktion, wohl auch wegen der bundesweit einmalig guten Kooperation von evangelischer Kirche und Jugendamt.

 Infos: www.patenschaftsmodell-of.de Jörg meyer, jugendamt offenbach Tel. 069/8065-3973 /-3971 Mail: joerg.meyer@jugendamt-of.de ANZEIGE

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Thema

Freiwilligenzentrum OF © Lemnitzer-Fotografie

Für Menschen, die sich engagieren möchten und für Vereine, Organisationen und Projekte, die ehrenamtliche Unterstützung brauchen, ist das Freiwilligenzentrum die richtige Adresse. Interessierte Bürgerinnen und Bürger bekommen hier Informationen, Beratung und einen umfassenden Einblick in die unterschiedlichen Tätigkeitsfelder. Im Sport- und Kulturbereich, Natur- und Umweltschutz, in Schulen, in der Politik, in Bürgerinitiativen und AGENDA-Gruppen, im Selbsthilfebereich, Rettungswesen, im Sozialbereich und in Kirchengemeinden engagieren sich in Offenbach zahlreiche Frauen und Männer. Dieses Engagement ist ein unschätzbarer Reichtum für das Leben in unserer Stadt. Das Freiwilligenzentrum begleitet die Engagierten und arbeitet für die Weiterentwicklung und Nutzung bürgerschaftlichen Engagements in unserer Gesellschaft. Dabei geht es auch um die Frage der Zusammenarbeit zwischen hauptberuflichen und freiwilligen Mitarbeitern. 16

Kontaktstelle für bürger schaftliches Engagement Wenn Hauptberufliche mit Freiwilligen….

n Freundliche und wertschätzende Umgangsformen sind generell gute Voraussetzungen für eine Zusammenarbeit. Aber wer hat nicht schon einmal in einem Team gearbeitet, wo das nicht selbstverständlich ist? Das macht nicht unbedingt Spaß, ist aber im Berufsleben nicht unbedingt sofort ein Grund für eine Kündigung. Ganz anders verhält es sich in gemischten Teams, also da, wo Hauptberufliche mit Freiwilligen zusammen arbeiten. Hier stellen sich ganz andere Herausforderungen für ein gutes Gelingen. Ein Dauerbrenner in jeder Organisation, die mit Freiwilligen arbeitet, ist die gemeinsame Arbeit zwischen Haupt- und Ehrenamtlichen. Hier begegnen sich zwei Welten. Die beiden Gruppen können sich dabei gegenseitig entlasten und ergänzen – aber m u t & l i e b e s e p t. / o k t. / n o v. 2 0 1 4


mut&liebe auch miteinander konkurrieren. Welche notwendigen Voraussetzungen müssen gegeben sein, dass sie für beide Seiten zum positiven Erlebnis werden? Wo lauern Konflikte, wie lassen sich diese lösen? Natürlich gibt es auch zu diesem Thema Vorbilder und gute Ratgeber. Wir wollen versuchen, Antworten aus eigener Erfahrung zu geben. Doch zunächst lohnt sich ein Blick auf die unterschiedlichen Motivationen. Wer sich engagieren will und an einem freiwilligen Einsatz interessiert ist, hat in der Regel klare Erwartungen: Die Tätigkeit soll Freude machen und muss sinnvoll sein. Diese Menschen engagieren sich auf Zeit, je nach Lebenssituation und Interesse, wollen neue Menschen kennen lernen, wollen Anerkennung und Beteiligung, eigene Kenntnisse und Erfahrungen erweitern – und sie wollen etwas für das Gemeinwohl tun. Freiwilliges Engagement kann nur dann eine sinnvolle Ergänzung sein, wenn die Struktur der Organisation darauf vorbereitet ist, wenn sie den Anforderungen der Zusammenarbeit in gemischten Teams gerecht wird. Seit einigen Jahren ist die positive Tendenz zu beobachten, dass die Organisationen der Wohlfahrtsverbände vermehrt FreiwilligenmanagerInnen ausbilden, die in den eigenen Organisationen genau diese Strukturen etablieren sollen. Was aber sind gute Rahmenbedingungen, die sich aus solchen Strukturen ableiten lassen? Ein Schlagwort aus dem Freiwilligenmanagement dafür lautet „Freiwillig, aber nicht umsonst“. Damit ist nicht nur die Erstattung von entstandenen Kosten gemeint. Was erwartet jemand, der seine Zeit und sein Engagement einbringt im Gegensatz zu einem Arbeitnehmer, der Entgelt für seine Tätigkeit bekommt? „Ich schätze den Umgang auf Augenhöhe, habe eine klare Aufgabenbeschreibung und kann in meinem Bereich ganz eigenständig agieren. In meinem Tätigkeitsbereich kann ich meine Kompetenzen einbringen. In den acht Jahren, in denen ich im Freiwilligenzentrum bin, habe ich meine EDV-Kenntnisse kontinuierlich erweitern können. Das bringt mir persönlich was. Und natürlich muss die Chemie in einem gemischten Team stimmen. Sonst würde ich nach einer anderen Tätigkeit Ausschau halten.“ (Helmut P. Müller) m u t & l i e b e s e p t. / o k t. / n o v. 2 0 1 4

Thema

„Mir ist ganz besonders wichtig, dass ich einen verbindlichen Ansprechpartner habe. Von den Hauptamtlichen erwarte ich regelmäßige Informationen und einen Austausch über die aktuellen Themen. Ich möchte in die Arbeit des FzOF eingebunden werden. Das zeigt mir, dass ich mit meinem Engagement ernst genommen werde. Zu unseren monatlichen Teamsitzungen kommt auch immer ein Vertreter des Vorstands. Das finde ich gut.“ (Elisabeth Knösel)

„Einen neuen Job habe ich im Ruhestand mit meinem Engagement im Freiwilligenzentrum nicht gesucht – obwohl es manchmal richtig viel zu tun gibt und ich regelmäßige Beratungszeiten abdecke. Mir gefällt die Zusammenarbeit im Team, der Austausch untereinander und dass ich andere fragen kann. Ohne schlechtes Gewissen nehme ich mir aber Auszeiten und habe das Gefühl, frei über meine Zeit verfügen zu können. Es lässt sich mit meiner Art der Verbindlichkeit und Gewissenhaftigkeit vereinbaren.“ (Carmen Kassube)

„Eine zentrale Aufgabe der Hauptamtlichen sehe ich darin, uns Freiwilligen die nötige Wertschätzung entgegen zu bringen. Wenn das nicht gelingt, wird ein Engagement nicht von Dauer sein. Man darf die Freiwilligen nicht nur arbeiten lassen, es muss ein Bezug entstehen. Ich würde das auch mit dem Stichwort „Das Halbprivate“ beschreiben. Beispielsweise gehen wir zusammen auf das Lichterfest, nehmen uns im Büro Zeit für einen „Schnack“ und organisieren ein Sommerfest für uns alle. Vielleicht liegt darin die größte Schwierigkeit in der Zusammenarbeit. Denn Privat und Arbeit sind ja grundsätzlich erst mal Gegenpole.“ (Uli Matthies)

 Infos: Freiwilligenzentrum Offenbach e.V. Domstraße 81, Offenbach Tel.: 069/82 36 70 39 Mail: info@fzof.de www.fzof.de

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Markus Weinbrenner, Hauptgeschäftsführer IHK OF Bereits zum fünften Mal findet der „Marktplatz für Gute Geschäfte“ in Offenbach statt, und ich bin stolz darauf, auch in diesem Jahr wieder Gastgeber sein zu können. Es gibt über 260 „Marktplätze für Gute Geschäfte“ in mehr als 90 Städten in Deutschland. Das bedeutet gut 15.000 neue Kooperationen von engagierten Unternehmen und gemeinnützigen Organisationen vor Ort. Die Marktplatz-Methode gibt einen wirksamen Impuls für die Förderung des Engagements von Unternehmen und für die Anbahnung neuer Verbindungen zwischen Wirtschaft und Gesellschaft auf lokaler Ebene. Christiana Tannert, Vorstand im Förderverein Lebensbilder im Horst-Schmidt-Haus e.V. Heusenstamm

Der Marktplatz ist für uns ein tolles Instrument, Hilfeleistung für uns als Institution Altenheim und auch für den begleitenden Förderverein zu erreichen. Alleine die Vorbereitung für den Marktplatz lässt uns die Augen für den eigenen Betrieb schärfen und Unterstützungsbedarf ermitteln. Und wenn dann der Marktplatz noch so erfolgreich verläuft und so sichtbare Verbesserungen erwirkt wie in diesem Jahr, erfahren sowohl die Bewohner als auch die Mitarbeiter und Ehrenamtler eine große Freude, Zufriedenheit, und motivieren sich weiter. Jasmine Imeraj, Vorstand Kinder- & Jugendfarm OF e.V. Die Kinder- und Jugendfarm Offenbach nimmt schon seit einigen Jahren am Marktplatz teil und hat damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Der Charakter der Veranstaltung ist kreativ und chaotisch im positiven Sinne. Wir haben durch den Marktplatz immer wieder neue Leute kennengelernt, deren Sponsoring nicht als Eintagsfliege endete, sondern in Wiederholungstaten im Folgejahr weiterging. Der Benefit, den wir durch den Marktplatz erhalten, ist mannigfach, da die Unternehmen als Multiplikatoren wirken und das Interesse einer größeren Zielgruppe für unseren Verein wecken. Aus diesem Grund sind wir auch wieder im Jahr 2014 dabei und sind gespannt, welche neuen Kontakte wir knüpfen werden und welche Vereinbarungen wir treffen können.

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Engagement einmal anders – Marktplatz Gute Geschäfte am 21. Oktober in der IHK OF Gemeinnützige Organisationen aus Stadt und Kreis Offenbach suchen nach Unterstützern aus der Wirtschaft. Viele Unternehmen suchen nach vertrauenswürdigen Gegenübern aus der Welt der Gemeinnützigen. Die Frage ist: Wie findet man den passenden Partner? Eine Antwort darauf ist der Marktplatz Gute Geschäfte, der am 21. Oktober 2014 bereits zum 5. Mal in der IHK Offenbach stattfindet. Für zwei Stunden treffen sich die jeweils 20-30 Handelspartner in einer lebendigen, kommunikativen Atmosphäre und vereinbaren gegenseitige Unterstützung in konkreten Projekten. Gehandelt werden Dienstleistungen und Know-how, Sachmittel, Infrastruktur und Kreativität. Da bekommt ein Verein einen Satz T-Shirts und bietet einem Kaufhaus im Gegenzug einen Trommelworkshop am verkaufsoffenen Sonntag an. Die Mitarbeiter eines Bankhauses bauen ein Baumhaus auf dem Gelände einer Kinder- und Jugendfarm. Ein Fotostudio erstellt Bilder für den Internetauftritt eines Kinderchors, der dafür auf der Hochzeit des Inhabers singt. Die Beratung von Vereinbarkeit von Pflege und Beruf bietet ein Verein gegen die Überlassung von diversem Mobiliar. Die Vereinbarungen,

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Thema

Frank Müller, Geschäftsführer Westphal Maler GmbH, Neu-Isenburg

Für den Marktplatz am 21.10. gibt es noch freie Plätze für Unternehmen & (wenige) Gemeinwohlorganisationen. (Teilnahme nur nach vorheriger Anmeldung möglich.) Infos & Anmeldung: Freiwilligenzentrum Offenbach e.V. Tel. 069 82367039 • www.fzof.de www.marktplatz-of.de

die auf einem Marktplatz getroffen werden, sind bunt und vielfältig. Alles ist erlaubt, allein Geldspenden sind hier tabu. Die in den Niederlanden geborene Idee des Marktplatzes wurde 2006 von der Bertelsmann-Stiftung, deren Projektleiter diesen leger als Stehparty für den sozialen Zusammenhalt bezeichnet, aufgegriffen. Seitdem entstehen stetig neue Marktplätze – ein Zeichen dafür, dass das Format trägt und immer wieder erfolgreich umgesetzt werden kann. Die Veranstalter - das Freiwilligenzentrum Offenbach, zusammen mit anderen Gemeinnützigen Trägern, der IHK Offenbach, dem Karree Offenbach und Kreis und Kommune - bohren mitunter „dicke Bretter“, wenn es darum geht, Unternehmen als Teilnehmer zu gewinnen. Dass es sich lohnt, bestätigen die positive Rückmeldung und die gute Stimmung am Buffet, mit dem die Veranstaltung ausklingt. Für ein Gelingen tragen auch die Marschner Stiftung, die Deutsche Bank AG, das Land Hessen mit der Initiative „Engagierte Unternehmen“ und AirPlus mit ihrer finanziellen Unterstützung bei.

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Was hat Sie motiviert, am Marktplatz Gute Geschäfte teilzunehmen? Als großes Unternehmen hat man enorm viel Potential, um mit relativ wenig Aufwand im gemeinnützigen Bereich viel zu erreichen. Dieses Potential wollten wir sinnvoll nutzen. Zudem möchten wir der Region – der wir auch viel zu verdanken haben – ein Stück zurückgeben. Ich hatte aber auch persönlich sehr großes Interesse an dieser tollen Veranstaltung. Was gefällt Ihnen an dieser Veranstaltung? Dass man in einer lockeren und sehr netten Atmosphäre viele Menschen und gemeinnützige Organisationen kennenlernen kann, die man im normalen Alltag sonst nie treffen würde. Mir hat es die Augen geöffnet, was in dieser Region so alles passiert. Insbesondere hat mich die Anzahl der Kinder- und Jugendfarmen in unserer Region sehr beeindruckt. Mir war vorher so nicht klar, wieviel Menschen sich hier ehrenamtlich engagieren. Wie finden Sie die Auswahl an Engagement-Möglichkeiten und die Zusammensetzung der Teilnehmer? Die Zusammensetzung und die Auswahl an Engagement-Möglichkeiten waren bunt gemischt. So konnten wir uns als Handwerksunternehmen vielfältig engagieren. Wir konnten von Sach- und Materialspenden bis hin zu Arbeitseinsätzen alles anbieten. Die Arbeitseinsätze hatten wir mit unseren Lehrlingen im zweiten und dritten Lehrjahr durchgeführt und ihnen quasi das als erstes eigenes Projekt näher gebracht. So konnten auch unsere Lehrlinge positive Erfahrungen sammeln. Was haben Sie als Unternehmen davon? Neben den Gegenleistungen, die man erhalten hat, (in unserem Fall Kuchen- und Salatspenden für unser Sommerbetriebsfest), haben wir viele interessante Personen und Firmen kennengelernt. So haben wir z. B. unseren neuen Werbepartner – eine kleine Firma aus Offenbach – gefunden, der zukünftig unsere Werbeprojekte durchführt. Es hat sicher auch nicht geschadet, dass das Bild unseres Unternehmens in der Öffentlichkeit vielleicht noch positiver wahrgenommen wird. Gibt es etwas, das Sie besonders erwähnen möchten? Tolle Veranstaltung !!! Wir machen 2014 gerne wieder mit, frei nach dem Motto: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“

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thema übergreifend gehörten z.B. vom Opa bis zum Enkel alle zur Freiwilligen Feuerwehr oder zum Turnverein. Anders als heute hatten die Organisationen und Vereine wenig Nachwuchsprobleme. Doch steigende berufliche Flexibilität, Mobilität, Ganztagsschulen und die meist berufstätigen Mütter lassen weniger Spielraum für zusätzliche Aufgaben.

Selbstverständlich engagiert…

Sybille Stallmann-Beseler n Ob 1968 oder 2014, Sybille Stallmann-Beseler kann garnicht anders: „Bürgerschaftliches Engagement gehört zu meinem grundlegenden demokratischen Selbstverständniss. Als Studentin in den ‘68er Jahren habe ich erlebt, dass man etwas verändern kann. Seitdem bringe ich mich ein und gestalte mit.“ Keine Frage: politisches Engagement oder Ehrenämter in sozialen oder kulturellen Einrichtungen und Vereinen sind für die langjährige Regionalgeschäftsführerin des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Hessen, Vorsitzende des Kinderschutzbundes Rodgau und stellv. Vorsitzende und Mitbegründerin der Freiwilligenzentrums Offenbachs, gelebte Demokratie. Bürgerinnen und Bürger übernehmen Verantwortung für ihr Umfeld und ihre Stadt und gestalten sie aktiv mit. „Oft wird vergessen, dass auch politische Ämter, wie z.B. Stadtverordnete, ehrenamtlich geleistet werden und viel Zeit investiert wird. Große Bereiche des öffentlichen und sozialen Lebens würden ohne bürgerschaftliches Engagement nicht funktionieren.“ Ehrenamtliches Engagement war in Deutschland tradionell in Vereinen, in der Kirche oder in Parteien organisiert. Die Vereins- oder Parteizugehörigkeit vererbte sich praktisch in der Familie. Generationen20

„Andererseits gibt es aber z.B. mehr aktive und qualifizierte Senioren, die nach dem Beruf neue Tätigkeitsfelder suchen,“ meint Sybille Stallmann-Beseler. „Oder Menschen in Übergangssituationen, die über ehrenamtliche Arbeit neue Bereiche kennenlernen möchten. Der Zugang zum freiwilligen Engagement muss neu organisiert werden.“ Vor ca. 15 Jahren war dies noch eine sehr neue Idee in Deutschland. In Bremen und später in Kassel, entstanden die ersten Freiwilligenzentren nach holländischem Vorbild. In den Niederlanden gibt es eine andere Tradition bürgerschaftlichen Engagements und schon lange den Berufs des Freiwilligenmanagers. In Offenbach wurde auf Initiative von Sybille Stallmann-Beseler, Horst Thon als Stadtverordneter und Dr. Bertlemann vom Zentrum für gesellschaftliche Verantwortung der evangelischen Kirche in Hessen und Nassau um das Jahr 2000 ein Arbeitskreis zur Gründung eines Freiwilligenzentrums ins Leben gerufen. Vertreterinnen des Caritasverbandes, des Diakonischen Werkes, der Arbeiterwohlfahrt, die evangelische Dekanin, eine Vertreterin des Sozialdezernates und die Frauenbeauftragten der Stadt Offenbach nahmen teil. parteiübergreifend wurde ein kommunaler zuschuss befürwortet. Nach schwierigen Bemühungen um Finanzierung gründete sich dann im Mai 2002 der Verein FzOF, der am Mathildenplatz ein halbes Jahr später sein erstes Büro einrichtete. „In den folgenden Jahren sind wir dann mehrfach umgezogen und standen öfters vor der Pleite“, erzählt S. St-B. „Es gelang uns jedoch immer wieder über neue Projekte Gelder zu akquirieren. Das Potenzial der Freiwilligenarbeit in einer kommune wird inzwischen allgemein wahrgenommen, auch die Notwendigkeit der professionellen Organisation und Qualifikation von Freiwilligen. Die Finanzierung der Freiwilligenzentren und deren Mitarbeiter ist allesdings meist m u t & l i e b e s e p t. / o k t. / n o v. 2 0 1 4


mut&liebe projektabhängig und muss Jahr für Jahr neu beantragt werden.“ Die Diskussion um verdrängte Arbeitsplätze oder Ehrenamtliche als billige Hilfskräfte lässt Sybille Stammann-Besler nicht gelten: „Grundsätzlich sind die vermittelten ehrenamtlichen Tätigkeiten immer zusätzliche Angebote, also keine regelmäßige Arbeiten, wie sie z.B. eine Pflegekraft leistet. Zudem sehe ich auch die vielen festen Arbeitsplätze, die erst durch engagierte Menschen entstanden sind, sei es in Beratungszentren, Frauenhäusern, BI‘s, in der Selbsthilfearbeit u.a.“ Das FzOF befindet sich jetzt in neuen Räume in der Domstraße 81. Eine Geschäftsführerin mit einer halben Stelle (Sigrid Jacob) und ein geschultes Beraterteam kümmern sich um die Anfragen, Vermittlung und Begleitung von Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren wollen. Dazu kommen Qualifizierungsangebote und projektentwicklung. Für ein solidarisches und aktiv gestaltetes Zusammenleben in Offenbach leistet das FzOF nun seit 14 Jahren einen wichtigen Beitrag. „jede Kommune, und gerade eine Stadt wie Offenbach, mit wenig finanziellen Spielraum, profitiert von dem Engagement ihrer Bürgerinnen und Bürger. Die Bereitschaft sich ohne Eitelkeiten zusammenzuschließen und mit wenig Geld viel zu erreichen, zeichnet Offenbach aus“, meint Sybille Stallmann-Beseler.

thema

Selbsthilfegruppen Wichtiges Bürger engagement im Gesundheitswesen

n Experten gehen von einer Zahl von ca. 80 – 100.000 örtlichen Selbsthilfegruppen aus, die in über 100 Selbsthilfeorganisationen (Dachverbände der Selbsthilfe) zusammengeschlossen sind. Sie ergänzen die Säulen der ambulanten, stationären und rehabilitativen professionellen Leistungen und sind im Gefüge dieser Versorgungsstrukturen nicht mehr wegzudenken. Für die infrastrukturelle Unterstützung der Selbsthilfe vor Ort (Hilfe bei Gruppengründung, Vermittlung an Gruppen usw.) stehen die bundesweit ca. 380 professionellen Selbsthilfekontaktstellen.

Tom Schüler ist Ansprechpartner im Selbsthilfebüro Offenbach

In der breiten Diskussion um Ehrenamt, Bürgerschaftliches – oder freiwilliges Engagement führen Selbsthilfegruppen eher ein randständiges Dasein. Sie stellen jedoch eine spezifische Form bürgerschaftlichen Engagements dar – entstanden aus eigener Betroffenheit oder der von nahestehenden Angehörigen. In ihnen formieren sich Patienten und Patientinnen oder auch Angehörige Erkrankter um in der Gruppenarbeit Solidarität und Unterstützung bei der Alltagsbewältigung zu erfahren. Selbsthilfe ermöglicht Verantwortung für die Gestaltung des eigenen familialen und m u t & l i e b e s e p t. / o k t. / n o v. 2 0 1 4

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thema Projekte gGmbh stellen sich am Samstag, 20.09.2014 in der Zeit von 10.00 – 15.00 Uhr einer breiten Öffentlichkeit vor. Die Veranstaltung findet in der Fußgängerzone (Bereich Herrnstraße bis Aliceplatz) statt und wird gemeinsam von der regionalen Arbeitsgemeinschaft der Selbsthilfegruppen im Gesundheitsbereich Stadt und Kreis Offenbach und dem Selbsthilfebüro der Paritätischen Projekte veranstaltet.

sozialen Lebens wahrzunehmen und sie für eine positive Gestaltung zu nutzen. Selbsthilfe schafft die Möglichkeit zu lernen, trotz einer Erkrankung, positive Aspekte bei der Gestaltung des Alltags zu gewinnen. Zahlreiche Menschen, die sich in der Selbsthilfe engagieren, bleiben über viele Jahre aktiv und übernehmen Funktionen wie beispielsweise die Leitung einer Gruppe, üben auch das Amt eines/einer Gruppensprecher/in aus oder stehen als Fortbildner in „eigener Sache“ zur Verfügung. Langjähriges Engagement findet hier oft auch noch nach Bewältigung der eigenen persönlichen Krise statt. Die eigene Rolle verändert sich von der eines „Konsumenten“ von Unterstützung und Hilfestellung hin zu einem „Produzenten“ von Unterstützungsleistungen, der durch seine gewachsene Kompetenz in der Lage ist diese adäquat weiterzugeben. Bürgerschaftliches Engagement in der Selbsthilfe verändert, gibt Selbstbewusstsein und führt als Akteur im Gesundheitswesen zu einem bewussteren Umgang mit dem professionellen System.

An Informationsständen, besetzt mit Aktiven aus der Selbsthilfe, gibt es die Möglichkeit Rat und Unterstützung aus erster Hand zu erhalten. Selbsthilfegruppen aus dem Bereich der Suchterkrankungen sind ebenso zu finden wie aus den Feldern Krebs, Augenleiden, Aids, Diabetes, Nieren- und Lungenerkrankungen und psychische Beeinträchtigungen. Das Selbsthilfebüro Offenbach bietet an seinem Stand gesundheitsbezogene Informationen für MigrantInnen in verschiedenen Sprachen an. Erstmals vertreten ist der Initiativkreis Demenz, dieses Thema bildet auch einen Schwerpunkt des Rahmenprogramms zum diesjährigen Selbsthilfegruppentag. (Tom Schüler)

 Kontakt Paritätische Projekte gemeinnützige GmbH Selbsthilfebüro Offenbach Tom Schüler, Tel.: 069/82 41 62 www.paritaet-selbsthilfe.org AG der Selbsthilfegruppen im Gesundheitsbereich Stadt u. Kreis Offenbach Rainer Marx (Vorsitzender), Tel: 06104/682616 www.ag-shgig.de

Selbsthilfegruppen stellen sich vor – Selbsthilfegruppentag am 20. Sept. in Offenbach So bunt und vielfältig die Selbsthilfelandschaft in Deutschland ist, so gestaltet sie sich auch in Stadt und Kreis Offenbach. Derzeit gibt es hier rund 110 Selbsthilfegruppen, die etwa 70 verschiedenen Themen repräsentieren. 35 Selbsthilfegruppen- und initiativen aus dem Gesundheitsbereich sowie die regionale Selbsthilfekontaktstelle der Paritätischen 22

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Thema

Also, mal ganz im Ernst...

StattHaus Offenbach

Demenzentrum in der Geleitstraße wird eröffnet n Die offizielle Eröffnung des neuen Demenzentrums „StattHaus Offenbach“ der Hans und Ilse Breuer-Stiftung ist für den 12. September 2014 geplant. Angehörige, die sich für einen Wohngruppen-Platz interessieren, haben nun einen Einblick in die Räumlichkeiten erhalten, die das neue Zuhause ihrer an Demenz erkrankten Angehörigen sein werden. Insgesamt bietet das StattHaus Platz für neun demenziell veränderte Personen. Sie werden in einer Gemeinschaft zusammenleben und können ihren Alltag mit jeweils individueller Unterstützung eines ambulanten Pflegedienstes sowie von Angehörigen und freiwilligen Helfern so normal wie möglich leben. Den Mittelpunkt des Wohnbereichs bildet die offene Wohnküche, die für die Zubereitung der täglichen Mahlzeiten und weitere tagesstrukturierende Maßnahmen genutzt wird. Der Einzug der ersten Mieter ist für den Spätsommer geplant und soll in mehreren Etappen erfolgen. m u t & l i e b e s e p t. / o k t. / n o v. 2 0 1 4

Es ist schon viel gesagt und geschrieben worden zum Thema Ehrenamt oder neudeutsch „Bürgerschaftliches Engagement“ oder noch neudeutscher „Freiwillig arbeiten“. Und eben gerade habe ich gelesen, dass das Ehrenamt nicht nur glücklich macht, sondern uns auch länger leben lässt. Außerdem, das sollte man auf keinen Fall vergessen, macht uns das ehrenamtliche Arbeiten viel, viel selbstbewusster. Alles wissenschaftlich bewiesen! Wenn ich es mir genau überlege ist es eine Art Anti-Aging-Programm oder noch besser eine Wellness-Oase erster Güte! Auffällig ist allerdings, dass das Thema bürgerschaftliches Engagement meist im Zusammenhang mit der Problematik der demographischen Entwicklung – auch gerne Überalterung der Gesellschaft genannt – erwähnt wird. Selbst die ehrgeizigen Bemühungen der ehemaligen Familienministerin von der Leyen durch das Elterngeld mehr Geburten zu fördern, und damit mittelfristig der demografischen Entwicklung entgegen zu wirken, sind gescheitert. Also muss man sich einfach damit abfinden, dass wir zukünftig viele alte Menschen haben. Viel mehr als in der Vergangenheit. Also richtig viele. Dieter Hildebrand, den ich sehr verehre, hat einmal gesagt: „Alt werden ist bei uns zwar erlaubt, aber es wird nicht gern gesehen“. Und bei mir schleicht sich das Gefühle ein, dass alt werden und alt sein dann gesellschaftlich akzeptiert ist, und gern gesehen wird, wenn man ein Ehrenamt ausübt. Anders gesagt: Man darf bei uns alt werden, aber bitte mit Engagement im Interesse Bedürftiger. Das ist der sozusagen der Preis für den Störfaktor Alter. Ehrlich gesagt ich würde manchmal gerne völlig sinnentleerte Dinge tun. Ein ganzes Leben hat man auf die unterschiedlichste Art und Weise Verantwortung getragen, sich versucht ordentlich in die Gesellschaft einzubringen und jetzt könnte man doch einfach unsinnige Dinge tun. Zum Beispiel Haare Marilyn-Monroe-Blond färben, Fallschirm springen, auf der Straße tanzen, Ballonfahren, ein Tattoo-Studio aufmachen oder in langweiligen öffentlichen Parks Apfelbäume pflanzen. Es gibt so vieles was man tun könnte, wenn man Mut hätte Unangepasstes, Unerwartetes zu tun – jetzt und nicht irgendwann. Nur, dass wir uns recht verstehen, ich arbeite schon viele Jahre ehrenamtlich, aber ab Morgen „haue ich einfach mal auf den Putz“ - ganz ehrlich. Ingrid Borretty 23


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Wohngruppe geht in die entscheidende Phase Seit über einem Jahr trifft sich eine Angehörigen-Gruppe einmal monatlich, um die erste ambulante WohnPflege-Gruppe für Menschen mit Demenz in Offenbach aufzubauen. Teilweise werden sie bei den Treffen von ihren betroffenen Angehörigen begleitet. „Die Angehörigen, aber auch die freiwilligen Helfer und der Pflegedienst leisten hier echte Pionierarbeit. Sie lassen sich auf eine ganz besondere Form der Demenzbegleitung ein. Wohngemeinschaften für Menschen mit Demenz gibt es zwar schon an vielen anderen Standorten, aber jeder Neuaufbau ist ein Abenteuer und braucht Menschen, die dies aktiv mittragen und mitgestalten.“ erläutert Jutta Burgholte-Niemitz, Leiterin des Modellprojekts, das die Hans und Ilse Breuer-Stiftung mit Unterstützung der Stadt Offenbach sowie des Landes Hessen umsetzt. StattHaus-Projektleitung freut sich über die ersten „WG-Paten“ Das Konzept sieht vor, die Verantwortung für eine möglichst alltagsnahe und passgenaue Versorgung, Betreuung und Begleitung zwischen den Angehörigen, einem ambulanten Pflegedienst und freiwilligen Helfern zu teilen. Diese freiwilligen „WG-Paten“ gehören als ergänzende Stütze zum so genannten Verantwortungsdreieck dazu. Sie begleiten je nach persönlichem Interesse und Zeitbudget die gesamte Wohngruppe oder auch einzelne Personen, indem sie beispielsweise mit ausgewählten Mietern an frühere Hobbys oder Freizeitaktivitäten anknüpfen. „Das Wichtigste für Menschen mit Demenz ist der Aufbau und die Pflege von vertrauensvollen Beziehungen. Hier können freiwillige Helfer einen individuellen Beitrag leisten“, so Jutta Burgholte-Niemitz. Die ersten drei WG-Paten zeigen bereits Interesse, frühzeitig mit den Angehörigen in Kontakt zu kommen. Noch freie WG-Plätze verfügbar Wer sich für einen Platz in der Wohn-Pflege-Gruppe, eine ehrenamtliche Tätigkeit in der Demenz-WG oder für andere Bereiche im StattHaus interessiert, erreicht die Projektleitung telefonisch unter 069/2030-5546 oder per Mail an statthaus-of@breuerstiftung.de.  Infos: www.breuerstiftung.de/statthaus-offenbach 24

Offenbacher InitiativKreis Demenz veröffentlicht zweites gemeinsames Veranstaltungsprogramm Der InitiativKreis (IK) Demenz, ein Zusammenschluss verschiedener Offenbacher Organisationen, Einrichtungen und engagierter Bürger, hat für das zweite Halbjahr 2014 ein gemeinsames Veranstaltungsprogramm rund um das Thema Demenz erstellt. Darin enthalten sind Informations-, Entlastungs- und Erlebnisangebote für Betroffene, deren Angehörige und Interessierte. So bietet z.B. das Caritaszentrum St. Ludwig mit „Der Erzählung auf der Spur“ ab 10. Okt. einen vierteiligen Workshop zur Biografiearbeit an. Das Seniorenzentrum führt mit dem Titel „Begleitung im Andersland“ im August eine Kursreihe für Angehörige von Menschen mit Demenz durch. Das StattHaus, plant ab 30. Sept. ein Informationsseminar „Mit Demenz leben – mehr wissen, besser (be) handeln“ für Angehörige und Interessierte sowie ein Bewegungs- und Entspannungsangebot für Betroffene und deren Angehörige. Weitere Veranstaltungen finden im Mehrgenerationenwohnhaus W58, Seniorenzentrum, Caritaszentrum, Main Dosteli Pflegedienst und im Freiwilligenzentrum statt. Ziel des neu gegründeten Netzwerks ist es, dass von einer Demenz betroffene Bürger und deren Angehörige besser über Angebote und Veranstaltungen in der Stadt informiert und beraten werden. Das Flyer liegt im Rathausfoyer, Berliner Str. 60 sowie bei den einzelnen Organisationen aus. Unter netzwerk_demenz_offenbach@web.de oder Tel. 069 / 2030 5546 kann auch das PDF angefordert werden.

 Infos: Jutta Burgholte-Niemitz (Demenzzentrum StattHaus OF), statthaus-of@breuerstiftung.de Telefon 069 / 2030-5546 Olaf Rosendahl (Caritaszentrum St. Ludwig), olaf.rosendahl@cv-offenbach.de Telefon 069 / 84005-122


Referat Ehrenamt

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Ansprechpartner der Stadt n Ehrenamt ist bürgerschaftliches und freiwilliges

Engagement: Wer sich in unserer lebens- und liebenswerten Stadt ehrenamtlich engagiert und sich unentgeltlich und freiwillig für gemeinnützige Zwecke einbringt, bereichert unsere Gesellschaft. Der Ehrenamtliche setzt sich für andere ein, ohne dafür bezahlt zu werden. Das Ehrenamt ist ein wichtiger und fester Bestandteil in unserer Kommune und dient dem Wohle unserer Gesellschaft. Als Ehrenamtlicher kann ich anderen Menschen helfen, sie unterstützen und mir Zeit für sie nehmen. Dadurch macht man den Menschen eine große Freude, aber auch für sich selbst tut man etwas Gutes. Daher gilt es das ehrenamtliche Engagement zu fördern und zu würdigen und all den ehrenamtlich Tätigen in unserer Stadt Beistand in vielerlei Hinsicht zu leisten. Um den ehrenamtlich tätigen Menschen in unserer Stadt ein besonderes sichtbares Zeichen des Dankes auszusprechen, wird auch in Offenbach die hessenweit gültige Ehrenamts-Card (E-Card) ausgegeben. Dies ist ein wichtiges Signal der Wertschätzung für die von Ehrenamtlichen geleistete Arbeit für das Allgemeinwohl. Mit der Schaffung des Referates „Ehrenamt“ (2007/08) hat Oberbürgermeister Horst Schneider, seinerzeit den hohen Stellwert des ehrenamtlichen Engagements und das insbesondere mit Reinhard Knecht sichtbar werden lassen. „Ohne ehrenamtliches Engagement liefe Vieles nicht“, ist sich der Ehrenamtsbeauftragte denn auch sicher. Ein Drittel der Bevölkerung engagiert sich ehrenamtlich: 23 Millionen Ehrenamtliche wirken in

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Reinhard Knecht, Ehrenamtsbeauftragter der Stadt Offenbach

Deutschland, zwei Millionen davon in Hessen. Auch im Kreis Offenbach ist ein Drittel der Kreisbevölkerung ehrenamtlich aktiv. In Offenbach am Main geht Reinhard Knecht von rund 20.000 Ehrenamtlichen aus. Das Wirken der Ehrenamtlichen ans Licht der Öffentlichkeit zu bringen ist eine der Hauptaufgaben im Amtsbereich von Reinhard Knecht. Vor allem steht mit dem Ehrenamtsbeauftragten ein Ansprechpartner zur Verfügung. Reinhard Knecht arbeitet auch eng mit dem Offenbacher Freiwilligenzentrum zusammen. Fazit für das Referat Ehrenamt: Es fördert das ehrenamtliche Engagement der Offenbacher Bürgerinnen und Bürger und berät persönlich zu Fragen des Ehrenamtes. Es sieht sich als Kontaktstelle zu Vereinen, Organisationen, Gruppen, Institutionen und Einzelpersonen, die sich in unserer Gesellschaft ehrenamtlich engagieren.

 Kontakt Reinhard Knecht, Ehrenamtsbeauftragter Berliner Str. 60, Stadthaus, Tel.: 069/8065 2624 www.offenbach.de/ehrenamt/

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Offenbach sagt Danke

Lila, Mint, Gelb und natürlich „Offenbachn Pink, Blau“, knallbunt. Der Eyecatcher am Fenster springt mir sofort ins Auge als ich das Zimmer betrete. „Rudolf Pop“ erfahre ich, heißt die neunteilige Postkartenserie der Grafikerin Marina Kamka, eine Hommage an den Schriftkünstler Rudolf Koch, eine poppige Ehrung. Und um Ehrungen geht es hier im fünften Stock des Stadthauses. Am Regal hängen Schirme in „Offenbach-Blau“, auf dem Boden stehen Kisten und gefüllte Präsentbeutel, alles Geschenke und Dankeschöns. Mitten im Raum sitzt die Frau, über deren Schreibtisch alles läuft, was mit Danke Sagen für ehrenamtliches Engagement zu tun hat, Bettina Jöst. Ihrer farbenfrohe Kleidung und ihre fröhliche Art passen sehr gut in das bunte und sympathisch übervolle Ambiente. Hier im Amt für Öffentlichkeitsarbeit sammelt und bearbeitet sie die Vorschläge für Ehrungen und leitet sie an die Entscheidungsträger weiter, vom Oberbürgermeister bis zur Hessischen Staatskanzlei oder über diese sogar bis nach Berlin. Denn die allerhöchste Auszeichnung für Ehrenamt, den Bundesverdienstorden verleiht der Bundespräsident höchst persönlich. Sie prüft genau, inwieweit die Leistungen ehrenamtlich war, wie hoch bei Berufstätigen der Ehrenamtsanteil war, ob die Personen ihre Arbeit unentgeltlich geleistet haben und dafür höchstens mit einer kleinen Aufwandentschädigung honoriert wurden. An diesem Schreibtisch recherchiert sie über die vorgeschlagenen Personen und fasst die Informationen in Essays zusammen, von hier aus organisiert sie die Veranstaltungen, auf denen die Auszeichnungen überreicht werden. Wer freut sich nicht über eine Anerkennung, ein Lob. Ich kenne das Gefühl, als ich vor fünf Jahren den Integrationspreis bekommen habe. Und mir ist klar, dass damit nicht nur meine Person und Leistung gemeint 26

war, sondern dass ein offizielles Dankeschön immer gleichzeitig auch einen doppelten Effekt hat, eine Vorbildfunktion, einen Aufforderungscharakter, ein Anreiz für andere, selbst aktiv zu werden. Denn der Funke ist damals mit Sicherheit auf meine Schülerinnen und Schüler übergesprungen. Die Möglichkeiten, sich freiwillig zu engagieren sind groß. Jeder kann für sich einen Bereich finden, in dem er sich einbringen kann. Die Stadt weiß, dass das Zusammenleben hier vom solidarischen Miteinander lebt, davon, dass sich engagierte Menschen eigenverantwortlich einsetzen und sie übersieht das nicht. Auszeichnungen sind ein Beitrag zur Integration in die Stadt. Offenbach belohnt das Engagement und versucht dabei so objektiv und gerecht wie nur möglich zu sein. Einen Rechtsanspruch gibt es dabei nicht, ein winziger Anteil an Willkür bleibt bei jeder Entscheidung bestehen. Als ehemaliges Mitglied der Jury für den Ehrenamtspreis für Jugendarbeit weiß ich wie schwierig eine solche Auswahl ist. Uns von Mut&Liebe interessiert heute, welche Dankeschöns für ehrenamtliches Engagement hier an diesem Schreibtisch vorbereitet werde. Von meinen Recherchen im Haus der Stadtgeschichte her weiß ich, dass Offenbach vor exakt 177 Jahren den ersten „Ehrenamtsorden“, den Titel Ehrenbürger, bezeichnenderweise an einen Ritter vergeben hat, an einen mit Orden behängten Oberst. Er hieß Ulrich Pultz von Carlsen und erhielt diese Auszeichnung nach seinem erfolgreichen Berufsleben beim Militär für seine „Fürsorge um die damals notleidende Bevölkerung“. Frau Jöst freut sich über unser Interesse und sprudelt nur so vor lauter Informationen. Wir erfahren, dass es Ehrungen auf drei verschiedenen Ebenen gibt, auf der Ebene der Stadt, das Landes und des Bundes, von denen viele hier über diesen Schreibtisch laufen. Und wir erfahren wie die Auszeichnungen gestaffelt sind m u t & l i e b e s e p t. / o k t. / n o v. 2 0 1 4


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Meine Gedanken zum Ehrenamt… von Sigrid Isser

und welche Voraussetzungen dafür verlangt werden. Frau Jöst bearbeitet hier alles rund um die Rathausmedaille für besondere Verdienste, die Bürgermedaille in Bronze und Silber und die Ehrenplakette, alle drei Auszeichnungen für Verdienste für das „Wohl und Ansehen“ der Stadt. Darüber hinaus hat die Stadt sieben weitere Preise für ehrenamtliches Engagement, die nicht über diesen Schreibtisch hier laufen. Es sind die Ehrencard für mindestens fünf Stunden Ehrenamt pro Woche, der Ehrenamtspreis für Jugendarbeit, der Klima- und Umweltschutzpreis, der nur zum Teil das Ehrenamt tangiert, der Ferdinand-Kallab-Preis für exemplarische Leistung bzw. Anregung im Bereich der Alten- und Behindertenpflege und der Jugendhilfe, der Integrationspreis für hervorragende Leistungen im Bereich der Integration ausländischer Mitbürgerinnen und Mitbürger, der Kulturpreis der Stadt Offenbach, die Auszeichnung Stadtälteste bzw. -ältester und die allerhöchste Ehrung, die Stadt verleiht, den Titel Ehrenbürger, Ehrenbürgerin für besondere Verdienste in Offenbach. Wer diese Preise bekommt das entscheiden Gremien. Eine Ausnahme bildet die Rathausmedaille. Für ihre Verleihung ist alleine der Oberbürgermeister verantwortlich. Soweit die Preise der Stadt. Aber damit meint Frau Jöst ist die Liste noch nicht abgeschlossen. Auch Hessen bedankt sich für ehrenamtliches Engagement. Bewerbungen auf diese Preise werden wieder in diesem Zimmer bearbeitet und laufen dann von diesem Schreibtisch aus zur Hessischen Staatskanzlei. Hier wird entschieden, hier liegen eine ganze Reihe von Preisen Preise bereit, die der Hessische Ministerpräsident verleiht, insbesondere drei, die für ehrenamtliches Engagement in Frage kommen. Am Anfang steht die Pflegemedaille des Landes Hessen für jahrelanges Pflegen eines pflegebedürftigen, kranken oder behinderten Menschen zu Hause. Alles rund um diese Ehrung macht Frau Jöst ganz besonderen Spaß, weil dieser Preis für sie der wärmste von allen ist. Dann folgt der Ehrenbrief des Landes Hessen für hervorragendes Engagement in der kommunalen Selbstverwaltung, in kommunalen Einrichtungen, in Vereinen m u t & l i e b e s e p t. / o k t. / n o v. 2 0 1 4

Mein erstes Ehrenamt war als Jugendliche in der Kirche den Kindergottesdienst mit zu gestalten, später eine Gruppe zu leiten. Es machte mir schon immer Spaß, Kontakt zu haben, Neues zu erlernen und zu erfahren. Danach war es, wie bei vielen Frauen, die Elternarbeit, erst in der KITA und dann in der Schule. Später kam dann die Politik dazu, nun das Engagement in der Seniorenhilfe, erst als Gründungsmitglied und dann eine ganze Zeit passiv, jetzt nach Abschluss der Elternarbeit, aktive Vorstandsarbeit und seit einigen Jahre Vorsitzende. Dazwischen das ein oder andere in den unterschiedlichsten Vereinen, mal Kassenprüferin, mal Protokoll, im Fastnachtsverein diverses Engagement. Geblieben ist auch das Ehrenamt in der katholischen Kirche. Es ist immer eine Gradwanderung: wo gibt es Aufwandsentschädigungen, für was wird bezahlt und wo ist das Ehrenamt. Die Ehrenamtskarte, ein Zeichen des Dankes von Stadt und Land für die ehrenamtliche Arbeit ist ein gutes Zeichen. Ich bekam 2008 das Bundesverdienstkreuz als Wertschätzung meiner Arbeit. Wobei ist Arbeit hier das richtige Wort? Wird Arbeit nicht immer entlohnt? Ist Lohn immer gleich Geld? Ich kann diese Frage nicht beantworten. Ich konnte immer ehrenamtlich tätig sein, ohne meinen Lebensunterhalt damit verdienen zu müssen. Nicht Jede hat diese Möglichkeit. Oftmals wird gerade in der letzten Zeit in den verschiedenen Gruppen, in denen ich bin, diskutiert über die Stellung des Ehrenamtes. Alle, außer mir, sind da meist Hauptamtliche! Meiner Meinung nach, sollte das Ehrenamtliche Engagement nicht entlohnt werden, es ist eine Ehre dieses Amt ausführen zu dürfen! Kosten die entstehen, sollten natürlich erstattet werden. Aufwandsentschädigungen, die bei dem ein oder anderen gezahlt werden, machen deutlich, dass es sich bei diesem Engagement nicht um ein Ehrenamt handelt. Das müsste dann anders bezeichnet werden. Mir bringen meine Ehrenämter unheimlich viel, viel an Begegnungen, Erfahrungen und Freude und Spaß, auch Arbeit, Mühe und Stress. 27


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mit kulturellen und sozialen Zielen. Ganz oben steht der Hessische Verdienstorden für hervorragende Verdienste um das Land Hessen und seine Bevölkerung. Aber auch das ist noch nicht alles meint Frau Jöst. Inzwischen ist mir das Papier ausgegangen, mit so vielen Fakten habe ich nicht gerechnet. Und schon liegt ein neuer Schreibblock vor mir, ein ganz besonderer mit dezent angeordneten Buchstabenornamenten, entwickelt vom Klingspor-Museum und ich notiere weiter. Für ganz hervorragende Verdienste erfahre ich winken in Berlin die ganz großen Preise. Hier landen die Vorschläge, die Frau Jöst an die Hessische Staatskanzlei geschickt hat. In Berlin wird entschieden, wer die acht höchsten Auszeichnungen bekommt, die der Bund zu verleihen hat und die in ganz besonderen Fällen sogar der Bundespräsident höchst persönlich überreicht, die acht Bundesverdienstorden für herausragende Leistungen im sozialen oder karikativen Bereich oder für politische, wirtschaftlich-soziale und geistige Leistungen. Ganz oben steht das Großkreuz, die allerhöchste Stufe der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland. Mit einer solchen Fülle an Auszeichnungen habe ich überhaupt nicht gerechnet. Ehrenamt lohnt sich und wird belohnt. Ich bedanke mich bei Frau Jöst für die differenzierte Information. An der Art und Weise, wie sie diese sachlichen Fakten transportiert hat, habe ich die Begeisterung gespürt, mit der sie ihrer Arbeit hier nachgeht. Daher interessiert mich zum Abschluss unseres Gesprächs, was für sie die Triebfeder an diesem

Schreibtisch ist. Frau Jöst muss nicht lange zu überlegen. Ihr imponieren die vielen Menschen in unserer Stadt, die sich so vielfältig ehrenamtlich und selbstlos engagieren, ob in der Hausaufgabenhilfe oder in der jahrelangen Pflege von alten, kranken oder behinderten Familienmitglieder in der eigenen Wohnung. Über die Essays, die sie über diese Personen schreiben muss, lernt sie viele verschiedene interessante Menschen kennen. Ihr macht es Freude, dass sie einen Beitrag dazu leisten kann, diesen Menschen einmal öffentlich Danke zu sagen. Und dann zitiert sie Erich Fromm: „Man liebt das, wofür man sich müht, und man müht sich für das, was man liebt.“ (Angelika Amborn-Morgenstern)

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Hilfe nach der Geburt n „Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind großzuziehen" (Afrikanisches Sprichwort) Als dörfliche Gemeinschaft kann man Offenbach wohl nicht bezeichnen und selbst familiäre Strukturen sind in einer Großstadt nicht mehr selbstverständlich. Ohne Oma/Opa oder gute Freunde in der Nähe kommen junge Familien in der Zeit nach der Geburt eines Kindes schnell an ihre Grenzen. Schlaflose Nachte, Haushalt und Arbeitssitutationen, der ganz normale Alltag, wird zum Problem.

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Starkenburgring 4 63069 Offenbach T 069 8509380-0 www.artefakt-offenbach.de m u t & l i e b e s e p t. / o k t. / n o v. 2 0 1 4 E laden@artefakt-offenbach.de


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den es sonst keine Angebote gibt: Wer hilft z.B. Familien mit Drillingen (es gibt aktuell 2 Drillingsfamilien in Offenbach) oder einer alleinerzeihenden Mutter mit ihrem Baby?

Ingrid Wagner, Organisatorin des wellcome Projektes in Offenbach und selbst 2fache Mutter kennt diese Situationen aus eigener Erfahrung. "Die erste Zeit nach der Geburt eines Kindes ist für alle sehr anstrengend. Da kann man jede Hilfe gut gebrauchen. Außerdem sind gerade die ersten Lebensjahre für die Entwicklung eines Kindes besonders wichtig", erklärt die Dipl. Sozialpädagogin. "Deshalb liegt mir dieses Projekt besonders am Herzen." wellcome ist eine bundesweite Initiative zur Unterstützung von Familien mit Neugeborenen durch ehrenamtliche Helferinnen. Die wellcome-Engel gehen ein bis zweimal in der Woche für einige Stunden in die Familien und helfen vor Ort. Sie kümmern sich um die Geschwisterkinder, begleiten bei Arztbesuchen oder passen auf das Baby auf, während die Mutter sich einfach mal ausruht. Für die Mütter bedeutet dies eine enorme Entlastung. Über 4000 wellcome-Helferinnen sind bundesweit unterwegs, in Offenbach engagieren sind aktuell ca. 13 Frauen. Einige kommen aus sozialen Berufen, sind Rentnerinnen oder haben neben dem Beruf noch freie Kapazitäten. "Die Arbeit in den Familien finden alle sehr wichtig und man selbst bekommt viel zurück. Manche Betreuerinnen werden zu Ersatzomas und halten den Kontakt zu den Familien auch über den vereinbarten Zeitraum von einigen Monaten bis zu einem Jahr hinaus." (Ingrid Wagner) Die wellcome Koordinatorin sieht den Einsatz nicht als Konkurrenz etwa zur Arbeit einer Familienhebamme. Im Gegenteil, es gibt dort eine Zusammenarbeit. wellcome bietet Unterstützung in einem Bereich, für m u t & l i e b e s e p t. / o k t. / n o v. 2 0 1 4

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Das wellcome Team in Offenbach leistete 2013 die meisten ehrenamtlichen Betreuungsstunden von allen wellcome Stationen in Hessen. In Offenbach gibt es eine große Nachfrage, allerdings wie so oft leider auch die geringsten finanziellen Mittel. Nach einer Anfangsfinanzierung ist das Projekt nun ausschließlich auf Spenden und den geringen Betreuungsbeitrag von 5,- Euro pro Stunde angewiesen. Finanzschwache Familien sind zudem beitragsfrei.

Als Projektpaten konnte Ingrid Wagner Amtsgerichtspräsidentin Elisabeth Fritz und Prof. Markus Rose, Chefarzt der Kinderklinik im Sana-Klinikum, gewinnen. Die Paten sehen in wellcome auch ein Präventionsprojekt, denn Vernachlässigung oder Kindesmißhandlung stehen oft im Zusammenhang mit überforderten Eltern. Babys brauchen für eine gute Entwicklung ein sicheres und liebevolles Umfeld. Die unbürokratische Hilfe von wellcome leistet einen wichtigen Beitrag für Eltern und Kinder in unserer Stadt. Träger von wellcome Offenbach ist die Ev. FamilienBildungsstätte Offenbach.

 Kontakt wellcome Offenbach am Main Ev. Familien-Bildung Offenbach Kirchgasse 17 Ingrid Wagner, Tel. 069/88 51 59 Sprechzeiten: Di. 16.00 – 18.00 Uhr 29


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Die Quartiersfamilie –

Aktive Nachbarschaft im Mathildenviertel n Donnerstag abend, 18.00 Uhr, einmal im Monat lädt die Quartiersfamilie ein zum Spieleabend ins Stadtteilbüro am Mathildenplatz. Das Angebot wird gut angenommen. Jung und alt, auch ganze Familien treffen sich hier regelmäßig zum in gemütlicher Runde. Der Spieleabend ist ein Projekt der Quartiersfamilie, eine feste Gruppe von z.Z. sechs Menschen aus dem Viertel, die sich auf Initiative des Stadtteilbüros zusammengefunden hat. "Wir vermitteln bei kleinen Konflikten in der Nachbarschaft oder bei anderen Problemen", erzählt Patrick Erni, einer der Ehrenamtlichen. "Oder wir organisieren Feste und überlegen, wie man

Anregungen und gute Ideen für das Quartier gemeinsam umsetzen kann." Das Mathildenviertel galt noch vor kurzem als problematischer Stadtteil. Inzwischen hat sich hier vieles positiv entwickelt. Das Stadtteilbüro und die Quartierfamilie sind dabei verläßliche Ansprechpartner und engagieren sich für ein gutes nachbarschaftliches Zusammenleben der Menschen aus über 50 Nationen, die hier zuhause sind. Im letzten Jahr sammelte man z.B. Ideen für die Umgestaltung der zahlreichen Hinterhöfe, organisierte

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Straßenfeste und beteiligte sich am Freiwilligentag. Gut besucht wird auch das Bücherfenster im Stadtteilbüro. Bewohnerinnen und Bewohner spenden Bücher, die dann an neue Interessen kostenlos abgegeben werden. Besonders gefragt sind dabei Kinderbücher, täglich wechseln so 2 – 15 Bücher ihre Besitzer. In diesem Sommer soll noch die Boulebahn auf dem Mathildenplatz in Stand gesetzt werden – als neues Angebot für die Bewohner. Unterstützer und Interessierte sind jederzeit willkommen. Termine der Veranstaltungen und Treffen können im Stadtteilbüro Mathildenplatz 069/85 09 36 23 erfragt werden. Oder bei Patrik Erni unter 0176 966 200 75 oder lalupa@gmx.net

Werden Sie Klimapate für Offenbach jetzt anmelden zur Klimaschutzkonferenz am 18. September! Ist es nicht schon zu spät? Vielleicht kommt ja alles doch nicht so schlimm? Und was ist schon so dramatisch an zwei Grad mehr? Es ist so einfach, nichts zu tun. Doch Klimaschutz geht uns alle an. Daher lädt das Amt für Umwelt, Energie und Klimaschutz am 18.09. um 15 Uhr, zur Klimaschutzkonferenz ins Sparda-Bank-Hessen-Stadion am Bieberer Berg. Aufgerufen sind alle Offenbacher Bürgerinnen und Bürger, um originelle Ideen zu erarbeiten, Erfahrungen auszutauschen und Klimapate zu werden. „Wir laden Sie ein, mit uns herauszufinden, was Ihr Gewinn beim aktiven Klimaschutz sein kann“, so Amtsleiterin Heike Hollerbach. Klimaschutz beschäftigt Offenbach schon lange und spielt in immer mehr Bereichen des täglichen Lebens eine Rolle. „Gemeinsam haben wir Maßnahmen aus dem Integrierten Klimaschutzkonzept aufgegriffen, die dazu beitragen, unsere langfristigen Klimaschutzziele zu erreichen. Um im Klimaschutz für eine gesunde und lebenswerte Stadt erfolgreich zu sein, brauchen wir viele Akteure, denn wir sichern damit die Zukunft Offenbachs für die nachfolgenden Generationen.“ m u t & l i e b e s e p t. / o k t. / n o v. 2 0 1 4

Als Initialredner für die Konferenz wurde der Soziologe und Philosoph Dr. Fritz Reusswig vom Potsdam Institut für Klimafolgenforschung gewonnen. Im Klimacafé geht es dann um Ihre Ideen und Erfahrungen, wie jeder einzelne leicht im Klimaschutz aktiv werden kann. So kann dann Klimapate werden, wer sich ab sofort zu Änderungen im Alltag zugunsten des Klimaschutzes bekennt, z.B. die Wäsche lufttrocknet statt im Trockner oder keine Erdbeeren aus Südafrika mehr isst. Auch alle neuen und ungewöhnlichen Ideen sind willkommen. Abschluss des offiziellen Teils wird gegen 19 Uhr sein, daran schließt sich ein kleines Abendprogramm mit einer Stärkung für alle Mitwirkenden an. Wer kann teilnehmen? Interessierte aus Stadtplanung und Stadtentwicklung, Klimaschutz, Umwelt, Politik, Kultur- und Bildungseinrichtungen, Schüler z. B. Stadtschülerbeirat, Lehrer, Senioren, Vereinsengagierte und alle anderen, denen das Klima und damit die Zukunft des Menschen am Herzen liegt. Kostenlose Anmeldungen bis zum 10. Sept. per E-Mail an: umweltamt@offenbach.de

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Ökumenische

Hospizbewegung Offenbach e.V.

„Wir schenken den Sterbenden unsere Zeit“

Christine Bernhard, Margarete Laier und Birgit Winter (v.l.n.r.)

n Seit 1998 begleiten ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sterbende Menschen ambulant im Stadtgebiet Offenbach. Unabhängig von Herkunft, Glaube, Weltanschauung oder finanzieller Situation helfen die Mitarbeiter, den Bedürfnissen schwerstkranker Menschen in ihrer letzten Lebensphase gerecht zu werden. Angehörige erhalten auf Wunsch Trauerbegleitung und Hilfe bei organisatorischen Fragen. Margarete Laier ist seit 1999 ehrenamtliche Hospizhelferin. Sie arbeitet in einem Lebensbereich, den die meisten Menschen möglichst aus ihrem Alltag ausblenden möchten. Wir sprachen mit ihr und den Hospizkoordinatorinnen Christine Bernhard und Birgit Winter. Frau Laier, wie kommt es, dass Sie ehrenamtlich in einem Hospiz arbeiten? M. Laier: Ich wollte im Ruhestand mit Menschen arbeiten. Ich habe ein gutes Leben gehabt und möchte der Allgemeinheit etwas zurückgeben. Warum haben Sie keine Berührungsängste mit schwerstkranken Menschen? M. Laier: Ich komme aus einer Großfamilie und habe bereits als Kind kranke Menschen begleitet. Ob ich das auch mit Sterbenden kann, wusste ich zu Beginn meiner Ausbildung zur Sterbebegleiterin natürlich nicht. Das weiss vorher niemand. Das Schwierigste ist, am Krankenbett zu sitzen und sich selbst auszuhalten. 32

Wie werden die Sterbebegleiter auf ihre Hospiztätigkeit vorbereitet? C. Bernhard: Wir vermitteln die Fähigkeiten über Eigenreflexion und die persönlichen Gefühle. Die Wissensvermittlung wird gemeinsam erarbeitet. B. Winter: Wir begleiten Menschen, die später selbst Menschen begleiten. Dieser Prozess ist sozusagen die Vorstufe für die spätere Arbeit der Ehrenamtlichen. Es gibt kein Schema, sondern ein Einfühlen. Wie gehen Sie bei einer Sterbebegleitung vor? M. Laier: Ich taste mich ganz langsam an die Situation heran, um zu spüren, was der sterbende Mensch braucht, z.B. ob ich ihn berühren darf. Ich kann versuchen, das an der Mimik zu erkennen. Meine erste Patientin war eine Schreipatientin, die sich nicht mehr artikulieren konnte. Im Laufe der Begleitung wurde das Schreien weniger. Als ich mich nach einem meiner Besuche von ihr verabschiedete, flossen der Frau Tränen aus den Augen. Sie hat gespürt, daß jemand da ist und Zeit für sie hat. Das ist es, was wir machen: Wir schenken den Sterbenden unsere Zeit. C. Bernhard: Es ist wichtig sich selbst ganz leer zu machen und auf Empfang zu sein. Es geht immer darum, was sich der Sterbende wünscht. M. Laier: Was Menschen meistens hilft, ist alles loszulassen. B. Winter: Das Schwere am Sterben ist das Abschied nehmen von Menschen, die ich liebe. Da hilft es, wenn m u t & l i e b e s e p t. / o k t. / n o v. 2 0 1 4


mut&liebe Ehrenamtliche eine Brücke bauen um einen Übergang zu schaffen. Was bekommen Sie für Ihr ehrenamtliches Engagement zurück? M. Laier: Die Arbeit ist für mich sinnvoll, denn ich habe immer das Gefühl, ich bekomme mehr zurück, als ich gegeben habe. Ich erinnere mich an eine demente Frau, die sich nicht anfassen ließ. Irgendwann ließ sie zu, dass ich ihre Hand hielt. Kurz vor ihrem Tod wurde sie plötzlich unruhig, stiess meine Hand weg. Dann umarmte sie mich. Ich glaube, das war ein Ausdruck von Dank. Das hat mich sehr berührt. Dank drückt sich oftmals nicht in großen Worten, sondern in kleinen Gesten aus. C. Bernhard: Eine Situation, die dramatisch und verzweifelt ist, kann ein Stück heil werden. Das mitzugestalten tut unheimlich gut. Erhalten die Angehörigen Hilfe? B. Winter: Die Angehörigen sind oft aufgeregt. Es ist beim Sterben ähnlich wie bei einer Geburt: Man weiss nicht, was auf einen zukommt. Wir Hospizhelfer bringen Ruhe in die Situation. C. Bernhard: Wir bieten Begleitung und Beratung der Angehörigen an. In der Trauerarbeit erleben wir immer wieder, dass die Zeit zwischen Tod und Beerdigung am wichtigsten für die Verarbeitung und das Abschied nehmen ist. Viele Angehörige wissen gar nicht, welche Möglichkeiten es gibt, z.B. dass man den Toten aus dem Krankenhaus zurück nach Hause holen kann. Hier stehen wir auf Wunsch beratend zur Seite. Ein besonderes Angebot sind die Ge(h)spräche, Spaziergänge in der Natur mit erfahrenen Trauerbegleiterinnen. Wird Ihre ehrenamtliche Hospiztätigkeit in der Gesellschaft angemessen gewürdigt? B. Winter: Ehrenamtliche Arbeit wird oft als selbstverständlich angesehen. Es wäre schön, Anerkennung dafür zu bekommen, dass unsere Ehrenamtlichen dort ihre Zeit schenken, wo es wirklich schwer ist. Wie kann Anerkennung zum Ausdruck kommen? B. Winter: Anerkennung kann in Form von Spenden, Hilfe durch Institutionen oder kostenloses zur Verfügung stellen von Räumlichkeiten zum Ausdruck kommen. Aber auch die ideelle Unterstützung ist wichtig, m u t & l i e b e s e p t. / o k t. / n o v. 2 0 1 4

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z.B. in den Medien. Wir wünschen uns, dass unsere Arbeit aus dem Verborgenen in die Köpfe der Menschen kommt. M. Laier: Ich möchte den Menschen nahe bringen, dass Ehrenamt dem Leben einen ganz anderen Sinn geben kann. Es macht mein Leben reicher, wenn ich nicht alles nur für mich allein tue.

 Kontakt Ökumenische Hospizbewegung Offenbach e.V. Platz der Deutschen Einheit 7, Offenbach Tel.: 069/80087998 www.hospiz-offenbach.de

Repair Café –

Gute Idee aus der Nachbarstadt Hanau

n Treffpunkt Hanau, Bangertstraße, Samstagnachmittag, es ist nicht viel los auf der Gasse. Die wenigen umliegenden Geschäfte sind schon geschlossen, auf der Baustelle um die Ecke bläst nur noch der Wind feinen Mörtelstaub durch die Gegend. Über einer offenen Tür steht groß: „Soziale Dienstleistung und Repair Café“. Zielstrebig geht eine Frau mit rotem Staubsauger in der Hand auf den Laden zu und wird freundlich empfangen was auch mir so geht, der ich ihr gefolgt bin mit meinen alten Drucker unterm Arm. Schau mer mal, war so meine Devise das guck ich mir an. 33


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© Lemnitzer-Fotografie

Aus Holland kommend, hat sich die Idee des Repair Cafés recht schnell auch in Deutschland verbreitet und findet immer mehr Liebhaber. Das Prinzip ist einfach. Es gibt inzwischen viele Dinge die gar nicht mehr repariert werden oder eine Reparatur so teuer ist, das ich gleich zum Kauf eines neuem Gerätes schreite. Hier stellt sich die Frage, muss das sein oder gibt es nicht jemanden, der aus Spass am Basteln, mit dem nötigen technischem Know how, doch noch die Lebenszeit von Geräten verlängern kann und sei es nach dem Motto: „Aus zwei mach eins“. Das ist umweltschonend und nachhaltig. Ziel ist es nicht, den Dienstleistern die es ja kaum noch gibt, sieht man von versprengten Uhrmachern und Schustern einmal ab, Kunden abspenstig zu machen. Hauptinteresse ist Menschen zusammenzubringen. Ihnen eine Perspektive und Anhaltspunkt fürs „zusammen Leben“, zu bieten. Möglichkeit und Ort geben, Erfahrungen aus zu tauschen. Auch die Dame kann ihren roten Rover nicht einfach abgeben, und irgendwann mit einer Nummer in der Hand, ihr fertiges Gerät wieder abholen. Der Mann, der sie so freundlich begrüßt hat, fragt nun geduldig: 34

Was sie den schon unternommen hätte, was der Sauger den so vertilgen musste in der letzten Zeit und wann die Filter gereinigt wurden. Der Feinststaubfilter vor dem Motor, “So was gibts?“, „Ja!“, der hat es nötig. Kurze Zeit später, die Frau zahlt lächelnd zwei Euro und der Mann geleitet sie zur Tür. Er freut sich, lächelt über das „Danke auch schön“, das sie ihm im Gehen zuwirft und noch schnell umgedreht „Bis bald wieder“. In der Zwischenzeit hat sich ein anderer, meinem Drucker und mir gewidmet. Walzen könne er reinigen, auch dass eine oder andere an der Mechanik gehe zu warten. Gegen den Ausfall des Druckkopfes, wenn dieser auch schon ausgiebig gereinigt wurde, helfe nur ein Austausch. Bei meinem Exemplar wäre der Kauf eines neuen Druckers sinnvoll. „Tut mir leid“. sagt er und wendet sich wieder dem alten Plattenspieler zu, dem er wieder zum Drehen verholfen hat. So hab ich Zeit für ein paar Fragen. Von den Frauen und Männern, die um einen großen Tisch in der Mitte sitzen, Kaffe trinken, jemand hat Kuchen mitgebracht, man ist am „Ratschen“, werde ich an Herrn Balazs verwiesen. m u t & l i e b e s e p t. / o k t. / n o v. 2 0 1 4


mut&liebe Lothar Balazs ist ehrenamtlich Vorsitzender des Nachbarschaft Hanau Mitte e.V.. Hinter dem sperrigen Begriff steht viel Engagement, seit der Verein, unterstützt von der Stadt Hanau, im September eigene Räume beziehen konnte. Ein Team musste gebildet werden, das kontinuierliche Öffnungszeiten garantiert und Zeiten koordiniert für die verschiedenen Angebote und Hilfegesuche. Es ist der Idee von Gegenseitigkeit, die organisiert werden will. Zeitkonten für aktive Mitglieder erstellen, passiven Mitgliedern gegen eine kleine Gebühr Hilfe vermitteln, Mitglieder und ehrenamtliche Helfer werben. 150 Mitglieder hat der Verein bereits und es werden mehr. Es sind die kleinen Hilfen, beim Einkauf, die Begleitung zum Arzt oder zur Krankengymnastik, Gardinen abhängen und vieles mehr. Ebenso Haustierbetreuung: Weil Herrchen sich den Knöchel verstaucht hat und Hasso trotzdem Gassi gehen muss. Hasso ist ein Chiwawa (sic). Dafür fehlt es häufig an vertrauten Nachbarn. Urlaubshilfe, Spielzueug reparieren und vieles mehr, was unter Nachbarn halt früher üblich war, gehört dazu und wofür kein Handwerker extra vorbeikommt. Beratungen zu verschiedenen Lebenssituationen, Alltagshilfen, soziale Dienste und das Repair Café. Es wird versucht, unbürokratisch erste Hiefe zu leisten. Ein gemeinsames Frühstück ist dafür schon immer der beste Ansatz, findet Herr Balazs. Hier lernt man sich kennen und irgendwer kennt den, der einen kennt, der Helfen kann. Café gibt es, für den Rest sorgt die Gemeinschaft. Selbergemachte Marmelade, einer bringt Brötchen mit und jemand hat Käse und Wurst dabei. Es geht darum, Anlaufpunkt zu sein. Der lockere Stecker am Bügeleisen ist schnell repariert, aber die Menschen zu „reparieren“ die oft alleine sind, ihnen Vertrauen zurückgeben, dass sie nicht unnütz sind, in unserer schnellen Gesellschaft, das braucht meist etwas länger. Aber es funktioniert. Und so geht der rüstige Herr (90), der älteren Dame (96) die nicht so gerne alleine in die Innenstadt geht, zur Hand. Sie gehen gemeinsam Shoppen – ehrenamtlich und nachbarschaftlich. Vielleicht sollten Offenbachs Verantwortlichen über einen kleinen Stups z.B. Räumlichkeiten nachdenken, eine solche Einrichtung wäre wünschenswert. m u t & l i e b e s e p t. / o k t. / n o v. 2 0 1 4

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37. INTERNATIONALES KINDERFILMFESTIVAL / 37 TH INTERNATIONAL CHILDREN’S FILM FESTIVAL

WWW.LUCASFILMFESTIVAL.DE

Andrea Kiss LE MULOT MENTEUR © Ambiances...asbl - Les médias associés - Kecskemetfilm Ltd.

Wenn mir auch nicht direkt geholfen werden konnte, umsonst war die Fahrt nicht. Info, Zwetschenkuchen, der Pott Kaffe und die freundliche Stimmung waren es allemal wert. (Thomas Lemnitzer)

 Kontakt Nachbarschaftshilfe: www.nachbarschaft-hanau-mitte.de Mehr zum Thema Repair Café: www.http://repaircafe.org/de/ 35


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Projekt biber Das Team des Projekts 'BiBer – Brücke in den Beruf'

Infos und Kontakt: BiBer Brücke in den Beruf Christian-PleßStr. 11-13, OF Tel. 069/ 8065 - 4367

BiBer – brücke in den beruf unterstützung beim übergang schule – beruf Junge Menschen sind aktuell mit besonderen Schwierigkeiten beim Übergang in eine Berufsausbildung konfrontiert. Das Projekt „Brücke in den Beruf“ kurz „BiBer“ setzt seinen Fokus auf diese Herausforderungen und bietet vielfältige Angebote und individuelle Hilfen an, damit der Einstieg besser gelingt! Hierzu braucht es regionale Unterstützer, die motiviert eigene Ziele verfolgen und Brücken zu gesellschaftlichen Gruppen schlagen können. Fehlende Motivation, Schwächen in bestimmten Fächern, Probleme mit sich und Mitschülern – Schwierigkeiten in der Schule haben viele Ursachen. Nicht selten ziehen solche Phasen dann gleich schlechte Noten oder Fehlzeiten nach sich und der Anschluss im Unterricht wird verpasst. Im Gespräch: Brigitte Kümbel, Christina Beyer (Projektmitarbeiterinnen) und Ralph Kersten (Projektleitung), die Fragen stellte Astrid Braun-Hubert (ebenfalls Projektmitarbeiterin von BiBer). Herr Kersten, Sie als Projektleiter von BiBer organisieren Lerngruppen für Schülerinnen und Schüler, die in mindestens einem Fach eine schlechte Note haben. Wie schafft es das Projekt, dass sich die Jugendlichen verbessern? R. Kersten: Zunächst informieren wir in den Klassen über das Angebot, Schülerinnen und Schüler besuchen dann nachmittags unsere Lerngruppen. Wichtig ist uns, dass sie freiwillig kommen und sich wohlfüh36

len. Wir schaffen durch kleine Lerngruppen, in attraktiver Umgebung und mit motivierten Lernbegleitenden, eine gute Atmosphäre. Im nächsten Schritt müssen die Jugendlichen direkt erfahren, dass sich Lernen lohnt und Erfolg nach sich zieht. Das heißt für uns zu schauen, wo zeigen sich Schwächen, wo klappt es gut und dann darauf aufbauend gezielt Lücken zu füllen. Und das möglichst mit sinnvollen, anschaulichen Aufgabenstellungen, die herausfordern. In der Regel verbessern sich die Jugendlichen schnell und bringen stolz eine gute Note aus dem nächsten Test mit. Dann haben wir den ersten wichtigen Punkt erreicht, nämlich dass sie motiviert und gestärkt weitermachen und wieder kommen. m u t & l i e b e s e p t. / o k t. / n o v. 2 0 1 4


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In kleinen Gruppen geben sie ihr erworbenes Wissen weiter, erklären und unterstützen sich gegenseitig. Bei diesem Austausch untereinander, ob angeleitet oder selbst initiiert, kann Lernen bewusster und mit mehr Aufmerksamkeit stattfinden. Man kann es in drei Punkten zusammenfassen: Denken, austauschen und den anderen präsentieren, damit kann lernen besser gelingen und es funktioniert. Wenn sich die Schulnoten verbessern, steigen dann die Erfolgsaussichten auf einen Ausbildungsplatz? R. Kersten: Es steigen zumindest die Chancen auf eine Einladung zum Einstellungstest, denn das erleben wir derzeit verstärkt, dass viele Betriebe hierüber Bewerber aussuchen. Diese Tests sind eine weitere Hürde, die es zu nehmen gilt. Ist ein Jugendlicher im Bewerberprozess soweit gekommen, unterstützen wir ihn weiterhin. Wir üben Aufgaben zum Allgemeinwissen, zu logischem Denken und arbeiten schulischen Grundstoff auf. Es ist aber derzeit so, dass über ein Drittel unserer Teilnehmer/innen durch die Verbesserung ihrer Noten den nächsthöheren Schulabschluss anstreben. Einerseits erleben sie dies als den scheinbar „bequemeren Weg“, statt ins Arbeitsleben einzutreten. Andererseits muss man akzeptieren, dass sie noch nicht in die duale Berufsausbildung münden möchten. Obwohl dieser Weg für viele junge Menschen vorteilhafter wäre. m u t & l i e b e s e p t. / o k t. / n o v. 2 0 1 4

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Frau Kümbel, Sie sind als Begleiterin des Übergangs von der Schule in einen Beruf in BiBer tätig. Wie überzeugen Sie Ihre Schüler/innen von einer Berufsausbildung in einem Betrieb? B. Kümbel: Ich begleite unsere Teilnehmer/innen, wenn sie die neunte Klassenstufe erreicht haben und berate sie über ihre Möglichkeiten. In Tests zur Berufsorientierung erfahren sie mehr über sich und ihre Fähigkeiten und in Interviews erfahre ich mehr über ihre Kompetenzen außerhalb der Schule. Viele kümmern sich um Geschwister, übernehmen Erziehungsaufgaben, dolmetschen oder pflegen Familienangehörige. Alles in allem ergibt sich ein Bild, welches in den Bewerbungsprozess eingearbeitet wird. Dann wird das konkrete „Zusammenbringen“ von interessierten Ausbildungsbetrieben und unseren Teilnehmern gestartet. Dabei ist immer wichtig zu betonen, dass duale Berufsausbildung ein Weg und kein Ende ist. Ein Einstieg in die Berufswelt öffnet viele Türen und ermöglicht Chancen. Ist der Schritt gemacht, ist auch ein Stück „Erwachsensein“ geschafft, denn als Auszubildender ist man nicht nur Arbeitnehmer sondern wird auch als junger Erwachsener behandelt. Insgesamt kann ich sagen, dass die Motivation für einen Beruf nicht einfach herzustellen ist. Aber es gelingt doch, indem ich aufkläre, informiere, begleite und manchmal notwendige Arbeiten übernehme. 37


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Nachwuchsprobleme kennen auch die Offenbacher Unternehmen. Wie knüpfen Sie Betriebskontakte zu solchen, die suchen? B. Kümbel: Meistens sehr klassisch. Ich rufe an und stelle einen Kontakt her. Aufgrund meiner eigenen beruflichen Erfahrung als Personalverantwortliche in einem Großunternehmen kenne ich die Anwerbe- bzw. Bewerbungsstrategien. Ich signalisiere Entlastung, nicht Belastung für Ausbilder und offeriere Möglichkeiten, wie ein Kontakt zustande kommen kann, sei es über Praktika oder unsere Bewerberfilme, die wir aktuell bei Betrieben erproben. Hier ist aber auch unser AZUBI-LIVE zu nennen. Auszubildende aus dem 2. oder 3. Lehrjahr stellen ihren Beruf, ihren Arbeitsplatz, ja manchmal ihre Berufsgeschichte unseren Schülern vor. Wir nutzen den Einfluss, den Jugendliche untereinander haben, gezielt für berufliche Orientierungs- und Entscheidungspro-

zesse. Wenn dann so ein „echter“ KFZ-Mechatroniker in seiner Arbeitskleidung von seiner Ausbildung erzählt, ist es authentischer und kommt einfach bei den Jugendlichen an. Frau Beyer, Sie managen das Gesamtprojekt mit. Arbeiten Sie auch mit Ehrenamtlichen? C. Beyer: Ehrenamtliche Personen können sowohl in unseren Lerngruppen als auch in der Übergangsbegleitung Aufgabenbereiche finden. In den Lerngruppen ergänzt ehrenamtliches Engagement die Lehrtätigkeit beispielsweise in Mathematik. Wichtig sind Lust am Erklären, Geduld und ein konstruktiver Umgang mit den Jugendlichen. Bei der Begleitung in einen Betrieb oder bei der Vermittlung in Ausbildung, sind Menschen, die Zugänge zu Unternehmen haben oder Unternehmen für Ausbildung „aufschließen“ können, uns herzlich willkommen.

Gefördert durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfonds

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Elvedin – eine erfolgsgeschichte Elvedin kam im Februar 2012 in unser Projekt Brücke in den Beruf, damals befand er sich in der 8. Klasse der Ernst-Reuter-Schule in Offenbach und hatte nicht ganz so gute Noten. Er besuchte ein- bis zweimal wöchentlich unsere Lerngruppen, wo Lernstoff auch methodisch anders als in der Schule vermittelt wird. Schon nach kurzer Zeit stellte sich Erfolg ein, seine Schulnoten wurden besser, besonders in Mathematik. Er gewann an Selbstvertrauen. Im April nahm er an unserem Feriencamp teil, wo er durch Übungen, Tests und Gespräche mehr über sich, seine Stärken und seine Schwächen erfuhr. Damals formulierte er als Berufswunsch KFZ-Mechatroniker und begann sich mit unserer Unterstützung damit auseinanderzusetzen. Er erarbeitete Bewerbungsunterlagen und erhielt viele Absagen, insgesamt ein – wie es damals schien – aussichtsloses Vorhaben. Denn die meisten Betriebe in diesem Bereich nehmen keine Hauptschüler/innen auf. Einerseits weil sie noch auf Bewerber/innen mit Realschulabschluss oder höherwertigem Abschluss zurückreifen können. Andererseits vermuten sie, dass Hauptschüler/innen schlechtere Voraussetzungen mitbringen, um die komplexen und hochtechnologisierten Ausbildungsinhalte zu verstehen. Und das bedeutet für einen Betrieb „Risiko“ und „Mehrarbeit“ um eine Ausbildung erfolgreich zu beenden.

Astrid Braun-Hubert sprach mit Elvedin Hot (ehemaliger Projektteilnehmer von BiBer und aktuell Auszubildender zum Kraftfahrzeugmechatroniker mit Schwerpunkt Nutzfahrzeugtechnik) und Halit Okur, Meister Nutzfahrzeug-Mechatronik und Ausbilder bei Scania Frankfurt/Offenbach Scania Vertrieb und Service GmbH.

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Elvedin, es hat geklappt und nun hast Du bereits das erste Ausbildungsjahr bei SCANIA hinter Dir? Wie bist Du zu diesem Ausbildungsplatz gekommen? Elvedin Hot: Ich wollte immer in diesen Berufsbereich und habe das nicht aufgegeben. Nach einigen Absagen bin ich persönlich zu den Betrieben hingegangen. So auch zu SCANIA, wo ich mit Herrn Okur ein kurzes Gespräch hatte und ihn direkt nach einem Ausbildungsplatz gefragt habe. Er hat mir dann gleich 39


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eine Praktikumsstelle angeboten. Die wollten mich kennenlernen, darüber habe ich mich sehr gefreut. Außerdem empfand ich es als echte Chance den Betrieb von mir zu überzeugen. Zwei Wochen habe ich mitgearbeitet, mein Engagement gezeigt, die Kollegen kennengelernt und bin pünktlich hingegangen. Nach dem Praktikum hat mir dann der Ausbildungsleiter mitgeteilt, dass sie mich einstellen würden, da war ich natürlich glücklich! Herr Okur wie entscheiden Sie sich für Bewerber und warum haben sie Elvedin eingestellt? Halit Okur: Wir erhalten jedes Jahr zahlreiche Bewerbungen von Jugendlichen aus unterschiedlichen Schulzweigen. In der Regel schauen wir uns erst die Unterlagen an. Dabei achte ich auch auf die Noten, vor allem in Mathematik und Physik. Das sind die Fächer, die für den Ausbildungsberuf wichtig sind, das wissen wir. Uns ist aber auch bewusst, dass Noten nicht alles sind und deshalb bestehen wir immer auf ein Praktikum. Dabei wird deutlich, ob jemand geschickt ist, schon mal ein Werkzeug in der Hand hatte oder mechanischen Prozessen folgen kann. Ob er pünktlich und motiviert erscheint und wie es mit der Ausdauer aussieht wird spätestens bei einer Fehlersuche am Fahrzeug deutlich. Der Bewerber wird unterschiedlichen Gesellen zur Seite gestellt, damit erhalte ich auch einen Gesamteindruck von meinen Mitarbeitern. Denn die Arbeit mit und im Team ist uns sehr wichtig. Elvedin hatte eine gute Mathenote und insgesamt ein gutes Zeugnis. Seine Bewerbungsunterlagen waren vollständig mit allen Zeugnissen und Praktikumsbescheinigungen. Im Anschreiben an uns, hatte er sein persönliches Interesse an dem Beruf formuliert. Überzeugt hat er uns erst im praktischen Arbeiten während des Praktikums, da er sehr aufmerksam und konzentriert bei der Sache war. Durch seine freundliche und ruhige Art hat er schnell einen guten Umgang mit den Kollegen und den Kunden gepflegt. Pünktlichkeit ist ein Muss, denn wir arbeiten im Schichtbetrieb und keiner wartet gerne auf seine Kollegen.

und zu unterstützen. Beispielsweise schaue ich mit den Jugendlichen regelmäßig die Berichtshefte und die Ausbildungspläne durch, dabei stelle ich schnell fest, wenn jemand nicht mitkommt. Trotzdem gibt es auch mal den Einen oder Anderen, der während der Ausbildung merkt, dass dieser Beruf nichts für ihn ist, das kommt aber eher selten vor. Was macht Sie im Team Ausbilder/Auszubildende erfolgreich? Halit Okur: Wir sind ein sehr multikulturelles Team hier in Offenbach, haben Respekt voreinander und achten uns. Wir kennen und beachten Vorgaben, Regeln und wollen eine hohe Arbeitsqualität. Für ein positives Betriebsklima sind alle verantwortlich. Elvedin Hot: Ja, die Kollegen sind super, der Ausbilder ist immer korrekt zu mir, erklärt viel und ich habe das Gefühl, dass er meine Arbeit schätzt. Außerdem weiß ich immer was ich tun kann und wir haben auch oft Spaß untereinander. Danke Ihnen beiden!

Ist der Beruf zu anspruchsvoll für Hauptschüler/innen? Scheitern auch welche während der Ausbildung? Halit Okur: Scheitern, eher nicht, wir versuchen alle Auszubildenden durch die Ausbildung zu begleiten 40

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Wolfgang Haas – engagement für die region

Die Flughafen Stiftung ProRegion fördert Projekte im Bereich beruflicher Bildung im Rhein-Main-Gebiet, darunter auch das Projekt 'BiBer' in Offenbach. Wolfgang Haas ist als Leiter der Berufsbildung bei Fraport für ca. 400 Auszubildende zuständig. Zusätzlich engagiert er sich bei der Stifung ProRegion: "Ich glaube, dass junge Menschen eine Chance auf Ausbildung brauchen, da sonst unsere gesellschaftlichen Probleme immer größer werden. Mein Engagement ist nur ein kleiner Beitrag dazu." (Wolfgang Haas) Kristijan Marinkovic und Jean-Paul Zibanguana, Projektteilnehmer von 'BiBer', besuchten Wolfgang Hass auf dem Frankfurter Flughafen.

Kristijan M.: Herr Haas, Sie sind als Leiter der Geschäftsstelle für die Stiftung ProRegion tätig. Was ist der Hauptzweck der Stiftung? Und wie erfüllt das Projekt Brücke in den Beruf – BiBer diesen Stiftungszweck? W. Haas: In unserer Satzung ist festgeschrieben, dass wir Projekte fördern, die mit beruflicher Bildung zu tun haben. Also solche, die zur Verbesserung der m u t & l i e b e s e p t. / o k t. / n o v. 2 0 1 4

Ausbildungsfähigkeit und der Berufsreife von jungen Menschen beitragen. Brücke in den Beruf passt hier hundertprozentig hinein. Entscheidend für Betriebe einen jungen Menschen einzustellen sind nach wie vor die Schulnoten. Hier setzt BiBer frühzeitig an und unterstützt, um gute Schulabschlüsse zu erreichen. Danach findet eine enge zielführende Begleitung zu Betrieben statt und darüber hinaus auch wenn ein 41


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Ausbildungsverhältnis geschlossen wurde. Das halten wir für einen guten Weg. Diesen praktizieren wir auch bei Fraport selbst, insbesondere mit STARTKLAR, unserer Einstiegsqualifizierung für junge Menschen, die keinen direkten Einstieg gefunden haben. Kristijan M.: Worin bestehen Ihre Aufgaben als Geschäftsstellenleiter und spielt dabei ehrenamtliches Engagement eine große Rolle? W. Haas: Meine Aufgabe sind zunächst alle administrativen Dinge. Ich lese die Anträge und schaue, ob sie in das Stiftungskonzept passen und prüfe Angaben. Dann bereite ich die Sitzungen der beiden Stiftungsgremien vor, übernehme die Einladungen und protokolliere die Ergebnisse. Der Vorstand tagt achtbis zehnmal im Jahr. Für größere Projekte wird der Stiftungsbeirat gefragt, der sich zweimal jährlich trifft. Dann informiere ich die Projekte und schaue mir einige auch vor Ort an oder werde zu Veranstaltungen eingeladen. Beispielsweise Abend- oder Wochenendveranstaltungen finden dann in meiner Freizeit statt. Als Leiter der Berufsbildung bei Fraport bin ich für ungefähr 400 Auszubildende zuständig. Das ist mein Job, dafür werde ich bezahlt. Die Stiftungsarbeit darf ich in meiner Arbeitszeit erledigen und kann so mein gesellschaftspolitisches Interesse und Engagement einbringen. Ich glaube, dass junge Menschen eine Chance auf Ausbildung brauchen, da sonst unsere gesellschaftlichen Probleme immer größer werden, hier genügt der Blick nach Frankreich oder in die südeuropäischen Länder wie Portugal, Spanien, die unter hoher Jugendarbeitslosigkeit leiden. Mein Engagement ist nur ein kleiner Beitrag dazu. Kristijan M.: Wie sind Sie zu diesem Ehrenamt gekommen? W. Haas: Der Vorstand hat damals gesagt, dass die Geschäftsstellenleitung der Stiftung eine ideale Aufgabe für den Ausbildungsleiter wäre, weil er die Themen kennt. Und da ich seit über 30 Jahren diese Tätigkeit mache, wurde ich gefragt und mache es sehr gerne. Jean-Paul Z.: ProRegion unterstützt unser Projekt von Beginn an. Kennen sie die Probleme in Offenbach? W. Haas: Da ich im Taunus lebe, bin ich auf Tageszeitungen angewiesen und verfolge auch die Situation in Offenbach. Ich weiß, dass Offenbach wenig Geld 42

hat, dass Schwimmbäder, Jugendclubs und Theater geschlossen wurden. Ich kenne nicht alle Probleme im Detail, aber als politisch interessierter Mensch verfolge ich auch, was in Offenbach passiert. Jean-Paul Z.: Was gefällt Ihnen am Projekt BiBer? W. Haas: Zunächst halte ich die Vernetzung mit Schulen für sehr, sehr wichtig. Insbesondere die Unterstützung von Lehrern damit sie vernünftig beraten können, was für einen Schüler passt und was nicht. Eine realistische Einschätzung ist wichtig, jemand der Hauptschulabschluss hat, kann kein Pilot werden. Was mir auch sehr gut gefällt, sind die Lerngruppen, wo junge Offenbacher sich auf den Schulabschluss vorbereiten können. Ein weiterer Punkt ist die Zusammenführung von Betrieben und Bewerbern. Aus eigener Erfahrung schätze ich Lehrer und Personen, die wissen, was wir suchen und die ihre Schüler kennen. Die sich engagieren und den Übergang begleiten, sich auch mal zwischendurch erkundigen: Wie ist es mit meinen Jungs? Mit Blick auf die hohen Abbruchquoten in kleinen Betrieben ist es wichtig, nachzuhaken, da zu sein, um zu vermeiden dass junge Leute halt nach kurzer Zeit die Ausbildung beenden, weil sie mit dem Meister nicht zurechtkommen oder Probleme mit der Pünktlichkeit haben. Außerdem geht BiBer auf Betriebe zu und sagt: Es gibt junge Leute, die würden wir gern in Ausbildung bringen. Es nützt allein noch nichts, wenn ein Abschluss erreicht und Bewerbungen erstellt sind, aber konkret Firmen fehlen, die aufnehmen. Da ist glaube ich, das Projekt wirklich gut und wir geben eine Förderung, die sich lohnt. Kristijan M.: Können Sie uns aus Ihrer langjährigen Erfahrung sogenannte Projekthighlights nennen? W. Haas: Eine Förderschule für junge Menschen mit Sprachstörungen leistet in Frankfurt tolle Arbeit. Hier imponiert mir sehr, dass ein ganzes Kollegium dahinter steht, jungen Leuten zu Schulabschlüssen zu verhelfen, damit sie bessere Ausbildungschancen haben. Sehr gut finde ich auch den Produktionsschulansatz in der Max-Eyth-Schule in Dreieich. Dort erhalten schulmüde junge Menschen sinnvolle praktische Arbeit und entwickeln wieder Bereitschaft zum und Begeisterung am Lernen. Im letzten Durchgang unserer Einstiegqualifizierung haben wir vier junge Leute m u t & l i e b e s e p t. / o k t. / n o v. 2 0 1 4


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Kristijan Marinkovic und Jean-Paul Zibanguana, Projektteilnehmer von 'BiBer' im Gespräch mit Wolfgang Hass (Stiftung Pro Region).

von dieser Produktionsschule eingestellt und drei fangen jetzt eine Ausbildung an, davon sogar zwei eine Ausbildung zum Mechatroniker und das ist einer der anspruchsvollsten technischen Ausbildungsberufe. Ein weiteres Highlight ist ein Verein, der sich um Roma-Kinder kümmert, deren Image in der Öffentlichkeit nicht das Beste ist. Es wird versucht Mädchen zum Schulabschluss zu verhelfen, was in der Roma-Gesellschaft unüblich ist. Hier bewundere ich den Geschäftsführer, der trotz geringer Erfolgsquote weiter macht. Auch das Berufsbildungswerk Südhessen leistet gute Arbeit, indem es behinderten jungen Menschen Ausbildungsmöglichkeiten bereitstellt. Eine ganz professionelle Einrichtung, mit unterschiedlichen Bereichen wie Gartenbau, Metall, oder Hauswirtschaft wo man sich ausprobieren kann. Zusammengefasst könnte ich sagen, dass Highlights entweder professionell gemacht oder ein hohes Maß an Engagement der dort tätigen Personen ausmachen. m u t & l i e b e s e p t. / o k t. / n o v. 2 0 1 4

Kristijan M.: Meine Frage wäre dann noch, was würden Sie aus Ihrer Sicht auf keinen Fall fördern? W. Haas: Zurückblickend waren keine Projekte dabei, wo wir gesagt haben, würden wir heute nicht mehr machen. Eine Sache die wir nicht mehr fördern würden, sind Initiativen zur Auszeichnung von Ausbildungsbetrieben in Form von Belohnungen. Hier haben wir früher teilweise Preisgelder gestiftet. Dieses Geld kann man sinnstiftender anlegen. Herr Haas, wir bedanken uns herzlich für das Gespräch.

Fotos: © Projekt BiBer | Lemnitzer-Fotografie

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Foto: © Lemnitzer-Fotografie

ehrenamtlich das image des unternehmers verbessern: Vizepräsident Olaf Michael Mayer setzt sich bei der IHK Offenbach für Mittelständler ein n „Ich betrachte meine ehrenamtliche Tätigkeit als persönliche Weiterbildung, denn ich habe durch meine verschiedenen Aktivitäten eine Menge gelernt. Daneben habe ich auch viele Kontakte und sogar Freunde gefunden,“ beschreibt Olaf Michael Mayer seine Motivation. Er ist einer von sechs Vizepräsidenten und betreut federführend den Expertenrat KMU (kleine und mittelständische Unternehmen) der IHK Offenbach am Main. Weitere IHK-Vizepräsidenten unter der Gesamtleitung von Präsident Alfred Clouth sind Helma Fischer, Hans-Joachim Giegerich, Alexander Heberer, Wolf Matthias Mang und Kirsten Schoder-Steinmüller, die alle für unterschiedliche Ausschüsse zuständig sind. Im Rahmen seiner Tätigkeit als Mitglied des Prä44

sidiums kümmert sich Mayer um die Belange der kleinen und mittelständischen Unternehmen in Stadt und Kreis Offenbach und vertritt deren Interessen auch im Mittelstandsausschuss des Deutschen Industrie und Handelskammertags (DIHK). Die Amtszeit beträgt insgesamt fünf Jahre. Olaf Michael Mayer ist bis 2019 wiedergewählt. Mit dem Expertenrat KMU organisiert er Betriebsbesichtigungen und Veranstaltungen beispielsweise zum Thema „Der Unternehmer als Marke“. „Diese Angebote richten sich gezielt an Unternehmer, die aufgrund ihrer Betriebsgröße, im normalen Tagesgeschäft kaum zu Weiterbildung im engeren Sinn kommen,“ erklärt er. Drei Expertenratsveranstaltungen werden gemeinsam m u t & l i e b e s e p t. / o k t. / n o v. 2 0 1 4


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mit den hauptamtlichen Mitarbeitern jährlich organisiert. Zusätzlich stehen pro Jahr je vier Termine für das Präsidium und für die Vollversammlung an. Insgesamt ist Olaf Michael Mayer über das Jahr bei mindestens 10 – 12 Veranstaltungen aktiv. Die Themen, mit denen sich der Expertenrat KMU beschäftigt, richten sich einerseits nach den Interessen der Mitglieder (also den kleinen und mittelständischen inhabergeführten Unternehmen), andererseits werden auch Stellungnahmen zu politischen Themen erarbeitet. Dieser Expertenrat entwickelt für den Ausschuss die Veranstaltungsthemen und kümmert sich um die Planung. „Die Ideen kommen von uns Unternehmern, die Organisation läuft dann zu einem großen Teil über die IHK Offenbach am Main," sagt er. Eine sehr erfolgreiche Veranstaltung, die in diesem Jahr mit dem Expertenrat und der Vollversammlung realisiert wurde, war der Workshop „Gemeinsam Richtung Zukunft“. Dort diskutierten die Mitglieder der IHK-Vollversammlung, weitere aktive Unternehmer aus dem IHK-Ehrenamt und die IHK-Mitarbeiter darüber, wie die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und des Standortes in Stadt und Kreis Offenbach in den nächsten Jahren gestärkt werden kann. An 10 Thementischen wurden unter anderem Trendthemen wie Standortfaktor, Fachkräftemangel, Digitalisierung, Energiepolitik, Innovation und Internationalität behandelt. Daneben gibt es auch viele Veranstaltungen für Schüler, um junge Menschen frühzeitig über die Aufgaben eines Unternehmers zu informieren und ihnen Mut zu machen, selbst aktiv zu werden. „Das Bild des Unternehmers ist ja in der Öffentlichkeit eher mit Kritik belegt, weil es so viele Negativbeispiele aus der Wirtschaft gibt. Unser Ziel ist es deshalb, das Image des Unternehmers zu verbessern und damit etwas für den Standort Offenbach zu tun," führt Olaf Michael Mayer aus. „Ich selbst hatte ursprünglich nicht die Absicht, in die Fußstapfen meines Vaters zu treten," sagt der studierte Maschinenbauingenieur und Geschäftsführer der L-U-T Luft- und Umwelttechnik GmbH. „Ich wollte als Manager in die Automobilindustrie.“ Heute führt er die Geschäfte des Offenbacher Betriebs, der seit der Gründung 1918 in Familienbesitz ist, und industrielle m u t & l i e b e s e p t. / o k t. / n o v. 2 0 1 4

Entstaubungsanlagen plant, schlüsselfertig montiert und in Betrieb nimmt. Verwendet werden dabei Anlagenkomponenten deutscher Hersteller, die Entstauber fertigt das schwäbische Familienunternehmen Keller Lufttechnik. Im Rahmen der Aktion „Schüler als Bosse“, die Mayer ebenfalls in Zusammenarbeit mit anderen IHK-Gremien organisiert, kommen auch junge Leute in seinen Betrieb. „Bei uns sehen die Schüler, wie verzahnt die Industrie ist und sind nach einem Tag oftmals fasziniert von einer Materie, die sie vorher kaum kannten und als langweilig erachteten. Es ist wichtig, produzierende Betriebe und entsprechende Berufe zu fördern, denn sie werden gebraucht.“ Zu seinem heutigen Ehrenamt kam der Unternehmer nahezu unverhofft: Von einem anderen IHK-Mitglied angeregt, begann er sich schon früh bei den Offenbacher Wirtschaftsjunioren zu engagieren und schaffte es dort bis in den Bundesvorstand. Dabei blieb es natürlich nicht. Sein Engagement und sein allgemeines Interesse an der Standortpolitik und dem Unternehmertum brachten ihm schließlich das Amt des Vizepräsidenten und Leiters des Expertenrats KMU ein. „Ein Ehrenamt zieht oft das andere nach sich“, sagt er lächelnd. Man merkt ihm an, dass er mit Freude bei seinen vielen Betätigungen dabei ist, obwohl sie auch zeitaufwändig sind. Ein paar Stunden wöchentlich müsse man schon aufbringen, um Telefonate zu führen oder sich in ein Thema einzulesen. Auf die Frage, ob es bei seiner Tätigkeit auch Berührungspunkte mit der Nachbarstadt gäbe, antwortet er: „Frankfurter und Offenbacher haben eine unterschiedliche Struktur und Geschichte. Sie können sich ergänzen und gegenseitig voneinander profitieren – und das sollten sie auch Ingrid Walter, Walter Wortware tun.“ 45


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ausbildung in teilzeit – so geht das chance bekommen können. Sohn Marcel war zur Welt gekommen, als die junge Frau gerade mal 16 Jahre alt war. Nach dem Ende der Realschule und einem Jahr Elternzeit wollte sie unbedingt eine Ausbildung machen: „Mein Ziel war immer, einen richtigen Beruf zu erlernen, um eine Zukunftsperspektive zu haben.“ Während der Ausbildung nahm sie an der Berufsschule oder anderen Lerneinheiten wie alle anderen teil, aber an den Praxistagen hat sie die Arbeitszeit reduziert. Die Ausbildung machte Tanja Schilling von Anfang an Spaß und sie konnte stets mit den anderen Azubis mithalten. Ihre Noten waren gut.

Als junge Mutter eine Ausbildung absolvieren? In Teilzeit? Tanja Schilling und die Offenbacher Arbeitsagentur zeigen wie’s gehen kann, wenn alle an einem Strang ziehen. n Vor kurzem hat Tanja Schilling ihre Ausbildung bei der Offenbacher Arbeitsagentur mit „gut“ abgeschlossen. Ein Grund zur Freude. Für die 20-jährige noch mehr als für andere junge Leute. Denn Tanja Schilling ist jetzt nicht nur ausgebildete Fachangestellte für Arbeitsförderung, sondern auch Mutter eines mittlerweile viereinhalbjährigen Sohnes. Im September 2011 begann Tanja Schilling ihre dreijährige Ausbildung bei der Arbeitsagentur. Den Tipp hatte sie von ihrer Berufsberaterin bekommen, die wusste, dass hier auch junge Eltern eine Ausbildungs46

Ihr Sohn wurde tagsüber erst in der Krabbelstube und später im Kindergarten betreut. Die junge Mutter lebt mit ihrem Sohn zusammen und wurde während der Ausbildung vom Vater des Kindes und ihren eigenen Eltern bei der Kinderbetreuung unterstützt. Das war auch nötig, denn wenn sie lernen musste, ging das nur abends, wenn der Kleine im Bett war – oder am Wochenende, wenn andere Jugendliche schon mal Party machen. Sie hat es aber nie bereut, die Ausbildung begonnen zu haben: „Klar war es manchmal hart. Aber ohne Ausbildung schlägt man sich das ganze Leben in schlecht bezahlten und unsicheren Jobs herum – das wollte ich mir und meinem Sohn ersparen. Schließlich habe ich noch das ganze Leben vor mir und will ihm auch ein Vorbild sein.“ Im Übrigen teilt Tanja Schilling das Schicksal der meisten berufstätigen Mütter: Bisweilen hat sie ein schlechtes Gewissen, weil sie nicht immer für ihren Sohn da sein kann. Manchmal bereiten ihr Krankheitstage oder Schließzeiten im Kindergarten Kopfzerbrechen. „Aber wenn man sich gut organisiert, ist das zu managen. Und mein Arbeitgeber hat immer Verständnis signalisiert.“ m u t & l i e b e s e p t. / o k t. / n o v. 2 0 1 4


mut&liebe Thomas Iser, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Offenbach, hat die Karriere von Tanja Schilling von Anfang an mit großem Interesse beobachtet. „Es ist toll, was Frau Schilling geleistet hat. Ich bewundere sie wirklich. Ich habe keinen Moment daran gezweifelt, dass sie die Ausbildung durchzieht und einen super Abschluss macht. Die Agentur für Arbeit bietet auch künftig jungen Müttern und Vätern Ausbildungschancen an. Das gute Beispiel von Frau Schilling hat uns darin bestärkt. Auch andere Arbeitgeber sollten wissen, dass eine Ausbildung in Teilzeit weniger Probleme macht, als vielfach angenommen.“ Mittlerweile wurde Tanja Schilling in ein festes Angestelltenverhältnis übernommen – weiterhin in Teilzeit.

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Wenn ihr Sohn größer ist, wird sie versuchen, auf Vollzeit umzusatteln. Mit ihrer Ausbildung hat sie ein gutes Fundament dafür gelegt.

 Infos zur Ausbildung bei der

Arbeitsagentur

Junge Menschen, die Interesse an einer Ausbildung zum/zur Fachangestellte/n für Arbeitsmarktdienstleistungen haben, können unter Telefon 069 2171-2432 oder per E-Mail unter Frankfurt-Main-IS-Personal-FKPaed@arbeitsagentur.de ersten Kontakt aufnehmen.

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fahrradbegeisterung in offenbach? OFFcourse! Radsport und Radsportbegeisterung ist in Offenbach nichts neues. Die letzte Ausgabe von Mut&Liebe zeigte die große Fahrradvergangenheit und die vielen engagierten Vereine und Initiativen rund ums Fahrrad in unserer Stadt. n Und es tut sich noch mehr zum Thema. Es gibt natürlich die vielen ambitionierte Radsportler die „unorganisiert“ ihrem Hobby nachgehen – auf dem Mountainbike oder Rennrad. Gleichzeitig entsteht eine neue Fahrradkultur in der das Lebensgefühl manchmal wichtiger ist, als sportliche Leistungen. Hier sind die SingelSpeed und FIXI-Fahrerinnen anzutreffen, aber auch Freunde von Retro- oder Selfemade-Bikes. Und es kommen noch die vielen, vielen Fahrerinnen und Fahrer von City- und Hollandräder, Klapp- oder Lastenrädern dazu, die sich ein „städtisches Leben“ ohne Fahrrad gar nicht mehr vorstellen können.

OFFcourse! will kein neuer Verein sein. OFFcourse will offen für alle sein die sich für das Radfahren begeistern. Egal mit welchem Hintergrund, egal mit welcher Herkunft, egal mit welcher Motivation man/frau zum Radfahren gekommen ist. Anlaufpunkt zur Initiative ist zunächst das „Stadtteilkiosk“ in der Sennefelder Strasse (am Friedrichsweiher). Schon jetzt ist das Kiosk jeden Donnerstag am nachmittag für Interessierte geöffnet. Und es gibt eine „FACEBOOK“-Seite von OFFcourse! die sich als Informationsplattform etablieren soll, und zu der alle FACEBOOK-Nutzer eingeladen sind.

Alles in Allem: OFFcourse! In Offenbach ist auf dem Fahrrad mehr los als man auf den ersten Blick sieht. Und es wird vielleicht Zeit die vielen „Einzelkämpfer“ bekannt zu machen und vielleicht zusammenzubringen. Diesen „gemeinsamen Nenner“ herzustellen hat sich die Initiative OFFcourse! zur Aufgabe gestellt.

Zwei wichtige Ankerpunkte will die Initiative setzen: Selbsthilfe-Werkstatt für Offenbach Der Stadtteilkiosk in der SenefelderStraße / Ecke Friedrichsring soll zu einer Selbsthilfe-Werkstatt ausgebaut werden. Hier soll es für jeden möglich sein sich sein Rad fahrbereit zu machen und dadurch Mobilität und Aktionsradius zu gewinnen. Dieses Projekt soll vor allem die vielen Jugendlichen in Offenbach ansprechen

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die auf ein Fahrrad angewiesen sind – leider aber zu selten mit dem Material umgehen können. Für das integrative Projekt bekommen wir in Zukunft hervorragende Unterstützung vom RKB-SOLIDARITÄT und jetzt schon von der BGO (Baugenossenschaft Odenwaldring). RAD RACE – das Radrennen in Offenbach Wir holen eine bundesweite Rennserie nach Offenbach. RAD RACE ist eine Initiative die einen neuen Stil in den Radsport bringt. Die Gruppe hat sich vorgenommen ganz neue Wege bei der Veranstaltung von Radrennen zu gehen. Man hat sich neue „Formate“ und „Disziplinen“ einfallen lassen. Und die Rennen finden an Orten statt bei denen man bisher nicht an eine Sportveranstaltung gedacht hat. Das erste Rennen fand im März in Berlin statt. Es folgten Veranstaltungen im Mai und August in Hamburg. Gerade lief ein Rennen in Karlsruhe, am 31.08. steigt ein Bergrennen in Frankfurt, darauf folgt am 20.09. Offenbach. Es folgt dann noch ein Abschlussrennen für 2014 in der Heimatstadt von RAD RACE: Münster. Mittlerweile hat sich RAD RACE zu einer festen Größe in der Radsport Scene entwickelt. Die Gruppe denkt schon längst über die Veranstaltungen von 2015 nach. Viele neue Ereignisse – sogar Etappenrennen – sind in Planung. Wenn alles gut läuft wird auch Offenbach wieder Station für ein Rennen sein.

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„STOP RACISM - START RACEISM“ und setzen sich gegen Rassismus ein. Für uns in Offenbach ist das besonders wichtig. In unserer Stadt mit ihren vielen unterschiedlichen Kulturen hat Rassismus keinen Platz. Wir wollen den Anspruch sehr ernst nehmen und das Radrennen zu einer lokalen Veranstaltung mit internationalem (Migrations-) Hintergrund machen. Alle sind beim Rennen willkommen: Nationalität, Religion oder Herkunft sind egal. Das einzige was zählt ist der Spaß auf dem Rad. Egal ob Rennrad, Single Speed, Fixi, Mountainbike oder Dreirad. Auch absolute Neulinge und Anfänger sind gerne gesehen! Die Meldeliste zeigt es: Es ist auch eine gute Mischung am Start! Als „Team OFFcourse!“ gehen eine ganze Reihe von Fahrer unterschiedlichster Herkunft (alles Offenbacher) ins Rennen.

Sa. 20. Sept. RAD RACE OFFENBACH 13.00 bis ca. 19.00 Uhr • Am Hafen OF Die Strecke verläuft vom (alten) Hafen 2 - vorbei am Hafengarten - bis zum Boxclub Nordend. Es werden insgesamt 56 Fahrer/innenn an den Start gehen die auf der kurzen Sprintstrecke durch ein KOSystem ihren Sieger ermitteln. Die ersten Fahrer gehen um 13.00 Uhr auf die Strecke. Das Finale wird um ca. 19.00 Uhr ausgefahren. Die Siegerehrung findet danach im Boxring statt. Anschließend werden in lockerer Atmosphäre noch Kurzfilme gezeigt. Auch hier wird es wieder zu einer Premiere kommen. Es wird der erste Teil eines Film gezeigt der von RAD RACE produziert wurde. Die Veranstaltung findet zeitgleich mit dem Kunstevent „Festival junger Talente“ (im Lockschuppen und Ölhalle) und dem Stadtteilfest auf dem Goetheplatz statt. Es gibt also drei gute Gründe am 20.09. das Offenbacher Nordend zu besuchen.

 Weitere Infos unter: www.facebook.com/raceoffcourse?ref=hl www.rad-race.com/offenbach-20-09-2014/

Aber RAD RACE geht mit einem weiteren Anspruch an den Start: Die Radrennen laufen unter dem Motto: m u t & l i e b e s e p t. / o k t. / n o v. 2 0 1 4

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die suppenbar

n Wer hier schreit: “Nein, meine Suppe esse ich nicht“ frei nach Heinrich Hoffmann, der is(s)t hier so verkehrt, wie ein Eintrachtler auf der Waldemar Klein Tribüne. Einen ähnlichen Kultcharakter wie die legendäre Stätte auf dem Berg hat auch das seit 2002 in der Frankfurter Straße gelegene Soupreme erreicht. Um die Mittagszeit trifft sich hier der Nadelstreifen mit dem Blaumann der Advokat hockt beim Hausmeister, dem gegenüber die Graphikerin den Löffel schwingt. HfG Studenten, städtische Angestellte und Altenpfleger – alles vertreten und mittenmang der Fotograf mit seinen Assistenten. Patrick Hellwig ist mit Leidenschaft Suppenkoch. Qualität heißt für ihn, morgens um 3.00 Uhr seine Einkäufe im Frischezentrum (früher hieß das, Gemüsegroßmarkt) selbst zu tätigen, um so seinen Gästen Produkte anbieten zu können, die frisch und hochwertig sind, und zu deren Auswahl er mit ruhigem Gewissen steht. Der Tag ist für den 46-jährigen gelungen, wenn für den Mittagstisch wohlschmeckende, abwechslungsreiche Suppen gekocht sind und seine Gäste sich wohl fühlen. Sei es im kleinen Hinterhof, auf der Straße oder im schlicht aber geschmackvoll 50

Suppen statt Cocktails, von klassisch bis exotisch. eingerichteten Innenraum. Da kann es schon mal eng werden. Trotzdem ist die Bedienung freundlich und und versucht dem Andrang mit Motivation und Fleiß Herr zu werden. Dass man auch probieren kann, sollte unter den verschiedenen Suppen mal eine sein, die einem exotisch vorkommt, ist schon ein besonderer Service. Auch das ist Philosophie: Die Besucher sollen sich entspannen können und nach einer leichten und bekömmlichen Mahlzeit in die zweite Tageshälfte starten. Die Portionen sind reichlich, aber „Suppenkoma“ wie nach einem fünfgängigen Menü ist nicht gewollt. Es wäre aber nicht das Soupreme, wenn dem Suppenkasper nicht auch geholfen würde. Neben vielen verschiedenen Suppen gibt es täglich wechselnde Gerichte jenseits von Löffelnahrung. Marktfrischen Salat, Matjes Hausfrauenart, Offenbacher Schnitzel mit grüner Soße und Freitags gibt es Fisch, um nur einige Beispiele zu nennen. Im Soupreme muss keiner verhungern. (Th. Lemnitzer) m u t & l i e b e s e p t. / o k t. / n o v. 2 0 1 4


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weinseelig alpine weine & schmankerl

Idyllische Weinhandlung am Rande der (Innen)-Stadt

Soupreme Die Suppenbar in der Offenbacher Innenstadt Frankfurter Str. 70 • Tel.: 069 850 93 93 0 www.soupreme.org Öffnungszeiten: Montag bis Freitag: 11.15 bis 16.00 Uhr

Fotos: © CHAMBERLAIN FOTOGRAFIE

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n Am Starkenburgring 17, im Hinterhaus, dem alten Holzlager der Schreinerei: hier gibt es keine Laufkundschaft, kein hektisches Treiben, dafür aber: ein wunderschönes kleines Fachwerkhäuschen als Weinhandlung, idyllischer Hinterhof, der im Sommer ein Verkosten im Freien ermöglicht – ein Ort an dem sich Menschen begegnen, weil sie dort leben. Weinseelig will entschleunigen und wie Augustinus schon sagt: … „Der Wein verjagt die Müdigkeit der Seele, bringt Freude und entfacht unter Freunden die Lust am Gespräch.“ Karl-Martin Theobald, hauptberuflich Verkaufsleiter für Stahlrohre, hat sich (s)einen Traum erfüllt: jeden Freitag und Samstag öffnet die Weinhandlung und bietet ausschließlich Produkte aus den Alpen an: frische, junge Grüne Veltliner aus der Wachau und dem Weinviertel in Österreich, fruchtige Roséweine aus dem Burgenland und sehr angenehme Rotweine, wie Zweigelt oder Blaufränkisch, die man genießen kann, ohne Sommelier sein zu müssen. Dazu passend die „Schmankerln“, wie z.B. Trockenbeerenauslese-Essig oder Champagnersenf, selbstgemachte Pesti oder steirisches Kürbiskernöl, für ein tolles Abendessen mit Wein oder zum Verschenken. Theobald, der in den siebziger Jahren in Offenbach aufgewachsen ist, hat viele Jahre in Österreich gelebt und auch an der Österreichischen Weinakademie Seminare besucht. „Mein Credo zum Wein ist: Wenn ich den Winzer kenne und ich in dessen Weinbergen schon stundenlang umhergewandert bin, und auch die Sorgfalt und Lie51


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Neue Weinhandlung im Starkenburgring 17: Im gemütlichen Hinterhof präsentiert Karl-Martin Theobald (l.) jeden Freitag und Samstag ausgesuchte Weine und alpine Delikatessen.

weinseelig be gesehen habe, die er seinem Keller widmet, kann ich den Wein mit gutem Gewissen empfehlen, weil ich jede einzelne Flasche in meiner Weinhandlung schätze und die darin gebundene Arbeit würdige. Ob er dann schmeckt oder doch ein anderer, hängt ganz nur vom Kunden und dessen Empfinden ab.“ Weinseelig möchte ganz individuell beraten, nimmt sich sehr viel Zeit und jeder Kunde kann verkosten, was gerade kühl und offen ist. Es wird ab 24 Flaschen kostenlos nach Hause geliefert, auch gekühlt, einmal monatlich findet Freitags ab 18.00 Uhr ein After Work statt mit 6-8 verschiedenen Weinen sowie einer zünftigen Jause in der „Halbzeit“.

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Starkenburgring 17 • Tel.: 0160 9477 1996 www.weinseelig.eu • Weinhandlung für österreichische, südtiroler und friulanische Weine. • Alpine Delikatessen wie Alpkäse, Speck, Öle, Essig und Gewürze. • Catering aller Getränke bei privaten Feiern, Vereinsfesten oder Firmenevents. • Weinabende, Winzerfrühstück, Weinseminare und Lesungen. Öffnungszeiten: Fr.: 14.00 – 20.00 Uhr | Sa.: 11.00 – 18.00 Uhr und nach Vereinbarung

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http://kuchenbaecker.com

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süßes aus dem netz –

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0 Ich gestehe: Ich bin ein Coffeeholic. Ohne Kaffee

geht es nicht. Und ich brauche mindestens drei Tassen Kaffee, bevor ich morgens in die Gänge komme. Schließe ich meine Augen und der Duft frisch gebrühten Kaffees steigt mir in die Nase, stelle ich mir vor, ich sitze in einem traditionellen Wiener Kaffeehaus. Die Einrichtung uralt und doch kultig. Eine Auslage mit den süßesten Kaffee-Gebäcken und dazu vielleicht noch eine Melange. Und Kaffee gehört für mich nicht nur in die Tasse, auch im Gebäck macht er sich ganz hervorragend. Deshalb gibt’s vom Kuchenbäcker heute ein leckeres Kaffeetörtchen.

Kaffeetorte Ihr braucht:

Für den Teig: 100g Zucker | 3 Eier | 125ml schwarzen Kaffee | 100g Mehl | 40g Semmelbrösel | 50g gemahlene Mandeln | 1/2 Pck Backpulver | 1 Pck Vanillezucker Für die Füllung: 400g Sahne | 2 Pck Vanillezucker | 2 Pck Sahnefest

Für das Topping: 50g Zucker / 4 EL schwarzen Kaffee / 180g Puderzucker / 50g Butter

So gehts:

Zunächst werden die Eier getrennt. Das Eigelb wird zusammen mit Zucker und Vanillezucker hellcremig aufgeschlagen. Mandeln, Mehl und Backpulver werden mit den Semmelbröseln gemischt und abwechselnd mit dem Kaffee unter die Ei-Creme gerührt. Das Eiweiß wird (mit einer Prise Salz) steifgeschlagen und unter den Teig gehoben. Der Backofen wird auf 180 Grad vorgeheizt, eine 20er Springform mit Backpapier ausgelegt und gefettet. Den Teig gießt man in die vorbereitete Springform und streicht ihn mit einem Teigschaber oder Tortenheber glatt. Im Ofen backt er dann ca. 30-40 Min. Man sollte nach 30 Min. die Stäbchenprobe machen und dann ggf. die Backzeit verlängern, bis der Kuchen gar ist. Den Kaffee-Kuchen lässt man nun vollständig auskühlen. 

Für die Deko: Evtl. Haselnusskerne / Haselnusskrokant

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Gourmet

Während man der Kuchen abkühlt, bereitet man den Kaffee-Sirup für das Topping zu. Dazu gibt man 50g Zucker und 4 EL schwarzen Kaffee in einen kleinen Topf, lässt ihn aufkochen und unter Rühren einige Minuten sprudelnd kochen. Auch der Sirup muss vollständig erkalten. Ist der Kuchen abgekühlt halbiert man ihn längs. Die Sahne wird mit Sahnefest und Vanillezucker aufgeschlagen und auf dem unteren Boden verteilt. Der obere Teil des Kuchens wird auf die Sahnefüllung gelegt und in abgedeckt gibt man das Ganze (am besten in der gereinigten Springform) in den Kühlschrank bis zur Weiterverarbeitung. Für das Topping verrührt man die Butter mit dem Puderzucker und dem Kaffee-Sirup. Das fertige streichfähige Frosting verteilt man auf dem oberen Boden der Torte. Wer mag kann noch mit einer Spritztülle kleine Häubchen aufsetzen, die man mit einer Haselnuss oder Mandel garnieren kann. Der Sahnerand der Torte kann nach Belieben mit Haselnusskrokant verziert werden.

n In den 80er Jahren war das Private politisch und Kunst Politik – besonders für Frauen führte dieser Ansatz zu wichtigen Diskussionen und Aktionen. In dieser Aufbruchstimmung arbeiteten die Künstlerinnen der Gruppe 'Schwarze Schokolade' in Berlin für einige Jahre besonders intensiv zusammen. Eine leerstehende, ehemalige Schokoladenfabrik wurde ein unabhängiges Experimentierfeld für Kunst von Frauen, die Erforschung und Auseinandersetzung mit weiblicher Kreativität, unabhängig von männlich dominierten Hochschulen und dem Kunstmarkt. Das Veranstaltungsprojekt 'Berliner Frauensommer' 1982 führte für drei Monate Künstlerinnen aus Berlin, Westdeutschland und international in den Räumen der Schokofabrik zusammen. Anschließend realisierte die Gruppe zahlreiche Ausstellungen und Projekte in der Kunstetage des besetzten Gebäudes, später auch über die Grenzen Berlins hinaus. Anläßlich der Jubiläumsausstellung der 'Schwarzen Schokolade' 2013 im Frauenmuseum in Bonn erscheint nun ein Katalog zur Geschichte und Arbeit der Künstlerinnengruppe. Im Rahmen der Ausstellung von Renate Hampke (Mitglied der Schwarzen Schokolade) (13.09. - 10.10.) in der Galerie Artycon am Wilhelmsplatz 2 präsentiert Mut&Liebe den Katalog am 25. September, um 19.00 Uhr. Wir freuen uns auf ein interessiertes Publikum.

 www.schwarzeschokolade.de | www.mulionline.de

Viel Spaß beim Nachbacken.

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Literatur

kunst & keine schokolade katalog der kĂźnstlerinnengruppe'schwarze schokolade'

Foto: links P. Baumgardt; Fotoaktion 1986 | oben: Rauminstallationen Schokofabrik 1984/86; Lisa Lancelle u. Rotraud v.d. Heide | unten: Rauminstallation 1982, Chris Werner 55 Š schoko.prod.


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projekt

road movie urkraine – in 17 tagen quer durch's land… von Lutz Jahnke und Olga Petrova n Internationale Interessen zwingen die Ukraine zur Zerreißprobe. Ein erneutes Kräftemessen zwischen den großen Mächten dringt bis in unsere Wohnzimmer und zeigt uns täglich, nun schon über Wochen, dass Kant'sche praktische Vernunft den Neuzeit-Proleten nichts entgegenzusetzen hat.

Das haben Olga Petrova und Lutz Jahnke auf ihrer Reise vom 11. Mai bis 02. Juni 2014 durch die Dreharbeiten zu Ihrem Dokumentarfilm »Road Movie Ukraine« hautnah erlebt und mit Ihrer Kamera festgehalten. Beiden wurde abgeraten diese gefährliche Aktion in Angriff zu nehmen. Aber...

Wieder einmal zeigt sich grausam die extreme Sucht der Oligarchen nach Ressourcen, Blut und Macht. Ausgetragen wird diese Manie auf den Schultern derer, die mit all ihrer Kraft versuchen, einzig ihre bedrohte Existenz zu retten. Landflucht, Verzweiflung und Resignation sind die fassbaren Mittel, mit denen eine Bevölkerung versucht, ihren politischen Agitatoren zu entfliehen. Familien werden nicht nur räumlich, sondern auch in ihren Grundfesten ideologisch geteilt.

Mit Muffensausen traten die beiden ihren Trip ins Ungewisse an und trafen unerwartet auf den Ukrainischen Frühling. Auf Menschen die nach einem menschenverachtenden Herbst und einem harten Winter voller erleichternder Wonne, die Pause um die Wahlen herum, landesweit in der heiteren Sonne verbrachten. Die Krim war da schon fein säuberlich mit dünnem Faden wie eine Warze abgetrennt und Separatisten und ukrainische Soldaten bastelten an

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Projekt

Barrikaden aus leicht entzündlichen Autoreifen, nicht nur in Kiew auf dem Maidan, sondern eben leider auch im Osten. "Was macht das mit den Menschen, wenn am Rande der EU für Freiheit gestorben wird?" fragten sich der Deutsche Lutz Jahnke und die und in Deutschland lebende Ukrainerin Olga Petrova. Diese Frage führte die beiden fast durch die ganze Ukraine. Von Freunden zu Freunden, von Bekannten zu Bekannten, von Zufall zu Unerwartetem. Bis ins europäische Parlament nach Strasbourg, zur Sitzung der Grünen und deren Vorsitzender Rebecca Harms und damit auch erneut zu einem ihrer Protagonisten Dmytro Kutovyi, der inklusive ukrainischer Delegation zu Vorträgen geladen war. So entsteht via öffentliche Verkehrsmittel und nahezu ohne Fördermittel, nach und nach der Dokumentarfilm Road Movie Ukraine 2014, auf der Suche nach dem was einen Ukrainer erst zu einem macht und was die Liebe damit zu tun hat. Ein vielschichtiges Portrait, über Menschen in einem Land, indem wieder einmal niemand gefragt wurde, aber unfreiwillig alle mitmachen dürfen. Vielleicht handelt es sich bei diesem Musterbeispiel des Aufstandes aber auch um die Erweiterung des globalen Demokratieverständnisses? Unterstützen Sie uns doch!

»Haltet durch…!« Olga Petrova & Lutz Jahnke Kunst Raum Mao e.v. Verwendungszeck: »roadmovieukraine« Frankfurter Volksbank DE 09 5019 0000 6100 9862 70 Bald mehr!: Facebook: www.fb.com/roadmovieukraine Webseite: www.roadmovieukraine.de

FORUM

AUSSTELLUNG

MESSE WORKSHOPS

Vom 28.08. bis 21.09.2014 wird in der Heyne Kunst Fabrik in Offenbach mit der »TAUSCH! Contemporary Art Fair 2014« ein außergewöhnliches Projekt stattfinden: Ein Ausstellungsprojekt, welches mit dem Format »Kunstmesse« spielerisch umgeht und Fragestellungen zum Verhältnis von Kunst, Käufern und sonstigen Akteuren pointiert aufwirft. Im »Forum« gibt es über 50 Beiträge zu den Themen Kulturkooperationen, Vermarktungsstrategien oder Kulturmanagement. Dazu Performances, Theater, Lesungen, Workshops. Contemporary Music und HipHop, oder Funk, Elektro, Indie, Downbeat zum Abtanzen. Gemeinsame Veranstalter sind der Frankfurter Kunstverein EULENGASSE und der Bund Offenbacher Künstler BOK. Öffnungszeiten: 19. bis 21. September FORUM TEIL 2 + AUSSTELLUNG mit Kunstfilmprogramm Fr. 19. SEP. | Sa. 20. SEP. 18.00 - 21.00 Uhr So. 21. SEP. 15.00 - 18.00 Uhr Implus-Workshops: (Anmeldungen: http://tausch.eulengasse.de/?page_id=21) »Die Internetseite für Künstler« mit Carolyn Krüger (Frankfurt) Sa. 20. SEP. 14.00 - 17.00 Uhr »Selbstdarstellung als Künstler« mit Lenka M. Wolf (Frankfurt) So. 21. SEP. 11.00 - 14.00 Uhr HEYNE KUNST FABRIK, Lilistr. 83d, OF, www.heynekunstfabrik.de KONTAKT: Heide Khatschaturian (BOK), khatschaturian@t-online.de Vládmir Combre de Sena (Eulengasse), combre@eulengasse.de Auf der Website TAUSCH! http://tausch.eulengasse.de finden Sie umfangreiches Bildmaterial und alle interessanten Informationen.

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Kunstwerk

Hagen Bonifer kommt vom Bühnenbild, arbeitet gerne großformatig und hat keine Angst vor sakralen Räumen. Die ideale Besetzung für den wohl schwierigsten Ausstellungsort bei den Rumpenheimer Kunsttagen im September. Petra Maria Mühl präsentiert das publikumsstarke Kunstereignis in diesem Jahr mit einem leicht veränderten Konzept. Zum ersten Mal wird die Schlosskirche alleine einem Künstler als Ausstellungsort zur Verfügung gestellt. Diesem besonderen Ort inhaltlich und in der Dimension gerecht zu werden, ist sicher keine geringe Herausforderung, impliziert einen Diskurs zwischen Kunst und Religion und nicht zuletzt zwischen Künstler/-in und Gemeinde. 58

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hagen bonifer – höhlenschätze in rumpenheim Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es blieb finster. Und Gott sprach: Erhebe deine Augen zu mir! Und es blieb finster. Und Gott sprach: Ich kann dir nicht helfen. (Felix Pollak) m u t & l i e b e s e p t. / o k t. / n o v. 2 0 1 4

n Hagen Bonifers Konzept 13 Texte u.a. von Homer, Charles Baudelaire, Felix Pollack oder gar Pier Paolo Pasolini übergroß im Kirchenraum zu präsentieren, stellt schon mit dem ersten Projekt hohe Anforderungen an die Toleranzgrenze des Gemeinderates und der Kirchengemeinschaft. Nach anfänglicher Skepsis und einigen Diskussionen gab es letztendlich Zustimmung und Unterstützung für die Idee. "Höhlenschätze – Bergungen" lautet der Titel der Installation. Schwarze Folien mit leuchteten Texten verdunkeln den gesamten Raum, bilden mit einem Deckenfresco eine archarische Höhle, konfrontieren den Besucher mit Literatur und eigener Erkenntnis. 59


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Kunstwerk

"Wort und Bild sind mir zu untrennbaren Korrelaten geworden, ohne die mein Tun nicht zu verstehen ist. Literatur ist für mich immer der Ausgangspunkt," H.B. "Dies sind die Schätze, die es zu bergen gilt. Die ausgewählten Texte greifen die Themen Höhle, Geburt, Religon auf, bieten dem Besucher Anregung zur Reflexion." Die Transformation von Text in den Raum vollzieht sich auch im Bühnenbild; ein Bereich in dem Hagen

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Bonifer u.a. beim Mousonturm und mit Studierenden der Uni Gießen häufiger arbeitet. Das Handwerk und der souveräne Umgang mit ungewöhnlichen Dimensionen entwickelte Bonifer durch seine vielfältigen Projekte im Theater und in öffentlichen Räumen. "Auf weinfarbenem Meer segelnd zu anderssprachigen Menschen." (Homer, Odysee) In griechischer Schrift begleitet dieser Satz die internationalen Besucher beim Überqueren des Mains über den Eisernen Steg

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Kunstwerk

zum Museumsufer; auch eine Arbeit des Mühlheimer Künstlers. Ebenfalls auf der anderen Mainseite findet sich ein unübersehbares Werk von gewaltigem Ausmaß. Über sieben Stockwerke hoch buchstabiert H.B. sein künstlerisches Credo entlang eines großen Bürogebäudes im Industriegbiet von Fechenheim. "Jedweder Gedanke wird aus dem Schoße der Sprache geboren, alles was ist, ist und besteht in ihr…" ('Die Geschöpfe der Windsbraut' Sprachköper, Hagen Bonifer) Geradezu spielerisch ergreifen die Sprache und die typografische Gestaltung das einfaltslose, graue Bürogebäude und verleihen ihm einen unverwechselbaren Charakter. Noch im Vorbeifahren, vielleicht auf dem täglichen Weg zur Arbeit von 'hüben nach drüben', verzaubert dieser Gruß an die betongrauen Hochhäuser der Metropole die Passanten. Ein bißchen stolz macht es uns schon, dass praktisch von der Offenbacher Seite her ein überzeugendes Beispiel für die kreative Gestaltung von Großbauten in Frankfurt realisiert wurde. Auf die neue Arbeit von Hagen Bonifer in der Schlosskirche in Rumpenheim darf man also gespannt sein. Wir hoffen, dass zahlreiche Besucherinnen und Besucher aus der gesamten Region den Weg zu den Kunsttagen finden werden. Übrigens begleitet die Szene im Offenbacher Nordend schon seit Jahrzehnten eine frühe 'kollektive Spaßguerillaerfahrung' Bonifers und seines Künstlerkollegen Volker Cornell, in der ehemaligen 'Würtembergischen Weinstube' (aktuell die 'Weinstube'). "Wir Chaoten haben eine lange Tradition…," auch diese Wandgestaltung überzeugt durch eine gelungene Interpretation von Wort und Bild. m u t & l i e b e s e p t. / o k t. / n o v. 2 0 1 4

oben: Wolfgang Malik und Hagen Bonifer Fotos: S. 60/61: Kaaba © A. P. Englert | Portrait © P. Baumgardt S. 62/63: © P. Baumgardt Wandbild Weinstube © Hagen Bonifer

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© Stanislaw Chomicki 2013

12. rumpenheimer kunsttage

19. bis 21. september

n Die Rumpenheimer Kunsttage finden, bereits im 12. Jahr, wieder am 3. Wochenende im September statt. Die Tiefkeller im Schloss, das ehemalige Casino im Seitenflügel, oder die Scheune in der Fischergasse bieten neben Ateliers und Werkstätten den bekannten Rahmen für das wohl schönste Kunstevent vor den Toren Offenbachs. Gezeigt werden die Arbeiten von 30 Künstlerinnen und Künstlern an 15 Ausstellungsorten. Neu zu entdecken gibt es u.a. das Atelier und die Arbeiten von Anja Hantelmann (Malerei) in der Neugasse 4 und den Showroom von Lika Schmodsien (Mode und Malerei) in der Schlossgasse 2. Die Organisatorin Petra Maria Mühl präsentiert zum 2. Mal die Kunsttage mit einem neuen Konzept: Neben den ortsansässigen Kreativen, werden jährlich wechselnd GastkünstlerInnen aus unterschiedlichen Kunst- und Stilrichtungen ausschließlich aus dem Bereich Bildende Kunst eingeladen. Die Schlosskirche steht nun jeweils einem Künstler zur Verfügung, in diesem Jahr übernimmt Hagen Bonifer diese besondere Aufgabe (s. S. 58ff ). Ein musikalisches Rahmenprogramm rundet das Kunsterlebnis auch über das Wochenende hinaus ab, mit LoungeMusik, Soul-Jazz und Lyrik & Musik. Die Ausstellung in der Schlosskirche wird von einer kleinen Konzertreihe begleitet: Rainer Michel, Filmmusik; Klezmer und ein Quadrophonisches Konzert zur Finissage am 3. Oktober. Für Speis & Trank sorgt "Trattodino" im Schlossinnenhof. Für späte Gäste sei am Freitag und Samstag im Mausoleum die Bar NIGHTMOVE empfohlen… ein Treff nach dem Kunstgenuss nicht nur für Künstler. 62

12. Rumpenheimer Kunsttage Fr. 19. Sept.: 19.00 Uhr Ouverture in der schlosskirche Es spricht: Horst Scbeider

sa. 20. Sept.: 14.00 – 19.00 Uhr ek-Lounge elekt. Chill-out-Music ab 16.00 Uhr Schlossinnenhof

So. 21. Sept.: 12.00 – 18.00 Uhr Wayne D'Andre & Marvin Davis Blues-Soul-Jazz ab 15.00 Uhr Schlossinnenhof Das JuKuMobil der Jugendkunstschule Offenbach beteiligt sich am Sonntag an den Kunststagen

Hagen bonifer 'Höhlenschätze. Bergungen' Rauminstallation in der Schlosskirche

19. sept. bis 2. okt.

2. okt. 19.00 uhr finissage Quadrophonisches Konzert mit Bernd-Michael Land

www.rumpenheimer-kunsttage.de


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E VA KU I E R E N ! EVAKUIEREN verleiht als erster Flucht- und Rettungsplan für die Rhein-Main-Region der Idee des Evakuierens neue Bedeutung. Der japanische Regisseur und Konzeptkünstler Akira Takayama sucht dort, wo ein Entkommen aus amtlicher Sicht unmöglich erscheint, nach individuellen Rettungsalternativen. Vom Frankfurter Künstlerhaus Mousonturm aus entwickelt derzeit ein internationales Künstlerteam unter der Leitung Takayamas ein großdimensionales Kunst-Event, das Internet und Stadtraum verknüpft. Vom 12. September bis 5. Oktober werden Bahnstationen zwischen Wiesbaden, Mainz, Frankfurt, Offenbach und Hanau zu Start- und Ausgangspunkten für Kunstaktionen, Inszenierungen und künstlerische Ready-Mades, Transformationen und Interventionen, geheimen Versammlungen und Spurensuchen. Die Offenbacher HFG-Studenten Sitha Reis und Lukas Sünder sind mit einem „rituellen und kollektiven“ Happening rund um Offenbacher Sperrmüll mit dabei. Als Eintrittskarte bedarf es lediglich eines gültigen RMV-Tickets. Ein interaktives Web-Portal leistet ab 12.9. unter www.evakuieren.de die erforderliche Fluchthilfe

festival der jungen talente 2014 19. - 21.09. hafen of http://2014.festivaljungertalente.de/ Unter dem Titel 'What Happens in Offenbach Stays in Offenbach' findet das Festival in diesem Jahr im neuen Hafen statt. Die Zeitlichkeit des Geländes korrespondiert mit dem dreitägigen Festival, für das neue Arbeiten von ausgewählten Studierenden der sechs beteiligten Hochschulen entwickelt werden, die sich anschließend wieder auflösen oder verschwinden. Neben den Arbeiten der Studierenden, die lud die Kuratorin Roos Gortzak die international bekannten Künstlerinnen Adrian Williams und Cally Spooner ein, in intensiven Workshops mit einigen Studierenden neue Arbeiten zu realisieren. Darüber hinaus integriert sie Werke renommierter Musiker und Choreographen. Das FdjT ist eine Kooperation der HfG Offenbach, der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt, des Instituts für Angewandte Theaterwissenschaft der Justus-Liebig-Universität Gießen, der Städelschule Frankfurt, der Hess. Theaterakademie und des Masterstudiengangs Dramaturgie der Goethe-Universität, Frankfurt. Seit 2000 wird das FdjT alle zwei Jahre und seit 2010 abwechselnd in Frankfurt und in Offenbach veranstaltet. Initiatorin und Vorsitzende des Festivals ist Grete Steiner. 63


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hörbar

Rough Trade – Indigo

Retro-Rock

Donnerwetter! Schon der Opener „Violent Shiver“ haut den Autor dieser Zeilen vom Hocker. Ein rasender Bastard aus Blues und Soul mit der Rohheit des Punk. The Gun Club, T.Rex, The Stooges und den staubigen Blues des Mississippi nennt der 25jährige als seine Inspirationsquellen. Die amerikanische Presse bringt noch Howlin Wolf und Chuck Berry ins Gespräch. In der Tat schafft es der junge Mann aus Florida diese Einflüsse zu einem eigenen Sound zu destillieren. Das Debut Album wurde von Andrija Tokic (Alabama Shakes) in einem analogen Studio in Nashville aufgenommen. Jeder der 12 Songs kommt mit einer solch erfrischenden Rohheit und Frechheit daher, dass es dem Hörer schwindlig wird. Es rockt und rollt, dass die Dielen krachen. Auch die Latenight Talker Letterman und O`Brian haben dies erkannt und holten Booker in die Show. Doch den Ritterschlag verpasste ihm eines seiner Vorbilder: Jack White. Er holte ihn ins Vorprogramm seiner letzten Amerika Tournee. Ich hoffe, wir kommen auch bald in den Genuss den jungen Mann live zu erleben. Bis dahin muss die Stereoanlage herhalten und zwar LAUT !

Blues Pills dto

Nuclear Blast - Warner Ja! Sie ist wirklich so gut wie alle schreiben, erzählen und posten. Eine der besten Rock Platten des Jahres, Punkt ! 64

Ruf Records – In Akustik

Diverse Interpreten – 20th Anniversary Ruf Records – In Akustik

Schon mit seinem ersten Solo- und den beiden Royal Souther Brotherhood Alben bewies Devon Allman, dass er zu der ersten Riege der New Orleans Gitarren Szene gehört. Natürlich denkt man bei seinem Gitarrenton an Onkel Duane. Ich kann gut verstehen, wenn ihm der ständige Vergleich mit der Verwandtschaft auf die Nerven geht. Doch sagt er:„ Ich komme mit Echos klar. Viele sagen, sie hören das Echo der Seele meines Vaters in meiner Stimme, aber dass ich einen klaren, eigenen Sound habe. Mein Dad sagt, ich erinnere ihn an Duane – obwohl ich noch nie Slideguitar gespielt habe“. Für das neue Album hat er das sichere Nest im Süden verlassen und heuerte in der Heimatstadt des elektrischen Blues „Chicago“ eine neue Band an. Als Produzent und Drummer konnte er Tom Hambridge, der schon mit Buddy Guy, Johnny Winter, George Thorogood u.v.a. zusammen gearbeitet hat, gewinnen. Ich möchte nur zwei Highlights des Albums hervorheben: der 9 Minuten lange Instrumental Blues „ Midnight Lake Michigan“, der Gitarrenfreunden das Wasser im Munde zusammen laufen lässt und die tolle Cover Version von Otis Taylors „ Ten Million Slaves“. Rundherum ein gelungenes modernes Blues Album, das Devon als eigenständigen Künstler etablieren wird. Hurra! Hurra! Lasst die Bierflaschen ploppen und das Mineralwasser perlen. Wer hätte vor 20 Jahren gedacht, dass ein Deutscher das vielleicht wichtigste Label für den moderne Blues betreiben würde?! Thomas Ruf gründete 1994 das Label um seinem Blues Hel-

den Luther Allison noch ein Album zu ermöglichen. Leider erlag der Gitarrist drei Jahre später einem Krebsleiden. Doch Thomas Ruf widmete sich weiterhin der Blues Szene in Amerika und England. Er konnte so namhafte Künstler wie Walter Trout oder Jeff Healey gewinnen und gab neuen und jungen Acts wie Laurence Jones eine musikalische Heimat. Außerdem gab er mit seinen „Girls with Guitars“ Tourneen jungen Gitarristinnen wie Samatha Fish, Ana Popovic oder Joanne Shaw Taylor die Möglichkeit sich in einer Männerdomäne zu etablieren. Das wird jetzt mit einer 28 Songs starken Doppel CD gefeiert. Thomas Ruf gibt uns in dem 20-seitigen Booklet einen Einblick in die Geschichte der Musik und schüttelt noch die ein oder andere Anekdote aus dem Ärmel. Auf weitere viele Jahre Ruf Records! Denn nur mit Menschen wie Thomas kann Musik so lebendig bleiben.

Alt-J – This Is All Yours Pias – Goodtogo

alternative

Bejamin Booker – dto.

Devon Allman- – Ragged And Dirty

blues

GaragenPunkBluesSoul

CD tipps von udo boll

Robert Plant – Lullaby And... The Ceaseless Roar Nonesuch - Warner Leider konnte der Autor dieser Zeilen von beiden Alben bis Redaktionsschluss lediglich 2 Songs hören. Alt J sind nicht auf „Nummer Sicher“ gegangen, sondern haben ihrem Experimentierdrang freien Raum gelassen. Trotzdem werden sie mit diesem Album den internationalen Durchbruch schaffen. Nachdem ich „Rainbows“ vom neuen Album gehört habe, kann ich besser verstehen, dass Robert Plant keine Zeit für eine Led Zeppelin Reunion hatte. Wer solch spannende neue Musik macht, braucht sich nicht an der Vergangenheit zu laben.

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04.09., 19.00 Uhr, Innenhof Büsingpalais „AUFGERÄUMT!“ Offenbacher Kulturschaffende rezitieren wiederentdeckte, verlegte, entstaubte Texte, Gedichte und Gedanken rund um „(Bei) Hempels (unterm) Sofa“. Musikalisch rockt das unschlagbare AWO-Orchester mit Musik vom UFA-Schlager bis zum Wiener Walzer. Für Getränke ist gesorgt, für das leibliche Wohl sollten die Besucher eigene, gut gefüllte Picknickkörbe mitbringen. Eintritt: 5,00 Euro Veranstalter: Kulturbüro Offenbach

stadt infos

OF

Zum 16. Mal: „Wo’s Sträußchen hängt…“

SEP | OKT | NOV

Stadt Offenbach

Sonntag

7.9.2014 Benefizregatta „Rudern gegen Krebs“

Wilhelmsplatz OF 11.00 – 18.00 Uhr

28.09., 10.00 Uhr, Wassersportverein Offenbach-Bürgel 1926 e.V.

11.00 Uhr: Eröffnung durch Oberbürgermeister Horst Schneider Kunstschaffende & Kreative aus Stadt, Kreis und Region Offenbach stellen vor: Acrylbilder, Aquarelle, Holzarbeiten, Kalligrafie, Kreatives aus Stoff, Kunstkarten und -kalender, Porzellan, Schmuck, Skulpturen. Kunstaktionen für Kinder. Modenschau und Tanztheater. …und vieles mehr! Veranstalter: Wirtschaftsförderung Offenbach/City Management www.offenbach.de

Künstlermarkt Offenbach 07.09., ab 11.00 Uhr, Wilhelmsplatz, OF Am ersten Sonntag im September stellen in der Zeit von 11.00 bis 18.00 Uhr die Kreativen auf dem neu gestalteten Wilhelmsplatz ihre Arbeiten aus. Auf der Bühne finden Tanztheater und Modenschau statt und eine hochkarätige Jury kürt um 17.00 Uhr die drei Kreativsten.

Kulturfest der Nationen

„Rudern gegen Krebs“ kann in diesem Jahr auch Ihr Motto sein, wenn Sie sich am 28. September mit einer Mannschaft an der Benefizregatta der Stiftung Leben mit Krebs, des Wassersportvereins 1926 e.V. und des Ketteler Krankenhauses, in OffenbachBürgel auf dem Main beteiligen. Schirmherr der Veranstaltung ist der Hessische Gesundheitsminister Stefan Grüttner. Mannschaften aus Wirtschaft und Gesellschaft, medizinisches Personal, aber auch betroffene Patienten setzen sich gemeinsam ins Boot, um sich für einen guten Zweck in die Riemen zu legen. Mit den Erlösen der Benefizregatta werden medizinisch betreute Sportprogramme für Patienten am Ketteler Krankenhaus in Offenbach gefördert. Es erwarten Sie spannende Wettkämpfe auf dem Wasser und ein unterhaltsames und informatives Programm an Land. Weitere Informationen unter www.rudern-gegen-krebs.de.

13. und 14.09., Wilhelmsplatz, OF Das Kulturfest der Nationen zeigt alljährlich wie interkulturelle Verständigung in Offenbach funktioniert. Auf Einladung des Ausländerbeirats tragen ausländische Vereine folkloristische Darbietungen und kulinarische der ausländerbeirat lädt ein! Spezialitäten bei.

Kulturfest der NatioNeN

sa. 13. sept. 18.00 bis 22.00 Uhr so. 14. sept. 10.00 bis 20.00 Uhr Wilhelmsplatz, offenbach

Musik

Information

„Kinderkonzert“ im Büsingpalais 13.10., 15.00 Uhr, Büsingpalais, OF Das Offenbacher Salonorchester „Musik im Park“ präsentiert im Auftrag des städtischen Kulturbüros im Frühjahr und Herbst Konzerte für Familien mit Kindern, die auf kurzweilige Art den kleinen Zuhörern die Welt des Orchesters mit ihren Instrumenten nahebringen möchten. Die Themen und Kompositionen werden zeitnah bekannt gegeben.

Eintrittskarten: OF InfoCenter, Salzgäßchen 1, OF Tel. 069 / 8065 – 2052 E-Mail: info@ofinfocenter.de

Folklore Spezialitäten

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erleben

hafen 2 herbst

Traditionell sind die Monate Oktober und November die heißen Konzertmonate und dieser Tradition verschliesst sich der Hafen 2 in diesem Jahr nicht. Nach der ersten Findungsphase im letzten Jahr ist Mut&Liebe-Autor Kai Schmidt als Booker ins Team des Hafen 2 eingestiegen und sorgt nun neben Alex Braun für internationale Acts, die die große Halle füllen sollen. Nach diesjährigen Highlights wie der Ambien-Metal/Jazz-Band Bohren & der Club of Gore, dem Experimentalpianisten Hauschka oder der Gypsy-Latinband Monsieur Perine aus Kolumbien, sind für die kommenden Monate einige Perlen angekündigt, die wir an dieser Stelle empfehlen möchten.

Sa. 4. Okt.: Screaming Headless Torsos Die Screaming Headless Torsos vereinen abolute Spitzenmusiker aus den USA. Bandleader und Doppelhalsgitarrist (!) David 'Fuze' Fiuczynski teilt die Bühne regelmäßig mit Jazzgrößen wie Jack DeJohnette, John Medeski oder Police-Drummer Stewart Copeland, Schlagzeuger Bisquit Rouse ist Sideman von Lauryn Hill, Percussionist Daniel Sadownick ist gefragter Sideman bei Taylor Swift, Angie Stone und Steely Dan, Freedom Bremner als neuer Sänger ist eine der grossen Soulrockhoffnungen in den USA. Ein Gebräu von Soul, Funk und Jazz, dargebracht von Musikgrößen, wie sie Offenbach noch nicht gehört hat.

Assad ist sicher eine der eigenwilligsten und erfolgreichsten Musikerinnen Brasiliens und wurde vom US-Magazin "Guitar Player" zu einer der besten Gitaristinen der Welt (!) gewählt. Sie stammt zudem aus einer ebenso auffälligen, wie erfolgreichen Musikerfamilie. Im Hafen 2 wird Badi Assad im Duo mit der Percussionistin Simone Sou ihre neue CD präsentieren.

Mi. 12. Nov.: Blaudzun Johannes Sigmund a.k.a. Blaudzun ist zurzeit das große Indie-Versprechen aus den Niederlanden. Gefeierte Festivalauftritte bei Southside und Scheeßel untermauern das eindrucksvoll. Aufgesogen hat er als junger Mann Dylan, Cash, Beatles und Nirvana, aber auch melancholische Balkan-Musik, emotionale spanische Volkslieder und rhythmischen Irish Folk. Heute schart er eine große Band um sich um seine dramatischen Arrangements umsetzen zu können. Eine Liveband, die es in sich hat. Für Freunde des Herzschmerzes gehüllt in großer Rockdramatik.

Fr. 14. Nov.: Martha Wainwright Do. 30. Okt.: Badi Assad Eine weitere Größe an der Gitarre reist aus Brasilien an den Main, eine Frau, die weiß, wie man die Saiten liebkost. Badi Assad läßt die Saiten schnalzen, läßt sie singen, eben brillante Technik mit gefühlvollem Spiel vereint. Badi 66

Aus solch einer Familie muss man erstmal kommen. Ja, der Bruder ist der drei Jahre ältere Rufus, und die Eltern sind die Folkheroen Loudon Wainwright III und Kate McGarrigle. Das heißt, die Frau kann singen, nicht zuletzt weil sie sich als Kind im Widerpart zum größeren Bruder ständig im Treffen der

höchsten Töne messen musste. Was aber das Besondere an der Familie zu sein scheint, die schonungslose Offenheit in den Texten ihrer künstlerischen Arbeit. Martha Wainwright lebte nur kurz mit ihrem Vater zusammen und ihr größter und populärster Song ist gleichzeitig eine gnadenlose Abrechnung mit ebendiesem, called "Bloody, Motherfucking Asshole". Solo, nur Gesang und Gitarre, so wird Martha Wainwright in den Hafen 2 kommen. Eine unvergleichliche Frau, deren Intensität ihresgleichen sucht.

Sa., 15. Nov.: Wild Youth Festival Hui, Offenbach bekommt ein neues Festival. Florian Lippmann von Schoneberg Concerts ist ein Idealist und das ist auch gut so. Aus Liebe zur Indie- und Folkmusik will er ein Festivalformat in Offenbach etablieren, dass einfach nur gute Musik präsentiert. Bereits am Nachmittag geht es los, das LineUp setzt sich aus feinen kleinen und im abendlichen Abschluss auch recht bekannten Acts zusammen. Headliner werden die famosen Felice Brothers sein, die allein schon reichen, um es sehr, sehr voll im Hafen 2 werden zu lassen. Soviel ist sicher, das wird sehr, sehr schön. Singer/Songwriter at it's best und das auch noch im Festivalformat. Tickets unter www.hafen2.net und im OF-Infocenter.

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Das Internationale Kinderfilmfestival gastiert im Cinemaxx in Offenbach vom 23. – 25. Sept. Herausragende aktuelle Filme aus aller Welt zeigt die 37. Ausgabe von LUCAS vom 23. bis 25. September 2014 im Cinemaxx. Das Kino ist zum dritten Mal Spielstätte beim Internationalen Kinderfilmfestival, das vom Deutschen Filminstitut in Frankfurt veranstaltet wird. Schulklassen sowie Kinder- und Jugendgruppen können sechs Vorstellungen in Offenbach besuchen. Dabei erhalten sie vielfältige Einblicke in die Lebenswelt von Gleichaltrigen in anderen Kulturen. „Wir kommen den Offenbacher Kindern und Jugendlichen gern wieder mit einer Auswahl an neuen spannenden Filmen entgegen“, sagt Festivalleiterin Petra Kappler. Kurze Wege und geringe Fahrtkosten sollen Schülern den Festivalbesuch erleichtern. Alle Filme werden in der Originalsprache mit Untertiteln gezeigt. Bei LUCAS stellen sich Filmschaffende jeweils nach den Vorstellungen den Fragen der Kinder.

Märchen, Jugendfilme und Fokus Migration LUCAS präsentiert im Cinemaxx die Produktion DAS KALTE HERZ nach dem Märchen von Wilhelm Hauff, die während der Festivalwoche in Frankfurt ihre Weltpremiere feiern wird. In der Schwerpunktreihe „Märchen, neu erzählt“ wird der dänischschwedische Animationsfilm JOHAN UND DER FEDERKÖNIG zu sehen sein. In dem schweizerischen Jugendfilm SITTING NEXT TO ZOE erleben zwei Mädchen ihren letzten gemeinsamen Sommer, bevor der Ernst des Lebens beginnt. Dabei wird ihre Freundschaft auf eine harte Probe gestellt. Im Fokus Kurzfilmprogramm „Migration – Traum oder Trauma?“ rückt LUCAS Erlebnisse von Kindern in den Blick, die ihr Heimatland verlassen.  Infos und Anmeldung: www.lucasfilmfestival.de

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Filme im Cinemaxx: • Dienstag, 23. Sept.: 9.00 Uhr: Fokus Kurzfilmprogramm 2, (ab 9 J.): JAMILA – IF ONLY I COULD FLY/ASYLBARN – JAMILA, GIG JEG KUNNE FLYVE (Dänemark 2013, R: Jannik Hastrup), SALAM/SALÁM (Niederlande 2013, R: Johan Timmers), FREMDE FARBEN (Deutschland 2013, R: Kamilla Kuczynski) 11.00 Uhr: SITTING NEXT TO ZOE (Schweiz 2013, R: Ivana Lalovic), (ab 14 J.) • Mittwoch, 24. Sept.: 9.00 Uhr: JOHAN UND DER FEDERKÖNIG/BEYOND BEYOND (Dänemark, Schweden 2014, R: Esben Toft Jacobsen), (ab 8 J.) 11.00 Uhr: DIE GEHEIME MISSION/THE CONTEST (Dänemark 2013, R: Martin Miehe-Renard), (ab 8 J.)

Eintritt: Kinder: 3,50 €, Erwachsene 7,- €, erm. 5 €, Gruppenbegleiter frei

• Donnerstag, 25. Sept.: 9.00 Uhr: DAS KALTE HERZ (Deutschland 2014, R: Marc-Andreas Bochert), (ab 10 Jahre)

Festivalzentrale im Deutschen Filmmuseum Frankfurt a. M., Schaumainkai 41, Tel. 069 / 961 220 - 670 info@lucasfilmfestival.de

11.00 Uhr: BAUMHAUSKÖNIGE/BOUWDORP (Niederlande 2013, R: Margien Rogaar), (ab 9 J.)

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erleben

Jour fix in der Galerie Grün Jeden 3. Freitag im Monat werden in der kleinen und sehr besonderen Galerie von Sabine Perez alte und neue Stickereien zu einem bestimmten Thema gezeigt. Im Anschluss gibt es bei Getränken und Häppchen die Möglichkeit zu Gesprächen und Austausch. jeweils 18.00 Uhr | Herrnstr. 57a | Eintritt: 8,- Euro | www.galerie-gruen.de 19. Sept.: Kinderkleidchen, bestickt, genäht, gestrickt, gehäkelt 17. Okt.: Reisesouvenirs – Stickereien aus fernen Ländern 21. Nov.: Stickereien aus Asien

Netzwerk 'FRAUEN FÜR OFFENBACH' Das Netzwerk ist ein offener Kreis von Offenbacherinnen und Offenbach verbundenen Frauen, die sich für Offenbach engagieren und finden, dass Offenbach besser ist als sein Ruf. Zu den aktuellen Veranstaltungen sind Gäste willkommen, bitte anmelden unter: www.frauen-fuer-offenbach.de oder 069/85709005

Sa. 6. Sept. | 15.00 Uhr: Paul-Stein-Nachmittag im Klingspormuseum anlässlich des 10. Todestages Lesung und Buchpräsentation mit Kaffeetrinken

Mo. 15. Sept. | 19.00 Uhr: Galerie Artycon Wilhlemsplatz 2, Dr. Terpitz Ausstellung und Künstlergespräch mit Renate Hampke | Moderation: P. Baumgardt

t aUhr: d Lesung t m avon g Bernd a z Köstering i n Do. 25. Sept. |S19.00 aus seinem neuem

Offenbachkrimi " Falkensturz" | Alte Leibnizschule, Parkstraße, Physiksaal Do. 30. Okt. | 19.00 Uhr: Lesung von Saskia Hennig von Lange aus ihrem neuen Roman " Zurück zum Feuer" im Boxclub Nordend Offenbach, Im Hafen 19

bam Buchladen am Markt Wilhelmsstr. 12, www.buchladenammarkt.de, Reservierung: Tel. 883333

So. 11. Sept. | 11.00 Uhr: Matinee mit Silke Scheuermann Fr. 10. Okt. | 20.00 Uhr: Markus Orths liest im Rahmen der Buchmesse aus seinem neuen Buch: Alpha & Omega Apokalypse für Anfänger. Moderation des Abends Oliver Günther vom hr. Eine Gemeinschaftsveranstaltung mit dem Schöffling Verlag im bam. Auf einmal ist es da: ein Schwarzes Loch in Nevada. Von Physikern erschaffen. Ein Unding, das die Erde Stück für Stück verschlingt. Und jetzt? Vielleicht kann Omega Zacharias helfen. Immerhin ist sie der erste Mensch mit drei Hirndritteln und verfügt über spektakuläre telekinetische Fähigkeiten. Obwohl sie eigentlich lieber über Laufstege schwebt und Tennis spielt, stürzt sie sich in den Kampf. Mit von der Partie sind ihr Bruder Alpha und einige kuriose Helden: der reichste Mann der Welt, ein fliegender Magier und Spiele-Erfinder, ein schwuler Buddha, ein fußballbegeisterter Müllmann und seine esoterisch bewanderte Frau, eine sexbesessene Teilchenphysikerin und ein mutiger Performancekünstler. Alpha & Omega ist eine grandiose Erlöser- und Wissenschaftsparodie, die immer schwindelerregendere Kapriolen schlägt. 68

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Erleben

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KJK Sandgasse

Sandgasse 26 | OF | Tel.: 069 8065-3969 |VVK: www.ad.ticket.de – KJK

Sa. 27. Sept. | Cover to Cover feat. Manfred Häder Rhythm 'n' Blues wie Fleetwood Mac, Steve Miller Band, Spencer Davis Group Manfred Häder - Gitarre, Bass, Gesang, | Monika Blum - Schlagzeug, Gesang, Konny Künkel - Gitarre, Bass, Gesang Einlass: 20.00 Uhr, Beginn 21.00 Uhr | 8,- e VVK + Gebühr/10,- e AK

Di. 14. Okt. | Clem Clempson Band feat. Chris Farlowe Die neue Band des COLOSSEUM-Gitarristen Clem Clempson. Clempson spielte auch in legendären Bands wie HUMBLE PIE, in der BAND des ehemaligen CREAM-Bassisten Jack Bruce oder der HAMBURG BLUES BAND. Als „special guest“ des Konzertes wird an diesem Abend eine weitere COLOSSEUM- Legende auftreten: Chris Farlowe „the voice of COLOSSEUM“. Die Veranstalter des offRock-Teams garantieren einen einmaligen Konzertgenuss und sicherlich eines der Offenbacher Konzerthighlights in diesem Jahr. Einlass: 20.00 Uhr, Beginn 21.00 Uhr | 16,- e VVK + Gebühr/20,- e AK

Sa. 01. Nov. | Kai Strauss Band meets Ali Neander Moderner "Retro-Sound". Einlass: 20.00 Uhr, Beginn 21.00 Uhr | 10,- e VVK + Gebühr/12,- e AK

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Special: Ticketverlosung!! MUT&LIEBE verlost für die drei Konzerthighlights in der Sandgasse

jeweils 2 x 2 Eintrittskarten.

Mitmachen und mail an: info@mutundliebeoffenbach.de

(Stichwort: Manfred Häder | Clem Clempson | oder Kai Strauss |

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen)

Do. 16. Okt. | Komische Nacht in Offenbach Mittlerweile ist die „Komische Nacht“ aus Offenbach ja kaum noch wegzudenken. Tja, solch ein Format kann Frankfurt nicht vorweisen. Aber wer hat je gesagt, dass Frankfurter lustig sind. Sies drum, in bekannter Manier geht es in die sechste Runde. Die teilnehmenden Kabarettisten und Comedians werden in Kürze bekanntgegeben, die Zusammensetzung der teilnehmenden Locations hat sich jedoch schon jetzt herauskristallisiert. Neben den etablierten Orten Markthaus am Wilhelmsplatz, die Weinstube, das Münchs, das KJK Sandgasse, dem Wiener Hof ist wieder das Don Pedro`s am Pool im Schwimmbad an der Rosenhöhe dabei. Neue Orte sind der Hafen 2 am neuen Standort und das Ledermuseum aka Lederpalast. Beide letztgenannten Orte werden eigens für die Veranstaltung ein ganz besonderes Catering anbieten. Karten sind an der Offenbacher Stadtinfo, in den teilnehmenden Locations, sowie im Internet unter www.komische-nacht.de erhältlich. 69


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Atelierhaus ZOLLAMT STudios Der neue Kreativpol in der Frankfurter Str. 91 ist eröffnet. 52 Büro- und Atelierräume auf insgesamt ca. 1650m2 haben ihre Mieter gefunden. Das lange leerstehende Bürogebäude konnte auf Initiative der GBO und der Wirtschaftsförderung Offenbach als Atelierhaus mit günstigen Konditionen gewonnen werden. U.a. richtet die HfG im Erdgeschoß eine Projekt-Galerie ein; das Institut für Klangforschung (gegründet von Heiner Blum) belegt mit 8 Studios, Büro und Soundlabor die gesamte erste Etage. Der BOK Offenbach und die Künstlergruppe Eulengasse aus Frankfurt haben hier ebenfalls neue Räume gefunden. Ab Oktober wird der BOK voraussichtlich mit seinem neuen Programm hier beginnen. (www.bok-of.de) Die spannende, inspirierende Mischung in zentraler Lage wird sicher zu einem wichtigen, neuen Implusgeber für Offenbach und die Region.

KunstKulturKomm Fr. 10. Okt. | 18.00 Uhr: Der Kunstverein Offenbach e.V. eröffnet seinen neuen Standort im KOMM am Aliceplatz (1. Stock, neben Thalia). Auch der Kunstverein Offenbach e.V. zieht um. Im Oktober verläßt er das Wohnbüro und bespielt dann eine Etage im KOMM. Mit der Unterstützung des Einkaufszentrums werden in einem offenen und großzügigen Ambiente Ausstellungen, Events, Workshops und Präsentationen zum persönlichen und künstlerischen Austausch und Erleben angeboten. Viele Künstler und Kreative sowie verschiedene Kultur-Organisation stehen für gemeinsame Projekte mit dem Verein in Kontakt und Planung. Weitere Organisationen und Aktive sind ausdrücklich erwünscht. Bei Interesse bitte melden bei: Christoph Klein, 0176 761 636 03 info@kunstverein-offenbach.de, www.kunstverein-offenbach.de

Boxclub Nordend

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Infos: B. Hackfort, 0178 7803503, b.hackfort@gmx.de Boxclub Nordend, Offenbach e.V., Im Hafen 19

www.boxclub-nordend-offenbach.de m u t & l i e b e s e p t. / o k t. / n o v. 2 0 1 4


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Theater im t-raum Wilhelmstr. 13, OF, www.of-t-raum.de URAUFFÜHRUNG: Hand in Hand nach dem Roman „Ihr ständiger Begleiter“ von Claudia Schreiber t-raum-produktion mit Sarah C. Baumann und Birgit Schön; Bearbeitung: Sarah C. Baumann Johanna ist eine erwachsene, selbständige Frau und Mutter. Jedoch wird sie von Ängsten und Unsicherheiten getrieben, sie fühlt sich fremdbestimmt und unfrei. Als sie wieder einmal ihrem jugendlichen Sohn nachgeht, um ihn vor möglichen schrecklichen Erlebnissen zu bewahren, geschieht ihr ein seltsamer Unfall. Sie landet in einer Zeit zwischen den Welten und durch eine Begegnung der dritten Art, setzt sie sich mit ihrer Geschichte, mit alten Bekannten und aufgegebenen Wünschen auseinander – ein eingefahrenes Weltbild in ihrem Kopf wird zurecht gerückt. lebendig, vielseitig und ein wenig unmoralisch. Fr. 24.10., Sa. 25.10., Sa. 01.11., Sa. 08.11. jeweils 20.00 Uhr.

Special im t-raum: Das Dekameron Frei nach Giovanni Boccaccio Amateurgruppe „Träumerei“; Regie: Sarah C. Baumann Die Pest wütet in der Stadt. Drei Frauen und zwei Männer sind dem blutigen Drama entflohen und hoffen im gegenseitigen Erzählen von Liebesgeschichten vergessen zu können. Dabei geht es um böse Rache, lustige Vergnügungen, das Schaffen von Illusionen und auch die romantische Liebe lebt auf in diesem Theater im Theater. Eine unterhaltsame Auszeit von der brutalen Realität, die unentrinnbar scheint. Vergnüglich, besinnlich, wild. Fr. 14.11. und Sa. 15.11. jeweils 20.00 Uhr

Haus der Stadtgeschichte Herrnstr. 61, OF n Haus der Stadtgeschichte Di, Do, Fr: 10.00 bis 17.00 Uhr Mi: 14.00 bis 19.00 Uhr Sa. und So: 11.00 bis 16.00 Uhr Eintritt: 2,50 v Infos unter: www.offenbach.de

Noch bis 14.09.:

Gross und klein und obendrüber Gruppenausstellung BOK Ausstellung: Volker Muth: "Kunststück Offenbach" Für das Projekt »Kunststück Offenbach« hat der Photograph Volker Muth Künstlerinnen und Künstler, die in Offenbach leben und arbeiten, porträtiert, um auf diese Weise das kreative Potential der Stadt in prägnanten Bildern anschaulich zu machen. Bei seinen Porträts gelang es ihm, das Charakteristische der Dargestellten herauszuarbeiten. Deren Arbeit soll im Bild mitschwingen. Menschen, die gemeinsam etwas schaffen, haben Volker Muth stets fasziniert. Mit seinen Werken will er die Augen öffnen für deren Leistung und besonderes Können. Der Photograph bekennt: »Hinter die Fassade blicken zu können, einen anderen Blickwinkel zu entdecken und eine Geschichte in Bildern zu erzählen, hat mich schon immer interessiert. Deshalb habe ich mich photographisch konsequent auf Themen der Arbeitswelt und Unternehmensporträts spezialisiert.« Gefördert durch die Kulturstiftung der Städtischen Sparkasse Offenbach am Main. 21.09. bis 19.10. | Eröffnung am So. 21.09., 15.00 Uhr Weitere Ausstellungen s. nächste Seite 71


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sehenswert n Haus der Stadtgeschichte Infos unter: www.offenbach.de

5. fotografisches rencontre: "Variationen in der Fotografie" Der »europäische Monat der Fotografie«, der alljährlich im November begangen wird, ist eine gute Gelegenheit für das fünfte Treffen internationaler Fotoclubs, das der Fotoclub »new-camera e.V. Offenbach« mittlerweile organisiert hat. Mit unserer Ausstellung möchten wir die Möglichkeiten von Ausdrucksarten der Fotografie zeigen, denn mit der Kamera kann man mehr, als ein Objekt nur ablichten. Mit der Kamera lassen sich Ansichten gestalten. Die Motive können sogar den Stilrichtungen der Malerei nachempfunden werden. Fotografien können impressionistisch, expressionistisch, surrealistisch oder abstrakt sein. 25.10. – 23.11. | Eröffnung: Sa. 25.10. | 17.00 Uhr

"Musik druckfrisch aus Offenbach: 240 Jahre Musikverlag Johann André" © Edith Matthäus

Am 1. August 1774 gründete Johann André in Offenbach einen der ersten Musikverlage im deutschsprachigen Raum. Noch heute zeugen Dokumente des historischen Verlagsarchivs des Hauses André von europaweiten Geschäftsbeziehungen. In einer Zeit, die weder Tonträger noch das »Internet« als weltweite Vernetzung von Rechnern kannte, verstanden die Andrés – ausgehend von Offenbach – ein überregionales Vertriebsnetz aufzubauen. Die Ausstellung, durch Musikwissenschaftlerin Birgit Grün kuratiert, wirft anhand von Geschäftsbüchern, Aufzeichnungen, Korrespondenzen und Notenausgaben Schlaglichter auf die Geschichte und Entwicklung des Musikverlags. 30.11. – 11.01. | Eröffnung: So. 30.11. | 15.00 Uhr

DLM Deutsches Ledermuseum Frankfurter Str. 86, OF n DLM Deutsches Ledermuseum/Schuhmuseum www.ledermuseum.de Di. bis So.: 10.00 bis 17.00 Uhr Eintritt: 6,00 e /erm.: 3,00 e

Roger Vivier: SchuhWERKE | noch bis 02.11.2014 «Christian Dior – Souliers créés par Roger Vivier» - Das DLM präsentiert den Erfinder des Stiletto-Absatzes. Er kreierte Seidenschühchen für Prinzessin Soraya, für Elizabeth Taylor und Marlene Dietrich und gab Brigitte Bardot die richtigen Stiefel für den Ritt auf der Harley-Davidson...

"En Vogue – Mode im Film" | Einlass 19.00 Uhr, Führung 19.30 Uhr, Filmbeginn 20.00 Uhr | Eintritt 7,- Euro, (VVK im DLM) Anlässlich der Roger Vivier-Ausstellung unterstützen die ausgewählten Mode-Filme neue Blicke auf Stile, Ikonen, Epochen und Ästhetik. Fr. 05.09. | Coco Chanel – Der Beginn einer Leidenschaft

Ihr Leben, Leiden und Wirken; feinster Stoff für einen außergewöhnlichen wie wunderbaren Film. Ein Film über Ehrgeiz und Erfolg. Reduziert. Elegant. Perfekt. Genauso wie das kleine Schwarze...

Fr. 26.09. | Blow Up | Der Referenzfilm in Sachen Design und Ausstattung. Und noch immer in jeder einzelnen Szene so zeitlos, gewaltig, befremdlich und anziehend zugleich. Ein Meilenstein der Filmgeschichte. Weitere Infos zum Kino im Lederpalast unter: www.lederpalast.de 72

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Interkulturelle Wochen Offenbach

„ Gemeinsamkeiten finden, Unterschiede feiern!“ 11.09.2014

Veranstaltungen im DLM im Rahmen der

Interkulturellen Wochen in Offenbach So. 21.09. | 16.00 Uhr | Klezmertanz Veranstalter: Gruppe „Hejbt on!“ in Kooperation mit dem DLM, Eintritt ist frei

Do. 25.09. | 19.00 Uhr | Griechenland: Zerparte Gesundheit

Dr. Nadja Rakowitz vom Verein Demokratischer Ärztinnen und Ärzte berichtet von einer Informations-Reise durch das in Auflösung befindliche öffentliche Gesundheitswesen Griechenlands - und über die Gegenwehr dort. Fillipos Kourtoglou, griechisch-stämmischer ver.di-Jugend-vertreter aus Frankfurt, spricht von eigenen Erfahrungen. Moderieren wird Günter Burkart vom Netzwerk attac. Eintritt frei

Sa. 27.09. | 20.00 Uhr | "Klangfarben der Persischen Stimme"

Eröffnungsgottesdienst und Empfang der Stadt

Der bekannte persische Sänger Arvin Mahfam, der zu seiner traditionellen Kunst hier in Deutschland auch eine Ausbildung als Tenor im Fach Oper erhielt, verbindet in seiner Kunst spielerisch die Traditionen unterschiedlicher Kulturen und Nationen. Eintritt: 18,- Euro

Koordination: Arbeiterwohlfahrt, Caritasverband, Deutscher Gewerkschaftsbund, Diakonisches Werk, Evangelisches Dekanat Offenbach, Katholisches Dekanat Offenbach, Stadt Offenbach

11.09 – 28.09.2014

So. 28.09. | 18.30 Uhr | "Mein Glück lebt eine Tür weiter"

Aufführung der Theater- und Tanzgruppen der Griechischen Gemeinde Offenbach und des Pontischen Vereins „Xeniteas“ Offenbach. Eintritt frei

Grafik: P. Baumgardt • Fotos: Tuncay Akbas und ingram • Druck: Berthold Druck

Klingspor-Museum Herrnstr. 80, OF, www.klingspor.de n Klingspor-Museum Di, Do, Fr: 10.00 bis 17.00 Uhr; Mi: 14.00 bis 19.00 Uhr; Sa und So: 11.00 bis 16.00 Uhr, Eintritt: 2,50 e, erm: 1,50 e

Ausstellungen bis einschließlich 14. Sept.: Entgrenzt. Künstlerbücher von Veronika Schäpers Bewegend. Seelenbilder – Kalligraphien von Eva Aschoff Japan auf Reisen - eine Annäherung an die einzigartige Kunst des Buches und des Farbdruckes in der japanischen Frühmoderne. So. 14.09., 11.30 Uhr | Finissage der Ausstellung „Entgrenzt. Künstlerbücher von Veronika Schäpers“. Mit anschließendem Umtrunk. Eintritt + 1,50 e Fr. 26.09., 15.30 – 17.00 Uhr | Familiennachmittag. Kunst aus dem Museumskoffer. In einen alten Koffer passt so Manches hinein. Im Koffer des Klingspor Museums finden sich Bücher, aber auch Papiere, Stempel, Farben, Scheren und allerlei Seltsames. Wir packen zusammen den Koffer aus und schauen mal, was so passiert. Material für ein kleines Buch ist ganz bestimmt dabei. Bei schönem Wetter treffen wir uns vor dem Museum. Für Kinder ab 6 Jahren. Eintritt: 2,50 e

Ausstellungen vom 01. Okt. bis 23. Nov. Nordseits. Buchkunst aus Finnland. raumgreifend. Buchobjekte von Anja Harms und Eberhard Müller-Fries. Fr. 10.10., 19.30 Uhr | Papierboote. Der Abend der Buchkünstler und -künstlerinnen. Eintritt frei. m u t & l i e b e Mä r z / Ap r i l / M a i

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mut&liebe

in eigener sache

mut&liebe präsentiert

in der galerie artycon of

renate hampke

n Wie in Mut&Liebe Nr. 11 ausgeführt, wird Renate Hampke aus Berlin vom 13. Sept. bis 10. Okt. in der Galerie Artycon am Wilhelmplatz ihre bildnerischen Arbeiten zeigen. Sie selbst ist vom 13. bis 16. Sept. in Offenbach. Schlauch- und Seifenobjekte – in Installation – modifizieren im Dialog den sie umgebenden Raum. In der Ausstellung entsteht ein Unikat, eine so genannte Schlauchzeichnung. Und Karin Nedela (BOK) wird am 13. September ihre Begegnung mit den Arbeiten in der Vernissage artikulieren. Mit Offenbach verbindet Renate Hampke die Begegnung mit der dort ansässigen Firma Kappus, weltweit für ihre Seifenproduktion bekannt – und eine haltbare Freundschaft zur Mut&Liebe-Mitherausgeberin Petra Baumgardt. Beide gehören der Künstlerinnengruppe ‚Schwarze Schokolade’ an, die sich Ende der siebziger Jahre in Berlin formierte. Und bald auch in der Bundesrepublik aktiv wurde. Ein umfangreicher Katalog zu Arbeit und Geschichte der ‚Schwarzen Schokolade’ ist kürzlich erschienen. Am 25. Sept. wird er im Rahmen der Ausstellung präsentiert.

Renate Hampke Galerie Artycon • 13. Sep. – 10. Okt. Do. 18.00 – 20.00 | Sa 14.00 – 16.00 und nach Vereinbarung, Tel. 069/854541 Sa. 13. Sept. | 11.00 – 14.00 Vernissage • Einführung: Karin Nedela Mo. 15. Sept. | 19.00 Künstlerinnenführung Gäste: Netzwerk Frauen für Offenbach Do. 25. Sept. | 19.00 führung & Katalogpräsentation 'Schwarze Schokolade' Fr. 10. okt. | 19.00 finissage 74

www.artycon.de • www.mulionline.de www.renatehampke.de

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