Mut&Liebe 132014 Offenbach - Frankfurt

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m u t 13 liebe S t a d t m a g a z i n

offenbachfrankfurt

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Dezember/Januar/Februar 2014/15

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gude

Liebe Leserinnen und Leser, "Trat man am Morgen aus dem Haus, so fand man sich in der freien Luft, aber nicht eigentlich auf dem Lande. Ansehnliche Gebäude, die jener Zeit einer Stadt Ehre gemacht hätten…" so schwämte seinerzeit, kaum zu glauben, Goethe von Offenbach am Main. Heute, gut 220 Jahre sind vergangen, zieht es wiederum Frankfurter Künstler und gutbetuchte Bürger auf die andere Mainseite. Lange Zeit geradezu eine 'No-go-Area' locken nun günstige Ateliers und Wohnungen ins 'Feindesland'. Eine Win-Win-Situation für beide Städte, davon sind auch die beiden Oberbürgermeister überzeugt. Und eigentlich haben dies auch schon alle verstanden und profitieren von den Möglichkeiten und Angeboten der ganzen Metropolenregion. Naheliegend haben wir zu diesem Thema auch teilweise mit dem Journal Frankfurt zusammengearbeitet und dort ebenfalls zu einem Offenbach Schwerpunkt angeregt. (Vielen Dank an Nils Bremer und Christiane Weber für die Kooperation, s.a. Journal Frankfurt Nr. 25, 21. Nov.). Ein kleiner Hinweis noch: Mut&Liebe gibt es nun bereits seit 3 Jahren und wir freuen uns über die vielen positven Rückmeldungen unserer Leserinnen und Leser. Wir bedanken uns bei allen MitstreiterInnen und Anzeigenkunden für ihr Engagement. Ohne Euch und Sie gebe es kein Magazin Mut&Liebe für Offenbach. Dann viel Spaß beim Lesen und die besten Wünsche für das neue Jahr. Petra Baumgardt, Wolfgang Malik, Alexander Knöß Das MUT&lIEBE Team (v.ln.r.): Wolfgang Malik | Alexander KnöSS | petra baumgardt | andreas schmidt | Kai Schmidt | helena malsy | thomas lemnitzer | ingrid walter | petra bereuter | udo boll | sabine börner | andreas malsy | aliena gros |

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t h e m a 6 Grenzgänger 14 "Ganz oben stimmt die Chemie…" Im Gespräch mit OB Peter Feldmann und Horst Schneider 17 Cartoon von Leonore Poth 18 Chance für die Region – der neue Hafen – Daniela Matha 20 Von Frankfurt nach Offenbach 21 Frankfurter Investoren erobern das Hafengelände 20 Der Blick auf die Region – Fragen an Birgit Simon

P r oj e k t

24 Klima.Schutz.Aktion! kommt nach Bieber 26 frankfurtoffenbach – Architektursommer Rhein-Main 2015 34 Nachgefragt – Umfrage der Lokalen Agenda 64 ZOLLAMT STUDIOS 65 'Süßer Sonntag' im Theater

G e schich t e n

28 Expedition ins Feindesland 30 Auf Entdeckungstour mit OFlovesU

S p e ci a l

38 Mut&Liebe Weihnachts-Gewinnspiel

M u sik 44 Der Schattenmann – Andreas Schaffer 46 Neue Philharmonie Frankfurt

48 Klingende Schwesterstädte

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L e u t e

32 Ein Leben im Kino – Daniel Brettschneider 40 Neuer Konzeptstore Vintage Park 42 Zauberhafte Kreationen – Modedesignerin Lika Schmodsien 58 Friseur mit Engagement – Peter Caligari 62 Studieren in Ankara

Go u r m e t

60 'offenbachfrankfurter Apfelweinkuchen' und 'Frankfurter Bethmännchen' vom 'Kuchenbäcker'

k u n s t w e r k

50 'Kunststück. OF' – Volker Muth 53 Ausstellung Katja M. Schneider 54 Offenbach – Frankfurt – New York & zurück… Gabriele Juvan

Li t e r a t u r 57 Poetische Mittagspausen versammelt

H ö r b a r 66 CD-Tipps von Udo Boll

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E r l e b e n | s e h e n sw e r t 68 MUT&LIEBE Auswahl 16 Impressum

off

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mut&liebe

thema

Ort der Installation war der Dreieichpark in der Nähe der Stadtgrenze. Hier befinden sich Deutschlands älteste Betonbauten aus dem Jahr 1879. Anlässlich der ersten Landesgewerbe-Ausstellung von der Offenbacher „Cementfabrik Feege & Gotthardt“ errichtet, dokumentieren die Objekte den Beginn einer Revolution im Bauwesen. Eine moderne, leuchtende Brückenkonstuktion überspannte den historischen Betonbogen. Auf Leinwänden wurden Fotos Offenbacher/Frankfurter Grenzgänger projiziert. (www.lemlol.de | www.artefakt-offenbach.de) 6

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grenzgänger offenbach – frankfurt

im Rahmen der Luminale 2010 initiierten Thomas Lemnitzer, Jürgen Blümmel und Eric Münch in der Nähe der Stadtgrenze das Projekt 'Grenzgänger im Licht'. Unter der Brückenkonstruktion wurden Portraits von Grenzgängern zwischen den beiden Städten projiziert. m u t & l i e b e S e p t . / O k t . / Nov . 2 0 1 4

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offenbachfrankfurt © FFH

evren gezer FFH Moderatorin 2"Das böse Wort mit dem "F"...so um-

schreibe ich scherzhaft Offenbachs große

Nachbarstadt. Im Sommer zieht es mich ziemlich oft nach Frankfurt. Kaffee trinken auf der

© Annalena Kluge

kai vöckler

Stiftungsprofessor für Kreativität im urbanen Kontext an der Hochschule für Gestaltung Offenbach. Er lebt mit seiner Familie seit 2011 im Offenbacher Nordend.

2"Wenn man aus der Bundeshauptstadt kommt

Berger Straße oder mit anderen Muttis durch

und jetzt in Offenbach lebt, ist das Erstaunen be-

den Günthersburgpark spazieren. Frankfurt

sonders groß über die eigentümliche Abgrenzung

ist so herrlich vielfältig, aber nur fast so

der Städte Frankfurt und Offenbach zueinander.

schön wie Offenbach!"

Die offensichtlich seit langer Zeit fest in der Lokal-

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folklore der beiden Städte verankerte Sichtweise, das zwischen beiden Städten kaum Gemeinsam-

keiten bestehen, steht die alltägliche Praxis entge-

gen – nirgendwo in der Metropolregion Rhein-­Main sind tagsüber die Pendlerbewegungen so intensiv wie zwischen diesen beiden Städten. Was ange-

sichts einer S-Bahnfahrtdauer von 11 Minuten von einem Zentrum in das andere kaum verwundert –

in Berlin kommt man in der Zeit noch nicht einmal von einem Stadtteil in den nächsten."

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-knarf truf -neffo hcab © Lemnitzer-Fotografie

© Pierre Schramm

volker goll baute das Offenbacher Fan-Projekt 2001 mit

auf und ist seit 1994 Mitherausgeber des OFC-Fanzines ERWIN und Sprecher der IG Stadionbau. Er arbeitet in der Koordinationsstelle Fanprojekte (KOS) bei der Deutschen Sportjugend in Frankfurt am Main.

2"Ich kam über den Vater zum Fußball, der als

ramona lauer seit 2011 in OffenbachSamanaYoga Studio 2"Yoga gesucht, Liebe gefunden - meine Ent-

scheidung mit Yoga nach Offenbach zu gehen, empfinde ich heute als großes Geschenk.

Mich als bekennende Frankfurterin auf die Stadt

Zugereister aber kein Problem mit Rivalität hatte.

und ihre Andersartigkeit einzulassen, brauchte

„Im Waldstadion, wie am Biederer Berg wird guter

jedoch einen Moment. Für mich bedeutet

Fußball gespielt“, so Vater Goll. Der Sohn ent-

Offenbach Vielfalt, geprägt von hoher Toleranz,

schied sich spät, aber er entschied sich und blieb

Offenheit und unvoreingenommener Nähe.

seit Mitte der 80er Jahre nun schon der höchsten

Die in ihr lebenden Kulturen und Menschen

Anhöhe Offenbachs verbunden. "Offenbach ist

sind die Quelle dieser Vielfalt. Geht es um die

familiärer und reizvoller, auch wenn der andau-

„Rivalität“ zwischen Offenbach und Frankfurt

ernde Existenzkampf schon schlaucht. Damit man

heißt es immer „entweder, oder“. Heute kann

dabei trotzdem was zu lachen hat, machen wir den

ich sagen: „Richtig ist: sowohl, als auch“ und

ERWIN!“ so Goll-Junior."

„ja, man kann beide Städte lieben.“

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offenbachfrankfurt ©: Lemnitzer-Fotografie

hanif aroji

Diplom-Politologe, studiert Islamische Studien an der Goethe Universität und ist Vorsitzender der Islamischen Hochschulgemeinde Frankfurt a. M.

2"Frankfurt und Offenbach sind für mich

'Heimat'. Ich bin in Frankfurt aufgewachsen und habe Dort meine Bildung genossen.

Aus verschiedenen Gründen, habe ich später in Offenbach meinen Platz gefunden. Einen

Unterschied zwischen den Städten habe ich nie empfunden. Ich fühle mich in beiden

zuhause und sehe die Grenze, die in den

Köpfen mancher Bürger auf beiden Seiten des

Mains existiert, als eine längst überkommene,

historisch bedingte Konstruktion. Die ist heute so überflüssig, wie viele andere Grenzen in

den Köpfen mancher Menschen, wie etwa die zwischen den Deutschen mit und ohne 'Migrationshintergrund'."

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©: David Straßburger

gabriele juvan Kommunikations künstlerin, lebt in Offenbach, arbeitet regional und international.

2"Offenbach – Frankfurt? Frankfurt – Offen-

bach? Für mich gehören beide zusammen.

Die "Stadtgrenze" ist nur ein Überbleibsel in den Verwaltungsstrukturen.

Zuhause im 21. Jahrhundert: Aus dem Überschaubaren heraus unterwegs sein zu können."

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Th e m a

-knarf truf -neffo hcab ©: hr/Ben Knabe

©: Harald Schröder

jörg bombach hr3-Programmchef 2"Die Lieblingsecken meiner Geburtsstadt

Frankfurt geht, dann wünschte ich manchmal, es

Offenbach befinden sich rund um das Leibnitzgym-

gebe überhaupt keines. So wie früher, als ich noch

nasium, wo trotz des Krieges viele wunderschöne

jünger war. Als Kinder und Jugendliche hetzten

Bauten erhalten geblieben sind (möglicherweise

wir nicht gegen Frankfurt. Wieso auch? Eine coole

haben die in den letzten Kriegsjahren im Stadt-

Stadt - mit Zoo, Flughafen, Palmengarten, Museen,

wald rund um Offenbach gebauten "Scheindör-

später dann Diskotheken (für die heutige Gene-

fer" ja doch bei Luftangriffen ihre Wirkung nicht

ration: Clubs). Man dachte sich auch als junger

verfehlt). Die Internationalität der Bevölkerung in

Erwachsener nichts dabei zu sagen: Ich lebe in

Offenbach bietet aus meiner Sicht Riesenchancen,

Offenbach. Doch dann kam der Spott und der

wenngleich die Stadt ihre Identität wahren muss.

Hohn. Ist ja nicht böse gemeint, sagten sie, ist

Offenbach und Frankfurt sind für mich – jetzt mal

halt so, Ochsenbach, OF wie ohne Führerschein,

Butter bei die Fische! – EINE GROßE STADT, die

na, Sie kennen das.

auch durch eine Stadtverwaltung regierbar sein

Es heißt ja immer, Konflikte müssten von zwei

sollte."

Seiten ausgehen. Abgesehen vom Fußball hat

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nils bremer Chefredakteur Journal Frankfurt 2"Wenn es um das Verhältnis von Offenbach und

sich in mir jedoch der Eindruck verfestigt, dass die Rivalität zwischen Offenbach und Frankfurt nicht

ganz gleichförmig ist. Vor allem in Frankfurt wird gelästert über den Nachbarn. Ich erinnere mich,

wie ich mal als Reporter zu einer Versammlung der Frankfurter Grünen geschickt wurde, man sollte

meinen: Ein Hort der Toleranz. War es auch. Aber Offenbach-Witze waren in jeder Rede obligato-

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risch, so dass ich mich zwischenzeitlich fragte,

ob ich hier bei der Senioren-Union gelandet war

(was beim Blick auf die kuschelnden Männer, die verwirrten Sponti-Reste und Anti-Castor-T-Shirts rasch widerlegt werden konnte).

Dennoch hege ich Hoffnung. Denn Offenbach bringt einige Standortfaktoren mit, die es für

Frankfurter, aber auch für die vielen Neubürger in

unserer Region attraktiv machen. Die Mieten: noch bezahlbar. Das Umfeld: kreativ, locker, entspannt, naturnah. Und am Mainufer fährt man mit dem Fahrrad unter Bäumen bis nach Frankfurt. Der

Wandel ist schon zu spüren. Wer von Frankfurt

mit viel Hohn und Spott begleitet nach Offenbach zieht, sagt recht bald Sätze wie: „Ist eigentlich

ziemlich schön dort.“ Leuten, die es von außer-

halb des Rhein-Main-Gebiets hierher zieht, muss

man den Konflikt erstmal mühsam erklären. Auch das war früher anders. Ich muss mich also etwas korrigieren: Ich wünsche mir schon, dass es ein

Verhältnis zwischen beiden Städten gibt. Ein ganz normales Verhältnis. Und ein bisschen ist dieser Wunsch ja schon in Erfüllung gegangen."

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daniel brettschneider Kinomacher in Frankfurt & Offenbach

2"Als gebürtiger Offenbacher lebe und arbei-

te ich hier. Wo denn auch sonst? Hier sind die meisten meiner Freunde, Familie, Mitstreiter,

Stammlokale, Lieblingsorte. Die Nähe zu Frankfurt empfand ich immer als wichtig und gut.

Weil beide Städte sich bedingen, bereichern

und auch (film-)kulturell ständig stärker in Ver-

bindung zueinander stehen. Persönlich schätze ich es einfach, mit Frankfurt ein paar Optionen mehr zu haben, was Bars, Cafés und Kinos

betrifft. Wobei Offenbach für mich in Sachen

Vielfalt der Nahrungsaufnahme wohl deutschlandweit immer den Spitzenplatz einnehmen

wird. Wie dankbar und euphorisch aber selbst Frankfurter werden, wenn man ihnen neben dem etablierten Hafenkino Open Air ein eigenes Freiluftkino mitten in der Stadt errichtet, durfte ich im vergangenen Sommer am eigenen Leib erfahren. Ein bisschen brauchte es also auch dort die Offenbacher Einflussnahme. Und ja, am Schönsten ist es, dann wieder nach Hause zu kommen. Egal woher. Hauptsach’ immer back to O! ." 12

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 © René Spalek

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-knarf truf -neffo hcab wolfgang strengmannkuhn Abgeordneter im Deutschen Bundestag,

Bündnis 90/Die Grünen

2"Aus Frankfurt für Offenbach in Berlin. „Geht

Ich bin viel zwischen Frankfurt und Offenbach

unterwegs, entweder mit dem Fahrrad am Main

entlang, wo keine Grenze zwischen den Städten zu erkennen ist, oder in der S-Bahn mit vielen

das?“ werde ich oft gefragt.

anderen Menschen, die zwischen Frankfurt und

Ich wohne in Frankfurt und bin Abgeordneter im

Offenbach hin und her pendeln. In der einen Stadt

Deutschen Bundestag in Berlin für den Wahlkreis

leben und in der anderen arbeiten – in beide

185 (Offenbach) und ich finde, das geht sehr

Richtungen. Es gibt Offenbacher, die ihre Freizeit

gut zusammen. Seit 1996 lebe ich Frankfurt und

in Frankfurt verbinden, das Angebot der Metropole

habe die gegenseitigen Vorurteile nie so richtig

schätzen. Und es gibt Frankfurter, die regelmäßig

verstanden. Ja, Frankfurt und Offenbach sind

in die Offenbacher Clubs oder auf den Markt auf

sehr unterschiedlich. Und das ist gut so. Ich bin

dem Wilhelmsplatz gehen. Die gefühlte Mauer

im Ruhrgebiet groß geworden und habe mich

zwischen Frankfurt und Offenbach wird immer

schon immer in Offenbach wohlgefühlt. Offenbach

durchlässiger.

fehlt der Reichtum, der in Teilen von Frankfurt zu

Gemeinsam sind beiden Städten die Internati-

beobachten ist (aber nicht überall!), die Menschen

onalität und eine Offenheit, die ihresgleichen

sind bodenständig, ehrlich, direkt. Gleichzeitig ist

sucht. Und sind wir ehrlich: Ohne Offenbach wäre

viel in Bewegung: Die Stadt ist jung, lebendig und

Frankfurt ein anderes Frankfurt und ohne Frankfurt

international. Es gibt hier viel Potential und den

würde auch Offenbach was fehlen.

Freiraum für eine inspirierende Kreativ- und Kul-

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turszene, die für mich einen besonderen Charme

ausstrahlt. Da erkenne ich viel von dem, was auch Berlin ausmacht.

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thema

n Für unsere Offenbach/Frankfurt Ausgabe von Mut&Liebe trafen wir uns mit dem Journal Frankfurt zu einem gemeinsamen Gespräch mit den beiden Oberbürgermeistern im Römer. Die SPD Parteigenossen haben politisch wie persönlich vieles gemeinsam. Neben der Parteizugehörigkeit kommen beide aus verwandten Berufsfeldern und haben inhaltlich ähnliche Schwerpunktthemen. Die gern zitierten Animositäten zwischen Offenbach und Frankfurt seien nur noch Folklore und in der Alltagsrealität beider Städte nicht mehr relevant, da sind sich Schneider und Feldmann einig. "Meine Mutter z.B. ist Frankfurterin," erzählt Horst Schneider. "Und meine Frau war lange Zeit Leiterin der IGS-Nordend in Frankfurt." 14

Mit Blick auf den internationalen Wettbewerb muss die gesamte Rhein-Main-Region stärker zusammen rücken und Probleme gemeinsam lösen. Offenbach und Frankfurt stehen dabei im Moment im Fokus und sind Beispiel für die Nachbarstädte: Klappt es zwischen den beiden, dann geht das auch in der Region. "Bezahlbaren Wohnraum schaffen, ist eines der dringensten Probleme Frankfurts," so Peter Feldmann. "Für die Entschärfung der Wohnungsmarktsituation sind wir auf die Hilfe der Nachbarkommunen angewiesen." Offenbach hat in dieser Richtung viel zu bieten, die Bauprojeke am Hafen und auf dem ehemaligen MAN-Roland-Gelände in der Innenstadt helfen auch die Spekulation zu bremsen. "Wir begegnen uns auf m u t & l i e b e D e z . / jan./feb. 2014/15


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thema

ganz oben stimmt die chemie – gemeinsam auf einer wellenlänge In der langen, wechselhaften Beziehungsgeschichte zwischen Frankfurt und Offenbach befindet sich die Stimmung zur Zeit in einer Hochphase. Die Stadtoberhäupter der beiden Nachbarstädte Peter Feldmann und Horst Schneider liegen politisch und inhaltlich auf einer Wellenlänge. von Petra Baumgardt | Foto: Dirk Ostermeier, Journal Frankfurt

Horst Schneider und Peter Feldmann in bester Laune im Römer

Augenhöhe," betont Feldmann. "Frankfurt schafft es nicht alleine und Offenbach auch nicht." Beim Thema Fluglärm sind Schneider und Feldmann ebenfalls einer Meinung und gehen auch schonmal zusammen demonstrieren. "Das war nicht immer so," räumt Horst Schneider ein, "hätten Offenbach und Frankfurt vor 10 Jahren schon gemeinsam agiert, gäbe es heute eine andere Situation." Peter Feldmann übernachtete vor Ort bei besonderes vom Fluglärm betroffenen Bürgern. "Ich verstehe mich als Anwalt der Menschen," so Feldmann "Und die Stadt gehört den Menschen, die dort wohnen." Die Frankfurter Neubürger sind in Offenbach willkommen und fühlen sich hier auch wohl. "Bei meinen Neubürgerfahrten bekomme ich viele positiven Rückm u t & l i e b e D e z . / jan./feb. 2014/15

meldungen," so Horst Schneider. "Manchmal auch von alten Offenbachern, die schon mal mitfahren, um zu sehen, was sich alles entwickelt hat." Trotz ökonomischer Probleme ist der Wandel in der ehemalige Industriestadt überall sichtbar. Offenbach und Frankfurt werden ihre Zukunft gemeinsam gestalten. Die Kooperationen zwischen der Hochschule für Gestaltung und der Goethe-Universität sind nur ein Beispiel erfolgreicher Zusammenarbeit, die auch in anderen Bereichen funktionieren kann. Und voraussichtlich Ende 2016 werden die Tarifgrenzen auch beim öffentlichen Nahverkehr durchlässiger. Eine entfernungsabhängige Tarifstruktur bringt dann wohl endlich gerechtere Ticketpreise für die ganze Region. 15


Impressum mut&liebe - Stadtmagazin Offenbach am Main V.i.s.d.P: Petra Baumgardt, Alexander Knöß, Wolfgang Malik GbR, Magazin Mut&Liebe, Brinkstr. 47, 63069 Offenbach, Tel.: 069 854541, Fax: 069 8570300 www.mulionline.de, Mail: info@mutundliebeoffenbach.de Redaktion: Petra Baumgardt, Alexander Knöß, Wolfgang Malik, Layout: Petra Baumgardt • www.grafikdesign-baumgardt.de Lektorat: Aliena Groß Fotos: Lemnitzer-fotografie.de, weitere wie jeweils angegeben oder Rechte bei den jeweiligen Personen, fotolia.com, pixelio.de Titelfoto: © Lemnitzer-Fotografie Offenbach Druck: Berthold Druck GmbH, Offenbach Kostenlose Auslage im ganzen Stadtgebiet, u.a.: OF InfoCenter (Salzgäßchen), Gastronomie, Jugend- & Kulturstätten, vhs, OF Bildungsbüro, Buchläden, Museen, Stadtbücherei, Einzelhandel, Arztpraxen, Sana Klinikum OF) Nächste Ausgabe: März 2015 (Anzeigenschluss: 17.02.2015) Die Veröffentlichung von Veranstaltungsterminen erfolgt ohne Gewähr. Nachdruck ist nur mit schriftlicher Genehmigung der Herausgeber gestattet. Dieses gilt auch für Aufnahmen in elektronische Datenbanken und vervielfältigungen auf CD-ROM. Für Druck und Satzfehler besteht keine Haftung. Auflage: 6.000 St.

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Leonore Poth | www.leonorepoth.de m u t & l i e b e D e z . / jan./feb. 2014/15

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Foto: Anett Janke

chance für die region – der neue hafen im Gespräch mit OPG-Geschäftsführerin Daniela Matha Im Nordwesten Offenbachs, unmittelbar an der Stadtgrenze zu Frankfurt, drehen sich die Baukräne. Im Hafen Offenbach, einer der größten und spannendsten Bauflächen der Region, entwickelt die Stadtwerke Offenbach Unternehmensgruppe (SOH) unmittelbar am Wasser ein völlig neues Stadtviertel, das Wohnen und Arbeiten, Bildung und Freizeit miteinander verbindet. n Daniela Matha, Geschäftsführerin der im SOHGeschäftsfeld Immobilien tätigen OPG Offenbacher Projektentwicklungsgesellschaft GmbH, ist vom Potenzial des Areals für das gesamte Rhein-Main-Gebiet überzeugt: „Der Hafen Offenbach ist eine große 18

Chance für die Region. Die reizvolle Wohnsituation in Sichtweite zur Europäischen Zentralbank und der attraktive Gewerbestandort am Mainufer und am Hafenbecken sprechen für sich.“ Die Diplom-Bauingenieurin ist seit 2001 mit den Planungen für den Hafen Offenbach befasst, seit 2010 in leitender Funktion. Ein Blick auf die Landkarte zeigt die exponierte und doch zentrale Lage des Stadtviertels. Die beiden Großstädte Frankfurt und Offenbach liegen nahe beieinander, Frankfurt ist mit dem Fahrrad bequem am Main entlang oder auch mit der nahen S-Bahn erreicht. Die A661 ermöglicht schnelle Wege zum Flughafen oder in den Taunus und mit dem Rückbau des Kaiserleikreisels wird das Nadelöhr in Richtung Mainmetropole beseitigt. m u t & l i e b e D e z . / jan./feb. 2014/15


| LAndtagswahl | Längst sind die Stadtgrenzen fließend geworden. Daniela Matha: „Für Neubürger spielen diese Grenzen ohnehin keine Rolle. Von der geographischen Ausdehnung her werden Frankfurt und Offenbach inzwischen als Metropolregion wahrgenommen. Und viele Frankfurter und Offenbacher fühlen sich inzwischen in der jeweils anderen Stadt ebenfalls zu Hause und nehmen dort gerne die jeweiligen Kultur- und Freizeitangebote wahr.“ Folglich kommen die Interessenten für die neuen Offenbacher Eigentums- oder Mietwohnungen aus der ganzen Region. Das im Vergleich zu Frankfurt attraktive Preis-/Leistungsverhältnis für die besondere Lage spricht junge Berufstätige ebenso an wie Familien mit Kindern oder Senioren. Sie alle wissen das bereits prämierte Konzept des Stadtviertels zu schätzen. Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen hat den Hafen Offenbach 2011 mit dem Zertifikat in Gold in der Kategorie Stadtquartier Neubau ausgezeichnet. „Wir spüren aufgrund des angespannten Wohnungsmarktes in Frankfurt eine starke Nachfrage in Offenbach“, sagt die OPG-Geschäftsführerin. „Und am Hafen können wir Wohnungssuchenden einen besonders attraktiven Standort bieten.“ Überdies halte der Trend zurück in die Städte an. Das verstärke den Wohnraumbedarf in den Metropolregionen noch. Da-

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offenbachfrankfurt Daniela

matha

OPG Geschäftsführerin

"Die beiden Großstädte Frankfurt und Offenbach müssen ihre Stärken und ihre gemeinsame Größe nutzen, um die Region voranzubringen."

niela Matha: „Frankfurt und Offenbach müssen mehr zusammenwachsen und ihre Ressourcen gemeinsam nutzen.“ Für beide Kommunen entstehe daraus eine Win-WinSituation. Offenbach verfügt neben dem ehemaligen Industriehafen auch in anderen Stadtteilen wie etwa dem angrenzenden Nordend noch über attraktive Entwicklungsflächen. Die Gefahr der Gentrifizierung sieht Daniela Matha weniger: „Offenbach hat im Zuge des Strukturwandels durch den Verlust vieler Industriebetriebe seine bürgerliche Mitte zum großen Teil verloren. Die neue Klientel kann zu einer positiven Durchmischung der Bevölkerungsstruktur beitragen." Auch die Innenstadt werde von der Kaufkraft der Neubürger profitieren, ist Daniela Matha überzeugt. Allerdings müssten die positiven Ansätze zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität wie der Umbau des Wilhelmsplatzes oder des Stadthofs weiter verfolgt werden.


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Th e m a

von frankfurt nach offenbach Neubürgerin auf der Hafeninsel n Vor drei Monaten bin ich von Frankfurt nach Offenbach gezogen – auf die Hafeninsel. Viele Frankfurter Freunde und Kollegen verzogen daraufhin erst einmal das Gesicht und fragten Dinge wie: „wirklich? Offenbach?“. Solche Reaktionen bin ich gewöhnt – schließlich komme ich ursprünglich aus München. Den Umzug nach Frankfurt konnte damals kaum jemand nachvollziehen. Während aber die Münchner nie wirklich verstanden, warum man woanders wohnen sollte, als in Bayerns Hauptstadt, lässt sich so mancher Frankfurter doch überzeugen. Was wirklich dabei hilft, ist ein Blick von meinem großen Balkon aus – denn selbst in der Mainmetropole gibt kaum Plätze, von denen aus man einen spektakuläreren Blick auf die Skyline hat, als von hier. Ein weiterer großer Vorteil ist ganz klar der Mietpreis. Der ist mit elf Euro pro Quadratmeter identisch mit dem Mietpreis meiner früheren Wohnung. Damals wohnte ich in einer älteren, schlecht renovierten Wohnung am Dornbusch. Jetzt komme ich abends in eine weitläufige Penthousewohnung mit großen Fensterfronten, Parkettboden und wie ich bereits erwähnte – großem Balkon. Noch dazu, ist die „Mainzeile“, wie der Bau der Wohnungsbaugesellschaft ABG Frankfurt Holding genannt wird, nigelnagelneu. Meine Lebensqualität hat sich stark verbessert. Und das fürs gleiche Geld.

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Christina Weber, Journal Frankfurt

Allerdings brauche ich nun etwas länger zur Arbeit – gute zehn Minuten. Nachteile bringt es natürlich auch mit sich, in einem Quartier zu wohnen, das gerade erst entsteht. Nicht nur, dass mir das Wohnprojekt „Hafengold“ zunehmend die Sicht auf den Main raubt. Es ist auch einfach laut und dreckig – man lebt eben auf einer Baustelle. Früher oder später wird sich dieses Problem jedoch von selbst lösen. Hoffentlich auch, dass momentan die Busverbindung sowie die Internetverbindung zu wünschen übrig lassen. Der Bus kommt nur alle dreißig Minuten. Das schnellste verfügbare DSL-Geschwindigkeit beträgt 16.000 Kbit/s. Ich vertraue aber darauf, dass hier noch nachgebessert wird. Alles in allem fühle ich mich sehr wohl in Offenbach. Im Grunde sind Frankfurt und Offenbach auch gar nicht so verschieden. Ein paar feine Unterschiede gibt es aber doch. Etwa die Bäckereien. Offenbar herrschen hier unterschiedliche Nachfragen. In Frankfurts Innenstadt kaufen wohl überwiegend Geschäftsleute ein, die viel Wert auf Ernährung legen. Folglich gibt es etliche verschiedene Vollkornbrötchen mit fettarmen Belägen. In Offenbach dominieren dagegen gefüllter Blätterteig und Donuts die Theken. In manchen Hinsichten bin ich dann doch eher eine Frankfurterin...

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Foto: Rainer Golembiewski

frankfurter investoren erobern das hafengelände Christina Weber, Journal Frankfurt n Noch reiht sich am Offenbacher Hafen eine Baustelle an die nächste. Bagger und Baukräne dominieren das Bild. Lediglich ein Wohnkomplex der städtischen Wohnungsbausgesellschaft, ABG Frankfurt Holding, ist bereits fertig gestellt und schon zu großen Teilen bewohnt. In nicht allzu ferner Zukunft soll das Areal ein neues, schickes Quartier sein, dass neben Wohnraum auch Gastronomie und Shopping-Gelegenheiten bietet. Immobilieninvestor Ardi Goldman realisiert hier sein neues Projekt mit dem Namen Luv&Lee. Auf einer Gesamtfläche von rund 3600 Quadratmetern entstehen 27 Eigentumswohnungen. Der Quadratmeterpreis liegt bei etwa 5000 Euro. Im Erdgeschoss wird das mediterrane Restaurant L' Osteria, von dem es schon eine Filiale im Frankfurter Gutleutviertel gibt, einziehen. Markenzeichen ist die sogenannte Split-Level-Bauweise. Die Stockwerke sind nicht einfach übereinander geschichtet, sondern in versetzte Halbgeschosse m u t & l i e b e D e z . / jan./feb. 2014/15

geteilt. In der Wohnungsmitte sind sie durch Innentreppen verbunden. „Maisonette-Wohnungen erschienen uns zu trivial, zudem reduzieren sie wertvolle Wohnfläche“, erklärt Björn Iser vom zuständigen Architekturbüro Klein und Architekten. Die Bauweise ist auch Namensgeber des Projekts. Denn es beschreibt die Verbindung eines Solitärs (Luv), sprich eines frei stehenden Gebäudes, mit einem Riegel (Lee). Als Materialien wurden überwiegend Backstein und Sichtbeton verwendet. „Die Erweiterung meiner Ostliebe“, nennt Immobilien-Investor Ardi Goldman sein Projekt. Das Luv&Lee ist nur ein Teil der Entwicklung des Hafenareals. Die Offenbacher Projektentwicklungsgesellschaft OPG hat ein Konzept auf die Beine gestellt, dass auch dazu beitragen soll, Frankfurt und Offenbach näher zusammenzubringen. Denn hier sollen künftig Bürger aus beiden Städten wohnen. 21


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Th e m a

Für Investor Ardi Goldman liegt der Hafen gar nicht in Offenbach, sondern zwischen den Städten. Über die Brücke und man ist in Fechenheim – ein Stück am Main entlang und man kommt zur Gerbermühle – alles kein Weg, erklärt er. Er sieht viel Potential an diesem Platz. So hat er auch schon weitere Grundstücke auf dem Hafengelände gekauft. „Offenbach hat Freiräume. Das ist es, was etwa auch Berlin auszeichnet. Frankfurt kann das nicht bieten.“ Er betont auch, dass man sich in dieser Stadt nicht von unschönen Plätzen abschrecken lassen sollte. „Man darf Hässlichkeit nicht als Nachteil begreifen, sondern als Möglichkeit“, erklärt er. So lebe auch die schicke Hafeninsel von Kontrasten. Direkt gegenüber befindet sich nur der Lokschuppen sondern auch die Ölhalle – eine leicht verranzte Off-Location, die unregelmäßig bespielt wird – etwa von HfG-Studenten. Die kreativen Studenten sähe Goldman gerne mehr

und öfters auf dem Hafengelände. „Wenn die HfG nicht komplett hier her zieht, ist das eine BankrottErklärung der Politik. Es würde das ganze Quartier beleben.“ Auch Frankfurter und Offenbacher Politiker schätzen das Projekt. Sie vertreten die Meinung, es hilft, beide Städte enger zusammenzubringen. „Mit dieser Kleinstaaterei, die leider immer noch die Region ausmacht, kommen wir einfach nicht weiter“, sagt der Frankfurter Bürgermeister Olaf Cunitz (Grüne). Für den Offenbacher Oberbürgermeister Horst Schneider (SPD) sei die Entwicklung des Hafens Teil einer positiven Stadtentwicklung. „Frankfurt und Offenbach sind der Kern des Rhein-Main-Gebiets. Die zunehmende Zusammenarbeit auf den Gebieten Verkehr, Wohnen und Infrastruktur nutzt nicht nur unseren beiden Städten, sondern der ganzen Region.“

der blick auf die region –

Fragen an Birgit Simon, erste Beigeordnete im Regionalverband Frankfurt/Rhein-Main Wie bewerten Sie als politisch Handelnde die Entwicklung in der Rhein-Main-Region in den letzten 14 Jahren? Es gibt zahlreiche Initiativen der Akteure aus Politik und Wirtschaft, die Region weiter zu entwickeln und den Willen, Herausforderungen gemeinsam zu meistern. Dabei steht an vorderster Stelle der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur, besonders auf der Schiene im Nahverkehr, im Fernverkehr und beim Gütertransport. Ebenso die Anforderung bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und geeignete Flächen für Gewerbe und Industrie zur Verfügung zu stellen. Gibt es ein Alleinstellungsmerkmal der Region? Wie sehen Sie Region im deutschen bzw. europäischen Vergleich? Das Alleinstellungsmerkmal der Region ist ihre Vielfältigkeit: Der Finanzplatz mit der europäischen Zentralbank, das Verkehrsdrehkreuz mit Flughafen, Bahn, Schifffahrt und Autobahnen. Gleichzeitig wird die 22

Region von vier Mittelgebirgen umrahmt und kann mit Weinbaukultur, Kreativwirtschaft und geschützten Naturräumen innerhalb und außerhalb der Städte punkten. Eine gewinnbringende Internationalität, Hochschulen und Forschungsinstitute sowie ein außerordentliches Angebot an Hochkultur sind weitere Merkmale dieser Region. Kann die Region langfristig mit London und anderen Metropolregionen in Europa konkurrieren? Was ist dafür erforderlich? Was ist vielleicht hinderlich? Als Verkehrsdrehkreuz kann sie das heute in gewissem Maße. Im Vergleich zu London kann die Metropolregion Frankfurt Rhein mit 5,2 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern nicht konkurrieren. Der Gesetzgeber hat zur Weiterentwicklung der Metropolregion bisher keine ausreichenden Grundlagen geschaffen. Deshalb basiert die Entwicklung stark auf regionalen Initiativen, in den Bereichen Wirtschaft, Standortentwicklung, Kultur und Wissenschaft. Diese m u t & l i e b e D e z . / jan./feb. 2014/15


mut&liebe werden in der Hauptsache von der Wirtschaft und den Städten und Landkreisen getragen. Stichwort Flughafen Frankfurt: Sind die Belastungen der Region im Verhältnis zu den daraus erzielten Vorteilen gerechtfertigt? Nein. Unstreitig trägt die Verkehrsinfrastruktur und damit auch der Flughafen wesentlich zur Prosperität der Region bei. Doch die Grenzen der Lärmbelastung sind überschritten und die Risiken für die Gesundheit für die Bevölkerung zu hoch geworden. Die Lebensqualität sinkt in zu vielen Teilen des Ballungsraums. Die Menschen sind die Botschafter ihrer Region – wenn sie so nachhaltig „streiken“ haben sie auch allen Grund dafür. Deshalb müssen die Initiativen zur Verringerung des Fluglärms unbedingt zum Erfolg führen. Sie wohnen in Offenbach. Können Sie sich den aufkommenden Bauboom dort erklären? Was bedeutet dieser für die Rhein Main Region? Offenbach profitiert zurzeit von den höheren Mieten und Baukosten in Frankfurt. Allerdings sollte auch Offenbach es nutzen Brachflächen endlich einer Verwertung zuzuführen und dies mit aller Vorsicht umsetzen. Denn schnell verdientes Geld, kann auf Jahrzehnte ein Nachteil sein. In diesen Zeiten gilt es, die hohe Nachfrage nach Baugrundstücken dafür zu nutzen, auch hohe Ansprüche an qualitätsvollen Bauen

m u t & l i e b e D e z . / jan./feb. 2014/15

Th e m a

offenbachfrankfurt birgit

simon

Erste Beigeordnete im Regionalverband Frankfurt/Rhein-Main

"Die repräsentative Annäherung der Stadtoberhäupter ist der Anfang. Die Investitonen der Frankfurter ABG in Wohnungsbau ein Schritt. Die gemeinsame Entwicklung von Perspektiven für beide Städte auf Augenhöhe wäre der Beweis, dass diese Initiativen auch über den Tag hinaus wirksam werden."

wie Ästhetik und Energiesparen zu verwirklichen. Und das gleichermaßen für den großen und den kleinen Geldbeutel ihrer Bewohnerschaft. Gleichzeitig schafft Bevölkerungszuwachs auch hohe Anforderungen an die Infrastruktur wie Schulen, Kindergärten, Spielplätze und städtische Grünflächen – und damit das Erfordernis für erhebliche, neue Investitionen. Wenn der Bauboom im Wohnungsmarkt anhält, könnten Gewerbeflächen knapp werden. Offenbach sollte deshalb vorausschauend die Chance nutzen, ihre Gewerbeflächen jetzt gewinnbringend an den Markt zu bringen. Denn nur das schafft langfristig Wirtschaftskraft.

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p r oj e k t

Die KLIMA.SCHUTZ.AKTION! kommt nach Bieber! Nachdem die Haus-zu-Haus Beratung in vier Stadtteilen und die Energieeffizienzberatung für Unternehmen in zwei Gewerbegebieten erfolgreich durchgeführt wurden, erweitert das Amt für Umwelt, Energie und Klimaschutz im kommenden Winter 2014/15 für den Stadtteil Bieber das Angebot der kostenlosen Energieberatung. Das Angebot ist kostenlos und freiwillig! Was erwartet die Bieberer? Wir schenken Ihnen • eine kostenlose und firmenunabhängige Energieberatung • Beratung auch für Mieterinnen und Mieter zur Energieeffizienz • für Hausbesitzer (Ein- und Zwei Familienhäuser) eine kostenlose Thermografie • für Gewerbetreibende einen Beratungsbericht für weitere Aktivitäten • kostenlose Fachangebote zu ausgewählten Themen in unserer Vortragsreihe • Kompetenz bei der Beratung, auch durch die Handwerker der Energiesparinitiative Offenbach Was gewinnen Sie? • eine ca. zweistündige kostenlose Vor-Ort-Energieberatung für die ersten zehn Interessenten aus dem Kreis der Vermieter, Unternehmen und aus jeder Zielgruppe, die sich beim Amt für Umwelt, Energie u. Klimaschutz melden • wesentliche Erkenntnisse, wie Sie Ihr Gebäude energie- und stromsparender bewirtschaften können • unterm Strich: bares Geld durch die Energieeinsparungen Teilnehmen können alle EinwohnerInnen in Bieber, hier gibt es mindestens einen kostenlosen Beratungsbaustein, an dem er oder sie sich über Energieeinsparung und Energieeffizienz informieren kann. 24

Angesprochen sind die unterschiedlichsten Zielgruppen, wie Mieter, Vermieter, Hausbesitzer kleiner oder größerer Häuser, Wohneigentümer oder Gewerbetreibende, Kirchengemeinden und Vereine. Die Energieberatung findet für Ein- und Zweifamilienhäuser und Firmen flächendeckend durch die Hauszu-Haus Beratung bzw. Energieeffizienzberatung in Unternehmen statt. Dazu verschicken wir alle Informationen per Post an Sie. Für alle weiteren Zielgruppen gibt es auf ihre Themen zugeschnittene, kostenlose Vortrags- und Gesprächsabende mit Fachthemen wie z.B. Hydraulischer Abgleich, Schimmelvermeidung, Raumklima und Luftfeuchtigkeit, Förderung von energetischer Sanierung. Die Vortragsabende finden im Februar und März 2015 in Bieber statt, und werden durch die Presse und durch Plakate in Bieber bekannt gegeben. Außerdem bieten wir den ersten zehn Interessenten aus jeder Zielgruppe, die sich beim Umweltamt melden, eine kostenlose Vor-Ort-Energieberatung an. Dazu kommt ein von uns beauftragter Energieberater zu Ihnen und schaut sich Ihr Gebäude an. Sie bekommen anschließend einen kurzen Bericht, in dem die wichtigsten Vorschläge zum Energiesparen aufgelistet sind. Melden Sie Ihr Gebäude oder Ihre Wohnung schon heute beim Umweltamt zur Energieberatung an! Die kostenlose Vor-Ort-Energieberatung verpflichtet Sie nicht zur Sanierung, aber Sie bekommen von unseren Energieberatern den Weg zum Energiesparen aufgezeigt. Kleine und große Maßnahmen werden besprochen.

 Informationen zur KLIMA.SCHUTZ.AKTION! in Bieber erhalten Sie beim Amt für Umwelt, Energie und Klimaschutz, Tel. 069 8065 2557 oder umweltamt@offenbach.de m u t & l i e b e D e z . / jan./feb. 2014/15


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leute Th thema

KLIMA.SCHUTZ.AKTION!

OFFENBACH KOMMT NACH BIEBER

Für Hausbesitzer Für Wohneigentümer Für Firmen Für Mieter Für Kirchen und Vereine

Amt für Umwelt, Energie und Klimaschutz

Wir schenken Ihnen • kostenlose Energieberatung • Thermografie für Ein- und Zweifamilienhäuser • Informationen über Fördermittel Sie gewinnen individuelle Erkenntnisse zu Ihrem Gebäude und zu Ihren Heiz- und Energiekosten und bekommen wertvolle Tipps zum Energie und Kosten sparen. Unser Angebot ist kostenlos, freiwillig, neutral und produktunabhängig. Amt für Umwelt, Energie und Klimaschutz Berliner Straße 60 63065 Offenbach am Main

m u t & l i e b e D e z . / jan./feb. 2014/15

Tel.: 069 8065-2557 umweltamt@offenbach.de www.offenbach.de/klimaschutz 25


mut&liebe

P r oj e k t

frankfurtoffenbach

Der Architektursommer Rhein-Main 2015

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von Kai Vöckler

m u t & l i e b e D e z . / jan./feb. 2014/15 Stiftungsprofessur Kreativität im Urbanen Kontext, Prof. Kai Vöckler, Gestaltung: Lukas Wagner


mut&liebe

P r oj e k t

thematisiert die Grenze beider Städte

Foto: Jessica Schäfer

n Wie stark Frankfurt und Offenbach kulturell miteinander verflochten sind, zeigt ein Blick auf die Karte – nimmt man den Raum zwischen den drei hessischen Kunsthochschulen, der Hochschule für Gestaltung in Offenbach und der Städelschule wie auch der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt, so findet man im Umkreis von etwa 8 bis 10 km so ziemlich alles, was das kulturelle und subkulturelle Leben der beiden Städte prägt – die zahlreichen Museen entlang des Mains, Clubs wie das Robert Johnson in Offenbach oder der Saasfee Kunst- und Ausstellungspavillon in Frankfurt, das Frankfurter Kulturzentren Mousonturm oder den Hafen 2 in Offenbach. Die Kultur beider Städte findet auf engstem Raum statt. Das man mehr gemeinsam hat als allgemein angenommen, wird besonders in der Stadtentwicklung der m u t & l i e b e D e z . / jan./feb. 2014/15

Städte Frankfurt und Offenbach sichtbar – beide Städte haben steigende Einwohnerzahlen und wachsen kontinuierlich, so dass sich zwangsläufig die Frage nach einer gemeinsamen Entwicklungsperspektive stellt, da man buchstäblich an die gemeinsame Grenze stößt. Das war für Architekten, Urbanisten und Gestalter aus Frankfurt und Offenbach der Ausgangspunkt die Grenze zwischen den beiden Städten am Main (im Gebiet OF-­Kaiserlei und F-­Oberrad/Fechenheim) in Augenschein zu nehmen und im kommenden Architektursommer Rhein-­Main im September 2015 zum Thema zu machen. Dazu wurde ein gemeinsamer Trägerverein gegründet und zusammen mit einem weiteren Trägerverein aus Wiesbaden (der die Grenze zwischen Mainz und Wiesbaden als Thema bearbeitet) erfolgreich eine Förderung durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain erreicht. 27


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P r oj e k t

In einem internationalen Workshop im Mai diesen Jahres stellten sich vier internationale Architekturbüros der Aufgabe, die Schnittstelle zwischen Frankfurt und Offenbach zu untersuchen und Ideen und Konzepte zu entwickeln (Superpool, Istanbul / feld72, Wien / AWP, Paris / URBED, London), die Ergebnisse wurden im Mai 2014 im Deutschen Architektur Museum (DAM) in Frankfurt ausgestellt (s. Dokumentation auf www.asrm2015.de). Im September 2015 werden dann im Architektursommer Rhein-Main für vier Wochen die Konzepte mit lokalen Interventionen einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Ausgangspunkt ist die Brückenunterführung unter der A 661, die mit einer temporären Plattform ausgebaut werden soll, auf der unterschiedlichste Veranstaltungen stattfinden und von der aus dann Touren in den Kaiserlei, nach Fechenheim oder Ober-

rad führen und ein temporärer Fährbetrieb zudem beide Städte während des Kulturfestivals verknüpfen. Ausgearbeitet werden die Touren in Kooperation der Hochschule für Gestaltung Offenbach mit der Frankfurt University of Applied Science als auch mit international renommierten Architekturschulen wie der ENSA (Ecole Nationale Supérieure d'Architecture Paris-Malaquais). Die Studierenden arbeiten gemeinsam an diesem spannenden Thema und werden Touren und Interventionen, Kunstinstallationen und Aktionen entwickeln und damit einen neuen Blick auf die Grenzraum werfen. Begleitet wird die Aktivierung des Raums durch eine Vielzahl von Veranstaltungen – wir dürfen darauf gespannt sein, diesen Raum gemeinsam zu erkunden.

expedition ins feindesland frankfurtoffenbacher grenzüberschreitung offenbach Joh. - Wolfgang v.

goethe

"Trat man am Morgen aus dem Haus, so fand man sich in der freien Luft, aber nicht eigentlich auf dem Lande. Ansehnliche Gebäude, die jener Zeit einer Stadt Ehre gemacht hätten. Gärten parterreartig übersehbar, mit flachen Blumenund sonstigen Prunkbeeten, freie Übersicht über den Fluss bis ans jenseitige Ufer. Oft schon früh eine tätige Schifffahrt von Flößen und gelenkten Marktschiffen und Kähnen. Eine sanft hingleitende lebendige Welt mit liebevoll zarten Empfindungen im Einklang."

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n "Und nicht vergessen: Die Offenbacher haben Goethe gerettet…," dies gibt Vincente Such-Garcia den Teilnehmenden der Führung an diesem Abend noch mit auf den Weg. Der Dozent und Historiker aus Frankfurt mit spanischen Wurzeln und Mitarbeiter des Stadarchivs im Haus der Stadtgeschichte in Offenbach führt 2 – 3 mal im Jahr mutige Frankfurter, aber auch interessierte Offenbacher und Besucher aus der Umgebung durch unbekanntes Terrain. "Obwohl direkte Nachbarn kennen Frankfurter eher Lhasa, als Offenbach," erklärt Such-Garcia. "Diese Animosität hat durchaus historische Gründe, die tief im soziokulturellen Gedächtnis verankert sind und bis heute die Alltagskultur beeinflussen." Immerhin geht die älteste Grenze zwischen beiden Städten bereits auf das 7 Jhd. n. Chr. zurück. Eine kleine Straße in der Nähe der Endhaltestelle der Straßenbahnlinie 16 heißt heute noch "Am Grenzgaben". Bis ins 19. Jhd. verlief an dieser Stelle eine Landesgrenze. Offenbach war Ausland, die Freie Reichsstadt Frankfurt gehörte zuletzt zu Preußen, m u t & l i e b e D e z . / jan./feb. 2014/15


mut&liebe Offenbach zum Großherzogtum Hessen-Darmstadt. Die unterschiedlichen Zugehörigkeiten brachten wechselseitige Vor- und Nachteile mal für die eine, mal für die andere Seite. So führt die erste Station entlang der Frankfurter Straße zum in Bronze gegossenen Denkmal der gepflegten Rivalität: „Krieh die Kränk, Offebach! Die Staa binne se aa, die Hunde lasse se laafe.“ (auf hochdeutsch: „Verdammtes Offenbach! Die Steine binden sie an, die Hunde lassen sie laufen.“) Dies war der Ausruf eines Frankfurter Kaufmanns, der verzweifelt versucht, mit den festgefrorenen Steinen die freilaufenden Hunde in Offenbach abzuwehren. Denn sehr zum Ärger der Händler aus der Nachbarstadt fand die Frankfurter Messe ab 1828 für einige Jahre in Offenbach statt und man musste notgedrungen die Landesgrenze überqueren. Doch Such-Garcia berichtet auch von einer Blütezeit nachbarschaftlicher Kontakte. "Zur Zeit Goethes verbrachten reiche Frankfurter gerne die Sommerfrische am romantischen Mainufer Offenbachs und bauten hier ihre Villen, wie die Bankiersfamilie d'Orville. Die bedeutenden Familien beider Städte pflegten gesellschaftliche Kontakte und mehr…", so Such-Garcia "wie Goethe, der sich im Sommer 1775 hier in die junge Lili Schönemann verliebte." Offenbach war in dieser Zeit eine erste Adresse für Kunst und Kultur. Das Musikhaus André (seit 1774 in Familienbesitz) und nächster Halt der Entdeckungstour, ist ein beeindruckendes Beispiel für die innovativen, gebildeten und geschäftstüchtigen Nachfahren hugenottischer Einwanderer. Johann André gründete in Offenbach einen der ersten Musikverlage Deutschlands. Sein Sohn Johann Anton unterstützte dann Alois Senefelder bei der Entwicklung der Lithografie und nutze diese neue Technik zur günstigen Reproduktion der Noten Mozarts. Die Schriftstellerin und erste deutsche Erfolgsautorin Sophie von La Roche wohnte in der Domstraße, in direkter Nachbarschaft der Andrés, das heutige Büsingpalais war das Herrenhaus der bald durch Heirat verbundenen Familien Bernard und d'Orville. In Offenbach herrschte im Gegensatz zu Frankfurt Gewerbefreiheit, zahlreiche Manufakturen wurden m u t & l i e b e D e z . / jan./feb. 2014/15

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offenbachfrankfurt Vincente

such-garcia

Historiker & Dozent

"Im Unterschied zu den "kultivierten Animositäten in der Alltagskultur" beider Nachbarstädte hat sich nun eine gemeinsame "kommunalpolitische Win-Win-Perspektive" mit dem Umzug der EZB in das Frankfurter Ostend ergeben. Nur wenn beide gemeinsam handeln, werden beide davon profitieren können, zumal beide OB's Sozialdemokraten sind. Die Zukunft des "Frankfurter Ostends" wird auch die Zukunft des "Offenbacher Hafenund Mainviertels" werden." gegründet und die Entwicklung zur Industriestadt begann. "Man wollte Industriestadt werden, das Frankfurter Bürgertum bewahrte lieber seine Privilegien und setzte auf Banken, Politik und Verkehr, wie man sieht bis heute", erläutert der Dozent. Frankfurt – Offenbach – das ist doch eine längere, facettenreiche Geschichte wird den Zuhören deutlich. Auch die Geschicke der jüdischen Gemeinden sind miteinander verflochten und spiegeln die gesellschaftlichen Differenzen. Nicht selten wurde Offenbach Zufluchtsort für Frankfurter Juden, das tolerante Offenbach erkannte auch hier das kulturelle und wirtschaftliche Potenzial dieser Bevölkerungsgruppe. Die 'Stele der Erinnerung' in der Großen Marktstraße verweist auf das Zentrum jüdischen Lebens rund um die frühere Synagoge mitten in der Innenstadt. Offenbach kannte kein Judenghetto oder -progrome (vor 1933), wie das lange Zeit antijüdisch eingestellte Frankfurt. Frankfurt hat als eine der letzten Städte Deutschlands an der Ghettoisierung seiner jüdischen Bürger festgehalten.

Türfries am Weckmarkt 11 in Frankfurt

Einem Offenbacher Original und Grenzgänger der jüngeren Vergangenheit begegnen die interessierten Teilnehmer dann auf dem Wilhelmsplatz. Karl Winterkorn, alias 'Das Streichholzkarlchen' ist der einzige 29


mut&liebe

G e schich t e

Offenbacher, dem auch in Frankfurt ein Denkmal gesetzt wurde. Am Weckmarkt Nr. 11 ist der in allen 'Äppelwoikneipen' hüben wie drüben bekannte und beliebte 'kleinste Holzhändler der Welt' auf einem Türfries verewigt. Die Käsefabrik L'Abbate, das Isenburger Schloss und der Lilitempel sind weitere Stationen des unterhaltsamen Spaziergangs. Das Glas Sekt zum Abschluss im Sheraton Hotel haben sich die Expeditionsteilnehmer dann auch redlich verdient. Und der unermüdliche Vincente Such-Garcia weiß immernoch neue Anekdoten zu erzählen. Denn wer hat die Familie Goethe vor den französischen Truppen gerettet? Die Offenbacher

Freundin Sophie von La Roche gewährte Asyl. Denn Offenbach war zu dieser Zeit mit Napoleon verbündet und wurde nicht angegriffen. "Ich gehe jetzt mit erhobenem Kopf nach Hause", erklärt eine Offenbacherin zum Abschied, gestärkt und begeistert von der interessanten Vergangenheit ihre Heimatstadt und auch die Teilnehmer aus der Nachbarstadt sind beeindruckt. Die "kleine" Schwester Offenbach hatte und hat doch viel mehr den "annern" zu bieten und mit ihnen gemeinsam, als diese meist wahrhaben möchten. Ein kleiner Ausflug in die gemeinsame Geschichte lohnt sich auf alle Fälle.

 www.frankfurter-stadtevents.de

herzlich willkommen auf entdeckungstour mit OFlovesU TOUR: 'Design from the Backyard', ein Tieftauchen ins Nordend OF. Wo Kunst, Design und Gestaltung blühen...

Das OFlovesU-Team führt jetzt seit über 4 Jahren Menschen in und durch die Stadt Offenbach. Unter dem Motto „Die Stadt hautnah und ungeschminkt erleben“ entwickelt das Team rund um Loimi Brautmann immer wieder neue Touren, um weitere Facetten der Offenbacher Innenstadt zu beleuchten. Wir haben Loimi und das OFlovesU-Team getroffen, um nachzufragen, ob der Funke noch immer da ist. Das OFlovesU-Team zieht Bilanz:

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TOUR: 'Esskultour' ist seid Jahren der Renner.

n MULI: Was macht Ihr da eigentlich?! OFlovesU: Ha! Das fragen wir uns auch manchmal, eigentlich das gleiche wie eh und je nur immer wieder in neuen Formen und Formaten: So ein bisschen das inoffizielle Wilkommenskomitee für die zu sein, die die Stadt entdecken oder neu entdecken wollen! Das, was als Experiment unter Freunden vor vier Jahren angefangen hat, ist zu einem Dauerbrenner geworden. m u t & l i e b e D e z . / jan./feb. 2014/15


mut&liebe Habt Ihr dabei nicht die Befürchtung zu Mainstream zu werden: Ihr habt mit dem Konzept Preise gewonnen, ward in Funk und Fernsehen. Das ist kein Underground mehr. Das ist für uns in der Tat ein wichtiger Punkt. Wir wollen uns unbedingt den Spaß an dem Projekt und am Entdecken bewahren. Deshalb haben wir das Besucherpotenzial nie ausgereizt, soll heißen: wir haben immer nur so viele Termine gemacht wie wir wirklich machen wollten und nicht so viele wie wir eventuell hätten machen können. Die Nachfrage war und ist echt enorm. Die Touren scheinen ja immer ausgebucht zu sein? Ja, das stimmt. Darüber freuen wir uns natürlich auch, das ist das beste Feedback zu unserer Arbeit. Wir glauben, das liegt auch daran, dass wir die Möglichkeiten nicht „ausschlachten“ und die Touren total kommerzialisieren: So bleibt es etwas besonderes – für uns wie für die Teilnehmer.

thema

Friseursalon

HAARmonie Inh. Manal Jaber auch 'heiße Schere'

Sprendlinger Landstr. 3 • 63069 Offenbach

Telefon 0 69 / 86 00 45 55

OFlovesU-Toren: Der Anfang: Die erste Tour fand im Jahr 2010 statt. Loimi Brautmann ruft das Format während seines Studium ins Leben. Seitdem wurden die Touren in enger Kooperation mit dem Amt für Öffentlichkeitsarbeit weiter entwickelt.

Viel eher bedeutet das, dass Sie Sympathie und Liebe für Offenbach, das Thema Stadt und vor allem für die Menschen in der Stadt aufbringen. Denn eine Gruppe von 15 - 20 Personen durch eine Stadt zu führen, ist keine einfache Aufgabe.

Es finden ca. 50 öffentliche Touren im Jahr statt, mit jeweils ca. 15 bis 20 Besuchern. Inkl. Führungen für Firmen und Einrichtungen, nehmen im Jahr ca. 1500 Menschen an den OFlovesU-Touren teil.

Ja, genau. Wer ist den mittlerweile alles im Team? Wir sind aktuell ein Team von 6 bis 7 Leuten. Da sind waschechte Offenbacher, wie Daniel Brettschneider oder Caro und Alia dabei, aber auch dazugezogene, wie Marina und Robert, die wegen der HfG oder der Liebe nach Offenbach gekommen sind. Das Wichtigste war uns immer, dass die Guides den OFlovesU-Spirit transportieren. Das heißt nicht unbedingt, dass sie super viele Zahlen und Fakten zur Stadt und Geschichte im Kopf haben müssen. m u t & l i e b e D e z . / jan./feb. 2014/15

Wer sind aktuell so eure Gäste? Das ist echt der Wahnsinn, mittlerweile haben wir ein wirklich riesiges und tolles Publikum. Da sind die, die einen regelrechten Fanclub bilden: Kommen zu jeder neuen Tour, wiederholen Touren, sind immer dabei. Dann sind wirklich viele Offenbacher dabei, die ihre Stadt neu entdecken oder einfach mal als Tourist zuhause sein wollen. Ja, und dann ist da all der Rest: Aus dem Kreis, aus Frankfurt und ganz Hessen. All die, die gehört haben, dass Offenbach so ist wie sein Name: Bunt, offen, international und alles andere als langweilig!

 www.oflovesu.com/touren www.offenbach.de/oflovesu 31


mut&liebe

leute

… und jedes Mal wieder Lampenfieber. Die Wasserflasche wie gewohnt ganz fest im Griff. Jetzt bitte nicht ansprechen! Kurz vor der Rede Tunnelblick. Dabei ist seine Filmauswahl treffsicher, seine Einführungen in Inhalt und Besonderheit eines jeden Films sind sensibel, humorvoll, sehr persönlich und leidenschaftlich, ja, vor allem leidenschaftlich! Mancher Besucher käme alleine schon für diesen „Brettschneider-Vorspann“ ins Kino. Sein Fanclub ist groß. Wir treffen uns zum Abendessen bei La Pineta, denn Essen gehört wie Kino zu unser beider Lieblingsbeschäftigungen.

ein leben im kino – im gespräch mit Daniel Brettschneider Daniel, was waren Deine ersten Kinoerlebnisse? Mit meiner Mutter war ich ca. zehnmal im „Dschungelbuch“ im Gloria, das erste Weinen im Kino war zusammen mit meinem Vater im „Broadway“ auf der Kaiserstraße: Wir sahen „Der Club der toten Dichter“, das erste Mal, dass ich Kino als zutiefst emotional und sehr direkt erlebt habe. Dein Einstieg in den Job als „Programmdirektor“ vollzog sich schleichend, von Open Air-Kino im Hafen 2 bis in den Lederpalast, mit Exkursen zum Lichter Filmfest Frankfurt International und zum Frankfurter Gartenkino. Erzähl doch mal von den Anfängen. Die Begeisterung für Film begann mit meinem Kunstlehrer an der Albert-Schweitzer-Schule, Hansjörg Rindsberg. Er hat seinen Kunstkurs komplett umgestellt und in einen Filmkurs verwandelt, in dem er nicht nur seine Herzensangelegenheiten zeigte, sondern auch uns Schüler unsere Lieblingsfilme zeigen ließ. Er führte uns auch an das eigene Filmedrehen heran. Seitdem bin ich begeistert, auch zu Erkennen, was das für eine Arbeit ist, einen Film herzustellen, all die Schritte, die dahinter stecken. OK, das sind die Präliminarien. Wie ging es weiter? Ich wollte Regisseur werden, bin nach Berlin gegangen. Nach einem halben Jahr habe ich diesen Versuch aber wieder abgebrochen, die Filmschule war einfach nicht der richtige Ort für mich. Ich ging zurück nach Offenbach, um in Frankfurt Erziehungswissenschaften zu studieren. Dort traf ich Prof. Micha Brumlik, der fasziniert war von der Kombination aus Pädagogik und Film, sodass ich bei ihm den Fokus meines Studiums auf Filmvermittlung legen konnte. 32

Wie ging es in Offenbach los? Alex Braun, vom Hafen 2, fragte mich, ob ich nicht Lust hätte, ein Open Air Kino zu entwickeln! Das Programm sollte frisch sein, zum Ort und dem Publikum passen. Es entstand auch die Idee, dass ich die Texte schreibe, alle Filme selbst vorstelle, eben vollkommen eigenständig kuratiere und das Kino leite. Es gab eine riesige Resonanz, man hatte durch die Open Air-Saison gemerkt, dass einfach Begeisterung für Film da war. Diese ganz andere Art des Filmeschauens füllte eine Leerstelle in Offenbach. 2010 eröffnete ich dann das Hafenkino im Lokschuppen. Im September folgte 2011 die „BauWerkSchau“ im Deutschen Ledermuseum. Das war ein erster Schritt aus dem Hafen hinaus in die Stadt. Für den großen Kinosaal im DLM musste ein Programm gefunden werden, das ein breiteres Publikum anspricht. So entstand das Konzept zu Cinema Culinaria; Menschen über gutes Essen zu guten Filmen zu bringen, daraus ein abendfüllendes, besonderes Event zu machen. Der Vorläufer zu Kino Kulinarisch also. Das Konzept schlug ein und wurde die erste konsequente Serie. Sie bekam einen eigenen Charakter und wurde Treffpunkt vieler Offenbacher Cineasten im DLM. Geholfen hat hier die tolle Zusammenarbeit mit der Stadt. Von Beginn an unterstützte das Amt für Kulturmanagement das Kino-Projekt, später kam sogar die Hessische Filmförderung hinzu. Das Engagement der SOH, der EVO und sound for friends ermöglichte die technische Ausstattung auf professionellem, kinotauglichem Niveau. Aus Kino Kulinarisch und der Tätigkeit im Hafenkino ergab sich dann eine erste kleine Zusammenarbeit mit dem Lichter Filmfest Frankfurt International, die m u t & l i e b e D e z . / jan./feb. 2014/15


mut&liebe

mittlerweile einen festen Platz im Jahresprogramm des Lederpalasts hat. Mit den beiden Machern des Festivals, Gregor Maria Schubert und Johanna Süß, startete ich im vergangenen Sommer das Freiluftkino Frankfurt. Ähnlich wie zuvor in Offenbach stießen wir auch in Frankfurt auf eine absolute Lücke. Es gab keine Alternative und auch keine Konkurrenz, schon gar nicht in der Frankfurter Innenstadt. So konnten wir das Freiluftkino mit derselben Motivation beginnen, mit der auch das Hafenkino Open Air gestartet war. Alle schienen darauf zu warten. Und durch persönliche Freundschaften, etwa mit Daniela Cappelluti, ergab sich dann das Frankfurter Gartenkino Open Air als Ausläufer des Freiluftkinos. Der Erfolg des Freiluftkinos, die überwältigende Resonanz des Publikums trotz schlechten Wetters im August gaben den Ausschlag, das Projekt auch im kommenden Jahr fortzuführen. Was sind Deine aktuellen Projekte? 2015 steht vieles an. Gleich zu Anfang des Jahres kommt das „Ladenkino“: Eine Zusammenarbeit mit artefakt, dem Fahrrad- und Taschenladen am Starkenburgring. Voraussichtlich einmal im Monat donnerstags wollen wir dort wunderbare Filme zeigen, in denen das Thema Fahrrad und/oder Mobilität irgendwie eine Rolle spielt. Das kann Haifaa Al Mansours „Das Mädchen Wadjda“ sein oder ein Klassiker wie Vittorio De Sicas „Fahrraddiebe“. Das Thema Fahrrad muss nicht unbedingt im Mittelpunkt stehen, wir möchten m u t & l i e b e D e z . / jan./feb. 2014/15

leute

einfach das Ambiente des Fahrradladens aufnehmen. Die Inhaberin Anja Bamberger hat die Idee angestoßen für Abende, an denen man nett zusammen sitzt, snackt, trinkt und einen Film dazu sieht… Dann gibt es ein Projekt mit der EVO, in der neu sanierten EVO-Halle. Das ist für mich eine große Herausforderung, denn die Halle hat Platz für 400 Personen. Wir starten am 20. Februar, es wird zwei Termine im Jahr geben und das Projekt nimmt die Idee von Kino Kulinarisch auf, verändert sie aber insofern, als es einen Komplett-Preis gibt, der ein sechsgängiges Galabuffet plus Film einschließt. Und anders als im DLM gibt es in dieser ehemaligen Schlosserei lange Tafeln, sodass man während des Films essen, trinken, beieinander direkt an Tischen sitzen kann. Den Einstieg macht der große Erfolg dieses Jahres aus Frankreich, „Monsieur Claude und seine Töchter“, der als Integrationskomödie auch einfach ziemlich gut nach Offenbach passt. Wo siehst Du Dich 2020? Ich wünsche mir schon, dass es so weitergeht, wie es die letzten Jahre gelaufen ist. Wenn dem so wäre, könnte es mit Glück gelingen, so etwas wie ein Filmhaus zu errichten, einen festen Ort, an dem man Begegnungen mit Film zulassen und initiieren kann. Für Schulklassen, Jugendliche, aber auch Studenten und Erwachsene, eben einen Ort, an dem man FilmBildung anhand von Lieblingsfilmen betreibt. Und das natürlich am besten in meiner Heimatstadt. Die Fragen stellte Rosita Nenno, Kuratorin und Stellvertretende Direktorin am Deutschen Ledermuseum. Sie ist Gründungsmitglied des Vereins Kino im Ledermuseum e.V.

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Wasserversorgung

nachgefragt: …wenn ich mir was wünschen dürfte…

Fahrrad

Wohnraum

Grünflächen

Die Lokale Agenda 21 (LA21) erfasste auf dem Mainuferfest 2014 wieder die Stimmungslage in Offenbach: Welche Themen der Stadtentwicklung sind den Menschen hier besonders wichtig? Das Ergebnis: Die Bürgerinnen und Bürger wünschen sich in erster Linie Versorgungssicherheit, eine nachhaltige Stadtentwicklung und ein Gesamtkonzept für die Stadt von morgen.

Barbara Levi-Wach, Aktivistin mit ehrenamtlichem 'Vollzeit-Job' bei der Lokalen Agenda, organisierte die Umfragen auf dem Mainuferfest.

n Stadtentwicklung ist seit Jahren Schwerpunktthema der LA21. Mehr Verständnis und Gesprächsbereitschaft durch die lokalen PolitikerInnen für Anliegen der Bürgerinnen und Bürger zu erreichen, ist ein Ziel der LA21. Damit die Meinung der Offenbacherinnen und Offenbacher zu wichtigen Themen der Stadtentwicklung gehört und bei Entscheidungen mit berücksichtigt werden kann, hat die LA21 in den vergangenen Jahren mehrere Umfragen durchgeführt. Die Ergebnisse wurden den politischen Entscheidungsträgern übermittelt und auf Veranstaltungen und durch die Presse öffentlich gemacht. 34

Seit der ersten Befragung im Jahr 2008 fordert die Lokale Agenda ein Leitbild oder Gesamtkonzept für die Stadt. Die Akteure engagieren sich für mehr Bürgerbeteiligung bei wichtigen lokalen Themen. Aktiv beteiligt war die LA21 unter anderem an der „Aktiven Innenstadt“, am Marktplatzforum, dem Maindeich und dem Stadthof. Die Fragen, die auf den Mainuferfesten 2013 und 2014 gestellt wurden, ergaben sich aus dieser kontinuierlichen Arbeit.

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M u


Hafen

Gesamtkonzept

Mainufer

P r oj e k t

FRAGE: Was muss in Offenbach unbedingt

Wassertaxi

Toiletten

© Fotolia.com

mut&liebe

unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger angepackt werden?

 Wasserversorgung in kommunaler Hand

belassen.

 Offenbach fahrradgerechter machen, z.B.

durch Fahrradstraßen.

 Leer stehende Gewerbeimmobilien in

Wohnraum umwandeln.

 Brachflächen in der Stadt nicht vollständig

 Ein Gesamtkonzept für das Offenbach von

g rgun erso v r e s Was

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Morgen.

 Mehr Erholungsraum am Mainufer, den Parkplatz dafür aufgegeben. m nrau Woh

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 Ausreichend öffentliche Toiletten.  Wassertaxis auf dem Main.  Eine gute Einbindung des Hafens an das Nordend und die Innenstadt.

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Ergebnis 2013

zu bebauen; Grünflächen nutzbar machen.

462 Teilnehmer/innen

Ergebnis 2014

580 Teilnehmer/innen

Neun Themen wurden beim Mainuferfest 2014, wie schon 2013, den Besuchern zur Abstimmung vorgelegt. Was hat sich verändert und welche Punkte sind den Offenbachern weiterhin wichtig? Insgesamt beteiligten sich 1042 Menschen aus allen Altersgruppen und Stadtteilen an beiden Umfragen – in diesem Jahr 118 mehr als im Vorjahr, obwohl die Besucher- und Veranstalterzahl auf dem Mainuferfest m u t & l i e b e D e z . / jan./feb. 2014/15

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Umfrage der Lokalen Agenda 21 auf dem Mainuferfest 2013 & 2014

2014 insgesamt geringer ausfiel. "Personen mit Migrationshintergrund waren erneut deutlich unterrepräsentiert“, bedauert Barbara Levi-Wach vom AgendaBüro. „Dennoch konnten wir feststellen, dass sie sich über die vergangenen Jahre hinweg kontinuierlich stärker beteiligten.“ Unter den Befragten waren auch Besucherinnen und Besucher aus der Umgebung. Das Ergebnis zeigte, dass die Sicherheit der Wasserver35


mut&liebe

P r oj e k t

sorgung (s. 1) den meisten am Herzen lag. (144; im Vorjahr 81). „Wir haben festgestellt, dass ungeachtet eines Stadtverordnetenbeschlusses von 2013, der eine Privatisierung untersagt, die Befürchtungen groß sind, dass sich die Politik doch noch anders entscheidet und dann die Kosten ungebremst steigen.“ so B. Levi-Wach. Darüber hinaus fordere man eine „Renaissance“ der Stadtwerke – auch die Energieversorgung gehört nach Ansicht der Mehrheit in kommunale Hände. Zweites großes Thema für die Menschen dieser Stadt ist die Fahrradfreundlichkeit (s. 2). 97 Personen sagen: „Das ist mir wichtig!“ Dies belegt der deutliche Anstieg um etwa ein Drittel der Entscheidung für diesen Punkt. Das Verlangen nach sicheren Verkehrswegen stand dabei im Vordergrund. Ein weiteres wichtiges Thema ist (s. 5) ein Gesamtkonzept für die Stadt. Dies bejahten 77 Personen (2013: 70). „Das Ergebnis zeigt, dass die Bürgerinnen und Bürger mit angehört werden wollen. Sie erwarten von der Politik, dass die unterschiedlichsten Institutionen und deren Vertreter die artikulierten Bedürfnisse der Bevölkerung mit einbeziehen und einen nachhaltigen Masterplan entwickeln“, erläutert Levi-Wach. Vor diesem Hintergrund spielt der Bauboom ebenfalls eine Rolle. Viele betonen, dass leer stehende Gewerbeimmobilien (s. 3) in Wohnraum umgewandelt werden sollten (82; Vorjahr: 85). Umgekehrt sollten Brachflächen (s. 4) nicht vollständig bebaut werden

– eine Forderung, die im Vergleich zum Vorjahr deutlich zugenommen hat (87; Vorjahr: 61). „Der Wunsch der Teilnehmenden nach Grün in der Stadt ist groß. Sie sind überzeugt, dass die starke Verdichtung zu schlechterem Klima beitrage, dass Parks und Grünflächen für das Image der Stadt wichtig sind und eine Kompensation darstellen für Wohnraum ohne Außenflächen.“ Dass das Mainufer (s. 6) noch mehr Erholungsraum bieten müsse und dafür der Mainparkplatz aufgegeben wird, hält die Mehrheit der Befragten dagegen für ein nicht so drängendes Problem (25; 28), ebenso wenig die Bereitstellung (s. 7) öffentlicher Toiletten (20; 29). Wassertaxis auf dem Main (s. 8). Obwohl diese Idee bei der Wichtig-Nennung die doppelte Punktzahl (29; 15) erhalten hat, haben die Befragten dieses Projekt ebenso wie die Einbindung des Hafens (s. 9) an das Nordend und die Innenstadt von nachrangiger Priorität gesehen. „Generell lässt sich sagen, dass auch die als weniger wichtig markierten Themen wünschenswert sind aus Sicht der Bevölkerung, aber aufgrund der hohen Kosten, zunächst als weniger wichtig eingestuft werden.“ Für die Lokale Agenda 21 steht nach einer Auswertung der Ergebnisse fest: „Die Bürgerinnen und Bürger wollen sehr wohl mitdenken, von den Verantwortlichen gefragt und informiert werden – und sich engagieren.“ Zwei Kriterien seien besonders deutlich geworden: „Die Stadt sollte sich nicht so massiv in Abhängigkeit von Investoren begeben, da diese verständlicher Weise zuerst die Gewinnmaximierung im Fokus haben. Zweitens muss die Lebensqualität wachsen in Offenbach, auch in Bezug auf die Umwelt und eine günstige Mobilität.“ Über allem stehe der Wunsch, dass ein nachhaltiger, schlüssiger, transparenter und umsetzbarer Masterplan (Gesamtkonzept) gelingen möge.

 Kontakt Lokale Agenda 21,

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Berliner Str. 60, OF, Tel.: 069 / 80 65 - 21 52 agendabuero@offenbach.de, www.offenbach.de

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mut&liebe

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w e ih n a ch t s - g e wi n n s p i e l

Hingehen & Gewinnen!

Foto: © pixelio.de

Die teilnehmenden Läden verlosen ihren hier genannten Gewinn ab dem 18. Dezember unter den Interessenten. Einfach bis zum 18. Dez. in die Läden gehen, Mut&Liebe Gewinn nennen und gewinnen! Daneben gibt es jede Menge Ideen für tolle Geschenke! (Es entscheidet das Los, der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Gewinner/innen werden direkt per mail oder Tel. informiert.)

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Starkenburgring 79, Of und Markt im Hof, Wallstr. 11, Ffm-Sachsenhausen Mo., Di., Fr.: 10.00 – 17.00 Uhr, Sa. 10.00 – 17.00 Uhr www.genusswolke.de

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MASCHENWAHN Wolle-Kurse-Aktionen

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Bernardstr. 63 a (am Goetheplatz), Of Di., Mi., Fr.: 15.00 – 19.00 Uhr, Do. 15.00 – 20.00 Uhr, Adventssamstage: 13.00 - 19.00 Uhr www.die-genussverstaerker.de

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Rätselkrimi, Gmeiner Verlag

bam Buchladen am Markt Wilhelmsplatz 12, Tel. 88 33 33, OF www.buchladenammarkt.de

Foto: © fotolia.com

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mut&liebe

Leute

n In der Bleichstraße tut sich was: Ganz heimlich still und leise mausert sie sich zu einer kleinen feinen Einkaufsstraße mit Flair – weit ab vom immer gleichen Angebot in deutschen Fußgängerzonen. In die Ladenzeile mit der Bilderrahmenwerkstatt, dem Geschäft 4 Zimmer & Garten für stilvolles Wohnen, dem abgespaceten orientalischen Möbelkaufhaus und der türkischen Metzgerei hat sich gerade ein interessanter und liebevoll ausgestatteter Konzeptstore eingereiht. Im Vintage Park kann man alles kaufen, was man sieht – von der Tapete über die Einrichtung sowie Handschuhe, Hüte, Kleider Taschen und Schuhe im Stil vergangener Epochen. Dayami Hernandez und Nicole Park haben ihre ureigenste Herzenssache zur Geschäftsidee gemacht: „Wir gehen beide gerne shoppen und lieben ausgefallene Kleidung. Uns hat aber genervt, dass man dafür immer nach Frankfurt fahren muss. Offenbach hat Potential, das wollen wir mit unserem Laden entwickeln“, erklärt Nicole Park. Die beiden kennen sich schon seit zehn Jahren, da haben die Freundinnen noch in Frankfurt gewohnt. Nicole lebt nun seit acht Jahren mit ihrer Familie in Offenbach. Dayami kam 2013 über den Main. Die Kubanerin arbeitete bisher im Sprachschulbereich. Nicole kreierte schon seit Jahren eigene Lampen oder näht Kleider nach eigenen Entwürfen, die sie auf speziellen Märkten und Messen anbietet. Beide suchten seit einer Weile nach einer neuen beruflichen Perspektive und in den letzten Monaten reifte der Entschluss: „Privat sind wir ein Topteam und wir teilen die Leidenschaft für Vintage-Mode – warum sollten wir uns nicht zusammentun und unseren Traum von einem Laden zu erfüllen, wo Frau alles bekommt, was sie braucht“, beschreibt Dayami Hernandez ihre Motivation. Sie empfindet sich selbst als die Rationale und Vorsichtigere, während Nicole jeden Tag eine neue verrückte Idee einbringt und die Inspirierende im Team ist. Mit ihrer Idee im Kopf machten sich die beiden im Spätsommer in Offenbach auf Ladensuche. Am liebsten wollten sie in der Nähe des Wilhelmsplatzes 40

sein, wo sich durch den Markt und die umliegenden Lokale ein Publikum tummelt, das Originalität und Qualität zu schätzen weiß. Prompt wurden die Suchenden vom bisherigen Ladenbesitzer angesprochen und dann ging alles sehr schnell: Dayami und Nicole mieteten das kleine Geschäft in der Bleichstraße 35, machten ein Konzept und schrieben einen Businessplan. „Während unserer Vorbereitungen haben wir oft hören müssen: Das wird hier nichts, geht lieber nach Frankfurt. Im Freundeskreis aber fanden alle unsere Idee toll – und schließlich fanden wir ein Bankinstitut, das uns bei der Existenzgründung unterstützt“, erläutert Nicole. Die bei Vintage Park angebotene Mode setzt sich aus Kleidung interessanter europäischer und regionaler Designerlabels zusammen, darunter Chie Mihara, m u t & l i e b e D e z . / jan./feb. 2014/15


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Leute

neuer konzeptstore vintage park zeigt mut für ausgefallenes

©: Vintage Park

Im Laden von Nicole Park und Dayami Hernandez in der Bleichstraße 53 kann man alles kaufen, was man sieht – von der Tapete über die Einrichtung sowie Handschuhe, Hüte, Kleider, Taschen, Schuhe …

Lena Hoschek oder Shani-Bar, die allesamt ausgefallenes und edles Schuhwerk mit einem Touch Nostalgie kreieren. Teils können Farben und Designs dabei individuell zusammengestellt werden. Das Konzept von Vintage Park umfasst aber weit mehr als nur Mode: Im sehr stilvoll eingerichteten kleinen Laden möchte man eigentlich alles kaufen und so soll es auch sein: Hier gibt es Möbel, Wohnaccessoires, Dekoration, aber auch englische Tapeten und belgische Schokolade – und eben Mode – alles von sehr hoher Qualität und mit viel Stil, Klassiker, die zeitlos sind, aber auch ausgefallenes oder edles Design von heute. „Unser Laden soll trotzdem einen modernen Charakter haben und wir möchten auch mit der Zeit gehen. Im Moment sind die 50er Jahre total in. Aber wir haben auch kein Problem uns in fünf Jahren wieder neu zu erfinden“, beschreibt Nicole Park ihren Ansatz. m u t & l i e b e D e z . / jan./feb. 2014/15

Zusätzlich sollen auch kleine Events das prachtvolle Interieur des kleinen Ladens beleben: Die Beiden Geschäftsführerinnen möchten Charleston Parties veranstalten und sich an den Festen auf dem benachbarten Wilhelmsplatz beteiligen. Die Events werden auf Facebook und in einem Newsletter bekannt gegeben. „Direkter Kundenkontakt und eine persönliche Beratung sind uns sehr wichtig. Der Laden steht und fällt mit uns“, lächelt Dayami Hernandez. Das große Ziel der Inhaberinnen ist es, künftig auch eigene Designs zu entwickeln. Ingrid Walter – Walter-Wortware

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mut&liebe

Die Tür zum Atelier von Lika Schmodsien im Frankfurter Oeder Weg ist wie das Tor zu einer zauberhaften Märchenwelt. Unzählige Kleidungsstücke in kontrastreichen Stoffarten, aneinandergereiht zu einer ausdrucksstarken Farbpalette, eröffnen potenziellen Kundinnen der Modedesignerin eine Alternative zum Diktat der Massenlabels. „Romantisch“, „feminin“ „experimentierfreudig, „lässig“, „raffiniert“ – so beschreiben Journalisten, Kundinnen und Modebloggerinnen die Kreationen von Lika Schmodsien.

n Die Designerin fertigt vorwiegend für Frauen ab 40 Jahren. Dass dieser Markt schlecht bedient ist, hat Schmodsien am eigenen Leib erfahren: „Ich hatte Lust auf Farben und habe bei den klassischen Mainstream-Labels schlicht nichts Passendes gefunden.“ Schon vor der Gründung ihres Ateliers hatte die Künstlerin oft unterschiedlichste Stoffe bearbeitet und bemalt. Was lag da näher, als eigene Kleidungsstücke zu entwerfen? Schmodsien und ihre Mitarbeiterinnen fertigen individuell nach Größe und Farbwunsch der Kundinnen. So kann sich jede typgerecht 42

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©: Lika Schmodsien

Leute

„Offenbach ist eine Idylle“ Modedesignerin Lika Schmodsien pendelt zwischen Rumpenheim und Frankfurt

zauberhafte kreationen

modedesignerin lika schmodsien

von Helena Malsy und Sabine Börner einkleiden, „denn spätestens ab 40 weiß eine Frau genau, was ihr steht und was nicht.“ Der Erfolg zeigt, dass Lika Schmodsien mit ihrer Einschätzung richtig liegt: Inzwischen werden die Kreationen aus ihrem Atelier europaweit in mehr als 90 Boutiquen angeboten. Produziert wird ausschließlich in Deutschland. Das Produktionsteam, bestehend aus eigenen Mitarbeiterinnen und beauftragten Kleinstunternehmerinnen, bezeichnet Schmodsien als „soziale Gemeinschaft“. Die gebürtige Frankfurterin lebt am Rumpenheimer Schloss; die Liebe hat sie hierher geführt. „Früher dachte ich ‚Oh Gott’. Inzwischen bin ein totaler Fan von Offenbach“, sagt sie. Die Mischung aus Kunst und Kultur auf kleinstem Raum gefällt ihr: „Frankfurt kann diese Spannung nicht bieten, die Stadt ist einfach zu groß.“ Dagegen empfindet sie Offenbach als „Idylle“. Sie liebt das künstlerische Ambiente rund um das Schloss, genießt den Wochenmarkt auf dem Wilhelmsplatz und entdeckte das Fahrradfahren für sich. Über die ambivalente Beziehung zwischen den Nachbarstädten macht sich Schmodsien ihre eigenen m u t & l i e b e D e z . / jan./feb. 2014/15

Gedanken. „Einerseits freue ich mich, dass sich auch in Frankfurt herumspricht, wie besonders Offenbach ist. Andererseits denke ich, dass Offenbach seinen Charme verliert, wenn es von zahlungskräftigen Frankfurtern überrannt wird“, sagt Schmodsien. Sie befürchtet Mietpreissteigerungen und Gentrifizierung als Folge. „So erleben wir es ja im Frankfurter Nord- und Ostend leider schon lange.“ Die Antwort auf die Frage, was sie sich für Offenbach wünscht, kommt prompt: „Ganz ehrlich? Dass es so bleibt, wie es ist!“

Wer Lika Schmodsiens zauberhafte Kleider erleben will, muss nicht unbedingt nach Frankfurt fahren. Vier Mal im Jahr öffnet sie ihre Galerie am Rumpenheimer Schloss. Gemeinsam mit Schmuckdesigner Wolfgang Uhl lädt Lika Schmodsien ein am 6. & 7. Dez. zum 'Winterzauber-Wochende' Rumpenheimer Schlossgasse 2 & 4. Sa. 13.00 – 19.00 Uhr und So. 13.00 – 18.00 Uhr 43


mut&liebe

M u sik

Im Rampenlicht zu stehen ist nicht sein Ding. Andreas Schaffer zieht lieber klug und verlässlich im Hintergrund die Fäden für die Musikgrößen dieser Welt. Vom Bandmanager über Labelmanager bis zu seinem heutigen Job als Produktionsleiter für große Livekonzerte betreute der 49-jährige Pop- und Jazzgrößen wie The Go-Betweens oder Joe Zawinul.

der schattenmann von Kai Schmidt n CD- und Plattenregale zieren einen Großteil der Wände seiner Innenstadt-Altbauwohnung, die er sich mit seiner Ehefrau teilt. So kommt es nicht von ungefähr, dass das Offenbacher Urgestein getrost als ein wandelndes Musiklexikon bezeichnet werden kann. Seiner Heimatstadt und vor allem seinem Verein, den Kickers, hält er nicht nur seit eh und je die Treue, vielmehr existiert eine Abkehr gar nicht als reale Möglichkeit in seinem Kopf. Mut&Liebe hat Andreas Schaffer einen Besuch abgestattet, um Einzelheiten seiner Karriere im Musicbiz, die selbstredend in Offenbach begann, zu erfahren. Andreas, erzähl doch mal von den Anfängen, was war der Einstieg für Dich ins Musicbusiness? Musicmaniac war ich schon immer und meine Freizeit verbrachte ich Ende der Achtziger in dem Plattenladen „Music Arts“ in der Großen Marktstraße, damalig eine kleine Plattenladenkette mit fünf Geschäften im Umkreis. Da lag der Gedanke nah, zu fragen, ob ich als Aushilfe dort arbeiten könnte. Das Vorstellungsgespräch bestand aus der Frage, ob Pat Metheny Schlagzeuger oder Trompeter ist. Ich wusste die richtige Antwort: Gitarrist. Und wurde sofort eingestellt. Das ermöglichte mir, mich den ganzen Tag mit Musik zu beschäftigen und mein Studium in Frankfurt ruhen zu lassen. Nebenbei konnte ich noch den Musikgeschmack von manch jungen Offenbachern entscheidend mitprägen. Davon sind einige heute in wichti44

gen Positionen. Mein Freund Ioannis Panagopoulos ist heute der Deutschland-Agent von Bands wie Kings of Leon und Adele und Jörg Sauer ist Anzeigenleiter bei Piranha Media (spex uva.). Vom Plattenverkäufer zum Bandmanager, wie kam es dazu? Das fing tatsächlich auch bei „Music Arts“ an. Regionale Bands wie Smiles in Boxes und die Slags haben mich im Laden angesprochen, ob ich sie managen möchte und das habe ich dann auch gemacht, ohne damals eigentlich wirklich zu wissen, was das konkret heißt. Zudem habe ich mit Quintus Kannegiesser, dem damaligen Drummer von Smiles in Boxes ein Label gegründet, Doggybag Records, mit Sitz im Starkenburgring. Da haben wir regionale Bands veröffentlicht, aber immer auch nach internationalen Acts gesucht und diese dann auch gefunden. Einmal kam sogar Howe Gelb vorbei und wollte mit uns zusammenarbeiten. Er wollte zu viel Geld, wir hatten trotzdem einen netten Abend. Im Übrigen waren wir das erste Indielabel in Deutschland, das von einem Major Sony Music vertrieben wurde. Leider hat sich das Ganze irgendwann finanziell nicht mehr getragen und ich bin dann 1994 bei EFA, dem damalig größten deutschen Independent-Vertrieb, als Herstellungsleiter eingestiegen im Frankfurter Büro. Da hast Du dann auch ein Label aufgebaut, richtig? Richtig, nach 2 Jahren konnte ich die Geschäftsführung m u t & l i e b e D e z . / jan./feb. 2014/15


mut&liebe davon überzeugen, dass EFA ein eigenes InhouseLabel braucht. Wir haben dann clearspot gegründet, dessen Labelmanager ich dann fast bis zum desaströsen Ende von EFA im Jahr 2004 war. Auf clearspot sind Acts wie The Go-Betweens, Bright Eyes, Evan Dando und The Sea & Cake erschienen. Der Konkurs von EFA war ein Schock für die Branche, wie hast Du Dich davon erholt? (lacht) Ich bin rechtzeitig ausgestiegen und zwar zu dem Zeitpunkt, als die Schieflage unübersehbar wurde und ich somit verspürte, dass ich gegenüber meinen Künstlern nicht mehr loyal agieren konnte. Da entschied ich mich: Das kann ich nicht mehr mittragen und habe ein Sabbatical eingelegt. Kurz darauf meldete sich ein Ex-EFA-Kollege bei mir und fragte, ob ich nicht Labelmanager im altehrwürdigen Musikverlag Schott in Mainz werden wolle. Ich habe zugesagt und dann begonnen, das lange bestehende Jazzlabel „intuition music“ neu auszurichten. Wir haben Jazzgrößen wie Maceo Parker, Abdullah Ibrahim und Joe Zawinul in den Labelroster mit aufgenommen und nebenbei noch ein Poplabel gegründet, was aber den Klassikverlag zugegebenermaßen etwas überforderte. Immerhin haben wir ihm mit dem Top 30 Charts-Entry des letzten Werks der Go-Betweens „Oceans Apart“ den wahrscheinlich einzigen Chartserfolg seiner Geschichte beschert. Dort warst Du bis 2009, was machst Du heute? Zunächst habe ich bei Glitterhouse Records angeheuert und dort den internationalen Vertrieb auf Vordermann gebracht, parallel dazu bin ich aber auch ins

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Live-Business eingestiegen als freier Tourmanager und Produktionsleiter u.a. bei Wizard Promotion in Frankfurt. Damit habe ich den Abschied von der organisierten Kriminalität der Tonträgerindustrie (schmunzelt) eingeleitet. Mittlerweile arbeite ich als Produktionsleiter für Markus Gardian Booking, Four Artists und andere Kunden. Kommen wir mal auf Offenbach zu sprechen. Was hälst Du von einer Multifunktionshalle am Kaiserlei? Ich brauche die nicht. Aber es scheint politisch einen Bedarf zu geben. Vor allem sehe ich die Gefahr der Nichtauslastung, es sei denn, FRAPORT veranstaltet in Zukunft dort ihre Aktionärsversammlungen, um auch alle davon überzeugen zu können, wie leise der Landeanflug über Offenbach ist. Große Konzerte könnten doch im Übrigen wieder im Stadion am Bieberer Berg stattfinden. Wie siehst Du das Angebot an Veranstaltungshäusern in der Stadt? Na ja, was haben wir denn? Wir haben mit der Stadthalle und dem Capitol zwei größere Häuser, die bekannten internationalen Künstlern die Möglichkeit eines Auftrittes bieten und mit dem Hafen 2 ein neues Haus, das auf Clubebene Internationales zieht. Darüber hinaus sind da noch eine Reihe kleinerer Locations wie das KJK Sandgasse, der Wiener Hof und und und, die weitere Auftrittsmöglichkeiten bieten. Das sieht doch ganz gut aus. Aber man muss über die Stadtgrenze hinausblicken und das Ganze als Großregion begreifen. Andreas, wie danken Dir für das Gespräch.

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mut&liebe

M u sik ©: Lemnitzer-Fotografie

neue philharmonie frankfurt 'made in Offenbach'

Stadthalle Offenbach. An einem Freitagnachmittag, ertönt eine Passage von Antonín Dvoráks Konzert h-moll für Violoncello und Orchester, op.104. Die Musiker sitzen in klassischer Orchesteranordnung, der Dirigent in der Mitte und neben ihm platziert der weltberühmte Cellist WenSinn Yang. Sie proben für die Konzerte zur diesjährigen Saisoneröffnung der „Capitol Classic Lounge“ im Offenbacher Capitol und das Herbstkonzert der Hanauer "Congress Park Sinfonie". n Die Musik verstummt und der Dirigent gibt Anweisungen: „Wir machen weiter bei Takt 143“. Er hebt den Taktstock und gibt das Zeichen für die fast 50 Musiker, die exakt beim ersten Schlag einsteigen. Ein imposantes, musikalisches Erlebnis zur Einführung eines interessanten Gesprächs mit Dr. Ziegler über eine Musikinstitution, wie sie aus Offenbach kaum mehr wegzudenken ist und die dennoch den Namen der Nachbarstadt am Main in sich trägt. Herr Ziegler, wie kam es zur Gründung der "Neuen Philharmonie Frankfurt"? Am Anfang hatte ganz bestimmt niemand erwartet, was für eine Entwicklung dieses Orchester nehmen würde. Außer, dass es von Anfang an natürlich so gut, wie möglich sein sollte. Das Übrige hat sich im Laufe der Zeit stetig und gesund entwickelt. Dirk Eisermann, heute Geschäftsführer der Neuen Philharmonie und 46

hauptberuflich für den Konzertveranstalter „Shooter Promotions“ tätig, fragte mich Mitte der 90er, ob ich ein Orchester für die Sopranistin Sarah Brightmann organisieren könnte. Nachdem ich diese und weitere Anfragen gemeinsam mit den Musikern, mit denen ich bereits arbeitete, umsetzen konnte, gründeten wir 1999 – also vor genau 15 Jahren – in Hanau die „Neue Philharmonie Frankfurt“. Auf der Suche nach geeigneten Probe- und Büroräumen bekamen wir 2005 von Birgit von Hellborn, der Geschäftsführerin des Capitol Theaters, und Winfried Männche, dem Geschäftsführer der GBO das Angebot, in dieses wunderbare Haus in der Goethestraße mit einzuziehen. Wir hatten endlich alles Notwendige für den Orchesterbetrieb in einem Haus. Wie setzt sich das Orchester zusammen? Woher kommen die Musikerinnen und Musiker? m u t & l i e b e D e z . / jan./feb. 2014/15


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M u sik

Unsere Musiker sind überwiegend freischaffende Künstlerinnen und Künstler und kommen weitgehend aus dem Rhein-Main-Gebiet. Die weiteste Anreise hat unsere Harfenistin, die zwar aus Wiesbaden kommt, aber schon seit vielen Jahren in München wohnt und zu den Engagements extra anreist. Einige der Kolleginnen und Kollegen sind von Anfang an dabei und bilden den festen Stamm unseres Ensembles. Das muss ja ein enormer Koordinationsaufwand sein. Wie oft proben Sie vor einer „Classic Lounge“? Wir proben direkt im Zusammenhang mit den Konzerten, wie es auch an den großen öffentlichen Häusern ist. Wir haben im Jahr beispielsweise 6 Produktionen der „Classic Lounge“ und proben für jede 2-3 Tage zu je 8 Stunden, inkl. Pausen. Hierfür übernachten einige in Hotels, die meisten fahren mit dem Auto oder dem ÖPNV an und einige wohnen ja auch in Offenbach, was die Identifikation mit der Stadt natürlich nochmal stärkt. Doch es ist nicht alleine mit der Musik getan. Wir erhalten tatkräftige Unterstützung zum Beispiel seitens der OSG (Offenbacher Stadtinformations Gesellschaft), den Kollegen Müller und Möller mit ihren Teams; Letzterer gerade mit der kniffligen Aufgabe des Ticketings. Es ist nicht immer einfach, die fast 400 Abonnenten, die Kartenwünsche der Sponsoren und die vielen Anfragen aus dem Tagesverkauf unter einen Hut zu bringen. Die „Neue Philharmonie Frankfurt“ ist also in Offenbach zuhause, wieso erscheint dies nicht im Namen? Zunächst einmal war sie schon unter diesem Namen

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Jens Troester (Dirigent) und Cellist Wen-Sinn Yang

erfolgreich, als sie nach Offenbach kam. Benannt haben wir sie damals – noch örtlich ungebunden – als international agierendes Orchester mit dem Namen Frankfurt, den man weltweit kennt und der auch für die Region steht. '...absolutely British!!!' oder 'Liebe & Revolution' sind u.a. Titel Ihrer ungewöhnlichen Crossover-Eigenproduktionen. Wie entwickeln Sie Ihre Programme? Als Dramaturg habe ich natürlich eine Riesenmenge an Ideen, von denen sich manche schon seit 10 oder 15 Jahren langsam entwickeln. Es gibt Momente, da ist die Zeit einfach noch nicht reif dafür. Die Programme kommen dann aus einem Prozess heraus, auch durch den Austausch mit Künstlern und Komponisten,


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die für einzelne Programme auch Uraufführungen und neue Arrangements einbringen. Oft habe ich dann 70% der Inhalte beisammen und sie sind klasse, aber an den letzten Details hakt es. Dann gehen meine Frau und ich (sie kennt das Prinzip schon...) meist schwimmen und wenn ich in Ruhe die Bahnen ziehe, kommen die übrigen 30% meistens problemlos dazu. So ist es mir auch schon passiert, dass ich dann komplette Sets umgeschrieben habe, um einer neuen Idee zu folgen, aber das lohnt sich dann normalerweise auch. Mir ist es sehr wichtig, eine Mischung aus zeitgenössischer und zeitloser Musik in einem guten Verhältnis zu halten. Erst das bringt die Spannung, die unser Publikum in Gänze einfängt. Sie feiern in diesem Jahr den 15. Geburtstag der 'Neuen Philharmonie Frankfurt'. Was sind Ihre größten Erfolge und wie geht es weiter? Sicher haben die 15 Jahren auch einige harte Nüsse zu knacken und komplexe Projekte mitgebracht, aber immer hat es das Ganze vorwärtsgebracht. Grundsätzlich können wir auf eine wunderschöne und erfolgreiche Zeit zurückblicken. Das Orchester ist eine feste Größe in der Branche geworden und hat bereits auf Tour mit Künstlern wie Deep Purple, Sarah Brightmann, Chris de Burgh, Andrea Bocelli, Steve Morse, Ian Anderson, Nena oder Robin Gibb zusammen gearbeitet. Mit David Garrett ist die Neue Philharmonie Frankfurt seit sechs Jahren kontinuierlich als sein fester Crossover-Partner im deutschsprachigen Raum unterwegs und mit Peter Gabriel hatten wir die Ehre, großartige Konzerte nur mit ihm und Orchester, sogar ohne Band zu spielen. Die Philharmonie ist das inoffizielle offizielle Radio FHH Orchester und spielt für den Sender seit Jahren unter anderem auf dem Wolkenkratzerfestival in Frankfurt. Dieser Ruf ist mit großem Engagement erarbeitet und die internationalen Kontakte sind eben auch ausschlaggebend dafür, dass wir in diesem Jahr mit Wen-Sinn Yang, einem der derzeit weltbesten Cellisten, die „Classic-Lounge“ eröffnen können. Was die Zukunft angeht, beginnt die neue Saison ja jetzt erst. Am 7. Dez. spielen wir die traditionelle „Capitol Weihnachts Lounge“. Wir haben im Frühjahr als Pendant zur Muse eine MännerMusik-Lounge und die Programmideen für die zehnte, die Jubiläums-Saison 2015/2016 stehen schon, werden aber natürlich noch nicht verraten. 48

Grundsätzlich kann ich auf jeden Fall und unbedingt sagen, dass mir die Arbeit mit der Philharmonie nach all den Jahren und Erlebnissen noch immer ungeheuren Spaß macht, weil ich dabei auch etwas ich tue, das ich, glaub ich, besonders gut kann – und ich habe das Gefühl, dass es die Menschen berührt.

(Alexander Knöß)

n Ideengeber für das Projekt war Hans-Jörg André, der inspiriert durch das eigene traditionsreiche Musikverlagshaus, an die kulturellen Verbindungen der beiden Städte aus früheren Zeiten anknüpfen möchte. Schnell fand er für die schöne Idee Mitstreiter: Aus Offenbach sagte Dr. Christoph Schaaf seine Mitarbeit zu, aus Frankfurt gehören Gabriele Eick und Carsten Kratz zum Team. Die vier Initiatoren konnten außerdem die beiden Oberbürgermeister Horst Schneider und Peter Feldmann als Schirmherren gewinnen. Die Sparkasse Offenbach und die Frankfurter Sparkasse von 1822 fungierten als Partner und Sponsoren für die Pilotkonzerte in Offenbach und Frankfurt. Die musikwissenschaftliche Beratung übernahmen Prof. Dr. Axel Beer aus Mainz und Birgit Grün aus Offenbach. Dr. Ralph Philipp Ziegler moderierte die Konzerte und streute in gewohnter Manier zahlreiche spannende historische Informationen ein. Aus musikalischer Sicht sollen die gemeinsamen Konzerte der Reihe einen klangvollen Bogen zwischen den beiden Städten spannen, denn kulturell sind Offenbach und Frankfurt sich traditionell verbunden, beispielsweise durch Johann Wolfgang von Goethe, der im Haus André gern zu Gast war. Der Nachkomme Hans-Jörg André selbst wohnt heute in Frankfurt Sachsenhausen und betreibt den Verlag m u t & l i e b e D e z . / jan./feb. 2014/15


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Im Frühling 2014 nahm eine schöne Idee Gestalt oder besser gesagt Klang an. Im Offenbacher Büsingpalais und im Kundenzentrum der Frankfurter Sparkasse 1822 hatten Zuhörer erstmals die Gelegenheit ein Konzert der städteverbindenden Reihe „SchwesternKlänge“ zu hören.

klingende schwesterstädte Das Projekt „SchwesternKlänge“ verbindet Offenbach und Frankfurt musikalisch Initiatoren und Schirmherren freuen sich über ein gelungenes Auftaktkonzert

und das Musikgeschäft im Stammhaus in der Frankfurter Str. 28, mitten in der Offenbacher Innenstadt. Aus organisatorischer Sicht möchte man an die Tradition des bürgerschaftlichen Engagements anknüpfen. In diesem Sinn sollen sich für jedes der Konzerte Sponsoren einer Branche, ansässig in beiden Städten zusammentun, um die Reihe fortzusetzen und zu etablieren. „Musikalische Schätze schlummern in den Archiven reichlich, sowohl aus klassischen als auch aus modernen Zeiten“, kommentiert Hans-Jörg André das künftige Programm und meint damit sowohl den hauseigenen Notenschatz sowie auch in Vergessenheit geratene oder unentdeckt gebliebene Kompositionen aus Frankfurt. Beim Auftaktkonzert im März spielte ein Kammerensemble mit Mitgliedern des Frankfurter Opern- und Museumsorchesters unter Leitung von Erik Nielsen, einem profilierten Gastdirigenten der Frankfurter Oper. Als Solist agierte zum einen Christof Sänger, einer der führenden Jazz-Pianisten der Region. Zum anderen rekrutierten die Orchestermitglieder aus ihren eigenen Reihen Professor Paul Dahme als Soloflötisten. Im Programm waren Stücke des Musikschaffenden und Verlegers Johann Anton André und des zweiten Chefdirigenten des Frankfurter Opern- und Museumsorchesters im 19. Jhd. Louis Spohr, zu hören. Von m u t & l i e b e D e z . / jan./feb. 2014/15

Wolfgang Amadeus Mozart, von dem 79 Erstausgaben in Offenbach gedruckt wurden, kam die Symphonie Nr. 40 g-Moll KV 550 (1. Fassung) zu Gehör. Den Brückenschlag ins 20. Jahrhundert machte abschließend Christof Sängers Duke-Ellington-Paraphrase. Bei den Vorbereitungen und den Aufführungen waren alle Engagierten mit viel Herzblut dabei und die Anstrengungen wurden belohnt: Beide Male spielte man in vollbesetzten Sälen und die jeweils 400 bis 500 Zuhörer waren begeistert. Für das nächste Konzert der Reihe „SchwesternKlänge“, das 2015 in der zweiten Jahreshälfte stattfinden soll, befinden sich die Initiatoren gerade in der Planungsphase. Das Programm soll wahrscheinlich wieder symphonisch sein und um Pianistenpersönlichkeiten kreisen. Sponsoren werden gerade gesucht und sollen das Programm auch mit gestalten können. Auf der Webseite www.schwesternklaenge.de können sich Interessenten über das Projekt informieren – und Zuhörer beider Städte dürfen sich schon auf die kommenden Konzerte freuen. Ingrid Walter / Walter-Wortware 49


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KUnstwerk | Marie-Anne Augustin | Tänzerin, freier künstlerischer Tanz und Theater

'kunststück. OF'

Offenbacher Künstler aus Frankfurter Sicht

Man sagt, es sei ein Kunststück, Künstler und Kreative dafür zu gewinnen, sich fotografisch porträtieren zu lassen und darüber hinaus noch Statements über ihre Arbeit oder gar die Stadt, in der sie leben, von ihnen zu erhalten: für gewöhnlich stellen sie ihre Werke in den Vordergrund und nicht sich selbst oder ihr Privatleben. Noch schwieriger scheint es, wenn ein in Frankfurt lebender Fotograf versucht, dieses Kunststück mit überwiegend in Offenbach tätigen Künstlern umzusetzen.

| Wolfgang Henseler | Produktdesigner und Professor für digitale Medien 50

m u t & l i e b e D e z . / jan./feb. 2014/15


mut&liebe n Nun,… Volker Muth arbeitet und wohnt in Frankfurt am Main und er hat es geschafft, gleich 20 Künstler verschiedenster Genres aus Offenbach zu porträtieren. Verbunden mit Fragen zu ihrer Berufung und Offenbach hat er mit „Kunststück.OF“ ein außerordentliches und interessantes Projekt geschaffen, das Seinesgleichen sucht. Es sind keine alltäglichen Portraits, im Oktober im Haus der Stadtgeschichte ausgestellt waren, keine weißen Leinwände oder stilistisch geformte Hintergründe in einem Studioatelier, die der Betrachter zu sehen bekam. Vielmehr zeigen die Porträts die Menschen in ihrem sehr persönlichen Umfeld: Im Garten, in deren Atelier, in ihren Wohnungen, am Platz ihres Schaffens oder aber an Orten, die sinnbildlich für deren Kunstverständnis stehen und ihre eigene Symbolkraft ausstrahlen. Dies wird insbesondere durch die Kombination der Fotografien mit den Kurzinterviews deutlich. Der Symbiose aus Wort und Bild mit dem Bezug zur Arbeit und Philosophie der Künstler, aber auch zum Lebensumfeld der Menschen erhebt „Kunststück.OF“ selbst zur Kunst. Das Projekt zeigt aber auch ein Stück Offenbach und spiegelt einen Zeitgeist, dem so mancher eher etwas Negatives anmutet. Der Fotokünstler Muth schätzt das authentische, einfache und ehrliche Offenbach, wo das Geld für Kunst und Kultur eben nicht so locker zu sitzen scheint, wie im künstlerisch eher festgelegten, strukturierten und von kommerziellen Galerien hierarchisch durchsetzten und „professionalisierten“ Frankfurt. In Offenbach muss man aus der Not heraus ständig improvisieren, was viel Spielraum für Kreativität zulässt. Die Künstler organisieren sich selbst und scheinen zugänglicher für gemeinsame Projekte zu sein, allein aus dem Zwang heraus aus sehr wenig etwas gestalten zu müssen. Städtische Ausstellungsräume, wie die Industriehalle im Bernardbau/Haus der Stadtgeschichte, finden sich in Frankfurt kaum. Wenn man dort nicht in der Vermarktungshierarchie Fuß fasst, hat man kaum eine Chance auf Ausstellungsmöglichkeiten. Nicht zuletzt sind dies Gründe für den Fotografen, die Ausstellung ausgerechnet mit Offenbacher Künstlern auch in Offenbach umzusetzen und zu zeigen. Volker Muth begeistert sich seit seiner Jugend für die Fotografie, doch sollten noch viele Jahre vergehen, bevor er sein Hobby zum Beruf machen konnte. Er m u t & l i e b e D e z . / jan./feb. 2014/15

kunstwerk

absolvierte zunächst eine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann am Niederrhein, kam dann an den Main, um in Frankfurt (aber auch in England) BWL zu studieren und später in der Energiewirtschaft und als Unternehmensberater tätig zu sein. Nach einer mehr als 10-jährigen Pause zieht es ihn wieder zu seiner Leidenschaft. Er begann zunächst erste Fotoprojekte zu verwirklichen bis er sich dazu entschloss sich als Fotograf selbständig zu machen. Als Unternehmensfotograf bietet Muth seinen Auftraggebern Fotografien von unternehmerischer Identität und besonderem Können an. Schon immer haben ihn Menschen fasziniert, die gemeinsam etwas schaffen, das mehr als die Summe der Einzelteile ist. Das kann die Fertigung eines Portemonnaies in einer Lederwarenfabrik sein oder an einem Theater während einer Probe erarbeitet werden. Mit seinen Aufnahmen will er solche Leistungen sichtbar werden lassen. Deshalb hat er sich auf Themen der Arbeitswelt und Unternehmensporträts spezialisiert. Muth ist ein neugieriger Fotograf, befasst sich mit seinen Auftraggebern, den Unternehmen, dem Menschen und seinem direkten Arbeitsumfeld oder markanten Unternehmensarchitekturen. In Szene gesetzt mit einem Gespür für die Feinheiten und den Blick für die Details des Alltäglichen. In Gesprächen mit den Menschen und durch ihre Wünsche und Aussagen, scheint es, als schaffen sie ihre eigenen Atmosphären, Fotowelten und Momente, in denen sie sich sicher und wohl fühlen. Die Herangehensweise in der Umsetzung kann für den Fotografen jedoch unterschiedlicher Natur sein, so wie die Menschen selbst. Im Falle des Produktdesigners Henseler entwickelte er die Bildidee, recherchierte nach dem geeigneten Ort der Umsetzung und beobachtete, was sich in diesem Rahmen entwickelte. Bei der Session mit den Schwestern Öztürk musste er vor Ort eine Idee entwickeln. Allen Porträts ist aber gemein, dass eine Geschichte im Bild erzählt wird. Es ist eine Arbeit voller Respekt für die Geschichten der Unternehmen und der Menschen. Dies wäre nach Aussagen des Fotokünstlers nicht möglich, wenn er nicht selbst sehr viel von sich geben würde. Er versteckt sich nicht hinter der Kamera und wartet auf den perfekten Schuss, sondern bringt sich ein und macht sich dadurch auch angreifbar für die Meinungen und Rückmeldungen der Protagonisten. 51


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K UN S t w e r k Katja M. Schneider Galerie Artycon Wilhelmsplatz 2, OF 13. Dezember bis 18. Januar Vernissage: Sa. 13. Dez. | 11.00 – 14.00 Uhr mit Dr. Stefan Soltek Sa. 20. Dez. | 11.00 – 14.00 Uhr weitere Öffnungszeiten nach Vereinbarung, Tel. 069/985 583 51 Finissage: Sa. 17. Jan. | 11.00 – 14.00 Uhr www.artycon.de • www.mulionline.de www.KMSchneider.de

Das Spiel mit der Kamera, dem Arbeitsumfeld und den Menschen eröffnet ihm Horizonte, die er in einem Atelier nicht greifen könnte und will, denn er will das Abenteuer und die Entdeckung und keine Fotostrecke nach ABC-Manier. Und dies verlangt ihm manchmal alles ab. Muss er hierfür doch sein ganzes Equipment mitführen und aufbauen. Manchmal unter enormem Zeitdruck, da ihm nur ein enges Zeitfenster in einer Pause oder während eines Schichtwechsels zur Verfügung steht. Ob Bergarbeiter im Stollen, Mitarbeiterinnen einer Fluggesellschaft im Flughafen oder aber zeitlos erscheinende und erhaltene Werkstätten längst geschlossener Ledermanufakturen in Offenbach, die genaue Umsetzung seiner Arbeiten ist theoretisch schwer greifbar. Fotografien muss man eben sehen, damit sie wirken können und die Geschichte hinter den Bildern und die Entwicklung ihrer Entstehung beim Betrachter Eindrücke und damit auch ihre Spuren hinterlassen. Genau dies geschieht, wenn man die Ergebnisse seines aktuellen Künstler-Projektes betrachtet. Volker Muth hat Gefallen am „Kunststück.OF“ gefunden, hätte er doch doppelt so viele Künstlerinnen und Künstler porträtieren können. Er hat auch Gefallen gefunden an Offenbach, das erst mit all seinen Ecken und Kanten seine Schönheit vollständig entfalten kann. Wer weiß, was die Zukunft für dieses einzigartige Projekt noch bereithält. Bleibt ihm zu wünschen, dass er Partner findet, mit denen er dieses Kunststück weiter entwickeln und dokumentieren kann. (Alexander Knöß) 52

n Sie lebt und arbeitet seit nunmehr siebzehn Jahren in Offenbach. Anlass genug, die für Offenbach trefflich streitende, Künstlerin vorzustellen. Viel lag ihr am Erhalt der alten Mato-Fabrik oder, zumindest einen großen Teil der Besetzung in einem – wie auch immer gearteten, unabhängigen Atelierhaus – beieinander zu halten. „Die dort gewachsenen Strukturen waren ein ideales Umfeld zur Verwirklichung von Kunst.“ Es ist vorbei. MATO gibt es nicht mehr, die dort ansässigen Künstler haben sich über das RheinMain-Gebiet und in die Welt verstreut. Nur wenige sind ins Zollamt gezogen und einige sogar nach Frankfurt (!!! sic). Man hört Bedauern heraus aber keine Resignation. Schließlich hat Sie sich wegen der Brüche in dieser Stadt für diese Stadt entschieden, das war 1997. Ihr Mann bekam einen Job in der Region. Alternativen wären Darmstadt oder Wiesbaden gewesen. „Offenbach ist 'echt' vom Gefühl her, es hat etwas Gebrochenes, hat nicht nur eine Identität, sondern viele davon.“ So ist sie Offenbach auch nach der Mato treu geblieben und hat ihr Atelier in die Karlstraße verlegt. In Kassel an der Kunsthochschule studierte sie und machte ihr Diplom. Da war in den späten 80ern Abstraktes angesagt: malen „wie“ Kirkeby oder Graubner, Liniaturen und Farbe als Gegenstand der Malerei. Was folgt, ist beeinflusst durch die documenta 9 und 10, ist Konzeptart. Jan Hoet und Catherine David begeistern und prägen. Und doch, immer wieder die Rückkehr zur vielfach totgesagten Malerei in jedweder Form und Farbe. „Malerei gibt mir jede Freiheit. Wenn alles schon gemalt worden ist…, kann ich die m u t & l i e b e D e z . / jan./feb. 2014/15


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Kunstwerk

Katja M. Schneider (Foto: Lemnitzer-Fotografie) Unten: Dyptichon „Brot und Spiele“ rechts, Acrylfarbe und Buntstift auf Leinwand, 150 x 130 cm, 2014

galerie artycon + mut&liebe präsentieren:

katja m. schneider

Kunstgeschichte plündern und alles was mich berührt auch für meine Kunst einsetzen – man muss nur wissen, wo man zitiert.“ So entstehen Bilder, in denen Ikonen unserer Zeit vor altmeisterlichen Schlachtenszenen Emotionen zeigen dürfen. Wo gibt es das sonst, wenn nicht im Sport. Da dürfen Männer weinen und sich umarmen, innig tanzen und küssen. Auslöser für diese Bilder sind oftmals große Sportevents wie Olympia oder eben Fußball Großveranstaltungen wie die WM in diesem Jahr. „Im allgemeinen Jubeltaumel geht gerne mal unter, dass in diesen Zeiten ein Blitzkrieg geführt werden kann, ohne dass es jemand bemerkt.“ Und so stellt Katja M. Schneider in ihrem gerade erst fertig gestellten Bild „Brot und Spiele“ Sportler, deren Posen sie den Printmedien entlehnt, auf eine Bühne in deren Hintergrund sich die Kriege der letzten 300 Jahre tummeln. Artycon zeigt dieses große Dyptichon, kleinere Collagen und Zeichnungen auf Papier. Ein neuer Katalog wurde anlässlich der Ausstellung »ich sehe was, was du nicht siehst« in der Regionalgalerie Südhessen im Regierungspräsidium in Darmstadt herausgegeben. m u t & l i e b e D e z . / jan./feb. 2014/15

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Kunstwerk Ohne Kunstwerke, Material oder auch nur genauere Informationen über die Gegebenheiten vor Ort, aber mit dem Thema NEST reiste Gabriele Juvan im August 2014 nach New York. Die Kommunikationskünstlerin mit Büro in Offenbach war für vier Wochen zu Gast in der Gallery GAIA in D.U.M.B.O. (Down Under Manhattan Bridge Overdrive) – einem lebendigen, kleinen Stadtteil im Schatten von Manhattan und Brooklyn Bridge. Ihr Konzept: "Ich habe dort keine Heimat. Also baue ich mir eine. Wie ein Vogel sein Nest."

offenbach – frankfurt – new york & zurück…

©: Gabriele Juvan

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mut&liebe n NEST war Konzept und Programm eines offenen Dialogs. Ein 'Work in Progress', ein Kommunikationsund sich herausbildendes Kunstprojekt. Virtuell beteiligt waren die Fotografen Lin Ip-Hung (Honkong) und Timo Leppäharju (Helsinki), die über täglich per Mail gesendete Vogel-Fotos einen 'bird dialogue' führten. Den Anfang machte Ip-Hung, sechs Stunden später (wegen Zeitverschiebung) kam die Antwort von Timo, so dass sich eine Wand der Galerie am Ende mit 56 Vogelfotos füllte. Hinzu kamen Gäste aus New York wie die Performance-Künstler David Rodgers und Vernita N’Cognita oder der Komponist und Bildhauer Michael Poast und die Rezitatorin Beth Bailis.

kunstwerk

Das Material für das menschengroße Nest fand Gabriele Juvan wundersamer Weise direkt hinter der Galerie in einem kleinen, zugewucherten Garten, einem Dschungel. "In einem Tag haben die Galeristin und Bildhauerin Ursula Carke und ich daraus das Nest gebaut. Es war mein Schlafplatz für die nächsten vier Wochen und der Blickfang für NEST. Ein Ausgangspunkt für Begegnungen und Aktionen." (G.J.) ‚Meet the bird' Während der Laufzeit von NEST verdichteten und überlagerten sich die Ereignisse und Veranstaltungen: Die aus Hongkong und Helsinki eintreffenden VogelFotografien füllten die eine Wand. Besucherinnen und Besucher, aber auch die Nachbarn probierten das Nest selbst aus, kamen wieder und füllten eine weitere Wand mit ihren Fundstücken – von Gedanken zum Fliegen, über ornithologische Tipps zum richtigen Vogelfüttern bis hin zu einem Konzerthinweis für die Jazzmusik von Charlie ‚Bird‘ Parker. Jeden Freitag wurde der Galerieraum in D.U.M.B.O. zum Treffpunkt 'meet the bird'. „Bei seiner Performance packte David Rodgers lange Stäbe mit Stoffbahnen aus. Auf einmal bewegten sich alle mit großen Flügeln auf der Straße. Ein magischer Anblick." (G.J.) Und zum Finale von NEST improvisierten drei Musiker mit Horn, Flöte und Stimme ein Konzert nach den Farben der Vögel des ‚bird dialogue‘. Bei ihrer Herangehensweise geht es Gabriele Juvan um die Menschen an einem bestimmten Ort, um Begegnungen und Kommunikation als Kunstform. In Offenbach realisierte sie unter anderem die Projekte ‚Ein Dach für Offenbach' auf dem Wilhelmsplatz oder 'Offenbacher Bilder – 1200 Offenbacher malen' (s.a. Mut&Liebe Nr. 7). 2006 wurde sie dafür mit dem Kulturpreis der Stadt ausgezeichnet. Während Juvans New Yorker Zeit lief in Frankfurt auch 'SkulpturMüllSkulptur' weiter, eine drei Monate lang wachsende Skulptur aus dem in den Frankfurter Wallanlagen eingesammelten Müll der Parkbesucher. Dieses Projekt für das ‚Stadtlabor Wallanlagen‘ entstand in Zusammenarbeit mit dem Historischen Museum Frankfurt und gemeinsam mit den Parkreinigern der integrativen Drogenhilfe FriedA e.V.. Als zeitlich begrenzte Experimente schafft Juvan Anlässe, die Menschen zu Akteuren werden lassen und Begegnungen stimulieren.

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Das Nest fand übrigens nach vier Wochen seinen Weg zurück in den Garten, wo es nun den Vögeln zur Verfügung steht. Und Gabriele Juvan ist zurück in Offenbach. Die Region Rhein-Main – Offenbach, Frankfurt und was sie umgibt – ist für sie die ideale Wahl-Heimat zum Leben und Arbeiten: zentral gelegen, weltoffen und verkehrsgünstig für Reisen in alle Welt. Nur über eins kann sich Juvan nach dem Einheitspreis für die New Yorker U-Bahn- und Bus-Tickets richtig aufregen: "Die Grenze zwischen Offenbach und Frankfurt macht sich für mich nur am Sprung im RMV-Tarif bemerkbar. Das verhindert Bewegung. Die Menschen orientieren sich längst nicht mehr an den Verwaltungsgrenzen." Bereits 1996 initiierte Gabriele Juvan das internationale 'Five Cities Projekt': temporäre Begegnungsräume in Frankfurt, New York, Prag, Moskau und Tokyo. Die Dokumentation von 2013 kann unter: hallo@juvan.de bestellt werden.  Infos: www.juvan.de/termine www.facebook.com/NESTjuvan (NEST) www.wallanlagen.stadtlabor-unterwegs.de (SkulpturMüllSkulptur)

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Li t e r a t u r

Eine originelle Idee hatten sechs Autoren für Offenbach: Ein Jahr lang lasen Sie jeden ersten Mittwoch im Monat um 12.00 Uhr für eine Stunde in Gewerbebetrieben und servierten zum frisch geschöpften Ricotta und zum Designer-Abendkleid ihre „Literatur zur Werkzeit“. Alle Texte haben sie selbst geschrieben; sie enthalten mal Originelles, dann Nachdenk-liches bis hin zu lustig Gewürztem. Häufig war die Wortkunst von den Orten inspiriert. Nun erscheinen die 12 Lesungen in der Reihe Offenbacher Editionen als Anthologie.

poetische mittagspausen versammelt

12 Lesungen der "Literatur zur Werkzeit" erscheinen in den Offenbacher Editionen

n Das Format „Literatur zur Werkzeit“ kam bei den Offenbacher Geschäften und Lokalen (darunter Blumen Kitzinger, Buchladen am Markt, Café Stäabche, Käserei L’Abbate oder Modeatelier Astrid Merger) gut an, jeweils rund 20 Gäste besuchten die Lesungen zur Mittagszeit. Für die Autoren war es ein besonderes Anliegen, „eigene literarische Texte zur ,Werkzeit’, wenn quasi niemand damit rechnet, unter die Menschen zu bringen“, erzählt Mitautorin Ingrid Walter. Die Gruppe suchte gezielt nach einem neuen Format für Literatur, „wollte raus aus den herkömmlichen Leseorten und rein ins richtige Leben“, ergänzt der Ideengeber und Wortschöpfer des Formats Johann Kneißl. 12 Autorenlesungen wurden vom Herbst 2013 bis Herbst 2014 konzipiert und gelesen. Jeden Mittwoch traf sich die Gruppe zur Textkritik, nach drei Terminen musste das Manuskript für die nächste Lesung m u t & l i e b e D e z . / jan./feb. 2014/15

fertig sein. 50 Plakate haben die Schriftkünstler drucken lassen, ihre Lesungen in der Presse angekündigt. Häufig servierten die Geschäfte zur Buchstabenkunst kulinarische Köstlichkeiten, boten Kaffee und erfrischende Getränke. Die Musiker brachten dazu Gitarren, Querflöten und Klaviere zum Erklingen. Die über 100 Texte sind jetzt bei Berthold Druck in der Reihe [OE Offenbacher Editionen] erschienen. 240 Seiten in einer hochwertigen Ausgabe mit s/w-Fotos von den Leseorten. Die Autoren präsentieren die Anthologie im Dezember 2014 und Februar 2015 bei jeweils vier Lesungen. Wer also Termine verpasst hat, erhält Gelegenheit, die Texte nochmals zu hören – und kann sie gleich auch als schönes Buch mit nach Hause nehmen. ISBN 978-3-939537-35-9 14,80 Euro 57


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Leute

friseur mit engagement peter caligari von Alexander Knöß n Peter Caligari wurde 1955 in Bad Homburg geboren. Seit 1987 ist er als Friseur-Unternehmer in Offenbach am Main tätig und betreibt 2 eigenständige Filialen von Klaus-Peter Ochs. Seine berufliche Vita ist lang. Unter anderem wurde er Hessischer Landesmeister, Europa- und Weltpokalsieger im deutschen Team. Mit dieser Mannschaft reiste er unter anderem für Jobs nach Japan zur EXPO, nach New York zur UNO, nach Vancouver, Cannes, Rom, London und Paris. Er frisierte Miss World und Miss Germany und viele Prominente aus Sport, Wirtschaft und Kultur. Peter Caligari wurde für sein Engagement für die deutsch-französische Friseurjugend mit der Verdienstmedaille „Le Meride“ ausgezeichnet. Der Betriebswirt des Handwerks ist Vorstandsmitglied des Vereins „Offenbach offensiv“. Für seine Verdienste als Obermeister und Vorsitzender des Prüfungsausschusses der Friseurinnung erhielt er den Ehrenbrief des Landes Hessen. Außerdem ist er vereidigter Sachverständiger, Gutachter der Handwerkskammer Rhein-Main. Herr Caligari wieso wollten Sie Friseur zu werden? Schon in meiner Jugend wollte ich Friseur werden. Meine Eltern waren jedoch der Meinung, ich sollte etwas „Anständiges“ lernen und deswegen machte ich zunächst eine kaufmännische Ausbildung. Danach arbeitete ich erfolgreich als Diskjockey und legte in mehreren angesagten Clubs in der Region auf, z.B. im „Number One“ in Frankfurt, im „Lemon-Club“ in Mühlheim oder im „Big Apple“ in Wiesbaden. Ungeachtet dessen, wollte ich trotzdem noch Friseur werden. In dieser Zeit war ich Kunde bei kpOchs und fragte ihn einfach, ob er mich denn ausbilden würde. Als er ja sagte, startete ich 1976 mit 21 Jahren meine Lehre als Friseur. Für mich war das damals eine harte Zeit, denn ich stand ja schon fest im Leben und musste jetzt mit dem Ausbildungslohn eines Friseurs und meiner Tätigkeit als DJ über die Runden kommen. Nach 2 Jahren Ausbildung machte ich den Gesellenbrief und weiteren 2 Jahren meinen Meisterbrief. 58

Welchen Einfluss hatte Klaus-Peter Ochs auf Ihre Entwicklung und Karriere? Er war mein Förderer und Chef. Für mich aber auch Vorbild als Mensch und als Künstler. Klaus-Peter Ochs führt das Unternehmen in der 3. Generation und hat die Marke zu der Weltmarke gemacht, die sie heute ist. Mit 67 Jahren ist er noch immer einer der wichtigsten Persönlichkeiten in der Branche und setzt internationale Modetrends. Er ist Weltpräsident von „Intercoiffeur“ und bekam unzählige Preise und Auszeichnungen. Darüber hinaus engagiert er sich mit seinem Projekt „Education for Life“ in der 3. Welt, um Mädchen von der Straße zu holen und eine Perspektive durch eine Friseurlehre zu ermöglichen. Hierfür bekam er das Bundesverdienstkreuz. Wie wichtig ist Ihnen die Ausbildung junger Nachwuchs-Coiffeure? Sehr wichtig, das ist unsere Zukunft! Deshalb engagiere ich mich auch im sozialen Projekt KIZ als Pate für Jugendliche, die einen Ausbildungsplatz suchen. In den zurückliegenden 27 Jahren habe ich mehr als 40 Auszubildende aus 22 Nationen in meinem Salon ausgebildet. Viele von ihnen waren Innungs- oder Landesbeste, einige sind heute erfolgreiche Unternehmer. Das zeugt von einer hohen Ausbildungsleistung und ist für mich vielleicht die höchste Auszeichnung. Eine qualitativ hochwertige Ausbildung zeichnet sich heute vor allem darin aus, dass nicht nur das Handwerk gelehrt wird, sondern ein Friseur muss heute Kommunikator, Dienstleister und Künstler sein, der seine Kunden individuell bedienen muss. Sehen Sie als Unternehmer eine besondere Verpflichtung sich für die Stadt zu engagieren? Als Unternehmer sehe ich es als selbstverständlich an, den Wirtschaftsstandort Offenbach aktiv mitzugestalten. Ich glaube, man sollte sich mit der Stadt in der man arbeitet und lebt auch identifizieren. Unser Offenbach wird ja in mancherlei Hinsicht stark unm u t & l i e b e s e p t. / ok t. / n ov. 2 0 1 4


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Leute

terbewertet. Dabei hat Offenbach doch auch seine Stärken. Das sagen jedenfalls 70% unserer Kunden, die aus dem Umland zu uns in den Salon kommen. Meine Mitarbeiter und ich empfehlen diesen Kunden immer wieder die Offenbacher Schokoladenseiten, wie den Wochenmarkt oder einige Fachgeschäfte in der Innenstadt. Dadurch tragen wir dazu bei, dass die von manchen Kunden durch Vorurteile geprägte Sicht auf Offenbach auch mal zum Positiven gelenkt wird. Im Verein „Offenbach offensiv“ will ich aktiv dazu beitragen, dass das Marketingpotential dieser Stadt genutzt wird. Im Kreise der Einzelhandelsinitiative „Eine kreative Stadt braucht kreative Läden“, in der sich mehrere Ladenbesitzer der Stadt zusammengeschlossen haben erörtern wir, wie Netzwerkarbeit untereinander in Offenbach möglich sein kann. Außerdem bin ich aktiv im „Offenbacher Karnevalsverein“. Des Weiteren haben wir die Charityaktion „Weihnachtsbaum für die Kickers“ mit dem OFC ins Leben gerufen. Seit 2 Jahren unterstütze ich die „Capitol Classic Lounge“.

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© Lemnitzer-Fotografie

Was wünschen Sie sich für Offenbach und für Ihre persönliche Zukunft? Offenbach muss endlich selbstbewusster werden. Vor allem in der Außendarstellung. Man muss hierfür die wichtigen Alleinstellungsmerkmale der Stadt herausstellen und diese besser vermarkten. Mit Offenbach „am Main“ kann man doch wunderbar spielen. Bei politischen oder gesellschaftlichen Veranstaltungen kann man doch mal über Offenbach in der Region Rhein-Main sprechen, anstatt Offenbach immer nur als Zweite Wahl hinter Frankfurt zu benennen.

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Go u r m e t

N Ich freue mich, auch in dieser Ausgabe von Mut&Liebe ein Rezept beisteuern zu können. Besonders freue ich mich über das Thema Frankfurt/Offenbach. Hört ein Frankfurter „Offenbach“ so rümpft er in der Regel die Nase und umgekehrt ist es wohl genauso. Für mich als Zugezogener ist das zugegeben ein wenig befremdlich und genauso wenig verständlich wie die Fehde zwischen Düsseldorf und Köln. Ich mag Frankfurt sehr, wohne aber auch gerne in Offenbach. Lange musste ich nicht überlegen, wie ich Frankfurt und Offenbach in einem Kuchen vereinen kann. Eine große Gemeinsamkeit ist wohl die Vorliebe für Apfelwein, die in beiden Städten gleichermaßen vorhanden ist. Und so habe ich einen besonderen Nusskuchen mit Apfelwein gebacken.

offenbachfrankfurter apfelweinkuchen Ihr braucht: 300g Mehl 250g Zucker 200ml Apfelwein 200g gehackte Haselnüsse 1 Pck Backin Backpulver 200ml Öl 4 Eier 100g Schokoladen-Raspel

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süßes aus dem netz – http://kuchenbaecker.com

So geht's: Schlagt die Eier zunächst mit dem Zucker cremig auf und rührt dann Apfelwein und Öl unter. Vermischt das Mehl mit Backpulver und siebt es über die flüssigen Zutaten. Gebt die gehackten Nüsse und die Raspelschokolade dazu und vermischt alles zu einem glatten Teig. Den Teig füllt Ihr in eine gefettete Kastenform. Im vorgeheizten Ofen backt der Kuchen bei 180 Grad Umluft für etwa 60 Minuten. Da der Teig recht flüssig ist, kann die Backzeit variieren. Macht daher auf jeden Fall die Stäbchenprobe und lasst den Kuchen zur Not noch etwas länger in der Röhre. Falls der Rand zu dunkel wird, deckt Ihr ihn mit einem Bogen Backpapier ab. Lasst den Kuchen abkühlen bevor Ihr ihn vorsichtig aus der Form löst. Den erkalteten Kuchen halbieren. Die eine Hälfte mit Kuchenglasur einstreichen, die andere Hälfte mit Puderzucker bestäuben. Den Kuchen in Scheiben schneiden und dann abwechselnd auf eine Kuchenplatte legen. So habe ich zwei Städte in einem Kuchen zusammengebracht. m u t & l i e b e D e z . / jan./feb. 2014/15


H

frankfurter bethmännchen

Und da wir uns in schnellen Schritten dem Weihnachtsfest nähern, darf natürlich das Weihnachtsrezept nicht fehlen: Bethmännchen sind eine Frankfurter Gebäckspezialität. Sie sind nach der Frankfurter Familie Bethmann benannt und werden heutzutage traditionell zur Weihnachtszeit gebacken. Das Rezept ist eine Abwandlung der seit dem Mittelalter bekannten Frankfurter Brenten, welche ebenfalls eine alte Frankfurter Spezialität sind, über die der Lyriker Eduard Mörike (1804-1875) sogar ein Gedicht geschrieben hat. Die Legende sagt, die Bethmännchen seien im Jahr 1838 vom Pariser Konditor Jean Jaques Gautenier erfunden worden, der Anfang des 19. Jahrhunderts Küchenchef im Hause der Bankiersfamilie Bethmann gewesen ist.

So geht's: Zuerst halbiert Ihr die Mandeln vorsichtig mit einem kleinen Messer. Aber Achtung! Verletzungsgefahr! Das Marzipan grob würfeln und in eine Schüssel geben. Dann siebt Ihr das Mehl und den Puderzucker darüber. Eiweiß dazugeben und mit den Knethaken zu einem glatten Teig verarbeiten. Ich mache das in der Regel von Hand mit Latexhandschuhen, dann verbindet sich das Marzipan besser mit den übrigen Zutaten. Nun formt Ihr mit befeuchteten Händen kleine Kugeln aus dem Teig. Die Hände müssen unbedingt feucht sein, weil der Marzipanteig recht klebrig ist. Die Kugeln legt Ihr auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech. Eigelb und Sahne verquirlen und die Kugeln damit bestreichen.

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Für die Bethmännchen braucht Ihr: ca. 75g Mandelkerne ohne Haut 1 Eiweiß und 1 Eigelb 250g Marzipanrohmasse 60g Puderzucker 30g Mehl 1TL Sahne

In jede Kugel drückt Ihr nun jeweils drei Mandelhälften in gleichen Abständen. Dann im vorgeheizten Backofen bei 150 Grad Ober-/Unterhitze 20-25 Minuten backen. Auf dem Blech kurz auskühlen, dann vorsichtig vom Papier lösen und auf einem Kuchengitter vollständig auskühlen lassen. Laut Gauteniers Originalrezept beinhalten die Bethmännchen auch Rosenwasser. Ich habe das Rezept etwas abgewandelt und das Rosenwasser weggelassen. Sie schmecken trotzdem wie die Echten.

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studieren in ankara Büsra Cebi, Offenbacherin mit türkischen Wurzeln, studiert seit einem Jahr Islamische Theologie in Ankara. Die ehemalige Albert-Schweitzer-Schülerin entschied sich nach dem Abitur für ein Studium in der Türkei.

n Ich habe schon lange davon geträumt Islamische Theologie zu studieren. Auf Ratschlägen von Freunden, bewarb ich mich für ein Stipendium, welches mir ermöglichen sollte, an bestimmten Unis in der Türkei tatsächlich Islamische Theologie zu studieren (Infos dazu: http://uip.diyanetvakfi.org.tr) Zunächst war ich skeptisch, doch als ich eine Zusage erhielt, hatte ich mich schon mit der Idee vertraut gemacht. Ich wurde also von der Ankara Uni, Fakultät für Islamische Theologie in wenigen Monaten zur Anmeldung erwartet. Der ausschlaggebende Grund für meine Entscheidung, waren Informationen, dass speziell Islamische Theologie in den türkischen Unis viel fortgeschrittener sei, als hier in Deutschland. Es ging mir also eher um die Qualität des Studiums. Des Weiteren konnte ich mir vorstellen, dass das Auslandsstudium neben den Schwierigkeiten auch ganz viele Vorteile für meine persönliche Entwicklung haben könnte. 62

Anfangs muss man ganz viel Mut aufbringen, um die Trennung von Familie und Freunden zu überstehen. Außerdem benötigt man eine gewisse Ausdauer, um sich an den "Neuanfang" im fremden Land zu gewöhnen. Danach wird alles mit der Zeit einfacher. Die Volkssprache zu beherrschen, hat mir viele Probleme erspart. Vor allem in der Türkei empfiehlt es sich, mit einem sich auskennenden Partner unterwegs zu sein, da dies auf eigene Faust schwierig ist. Generell könnte einem das Durcheinander auf den Straßen zunächst etwas bedrängend vorkommen, da man Ordnung und Disziplin, die man in Deutschland gewohnt war, dort nämlich selten findet. Darüberhinaus sind die Menschen in der Türkei sehr offen und hilfsbereit. Das Studium und das Leben gestaltet sich also dementsprechend. Das Studieren in der Türkei ist für europastämmige auch eine gewisse Herausforderung. Das türkische Bildungssystem hat im Vergleich zum deutschen viel mehr Klausuren und Tests am Start. Das Verfassen von Hausarbeiten und Thesen fällt im Gegensatz eher in Form von Hausaufgaben aus. Das Studium Islamische Theologie setzt arabische Sprachkenntnisse voraus, deshalb muss jeder Student die arabisch Aufnahmeprüfung bestehen. Besteht man nicht, ist man verpflichtet m u t & l i e b e D e z . / jan./feb. 2014/15


mut&liebe zwei Semester Arabisch Unterricht in der Uni zu belegen. Da ich diese Semester schon hinter mir habe, kann ich sagen, dass der Unterricht eher oberflächlich gehalten wird. Der Fortschritt in der Sprache hängt eher von den eigenen Leistungen ab. Im Gegensatz dazu weist der Islam Unterricht in den weiterführenden Semestern eine weite Spanne an Themen und Bereichen auf. Bisher bin ich allgemein zufrieden mit dem Unterricht, den Professoren und den außerschulischen Angeboten der Uni Ankara. Man wird von den Lehrkräften sehr gefördert und kann zugleich seine Muttersprache neu entdecken und lernen sie richtig einzubringen. Das ist eine sehr gute Chance für zweisprachig Aufgewachsene, um sich in der eigenen Sprache fortzubilden und zugleich die Kultur und Geschichte des Mutterlandes kennenzulernen. Meiner Meinung nach lohnt sich ein Aufenthalt im Ausland, vor allem in einem Land wie der Türkei, welches so außergewöhnlich ist. Man hat als Deutsch-Türkin viele Möglichkeiten, sich selbst zu entwickeln. Durch die Ungebundenheit, die man spürt, hat man mehr

Leute

Mut sich selbst zu verwirklichen. Außerdem war es für mich sehr interessant die Unterschiede zwischen beiden Ländern zu erkennen, das Leben, die Kultur, die Menschen. Es ist einfach ganz anders, diese Vielfalt an Erkenntnissen und Perspektiven erweiterten meine Ansichten. Man lernt eine ganz neue Welt kennen und fängt an, vieles zu überdenken. Man wägt ab und verinnerlicht Bestimmtes, während man Anderes ablehnt. Man lernt verschiedene Anschauungen kennen und fängt an, vieles auf universeller Ebene zu betrachten. Vor allem, wenn man die Medien vergleicht. Und das ist eine tolle Art, sich seine eigene Meinung zu bilden! Zusammenfassend bin ich mit meinem Studium sehr zufrieden, ich habe immer noch Schwierigkeiten mich an die Spontanität des türkischen Lifestyles zu gewöhnen, jedoch bereue ich es keineswegs. Denn die Erfahrungen die ich bis jetzt gemacht habe, haben mir gelehrt auf Dinge zuzugehen und mich allen Gefahen des Lebens zu stellen. Büsra Cebi

»Haltet durch…!« Olga Petrova & Lutz Jahnke Kunst Raum Mao e.v. Verwendungszeck: »roadmovieukraine« Frankfurter Volksbank DE 09 5019 0000 6100 9862 70 Bald mehr!: Facebook: www.fb.com/roadmovieukraine Webseite: www.roadmovieukraine.de

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P r oj e k t

zollamt studios Jetzt ist es ganz offiziell: Die ZOLLAMT STUDIOS sind da! Spätestens seit der offiziellen Eröffnung am 20. August durch den Hessischen Wirtschaftsminister Tarek al Wazir ist wieder Leben in dem Verwaltungskomplex, der rund 10 Jahre leer stand. n Das Gebäude der ZOLLAMT STUDIOS diente zuletzt als Beschaffungsamt der Bundeszollverwaltung. Gemeinsam mit der Offenbacher Wirtschaftsförderung sowie einem eigens einberufenem Beirat aus weiteren Partnern hat die Gemeinnützige Baugesellschaft Offenbach aus dem ehemaligen Verwaltungskomplex die ZOLLAMT STUDIOS entwickelt. Das siebengeschossige Gebäude in der Frankfurter Straße gegenüber vom Ledermuseum bietet heute professionellen Künstlern, Gestaltern und Kreativunternehmen aller Sparten über 50 Studios, Ateliers und Büroräume auf insgesamt über 2.000 Quadratmetern. Unter ihnen sind selbstständige Produktdesigner wie Friedrich Söllner, Agenturen wie das Urban Media Project oder Nicami, ein Filmkollektiv (Die Faust), aber auch viele freie Künstler wie To Kühne oder Michelle Conception und kulturelle Initiativen wie der „Digital Retro Park“. So unterschiedlich die MieterInnen des Hauses in ihren kreativen Praktiken auch sein mögen, eines verbindet sie: Sie alle haben Kunst und Kreativität zu ihrem Beruf gemacht. "Diese professionelle Orientierung war dem Beirat auch wichtig," berichtet HfG-Professor Heiner Blum, der als Vorsitzender gewählt wurde. "Wir wollten eine Zusammenstellung hinbekommen, die eine Entfaltung und Weiterentwicklung der Leute fördert," so Herr Blum weiter. Was ist von dem Haus zu erwarten? Die Zollamt Studios bieten in erster Linie Arbeitsräume für die Mieter. Das bedeutet, dass man es nicht mit einer kulturellen Einrichtung verwechseln sollte: 64

Es ist kein offenes Haus oder eine permanente Galerie. Trotzdem dürfen wir uns auf vielfältige Aktivitäten der einzelnen Akteure – und auch des ganzen Hauses – freuen: Die Hochschule für Gestaltung realisiert in regelmäßigen Abständen Ausstellungen, spätestens dann wieder, wenn Diplome oder der Rundgang stattfinden. Aber auch Kooperationsprojekte mit anderen Hochschulen und Künstlern werden in den Räumlichkeiten der HfG gezeigt. Spannend sind zudem die Ausstellungen des BOK (Bund Offenbacher Künstler), die in Kooperation mit der Frankfurter Eulengasse in die Zollamt Studios locken. Open Haus "Jetzt ist erstmal wichtig, dass die neu Eingezogenen sich untereinander kennenlernen," denkt Nicolas Kremershof, der Partner beim Urban Media Project ist. Für diesen Zweck sind in den ZOLLAMT STUDIOS eine Reihe von Treffen geplant, bei denen man sich locker und entspannt austauschen kann. Später, voraussichtlich im Mai des kommenden Jahres, soll auch ein Open-House Tag stattfinden. Ein Tag, an dem die Öffentlichkeit die Räume, die Menschen und ihre Arbeit kennenlernen können. Stay in Touch with ZOLLAMT STUDIOS Um sich einen Eindruck über das Innenleben im Haus zu verschaffen, lohnt der Blick auf die Website: www. ZOLLAMTSTUDIOS.de. Dort finden sich Portraits der KünstlerInnen und GestalterInnen. Zudem hält eine Facebook-Seite über aktuelle Aktivitäten up to date. Wir freuen uns über diesen neuen, spannenden Drehund Angelpunkt für Kunst & Kulturschaffende, für Gestalter, Musiker und alle, die sich für die Stadt- und Stadtkultur interessieren.


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P r oj e k t

'süßer sonntag' im theater

derle © Jochen An

© Jochen An derle

theateratelier bleichstraße 14h

"Das war aber ein toller Film…" Der kleine Junge verlässt völlig beeindruckt das Theateratelier in der Offenbacher Innenstadt. Ulrike Happel und Sabine Scholz vom Projekt Bleichstr. 14H e.V. begeistern hier schon seit 1999 Kinder, Familien und ganze Schulklassen mit ihren lustigen, spannenden oder manchmal auch nachdenklichen Theateraufführungen. Besondere Angebote sind dabei die Reihe 'Theaterdonnerstag' für Kitas und Schulklassen am vormittag und der 'Süße Sonntag' für Familien, mit Kaffee und Kuchen nach der Vorstellung. "In unserem kleinen Theaterraum können die Kinder die Geschichten hautnah miterleben", so Ulrike Happel. "Für viele ist es ihre erste Begegnung mit Theater überhaupt. Das ist ein ganz anderes Erlebnis als Kino oder Fernsehen." Neben ihren eigenen Produktionen wie "Entenkleider – Schwanenkinder' oder "Die Kuh Rosemarie" präsentieren die engagierten Schauspielerinnen auch Gastspiele u.a. im Rahmen der jährlich stattfindenden "Kindertheatertage" im Dezember oder dem Internationalen Theaterfestival für junges Publikum Rhein-Main 'Starke Stücke' im Frühjahr. Für die Kindertheatertage gibt es eine Kooperation mit dem Kulturbüro der Stadt Offenbach. Die Finanzierung und der Erhalt des einmaligen Theaterprojekts und seiner theaterpädagogischen Arbeit sind ansonsten aber ebenfalls eine kreative Herausforderung und gelingen auch nur mit viel ehrenamtlicher Unterstützung. Das Projekt Bleichstraße wurde 1999 mit dem Kulturpreis der Stadt Offenbach ausgezeichnet. Die Eigenproduktionen der beiden Schauspielerinnen können von Schulklassen und Kitas auch zu Sonder-

terminen gebucht werden, inkl. Vor- und/oder Nachbereitung der Stücke während des Unterrichts. Auch die zentralen Räume in der Bleichstr. 14 H. kann man mieten, für private Geburtstagsfeiern oder Firmenevents, für Proben, Vorträge, Filmvorführungen oder Vereinstreffen. Mit der Miete wird der Erhalt eines wichtigen, kulturellen Treffpunkts in Offenbach unterstützt. Infos auch unter www.theateratelier.info

kindertheatertage

 08.–14. DEZ. im Theateratelier Bleichstraße 14H, OF Mo. 08.12.: Entenkleider – Schwanenkinder Eigenproduktion, die Geschichte vom hässlichen Entlein, frei nach H.C. Andersen, 5 – 10 Jahre Di. 09.12.: Der große Coup Gastspiel, Cargo Theater, Freiburg – Rasantes Comic-Theater stück für Jugendliche und Erwachsene Mi. 10.12.: Komischer Vogel Gastspiel, Theater 'die stromer', Darmstadt, ab 3 Jahren Do./Fr. 11./12.12.: Chrissy und Maria Eigenproduktion – Ein Stück vom Weihnachtsglück, 4 – 9 Jahre Beginn: jeweils 11.00 Uhr

süßer sonntag 07. + 14. DEZ. So. 07.12.: Entenkleider – Schwanenkinder

So. 14.12.: Chrissy und Maria

Beginn: jeweils 15.00 Uhr 65


hörbar

Monomyth – Further Suburban Records / Soulfood Nicht ganz frisch, aber neu in meinem Player sind die durchgeknallten Kanadier namens „Avec Le Soleil Sortant De Sa Bouche“. Nach dem jazzig schreddernden Intro legt die Groovemaschine los. Diszipliniert und technisch anspruchsvoll wie ein Crimsonisches Uhrwerk. Mit Bass und Keyboard spielt die Gitarre Ping Pong und zwischen den Beats zwitschert und pfeift es. Elektronische Sounds und Geräusche sind außerdem die Würze dieser spannenden Tracks. KrautSpaceFunkInstrumentalRock könnte man diese Musik nennen. Außer Sonne kommt den Kanadiern, bis auf gelegentlich ein Magma Chor, kein Wort über die Lippen. Die zwei großen, knapp 20-minütigen Songblöcke bleiben spannend bis zur letzten Sekunde. Etwas entspannter gehen die 4 Schweden von „My Brother The Wind“ zu Werke. Ihr Instrumental Rock ist im Ash Ra Temple des Hawkwind Orbits zuhause. Dieses Album hat die Band an einem einzige Tag Live und ohne Overdubs auf analogen Studioequipment aufgenommenen. Kraut'n Stoner Rock; Gitarren in den unendlichen Weiten des Raumes, improvisiert und spacig. Wer jetzt Kiffer Musik schreit, hat Recht, vollkommen Recht. Als Dritte im Bunde vereint die holländische Band „Monomyth“ all diese 66

Mr. Jackson den floydschen Soundkosmos aufgesaugt und verarbeitet. Schon ab dem ersten Ton klingt die Musik vertraut. Der Soundtüftler schafft es gekonnt es sich zwischen dem typischen Sound seiner Hauptauftraggeber und modernen Prog Rock ala „Porcupine Tree“ oder „Archive“ bequem zu machen.

Pink Floyd – The Endless River Parlophone / Warner Music

Eric Sardinas – Boomerang Jazzhaus / In-Akustik

Andy Jackson – Signal To Noise Cherry Red – Goodtogo

Big Dave McLean – Faded But Not Gone Black Henn / In-Akustik

Mit viel Theaterdonner wurde relativ überraschend ein neues Pink Floyd Album veröffentlicht. Presse und Fans munkelten, flüsterten und vermuteten. Letztendlich handelt es sich um leicht überarbeitete Sessions zum Division Bell Album. Ursprünglich war D.B. als Doppelalbum geplant. Eine CD mit Songs und die andere mit Ambient Sounds. Diese Aufnahmen wurden jetzt für „The Endless River“ zusammengestellt und neu bearbeitet. In meinen Ohren klingen die Tracks wie eine Collage aus Intros und Instrumentalpassagen. Als Ambient-Beschallung funktioniert das wunderbar, mir aber fehlen die Songs. Der einzige gesungene Song des Albums „ Louder Than Words“ hat zwar einen schönen, auf die Bandchemie deutbaren Text, schwächelt jedoch musikalisch. Für meinen Geschmack zu sehr mit dem Floydschen Songbaukasten gebastelt. Die fehlenden Songs hat nicht der Komponist David Gilmour, sondern der Tontechniker Andy Jackson geschrieben. 3 Wochen nach dem Album seiner Arbeitgeber erschien Ende November die Solo CD des P.F. Tontechnikers. Durch die langjährige Zusammenarbeit mit den Herrn Waters, Gilmour, Mason und Wright (Solo als auch als P.F) hat

Zweimal Dobro – gleiches Instrument – verschiedene Ergebnisse.. Eric Sardinas, der sich im Vorprogramm von Gitarren Göttern wie Johnny Winter oder Steve Vai die ersten blutigen Finger holte, geht mit Volldampf ans Werk. Er lässt die Blechgitarre heulen, knattern und dengeln. Blues `n Roll mit echtem Schweiß und Lautstärke. Ruhiger und traditioneller lassen es der Kanadier Big Dave McLean und seine Band angehen. Zwischen flotten Schunklern, Desert Blues und swingenden Rockern schluchzt und rockt das Blech. Vielleicht etwas altersweiser als der amerikanische Kollege.

herbst

My Brother The Wind – Once There Was A Time When Time And Space Were One Free Electric Sound / Alive

Attribute der beiden vorherigen Bands auf ihrem zweiten Album bis zur Perfektion. Die vier mindestens 10 Minuten langen Tracks schicken den Hörer auf eine Reise durch Zeit, Raum und Erdbeermarmelade. Bestens geeignet für nächtliche Gassirunden mit dem Hunde.

Blues

Avec Le Soleil Sortant De Sa Bouche – Zubberdust ! Constellation – Cargo

CD tipps von udo boll

psych urväter

Instrumental rock

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Blueneck – King Nine Denovali – Cargo Ein wunderbares Album für die beginnende kalte Jahreszeit. Die Band aus Bristol wildert in postrockenden Soundtrackgefilden und in der Melancholie des achtziger Depropop. Tolle Melodien, leicht verzerrte Stimme, romantisches Piano, Streicher, flirrende Gitarren und viel Hall. Großes Kino!

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Aliceplatz, Offenbach Lichterglanz und Maronenduft zwischen Einkaufscenter und denkmalgeschütztem Rathaus. Bei einem Bummel entlang der festlich geschmückten Buden des Offenbacher Weihnachtsmarktes kommt weihnachtliche Vorfreude auf. Auf dem Aliceplatz, Stadthof und entlang der Frankfurter Straße verzieren rund 25.000 LED Lichter die Festmeile. Hell erleuchtet lockt die 12 Meter hohe und festlich geschmückte Glühweinpyramide zum Verweilen und Aufwärmen. Pop- und Gospeldarbietungen, Chorgesang oder Theater- und Märchenaufführungen bestimmen das täglich wechselnde Rahmenprogramm auf der Bühne.

Hallenfußball-Stadtmeisterschaften um den Ringcenter-Cup 2015 09.01. – 11.01.2015, ESO-Sportfabrik Seit mehr als 40 Jahren veranstaltet die Stadt Offenbach die Hallenfußball-Stadtmeisterschaften der Herren und seit 10 Jahren wird der Wanderpokal unter den Damen ausgespielt. Die Meisterschaft wird am 09.01. erstmals mit einem Jugendturnier eröffnet, nachmittags starten die Herren mit der 1. Mannschaft der SG Rosenhöhe als Titelverteidiger. Samstags werden weitere Vorrundenspiele ausgetragen und der Abend mit einer Players-Night beendet. Die Zwischenrunde und die Finalspiele der Damen finden am letzten Spieltag statt. Eintritt: 4,00 /Tag. Für Getränke und Speisen sorgt der Freundeskreis der Kreisschiedsrichtervereinigung. Moderation: OFC Event Team. Turnierleitung: Kreisfußballausschuss. Organisation: Sportamt Offenbach

❄ stadt OF

Offenbacher Weihnachtsmarkt

dez | JAN | FEB

infos

CapitolClassicLounge: Der Golem 08.02.2015, 17.00 Uhr (Einführung 16.00 Uhr) Capitol Theater, Offenbach Expressionistisches Gesamtkunstwerk Paul Wegener entfaltet eine zeitgenössische Adaption der uralten jüdischen Prager Legende vom Golem – dem künstlichen Menschen aus Lehm, dem der legendäre Rabbi Löw das lebensspendende Wort auf die Brust setzt und ihn zum Leben erweckt – mit den bekannten schlimmen Folgen, in denen der Golem schließlich die Stadt in Angst und Schrecken versetzt. Ein Stummfilm, der als Meisterwerk der deutschen Filmkunst gesehen wird. Neue Philharmonie Frankfurt: Dirigent Jens Troester

Rock’n‘ Roll Fasching 2015 13.02.2015, 19.30 Uhr, Stadthalle, Offenbach Mehr als 20 Jahre Rock’n’Roll Fasching in Offenbach – In diesem Jahr stehen 2nd Generation (Music of the Swinging Sixties), die legendären Rodgau Monotones (Erbarme…die Hesse komme) als auch der Frankfurter Schlagerkönig Roy Hammer & die Pralinées im Mittelpunkt des Bühnenprogramms.

TheaterEssenz Offenbach Der Untertan 02.02.2015, 19.30 Uhr, Capitol Theater, Offenbach Gastspiel der Württembergische Landesbühne Mit bissiger Ironie persifliert Heinrich Mann den Prototyp des deutschen Bürgers in der wilhelminischen Gesellschaft. Diederich Heßling, Sohn eines Papierfabrikanten, wird im kleinen Netzig groß und lernt schon als kleines Kind, auch Situationen unangenehmster Art zu seinem eigenen Vorteil umzumünzen. Zugleich unterwirft er sich lustvoll jeder Obrigkeit – ob Vater, Lehrer oder Offizier.

„Starke Stücke“ – Internationales Theaterfestival für junges Publikum Rhein-Main 24.02. – 06.03.2015, Theateratelier Bleichstr. 14H und KJK Sandgasse 26, Offenbach Das Festival zeigt einmal im Jahr international herausragende Theaterproduktionen für ein junges Publikum in der Rhein-Main-Region. An etwa 30 Spielorten werden 80 bis 90 Vorstellungen für alle Altersgruppen angeboten. Diskussionsrunden und Inszenierungsgespräche bieten Gelegenheiten zum Austausch zwischen Künstlern und Publikum. Info: www.starke-stuecke.net

Eintrittskarten: OF InfoCenter, Salzgäßchen 1, OF Tel. 069 / 8065 – 2052 E-Mail: info@ofinfocenter.de

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erleben

X-Mas Shopping im Atelier für Fotokunst An den 4 Adventssamstagen (15.00 - 20.00 Uhr) laden Tanja Luther und Tom Hoenig zum X-Mas Shopping ins Atelier für Fotokunst, Bernardstr. 23 in Offenbach ein. Sie präsentieren in ihren Atelierräumen serielle Fotokunst in kleinen Formaten für die eigenen Wände oder zum Verschenken. Neben bekannten Werken zeigt die Ausstellung auch neue Projekte.

www.tanjaluther.de

Große Benefiz-Kunstausstellung von Frankfurter und Offenbacher KünstlerInnen mit Malerei, Fotografie, Skulpturen, Performance und ART2go-Kunstpäckchen zum special price. Ein Teil des Erlöses ist zur Förderung der Jugendarbeit des Boxclubs Nordend Offenbach e.V. www.christine-wagner.eu

So. 30. Nov. | 16.00 - 21.00 Uhr: Vernissage, 18.30: 'Thrice Happy Hochzeitssuite' Multi-Media-Projekt von und mit Theresa Buschmann & Julius J. Jonasch

So. 07. + 14. Dez. | 16.00 - 20.00 Uhr | So. 21. Dez. | Finissage

[cwg] (neu: im Nordend Offenbach) Bettinastr. 71 | H.H. (barrierefrei) S t a d t m a g a z i n

2. KunstMarkt im NACHBAR Kunstraum Bürgel > Gute Kunst gibt es nicht umsonst < Julius J. Jonasch und Theresa Buschmann organisieren zum 2. Mal den KunstMarkt in Bürgel mit wechselndem Programm. Neben den Kunstwerken gibt es eine ART IN CAN gallery: Kunst in Konservendosen. Die Werke sind eingedoste UNIKATE oder Serien, die zu attraktiven Preisen zu erwerben sind.

Fr. 05. Dez. | 14.00 - 20.00 Uhr | Sa. 06. Dez. | 11.00 - 23.00 Uhr So. 07. Dez. | 14.00 - 18.00 Uhr: Langstr. 30, OF-Bürgel

KunstKulturKomm

Kunstverein Offenbach im KOMM, Aliceplatz (1. Stock, neben Thalia).

www.kunstverein-offenbach.de bis 23. Dez. | KUNST BASAR im KOMM Weihnachtsausstellung mit wechselnden Veranstaltungen bis 28. Dez. | Maghrebinische Teppichkunst Die seltenen Stücke sind Teil der Sammlung von Dorothee Töllner (Göttingen), die seit vielen Jahren Nordafrika auf der Suche nach Teppichen der Berberkultur bereist.

9. – 31. Jan. | Gesamtausstellung Hagen Bonifer Gesamtpräsentation seiner Arbeiten zum Thema Film. Vernissage mit Filmmusik, Filmbüchern und Buchpräsentation "Abschied. Im Gegenlicht", Steidl-Verlag. 68

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Erleben

erleben

Buchvorstellung 'Literatur zur Werkzeit – Autoren unterwegs in Offenbach' Die frischgedruckte Anthologie der Lesungen aus der Reihe 'Literatur zur Werkzeit wird von den Autorinnen und Autoren präsentiert.

Mi. 03. Dez. | 12.00 Uhr: Restaurant Trattodino, Ludwigstraße 155, OF Sa. 13. Dez. | 16.00 Uhr: Komm - im Raum des Kunstvereins Offenbach e.V. im 1. Stock, Aliceplatz 11, OF

Hagen Bonifer zu Gast in der 'Weinstube' Der Künstler wurde durch seine Text gebundenen Installationen, den Gemäldezyklus »Vom Nutzen zu zweifeln: 2. Juni 1967« oder die Inschrift auf dem Eisernen Steg in Frankfurt bekannt. Werke von ihm befinden sich im sakralen und öffentlichen Raum.

Fr. 05. Dez. | Vernissage ab 18. 00 Uhr | Sa. 06. Dez. | 12.00 - 20.00 Uhr Die Weinstube, Tanunsstr. 19, OF

Winterzauber-Wochende am Rumpenheimer Schloß Schmuckdesigner Wolfgang Uhl und Modedesignerin Lika Schmodsien verwöhnen Sie mit Augenschmaus und Kleinigkeiten für Leib und Seele.

Sa. 06. Dez. | 13.00 - 19.00 Uhr | So. 07. Dez. | 13.00 - 18.00 Uhr Rumpenheimer Schloßgasse 2 und 4, OF-Rumpenheim

SUPERLADEN – Gute Kunst zu kleinen Preisen! Im inzwischen legendären SUPERLADEN bieten ca.14 Künstlerinnen und Künstler im ehemaligen Ladenlokal „Pomme Moden“ in der City Passage eine große Auswahl kleiner bis mittelformatiger Kunstwerke in Form von Malerei, Zeichnung, Grafik, Fotografie und Objekten zu Superladenpreisen an. Wer einmal etwas Besonderes unter den Baum legen möchte, wird hier gewiss fündig. Auch Sammler kommen auf ihre Kosten. Zudem ist die abwechslungsreiche Ausstellung eine wunderbare Gelegenheit, dem allgemeinen Weihnachtstrubel zu entfliehen und bei einer Tasse Tee das Kunstgespräch zu suchen.

Fr. 05. Dez. | 18.00 Uhr, Eröffnung durch Horst Schneider. 20. + 21. Dez. | 16.00 Uhr, Lesung mit Iris Welker-Sturm 06. – 24. + 28. Dez. | 12.00 - 19.00 Uhr |Frankfurter Str. 39, OF

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erleben

erleben Jaga Jazzist, Support: Invader Ace

Di. 02. Dez. | Einlass: 20.00, Beginn: 20.45 | Hafen 2 Detlef Kinsler, seines Zeichens Frankfurter MusikkritikerUrgestein und langverdienter Musikredakteur des Journal Frankfurt weiß eine Menge Geschichten zu erzählen, von Musikern die er einst traf. Die Fahne, die der Mann hochhält: Er ist nicht korrumpierbar. Das heisst, seine Musiktipps sind so gemeint wie er sie niederschreibt, immer sorgfältig vorgehört. Da ist es kein Wunder, dass in der aktuellen Journal Frankfurt-Ausgabe 'Offenbach mon Amour' sein No. 1-Live-Tipp das Konzert von den Norwegern Jaga Jazzist im Hafen 2 ist. Der Autor dieser Zeilen wohnte dem legendären Konzert der Band im "Bett" 2011 ebenfalls bei und so kamen Herr Kinsler und ich aus dem Staunen nicht mehr raus. Neun Musiker nehmen die Zuhörer mit auf einen "epische, emotionale Reise, ein Rausch der Farben und Klänge, für alle Sinne". Auch das vielfältige Instrumentarium weiß zu beeindrucken: Neben üblicher Gitarre, Bass, Keyboard und Schlagzeug gesellen sich Vibraphone, Tuba, eine ganze Horn-Section und natürlich Electronics dazu. Jaga Jazzist sind eine Jazz-Band und auch keine, für Puristen ist die das 20-jährige Bestehen feiernde Band viel zu verspielt und elektronisch. Wie formuliert es Kinsler? "Als hätten sich Erik Satie, John Coltrane, Frank Zappa, Gentle Giant. Philip Glass, die Aphex Twins und Tortoise im Studio verabredet." Der Mann, weiß wovon er spricht. Musik für Menschen, die Ohren haben zu hören. Unbedingter Tipp!

"SWING IS IN" Barrelhouse Jazzband mit dem Gast Gustl Mayer (Tenorsax) Benefiz-Konzert zugunsten der Jazz-Matinée der Fröbel- und Leibnizschule 2015 Di. 20. Jan. | 19.30 Uhr | Capitol OF Initiiert von Hans-Jörg André und Dr. Thomas Lanio in Kooperation mit Dr. Ralph Philipp Ziegler kommt „Deutschlands bekannteste Jazzband“ seit vielen Jahrzehnten wieder einmal nach Offenbach ins Capitol. Von den Wurzeln des Swing, seiner Geschichte und seinen großen Interpreten handelt dieses Konzert der BARRELHOUSE JAZZBAND, moderiert von Reimer von Essen. Von Early Swing bis zu Vorformen des Bebop reicht die farbige Palette der Stücke. Als Gastsolist kommt Gustl Mayer, Frankfurter Swing-Legende, einer der bedeutendsten Jazzmusiker Deutschlands, jahrelanger Begleiter von Paul Kuhn u.v.a. berühmten Bandleadern. Karten bei allen bekannten Vorverkaufsstellen und bei Musikhaus André OF.

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erleben

10. Neujahrsjazz mit Berry Blue im DLM So. 04. Jan. | 12.00 Uhr: Deutsches Ledermuseum, Frankfurter Str. 86, OF Alle Jahre wieder und nun schon zum 10. Mal findet das Jazz-Neujahrskonzert im Deutschen Ledermuseum Offenbach unter der Leitung von Berry Blue statt. Der temperamentvolle Sänger Berry Blue bezaubert das Publikum mit seiner warmen Stimme und seinem außergewöhnlichen Charme. Er wird begleitet von exzellenten Musikern. Die Zuhörer werden eine interessante Mischung aus verschiedenen Rhythmen, Sprachen und Klangbildern erleben. Berry Blue präsentiert Songs der neuen CD und ausgewählte, neuarrangierte Jazz Evergreens. Eintritt: 12,. Euro, Karten im Vorverkauf im DLM ab Mitte Dezember

Capitol Neujahrs Varieté 2015 So. 10. Jan. | 20.00 Uhr: Capitol Theater Offenbach Mit Artistik, Magie, Witz und Musik in Jahr 2015: Sieben Solokünstler und Ensembles sorgen für einen rauschend unterhaltsamen und Staunen machen den Abend zum spektakulären Durchstarten ins neue Jahr. Herausragende Akrobaten aus mehreren europäischen Ländern, eine Quickchange-Show, magische Objektmanipulation oder Gentleman-Jonglage sind nur einige der Glanzlichter. Viele der Künstler treten sonst im Berliner Wintergarten, Roncalli etc. auf. Karten im OF InfoCenter, Salzgäßchen 1, 069/8065-2052, info@ofinfocenter.de

SamanaYOGA

SamanaYoga – Rebalancing Life! Geleitsstr. 68, OF | www.samanayoga.de.

Pure Yoga Einsteigerkurs Lerne Yoga und seine wohltuende Wirkung in einem intensiven Einsteigerkurs über 8 Wochen kennen. Start: Mo. 12. Jan. | 20.00 – 21.30 Uhr

So. 18. Jan. | Yoga for the Cure – Day 2015 Bereits zum 3. Mal findet deutschlandweit der yoga for the cure - Day statt. Die Teilnahme erfolgt auf Spendenbasis. Der Spendenerlös wird an Susan G. KOMEN Deutschland e.V., Verein für die Heilung von Brustkrebs weitergeleitet. Auch SamanaYOGA ist natürlich mit dabei! Anmeldung erforderlich! Informationen zur Initiative und Wirkungsweise von Yoga bei Brustkrebs auf www.yogaforthecure.de Infos zum Programm im SamanaYoga – Rebalancing Life!: www.samanayoga.de.

Stefanie Ebenfeld & Ramona Lauer, die Initiatorinnen von 'yoga for the cure' (Foto: Ayakovlevcom)

Netzwerk 'FRAUEN FÜR OFFENBACH' Das Netzwerk ist ein offener Kreis von Offenbacherinnen und Offenbach verbundenen Frauen, die sich für Offenbach engagieren und finden, dass Offenbach besser ist als sein Ruf. Zu den aktuellen Veranstaltungen sind Gäste willkommen, bitte anmelden unter: www.frauen-fuer-offenbach.de oder 069/85709005

Sa. 14. Feb. | 19.00 Uhr: 'Kunst in der Praxis' mit Manuela Olten in der Praxis Pascale Dauster, Friedrichstraße 18, Offenbach, Kinderbücher und mehr 71


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sehenswert n Haus der Stadtgeschichte Di, Do, Fr: 10.00 bis 17.00 Uhr Mi: 14.00 bis 19.00 Uhr Sa. und So: 11.00 bis 16.00 Uhr Eintritt: 2,50 v Infos unter: www.offenbach.de

Haus der Stadtgeschichte Herrnstr. 61, OF "Musik druckfrisch aus Offenbach: 240 Jahre Musikverlag Johann André" noch bis zum 11. Jan. Sa. 10.01. | 14.00 Uhr "Ich wohnte bei Johann André" – André, Goethe und Lili 1775, Abschlußveranstaltung der André-Ausstellung mit W. B. Sahm Johann André, Notendrucker, Komponist und Pianist, war Goethes Quartiergeber, als dieser mit der Frankfurter Bankierstochter Lili Schönemann im Jahr 1775 die "ländliche Freiheit" in Offenbach genoss. Er arbeitete aber auch auf künstlerischem Gebiet mit dem Frankfurter Literaten zusammen, vertonte dessen Singspiel "Erwin und Elmire". Und er lieferte beim gemeinsamen Musizieren und Rezitieren den beiden Liebenden den sehr erwünschten Vorwand für ausgedehntes Zusammensein.

Ute Jeutter: »Neulich auf der Wäscheleine…« 18.01. – 15.02. Ute Jeutter ist Musikerin, vollzog aber den Übergang von Klangfarben zu Farbklängen. Was nicht gesungen werden kann, wird gemalt. Inspiriert durch ihre Reisen in den Süden und die dort allgegenwärtige Wäscheleine sind farbenfrohe Aquarelle entstanden, die das Thema „Wäsche“ ausloten und beschreiben. So. 18.01. | 15.00 Uhr, Eröffnung Martin Hakan Weigl: »Quo vadis?« 22.02. – 22.03. Martin Hakan Weigl sieht Europa kritisch. Was ihm mißfällt, speit er mit seinem Gemäldezyklus „Quo vadis?“ aus. Seine Sicht der Dinge ist unversöhnlich, die Botschaft hinter seinen Bildern kompromißlos. Seine Kunst appelliert an die Betrachtenden, sich über sich selbst und ihre eigene Rolle im System klarzuwerden. So. 22.02. | 15.00 Uhr, Eröffnung

n DLM Deutsches Ledermuseum/Schuhmuseum www.ledermuseum.de Di. bis So.: 10.00 bis 17.00 Uhr Eintritt: 6,00 e /erm.: 3,00 e

DLM Deutsches Ledermuseum Frankfurter Str. 86, OF Sonderausstellung: Taschen! 19.12. – 26. 04. Sie nähen von Hand wie vor Hunderten von Jahren, sie kniffeln Schnitte aus, um EIN Lederteil zur Tasche zu formen. Gruppenausstellung von Gestaltern aus Deutschland, Italien, Frankreich und Holland zeigt neue Lösungen für altbekannte und immer wieder neue Aufgaben. Do. 18.12. | 18.30 Uhr, Eröffnung

3. OFFroads – Dia- und Reisefestival in OFFenbach So. 22.02. | ab 10.30 Uhr

Lederpalast Termine Januar/Februar 2015 Fr. 09.01. | Stummfilm & Ton: Das Phantom der Oper (1925) Musikalische Begleitung: Antonio de Luca (Piano, Synthesizer, Ukulele) Stummfilmklassiker trifft auf elektroakustische Livevertonung. Eintritt: 10,- Euro Fr. 30.01. | Kino Kulinarisch: Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand Mit Hackbraten, Kartoffelstampf & Preiselbeeren (mit vegetarischer Alternative). Einlass & Essen ab 18.30 Uhr, Filmbeginn 20.00 Uhr, 8,- Euro (exkl. Essen) 72

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sehenswert Kino Kulinarisch-Sonderveranstaltung in der neuen EVO Veranstaltungshalle Andréstr. 71, Einfahrt Goethering Fr. 20.02. | Monsieur Claude und seine Töchter Mit vier verschiedenen Vorspeisen, Bœuf bourguignon & Tarte Tatin (mit vegetarischen Alternativen). Was für ein Abend! Was für ein Film! Was für eine Ehre: Unser Kino Kulinarisch schwingt sich auf zu seiner ersten großen Gala und darf die neue EVO-Halle – die „Alte Schlosserei“ – höchst feierlich eröffnen. Und deshalb ist der Abend auch anders als gewohnt. Im Kartenpreis von 35,- Euro sind Begrüßungssekt und das Festessen enthalten. Und eben dieser wunderbare Film. Einlass & Essen ab 18.30 Uhr, Filmbeginn 20.00 Uhr, Eintritt 35,- Euro (inkl. Begrüßungssekt, Gala-Buffet + Live Cooking & Film). Kartenvorverkauf: OF-InfoCentern (Salzgässchen 1 & Ring Center).

n Klingspor-Museum Di, Do, Fr: 10.00 bis 17.00 Uhr; Mi: 14.00 bis 19.00 Uhr; Sa und So: 11.00 bis 16.00 Uhr, Eintritt: 2,50 e, erm: 1,50 e

Klingspor-Museum Herrnstr. 80, OF, www.klingspor.de Kinderwelten. 59. Internationale Kinderbuchausstellung Sa. 06.12. | 10.00 Uhr | Eröffnung mit Musik und Kinderaktion ‚Als das Wünschen noch geholfen hat‘ und Nikolausüberraschung.

Hurra und Kanonendonner – Bilder-, Kinder- und Jugendbücher aus der Zeit des Ersten Weltkriegs. Eine Ausstellung aus Beständen des Instituts für Jugendbuchforschung der Universität Frankfurt. Ergänzend werden neu erworbene Zeichnungen von Rudolf Koch, die seine Eindrücke von drei Frontorten des Krieges festhielten, gezeigt. Sa. 06.12. | 15.00 Uhr | Eröffnung, Einführung Prof. Dr. Hans-Heino Ewers Do. 11.12. | 19.30 Uhr | Die einen sterben, die anderen tanzen Walzer. Eine Erinnerung an den Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Mit Musik, Texten und Filmdokumenten. Konzept Cordula Hacke. Dramaturgisch bearbeitet und inszeniert von Sylvia Hoffman. Eine Veranstaltung des KlingsporMuseums in Zusammenarbeit mit der Stadtbibliothek Offenbach. Veranstaltungsort: Stadtbibliothek Offenbach. Kartenvorverkauf OF InfoCenter, Eintritt ab 5,- Euro

Tiflis, Offenbach. Aspei – Literatur und Kunst zwischen Ost und West. Die Ausstellung die zuvor im Giorgi-Leonidze-Literaturmuseum in Tiflis präsentiert wurde, zeigt Arbeiten von zeitgenössischen Künstlern aus Georgien, Deutschland, Rußland, Polen und der Ukraine, die sich mit dem Thema Schrift auseinandersetzen. So. 14.12. | 11.30 Uhr | Eröffnung So. 21.12. | 15.00 Uhr |Die Schneekönigin So. 21.01. | 15.00 Uhr | Frau Holle Kindertheater zum Mitmachen mit der Offenbacher Märchenfee.

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