ludwigstrasse
m u t 16 liebe S t a d t m a g a z i n
Sept/Okt/Nov
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mut&liebe
gude
Liebe Leserinnen und Leser,
36 Grad und noch heißer… , Urlaubszeit und sonstige Widrigkeiten erschwerten zum Teil die aktuelle Mut&Liebe Produktion. Natürlich ist es uns trotz alledem gelungen, wieder eine spannende und tolle Ausgabe zusammenzustellen. Das Thema diesmal: Die Ludwigstraße. Auf den ersten Blick nicht besonders spektakulär, führt ein Spaziergang von Nord nach Süd durch Höhen und Tiefen Offenbacher Vergangenheit und Gegenwart. Versiegelt und vergessen liegt hier z.B. die Kaiser-Friedrich-Quelle, kurze Zeit eine Option auf eine andere Stadtentwicklung. Nur ein paar Schritte weiter, auf dem Gelände der heutigen IHK, befand sich das Gestapo Gefängnis. So geht es geschichtsträchtig weiter bis ins Nordend und zum Neuen Hafen. Auch das Thema 'Ludwigstraße' erwies sich schnell wieder als sehr umfangreich, sodaß wir einige spannende Aspekte auf zukünftige Mut&Liebe Ausgaben verschieben müssen. (z.B. die Heynefabrik oder die Lederwarenfabrik F. Hammann). Erfolgreich waren auch unsere anderen Mut&Liebe Sommeraktivitäten: "Mut&Liebe, wir können auch Kunst", die Ausstellung im Kunstverein Offenbach lockte ein interessiertes Publikum in den eindruckvollen Raum im KOMM Center. Zum sportlichen Höhepunkt versammelten sich dann zahlreiche Yogis zu "108 Sonnengrüßen auf der Hafentreppe" in Kooperation mit SamanaYoga. Vielen Dank noch einmal an alle Unterstützer und Mitwirkende. Nun geht es weiter mit vielen spannenden Projekten, viel Spaß beim Entdecken und Erleben. Petra Baumgardt, Wolfgang Malik, Alexander Knöß & das Mut&Liebe Team
Impressum mut&liebe - Stadtmagazin Offenbach am Main V.i.s.d.P: Petra Baumgardt, Alexander Knöß, Wolfgang Malik GbR, Magazin Mut&Liebe, Brinkstr. 47, 63069 Offenbach, Tel.: 069 854541 • Mail: info@mutundliebeoffenbach.de www.mulionline.de
Kostenlose Auslage im ganzen Stadtgebiet, u.a.: OF InfoCenter, Gastronomie, Jugend- & Kulturstätten, vhs, OF-Bildungsbüro, Buchläden, Museen, Stadtbücherei, Einzelhandel, Arztpraxen, Rathaus, Sana Klinikum OF, Wochenmarkt
Redaktion: Petra Baumgardt, Alexander Knöß, Wolfgang Malik, Layout: Petra Baumgardt • www.grafikdesign-baumgardt.de Fotos: Lemnitzer-Fotografie, weitere wie jeweils angegeben oder Rechte bei den jeweiligen Personen Titel: Fotos: © Lemnitzer-Fotografie, Nicolas Carbenay, Petra Baumgardt, Klingspor Museum Druck: Berthold Druck GmbH, Offenbach
Die Veröffentlichung von Veranstaltungsterminen erfolgt ohne Gewähr. Nachdruck ist nur mit schriftlicher Genehmigung der Herausgeber gestattet. Dieses gilt auch für Aufnahmen in elektronische Datenbanken und vervielfältigungen auf CD-ROM.
Nächste Ausgabe: Dezember 2015 (Anzeigenschluss: 17.11.2015)
Für Druck und Satzfehler besteht keine Haftung. Auflage: 5.000 St.
t h e m a 6 Visionär in Offenbach – Prof. Wolfgang Henseler 11 Winters Hotel Offenbacher Hof 14 Nicole's Salon – Idyll in der Ludwigstraße 16 Bad Offenbach – eine kurze Vision 20 Im Westend was Neues! 22 Lebensqualität im Alter 26 afip – Akademie für interdisziplinäre Prozesse 27 Markttag auf dem Wilhelmsplatz 28 Försterianer 30 Das Talberg Museum 34 Schriftkunst in der Ludwigstraße 38 Der Kiosk
P ro j e k t
33 37 41 42 43 46 47
OPEN HOUSE 1 Jahr Zollamt Studios 'örbn' Projekt Kulturcafé Atelier Kollektiv Ludwig Hafengarten geht weiter Kleines Projekt mit großer Freude Pro Fund e.V. Future Award 2015
g e s u n d h e i t
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44 Nichts ist aussichtslos 51 Medizinische Soforthilfe nach Vergewaltigung
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A r b e i t
49 Marokko zu Gast bei der Berufsberatung 50 Öko-Fashion aus Offenbach 52 Mode für die Seele
k u ns t w e rk
56 Kunst Specials 58 Mut&Liebe und Galerie Artycon präsentieren: Jürgen Frisch
Go u r m e t
60 Roadkitchen 61 'Süßes aus dem Netz' 62 Cafébar am Wochenmarkt 64 Ciao Massimo! 65 Trinkbar
H ör b ar 67 CD-Tipps von Udo Boll
Er l e b e n | s e h e nsw e r t 53 Kino Kulinarisch Gala 54 Ladenkino geht in die 2. Runde 66 EVO – Alte Schlosserei Konzert & Lesung 68 MUT&LIEBE Auswahl 75 Cartoon von Leonore Poth
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ludwigstraße 12
mut&liebe
Th e m a
visionär in offenbach
Text / Fotos: Thomas Lemnitzer
prof. wolfgang henseler
n Es gibt in Offenbach Professoren, die nicht an der Hochschule für Gestaltung emeritiert sind, aber dort ihre Wurzeln haben. Einer von Ihnen ist Prof. Wolfgang Henseler, Inhaber und Managing Creative Director von Sensory-Minds in der Ludwigstrasse 12.
Hier ist eine der ersten Adressen für wegweisende Entwicklungen im sehr komplexen Bereich der „Neuen Medien“. Prof. Wolfgang Henseler lehrt in Pforzheim Digitale Medien und Intermediales Design. SensoryMinds ist das Studio für Neue Medien und innovative Technologien in Offenbach. Ein Visionär der anderer Art, Helmut Schmidt, gab mal zum Besten: „Wer
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Visionen hat, solle zum Arzt gehen“. Prof. Wolfgang Henseler hatte und hat Visionen und handelt nach der Maxime: „Was soll ich machen, ist die falsche Frage. Kreativ sein, wie kann ich Vorstellungen Wirklichkeit werden lassen, darum geht es“. Die Umsetzungen kreativer Leistungen steht auf einem anderen Blatt. Da heißt es, Kunden, Geldgeber und Verantwortliche von den Visionen zu überzeugen. Auch das ist dem Professor, dessen Kariere nach einem abgebrochenen Jurastudium eine recht ungewöhnliche Entwicklung nimmt, oft genug gelungen. Die trockenen Paragraphen werden gegen Flüge in alle Welt getauscht. Als Flugbegleiter kommt man m u t & l i e b e S e p t / O k t / N ov 2 0 1 5
mut&liebe
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viel rum und als Rheinländer ins Rhein-Main-Gebiet. Befriedigend war das auf Dauer nicht für den kreativen Kopf. Und die Frage: „Was kann ich studieren?“, stand wieder im Raum – Maschinenbau, Architektur? Als ein Freund meinte: „Guck doch mal in der HFG bei den Produktdesignern rein.“ Architektur, ein bisschen Maschinenbau und auch noch Design, das musste es sein. Nach dem Studium, Gründung eines, heute würde man sagen, Start up Unternehmens mit ein paar Kommilitonen in Rumpenheim. Die Räume waren nicht richtig zu beheizen, die Heizlüfter sorgten ständig dafür, das Sicherungen rausflogen und die Rechner alles vergaßen, was mühsam kreiert worden war. Die Technik war, für heutige Verhältnisse, „Steinzeit“, aber es kamen die ersten Aufträge: z.B. die Entwicklung der Straßenbeleuchtung in Offenbach. Schnell adaptierte man auch die „neuen“ Medien, gestaltete und entwickelte die damals beliebten CD-Rom Anwendungen (es sollten über 200 werden), das Unternehmen wuchs, beschäftigte 60 Mitarbeiter und war in die Domstraße umgezogen. Zu den Kunden zählen der Bertelsmann Verlag, Chip (Die Computerzeitung), Welt der Wunder und andere Periodika.
Netz zu vertreiben. Eine erste Charge von 200 Tickets ist binnen weniger Stunden weg und der Server verabschiedet sich völlig überlastet erstmal. Nachdem auch 3000! verkauft werden, hat man überzeugt und der Auftrag ist da. Der erste Internetauftritt für Chip wird kreiert und andere folgen schon bald. Mercedes, Deutsche Bank, Microsoft, Apple – die Großen klopfen an. Was mit Pixelfactory begann, führte vor sechs Jahren mit Partnern zur Gründung von Sensory-Minds. Prof. Wolfgang Henseler leitet bei Sensory-Minds die Bereiche New Media Business Strategie, Usability sowie Natural User Interface Solutions. Er ist Experte für kunden- bzw. nutzerorientierte E-Business Lösungen und Spezialist für medienbasierte Markenerlebnisse und User Experience. In Pforzheim hat er den innovativen Lehrstuhl für Intermediales Design begründet.
Prof. Wolfgang Henselers Vision ist das Internet, doch die Kunden sind nur schwer zu überzeugen, noch ist wenig darstellbar auf den grauen Flächen. Es ist die Zeit der New Economy. Alles scheint möglich und doch sind die „Entscheider" bei Lufthansa „…fast vom Stuhl gefallen…“ als man ihnen anbietet, Tickets übers
„Kreativwirtschaft“. Visionen für Offenbach? Da sprudelt es dann so richtig, unruhig sitzt er am Tisch, der Stift klackert im Takt der Ideen: Ein kreatives Zentrum wie etwa Emma in Pforzheim, mit regelmäßigen Vorträgen, Events, juristischer Beratung, geförderten Start ups und Büros. Kreativwirtschaft ist wichtig,
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Fragt man den Professor nach seinem Verhältnis zu Offenbach, so wird er sehr unprofessoral: Es ist ein zufälliges, fast liebevolles, und pragmatisches „…die kurzen Wege sind fantastisch. Wenn ich in Frankfurt einen Termin beim OB haben möchte, dauert das ein halbes Jahr, hier gehe ich auf den Markt“, (lacht) …
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thema
aber ihre wirtschaftliche Signifikanz ist weitgehend unerforscht. Was treiben die ganzen ein Einfrau/ Einmann-Büros eigentlich? Ein Forschungs- und Studiengang zur intermedialen Zukunft und Usabillity (Gebrauchstauglichkeit von Hard- und Software) an der HFG wäre wünschenswert, verändern sich doch rasant die E-Commerce Systeme. Nutzer und Kreative zusammenbringen, Unternehmen für die Stadt anwerben, dafür engagiert sich Prof. Wolfgang Henseler bei
der IHK. Nicht zuletzt eine Beschilderung der „Kreativ Stadt Offenbach“, historisch und aktuell, damit die verschiedenen Disziplinen leichter zueinander finden und Offenbach-Besucher ein Bild bekommen, was es heißt, eine kreative Stadt zu sein. Vieles ist denkbar, wenn IT auf Designer trifft, Arbeitsplätze allemal. Vieles, was vor 20 Jahren noch Vision war, ist heute alltäglich. Internet Banking, multimediale Touchscreens, für Apple Computer ein Gestenvokabular und für Microsoft das „Klassenzimmer der Zukunft“, welches von Bundeskanzlerin Angela Merkel auf der Cebit vorgestellt wurde und vieles mehr, haben Prof. Wolfgang Henseler einen hervorragenden internationalen Ruf eingebracht. Es sind Visionen, die die Welt verändern und die Überzeugung, dass es möglich ist, sie umzusetzen. Mit Visionen muss man zu den Verantwortlichen und den Kreativen und nicht zum Arzt gehen.
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Ludwigstraße 12, OF, Tel. 069 84778990 www.sensory-minds.com
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winters hotel offenbacher hof
ludwigstraße 33 – 37
urlaub in offenbach n Bei Stadtführungen durch Offenbach erfährt man, dass der alte „Ludwigshof“ aus ein paar Gästezimmern bestand, die über einer alten Fabrik im Untergeschoss für Handlungsreisende eingerichtet wurden. Als die Fabrik stillgelegt wurde, vergrößerte man das Haus zum „Offenbacher Hof“. 1987 wurde das Hotel um die benachbarte ehemalige Lederfabrik aufwändig erweitert. Das alte Treppenhaus und die Architektur des Gebäudes spiegeln heute die Geschichte der Lederstadt wieder. So soll das Krokodil über der Einfahrt bei der Stilllegung der alten Lederfabrik, der Legende nach, als neues Logo an die Firma „Lacoste“ verkauft worden sein.
leitet. Im Frühjahr 2013 eröffnete mit dem neu erbauten „Berlin Mitte · The Wall at Checkpoint Charlie“ das bislang letzte und größte Winters Hotel.
Wir wollten aber mehr über das Hotel in der Ludwigstraße erfahren. Und so trafen sich ein Offenbacher Bub und ein Berliner Fotograf für ein Interview mit dem Unternehmer Gerhard Winter in der hoteleigenen „Alt-Berliner Bierstube“. Dabei lernten wir nicht nur eine interessante Persönlichkeit kennen, sondern erfuhren unter anderem, dass auch Gäste, die in Berlin in einem der vier Winters Hotels übernachten, ein Offenbacher Unternehmen mit über 200 Mitarbeitern unterstützen. Mit einer schlanken Verwaltungsstruktur werden von dem „Offenbacher Hof“ aus, insgesamt fünf weitere Hotels in Berlin und München zentral ge-
Herr Winter, können Sie unseren Lesern kurz etwas zu ihrem beruflichen Werdegang erzählen? Ursprünglich sollte ich Koch werden und dann auf dem elterlichen Gestüt „Wintermühle“ bei Neu-Ansbach die Gastronomie ausbauen. Aber ich konnte mir nicht vorstellen, mein ganzes Leben vor dem Herd zu stehen. Die Ausbildung zum Hotelkaufmann war damals neu und hat mich interessiert. Ich lernte im „Hotel Intercontinental“ in Frankfurt als einer der Ersten den Beruf in Deutschland. Das war eine tolle Zeit und nach meinen Auslandsaufenthalten in England und in der Schweiz, tingelte ich durch Deutschland und
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„Ich hab' nen Koffer in Berlin!“
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wurde dann schließlich in Berlin tätig und sesshaft. Daher kommt auch mein Koffer in Berlin. Ich kann behaupten, dass ich alle Arbeiten und Stationen, die in einem Hotel anfallen, durchlaufen habe – vom Pagen bis zum General Manager des 4-Sterne Hotels „Excelsior“ in West-Berlin. Wann ist in Ihnen die Idee gereift ein eigenes Hotel zu eröffnen? Mit der Wende herrschte in Berlin eine regelrechte Goldgräberstimmung in der Branche. Ich war ja im Management und sagte mir nach Jahren der Anstellung, wenn ich das, was ich tue, für Fremde machen kann, dann kann ich das auch genauso gut für mich machen. Weil es in Berlin wegen der Preisexplosionen aber sehr schwierig war, suchte ich bundesweit nach geeigneten Objekten. Eines Tages rief ich meinen alten Kollegen Rainer Stenzhorn an, der den „Offenbacher Hof“ damals leitete und fragte ihn nach Zahlen und Entwicklungen in der Region. Daraufhin fragte er mich, ob ich mich selbständig machen wolle. Als ich dies bejahte, bot er mir seine Offenbacher Hotels an, weil er nach Südafrika auswandern wollte. So kam eines zum andern und irgendwann mussten Entscheidungen getroffen werden und ich übernahm vor 22 Jahren das Hotel in der Ludwigstraße. Was bedeutet der Offenbacher Hof für Sie? Der „Offenbacher Hof“ ist unser Stammhaus in dem ganz viel Herzblut steckt und in dem der Ursprung 12
liegt für alles, was danach entstanden ist. Ich habe 18 Jahre lang im Hotel gelebt und gearbeitet. In Offenbach musste alles Geld verdient werden. Das war nicht einfach, weil ich eine hohe Abstandszahlung leisten musste und durch die laufenden Kosten hohe Schulden hatte. Wir fingen im Sommer 1993 an und mein Konto war hoffnungslos überzogen. Aber durch unzählige Überstunden, Verzicht und harter Arbeit lief es zum Herbst hin besser und trug Früchte. Später hatte ich in Dietzenbach, Mühlheim und in Offenbach mehrere Hotels. Aber wir merkten, dass die Größenordnung von 50 – 70 Zimmer nicht rentabel ist und trennten uns dann, bis auf den „Offenbacher Hof“, von allen Häusern. Ich kenne die Winters Hotels aus Berlin und München und dachte immer, dass dies eine internationale Kette ist, die auch eine Filiale in Offenbach hat. Danke für die Blumen. Nachdem ich alle unrentablen Häuser abgestoßen hatte, war die Überlegung, sich auf ein 4-Sterne Konzept mit mindestens 100 Zimmern in Großstädten zu konzentrieren. Wir lagen damit genau richtig und sind mit offenen Augen durch Berlin und später München gegangen, da die Lage für ein Hotel sehr wichtig ist. Das neue Hotel „The Wall“ am Checkpoint Charly hat eine nahezu perfekte Lage in dieser Stadt. Sie gehen aus dem Hotel heraus und stehen im Westen und wenn Sie hinein gehen stehen Sie im Osten. Das Gebäude an sich war völlig unbedeutend und stand unter Denkmalschutz. Es war ein m u t & l i e b e S e p t / O k t / N ov 2 0 1 5
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Th e m a
Scheitert Offenbach also an sich selbst? Nein! Offenbach ist viel besser als sein Ruf, aber auch ein schwieriges Pflaster für Unternehmer. Es kommt beispielsweise niemand auf die Idee, hier seinen Urlaub zu verbringen und die Hotels in der Region leben nahezu ausschließlich vom Geschäftsreisenden und Messegästen. Ich bin stolz darauf, dass ich es geschafft habe, jedes Jahr in den Sommermonaten hunderte Gäste in den „Offenbacher Hof“ zu holen, die Offenbach im Zentrum des Rhein-Main-Gebietes als Ausgangspunkt für viele Ausflüge nutzen. Das glaubt kein Mensch, wenn ich sage, dass ich im Sommer Reisegruppen im Hotel habe, die tatsächlich in Offenbach Urlaub machen.
Rohdiamant und wir haben das Hotel von der ersten Stunde an über 3 Jahre mit entwickelt, geplant und gestaltet. Es ist mit 170 Zimmern unser größtes Haus und hat trotz seiner bewusst schlichten Innenarchitektur bei VOX als „Mein himmlisches Hotel“ gewonnen. Darauf sind wir sehr stolz. Sie haben lange Jahre in Offenbach gelebt und gearbeitet. Wie haben Sie die Stadt kennen gelernt? Ich finde Offenbach hätte ein bisschen mehr Selbstbewusstsein verdient. Die Offenbacher stellen sich selbst in den Schatten. Hier muss man einfach mal lernen, die Chancen zu nutzen, die eine Stadt wie Frankfurt in der Nachbarschaft bietet. Ich höre das von so viele Menschen, die von Frankfurt nach Offenbach gezogen sind und die Stadt dann auch kennen lernen, entdecken und völlig happy sind hier zu wohnen. Die Infrastruktur ist ideal in Offenbach, aber sie wird anscheinend nicht effizient genutzt. Da bedarf es keiner großen Pläne, sondern eines Umdenkungsprozesses der Entscheider in den Verwaltungsstrukturen. Woanders sind die Stadtkassen auch leer, aber da scheint etwas mehr Bewegung dahinter zu sein. Wir waren da schon mal auf einen guten Weg unter Grandke und die Verwaltungswege waren einmal schneller. Das hat wieder stark abgenommen in den letzten Jahren. Andere Städte und Gemeinden holen hier auf und man hat das Gefühl, dass in Offenbach zu wenig passiert, obwohl die Stadt sich im Hafen oder am Kaiserlei-Kreisel sehr bemüht. m u t & l i e b e S e p t / O k t / N ov 2 0 1 5
Herr Winter wir bedanken uns herzlich für Ihre Zeit, das Gespräch und die interessanten Einblicke in Ihr Unternehmen. Wir wünschen Ihnen für Ihre Pläne und die Zukunft viel Erfolg. (Infos: www.winters.de ) / von Aleander Knöß | Fotos: Lemnitzer-Fotografie /
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ludwigstraße 32
mut&liebe
Th e m a
nicole's salon –
idyll in der ludwigstraße
n Zugegeben, ein wenig versteckt liegt der Friseursalon von Nicole Schäfer in der Ludwigstraße 32 schon. An der Zufahrt zum Haus findet man zwei Hinweise darauf, dass die lebenslustige Unternehmerin mit ihrem Salon hier wortwörtlich zu Hause ist. Folgt man den Pfeilen, wird einem klar, dass sie eine perfekte Symbiose von Wohnen und Arbeiten geschaffen hat. Eines vorneweg: Der Salon ist etwas Besonderes. Denn der Kunde hat schon beim ersten Besuch das Gefühl, eigentlich zur Familie zu gehören. Von ihrer Mutter, von der sie das Geschäft 1995 übernommen hat, wird Nicole Schäfer heute noch aktiv unterstützt. Und weil es solche Friseursalons heute eigentlich nicht mehr gibt. Denn anders als der Salonname vermuten ließe, handelt es sich um ein traditionsreiches Familienunternehmen, das in diesem Jahr sein 70-jähriges Bestehen feiern darf. 14
Foto: Lemnitzer-Fotografie
Schon der Großvater Wilhelm Mohr, eröffnete 1945 in der Gustav-Adolf-Straße einen Friseursalon. Frau Schäfer erinnert sich noch daran, wie er seine männlichen Kunden mit scharfer Klinge rasierte. Bereits als Kind lernte sie Kundinnen kennen, die sie aufwachsen sahen und zum Teil bis heute begleiten. Die Kundeninnen blieben dem Unternehmen auch treu, als Nicole Schäfer den Salon von ihrer Mutter in der Herrmannstraße übernahm, wohin er zwischenzeitlich umgezogen ist. Von mancher „Oma“, wie sie sie liebevoll nennt, der sie in Kindheitstagen vielleicht schon die Wickler vom Kopf genommen hat, musste sie schmerzhaft Abschied nehmen. Die Zeit und der Salon verbindet die Menschen jeder Generation. Denn mit der Zeit hat Nicole Schäfer natürlich auch viele neue junge Kunden gewonnen, die ihr ebenfalls die Treue halten. m u t & l i e b e S e p t / O k t / N ov 2 0 1 5
mut&liebe Vor 7 Jahren zog sie dann mit dem Salon in die Ludwigstraße. Zu dem Familienbetrieb gehören auch ihr Mann und vier Hunde, die im Haushalt leben. Die Wohnung befindet sich im Obergeschoss und der Salon darunter hat einen direkten Zugang zum großen Garten. Sobald es die Temperaturen zulassen, wird auf der Sommerterrasse frisiert. Dieser Outdoorservice ist in Offenbach in dieser Form wohl einmalig. Dazu bietet sie für Berufstätige und Vielbeschäftigte Termine bis 21.00 Uhr an, außerhalb der üblichen Öffnungszeiten. „Langhaarspezialistin“ steht an der Zufahrt zum Haus. Dies verfälscht eigentlich, dass sie eine Spezialistin für feines und langes Haar ist und ihr Angebot weit über waschen, schneiden, färben und föhnen hinausgeht. Sie hat einen Platz für all jene, die von sich behaupten, dass sie „hoffnungslose Fälle“ seien. Sie berät jeden Kunden individuell und erstellt umfassende Analysen von Haar und Kopfhaut, damit die Häupter ihrer Kunden in eine gesunde Balance kommen.
Th e m a
als überzeugte Vegetarier ehrenamtlich für den Tierschutz und haben bereits etliche Tiere aus Mülldeponien in Athen und Spanien gerettet und erfolgreich vermittelt. Jeder Kunde darf seinen Vierbeiner selbstverständlich gerne mit in den Salon bringen. Angst vor Hunden sollte man also wirklich nicht haben, aber wenn dies so wäre, dann werden die Vierbeiner kurzerhand und vorübergehend in die Wohnung oder den Garten verbannt. Denn der Kunde ist König bei Nicole Schäfer… ob Zweibeiner oder Vierbeiner. / von Aleander Knöß /
Nicole's Salon
Ludwigstraße 32, OF, Tel: 069 832936 www.nicoles-salon.de
Lebendig ist es im Salon immer. Auf der Homepage www.nicoles-salon.de wird vorsorglich schon einmal darauf hingewiesen, dass es durchaus schon einmal vorkommen kann, dass ein Vierbeiner den Salon durchquert. Sie und ihr Mann engagieren sich
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ludwigstr. 44
bad offenbach – eine kurze vision von Angelika Amborn-Morgenstern
Foto: © Stadtarchiv Offenbach
Ein grotesker Kontrast! Rachel geht den Weg entlang der Ludwigstraße heute zum ersten Mal. Ecke Geleitsstraße soll sie rechts abbiegen, Richtung Frankfurt, da steht das rote Atelierhaus der HfG, wo sie ab heute einen kleinen Raum hat. Unterwegs sammelte sie intensiv neue Eindrücke und war erstaunt über die Vielfalt hier in dieser Straße, Jugendstilhäuser, Läden, Restaurants… Aber was sie hier an der Ecke sieht, ist heftig. Grotesker geht es nicht: Monumental in Bronze gegossen, mit Orden behängt und bärtig: Kaiser Friedrich der Gütige 1831 – 1888, so die Aufschrift unter der Büste, und direkt dahinter über dem Hauseingang ein Schild Rhein-Main Abfall GmbH. Neugierig schaut sie durch die Glastür und mit dem, was ihr da vom Treppenhaus ins Auge springt hat sie noch weniger gerechnet: Vier junge Mädchen, das lange Haar hochgesteckt, in durchsichtigen Gewändern und oben ohne mit Krug, Schale und einer kleinen Schlange, alles aus Mosaiksteinen, Göttinnen, Quellennymphen? Endlich einmal kann sie ihr Kunstgeschichtswissen anwenden. Aber was haben der Kaiser und die Mädchen hier verloren? Als Rachel dann abbiegt und sich noch einmal zu dem dubiosen Haus umdreht, sieht sie etwas, das Gold und 16
Blau funkelnd an der Rückwand lehnt. Ein langgestrecktes Schild, wieder aus Mosaik. Und wieder die Buchstaben Kaiser Friedrich, aber noch ein Wort. Quelle! Kaiser-Friedrich-Quelle. Ah, das also ist die Lösung! Irgendwo hier gab es einmal eine Quelle! Und als Künstlerin malt sie sich den Brunnen aus mit sprudelndem Quellwasser, direkt vor ihrem Atelier, Bad Offenbach… Rachel ist nicht von hier. Daher fragt sie am Abend Marcus, ihren Mann, der ganz in der Nähe des Atelierhauses geboren ist. „Schon mal was von einem Kaiser-FriedrichBrunnen gehört?“ „Gehört? Der Großvater von meinem Opa, der „Ur-Johann“ hat ihn mit erbohrt, er war live dabei, als die erste Fontäne hoch geschossen ist“. Sein Opa erzählte ihm oft die Geschichte. Ur-Johann war damals siebzehn. Seine Ausbildung als Werkzeugmacher hatte er gerade an den Gewerblich Technischen Schulen, der Vorgängerschule der HfG, abgeschlossen und arbeitete jetzt in der Brauereimaschinenfabrik Neubecker. Weil sein Chef für die Produktion Unmengen an Kühlwasser brauchte und dafür nicht das teure Trinkwasser verwenden wollte, ließ er seine Leute einen Brunnen bohren. Immer wieder versuchte er es, fast drei Jahre lang. Und viele Bohrer gingen dabei drauf, bis sie endm u t & l i e b e S e p t / O k t / N ov 2 0 1 5
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mut&liebe
lich auf Wasser stießen. Da haben sie auf dem Dach über dem Bohrloch eine Fahne hochgezogen und mit dem Wasser angestoßen. Es sprudelte etwas und schmeckte leicht salzig und alle vom Bohrtrupp fühlten sich wie Pioniere, die Großes entdeckt haben. Ein Heilwasser? Sie tauften das Wasser „Neubecker Wasser“. Ur-Johanns Chef war begeistert und hatte sofort eine Vision: Bad Offenbach. Er ließ das Wasser testen und taufte es um. Kaiser-Friedrich-Quelle klang besser. Dann kaufte er die Villa in der Frankfurter Straße unterhalb seiner Fabrik, machte daraus ein Kurhaus mit Restaurant und baute daneben eine Trinkhalle. Für Ur-Johann und seine Kumpels war das Kurhaus natürlich ein paar Nummern zu groß. Das war etwas für die feinen Leute von auswärts, die dann in dem Hotel an der Ecke wohnten. Aber den Eintritt für die Promenadenkonzerte, den konnten sie sich manchmal leisten. Und Bad Offenbach und die vier Nymphen? Hier weiß Marcus nicht weiter. Aber seine Mutter ist doch Spezialistin für Stadtgeschichte,
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besonders für Häuser um 1900 und davor. Als kleiner Junge hat er sie oft auf ihren Fototouren durchs Westend begleitet und war mit ihr auch einmal in der alten Villa Neubecker in der Frankfurter Straße. Sie kannte noch die Enkelin von Adam Neubecker, die hier wohnte. Bestimmt hat seine Mutter Material von ihren Recherchen im Stadtarchiv. Und wirklich. Eine Fundgrube, chronologisch sortiert. Er zieht eine Kopie nach der anderen hervor. „Offenbacher Zeitung vom 09.02.1888. Geglückter Bohrversuch. In der Fabrik des Herrn A. Neubecker herrscht seit Dienstagabend großer Jubel… am Dienstagabend zwischen 5 und 6 Uhr kam plötzlich ein mächtiger Wasserstrahl… Die Tiefe des Bohrlochs beträgt 249 Meter.“ Dann folgt ein ärztliches Gutachten vom 12.05.1889: „Nach seinen Bestandteilen gehört das Wasser der Kaiser-Friedrich-Quelle zu Offenbach zu den alkalireichsten Wässern, unter welchen es wegen seines hohen Gehaltes an doppelt saurem Natron in Deutschland die zweite Stelle einnimmt… Als ein ganz besonderer Vorzug des Wassers der Kaiser-Friedrich-
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mut&liebe
Th e m a „Warum ist aus dem Traum von der Kurstadt nichts geworden?“ fragt Rachel. Marcus Mutter hat eine Antwort parat. Offenbachs Entwicklung zur Industriestadt war einfach schon zu weit fortgeschritten, man konnte das Rad nicht mehr rückwärts drehen. Ein Kurhaus unmittelbar neben einer Fabrik? Das sagt doch schon alles. Da entdeckt Rachel das Foto, auf das sie die ganze Zeit schon so scharf ist, da ist das Schild Kaiser-Friedrich-Quelle und die Quellennymphen, hier am Eingang zur Glashalle.
Quelle muss hervorgehoben werden … dass die Nebenbestandteile in so glücklichem Mengenverhältnis vertreten sind, dass die Heilwirkung der Quelle dadurch nur gefördert werden kann.“
„1912 von Max Schröder entworfen“ ergänzt Marcus Mutter. „Später wurde eine neue Halle gebaut und die Mosaike vorne im Eingangsbereich integriert. Als Kind zogen mich die geheimnisvollen Najaden und die Goldschrift an wie ein Magnet. Wir wohnten nur ein paar Häuser weiter. Ich war oft dort, einfach nur so, um zu träumen.“ Und jetzt kommt seine Mutter so richtig in Fahrt: „Unglaublich, dass die Mosaike so achtlos dahinvegetieren. An die Öffentlichkeit gehören sie, als Eyecatcher ins Haus der Stadtgeschichte, als Dokument der Industriegeschichte könnten sie dort das Offenbach-Image aufpolieren!“ Foto: © P. Baumgardt
Die nächste Kopie stammt aus dem Adressbuch von 1890: „Adam Neubecker. Eisenfabrik und Handlung, Fabrik für Bierbrauer-Einrichtung, Ludwigstraße 44, Mineralwasserhandlung und Restaurant zur KaiserFriedrich-Quelle, Frankfurter Str. 88, Telephon 14“. Bei dem nächsten Blatt, das die Beiden aus der Mappe ziehen, läuft ihnen das Wasser im Mund zusammen: Die Speisekarte zur Eröffnung des Kurhauses vom 23.08.1890: „Kaisersuppe, Ragout Fin in Muscheln, Rheinsalm mit holländischer Sauce…“, kein Wunder, dass sich Ur-Johann das nicht leisten konnte. Die nächste Kopie stammt aus dem Illustrierten Badeblatt Wien, Berlin vom 29.04.1891: „Im Frühjahr 1889 hat der Versandt des Wassers der Kaiser-FriedrichQuelle begonnen, die seither auf der internationalen Nahrungsmittel-Ausstellung in Köln … die höchste Auszeichnung von allen Mineralwässern, das Ehrendiplom und die goldene Medaille, erhalten hat. Dieser Versandt nimmt hocherfreuliche Dimensionen an, wie auch Offenbach bereits eine stattliche Anzahl von Kurgästen zu verzeichnen hat.“ 18
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mut&liebe Beim Weiterblättern erfährt Rachel, dass Neubeckers Geschäfte mit Maschinen und Wasser noch Jahrzehnte lang florierten, dass die KaiserFriedrich-Quelle 1989 von der Firma Neubecker abgekoppelt wurde und als eigenständiger Betrieb weiterlief. Das Ende hat Marcus dann wieder selbst live mitbekommen, wie die Quelle versiegelt und das Gelände bebaut wurde. Er wundert sich, denn er hat doch noch vor kurzem KaiserFriedrich Wasser getrunken. Die Unterlagen belegen, dass das Wasser danach aus ganz verschiedenen Quellen stammte. Die Kaiser-Friedrich-Quelle verkaufte man 1989 an den Rosbacher Brunnen, 1996 wurden in Offenbach die letzten Flaschen abgefüllt und die Quelle aus wirtschaftlichen Gründen aufgegeben. 1997 ging die Marke an die Trajanus-Quelle in Bad Hönningen. 2001 übernahm dann der Bad Vilbeler Brunnen Hassia Luisen das Unternehmen mitsamt der Marke Kaiser-Friedrich-Quelle und von 2002 bis 2004 diente das Wasser der Löwenquelle der Wetterauer Getränkeindustrie in Schwalheim (Bad Nauheim) als Kaiser-Friedrich-Quelle. Mehr darüber findet Marcus in den Unterlagen nicht und recherchiert selbst über Telefon und Internet. Er erfährt, dass seit 2004 bis heute die Heilquelle in Karben Wasser unter dem Namen Kaiser-Friedrich-Quelle abfüllt. Marcus hat erst vor kurzem eine Kiste gekauft. Und was ist aus der Maschinenfabrik geworden? Die Frage kann ihm sein Vater beantworten, der früher zu MAN Roland berufliche Beziehungen hatte. MAN Roland übernahm 1989 die letzten Lehrlinge von Neubecker nachdem die Firma als einer der letzten Industriebetriebe in Offenbach geschlossen wurde. Die Firma Neubecker war nicht so leicht kleinzukriegen, genauso wenig, wie ihr Gründer damals, der Jahre lang nach der Quelle gebohrt hat. Rachel ist beeindruckt. Spannend, was sich da direkt vor ihrem Atelier abspielte. Gleich morgen wird sie sich eine Flasche Kaiser-Friedrich-Quelle besorgen. Und jetzt versteht sie das unpassende Nebeneinander von dem Kaiser und dem Abfallunternehmen, den grotesken Kontrast.
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Th e m a
Große Klassik intensiv erleben.
SinfExplosion J.S. Bach Chaconne d-moll
G. Mahler Sinfonie Nr. 5 cis-moll
Ilona Fritsch-Strauss, Lesung Stefan Grüttner, Lesung
Anna Lee JiEun, Violine Dirigent: Roland Böer
So, 11. Okt. 2015
Konzertbeginn:
17.00 Uhr
British Vol. 2 Hidden Jewels Edward Elgar
Pomp & Circumstances March Nr.1 Graham Waterhouse
Chieftain‘s Salute Patrik Bishay
The Hound of the Baskervilles und andere
Graham Waller, Great Highland Bagpipe Till Hagen, Sherlock Holmes Tom Jacobs, Dr. Watson Chor ‘fa una canzone‘ Dirigent: Steven Lloyd González
So, 08. Nov. 2015
Konzertbeginn:
17.00 Uhr
Neue Philharmonie Frankfurt Capitol Theater Offenbach 19
thema
ludwigstraße 48-52
mut&liebe
n Im Westend, dem begehrten Wohn- und Villenviertel, entsteht mit Lu-Westend leben nun ein weiteres Bauprojekt, das durch seine Wertigkeit den Charme des Viertels unterstreicht und zugleich durch innovative Konzeptionen neue Impulse für entspanntes und spannendes Leben bereithält. Errichtet wird die Wohnanlage von der WO-AL Bauträger GmbH, einem Joint Venture zwischen der WO R. E. Management GmbH, einem erfahrenen Projektentwickler aus München, und dem renommierten Bauunternehmen Adolf Lupp GmbH + Co. KG aus Nidda. Die Kernkompetenzen, die beide Gesellschaften in diese Partnerschaft einbringen, bilden eine perfekte Symbiose zur Entwicklung und Realisierung anspruchsvoller Immobilien. Mit einer über 100-jährigen Erfahrung steht das familiengeführte Unternehmen Lupp für Qualität und Kompetenz in der Bauausführung. 20
im westend
was neues! Viele Ecken, Straßen, ganze Viertel werden zur Zeit in Offenbach bebaut, mal komplett neu, mal einfach umgestaltet: Die Stadt befindet sich mehr denn je in einem Wandel, der – wie auch immer man diesen Boom von Fall zu Fall bewerten mag – verschiedenste Wohn- und Lebensräume schafft, manchmal auch neue Perspektiven auf Orte, Stadtteile und deren Umgebung bietet.
Ludwigstraße – Leben an der Quelle Wo einst die Kaiser Friedrich Quelle sprudelte, entsteht auf dem knapp 4.000 Quadratmeter großen Grundstück an der Ludwigstraße 48-52 ab Herbst 2015 die Wohnanlage Lu – Westend leben. Hier entstehen insgesamt 74 hochwertige, helle 1-5 Zimmerwohnungen, verteilt auf vier Häuser über einer gemeinsamen Tiefgarage. Der barrierefreie Zugang wird mittels Aufzugsanlagen von der Tiefgarage bis in die Wohnetagen der Häuser ermöglicht. Bodentiefe Fenster eröffnen attraktive Ausblicke und sorgen für eine helle und luftige Atmosphäre, geräumige Balkone und Terrassen erweitern den Wohnraum und schenken Raum im Freien. Wie die neue Wohnanlage selbst, hat auch der Außenbereich künftigen Bewohnern viel zu bieten: Die Mehrfamilienhäuser werden von einer attraktiven m u t & l i e b e S e p t / O k t / N ov 2 0 1 5
mut&liebe
Grünanlage umgeben, die den alten Baumbestand mit einbezieht. Den Architekten Faller & Krück geht es hier vor allem darum, „die Häuser räumlich in die gewachsene Struktur des Stadtteils zu integrieren.“ Dazu beitragen sollen die Formgebung der Gebäude, die Verwendung ausgesuchter, nachhaltiger Materialien, sowie die ökologische Gestaltung des Außengeländes. In konsequenter Umsetzung einer hochwertigen und nachhaltigen Bauweise in Kfw-70-Standard, werden die Mehrfamilienhäuser in Poroton-Ziegelmauerwerk erstellt.
Lu-Westend leben – Infotermin Am Wochenende vom 12. & 13. September zwischen 10.00 und 18.00 Uhr, findet der Vermarktungsstart statt. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen vorbeizukommen, um Projekt und Team von Lu – Westend leben kennenzulernen.
Kultur vor der Tür – So schmeckt Offenbach! Urbaner Flair im eher herrschaftlichen Westend? Er hat sich mittlerweile quasi schon bis vor die Haustüre geschoben. So ist beispielsweise die Kreativität der Kunst- und Atelierstätten „Zollamt Studios“ nicht nur
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Th e m a
beim alljährlichen Rundgang der Hochschule für Gestaltung spürbar, sondern auch bei regelmäßigen Ausstellungen, Veranstaltungen oder im Oktober bei Atelierbegehungen während der Tage der Zollamt – Open Doors. Direkt gegenüber zeichnet sich der Lederpalast im DLM Deutschen Ledermuseum – längst über die Grenzen Offenbachs geschätzt – als innovatives Programmkino aus, das u. a. mit seinen Filmreihen Kino Kulinarisch oder Stummfilm und Ton eine kulturelle Institution geworden ist. Insgesamt gleicht die obere Frankfurter Straße mittlerweile einem kleinem Schlemmerparadies. Egal ob bei Kaffee, Spritz, Livemusik und Antipasti im „Caffé Cuore“, zum Großeinkauf bei „Asia Mekong“ oder beim schnellen Mittagstisch in das „Soupreme“, hier ist täglicher Genuss beinahe Pflicht! Modernes Leben an einem historischen Ort Schon jetzt werden erste Zeichen von Lu – Westend leben zu sehen sein, das – fertig gestellt im Frühjahr 2017 – den historischen Bezug zur ehemaligen Heilquellen-Stätte aufgreift, in dem z.B. das alte Brunnenhäuschen saniert, das originale Firmenschild in die Gestaltung der Grünanlage miteinbezogen wird. Ein moderner Wohn- und Lebensentwurf also, der direkt an der Quelle entsteht, ihr Begrünung und neues Leben beschert. Fürs Westend „frischa“ Wind, für manchen eine neue Heimat...
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Th e m a Foto: © Domicil OF
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ludwigstraße 62 mitten im leben –
lebensqualität im alter
n Der Einzug in ein Seniorenpflegeheim bedeutet für die meisten älteren und pflegebedürftigen Menschen sowie deren Angehörige eine große Veränderung. Wir treffen die Einrichtungsleiterin in den Räumen des DOMICIL Seniorenpflegeheimes, Frau Neele Dreis, um mit ihr über die Philosophie des Hauses zu sprechen. M&L: Was macht den Standort "Offenbach" für die DOMICIL-Seniorenresidenz so attraktiv? Neele Dreis: Offenbach ist eine der fünfgrößten Städte Hessens und grenzt unmittelbar an Frankfurt. Diese zentrale Lage in Hessen und Deutschland ermöglicht es dem Unternehmen seiner Philosophie „Mitten im Leben“ gerecht zu werden. Die DOMICIL Unternehmensgruppe führt insgesamt 29 Einrichtungen in 7 Bundesländern. Bitte erläutern Sie uns diesen Grundgedanken. 'Lebensqualität bis ins hohe Alter für pflegebedürftige Menschen.' Diesen Grundsatz sehen wir, die DOMICILUnternehmensgruppe, als verpflichtende Aufgabe an, der wir uns gern stellen. Der Einzug in ein Seniorenpflegeheim ist eine bedeutende Veränderung für viele 22
ältere und pflegebedürftige Menschen und deren Familien. In enger Abstimmung mit den Bezugspersonen der Betroffenen möchten wir diesen Schritt so einfach und angenehm wie möglich gestalten. Wir möchten, dass unsere Bewohner „Mitten im Leben“ bleiben. Daher betreiben wir unsere modernen Alten- und Pflegeheime nur an ausgewählten Standorten, die es unseren Bewohnern ermöglichen, weiterhin so intensiv wie möglich am täglichen, aktiven Leben teilzunehmen. Sie liegen im Herzen der Stadt und sind mit öffentlichen und privaten Verkehrsmitteln leicht zu erreichen. Ärzte und Einkaufsmöglichkeiten befinden sich stets in unmittelbarer Nähe. Was liegt Ihnen bei der Seniorenbetreuung besonders am Herzen? Unser Ziel ist es, die Selbstständigkeit unserer Bewohner zu wahren und zu fördern. Wir möchten, dass sie ein, ihren körperlichen und geistigen Fähigkeiten entsprechendes, selbstständiges und individuelles Leben führen können. Unser Betreuungs- und Pflegekonzept fördert daher so viel Selbständigkeit wie möglich und leistet so viel Unterstützung wie nötig. m u t & l i e b e S e p t / O k t / N ov 2 0 1 5
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Auch durch die hauseigenen Küchen und Wäschereien kann dies forciert werden. Die Bewohner können durch regelmäßige Küchenrunden mit den Küchenleitern die täglichen Menüs mitbestimmen und auch individuell entscheiden, wie das Waschen ihrer privaten Wäsche erfolgen soll. Möchten Sie die Wäsche eigenhändig in die Wäscherei bringen; soll die gewaschene und gebügelte Wäsche durch das Personal in die Kleiderschränke eingeräumt werden oder möchten sie dieses eigenständig machen – all diesen individuellen Wünschen und Bedürfnissen können die DOMICIL Einrichtungen gerecht werden. Aus welchen Berufsbildern bestehen Ihre Teams? Unser Pflege- und Betreuungsteams besteht aus examinierten Altenpflegern, Krankenschwestern, Krankenpflegern, Ergotherapeuten, Alltagsbegleitern und qualifizierten Pflegekräften. Zudem arbeiten in den Häusern Fachkräfte und angelernte Kräfte in den Bereichen der Reinigung, Wäscherei, Küche, Haustechnik und Verwaltung. Wie sieht der Tagesablauf im DOMICIL aus? Die Bewohner gestalten ihren Tagesablauf in unserem Haus völlig individuell und eigenständig. Natürlich haben wir Veranstaltungsangebote zu bestimmten Uhrzeiten und gewisse Korridore für die Einnahme der Mahlzeiten – jedoch können unsere Bewohner entscheiden, an welchen Aktivitäten sie teilnehmen und wann sie ihre Mahlzeiten einnehmen möchten. Welche Veranstaltungen bieten Sie an? Unser Veranstaltungskalender ist vielschichtig und komplex. Täglich werden sowohl Gruppen- als auch Einzelbetreuungsmaßnahmen angeboten. Angefangen bei der täglichen Morgenrunde, in der zur zeitlichen Orientierung der Wochentag und das Datum angesprochen, sowie aktuelle Zeitungsartikel vorgelesen und darüber geredet wird. Im Rahmen der Einzeltherapien liegen Schwerpunkte bei der Behandlung von Spastiken, Laufübungen zur Förderung der Selbständigkeit, aber selbstverständlich auch bei Gesprächen mit den Bewohnern die die Steigerung des Wohlbefindens anstreben. Folgende Gruppenangebote finden sich regelmäßig in unserem Veranstaltungskalender wieder: Wöchent24
Offener Mittagstisch im DOMICil Nach Voranmeldung am Vortag (oder Wochenanmeldungen) steht der Mittagstisch im DOMICIL für alle offen. Das Menü kostet 5,00 Euro. Täglich 12.00 – 14.00 Uhr Ludwigstr. 62, OF, Tel. 069 8477880 offenbach@domicil-seniorenresidenz.de
licher Gottesdienst, Gedächtnistraining, Atem- und Entspannungsrunden, Sitz-Tanz, Besuch des Therapiehundes sowie Musiktherapie mit der Musikschule Offenbach. Zusätzlich werden mehrfach wöchentlich Sonderveranstaltungen wie zum Beispiel der Männerstammtisch, ein Hildegard-Knef-Abend, unsere jahreszeitlichen Feste, Bingo-Nachmittage oder Ausflüge zum Beispiel zum Bembelboot, in das Ringcenter oder ins Stadion des OFC angeboten. Kann man sich in Ihrem Hause ehrenamtlich engagieren? Ehrenamtliche Mitarbeiter werden immer gesucht und im Haus gern gesehen. Diese tragen dazu bei, den Alltag unserer Bewohner angenehmer und schöner sowie abwechslungsreicher zu gestalten. Mit einer ihrer ersten Anlaufziele wird die Abteilung der Betreum u t & l i e b e S e p t / O k t / N ov 2 0 1 5
ung sein, die den Ehrenamtlichen mit Rat und Tat zur Seite steht und den Start im Haus erleichtert. Sie werden integriert in die Begleitung von Ausflügen, Veranstaltungen und Gruppenaktivitäten bis hin zur individuellen Betreuung einzelner Bewohner. Wir berücksichtigen die Wünsche der Ehrenamtlichen hinsichtlich der Zeit sowie persönlichen Vorlieben und Grenzen im Hinblick auf das Betätigungsfeld. Wir kümmern uns um die Einarbeitung, den Kontaktaufbau und den Austausch mit anderen Helfern. Denn unsere ehrenamtlichen Engel liegen uns sehr am Herzen und sind eine sehr wichtige Stütze unseres Hauses. Die Anerkennung und Dankbarkeit der Bewohnerinnen und Bewohner ist meist sehr groß, sodass die Ehrenamtlichen gerne ins Haus kommen. / von Sabine Börner /
Infos: DOMICIL-Seniorenpflegeheim
Ludwigstraße 62, OF www.domicil-seniorenresidenzen.de
Friseursalon
HAARmonie Inh. Manal Jaber auch 'heiße Schere'
Sprendlinger Landstr. 3 • 63069 Offenbach
Telefon 0 69 / 86 00 45 55
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der name ludwig ist althochdeutsch. hlut {laut, berühmt} & wig {kampf, krieg}. lutz ist quasi eine koseform, ein spitzname. der name jahnke entstand aus dem rufnamen johannes des täufers {hebräisch »gott ist gnädig«}. im ausgehenden mittelalter war er der häufigste aller kirchlichen rufnamen. das der lutz jahnke komischerweise sein 600qm-designstudio & die »afip!« in der ludwigstraße ausgerechnet auch noch auf dem goetheplatz hat, muss ein seltsamer, 1461 tage andauernder zufall sein. »akademie« leitet sich vom ort der philosophenschule platons ab {athen/griechenland}. in der metaphysik & erkenntnistheorie, in der ethik, anthropologie, staatstheorie, kosmologie, kunsttheorie & sprachphilosophie setzte er maßstäbe. in der moderne wurde platonisches gedankengut insbesondere von den denkern der »marburger schule« des neukantianismus verwertet. charakteristisch ist für diesen außerdem das neu erwachte interesse an einer geltungstheoretischen begründung der geisteswissenschaften & das interesse an einer philosophischen begründung der politischen theorie. »für« bedeutet eine handlung oder sache zu tun, zu begünstigen oder zu realisieren. es steht für den lohn oder den gegenwert von etwas. »interdisziplinäre« oder fächerübergreifende arbeitsweise umfasst unabhängige einzelbereiche. unterschiedliche {wissenschaftliche} fragestellungen & methoden bilden neue ansätze erst durch eine kombination der fachgebiete.
afip
afip-prof-georg-christof-bertsch-2015-watermapping
typisch für interdisziplinäre projekte sind das überschreiten von disziplingrenzen sowie ein zusammenspiel von gesellschaftlich-politischen & wissenschaftlich-analytischen entscheidungs- bzw. problemlösungsprozessen. »prozesse« sind verläufe, entwicklungen, art & weise als auch systeme von bewegung{en} — zeitlich & räumlich.
ein »happening« ist eine improvisierte intervention direkt mit dem publikum. es wird mit in die künstlerischen handlungen einbezogen, wobei der geschehensablauf nicht von vornherein festgelegt ist. je nach reaktion der zuschauer kann unterschiedlich improvisiert werden. kunst wird mit dem alltäglichen leben verbunden. die internationalen kunstmärkte seit den 1970er jahren bis heute stehen unübersehbar im einfluss von happening- & fluxus.
»unternehmenskultur« ist zu einem schlüsselbegriff für ein funktionierendes unternehmensgebilde & der mitarbeitermotivation geworden. eine positive kultur wirkt sich auf verschiedenste unternehmensbereiche förderlich aus. sie steigert die identifikation der mitarbeiter mit dem unternehmen, erzeugt wir-gefühl, verringert mitarbeiterfluktuation & steigert die wettbewerbsfähigkeit. kultur entsteht durch das {hinter}fragen von normen & werten & durch das beobachten von verhaltensweisen. dies geschieht in der ludwigstraße {112a} in offenbach am main. | diplom designer lutz jahnke | www.afip-hessen.de | www.fb.com/afip.hessen
akademie für interdisziplinäre prozesse 26
udwigstr. 112a/goetheplatz
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neu im nordend: markttag auf dem goetheplatz
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jeden donnerstag 15.00 bis 20.00 uhr Im Norden Offenbachs ist viel los: der Hafen, als Erweiterung des Nordends wächst stetig und auch das Nordend selbst und seine Bewohner verändern sich. Immer mehr Menschen legen Wert auf gesunde Ernährung. Qualität und Herkunft ihrer Lebensmittel sind ihnen wichtig. Das Standard-Angebot von Discountläden reicht vielen nicht mehr aus. Ein Angebot mit hochwertigen biologischen Produkten aus der Region fehlte jedoch bisher im Nordend. Der Weg zum Wochenmarkt auf dem Wilhelmsplatz ist für Berufstätige aus dem Nordend mit wenig Zeit manchmal etwas zu weit. Das Quartiersmanagement der Stadt Offenbach hat sich aus diesem Grund des Themas Nahversorgung im Nordend angenommen und sich für die Einrichtung eines kleinen Versorgermarktes eingesetzt. Mit Erfolg: Ab dem 24. September 2015 wird immer donnerstags in der Zeit von 15.00 bis 20.00 Uhr ein kleiner Erzeugermarkt auf dem Goetheplatz Stellung beziehen. Verschiedene Marktbeschicker werden hier vertreten sein: Der Dottenfelderhof aus Bad Vilbel wird Backwaren und Käse aus eigener Produktion sowie andere m u t & l i e b e S e p t / O k t / N ov 2 0 1 5
Milchprodukte anbieten. Der Biolandbetrieb „Ackerlei“ aus Bruchköbel präsentiert sein Sortiment mit regionalem und saisonalem Obst und Gemüse sowie Eiern. Beide Betriebe haben auch ein kleines WurstAngebot im Repertoire. Der am Goetheplatz ansässige Wein- und Whisky Laden „Genussverstärker“ lädt an den Markttagen mit einem Weinausschank zum Verweilen ein. Außerdem können hier die in Offenbach produzierten Chutneys, Marmeladen und Soßen aus der Manufaktur „Genusswolke“ erworben werden. Derzeit sucht das Quartiersmanagement noch nach einem Fleischer, um das Angebot auf dem Markt mit wertigen Fleisch- und Wurstwaren zu komplettieren. Wir sind gespannt. Fest steht, dass sich schon jetzt viele Bewohner auf das „Märktchen“ im Nordend freuen. Wenn sich dadurch der Goetheplatz zu einem zentralen Treffpunkt im Nordend entwickeln würde, wären kaum noch Wünsche offen.
Infos: Projekt 'Besser leben in Offenbach'
Sabine Süßmann suessmann@gbo-of.de 27
försterianer
ludwigstr./ecke goethestr.
Irina / Stud. Romanistik, Pädagogik / geb. in Russland
Wohnzimmer und Mittagstisch, Urgestein und Szenekneipe im Quartier: das Förster's ist Heimat für Nordendbewohner, Studenten oder Messegäste. Der Fotograf Nicolas Carbenay portraitierte Gäste und Mitarbeiter.
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Jaswant Singa / Koch aus Indien Michael E. / Unternehmer
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Prometheus / Künstler / Offenbacher Junge Frau aus dem Nordend
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ludwigstraße 151
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ein ort der lebendigen auseinandersetzung
das talberg museum
n Das Talberg Museum, in einem der schönsten Hinterhöfe Offenbachs gelegen, ist mit der Ludwigstraße auf eine Art und Weise verbunden, die man als einen paradoxen Zufall bezeichnen könnte. Ruben Talberg selbst begreift die Verbindung als Lebensparallele. Der in Heidelberg geborene deutsch-jüdische Künstler setzt sich in seinem Werk kontinuierlich mit der Ungeheuerlichkeit des Holocaust sowie der jüdischen Geschichte auseinander. Auf einer Reise nach Auschwitz sah und fotografierte er in einer Vitrine jenen Koffer, der der Offenbacher Lederfabrikantenfamilie Schönhof (Otto Israel Schönhof, gebürtig 1870 in Offenbach am Main) gehört hatte. Um die Jahrhundertwende hatte Otto Schönhof die Offenbacher „Schuh- und Lederwarenfabrik Schönhof-Strauss“ von seinen Eltern übernommen. Das Ehepaar Schönhof wohnte zunächst in der Sprendlinger Landstr. 3; im Jahr 1929 zog es mit seinen beiden Töchtern Margarethe und Elsbeth in die Bismarckstr. 67. 1940 wurden Otto und Paula Schönhof gezwungen, in die Ludwigstraße zu ziehen. Die Töchter waren in den dreißiger Jahren in die USA ausgewandert. Die Adresse auf dem Koffer in Auschwitz lautet Ludwigstraße 28. Zwar hatte Ruben Talberg den Koffer nicht als erster entdeckt, für ihn jedoch war der Fund
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von Ingrid Walter, walter-wortware.de so ergreifend, dass er ihn künstlerisch verarbeitete. Er selbst hatte sein Atelier zunächst in der Bismarckstraße, wo er genau gegenüber auf die Stolpersteine stieß, die an die Lederfabrikantenfamilie Schönhof erinnern. Er suchte damals nach einem größeren Atelier und hatte sich in der Ludwigstraße eine leerstehende Schreinerei angesehen. Die Geschichte der Familie Schönhof gab den letzten Anstoß für seinen Umzug in die Ludwigstraße. Er sanierte die Schreinerei in der Ludwigstraße 151 aufwändig, richtete in den oberen Räumen seine Ausstellungshalle (ab 2011 Talberg Museum), in den unteren sein Atelier ein. Eine der Ausstellungen, die er dort realisierte, trug den Titel
Fotos: © Ruben Talberg Teil des Triptychons, ohne Titel, 2015, mixed media, 140x100cm
„Durchkämmung“ und das mit einer Emulsion behandelte Foto des Koffers der Familie Schönhof, war eines der gezeigten Kunstwerke. Zu seiner Inspiration sagt Ruben Talberg: „Auch ich habe diese Stationen in Offenbach, mehr oder weniger freiwillig, durchlaufen. Das war für mich mehr als ein bloßer Zufall. Hintergründig und – paradoxerweise – geradezu mit Händen zu greifen.“ Inzwischen realisiert Ruben Talberg in seinen Räumen, die er als Künstlermuseum in der Tradition m u t & l i e b e S e p t / O k t / N ov 2 0 1 5
ähnlicher solcher Einrichtungen konzipiert hat, die achte Ausstellung. „Prometheus“ umfasst einen Zyklus von Mixed-Media-Bildern, die in der Gestaltung dem alchemischen Prinzip der „Conversio oppositorum“, der Umwandlung der Gegensätze folgt. Diese Umkehrung, die er realisiert, indem der er die Rückseite der Bilder mit Öl, Acryl, Sand, Stroh und Feuer bearbeitet, die so zum eigentlichen Tatort, zur Vorderseite werden, ist über die Zeit zu seinem „Markenzeichen“ geworden. 31
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Ruben Talberg
Prometheus ist der Feuerbringer und ein Widersacher des Zeus, den er mit List und Witz bekämpft. Ruben Talberg begreift seine Kunst und auch das Museum in gewisser Weise als Provokation gegen die reaktionären und etablierten Kräfte. Entsprechend sieht man auf den aktuellen Bildern verschiedenste Symbole wie Dollarzeichen oder Logos wie das Medusenhaupt alias Versace oder den Pegasus, der für den amerikanischen Ölkonzern Mobil steht. Natürlich sind diese ihrerseits der antiken Mythologie entlehnt und als Logos, im Zeichen des Kommerzes, ihres ursprünglichen Sinnes beraubt.
Mit dieser Technik der Bricolage provoziert und hinterfragt Talberg den totalen Kommerz des neuen Jahrtausends. Jedenfalls versteht er sich als politischen Künstler – und er hat am Kunstmarkt Erfolg. Seine Werke wurden beispielsweise über das Ketterer Auktionshaus verkauft. Mittlerweile werden Beträge jenseits der 100.000 Euro-Marke erzielt. Daneben gibt er jedes Jahr neue Editionen heraus, deren limitierte Exemplare auch für kleines Geld, ab 50 Euro, zu haben sind. Talberg lebt seit Beginn seiner Künstlerlaufbahn vor dreißig Jahren von seiner Kunst. Noch während seiner Schulzeit begann er angeregt durch seine amerikanische Verwandtschaft autodidaktisch zu malen. Während seiner jüdischen, philosophischen und künstlerischen Studien in Heidelberg, Frankfurt, Tel Aviv und New York hatte er bereits 1986 seine erste Einzelausstellung. Sein Oeuvre ist voller mysteriöser Zeichen und Symbolik, wie Chiffren aus 32
einer anderen Welt, die fast direkt auf eine dritte magische Dimension anspielen. Die Verwendung von Sand, Teer, Blut, Federn, Holz etc. bildet ebenfalls eine Verbindung hin zur Alchemie, Kabbalah, Voodoo u.a., was ihn als Künstler fasziniert.
Lesereihe 'Wortwandlungen' mit der Gruppe 'Autoren unterwegs' im Talberg Museum Ludwigstrasse 151, OF
03. Sept. und 05. Nov. | 19.30 Uhr | Das Künstlermuseum, das in diesem Juli sein 4-jähriges Bestehen mit einem großen Sommerfest gefeiert hat, sieht Talberg als lebendigen Ort der Auseinandersetzung mit dem Gestern und dem Heute, als eine Art Kunstkraftwerk. Das Sommerfest war auch der Auftakt für eine zweimonatliche Lesereihe „Wortwandlungen“ mit der Gruppe „Autoren unterwegs“ (Katharina Eismann, Johann Kneißl, Leo Pinkerton, Malgorzata Scholz, Ingrid Walter und Gisela Wölbert), die einen lebendigen Dialog mit den Bildern versucht. Die nächsten beiden Lesungen in dieser Reihe finden am 3. Sept. und am 5. Nov. 2015 jeweils um 19.30 Uhr im Talberg Museum statt. Der Eintritt beträgt 7,- Euro. Die Lesungen werden im nächsten Jahr fortgesetzt. Infos: www.talbergmuseum.net Ludwigstraße 151, OF
Bernardstr. 63a/Goetheplatz • www.die-genussverstaerker.de
Specials & Tastings (Auswahl) 19. Sept.: Stadteilfest auf dem Goetheplatz & Winzer vor Ort 20. Sept.: Whisky for Beginners 27. Sept.: Käse und Wein – eine kulinarische Verkostung 11. Okt.: Scotish Whisky Tour – Whiskytasting durch die schottischen Regionen 29. Okt.: Craft Beer Tasting 08. Nov.: Red Red Wine – Weinverkostung 14. Nov.: Whisky-Flohmarkt 28. Nov.: Bernard lädt – Die Perlen des Nordends Infos & Anmeldung: www.die-genussverstaerker.de
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P ro j e k t
Open house zollamt studios Frankfurter Str. 91, OF
Sa. o3 Okt. | 14.00 – 19.00 Uhr | Offene Ateliers, Büros, Studios, Touren Vernissage, 19.00 Uhr: Ausklang
SO. o4 Okt. | 13.00 – 18.00 Uhr | Offene Ateliers, Büros, Studios, Touren
open house 1 jahr zollamt studios Infos: www.zollamtstudios.de
n Bald ist es ein Jahr her, dass der hessische Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir die Zollamt Studios in der Frankfurter Straße feierlich eröffnete. Fast zehn Jahre stand das unauffällige Gebäude direkt gegenüber vom Ledermuseum leer. Heute beleben insgesamt rund sechzig Gestalter, Filmer, Künstler und andere Kulturunternehmer vom Bühnenbildner über den Dramaturg bis hin zum Architekten und sogar ein Tattoo Studio, die Zollamt Studios und setzen damit einen neuen kreativen Dreh- und Angelpunkt in die urbane Landschaft von Offenbach. Die HfG hat im Erdgeschoss die Zollamt Galerie errichtet. Hier finden seit der ersten Stunde Ausstellungen von Studierenden, befreundeten Akademien und Universitäten sowie externen Künstlern und Gestaltern statt. Im ersten Stock ist das Institut für Klangforschung (kurz: IfK) eingezogen. Das IfK ist eine bundesweit einmalige Einrichtung zur Förderung und Professionalisierung des musikalischen Nachwuchses. Unmittelbar nach dem Startschuss kam das zustande, was sich alle Initiatoren der Zollamt Studios – von GBO über die Wirtschaftsförderung, der IHK Offenbach, dem Amt für Kulturmanagement sowie der HfG Offenbach vorgestellt hatten: Das Zusammenkommen unterschiedlicher kreativer Kompetenzen befördert einen regen Austausch zwischen den Mietern, zahlreiche Ausstellungen und Bildungsangebote in Form von Seminaren, Workshops und gemeinsamen Aktionen
finden im Wochentakt statt. Die Zollamt Studios haben sich binnen kürzester Zeit etabliert und strahlen in die Rhein-Main Region. „Der spannende Austausch fand von Beginn an statt – und zwar sowohl auf als auch zwischen den sechs Etagen“ so Loimi Brautmann, der mit dem Urban Media Project als einer der ersten in die Zollamt Studios gezogen ist. Jungen, kreativen Unternehmen ist oft eine luxuriöse Ausstattung weitaus weniger wichtig als eine gute Nachbarschaft, reger Austausch und Kooperationsmöglichkeiten. Alle diese Anforderungen sind in den Zollamt Studios gegeben und werden zudem aktiv von der GBO befördert. Hinzu kommt eine optimale Lage im Herzen der Innenstadt, die auch für die Mieter von außerhalb eine sehr gute Anbindung an S-Bahn und Autobahn bietet. Dieser Erfolg will gefeiert werden: Zollamt Studios – Open House! Am ersten Oktoberwochenende öffnen die Zollamt Studios für zwei Tage ihre Türen: Studios, Büros, Ateliers, Werkstätten stehen für Interessierte offen. Zudem finden Führungen zu den Themen „Design“, „angewandte Kunst“, „Bewegtbild“, „Sound“ sowie „interdisziplinär“ statt. Max Pauer vom Forum 1822 kuratiert die Ausstellung „Inside Zollamt Studios“. Hier werden spannende Arbeiten unterschiedlicher Mieter aus den Zollamt Studios vorgestellt. 33
Th e m a Alle Abbildungen © Klingspor Museum Offenbach
schriftkunst in der ludwigstraße
ein fenster zur welt
von Dr. Dorothee Ader, Klingspor Museum
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ludwigstr. 140/142
mut&liebe
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mut&liebe n …Spritzendes Blei erfüllet die Form und sauber gehobelt, fix und fertig, verlässt mit Tausenden gleicher Gestalt, stoßweise weiterrückend, der Buchstabe seinen Geburtsort, blank liegt er da und erkaltet – eh er sichs selber versieht… ‚Die Schriftgießerei im Schattenbild‘ von 1918 beschreibt eindrücklich die Entstehung einer Druckschrift in der Schriftgießerei der Gebrüder Klingspor in Offenbach am Main. Die Ausgabe, die in Scherenschnitten des Schriftgestalters Rudolf Koch die Abläufe der Werkstätten zeigt, liest sich heute als ein Sammelsurium ausgestorbener Berufe. Stempelschneider, Justierer, Handgießer und Setzer, Holzschrifter, Fertigmacher und Buchdrucker arbeiteten daran, dass Schriftentwürfe zu Lettern gegossen und zu Papier gebracht werden konnten. Das Gebäude der Schriftgießerei Gebr. Klingspor beherbergte in der Ludwigstraße 140/142 neben 15 Gießmaschinen eine galvanoplastische Anstalt und ab 1904 einen fotochemografischen Bereich. Eine Hausdruckerei und eine Fachschreinerei, die hauptsächliche Setzermöbel herstellte, ergänzte die Gewerke, die dazu beitrugen, dass die Firma umfassend das Gebiet der Schriftherstellung einschließlich des Drucks ihrer Werbemittel abdecken konnte und die beachtliche Anzahl von 368 Mitarbeitern im Jahr 1926 beschäftigte.
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1892 hatte Karl Klingspor die Leitung der kleinen Rudhard’schen Gießerei in Offenbach am Main übernommen, die ihren Sitz damals in der Domstraße 55 hatte. Noch Jahrzehnte später beschreibt Karl Klingspor in einem Brief seinen schwierigen Start ins Geschäftsleben: „Mit welchen Hoffnungen war ich einst zur Rudhard’schen Gießerei gekommen, und wie sehr hat mich dann dieses kleine verkümmerte Geschäft enttäuscht, welche Sorgen brachte es mir und meinem Bruder durch Jahre.“ Mit dem Umzug in die Ludwigstraße im Jahr 1897 vergrößerte sich nicht nur das Platzangebot, auch in neue Technik wurde investiert, und der wirtschaftliche Erfolg begann mit den berühmten Jugendstil-Schriften von Peter Behrens und Otto Eckmann um die Jahrhundertwende. Geschäftsbeziehungen wurden in die USA und Südamerika, später auch nach Indien, Südafrika, Australien und Neuseeland geknüpft. Der Verkaufserfolg von Rudolf Kochs Schriften ermöglichte 1913 einen dreistöckigen Neubau und 1920 konnte der angrenzende Fabrikbau der Firma Volkert & Schröder angekauft werden, so dass die Schriftgießerei Klingspor 1938 mit 7756 qm Fläche das Bild der Ludwigstraße maßgeblich bestimmte. Der parallel zur Kaiserstraße verlaufenden bis heute zentralen Achse als Nord-Süd-
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Passage durch die Stadt folgte man, bis die Goethestraße gekreuzt war; dann fanden sich linker Hand die im Rechteck angelegten Trakte der Firma. Unter der Führung von Karl und seinem Bruder Wilhelm Klingspor war die ehemals kleine Schriftgießerei zu einem weltbekannten Unternehmen avanciert, dessen innovative Schriften bis heute in Entwürfen und Schriftproben einen Kernbestand des Klingspor Museums ausmachen und Offenbach einen Ruf als Stadt der Schriftkunst verschaffen. Karl Klingspor erinnerte sich in seinem Brief von 1942 auch an die Jahrzehnte in der Ludwigstraße, in denen „aus Sorge und Bitterkeit eine leidenschaftliche Liebe, aus der Schriftgießerei ein Beruf, und ich kann wohl sagen – eine Berufung“ wurde. 1956 übernahm die D. Stempel AG Anteile der Firma und einen Teil der Schriften in ihr eigenes Programm. Die Firma Klingspor arbeitete weiter als Chemigraphische Anstalt bis sie 1984 verkauft wird und kurz darauf in Konkurs geht. Heute befindet sich u.a. die Lebenshilfe e.V. auf dem ehemaligen Firmengelände in der Ludwigstraße 140/142.
'Das galvanische Bad' aus ‚Die Schriftgießerei im Schattenbild‘ von Rudolf Koch, 1918 © Klingspor Museum
Infos: Klingspor Museum Offenbach
Herrnstraße 80, Offenbach www.klingspor-museum.de
Die nächsten Termine nach der Sommerpause: Freitag, 25. September und 30. Oktober. Triff deine Stadt, Infos und Anmeldung unter bankkollektiv-of@gmx.de oder www.facebook.com/bankkollektiv
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Wilhelmsplatz 12 D-63065 Offenbach Fon: 069 883333 Fax: 069 885040 www.buchladenammarkt.de Mail: info@buchladenammarkt.de
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Sten Eichhorn und Berenike Eimler vom Projekt 'örbn'
ludwigstr- 149
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'örbn'
projekt kulturcafé
n Ein paar Schritte weiter Richtung Süden, wo sich Ludwig- und Bettinastraße kreuzen, könnte im Herbst dieses Jahres ein vielfältiges Kulturcafé als Pilotprojekt seine Türen für aktive Stadtbürger und kulturinteressierte Kaffeeliebhaber öffnen. Hinter dem Namen „örbn“ steckt die Idee, die Stadtidentität und kulturelle Vielfalt Offenbachs zum öffentlichen Thema zu machen. Es sind Diskussionsrunden und Vorträge mit interessanten lokalen und regionalen Persönlichkeiten geplant, damit Unternehmen, Keyholder, Bürger und Studierende einfacher in Kontakt kommen können und im „örbn“ eine offene Plattform finden. Das „örbn“ beinhaltet eine installierte Ausstellungsfläche, die vor allem für HfG-Studenten zur Verfügung stehen soll. Für Studenten soll es generell Vergünstigungen geben. Momentan arbeitet die Kommunikationsdesign-Studentin Berenike Eimler (HfG OF) an der Gestaltung und dem Veranstaltungsprogramm der Location. Die großen hellen Räumlichkeiten, die bereits seit mehreren Jahren leer stehen, ermöglichen parallel auf einer transparenten Ebene: Kunstausstellungen, kulturelle Veranstaltungen und Konzerte im Cafébetrieb. Wer in Zukunft ins „örbn“ kommt, wird von Sten Eichhorn leidenschaftlich mit bestem Fairtrade- und Bio-Kaffee und selbstgemachtem Kuchen in die Kultur des „örbn“ eingeführt. Das Pilotprojekt braucht noch dringend finanzielle Unterstützung für die Umsetzung und sucht Gönner, die für fünf Jahre einen Teil der Miete übernehmen können, damit sich das Kulturprogramm besser finanzieren lässt. Wer dem Verein örbn e.V. beitritt, wird die Hauskonzerte, Vorträge und Workshops des „örbn“ immer kostenfrei besuchen dürfen. Das Projekt wird auf der Crowdfunding-Platttform StartNext zu finden sein und für Spenden zur Startfinanzierung offen stehen. Wenn das Projekt realisiert wird und in den nächsten fünf Jahren gute Resonanz findet, überlegen die Gründer auch in anderen Städten zu helfen, ähnliche Kulturräume nach diesem Modell einzurichten. 37
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thema
der
kiosk
von Christine Ciampa
n Ludwigstraße 164, 200m vom Nordring entfernt, zwischen André- und Bettinastraße, liegt der Einkaufskiosk Köksal. Auf den ersten Blick ein unscheinbares „Wasserhäuschen“, wie es viele in Offenbach gibt, mit dem üblichen Angebot an Getränken, Tabak, Zeitschriften und Süßwaren. Was auffällt: Auf dem kleinen Platz vor der Trinkhalle, möbliert mit zwei wackligen Stehtischen, aufgetürmten Wasserkisten, mittendrin ein aufgeklapptes Backgammon Brett, herrscht von morgens bis abends reger Betrieb. „Der Kiosk ist schon immer ein zentraler Treffpunkt für die ganze Nachbarschaft“, erzählt einer, der es wissen muss. Aykut Argun ist 38 Jahre alt und kommt seit seiner Kindheit hierher. Er ist im Nordend groß geworden, in der Lilistraße, wo er heute noch mit seiner Frau und seinen zwei Söhnen lebt, hat die Goetheschule besucht und auf der Schiller sein Fachabitur gemacht. „Als ich '85 mit meinen Eltern eingezogen bin, waren wir die einzige türkische Familie im Haus. Heute wohnen hier viele verschiedene Nationalitäten, vor allem aus Ex-Jugoslawien und Afghanistan. Die meisten Deutschen sind weggezogen.“ Frau Köksal, die den Kiosk 30 Jahre lang betrieb, hat sich vor zwei Jahren aus dem Tagesgeschäft zurückgezogen, das seitdem Angestellte für sie weiterführen. Der gelernte Einzelhandelskaufmann Aykut fühlt sich als Stammkunde mitverantwortlich dafür, dass das Fortbestehen dieser wichtigen sozialen Institution im Viertel gewahrt bleibt. Alkohol wird zwar verkauft, darf jedoch nicht vor Ort konsumiert werden. Auf Einhaltung wird streng geachtet, schließlich kommen auch viele Kinder aus der Nachbarschaft vorbei. „Respekt und gegenseitige Wertschätzung sind die Schlüsselwörter“, betont Akyut, der ein T-Shirt mit der Aufschrift Istanbul Beyefendisi (Istanbul Gentleman) trägt. Solange dieser ungeschriebene Kodex 38
eingehalten wird, ist am Kiosk Platz für alle – nicht nur für die, die schon immer hier leben, sondern auch für die Arbeiter von den vielen neuen Baustellen in der Umgebung, für zufällige Passanten und für Neuhinzugezogene. Das neue Hafenviertel und das vielbeschworene Zusammenwachsen mit dem Nordend sieht Aykut kritisch. „Du glaubst doch selbst nicht, dass Leute, die sich Wohnungen für 300.000 EUR kaufen können, etwas mit uns ‚armen Ausländern' hier im Ghetto zu tun haben wollen?“ Er war früher in der SPD politisch
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ludwigstraße 164
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Fotos: © Nicolas Carbenay
aktiv, hat sich jahrelang für eine neue Schule, eine Kita und für einen Fußballplatz im kinderreichen Nordend eingesetzt, passiert sei nie etwas. „Jetzt, wo die Reichen herziehen sollen, geht das plötzlich alles“, sagt er verbittert. Mourad, ebenfalls Stammgast am Kiosk, sieht auch Positives in der Entwicklung: „Von Kita, Schule und Rewe können wir auch profitieren. Aber die Politiker müssen dafür sorgen, dass die Menschen von hier nicht vertrieben werden, weil sie sich die Mieten nicht mehr leisten können.“
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Für den höflichen jungen Mann marokkanischer Abstammung, der sich unter dem Künstlernamen Mourad Kill einen Namen als Rapper gemacht hat, ist Offenbach, das Nordend und der Kiosk „Heimat“. „Am Kiosk fragen wir nicht nach deiner Herkunft oder Religion. Religion ist für mich Privatsache und hat nichts mit Stress und Kriegen zu tun.“ Seine Freunde nicken zustimmend. David Petras, gebürtiger Offenbacher, hat 15 Jahre in Griechenland gelebt. Vor einem Jahr ist er zurückgekommen. Die beiden haben sich über ihre Liebe zum HipHop auf Facebook kennengelernt und irgendwann festgestellt, dass sie nur wenige Meter voneinander entfernt im Nordend wohnen. Jetzt treffen sie sich am Kiosk oder im Studio anstatt im Netz. Auch Andreas, aka NDL, kommt immer wieder gerne her. Der Neu-Isenburger Rapper hat früher bei der EVO gearbeitet und stellte schon damals fest: „Die Ludwigstraße lebt!“ 40
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atelier kollektiv
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ludwig
n Der Sommer in Offenbach trägt besondere Blüten: Am Ende der Ludwigstraße in Richtung Mainufer gegenüber der Heyne Fabrik sind ganz frisch fünf junge Illustratorinnen, Designerinnen und Kulturvermittlerinnen eingezogen. Eine länger leerstehende Ladenfläche hat sich in ein großzügiges Atelier verwandelt, in dem gemeinschaftlich neue urbane Projekte, kreative Interventionen und Ausstellungen entwickelt werden. Aktuell entstehen Schrift-Plakate, Bild-Collagen, detaillierte Illustrationen und ein umfangreiches Konzept für ein Kulturcafé, das auch bald im Nordend eröffnet werden soll. Bei den fünf Existenzgründerinnen und Selbstständigen, die teilweise in der Hochschule für Gestaltung Offenbach und teilweise im Hafengarten zusammen gewachsen sind, stehen die Themen aktive Stadtentwicklung und interkulturelles Zusammenleben in Offenbach im Mittelpunkt. Die Ateliergemeinschaft wurde sehr herzlich im Nordend aufgenommen und die engagierten Frauen freuen sich über das rege Interesse der Anwohner und Kinder, die bereits einen Kühlschrank, Milchreis und eine Wassermelone gesponsert haben. Das Atelier-Kollektiv „Ludwig“ nimmt auch am „Bankkollektiv“ teil, was bedeutet, dass immer am letzten Freitag im Monat ab 16.00 bis 19.00 Uhr Sitzgelegenheiten vor der Tür bereit stehen. Dabei ist es schon zum Ritual der Gruppe geworden, die Stufe vor dem Atelier zum Zusammensitzen zu nutzen. Auch wenn das Atelier vorerst temporär gedacht ist, wird jeder, der an der Glasfassade des Kollektivs „Ludwig“ in der Ludwigstraße 197 vorbei kommt, nachhaltig angelächelt. Offenbach freut sich über ein neues kleines Nest der Großstadtidylle, das sich für mehr Bürgerinitiative und kulturelle Vielfalt einsetzt. Für die Ermöglichung der Zwischennutzung dankt das Kollektiv ganz herzlich dem Kurator der Heyne Kunst Fabrik, Thomas Kypta, der Hausverwaltung und dem Hausmeister der Ludwigstraße 197.
Das Wollgeschäft im Offenbacher Nordend Garne u.a. von Atelier Zitron | Bremont | Debbie Bliss | Geilsk | Lamana | Mirasol | Rowan | Strick- und Häkelkurse für Anfänger und Fortgeschrittene m u t & l i e b e S e p t / O k t / N ov 2 0 1 5
Taunusstr. 1 | Offenbach | Tel 069-87 202 153 maschenwahn@posteo.de | www.maschenwahn.eu
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hafengarten geht weiter
n „Hier bleibt die Zeit stehen. Man hat die Möglichkeit, mitten in der Stadt den Pflanzen beim Wachsen zu zuschauen“, erzählt Alexandra Walker, die Projekt-Koordinatorin des Hafengartens. Sie ist seit März 2014 zuständig für Materialbeschaffung, Medienarbeit, Administration, Stromund Wasserversorgung und für die Anliegen der Hafengärtner. Die Gemeinschaft besteht zu 2/3 aus Bewohnern des Nordends, der übrigen kommt aus anderen Stadtteilen. Hier begegnen sich Menschen unabhängig von Herkunft, Religion oder Einkommen. Wasser, Erde, Sonne, Luft verbindet alle zu einer großen Familie. Jeder entscheidet selbst, ob er mehr Gemüse anbaut, oder eine reine Blumen-Oase aus seinem Gartenteil macht. Der Kreativität und individuellen Gestaltung sind keine Grenzen gesetzt. Daneben gibt es diverse Events offen für alle Offenbacher: Töpfer-Workshop, Koch-Treffen, Autorenlesungen und Sommerfeste. Oder praktische Tipps z.B.: wie bepflanze ich meinen Balkon oder bereite eine hausgemachte Limonade vor. Bereits in der 3. Saison haben hier ca. 150 Hafengärtner eine grüne Oase direkt neben der Großbaustelle am Hafen geschaffen. Im August steht der große Umzug an. Die neue Fläche wird nur um ein paar Meter versetzt und ist ein Teilgelände des Gutsche-Parks. Das Grundstück wird allerdings kleiner ausfallen. Für die Gärtner bedeutet dies, etwas näher beisammen zu rücken. Und vielleicht wird dadurch noch mehr untereinander kommuniziert. Bis Mitte Oktober muss der Umzug abgeschlossen sein. Das wird eine große Herausforderung für die Gärtner und die Organisatoren, aber das Projekt 'Hafengarten' wird weiterleben. / von Anna Franz /
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kleines projekt mit
großer freude n Es ist laut, wenn man am Werkraum der Schule am Goldberg vorbeigeht: Hammerschläge und metallisches Geklapper. In der Schule mit Förderschwerpunkt geistige Entwicklung und motorische und körperliche Entwicklung wird mit viel Freude an einem neuen Projekt gearbeitet. Die Schüler/innen experimentieren mit altem Besteck und fertigen Ringe, Armbänder, Schmuck- und Schlüsselanhänger. Frank Ludwig, der das Projekt mit viel Herz betreut, beschreibt mit welcher Begeisterung und Kreativität die Kinder ans Werk gehen. „Sie haben ständig neue Ideen und wollen diese am Liebsten gleich umsetzen.“ Hierbei wird unter anderem die Hand-Auge-Koordination gefördert, die Schüler/innen erleben das Material Metall. Sie sind sehr stolz, wenn beispielsweise aus einer alten Gabel mit schönem Muster am Griff ein individuelles Schmuckstück entstanden ist. Grund genug für die Goldschmiedin Anke Gehr dem Projekt eine Plattform zu bieten und diese eigenwilligen Schmuckstücke zum Verkauf anzubieten. Der Erlös der „Besteckkunst“ kommt den Kindern der Schule zu Gute. Wer diese Arbeiten anschauen und das Projekt unterstützen möchte, kann gerne in der Goldschmiedewerkstatt strandperle. vorbeischauen.
Goldschmiedewerkstatt strandperle. Taunusstr. 13, 63067 Offenbach www.strandperle-of.de Öffnungszeiten: Mo, Di, Do, Fr 10.00 – 14.oo Uhr, Sa 11.00 – 15.00 Uhr Schule am Goldberg Ginsterweg1, 63150 Heusenstamm www.schuleamgoldberg.de m u t & l i e b e S e p t / O k t / N ov 2 0 1 5
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Gesundheit
nichts ist aussichtslos Die psychosoziale Kontakt- und Beratungsstelle (PSKB) vermittelt Menschen mit psychischen Erkrankungen in vielfältige Hilfsangebote – ein Gespräch mit Mieke Steilberg n Seit 1989 berät die PSKB von Lebensräume psychisch erkrankte Menschen kostenlos in allen Lebenslagen, auf Wunsch auch anonym. Sie vermittelt in offene Gruppen, klärt benötigte Hilfen und empfiehlt geeignete Angebote im Unternehmen oder von anderen Anbietern. 248 Menschen nutzten 2014 die Beratungsstelle, besuchten offene Gruppenangebote oder ambulant die Tagesstätte. Mit einer halben Stelle finanziert der Landeswohlfahrtsverband (LWV) die Beratungsarbeit, die Stadt Offenbach mit bis zu 1750 Besuchstagen jährlich ambulante TagesstättenBesucher.
von Johann Kneißl alleMunde – anders kommunizieren www.allemunde.de Beratungsstelle Luisenstr. 9
Mieke Steilberg, Dipl. Pädagogin, ist seit 2015 Betriebsleiterin in der Luisenstraße 9. Sie ist mit 18 Mitarbeitern verantwortlich für die Beratungsstelle, das Betreute Wohnen, die Tagesstätte und die Tagespflege. 400 Menschen nutzen jährlich die Angebote.
In Anspruch genommen wird die Beratungsstelle von erkrankten Menschen selbst, deren Angehörigen, gesetzlichen Betreuern, niedergelassenen Ärzten und Akut- und Rehakliniken oder anderen Institutionen. Voraussetzung ist neben einer persönlichen Bindung zu Offenbach – Wohnsitz oder ein früherer Aufenthalt in der Stadt – eine psychiatrische Diagnose ohne vorrangige Suchtproblematik. Themen der Hilfesuchenden sind: „Beschäftigung, Tagesstruktur, Freizeitangebote und zu einem großen Teil die Frage nach 44
einem Wohnraum“, berichtet Mieke Steilberg. „Für die Menschen ein offenes Ohr haben, zuhören und das Gefühl vermitteln, dass sie mit ihren Problemen verstanden werden und gemeinsam nach Lösungen suchen“, sind für die Dipl.-Pädagogin die wesentlichen Aufgaben. Besonders wichtig sind ihr dabei der persönliche Kontakt und kurze Wartezeiten. Die Menschen können telefonisch oder per E-Mail einen Termin vereinbaren – gerne auch vorbeikommen. m u t & l i e b e S e p t / O k t / N ov 2 0 1 5
Psychosoziale Dienste für Mensch und Gemeinschaft
Gut angenommen werden nach Steilbergs Erfahrung die offenen Gruppenangebote wie die Selbsthilfegruppe „Lebbe gehd waider“, der Inklusionschor „Klanggarten“ und der Patientenclub „Distelgarten“. Für eine fehlende Tagesstruktur sieht sie einen ambulanten Tagesstättenbesuch als eine Lösung. In Beschäftigung kann sie im Schulessensbereich zu ESSwerk vermitteln. Begrenzt dagegen ist für die PSKB die Hilfe bei der Wohnraumsuche. „Bedingt durch den schwierigen Wohnungsmarkt in Offenbach sind unsere Möglichkeiten sehr eingeschränkt. Hier kann unser ambulanter Dienst Betreutes Wohnen deutlich mehr bewirken“.
Die Stiftung lebensräume Offenbach am Main ist seit 1982 als gemeinnützige Organisation regional tätig. Wir kümmern uns um Menschen mit psychosozialen Beeinträchtigungen und unterstützen sie in allen Lebensbereichen: Von der Wohnung bis zur Arbeit, von der Behandlung bis zur Betreuung. In den Zweckbetrieben und Beteiligungsgesellschaften von lebensräume bieten qualifizierte Mitarbeiter spezialisierte Dienste an, immer individuell und abgestimmt auf den Einzelnen.
Nora Bauer, 32 (Name geändert), wendet sich im Frühjahr während ihres Aufenthalts in der Tagesklinik an die Beratungsstelle. Sie ist gelernte Verkäuferin, hat keine Sozialkontakte und aufgrund ihrer Erkrankung die Arbeitsstelle verloren. Sie äußert den Wunsch, mit Menschen in einer Wohngemeinschaft leben zu wollen. Auf Empfehlung besucht sie die wöchentliche Selbsthilfegruppe und lebt inzwischen mit zwei Frauen in einer Wohngruppe. Nora Bauer nimmt den ambulanten Dienst Betreutes Wohnen in Anspruch.
LEBENSRÄUME Gemeindepsychiatrie in Stadt,
Psychosoziale Kontakt- und Beratungsstellen | Tagesstätten |Betreutes Wohnen | Wohnheime für psychisch behinderte Menschen
LEBENSRÄUME Gesundheitsdienste für Offenbach und im Rhein-Main Gebiet Integrierte Versorgung Psychiatrie | Netzwerk psychische Gesundheit | Psychotherapie Beratung
Häufig erleben Hilfesuchende die Beratungsstelle als Schlüsselerlebnis: „Sie fühlen sich mit ihren Problemen verstanden und angenommen, sehen neue Perspektiven für sich. Wichtig ist oft der Schritt aus der manchmal jahrelangen Isolation, das Knüpfen neuer Sozialkontakte mit anderen Betroffenen.“
Kontakt: LEBENSRÄUME Offenbach Luisenstraße 9, 63067 Offenbach a.M., Tel. 069 800824-0 Mieke.Steilberg@lebmail.de www.lebsite.de/offenbach
Ost- und Westkreis Offenbach
LEBENSRÄUME Tagespflege für Stadt Offenbach u. Umkreis Tagespflege (auch Demenz, Gerontopsychiatrie) | Hol- und Bringdienst
LEBENSRÄUME Arbeitshilfen für Stadt u. Kreis Offenbach Integrationsfachdienst für Schwerbehinderte im Arbeitsleben | Arbeitsdiagnostik | Arbeitstraining und Belastungserprobung | Fallmanagement | Job Coaching
Lwerk Integrationsfirma in Offenbach und der Region Versanddienste | Datenbearbeitung | Beschäftigungsmaß nahmen | Arbeitstraining | Berufsbildung
ESSwerk Integrationsfirma in Stadt und Kreis Offenbach Verpflegungsdienste an Schulen | Catering | Beschäftigungsmaßnahmen | Arbeitstraining | Berufsbildung | Ausbildung (geplant)
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Stiftung LEBENSRÄUME Offenbach am Main Starkenburgring 31 | 63069 Offenbach T +49 69 838316-0 F +49 69 838316-16 www.lebsite.de | info@lebmail.de
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Infos: ProFund e.V. kontakt@profundev.de www.profundev.de
profis für non profit
ProFund e.V. n "Nur Rasenmähen und Urlaub machen war mir dann doch zu wenig", Gerd Jesek wollte mit seiner freien Zeit nach seinem Berufsleben noch etwas Sinnvolles anfangen. Gemeinsam mit anderen aktiven Ruheständlern hat er bei ProFund e.V. ein interessantes Betätigungsfeld gefunden. ProFund ist eine gemeinnützige Organisation mit ehrenamtlich tätigen Experten/innen für Beratung, Schulung und Unterstützung von Non-Profit-Organisationen im Rhein-Main-Gebiet. Eine tolle Idee, denn viel Erfahrung und Wissen aus langen Berufsjahren können so für die Unterstützung von gesellschaftlich wichtige Projekte genutzt werden, die mit professioneller Hilfe viel effektiver arbeiten können. Die Leitstelle Älterwerden, das Freiwilligenzentrum, das Büro Aktiv und der Paritätische Offenbach unter Federführung von Sybille Stallmann-Beseler (bis 2012 Geschäftsfühererin des Paritätischen OF) entwickelten um das Jahr 2000 das effektive Projekt. "Das Expertenwissen ehemaliger Fachkräfte aus den Bereichen Vertrieb und Marketing, Finanzwirtschaft oder Systemberatung kommt so Vereinen und gemeinnützigen Organisationen zu Gute", erklärt Gerd Jesek. "Vereine leisten wertvolle, gesellschaftliche Arbeit. Ihre MItglieder kennen sich z. B. aus mit Sport, Musik, sozialer Arbeit oder Naturschutz. Für so wichtige Aufgaben wie Fundraising, Öffentlichkeitsarbeit oder auch die Vereinsorganisation fehlen dagegen oft Kapa46
zitäten oder auch spezielle Kenntnisse. Hier bieten wir unsere Hilfe an." In der Praxis geht es dann z.B. um die Finanzierung eines neuen Saxophons für eine Stadtkapelle, ein anders Mal um die umfassende Begleitung einer Initiative zur Gründung eines Sterbehospiz in Frankfurt. So unterschiedlich und vielfältig wie die Vereinslandschaft in der Region sind die Anfragen. Über 100 Vereine und Organisationen profitierten bisher von der Arbeit der ProFund Mitglieder. "Es macht Spaß mit engagierten Menschen aus den unterschiedlichsten Bereichen in Kontakt zu kommen und gemeinsam Lösungen zu erarbeiten. Darin sehe ich auch einen ganz persönlichen Gewinn.", so Jörg Lutz, seit 2004 aktives Mitglied bei ProFund. "Das ist für mich eine große Bereicherung." Ein bißchen Werbung für den eigenen Verein kann die engagierte Gruppe von derzeit ca. 8 aktiven Mitgliedern aber auch ganz gut gebrauchen. In den Gründerjahren von ProFund gab es infolge der damaligen Frühverrentungsprogramme viele recht 'junge' und fitte Rentner/innen, die nach neuen Aufgabenfelder suchten. Dies hat sich mittlerweile etwas geändert. Die Profis für Non Profit freuen sich daher über neue, interessierte Mitsteiter/innen, die ihre beruflichen Erfahrungen weitergeben und sich sozial engagieren möchten. ProFund trifft sich in der Regel alle 2 Wochen beim Paritätischen in der Frankfurter Str. 48. m u t & l i e b e S e p t / O k t / N ov 2 0 1 5
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zukunft hautnah erleben
future award 2015
MUT&LIEBE ist neuer Medienpartner der FUTURE CONVENTION
n Die Entwicklung der Kommunikationswege und Medien verändern unsere Gesellschaft in nahezu allen Lebensbereiche. Im Rahmen der Future Convention, am 23. November 2015, im Museum für Kommunikation in Frankfurt, treten über 70 Projektteams mit ihren Zukunftsprojekten im großen Finale für den Future Award an. Die Convention ist eine Plattform für den lebendigen Austausch von visionären Ideen und Konzepten aus den umfangreichen Themenfeldern kommunikativer Schnittstellen. Besucher aus den unterschiedlichsten Branchen und Netzwerken können sich von den kreativen und innovativen Zukunftsideen der studentischen Entwickler und Forschungsteilnehmer inspirieren lassen. Die Wettbewerber stellen ihre Projekte aus
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den verschiedenen Kategorien auf einer Bühne vor. Vom sozialen und generationsübergreifenden Miteinander und Mediennutzung, bis zur nächsten digitalen Revolution, von Kunst und Kultur bis hin zu Lernen und Leben in der Zukunft. In Workshops, Diskussionsrunden und vielen Beiträgen können junge Talente, Vertreter der Wirtschaft und all jene, die die Welt von morgen mitgestalten wollen, diskutieren und sich austauschen, wie sich unser Leben aus ihrer Sicht in den unterschiedlichsten Bereichen verändern wird. Highlight der Future Convention ist die Preisverleihung des Future Awards. Dieser wird 2015 bereits zum zehnten Mal an die innovativsten Ideen verliehen. Die Ausschreibung richtet sich fachbereichs- und semesterübergreifend, an alle Hochschulen und Studenten,
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die innovative Ideen und Konzepte für die Welt von morgen erforschen, zeigen und präsentieren möchten, sowie alle Professoren und Hochschulvertreter, die Projekte von Studenten unterstützen. Hier wird Zukunft geschrieben und auch prämiert! Teilnehmen können alle Hochschulen, die in einem der Themengebiete (Education, Culture, Health, Technology, Privacy, Entertainment, Sustainability, Lifestyle, Economy, Society, Mobility, Home und Media) forschen, konzipieren oder entwickeln. Die Beiträge zum Wettbewerb unterliegen keinen Vorgaben, die Teilnahme ist für Studenten kostenfrei (Infos: www.future-award.com). Im vergangenen Jahr haben sich mehr als 50 Universitäten und Hochschulen an dem Wettbewerb beteiligt. Mehr als 10.000,- Euro Preisgelder werden ausgeschüttet und viele weitere Geld- und Sonderpreise der Wirtschaft vergeben. Bei dem einen oder anderen Sonderpreis erhalten die Gewinner die Möglichkeit ihre Forschungen fortzuführen und werden dabei vom stiftenden Unternehmen aktiv unterstützt. Damit ist die Future Convention eine Möglichkeit für die Wirtschaft die neuesten Entwicklungen direkt aus den uni-
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Future Convention – next level communikation 23. Nov. | Museum für Kommunikation Frankfurt, Schaumainkai 53 Eintritt: Bei vorheriger Registrierung frei www.future-award.com
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Mut&Liebe verlost 2 VIP Tickets zur Future Convention am 23. Nov.
Bitte Mail mit dem Kennwort Future Convention an info@mutundliebeoffenbach.de (Der Rechtsweg ist ausgeschlossen)
versitären Forschungsstellen in Deutschland kennen zu lernen und später vielleicht zu implementieren. Außerdem macht die Future Convention auch für Laien einfach nur richtig Spaß, weil man so wunderschöne Projekte kennenlernt, wie das Ministerium für Glück und Wohlbefinden, von Gina Schöler. Eine der Preisträgerinnen des letzten Jahres. Oder das leckeren 25 Kilo Kleid aus purer Lakritze von Andrew Wulff, aber auch hochtechnologische Entwicklungen, die wir alle vielleicht in ein paar Jahren tagtäglich benutzen.
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KJK Sandgasse
Sandgasse 26 | OF | VVk: www.adticket.de – KJK
Highlights im Herbst (AUSWAHL) www.offenbach.de/kjk-sandgasse-gesamtveranstaltungen Jeweils: Einlass: 19:30 Uhr / Beginn: 20:30 Uhr
Eine Delegation aus Marokko informierte sich bei der Offenbacher Agentur für Arbeit über Unterstützung für Jugendliche am Übergang Schule/Beruf
marokko zu gast bei der berufsberatung
Sa, 19.09.2015 VVK: 16,- e + Gebühr / AK: 19,- e CHRIS FARLOWE & NORMAN BEAKER BAND
Der Altmeister des Europäischen Blues gibt sich erneut die Ehre. Die perfekte Möglichkeit, aus der Zeit zu fallen und echte „Hand & Voice Made Music“ zu erleben. Mr. Farlowe ist und bleibt ein Erlebnis.
Sa, 26.09.2015 VVK: 8,- e + Gebühr / AK: 10,- e COVER TO COVER feat. MANFRED HÄDER
Manfred Häder kommt mit einem spannenden Cover-Projekt
n Eine Delegation aus Marokko, bestehend aus Mitgliedern zu uns: Blaue Klassiker und Rocksongs aus der musikalischen der Arbeitsverwaltung und weiteren Institutionen, besuchte Blütezeit im neuen Gewand. Mit dabei: Konny Künkel (guit, bass, voc) & Moni Blum (drums). Special Guest: Michel „Doc Longhair“ die Berufsberatung der Agentur für Arbeit in Offenbach. Die Koch. Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH hatte für die Mitarbeiter/innen eines Projekts zur Beschäftigungsförderung von Jugendlichen im ländlichen Raum einen Arbeits- und Informationsbesuch in der Region organisiert. Im Fokus stand der Austausch über Unterstützungsmöglichkeiten für Jugendliche am Übergang von der Schule in den Beruf. Die Gäste wollten Anregungen mit nachhause nehmen, die sie in ihrer eigenen Arbeit umsetzen können. Dana Di, 20.10.2015 VVK: 12,- e + Gebühr / AK: 15,- e Kempe, Teamleiterin Berufsberatung, und Berufsberaterin GRÁINNE DUFFY & BREAKING BLUES (IRLAND) Kornelia Di Nardo sprachen mit den marokkanischen KolleBluesRock aus Irland hat eine lange Tradition. Von Rory Gallagher gen über die Arbeit der Berufsberatung im Hinblick auf die über Gary Moore bis Pat McManus. Gráinne Duffy tritt in große beruf-liche Orientierung Heranwachsender. Sie stellten auch Fußstapfen und hinterlässt dabei eigenen Spuren. Rau, Bis zum 20. Juni läuft noch die bundesweite Aktion "Stadtradeln – Radeln fürihreein gutes authentisch, melodisch, so lässt sich das Erlebnis ihrer Konzerte die Dienstleistungen des Berufsinformationszentrums (BiZ) Klima". Steigen Sie aufs Rad und sammeln Sie Kilometer für den umschreiben. EinKlimaschutz absoluter Hinhörer.und für und Offenbach. die zur Verfügung stehenden Medien vor. Gesucht wird Deutschlands fahrradaktivste Stadt. Zahlreiche Offenbacher Die Besucher waren daran interessiert, die Grundzüge des Do, 22.10.2015: KOMISCHE Teams haben sich schon zusammengefunden. Unter www.stadtradeln.de ist eineNACHT Andualen Ausbildungssystems kennenzulernen, das mit dem meldung aber noch möglich. Man muss sich als RadlerIn einem Team anschließen, alterSa, 21.11.2015: SANDROCK 5 Eintritt: 4.Nebeneinander von betrieblicher und schulischer Wissensold to Rock ‘n‘sind Roll! 4 ein JahreTeam! Senioren-Rockband im KJK nativ kann ein eigenes Team gebildet werden – schon Never zweitoPersonen vermittlung weltweit anerkannt ist. müssen gefeiert werden. Natürlich mit einem Konzert der Band. Wo die Radkilometer zurückgelegt werden ist nicht relevant, denn Klimaschutz endet an Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarkeiner Stadt- oder gar Landesgrenze. Einige aktive Offenbacher Teams wir vor. Sa, 28.11.2015 VVK:stellen 12,- e + Gebühr / AK: 15,- e beit (GIZ) GmbH unterstützt die Bundesregierung in der inMitfahrerinnen und -fahrer sind herzlich willkommen! HANNES BAUER & ORCHESTER GNADENLOS ternationalen Zusammenarbeit und ist weltweit aktiv in der JetztJanke ist esOutdoorfotografie amtlich: Udo Lindenbergs Gitarrist a. hatM. sich in unsere Fotos: Anett Offenbach einmalige Club-Atmosphäre verliebt und schaut wieder vorbei.
internationalen Bildungsarbeit. Größter Auftraggeber ist das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.
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Arbeit
öko-fashion aus offenbach astrid merger
n Mut&Liebe: Astrid, Du bekleidest Deine Kundinnen seit mehreren Jahren mit Maßgeschneidertem in Deinem Modeatelier in der Domstraße und mit Pretà-Porter Mode in Deiner Boutique in der Herrnstraße. Offenbach ist deine Wahlheimat. Du bist mit Deinen Eltern aus einem sozialistischen Land nach Deutschland gekommen. Hat diese Biografie Deine Arbeit als Modemacherin beeinflusst? Astrid Merger: Definitiv hat mich das geprägt. Warum immer alles wegwerfen, wenn man aus vorhandenen Materialien etwas Neues erschaffen kann? Auch hier in Deutschland fand ich es spannend, aus Stoffresten und Kleidern neue Designs zu entwickeln. Das heißt bei mir „Re-Design“. Wo holst Du Dir Inspirationen, neue Ideen? Mich inspirieren Menschen, fremde Kulturen, historische Mode. Das Spiel mit Stoffen und Farben finde ich faszinierend. Mein ganz persön-liches Role Model ist Coco Chanel. Sie war eine Modemacherin, die Couture für Frauen entworfen hat, die in erster Linie Frau sein wollten – egal ob Mutter, Ehefrau, Berufstätige. Deshalb achte ich auch beim Wareneinkauf für meine „Modique“ auf Stücke, die kombinierbar sind. Sie sollen in der Freizeit, aber auch im Beruf tragbar sein. Wie kleidet sich die modebewusste Offenbacherin? Im Atelier ist die Nachfrage vorrangig nach außergewöhnlicher Mode, die aber eher klassisch ist. In meine Modique kommen die „Fashionistas“, die auf aktuelle Trends achten. Trotzdem legen sie Wert auf 50
langlebige Qualität und schöne Stücke. Immer mehr Kundinnen fragen auch nach der Herkunft der Ware. Ich führe erschwingliche Einzelstücke von kleinen Labels aus Italien und Frankreich, deren Hersteller ich seit Jahren kenne. Ich kaufe aber immer mehr Kleidung ein, die in Deutschland hergestellt wird. Vor kurzem hast Du Dich neu organisiert mit Deinem Atelier und der Boutique. War mal ein neuer Anstrich nötig oder mehr? Ich entwerfe gerade meine erste Ökolinie, da will ich keine Ressourcen verschwenden. Beim Einrichten meiner neuen, etwas individuelleren Verkaufsräume habe ich mit nachwachsenden Rohstoffen und Ökolasur gearbeitet. Das Downsizing gibt mir Zeit, mich auf meine erste eigene Öko-Kollektion zu fokussieren. Öko-Mode hat ja längst kein „Jutesack“-Image mehr. Für viele junge Designer wie Armedangels oder Kuyichi ist es alltäglich, ausschließlich mit Naturtextilien zu arbeiten. Was bedeutet Öko-Fashion für dich? Ein T-Shirt für fünf Euro kaufen, ein paar Mal tragen und dann wegwerfen, das ist Verschwendung. „Öko“ heißt für mich Umweltschutz, Tierschutz, Fair Trade, Regionalität und vor allem soziale Verantwortung. In meiner Modique findet sich kein Stück, das mit Leder oder Pelz verarbeitet ist. Neu im Sortiment sind schöne Schals aus Bio-Seide und die kleine, feine Taschenkollektion einer Offenbacher Designerin. Hier auf deinem Schneidertisch liegen jede Menge Entwürfe für deine Öko-Kollektion? Wie sieht die aus? Pssst. Das will ich hier noch nicht verraten. Ich bleibe aber meinem Credo treu, legere, tragbare Mode zu entwerfen. Lasst euch überraschen... Das Interview führte die Journalistin und Autorin Susanne Reininger. m u t & l i e b e S e p t / O k t / N ov 2 0 1 5
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i nfo
„Die Scham der Betroffenen verhindert, dass sie sich medizinisch versorgen lassen. Umgekehrt kann eine gute medizinische Versorgung der erste Schritt zur Verarbeitung des Erlebten sein“, so die Erfahrung der Ärztin Bettina Witte de Galbassini von der pro familia Offenbach. Angehörige, Betroffene, insbesondere Mädchen und junge Frauen will sie darüber aufklären, dass die medizinische Akutversorgung möglichst rasch nach einer sexualisierten Gewalterfahrung in Anspruch genommen werden sollte. Zusätzlich zur medizinischen Akutversorgung besteht in den Kliniken die Möglichkeit einer vertraulichen Spurensicherung – allerdings nur auf Wunsch der Betroffenen. Die gesicherten Materialien werden ein Jahr lang in der Frankfurter Rechtsmedizin gelagert. Bei einer nachträglichen Anzeigenerstattung können die Befunde dann der Polizei zur Verfügung gestellt werden. Das Thema betrifft Frauen aller Altersgruppen und Nationaliäten. Mit der Plakatkampangne in den Bussen hofft man, eine große Öffentlichkeit zu erreichen. Das Programm wird von der Kommunalen Frauenbeauftragten Karin Dörr koordiniert. Nach einem Jahr ist eine erste Auswertung vorgesehen.
Medizinische Soforthilfe nach Vergewaltigung
Weitere Infos auch unter: www.soforthilfe-nach-vergewaltigung.de www.offenbach.de/fuer-frauen-und-maedchen/
„Kein Grund sich zu schämen, sondern sich helfen zu lassen“, Plakate mit diesem Slogan hängen seit August in den Bussen der Offenbacher Verkehrsbetriebe. Sie sind Teil eines Programms zur „Medizinische Soforthilfe nach Vergewaltigung“ der Stadt Offenbach in enger Zusammenarbeit mit dem Ortsverband von pro familia, dem Sana Klinikum, dem Ketteler Krankenhaus und dem Verein Frauennotruf Frankfurt. Ziel ist, gerade auch Mädchen und jungen Frauen über die Möglichkeiten der medizinischen Akutversorgung nach Vergewaltigung zu informieren. "Uns ist wichtig, möglichst vielen Frauen, die Opfer von sexueller Gewalt geworden sind, zu sagen, dass es Hilfe gibt. Unkompliziert und nicht nur bei der Polizei. Denn unabhängig davon, ob die Betroffene Anzeige erstattet, ist es wichtig, sich medizinisch beraten zu lassen. Dazu muss die Frau aber möglichst schnell nach einem Übergriff ins Krankenhaus kommen. Dann lassen sich eine Ansteckung mit bestimmten Krankheiten oder gegebenfalls auch eine ungewollte Schwangerschaft vermeiden", erklärt Dr. Silvia Khodaverdi, Fachärztin für Gynäkologie am Sana Klinikum Offenbach. m u t & l i e b e S e p t / O k t / N ov 2 0 1 5
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T i pp
mode für die seele schick & schock in der berger straße
n Frabenfroh und individuell präsentiert sich die neue Dependance von Schick&Schock in Frankfurts angesagter Einkaufsstraße. In Gießen und Marburg bereits seit 25 Jahren zuhause, gibt es den innovativen Laden für ausgefalle Lieblingsstücke seit März nun auch in unserer Nachbarstadt. Auf der Suche nach einem besonderen Outfit, jenseits der sterotypen Modeketten, findet frau hier ein ansprechendes Sortiment. Für Geschäftsinhaberin Henrike Schütz ist neben interessanten Schnitten und Marken auch eine umweltverträgliche und nachhaltige Produktion ein wichtiges Thema. Die hochwertigen Stücke sind fast ausschließlich aus Naturfasern gearbeitet, in Europa nachhaltig produziert und zum Teil in kleinen Manufakturen handgefertigt. Diese Qualität hat natürlich ihren Preis, der sich aber bei den langlebigen, schönen Modellen durchaus rechnet. Nette Accessoires, Hüte und Schals runden das attraktive Angebot ab. Schick&Schock findet man direkt vis á vis vom Bethmann Park in der Berger Straße 12. Einfach mal vorbeischauen!
Schick & Schock Berger Straße 12, Frankfurt, Tel. 069 94410050 52
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Kino Kulinarisch bei der EVO – Gala ist Chefsache! Am 30. Oktober findet die zweite Gala-Veranstaltung der beliebten Filmreihe „Kino Kulinarisch“ aus dem Lederpalast statt. Wiederum ist die aufwendig sanierte Alte Schlosserei der EVO Austragungsort des exklusiven „Film und Futter“-Fests. Nach dem sensationellen Erfolg der ersten Kulinarisch-Gala Ende Februar gilt es nun erneut einen besonderen Abend für Offenbach zu gestalten. „Bis auf die Warteschlangen an den Bars waren wir beim letzten Mal rundum zufrieden, die Atmosphäre und die Stimmung waren einfach ausgelassen, das Essen frisch und von hoher Qualität, die EVO ein klasse Partner und Unterstützer“ resümiert Brettschneider das vergangene Event. Die französische Komödie „Kochen ist Chefsache“ bietet laut dem Kino Kulinarisch-Entwickler unzählige Ideen und Anregungen, die Kochkünste, Gerichte und Rezepte aus dem Film so detailgetreu wie möglich zu übertragen, nachzuahmen und vor Filmbeginn live zu servieren.
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TI P P
Als kleine Hommage an die im Film umstrittene Molekularküche gibt es als Vorspeise molekularen Handkäs’ mit Musik, regional und augenzwinkernd adaptiert auf Offenbacher Art. Als Hauptgericht wartet auf die knapp 400 Gäste ein Rinderfilet (alternativ: Süßkartoffel-QuinoaFilet) mit Barolo-Jus, Bohnen und Parmesan-Kartoffelstampf, um so der traditionellen Küche auch ausreichend Tribut zu zollen. Selbst das Dessert entspricht der originalen Filmrezeptur: Karamellmousse, geschmorte Äpfel und Éclair sollen den Abend schlussendlich versüßen. „Mit dieser zweiten Gala sind wir noch ein Stück näher an dem, was Kino Kulinarisch im Kern ausmacht“, berichtet Brettschneider. „Die Symbiose aus Kochkunst-Komödie und Gala-Buffet könnte hier nun wirklich passender nicht sein“. Die Vorfreude steigt... Bon appétit! Kino Kulinarisch Gala, Fr. 30. Okt., ab 18.30 Uhr
in der Alten Schlosserei der EVO
Karten im Vorverkauf ab 15.09. ausschließlich im OF-InfoCenter (Salzgäßchen 1) zu je 49,- Euro. (inkl. Gala-Buffet, Filmvorführung und Sektempfang). Infos auf www.lederpalast.de
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T i pp
Konzert: Flavia Coelho Do. 10. Sept. | Hafen 2 | Einlass: 20.00, Beginn: 20.45 Uhr VVK: 16,- €, AK: 19,- €
Das Ladenkino geht in die 2. Runde! Vor Beginn der Idee zum Ladenkino waren sie sich auf Anhieb sehr sympathisch, inzwischen sind sie gute Freunde: Die Ladenbesitzer Anja Bamberger und Jürgen Blümmel sowie Kinomacher Daniel Brettschneider – drei Kultur-Aktivisten aus Leidenschaft für Offenbach – führen ihr Ladenkino ab September einmal im Monat weiter fort. Als kleines Spaßprojekt geplant, wurden sie seit der ersten Aufführung vom Erfolg des neuartigen Kinokonzepts vollkommen überrascht. Für die zweite Saison im Ladenkino hat sich Brettschneider, der im Sommer mit großem Wetter-Glück das Freiluftkino Frankfurt veranstaltete, ein paar sehr besondere Filme überlegt: Mit de Sicas „Fahrraddiebe“ (am 26.09.), Wilders „Manche mögen’s heiß“ (10.10.) und Truffauts wunderbarer Ménage-à-trois „Jules und Jim“ (07.11.) sollen erstmals wahre (Rad-)Klassiker das Licht des Ladenkinos erblicken. „Drei meiner absoluten Lieblingsfilme, die allesamt noch mal die große Leinwand verdient haben“, erläutert Brettschneider die Auswahl. Mit das Schönste sei jedoch laut Blümmel, „dass alle drei Filme anrührende, komische, verblüffende Bezüge zum Radfahren enthalten und so wiederum die Grundidee des Ladenkinos spiegeln“. Nach den ersten fünf restlos ausverkauften Vorstellungen freuen sich die Macher, dass es endlich wieder los geht und hoffen auf einen ähnlich großen Zuspruch wie zuletzt. „Und dass die Stimmung, das Miteinander, das Durchmischte, das gemeinsame Trinken, Reden und Erleben weiterhin so spannend bleibt, dass dieser Ort verschiedenste Begegnungen ermöglicht; einfach schöne Abende fürs Viertel und für Offenbach“. Karten gibt ausschließlich im Vorverkauf direkt vor Ort im Laden Artefakt (Starkenburgring 4) zu 12,- Euro. Im Preis enthalten ist neben der Filmvorführung die unbegrenzte Verköstigung von Rot- und Weißwein, Nüsschen, Wasser, Apfelsaft und köstlichem Espresso. 54
Reggae-Rhythmus mit Samba, afrikanische Anklänge treffen auf die elektronischen Sounds des Keyboards, ein Feuerwerk aus Energie und Lebenslust. Das ganze nennt die brasilianische Sängerin Flavia Coelho „Bossa Muffin“. Ihren internationalen Erfolg startete sie in Paris und gehört in Frankreich mittlerweile zu den Stars der Global Pop-Szene. In ihren Songs mit duchweg lässigem Groove erzählt sie im Dialekt ihrer Muttersprache vom Leben in Dschungel von Rio, das es ihr nicht gerade leicht machte. Flavia ist in einer Favela großgeworden, als junge Frau lebte sie in besetzten Häusern und lernte ihr Land als Strassenmusikerin von unten kennen. Heute weiß die bodenständig gebliebene Frau ihren immensen Erfolg in begeisternde und mitreissende Konzerte zu verwandeln. Ein unbedingtes Muss für alle Freunde des Bossa und lateinamerikansicher Klänge.
Konzert & Lesung: Tiere streicheln Menschen Sa. 07. Nov. | Hafen 2 | 20.00 Uhr | VVK: 10,- €, AK: 13,- € Nicht nur der Titel ist herrlich gaga. In ihrer Berliner Heimat sind die Action-Comedy-Lesungen von Tiere streicheln Menschen seit langem schwer beliebt, der Frannz Club ist ihre dortige Spielstätte und jedes Mal proppenvoll. Tiere streicheln Menschen sind der Autor Martin „Gotti" Gottschild und der Musiker Sven van Thom. Schräge Geschichten, Wortwitz und skurrile Musikeinlagen kommen bei ihnen zusammen. So entsteht Comedy jenseits von Mario Barth, Atze Schröder oder Cindy aus Marzahn. Das erinnert eher an einen Helge Schneider der frühen Tage. Wie wohltuend. m u t & l i e b e S e p t / O k t / N ov 2 0 1 5
OF
stadt infos
Künstlermarkt Offenbach 06.09.2015, 11.00 Uhr | Wilhelmsplatz, Offenbach
sept/okt/NOV
Am ersten Sonntag im September stellen in der Zeit von 11.00 bis 18.00 Uhr die Kreativen auf dem Wilhelmsplatz ihre Arbeiten aus. Auf der Bühne finden Tanztheater und Modenschau statt und eine hochkarätige Jury kürt um 17.00 Uhr die drei Kreativsten.
Kulturfest der Nationen 12.09. – 13.09.2015 | Wilhelmsplatz, Offenbach Das Kulturfest der Nationen zeigt alljährlich wie interkulturelle Verständigung in Offenbach funktioniert. Auf Einladung des Ausländerbeirats tragen ausländische Vereine folkloristische Darbietungen und kulinarische Spezialitäten bei.
Hänsel und Gretel 18.10.2015, 17.00 Uhr | Büsingpalais, Offenbach Ein Familienmusical ab 5 Jahren nach der Märchenoper von Engelbert Humpertdinck. Dargeboten von der Kleinen Oper Bad Homburg.
6 Zylinder „Alle fünfe! – refreshed“ 31.10.2015, 20.00 Uhr | Büsingpalais, Offenbach
Hamlet 12.10.2015 | 19.30 Uhr, Capitol-Theater, Offenbach
A Capella-Konzert mit der bekannten Gruppe „6 Zylinder“ aus Münster.
Ein Intrigenspiel von Shakespeare, dargeboten von der Badischen Landesbühne in der Reihe „Theateressenz“. Einführung: 18.45 Uhr.
Kunsthandwerkermarkt 07.11. – 08.11.2015 | Stadthalle, Offenbach Offenbacher Sammelsurium – das ist der Kunst- und Handwerksmarkt mit dem besonderen Anspruch. Seit über 25 Jahren verzaubert das Sammelsurium mit mehr als 160 Ausstellern seine Gäste. Für alle Liebhaber angewandter Kunst, Fans individueller von Mode, handgemachtem Schmuck und einfallsreicher Dekoration, ist das Offenbacher Sammelsurium schon lange ein fester Termin.
Schatten der Nacht 12.11.2015, 20.00 Uhr | Klingspor Museum Stück von Woody Allen. Gespielt vom „t-raum“- Ensemble.
„Papierbote“, 19.00 Uhr 16.10.2015 | 19.00 Uhr, Klingspor Museum, Offenbach Die seit 20 Jahren gewachsene Tradition bringt auch in diesem Jahr wieder die Buchkünstler und Buchkünstlerinnen, die sich auf der Frankfurter Buchmesse präsentieren, zu einem Tête à tête im Klingspor-Museum zusammen. Kleine Vorträge zu aktuellen Arbeiten, anregende Gespräche und ein fröhliches Miteinander bei einem Umtrunk bestimmen den Abend der besonderen Art. Alle Besucher und Besucherinnen sind herzlich eingeladen. Eintritt frei, um Spenden wird gebeten
Candlelight Dinner mit Merqury 14.11.2015, 19.30 Uhr | Jacques-Offenbach-Saal des Büsingpalais Der Musik von Queen haben sich vier Absolventen der Dresdner Musikhochschule und ihr kanadischer Frontmann Johnny Zatylny verschrieben. Seit ihrer Gründung 1991 spielten Merqury weit über 1000 Shows in 13 verschiedenen Ländern. Erleben Sie einen berauschenden Abend im festlich dekorierten Jacques-Offenbach-Saal mit den unvergessenen Songs von Queen sowie einem ausgezeichneten Gala-Menü. Eintritt einschl. Menü 60,- Euro zzgl. VVG.
Bücherfest Rhein-Main Offenbach. Lesungen 17.10. - 18.10.2015 | Hafen 2, Offenbach Wer dem Trubel der Frankfurter Buchmesse für ein paar Stunden entfliehen und trotzdem Literatur erleben möchte, ist im Hafen 2 beim Bücherfest in Offenbach genau richtig. In der gemütlichen Atmosphäre des Hafens 2 werden spannende und unbedingt lesenswerte Neuerscheinungen des aktuellen Literaturjahres vorgestellt. Anhänger der unterschiedlichsten literarischen Gattungen werden an den zwei Tagen auf ihre Kosten kommen. www.offenbach.de/kultur
Eintrittskarten: OF InfoCenter, Salzgäßchen 1, OF Tel. 069 / 8065 – 2052 E-Mail: info@ofinfocenter.de
Gift 23.11.2015, 19.30 Uhr | Capitol-Theater, Offenbach Theaterstück, das die intensive Momentaufnahme eines Paares beim Bewältigen einer schweren Krise zeigt. Theater Bremen zu Gast in Offenbach in der Reihe „Theateressenz“.
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k u ns t w e rk
Workshops in drei Offenbacher Ateliers Die Offenbacher Künstlerinnen Andrea Blumör, Anja Hantelmann und Uta Schneider haben für diesen Herbst ein gemeinsames Programm inspirierender Workshops für Erwachsene zusammengestellt, die sich gegenseitig ergänzen. Ihr Angebot erstreckt sich von einer Einführung in Figürliches Zeichnen und Aktzeichnen über Meditatives Zeichnen und Malen sowie Freies Zeichnen bis hin zu Workshops zum Thema Buchkunst. Die Workshops finden in besonderer Atmospäre in den Ateliers der Künstlerinnen statt. Beginn ab 29. August. Andrea Blumör: Einführung Figürliches Zeichnen –Aktzeichnen Sa. 29. 8. 2015 oder Sa. 31. 10. 2015 jeweils 14.00 - 19.00 Uhr Anja Hantelmann: Meditatives Zeichnen und Malen Sa. 12. 9. 2015 von 14.00 - 19.00 Uhr Zeichnen, was das Zeug hält Sa. 17. 10. 2015 von 14.00 - 19.00 Uhr Uta Schneider: Bücher mal anders Sa. 5. 9. 2015 oder Sa. 24. 10. 2015 jeweils von 14.00 - 19.00 Uhr Mit Hand und Kopf Do. 17. 9. / 24. 9. / 1. 10. / 8. 10. / 22. 10. je 19.30 – 21.30 Uhr (5 Einheiten à 2 Std.)
Rumpenheimer Kunsttage Sa./So. 19. und 20. Sept. 12.00 bis 18.00 Uhr In der traumhaften Atmosphäre um das Rumpenheimer Schloss, mit Park, Mausoleum und Schlosskirche präsentieren auch in diesem Jahr wieder ca. 30 Künstler/innen ihre Arbeiten. Ein Garant für die Vielfalt und ständige Erneuerung der künstlerischen Beiträge und der Qualität der gezeigten Arbeiten, ist der jährliche Austausch von einem guten Drittel der ausstellenden Künstlerinnen und Künstler, die sich für eine Teilnahme alljährlich bewerben. Dies gestaltet die Rumpenheimer Kunsttage zu einem immer neu erscheinenden Kulturevent mit vielen neuen Facetten und Eindrücken. Rahmenprogramm: Samstag, 19. Sept. 14.00 Uhr | "mediva" Mittelalter-Romantik-Pop Waltraud Bauer & Claudia Kalapos & Conni Zeul 16.00 Uhr | Lesung mit G. Reff-Köster & R. Becker 19.00 Uhr | Festveranstaltung mit dem Rumpenheimer Bürger, Hess. Wirtschaftsminister und stv. Hess. Ministerpräsidenten, Tarek al Wazir Sonntag, 20 Sept. 15.00 Uhr | Klangkunst mit Bernd-Michael Land 16.00 Uhr | Lesung mit G. Reff-Köster & R. Becker
Infos: www.anja-hantelmann.blog.de
(Änderungen vorbehalten)
Infos: www.rumpenheimer-kunsttage.de
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© Roza Rüb
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k u ns t w e rk
Fr, 27. nov. | Abschlussveranstaltung Zwei Künstlerinnen aus Offenbach Entlang ihrer künstlerischen Praxis und eigener Erfahrungen reflektieren Andrea Blumöhr und Anja Hantelmann das Thema. Moderation: Heide Khatschaturian (BOK) Performance: Die Offenbacher Performance- und Medienkünstlerin Roza Rüb agiert vor einer speziell zu dieser Veranstaltungsreihe produzierten Video-Projektion. Kollaboration: Zur Reihe entwickeln Studentinnen der HFG eine gemeinsame interdisziplinäre Arbeit, die während der einzelnen Termine präsentiert wird.
Frauen und Kunst Veranstaltungsreihe 10. – 27. Nov. | vhs OF "… müssen Frauen nackt sein, um ins Museum zu kommen?" (Zitat der Künstlerinnengruppe Guerrilla Girls aus New York, die seit 1985 mit provokanten Aktionen den männlich dominierten Kunst- und Kulturbetrieb kritisiert.) Die Organisatorinnen von jährlichen, hochkarätig besetzten Veranstaltungen zu unterschiedlichen 'Frauen'themen beschäftigen sich diesmal mit der Situation von Künstlerinnen. Die Besucher der Museen sind überwiegend weiblich, so dass Frauen als Rezipientinnen von Kunst einen bedeutenden (ökonomischen) Faktor darstellen. Doch wenn es ans „Verdienen an der Kunst“ geht, dann gehen Künstlerinnen häufig leer aus. Ausnahmen bestätigen hier nur die Regel. Verschiedene Perspektiven ausgehend von der historischen Entwicklung über transnationale und transkulturelle bis zu regionalen Sichtweisen werden thematisiert. Künstlerinnen aus Berlin und Offenbach kommen dabei zu Wort. Beginn jeweils 19.00 Uhr | vhs Offenbach, Berliner Str. 77 Eintritt frei Di, 10. nov. | Eröffnungsvortrag: Frauensturm auf die Kunst? Die Wirklichkeit in Museen und Sammlungen | Dr. Ingrid Pfeiffer, Kuratorin Schirn Kunsthalle Frankfurt Do, 16. nov. | Un_Möglichkeiten des Kunstschaffens. | Dr. des. Nana Adusei-Poku, Forschungsprofessorin Cultural Diversity / Media Arts, Universitäten Rotterdam / Zürich Mo, 23. nov. | „ Frauen malen nicht so gut. Das ist ein Fakt.“ (Georg Baselitz) - Rollenzuschreibungen und Machtverhältnisse im männlichen Kunstbetrieb | Heike Gallmeier und Annette Gödde, Bildende Künstlerinnen, Berlin
Veranstalterinnen: Dr. Gabriele Botte, vhs OF, Karin Dörr, Frauenbüro OF, Jamila Adamou, Hess. Landeszentrale für politische Bildung, Grete Steiner, Initiative FrauenEnergie, Mechtild M. Jansen, Frankfurt
HeyneKunstFabrik Krefeld zu Gast & Doppelpass Nachdem 2012 der Bund Offenbacher Künstler im 'Kunstspektrum Krefeld' zu Gast war, zeigt nun eine Auswahl von Künstlerinnen und Künstlern der Gemeinschaft Krefelder Künstler Arbeiten aus verschiedenen Genres: Radierung, Papierarbeiten, Fotografie, Zeichnung, Mischtechnik, dreidimensionale Arbeiten mit Holz. Die beiden BOKMitglieder Gabriele Nold und Richard Köhler bestreiten in ihrer begleitenden Ausstellung den Doppelpass mittels der Malerei. 28. august bis 25. september Do. und Fr. 18.00 – 21.00 Uhr, So. 15.00 – 18.00 Uhr Heyne Kunst Fabrik, Lilistraße 83D, Offenbach 57
mut&liebe
K U N S t w e rk
galerie artycon + mut&liebe präsentieren:
jürgen frisch Jürgen frisch Galerie Artycon Wilhelmsplatz 2, OF 26. september bis 07. november 2015 Vernissage: Sa. 26. sept. | 11.00 – 14.00 Uhr weitere Öffnungszeiten nach Vereinbarung, Tel. 069/985 583 51 od. 0179 1065469 Finissage: Sa. 07. Nov. | 11.00 – 14.00 Uhr www.artycon.de | www.mulionline.de
n Jürgen Frisch, Jahrgang 1948, in Münchberg geboren. Ein Bayer in Preußen, sprich Berlin, lebt und arbeitet dort. So könnte die Kurzbiografie lauten. 1973 kommt er in die Stadt, um an der Hochschule der Künste zu studieren. Ab 1979 ist er Meisterschüler bei Prof. Engelman. 1980 ist er Mitbegründer der Künstlergruppe und „Selbsthilfegalerie“ Garage. Dieser Zusammenschluss ist ein Panoptikum im damaligen hochsubventionierten, aber kunstmarktarmen, ummauerten Berlin. Die Gruppe (alles Meisterschüler der HdK) ist inhomogen, lebt und arbeitet zusammen, feiert sich und andere, streitet um Positionen und ist nach kurzer Zeit anerkannt. (Der Kritikerpapst Heinz Ohoff im Tagesspiegel 1984: „Das wirkt alles insgesamt lebendig, vielfältig, schwungvoll…“.) Nach fünf Jahren ist Schluss. Die Mitglieder trennen sich freundschaftlich und gehen erfolgreich eigene Wege. m u t & l i e b e S e p t / O k t / N ov 2 0 1 5
mut&liebe
K u ns t w e rk
Jürgen Frisch, Öl auf Leinwand, 120 x 105cm, 2013
Braunkohle, Urin, schnellem Geschlechtsverkehr und Kohl. Den Berlinern ist der schnoddrige Charme, der sich seit Heinrich Zille damit verbindet, auch lieb geworden. Das ist zwar schon ein paar Jährchen her und trotzdem, es gibt sie noch, die Hinterhöfe, die Eckkneipe, die Göre und die Berliner Schnauze. Nicht die mit Gewalt aufgehübschte Berliner Mitte ist es, die in Frischs Bildern dominiert, es ist der heute manchmal so bieder wirkende und doch authentischere Westen der Stadt, in dem die Bilder zu Hause sind. Jürgen Frisch widmet sich dem expressiv Abstrakten. In dem freien Umgang mit Farbe und Form kann er seine malerische Intellektualität (geschult in den Diskussionen der späten 70er Jahren an der HdK) ausdrücken. „Es war eine gute Zeit“, sagt Frisch, „um Positionen zu finden und zu verteidigen im Abstrakten, Figurativen oder Gegenständlichen, jeder nach seiner Fasson". „Die Wirklichkeit der Malerei ist die Leinwand“, sagte Alberto Giacometti mal. Mit kräftigem Pinselstrich, exakt und gedacht gesetzt, bestätigt Jürgen Frisch diese Aussage. Farben Farben Farben so könnte man die Bilder von Jürgen Frisch auch beschreiben, wären da nicht die vielen Nuancen und die grafischen Details, die vermuten lassen, es gehe dem Maler um mehr als nur Gefühlswelten zu erzeugen. Je länger ich die Bilder betrachte, um so klarer springt mir Berlin ins Auge, Strassenzüge meine ich zu erkennen, Hausfassaden, Fensterreihungen, eine Kneipe, Bierglas und Mauerblümchen. Jürgen Frisch ist Berliner Maler durch und durch, und zu den vermeintlich abstrakten Farbflächen gesellen sich schnell Gerüche – Berliner Hinterhof: Der Treppenaufgang riecht nach m u t & l i e b e S e p t / O k t / N ov 2 0 1 5
Heute sagt er: „Was ich in der Natur, im Alltag, auf den Strassen sehe, gebe ich auf der Leinwand, gefiltert und verbunden mit Erfahrungen, anderen Wahrnehmungen und Gefühlen zurück.“ Viele erfolgreiche Ausstellungen in Deutschland, den Niederlanden, Schweden und den USA sprechen für seine Arbeiten. Wer sich auf die Malerei von Jürgen Frisch einlässt, wird vielleicht das ein oder andere nicht so abstrakte Element erkennen. Wie der Betrachter es interpretiert? Da möchte ich mich nicht aus dem Fenster lehnen. Oder doch? Es ist ein bisschen wie Wolken lesen, auf einer Wiese liegend, statt zartem Blauweiß, in schönen kräftigen Farben schwelgen – und es macht Spass. Thomas Lemnitzer
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Go u r m e t von Moritz Schweikart
Der etwas andere Koch
Benjamin Franz begann 2001 mit seiner Ausbildung zum Koch in einem kleinen Familienunternehmen im Kreis Offenbach. Danach arbeitete er im Arabella Sheraton als Jungkoch bis hin zum Chef de Partie. Bei zahlreichen Workshops verfeinerte er sein Talent und stellte sein Können anschließend auch in der Schirn unter Küchenchef Milan Seidenfaden unter Beweis. 2011 machte sich Benjamin mit seinem eigenen Cateringunternehmen „RoadKitchen“ selbstständig. Außerdem arbeitet er bis heute als stellvertretender Küchenleiter bei der Bundesbank in Frankfurt. Seit einiger Zeit tischt Benjamin auch leckere Pizza auf, die er in seinem einzigartigen Holzsteinofen auf einem Citroen HY Oldtimer frisch zubereitet. Egal ob auf Geburtstagsfeiern, Veranstaltungen oder in einem privaten Rahmen zu Hause, seine Events werden zu einem Erlebnis. Mit seinen kreativen und spannenden Ideen bietet er eine Garantie für den etwas anderen Abend, der sicher noch lange in guter Erinnerung bleiben wird. Da seine Wurzeln in Offenbach liegen, war für ihn klar, dass er sich auch beruflich in Offenbach ansiedeln wollte. Den Weg in die Selbstständigkeit beschreibt er als steinig, aber dennoch positiv. Nach mittlerweile 3 Jahren bereut er das Wagnis nicht und blickt der Zukunft positiv entgegen. Kulinarisch sieht er Offenbach als stetig wachsend, mit vielen schönen kleinen Läden und Restaurants. Insbesondere der Offenbacher Wochenmarkt ist für ihn ein absolutes Highlight, auf dem er auch für RoadKitchen und sich selbst privat gerne einkauft. Kritisch sieht er, dass viele Bäckereien und Metzgereien aus Offenbach verschwinden. Ein Traum von ihm ist es sich gemeinsam mit Offenbachern in seiner Kochschule auf eine kulinarische Reise zu begeben. Auch mit Schulen würde er zukünftig gerne das ein oder andere Projekt ins Leben rufen. Es ist ihm ein besonderes Anliegen Kindern die Freude am Kochen und frischen gesunden Lebensmitteln zu vermitteln, damit sie sich zukünftig nicht ausschließlich von Fertiggerichten ernähren.
www.roadkitchen.eu 60
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süßes aus
mut&liebe
G e sch i ch t e n
dem netz – www.kuchenbaecker.com
NLiebe Leserinnen und Leser,
Das Thema der aktuellen Ausgabe ist die Ludwigstraße. Ich denke an alte Fabrikgebäude, wenn ich sie in Richtung Main entlang laufe, an den neuen „Hafen 2“ oder den Goetheplatz. Das Nordend ist mir in den vergangenen Jahren, in denen ich hier lebe, sehr ans Herz gewachsen, auch wenn es mich jetzt weiter Richtung Innenstadt zieht. Es wird langsam herbstlich und da habe ich Ihnen einen leckeren Kürbiskuchen mitgebracht, passend zur Jahreszeit.
kürbis kuchen 200g Hokkaido Kürbis 4 Eier 220g braunen Zucker Schale und Saft einer Zitrone 100g weiche Butter 350g Dinkelmehl 1 Pck Weinstein-Backpulver 200g gemahlene Mandeln 1 TL Kardamom 1 Prise gemahlene Nelken 1 Prise Salz Zuckerguss (Puderzucker, etwas Zitronensaft und etwas heißes Wasser verrühren )
So geht's: Zuerst schälen Sie den Kürbis und entfernen die „Innereien“. Wiegen Sie 200g ab und raspeln das Fruchfleisch mit einer Reibe. Die Butter bei niedriger Temperatur schmelzen und beiseite stellen. Nun werden die Eier mit dem Zucker, der Zitronenschale und dem Saft schaumig geschlagen. Gießen Sie die flüssige Butter dazu und verrühren sie gut mit der Eier-Zucker-Masse. Mischen Sie das Mehl mit den gemahlenen Mandeln, den Gewürzen und dem Weinstein in einer separaten Schüssel. Geben Sie die Mehlmischung nach und nach zu den feuchten Zutaten und rühren sie unter.
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Der Teig ist etwas fester, wird aber geschmeidiger, wenn Sie den Kürbis unterrühren. Zum Schluss heben Sie die Kurbisraspel unter den Teig. Geben Sie den Teig in eine gefettete Springform (26cm) und verteilen ihn gleichmäßig darin. Im vorgeheizten Backofen wird der Kuchen bei 180 Grad Ober-/Unterhitze für etwa 50-55 Minuten auf mittlerer Schiene gebacken. Bevor Sie den Kuchen aus der Springform lösen, lassen Sie ihn etwas abkühlen.Dann rühren Sie den Zuckerguss an und bestreichen den Kuchen gleichmäßig damit. Viel Spaß beim Nachbacken
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ein
kaffeeduft & tango:
cafébar am woche
n Am 2. Mai stand endlich die hohe Holztür der Cafébar neben der Kaffeerösterei Laier in der Bieberer Str. 12 wieder offen – und damit eine morgendliche Kaffeeoase, in der es sich lohnt, das frischgebrühte Lebenselixier ganz oldfashioned aus einer Porzelleantasse zu trinken und mit der neuen Betreiberin zu plaudern. Tatsächlich kommt man an dieser Tür kaum vorbei, sondern wird buchstäblich an der Nase hereingeführt an die kühle rote Marmortheke. Denn Jutta Baisch verwendet ausschließlich Spitzenkaffees aus der benachbarten Kaffeerösterei. Zum Ausschank kommen beispielsweise ein Espresso aus Guatemala, ein hundertprozentiger Arabica mit einem schokoladigen Geschmack oder einer von der Elfenbeinküste, der mit Robusta-Anteil zu einer italienischen Mischung mit kräftig fruchtigem Aroma wird. Meist holt die Betreiberin die frischen Kaffeebohnen direkt aus dem Röstautomaten. Mit der Eröffnung der Cafébar Laier hat sich Jutta Baisch einen Traum erfüllt, zu dem auch einige Umwege notwendig waren. Die gebürtige Offenbacherin lebte zwischenzeitlich in München, Buenos Aires, 62
Madrid und Cadiz. In Buenos Aires wurde sie mit der Liebe zum kleinen Schwarzen infiziert und zwar im Café Tortoni, einem prunkvollen Glas- und Lederpalast des Fin de Siècle. Hier trafen und treffen sich Berühmtheiten wie Carlos Gardel, Albert Einstein, Federico García Lorca, Hillary Clinton und König Juan Carlos I. von Spanien. An Sonntagen spielen Geiger zum Tango auf, es finden Dichterwettbewerbe und Buchvorstellungen statt. Ganz so mondän geht es bei Jutta Baisch in Offenbach noch nicht zu, dafür ist der lange schlanke Gastraum vielleicht auch zu klein, aber in der kurzen Zeit seit Mai ist die typische Cafébar nach italienischem Vorbild schon ein quirliger Treffpunkt geworden, wo sich HfG-Studenten, Marktbeschicker, Kreativarbeiter und Stadtoberhäupter einfinden, um einen frischgebrühten Schwarzen zu zischen und ein Schwätzchen zu halten. Jutta Baisch ist begeistert über soviel Zuspruch: „Ich freue mich jeden Morgen hier die Tür aufzusperren. Das ist mir in meinem Arbeitsleben bisher noch nie passiert.“ Bevor sie die Cafébar eröffnete, musste sie sich in Offenbach erst wieder ein bisschen einleben, m u t & l i e b e S e p t / O k t / N ov 2 0 1 5
mut&liebe
Go u r m e t
Fotos: © Rainer Golembiewski
glückliches leben ist der genuss der gegenwart…
enmarkt
Bieberer Straße 12 • Offenbach Di. bis Fr. 8.00 – 14.00 Uhr | Sa. 8.00 – 15.00 Uhr
arbeitete auf dem Wochenmarkt und beobachtete die geschlossene hohe Tür von ferne. Irgendwann fasste sie sich ein Herz, sprach mit Annette Laier, die die Kaffeerösterei in fünfter Generation führt, machte eine Barista-Ausbildung und kaufte sich statt eines Neuwagens eine italienische Kaffeemaschine der Traditionsmarke Carimali. „Wir haben uns im Laufe der Zeit lieben gelernt“, sagt Jutta Baisch über ihr sensibles Schätzchen, das durchaus seine Eigenheiten besitzt. Das Kaffeebrühen damit ist eine kleine Wissenschaft für sich. Je nach Röstung und Sorte kommt es dabei auf den Malgrad an, die Wassermenge und die optimale Temperatur an, um einen erstklassigen Espresso mit feinporiger Crema zu erhalten. Jutta Baisch bietet klassische Kaffeespezialitäten wie Espresso, Ristretto (mit sehr wenig Wasser), Cappucino, Latte Macchiato oder Affogato (Espresso ergiest sich über eine Kugel Vanilleeis). Der Kaffee kommt von nachhaltigen Kaffeeplantagen aus allen Anbaugebieten der Welt. Die Biomilch aus dem Odenwald, wird geliefert von der Käserei L’Abbate, ein paar Meter weiter. Dazu gibt es außergewöhnliches Gebäck wie m u t & l i e b e S e p t / O k t / N ov 2 0 1 5
Lavendeltörtchen, kleine Florentiner oder hauseigene Matchakekse – und samstags frische Croissants von der Offenbacher Bäckerei Ködel. Außerdem stellt Jutta Baisch originelle Müslikreationen „to go“ (im Gläschen) aus Trockenfrüchten und Nüssen in Bioqualität von Laier zusammen. Für die Zukunft plant sie mit Annette Laier eine Sonderedition, eine speziell auf Kaffeekenner zugeschnittene Röstung, die es nur in der Cafébar im Ausschank gibt – und vielleicht kommt zum Duft dann auch noch Tangomusik dazu. Und noch eine weitere schöne Angewohnheit hat Jutta Baisch aus dem Süden mitgebracht: Sie öffnet täglich außer montags die Cafébar um 8.00 Uhr, so dass man sich vor der Arbeit den nötigen Energieschub abholen kann. Ingrid Walter / walter-wortware.de
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gourmet
ciao massimo! n Die Darmstädter 13 ist wieder in guten Händen! Nicht wenige Offenbacher hatten hier ihre erste Begnung mit Pizza und italienischer Küche. Nach einigem Wechsel in den letzten Jahren, führt Massiomo seit März 2015 das Restaurant und serviert 'echt italienische Küche, mit Liebe gemacht!' Der Koch aus Leidenschaft legt großen Wert auf gute Zutaten und frische Zubereitung. Gnocchi und Calamaries sind hausgemacht, der Pizzateig reift nach einem altem Rezept, mit verschiedenen Temperaturen und Ruhezeiten. "Mit diesem Verfahren, entwickelt sich der Teig so, dass die Pizza außen knusprig und innen zart ist." erklärt Massiomo. "Über Geschmack lässt sich vielleicht streiten, über Qualität jedoch nicht! Kochen ist meine Leidenschaft und die schönste Bestätigung ist es, wenn die Gäste wiederkehren." Die Pizza Caprese sollte man deshalb unbedingt mal probieren, oder die "Dorade a la Massimo", beides Spezialitäten des Hauses. Der Gastraum mit dem besonderen Mauerwerk bietet die bekannte gemütliche Atmosphäre. Neu ist die Terrasse. Hier findet man in den Sommermonaten unter Bäumen seinen Lieblingsplatz für einen echt italienischen Abend mitten in Offenbach.
Ciao Massimo – Echt italienische Küche, mit Liebe gemacht! Darmstädter St. 13 • OF • Tel. 069 907 505 99 Di. bis Sa. 11.30 – 14.30 Uhr u. 17.30 – 22.30 Uhr So. 17.00 – 22.30 Uhr
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n Die Abende sind lau und die Menschen dürsten nach Erquickung, im Ausklang dieses heißen Sommers. Da bietet sich eine neue Gelegenheit der besonderen Art, am Wilhelmsplatz: Im August hat die TRINKBAR in der Nr. 19, Ecke Bleichstraße, eröffnet und verleiht einem der schönsten denkmalgeschützten Eckhäuser weltläufiges Flair. Dieses wird im puristisch gestalteten Interieur fortgesetzt: Eine langgezogene Theke, die abwechselnd in Purpur, Blau und Grün schimmert, glitzernde Kristallflaschen mit interessanten Labels und noch interessanterem Inhalt, schwarze Sitzgruppen mit kleinen Tischen. Das wiederkehrende schwarze Symbol, das das Innere an markanten Stellen wie ein Tatoo ziert, lässt den Namen nicht gleich erkennen, ist jedoch aus den Buchstaben T und B interessant kombiniert und macht neugierig. Nach dem Vorbild amerikanischer „Speakeasys“ kommt die TRINKBAR ohne Namensnennung und große Werbung aus – das verspricht eine gewisse Exklusivität. Diese findet sich auf der Karte der Bar wieder. Dort liest man nicht die Namen der herkömmlichen Cocktails, sondern stößt auf interessante Mischungen wie den „Gin Basil Smash“ – einen Drink aus Gin, Rohrzucker und Basilikum. Den Cocktail hat David in einer Cocktailschale mit einem frischen Basilikumblatt appetitlich angerichtet, er schimmert hellgrün und schmeckt wunderbar erfrischend und feinwürzig. David ist einer der vier jungen Barkeeper, die zuvor in namhaften Bars in Frankfurt wie beispielsweise der des Maxie Eisen Drinks gemixt haben. Offenbach kennt die Crew um den Geschäftsführer Stjepan Gazpovic aber auch sehr gut. David ist hier aufgewachsen und er findet, dass die Trinkm u t & l i e b e S e p t / O k t / N ov 2 0 1 5
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kultur hier schwer gelitten hat, in den letzten Jahren. Deshalb möchten die jungen Herren hier etwas großstädtisches Bargeflüster etablieren. Eine mutige Idee. Stjepan Gazpovic sagt dazu: „Wir wollen uns abheben von den anderen Lokalen hier am Platz. Bei uns soll man in Ruhe etwas Gutes trinken können, das kann ruhig nach dem Essen in einem der umliegenden Restaurants sein.“ Wer doch Hunger hat, kann sich eine der frischen Focaccias bestellen, mit Pesto, Ruccola, Mozarella oder wahlweise mit Tiroler Speck und Emmentaler oder Hähnchen belegt. Morgens gibt es frische Croissants und aromatischen Kaffee aus der Privatrösterei Schmidt in Dreieich, denn die TRINKBAR empfängt ihre Gäste bereits ab 9.00 Uhr. Neben klassischen und fantasievollen Cocktails wie Pisco Sour oder Cucumber Twist mit Gin, Gurke, Holundersirup und Cointreau bietet die Karte forgotten Drinks wie Blood and Sand. Wie es sich für eine moderne Bar gehört, gibt es eine spannende Auswahl an Gin- oder Wodkasorten, wie Ferdinand’s Gin von der Saar oder Consequent Vodka aus Darmstadt. Für die Cocktails werden ausschließlich frisch gepresste Säfte sowie hochwertig Geistvolles verwendet. Wer auf Prozente verzichten möchte oder tagsüber reinkommt, kann wunderbare Teekreationen von Ronnefeldt, Kaffee-Variationen wie in Wien, Bio-Limonaden der Marke Now oder fruchtiges Tonic von Fever Tree genießen. Insgesamt legt die Bar-Crew einen Schwerpunkt auf bio und regional (so gibt es für Schleckermäuler das leckere Bizzi-Ice aus Sachsenhausen), aber selbstverständlich ist auch eine klassische Coke im Angebot. Wer allerdings den Mut hat, sich auf etwas Neues einzulassen, wird es nicht bereuen. Ingrid Walter / walter-wortware.de 65
EVO Alte Schlosserei Offenbach Andréstr. 71, OF Multiphonics Festival on tour und EVO präsentieren:
Mi. 23. September 2015 | 20.00 Uhr
Taksim Trio und Ensemble FisFüz
Konzert im Rahmen des Multiphonics Festival 2015. Das Festival präsentiert Weltklassekonzerte im Bereich Jazz, Worldmusic und zeitgenössische Musik mit Fokus auf dem Instrument Klarinette. Köln ist 2015 die zentrale Festival-Stadt mit zahlreichen Konzerten und Veranstaltungen. Ausgewählte Konzerte finden auch in der RheinMain Region und Stuttgart statt.
Taksim Trio
Hüsnü Senlendirici – cl | Aytac Dogan – kanun Ismail Tuncbileks - baglama Im musikalischen Erbe der traditionellen türkischen Musik verwurzelt, integrieren die Musiker Stilistiken der klassischen Musik und des Jazz in diese traditionelle Form. Musik für Herz und Seele.
Steinmetz'sche Buchhandlung und EVO präsentieren:
Do. 08. Oktober 2015 | 20.00 Uhr
Axel Hacke liest aus „Das Kolumnistische Manifest“
Ensemble FisFüz – Mozart im Morgenland
Annette Maye – cl, bcl | Gürkan Balkan – oud, g Murat Coskun - perc Das Trio ist seit Jahren bekannt dafür, dass es die Musik aus dem Orient und des Abendlandes auf hohem Niveau zusammenbringt. In seinem neuen Programm "Mozart im Morgenland" begibt sich das deutsch-türkische Trio auf eine Reise in die Vergangenheit zu Mozarts Oper „Die Entführung aus dem Serail“ mu t& lie und präsentiert sie in ungewohntem Gewand. be Eintritt: 25,00 € / erm. 20,00 € Karten im Vorverkauf an allen AdTicket-Vorverkaufsstellen und online unter www.adticket.de 66
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Seit 25 Jahren schreibt Axel Hacke für das „Süddeutsche Zeitung Magazin“. Seine Texte haben sich inzwischen in den Köpfen und Herzen von nicht nur einer Generation ausgebreitet. Zeit für ein „Kolumnistisches Manifest“ (2015), für das Beste vom Besten einer unverwechselbar spielerisch-leichten Weltund Zeitbetrachtung voller Charme, Heiterkeit und Melancholie. „Betritt er die Bühne, wird gelacht“, beschreibt die Augsburger Allgemeine sein Bühnenprogramm.
Mut&Lieb ev für Taksim erlost zwei Tic kets Trio & En semble F Bitte Mail isFüz mit dem Ke a n info@m utund
nnwort M ultiphonic
liebeoffen (Der Rech bach.de tsweg ist ausgesch lossen)
Karten im Vorverkauf: 15,00 € (zzgl. Vorverkaufsgebühr), in der Steinmetz‘schen Buchhandlung, im OF-InfoCenter und bei Frankfurt Ticket. m u t & l i e b e S e p t / O k t / N ov 2 0 1 5
Revive Rec – Soulfood
PsychSpace rock
Keine Muli Ausgabe ohne ein neues Post Rock Highlight. Die irische Band mischt seit 2002 in der Szene mit und hat schon 6 Alben veröffentlicht. Sie steht trotz virtuosem und eigenständigem Sound immer im Schatten der großen Bands des Genres wie Mogwai oder GYBE. Das wird sich jetzt hoffentlich mit ihrem siebten Album ändern. Der Band ist eine nicht für möglich gehaltene Steigerung ihrer sowieso imposanten Discographie gelungen. Scheinbar schwerelos gleiten Melodien, die zum Mitsummen animieren, über schwebende Synthieflächen, um in heavy Gitarrenriffs zu explodieren. Locker und trotzdem kompakt verschmelzen die Klänge zu einem organischen Sound. Die ideale Musik zum Chillen und Rocken am späten Sommerabend.
Black Space Riders – Refugeeum BSR – Cargo
lische Melodien und dubbigen Beat. Melodiöser Gesang wechselt mit wütenden Shouts, Bratz Gitarren und psychedelischen Parts ab. Besonders die Long Tracks „Run To The Plains“ und „Ritual Of Inner Strength“ hallen lang nach. Auch nach mehrmaligem Abspielen entdeckt der Hörer etwas Neues als würden die Songs immer wieder ein weiteres Detail preisgeben. Wegen der vielen Qualen, Ängste und Schmerzen sollten Menschen auf der Flucht immer ein Refugium finden; egal wo auf der Welt - auch in Ostdeutschland. Für mich eines der Album Highlights des Genres in diesem Jahr.
Trance blues
God Is An Astronaut – Helios / Erebus
post rock
CD tipps von udo boll
Hugo Race & The True Spirit – The Spirit Glitterhouse – Indigo Nach dem musikalischen Abenteuer mit Kumpel Chris Eckman in den Wüsten von Mali kehrte der Australier in seine Heimat Melbourne zurück. Race traf sich mit seiner alten Band, die Chemie stimmte noch, und es war wieder Zeit für „Industrial Trance Blues“. 10 Songs voll intimer und intensiver Spannung. Heulende Gitarren und hallende Mundharmonika lassen Staub auf deiner Zunge entstehen, der von der feinen Rhythmus Sektion runter gespült wird. Inzwischen klingt Hugo Race`s Stimme, als ob Marc Lanegan und Leonard Cohen im Duett singen.
Nach ihrer dritten meisterlichen LP „D:Rei“ legen nun die Münsteraner PsySpaceRock-Champions ihr lang erwartetes neues Werk vor. Während es americana / Rock sich inhaltlich beim Vorgängeralbum um eine SiFi-Suite in vier Teilen handelte, widmet sich die Band mit dem Diverse Interp – Wortmix aus Refugee und Refugium Blue Rose Records einem hoch aktuellen Thema: Flucht Best of New und Vertreibung. Mit der stilistischen Americana Rock Music Bandbreite zwischen RetroSpaceRock Edel - Blue Rose und modernem ProgMetal gelingt es BSR eine musikalische Sprache für Ver- Hurra, Blue Rose Records hat Geburtszweiflung, Hoffnung und Mut zu fin- tag! Ein Label das nur von einem Musicden. Brachiale Metal-Gitarren treffen Maniac wie Edgar Heckmann betrieben aufmspacigen Ambient-Sound, orienta- 1 5 kann. Mit den Schwerpunkten u t & l i e b e S e p t / O k t / N ov 2 0 werden
Do. 22. Okt. • 8. Komische Nacht • 7 Locations / Einlass: 18.30, Beginn: 19.30 / VVK: 17,- € (in den Locations) / AK: 19,- € Die achte Komische Nacht hat – wie immer – einen äusserst unterhaltsamen Blick in die junge Comedy-Szene zu bieten. Z.B.: Tamika Campbell ist der weibliche Vulkan der Comedy Szene aus New York, bei dem man nie weiß, wann er ausbricht. Archie Clapp, der sympathische Blödmann liest, jongliert, zaubert und bezaubert und sucht eine Antwort auf die Frage: Was ist Kunst? Lena Liebkind ist gebürtige Ukrainerin und wohnt im schönen Offenbach. Lena zeigt, dass Mädchen auch anders können. Bildhaft lässt sie die Menschen an ihrem verrückten Alltag teilhaben und definiert dabei die Generation Y. David Anschütz präsentiert seine ganz eigene Welt von gemein Grotesk bis absurd sozial und von herrlich böse bis kurios komisch. So wird sich für jeden Zuschauer in seinem Lieblingslokal sein persönliches Highlight herauskristallisieren. Aber Kenner der Komischen Nacht wissen, die Mischung macht's.
Americana, Alternative Country, Singer Songwriter und Interpreten wie Steve Wynn, Rich Hopkins, Chris Cacavas u.v.a. bereichert das Label seit 20 Jahren die deutsche Musiklandschaft. Zum Jubiläum ist jetzt eine Doppel CD mit sagenhaften 36 Titeln erhältlich. Ein vorzüglicher, mit neuen und alten Künstlern des Labels zusammen gestellter Sampler für einen schmalen Taler. 67
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Er l e b e n
erleben
bam Buchladen am Markt
www.buchladenammarkt.de
Do. 17. Sept. | 19.30 Uhr | Stadtbibliothek OF, Herrnstr., Eintritt: 7,- e Lesung mit Safiye Can Safiye Can liest erstmals aus ihrem neuen Lyrikband 'Diese Haltestelle hab ich mir gemacht'. In Kooperation mit der Steinmetz’schen Buchhandlung und der Stadtbibliothek.
Do. 24. Sept. | 19.30 Uhr | bam Buchladen am Markt Ein Abend mit Musik und Literatur Susanne Hirsch (Cello) und Günter Bozem (Percussion) verbinden Literarisches mit Musikalischem. Mehr wurde uns noch nicht verraten.
Fr. 16. Okt. | 20.00 Uhr | bam Buchladen am Markt, Eintritt frei Lesung mit Otto de Kat Wie in jedem Jahr veranstalten wir gemeinsam mit dem Frankfurter Schöffling Verlag eine Lesung zur Buchmesse. In diesem Jahr freuen wir uns schon sehr auf den Autor Otto de Kat, der aus seinem neuen Roman 'Die längst Nacht' liest.
Do. 12. Nov. | 20.00 Uhr | bam Buchladen am Markt, Eintritt: 7,- e Stephan Abarbanell liest aus seinem Debutroman Morgenland Palästina 1946: Lilya Wasserfall ist im Widerstand gegen die britische Mandatsmacht aktiv und hofft darauf, bei der nächsten großen Sabotageaktion eingesetzt a d teinen m aganz g anderen a z i Auftrag: n zu werden. Doch Ssie tbekommt Sie soll im zerstörten Deutschland nach dem verschollenen Wissenschaftler Raphael Lind suchen. Ein epischer Roman über die Welt im Schatten einer Katastrophe. In Kooperation mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit OF.
Dienemann/ Formstecher Gesellschaft / Fotostudio Pfeiffer
Max Dienemann/Salomon Formstecher Gesellschaft Offenbach e.V www.dienemann-formstecher.de Roter Sandstein, Rundbogenfenster: In einer unauffälligen Seitengasse der Offenbacher Innenstadt ist eines der ältesten Bauteile freigelegt worden – die Ostwand der zweiten Synagoge, 1729/30 errichtet. Am 7. September will die Stadt gemeinsam mit der Max Dienemann/Gesellschaft das Lichtband vorstellen, das künftig die Ostwand der ehemaligen Synagoge illumieren wird. Der Klarinettist Stefan Bartmann interpretiert dazu jüdisch-liturgische Kompositionen. Mo. 07. Sept. | 19.30 Uhr | Große Markstraße / Ecke Hintergasse, Offenbach
Netzwerk 'Frauen für Offenbach' www.frauen-fuer-offenbach.de Mi. 09.09. | 19.00 Uhr | t-raum OF, Wilhelmstraße 1 Ausstellung "t-raum im Bild", Film, Musik und Information zu 10 Jahren t-raum. Sa. 03.10. | 15.00 Uhr | Treffpunkt Kurpark Bad Homburg, Dauer ca. 1 1/2 Std. Führung "Blickachsen" durch Heike Strelow-Meister, Galeristin Fr. 23.10. | 19.30 Uhr | Caffè Cuore, OF, Frankfurter Straße 57 Anna Carletto – kocht und liest. Italienische Küche, Lesung und Musik. Anmeldung erbeten unter info@frauen-fuer-offenbach.de oder 069/85709005
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Er l e b e n
erleben
Buchvorstellung und Diskussion zum Tage der Deutschen Einheit: Dr. Sibylle Plogstedt: „Mit vereinten Kräften.“ Die Gleichstellungsarbeit der DGB-Frauen in Ost und West (1990–2010) Die Geschichte des Deutschen Gewerkschaftsbundes DGB nach 1990 wurde entscheidend von der Wiedervereinigung geprägt. Die Autorin Dr. Sibylle Plogstedt (ehemalige Herausgeberin der Zeitschrift 'Courage') berichtet aus ihrem Buch über die Auseinandersetzungen der Gewerkschafterinnen anhand von Biografien, internen Protokollen und Interviews. Nicht nur haben die Gewerkschafterinnen die Wiedervereinigung mitgeprägt. Diese spannende Sozialgeschichte belegt auch, dass sich hinter der so männlich wirkenden Fassade des DGB auch eine starke Frauenorganisation verbirgt.
Do. 01. Okt. | Stadtbibliothek Offenbach, Herrnstr. 84 | 18.30 Uhr., Eintritt frei Veranstaltet von: Kommunale Frauenbeauftragte der Stadt OF, ver.di-Bezirksfrauenrat Frankfurt & Region, IG Metall OF, DGB-Frauen OF im DGB Südosthessen
18. Interkulturellen Wochen in Offenbach Jedes Jahr bieten die Interkulturellen Wochen ein buntes Programm mit Informationsveranstaltungen, Festen und Begegnungen. Das Motto in diesem Jahr lautet: „Vielfalt. Das Beste gegen Einfalt“. Hier eine kleine Auswahl in Kooperation mit dem DLM. Veranstaltungsort: jeweils DLM – Deutesches Ledermuseum, Frankfurter Str. 86, OF
Do. 10. Sept. | 18.30 Uhr | Eröffnungsveranstaltung Eröffnung durch Schirmherr und Integrationsdezernent Dr. Felix Schwenke Gastbeitrag: Wolfgang Brust, Bundeskoordination „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“
Mi. 23. Sept. | 19.00 Uhr | „Fair Trade statt Free Trade“ Ist freier Handel der Wachstumsmotor und Allheilmittel für Wohlstand und gegen Krisen? Und wenn „Nein“ – was wären die Alternativen? Über diese Fragen spricht und diskutiert der Publizist und Autor Werner Rätz, Mitgründer von Attac-Deutschland. Veranstalter: Regionalgruppe Attac und NaturFreunde Offenbach
Sa. 26. Sept. | 19.00 Uhr | „Sound of Spirit“ Konzert Worldmusic aus Japan und Amerika. Neben japanischen Liedern, zu denen Mayumi Nakano etwas über ihre Entstehung und Bedeutung erzählen kann, macht das Programm dann einen Sprung rüber nach Amerika. Zuerst nach Nordamerika zu den „Native Americans“ und dann zu der Musik der eingewanderten Europäer. Lieder mit irisch-keltischen Klängen sind dabei und moderne Folksongs. Mitwirkende: Sabine Rupp & Karl-Heinz Krause, Mayumi Nakano, (Gesang/Percussion), Tomoko Ichinose (Klavier), Tony Clark (Shakuhachi/ Bambusflöte) Eintritt: 8,- e, erm. 5,- e, Kinder bis 12 Jahre frei
So. 27. Sept. | 16.00 Uhr | Abschlussfest der Interkulturellen Wochen Das Programm gestalten die Mitveranstalter der Interkulturellen Wochen: Folkloregruppen, Kinder- und Senioren-Trommelgruppe, Weltmusik und andere Gruppen präsentieren sich auf der Bühne oder sind mit einem Informationsstand dabei. Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt. Eintritt frei Komplettes Programm: www.interkulturellewoche.de/veranstaltung/2015/offenbach/ interkulturelle-woche-2015-offenbach Sound of Spirit
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Konzert mit jungen rumänischen Talenten aus dem Rhein-Main-Gebiet Sie sind 13 bis 31 Jahre alt und meistens in Rumänien geboren. Ihre Eltern oder sie selbst sind als Facharbeitskräfte nach Deutschland gekommen und sie entfalten weiter ihre Talente im Rhein-Main-Gebiet. Für Buffet ist gesorgt; Eintritt frei Veranstalter: ARO Rumänischer Kulturverein Frankfurt & Umgebung e.V. Info: Brandusa Massion, secretar@aro-rhein-main.de, 06986007374
Sa. 19. Sept. | 19.00 Uhr | Stadtbibliothek, Herrnstr. 84, OF
Etagerie | Taunusstr. 1 (Ecke Domstraße) | www.etagerie.eu ETAGERIE feiert 2. Geburtstag! Mit unseren Ausstellern und Kunden wollen wir bei Geburtstagskuchen und Sekt feiern. Es wird auch eine kleine Geburtstagsüberraschung geben. Schaut vorbei! Sa. 05. Sept. | ab 11.00 Uhr Die Etagerie bietet im Herbst wieder Nähkurse und Workshops an. U.a.: Sa. 26.09.: Tolle Taschen, selbstgemacht | Fr. & Sa. 16./17.10.: Upcycling | Sa. 14.11.: Geschenke nähen / Anmeldung & Info: sabine_henry@hotmail.de
Sa. 07. Nov. | 11.00 – 18.00 Uhr |3. KOFFER- MARKT Charmante Geschenke, Köstlichkeiten & Getränke werden von regionalen Labels in den Räumen der Etagerie aus ihren Koffern angeboten. Wer noch das besondere Geschenk sucht, wird hier sicher fündig. Anmeldung für Aussteller: info@etagerie.eu, Stichwort „Koffermarkt“.
Kunstverein Offenbach im Komm | Aliceplatz (1. Stock) Öffnungszeiten: Mo. – Sa.: 14.00 – 20.00 Uhr | www.kunstverein-offenbach.de Autorenlesungen 05.09. Bettina Weber, Fantasy-Roman "Rosenmagier" 12.09. Wolfgang Sanden, "Der Filmfälscher", ein Stasikomplott der besonderen Art 19.09. Barbara Höhfeld, Literaturclub “Frauen aus aller Welt”
Veranstaltungen im Rahmen der interkulturellen Woche Offenbach 22.09. 15.00 Uhr Tanzkurs “Lasst uns gemeinsam tanzen” 22.09. 18.00 Uhr Kamil Uzun liest Gedichte “Potpuori”
Vernissagen | jeweils 19.00 Uhr 25.09. Karin Schrepffer: Parallelwelt 16.10. Fabian Freese: Visual time 13.11. Jens Lay: KONKRET 70
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Theater im t-raum Wilhelmstr. 13, OF, www.of-t-raum.de Aus dem Repertoire stehen 'Gut gegen Nordwind', 'Leben und sonst nichts' und 'Das Gespenst von Canterville' u.a. weiter auf dem Programm.
Special: 10 Jahre t-raum – Langes Geburtstagswochenende Do., 10. Sept.| 19.00 Uhr, Eintritt frei! Theater im Bild – 10 Jahre t-raum – Fotovernissage Fr./Sa., 11./12. Sept.| jeweils 20.00 Uhr Zum letzten Mal!: Gatte gegrillt – fast ein Kabarett Komödie von Debbie Isitt, t-raum-Produktion mit Sarah C. Baumann, Frank Geisler, Andrea Herdt Eine höllisch amüsante Komödie über die Liebe in bester britischer Tradition.
So., 13. Sept.| 19.00 Uhr Leidenschaft, die Freude schafft – Liderliche Lieder überwiegend von Georg Kreisler. Kooperation t-raum/Compagnie Zeitlos Sarah C. Baumann und Nicole Kun erzählen von verträumter Liebe, jedoch auch von der Leidenschaft, die Leichen schafft, vom Trost, vom Rausch, vom Suff und anderen Abhängigkeiten. Am Piano: Marcello Celona.
Leidenschaft, die Freude schafft
BOK - Galerie Salon 13 Zollamt Studios, 3. St., R. 305, Frankfurter Str. 91 | ww.bok-of.de | Öffnungszeiten: Do. – Sa.: 17.00 – 20.00 Uhr Ausflug | Marion Gabriel. Thomas Dahmen. Objekte 12. Sept. – 04. Okt. | Vernissage: Fr. 11. Sept. | 19.00 Uhr | Die Ausstellung ist auch zu den open_doors der Zollamtstudios am 03.10. (14.00 - 19.00 Uhr) und 04.10. (13.00 - 18.00 Uhr) geöffnet.
Aus dem Mandelkern — limbische Systeme Rosa Schmieg, Installationen und Objekte Die HfG Absolventin experimentiert in ihren installativen Arbeiten mit unterschiedlichen Materialien und Techniken. Dabei entstehen Versuchsanordnungen im Kontext zum naturwissenschaftlichen Bereich. Der Betrachter wird mit Dysfunktion, Angst, Hoffnung und Sehnsucht konfrontiert. 30. Okt. – 14. Nov. | Vernissage: Do. 29. Okt. | 19.00 Uhr
Rosa Schmieg: Wachstisch
Hans Boerner
Kunstpotpourri in der Teestube Arbeiten von Hans Börner, Wolfgang Fuhrmann, Albert Klein und Peter Ziegler in der Teestube des Sozialdienstes des Diakonischen Werks Offenbach-Dreieich-Rodgau. Hans Börner malt und gestaltet seit seiner Kindheit Bilder und Plakate. Er hätte gerne einen Beruf daraus gemacht. Wolfgang Fuhrmann entdeckte die informelle Malerei, als er in Rente ging. Albert Klein war als Schriften- und Schildermaler über dreißig Jahre lang in der ganzen Welt unterwegs. Peter Ziegler, auch als Dee Jay Papst Pi 3,14… bekannt, machte erst einmal Musik, bevor er anfing Material für Collagen zu sammeln und so seine Ideen sichtbar zu machen. noch bis Okt. | Teestube, Gerberstr. 15 | Mo. – Fr. 9.30 – 15.30 Uhr., Sa. 9.00 – 13.00 Uhr
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s e h e nsw e r t
sehenswert n Haus der Stadtgeschichte Di, Do, Fr: 10.00 bis 17.00 Uhr Mi: 14.00 bis 19.00 Uhr Sa. und So: 11.00 bis 16.00 Uhr Eintritt: 2,50 v www.haus-der-stadtgeschichte.de.de
Haus der Stadtgeschichte Herrnstr. 61, OF Ausstellung: Zero Reika Ishihara: Variations 06. Sept. – 04. Okt. Vernissage: 06.09., 15.00 Uhr | Finissage: 04.10., 15.00 Uhr
Jahresausstellung Fotoclub new-camera e. V. Offenbach
14. Nov. – 06. Dez. | Vernissage: 14.11., 17.00 Uhr
n DLM Deutsches Ledermuseum/Schuhmuseum www.ledermuseum.de Di. bis So.: 10.00 bis 17.00 Uhr Eintritt: 8,00 e /erm.: 3,00 e
Festkleid der Tochter Sitting Bulls
DLM Deutsches Ledermuseum Frankfurter Str. 86, OF Gastspiel „KINO KULINARISCH“ im DLM Verstehen Sie die Béliers? Kino Kulinarisch ist zurück! Frisch aus der Sommerpause werden nun endlich wieder schönste Filme bei Speis und Trank gemeinsam zelebriert. Den Anfang machen die etwas verrückten Béliers, eine Familie, in der mit Ausnahme von Tochter Paula alle gehörlos sind. Paula gibt folglich im Alltag die Dolmetscherin und kann nebenbei ganz zauberhaft singen. Und da die Béliers auf dem Wochenmarkt stets ihren eigenen Käse verkaufen, ist ja wohl klar, dass dies heute kulinarisch entsprechend Beachtung findet: Verschiedenste französische KäseVariationen, hausgemachte, ofenfrische Quiche, Baguette und Wein, als Nachtisch Crème brûlée; heute also ganz einfache – einfach gute – französische Landküche mit erlesenen Produkten. Fr., 04. Sept. | Einlass & Essen ab 18.30 Uhr, Filmbeginn 20.00 Uhr Eintritt 8,- e (exkl. Essen & Getränke) | Vorverkauf & Abendkasse im DLM Veranstaltungsreihe „Sonntagsführungen im DLM“:
Wie sah das Leben der Indianerfrauen in Wirklichkeit aus? Führung mit Dr. Gisela Stappert Falsche Vorstellungen und zahlreiche Klischees haben unser Bild von der Indianerfrau geprägt. Die Ethnologin Dr. Gisela Stappert, die während eines Forschungsaufenthaltes ein halbes Jahr bei den Hopi gelebt hat, konnte sich von der eindrucksvollen Lebendigkeit des traditionellen Werte- und Normsystems der Hopi überzeugen. Rolle und Status der Hopi- und Lakota Frauen zeigen auf, wie unterschiedlich sich das Leben von Indianerfrauen gestalten kann und Geschlechterrollen definiert werden können. So., 20. Sept. | 14.30 Uhr | Eintritt: 10,- e pro Person, Kinder 3,- e
Drachenpferde und Gelehrte Führung mit Jens Lay Der Schwerpunkt dieser Führung liegt auf ausgewählten Objekten aus Tibet, Japan und dem klassischen China, die sich in den Sammlungen des DLM befinden. Eine japanische Pferdemaske aus dem 17. Jahrhundert, ist eines der Objekte, die während dieser Führung vorgestellt werden. So., 27. Sept. | 14.30 Uhr | Eintritt: 10,- e pro Person, Kinder 3,- e 72
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sehenswert Klingspor-Museum Herrnstr. 80, OF, www.klingspor.de SchriftStücke. Gesägt, genäht, gebrannt… bis 18. Okt. Schriftkunst wird zumeist mit Feder und Papier in Verbindung gebracht. Daneben gibt es jedoch Schrift in vielfältigen anderen, zumal plastischen, Erscheinungsformen. Die Ausstellung zeigt eine große Bandbreite von Objekten: Holz, mit der Kettensäge bearbeitet, Genähtes, Texte, die mit Hilfe eines Laserstrahls entstanden sind und in Beton gegossene Schriftskulpturen. Gezeigt werden u.a. Arbeiten von Tanja Leonhardt, Hans Schmidt, Rudolf Koch, Peter Malutzki.
Flaschenpost. Die Edition Hohes Ufer
09. Sept. – 18. Okt.
Die Edition Hohes Ufer in Ahrenshoop an der Ostsee macht sich seit mehr als fünfzehn Jahren um das zeitgenössische Künstlerbuch verdient, wobei sie eng mit dem ebenfalls dort ansässigen Kunsthaus Lukas kooperiert. Sie ediert originalgrafische Künstlerbücher und Buchobjekte, meist im Zusammenhang mit Ausstellungen des Kunsthauses. Reizvoll ist vor allem die Zusammenarbeit von jungen Künstlern mit namhaften zeitgenössischen Buchkünstlern bei gemeinschaftlich entwickelten Buchobjekten.
Chinesische Zeichen. Yu Mo Hung Umbach. 30. Okt. – 22. Nov.
n Klingspor-Museum Di, Do, Fr: 10.00 bis 17.00 Uhr; Mi: 14.00 bis 19.00 Uhr; Sa und So: 11.00 bis 16.00 Uhr, Eintritt: 2,50 e, erm: 1,50 e
Die aus Hong Kong stammende Künstlerin befasst sich mit frühen chinesischen Schriftformen und archaischen Zeichen. Ihre Arbeiten taoistischer Fetischzeichen zeigen geheimnisvolle uralte Zeichen mit einer kraftvollen Anmutung. Die Zeichen leben vom Kontrast teils klarer, teils rätselhaft labyrinthisch verschlungener Strukturen. Immer wirken sie jedoch frappierend modern.
Gesicht Waren. Chinesisches Verpackungsdesign heute
30. Okt. – 22. Nov.
Chinesisches Verpackungsdesign lockt unsere Erwartungen, auf einem weiteren Feld die Kultur des immer noch fernen Landes zu entdecken. Shanghai hat sich längst als Hotspot der Innovation im Arbeits- wie im Kulturleben Chinas erwiesen, als Membran zwischen Protagonisten in West und Ost. Entsprechende Schlaglichter lassen Designentwürfe erwarten, die am Shanghai Institute of Visual Arts (SIVA) entstehen. Maßgeblich wirkt die Arbeit von Prof. Gu Chuanxi. Die Ausstellung präsentiert eines der weltweit angesehensten Labors seiner Art.
Fr. 04. Sept., 14.00 Uhr Buch des Monats Zu Ehren von Hermann Zapf (1918 - 2015) Zapf hat der Schrift sein Lebenswerk gewidmet und die Entwicklungsgeschichte des geschriebenen Worts in den Jahrzehnten nach dem zweiten Weltkrieg mit seinen Schriften maßgeblich geprägt. Seine Kreativität hatte auch immer die technische Umsetzung im Blick. Dem Computerzeitalter öffnete er sich, ja er half, seine typografischen Errungenschaften an die Erfordernisse der digitalen Verbreitung anzupassen. Nicht zuletzt davon wird Otmar Hoefer berichten, der als verantwortlicher Mitarbeiter bei Linotype und Monotype seit Jahren Hermann Zapf begleitet und seine Verdienste erlebt hat. Die Rückschau auf das Werk des jüngst Verstorbenen mündet in der Vorstellung von Anna-Lena Unger, Wiesbaden, der neuen Trägerin des Rudo Spemann-Preises, der kürzlich im Klingspor Museum verliehen wurde. m u t & l i e b e März / A pr i l / Ma i
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Wiener Hof
Langerer Straße 23 | OF-Bieber | 069 89 12 96
Highlights im Herbst (AUSWAHL) alle Programminfos unter: www.wiener-hof.de
Ali Neander – Hellmut Hattler – Moritz Müller – Martin Kasper Freitag: 18.09. | 20.30 Uhr | 16.- e Jazz Extra: Louisiana Party Gators Freitag 25.09. | 20.30 Uhr | 8.-/10.- e Peter Finger: Acoustic Guitarist Samstag: 03.10. | 20.30 Uhr | 14.- e Paul Lamb & The King Snakes: Rhythm & Blues, Soul Samstag: 10.10. | 20.30 Uhr | 16.- e Die 8. Komische Nacht Donnerstag: 22.10. | 20.00 Uhr | 17.- e
Zed Mitschell Band: Hammerblues Samstag: 31.10.15 | 20.30 Uhr | 16.- e Michael Feindler: Kabarett nach Versmaß Freitag: 06.11.15 | 20.30 Uhr | 14.- e Joscho Stephan Trio: Modern Gypsy Swing vom Feinsten Samstag: 14.11. | 20.30 Uhr | 15.- e Sabine Fischmann & Ali Neander: selber schuld wer das verpasst | Samstag: 21.11. | 20.30 Uhr | 16.- e Hole full of Love: AC/DC Cover Freitag: 27.11. | Beginn: 20:30 | 16.- e
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Leonore Poth | www.leonorepoth.de