Sept. / Okt. N o v . 2013
m u t o8 liebe S t a d t m a g a z i n
demokratie ist anstrengend‌
Kos t e n l os
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Entdecke Italien! Schlutzkrapfen Ossobuco alla milanese Vitello tonnato Tortelloni alla zucca Pesto alla genovese
Baccalà mantecato
Gnocchi all’aceto balsamico Gnocco fritto
Offenbach – Mailand 671 km Mailand – Syrakus 1283 km
Ribollita
Spaghetti alle vongole
Papardelle con coda di vaccinara Orecchiette con cima di rapa Coniglio all‘ischitana Pane carasau
Calamarata Involtini di melanzane
Im Nordend.
Sarde e beccafico
Caponata
T R A T TO D I N O
Cucina Casalinga
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 12.00 bis 14.30 Uhr und Montag bis Samstag von 18.00 bis 23.00 Uhr www.trattodino.de ~ Ludwigstraße 155 ~ 63067 Offenbach am Main ~ Telefon 069-85098907
mut&liebe
gude
Liebe Leserinnen und Leser, Überall gehen Menschen auf die Straßen, um für demokratische Rechte zu kämpfen. In Deutschland dagegen herrscht Politikverdossenheit, an aktiver Demokratie beteiligen sich immer Weniger. Auch Offenbach erreicht immer wieder beschämende Rekorde bei der Wahrnehmung des Wahlrechtes. Doch wer nicht wählt, kann nichts verändern. Mit unserer Stimme bestimmen wir die politische Richtung. Demokratie ist anstrengend und lebt auch von Kompromissen, die nicht jedem 100% gerecht werden können. Aber gibt es eine Alternative? Und letztendlich entscheiden wir mit unserer Stimme, wer in unserem Auftrag die Bundesrepublik und das Land Hessen regiert. Wir sind die Arbeitgeber der Mandatsträger. In unserer Septemberausgabe lassen wir deshalb die Kandidaten und Kandidatinnen zu Wort kommen. "Was bedeutet es für uns in Offenbach, wenn wir Sie und Ihre Partei wählen?" Fragen wir u.a. die Spitzenkandidaten/innen für den hessischen Landtag und die Direktkandidaten/innen für den Bundestag. Offenbach kann auf eine lange revolutionäre und demokratische Vergangenheit zurückblicken, z.B. hat Georg Büchner hier 1834 einen mutigen Drucker für seine illegale Streitschrift "Der hessische Landbote" gefunden. Zahlreiche Veranstaltungen zum Büchner-Jahr beschäftigen sich mit seinem Werk und zeichnen ein Bild der Zeitumstände im Vormärz in Offenbach. Und auch in der Gegenwart finden wir in Offenbach Menschen, die sich gegen repressive Systeme engagieren. Mit Parastou Forouhar stellen wir eine international erfolgreiche und mutige Künstlerin mit iranischen Wurzeln vor, die mit ihrer Arbeit und ihrem Engagement für Menschenrechte eintritt. Doch bevor sich nun am 22. September diesmal mindestens 80%+ der Offenbacher Bürgerinnen und Bürger zur Wahlurne bewegen, laden wir Euch vorher noch zu einem besonders bewegenden Yogaevent auf der Hafentreppe ein. Im Rahmen des Mission Olympic-Finalevents am 7. September beteiligt sich Mut&Liebe gemeinsam mit SamanaYOGA mit "108 Sonnengrüße für Offenbach" an der Aktion. Jeweils um 09.00 und um 17.00 Uhr laden wir geübte und ungeübte Yogis und alle Interessierten zu einer gemeinsamen Yogaaktion im spannenden Ambiente des neuen Hafenviertels ein. Wir freuen uns auf Euch und wünschen Euch viel Spaß beim Lesen.
| 9.00 + 17.00 UHR
Petra Baumgardt, Alexander Knöß, Wolfgang Malik
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t h e m a 8 Ich gehe wählen, weil… (Leser/innen Statements) 8 Claudia Roth: "Demokratie ist anstrengend… " 10 Wählen gehen! Fragen an die Spitzenkandidaten/innen für den hessischen Landtag 22 Wählen gehen! Fragen an die Direktkandidaten/innen für den Bundestag
G e sch i ch t e n
28 "Mit der Postkutsche auf Wahlkampftournee…" 31 "Friede den Hütten, Krieg den Palästen…"
G e s u n d h e i t
34 6. Offenbacher Präventionstag 37 Auf Entdeckungsreise zum eigenen Körper 40 Gesundmacher Muskulatur 41 Sheila Gaff – MMA Kämpferin
A r b e i t e n
42 "Einmal Fahrrad – immer Fahrrad…"
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Proj e k t
45 Raumfinder.me 46 Halbzeit im WohnBüro 48 Wohnideen der Creativ-Haus-Initiative
i nha l t
© Parastou Forouhar
T i p p
50 Neu im Nordend – Etagerie und Genussverstärker
k u ns t w e r k
52 Parastou Forouhar 56 Ausstellungsinfos 58 Bildband Offenbacher Ansichten
Go u r m e t
61 HesseWirtschaft 62 Alles mit Tomaten
H ö r b ar | Er l e b e n | s e h e nsw e r t 64 CD-Tipps von Udo Boll 65 Veranstaltungen | Ausstellungen | MUT&LIEBE Auswahl 10 Impressum
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mut&liebe
Th e m a
"Wir gehen wählen, weil die wenigsten Menschen dieser Erde das Privileg haben, in einem friedlichen und freien demokratischen Land zu leben. Die Demokratie lebendig zu halten und wählen zu gehen, sehen wir gleichzeitig als Bürgerpflicht und als aktiven Beitrag zur Gestaltung unseres Landes." (Tanja, Bilanzbuchhalterin und Hans, Sozialpädagoge)
"Ich gehe wählen, da ich mir angewöhnt habe, meine Umgebung mitzugestalten." (Loimi Brautmann, HfG-Diplomand, Urban_Media_Project)
"Wählen gehen ist mir wichtig, weil ich mit jedem Kreuz mein „Ja“ zur Demokratie bekräftige. Erst wenn wir alle wählen gehen, spiegelt sich in der Politik das tatsächliche prozentuale Verhältnis aller Bürgerinteressen wider." (Helena Malsy, Unternehmerin)
"Ich gehe wählen weil es mein grundgesetzliches Recht ist; Artikel 38 GG." (Harald Ostermann, Renter)
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thema
"Also es ist schwer zu sagen, warum ich wählen gehe. Mir war zwar schon immer klar, dass ich wählen will, aber über das "Warum" habe ich mir nie Gedanken gemacht. Naja, ich denke, ich sehe es irgendwie als meine Pflicht an, aber auch als Möglichkeit meine Meinung zu äußern und mitzubestimmen. Das Recht zu wählen sollte man nicht einfach so wegschmeissen. Viele Menschen haben darum gekämpft und kämpfen in anderen Teilen der Welt immer noch dafür. (Marie Wimmel, Studentin, Erstwählerin)
"Ich lebe seit 1984 bei uns in der Bundesrepublik Deutschland und seit einigen Jahren darf ich wählen. Von diesem Recht und der Entscheidungsfreiheit mache ich regelmäßig Gebrauch. Die Wahlen sind eine der wichtigsten Komponenten der Demokratie. Der Urnengang festigt die Demokratie und wenn wir nicht hingehen verlässt sie (Demokratie) uns. Daher möchte ich alle Bürgerinnen und Bürger und besonders die Migranten, die neue Bürger und nicht Mitbürger sind, ermutigen an die Wahlen teilzunehmen." (Mansour Azizy, Sozialarbeiter)
"Ich finde es wichtig wählen zu gehen, weil freie und transparente Wahlen, wie sie in der BRD praktiziert werden, nicht überall in der Welt selbstverständlich sind. Gerade ich, der in einem Land geboren bin, in dem die Demokratie alles andere als echt ist, weiß das besonders zu schätzen.“ (Nima Foroozesh,Sozialarbeiter)
"Ich bin als Berlinerin glücklicherweise in einer Demokratie groß geworden! Das bedeutet, dass ich nicht nur als Mensch die Möglichkeit, sondern vor allem als Frau das RECHT habe, meine Stimme abzugeben! Ich finde unser politisches System definitiv überarbeitungswürdig, aber gar nicht wählen, wem hilft das?" (Ina Geraldine Guy, Schauspielerin)
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"demokratie ist anstrengend…"
Claudia Roth MdB und Bundesvorsitzende Bündnis 90/Die Grünen plädiert für eine neue demokratische Selbstverständigung in unserer Gesellschaft. Teilhabe und Transparenz für eine starke Zivilgesellschaft.
Politikverdrossenheit und Demokratiemüdigkeit sind besorgniserregende Symptome unserer Zeit. Sie hängen mit einer Regierungspolitik zusammen, die öffentliche Debatten entpolitisiert und eine breite Wählerschaft demobilisiert – so geschehen bei den letzten Bundestagswahlen. Das sollte sich diesmal nicht wiederholen, auch nicht bei der Hessenwahl.
Doch es gibt auch eine gute Botschaft: Demokratie ist „in“ bei vielen Menschen, die sich nicht abwenden, sondern einmischen. Sie wollen beteiligt sein und nehmen sich ihr Recht auf Einflussnahme – auf der Straße, aber auch durch vermehrte Eingaben und Petitionen an Parlamente und intensive politische Debatten im Netz.
Demokratieskepsis hat mit sozialen Krisen zu tun, mit massiven Gerechtigkeitsdefiziten und der Ausgrenzung ganzer Bevölkerungsgruppen. Und mit finanzstarken Lobbys, die politische Entscheidungsprozesse usurpieren. Ich nenne nur den Mehrwertsteuerrabatt für das Hotelgewerbe oder die Blockade von niedrigeren Schadstoffwerten für Autos in Europa durch Kanzlerin Merkel. In einer solchen Situation haben Rechtspopulisten mit einfachen Antworten auf offene und schwierige Fragen leichtes Spiel. Mit menschenfeindlichen Einstellungen, antieuropäischem oder rassistischem Ressentiment liefern sie auch Gewalttätern Stichworte und ideologische Grundlagen.
Ich plädiere in der heutigen Situation für eine neue demokratische Selbstverständigung in unserer Gesellschaft. Sie sollte mindestens fünf Bereiche umfassen.
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1. Die Türen zur Teilhabe müssen weiter geöffnet werden, durch mehr soziale und kulturelle Inklusion, durch mehr Teilhabechancen im Bildungssystem, in der Arbeitswelt, beim sozialen Aufstieg – und natürlich auch bei demokratischen Wahlen, durch eine Herabsetzung des Wahlalters auf 16 Jahre und die Erweiterung des kommunalen Wahlrechts auch für Menschen aus Nicht-EU-Ländern. m u t & l i e b e S e p t. / O k t. / N o v. 2 0 1 3
mut&liebe
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2. Die Parlamente bleiben das Rückgrat der demokratischen Entscheidungsfindung, aber sie müssen rechtlich und organisatorisch gestärkt werden, auch durch mehr Mittel für unabhängige Expertise, um besser gefeit zu sein gegen die Einflussnahme machtvoller Gruppen. Gesetzentwürfe, die von Verbänden unverblümt interessengeleitet verfasst worden sind, müssen als solche erkennbar sein und mit besonderer Sorgfalt unter die parlamentarische Lupe genommen werden. 3. Wir brauchen mehr direkte Demokratie, auch durch die Einführung von Volksbegehren und Volksentscheiden auf Bundesebene. Die CDU verweigert bisher die verfassungsändernde Mehrheit, die hierfür nötig ist. Bei der Planung und Ausführung großer Bau- und Infrastrukturprojekte wollen wir eine sehr frühe und umfassende Beteiligung der demokratischen Öffentlichkeit. Der Staat kann es sich gar nicht leisten, auf die Expertise seiner Bürgerinnen und Bürger zu verzichten. 4. Die digitale Welt und das Internet bieten neue Chancen für eine offenere, diskursivere, transparente Demokratie – aber auch große Gefahren, wie die umfassende Internetüberwachung durch Geheimdienste zeigt. Wir wollen einen besseren Schutz der Bürgerund Freiheitsrechte im Netz und plädieren für die Aufnahme eines Grundrechts auf Informationsfreiheit in die Verfassung. 5. Der Rahmen für eine neue demokratische Selbstverständigung muss auch europäisch und global sein. Hierzu gehören u.a. ein gestärktes Europaparlament und das Instrument des Bürgerentscheids auch auf europäischer Ebene sowie eine breite Verständigung aller Bürgerinnen und Bürger Europas über die Zukunft der Europäischen Union.
Demokratie ist anstrengend, aber sie ist das Grundnahrungsmittel einer starken Zivilgesellschaft. Die Politik tut gut daran, die Türen für mehr Teilhabe und Transparenz zu öffnen. Claudia Roth
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Impressum mut&liebe - Stadtmagazin Offenbach am Main V.i.s.d.P: Petra Baumgardt, Alexander Knöß, Wolfgang Malik GbR, Magazin Mut&Liebe Brinkstr. 47, 63069 Offenbach, Tel.: 069|854541, Fax: 069|8570300 www.mulionline.de info@mutundliebeoffenbach.de Redaktion: Petra Baumgardt, Alexander Knöß, Wolfgang Malik, Layout: Petra Baumgardt • www.grafikdesign-baumgardt.de Fotos: Lemnitzer-fotografie.de, fotolia.com, weitere wie jeweils angegeben oder Rechte bei den jeweiligen Personen Titel: P. Baumgardt Lektorat: Aliena Groß Druck: Berthold Druck GmbH, Offenbach Kostenlose Auslage im ganzen Stadtgebiet, u.a.: OF InfoCenter (Salzgäßchen/Ringcenter), Gastronomie, Jugend- & Kulturstätten, vhs, OF Bildungsbüro, Museen, Stadtbücherei, Einzelhandel, Arztpraxen, Klinikum OF) Nächste Ausgabe: Dezember 2013 (Anzeigenschluss: 17.11.2013) Die Veröffentlichung von Veranstaltungsterminen erfolgt ohne Gewähr. Nachdruck ist nur mit schriftlicher Genehmigung der Herausgeber gestattet. Dieses gilt auch für Aufnahmen in elektronische Datenbanken und vervielfältigungen auf CD-ROM. Für Druck und Satzfehler besteht keine Haftung. Auflage: 5.000 St. 9
mut&liebe
thema
CDU
SPD
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Grüne
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Die Linke
piraten partei
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Am 22. September ist es wieder soweit: Zahlreiche Kandidatinnen und Kandidaten stellen sich zur Wahl. Und die Bürgerinnen und Bürger können zahlreiche Kreuzchen machen: Bundestagsund Landtagswahl finden in Hessen an einem Tag statt. Die Spitzenkräfte für den Hessischen Landtag und die Offenbacher Direktkandidaten für den Bundestag beantworteten uns noch einige Fragen auch speziell zu Offenbacher Themen.
Unsere Fragen an die Spitzenkandidaten/innen für den hessischen Landtag
1 Was verbinden Sie mit der Stadt
6 Wie stellen Sie sich „das beste“
Offenbach? Wann waren Sie zuletzt hier?
Bildungssystem vor?
2 Was ändert sich für Offenbach, wenn wir
7 Was hat die CDU-FDP-Landesregierung
Sie und Ihre Partei wählen?
3 Thema Fluglärm: Können Sie den Unmut
der Offenbacher nachvollziehen? Können Sie etwas versprechen, z.B. Lärm reduzierungen?
4 Was ist „das“ Thema dieser Wahl? 5 Wie kommt das Land Hessen von seinen
gut gemacht? Welche Fehler hat die CDU-FDP-Landesregierung gemacht?
8 Welche Herausforderungen und Chancen sehen Sie auf unser Bundesland in der kommenden Wahlperiode zukommen?
9 Ihre Prognose: Wie viel Prozent erreicht Ihre Partei bei der Landtagswahl?
Schulden runter? 10
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mut&liebe
Th e m a
zu 1: offenbach Mit Offenbach verbinde ich zu allererst den OFC, dessen Ehrenmitglied ich bin. Nach den schweren letzten Wochen bin ich jetzt wieder hoffnungsfroh, dass die Kickers gestärkt aus dieser Krise hervor gehen. Offenbach ist eine Stadt mit einem tollen Vereinsleben, vielen Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren. Eine Stadt, die große Herausforderungen zu bestehen hat, wie die Sanierung der Finanzen und eine weitere gelungene Integration, weshalb Offenbach auch eine „Modellregion Integration“ der Landesregierung. Offenbach befindet sich im Aufschwung, was nicht zuletzt das Projekt Hafeninsel zeigt. Ich bin gerne und häufig in Offenbach, zuletzt am 26. August.
zu 2: was ändert sich… Die CDU will dafür sorgen, dass es wirtschaftlich weiter bergauf geht. Ich will, dass alle Menschen in Hessen einen sicheren und gut bezahlten Arbeitsplatz bekommen. Außerdem wollen wir die Angebote zur Kinderbetreuung weiter verbessern.
zu 3: fluglärm Mit dem Frankfurter Flughafen haben wir den einzigen Weltflughafen Deutschlands. Viele Offenbacherinnen und Offenbacher haben dort Arbeit. Er ist das Tor zur Welt, mit fast 80.000 Arbeitsplätzen die größte Betriebsstätte Europas und das Herzstück unserer wirtschaftlichen Entwicklung. Wir streben die Balance an zwischen der Entwicklung des Flughafens und der Lebensqualität in dessen Umfeld. Mein Ziel ist es, die Lärmbelastung auf ein erträgliches Maß zu begrenzen, die von mir einberufene Allianz für Lärmschutz hat hierfür wichtige Schritte entwickelt, die es jetzt entschlossen umzusetzen gilt.
zu 4: wahlthema In Bund und Land stehen wir vor einer Richtungsentscheidung. Während wir unsere erfolgreiche, auf Sicherheit, Wirtschaftswachstum und Haushaltskonsolidierung ausgerichtete Politik fortm u t & l i e b e S e p t. / O k t. / N o v. 2 0 1 3
CDU
| Volker Bouffier | CDU |
| LAndtagswahl |
setzen wollen, plant die Rot-Rot-Grüne Opposition Steuererhöhungen, unter denen die Mitte der Gesellschaft am meisten zu leiden hätten. So trifft die von den Grünen geplante Abschaffung der 450 Euro-Jobs gewiss keine Superreichen, wie uns SPD und Grüne immer wieder erzählen wollen. Es geht um die Entscheidung zwischen Erfolgschancen für alle oder rot-rot-grüne Bevormundung. Bestes Beispiel ist hier die Bildungspolitik, wo die Bürger entscheiden müssen, ob sie ein vielfältiges Schulsystem wollen oder die Zwangseinheitsschule.
zu 5: schulden Nur mit soliden Finanzen ist in der Politik Zukunft zu gestalten. Wir setzen die Schuldenbremse um, um Spielräume für Zukunftsinvestitionen zu ermöglichen. Wir setzen auf die Wachstumskräfte der sozialen Marktwirtschaft, um die bereits heute höchsten Staatseinnahmen durch hohe Beschäftigung, stabile Preise und vernünftigen Wettbewerb weiter zu steigern. Dass wir das können, haben wir gezeigt. Wir werden zudem unsere Klagegegen den ungerechten Länderfinanzausgleich vor dem Bundesverfassungsgericht nicht zurückziehen. Wir haben mehr in den Länderfinanzausgleich eingezahlt, als wir Schulden machen mussten. Wir haben auch eine klare Vorstellung davon, was wir nach einer erfolgreichen Klage mit den für Hessen zurück gewonnenen Geldern machen wollen: Wir werden mit diesem Geld zum einen die Schulden mindern und zum anderen für die hessischen Bürgerinnen und Bürger das verwirklichen, was z. B. Rheinland-Pfalz schon heute mit unserem 11
| Volker Bouffier | CDU |
mut&liebe
Th e m a
Geld tut. Wir wollen, dass auch den hessischen Eltern der reguläre Kindergartenbesuch kostenfrei angeboten wird.
zu 6: bildungssystem Für uns sind alle Menschen gleich viel wert, aber nicht alle Menschen sind gleich. Deshalb setzen wir in Hessen nicht auf eine Zwangseinheitsschule, sondern auf eine vielfältige Schullandschaft, die nicht auf Gleichmacherei, sondern auf die Förderung der Einzelnen ausgerichtet ist. Junge Menschen sollen beste Bildungschancen haben, denn Bildung schafft Lebensperspektive. Unser Land braucht alle Talente: praktische und theoretische. Deshalb gründet sich die Bildungspolitik der CDU auf drei Zielsetzungen: Chancengerechtigkeit, individuelle Förderung und Durchlässigkeit. Wir haben die Ausgaben für Schulen, Universitäten und Hochschulen auf Rekordniveau gebracht. Noch nie hat es in Hessen so viele Lehrerinnen und Lehrer gegeben, so viele Abiturientinnen und Abiturienten und so viele Studentinnen und Studenten gegeben, wie heute. Noch nie haben so wenige Schüler die Schule ohne Abschluss verlassen.
zu 7: gut – schlecht Hessen geht es gut. 96% der Menschen leben gerne hier. Ich will, dass es 100% werden. Es ist uns in den letzten Jahren gelungen, die Parteien und auch die Menschen in Hessen näher zusammen zu führen; etwa bei der Einführung der Schuldenbremse oder beim Energiegipfel ist es uns gelungen, ideologische Gräben zu überwinden und einen gemeinsamen Kompromiss zu moderieren. Es ist uns außerdem gelungen, die Kinderbetreuung massiv auszubauen. Für über 36% der unter Dreijähren können wir heute einen Krippenplatz anbieten, 40% der hessischen Schüler nehmen Ganztagsangebote wahr. Das sind große Erfolge, wenngleich wir hier noch nicht fertig sind. So manche Gesetze und Maßnahmen müssen wir besser erklären.
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zu 8: herausforderungen Wir werden unseren Wohlstand nur halten können, wenn wir weiter hart dafür arbeiten. Wir dürfen nicht nachlassen, beispielsweise in Forschung zu investieren, denn die Entwicklungen von heute sichern die Arbeitsplätze von morgen. Die Arbeitslosigkeit kann noch weiter sinken, die Arbeitnehmer noch besser verdienen und der Staat so noch mehr Steuern einnehmen, um die großen Herausforderungen unserer Zeit auch bewältigen zu können. Ich nenne hier beispielhaft Wohnbauprogramme, um die Mieten bezahlbar zu halten oder eine verbesserte Kinderbetreuung, die wir durch unseren Pakt für den Nachmittag flächendeckend als freiwilliges Angebot etablieren wollen. Auch im Bereich Integration werden wir weiter für ein respektvolles Miteinander werben müssen und durch unsere Strategie von Fördern und Fordern Zuwanderern die Möglichkeit geben, Teil unserer Gesellschaft zu werden.
zu 9: prognose landtagswahl Ich kämpfe dafür, dass die CDU mit Abstand stärkste Kraft in Hessen wird und dass wir unsere erfolgreiche Koalition mit der FDP fortsetzen können. In jedem Fall wird es – wie immer in Hessen – sehr, sehr knapp werden. Deshalb ist es wichtig, dass all diejenigen, die wollen, dass Hessen und Deutschland weiter stark bleiben, auch wirklich zur Wahl gehen. Alle Stimmen für die CDU!
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mut&liebe
Th e m a
zu 1: offenbach Im Rahmen meiner Sommertour zum Thema „Respekt vor harter Arbeit“ habe ich Anfang August das Seniorenzentrum Offenbach besucht und mich über die harten Arbeitsbedingungen in der Pflege aber auch über die Anliegen der Menschen vor Ort informiert. Am 23. August werde ich in Offenbach gemeinsam mit unserem Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück über das besonders auch für die Stadt wichtige Thema Arbeit beraten. Offenbach hat durch den Strukturwandel hin zur Dienstleistungs- und Informationsgesellschaft mit großen Problemen zu kämpfen – allem voran mit der hohen Arbeitslosigkeit und finanzielle Engpässe im kommunalen Haushalt. Diesen ökonomischen Herausforderungen will die SPD mit einem sozialverträglichen Sanierungskonzept beikommen und eine lebenswerte Zukunft für das vom Neben- und Miteinander von Deutschen und Migranten geprägte Offenbacher Gemeinwesen gestalten.
zu 2: was ändert sich… Die hessische SPD setzt sich ein für Bildung, Arbeit und Familien – über allem steht das Thema Soziale Gerechtigkeit. Wenn wir die Wahl gewinnen, werden wir in Maßnahmen für mehr bezahlbaren Wohnraum investieren und hessenweit 12500 neue Wohnungen in fünf Jahren bauen, wir werden an den Schulen wieder eine 6-jährige Mittelstufe einführen, also wieder zurückgehen zu G9, wir werden 100 Ganztagsschulen im Jahr fördern, damit Eltern wieder Beruf und Familie unter einen Hut bringen können und wir werden uns für einen echten Mindestlohn einsetzen und ein umfassendes Tariftreue- und Vergabegesetz auf den Weg bringen.
zu 3: fluglärm Ich kann den Vertrauensverlust der Menschen in der Region, gegen die Politik insgesamt, aber insbesondere der schwarz-gelben Landesregierung verstehen. FDP und CDU haben durch ihren Wortbruch beim Nachtflugverbot und ihre völlige Missachtung der von der Mediation empfohlenen Lärmschutzmaßnahmen die Menschen gegen sich m u t & l i e b e S e p t. / O k t. / N o v. 2 0 1 3
SPD
aufgebracht. Um nun eine Lösung für die von der Landesregierung an die Wand gefahrene Situation zu finden, setzen wir auf einen neuen Dialog zwischen den Beteiligten. Alle Handlungsspielräume für mehr Lärmschutz müssen ausgeschöpft werden.
| Thorsten Schäfer-Gümbel | SPD |
| LAndtagswahl |
zu 4: wahlthema Für uns steht in den kommenden Wochen der Kampf gegen Steuerhinterziehung und Steuerflucht im Mittelpunkt. Unsere Forderung ist klar: Wir wollen Null-Toleranz für Steuerbetrug. Der Kampf gegen Steuerhinterziehung hat für uns Priorität. Die meisten Hessen zahlen ehrlich ihre Steuern. Nur einige Einzelpersonen und Großkonzerne tun das nicht. Und schaden damit massiv dem Gemeinwesen. Der ehrliche Steuerzahler darf nicht der Dumme sein. Es ist eine Frage von Respekt gegenüber dem ehrlichen Steuerzahler, Steuerhinterziehung zu bekämpfen. Hessen könnte sich auf diesem Weg mindestens 800 Millionen Euro zurückholen. Die Schätzungen gehen hinauf bis 6 Milliarden Euro. Dieses Geld fehlt uns für Schulen, Kitas, Polizei, Straßenbau, bezahlbaren Wohnraum und vieles mehr.
zu 5: schulden Unseriöse Haushaltspolitik hat in Hessen zwei Namen: Roland Koch und Volker Bouffier. Sie haben Hessens Schulden in den vergangenen 15 Jahren verdoppelt. Mit teuren Klientelgeschenken und Geldverschwendung, wie Euro Hawk, MövenpickSteuer und einer Reihe Verfahrensfehler, wie etwa bei der Stilllegung des AKW-Biblis, wurde die Staatskasse geplündert. Die SPD wird durch kluges Sparen, die Erhebung gerechter Steuern 13
| Thorsten Schäfer-Gümbel | SPD |
mut&liebe
Th e m a
und das Setzen politischer Schwerpunkte bis spätestens 2020 einen ausgeglichenen Landeshaushalt ermöglichen. Darüber hinaus wird die SPD alles daran setzen, Steuerflucht und Steuerhinterziehung zu bekämpfen, um so einen geschätzten Betrag von mindestens 800 Millionen Euro für Hessen zu realisieren. 1000 Selbstanzeigen alleine in diesem Jahr zeigen, dass wir mit mehr Fahndungsdruck etwas erreichen. Der Ankauf der SteuerCDs war nötig und richtig. Ich verstehe die Verweigerung von schwarz/gelb bei der konsequenten Bekämpfung der Steuerfluch nicht. Einige schaffen Millionen ins Ausland und Millionen Arbeitnehmer und Unternehmer zahlen die Zeche, das ist nicht n Ordnung.
zu 6: bildungssystem Die SPD will den G8-Murks von CDU und FDP beenden. Die von Schwarz-Gelb versprochene Wahlfreiheit zwischen G8 und G9 existiert nicht, da es in vielen Orten keine oder viel zu wenige G9-Angebote gibt. Deshalb wird die SPD nach einer gewonnen Landtagswahl die sechsjährige Mittelstufe wieder einführen. Wir wollen, dass sich die Schulzeit nach den individuellen Lernund Entwicklungsbedingungen des einzelnen Kindes richtet. Deshalb werden wir auch die Schuleingangsstufe und die gymnasiale Oberstufe flexibel gestalten – sodass das Abitur, je nach Lerngeschwindigkeit und Elternwillen, nach 12 oder 13 Schuljahren abgelegt werden kann. Außerdem werden von einer sozialdemokratisch geführten Landesregierung jährlich 100 Grundschulen in Ganztagsschulen verwandelt, um den hessischen Familien die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erleichtern.
fragwürdigen Besetzung der Stelle des Chefs der Bereitschaftspolizei und zur European Business School, sowie einer Reihe anderer Skandale zeigt, Gutes können wir in der Regierung von CDU und FDP nicht wiederfinden.
zu 8: herausforderungen In Hessen muss wieder Respekt vor den Menschen und ihren Leistungen regieren. Deshalb ist es uns wichtig, dafür zu sorgen, dass Menschen von ihrer Arbeit auch anständig leben können. Darum gilt es, Niedriglöhnen durch einen echten flächendeckenden Mindestlohn und ein Tariftreue- und Vergabegesetz entgegenzutreten. Hessen muss außerdem in der kommenden Wahlperiode für Chancengleichheit in der Bildung sorgen. In Hessen sind die Möglichkeiten, gute Bildung zu genießen, immer noch abhängig vom Geldbeutel. Das ist nicht gerecht. Wir wollen diese Gerechtigkeitslücke schließen. Darüber hinaus wollen wir erreichen, dass Menschen in Hessen wieder dort leben können, wo sie arbeiten. Um den hohen Mietpreisen entgegenzuwirken, wollen wir in fünf Jahren 12 500 bezahlbare Wohnungen bauen. Gerechtigkeit macht stark. Deshalb wollen wir, dass Hessen gerechter wird.
zu 9: prognose landtagswahl Ich bin kein Wahlforscher – aber dass es für RotGrün langt, davon gehe ich aus.
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zu 7: gut – schlecht Die CDU- und FDP-geführte Landesregierung hat Hessen abgewirtschaftet. Der Schuldenberg des Landes hat sich seit der Regierungsübernahme 1999 verdoppelt. In der Bildungspolitik herrscht Chaos. Der Vertrauensverlust der Menschen, die in der Einflugschneise des Frankfurter Flughafens wohnen, haben CDU- und FDP durch ihren Wortbruch zu verantworten. Und drei Untersuchungsausschüsse zu gemobbten Steuerfahndern, der 14
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mut&liebe
Th e m a
zu 1: offenbach Mit Offenbach verbinde ich einen der besten Wochenmärkte im Rhein-Main-Gebiet. Offenbach ist weltoffen, Vielfalt, Freundlichkeit. Offenbach ist Kunst, ich erinnere an die HfG. Offenbach bietet Arbeitsplätze und vor allem: In Offenbach ist mein Vater geboren!
FDP
zu 2: was ändert sich… Die Bürger in Offenbach profitieren, wenn es Hessen gut geht. Und wir wollen alles dafür tun, dass es Hessen weiterhin gut geht, dass viele neue Arbeitsplätze entstehen, dass auch schwächere Jugendliche eine gute Ausbildung erhalten.
zu 3: fluglärm Wir stehen zum Ausbau des Flughafens, weil an ihm viele Arbeitsplätze hängen. Aber wir haben das Nachtflugverbot durchgesetzt und wir werden alles Machbare tun. Wir haben mit dem Antilärmpakt von Februar 2012 schon viel erreicht. Das Land Hessen unterstützt aktiven und passivem Lärmschutz mit 300 Millionen Euro. Flugrouten werden verlegt und die Lärmquellen an Flugzeugen reduziert. Wir handeln, um Lärm für die Anwohner weiter zu reduzieren.
zu 4: wahlthema Noch nie gab es so viele sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze. Seit vielen Jahrzehnten haben wir die geringste Arbeitslosigkeit, auch unter Jugendlichen. Also ist unser Thema dieser Wahl: Wir wollen diesen Erfolgsweg weitergehen.
zu 5: schulden 70 % der Hessen haben in einer Volksabstimmung für die Schuldenbremse gestimmt. Das heißt, Wünsch-Dir-was geht nicht mehr. Wir können nicht mehr Geld ausgeben, als wir zuvor einnehmen. Und wir müssen unsere Schulden bezahlen.
| Jörg-Uwe Hahn| FDP |
| LAndtagswahl |
zu 6: bildungssystem Wichtig ist die Erkenntnis: Ich kann nicht alle in die gleiche Schule schicken. Jeder muss nach seinen Fähigkeiten und Neigungen unterstützt und gefördert werden.Das beste Schulsystem nimmt Rücksicht auf den Einzelnen.
zu 7: gut – schlecht Ich sag mal selbstbewusst, wir haben Vieles richtig gemacht: Wir haben 105% Lehrerversorgung, wir unterstützen Firmen und Betriebe, dass sie Arbeitsplätze schaffen und Geld verdienen können. Davon zahlen sie Steuern. Wir unterstützen den Ausbau der Kinderbetreuung, weil Kinder unsere Zukunft sind. Welche Fehler hat die CDU-FDP-Landesregierung gemacht? Mir fällt das Kinderförderungsgesetz ein. Wir hätten den guten Inhalt, die bessere Förderung der Kinder, viel besser erklären müssen.
zu 8: herausforderungen Wir wollen unsere Jugendlichen unterstützen. Wir wollen für unsere junge Generation eine gute Schulbildung, eine gute Ausbildung und gute Jobs. Wir brauchen Fachkräfte und Könner. Denn wir wollen, dass Hessen an der Spitze bleibt. Hessen ist das Herz Europas. Das Frankfurter Kreuz liegt im Schnittpunkt der großen Verkehrsachsen von Straße und Schiene. Wir haben einen super Weltflughafen. Diese Vorteile kommen nicht von nichts. Und wir müssen sie nutzen. Wir Hessen haben viele Stärken und viele Vorteile. Die wollen wir unterstützen und ausbauen.
zu 9: prognose landtagswahl m u t & l i e b e S e p t. / O k t. / N o v. 2 0 1 3
10 Prozent!
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| Tarek Al-Wazir | Bündnis 90/Die Grünen |
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zu 1: offenbach Offenbach ist meine Heimat, ich bin hier geboren und lebe hier. Offenbach verändert sich ständig, steckt im Strukturwandel wie kaum eine andere Stadt in Hessen. Offenbach ist widersprüchlich, kann unglaublich spannend, aber auch ziemlich anstrengend sein. Langweilig ist es nie, und wenn man sich Fortschritte und Rückschläge ansieht, dann glaube ich, dass Offenbach Potential und Zukunft hat. Und die Kickers steigen auch mal wieder auf!
zu 2: was ändert sich… Wir wollen einen großen Schwerpunkt auf eine bessere Bildungs- und Betreuungspolitik legen. mehr Lehrerzuweisung nach Sozialindex, mehr Schulsozialarbeit, mehr individuelle Förderung, mehr Ganztagsbetreuung. Das gilt für ganz Hessen, aber Offenbach würde besonders davon profitieren, wenn man diese Probleme angeht, weil die Probleme hier besonders groß sind. In der Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik sind unsere Ideen von der Förderung von Innovationen über die Kreativwirtschaft bis hin zum geförderten sozialen Arbeitsmarkt garantiert wirksamer als die gescheiterte Betonpolitik von SchwarzGelb. Und wir wollen,dass es am Himmel leiser wird und der Fluglärm bekämpft wird.
zu 3: fluglärm Da ich selbst in Offenbach wohne und auch selbst unter dem Fluglärm zu leiden haben, kann ich den Unmut sehr gut nachvollziehen. Als Grüner Verkehrsminister würde ich mich zuerst dafür einsetzen,dass das Terminal 3 nicht gebaut wird und die Flugbewegungen gedeckelt werden. Das Nachtflugverbot muss ausgeweitet werden, Ziel ist die gesetzliche Nacht von 22.00 - 6.00 Uhr. Und es gibt eine Menge Maßnahmen, die für mehr Lärmschutz sorgen könnten, wenn es eine Regierung gibt, die es endlich ernst damit meint, so, wie es jetzt ist, kann es nicht bleiben!
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Grüne
zu 4: wahlthema Die Themen dieser Landtagswahl sind die Themen, die die Menschen direkt betreffen: Bessere Bildung, bessere Kinderbetreuung, Schutz vor Fluglärm, bürgernahe, transparente Politik. Und über allem steht: 15 Jahre Schwarz-Gelb in Hessen sind genug.
zu 5: schulden Wir müssen Ausgaben einsparen, wir müssen die staatlichen Aufgaben effizient erfüllen und die Einnahmen erhöhen. Nur durch die Kombination dieser drei Punkte werden wir die Schuldenmacherei beenden und gleichzeitig die Zukunftsaufgaben lösen können. Schwarz-Gelb hat die Schulden des Landes Hessen in 15 Jahren von 20 auf 40 Milliarden Euro verdoppelt. Die können es schlicht nicht.
zu 6: bildungssystem Es gibt nicht „das beste“ Bildungssystem. Ein gutes Bildungssystem sollte aber allen Kindern und Jugendlichen Chancen eröffnen und sie individuell fördern – unabhängig vom Geldbeutel der Eltern. Wir wollen eine Bildungs- und Betreuungsgarantie für Grundschulkinder bis 17.00 Uhr und echte Wahlfreiheit für Eltern und Kinder zwischen G8 und G9.
zu 7: gut – schlecht Die Landesregierung hat leider nur wenig richtig gemacht. Die Liste der Fehler, Versäumnisse und gebrochener Versprechen hingegen ist lang. Um nur die wichtigsten zu nennen: Flughafenausbau mit versuchtem Wortbruch beim Nachtflugverm u t & l i e b e S e p t. / O k t. / N o v. 2 0 1 3
mut&liebe
bot, Bau des Nonsens-Airports Kassel-Calden, Verschuldung des Landes Hessens, Verschleppung der längst überfälligen Energiewende und, und, und.
zu 8: herausforderungen Zunächst gilt es, die Versäumnisse von SchwarzGelb auszubügeln: Der Schuldenberg des Landes muss endlich aufhören zu wachsen, der Fluglärm am Frankfurter Flughafen muss reduziert werden, an den Schulen muss es endlich einen Schulfrieden geben, die Eltern brauchen eine Betreuungsgarantie ihrer Kinder auch in der Grundschule und zwar bis 17 Uhr. Die Chancen Hessens, auch in Zukunft ein attraktives und
Th e m a
erfolgreiches Bundesland zu sein, sind sehr gut – aber diese Chancen müssen auch genutzt werden. Wirtschaftlich beispielsweise steht Hessen immer schlechter da – hier müssen wir die Zeichen auf Innovation und Kreativität stellen – und nicht immer nur den Betonmischer anwerfen und neue Straßen und Flughäfen bauen.
zu 9: prognose landtagswahl
| Tarek Al-Wazir |
| LAndtagswahl |
Die Prognosen überlasse ich den Meinungsforschern. Ich sage den Wählerinnen und Wählern nur so viel: Für einen wirklichen Wechsel in Hessen und im Bund brauchen wir starke Grüne.
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g n i R im k e r a T mit ir z a W l A
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gen, wend Bürger fra , Bildung, Energie . n m zu Fluglär und weiteren Frage t Wirtschaf lena Malsy
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© Benjamin Poe
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www.gruene-offenbach.de m u t & l i e b e S e p t. / O k t. / N o v. 2 0 1 3
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| Janine Wissler| Die Linke |
mut&liebe
Th e m a
zu 1: offenbach Ich bin im Kreis Offenbach aufgewachsen, daher war ich oft in Offenbach, das letzte Mal Anfang August als ich eine Fahrradtour am Main entlang gemacht habe. Was ich an Offenbach mag: die kulturelle Vielfalt, den Hafen2 und den Wilhelmsplatz. Was mir in Offenbach nicht gefällt: der Fluglärm, die wachsende Armut und die Krankenhaus-Privatisierung.
zu 2: was ändert sich… Offenbach ist nicht nur die am stärksten durch Fluglärm belastete, sondern auch eine der ärmsten Städte in Deutschland. DIE LINKE will höhere Einnahmen für die hessischen Kommunen, den Fluglärm bekämpfen und gegen Armut vorgehen. DIE LINKE setzt sich für bezahlbare Mieten und Mindestlöhne ein. Von Arbeit muss man leben können. Wir wollen Altersarmut bekämpfen und die Rente erst ab 67 abschaffen. Wichtiges Thema ist natürlich auch die Bildungspolitik und der Kampf gegen Fluglärm. Es ist wichtig, dass DIE LINKE wieder in den Landtag einzieht, damit es eine Stimme für Frieden und soziale Gerechtigkeit und Druck von links gibt.
zu 4: wahlthema
zu 3: fluglärm
zu 6: bildungssystem
Die Bekämpfung des Fluglärms hat für uns zentrale Bedeutung. Man sieht in Offenbach, wie die Lebensqualität und Gesundheit bedroht wird. DIE LINKE setzt sich für eine wirksame Begrenzung des Fluglärms ein. Wir wollen das Nachtflugverbot auf acht Stunden ausweiten, die Zahl der Flugbewegungen reduzieren, den Bau von Terminal 3 verhindern und die neue Landebahn stilllegen. Ein Flughafen inmitten eines Ballungsgebiets darf nicht immer weiter wachsen. Stattdessen müssen Kurzstreckenflüge auf die Bahn verlegt werden. Man muss nicht von Frankfurt nach Stuttgart fliegen. So könnten viele Flugbewegungen und damit Lärm und Schadstoffausstoß verhindert werden.
18
Die Linke
Ein entscheidendes Thema ist Soziale Gerechtigkeit. Wir treten ein für eine Umverteilung von Reichtum. Es ist nicht hinnehmbar, dass die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinanderklafft.
zu 5: schulden Nur durch höhere Steuereinnahmen. Zwar lassen sich hier und da auch unsinnige Ausgaben einsparen, aber nur mit mehr Einnahmen beispielsweise durch eine Millionärssteuer, können Schulden abgebaut und mehr Geld für Bildung, Arbeit und bezahlbare Wohnungen zur Verfügung gestellt werden.
Ein gutes Bildungssystem muss gleiche Bildungschancen für alle garantieren, das heutige Bildungssystem verfestigt soziale Unterschiede. Bildung ist ein Menschenrecht, deshalb müssen alle Menschen gebührenfreien Zugang zu Bildung haben, sei es die Kita, die Schule oder die Hochschule. Wir wollen G8 abschaffen, kleinere Klassen, längeres gemeinsames Lernen und eine individuelle Förderung der Kinder. Wir brauchen zudem mehr Kita-Plätze und eine bessere Bezahlung für ErzieherInnen.
zu 7: gut – schlecht Leider haben CDU und FDP nur wenig Positives auf den Weg gebracht. Stattdessen haben sie eine Bildungspolitik der sozialen Auslese betrieben, die Energiewende blockiert, Sozialabbau m u t & l i e b e S e p t. / O k t. / N o v. 2 0 1 3
betrieben und den Flughafen ausgebaut. Sie haben untätig zugesehen, als tausende Arbeitsplätze bei Schlecker, Neckermann oder MANRoland in Offenbach abgebaut wurden. Zudem gab es unzählige Skandale in der schwarz-gelben Regierungszeit. Deshalb gehört diese Landesregierung abgewählt.
zu 8: herausforderungen Wir müssen mehr Geld in Bildung, Kinderbetreuung, Pflege, in Arbeit und die Infrastruktur investieren. Alle Menschen müssen am wirtschaftlichen Wohlstand teilhaben und wir brauchen mehr Demokratie. Herausforderung und Chance zugleich ist auch die Umsetzung der Energiewende in Hessen.
Th e m a
Angesichts des Klimawandels und knapper werdender Rohstoffe muss die Energiewende vorangetrieben werden. Strom und Gas müssen für alle Menschen bezahlbar bleiben. In der Energiewende liegen große Chancen: Die Energiewirtschaft kann umgebaut, demokratisiert und dezentralisiert, Arbeitsplätze geschaffen und Bürgerbeteiligung durchgesetzt werden.
zu 9: prognose landtagswahl Unser Ziel ist ein Politikwechsel für Hessen durch den Wiedereinzug der LINKEN in den Landtag, also in Prozent 5+X. Je größer das X, desto stärker die Kraft für soziale Gerechtigkeit, Demokratie und Frieden in Hessen.
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zu 1: offenbach Den grandiosen Bundesparteitag der Piratenpartei in 2011, die Offenbacher Kickers, die Fraktion und der Kreisverband der Piraten und viele tolle Konzertbesuche. Einer davon war Ende 2012, welcher auch meinen bisher letzten Besuch in Offenbach darstellte.
piraten partei
zu 2: was ändert sich… Offenbach würde bei einem Einzug der Piraten in den Landtag auf vielfältige Art profitieren, wie auch der Rest von Hessen. Ich möchte drei Beispiele nennen, mit denen wir selbst als kleine Fraktion etwas verändern würden. Erstens können wir dafür sorgen, dass eine größere Transparenz ins Parlament einzieht: Welche Gesetze kommen auf welche Weise zu Stande? Wer beeinflusst die politische Willensbildung in den Ausschüssen? Hier können wir für ein Mehr an Sichtbarkeit in der Landespolitik sorgen, die vielfach auch Offenbach betrifft. Zweitens möchten wir den Zugang zur Mitbestimmung verbessern und die Beteiligungshürden bei direktdemokratischen Mitteln in Hessen und seinen Kommunen senken. Davon würden natürlich auch die m u t & l i e b e S e p t. / O k t. / N o v. 2 0 1 3
| Janine Wissler| Die Linke |
mut&liebe
Einwohner Offenbachs profitieren. Und drittens werden wir alles in unserer Macht stehende tun, um Grund- und Bürgerrechte zu schützen. Viele weitere Punkte können in unserem Programm nachgelesen werden.
zu 3: fluglärm
| André Hoffmann | PIRATEN Partei |
| LAndtagswahl |
Als Rüsselsheimer kann ich den Unmut über Fluglärm natürlich sehr gut nachvollziehen. Wir Piraten setzen uns für die Nachtruhe von 22 Uhr bis 6 Uhr ein und wollen eine Reduzierung des Flugverkehrs in den Randstunden. Außerdem fordern wir einen überregionalen Bürgerentscheid der betroffenen Kreise und kreisfreien Städte zu den 19
| André Hoffmann | PIRATEN Partei |
mut&liebe
Th e m a
Themen Deckelung der Flugbewegungen, Schließung der Nordwest-Landebahn und dem weiteren Ausbau des Flughafens. Als Ergänzung möchten wir, dass etwa lärmbedingte Landegebühren, sowie entsprechende Landebahnzuweisungen geprüft werden und das Lärmmessnetzwerk erweitert wird.
zu 4: wahlthema Es scheint so, als gäbe es dieses Jahr nicht "das" Wahlthema. Die Altparteien versuchen aktuell, sich in geringst schlechtem Licht darzustellen und setzen massiv auf ihre Führungspersönlichkeiten statt auf Themen. Für uns Piraten gibt es die drei wesentlichen Themenkomplexe Rechtsstaat, Teilhabe und Transparenz. Gerade in Zeiten, in denen aufgedeckt wird, dass die anlasslose Komplettüberwachung unserer Kommunikationsdaten gang und gäbe ist, müssen wir dafür eintreten unsere Grundrechte zu schützen. Die Schaffung von Teilhabe für alle an Bildung, Kultur, Sozialem, Politik oder ganz allgemein an der Gesellschaft ist ein zentraler Baustein unserer politischen Zielsetzung. Und natürlich die transparente Politikgestaltung, das Durchbrechen von Filz in Parlamenten oder etwa das Aufzeigen von starken Lobby-Einflüssen auf die Gesetzgebung.
zu 5: schulden Ein Patentrezept kann an dieser Stelle wohl niemand liefern. Der Abbau von Schulden darf allerdings nicht auf Kosten von Bildung, Kultur oder Sozialem von Statten gehen. Statt radikaler Einsparungen in diesen gesellschaftlich wichtigen Bereichen sollten Kosteneinsparungspotentiale durch den Abbau von Bürokratie oder der Vermeidung von Steuerverschwendungen etwa bei Großprojekten erschlossen werden. Auch die Erhöhung auf der Einnahmeseite, etwa durch die Verhinderung von Steuerflucht bei Großunternehmen, sollte einen wesentlichen Teil zum Schuldenabbau beitragen.
zu 6: bildungssystem Ein bestes Bildungssystem gibt es nicht, da jeder Mensch unterschiedlich lernt. Grundsätzlich sollten alle das Recht auf freien Zugang zu 20
Information und Bildung haben. Dies sehen wir Piraten in einer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft als essentiell an, um jedem Menschen, unabhängig von seiner sozialen Herkunft, ein größtmögliches Maß an gesellschaftlicher Teilhabe zu ermöglichen. Für die Piraten ist das Hauptanliegen institutioneller Bildung somit die Unterstützung bei der Entwicklung zur mündigen, kritischen und sozialen Person. Hinsichtlich der Schulbildung sollten etwa individuellere Klassen und kleinere Lerngruppen geschaffen werden, um dadurch gezielter auf die Schwächen und Stärken der einzelnen Schüler eingzugehen. Dazu müssen mehr Lehrer ausgebildet werden. Bei der Ausbildung der Lehrer sollte es auch einen starken Fokus auf die pädagogische Eignung geben. Fachliche Kompetenz reicht nicht, um Kindern und Jugendlichen komplexe Zusammenhänge beizubringen. Zudem halte ich ein Bildungssystem, in dem Schülerinnen und Schülern beigebracht wird, selbst zu denken und Zusammenhänge zu erkennen, für besser als ein Bildungssystem in dem nur auswendig gelernt wird. Die Bildungseinrichtungen sollten auch zunehmend Medienkompetenz vermitteln, damit Kinder und Jugendliche von Anfang an lernen, Quellen kritisch zu beleuchten und sich selbst eine Meinung zu bilden, fundiert auf möglichst vielen verschiedenen Medien. Zudem finde ich es wichtig, Lernmaterialien frei zugänglich zu machen, damit alle die Möglichkeit haben, so viel zu lernen, wie sie wollen. Unser sehr ausführlicher Programmpunkt zum Thema Bildung zeigt noch viele weitere gute Ideen auf..
zu 7: gut – schlecht Sie hat Hessen nicht in das totale Chaos gestürzt. Ansonsten gibt es sehr viele kritikwürdige Punkte. Angefangen beim Flughafenausbau in Frankfurt und Kassel, wo Zusagen gebrochen oder Millionen Euro an Steuergeldern verschwendet wurden. Die Verbesserung der Bildungssituation und der Ausbau von Kita-Plätzen gehen nur sehr schleppend voran. Der Ausbau und die Förderung erneuerbarer Energien und der digitalen Netze werden nicht forciert. Es werden Grundrechte der Bürgerinnen und Bürger m u t & l i e b e S e p t. / O k t. / N o v. 2 0 1 3
| LAndtagswahl | mit süffisantem Lächeln, etwa bei der BlockupyDemonstration am 1. Juni, verletzt. Auch bleiben die Zuteilung von lukrativen Posten an die eigenen Mitstreiter, und damit ein Teil der Verfilzung in Hessen, zum Beispiel bei der Besetzung der Abteilungsleiterstelle in der Kanzlei des Hessischen Landtags, in Erinnerung. Oder nehmen wir den kommunalen Rettungsschirm. Das Land überträgt vielfältige Aufgaben an die Kommunen, ohne ihnen den entsprechenden finanziellen Ausgleich zu gewähren. Die Kommunen geraten dadurch in immer größeren Schuldendruck. Um diesen zu mindern, erlässt die Regierung den Rettungsschirm und nimmt den Kommunen bei ihrer Teilnahme einen Großteil ihrer Selbstverwaltung. Das ist gewollter Irrsinn auf Kosten der Kommunen. Generell beschäftigt sich die Landesregierung auf eine konservative und repressive Art mehr mit Besitzstandswahrung, als mit neuen Ideen Hessen voranzubringen und weiterzuentwickeln. Die Auswirkungen davon werden alle Hessen mittelfristig spüren.
mut&liebe
Th e m a
zu 9: prognose landtagswahl Die Piraten werden mit 6,1% der Wählerstimmen in den Hessischen Landtag einziehen und dadurch Themen und Interessen in das Parlament bringen, die ohne uns keinerlei Beachtung fänden, aber ihren Stellenwert in der Gesellschaft besitzen.
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zu 8: herausforderungen Hessen hat die Chance und Herausforderung zugleich, sich zu einem der modernsten Bundesländer zu entwickeln. Mit einer soliden Wirtschaft und einem ausgeglichenem Haushalt kann eine Steigerung der Bildungs- und Integrationsangebote für alle Menschen geschaffen werden. Die Pflege einer offenen Kultur vielfältiger Lebensweisen und die Einbindung der Menschen in die politischen Entscheidungen sind dabei von enormer Wichtigkeit. Die Schaffung von Freiräumen zu einer bestmöglichen, individuellen Entwicklung in einem solidarischen Hessen, der Antrieb der Energiewende mit neuen Ideen und die Förderung der Wissenschaft sind weitere Punkte, die in den nächsten fünf Jahren angegangen werden müssen. Wir sollten wieder mehr Visionen formulieren und mutige Gedanken für die Zukunft entwickeln, anstatt aus Angst nur Althergebrachtes bewahren zu wollen. Das wird mit den bisher im Landtag vertretenen Parteien allerdings nicht gelingen. m u t & l i e b e S e p t. / O k t. / N o v. 2 0 1 3
FOTOGRAFIEN AB 09.10.2013 IM Vernissage 19.00Uhr
Kulturhalle | carl-zeiss-str. 6 | mühlheim Bis 08. November | mo - fr 19.00 - 24.00 uhr 21
mut&liebe
Th e m a
CDU
SPD
FDP
Grüne
wählengehen
Die Linke
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Unsere Fragen an die Offenbacher Direktkandidaten/innen für den Bundestag
1 Was verbinden Sie mit der Stadt Offen bach? Wann waren Sie zuletzt hier?
4
Was ist „das“ Thema dieser Bundestags wahl?
2 Was ändert sich für Offenbach, wenn wir 5 Ihre Prognose: Wie viel Prozent erreicht Sie und Ihre Partei wählen?
Ihre Partei bei den Wahlen?
3 Was hat die Bundesregierung gut ge macht? Welche Fehler hat die Bundes regierung gemacht?
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m u t & l i e b e S e p t. / O k t. / N o v. 2 0 1 3
mut&liebe
Mein Leben und mein Alltag sind untrennbar mit Offenbach verbunden. Ich bin als Kind und als Jugendlicher hier aufgewachsen und zur Schule gegangen. Auch meine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann habe ich hier absolviert. Zudem leben mit meiner Mutter und meinem Bruder noch enge Familienangehörige hier in Offenbach. Dementsprechend bin ich nicht nur beruflich vor dem Hintergrund meines Abgeordnetenmandates, sondern auch privat regelmäßig in Offenbach.
zu 2: was ändert sich… Dank der Bundesregierung hat Deutschland in den vergangenen Jahren einen enormen Sprung nach vorne gemacht und es geht dem Land gut. Auch Kommunen wie Offenbach haben hiervon profitiert – beispielsweise durch den spürbaren Abbau der Arbeitslosigkeit, die Anhebung der Renten und insbesondere die Übernahme der vollen Kosten für die Grundsicherung seitens des Bundes. Das bedeutet nicht weniger als die stärkste Entlastung der Kommunen in der Geschichte der Bundesrepublik. An diese positiven Veränderungen für die Kommunen und die Bürger will ich anknüpfen und mich für weitere Verbesserungen einsetzen.
zu 3: gut – schlecht Hier will ich zunächst erneut die Arbeitsmarktpolitik hervorheben. Mit über 41 Millionen Erwerbstätigen hatten wir noch niemals zuvor so viele Menschen in Arbeit wie heute. Mit unter 2,9 Millionen waren dagegen noch nie so wenige arbeitslos. Zudem gehört die Jugendarbeitslosigkeit zu den niedrigsten in Europa. Diese Erfolge kann man nicht oft genug betonen. Darüber hinaus ist dank der Arbeit der Bundesregierung unsere Wirtschaft in den vergangenen vier Jahren um acht Prozent gewachsen, wir sind damit Wachstumsmotor in Europa. Es gibt aber zahlreiche weitere Errungenschaften wie die Stabilisierung des Euro, das erfolgreich gestartete Projekt der Energiewende sowie die höchsten Investitionen in Bildung und Forschung seit Jahrzehnten. Die Bundesregierung ist die Erfolgreichste seit der m u t & l i e b e S e p t. / O k t. / N o v. 2 0 1 3
Th e m a
© Laurence Chaperon
zu 1: offenbach
CDU
| Peter Wichtel | CDU |
| Direktkandidaten für den Bundestag |
Wiedervereinigung und hat mit Leidenschaft und Herzblut an der Zukunft für die Menschen gearbeitet. Das wollen wir auch weiterhin fortsetzen.
zu 4: wahlthema Wir wollen die Mitte weiter stärken, mehr Wachstum und mehr Arbeitsplätze schaffen und mehr in Bildung, Forschung und Infrastruktur investieren – aber ohne dafür Steuern zu erhöhen. Nur so kann Deutschland ein starkes und erfolgreiches Land bleiben, das unseren Wohlstand sichert. Steuererhöhungen schaden genau diesen Zielen. SPD und Grüne haben das nicht verstanden: Sie planen einen tiefen Griff in Firmenkassen und private Geldbörsen. Das „Thema“ der Bundestagswahl ist daher schlicht und ergreifend die Richtungsentscheidung für unser Land. Auf der einen Seite stehen SPD, Grüne und Linkspartei mit ihren Plänen für Steuererhöhungen für Unternehmen und Familien – für die Mitte der Gesellschaft – und mit ihren Plänen für staatliche Bevormundung. Die rot-rot-grünen Programme setzen Arbeitsplätze aufs Spiel und bergen die Gefahr, dass wir wirtschaftlich zurückfallen und unser Wohlstand geringer wird. Auf der anderen Seite steht die Union mit einem Programm, das Deutschlands Stärken sichert, dass das Notwendige anpackt, um unsere Chancen in der Zukunft zu nutzen, und das den Zusammenhalt in unserem Land stärkt.
zu 5: wahlprognose Ich bin davon überzeugt, dass wir die hervorragenden Ergebnisse der letzten Bundestagswahl sowie der Landtagswahl in Hessen erneut bestätigen werden.
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| Dirk Gene Hagelstein | SPD |
mut&liebe
Th e m a
zu 1: offenbach Ich habe nun einige Zeit in Offenbach gearbeitet (im ehemaligen Goldpfeilgebäude) – Morgens am Stadthof die Brötchen holen, Mittags in eines der vielen Restaurants essen gehen – Offenbach hat da eine Menge zu bieten. Ansonsten bin ich schon wegen der SPD oft in Offenbach oder – und das vielleicht am wichtigsten – ich besuche Freunde, die in Offenbach wohnen.
zu 2: was ändert sich…
SPD
Als Bundestagsabgeordneter ist die Möglichkeit direkt auf die Stadt verändernd einzugreifen zuerst einmal begrenzt. Ich denke aber, dass die Übernahme z.B. der Unterbringungskosten oder generell eine bessere finanzielle Stellung der Kommunen auch Offenbach wieder mehr Spielraum gibt, die Stadt gut weiter zu entwickeln Ausserdem halte ich es für wichtig, dass ich mich u.a. für das Recht auf Ruhe vor dem Fluglärm bei Nacht (22.00 Uhr - 6.00 Uhr) einsetze.
Menschen sichere Arbeitsbedingungen bieten. Menschen die nur noch um Existenzsicherung kämpfen haben kaum Möglichkeit ihren Rechten als Bürgern nach zu kommen. Hier sieht die Bundesregierung m.E. einfach weg oder handelt kaum. Positives fällt mir nicht ein, denn das Positive wurde immer wieder erzwungen (zB. durch Fukushima oder Urteile des Bundesverfassungsgerichts)
zu 3: gut – schlecht
Soziale Gerechtigkeit – hieraus z.B. abgeleitet: Mindestlöhne, Energiewende
Ich erlebe sehr stark, dass es zu viele Menschen gibt, die zwar einen Vollzeitjob haben, aber dennoch aufstocken müssen. Die Anzahl der Menschen die nur noch einen Mindestjob haben oder in Leiharbeit beschäftigt sind ist zu hoch. Wir müssen wieder zu fairen Gehältern für gute Arbeit kommen (Mindestlohn) und den
zu 4: wahlthema zu 5: wahlprognose Keine Ahnung. Im Minimum 30% – ich tippe auf etwas mehr - aber letztlich entscheiden das die Wählerinnen und Wähler.
| Paul-Gerhard Weiß | FPD |
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zu 1: offenbach Offenbach ist meine Heimatstadt. Hier bin ich geboren und aufgewachsen, hier lebe ich – offenbar als einziger Direktkandidat der Bundestagsparteien – und hier bin ich seit Jahrzehnten kommunalpolitisch tätig. Trotz mancher Widrigkeiten und Probleme bietet die Stadt viel Lebensqualität und wird vielfach unterschätzt. Mit ihrer jungen Bevölkerung hat sie ein großes Potenzial, das aber aktiv gehoben werden muss. Große Anstrengungen für Schule und Bildung sind dazu erforderlich.
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FDP
m u t & l i e b e S e p t. / O k t. / N o v. 2 0 1 3
Offenbach braucht – wie andere Städte in Ballungsräumen – mehr Unterstützung für Bildung, Integration und Kinderbetreuung. Die Kommunalfinanzierung muss dem enormen Aufgabenzuwachs angepasst werden. Dafür setze ich mich ein. Auch möchte ich den aktiven und passiven Lärmschutz durch Änderung der einschlägigen Gesetze forcieren. Denn dies ist in unserer Region das Umweltthema Nummer Eins. Meine Partei will erreichen, dass die Offenbacher nicht durch Steuererhöhungen belastet werden. Denn eine auskömmliche Staatsfinanzierung wird nicht durch höhere Steuersätze, sondern durch eine florierende Wirtschaft und viel Beschäftigung erreicht. Da die anderen Steuererhöhungen oder die Verewigung von zweckgebundenen Sondersteuern – Stichwort „Solidaitätszuschlag“ - anstreben, muss es wenigstens eine Partei geben, die da auf die Bremse tritt und auch den Mittelstand als Rückgrat unserer Wirtschaft stärkt.
zu 3: gut – schlecht
Th e m a
Wettbewerbsfähigkeit und auf die Flexibilität des Arbeitsmarktes besonders geachtet. Das zahlt sich aus. Auf die Euro-Krise wurde grundsätzlich richtig reagiert, an den Zielen der Haushaltssanierung hielt man fest. Mit Bildung und Forschung setzte die Koalition einen wichtigen Schwerpunkt. Minus: Das „Betreuungsgeld“ war keine gute Idee, die Mittel fehlen den Kommunen beim Aufbau von Einrichtungen für Kleinkinder.
zu 4: wahlthema „Das“ Thema gibt es m.E. nicht, wohl aber mehrere bedeutende Weichenstellungen: Ob sich die Wirtschafts- und Sozialpolitik an Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitsplätzen orientiert, ob man hier und in Europa auf Haushaltskonsolidierung und Strukturreformen setzt, ob die Energiewende für Stromkunden bezahlbar bleibt und teure Fehlanreize beseitigt werden, ob wirksamer Datenschutz die Privatsphäre der Bürger schützt.
zu 5: wahlprognose Ich tippe in Hessen auf 7,5%.
Plus: Deutschlands Wirtschaft steht vergleichsweise gut da. Die Bundesregierung hat auf ihre
zu 1: offenbach Ich mag Offenbach und ich fühle mich hier zu Hause. Ich bin am Rande des Ruhrgebiets in der Nähe von Duisburg als Sohn eines Schichtarbeiters aufgewachsen. Offenbach hat als Arbeiterstadt, aber auch von der Sozialstruktur und dem großen Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund, damit große Ähnlichkeiten. Deswegen habe ich mich von Anfang an in Offenbach wohlgefühlt. Ich war gestern Abend zuletzt in Offenbach zu der Veranstaltung „Wovon sollen Künstler_innen leben?“ der Offenbacher Grünen. Danach twitterte die eingeladene Referentin Agnes Krumwiede: „Offenbach hat eine sehr inspierende Kulturszene“. Dem kann ich nur zustimmen. Als kulturinteressierter Mensch – m u t & l i e b e J U N I / J ULI / A u g u s t 2 0 1 3
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Grüne
u.a. war ich drei Jahre Kulturreferent im AStA der Universität Bielefeld – ist auch das ein Punkt, den ich sehr an Offenbach schätze.
| Paul-Gerhard Weiß | FPD |
zu 2: was ändert sich…
mut&liebe
| Wolfgang Strengmann-Kuhn| Bündnis 90/Die Grünen |
| Direktkandidaten für den Bundestag |
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| Wolfgang Strengmann-Kuhn| Bündnis 90/Die Grünen |
mut&liebe
Th e m a
zu 2: was ändert sich… Meine Schwerpunktthemen als Politiker sind Sozial-, Wirtschafts- und Finanzpolitik. Offenbach ist eine Stadt, die hoch verschuldet ist, die viele soziale Probleme hat, aber gleichzeitig sozial- und wirtschaftspolitisch viel Potenzial. Ich setze mich für eine stabile soziale Sicherung und Bekämpfung von Armut ein. Finanzpolitisch finde ich es wichtig, von dem hohen Schuldenberg herunterzukommen und die öffentlichen Ausgaben gerecht zu finanzieren, damit wieder mehr in öffentliche Infrastruktur investiert werden kann. Wirtschaftspolitisch setze ich mich für eine ökologische und soziale Transformation der Wirtschaft ein. Alle diese Punkte kommen direkt oder indirekt auch und insbesondere Offenbach zu Gute. Außerdem setze ich mich für eine Reduzierung des Fluglärms ein. Auf Bundesebene müssen die Rahmenbedingungen dafür gestellt werden, dass wir in Hessen z.B. ein Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr und eine Deckelung der Flugbewegungen erreichen können.
zu 3: gut – schlecht Richtig war, dass die Bundesregierung die von ihr selbst beschlossene Laufzeitverlängerung wieder rückgängig gemacht hat. Allerdings hat sie dabei eine Hintertür gelassen. Wenn es nicht gelingt, die Energiewende zu forcieren und voranzutreiben, droht eine erneute Verlängerung der Laufzeit der Atomkraftwerke. Bei der Energiewende kommt die Bundesregierung aber nicht voran, was insbesondere wegen des Klimawandels fatal ist. Bei der Eurokrise hat die
Bundesregierung zum Teil richtige Notmaßnahmen mitgetragen. Allerdings immer zu schwach und zu spät und häufig waren sie zunächst dagegen. Dieses zögerliche Verhalten der Bundesregierung hat uns viel Geld gekostet. Außerdem hat die Bundesregierung nichts getan, um an die Ursachen der Krise heranzugehen, z.B. die ungleiche Vermögensverteilung. Sozialpolitisch hat die Bundesregierung nichts gemacht. Trotz guter Konjunktur und sinkender Arbeitslosigkeit ist die Armut weiter gestiegen, insbesondere von Erwerbstätigen. Und gegen die steigende Altersarmut hat die Bundesregierung nichts unternommen und keine tauglichen Konzepte.
zu 4: wahlthema Das ist noch nicht klar. Ich könnte mir vorstellen, dass soziale Gerechtigkeit ein Kernthema sein wird: Wie verhindern wir das weitere Auseinanderdriften von Arm und Reich? Wie vermeiden wir Armut? Wie schaffen wir mehr sozialen Zusammenhalt? Wie sieht eine gerechte Finanzierung der öffentlichen Ausgaben aus? Wie kommen wir von dem hohen Schuldenberg runter?
zu 5: wahlprognose Bei der Bundestagswahl haben wir wenn alles optimal läuft ein Potential von 15% plus x. Bei der Landtagswahl dürften wir noch besser abschneiden. Ein gutes Grünes Ergebnis bei beiden Wahlen ist auch dringend notwendig, um einen politischen Wechsel in Wiesbaden und Berlin herbeizuführen. Anzeige
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m u t & l i e b e S e p t. / O k t. / N o v. 2 0 1 3
mut&liebe
Th e m a
zu 1: offenbach Offenbach ist eine bunte und offene Stadt. Eine Stadt, in der alle willkommen sind und in der auf viele Probleme oft ungewöhnliche, aber beeindruckende Lösungen gefunden werden. Leider verbinde ich mit Offenbach auch viel Armut und den allgegenwärtigen Fluglärm. Ich bin regelmäßig in Offenbach und über mein Wahlkreisbüro in der Taunusstraße 2 auch jederzeit ansprechbar.
zu 2: was ändert sich… Wir stehen auf der Seite derer, die von Arbeitsplatzabbau und sozialen Kürzungen betroffen sind. Wir haben gemeinsam mit den Beschäftigen von manroland und gegen die Privatisierung des Offenbacher Klinikums gekämpft. Gerade die Offenbacherinnen und Offenbacher brauchen eine hörbare Stimme gegen Armut, Ungerechtigkeit, Rassismus und Krieg im Landtag und im Bundestag.
zu 3: gut – schlecht Die Bundesregierung hat im Sinne der Mehrheit der Menschen leider nicht viel gut gemacht. Zunächst einmal hat sie die Fehler der Vorgängerregierungen fortgesetzt. Sie hält an der Rente mit 67 fest, die ein gigantisches Rentenkürzungsprogramm darstellt, da die wenigsten überhaupt bis 67 arbeiten können. Im Gesundheitssystem führen die „Fallpauschalen“ dazu, dass halbkranke Menschen aus den Krankenhäusern entlassen werden. Das Staatsunternehmen Bahn wird wie ein Privatunternehmen auf Gewinnmaximierung getrimmt und gezwungen, Milliarden an den Fiskus abzuführen. Das führt zu Personalmangel und Materialproblemen. Dass der Bahnhof einer Großstadt wie Mainz einfach tagelang dicht machen muss, weil keine Fahrdienstleiter mehr da sind, ist das Ergebnis dieser Politik. Dabei ist genug Geld da. Doch das wurde in milliardenschwere Bankenrettungsprogramme gesteckt. Auch die Rüstungsindustrie konnte sich freuen. Allein die eine Eurohawkdrohne verschlang 500 Millionen Euro. Das Geld könnten wir dringend für den Kita-Ausbau gebrauchen. Oder im Gesundheitssektor. Warum springt der Bund m u t & l i e b e S e p t. / O k t. / N o v. 2 0 1 3
Die Linke
nicht ein und rettet das Klinikum in Offenbach? Es kann nicht angehen, dass unser Gesundheitssystem stückweise an Investoren verscherbelt wird, die am Ende nur am Profit interessiert ist.
| Christine Buchholz | die linke |
| Direktkandidaten für den Bundestag |
zu 4: wahlthema Es fällt auf, dass ein Thema in diesem Wahlkampf gar nicht vorkommt, obwohl es große Auswirkung auf die Zukunft hat: Während die Steuerzahler zur Rettung der europäischen Banken in der Eurokrise zur Kasse gebeten wurden, attackierten EU und Bundesregierung zugleich Löhne, Renten und Sozialstaat in Südeuropa. Ich habe gegen die Einführung dieser milliardenschweren Bankenrettungsprogramme gestimmt und werde das auch weiter tun. Zugleich stelle ich mich an die Seite der Menschen in Südeuropa, die sich dagegen wehren, dass ihr Sozialstaat und ihre Zukunft zerstört wird.
zu 5: wahlprognose Wir werden auf jeden Fall wieder in den hessischen Landtag einziehen. Mein Tipp: die LINKE in Hessen holt um die 6 %.
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mut&liebe
G e sch i ch t e N
"mit der postkutsche auf wahlkampftournee…" von Angelika Amborn-Morgenstern Erinnerungen von Großpatin Vilma Kaul aus den Anfängen demokratischer Arbeit in Offenbach
n „Um ein Haar hätten wir die Postkutsche verpasst! Der Melibokus (Berg im Odenwald) hinter uns wird kleiner und kleiner und die Weite, die ich noch immer von Zeit zu Zeit so nötig um mich herum brauche, nimmt zu. Jetzt können wir erst einmal entspannen, nach Groß-Bieberau sind es noch über 20 Km." Wieder faltet meine Mutter Emma ihr Manuskript auseinander und knackt nervös mit ihren Fingern wie vorhin im Zug nach Darmstadt. Ich versenke mich wieder in meine „Biene Maja“, die mir mein Vater Georg gerade geschenkt hat. Eigentlich ist man mit 14 Jahren aus dem Kinderbuchalter herausgewachsen, aber „Maja“ ist etwas anderes.“ Vilma Kaul erhebt sich von ihrem Stuhl mit der filigranen Rückenlehne ganz im Stil des Klassizismus und zieht aus ihrem Bücherschrank ein kleines Buch mit buntem Blumencover: 'Für die Zukunft', zitiert sie, 'sollst du an meiner Seite bleiben und mich in der Leitung der Staatsgeschäfte unterstützen, ich glaube, dass deine Erfahrungen und alles, was du gelernt hast, auf diese Art am besten allen zustattenkommen werden und dem Wohl des Staates.' "Mein Vater Georg wusste schon, warum er mir gerade dieses Buch geschenkt hat, noch dazu in Leipzig herausgegeben, der Stadt, in der wir lebten, bevor wir vor neun Jahren nach Offenbach zogen. 28
Mit jedem Kilometer, den wir Groß-Bieberau näher kommen, wächst die Anspannung meiner Mutter und überträgt sich auch auf mich. Als Referentin vor einem großen Publikum zu stehen fällt ihr nicht leicht. Ihr fehlt die Routine meines Vaters, der seine Rhetorik aus seinem Theologiestudium mitbrachte, die Fähigkeit zu strukturieren aus seinem Chemiestudium, das Verständnis für wirtschaftliche Zusammenhänge aus seinem Betriebswirtschaftsstudium und seine geschickte Wortwahl aus seiner beruflichen Erfahrung als Redakteur, erst in einem Leipziger Verlag und dann, seit wir in Offenbach wohnen, bei dem sozialdemokratischen Offenbacher Abendblatt. Die Parlamentswahlen stehen bevor und meine Mutter soll heute über die erkämpfte Gleichbehandlung der Frau und ihr neues Recht reden, erstmals gemeinsam mit den Männern wählen zu dürfen“. Vilmas Erzählungen sind so lebendig, dass man die Erschütterungen in der Postkutsche spürt und Emmas Herzschlag hört. Nicht umsonst war Vilma jahrelang Mitglied in einem Literaturzirkel und bis zu ihrer Pensionierung Mitarbeiterin im Binz Verlag, Offenbach Post. Vilma schenkt Kaffee nach und wir bitten sie, weiter von damals zu erzählen. m u t & l i e b e S e p t. / O k t. / N o v. 2 0 1 3
b eu t & l i eGbee sch i tch h et m eN a m u t & l i em Georg Kaul (Fotomitte), Redakteur beim Offenbacher Abendblatt und Politiker (SPD), übernahm 1918 nach der November-Revolution den Vorsitz im Arbeiter- und Soldatenrat. Als erste Maßnahme verkündete er die Einführung des Acht-Stunden-Tages in Offenbach. In "seiner" Zeitung warnte er täglich vor dem Aufkommen des Faschismus. Bis zu seinem Selbstmord 1933 war er Landtagsabgeordneter im Landtag des Volksstaates Hessen. (Fotos: © Privatarchiv Morgenstern)
„Unsere Wahltournee durch den Wahlkreis Offenbach Dieburg war erfolgreich. Über die Hälfte aller Stimmen fielen auf unsere SPD. Ein paar Wochen später wird mein Vater wird als Abgeordneter der SPD Fraktion in den Hessischen Landtag gewählt, in dem er 10 Jahre lang den Vorsitz übernimmt. Dort arbeitet er eng mit Carl Ulrich, dem hessischen Staatspräsidenten zusammen und ist maßgeblich an der hessischen Verfassung beteiligt. Zwei Monate zuvor hat Carl Ulrich zusammen mit Friedrich Ebert, meinem Vater und anderen Parteigenossen auf dem Aliceplatz die Republik ausgerufen. Mein Vater hielt dort eine flammende Rede. Ich werde nie die riesige Menschenmenge vergessen, 10 000 waren es, und das Datum. Es war der 8. November 1918. Um die Sicherheit und Ordnung zu garantieren wurde der Arbeiter- und Soldatenrat gegründet und mein Vater übernahm auch hier den Vorsitz. Der Arbeiter- und Soldatenrat saß in der Kaserne in der Bieberer Straße, in der heute das Finanzamt untergebracht ist. Für ihn war dies eine schwere Zeit. Oft geriet er mit seinem Gewissen in Konflikt, besonders damals am 'blutigen Karfreitag'. Als eine aufgebrachte Menschenmenge nach einer Rede des Kommunisten Willy Eisenreichs auf einer Kundgebung die Kaserne stürmen wollte, war mein Vater mitverantwortlich für einen Schießbefehl, bei dem 17 Menschen starben. Für einen ehemaligen Theologen, der sich Menschlichkeit, Frieden, Freiheit und soziale Gerechtigkeit auf die Fahne geschrieben hat, bedeutete das eine enorme Belastung. Mein Vater war eine auffallende Persönlichkeit. Mit seinem dichten langen Haar und seinem Vollbart sah er eher aus wie ein Künstler oder ein Revolutionär, weniger wie ein Zeitungsredakteur. 1922 wird eine großzügige Etage in dem Jugendstil-Bürgerhaus Starkenburgring 6 frei, das bis heute auch im Inneren fast unverändert erhalten ist. Mein Vater schrieb damals m u t & l i e b e S e p t. / O k t. / N o v. 2 0 1 3
an seinem Buch 'Die Geschichte der Sozialdemokratie in Deutschland', das er 1925 herausgab. Geplant war noch ein zweiter Band, zu dem er leider nicht mehr kam. Ich erhielt eine Ausbildung als Fürsorgerin, Wohlfahrtspflegerin, so wie es damals hieß. 1929 stirbt meine Mutter. Meinem Vater wird bewusst, wie sehr er sie als 'Weggenossin' und Motor für all sein Handeln brauchte und seine Kraft lässt nach. Dazu kommt, dass die Parteiarbeit durch die Nationalsozialisten erschwert wird. Wir geben unsere schöne Wohnung auf und ziehen um, mein Vater in die Buchhügel Allee und ich zu Eurer Großtante, meiner Freundin Johanna in die Großfamilie Morgenstern in die Geleitstr. 74. Um meinen Vater aufzumuntern schicke ich ihm hin und wieder Euren Großvater Heinrich, den attraktiven Neffen Johannas mit einer Flasche Apfelwein. Die Unruhe in meinem Vater wächst und er sucht sich eine neue Wohnung in der Bieberer Str. 269. Anfang 1933 spitzt sich die politische Situation zu. Mein Vater wird unter Polizeischutz gestellt, was für ein eine unglaubliche Demütigung bedeutet. Ich besorge ihm ein Tagebuch, in das er all seine Ausgänge eintragen soll. Die wenigsten 29
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Parteigenossen bekennen noch Farbe. Das Offenbacher Abendblatt wird verboten. Das war abzusehen. 'In die Baumblüte an der Bieberer Bergstraße', das war seine letzte noch fast lebensfrohe Bemerkung. Die letzte Eintragung im Tagebuch stammt vom 30. April: 'Friedhof'. Mehr nicht. Wahrscheinlich hat er an den Gräbern meiner Mutter und Carl Ulrichs Trost gesucht. Diese beiden Genossen wären bestimmt nicht umgefallen wie die meisten anderen aus seiner Partei. Danach verließ mein Vater nicht mehr das Haus. Die Packung Veronal-Tabletten für den Ernstfall war noch nicht verfallen. Auf dem Tisch hinterließ er einen Brief: „Vor so viel Gesinnungslumperei schäme ich mich. Ich versuche zu gehen. K.'“ Vilma geht zum Schrank und zieht ein Dokument aus einer Mappe. „Bernhard Adelung, der damalige hessische Staatspräsident, hielt damals die Trauerrede: 'Ein vornehmer Charakter, ein ehrlicher Fechter, der auch im hitzigsten Meinungskampfe nie einen unfairen Streich führte, ein treuer selbstloser Freund, der sich aufzuopfern vermochte, ein Mensch von großer innerer Reinheit und Wahrhaftigkeit, ein feiner durchgeistigter Kopf'.“ Vilma steckt das Schriftstück wieder in die Hülle. „Es wurde ihm viel Leid erspart, den Abtransport seiner Kollegen in das KZ Osthofen oder die Plünderung der Redaktion in der Herrnstraße 16. Alles wurde damals aus dem Fenster geworfen und von der Müllabfuhr entsorgt.“ Wir sind tief erschüttert, besonders die Kinder. Einiges über Kaul wussten wir bereits, etwa den Wortlaut des Abschiedbriefs, doch viele Details sind uns neu. „Und was geschah mit dir?“ wollen wir wissen. „Ich bekam natürlich Berufsverbot wurde aber wunderbar von eurer Familie aufgefangen. Ich intensivierte meine Gesangsstudien. Alt war meine Tonlage.“ Vilma geht
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zum Plattenspieler und legt eine dicke Schellackscheibe auf. Wir sind beeindruckt. „Die Morgensterns hatten in der Bleichstr. 13 eine private Musikschule und Engagements im Theater in der Goethestraße und in der Freimaurerloge in der Luisenstraße. Sie zogen mich einfach mit und organisierten für mich Auftritte als Konzertsängerin. Bis 1949 wohnte ich dann noch in der Großfamilie und wurde wie ihr wisst als Patin integriert. Dann zog ich hierher in die Friedensstr. 78, wieder in eine Wohngemeinschaft, diesmal mit Anneliese Stefanski, einer ehemaligen 'Leidensgenossin', deren Vater Albert Parteikollege meines Vaters war und jahrelang von den Nationalsozialisten verfolgt wurde. Ich bewarb mich beim Binz Verlag und arbeitete dort bis zu meiner Pensionierung. Und nun sitze ich hier und bin dankbar für das dicke Polster, das mir eure Familie jahrzehntelang geboten hat. Ein Polster wie dieses, noch immer intakt.“ Dabei wippt sie in ihrer vornehm zurückhaltenden Art leicht auf dem klassizistischen Stuhl und wir erkennen die Vierzehnjährige von damals aus der Postkutsche in ihr, die von der Weite des Odenwalds fasziniert war und sich mit Biene Maja identifiziert hat. Ein Jahr später scheidet Vilma aus dem Leben und mir fällt die Aufgabe zu, als Frau des Patenkindes von Vilma ihre Wohnung aufzulösen. Dies bedeutete für mich eine ganz besondere Ehre, der ich aber nicht so recht gewachsen war. Überall spürte ich den Geist von Vilma, Emma und besonders von Georg Kaul und konnte mich nur in Begleitung unserer Kinder zwischen all den Möbeln, Büchern und Dokumenten aufhalten und den Nachlass sortieren, der damals nicht dem Darmstädter Staatsarchiv überlassen wurde. Den klassizistischen Stuhl habe ich neu bezogen. Er ist unser Lieblingsstuhl.
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Zum Gedenken an eine Nacht- und Nebelaktion in der revolutionären Vormärzzeit in Offenbach im Jahre 1834.
"friede den hütten – krieg den palästen…" n „Ich wählte die Nacht der gewaltigen Hitze wegen, und so wanderte ich in der lieblichsten Kühle unter hellem Sternenhimmel, an dessen fernstem Horizonte ein beständiges Blitzen leuchtete. Teils zu Fuß, teils fahrend mit Postillionen und sonstigem Gesindel, legte ich während des Nachts den größten Teil des Wegs zurück. Ich ruhte mehrmals unterwegs. Gegen Mittag war ich in Offenbach." (Georg Büchner)
Der Hessische Landbote. Erste Botschaft. Darmstadt, im Juli 1834.
Vorbericht. Dieses Blatt soll dem hessischen Lande die Wahrheit melden, aber wer die Wahrheit sagt, wird gehenkt, ja sogar der, welcher die Wahrheit liest, wird durch meineidige Richter vielleicht ge[str]aft. Darum haben die, welchen dies Blatt zukommt, folgendes zu beobachten: 1. Sie müssen das Blatt sorgfältig außerhalb ihres Hauses vor der Polizei verwahren; 2. sie dürfen es nur an treue Freunde mittheilen; 3. denen, welchen sie nicht trauen, wie sich selbst, dürfen sie es nur heimlich hinlegen; 4. würde das Blatt dennoch bei Einem gefunden, der es gelesen hat, so muß er gestehen, daß er es eben dem Kreisrath habe bringen wollen; 5. wer das Blatt nicht gelesen hat, wenn man es bei ihm findet, der ist natürlich ohne Schuld. Friede den Hütten ! Krieg den Palästen ! …
Abgekämpft und verschwitzt, aber zufrieden, kommt ein Dutzend Läuferinnen und Läufer am Samstagmittag gegen 11 Uhr in Offenbach an. Hinter ihnen liegen 47 Laufkilometer zwischen Butzbach und Offenbach. Im Boxclub Nordend im Hafen 19 konnten sie sich für die symbolische Übergabe des Manuskripts des „Hessischen Landboten“ und für die Entgegennahme der Teilnahmeurkunden im Haus der Stadtgeschichte stärken. Vorbild ist Georg Büchner, dessen 200-jähriger Geburtstag in diesem Jahr mit vielen Veranstaltungen deutschlandweit gefeiert wird. m u t & l i e b e S e p t. / O k t. / N o v. 2 0 1 3
In einer Julinacht 1834 brachten die Studenten Carl Georg Büchner und Jacob Friedrich Schütz heimlich das Manuskript der Flugschrift „Der Hessische Landbote“, ein achtseitiges Pamphlet gegen die sozialen Missstände der Zeit, von Butzbach in die Druckerei Preller nach Offenbach. Dort wurde die Flugschrift illegal in einer kleinen Auflage gedruckt. Politisch war Deutschland ein Flickenteppich und die gesellschaftlichen Umstände unbeschreiblich miserabel. 31
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Die jungen Revolutionäre mussten bei ihrer Wanderung mehrere Landesgrenzen passieren und aufpassen, nicht von den Ordnungsorganen ergriffen zu werden. Die Jung-Revoluzzer hatten sich daher als Pflanzensammler ausgegeben, um nicht erwischt zu werden und versteckten das gefährliche Manuskript in einer Botanisiertrommel. Offenbach war in der sogenannten Vormärzzeit ein heißes Pflaster. Viele freiheitlich Gesinnte kamen aus der Lederstadt und die Druckerei Preller hatte heimlich schon mehrere oppositionelle Schriften gedruckt. Zum Gedenken an den legendären Lauf wurde der Büchnerlauf 2013 veranstaltet.
Heute, mit gedämpftem Laufschuhen und atmungsaktiver Hightech Funktionskleidung, ist die Ultralaufstrecke schon beschwerlich. Damals vor 169 Jahren war die Marschleistung des zu Weltgeltung gelangten Georg Büchners allein sportlich eine echte Herausforderung. Der Obertshausener Berufsschullehrer Klaus-Uwe Gerhardt möchte mit dem Büchnerlauf an den damals 19-jährigen hessischen Revolutionär erinnern und am eigenen Leib spüren, wie anstrengend der Landstreckenlauf durch das Hessenland ist. Seine Schülerinnen und Schüler sind heute im gleichen Alter wie Büchner damals und können sich gut mit ihm identifizieren. In der Oberstufe ist Büchner Pflichtlektüre. Beim Lauftraining mit Freunden kam ihm diese Idee. „Denn Landschaftsläufe sind einfach schöner, als immer die gleiche Runde im Wald zu drehen“, so Gerhardt. 32
Schon um halb fünf ging es am Samstagmorgen los – der Hitze und des historischen Vorbilds wegen. Zwischendurch gab es mehrere Verpflegungspunkte. Der Lehrer für Wirtschaft und Verwaltung zog mit einer Schar Hobbyläufer und mit einer Botanisiertrommel um den Hals von Butzbach los. Unter ihnen sind Rödermarks Bürgermeister Roland Kern und der grüne Bundestagsdirektkandidat Wolfgang StrengmannKuhn. Kern liest gerne Werke von Büchner und in seiner Heimatstadt fanden zur Ehre Büchners mehrere Veranstaltungen statt. Strengmann-Kuhn, der sich die letzten acht Kilometer anschloss, findet, Büchner steht mit dem Slogan aus dem Hessischen Landboten „Friede den Hütten. Krieg den Palästen!“ für eine gute Sozialpolitik. Beide Grüne sind sich sicher: Büchner wäre heute Mitglied ihrer Partei. Gerhardts Idee des Ultralaufs fand damit Anklang. Landschaftlich ist die Wetterau mit ihren Hügeln und an der Nidda entlang einfach toll, findet er. „Am schönsten war der Sonnenaufgang in OberMörlen“, findet auch Kern. Ob Büchner und Schütz damals die Landschaft bei ihrem Lauf genießen konnten, wissen wir nicht. Schon einen Monat später musste Büchner aus Offenbach fliehen, weil die Sache verraten wurde. Dem Drucker Carl Preller konnte zunächst nichts nachgewiesen werden und der "Landbote" wurde weiter verteilt. Die Druckerei geht aber in Konkurs, Preller flieht später ebenfalls wie Büchner in die Schweiz. Georg Büchner strirbt mit nur 23 Jahren im Exil in Zürich an Typhus. Seine bedeutende Literatur wie Woyzeck, Leonce und Lena, Dantons Tod hat er vorher in nur 2 Jahren geschrieben. In Offenbach finden noch zahlreiche Veranstaltungen und Ausstellungen im Rahmen des Büchner-Jahres statt. Thematisiert wird auch die Offenbacher Zeitgeschichte in den Jahren des Vormärz.
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leute
Hightlights im Büchner Jahr 2013 in Offenbach So. 15.09.2013, 18.00 Uhr, Capitol-Theater WOYZECK – Ein musikalischer Fall Theater an der Ruhr In der Reihe "Theateressenz Offenbach" Mit Georg Büchners Woyzeck wird eines der einflussreichsten Dramen der deutschen Literatur von Roberto Ciulli neu ausgelotet. In dieser hoch gelobten Inszenierung werden die Textfragmente neu montiert und der hinzu genommene Untertitel „Ein musikalischer Fall“ deutet eine der Interpretationsebenen an: Die Klangwelt, bereits in Büchners Original wichtiges Beschreibungsmerkmal, rückt hier ins Zentrum, indem das Schauspielensemble mit der Musik von Matthias Flake auf der Bühne Klangräume zwischen traditionellen Jahrmarktsmelodien und phantastisch-surrealen Tönen schafft, die Woyzecks Erinnerungen und Geisteswelt heraufbeschwören.
22.09.– 03.11.2013 „Friede den Hütten! Krieg den Palästen!“ Georg Büchners „Hessischer Landbote“ und Offenbach im Vormärz (1830–1848) Ausstellung im Haus der Stadtgeschichte Eröffnung am So., 22. Sept., 15.00 Uhr, durch OB Horst Schneider Im Mittelpunkt der Ausstellung steht Büchners revolutionäre Schrift „Der Hessische Landbote“, die dieser 1834 bei Carl Preller in Offenbach drucken ließ. Um ein Bild über die Zeitumstände gewinnen zu können, wird die Büchner-Präsentation in eine Ausstellung über die Stadt Offenbach im Vormärz eingebunden. Im Begleitprogramm finden Führungen und Vorträge statt.
Do. 10.10.2013, 19.30 Uhr, Stadtbibliothek Tun wir was dazu Lieder, Texte und Szenen zu Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit Der Offenbacher Oratorienchor führt das Publikum mit einer Mischung aus Liedern und Texten auf originelle Weise an die besondere politische Zeit heran, in der sich Deutschland in der ersten Hälfte des 19. Jhd. befand. Mitmachen ist erwünscht!
12. – 13.10.2013, Im Hafen 2 Bücherfest Rhein-Main Offenbach 2013 Freuen Sie sich auf auf zwei Tage ins Buch gebannter und von den Autorinnen und Autoren live freigelassener Erlebnisse, die am Abend des 12. durch poetische und klangvolle Töne musikalisch ergänzt werden. Es werden vor allem Autorinnen und Autoren eingeladen, die sich inhaltlich mit den Themen Büchners auseinandersetzen. Sa. 12.10., ab 17.30 Uhr • ab 20.00: Neue Stimmen: Lyrik trifft Poetry Slam trifft Prosa und Musik, So. 13.10., ab 14.00 Uhr
Kunstprojekt Länderboten Kunstprojekt mit Buch im öffentlichen Raum und Ausstellung im Klingspor Museum Offenbach Offenbach ist eindeutig eine internationale Stadt, in der Bürgerinnen und Bürger aus fast aller Welt miteinander leben. Mit ihrem Projekt „Länderboten“ wollen die Künstler Anny Öztürk, Sibel Öztürk und Heiner Blum einer Bürgerin oder einem Bürger jeder Nation eine Stimme geben und somit ein imaginäres Parlament schaffen. Die Grundlage dazu bilden Gespräche und Interviews, die von den Künstlern in grafischer Form umgesetzt werden. Von jedem der 156 Projektpartner entsteht zudem ein Portraitbild – und das alles wird in einer äußerst ungewohnten und gleichzeitig aus dem Alltag von Generationen vertrauten Form für jedermann und -frau erhältlich sein, ab Oktober an ausgewählten Offenbacher Kiosken und anderen Orten ganz nach dem Vorbild des Landboten „unter dem Ladentisch“. Ausstellung im Klingspormuseum: 03.12.2013 – 02.02.2014 05.09.2013, 20.00 Uhr, WohnBüro Offenbach Filmabend: BARBARA 11.10.2013, 20.00 Uhr, WohnBüro Offenbach Überraschungsabend Boy Division jeweils im Labor von Anny & Sibel Öztürk im Rock Hudson Saal, Platz der Deutschen Einheit 5
Weitere Veranstaltungen und alle Infos unter: www.offenbach.de/kultur m u t & l i e b e S e p t. / O k t. / N o v. 2 0 1 3
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Gesundheit
6. Offenbacher Präventionstag 20. Sept. im Ringcenter Ein Gespräch mit Frank Weber, stellv. Leiter des Ordnungsamtes und zentraler Ansprechpartner für die Kommunale Präventionsarbeit in Offenbach zum Thema Sucht und Präventionsarbeit.
Mut&Liebe: Am Fr., den 20. Sept., findet im Ringcenter der 6. Offenbacher Präventionstag statt. Um was geht es da? Frank Weber: Mit unseren Partnern informieren wir zu den Präventionsangeboten in unserer Stadt. In diesem Jahr stehen neben der Gewalt- und Verkehrsprävention besonders die Sucht- und Alkoholprävention im Fokus. Mit Gesprächsrunden, Tanzeinlagen und Mitmachaktionen bieten wir ein interessantes Programm für Jung und Alt. Bei einem Gewinnspiel werden außerdem attraktive Preisen verlost. M&L: Gibt es denn Alkohol- und Suchtprobleme in Offenbach? F.W.: Wie woanders auch werden bei uns verbreitet Alkohol und Tabak konsumiert und regelmäßig Medikamente eingenommen. Kritisch wird’s, wenn das im Übermaß erfolgt oder durch regelmäßigen Konsum zur Abhängigkeit führt. Es sind ja nicht nur die illegalen Drogen wie Heroin oder Ecstasy, die die Gesundheit und die wirtschaftliche Existenz ruinieren können. Auch die Folgen von Spielsucht und Mediensucht sind nicht zu unterschätzen. Für Suchtgefährdete und bereits Abhängige sowie deren Angehörige gibt es in Offenbach einige Organisationen, die kompetent Hilfe und Beratung anbieten können und beim Präventionstag für informelle Gespräche gerne bereit stehen. 34
M&L: Was habe ich mit Sucht, Alkohol und Drogen zu tun, wenn ich selbst keinen oder wenig Alkohol trinke und keine Drogen nehme? F.W.: Neben der Eigengefährdung und den Behandlungskosten, die letztendlich von uns allen zu stemmen sind, führt Alkohol- und Drogenkonsum viel zu häufig zu Verkehrsunfällen oder auch zu Gewalttaten. Im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Südosthessen waren im vergangenen Jahr immerhin bei 571 Verkehrsunfällen Alkohol oder Drogen im Spiel. Auch junge Menschen, die vor dem Ausgehen „vorglühen“, sind vielen Risiken ausgesetzt. Aggressive Stimmung, Provokationen und Beleidigungen schlagen immer wieder in tätliche Gewalt um, besonders wenn Alkohol im Spiel ist. Jeder von uns kann plötzlich Opfer sein! Auch deshalb ist Suchtund Gewaltprävention eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. M&L: Welchen Betrag zur Alkohol- und Suchtprävention kann jeder von uns leisten? F.W.: Wir können es z.B. unterlassen, Kindern und Jugendlichen Alkohol anzubieten oder andere im benebelten Zustand zu motivieren, weiterzutrinken. Oft passiert das in geselligen Gruppen, nach dem Motto: „Einer geht noch…..“ Wir können die bremsen, die hier auf andere Druck machen und diejenigen bestärken, die NEIN sagen. Wenn es einen oder eine m u t & l i e b e S e p t. / O k t. / N o v. 2 0 1 3
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Gesundheit
Foto: Präventionstag im Ringcenter 2011
bereits richtig erwischt hat, können wir die Person auch nach Hause bringen oder deren Freund oder Freundin dazu animieren. Das gilt besonders auch für Betrunkene, die sich nicht mehr unter Kontrolle haben und andere belästigen oder Streit suchen. Gehört man selbst nicht mit zur Gruppe, sollte man den unmittelbaren Kontakt mit dem Betrunkenen meiden und das Opfer möglichst aus dem Gefahrenbereich holen.
M&L: Ist das für den, der helfen will, nicht gefährlich? F.W.: 100% Sicherheit gibt es natürlich nicht. Man kann aber auch helfen, ohne sich selbst in große Gefahr zu begeben. Im Rahmen der Kampagne „Gewalt-Sehen-Helfen“ bieten wir als Stadt gemeinsam mit der Polizei Bürgerseminare an, in denen durch Rollenspielen geübt werden kann, Zivilcourage zu zeigen, ohne sich selbst zu gefährden. Am 15. und 16. November findet in der vhs das nächste Bürgerseminar statt. Informationen erhalten Interessierte im Ordnungsamt von Herrn Krüger, Tel. 069 8065-2994, von Herrn Bender im Polizeiladen am Rathaus, auf unserer Internetseite www.offenbach.de/praevention/ oder auch beim Offenbacher Präventionstag.
M&L: Was könnte Kinder und Jugendliche am Präventionstag besonders interessieren?
F.W.: Für die Kleinen baut die Jugendverkehrsschu-
6. Offenbacher Präventionstag Fr. 20. Sept., Ringcenter OF, 10.00 - 17.00 Uhr Veranstalter: Stadt Offenbach in Kooperation mit der SOH, der Polizei und weiteren Partnern in der Präventionsarbeit. Schirmherr: Stadtrat Dr. Felix Schwenke
Infos: www.offenbach.de/praevention/
lenparcours der Fachstelle für Suchtprävention, der eindrucksvoll die Auswirkungen des Alkoholkonsums auf die Sinne simulieren. Kinder und Jugendliche können sich von „Stark“ in starken Klamotten und in starken Posen fotografieren lassen und das Foto auch gleich mitnehmen.
le auf dem Parkplatz einen Fahrradparcours auf, die Verkehrswacht demonstriert mit einem Teddy die Wucht des Aufpralls eines Fahrzeugs mit 20km/h. Das People’s Theater wird das Thema Drogen tänzerisch rüberbringen, der Boxclub Nordend zeigt kurze Boxtrainingseinheiten, mit der Fachstelle für Suchtprävention beim SHZ Wildhof wird eine Mauer gegen Sucht gebaut. In Gesprächsrunden geht es um Erfahrungen Jugendlicher mit Alkohol und vorhandenen Hilfsangeboten. Wie man einer Anmache begegnen kann, zeigen Schülerinnen und Schüler der Geschwister Scholl Schule in kleinen Rollenspielen im Bus der OVB. Die Medien-Etage des Jugendamtes lädt ein zu Aktionen zu Mediennutzung und Identität im digitalen Raum. Für Schulklassen bietet pro familia Workshops an zum Thema Cybersex und sexualisierte Webinhalte. Hier sind allerdings Anmeldungen durch die Schule vorab erforderlich. Das gilt auch für den Rauschbrilm u t & l i e b e S e p t. / O k t. / N o v. 2 0 1 3
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In Bürgel, unweit des Mains, gibt es einen Ort, wo man zur Ruhe kommen und die Geheimnisse der körperlichen Beweglichkeit auf spannende Art und Weise erkunden kann.
© Ingrid Walter
Christa Mittwollen betreibt in der Bürgerstraße eine ganz besondere Praxis für Physiotherapie, mit einem Behandlungsschwerpunkt auf der Feldenkrais-Methode.
auf entdeckungsreise zum eigenen Körper Praxis Mittwollen: Physiotherapie mit Schwerpunkt Feldenkrais Die Praxis Mittwollen befindet sich in einem hübschen blaugrauen Haus in der Bürgerstraße. In seinem Äußeren nimmt das Haus Nummer 12 angenehm den Stil der umliegenden denkmalgeschützten Bebauung auf, in seinem Inneren jedoch birgt es Überraschendes: Ein schöner Eingangsbereich mit viel hellem Holz und ein paar einzelnen antiken Bauernmöbeln fängt den Besucher ein, mit einer modernen und doch angenehm warmen Atmosphäre. Auf einem Bänkchen nimmt man Platz und tauscht die eigenen Schuhe gegen bunte Puschen aus Walkfilz, bevor es über die Holztreppe nach oben geht. Christa Mittwollen betreibt in der Bürgerstraße eine ganz besondere Praxis für Physiotherapie, mit einem Behandlungsschwerpunkt auf der Feldenkrais-Methode. Obwohl Feldenkrais bereits seit den frühen fünfziger Jahren eine eingeführte Praktik ist, wissen viele nicht genau, was sich hinter dem Namen verm u t & l i e b e S e p t. / O k t. / N o v. 2 0 1 3
birgt. Christa Mittwollen fasst die Quintessenz so zusammen: „Feldenkrais ist eine Methode, bei der man lernt sich zu spüren.“ Moshe Feldenkrais war ein Physiker und Judolehrer, der sich besonders mit den Zusammenhängen von Skelett, Bewegung und Schwerkraft auseinandersetzte. Anhand seiner Erkenntnisse entwickelte er eine Methode zum Lernen, die man anwenden kann, wenn man in seiner Lebenssituation oder in seinen Bewegungsabläufen etwas verbessern möchte. Anlässe zum Umlernen von Bewegungen können gegeben sein, wenn das Bewegen, Denken oder Handeln, so wie wir es gelernt haben, zu Einschränkungen oder sogar zu Schmerzen führt. Im großen hellen Übungsraum im ersten Stock der Bürgeler Praxis lernen Interessierte durch behutsame Bewegungen ein neues Bewusstsein für den eigenen 37
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gesundheit
Praxis Mittwollen Bürger Straße 12, 63075 Bürgel Tel.: 069/98670474 Öffnungszeiten: 08.30 – 13.00 Uhr und 17.00 – 19.00 Uhr und nach Vereinbarung Feldenkrais-Gruppe: Di., 19.30 Uhr, Do., 11.00 Uhr, Kursbeginn: 10./12. September 2013
© Christa Mittwollen
Auf Anfrage kann der 42qm große Raum auch für Seminare und Workshops gemeietet werden.
ren Bewegungen kommen und so ungünstige Bewegungsmuster umlernen. Die damit verbundenen Schmerzen werden geringer und verschwinden hoffentlich irgendwann ganz. Ein weiterer Vorteil: Die Bewegungen sind so einfach, dass jeder sie erlernen kann – sogar im hohen Alter.
Mut&Liebe: Das klingt nach einer effektiven Methode, mit der man buchstäblich viel bewegen kann. Und doch sind Sie die einzige physiotherapeutische Praxis in Offenbach, die die Feldenkrais-Methode in ihre Behandlung einbezieht und Feldenkrais sowohl als Einzelstunde als auch in Gruppenkursen anbietet. Wie kamen Sie dazu? Christa Mittwollen: Ich kam mit Feldenkrais schon während meiner Ausbildung zur Physiotherapeutin in Berührung. Das war 1990 in Oldenburg. Mir erschien die Methode von Anfang an als Schlüssel zum Verstehen von Bewegung. Denn es geht bei Feldenkrais nicht darum, ein einzelnes Gelenk zu behandeln, sondern zu erforschen, wie dieses Gelenk im Zusammenhang mit dem jeweiligen Menschen und dessen Bewegungsapparat steht.
M&L: Wie sehen die Übungen genau
Körper zu entwickeln. Eine Anleitung von Frau Mittwollen lautet so: „Setzen Sie sich bequem auf Ihren Stuhl, lehnen Sie sich an und verschränken die Arme vor dem Körper. Tun Sie das so, wie Sie es gewohnt sind. Und jetzt verschränken Sie die Arme einmal anders herum. Sie werden bemerken, dass jetzt eine Schulter etwas weiter vorne und vielleicht auch etwas höher steht als die andere. Kommen Sie noch einmal zur gewohnten Art, die Arme zu verschränken zurück. Hier fühlt es sich für Sie wahrscheinlich viel symmetrischer an. Allein in die ungewohnte Art der Verschränkung zu kommen, ist für einige vielleicht anspruchsvoll. Und das nur, weil Sie es nie so herum tun. Tun Sie es einige Male, und Sie werden merken, wie es leichter und leichter fällt und wie sich eine leichte Entspannung im Schulterbereich einstellt.“ Mit der Zeit kann man auf diese Weise zu ande38
aus? Und wie ist ihre Wirkung? C.M.: Es handelt sich um Bewegungen, die jeder aus dem Alltag kennt. Man lernt selbst zu spüren, wie sich ein Gelenk bewegt, wo es leicht geht, wo der Körper ausweicht und wo es weh tut. Man arbeitet an der Qualität seiner Bewegungen. Das bringt auf Dauer Veränderungen für die Muskulatur, die sich positiv auswirken.
M&L: Für wen ist Feldenkrais interessant? Gibt es bestimmte Krankheitsbilder, für die die Praktik geeignet ist? C.M.:Feldenkrais ist für alle Menschen interessant, die beweglich bleiben wollen und die sich für die Bewegungsabläufe ihres Körpers interessieren. Auch Menschen, die weniger beweglich sind oder Beschwerden haben, können die meisten Übungen gut durchführen – und lernen dadurch sich wieder besser zu bewegen. m u t & l i e b e S e p t. / O k t. / N o v. 2 0 1 3
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M&L: Es klang vorhin schon kurz an, dass Sie nicht aus Offenbach stammen. Wie hat es Sie nach Bürgel verschlagen? C.M.: Ich komme ursprünglich aus der Gegend um Oldenburg und habe einen Teil meiner Ausbildung in Norwegen gemacht. Nach Bürgel kam ich durch meinen Mann, der auch aus dem Norden kommt, aus Bremen. Er hatte als Ingenieur in Offenbach einen Job bekommen und wohnte in Bürgel, in einer kleinen Wohnung hier gegenüber. Da zog ich dann mit ein und arbeitete als freie Mitarbeiterin in verschiedenen Praxen.
M&L: Wann haben Sie dann die Feldenkrais-Ausbildung gemacht?
C.M.: Die habe ich 2008 begonnen, als unsere drei Kinder schon etwas größer waren und 2012 abgeschlossen. Die Ausbildung fand wochenweise in der Eifel statt, am Feldenkraiszentrum Chava Shelhav (einer Schülerin von Dr. Moshé Feldenkrais).
M&L: Und jetzt haben Sie seit 2011 ihre eigene Praxis in der Bürgerstraße 12? Das Haus ist direkt für diesen Zweck gebaut. C.M.: Richtig. Es war mir sehr wichtig, die Praxis nach meinen eigenen Vorstellungen zu gestalten und einzurichten. Die Menschen sollen sich hier wohl fühlen und gerne kommen.
M&L: Die richtigen Räume spielen also auch eine Rolle?
C.M.: So ist es. Ich habe deshalb die Räume bewusst hell gehalten und etwas höher konzipiert. Auch der echte Holzfußboden trägt zur Atmosphäre bei und macht das Bewegen auf dem Fussboden angenehm.
M&L: Bei Ihnen kann man entweder zur Krankengymnastik kommen oder Feldenkrais sowohl in der Einzelstunde als auch in der Gruppe kennenlernen? C.M.: Ja, zu mir kann man ganz normal auf Rezept zur Physiotherapie kommen oder man kann sich zum Feldenkrais-Kurs hier in meinem Übungsraum, im ersten Stock anmelden. Da sind wir 9 bis 10 Leute. An der VHS in Offenbach gebe ich auch regelmäßige Kurse in Feldenkrais. Oder man vereinbart einen Termin zur Einzelstunde Feldenkrais. (Ingrid Walter) m u t & l i e b e S e p t. / O k t. / N o v. 2 0 1 3
Friseursalon
HAARmonie Inh. Manal Jaber
auch 'heiße Schere' Sprendlinger Landstr. 3 • 63069 Offenbach Telefon 0 69 / 86 00 45 55 39
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gesundmacher muskulatur Woran denken Sie beim Thema Muskeltraining? Nur an Gewichte stemmen oder Bodybuilding? Dann übersehen Sie, dass gezieltes und betreutes Muskeltraining eine ganz andere Wirkung hat: Es fördert die Gesundheit. Die medizinische Wirkung ist inzwischen auf vielfältige Weise nachgewiesen. So wurde festgestellt, dass über die Stärkung bzw. dem Aufbau der Muskulatur die Risiken auch bei Krankheiten wie Diabetes, Demenz, Bluthochdruck oder Brust- und Darmkrebs erheblich gesunken sind. Warum das Muskeltraining so eine positive Wirkung hat erklärt Professor Dr. med. Elke Zimmermann von der Universität Bielefeld: „Kein Medikament und keine andere Maßnahme hat annähernd so eine Wirkungsbreite wie das Muskeltraining. Es ist erwiesen, dass die Muskulatur nicht nur ein Befehlsempfänger ist, sondern chemische Prozesse im Körper anregt.“ Dies entsteht dadurch, dass trainierte Muskeln Botenstoffe über die Zellen aussenden. Auf diese Weise wird unser Immunsystem gestärkt und dafür gesorgt, dass Organe ihre Zucker- und Fettreserven zur Verfügung stellen. „Wer seine Muskulatur trainiert, der sorgt nicht nur für Gewichtsreduzierung, sondern auch für die beste Impfung seines Körpers“, erklärt Professor Zimmermann, „nur Ausdauertraining reicht nicht aus, um gegen Krankheiten vorzubeugen.“ Das Gute daran: Es ist nie zu spät Muskeln aufzubauen und es lohnt sich in jedem Alter damit anzufangen. Keine Zeit dafür zu haben ist inzwischen keine gute Ausrede mehr, denn es soll schon genügen zweimal die Woche für 30 Minuten trainieren zu gehen, um nachhaltige Verbesserungen zu erreichen. Um dies zu untermauern führt die Sporthochschule Köln momentan eine deutschlandweite Studie durch. Dabei wird untersucht, welche Wirkung ein vierwöchiges Training über 2 mal 30 Minuten in der Woche hat. Die Ergebnisse der Teilnehmer werden danach wissenschaftlich ausgewertet und sollen bisherige 40
Infos zur Studie unter www.2x30minuten.de Wer kostenlos teilnehmen möchte kann sich per Mail an info@injoy-offenbach.de oder telefonisch unter 069 883527 beim INJOY Offenbach melden. Weitere Informationen zum Ablauf erhalten Sie dort. Teilnehmen kann jeder ab 18 Jahre.
Studien unterstützen. In Offenbach ist das INJOY der Partner der Studie. Wer ausprobieren möchte, was gezieltes Muskeltraining bringt, der kann sich im INJOY Offenbach bewerben und kostenlos mitmachen. „Die Teilnehmer werden erstaunt sein, welche Auswirkungen sie schon in diesem Zeitraum verspüren“, sagt Klaus Riemer, Geschäftsführer im INJOY Offenbach, „denn mit zweimal einer halben Stunde Training in der Woche kann man eine Menge bewegen.“ Im INJOY-Offenbach steht das betreute Muskeltraining schon immer im Mittelpunkt der Trainingspläne. „Mit unserem speziellen Zirkeltraining haben wir die optimalen Voraussetzungen für einen erfolgreichen Start in den Muskelaufbau“, so Klaus Riemer, „wichtig ist dabei eine professionelle Betreuung und Beratung durch qualifizierte Trainer, auch über das Anfangsstadium hinaus.“ Für Fachkompetenz bei seinen Betreuern sorgt das INJOY über regelmäßige Maßnahmen zur Weiterbildung. So wird garantiert, dass die Trainer immer auf dem aktuellen Stand wissenschaftlicher Erkenntnisse sind. m u t & l i e b e S e p t. / O k t. / N o v. 2 0 1 3
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Th e m a
Sheila Gaff ist eine international bekannte und erfolgreiche Mixed Martial Arts (MMA) Kämpferin in der Fliegengewichtsdivision. Ihr Spitzname (the german tank) steht für ihren aggressiven Kampfstil. Seit Anfang 2013 ist sie zuhause in Offenbach.
sheila gaff –
MMA kämpferin Geboren wurde Sheila 1989 in Bad Hersfeld. Ihre Eltern waren selbst sehr aktive Kampfsportler und so wundert es nicht, dass Sheila schon in jungen Jahren erste Erfahrungen damit machte. Dieses Training führte sie mangels Interesse aber nicht lange aus. Als Sheila 13 Jahre alt war, eröffnete in der nordhessischen Kleinstadt Eschwege ihr damaliger und heutiger Trainer Andre Balschmieter das bekannte Energy Gym. Dort fing sie zusammen mit ihren Eltern ihr erstes Training im Wing Tzun und später dem MMA an. Schon früh bemerkte ihr Trainer ihr Talent und nach ein paar Amateurkämpfen hatte Sheila mit 16 Jahren ihren ersten Profikampf gegen eine damals hoch gehandelte 30jährige Karate Europameisterin. Der Kampf dauerte etwas über eine Minute und wurde von Sheila via TKO gewonnen. Das war der Beginn einer steilen Karriere. Es folgten noch einige Kämpfe in Deutschland und danach ging es ins Ausland. Sie kämpfte in sämtlichen Ländern Europas und lehrte Frauen überall das Fürchten. 2011 bekam sie dann die Möglichkeit bei dem englischen Veranstalter Cage Warriors gegen die haushohe Favoritin Aisling Daly. Das ließ Sheila unbeeindruckt und sie beendete auch diesen Kampf vorzeitig nach 1,20 Min. in der ersten Runde. Nun bekam sie in dem Federgewichtsturnier von Cage Warriors die Möglichkeit um die Weltmeisterschaft anzutreten. Die 4 besten Frauen einer unabhängigen Weltrangliste sollten den Sieger untereinander ausmachen. Ihre erste Gegnerin Jennifer Maia vom berühmten Chute Boxe Brasilien fertigte Sheila in gerade einmal 10 Sek. via KO bei der Fight Night in Dubai ab. Somit stand sie m u t & l i e b e S e p t. / O k t. / N o v. 2 0 1 3
neben Rosi Sexton im Finale der Weltmeisterschaft. Diese sollte Ende 2012 in London statt finden. Auf Grund einer Viruserkrankung konnte Sheila leider an diesem Termin nicht teilnehmen und der Kampf sollte verlegt werden. Zu der Zeit führte auch die weltberühmte UFC (Ultimate Fighting Championships) eine Frauenklasse ein und Sheila wurde angeboten ein Teil dieser zu sein. Nach einiger Überlegung sagte Sheila dem zu. Sheila und ihr Trainer Andre Balschmieter mittlerweile nicht nur ein Team sondern auch ein Paar entschieden sich daraufhin ins Rhein-Main-Gebiet zu ziehen, da hier die Trainingsmöglichkeiten entschieden besser sind. Somit verschlug es sie nach Offenbach. Seit Anfang 2013 ist hier die neue Wahlheimat der beiden. Neue Projekte und Kämpfe werden von hier aus angegangen. Auch im Bereich Anfängertraining haben Sheila und Andre mit dem Injoy Offenbach einen kompetenten Partner gefunden, ihr eigens kreiertes Pyranha MMA System an Kinder und Erwachsene weiterzugeben. Infos dazu auf: www.pyranha-mma.de oder Tel.: 0173/1590044. 41
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ar b e i t e n
"einmal fahrrad
immer fahrrad…" Eine Offenbacher Geschichte zu Fahrrad, Sport und Solidarität… mit einem Händchen für gutes Design. 20 Jahre artefakt (in) Offenbach.
n 'Einmal Fahrrad immer Fahrrad', so könnte man es nennen, wenn Anja Bamberger und Jürgen Blümmel mit artefakt Offenbach Laden und artefakt Offenbach Planung im Oktober ihr neues Domizil am Starkenburgring 4 / Ecke Senefelderstraße beziehen. Dort, wo früher Schlecker seine Drogeriewaren anbot, entsteht eine neue Ladenkombination, bei der mancher sich fragen wird, wie geht denn das zusammen: Planungsbüro, Taschenladen und nun auch noch Fahrradladen? Was auf den ersten Blick zusammenhanglos erscheint, hat Tradition, Geschichte und Geschichten. Jürgen Blümmels Großvater, Oskar Milke, war begeisterter Radfahrer, der sich vor dem Krieg auch im RKB engagierte. Der Rad- und Kraftfahrerbund „Solidarität“ Deutschland 1896 e.V. wurde als „ArbeiterRadfahrerbund „Solidarität“ in Offenbach gegründet. Bemerkenswert: 1912 eröffnet der RKB eine genossenschaftliche Fahrradfabrik in Offenbach „Frischauf Fahrräder“, die die Mitglieder mit erschwinglichen Fahrrädern versorgte und bis zu 1000 Mitarbeiter hatte. Ihre sozialen Leistungen waren beispielhaft für die damalige Zeit. (http://de.wikipedia.org/wiki/Frischauf ) Der Vater, Heinz Blümmel, fährt in den 50er Jahren erfolgreich für den RSC Bürgel, Klassiker in Deutschland und Frankreich unter anderem mit der Rennlegende Rudi Altig. 42
Heinz Blümmel beim Start, vorne in der Mitte stehend.
In diese Fußstapfen tritt auch Jürgen Blümmel, der 1983 als erster Lizenzfahrer für den RKB-Solidarität an den Start geht. Später wechselt er zum VC Frankfurt und fährt dort bis 1993 als Elite Amateur in der Bundesliga nationale und internationale Rundfahrten, sowie viele lokale Rennen und beendet sogar den Radklassiker Paris – Roubaix. Während dieser Zeit arbeitet Blümmel bei einem Fahrradgroßhändler als Verkäufer. Bis, und das ist 1993 die Geburtsstunde von „artefakt Offenbach“, er gemeinsam mit Freundin Anja Bamberger, die damals in Darmstadt Architektur studierte, den ersten Stand für die Fahrradmesse in Friedrichshafen plante und baut. Mit einem 7,5 Tonner fuhr man damals zu dritt an den Bodensee, um den Stand zu montieren, der zur Probe in einer Garage vorgebaut wurde. Später zog artefakt mit Showroom und Planungsbüro in die alte Mylflam m u t & l i e b e S e p t. / O k t. / N o v. 2 0 1 3
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Fabrik. Da standen nun in der Fichtestraße leere Module und Anwendungen aus dem Messebau mit nix drin. Langweilig! So kam die Idee, Taschen von befreundeten Produktgestaltern der HFG Offenbach als Exponate in den Messesystemen zu zeigen. Die begrüßten es, dass Ihre „logstoff.com“-Taschen, die schnell Kult-Status erreichten, gezeigt wurden. Immer mehr Leute fragten, wo und wie kann Frau / Mann die Taschen kaufen. Also mal einen Versuchsballon gestartet und eine Dependance in Hamburg mit Taschenladen aufgemacht. Aber es brauchte bis 2011, bis auch Offenbach seine Taschen abbekam. Planungsbüro und Lager zogen nach Bieber-Waldhof, der Showroom als Taschenladen in die Sprendlinger Landstraße. „logstoff.com“ gibt es leider nicht mehr, dafür Taschen und Portemonnaies von „zwei“ aus Darmstadt, „dothebag“ aus Obertshausen, „affentor“ aus Frankfurt und viele andere Taschenmarken, sowie allerlei schönes Design, von der aus ultra dünnem Schichtholz gefertigten Bastel-Postkarte bis zu modernen Schmuckkreationen aus dem 3D-Drucker. Alle Dinge haben eines gemeinsam: Man kennt die Hersteller, die Personen hinter dem Produkt oder es gibt eine schöne Geschichte dazu. Aus der Garage ist eine große Halle geworden. In dieser lagern innovative Systeme von Burkhardt Leitner, addcube, oder Urban116 Berlin, um als Ausstellungskonzept, temporäre Architektur oder Messestand verplant zu werden. Diese stehen für Präsentationsmöglichkeiten, die modulare, flexible, individuelle Lösungen bieten, vom kleinen Regal bis zum großen Messestand und sind dabei nachhaltig und wieder verwendbar.
ar b e i t e n
Oskar Milke (links) mit seinem Rennrad um 1930
Jürgen Blümmel (links) Tunesienrundfahrt 1989
Im „neuen“ Laden im Starkenburgring werden nun auch Fahrräder angeboten und der Kreis schließt sich. Neben Sporträdern von Felt (Renn/Mountainbike) wird es exklusiv Gebrauchsräder von Skeppshult, einer in 100jährigen Tradition stehenden Fahrradschmiede aus Schweden, geben. Werksfahrräder von Achielle aus Belgien mit sehr stabilen Vorrichtungen zum Transportieren, nebst Roetz Bikes aus Holland vervollständigen das Sortiment. Roetz Bikes kommen aus einem sozialen Projekt in Amsterdam. Hier werden alte Rahmen m u t & l i e b e S e p t. / O k t. / N o v. 2 0 1 3
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ar b e i t e n
ab 1. Oktober 2013:
artefakt Offenbach Laden Fahrrad & Taschen Starkenburgring 4 63069 Offenbach www.artefakt-offenbach.de
Ausstellungen: " Ariadnes Faden" Finissage am 6. Sept., ab 20.00 Uhr
" World Bicycle Relief – Fahrräder für Afrika" 11. – 25. Sept. 2013,
Mi. & Fr.: 15.00 – 19.00 Uhr oder nach Vereinbarung Tel. 069 13377579
© Lemnitzer-Fotografie
abgestellter, herren/damenloser Fahrräder gesammelt und zu neuen Fahrrädern zusammengebaut. Roetz Bikes bietet Menschen, die aus den unterschiedlichsten Gründen aus ihrem Berufsalltag gefallen sind, neue Betätigungsfelder. 20 Jahre artefakt Offenbach das sind auch zwanzig Jahre politisches, gesellschaftliches, soziales und kulturelles Engagement in und für Offenbach. Es sei an das Ausstellungsprojekt „Vor uns die Sintflut“, das von Bremen nach Offenbach geholt wurde, erinnert, die Ausstellung Wasserfalten im Klingspor-Museum, die Reise der BIOTA Ausstellung durch Afrika, die Ausstellung „Opfer rechter Gewalt“ im Rathaus, Luminale, Kunstansichten, DDC Veranstaltungen ... . Und bevor es am 1. Oktober im „neuen“ Laden losgeht, werden in den Räumen noch zwei Ausstellungen gezeigt. „Ariadnes Faden“ Fotografien aus dem Rathaus Offenbach. Am 06.09.2013 ist ab 20.00 Uhr 44
Finissage mit DJ. Im Anschluss, kommt direkt von der Eurobike Friedrichshafen, eine Ausstellung der gemeinnützigen Organisation „World Bicycle Relief“, – Fahrräder für Afrika –. Und da zwanzig Jahre auch ein Grund zu Feiern sind, wird die Finissage am 06.09. gleichzeitig eine Geburtstagsparty werden. Schon mal herzlichen Glückwunsch und weiter so. (Thomas Lemnitzer) m u t & l i e b e S e p t. / O k t. / N o v. 2 0 1 3
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Proj e k t
wohnung gesucht? raumfinder.me Digitales 'Schwarzes Brett' für provisionsfreie Wohnungen, Atelier- und Arbeitsräume in Offenbach n Offenbach prescht vorwärts. Das steht fest. Im Rhein-Main Kontext ist es kein Gehimtipp mehr, dass die Stadt ein attraktiver Ort für Leute ist, die Urbane Kultur und spannende Gegensätze lieben. Viele schätzen dazu das noch Formbare und die für die Metropolenregion relativ zahlreichen Spiel- und Freiräume. Eben ein Ort, der sich weiter verändert und an dessen Entwicklung man teilnehmen kann. Menschen, die mit anpacken und genau diesen einzigartigen Charakter mit formen, sind ein wichtiger Aspekt für die Zukunft der Stadt. Deshalb ist das Nachrücken von weiteren wichtig, die diesen Kreislauf von spannenden und anspruchsvollen Orten, Veranstaltungen voran treiben. Es gilt also die einzigartigen Vorteile der Stadt zu stärken und auch nach außen zu tragen, um Außenstehenden die Landung und Verbindung mit der Stadt zu erleichtern. In den letzten Jahren gibt es zahlreiche Medien und Formate, die genau das machen. Z.B. verschiedene kulturell anspruchsvolle Stadtmagazine und Internet Portalen, einzigartige Förderprogramme, mit spannenden Veranstaltungen, Touren und Orte. Nicht zu vergessen sind zahlreiche Bücher, die das Stadtleben aus unterschiedlichsten Perspektiven beleuchten. Das Urban_Media_Project hat in den letzten Jahren in Kooperation mit diversen Institutionen, Partnern und in Koop mit Stadtverwaltung an diesen Prozessen teilgenommen. Seid Anfang des Jahres wird sich ein essentielles Thema vorgeknüpft: Vermittlung von Wohn- und Arm u t & l i e b e S e p t. / O k t. / N o v. 2 0 1 3
beitsraum, bezahlbar und provisionsfrei! In Kooperation mit der HfG wurde der Raumfinder ins Leben gerufen. Der Raumfinder ist ein digitales, schwarzes Brett zur Suche und Angeboten von Raum: Wg-Zimmer, Wohnungen, Ateliers und Bürogemeinschaft können gesucht, oder von Eigentümern annonciert werden. So kann die Ankunft in Offenbach für viele Menschen erleichtert werden. Dazu wird das Thema bezahlbarer Wohnraum für Studenten und Nachwuchs auf die Agenda gerückt. Suche und Angebot: Raum für Studierende Passend zum Semesterbeginn startet die Kampagne: Suche und Angebot: Raum für Studierende und Nachwuchs. Auf Raumfinder.me können Vermieter und Besitzer bequem und kostenlos in drei einfachen Schritten Anzeigen schalten. Solange es sich um provisionsfreie Räume handelt. Für den Suchenden wie für den Anbietenden ist die Seite gebührenfrei. Neben dem Wohnangebot befinden sich auf der Seite (OFlovesU) weitere spannende Inhalte wie „Wer könnten deine Nachbarn sein“ wo Einkaufen, was tun. Das ganze funktioniert als eine Art Werkzeugkasten für das Leben in der Stadt. Für Kenner, Liebhaber und für die jenigen, die neu an Board sind. www.Raumfinder.me www.oflovesu.com 45
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ď‚„
p roj e k t
Fotos S. 46/47 Š Rosamaria Aquilar
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wohnen – arbeiten – leben… halbzeit im "WohnBüro" Noch bis Ende 2014 läuft das vom Bund geförderte Modellprojekt im ehemaligen IHK-Gebäude am Platz der Deutschen Einheit gegenüber vom Rathaus. Wilde Bienen, Architekten, Kreative und Wohngemeinschaften erproben zur Zeit die Arbeits- und Lebensqualitäten des schon lange leerstehenden Bürogebäudes. In vielen deutschen Städten findet man große Immobilien in bester Innenstadtlage ohne Mieter. Ehemalige Kaufhäuser oder Bürogebäude werden zum Problem für Vermieter und die Kommunen, gleichzeitig verschärft sich die Wohnungssituation in den Ballungsräumen. Das Förderprogramm "Experimenteller Wohnungs- und Städtebau" (ExWoSt) des Bundes fördert innovative Planungen und Maßnahmen zu städtebau- und wohnungspolitischen Themen. Mit sieben weiteren Städten kommt Offenbach mit dem Projekt "WohnBüro" in den Genuss der ExWoSt-Förderung noch bis Ende 2014. Das Architekturbüro bb22, unterstützt durch die Stadt Offenbach, entwickelte eine Machbarkeitsstudie zur Umnutzung der Büroräume zu außergewöhnlichen Wohn-, Arbeits- und Kulturräumen, mit möglichst geringem finanziellen Aufwand. Im April diesen Jahres zogen die ersten temporären Mieter zum "Probewohnen" ein.
Wilde Bienen auf dem Dach, das 'labor' der Schwestern Anny und Sibel Öztürk, die Architekten von Schwarzraum, der Kunstverein mit monatlich wechselnden Ausstellungen Offenbacher Künstler, die Initiative Creativ-Haus, WG's, die planstation, das Urban_Media_Projekt u.a., die Etagen werden vielseitig genutzt. Das Forschungsprojekt ist bisher ein voller Erfolg. Wie es nach dem Ende der Förderung 2014 weitergeht, ist aber ungewiss. Noch sucht der Eigentümer weiter nach potenziellen Käufern, die Stadt hat keinen finanziellen Spielraum und für eine längerfristige Umnutzung wären einige größere architektonischen Probleme zu lösen. Aber vorerst wird das "WohnBüro" bis 2014 die Offenbacher Innenstadt beleben und weiter Platz zum experimentellen Wohnen – Arbeiten – Leben bieten.
Kurzum für Studenten, Kreative und Kulturschaffende in Offenbach ist das Konzept der Umnutzung von Räumen aller Art nicht neu. Schon in den 80ger Jahren mieteten Studenten und sogenannte "Alternative" die zunehmend leerstehenden Lederwerkstätten u.ä. in den Hinterhöfen und machten die Gewerberäume bewohnbar, die heute als schicke Loftwohnungen teuer verkauft werden. Neu und begrüßenswert ist natürlich, dass man mittelweile das Potenzial erkannt hat und als Teil der Lösung gegen die Verödung der Innenstädte nutzen möchte. m u t & l i e b e S e p t. / O k t. / N o v. 2 0 1 3
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die zukunft des wohnens ist bunt – wohnideen der creativ-haus-initiative Eine neue Wohnkultur schaffen, die jung und alt, arm und reich, kreativ und rational sowie Großstadt und Grün miteinander vereint. Klingt nach einem schönen Traum? Der Förderverein Creativ-Haus Offenbach setzt sich für eine kreative und alternative Wohnkultur mit gemeinschaftlichen Wohnformen ein, macht gerade einen Testversuch im "WohnBüro" und möchte diesen Traum verwirklichen. Schon heute sind in Deutschland 21 Prozent der Gesamtbevölkerung älter als 65 Jahre – das sind 17 Millionen Menschen. So die Ergebnisse der letzten Volkszählung im Jahr 2011.* Im Jahr 2035 werden bereits 24 Millionen Menschen älter als 65 sein. Hinzu kommt, dass 93 Prozent der über 65-Jährigen in den eigenen vier Wänden wohnen und dort auch bleiben wollen – also selbstbestimmt leben möchten, bis ins hohe Alter. Auch Offenbach wird nicht verschont bleiben, von der demographischen Entwicklung, die aber auch spannende neue Formen des Wohnens mit sich bringt. Den neuen Ideen um das Wohnen in Gemeinschaften spielt noch eine andere Situation in den Großstädten in die Hände: Nämlich der Leerstand alter Büroimmobilien und damit verbunden, die Unbelebtheit der Innenstädte – auch dies ein Thema in Offenbach wie im gesamten Rhein-Main-Gebiet. Aus einer lebhaften Diskussion, die sich während einer Veranstaltung des Architektursommers 2011 über die Zukunft des Wohnens entspann, ist die Initiative Creativ-Haus Offenbach entstanden. „Ich hörte immer wieder den Satz: Wenn ich ans Alter denke, an meine Rente und das Alleinsein, wird mir ganz anders. Das war quasi die Initialzündung für die Initiative“, berichtet der Architekt und Sprecher der Initiative Josef Krzyzanek. Das besondere derzeit auserkorene Objekt für die Creativ-Haus-Initiative und die neue Wohnform ist das alte IHK-Gebäude am Platz der
Deutschen Einheit – das seit 2007 leer steht. Hier logiert der Verein in Gemeinschaft mit anderen Mietern zur Zwischennutzung im Rahmen des „WohnBüro“Modellprojektes in zwei Räumen (Büro und Atelier) im ersten Stock. Beim Blick auf die Terrasse, die bereits mit einer originellen selbstgezimmerten Tafel aus roh behauenen Eichenholzträgern und einem hängenden Miniaturgarten aus PET-Flaschen ausgestattet ist, bekommt man eine Ahnung davon, wie phantasievoll sich der gewohnte Traum gestalten könnte. Die Initiative mit derzeit 28 Mitgliedern möchte die Creativ-Haus-Idee bis das WohnBüro-Projekt im März nächsten Jahres ausläuft, auf sichere Beine stellen. Dazu hat man einen Verein gegründet (Vorstand: Hannelore Trabandt – Leiterin des Café Rapunzel, Dennis Merbach – Autor und Fotograf und Josef Krzyzanek – Architekt und Künstler) und ein schlüssiges Konzept vorgelegt. Die Initiative verfolgt im Unterschied zu ähnlichen Modellen (von denen es bereits zwei in Offenbach gibt) einen genossenschaftlichen Ansatz, bei dem die zukünftigen Anwohner ihren jeweiligen Wohnraum als Anteil erwerben und alle Anwohner Eigentümer der Immobilie sind. Gespräche mit dem Eigentümer der Immobilie werden bereits geführt. Ein weiterer Unterschied zu den anderen Modellen ist die Idee, die eigene Kreativität bis ins hohe Alter auszuleben und so auch einen Anziehungspunkt in der Stadt zu schaffen, wo es immer interessante Veranstaltungen gibt. In der Hausgemeinschaft sind aber Menschen aller Berufe willkommen. Es soll vor allem ein Ort des lebhaften Austauschs sein.
*(http://www.welt.de/wirtschaft/article116684407/Deutschland-hat-weniger-Einwohner-als-angenommen.html)
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p roj e k t
Stammtisch, jeden Fr. 19.00 Uhr im WohnBüro, Platz der Deutschen Einheit, Nr. 5
Der Vorstand des Fördervereins "Creativ-Haus Offenbach" (Hannelore Trabandt, Leiterin des Café Rapunzel, Josef Krzyzanek, Architekt/Künstler und Dennis Merbach, Autor/Fotograf ) Infos unter www.creativ-haus-offenbach.de und auf Facebook
Damit sich das Modell auf Dauer trägt, sich also immer genügend Interessenten für das zukünftige Wohnmodell im alten Offenbacher IHK-Gebäude finden, müssten nach den Vorstellungen der Vorstandsmitglieder drei Hauptkriterien im Gebäude erfüllt sein: Erstens müsste der Saal im Erdgeschoss, den derzeit der Offenbacher Kunstverein unter der Leitung von Ulrike Djellouli-Della als Ausstellungsraum für wechselnde Kunstevents nutzt, dauerhaft vermietet werden. Als Langzeitmieter könnte man sich hierbei durchaus den Kunstverein vorstellen. Zweitens müsste der sogenannte „Rock-Hudson-Saal“ (140 qm2, die derzeit bespielt werden von den Frankfurter Künstlerinnen Anny und Sibel Öztürk) einen dauerhaften Betreiber finden und drittens müsste die Dachterrasse nutzbar gemacht werden. Hier stellt sich die Creativ-HausInitiative einen intensiv begrünten Dachgarten vor, der auch ein städtebauliches Novum in Offenbach darstellen würde. Im Moment laufen allerdings noch die statischen Berechnungen dafür. Die Belebung dieser drei gemeinschaftlichen Räume ist aber nicht nur wirtschaftliche Voraussetzung für das Funktionieren des Modells. Der regelmäßige Austausch unter den Bewohnern, die gemeinschaftm u t & l i e b e S e p t. / O k t. / N o v. 2 0 1 3
Veranstalungstipp: Vortragsabend in der vhs Offenbach: Neue WohnKultur und Kreativität in Offenbach – ein Projekt stellt sich vor Verschiedene Formen wohnkultureller Initiativen werden skizziert und die konkreten Projektansätze des Vereins Creativ-Haus für Offenbach von den Vereinsmitgliedern vorgestellt. Neugierige – aber auch potentielle Fördermitglieder sind willkommen. Keine Anmeldung notwendig. Mo., 9. Sept. | 19.00 - 21.00 Uhr vhs Offenbach, Berliner Str. 77, E2-02
liche Organisation von Events und die damit verbundenen kreativen Arbeitsprozesse sind ebenso Teil des Konzeptes. Nur so könne eine attraktive Gemeinschaft zwischen Generationen und Klassen entstehen, finden die Vorstandsmitglieder einstimmig. Auch der genossenschaftliche Ansatz trüge zu dieser Vermischung bei und würde sicherstellen, dass die Immobilie dauerhaft attraktiv und instand gehalten werde. Wenn das Projekt gelingt, wären alle Hausbewohner Eigentümer der Immobilie. Für bezuschusste Studentenwohnungen sieht das Konzept ebenfalls 1 – 2 Stockwerke vor. Dafür unterhält die Initiative auch ständigen Kontakt mit der Hochschule für Gestaltung. Damit diese Vorstellung und der Rest des Traumes der Wirklichkeit ein bisschen näher rücken, wirbt die Initiative um Mitglieder. Stammtisch für alle Neugierigen ist freitags um 19.00 Uhr im WohnBüro, Platz der Deutschen Einheit, Nummer 5. Informationen findet man auch auf der Website www.creativ-haus-offenbach.de und auf Facebook. (Ingrid Walter)
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Tipp
Etagerie Taunusstraße/Ecke Domstraße Nordend Offenbach www.etagerie.eu Öffnungszeiten: Di. & Mi. 11.00 - 18.00 Uhr Do. & Fr. 11.00 - 19.00 Uhr Sa. 9.00 - 15.00 Uhr
neu im nordend – etagerie und genussverstärker ETAGERIE – Selber machen oder schöner Einkaufen? Klamotten “von der Stange” gibt es in dem schönen Eckhaus am Eingang zum Offenbacher Nordend auch. Allerdings stammen diese Stücke alle von kleinen, lokalen Jungdesignern und werden oftmals als Einzelstücke angefertigt. In angemieteten Designboxen, auf Tischen und in Omas ausgedientem Büffet finden besondere Kleidung für Kinder ebenso ihren Platz wie Schmuck, textile Geschenke und Wohnaccessoires. Das besondere sei die Mischung aus “regionalen und originalen” Designs und dass sich das Konzept weiter entwickeln lässt, darüber sind sich die drei Inhaberinnen, Heike Hamann, Linda Hoekstra und Eva Kirchhoff, einig. Der Verkaufsraum bietet Platz für jede Menge kreative Aktionen. Neben den eher klassischen DIY-Techniken, wie Nähen, Stricken und Häkeln werden in der ETAGERIE auch aktuelle Themen angeboten, die sich z.B. mit Buchbinderei oder Shabby Chic befassen. An den verschiedenen kleinen Arbeitsplätzen oder am zentralen Aktionstisch 50
rattern bald Anfänger und Fortgeschrittene an den Nähmaschinen. Und während die Mama Ihren Umstandsrock wieder auf Normalmaße ändert, kann sich der Nachwuchs in der Spielecke vergnügen. Den frisch gebrühten Kaffee und kleine Snacks können die Kunden von einem besonderen Geschirr genießen: Wem die Tasse gefällt, aus der der Cappuccino getrunken wird, kann sie direkt im Laden erwerben - eine Amsterdamer Hersteller liefert das nötige Geschirr. Workshops für Kinder und Erwachsene und ein Herbstferienprogramm in ebenfalls Planung. Hinweise zum Programm und weitere Infos, auch zu den Vermietungen der Designfächer sowie der angeschlossenen Büroräume immer unter www.etagerie.eu.
Die Genussverstärker Treffpunkt für Genießer Offenbach ist um einen kulinarischen Treffpunkt reicher. Seit Anfang August hat am Goetheplatz der Laden der Genussverstärker eröffnet. Peter Reichard bietet in hier ausgesuchte Weine junger Winzertalente m u t & l i e b e S e p t. / O k t. / N o v. 2 0 1 3
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leute
genussverstärker Goetheplatz, Ecke Bernardund Ludwigstraße, Offenbach www.die-genussverstaerker.de Öffnungszeiten: Di., Mi., Fr. 15.00 - 19.00 Uhr Do. 15.00 - 20.00 Uhr
hauptsächlich aus den Anbaugebieten Pfalz, Rheinhessen und Mosel sowie schottische Whiskys an. So hat Offenbach nicht nur seinen ersten Whiskyladen, sondern auch einen Weinhandel der besonderen Art. Hier finden die Kunden kaum ein namhaftes Weingut, dafür aber Weine junger, aufstrebender Winzerinnen und Winzern. Diese Weine fallen nicht nur durch ihre hervorragende Qualität, sondern auch durch kreatives Etikettendesign auf. Mal sind es Rinder und Schweine mit ihren Filetstücken, die für die besten Weine des Weingutes Metzger aus Grünstadt stehen, mal gänzliche minimalistische Etiketten des weinmachenden Fotografen Andreas Durst (übrigens kein Künstlername), ein Rotwein mit dem Namen Männermischung, dessen Etikett ein amerikanisches Sportauto ziert oder Künstleretiketten wie die der Weinen vom Weingut Kiefer. Diese Fokusierung ergibt sich unter anderem daraus, dass Peter Reichard, von Haus aus Grafikdesigner ist und nicht nur nach kulinarischen, sondern auch nach ästethischen Kriterien, die Weine ausgewählt. Der Laden wird auch Ort für die Verkostungen sein, für die die die Genussverstärker seit bereits zwei Jahren bekannt sind. Vorbeischauen lohnt sich immer, für die spannenden Geschichten zu den Weinen und Whiskys und um diese zu probieren. m u t & l i e b e S e p t. / O k t. / N o v. 2 0 1 3
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Leute
Blind Spot – Fotoarbeit 2001, 2. Berlin Biennale (oben)
Trauerfeier – Rauminstallation. 2003 (unten) © Parastou Forouhar
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K u ns t w e r k
Die international gefragte und renommierte Künstlerin mit iranischen Wurzeln lebt seit 1991 in Offenbach. Von hier aus organisiert sie Ausstellungen in der ganzen Welt, u.a. in Berlin, München, Rom, Teheran, New York und London. Ihre medienübergreifenden Arbeiten lassen sich nicht auf ein Genre beschränken. Inhaltlich führen die Zeichnungen, Grafiken, Rauminstallationen, Fotografien oder Performances aber immer zurück auf die Auseinandersetzung mit Willkür, Gewalt und Systemen der Unterdrückung. Parastou Forouhar leistet mit ihrer künstlerischen und poltitischen Arbeit einen wichtigen und mutigen Beitrag zum Diskurs über Menschenrechte. Die Stadt Offenbach zeichnete sie dafür 2011 mit dem Sophie von La Roche-Preis aus.
Parastou Forouhar Vor gut 20 Jahren verließ Parastou Forouhar mit ihren zwei kleinen Söhnen Teheran um dem diktatorischen System im Iran zu entkommen. "Mit Deutschland verband ich u.a. Schriftsteller wie Heinrich Böll, die Expressionisten und Filme von Wim Wenders, deren Bücher im Iran illegal unter der Hand weitergereicht wurden. Die Filme sahen wir privat auf Videocassetten." (P.F.) "Hier angekommen, war ich schon etwas überrascht, dass die Realität doch anders war. Positiv empfand ich die humane Gesetze und Strukturen und und sehr wichtig: den freien Zugang zur Kultur." In Offenbach bekam Parastou Forouhar an der Hochschule für Gestaltung die Zulassung zu einem Aufbaustudium in der Klasse für Malerei bei Adam Jankowski. An der Universität Teheran hatte sie bereits fünf Jahre Kunst unter ideologisch stark eingeschränkten Bedingungen studiert. "Meine künstlerische Entwicklung und Integration wurde stark von der HfG, besonders von den Studenten, beieinflusst. Es gab einen intensiven, kreativen Austausch und eine gute Zusammenarbeit. Mit einer Gruppe von 12 Studenten gründeten wir 1995 das Kunst- und Ausstellungsprojekt 'Fahrradhalle'. Gemeinsam arbeiteten wir und organisierten Ausstellungen. Als Nachfolgeprojekt bespielten wir noch das 'c/o', ein von der Stadt zur Verfügung gestelltes Abbruchhaus in der Rathenaustraße."(P.F.)
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2001 präsentiert sie ihre Foto-Arbeit 'Blind Spot' bei der 2. Berlin Biennale und findet Beachtung. In den folgenden Jahren erhält sie zahlreiche Stipendien und Ausstellungsmöglichkeiten. Parastou Forouhar ist angekommen in Deutschland, aber weiterhin verbunden mit ihrer Kultur und Familie. 'TausendundeinTag', persische Schriftzeichen und ornamentale Zeichnungen erinnern an orientalische Märchenwelten, verführen den Betrachter mit ästheischen, spielerischen Sinneseindrücken. Auf den zweiten Blick erst realsiert man das Gesehene, Folterszenen in Endlosschleifen, gefesselte, gesichtslose Menschen, Ornamente der Gewalt. Das Ornament, das Zeichen einer harmonischen Weltdarstellung und göttlichen Allmacht in altpersischen Miniaturen birgt für P.F. ein brutales Potential. "Was sich dieser ornamentalen Ordnung nicht unterwirft, ist nicht darstellbar, und damit nicht existent, wird an die Peripherie der Unwürdigen verbannt, zur Vernichtung verurteilt." (P.F.) Die Auseinandersetzung mit Gewalt, Willkür, autoritäteren Systemen ist immer Thema ihrer künstlerischen Arbeit, ihrer Person. Also 'politische' Kunst? Ja, aber nicht im Sinne von Propaganda, sondern politisch im Sinne, der etwas in Vergessenheit geraten Parole: 'Das Private ist politisch'. D.h. meine persönlichen Erfahrungen, mein Leben und eigenes 53
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K u ns t w e r k
Rot ist mein Name, Grün ist mein Name I. 2008 – Digitale Zeichnunge, 2008
© Parastou Forouhar
"Jede Irritation, jede kleinste Veränderung innerhalb eines Ornaments führt zu massiven Störung, zum Zusammenbruch des Systems. Individualität ist nicht vorgesehen, Ausscheren nicht erlaubt." (Parastou Forouhar)
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K u ns t w e r k
© Katja Lenz
BALLONS Ich ergebe mich – Rauminstallation 2007, Fotodruck auf Folienballons & Helium, Sauerstoff, Kordel © Parastou Forouhar
Verhalten ist politisch und von daher ist auch jede künstlerische Arbeit eine politsche Auseinandersetzung und Position. Im westlichen Kulturkreis, in Zeiten der "absoluten" Freiheit und "Alles geht" Kultur degeneriert die künstlerische Auseinandersetzung allzu oft zur Oberfläche und Dekoration. Künstlerinnen und Künstler gehören aber immer zu den ersten, die von totalitären Regimen mit Zensur belegt werden. Die Bilder, Zeichen und Worte eigenen Denkens gefährden die Unterdrückungssysteme. Parastou Forouhar präsentiert in ihren Arbeiten die Systeme von Gewalt und gleichzeitig ihren Umgang damit. Sie wendet die Augen nicht ab und lässt sich dadurch nicht zum Opfer machen. Auch dem Mord an ihren Eltern 1998 steht sie nicht hilflos gegenüber. Jedes Jahr zum Tag des Verbrechens reist sie in den Iran und fordert die Aufklärung der schrecklichen Tat, ungeachtet der Gefahr. Ihr m u t & l i e b e S e p t. / O k t. / N o v. 2 0 1 3
Buch: "Das Land, in dem meine Eltern umgebracht wurden – Liebeserklärung an den Iran“ erzählt von diesen Reisen als Form des Widerstandes und die Bemühungen um die Aufklärung der politischen Morde, aber auch vom Alltag der Menschen in dem repressiven System. "Der Schmerz mir mein Recht auf meine Vergangenheit und Kultur zu nehmen, wäre größer, als die Gefahr in die ich mich begebe." Parastou Forouhar Parastou Forouhars mutige und eindruckvolle Arbeit findet internationale Beachtung. Im September ist sie mit Ausstellungen in Moskau, Zurick und Göteburg zu sehen. Ihre Galerien in München und London verkaufen ihre Arbeiten gut in angelsächsischen und arabischen Ländern. ("Die deutschen Käufer sind da noch zurückhaltener." P.F.) Infos: www.parastou-forouhar.de 55
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K u ns t w e r k
ArtSpace Rheinmain | Halle für zeitgenössische Kunst@ Ölhalle Hafen Offenbach 30. August bis 6. Oktober 2013
NEXTARTISTS Absolventen und Studenten der Kunsthochschulen RheinMain und weitere Künstler im Fokus Frankfurt RheinMain Eröffnung: 30.8.2013 ab 19.00 Uhr Begrüßung: Anja Czioska (Leitung, Kuratorin ArtSpace RheinMain, ACACgallery) | Einführung: Grit Weber ( Journal Frankfurt, Art Kaleidoskop) Clubskulptur & Bar: GetRich gallery in residence: Galerie Perpetuel, Frankfurt Ausstellungs-Choreografie: Günter Zehetner
11. Oktober bis 3. November 2013
Painting of today 2
Regionalgalerie Südhessen | Luisenplatz 2 Darmstadt 28. August bis 18. Oktober 2013
Anja Hantelmann AUSLÖSER Die Regionalgalerie Südhessen fördert Künstlerinnen und Künstler aus der Region durch Einzelausstellungen. Begleitet werden die Ausstellungen meist durch einen Katalog. Unter zahlreichen Bewerbungen wurde nun die Offenbacher Künstlerin Anja Hantelmann ausgewählt. www.anja-hantelmann.de
Aktuelle junge Positionen in der Malerei: Studenten der Malerei Klasse Prof. Tomma Abts / Kunstakademie Düsseldorf und Studenten der Malerei Klasse Prof. Christa Näher / Städelschule Frankfurt stellen gemeinsam aus.
KUNST UND MUSIK | 12. September, 18.00 Uhr Klangkunst, atmosphärische Musik von Rainer Michel (Filmkomponist) www.rainermichel.net
Eröffnung: 11.10.2013 ab 19.00 Uhr
Woche der Kommunikation | Offenbach
Begrüßung: Anja Czioska (Leitung, Kuratorin ArtSpace RheinMain) | Es sprechen: Prof. Tomma Abts und Prof. Christa Näher
28. Oktober bis 1. November 2013
Öffnungszeiten des ArtSpace RheinMain: Fr.: 12.00 - 14.00 Uhr und Sa/So: 14.00 - 18.00 Uhr weitere Terminvereinbarungen und Anfragen: 0177-7231100 (Anja Czioska) www.artspace-rheinmain.com
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GEDOK on the road – Das älteste und europaweit größte Netzwerk für Künstlerinnen aller Sparten. Ausstellung von GEDOK Künstlerinnen, Vorträge und Diskussionsrunden über die inhaltliche Arbeit des GEDOK Frankfurt Rhein Main e.V.. Programm unter www.gedokfrankfurtrheinmain.de
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künstler von morgen Mit „JUNGE POSITIONEN“ holt Thomas Kypta ein 2012 in London begonnenes Ausstellungsprojekt in die Heyne Kunst-Fabrik. Die vertretenen Künstler – gleich welcher Nationalität – leben und arbeiten in Deutschland, haben hier an Kunsthochschulen studiert und ihr Studium als Meisterschüler abgeschlossen. Gezeigt werden Arbeiten von Christian Holtmann (Bremen), Till Julian Huss (Münster), Michael Peltzer (Köln), Konstantin Sotnikov (Hamburg), Robert Sturmhoevel (Kassel), Tobias Köbsch (Dresden), Mike MacKeldey & Ellen DeElaine und Lev Khesin (alle Berlin). Kuraiert wird die Ausstellung von Evelyn Drewes. Die Hamburger Galeristin (Evelyn Drewes | Galerie) arbeitet hauptsächlich mit jungen, hoffnungsvollen Künstler, von denen sie erwartet, dass sie es vom „New Face“ zum herausragenden Kunstschaffenden ihres Genres schaffen werden. Dazu beobachtet sie laufend die Entwicklung an den Kunsthochschulen und gibt schon im Studium den Künstlern Ausstellungsmöglichkeiten in ihren Galerieräumen in Hamburg und Berlin. Christian Holtmann, Till Julian Huss, Tobias Köbsch, Mike MacKeldey & Ellen DeElaine, Michael Peltzer, Konstantin Sotnikov, Robert Sturmhoevel 10. bis 13. Oktober
„JUNGE POSITIONEN“ Vernissage am Freitag, 11. Okt., 19.00 bis 21.00 Uhr Öffnungszeiten: Samstag 12.00 bis 19.00 Uhr Sonntag 12.00 bis 19.00 Uhr Michael Peltzer | Beatgirls, 2013 | Acryl auf Nessel, 60 x 60 cm
Heyne Fabrik, Lilistr. 83, Offenbach
Mit freundlicher Unterstützung www.nexpera.de
www.evelyndrewes.de www.heynekunstfabrik.de
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© Peter Voigt (oben)
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© René Spalek | photography | www.spalek.com (unten)
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© Wolfgang Günzel
offenbacher ansichten Über Offenbach kann man unterschiedlicher Ansicht sein. Man muss es wohl auch. Die Offenbacher Editionen – dies ist der Verlagsname unter dem die Druckerei Berthold Bücher mit einem Bezug zur Stadt herausgibt – hat ein ambitioniertes Projekt in Angriff genommen. Zum 22. November wird nach vielen Jahren wieder ein neuer Bildband über Offenbach erscheinen. Mit wertiger Ausstattung und im repräsentativen Format soll er den Stand der Entwicklung und das Leben in Offenbach dokumentieren. Dieser Bildband mit dem Titel "Offenbacher Ansichten" wird viele und überraschende Gesichter der kleinen Großstadt zeigen. Eben weil es über Offenbach differenzierte Ansichten gibt, hat der Verlag mehrere Fotografen eingeladen, die Vielgestaltigkeit unserer Stadt darzustellen und ihren persönlichen Stil einzubringen. Dabei ist es durchaus Absicht, nicht nur Schokoladenseiten zu zeigen, sondern auch Eigenwilliges oder Problembehaftetes. Insgem u t & l i e b e S e p t. / O k t. / N o v. 2 0 1 3
samt sechs Fotoreportagen bzw. Bildstrecken zeigen Menschen, Straßen und Gebäude – Bekanntes und Unbekanntes. Die hochwertigen Abbildungen ergeben ein Zeitdokument, das jeder, der Offenbach mag, regelrecht besitzen oder – noch besser – auch verschenken sollte. Diese Fotografen sind beteiligt: Paul Belba, Wolfgang Günzel, Hans-Jürgen Herrmann, Matthias Rückel, Peter Voigt, René Spalek. Die Auswahl wurde von einer hochkarätig besetzten Jury getroffen, die aufgrund der Qualität der eingereichten Beiträge vor einer schwierigen Aufgabe stand. Der Bildband hat die Größe 24 x 30 cm, Hardcover mit ca. 120 Seiten und wird 49,00 Euro kosten. Ab 22. November im Buchhandel oder direkt bei www.bertholddruck.de
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© René Spalek | photography | www.spalek.com
Neubürger Stadtrundfahrt am 12. und 19. Oktober
Der Oktober für Neubürger: die Stadt lädt ein zur Rundfahrt In Offenbach soeben eingelebt? Die Stadt Offenbach will, dass ihre Neubürger schnell leicht heimisch werden. Das Willkommenspaket aus dem Bürgerbüro, prall gefüllt mit Informationen, hilft beim Start. Zudem lädt Oberbürgermeister Horst Schneider Zugezogene regelmäßig zu einer Stadtrundfahrt ein.
Tour mit dem Oberbürgermeister: Sa., 12. Oktober, 11.00 Uhr, Rathaus, Nordeingang, Berliner Str. 100.
Chaque jour un petit tour du monde/ Every day a mini trip around the world: Offenbach liegt inmitten der Metropolenregion Rhein-Main, hier leben und arbeiten Menschen aus rund 150 Nationen und Kulturen. Für alle fremdsprachigen Neu-Offenbacher bietet Stadtrat Dr. Felix Schwenke eine Tour in Französisch und Englisch an.
Tour mit dem Stadtrat in Französisch und Englisch: Sa., 19. Oktober, 11.00 Uhr, Rathaus,
Nordeingang, Berliner Str. 100. Beide Touren beginnen mit einem kurzen Rundgang durch das Kulturkarree, dann geht es mit dem Bus quer durch Offenbach. Neben Sehenswürdigkeiten, Parks und Denkmälern lernen Neuankömmlinge auch aktuelle Projekte der Stadt wie das neue Quartier im ehemaligen Hafen, die neuen Wohngebiete in Rumpenheim und An-den-Eichen und natürlich auch das neue Sparda-Bank-Hessen-Stadion kennen. Während der Fahrt gibt es auch Ausgehtipps und Infos aus erster Hand. Natürlich darf auch der Lieblingsplatz der Offenbacher nicht fehlen: der Wilhelmsplatz lädt besonders an den Markttagen zum Verweilen und Plaudern in der umliegenden Gastronomie ein. Anmeldung bis 7. Okt. erbeten: Tel 069/8065-2846 o. Mail: info@offenbach.de. Die Teilnahme ist kostenlos. 60
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In der südlichen Innenstadt zwischen Krankenhaus und Ringcenter ist das Gastronomienangebot nicht besonders üppig. Die HesseWirtschaft bereichert den Stadtteil seit sechs Jahren mit einem interessanten, bodenständigen Angebot an hessischen Lieblingsgerichten.
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für die guten Freunde von Schnitzel, Handkäs' & Co… n Vom klassischen Schnitzel bis zur Vogelsberger Kartoffelwurst kommen hier die Liebhaber der hessischen Küche voll auf ihre Kosten, ergänzt werden die Standardgerichte durch ein wöchentlich wechselndes Angebot mit saisonalen Spezialitäten. "Frische Produkte, meist aus der Region bürgen für gute Qualität," so Geschäftsführer Florian Kleeeis "deshalb arbeiten wir beim Fleisch und Gemüse mit regionalen Lieferanten. Für unsere Wochenkarte verarbeiten wir dann frisch die Produkte der Saison." Der Koch kennt sich aus mit hessischer Küche und so ist der gemütliche Gastraum stets gut besucht. Bei schönem Wetter bietet auch der große Biergarten hinter dem Haus genügend Platz für bis zu 200 Gäste. Frisch vom Fass ausgeschenkt wird neben dem Erbacher Pils und HesseWirtschaft Spezialbräu noch ein Helles und ein Edelweißbier aus dem Allgäuer Brauhaus.
HesseWirtschaft Offenbach Senefelder Str. 100 • 63069 OF Tel.: 069 83 00 96 98 • www.hessewirtschaft.de Öffnungszeiten: Mo. – Sa.: 11.30 – 15.00 Uhr u. 17.00 – 23.00 Uhr Sonntag ab 11.30 durchgehend geöffnet
'Schnitzel & Co, to go…' Neben dem gut besuchten Mittagstisch bietet die HesseWirtschaft seit einiger Zeit einen Lieferservice: "…weil geliefertes Essen auch schmecken kann", verm u t & l i e b e S e p t. / O k t. / N o v. 2 0 1 3
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spricht der Flyer. "Die Idee wird gut angenommen," erklärt Florian Kleeeis. "Die Leute wollen auch mal etwas anderers als Pizza nach Hause geliefert bekommen." Die Speisekarte und auch die aktuellen Tagesangebote findet man im Internet unter www.hessewirtschaft.de, die Lieferung innerhalb Offenbachs ist kostenfrei ab einem Betrag von 8,00 Euro. Das erfolgreiche Konzept der 'HesseWirtschaft' haben die Besitzer Sascha Hess und Vivian Woeller mittlerweile auch nach Frankfurt exportiert. In der Nähe der alten Großmarkthalle (Rückertstraße 22) können unsere Nachbarn nun ebenfalls die gute, hessische Küche genießen.
HesseWirtschaft Lieferservice: Täglich von 11.30 – 15.00 Uhr und 17.00 – 23.00 Uhr Aktuelle Tagesangebote unter: www.hessewirtschaft.de
"alles mit tomaten…"
über die begeisterung für ochsenherzen, bananenbeine und schwarze prinzen Tomaten sind nicht nur beliebt, rot und rund. Wer den Offenbacher Wochenmarkt besucht und am Stand von Gärtnerin Heidi Jung steht, staunt über ein buntes Tomatenmeer von Schneeweiß, Zitronengelb und Orange über Grasgrün und Violett bis Rotbraun. Heidi Jung hält den Kunden ein Stück OchsenherzTomate entgegen. Ein herzhaftes, saftig-süßes Aroma breitet sich im Gaumen aus. So gut können Tomaten schmecken? Man kann sich kaum entscheiden zwischen „Chocolate Stripes“, „Banana Legs“, „Black Prince“, dem „Tanz mit Schlümpfen“ und all den anderen Sorten, deren exotische Namen auf den kleinen Schildern zu lesen sind. Gärtnerin Jung beschriftet in dieser Saison 145 Schildchen, deren Namensträger fast ebenso viele Farbnuancen wie Geschmacksrichtungen aufweisen.
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Susanne Reininger: "Bunt und gesund. Alles mit Tomaten", Fotos: Markus Kirchgessner Hardcover, 200 Seiten, 16,80 Euro ISBN: 978-3-86314-233-9 m u t & l i e b e S e p t. / O k t. / N o v. 2 0 1 3
mut&liebe Aus dem Know-how der Gärtnerin aus Frankfurt-Oberrad und der kulinarischen Experimentierfreude der Offenbacher Autorin und Food-Journalistin Susanne Reininger ist das Kochbuch „Alles mit Tomaten“ entstanden. Im Laufe einer Saison hat Reininger mehr als 70 Kilo Tomaten verarbeitet, um sie in Salate, Suppen, Fingerfood, Gerichte mit und ohne Fleisch, Brot, Kuchen und Desserts zu verwandeln. „Ich habe über 100 Rezepte entwickelt, verfeinert oder zurück in die Gegenwart geholt, wie etwa die gefüllten Tomaten im Retro-Look“, erzählt die Autorin. Ihre Eigenkreation, ein süßes Tomatentiramisu, bereitet sie mit geschmorten Kirschtomaten zu. Über 90 ihrer besten Rezepte hat sie in „Alles mit Tomaten“ versammelt. Tomaten spielen dabei stets die aromatische Hauptrolle: ob gebacken, ofengetrocknet, püriert, geschmort oder einfach pur. „Dass viele Gerichte fleischfrei sind, hat sich einfach durch die Kombination der Zutaten ergeben“, sagt Susanne Reininger. Sie macht auf rund 200 Seiten Lust auf Tomaten und zeigt, wie variationsreich dieses Gemüse ist. Die ungewöhnlichen, erprobten Rezepte gelingen leicht und eignen sich auch für eilige Hobbyköche, die gerne frische Zutaten verarbeiten. mut&
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Kleine Kostprobe: Tomatensalat mit Handkäs' Wer diesen Salat noch nicht probiert hat, wird die Nase rümpfen wegen der gewagten Mischung. Doch wir können sagen: Hmmmmm, einfach himmlisch gut – unbedingt ausprobieren!
Tomaten waschen und halbieren. Handkäse in Würfel schneiden. Grüne Bohnen und Bohnenkraut waschen. Bohnen waschen, halbieren und in Salzwasser 6 bis 8 Min. mit Bohnenkraut bissfest garen. Bohnen in ein Küchensieb geben, mit kaltem Wasser abschrecken und abtropfen lassen. In der Zwischenzeit den Blattsalat waschen und in einer Salatschleuder trocknen.
tsw Der Rech
400 g Datteltomaten 400 g grüne Bohnen mit etwas Bohnenkraut 4 große Handkäse vom Wochenmarkt (je ca. 100 g) 1 Blattsalat der Saison (z.B. Romana, roter Eichblatt) 1 - 2 rote Zwiebeln 1 Prise Zucker 3 EL Balsamessig (Aceto Balsamico) 4 EL Olivenöl Salz und Pfeffer nach Geschmack m u t & l i e b e S e p t. / O k t. / N o v. 2 0 1 3
Zwiebel schälen, halbieren und in Scheiben schneiden. In einer kleinen Pfanne mit 1 EL Öl anschwitzen. Aus dem restlichen Öl sowie Essig, Zucker, Salz und Pfeffer eine Marinade rühren. Die Hälfte der Marinade mit den Bohnen vermischen. Zwiebeln, Tomaten und Handkäsewürfel unter die Bohnen heben, 20 Minuten ziehen lassen. Kurz vor dem Servieren den Blattsalat mit dem Rest der Marinade anmachen, den Handkäse-Tomaten-Salat nochmal abschmecken. Blattsalat auf Tellern verteilen und den Handkäse-Salat darauf anrichten. Tipp: Dazu schmeckt frisches Bauernbrot und Blattsalat der Saison. 63
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Blues Southern Rock
Hanni El Khatib – Head In The Dirt
Cyril Neville – Magic Honey
Innovative Leisure / Universal Nun endlich auch in Europa. Mit 5-monatiger Verspätung erscheint das zweite Album dieses sympathischen Garagen Rockers. Durch seine musikalische Präsenz in den beliebten TV Serien „Californication“,“Luther“ und „Hung“ ist er in seinem Heimatland, den Vereinigten Staaten, schon mehr als ein Geheimtipp. Sein tolles Debut Album ging hier in Deutschland leider völlig unter. Das wird sich jetzt hoffentlich ändern, denn das kann kein Zufall sein: ein talentierter Rock 'n' Roller lernt nach einer Show einen der angesagtesten Musiker und Produzenten kennen, Dan Auerbach von den Black Keys. Wer diese Seite regelmäßig liest, dem sollte dieser Name inzwischen ein Begriff sein. Die Beiden verstanden sich auf Anhieb und wurden gute Freunde. Was lag da näher als das neue Album in Auerbachs Studio aufzunehmen. Zufällig hatte Herr Auerbach Zeit die Produktion zu übernehmen und außerdem auf jedem Track einen Killer-Bass zu spielen. Schmutziger Garagen Rock (Family), Rhythm and Blues mit Pop Appeal (Penny, Skinny Little Girl) und Punk´n Roll (Nobody Move). Hits, Hits, Hits. Textlich dreht es sich um die bedeutsamen Dinge des Lebens wie Liebe, Freundschaft, Zusammenhalt oder auch mal einen Banküberfall. Er selbst bezeichnet seine Musik:“… für Leute die angeschossen oder von einem Zug erfasst wurden“. Ich habe beides nicht erlebt, bin aber großer Fan des Amerikaners mit philippinischen und palästinensischen Wurzeln.“Head in the Dirt“ klebt seit 5 Monaten in meinem CD Player und will einfach nicht mehr raus. Ich hoffe, dass Hanni El Kahtib mit diesem Album auch in Europa den verdienten Durchbruch schafft..
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Ruf / In - Akustik Nach den Bandkollegen Devon Allman und Mike Zito legt nun auch der Senior der Brotherhood ein neues Solo Album vor. Cyril selbst nennt sein aktuelles Album einen akustischen Gumbo. Gumbo ist ein würziger, mit dunkler Mehlschwitze(Roux) angedickter, kreolischer Eintopf mit allerlei variantenreichen Zutaten. Der 64 jährige Neville Brother hat einen wunderbaren musikalischen Cocktail zubereitet, in dem man jede Zutat klar erkennen und genießen kann. Kein Stück ist verkocht oder gar verwässert. Groovender Southern Blues mit popowackelnden Funk rockt bis die Reggaebremse getreten wird. Die Beiköche Dr. John, Allen Toussaint, Walter Trout, Mike Zito und ein paar Küchengehilfen gaben dem Gericht die nötige Würze. Produzent David Z (hat schon z.B. mit Prince, Buddy Guy oder Etta James gearbeitet) sorgte für einen satten Sound und achtete als Maitre de Cuisine dass nichts überkocht. Alle Songs wurden Live im Studio eingespielt und meistens schon nach dem ersten Take durchgewunken. „Magic Honey“ ist ein wunderbares Post Neville Brothers Album das den Spätsommer nochmal richtig warm werden lässt.
einfältigen Hörer die Kinnlade runter klappt. Neben Cassie Taylor und Dani Wilde ist Samantha Fish eines der großen Talente. Ihr erstes Album „Runaway“ wurde vom Billboard Magazine zum „Best New Artist Debut“ gewählt. Mit „Black Wind Howlin`“ fegt die junge Gitarristin das Klischee vom „schwierigen“ zweiten Album souverän vom Tisch. Etwas härter und rauer klingt ihr neue CD. Schon der Opener „Miles To Go“ rockt, dass die Saiten glühen. Frau Fish groovt und lässt die Slide Gitarre jammern^, dass es eine Freude ist. Für den amtlichen Background sorgt die Royal Brotherhood Rhythm Section um, diesmal als Produzent, Mike Zito. Rund herum ein tolles Blues Album das alle Facetten des Genres bedient.
Neo Psychedelic
Garagen Rock
hörbar von udo boll
Pond – Hobo Rocket Modula / Goodtogo Brizzel...bratzel...knirsch... Melmac an Erde, Melmac an Erde: Achtung! Achtung! Warnung! Die Mitstreiter von Tame Imapala haben ihren Boss Kevin Parker sitzen lassen, ein Raumschiff gekapert und rasen schnurstracks auf die Erde zu. Sie sind bis an die Zähne mit Gitarren, Synthies, Orgel, Superfuzz, Flanger und Phaser bewaffnet. Der Schlagzeuger nimmt mit seinem Equipment den halben Frachtraum ein. Die Musiker scheuen sich nicht das alles auch einzusetzen. Menschen mit ungeschulten und nicht psychedelischen Ohren könnten erhebliche Schäden in Ihren Gehörgängen davon tragen. Fans der 60er Psychedelia und dem frühen 70er Psych Rock werden ihre Freude daran haben. Vogonen und Klingonen zählen schon längst zu den „Die-Hard Fans“ dieser Combo.
Samantha Fish – Black Wind Howlin Ruf / In - Akustik Seit einigen Jahren ist es nichts ungewöhnliches, dass junge, gutaussehende Frauen eine Blues Gitarre spielen, dass so manchem m u t & l i e b e S e p t. / O k t. / N o v. 2 0 1 3
Regionalpark-Rundroutenfest im Wetterpark
Sardinen, m u t & l i egegrillte be k uFleischbällchen ns t w e roder k
Das einmalige Ambiente des Wetterparks lädt zum sonntäglichen Entspannen auf den Wiesen zwischen den Bäumen ein. Für ein abwechslungsreiches gastronomisches Angebot sorgen neben der Siedlervereinigung Tempelsee auch verschiedene Marktstände. Bei Führungen und allerlei Experimenten werden Fragen zum Thema Wetter und Klima geklärt. Unterhaltung für Kinder bieten verschiedene Mal- und Bastelaktionen. Die besondere Stimmung des Wetterparks unterstreichen auch die durch den Park streifenden Musiker.
Künstlermarkt Offenbach
Finalevent Mission Olympic 06./07.09. Offenbach ist Finalstadt beim bundesweiten Wettbewerb „Mission Olympic – Deutschlands aktivste Stadt gesucht“, und trägt zwei Veranstaltungstage aus. Das Offenbacher Eventfinale findet am 6. und 7. Sept. an mehreren Stationen in Offenbach statt. Als internationale und bunte Stadt sowie im Sinne des Olympischen Gedankens lautet das Offenbacher Motto „155 Nationen – eine Stadt – ein Ziel“. Am Freitag findet der „Tag des Alltagssports“ statt, hierbei werden Schulen, Kitas, Behörden, Unternehmen etc. zwischen 8 und 16 Uhr jeweils 30 Min. diverse Mitmachangebote für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter präsentieren. Der zweite Eventteil ist ein „24-StundenTag“, der am 6. Sept. um 19 Uhr beginnt und am 7. Sept. um 19 Uhr endet. Vereine, Initiativen, Freizeiteinrichtungen und weitere Akteure werden ihre Angebote den Bürgerinnen und Bürgern anbieten, um sie zum aktiven Mitwirken zu gewinnen.
01.09. • Wilhelmsplatz Kunsthandwerk aller Art, Bekleidung, Wohnaccessoires, Schmuck, Kalligrafie u.v.m gibt es beim jährlichen Künstlermarkt auf dem Wilhelmsplatz zu bestaunen und zu kaufen. Für alle Freunde der Kunst und Kulinarik ist bestens gesorgt. Bühnenprogramm und Aktionen für Kinder sorgen für Kurzweil und die ansässige Gastronomie lässt keine Wünsche offen.
Capitol Classic Lounge FreiheitsLied 06.10. ,17.00 Uhr • Capitol Theater Frische Zeitgenossen und große Klassik: Tom Waits und Ludwig van Beethoven mit revolutionärer Musik im Themenkonzert zu Georg Büchner – dazu eine Uraufführung eines der angesagtesten aktuellen deutschen Opernkomponisten – Ludger Vollmers „Dantons Kuss“. Der Saisonstart der Offenbacher Capitol Classic Lounge mit der Neuen Philharmonie Frankfurt mixt wieder Etabliertes und Außergewöhnliches. Die Neue Philharmonie Frankfurt wird von Steven Lloyd Gonzalez dirigiert, Solist ist Ulf Dirk Mädler.
Capitol Classic Lounge FeuersGlut 10.11., 17.00 Uhr • Capitol Theater
Kulturfest der Nationen 14./15.09. • Wilhelmsplatz OF Zum 26. Mal veranstaltet der Ausländerbeirat am 14. und 15. Sept. das "Kulturfest der Nationen" auf dem Lieblingsplatz der Offenbacher. Eine kleine Weltreise auf wenigen Quadratmetern, die die täglich gelebte Vielfalt in der Stadt mit internationalen Speisen und einem bunten Bühnenprogramm sichtbar macht. Kulinarisch bleibt bei ca. 25 teilnehmenden ausländischen Kulturvereinen kaum ein Wunsch unerfüllt: Ob Spießchen, Teigtaschen, Frühlingsrolle, Nudeln und Pizza, leckere Eintöpfe,
Eintrittskarten: OF InfoCenter, Salzgäßchen 1, OF Tel. 069/ 8065 – 2052 E-Mail: info@ofinfocenter.de
Süßspeisen: die Vereine aus Bangladesch, Bosnien, Griechenland, Italien, Kroatien, Libanon, Marokko, Portugal, Rumänien, Serbien, der Türkei, Afghanistan und Afrika wissen ihre Gäste zu verwöhnen. Mit Leckereien, aber auch mit traditionellen Volkstänzen, Musik und Folklore.
© Norman Gerstle
01.09. • 10.00 – 18.00 Uhr Wetterpark
Das Innerste ist nach außen gekehrt, opulent und einsam, erschütternd und wunderschön in einem: Tschaikowskys fünfte Sinfonie, die die Neue Philharmonie Frankfurt im zweiten Abo-Konzert der Capitol Classic Lounge musiziert, ist im Grunde tiefstes Drama, Momentaufnahmen und Versuche von Verarbeitungsmechanismen aus einem fragilen Leben. Korrespondiert wird diese grandiose und gleichzeitig hypersensible Musik von den unglaublich schönen lyrischen Wogen von Tschaikowskys erstem Klavierkonzert b-moll mit dem brillanten britischen Pianisten und RomantikSpezialisten Julian Evans. Dazu kommt die Ouvertüre aus Sergej Prokofjews Musik zu Sergej Eigensteins gewaltigem StummfilmEpos „Iwan Grosny – Iwan der Schreckliche“. Dirigent ist Jens Troester.
stadt offenbach
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09. Oktober 2013
Comedy-Night geht in die 4. Runde
Dabei sind u.a: Abdelkarim ist ein Marokkaner aus Bielefeld. Es kann halt nicht allen gut gehen. Ostwestfälischer Humor mit Migrationsvordergrund!
Erasmus Stein sorgt für gute Unterhaltung und 100% Verblüffung. Intelligente Unterhaltung kombiniert mit der Magie des Staunens. Faisal Kawusi ist ein waschechter Frankfurter Junge mit afghanischen Wurzeln. Sein größtes Hobby: „Eintracht Frankfurt", dicht gefolgt von essen, essen, essen.
Gymmick Der Nürnberger Anarchokomiker bewegt sich in seinen Liedern irgendwo zwischen Funny van Dannen und Rio Reiser – aber eben ganz weit.
Meltem Kaptan berichtet mal sanft mal aufbrausend, gradlinig bis kurvig über türkischdeutsche Anekdoten im Leben. Sie wirkt nett und ist es auch, doch wenn man nicht lacht holt sie ihre Brüder...denn die Lachen am lautesten!
Die südlichste von über 20 Komischen Nächten ist seit jeher in Offenbach angesiedelt. Das nordische Erfolgskonzept der Agentur mitunskannman.reden hat sich in Zusammenarbeit mit kai schmidt artists dieses Mal redlich bemüht, der Internationalität Offenbachs noch mehr Rechnung zu tragen. Ein waschechter Frankfurter, afghanischen Ursprungs, der es sich noch überlegt, ob er die Eintracht ins Spiel bringen wird, eine beleibte Türkin, die deutsche und türkische Eigenarten auslotet und ein Anarchokomiker aus Nürnberg, der über Suizid bei süßen Tieren singt, es wird wieder komisch und abwechslungsreich werden. Das Konzept muss eigentlich nicht mehr erklärt werden: Die Zuschauer suchen sich ihre Lieblingskneipe/restaurant und die Comedians ziehen von Laden zu Laden. In der Stadt werden zeitgleich acht Comedians auf der Bühne stehen, in jedem Etablissement treten fünf Künstler auf. Aufgrund der großen Ticketnachfrage ist eine weitere neue Location mit im Boot, das Don Pedro's am Pool. Der alteingessene Gastronom Sunny und seine Frau Valeria Gotesdiner, bekannt durch das Cafe Don Pedro in der Innenstadt, haben die Pizzeria im Schwimmbad auf der Rosenhöhe vor einigen Monaten übernommen und völlig neu eingerichtet. Bei der „4. Komischen Nacht Offenbach“ treten die Comedians Mirja Regensburg, Faisal Kawusi, Lutz von Rosenberg-Lipinsky, Otto Kuhnle, Meltem Kaptan, Erasmus Stein, Gymmick und Abdelkarim auf. Die Spielorte sind die Brasserie beau d'eau, Die Weinstube, Don Pedro's am Pool, KJK Sandgasse, Lounge Offenbach, Markthaus am Wilhelmsplatz, Münchs sowie der Wiener Hof. Karten: In den beteiligten Lokalen und an allen Vorverkaufsstellen. Tickets per Post unter Tel. 0180 - 50 40 300 (0,14 Euro/Min.; Mobil max. 0,42 Euro/Min.) mut& liebe und über www.komische-nacht.de
Mirja Regensburg ist ein wahres Multitalent: Bei der ausgebildete Musical-Darstellerin wird schnell ihr komödiantisches Talent sichtbar.
Die Veranstaltung beginnt um 19.30 Uhr, der Einlass erfolgt je nach Lokal ab ca. 18.30 Uhr. 66
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19. Oktober 2013 Jubiläumsparty
20 Jahre Oldie Club Offenbach
2nd Generation •Red Hot •Face To Face Special Guest: The Rattles (Deutschlands Beat Band No. 1) The Sweet (Glamrock aus England) 19. Oktober 2013 Stadthalle OF Beginn: 18.00 Uhr (Einlass: 17.00 Uhr) Eintritt: VVK 26,-- Euro zzgl. VVG, AK: 30,-- Euro Karten an allen Vorverkaufsstellen oder direkt unter www.adticket.de. OCO-Mitglieder erhalten 4,-- Euro Ermäßigung auf den Eintrittspreis.
Begonnen hat alles am 2. Februar 1993, als einige unermüdliche Oldie Fans zu einem Treffen im “Kastell” in Bürgel einluden. Ziel war die Gründung eines Clubs der Oldie Freunde. Die Resonanz war überwältigend. Über 120 Leute kamen und 48 trugen sich spontan in eine Liste ein, um einen noch zu gründenden Club als Mitglieder beizutreten. Am 17.06.1993 wurde der Oldie Club Offenbach (OCO) dann offiziell gegründet. Die ersten Vorstandsmitglieder waren Björn Lange, Werner W. Büttner, Peter Neumann, Rainer Sudmann, Dieter Roth, Anna Knauft und Angelika Schubert. Bereits nach kurzer Zeit hatte der Oldie Club über 100 Mitglieder, inzwischen sind es mehr als 400. Auch zahlreiche Bands sind dem Verein beigetreten. Seit 1994 erscheint alle 3 Monate das Club Magazin „Was Issen Los“ in einer Auflage von 3.000 Exemplaren (!). Der Oldie Club ist zur gemeinsamen Heimat der Oldie und Rock-Fans der Region geworden, organisiert Live-Konzerte mit Bands der Region, River Boat Shuffles und Grillfeste. Mit seinen vielfältigen Aktivitäten bereichert der Club das kulturelle Leben Offenbachs. Besonders beliebt sind im Sommer die Live Konzerte „am Pool“ auf der Rosenhöhe, die je nach Wetterlage bei freiem Eintritt von 150-400 Personen besucht werden. Die Anerkennung durch die Stadt Offenbach erhielt der Verein durch die Verleihung des Kulturpreises 2011. Nun sind seit der Gründung des Vereins 20 ereignisreiche Jahre vergangen. Das muss natürlich gebührend gefeiert werden. Am 19. Okt. 2013 veranstalten Amt für Kulturmanagement und Oldie Club Offenbach eine Jubiläumsparty in der Stadthalle Offenbach. (Schirmherr Oberbürgermeister Horst Schneider.) Durch das Programm führt Dr. Ralph Philipp Ziegler, der ebenfalls Mitglied im Oldie Club ist.
Musik für öffentliche Plätze.
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Mit dem Projekt Weltempfänger möchte Offenbach vom 2. bis 13. September täglich von 14.00 bis 18.00 Uhr die Innenstadt erklingen lassen. Setzen Sie sich ans Klavier in der Frankfurter Straße, singen Sie mit im Orchester auf der Baustelle am Stadthof… beim "Konzert für Jedermann" sind alle gefragt. Bis zum 20 August konnten sich potenziellen "Straßen" - Musikerinnen und Musiker anmelden. Anfang Sept. werden nun ungewöhnlichen Klänge die öffentlichen Plätze beleben. Die Idee zum Projekt hatte die Lokale Agenda Offenbach, die damit die Jury des "Ab in die Mitte" - Wettbewerbs überzeugen konnte. An der Realisation sind das Stadtplanungsamt, das Kernbereichsmanagement der Stadt, das Kulturbüro und die Einzelhandelsinitiative Karree Offenbach beteiligt. 67
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offenbach am meer
stubenmusik Beginn: 20.00 Uhr | Eintritt: jeweils 10,- Euro | Karten nur an der Abendkasse
Taunusstr. 19 • OF www.die-weinstube.eu
Fr. 27. Sept. 20.00 Uhr Svavar Knútur
Sa. 26.Okt. 20.00 Uhr Fee Badenius
Fr. 27. Sept. | Svavar Knútur / Island Folk / Singer-/Songwriter "Er wird dich in die Hölle zerren und mit einem Lächeln zurückbringen!" Dem Schmerz und die Angst der langen Winter, sowie die Schlaflosigkeit der 24 Stunden scheinenden Sommersonne Ausdruck verleihend, hat sich dieser vielseitige Musiker in den letzten Jahren zu einem heiteren und außergewöhnlichen Sänger und Songwriter gemausert. Knúturs Lieder von Elend und Erlösung liefern eine gesunde Dosis Hoffnung inmitten der Verzweiflung. Der „Rolling Stone“ erwähnte vor allem Svavars außergewöhnliches Talent des Geschichtenerzählens samt charismatischer Bühnenpräsenz, das mit "watteweicher, nordisch entrückter Folkmusik" daher kommt. Beeinflusst von Songwritern wie Nick Drake, Kris Kristofferson und Bonnie "Prince" Billy hat Svavar seinen eigenen Stil entwickelt. Als etablierter Künstler in Island trat Svavar Knútur bereits mit dem isländischen Sinfonieorchester und einigen führenden Künstlern Islands auf. Sa. 26. Okt. | Fee Badenius Die mit Preisen überhäufte Fee macht gerne Musik mit Herz und Sinn, mal lustig, mal gefühlvoll, mal intelligent nachdenklich, vor allem aber immer ehrlich – gemeint jedenfalls. Eine fröhliche Mischung aus Text, Gitarre und einer außergewöhnlichen Stimme. Von 1Live Comedy über Songslams im Hamburger Schauspielhaus, Kabarett- und Kleinkunstbühnen,S Nightwash t a d TV t oder m a Musikfestivals g a z i aller n Art – Fee hat Freude an dem was sie da tut und das kann man ihr ansehen – und vor allem hören. Ihre Kompositionen klingen nach viel Gefühl, einem Hauch Ironie und nach viel Lebensfreude. Und dass Fee weiß, wovon sie da singt, spürt man auch, wenn man sie auf der Bühne erlebt. Liedermachertradition im besten Sinne!
Livingwalls "Istanbul meets Offenbach" Graffiti- & Kulturevent | Sandgasse 26 OF |13. – 15. Sept. | www.living-walls.org 6 Graffitikünstler aus Istanbul auf 9 Künstler aus dem Rhein-Main-Gebiet. Gemeinsam gestalten sie an 3 Tagen ein 250 m² großes Kunstwerk. Sei dabei, wenn das Kunstwerk täglich mehr Gestalt annimmt und erlebe die Künstler in lockerer Atmosphäre! Lass dich inspirieren, wie zwei Kulturen etwas Großes erschaffen. „Birlik olursak bizi kimse yenemez – Wenn wir zusammenhalten, sind wir unbesiegbar“ artists from istanbul: esk reyn | omeria | nukka | dozer | kmr | krys2looper local artists: alpha joe | indian | knstfhlr | he | cor | cem | toe | bud | bfree live on stage: 14.09. ab 18.00 Uhr
ohne fronten | dj double d | safiye can lyrics
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KJK Sandgasse
Sandgasse 26 | OF | Tel.: 069 8065-3969 |VVK: www.ad.ticket.de – KJK
Sa. 14. Sept. & 12. Okt.| Kopfüber in die Nacht Querbeatdisco mit DJ Woodstock „All you can dance“. ab 21.00 – 3.00 Uhr, Eintritt: 5,– Euro, bis 22.00 Uhr Eintritt frei!
Di. 17. Sept. | The Animals & Friends The House Of The Rising Sun, Don‘t Let Me Be Misunderstood: die Songs von The Animals haben auch fast ein halbes Jahrhundert nach Gründung der Band noch nichts an Kraft verloren. Mit Mickey Gallagher, Pete Barton, John Steel & John Williamson noch einmal die 60er Jahre erleben! Einl.: 19:30 Uhr / Beginn: 20.30 Uhr, VVK: 17,– Euro + Geb. / AK: 22,– Euro
Sa. 21. Sept. | Mind The Gap The House Of The Rising Sun, Don‘t Let Me Be Misunderstood: die Songs von The Animals haben auch fast ein halbes Jahrhundert nach Gründung der Band noch nichts an Kraft verloren. Mit Mickey Gallagher, Pete Barton, John Steel & John Williamson noch einmal die 60er Jahre erleben! Einl.: 20.00 Uhr, Beginn: 21.00 Uhr, Eintritt: 5,– Euro
Di. 24. Sept. & 29. Okt.| Open Stage Session Es ist aufgebaut: Instrumente mitbringen, einstöpseln und mitmachen – ob Anfänger oder Profi, unser Session-Team führt Euch gerne an Amp und Mikro. Eintritt frei!
(Veranstaltungsauswahl, alle Infos: www.offenbach.de/offenbach/themen/ unterwegs-in-offenbach/vk-kjk-sandgasse-konzerte/)
Capitol Theater
Kaiserstraße 106 | OF | Tickets im Vorverkauf oder www.jan-becker.com
Sa. 12. Okt. | "HYPNOTIKA" 2013 | Jan Becker Jan Becker ist Meister der Hypnose. Seine faszinierende Show HYPNOTIKA kennt die Dynamik der menschlichen Psyche und kann sie manipulieren, zum Guten aber auch zum Verruchten. Sie kann dich segnen, dich verfluchen, ist dunkel, verschreckt und zieht dich mit unwiderstehlicher Kraft an. HYPNOTIKA überschreitet Grenzen, macht süchtig, bringt dich ans Licht, beantwortet Fragen, steigert das Vermögen des Körpers und des Geistes. HYPNOTIKA zeigt dort Zusammenhänge wo sie kein Anderer sieht, sie denkt sich durch Ideen, die kein anderer denkt. HYPNOTIKA packt dich, hält dich, ist Affäre, ist verstörend, voller Humor und Schönheit. HYPNOTIKA ist wie der Flügelschlag eines Schmetterlings... 69
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Theater im t-raum Wilhelmstr. 13, OF, www.of-t-raum.de Die t-raum Produktionen: Achterbahn, Die Frau, die gegen Türen rannte, Knock, der Triumph der Medizin und das Gespenst von Canterville stehen neben anderen produktionen weiter auf dem Programm. (Termine und Infos: www.of-t-raum.de). Außerdem:
Herbert Faulhaber Profibürokrat –Comedy mit Charakter Gastspiel: Theater Rainer Bauer, Darmstadt Der Alltag eines Bürokraten muss nicht langweilig sein. Dies beweist Herbert Faulhaber vom Bundesamt für ungewöhnliche Maßnahmen und Bürgerbelustigung, kurz: „BFUMUB“. Jeder Tag ist für ihn eine neue Herausforderung, die er mit Bravour und spontaner Genialität meistert. Eine Realsatire der besonderen Art. Alltagskomik, Körperausdruck und Improvisationen mischen sich zu einem markanten Gesamtspektakel. Spontan, skurril, minimal. Fr. 25. Oktober | 20.00 Uhr |
Leonce und Lena Lustspiel von Georg Büchner – szenische Klassikerlesung theater im t-raum-produktion • Unser Beitrag zum Büchnerjahr 2013 Büchner erzählt die wundersame Geschichte zweier Königskinder, die zusammenkommen, obwohl sie's gar nicht wollen. Und der ganze Staat gerät ins Wanken, wenn der König philosophiert und der Hofstaat schläft. Dabei träumen alle von einer besseren Welt. Fr. 08. November | 20.00 Uhr | Zeitlebens – Lebenszeit – Lieder, Texte Tanz | Reihe: WortRaumKlang mit Sarah C. Baumann und W-D. Köster (Piano). Texte von Rilke bis Tucholsky, Lieder von u.a. Schubert werden interpretiert, vertont und bewegt zum Ausdruck gebracht. Bei allem Tiefsinn kommt der Spaß nicht zu kurz und es gibt auch immer ein hoffnungsfrohes humorvolles AugenzwinkernFr. 29. November | 20.00 Uhr |
Kindertheater im Theateratelier Bleichstr. 14H, 63065 OF | www.theateratelier.info
Theaterdonnerstag: (Veranstaltungsreihe des Kulturbüros Stadt Offenbach) Die Kuh Rosmarie von Andri Beyeler Eigenproduktion. Ensemble Theateratelier 14H (ab 5 J.) Süßer Sonntag (für Familien): So. 22. September | 15.00 Uhr | Do. 26. September | 11.00 Uhr |
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"Pieps!" Gastspiel. Figurentheater Weidringer, Erfurt (ab 3 J.) Was kann ein kleines Entchen, was ein Küken nicht kann? Passt der Bär ins Mauseloch? Ein Rohr, eine Kiste und eine Tonne werden zum Spielraum für die drolligen Tierfiguren. Quirlige Musik gibt den Takt an für ein verspieltes Drunter und Drüber ohne viele Worte. Ein Spiel um Gegensätze und Gemeinsamkeiten. Do. 10. Oktober | 11.00 Uhr | m u t & l i e b e S e p t. / O k t. / N o v. 2 0 1 3
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"Ritter, Ritter! oder Wir bauen eine Burg" Gastspiel. Das Weite Theater, Berlin/Theater des Lachens, Frankfurt/O. (ab 4 J.) Do. 07. November | 11.00 Uhr |
"Der Große Coup" Comic-Theaterstück für Jugendliche und Erwachsene Gastspiel. Cargo Theater, Freiburg In schnell geschnittenen Sequenzen, in rasanten Orts- und Perspektivwechseln spielen Samuel Kübler und Stefan Wiemers hochkonzentrierte Einbruchszenen, spannende Verfolgungsjagden, tragikomische Roadmovie-Szenen und Rettungsaktionen in letzter Sekunde. Ein Comic-Theaterstück im Spagat zwischen radikaler Reduktion und verspielter Übertreibung, gewürzt mit jeder Menge Slapstick. Nichts für schwache Nerven… Fr. 08. November | 20.00 Uhr |
31 Künstler – 16 Orte Rumpenheimer Kunsttage Sa./So. 21. und 22. September 31 KünstlerInnen präsentieren an 16 verschiedenen Kunst-Orten in Rumpenheim, im und um das Schloss herum, ihre neuen Arbeiten. Nach 10 Jahren unter neuer Regie (Petra Maria Mühl) überraschen die Kunststage mit kleinen, aber prägnaten Veränderungen. Die in der Schlosskirche gezeigten Arbeiten stehen unter einem gemeinsamen Thema: "Leichtigkeit". Zur Eröffnung wird das Ariadne Projekt Ensemble die URSONATE von Kurt Schwitters mit 12 Protagonisten aufführen. Die Finissage findet dort am 29. September statt. Das komplette, umfangreiche Programm unter: www.rumpenheimer-kunsttage.de Fr. 20. Sept. | 19.00 Uhr: Vernissage, Schloßkirche | Sa. 21. Sept. | 14.00 - 19.00 Uhr|So. 21. Sept. |12.00 - 18.00 Uhr| Bewirtung - mit hessischen Überraschungen - im Schlossinnenhof durch das Team von "Zum Schiffchen" • Exzellenter Getränkestand von "Tour des Vins"
BOK- Galerie Salaon 13 Kaiserstraße 13, OF, ww.bok-of.de Türme, Gold und Leinwand Stanislaw Chomicki - Lochbildphotographie | Pei Li - Malerei | Karin Nedela - analoge Photographie 07. – 29. Sept. | Vernissage: Sa. 07. Sept., 18.00 Uhr |
10 Jahre Kunstverein Ausstellungsraum EULENGASSE >Ganz/kaputt< Verletzung und Heilung Almut Aue, Klaus Bittner, CaBri – Carolyn Krüger & Brigitte Kottwitz, Harald Etzemüller, Claudia Riquelme, Susanna Sitterding | mixed media | 05. – 20. Okt. | Vernissage: Sa. 05. Okt., 18.00 Uhr |
"No man is an Island" Gabriele Saur-Burmester, Claudia Weber, Andreas Masche und Ursula Zepter mit gemeinsamen Arbeiten. Noch bis zum 26. Sept. in der Heyne-Fabrik Offenbach, Lilistr. 83d
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sehenswert n DLM Deutsches Ledermuseum/Schuhmuseum www.ledermuseum.de Di. bis So.: 10.00 bis 17.00 Uhr Eintritt: 6,00 e /erm.: 3,00 e
DLM Deutsches Ledermuseum Frankfurter Str. 86, OF KINO KULINARISCH “Eat Drink Man Woman” Ang Lees mit scharfem Witz gewürztes, mit Feinsinn abgeschmecktes Meisterstück – einer der schönsten Filme über Essen. Zu dieser sinnlich-beschwingten Reflexion über Familie, Liebe, Tradition und die hohe Kunst des Kochens gibt es frische Muscheln nach taiwanesischer Art und asiatische vegetarische Köstlichkeiten. Fr. 20. Sept. | Einlass & Essen: ab 18.30 Uhr, Filmbeginn 20.00 Uhr Eintritt (exkl. Essen & Getränke): 6,- Euro (VVK ab sofort im DLM)
Kulturen am Rand der chinesischen Welt: Mongolei, Südsibirien, Korea Das alte China nahm wie selbstverständlich an, der Nabel der Welt zu sein. Die Einwohner aller umliegenden Länder galten als Barbaren. Doch schon zur Tang-Zeit im 7. bis 9. Jhd. setzte sich mit der Öffnung nach Westen eine regelrechte Begeisterung für die zentralasiatischen Nachbarn ein. Wirtschaftsformen, Lebensstil und viele ihrer Anschauungen wurden von den Han-Chinesen akzeptiert. Später übernahmen Mongolen und Mandschu sogar die Herrschaft über das Reich der Mitte, womit ein fruchtbarer Austausch begann. Als letzte der neu gestalteten Abteilungen Ostasiens im DLM wird diese kulturelle Interaktion ausschnitthaft sichtbar gemacht. Eröffnung So. 29. Sept. | 11.30 Uhr |
n Haus der Stadtgeschichte Di, Do, Fr: 10.00 bis 17.00 Uhr Mi: 14.00 bis 19.00 Uhr Sa. und So: 11.00 bis 16.00 Uhr Eintritt: 2,50 v
Haus der Stadtgeschichte Herrnstr. 61, OF Verehrt, verfolgt, vergessen – Hommage für Joachim Gottschalk Dr. Rosemarie Killius: Ideologie und Propaganda im deutschen Spielfilm der NS-Zeit. Bei den vier Veranstaltungen dieser außergewöhnlichen Filmreihe handelt es sich um Seminare, die inhaltlich aufeinander aufbauen. Nach einer Einführung durch die Dozentin werden die Filme vorgeführt und anschließend von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern analysiert und bewertet. Fr. 13. Sept./25. Okt./22. Nov. | 14.00 Uhr| Eintritt: 10 Euro | Anmeldung erwünscht bei der vhs OF (Mail: birgit.gruen@offenbach.de)
»Friede den Hütten! Krieg den Palästen!« Georg Büchners »Hessischer Landbote« und Offenbach im Vormärz (1815–1848) Anläßlich des 200. Geburtstages des Autors und Revolutionärs Georg Büchner steht im Mittelpunkt der Ausstellung die Offenbacher Zeitgeschichte der Jahre zwischen dem Ende der isenburgischen Herrschaft 1815/16 und der Berliner Märzrevolution 1848. Das umfangreiche Begelitprogramm finden Sie unter: www.offenbach.de 22. Sept. – 3. Nov. | Eröffnung: So. 22. Sept., 15.00 Uhr |
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sehenswert Klingspor-Museum Herrnstr. 80, OF, www.klingspor.de n Klingspor-Museum Di, Do, Fr: 10.00 bis 17.00 Uhr; Mi: 14.00 bis 19.00 Uhr; Sa und So: 11.00 bis 16.00 Uhr, Eintritt: 2,50 e, erm: 1,50 e
Preisgekrönte Arbeiten des Deutschen Designer Clubs 11. – 15. Sept.
„Blumen zum Geburtstag“ Das Klingspor-Museum feiert seinen 60. Geburtstag. Aus diesem Anlaß zeigen wir einen bunten Strauß von Büchern mit Pflanzendarstellungen. Die Motive umfassen ein Spektrum von floraler Ornamentik bei William Morris über die als Bestimmungsbücher gedachten Blumenbücher von Rudolf Koch und Josef Weisz, den zarten Blumenmotiven bei Henri Matisse bis hin zur höchst symbolischen Blütendarstellung im zeitgenössischen Künstlerbuch. Zum ersten Mal gezeigt werden farbige Zeichnungen von Else Klingspor aus Privatbesitz. 27. Sept- – 24. Nov. | Eröffnung: Fr. 27. Sept., 19.00 Uhr |
„Tierisch menschlich." Burgi Kühnemann Fabeln von La Fontaine Burgi Kühnemann hat sich dem Unikatbuch verschrieben. Malend, schreibend und collagierend verleiht sie literarischen Vorlagen eine neue Deutungsebene. Die Ausstellung widmet sich ihrer Auseinandersetzung mit den Fabeln La Fontaines. In ihren opulenten Malerbüchern verbindet sie die pointierten Texte aus dem 17. Jhd. mit treffsicheren bissigen Tierdarstellungen, die allzu Menschliches aufweisen. 13. Okt. – 24. Nov. | Eröffnung: So. 13. Okt. |
INS BESONDERE Schrift- und Buchkunst Gestern und Heute Symposium zum 60. Geburtstag des Klingspor Museums Offenbach Buch- und Schriftkunst haben im Zuge des Wandels in Gesellschaft und ihrer Medienlandschaft gravierende Änderungen erfahren. Auch das Museum ist mit seiner Thematik immer wieder neu zu erörtern und zu erklären. Das Symposium möchte keinen klassischen Rückblick unternehmen, vielmehr zielt es darauf, die Aktualität des Themenkreises Schrift und Buch im Kontext von Kunst und Gestaltung hervor zu heben. Es können nur einzelne Aspekte sein, die das Symposium beleuchtet; diese indes werden von Fachleuten vorgetragen, die damit aufzeigen, dass das Klingspor Museum ein international relevanter Ort ist, an dem über die Dinge von Schrift- und Buchkunst zu reden ist. Ein Fest für das Klingspor Museum, ein Zusammensein, das eingerahmt wird von einer Lesung durch Barbara Auer, die als renommierte Schauspielerin das Potential des Textlichen in den Beständen des Museums aufscheinen lässt; und von einem Vortrag des viel beachteten Verlegers Gerhard Steidl, der unverkennbare, markante Akzente in die Welt von Buch und Kultur gesetzt hat. 07./08. Nov. 2013 |Kosten 15,- Euro, erm. 10,- Euro pro Tag | Anmeldung bitte bis 20.10.2013: klingspormuseum@offenbach.de oder Tel. 069 8065 2164 m u t & l i e b e M ä rz / A p r i l / Ma i
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Hösti Cartoon
| 9.00 + 17.00 UHR
www.hoesti.de
Hösti Cartoons®
Entwicklung. Zukunft. Offenbach. Mit uns!
www.soh-of.de