MutundLiebe 042012 Leben in Rumpenheim

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Sept/okt/Nov 2012

m u t o4 liebe S t a d t m a g a z i n

Leben in Rumpenheim

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gude

Liebe Leserinnen und Leser,

ein Wagen mit Heu beladen fährt vorbei, auf den Feldern nebenan beginnt die Kartoffelernte. Der verwinkelte Altstadtkern mit Häusern und kleinen Höfen aus dem 17. Jhd. steht unter Denkmalschutz. Am Mainbogen erzählt das strahlend weiße Ensemble eines herrschaftlichen Schlosses in einem der ältesten Landschaftsparks Deutschlands von einer bedeutenden Vergangenheit. Ist das noch Offenbach? Ja, sicher und doch nicht ganz: Wir sind in Rumpenheim, einem Stadtteil mit eigener Geschichte und besonderer Atmosphäre. Älter als Frankfurt und kein bißchen verschlafen, gelingt hier die Symbiose aus alt und neu. Rumpenheimer Bürgerinnen und Bürger haben das historisch wertvolle Schloss vor dem Abriss gerettet und den Ort vor einer 70er Jahre Bausünde bewahrt. Erfolgreiche Bürgerbeteiligung seit 40 Jahren – das Ergebniss kann sich sehen lassen: Rumpenheim ist inzwischen ein Geheimtipp in Sachen Lebens- und Wohnqualität über die Grenzen Offenbachs hinaus. "Hier ist einfach pulsierendes Leben. Es ist kein Ort, wo die Leute schlafen." (P. Schneider). Feste im Schlosspark, Kultur im Mausoleum, Diskussionen im BIR-Treff, Kunst, Fußball und Reiten, langweilig ist es hier wirklich nicht. Und die gute Verkehrsanbindung sorgt für den Kontakt mit dem Rest der Welt. Es gibt viel zu entdecken in diesem "besonderen" Teil Offenbachs, deshalb ist unser kleiner Einblick auch umfangreicher geworden, als gedacht. Ausführlich erzählt das lesenswerte Buch "Rumpenheim & Waldheim – Lebendige Stadtteile von Offenbach" von Helmut Hill die ganze Geschichte. Wir bedanken uns insbesondere bei Angelika Amborn-Morgenstern, Irene van Heemstra, Helmut Hill, Henning Hehner, Wolfgang Uhl und Robert Elbe für ihre Beiträge, Informationen, Gespräche und Unterstützung. Thomas Lemnitzer hat das Thema fotografisch begleitet. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen unserer vierten Ausgabe.

Petra Baumgardt, Alexander Knöß, Wolfgang Malik

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thema Rumpenheim – Stadtteil mit Geschichte Helmut Hill, Historiker im Ehrenamt Neues Wohnen im Schloss Lebendige Vereine und Organisationen Reiterdorf Rumpenheim

G e s c h i c h t e n 11 Mit dem Zaren im Dampfbad 13 Die Ritter und Landgrafen von Hessen-Rumpenheim 18 Eilbestellung für Rumpenheimer Rahm- und Butterkuchen 20 26 40

Proj e k t Bürgerinitiative Rumpenheim (BIR) Mausoleum = Kulturherberge – wie verRUKt ist das denn? Afrika in Rumpenheim – Freude am Trommeln

k u ns t w e r k 4

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Rumpenheimer Kunsttage 2012 Schreibwerkstatt Klingspor Offenbach 'Neulich auf der Wäscheleine…' 'Der Weg der Steine…' Schmuckatelier Uhl m u t & l i e b e Sept/Okt/Nov 2012


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I m G e s p rä c h 42 Peter Schneider – Bürgermeister und Rumpenheimer 47 Tarek Al-Wazir – Zuhause in Rumpenheim-Rhein-Main Go u r m e t 51 Die italienischste Ecke Rumpenheims… 60 Trattodino

i nfo 53 100% Offenbach 54 Offenbach + Geocaching = Offencache.de 74 Relaunch: www.mulionline.de Gesundheit 56 1000 mutige Männer 59 62 64

Tipp Filmklubb Wein ins Vergnügen! Offenbacher Weinfest 2. Komische Nacht in Offenbach

H ö r b ar | e r l e b e n | s e h e nsw e r t 55 CD-Tipp 66 Veranstaltungen | Ausstellungen | MUT&LIEBE Auswahl m u t & l i e b e Sept/Okt/Nov 2012

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rumpenheim – stadtteil mit geschichte

n Bandkeramik-Gefäße aus der sogenannten Jungsteinzeit, der Grabfund eines Mädchens der Oberschicht aus der Bronzezeit und das hallstattzeitliche Wagengrab eines Keltenfürsten sind einige der wichtigsten Exponate im Haus der Stadtgeschichte zur Frühgeschichte Offenbachs. Sie zeugen davon, dass Rumpenheim über die Menschenepochen hinweg eine lange Siedlungsgeschichte hat und darüber hinaus aller Wahrscheinlichkeit nach weitreichende Handlungsbeziehungen unterhielt. Rumpenheim liegt auf einer Geländeerhöhung, was schon die Römer einlud sich nieder zu lassen, um sich vor den Fluten des Mains zu schützen. Es wird angenommen, dass sich Anfang des 6. Jahrhunderts Franken in der Region ansiedelten und zahlreiche Siedlungen gründeten. Die letzte Silbe „-heim“ im Ortsnahmen weist noch heute auf deren fränkische Herkunft hin. Über die Entstehung des Ortsnamens „Rumpenheim“ gibt es jedoch mehrere Theorien, die jedoch noch nicht historisch nachgewiesen werden konnten: Die einen sagen, es sei aus dem mittelalterlichen Wort „rumph“ hergeleitet, als Bezeichnung für gebogen oder gekrümmt und nimmt Bezug auf den Mainbogen. Andere meinen, er könne vom fränkischen Namen „Rumphrat" bzw. "Rumpho“ stammen und man 6

habe die Siedlung nach „Rumphos heim und seinen Leuten“ benannt. Wieder andere Forscher halten es für möglich, dass Rumpenheim nach der Rumpia (ein zweischneidiges Schwert aus der römischen Provinz Thrakien) benannt wurde, da möglicherweise thrakische Soldaten in einem römischen Reiterkastell in Rumpenheim stationiert waren. 770 schenkte ein gewisser Gunthart dem mächtigen und einflussreichen Kloster Lorsch zu Ehren des heiligen Nazarius ein Almosen in Form eines Weinbergs in Rumpenheim. Dies war die erste urkundliche Erwähnung des Ortes Rumpenheim. Offenbach wurde mehr als 200 Jahre später erstmals beurkundet und selbst Frankfurt ist erst 14 Jahre später urkundlich erwähnt worden. 16 weitere Schenkungen aus Rumpenheim folgten an das Kloster Lorsch. Um 850 besaß das Kloster 600 bis 700 Morgen Land am Mainbogen. Das Kloster konnte die großen Besitztümer jedoch nicht mehr selbst verwalten und belehnte einen Teil des Grundbesitzes an „schlagkräftige“ Ritter oder Adlige. Diese verwalteten und unterhielten die Gebiete, ähnlich wie ein Pächter, und boten dem Kloster im m u t & l i e b e Sept/Okt/Nov 2012


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Gegenzug weltlichen Schutz. Damals waren Lehen, Schenkungen und eine kluge Heiratspolitik wichtig für die Sicherung der Machtstellung der einzelnen Herrscher, aber auch Abteien, Klöster und Bistümer. Die „Beschenkten“ waren dankbar und verteidigten

genes Land bewirtschafteten), lag im Maingau (später Rotgau). Ein Märker konnte nur sein, wer seine familiären Wurzeln in der Mark hatte und in ihr auch Feld und Wiesen als Eigentümer besaß.

„ihr“ Land gegenüber Aggressoren. Doch durch das Absinken der Macht der Kaiser und Teilverkäufen aus dem Lorscher Grundbesitz sank der Einfluss des Klosters im Reich. Lehensträger verweigerten in der Folge die Treue und sahen das belehnte Land als ihr rechtmäßiges Eigentum.

Im Jahre 932 wurde bereits erstmals ein Fährbetrieb über den Main in Rumpenheim in einer Schenkungsurkunde von Heinrich I. beschrieben. Eine weitere historische Erwähnung der Fähre gab es durch die Hanauer Gräfin Katharina Belgica in einem Brief an Kaiser Ferdinand II. in dem sie im Jahre 1621 die Zerstörung der Fischernahen und Nähen beklagt, die für eine Überfahrt über den Main benötigt würden. Hintergrund dieser Zeilen war ein Krieg, der ganz Europa ins Chaos stürzte.

Um 1232 übernahm der Erzbischof von Mainz sämtliche Rechte und Liegenschaften des Klosters und überließ den in Rumpenheim erworbenen Besitz den Herren von Dornberg als Lehen. Als die Linie ausstarb, fielen die Ländereien an die Herren von Hanau. In der Folge wurde über 600 Jahre lang sämtliche politische Entscheidungen für Rumpenheim in der Kinzigstadt getroffen. Die Ortschaft und Ländereien von Rumpenheim wurden zwar unter den Adelsgeschlechtern zu Hanau und Kronberg im gegenseitigen Wechsel belehnt, vererbt oder verschenkt, blieben jedoch zuletzt im Besitz des Hauses Hanau-Münzenberg und später Hanau-Lichtenberg. Rumpenheim gehörte auch zur Markgenossenschaft der sogenannten Bieger Mark, die um 1385 erstmals schriftlich erwähnt wurde. Die Gütergemeinschaft von sogenannten Märkern (Grundbesitzer, die ihr eim u t & l i e b e Sept/Okt/Nov 2012

Der Dreißigjährige Krieg wütete auch am Mainbogen: Plünderung, Elend, Pest, Tod und Verwüstung suchten die Ortschaften heim und viele Menschen mussten ihr Leben lassen. Insbesondere an einem so markanten Grenzgebiet wie am Mainbogen, zwischen der Grafschaft Hanau und dem Erzbistum Mainz, war die Bevölkerung der ständigen Willkür neuer Eroberer ausgesetzt. Der Mainzer Erzbischof, der Rumpenheim eigentlich nur an die Hanauer belehnt hatte, versuchte, das Land wieder zu erlangen, um die protestantischen Einwohner so wieder dem katholischen Glauben zurückzuführen. Rumpenheim blieb aber protestantisch und unter der Herrschaft der Hanauer Linie. 7


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1673 wurde der Hanauer Regierungs- und Kammerpräsident von Edelsheim vom regierenden Grafen Kasimir mit Rumpenheim erblich belehnt. Von Edelsheim erbaute direkt am Main ein stattliches Herrenhaus. Die Hanauer Linie starb 1736 aus. Der ehemalige Besitz der Hanau-Münzenberger und der Hanau-Lichtenberger wurde aufgeteilt und an die Landgrafen zu Hessen-Kassel bzw. Hessen-Darmstadt verteilt. Rumpenheim fiel so an Hessen-Kassel, wurde aber aufgrund familiärer Konflikte weiterhin autonom von Hanau verwaltet. In Rumpenheim ließen sich die nicht-regierenden Familienmitglieder der Landgrafen und späteren Kurfürsten nieder und erweiterten das von Herrn von Edelsheim erbaute Herrenhaus zum Rumpenheimer Schloss. Zwischen 1806 und 1812 war Rumpenheim sogar unter französischer Verwaltung, als Napoleon das Kurfürstentum auflöste und kurzzeitig unter Frankfurter Verwaltung. Nach der Niederlage Napoleons während der Völkerschlacht bei Leipzig wurde

1821 wurde Hanau als Provinz in das Kurfürstentum Hessen-Kassel einverleibt. Die autonome Sonderstellung endete, Rumpenheim gehörte nun zum Kreis Hanau und war eigenständige Ortschaft. 1866 kämpfte das Haus Hessen-Kassel an der Seite Österreichs im preußisch-österreichischen Krieg. Der Großherzog von Hessen-Darmstadt schloss sich Preußen an, das den Konflikt für sich entscheiden konnte. In der Folge wurde das Kurfürstentum Hessen-Kassel aufgelöst und dem preußischen Hoheitsgebiet zugeführt.

Kurfürst Wilhelm I. von Hessen-Kassel wieder in seinen alten Stand eingesetzt. 1819 wurde die Bieger Mark in direkter Folge des Wiener Kongresses aufgelöst und der gemeinsame Grundbesitz nach Anzahl der Märker an die 11 Markgemeinden verteilt. Aus dieser Zuteilung heraus wurde die Gemarkung Rumpenheim um den Rumpenheimer Wald (heute bekannt als „Lohwald“ bzw. „An den Eichen“), bis hin zum Bieberer Aussichtsturm, der heute noch auf Rumpenheimer Gemarkung liegt, erweitert.

heute bebauten Siedlungen Hans-Böckler-Siedlung, Waldheim, Biebersee und „An den Eichen“ (Lohwald), Neuer Friedhof, sowie die Felder um die Käsmühl' bis hin zum Bieberer Aussichtsturm. Nach Ende des 1. Weltkriegs und Gründung des Volksstaates Hessen wurde Rumpenheim dann eigenständige Ortschaft im Kreis Offenbach.

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Die südlich des Mains gelegenen Gebiete wurden am 2. November 1866 in die Verwaltungsobrigkeit des Großherzogtums Hessen-Darmstadt eingegliedert. Die Gemarkung Rumpenheim umfasste um 1897, entlang der Bürgeler, Bieberer und Mühlheimer Ortsgrenze nahezu den gesamten Mainbogen mitsamt dem Gebiet des heutigen Schultheis-Weihers, den

Um 1911 wurde vom Lebensmittelgroßhändler Jakob Latscha (als eine der ersten „Supermarktketten“ der Region den älteren Offenbachern noch ein Begriff ) die Kolonie Waldheim gegründet. Die Idee war, dass m u t & l i e b e Sept/Okt/Nov 2012


mut&liebe die Menschen Eigentum erhalten und sich dort am Rande der Stadt von der schweren Arbeit jener Zeit erholen sollten. Für den Rumpenheimer muss es damals wie ein vorgezogener Aprilscherz geklungen haben, als am 23. Dezember 1941 vom Reichsstatthalter Jakob Sprenger erlassen wurde, dass die Gemeinde am 1. April 1942 in die Stadt Offenbach eingegliedert werden solle. Auf dem Areal von Fechenheim und dem Bürgel-Rumpenheimer Mainbogen sollte ein Industriekomplex gebaut werden. Um die bürokratischen Eigentumsverhältnisse zu umgehen, wurde Rumpenheim kurzerhand eingemeindet. Nach dem 2. Weltkrieg wurde von sieben Rumpenheimer Patrioten versucht, diesen Eingemeindungsakt umzukehren. Doch der Antrag auf Ausgemeindung Rumpenheims aus der Stadt Offenbach hin zur Selbständigkeit wurde in einer am 13. September 1950 einberufenen Bürgerversammlung mit großer Mehrheit abgelehnt.

Die Rumpenheimer Gemarkungsgrenze hat sich im Laufe der Jahrtausende durch Schenkung, Lehen, Erbhöfe, Grenzverschiebungen und Verkäufe mehrmals verändert. Schon immer war der Stadtteil aber ein wichtiger Verbindungsweg zwischen den Ufern des Mains und die Lage hat schon früh zur Besiedlung geführt. Die Menschen in Rumpenheim waren durchaus gesegnet mit guten Äckern, die sie bewirtschaften konnten. Die Rumpenheimer haben über die Jahrhunderte hinweg gelernt, sich den Gegebenheiten des Wandels zukunftsorientiert hinzugeben, aber dabei ihre Tradition und Geschichte nicht m u t & l i e b e Sept/Okt/Nov 2012

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vergessen. Heute gehört Rumpenheim aufgrund der idyllischen und ländlichen Struktur, aber auch der im Vergleich zu anderen Stadtteilen eher weniger durch Fluglärm belastete Wohngegend, zu den am schnellsten wachsenden Stadtteilen Offenbachs.

helmut hill historiker im ehrenamt

von Alexander Knöß Helmut Hill beschäftigt sich seit über 50 Jahren leidenschaftlich mit der Geschichte Rumpenheims und ist Herausgeber des lesenwerten Buchs „Rumpenheim & Waldheim – lebendige Stadtteile von Offenbach am Main“. n Helmut Hill wurde am 7. November 1938 im noch selbständigen Rumpenheim geboren. Er besuchte die Wilhelm-Mittelschule in Offenbach, machte ab 1955 eine Ausbildung als Starkstromelektriker bei der Firma Siemens und besuchte anschließend die Berufsaufbauschule an den Gewerblich-technischen Schulen in Offenbach. Die Hochschulreife erarbeitete er sich 1963 am Hessenkolleg in Wiesbaden im Rahmen des Zweiten Bildungsweges und studierte dann auf das Lehramt an beruflichen Schulen an der TH in Darmstadt mit Schwerpunkt Elektrotechnik, Physik und Politik. 1967 heiratete er die Urenkelin des früheren Rumpenheimer Bürgermeisters Pohl, Gisela Stolzenburg, mit der er bis heute glücklich verheiratet ist. Sein zweites Staatsexamen folgte 1969 und er wurde Berufsschullehrer an der August-Bebel-Schule in Offenbach. 1980 wurde er nach mehrjähriger Stellvertretung zum Leiter der August-Bebel-Schule ernannt und führte die Tätigkeit bis in den Ruhestand 2002 aus. Helmut Hill war und ist in einer langen Liste ehrenamtlicher Tätigkeiten bei der IHK, in der SPD, in Ar9


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Helmut Hill sammelt, schreibt und erzählt die Geschichte Rumpenheims.

beitsgemeinschaften überregionaler Gremien der beruflichen Bildungsarbeit und nicht zuletzt im Offenbacher Geschichtsverein engagiert. Sein ehrenamtliches Lebenswerk fokussierte sich jedoch auf seinen Heimatort. Schon in frühen Jahren interessierte er sich für die Geschichte Rumpenheims. Er verfasste im Alter von 17 Jahren als Abschlussarbeit der Wilhelm-Mittelschule in Offenbach eine ausführliche Darstellung zur Rumpenheimer Geschichte. Für sein heimatkundliches Engagement wurde er im Jahr 1955 von Stadtrat Gebhard ausgezeichnet. Seine Leidenschaft für das Sammeln historischer Daten und Memorabilien zur Geschichte Rumpenheims war geboren, wurde Grundstein seiner ehrenamtlichen Archivarbeit und fester Bestandteil seines Lebens. Es folgten über 38 Textveröffentlichungen in 12 Publikationen und über 15 Vorträge zur Geschichte Rumpenheims.

Für sein langes, ehrenamtliche Wirken und Engagement wurde er 2007 vom Oberbürgermeister Horst Schneider mit der Bürgermedaille geehrt. Als Mitglied der Kommission zur Durchführung der Ausstellung „Schloss-Kirche Rumpenheim“ im Haus der Stadtgeschichte in Offenbach zur 250-Jahr-Feier der Schlosskirche im Jahr 2006 war er ebenso engagiert, wie als Herausgeber des Buches „Rumpenheim & Waldheim – lebendige Stadtteile von Offenbach am Main“. Das sehr interessante Buch wurde mit viel Mut und Liebe zum historischen Detail und einer über 50jährigen Sammelleidenschaft vorbereitet und zusammengestellt. Ein Lebenswerk, das von vielen Autoren, Entscheidern, Fotografen, Institutionen und Helfern unterstützt wurde und einen ganzheitlichen Blick auf den Stadtteil Rumpenheim wirft. Es ist beim Herausgeber und im Offenbacher Buchhandel zu erwerben. Weitere Informationen unter www.hill-rumpenheim. de. A N Z EIGE

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mit dem zaren im dampfbad

und mit der blech-

büchse in der floßrinne von Angelika Amborn-Morgenstern Familientreffen in Rumpenheim, und der Zahr langweilte sich. Der Bade- und Teepavillon im Park, in dem er mit Blick auf den Main seinen Tee trank, hatte den internationalen Gästen wenig zu bieten. n Seit Jahren besuchte Alexander III. seiner Frau Dagmar zuliebe regelmäßig deren Familie im Landgrafenschloss zu Rumpenheim. Doch diesmal schwor er, erst dann wieder zu kommen, wenn im Badehaus eine Gästeattraktion eingebaut würde, ein Dampfbad im Keller. Seine Drohung hat gesessen. 1843 wurde das Bad eingeweiht und die Rumpenheimer Verwandtschaft war damit konkurrenzfähig. Fast sechzig Jahre, bis zu ihrem Umzug nach Kronberg, genossen sie und ihre Gäste diesen Badespaß, an den heute nichts mehr erinnert. Die Reste, des nach dem Zweiten Weltkrieg in sich zusammengefallenen Teehauses, wurden in den fünfziger Jahren abgetragen und der Platz eingeebnet. Kaum waren die Landgrafen nach Kronberg gezogen, eroberten die Rumpenheimer das Mainufer unterhalb des Schlossparks, grotesker Weise „Schlammloch“ genannt, für ihre Badebedürfnisse. 1912 begannen die Bauarbeiten. Die Gemeinde Rumpenheim legte einen Zugangsweg vom Mainuferweg Richtung Mühlheim an, befestigte ein Areal von 135 Quadratmetern und installierte davor zwei Pontons. Darauf errichtete sie eine Badeanstalt aus Holz, die im Herbst zum Überwintern in den Offenbacher Hafen geschleppt wurde. Die Rumpenheimer waren zufrieden. Mit 50 Pfennig waren sie dabei. Karten gab es bei Friedrich August Hill. Er betrieb nicht nur die Fähre, sondern m u t & l i e b e Sept/Okt/Nov 2012

jetzt auch noch das Bad, das acht Sommer lang ein großer Erfolg war. Er, sein Sohn Fritz und Wilhelm Strohl verkauften Hunderte von Karten. Die meisten Badegäste kannten Wasser nur vom Brunnen und der Waschschüssel. Im Main wild zu baden, war verboten, denn die Schwimmtechnik beherrschten damals nur Wenige. Die Möglichkeit, bei Hill jetzt offiziell baden zu können, war für die Rumpenheimer eine Attraktion. Sie brauchten nicht mehr neidisch nach Offenbach zu schielen, wo es schon seit über 100 Jahren verschiedene Badeanstalten gab. Mit dem Badebillet in der Hand und dem geringelten Einteiler im Gepäck konnte der Badespaß beginnen. Das Umziehen in einer der beiden Kabinen war eine wackelige Angelegenheit, denn das Bad schaukelte ja auf den Pontons. Dann ging es in die Badekästen, von denen sechs für Erwachsene und nur eins für Kinder bestimmt war. Bei den Ausmaßen der gesamten Anlage von nur sieben mal dreizehn Metern kann man sich vorstellen, dass das Baden hier mit Schwimmen nichts zu tun hatte und die Bezeichnung „Aalkästen“ be11


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© Haus der Stadtgeschichte

rechtigt war. Zum Schwimmen hätte noch ein Anbau aus vier Laufstegen im Karree verlegt gehört, auf den man hier verzichtete. Die Rumpenheimer mussten sich also zum Schwimmen eine andere Stelle suchen und fanden sie. Als 1921 die Schleuse gebaut wurde, entstanden gleich zwei ideale Badeplätze: Die gemauerte Floßgasse direkt an der Schleuse, die für besonders Mutige zum Schwimmen und Tauchen interessant war, und die Sand- und Kiesaufschüttung vor der Hochwasserschutzmauer unterhalb der früheren Bootshalle und jetzigen Reitanlage. Hier war ein relativ flacher Badeplatz entstanden, zu dem eine kleine Treppe ins Wasser führte. Die Stelle war zum Schwimmen ideal, weil man nach mehreren Zügen immer noch Boden unter den Füßen hatte. Die Rumpenheimer Kinder und Jugendlichen waren anspruchslos und erfinderisch. Sie brauchten weder Badeanzüge, noch Umkleidekabinen, Kleiderspinde, 12

Schwimmlehrer, Einkaufskioske oder professionelle Schwimmhilfen. Zu ihrer Badeausrüstung gehörten eine Wolldecke – Kolter genannt – Wasserflasche, Brot, Dreschmaschinenkordel, Blechbüchse, Schlauchreif und Sicherheitsnadel. Das Schwimmen lernten sie spielerisch von den Großen. Das Dreschmaschinenseil wurde zwischen zwei Büsche oder Bäume gespannt und die Kleider darüber gehängt. Die Mädchen rafften ihre Hemden oder Schürzen zwischen den Beinen mit einer Sicherheitsnadel zusammen und gingen mit den Buben 'die Blechbüchse auf dem Rücken' oder den 'Schlauch auf dem Bauch' in der Main. Den Schlauch hatten sie aus einem Traktorreifen ausgebaut. Durch ein aufgelegtes Brett konnte er in eine Art Luftmatratze umfunktioniert werden. Nach dem Motto 'geklaude Kersche schmegge am besde' ging es dann mit dem Brett auf die andere Mainseite und man genoss die Kirschen von Bischofsheimer Bäumen. m u t & l i e b e Sept/Okt/Nov 2012


mut&liebe Als Mitte der zwanziger Jahre überall in Offenbach und nebenan in Bürgel neue Schwimmbäder entstanden, wurde Karl Schorpp aus Rumpenheim der eigene Rückstand bewusst. Der Fräser aus der Breite Str. 2 stellte am Ufer neben der Schleuse Umkleidekabinen und einen Bretterzaun auf und hoffte, damit sein großes Geschäft zu machen. 1926 jedoch wurde das Baden im Main bei Rumpenheim vom Hessischen Kreisamt in Offenbach verboten. Warntafeln und Polizeirazzien sollten für die Einhaltung des Verbots sorgen. Doch die Kinder und Jugendlichen ließen sich nicht einschüchtern. Während sich in Offenbach Ende der fünfziger Jahre wegen des verschmutzten Wassers niemand mehr in den Main traute, war in Rumpenheim noch immer Badebetrieb. Später wurden die alten Steinstufen zugeschüttet und die Rumpenheimerinnen und Rumpenheimer zum Umdenken gezwungen. Das Badeleben in Rumpenheim hat ein Ende. Über das Dampfbad der Landgrafen ist Gras gewachsen und ein letzter Beweis für das Floßgassenschwimmen sind ein paar wenige Mauerreste am Mainufer. Direkt oberhalb des alten Badeplatzes gibt es jetzt ein neues Freizeitangebot: Reiten.  Auszug aus: „Rumpenheim und Waldheim, Lebendige Stadtteile von Offenbach am Main“ Herausgeber: Helmut Hill CoCon-Verlag, Hanau ISBN 978-3-37774-25

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die ritter und landgrafen von hessen-rumpenheim

n Es heißt, dass es sich beim Rumpenheimer Wagengrab eines Keltenfürsten um die letzte Ruhestätte des ersten Fürsten Offenbachs handelt. Schon die erste urkundliche Erwähnung Rumpenheims 770 zeugt davon, dass es in und um Rumpenheim schon einflussreiche Menschen gab, ohne dass jedoch näheres von ihnen für die Nachwelt verzeichnet wäre. Immer wieder wurden Schenkungen und Lehen in Rumpenheim vergeben und Erbhöfe hinterlassen, ohne eine direkte Rumpenheimer Adels- oder Herrscherlinie ausmachen zu können. Um etwa 1210 wurde mit Eberhard von Rumpenheim erstmals ein Rittergeschlecht benannt. Der Ritter begründete eine Dynastie die 16 Generationen, bis zu Anfang des 17. Jahrhunderts, bestand hatte. Die Familienmitglieder waren treue Vasallen der einflussreichen Hanauer Reichsgrafen. Sie dienten ihren Herrschern unter anderem als Krieger, Schultheisens (Bürgermeister), Richter und Amtmänner. Mitte des 16. Jahrhunderts wurde Johann von Rumpenheim sogar zum Stadtkommandanten von Frankfurt ernannt. Das idyllische Dorf lag zwar im Machtbereich der Hanauer Grafen, die dem Ort jedoch keine größere Bedeutung schenkten. Das änderte sich, als Johann Georg Seiffert von Edelsheim im Jahr 1678 für seine Treuen Dienste für den Grafen Fürst Casimir von Hanau-Lichtenberg mit der Ortschaft Rumpenheim belehnt wurde. Von Edelsheim kaufte verschiedene zusammenhängende Güter in Rumpenheim und erbaute am Main ein Herrenhaus mit zwei Stockwerken. 1736 fiel der Münzenberger Besitz der Hanauer Linie (und damit auch Rumpenheim) an das Kurfürstentum Hessen-Kassel. Prinz Karl, Sohn des Landgrafen

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Friedrich II., erwarb den Edelsheimer Besitz von dessen Erben und stellte das Herrenhaus seiner Mutter, Landgräfin Marie von Hessen-Kassel, zur Verfügung.

Rumpenheim gehört zum Kurfürstentum Hessen-Kassel Landgräfin Marie war die Tochter von König George II. von Großbritannien und wurde 1723 geboren. Sie wurde im Alter von sechs Jahren – aus politischen Gründen – bereits dem Erbprinzen Friedrich von Hessen-Kassel versprochen, den sie schließlich am 27. Juni 1740 heiratete. Mit der Geburt der Söhne Wilhelm, Karl und Friedrich schien die Linie gesichert und damit auch die Erbfolge. Später sollte Wilhelm der erste Kurfürst zu Hessen-Kassel werden, Karl der Vizekönig von Norwegen und Friedrich Gouverneur der Festung Maastricht. Die Konvertierung des Erbprinzen Friedrich II. zum katholischen Glauben brachte das protestantische Adelsgeschlecht Hessen-Kassel jedoch ins Wanken. Ein solcher Religionswechsel war zu jener Zeit nicht vorstellbar und die Ehe wurde getrennt. Der amtierende Landgraf Wilhelm VIII. veranlasste daraufhin, dass die Kinder in der Obhut seiner Schwiegertochter Marie von Hessen-Kassel blieben und sorgte dafür, dass die Erziehung protestantisch und damit auch im britischen Sinne weiter geführt wurde. Mit diesem Akt versuchte der Herrscher seine Thronfolge, die Macht und das Herrschaftsgebiet zu sichern. 14

Landgräfin Marie wurde als Vormund des Kronprinzen Wilhelm IX. bestimmt und bekam bis zur Volljährigkeit des Kronprinzen die Regentschaft der ehemaligen Grafschaft Hanau-Münzenburg übertragen. Sie übernahm in Hanau die Leitung der Ratssitzungen und führte die Regierungsgeschäfte. Aus Angst vor Racheakten von Landgraf Friedrich II. ersuchte sie Schutz bei ihrem Neffen König Georg III. von England, der ihr Regimenter als Leibgarde zur Verfügung stellte. Landgräfin Marie wohnte zumindest in den Sommermonaten in Rumpenheim, wo ihr Sohn Karl das Herrenhaus mit zwei Anbauten zu einem Schloss erweitert hatte. Nachdem sie 1772 starb, überließ Prinz Karl den gesamten Rumpenheimer Besitz seinem jüngsten Bruder Prinz Friedrich für 70000 Gulden. Friedrich bestimmte das Schloss zum künftigen Familiensitz und begann sofort damit, es nach und nach durch Seitenflügel mit jeweils abschließenden Pavillons zu erweitern.

Im britischen Königshaus fließt Rumpenheimer Blut Landgraf Friedrich und seine Frau Caroline Polyxene von Nassau-Usingen wohnten im Schloss und waren die Begründer der Hessen-Rumpenheimer Linie, standen jedoch nie in einer Regentschaft. Sie bekamen insgesamt acht Kinder, von denen jedoch zwei sehr früh verstarben. Durch eine geschickte Heiratspolitik erweiterte und festigte Friedrich die familiären Verbindungen in die europäischen Adelshäuser: So ehem u t & l i e b e Sept/Okt/Nov 2012


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lichte der erstgeborene Sohn Wilhelm die dänische Prinzessin Louise Charlotte von Dänemark. Sie bekamen zusammen fünf Töchter und einen Sohn, der später die Prinzessin Anna von Preußen heiratete. Wilhelms Tochter Louise von Hessen heiratete König Christian IX. von Dänemark. Aus dieser Ehe stammt Alexandra, Prinzessin von Dänemark, die später König Eduard VII. von Großbritannien heiratete. Ihr Sohn hieß König George V. und war der Großvater von Queen Elizabeth II.

seinen sechs noch lebenden Kindern. Die sechs Geschwister vereinbarten, alle zwei Jahre im Rumpenheimer Stammsitz ein Treffen stattfinden zu lassen, an dem die Familien zusammenkommen sollten. Und so reisten weite Teile des europäischen Hochadels jahrzehntelang aus den Höfen der Hauptstädte nach Rumpenheim. Sie genossen es ohne strenge Etikette und politisches Protokoll miteinander Kontakte zu pflegen, sich auszutauschen und an gemeinsamen Musikabenden oder Lesungen zu amüsieren.

Doch auch die Großmutter von Queen Elizabeth II. stammte aus der direkten Linie des Landgrafen Friedrich ab. Die jüngste Tochter, Auguste von Hessen, heiratete Herzog Adolf von Cambridge. Deren Enkelin heiratet später König George V. und geht später als Queen Mary von Großbritannien in die Geschichte ein. Schon als Baby besuchte sie mit ihren Eltern Rumpenheim und sollte dies noch sieben Mal tun. Doch auch die restliche Familie und deren Nachkommen verteilen sich über die Adelshäuser ganz Europas und hielten zunächst einen engen Kontakt untereinander.

Sie lebten am Main nahezu in völliger Zurückgezogenheit. In Rumpenheim waren sie Menschen und hatten nicht selten das Gefühl von Heimweh, wenn sie vom Schloss am Main sprachen. Aufgrund des Platzmangels wurde auf Hofdamen, Gouvernanten und eine große Anzahl von Dienerschaften verzichtet, so dass die Kinder im Vergleich zur höfischen Etikette tun konnten, was sie wollten.

Und alle kamen sie nach Rumpenheim Rumpenheim war zwar nicht der Lebensmittelpunkt der Landgrafenfamilie zu Hessen-Rumpenheim, aber immer wieder ließen sich die Herrschaften – meist in den Sommermonaten - für eine kurze Zeit am Main nieder. Friedrich selbst lebte die längste Zeit im Rumpenheimer Schloss. Nach seinem Tod 1837 wurde er in der Familiengruft im Schlosspark beigesetzt und hinterließ das Schloss als gemeinschaftlichen Besitz

Zu den regelmäßigen Besuchern des kleinen Ortes Rumpenheim zählten neben den Kindern und Enkeln Friedrichs und Carolines, unter anderem die Enkelin Adelheid von Anhalt mit ihrem Mann Herzog Adolf von Nassau und Großherzog von Luxemburg; Christian IX. König von Dänemark mit der Enkelin Königin Louise, sowie deren Kinder, Urenkel König Friedrich VIII. von Dänemark; der Urenkelin Alexandra mit ihrem Mann König Eduard VII. von Großbritannien; König Georg I. von Griechenland; der Urenkelin Dagmar mit ihrem Mann Zar Alexander von Russland und der Enkelin Thyra mit dem Kronprinzen Ernst August von Hannover. A N Z EIGE

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Beim Fürstentag in Frankfurt im Jahr 1862 besuchte Kaiser Franz Joseph aus Wien nicht zum ersten Mal Rumpenheim. Im Jahr 1863 ist Prinz Wilhelm von Glücksburg-Sonderburg, ein Sohn von König Christian IX. von Dänemark und seiner Frau Louise von Hessen aus der Rumpenheimer Linie, anlässlich der Rumpenheimer Familientage von einer griechischen Delegation abgeholt worden, nachdem er von der griechischen Nationalversammlung zum König gewählt wurde. Er regierte als König Georg I. von Griechenland von 1863 bis 1913. Am 22. April 1898 wurde Prinzessin Margarete von Preußen in Rumpenheim anlässlich ihres Geburtstages von ihrer Mutter, Kaiserin Victoria, und ihrem Bruder Kaiser Wilhelm II., Deutscher Kaiser und König von Preußen mit seiner Frau Kaiserin Auguste Viktoria besucht. Das Kronprinzenpaar aus Griechenland war im gleichen Jahr die letzten verzeichneten europäischen Monarchen, die das Schloss in Rumpenheim besuchen sollten.

Der Rumpenheimer „König“ Aber auch die Politik hielt mit den Jahren Einzug und so kam es zum Bruch der großen Familie, als der deutsch-dänische Krieg und der sogenannte Deutsche Krieg sie spaltete. Kurhessen fiel im Jahr 1866 an Preußen und Rumpenheim wurde dem Großherzogtum Hessen-Darmstadt zugeschlagen. Im Rumpenheimer Schloss war man seitdem offen für alle Kritiker und Gegner des preußischen Königshauses 16

und einen gewissen Otto von Bismarck, der als Gesandter Preußens zuvor oftmals Gast im Rumpenheimer Schloss war. Doch die Familie versöhnte sich wieder und die Landgrafen von Hessen-Kassel wurden im Gegenzug durch die Anerkennung der Annektierung ihres Landes durch Preußen mit Besitz und Geld entschädigt. Am 6. Januar 1875 starb Friedrich Wilhelm von HessenKassel ohne männliche Nachkommen als letzter Kurfürst im Deutschen Reich. Das gesamte Erbe (samt Schloss Philippsruhe zu Hanau und Stadtschloss in Fulda) ging auf das Haus Hessen-Rumpenheim über. Landgraf Friedrich Wilhelm (Urenkel von Friedrich) führte nun das kurfürstliche Haus. Nachdem ihm das Prädikat „Königliche Hoheit“ verliehen wurde, zog er es vor, das Schloss Philippsruhe zu einem – eines „Königs“ angemessenen - stattlichen Herrschaftssitz auszubauen und das Rumpenheimer Schloss zu verlassen. Landgraf Friedrich Wilhelm starb bereits 1888, so dass der Landgrafentitel an seinen Bruder Alexander überging. Der blinde Landgraf Alexander, der ein großer Musiker war, gab nach einer nicht standesgemäßen Heirat seinen Titel an seinen Bruder Friedrich Karl weiter. Die unverheirateten Prinzen Wilhelm und Georg von Hessen lebten bis zu ihrem Tod in Rumpenheim. Das Schloss fiel nun an die jüngste Tochter Landgraf Friedrichs, Auguste von Hessen, Herzogin von Cambridge, die es aber nicht bewohnte. Erst im Jahr m u t & l i e b e Juni/Juli/August 2012


mut&liebe 1893 zog Landgraf Friedrich Karl von Hessen-Kassel (Ur-Enkel von Landgraf Friedrich) mit seiner Frau Margarethe von Preußen in das Anwesen am Main. Prinzessin Margarethe von Preußen war die Tochter des deutschen Kaisers Friedrich III. und seiner Frau Kaiserin Victoria, Prinzessin von Großbritannien. 1902 verließen der Landgraf, seine Frau und ihre sechs Kinder das Schloss wieder und waren dessen letzten Bewohner. Sie bezogen das Schloss Friedrichshof in Kronberg, den Witwensitz der Kaiserin Victoria, die 1901 gestorben war. Das Rumpenheimer Schloss selbst wurde 1921 unter Denkmalschutz gestellt und am 20. Dezember 1943 durch Bombenangriffe teilzerstört. Landgraf Friedrich Karl wurde im Frühjahr 1918 vom finnischen Landtag zum König von Finnland gewählt. England und Frankreich sahen jedoch die Wahl des

Geschichten

Schwagers von Kaiser Wilhelm als Verstoß gegen die erklärte Neutralität des neuen finnischen Staates. Daraufhin verzichtete Friedrich Karl am 14. Dezember 1918 auf den finnischen Thron und Finnland wurde eine Republik. Im Rückblick auf die Geschichte der Entwicklung der Linie Hessen-Rumpenheim wäre es fast schon vermessen zu behaupten, Queen Elizabeth II. wäre demnach eine Rumpenheimerin oder durch die Eingemeindung sogar Offenbacherin. Aber fest steht sicher, dass sich ihre Linie auf die Hessen-Rumpenheimer zurück verfolgen lässt. Es läge zumindest nahe, das 60. Thronjubiläum der Queen auch in OffenbachRumpenheim zu feiern. Zumal der Landgraf Moritz von Hessen und seine Familie nach wie vor einen regen Kontakt zur englischen Königsverwandtschaft unterhalten. A N Z EIGE

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Geschichten

© Ingrid

Walter

eilbestellungen für rumpenheimer rahmund butterkuchen von Ingrid Walter | Walter Wortware |

n Ich besitze ein handgeschriebenes Telegramm, mit dem die Königin von Württemberg Kuchen aus Rumpenheim bestellt. Es ist an die „Hofbäckerei Rumpenheim Josef Wolf, Pohls Nachfolger“ gerichtet. Die Königin war ein regelmäßiger Gast im Rumpenheimer Schloss, als dort noch die feinen Herrschaften ein- und ausgingen. Auf die guten Backwaren, die sie im Schloss kennengelernt hatte, wollte sie wohl auch später nicht verzichten. Das Rumpenheimer Schloss übte seit Kindertagen eine besondere Faszination auf mich aus, einmal weil es irgendwie mit meiner Familiengeschichte verwoben war und dann, weil es ein geheimnisvoller, verbotener Ort war. Die durch die Bäume schimmernde sandsteinrote Ruine wirkte unheilvoll und lockend zugleich. Einer der wenigen Orte im Schlosspark, der nicht erkundet werden konnte. Denn es bestand Einsturzgefahr, wie auf Warnschildern zu lesen war. Manchmal wagte ich mich mit meinen beiden Brüdern heran, um Goldfische im Schlosshofbrun18

nen zu fangen, oder um nach einem Schlupfloch im Mauerwerk zu suchen. Einmal waren ein paar Steine aus den zugemauerten Fenstern herausgebrochen. Heimlich still und leise kletterten wir hinein. Wir drangen von der Parkseite, unterhalb des kleinen Hügels mit dem steinernen Thron, in den quadratischen Eckbau, der den Seitenflügel mit dem Mittelbau verbindet. Überrascht standen wir in einer hellen hohen Halle mit schönem Gewölbe. Der Raum war merkwürdig unversehrt und eine schmale Treppe führte nach oben in irgendwelche Gemächer. Nacheinander stiegen wir drei langsam nach oben, um die Treppen nicht zu sehr zu beanspruchen. Oben schauten wir dann direkt in die Baumkronen. Denn das Dach fehlte ja. Es war Brandbomben zum Opfer gefallen. Wir untersuchten jeden Winkel und fragten uns, wo wohl der runde Tisch mit den Löwenfüßen gestanden haben mochte und wo der Barockstuhl, auf dem m u t & l i e b e Sept/Okt/Nov 2012


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die Porzellanpuppe in meinem Zimmer saß. Diese Möbel waren von meiner Großtante Elly Winkler in der Dörnigheimer Straße 4. Sie hatte dort mit ihrem Mann eine Bäckerei betrieben, wie auch schon ihre Eltern, Katharina und Josef Wolf. Von ihr habe ich auch eine kleine Brosche, die ihren Bruder Friedrich Wolf, ebenfalls Konditormeister, zeigt und ein Büchlein mit historischen Backrezepten. Zu diesen Hinterlassenschaften gehörte auch eine Sammlung alter handgeschriebener Telegramme, die mein Vater aufbewahrte. Es handelt sicht dabei um Bestellungen des berühmten Rumpenheimer Rahm- und Butterkuchens bei der Hofbäckerei Pohl, die Josef Wolf, der Großvater meines Vaters übernommen hatte. Die Kuchen werden dort meist „Zuckerkuchen“ oder „Flache Kuchen“ genannt. Die Telegramme datieren aus den Jahren 1902 bis 1908 und tragen das Postwappen des Deutschen Reiches. Mein Vater hatte die sensiblen Papiere später aufziehen lassen und mir eines davon geschenkt. Der Barockstuhl steht heute in meinem Schlafzimmer und braucht dringend eine neue Polsterung. Der Tisch mit den Löwenfüßen ist verschollen. Und das Schloss ist schön wieder aufgebaut. Seinen geheimnisvollen Zauber allerdings hat es verloren.

rumpenheimer

rahm- und butterkuchen

Mehl in eine Schüssel geben. In die Mitte eine Mulde drücken und die Hefe hineinbröckeln. Die warme Milch in die Mulde geben und von dort aus anfangen zu rühren, bis ein Brei entsteht. Teig abdecken und 20 Minuten bei Zimmertemperatur gehen lassen. Wenn der Teig Blasen geschlagen hat, die anderen Zutaten hinzufügen und wieder von der Mitte aus rühren und kneten. Den Teig nochmals in der Schüssel abgedeckt gehen lassen. Danach den Teig auf dem Backblech ausbreiten. m u t & l i e b e Sept/Okt/Nov 2012

Hefeteig für ein Blech: 500 g Mehl • 120 g Zucker • 60 g Butter • 1 Päckchen Hefe 1/4 L lauwarme Milch • 1 Prise Salz • 1 Ei

Belag Butterkuchen: 200 g Butter auslassen mit Zucker und etwas Mehl verrühren, bis eine streichfähige Masse entsteht. Diese gleichmäßig auf dem Teig verstreichen und im Herd bei 200 Grad backen. Vor dem Essen mit feinem Kristallzucker bestreuen.

Belag Rahmkuchen: Den Teig mit einer Mischung aus Weckmehl und Zucker bestreuen. Sauerrahm (3 – 4 Becher) mit dem Esslöffel in runden flachen Häufchen auf dem Teig verteilen. Zwischen den Häufchen zwei Finger breit Platz lassen. Kuchen im Herd bei 200 Grad backen bis der Teig goldbraun ist. Vor dem Essen mit feinem Kristallzucker bestreuen.

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BI-Rumpenheim – Bürgerbeteiligung mit Erfolg n Schön sind sie geworden die neuen Räume der BIRumpenheim (BIR), fast edel: heller Parkettfußboden, Stuck und Kronleuchter an den Decken. "Die Leuchter sind Spenden von Rumpenheimer Bürgern", erklärt Heinz Meier-Ebert, Vorsitzender der BIR. "Und die Renovierung der lange leerstehenden Erdgeschosswohnung leisteten die handwerklich begabten BIRMitglieder." Mit Unterstützung der GBO konnte die Erdgeschosswohnung in der Landgraf-Friedrich-Str. 1 zum neuen 'BIR-Treff' umgebaut werden. 20

Die Initiative mit gut 160 Mitgliedern ist fest verankert im Stadtteil Rumpenheim, den sie seit fast 40 Jahren entscheidend mitgestaltet hat. Besonders das einzigartige Ensemble des Schlosses, mit seinem Park, Mausoleum und umliegenden Gebäuden würde heute nicht mehr in dieser Form existieren, ohne die engagierte und fachkundige Arbeit des Vereins. Noch 1965 plante die Stadt Offenbach das vom Krieg teilweise zerstörte Hauptgebaüde und auch die unm u t & l i e b e Sept/Okt/Nov 2012


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Das Rumpenheimer Schloss – erfolgreiches Bürgerengagement der Bürgerinintiative Rumpenheim e.V. (BIR) rettete das wertvolle historische Ensemble vor dem Verfall.

1985 war das Hauptgebäude eine Ruine. Öffentlichkeitswirksam feierte Heinrich Farr nach einer großen gemeinsamen 'Schlossentrümplungsaktion' dort seinen 65. Geburtstag. beschädigten Seitenflügel auf jeden Fall abzureißen. Einige Jahre später entschloss man sich dann doch zu einem kostspieligen Architektenwettbewerb. Alle eingereichten Entwürfe gruppierten Hochhäuser mit bis zu 23 Stockwerken um die Reste des Schlosses. Glücklicherweise erkannten die Juroren, dass keiner der Vorschläge einen Preis verdient hatte. Während dessen verfielen die ungeschützten Gebäude zusehens, Brände und Vandalismus taten ein Übriges. Schließlich nahmen 1972 Rumpenheimer Bürger die Sache selbst in die Hand. Mitglieder verschiedener Vereine, der ev. Pfarrer Michael Röhrig, die Architekten Dieter Ehrlicher und Günter Pötschke schlossen sich mit anderen zur Bürgerinitiative Rumpenheim zusammen und führten als erste Aktion eine Bürgerbefragung durch. Das Ergebnis war eindeutig und naheliegend: Die Mehrheit wünschte sich einen Wiederaufbau des Schlosses mit einer öffentlichen Nutzung. m u t & l i e b e Sept/Okt/Nov 2012

"Für die Rumpenheimer ist das Schloss ein Symbol. Sie sind stark damit verbunden. Die alteingesessenen Familien hatten dort früher ihre Arbeitgeber und nicht wenige sind noch im Schloss geboren. Denn im Marstallgbäude praktizierte die Hebamme Rosine Kern." (M-E.) 1973 wird aus der BI ein Verein, der in den folgenden Jahren unermüdlich und kreativ seine Ziele: "… die Förderung von Kunst und Kultur, des Denkmalschutzes, sowie des Landschafts- und Lebensraumes im Interesse der Bürger Rumpenheims…" vorantreibt. (Satzung) Mit großem Elan wurden Nutzungspläne geschmiedet, Kostenvoranschläge erstellt und die Auseinandersetzung mit der Stadt geübt. Die Einweihung eines Kinderhauses im Kopfbau des Ostflügels 1975 war der erste große Erfolg der BIR. Mit viel Eigenleistung und knappem städtischen Budget renovierten Eltern und BIR in einer beispiellosen Aktion das erste 21


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Gebäude des Schlosses. In den weiteren Jahren gelang es durch kulturelle Veranstaltungen, wie z.B. den Rumpenheimer Kultursommer, eine Öffentlichkeit herzustellen. Der Wiederaufbau des Schlosses und des gesamten Areals kam trotzdem jahrelang nicht weiter voran. Das Hauptgebäude verkommt zur Ruine, als schließlich die Geschossdecken einstürzten und nur noch die Außenmauern stehen blieben. Inzwischen gab Offenbach viel Geld aus für den Wiederaufbau des historisch weniger bedeutsamen Büsing Palais. 1984 kommt wieder aus den Reihen der BIR eine neue Idee. 18 interessierte Bürger finden sich zum Projekt "Wohnen im Schloss" zusammen. Sie wollen den Marstall und die Seitenflügel in Eigentumswohnungen umbauen und das erforderliche Geld dafür selbst aufbringen. Drei Jahre später ziehen die ersten Eigentümer in die umfassend sanierten Häuser ein. Das engagierte Bürgerprojekt hat in Eigenleistung die Seitenflügel des Schlosses gerettet, für das Hauptgebäude suchte die Stadt immer noch nach Investoren. Die BIR bemühte sich gleichzeitig um den Erhalt des Parks, eines der ältesten Landschaftsgärten Deutschlands. 1989 fasste das Stadtparlament den Beschluss ein Parkpflegwerk, nach Plänen des Architekten Peter Jordan umzusetzen. Leider fehlten, wie so oft, die finanziellen Mittel zur Realisierung. Geübt in Sachen Bürgerbeteiligung und stets wachsam bei neuen Plänen von außen, scheiterte auch das 22

Vorhaben, einen Golfplatz zwischen Rumpenheim und Mühlheim anzulegen, am Einspruch der Bürgerinnen und Bürger. 1985 erhält die BIR für ihre Arbeit den Konrad-Adenauer-Preis in Silber der Kommunalpolitischen Gesellschaft und 2007 den Denkmalpreis der Stadt Offenbach. Ein glücklicher Zufall rettete letzendlich auch des Hauptgebäude des Schlosses. Eines Sonntags radelte ein junges Architektenpaar am Main entlang nach Rumpenheim. Schon länger waren sie auf der Suche nach einem historischen Gebäude, dass man in moderne Wohnungen umbauen könnte. Kontakte zu einer finanzstarken Immobiliengesellschaft brachten sie außerdem gleich mit. Schnell wurden sich alle Beteiligten einig, auch wenn dadurch auf eine öffentliche Nutzung verzichtet werden musste. 2002 wurde der Wiederaufbau des Schlosses nach fast 30 Jahren erfolgreich beendet. Das Schloss steht wieder, die BIR ist aktiv, wie eh und je. Das besondere Augenmerk liegt jetzt auf dem Park, seine Pflege und Wiederherstellung in Anlehnung an das historische Vorbild. Mit großer Bürgerbeteiligung konnte das Projekt "Baumsaal" umgesetzt werden, viele Rumpenheimer beteiligten sich mit einer Baumpatenschaft. Gefordert wird von der BI aber weiterhin eine nachhaltige Sanierung des Parks, auch die Rodung von Wildwuchs und eine systematische Neupflanzung seien dringend erforderlich. m u t & l i e b e Sept/Okt/Nov 2012


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Im Hauptgebäude des Schlosses sind 18 hochwertige, exklusive Eigentumswohnungen entstanden. Die Umsetzung des Parkpflegewerks und weitere Maßnahmen zur Sanierung des Parks sind die aktuellen Forderungen der BIR. Um das einzigartige Ensemble von Schloss und Parkanlage der Öffentlichkeit nahe zu bringen, beteiligt sich die BIR auch gerne an Veranstaltungen wie 'Musik im Park', den 'Rumpenheimer Kunsttagen' oder dem 'Tag des offen Denkmals'. Auch die Kulturveranstaltungen des RUK (Rumpenheimer Kulturinitiative) im Mausoleum werden von der BIR unterstützt. Feste, wie der Mittelaltermarkt, finden allerdings auf dem Schlossgelände nicht mehr statt, die Schäden an den Grünflächen waren jeweils erheblich. In die neuen Vereinsräume in der Landgraf-Fiedrich-Str. 1 lädt die BIR auch zu Vorträgen, Ausstellungen und zum Erzählcafé ein.

Die BIR wird sich auch in Zukunft einmischen: Hochwasserschutz, Fluglärm, Gewaltprävention…. Brisante Offenbacher Themen sind auch für die Rumpenheimer Bürgerinnen und Bürger aktuell und der starke Verein ist ein beindruckendes Beispiel für erfolgreiches Bügerengagement. "Die Förderung des Landschafts- und Lebensraumes im Interesse der Bürger Rumpenheims" steht in der Vereinssatzung und die BIR ist auch nach fast 40 Jahren nicht müde, die Interessen der Rumpenheimer durch zu setzen.  Kontakt: Bürgerinitiative Rumpenheim e.V. A N Z EIGE Heinz Meier-Ebert, Vorsitzender E-Mail: hmeierebert@arcor.de

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hr 18.00 U g a t n o jeden M , Terminal 1 en f Flugha

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neues wohnen im schloss Schlossbewohnerin Myke Findeklee und andere Eigentümer gestatteten uns einen Blick in die hochmodernen, exklusiven Wohnungen, die jetzt im Hauptgebäude des Schlosses zu finden sind.

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Foto: © Ronald Behrenz, Artistin: Cie. Mirador

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mausoleum = kulturherberge? wie verRUKt ist das denn? von Nicole Werth, Stefan Adloff und Karlheinz Leibisch

Da tun sich ein paar Offenbacher aus dem Stadtteil Rumpenheim zusammen und graben das alte Mausoleum des Schlosses aus. Also genauer gesagt war das Ganze so: n Im Jahre 1998 suchte das alte Mausoleum, welches sich seit einiger Zeit im Dornröschenschlaf befand, dringend einige Prinzessinnen und ein paar Prinzen, die es wachküssten. Da begab es sich, dass zu dieser Zeit die evangelische Schlossgemeinde Rumpenheims unter Pfarrer Müller ein paar Gaukler aus der Umgegend fand, die sich dafür hergaben, die Kultur an den hiesigen Ort zu bringen. Das Mausoleum zunächst noch in Händen der Kirche, zwischengenutzt als Unterstand des Architekten zur Schlosssanierung, ging später an den 1999 entstandenen Kulturverein. Die ersten Veranstaltungen fanden in den vorgefundenen Räumlichkeiten statt. Neben den vielen Besonderheiten gab es eine sehr markante: Die Toilette befand sich, nur notdürftig abgetrennt, mit im Raum, was zur Folge hatte, dass all die wunderbaren Geräusche im Saal zu hören waren und so eine eigenständige Kultur lieferten.

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© RUK

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Zu Beginn gab es noch kaum Ausstattung, so wurde für die ersten Veranstaltungen die notwendige Technik aus privaten Mitteln der Erstmitglieder und durch Unterstützung der Brotfabrik, die ein Mischpult und einige Lampen zur Verfügung stellte, ermöglicht. Benefizkonzerte Rumpenheimer Künstler taten ein Übriges. Obwohl schon einige Zeit erfolgreich arbeitend, drohte dem – inzwischen Kulturpreisträger – RUK im Konflikt zwischen Feuerpolizei und Denkmalschutz im Offenbacher Schlamassel unterzugehen. Doch Dank des Einsatzes von Oberbürgermeister Grandke und Bürgermeister sowie zugleich Kulturdezernent Wildhirt ermöglichte die Stadt den Bau einer zweiten Tür im Gebäude und die Vereinsmitglieder bauten den feinsten Klowagen seit es dergleichen auf dieser Welt gibt. Von da an war klar, es kann nur aufwärts und weiter gehen, das Ziel war einfach; ganz gleich was auf die Bühne kommt, die Qualität muss stimmen. So standen in den alten Grabesgemäuern schon Leute wie Hagen Rether, Erwin Grosche, Friedhelm Kändler oft lange bevor sie zur großen Garde des Kabaretts in Deutschland mutierten. Satire, Musik, Theater, Lesungen – kurz feinste Kleinkunst jeder Art. Jeden Sommer gibt es ein wunderbares Fest im Schlosspark – RUK im Park – bei freiem Eintritt sind alle eingeladen sich zu laben und sich zu erfreuen… und nicht zu vergessen Ende April den legendären RUK-in-den-Mai mit dem Themenschwerpunkt – Tanzen bis zum Abwinken oder Extase ohne Extasy. Doch nicht nur das, es gibt weitere Reihen von besonderen Darbietungen, so zum Beispiel das RUK 22. An jedem 22sten des Monats, gleich auf welchen Tag er fällt, gibt es eine offene Bühne. Hier wird zum einen dem noch unbekannten Nachwuchs eine Chance gegeben oder auch etablierten Künstlern nach Absprache mit den Organisatoren die Möglichkeit, ihr neues Programm zu testen. Grundsätzlich kann jeder auftreten, wenn's nicht die Sitte und Ordnung in der ehemals heiligen Halle zu stark untergräbt. Die Abende sind kostenfrei.

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Neu hinzugekommen – ZurechtgeRUKt. Einmal pro Saison werden sachbezogene Themen vorgestellt und diskutiert. So ging es beim ersten Mal um die Energiewende während am Mittwoch, den 10. Oktober Prof. Dr. Sahm über medizinische und juristische Aspekte der Patientenverfügungen sprechen wird. Eintritt 5,00 Euro Das neue Herbstprogramm ist tau frisch und bietet Musik mit Tim Mc Millan & Friends, Get the cat, über Jon Law´s Congregation bis hin zum Musikkabarett mit pro:c-dur. Kabarett mit Nils Heinrich und Comedy mit Sebastian Nitsch. Eintritt jeweils 12,00 Euro Genaueres entnehmen Sie bitte dem Programmheft oder www.ruk-ev.de Der Kulturbetrieb lebt von und mit den Menschen, die ihn machen. So auch im RUK – Rumpenheim Kultur e.V. – das heißt eingetragener, gemeinnütziger Verein ohne Vereinsmeierei. Fast hundert Mitglieder unterstützen aktiv oder passiv diese Arbeit. Viele bringen ihre Fähigkeiten und Möglichkeiten sporadisch ein – andere regelmäßig. Wobei auch bei intensivem Einsatz der Spaß und das Interesse an der Sache im Vordergrund steht. Unterstützung jeder Art sowie Beiträge zu Inhalten – egal ob als Idee oder Kritik – kommt natürlich auch von Nicht-Vereins-Mitgliedern und das ist natürlich auch ausdrücklich gewünscht.

© RUK

Das gilt ebenso für die monatlichen, montäglichen Treffen bei denen im und bei schönem Wetter vor dem Mausoleum das Programm der nächsten Saison abgestimmt und die laufenden organisatorischen Fragen besprochen werden. Solche Abende enden nicht immer sobald alle Kulturfragen besprochen und die anstehenden Probleme gelöst sind – wie gesagt – ein bisschen Spaß muss schon dabei sein. Also wer Lust hat ein wenig am Kulturrad mit zu drehen, möge sich bitte den ersten Montag des Monats, 20.00 Uhr in seinen Kalender eintragen oder in seinem Hinterstübchen abspeichern. Ort auch dieser Veranstaltung: natürlich das Mausoleum im Schlosspark Rumpenheim.

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lebendige vereine und organisationen in rumpenheim von Alexander Knöß

Rumpenheim ist nicht nur aufgrund der historischen und geografischen Entwicklungen interessant. Insbesondere die Gegenwart zeigt durch die Vielzahl der Vereine, Institutionen und Organisationen das besondere Verhältnis der Rumpenheimer zu ihrer Heimat.

© SKG Rumpenheim

Rumpenheimer engagieren sich im Angelsportverein, im Akkordeon-Club, im Obst- und Gartenbauverein und im Schützenverein Rumpenheim. Sie pflegen die Heimatkunde im Gesangsverein, den Kirchengemeinden, beim Sport, für den Erhalt der Geschichte (Bürgerinitiative Rumpenheim) und gegen den Fluglärm (BIL Offenbach). Das (auch politische) Engagement der Menschen für ihren Stadtteil verbindet die alteingesessenen und die neu hinzugezogenen Bürger, die seit jeher ohne weiteres in die Gemeinschaft aufgenommen werden. Wir trafen eine Auswahl der wichtigsten Institutionen, Vereine und Organisationen Rumpenheims, die wir auf den nächsten Seiten kurz beleuchten werden. Wir hätten gerne mehr Texte und Fotos der einzelnen Institutionen gezeigt, jedoch sprengt dies den Rahmen dessen, was wir in einer Ausgabe leisten können. Weitere Informationen finden Sie auf den angegebenen homepages. m u t & l i e b e Sept/Okt/Nov 2012

n 250 Jahre evangelische Schlosskirche Am 13. August 1756 wurde der Grundstein der neuen evangelischen Kirche im Rumpenheimer Schlosspark gelegt. Die Schlosskirche hat wie kaum eine andere Institution Rumpenheim geprägt und ist ein Sinnbild der protestantisch geprägten Glaubenshistorie des Stadtteils. Die denkmalgeschützte Voigt-Orgel in der Schlosskirche ist die älteste Orgel im Offenbacher Stadtgebiet und feiert 2012 den 160. Geburtstag. Die Kirche ist eingebunden in den Rumpenheimer Schlosspark. Mit knapp 2000 Mitgliedern (etwa die Hälfte der Rumpenheimer Bevölkerung) ist die evangelische Schlossgemeinde in Rumpenheim die größte Kirchengemeinde und bringt sich in vielerlei Hinsicht in das aktive Leben aller Rumpenheimer ein. Aus der evangelischen Schlosskirchen-Gemeinde sind viele Institutionen entstanden, unter anderem die Rumpenheimer Kantorei und der evangelische Kindergarten in Rumpenheim. Derzeit wird die Gemeinde von Pfarrerin Kirsten Lippek seelsorgerisch begleitet. Evangelische Schlossgemeinde Rumpenheim Schlossgartenstr. 5, 63075 Offenbach am Main Tel: 069- 863706, Fax: 069- 98670009 Schlossgemeinde.OF-Rumpenheim@t-online.de http://ev-schlossgemeinde-rumpenheim.blog.de/

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n Pfarrgemeinde Heilig Geist Rumpenheim Seit 82 Jahren existiert im ehemals protestantischen Rumpenheim eine Kirche für die katholische Gemeinde. Am 1. Juni 1930 wurde der Grundstein gelegt. Mit angestoßen wurde das ehrgeizige Projekt von Pfarrer Gottfried Scheider aus Bürgel. Seit 1950 ist die katholische Gemeinde in Rumpenheim kirchenrechtlich unabhängig von Bürgel und hat sich zu einer typischen Vorstadtgemeinde entwickelt. Durch die Neubaugebiete in Rumpenheim ist die Pfarrgemeinde relativ jung geblieben. Seelsorger der katholischen Gemeinde ist Pfarrer Wolfgang Fritz. Kath. Pfarramt Hl. Geist Edelsheimerstr. 3, 63075 Offenbach am Main Tel.: 069-86 12 02, Fax.: 069-86 777 035 E-Mail: heilig-geist-offenbach@t-online.de www.bistummainz.de

n Kolpingsfamilie Offenbach-Rumpenheim Die Kolpingsfamilie Offenbach-Rumpenheim ist Teil eines weltweiten Netzwerkes, das alleine in Deutschland etwa 270.000 Mitglieder in 27 Diözesanverbänden hat. Sie entstand durch Mitglieder aus der Pfarrgemeinde Hl. Geist in Rumpenheim und versteht sich als eine Weg-, Glaubens-, Bildungs- und Aktionsgemeinschaft und als soziales Netzwerk, das gekennzeichnet ist von der Fürsorge und der Verantwortung der Mitglieder füreinander. Als Teil der Zivilgesellschaft gestalten und prägen Kolpingsfamilien das Gemeindebild und die Lebensverhältnisse der Menschen. Mitglieder der Kolpingsfamilie wollen sich als gute Christen in Familie, Beruf und Arbeitswelt, Staat und Gesellschaft bewähren und haben gleichzeitig den Anspruch als katholischer Sozialverband zu wirken. Zurzeit engagieren sich in der Rumpenheimer Kolpingsfamilie etwa 15 Mitglieder unter dem Vorsitz von Otmar Graßmuck.

n Gesangsverein Heiterkeit 1875

Offenbach a.M.–Rumpenheim Der Gesangsverein Heiterkeit gründete sich 1875 aus dem geistigen Aufschwung jener Zeit und spaltete sich vom Gesangsverein „Eintracht“ ab. Der Verein genießt in Rumpenheim seit jeher eine wichtige gesellschaftliche Stellung. So wurden die Fahnenweihe 1882, die Vereinsjubiläen und viele weitere Veranstaltungen durch die Bevölkerung unterstützt und weitläufig gefeiert. Außerdem pflegte der Verein in seiner über 135jährigen Geschichte ein reges Vereinsleben. Doch die demografischen und sozialen Entwicklungen im Vereinsleben sind auch an der „Heiterkeit“ nicht spurlos vorbei gegangen. Etwa 15 Sänger sind derzeit aktiv, bei über 70 Mitgliedern. Die Heiterkeit bietet jedoch noch heute ein vielseitiges Freizeitprogramm für all jene, die gerne singen und dies in der Gemeinschaft verwirklichen möchten, ob bei der jährlichen Weihnachtsfeier, bei den Fremdensitzungen im Fasching oder aber bei Freundschaftssingen mit befreundeten Vereinen. Gesangsverein „Heiterkeit“ 1875 e.V. Wolfgang Dubrall Rumpenheimer Str. 137, 63075 Offenbach am Main Tel.: 069-864115

Kolpingsfamilie Offenbach-Rumpenheim Vorsitzender Otmar Graßmuck Edelsheimerstr. 3, 63075 Offenbach am Main Tel.: 06108-862315 www.kolping.de Suchstichwort: Rumpenheim 30

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n Freiwillige Feuerwehr Offenbach am Main

Rumpenheim e.V. gegr. 1872 2012 feiert die Freiwillige Feuerwehr Rumpenheim 140-jähriges Bestehen. Im Laufe der Jahre steigt die Anzahl der aktiven und passiven Mitglieder stetig und ist bis heute konstant. Die Feuerwehrmänner und -frauen halten sich seit jeher durch Übungen in ihrem Kreise und mit der Berufsfeuerwehr fit, um für den Ernstfall gerüstet zu sein. 1981 wurde mit den Umbauarbeiten des alten Marstallgebäudes zum „neuen“ Feuerwehrhaus begonnen und der Freiwilligen Feuerwehr feierlich übergeben. Diese hat zur Sanierung rund 80000 Stunden Eigenleistung erbracht. Doch das Feuerwehrhaus entsprach mit der Zeit nur noch in eingeschränktem Maße den Anforderungen einer modernen Feuerwache. Im Jahr 2008 wurden seitens der Stadt Offenbach die Planungen einer neuen Feuerwache für die Freiwillige Feuerwehr Rumpenheim am Mainzer Ring zwischen den Ortsteilen Bürgel und Rumpenheim vorangebracht. Die Bauarbeiten wurden im Dezember 2010 abgeschlossen, so dass die aktiven Mitglieder vom Rumpenheimer Schloss in das neue Gebäude umziehen konnten. Seit dem ist Platz für 6 Einsatzfahrzeuge und 37 männliche, sowie 8 weibliche Einsatzkräfte. Mit 2,625 Mio. Euro konnte so die Brandprävention und der Brandschutz vor Ort effektiv verbessert werden. Die durch den Umzug frei werdenden Räume in der Rumpenheimer Schlossgasse werden nun durch die Jugendfeuerwehr, den Stadtbrandinspektor, die Brandschutzerziehung und den Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Rumpenheim genutzt. Derzeit sind etwa 220 Personen bei der Freiwilligen Feuerwehr Rumpenheim Mitglied. Die Aktiven leisten 30 Übungen und Unterrichte an 25 Arbeitstagen und haben jährlich etwa 115 Einsätze.

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n Sport- und Kulturgemeinschaft

Rumpenheim von 1911 e. V. Die SKG Rumpenheim von 1911 e. V. ist ein Zusammenschluss aus ihren drei Vorgängervereinen: dem Gesangsverein „Eintracht“, dem Verein für Leibesübungen (VfL) und dem Arbeiter-, Gesang- und Sportvereins. Nach dem 2. Weltkrieg verbanden kluge Menschen die jeweils vorhandenen Traditionen und Aktivitäten dieser Vereine, die alleine nicht mehr existenzfähig gewesen wären, in der SKG zu einem neuen Verein. 1930 wurde das Volkshaus Rumpenheim erbaut. Es diente den Vereinen als Übungsstätte für die Handballsportler, für einen Männer-, Frauen- und gemischten Chor und als Vereinsgaststätte. Das heutige Bürgerhaus in Rumpenheim ist seit jeher Mittelpunkt gesellschaftlicher Ereignisse in Rumpenheim. Seit 1959 ist die SKG auf dem Sportgelände an der Bürgeler Straße zu Hause. Aufgrund mangelnden Interesses mussten die Turn-, Schach-, Gesangs- und Handballabteilung im Laufe der Zeit aufgegeben werden, sodass Fußball die Sportart Nr. 1 im Verein wurde. Auf die vorbildliche und integrative Jugendarbeit sind die Verantwortlichen der SKG sehr stolz. Denn der Stamm der Aktiven bildet sich im Verein zuerst aus der Jugendarbeit. Die A-Jugend der Jahre 2008/2009 bildete im 100. Jubiläumsjahr 2011 die 1. Mannschaft des Vereins und stieg im Jahr 2012 von der B-Klasse in die A-Klasse auf. SKG Rumpenheim 1911 e.V. Joachim Schiebel Sportanlage Bürgeler Str. 64, 63075 Offenbach a. M. www.skg-rumpenheim.de/ © SKG Rumpenheim

Freiwillige Feuerwehr Offenbach am Main Rumpenheim e.V. gegr. 1872 Felix Lautenschläger Mainzer Ring 1, 63075 Offenbach am Main Tel.: 069-862230 E-Mail: fl@ff-rumpenheim.de www.ff-rumpenheim.de m u t & l i e b e Sept/Okt/Nov 2012

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Fotos: © Robert Elbe, W. Uhl, T. Lemnitzer

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K u ns t w e r k

15./16. Sept. rumpenheimer kunsttage kunst und kreative orte

Eine gute Gelegenheit Rumpenheim und sein kreatives Potenzial kennenzulernen, bietet sich am 15. und 16. September 2012 bei den Rumpenheimer Kunsttagen. Bereits zum 10. Mal findet am 3. Septemberwochenende die große Kunstschau der Rumpenheimer Künstlerinnen und Künstler in den Werkstätten, Ateliers, Wohnungen und rund um das Schloss statt. Zunächst eine Station der Offenbacher Kunstansichten haben sich die Rumpenheimer Kunsttage in den letzten Jahren zu einem eigenständigen Event etabliert.

ängste zwischen Kunst, Kunsthandwerk oder Hobbyarbeiten, die Grenzen sind fließend. Bewusst hat man sich in Rumpenheim für diese Bandbreite entschieden. "Wir finden gerade die kreative Vielfalt spannend und lebendig." (R.E.) Die teilehmenden Gastkünstlerinnen und -künstler werden auf Grund persönlicher Kontakte oder Empfehlungen eingeladen. Für Kinder steht in diesem Jahr erstmals am Sonntag das "JuKoMo" der Jugendkunstschule bereit und läd ein, vor Ort selbst kleine Kunstwerke zu schaffen.

Robert Elbe organisiert und betreut seit 10 Jahren unermüdlich und ehrenamtlich das Kunstwochenende. "Die Vorbereitungen beginnen schon im Januar. Gespräche, Termine, Treffen, das alles ist schon recht zeitaufwändig." (Robert Elbe). Obwohl er selbst kein Künstler ist, unterstützt er gerne die Rumpenheimer Kreativen bei der Organisation, von den ersten Treffen, bis zum Aufbau.

Die Kunst präsentiert sich dem Publikum in Rumpenheim nicht in kahlen Ausstellungsräumen. Die offenen Ateliers, Werkstätten, Räume der BIR, die Schlosskirche, ebenso wie das Casino, der Park und die Gewölbekeller im Schloss laden ein zum Flanieren und Entdecken. Die besondere Atmosphäre der Orte steigert den Kunstgenuss und wirkt wohl auch positiv auf die kreative Arbeit. Rumpenheim ist längst kein Geheimtipp mehr für Kunstschaffende, ca. 30 von ihnen leben und arbeiten mittlerweile in diesem Stadtteil.

Das Konzept der Kunsttage ist offen für die unterschiedlichsten künstlerischen Techniken, Themen und kreativen Arbeiten. Es gibt keine Berühungsm u t & l i e b e Sept/Okt/Nov 2012

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K u ns t w e r k

Zentraler Ausgangspunkt des Kunstspaziergangs ist sicher der Schlossinnenhof. Ein Flyer mit Stadtplan führt zu den weiteren Stationen. Zusätzlich hat man in diesem Jahr rote Fußspuren verlegt, die die Besucher durch die Altstadt leiten. Die Ouverture der Kunsttage findet schon am Freitag, 14. September, um 19.00 Uhr in der Rumpenheimer Schlosskirche statt. Die Kirche wird ebenfalls zum Ausstellungsraum, jede/r Künstlerin/Künstler präsentiert hier eine Arbeit. Mónica Rincón und Nina Steinbronn begleiten die Eröffnung mit Harfe und Flöte. Die Abschlussveranstaltung am 23. September, um 16.30 Uhr, ebenfalls in der Schlosskirche, gestalten Leevke Hinrichs (Traversflöte) und Torsten Mann (Cembalo) mit einem Programm, das Friedrich dem Großen gewidmet ist.

 Rumpenheimer Kunsttage, 15./16. September Sa. 15. Sept., 14.00 bis 19.00 Uhr So. 16. Sept., 12.00 bis 18.00 Uhr

Ouvertüre: Fr. 14. Sept., 19.00 Uhr Finissage: 23. Sept., 16.30 Uhr Schlosskirche Rumpenheim

In der Waitzenäckerstr. 4 präsentiert die Gruppe „Wortklang“ an beiden Ausstellungstagen um 14.00 und 16.00 Uhr Lyrik mit Musik.

weitere Infos und Programm: www.rumpenheimer-kunsttage.de

schreibwerkstatt

klingspor offenbach von Thomas Lemnitzer

n Nein, nicht kreatives Schreiben von Romanen, Krimis, Kinderbüchern, Erzählungen, Gedichten, Werbeslogans ect. verbindet hier Menschen, sondern DAS WIE! Wie es da geschrieben steht, verschnörkelt, bunt, klar in schwarz und weiß, aus Rosen und Holz geformt, mit Tusche, Griffel, Federn aller Art, Bambusstäben, Pappe, Kohle es eignet sich fast alles zum Schreiben – auf edles Papier gebrachter Zauber der Buchstaben und Zahlen.

und erahnen die Bedeutung dieser Kunstrichtung für die Stadt Offenbach und das Klingspor Museum. Der Werkstattgedanke Kochs bezieht Schriftdesign, Buchschmuck und Illustration in die Schriftgestaltung mit ein, auch unter Verwendung orginalgrafischer Drucktechniken. Seit seiner Gründung 1987, gerade war eine faszinierende Jubiläumsausstellung im Klingspor Museum, haben 300 Kurse mit ca. 4500 Teilnehmern aus dem In- und Ausland stattgefunden.

Ein Verein von Menschen, die sich im Besonderen zur Schrift als Kulturgut und dem „Schön Schreiben“, der Kaligraphie verpflichtet fühlen. Dessen Gründer, Maria und Karlgeorg Hoefer, die nach Aufenthalten in den USA auf die Idee kamen, in Offenbach Schreibkurse anzubieten, bezogen sich bei der Namensgebung auf den Schreibkünstler Rudolf Koch (1876 – 1934). Einige kennen vielleicht das gleichnamige Gymnasium

Den mehr als 200 Mitgliedern in Deutschland ist es Anliegen weltweit Kontakte mit Vereinen, namhaften Schriftkünstlern, Kalligrafischen Vereinigungen zu pflegen, deren Ziel es ist, eine moderne Weiterentwicklung der Kalligraphie von der Handschrift des Alltages, künstlerische Textinterpretationen, Experimenten, bis hin zur Abstraktion der „Schreibspur“ zu verfolgen.

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mut&liebe Kurse und Sommerschule, die 2012 nahezu ausgebucht sind (leider sic.) dienen dem fachlichen Diskurs, Anregungen, wie dem Treffen von Freunden. Zentraler Punkt des Vereins ist das "Karlgeorg und Maria Hoefer Archiv" in Rumpenheim. Untergebracht in einer alten Fabrik, wo bis vor kurzem auch noch „Frankfurter Fahnen“ ihren Sitz hatten, liegt im ersten Stock eine Insel voller Schätze, für Menschen, die schon mal Druckerschwärze an den Fingern hatten, für die Linotype nicht ein Fußbodenbelag darstellt, die Gänsefedern nicht nur aus dem Kopfkissen kennen und natürlich für alle, die staunen können, über reich verzierte Initialen oder schöne und plakative Schriften. Eine Reise in eine Welt jenseits der Einheitsschriften unserer Computerwelt. Ein lebendiges Archiv mit einer gut kuratierten Dauerausstellung von Werken Maria und Karlgeorg Hoefers und deren internationalen Weggefährten, aber auch zahlreichen sachbezogenen Veranstaltungen, Ausstellungen, Führungen und natürlich die Pflege der Kontakte in alle Welt – Briefumschläge mit Briefmarken ferner Länder als Gestaltungsmittel der Anschrift, wunderbar spannend. Wie hat der Postbote das wohl entziffert? Offenbach/Rumpenheim, ein international bedeutendes Zentrum neuzeitlicher Schriftenenwicklung, von Satzschriften und Schreibkunst? Dafür stehen Namen,

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K u ns t w e r k

die Institution Klingspor Museum, Persönlichkeiten wie Rudolf Koch, Karlgeorg Hoefer, Herbert Maring, Pamela Stokes, Gottfried Pott um nur einige zu nennen, aber auch alle Mitarbeiter, Ehrenamtlichen, Freiwilligen, die sich liebevoll um unser wertvolles Kulturgut Schrift verdient machen und selbstverständlich, auch wenn dies sehr sperrig klingt: „Die Schreibwerkstatt Klingspor Offenbach, Förderkreis internationaler Kalligraphie e.V“.  Kontakt Schreibwerkstatt Klingspor Offenbach Kleines Gäßchen 13-15, Rumpenheim Besichtigungstermine nach Absprache Tel. 06074 26714 E-Mail: info@schreibwerkstatt-klingspor.de www.schreibwerkstatt-klingspor.de

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K u ns t w e r k 'Frühlingserwachen' (links) 'Dessous mit Industriekultur' (unten) Ute Jeutter © Ute Jeutter

'neulich auf der wäscheleine…'

kunstbesuch in der fischergasse n "Die Blüten des Borretsch sind essbar und die Ringelblumen an der Hauswand haben sich selbst gesät…" Die Kunstscheune von Grete Steiner mit dem blühenden Innenhof und der Eingangsbereich, den sie mit ihren Nachbarn Reiner und Christine Roßkopf gemeinsam nutzt, ist eine weitere Station der Rumpenheimer Kunsttage. Als engagierte Persönlichkeit hat Frau Steiner in Offenbach und darüber hinaus viel bewegt und in Gang gesetzt. Unter anderm erhielt sie 2010 den Sophie-von-La-Roche-Preis der Stadt Offenbach für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Gleichstellung von Frauen, im Jahr 2000 initiierte sie das "Festival Junger Talente". Alle zwei Jahre führt das Festival mittlerweile Studierende der verschiedenen Hochschulen und Künstler aus der ganzen Region zur Auseinandersetzung und Vernetzung zusammen. In der Lokalpolitik ist sie als Stadtverordnete aktiv – dies nur ein kleiner Ausschnitt der vielfältigen Aktivitäten der starken Offenbacherin. Im dörflichen Rumpenheim hat Grete Steiner sich ein besonderes Domizil geschaffen, dass sie für Ausstellungen oder Konzerte einem kunstinteressierten Publikum öffnet. Der kleine Hof wurde 1983 per Zeitungsanzeige zum Verkauf angeboten. "Die Gebäude waren so hässlich verbaut, dass sich noch kein Käufer gefunden hatte. Ich sah jedoch das unbeschädigte Fachwerk und das Potenzial der Scheune und war sofort begeistert." (G.S.) Auch mit den direkten Nach36

barn Reiner und Christine Roßkopf verstand sie sich auf Anhieb. Mit Unterstützung des befreundeten Architekten Franz Volhard, ein Spezialist für Lehmbau, und immer in Rücksprache mit dem Denkmalschutzamt, machte man sich ans Werk. Nach der aufwändigen und fachkundigen Sanierung präsentieren sich das Wohnhaus und die Scheune heute als weitere Schmuckstücke im denkmalgeschützten Altstadtkern von Rumpenheim. "Der Hof ist aus dem 18. Jhd.. Traditionell waren die Rumpenheimer Fischer und Kleinbauern, später gab es auch viele Wäschereien, wegen der Nähe zum Main und der Mainwiesen, wo man die Wäsche bleichen konnte. Selbst aus Frankfurt schickte man die Wäsche hierher zum Waschen." (G.S.) Kunst und Musik haben einen besonderen Stellenwert für Grete Steiner, deshalb beteiligt sie sich immer wieder gerne an den Rumpenheimer Kunsttagen. In

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Ausstellung in der Kunstscheune bei den Rumpenheimer Kunsttagen 2009 'Brücke Spiegelung' Leonore Poth

© Roland Elbe

© Leonore Poth

diesem Jahr präsentiert sie Zeichnungen von Leonore Poth und die Nachbarn zeigen Aquarelle von Ute Jeutter. Leonore Poth skizziert eindruckvoll und treffsicher Frankfurter und Offenbacher Stadtlandschaften. Ute Jeutter, in erster Linie Musikerin, zeigt farbenfrohe Aquarelle zum Thema: "Neulich auf der Wäscheleine…" Die Künstlerinnen verbindet ein erfrischender Sinn für Humor in ihren Arbeiten und eine gemeinsame Schulzeit, wie sich zufällig herausstellte. Musikalisch hatten sie auch schon gemeinsame Auftritte. mit der Frauenrockband "Pimpanella Paprika" in den frauenbewegten 80ern.  Eröffnet wird die Ausstellung in der Fischergasse 8 bereits am 7. Sept. um 19.00 Uhr, mit musikalischer Begleitung durch Joachim Wingenfeld und Gabriele Scholz. Während der Rumpenheimer Kunststage am 15./16. Sept. ist natürlich auch geöffnet. m u t & l i e b e Sept/Okt/Nov 2012

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'der weg der steine…'

schmuckatelier uhl n Samtblauer Cavansit aus Indien, schimmender Opal vom anderen Ende der Welt, aber auch Straßenschotter von Spaziergängen im Vogelsberg… auf edle und gewöhnliche Steine trifft man im Atelier von Wolfgang Uhl in Rumpenheim. Er verarbeitet dort die naturgewachsenen Teile zu ungewöhnlichen Schmuckstücken. Da fügt sich ein einfacher Kiesel vom Mainufer gleichwertig neben einer kleinen Perle zu einem Fingerring. Asymetrische Halsketten leben vom Kontrast geschliffener Steine und unbearbeiteter Mineralien. In bunten Tableaus stapeln sich in der Werkstatt in der Schloßgasse unzählige, eindrucksvolle Einzelstücke; Ketten, Ringe, Armbänder und Ohrringe. Jedes eine neue, überraschende Kombination verschiedener Natursteine. Wolfgang Uhl läßt sich begeistern von Steinen: "… sie sind manchmal herzergreifend schön!" Beim Spazieren gehen, auf Reisen und Mineralienbörsen findet er seine besonderen Stücke, die ein Goldschmied kaum zu Schmuck verarbeiten würde. "Eigentlich wollte ich Erfinder werden und habe Maschinenbau studiert," (W.U.) "aber die Arbeit als Schmuckkünstler finde ich viel interessanter und umfassender." Früher hatte W. Uhl einen Laden in der Geleitstraße in Offenbach, seit 1986 wohnt und arbeitet er in einem der Häuser des ehemaligen Marstallgebäudes des Schlosses. Seine Kunden schätzen das besondere Ambiente. Oft ist W. Uhl aber auch mit seiner 38

Kollektion auf ausgewählten Kunsthandwerkermärkten über die Grenzen des Rhein-Main-Gebietes hinaus, unterwegs. Die bunten Schmuckkästen sind ein 'Hingucker' auf den Märkten. Sie lassen sich öffnen, hin- und herschieben und laden die Kunden ein zum interaktiven, spielerischen Entdecken. In jeder Schublade präsentiert sich ein anderes Schmuckstück, das zu näherem Hinschauen anregt. W. Uhl hat so ein Ausstellungskonzept entwickelt, dass seine eigene Entdeckerfreude an das Publikum weitergibt. An Rumpenheim schätzt Uhl neben der schönen, naturnahen Lage auch den Kontakt und Austausch zu den anderen Kunsthandwerkern und Künstlern. Man begegnet sich oft im Schlosshof, organisiert gemeinsame Aktionen, wie u.a. den Rumpenheimer Kunstfrühling und die Kunsttage. "Und montags spielen wir Boule im Schlosspark, das ist immer eine schöne Atmosphäre." (W.U.)

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Fotos: © Wolfgang Uhl / rechts © lemnitzer-fotografie

Das Schmuckatelier präsentiert zu den Rumpenheimer Kunsttagen neben den außergewöhnlichen Schmuckobjekten auch Fotoarbeiten von Petra Maria Mühl, seit Sommer neue Künstlerin und Nachbarin im Schloss. Die großformatigen Arbeiten spiegeln einen eigenwilligen Rosen-Kosmos. Zarten Strukturen und Farben von Rosenblättern in Wachs verschmelzen zu einem besonderen Eindruck. Zum Schluß sollte man noch einen Blick auf den Fußboden im Atelier werfen. Auch diese Steine erzählen eine Geschichte. Es ist der Originalfußboden des früheren prunkvollen Pferdestalls, der hier im Marstallgebäude neben dem Schloss untergebracht war. Erst bei der Sanierung 1985 wurde der Stall in die einzelnen Reihenhäuser unterteilt.

 Öffnungszeiten Di, Mi und Do 10.00 – 19.00 Uhr (und nach Vereinbarung) Alle Schmuckstücke sind auch online erhältlich: https://shops.supreme.de/ natursteinschmuck-shop/

 Schmuckatelier am Rumpenheimer Schloss Rumpenheimer Schlossgasse 4 Tel.: 069 816178 www.schmuckatelier-uhl.de m u t & l i e b e Sept/Okt/Nov 2012

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AFRIKA in rumpenheim: FREUDE am trommeln

von Ute Schlagehan

„Freude am Trommeln“ schreibt Fallou Sy auf der Startseite seines Internetauftritts unter www.fallou-sy. de. Seinen Internetauftritt kannte ich damals noch nicht, doch intuitiv wusste ich, dass ein Trommelworkshop ein perfektes Geburtstagsgeschenk für meinen Ehemann sein würde… Foto: © Fabio Fonseca

n Schließlich trommelt er, seit ich ihn kenne, auf allen sich bietenden Gegenständen – bisher jedoch keine afrikanischen Rhythmen. Das sollte sich schnell ändern. Im Programmheft der VHS Offenbach 2010 steht der passende Kurs: Afrikanisches Trommeln mit Serigne Fallou Sy. Es ist ein Wochenendworkshop – im Februar schon komplett ausgebucht, aber im September 2010 sind noch 2 Plätze frei.

und wir probieren die gerade erst gelernten Grundschlagarten aus. Erst langsam zum Üben und dann gleich schneller – so macht es mehr Spaß. „Alles klar? Dann jetzt 1000mal“, gibt Fallou jetzt locker vor. Kein Problem, alle sind dabei. Zwischendurch wird gelacht. Einfach loslassen und auf keinen Fall verkrampfen – das lernen wir schnell von ihm.

Noten oder Aufzeichnungen gibt es nicht „Alles klar? Dann jetzt 1000mal…“ An einem warmen Samstagnachmittag im September treffen wir also Fallou Sy zum ersten Mal. In der sonnendurchfluteten Aula der Waldschule sitzen wir zusammen mit 15 weiteren Trommelbegeisterten in einer großen Runde, jeder bzw. jede (wir sind in der Überzahl Frauen) eine ausgeliehene afrikanische Trommel, genauer eine Djembe, zwischen den Beinen. Ein paar Trommelschläge später hat Fallou uns mit seiner Freude am Trommeln angesteckt. Es ist erstaunlich, wie klangvoll und rhythmisch wir auf Anhieb unter seiner Anleitung mitspielen. „Slap, Ton, Bass“, ruft Fallou, 40

Der Samstagnachmittag vergeht wie im Flug. Slap, Ton, Bass – das sitzt schon. Wie hießen nun die afrikanischen Rhythmen noch mal? Jaguar, Kakilembi, Kuku und Rumba ... Noten oder Aufzeichnungen gibt es nicht. Fallou spielt vor, zeigt uns im Detail, wie es geht, und lässt uns üben – „1000mal“, bis der Rhythmus eben sitzt. Sonntags an diesem Workshopwochenende steht fest: Wir werden weiter mit Fallou trommeln und afrikanische Rhythmen lernen. Ungewohnt und sehr inspirierend. In Bürgel erklingen seitdem jede Woche montags unsere afrikanischen Trommeln im Pavillon m u t & l i e b e Sept/Okt/Nov 2012


mut&liebe der evangelischen Gustav-Adolf-Gemeinde. Es folgen seit 2011 zahlreicheAuftritte unseres Ensembles „Fallou & Friends“ auf Sommerfesten und beim Gospelkonzert in der Kirche.

Asugu-asugu-sum-sum-bea… Wir trommeln inzwischen fast 2 Jahre mit Fallou . Eines Abends vor ein paar Wochen verrät uns Fallou eine Idee: Er will eine Afrika-Nacht veranstalten – mit viel Musik, Tanz, interaktivem Trommeln, afrikanischem Essen und einer Modenschau. Wir sitzen gemütlich im Biergarten des Bürgerhauses Rumpenheim und sprechen über seine Pläne. Ich zeige ihm den Saal, und noch am gleichen Abend fragt er bei Angelo, dem griechischen Wirt, nach einem Termin. Asugu- asugusum-sum bea: Wir sind begeistert! Die Pläne für eine Afrika-Nacht in Rumpenheim werden konkreter.

Heute ersetzen Mobiltelefone das Trommeln Begeisterung, Optimismus und Energie – hier entfalten sich Fallous afrikanische Wurzeln. Er stammt aus einer angesehenen senegalesischen Griotfamilie und begann im Alter von 5 Jahren mit dem Trommelunterricht. „Stundenlang habe ich als Kind auf der Trommel geübt und dabei viel Ehrgeiz entwickelt“, erzählt Fallou. Besonders sein Großvater war als meisterhafter Trommler und Griot bekannt. Im traditionellen Westafrika erzählten die Griots musikalisch Geschichten und Neuigkeiten weiter. Sie übermittelten die Nachrichten, indem sie trommelten, tanzten und sangen. Mit ihrer Musik waren sie sehr wichtig für die Kommunikation in ihrer Gemeinschaft. „Heute ersetzen die Mobiltelefone das Trommeln“, sagt Fallou, hält sein Smartphone, das ziemlich häufig klingelt, in der Hand und grinst dabei. Mit einem Handy lässt es sich einfacher kommunizieren – keine Frage. Doch das Trommeln berührt das Herz. Es sind grundlegende menschliche Botschaften, die in vielen afrikanischen Rhythmen zum Ausdruck kommen. Das hören wir auch auf seiner ersten CD „Bamba“. Fallou komponiert viele Songs und präsentiert sie zusammen mit seiner Band „Domou Afrika“, das bedeutet „Kinder Afrikas“. Aus seiner CD ist der Trommler Fallou auch sehr m u t & l i e b e Sept/Okt/Nov 2012

Proj e k t

einfühlsam als Flötenspieler auf der Fulani, der afrikanischen Querflöte, zu hören. Das ganze Jahr über tourt er mit verschiedenen Bands auf internationalen Bühnen, und regelmäßig gibt er seine Trommelfreude in zahlreichen Workshops für Erwachsene und Kinder weiter.

Auch die Seele braucht Nahrung Lässt man sich auf seine Musik ein, so kann man ihre Botschaften fast erspüren. Sie offenbaren sich im Rhythmus. Es ist eine ursprüngliche und natürliche Sprache, die die Trommel spricht. Wie der Herzschlag, der uns von Anfang an im Leben begleitet. „Auch die Seele braucht Nahrung“, sagt Fallou und gibt diese Botschaft an die Zuhörer beim Sommerfest der Schlossgemeinde weiter. An diesem warmen Septemberabend 2011 im Schlosspark bleiben die Worte bei vielen im Kopf hängen. Die Trommeln haben dieses Gefühl während des Konzerts natürlich längst übertragen. Genau diese Faszination soll auch dieses Jahr spürbar werden. Wieder rufen die afrikanischen Trommeln an einem Septemberabend nach Rumpenheim – diesmal ins Bürgerhaus. Fallou Sy lädt zu einer inspirierenden Afrika-Nacht ein: Trommeln, tanzen und singen. Ein Stück Westafrika in Rumpenheim. Positive Energie inklusive.  1. Rumpenheimer Afrikanische Nacht am 7. September 2012 20.00 Uhr im Bürgerhaus Rumpenheim Pfaffenweg 2 • Eintritt: 12,- Euro

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I m G e s p rä c h

peter schneider neuer bürgermeister und rumpenheimer

von Güngör Bayrak und Wolfgang Malik In entspannter Atmosphäre trafen wir den zukünftigen Bürgermeister von Offenbach und Fraktionsvorsitzenden von Bündnis 90/Die Grünen Peter Schneider in seinem Haus in Rumpenheim. Als Bürgermeister wird er zukünftig Aufgaben in den Bereichen Umwelt, Energie, Klinikum, Jugend, Erziehung und Flughafen übernehmen. Doch wir wollten den "privaten" Peter Schneider und Rumpenheimer Bürger kennenlernen. Wo warst Du zuhause, bevor Du nach Rumpenheim kamst? Ich bin Bornheimer. Und zwar von Hause aus Bornheimer. Damals konnte ich von meinem Fenster aus direkt auf das Tor von FSV Frankfurt zum Bornheimer Hang hinunter schauen.

Offenbach. Und zum anderen hatte ich zu der Zeit hier eine Jugendfreundin. Später lernte ich meine Frau kennen. Mit ihr wohnte ich zunächst in Bockenheim. 1992 sind wir gemeinsam nach Rumpenheim gezogen, in diese Backsteinscheune aus dem Jahre 1886, die ihren Großeltern gehörte.

Was verbindet dich mit Fussball? Selbst schonmal gespielt? Fussball gespielt habe ich schon immer. Aber wahrscheinlich damals nur deswegen, weil ich Klassensprecher war und Mannschaftskapitän der Klassenmannschaft. Später habe ich dann beim FSV Frankfurt in der B-Jugend gespielt. Aber nicht mehr lange, weil mich dann andere Dinge mehr interessiert haben. Dreimal die Woche ins Traning gehen war nicht mein Ding. Stattdessen habe ich mich nach Mädchen umgeschaut und andere Dinge gemacht.

Welchen besonderen Reiz hat Rumpenheim für Dich? Ich bin Großstädter. Und Offenbach ist eine Großstadt. Es ist aber keine anonyme Großstadt, sondern es gibt überschaubare Strukturen. Hier in Rumpenheim beispielsweise kennt jeder jeden. Man nennt die Häuser immernoch nach den Menschen, die früher dort ihre Bauernhöfe hatten. Rumpenheim hat mir sofort gefallen. Ich konnte mir gut vorstellen, hier wunderbar zu wohnen und zu leben. Schließlich ist Offenbach eine Stadt, die einem alles bietet, was man braucht. Und Rumpenheim gehört dazu.

Du kommst aus Frankfurt und wohnst in Offenbach. Manche Offenbacher sprechen in dem Fall schon von einem Menschen mit „Migrationshintergrund“. Warum bist Du nach Offenbach gezogen? Mit Offenbach an sich hatte ich früher nicht viele Berührungspunkte. Während meines Studiums bin ich Taxi gefahren. Im gleichen Taxi-Kollektiv übrigens, in dem unser ehemaliger Außenminister gefahren ist. Und als Taxi-Fahrer führt der Weg irgendwann auch mal nach Offenbach. Das war mein erster Kontakt mit 42

Warum ist der Stadtteil Rumpenheim besonders lebenswert? Wir wollten für unsere Kinder und die Familie ein ruhiges Umfeld haben. So ist der Kindergartenplatz und die Grundschule in unmittelbarer Umgebung. Hier gibt es keinen Durchgangsverkehr, der läuft über die Mühlheimer Straße. Schön ist auch die Lage am Mainbogen. Es herrscht schon fast eine dörfliche Struktur und wir haben hier einen sehr guten Zusammenhalt. m u t & l i e b e Sept/Okt/Nov 2012


I m G e s p rä c h

Schatten spendet, habe ich schon seit 23 Jahren. Sie wächst, seitdem meine Tochter drei Monate alt ist. Engagierst Du Dich ehrenamtlich in Rumpenheim? Als mein Sohn vier Jahre war, ist er zur SKG Rumpenheim Fussball spielen gegangen. Ein Jahr später war ich dann dort auch Jugendtrainer. Fünf Jahre lang habe ich dort ehrenamtlich als Jugendtrainer gearbeitet. Desweiteren engagiere ich mich natürlich auch ehrenamtlich in der Bürgerinitiative Rumpenheim. Den Vorsitz habe ich jedoch 2001 abgegeben habe, als ich in die Stadtverordnetenversammlung gewählt wurde. Für mich war wichtig, dass die Bürgerinitiative parteilich unabhängig ist.... und seit 2001 bin ich ehrenamtlich Stadtverordneter bei der Stadt Offenbach (lachend).

Weiterhin habe ich über die SKG sicherlich auch viel mitbekommen. Auch in der Bürgerinitiative war ich aktiv, zuerst als Schriftführer, später wurde ich zum Vorsitzenden gewählt. Zusammen mit Matthias Kuch und Willi Heberer haben wir es geschafft, den in Rumpenheim geplanten Golfplatz zu verhindern. Dadurch konnten wir ein wenig mehr Lebensqualität retten. Wir setzten es im Übrigen gegen den damaligen Oberbürgermeister Grandke durch. In Rumpenheim kann man immer etwas bewegen. Das ist schon klasse! Du bist Kommunalpolitiker. Wo lässt Du Dich ganz gerne mal „blicken“? Wo „schaust Du mal vorbei“? Ja, wo ich immer ganz gerne bin, ist die SKG Rumpenheim. Seit sieben Jahren habe ich dort kein Fussballspiel der Mannschaft versäumt. Selbst wenn es mal schlecht lief, bin ich immer zu den Spielen gegangen. Das ist ein klasse Verein mit einem sehr familiären Umfeld. Wenn ich mich mal zurückziehen will, dann bin ich bei uns im Garten. Die Eiche, die uns hier m u t & l i e b e Sept/Okt/Nov 2012

Hast du eine Lieblingskneipe, einen Lieblingsort? Wenn ich mit meiner Frau essen gehe, dann gehen wir in die „Käsmühle“ oder zum Wilhelmsplatz. Hier im Bürgerhaus kann man auch sehr gut im Garten sitzen. Die „Krone“ schließt leider Ende des Monats. Das „Schiffchen“ hat auch leider zu. Die Lieblingskneipe? Vielleicht Tafelspitz! Auch Rumpenheim verändert sich. Wie ist für Dich der Wandel sichtbar? Ja, natürlich. Es gibt immer wieder Menschen die neu hinzuziehen. Das ist immer positiv. Auf der anderen Seite muss man darauf achten, dass Rumpenheim nicht überfordert wird. Es darf nicht jedes kleinste Fleckchen noch zugepflastert werden. Denn dadurch geht viel Lebensqualität verloren. Der „RUK“ (Rumpenheim Kultur e.V.) stellt viel Gutes auf die Beine, das Mausoleum ist Kultur im Park. Hier in Rumpenheim ist einfach pulsierendes Leben. Es ist kein Ort, wo die Leute schlafen. Es herrscht hingegen viel Interaktion. Man versucht bei all den Arbeiten „überparteiisch“ zu bleiben. Es wird versucht, gemeinsam etwas voranzutreiben. 43


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Was sind Deine persönlichen Wünsche für Rumpenheim? Einen Wunsch habe ich genannt, in und um Rumpenheim sollen keine weiteren Flächen zugepflastert werden. Einen kleinen aber sehr hartnäckigen Wunsch verfolge ich weiterhin: den Kurhessen Platz etwas absenken. Wir wollen dort wieder einen Dorfplatz herstellen. Weiterhin habe ich mich etwas vorsichtig als Anwohner, Eigentümer und politischer Mandatsträger eingemischt in die Debatte um die Hochwassermauer, die Sanierung des Deichs. Nach der Bürgerbeteiligung ist dort zum Glück jedoch eine gute Variante beschlossen worden. Das Stadtbild wird vom Main aus erhellt und es gibt keine Erhöhung wie in Steinheim, wo die Mauer einen Festungscharakter hat. Wir bekommen stattdessen eine Sandsteinverkleidung, die dem Dorfcharakter hier entspricht. Mut&Liebe wünscht Peter Schneider weiterhin viel Erfolg bei seiner Arbeit in Rumpenheim und Offenbach und bedankt sich für das interessante Gespräch.

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n Pferde haben in Rumpenheim eine Tradition von fast sechzig Jahren. Sie geht auf das Engagement des Neu-Isenburger Industriellen Arthur van Kaick zurück, der in den 50er Jahren das frühere Hofgut der Prinzen von Hessen von der Kurhessischen Stiftung pachtete und 1964 kaufte. Seit 1954 standen dort seine Turnierpferde. Dort gab es die erste Reithalle weit und breit. Kavallerierittmeister Otto Marotzke, ein Lehrmeister alter Schule, übernahm die Ausbildung der van Kaick'schen Pferde. Das hohe Niveau seines Unterrichts sprach sich herum und so stellten auch Josef Neckermann und Liselotte Linsenhoff, Freunde des neuen Eigentümers, hier zeitweilig ihre Tiere unter. So trainierten bereits damals Olympioniken in der „Alten Reithalle“. Zu Marotzkes Schülern gehörten unter anderen der später für seinen strengen Blick bekannte Reitlehrer Wilfried Schmidt und Helmut Herder, schon gestandener Spring- und Vielseitigkeitsreiter, die beide für die Reiterei um das Hofgut eine wichtige Rolle spielten. Reitunterricht gab es damals auf dem Kaick'schen Gelände noch lange nicht für jedermann: Turnierpferde wurden hier ausgebildet. Wer in den 60er Jahren einfach Reiten lernen wollte, musste bis nach Freigericht fahren. Mit Wilfried Schmidt fing der Reitunterricht in Rumpenheim an und alsbald richtete der engagierte Lehrer kleinere und größere Turniere aus. Auch Offenbacher und Rumpenheimer Bürger stellten ihre Pferde bei van Kaick unter. 1972 wurde die große Halle eingeweiht, nach Otto Marotzke benannt und leider 2008 wegen der geplanten Bebauung des Grundstücks abgerissen. Und es gab noch weitere Pferdefreunde in Rumpenheim: Bäckermeister Seppel Ruß war einer der ersten, die vor über 40 Jahren anfingen, eigene Stallungen zu nutzen. Gemeinsam mit dem Schlossermeister Alois Bauer und dem Wäschereimeister Günter Walter, steckte das fröhliches Trio so manchen Rumpenheimer an, es auch einmal mit der Reiterei zu versuchen. Nach dem Tod von Arthur van Kaick 1996 übernahmen Helmut Herder und Gita Zühlsdorf (deutsche Meisterin Springen Junioren 1969) den Reitbetrieb. Hier kann man das Reiten von der Pike auf lernen, Pferde unterstellen und ausbilden lassen. m u t & l i e b e Sept/Okt/Nov 2012


Foto: © van Heemstra

reiterdorf rumpenheim – bekannt weit über hessen hinaus von Usula May und Irene van Heemstra Familie Woggon hat aus ihrem Aussiedlerhof einen Pferdepensionsstall gemacht und die Familie Schulz mit dem Goldockerhof hat aus der Landwirtschaft ebenfalls einen Zucht- und Reitstall entwickelt. Bis zu 200 Pferde standen in Rumpenheim. Wer in der Mainaue spazieren geht, dem ist das Bild von Ross und Reiterinnen so geläufig wie das von Herr und Hund, von Fahrradfahrerinnen oder Inlineskatern. Die örtlichen Landwirte liefern Heu und Stroh ohne große Wege.

Reit- und Fahrverein Offenbach-Rumpenheim 1978 e.V. Da sie bei der Stadt keine Lobby hatten, beschlossen 8 Rumpenheimer Reiter (Die Reiterinnen wurden wie damals üblich nicht gefragt) den Reit- und Fahrverein Offenbach-Rumpenheim 1978 e.V. zu gründen. Hans Eichhorn wurde als erster Vorsitzender gewählt. Alois Bauer, Fred Bodensohn, Helmut Hyner, Rainer Rist, Seppel Ruß, Dr. Karl Heinz Volkmann und Günter Walter waren Gründungsmitglieder und komplettierten den Vereinsvorstand. Im gleichen Jahr fand im Schlosspark eine große offizielle Gründungsfeier mit interessanten Reitvorführungen der Mitglieder und vielen geladenen Gästen statt. 1979 verpachtete die Stadt Offenbach dem jungen Verein ein städtim u t & l i e b e Sept/Okt/Nov 2012

sches Grundstück an der alten Schleuse am Main. Das Grundstück befand sich in einem jämmerlichen Zustand, doch die damaligen Mitglieder gestalteten das Gelände mit viel Geldeinsatz, Arbeit und Enthusiasmus zum Reitsportplatz um, den es noch heute gibt. Inzwischen ist er eingerahmt von Bäumen, Austragungsort vieler Turniere und Lehrgänge und Ausgangspunkt für Schleppjagden, Wanderritte und Rallyes. 1980 pachtete der Verein ein 28.000 qm großes Gelände am Tempel zwischen Rumpenheim und Mühlheim. Es war ein sandiger „Acker“, den der Verein zu einem grünen Vielseitigkeitspark, mit einer 500 m Galoppbahn und vielen Naturhindernissen zu einem idealen AllwetterReit(und Fahr)platz umwandelte. Das neue Areal verbindet seit dem den Schlosspark und die Allee zwischen Rumpenheim und Mühlheim zu einem idyllischen Ensemble. Das Gestaltungskonzept des Parks stammt von Gertrud Fuchs und der Vielseitigkeitskurs von Gita Zühlsdorf. Die vielseitige Reitanlage ist jedoch nicht nur bei Rumpenheimer Reiterinnen und Bürgern beliebt. Er ist zum Beispiel auch Zufluchtsort für Füchse und Bussarde. Nur Rebhühner, Fasanen und Hasen sieht man kaum noch. Gern wird der Platz auch von Vielseitigkeits-Reiterinnen aus ganz Hessen, Rheinland 45


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Th e m a

Pfalz, Nord-Baden und Franken als Trainingsplatz genutzt. Der Verein veranstaltet für das Geländereiten inzwischen von März bis Oktober eine Vielzahl von Lehrgängen die von vielen Neueinsteigerinnen bis zu Europameisterinnen wahrgenommen werden. Die Polizeireiterstaffel nutzt die Reitanlage als ständigen Trainingsplatz. Die Vielseitigkeitsturniere des Goldockerhofs und auf dem Tempelplatz zählen in den letzten Jahren zu den Größten in Hessen und den angrenzenden Bundesländern. Pferde aus Rumpenheim an der Spitze Rumpenheim ist ein Schwerpunkt in der Zucht von Vielseitigkeitspferden. Zwei Hessenpferde aus der Zucht von Gita Zühlsdorf und Helmut Herder sind in der internationalen Spitze angekommen: „Shamwari“ trug in Aachen unter Ludvig Svennerstål (hoch erfolgreich in der Einzelwertung) als bestes Pferd wesentlich zum 3. Platz der schwedischen Mannschaft bei. Bei Olympia haben die Beiden gute Ritte gezeigt: Platz 16 nach den Dressur, Platz 7 nach einer blitzsauberen Geländerunde (fast in der erlaubten Zeit) und in der Endabrechnung Platz 11. Helmut

Herder ging in Aachen das Herz auf, als er sein Fohlen und Jungpferd in der Soers bei der Siegerehrung sah. Dies gibt dem 74jährigen die Motivation, sich weiter auf die jungen Pferde zu setzen, das Team der Reiterinnen besonders bei den unvermeidlichen Abflügen (St. Daniel war führend in der Abflugquote) zu betreuen und so den Pferden die Basis für die weitere sportliche Entwicklung zu geben. Der Vollbruder „St. Daniel“ war unter seiner Reiterin Megan Heath (Neuseeland) in der schwersten Vielseitigkeit Deutschlands in Luhmühlen auf Platz 14. Auch dies ist ein vielversprechendes Paar für die Zukunft. Shamwari und St. Daniel erhielten ihre Grundausbildung durch Isabel van Heemstra mit den ersten Turnierstarts. Dann wurden sie von Peter Thomsen (Goldreiter der Vielseitigkeit Mannschaft 2008 und 2012) in den Sport gebracht. Beide Pferde hatten gute Gene vererbt bekommen von „Star Regent XX“. Im Besitz des A. van Kaick war er erfolgreich in Hindernisrennen. Er wurde von Gita Zühlsdorf über Erfolge im Springen bis zur Klasse M zur Anerkennung als Zuchthengst geführt.

Foto: © Julia Rau

„Star Regent XX“ war lange Jahre als Celler Landbeschäler in Norddeutschland aktiv und brachte dort viele talentierte und erfolgreiche Nachkommen. Bei den Olympischen Spielen 2012 in London waren zwei Nachkommen in der Vielseitigkeit am Start. Nach Celle war er noch bis 2002 im Deckgeschäft auf dem Hofgut van Kaick in Rumpenheim im Einsatz. Von seinem Sohn „Stargate“ sind Nachkommen in Rumpenheim in der Ausbildung. Mutter „Donnice“ genießt jetzt ihren Ruhestand als verwöhntes Einzelpferd mit Franziska Busch, ihrer langjährigen Betreuerin und Besitzerin. Sogar erste kleine Turnierstarts standen an. Doch die anderen Pferde namens „Acteur“, „Tessa“, „Rousha“ und „Kaschka“ interessieren die sportlichen Höhenflüge ihrer Artverwandten weniger. Sie biegen statt in den Reitplatz lieber in die Mainaue ab und freuen sich mit ihren Reiterinnen bei Spazierritten oder beim großen Ausritt bis zur „Käsmühle“. Dabei grüßen sie Graureiher, Bussard, Krähen und Füchse, schimpfen über Hunde die durch ihr Futter laufen. Zu jeder Jahreszeit geht es hinaus in die Natur. 46

m u t & l i e b e Sept/Okt/Nov 2012


mut&liebe

I m G e s p rä c h

tarek al-wazir zuhause in rumpenheim–rhein–main

von Güngör Bayrak und Wolfgang Malik Der Fraktions- und Landesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen Hessen und gebürtige Offenbacher wohnt seit fünf Jahren mit seiner Familie in Rumpenheim. Neben seiner politischen Arbeit bleibt ihm nicht viel Zeit für ehrenamtliche Tätigkeiten und Privatleben. Wir sprachen mit ihm über Rumpenheim, Lieblingsorte und wie Offenbach "hip und sexy" wird. Tarek, wie lange wohnst Du schon in Rumpenheim? Wir sind jetzt seit fünf Jahren hier in Rumpenheim. Und ich bin mir sicher, wir wären nicht hier, wenn wir keine Kinder hätten. 20 Jahre lang wohnte ich an der Berliner Straße. Vom Verkehr her ist es dort natürlich laut. Aber der Vorteil ist, dass es sehr zentral liegt – direkt an der S-Bahnstation. Zu Fuß war ich auch in wenigen Minuten in der Innenstadt. Manchmal vermisse ich das heute noch, dieses Städtische. Aber irgendwann haben andere Dinge Priorität. So kam es, dass wir uns nach einer Alternative umschaum u t & l i e b e Sept/Okt/Nov 2012

ten, die kinderfreundlicher war. Das Neubaugebiet in Rumpenheim war zu der Zeit auch im Entstehen und wir haben dann einfach hier zugeschlagen. Zum einen war es eher Zufall, dass wir hier landeten. Aber zum anderen ist Rumpenheim einerseits ein Dorf und andererseits Offenbach, daher haben wir uns für Rumpenheim entschieden. Für die Kinder ist das Dörfliche natürlich ideal. Aber wir sind weiterhin doch sehr nah an Offenbach gekoppelt. Viele sind weiter weggezogen, das wollte ich nicht. Ich gehöre hierher. 47


Sie sind herzlich eingeladen! mu u br emi et ne tn Ar mtu&t l&i le ibeeb e   Go

Vorträge, Mitmachangebote, Beratung, Kabarett, Musik, Essen, Trinken, Gespräche, Ausstellung, Kunst, Kultur, Fremdsprachen, Bewegung, Gesundheit, Neue Medien, Selbstlernzentrum…

Fr. 21. Sept.

Wir sind dabei!

17.00 – 23.00 Uhr, vhs, Berliner Str. 77 • OF

Das neue vhs-Programm jetzt überall kostenlos und unter www.vhs-offenbach.de

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Was macht für Dich das Leben in Rumpenheim so besonders? Als wir hier einzogen, wollte ich meinen Augen nicht trauen, als ich den ersten Mähdrescher hier vorbeifahren sah. Will sagen, dass das hier alles schon etwas sehr dörfliches hat. Gleichzeitig fährt aber auch der Bus in zehn Minuten zum Marktplatz. Das ist eine ausgezeichnete Verbindung. Die Ruhe, die es hier bis zur Eröffnung der Nord-West-Bahn gab, war natürlich auch etwas Besonderes. Manchmal ist es mir dann etwas zu ruhig hier, im Vergleich zur Berliner Straße. Profitierst Du von der beschaulichen Atmosphäre? Ich bin ja wirklich total viel unterwegs. Ob Wiesbaden, Kassel, Friedberg, Baunatal oder auf dem Feldberg und morgen schon in Bad Hersfeld. Sicherlich tut einem dann ein Rückzugsort sehr gut. Wobei ich auch sagen muss, dass es nicht unbedingt Rumpenheim sein muss. Eine eigene Familie und eine Wohnung zum Hinterhof in der Innenstadt kann auch viel Ruhe bringen. Der dörfliche Charakter hat unbestreitbar auch Vorteile. Ich merkte das, als letzten Sommer unser älterer Sohn in die Grundschule kam. Wenn wir draußen unterwegs sind, trifft er andere Kinder, die ich nicht kenne. Es beruhigt sicherlich mitanzusehen, wie sich die Kinder hier auch eine eigene Struktur schaffen. Sie fühlen sich hier zu Hause. Aber sobald sie älter werden, verändern sich sicher auch die Wünsche und Bedürfnisse. Wenn der Schlosspark dann nicht mehr gefällt, ist die Verbindung zur Innenstadt und somit auch das "Tor zur weiten Welt" nicht weit – das ist der Vorteil. Welches sind Deine Lieblingsorte in Offenbach und Rumpenheim ? Hier in Rumpenheim haben wir die Möglichkeit zum Spazierengehen im Schlosspark, am Main oder auch auf dem Feld. Das ist schon ein großes Stück Lebensqualität. Irgendwie ist das Leben hier wie in der Natur und das mitten im Rhein-Main-Gebiet. In der Offenbacher Innenstadt kann ich beispielsweise den Wilhelmsplatz hervorheben, dessen Entwicklung ich seit über 20 Jahren auch mitverfolgt habe. Und an dieser Stelle muss ich erwähnen, dass die Stadt Ingrid Borretty (Ex-Dezernentin Stadt OF) dankbar sein muss, dass sie vor 15 Jahren den Mut hatte, der Brasserie „Beau d'Eau“ die Außengastronomie zu m u t & l i e b e Sept/Okt/Nov 2012


mut&liebe

i m G e s p rä c h

Tarek Al-Wazir wohnt mit seiner Familie seit fünf Jahren in Rumpenheim. Er schätzt den dörflichen Charakter, aber auch die Nähe zu Offenbach. erlauben. Dabei sind drei Parkplätze weggefallen und der Aufstand war damals riesengroß. Das war aber gleichzeitig der Beginn eines mediterranen Lebensgefühls. Der Wilhelmsplatz hat sich seither super entwickelt und auch das Mainufer. Als unser kleiner Sohn dann Fahrrad fahren lernte, sind wir von hier aus zum Hafen 2 mit dem Fahrrad gefahren. Auch dort ist eine unglaubliche Entwicklung zu sehen. Ich bin auch gerne im Stadion. Gestern war ich auch dort – allerdings war das Ergebnis nicht so toll (Kickers Offenbach – Arminia Bielefeld 1:3). Weiterhin liegt mir die Definition des Begriffs "Heimat" an der Stelle sehr am Herzen. Wenn mir z.B auf der Straße jemand begegnet, den ich noch von der Grundschule kenne, dann ist das ein tolles Gefühl. Das ist Heimat und auch das Schöne an Offenbach, dass es klein genug ist und solche Begegnungen zulässt, aber gleichzeitig auch groß genug, um sich aus dem Weg zu gehen. Engagierst Du Dich ehrenamtlich in Rumpenheim? Schon beim Einzug hier in das Haus hatte ich das Eintrittsformular der BI-Rumpenheim (Bürgerinitiative Rumpenheim) in meinem Briefkasten liegen. Aber ich bin so oft unterwegs und habe so viel zu tun, dass ich mich ehrenamtlich nicht engagieren kann. Ich habe sehr wenige freie Abende. Als ich aber neulich wieder im Gedächtnis gegraben habe, ist mir eines eingefalm u t & l i e b e Sept/Okt/Nov 2012

len. Damals überredete mich Peter Schneider einen Baum für die so genannte "Breite Straße" zu spenden. Dort gab es vor 15 Jahren eine Aktion und man redete solange auf mich ein, bis ich dann auch einen Baum spendete. Für die freiwillige Feuerwehr wäre ich auch nicht gut geeignet, weil ich tagsüber selten da bin. Wie sieht ein gewöhnlicher Tag bei Dir aus? Was ich sehr gerne mache, ist mit viel Zeit Zeitung lesen. Nicht nur schnell drüberblättern und anlesen oder querlesen, nein, sondern ausführlich die längeren Artikel im Feuilleton lesen, was mir besonders viel Spaß macht. Ansonsten gemütlich frühstücken. Sonntags schaue ich mit meinen Kindern die Sendung mit der Maus. Das ist ein Ritual und da bestehen sie auch drauf. Meistens brauchen meine beiden Jungs viel Bewegung und wir gehen auch bei schlechtem Wetter nach draußen, was hier sehr gut möglich ist. Hast Du ein besonderes Hobby? Wenn man meine Frau fragt, was ich für Hobbys hätte, dann sagt sie zum einen Zeitung lesen und zum anderen noch Zeitungen sammeln (lachend). Ich gebe zu: Manchmal muss ich in einer Großaktion das Auto voll Altpapier packen und es wegfahren. Aber ich habe kein Hobby in dem Sinne, dass ich Briefmarken sammle oder im Sportverein aktiv wäre. Irgendwie bin ich schon fremdbestimmt. 49


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Wie war Dein Weg in die Politik ? Neulich auf dem Klassentreffen sagten meine ehemaligen Mitschüler, dass es für sie selbstverständlich war, dass ich irgendwann einmal Politiker sein werde. Für mich persönlich war es nicht so zwangsläufig. Ich habe mich halt immer engagiert und nicht alles so hingenommen, wie es war. An der Rudolf-Koch-Schule habe ich zum Beispiel eine selbtsverwaltete Cafeteria gegründet. Ich war immer aktiv. Nicht nur jammern und meckern. Meine Haltung war die, dass man immer etwas ändern kann. Anschließend bin ich bei den Grünen eingetreten. Dann ging das so seinen Weg. 1995 bin ich in den Landtag gekommen, eigentlich eher durch Zufall. Wir von der Grünen Jugend Hessen haben damals kandidiert, ohne wirklich daran zu glauben, dass wir gewählt würden. Matthias Berninger kam in den Bundestag und ich dann eben in den Landtag. Das war der Anfang. Langfristig geplant war das alles nicht. Noch macht mir die politische Arbeit sehr viel Spaß und solange es so ist, bin ich dabei. Weil nur wenn man Spaß an einer Sache hat, gelingt dies einem auch gut. Und dann schauen wir mal, was weiter so im Leben passiert. Wie siehst Du die Stellung von Offenbach in der Rhein-Main-Region ? Als Stadt sind wir, man kann schon fast sagen, am Scheideweg. Offenbach ist schwer gebeutelt. Als ich noch ein Kind war, arbeiteten viele Menschen bei Rowenta, der Höchst AG, in der Lederindustrie und bei MAN Roland. Das ist alles nicht mehr der Fall. Daraus entstehen zwangsläufig soziale Probleme, Armut und große Verwerfungen. Wir müssen stark dafür kämpfen, dass Offenbach weiterhin, wie früher, ein attraktiver Wohnstandort bleibt. Durch die S-Bahn-Anbindung vor 17 Jahren hat sich für Offenbach jedoch auch Positives entwickelt. Die Stadt ist dadurch näher an den Kern der Region gerückt. Und die Region ist und bleibt Frankfurt-Rhein-Main, fernab aller Offenbach-Frankfurt Nickeligkeiten. Wenn es gut läuft und wir weiterhin dahingehend kämpfen, kann Offenbach ein neues Image erlangen, was zeit50

gemäß und trendy, also "hip und sexy" ist. Teilweise ist es jetzt schon so, wenn ich mir die Gegend rund um die Heyne-Fabrik anschaue. Das war das allererste, kreative Zentrum im Nordend, vor über 20 Jahren. Aber auch rund um die HfG entsteht etwas Besonderes. Es wächst eine Alternativkultur und Kreativwirtschaft heran. Die Mieten in Frankfurt entwickeln sich deutlich stärker in die Höhe, als in Offenbach. Hier können Menschen nah am Stadtzentrum wohnen, ohne dass sie mehr als die Hälfte ihres Einkommens für Miete ausgeben zu müssen. Offenbach hat erstmals in seiner Geschichte über 120.000 Einwohner und Frankfurt wird in ein paar Wochen erstmals über 700.000 Einwohner haben. Der Trend geht also dahin, dass immer mehr Menschen in der Stadt leben wollen. Offenbach hat den Vorteil, dass es kleiner, gemütlicher und günstiger ist. Aus diesem Vorteil können wir etwas machen. Die Zukunft wird das zeigen. Was wünschst Du Dir für Offenbach? Zuallererst wünsche ich mir finanzielle Stabilität für die Stadt mit Einnahmen, ohne dass dadurch neue Schulden entstehen. Wir brauchen sicherlich auch ein wenig Hilfe und Unterstützung, um aus dieser Spirale nach unten wieder rauszukommen. Dafür müssen wir uns aber auch selbst anstrengen. Zweitens wünsche ich mir, dass es uns gelingt, den Fluglärm zu reduzieren. 50% mehr Flugbewegung als bisher, wie es scheinbar die Fraport Pläne vorsehen, will ich mir erst gar nicht vorstellen. Auch dafür muss die Stadt hart arbeiten. Und drittens wünsche ich mir viel kreativen Geist, damit sich die Stadt nach außen hin besser präsentiert. Neue Esskulturen, neue Ideen und Projekte können das Bild der Stadt prägen und zur Einzigartigkeit steigern. Offenbach hat schon viel Schönes und Einzigartiges, da brauchen wir uns nicht zu verstecken. Die FAZ betitelte vor kurzem einen Kommentar mit den Worten "laut aber sexy" - und das "sexy" muss uns gelingen. Das muss das Ziel Offenbachs sein. Wir bedanken uns bei Tarek Al-Wazir für das Interview und die Gastfreundschaft. m u t & l i e b e Sept/Okt/Nov 2012


Foto: © Cantina Piemontese

mut&liebe

Th e m a

die italienischste ecke rumpenheims… früher dorfbäckerei, heute weinladen Die alte Dame drückt sich erst ein paar Minuten unschlüssig vor dem Fachwerkhaus herum, lugt immer wieder verstohlen durchs Schaufenster ins Innere. Schließlich traut sie sich die drei Stufen hoch bis zur verglasten Tür, die noch aus den 30er Jahren stammt. Sie öffnet sie einen Spalt und steckt erst mal nur den Kopf durch: “Ich will gar nix kaufe, aber derf isch trozzdem ma reingugge? Mir ham doch hier frieher beim Seppl Russ und bei de Lilo immer unser Brödscher geholt.” Aber da hat Isabell Keller, mit ihrem Mann seit bald zehn Jahren Besitzerin der alten Rumpenheimer Bäckerei, die schüchterne Besucherin längst herein gewunken und muss meist als erstes erklären, dass der Boden mit den Fliesen noch der originale und die Backstube im Anbau längst Wohnraum ist. m u t & l i e b e Sept/Okt/Nov 2012

Cantina Piemontese Wein, Sekt und andere Überlebensmittel Dörnigheimer Str. 4 63075 Offenbach-Rumpenheim Öffnungszeiten: freitags 14.00 bis 20.00 Uhr samstags 11.00 bis 18.00 Uhr Telefon 0170/3565696 www.cantinapiemontese.de

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mut&liebe

Go u r m e t

“Das passiert immer wieder, dass jemand, der früher hier gewohnt hat, zu Besuch kommt und neugierig ist, wie es heute ausschaut. Ist ja fast der einzige alte Laden, den es hier noch gibt. Wir schwätzen dann ein bisschen, und am Schluss gehen unsere Besucher mit einem Lächeln auf den Lippen und einer Flasche guten Wein im Arm nach Hause”, bestätigt Ehemann Jens, der hier seit über sechs Jahren zusammen mit seinem Kompagnon Thomas Kühn die Cantina Piemontese betreibt. Foto: © Cantina Piemontese

The Europe – China Urban Culture Exchange

Im kleinen, liebevoll eingerichteten Laden ist der Name Programm, denn hier gibt es ausschließlich “Wein, Sekt und andere Überlebensmittel” aus dem Piemont: berühmte Rote wie Barolo, Barbaresco und Barbera, seltene Weiße wie Roero Arneis, Timorasso oder Nascetta, dazu Spumante, Grappa und andere Spezialitäten wie Schokolade, Nudelsossen oder Eingelegtes. Die beiden italophilen Teilzeit-Weinhändler kennen jeden Winzer persönlich, importieren alle Produkte selbst – was für ein absolut überzeugendes Preis-Genuss-Verhältnis sorgt — und haben ihren Spaß daran, immer wieder neue kleine Winzer zu entdecken oder autochthone Weine anzubieten, die es sonst in Deutschland nicht gibt. Geöffnet ist dieser sehr spezielle Weinladen allerdings nur freitags und samstags, denn die zwei haben ja auch noch einen richtigen Beruf. “Allein vom Weinhandel leben könnten wir hier draußen auch dann nicht, wenn jeden Tag geöffnet wäre”, meint denn auch Thomas Kühn, 'eigentlich' freiberuflicher Texter und Kreativdirektor. “Aber online haben wir ja jeden Tag 24 Stunden auf ”, verweist er auf den originellen Webauftritt der Cantina Piemontese. Die ist in diesem Jahr nicht nur zum ersten Mal beim Offenbacher Weinfest im Büsingpalais vertreten, sondern wie immer auch bei den genau gleichzeitig stattfindenden Rumpenheimer Kunsttagen, und deshalb wird die ehemalige Bäckerei wohl an diesem einen Wochenende ausnahmsweise mal früher zu machen. "Das kriegen wir sonst personell nicht gebacken...” A N Z EIGE

BÜRGERHAUS RUMPENHEIM

deutsch-griechische Küche • Mitt ags tisch Gr oßer Fes tsaal

Öf fnungszeit en: 11.30 bis 14.30 Uhr und 17.00 bis 24.00 Uhr Mont ag Ruhe t ag

Pfaf f enweg 2 • 63075 Of f enbach • Telef on 069/83 00 55 88 52

m u t & l i e b e Sept/Okt/Nov 2012


mut&liebe

INFO

der 100% offenbach wettbewerb war …

100% OFFENBACH Like Offenbach Team

Wir, Like Offenbach, haben euch, also alle Offenbacher, aufgefordert uns euer Offenbach zu zeigen und zu beschreiben. Wir wollten z.B. XXL Sperrmüllhaufen, Dorfatmosphäre oder Livemusik im Café Cuore – die Momente in denen Offenbach seinen besonderen Style zeigt. Bekommen haben wir: über 200 Fotos und Statements, die für euch 100% Offenbach sind. Das Spektrum ist super vielseitig und reicht von Schwester Eva über Hafenmeisters Abendrot bis hin zur Nahaufnahme der Florfliege.  Erster Platz "Südseeverträumt" von Jürgen Gries Weiterhin sind unter den Gewinnern: die Nummer für Fluglärmkummer, eine verträumte Perspektive auf den Dreieichpark, Industrieromantik, viel Selbstironie und LIEBE für Offenbach, eine eben besondere Stadt unter den Städten.

DIE GEWINNER In den Kategorien 100% OF "Statements" und "Bilder" haben wir je 5 Sieger gekürt. Die Auswahl war groß und wer die Wahl hat, hat die Qual... In der Kategorie "Statements" hat uns Melina Hahns Beitrag besonders überzeugt: "100% Offenbach ist … wie deine Familie. Sie nervt Dich manchmal tierisch, aber wenn andere Menschen drüber lästern, verteidigst Du sie bis aufs Blut." Unsere Begründung: Einfach und wahr: Liebe, Hass, Euphorie, Verzweiflung... Alles gehört zum Leben in Offenbach. Den ersten Platz in der Kategorie "Fotos" bekommt Jürgen Gries für sein Bild Südseeverträumt. Es zeigt drei Palmen, die auf eine Fensterfront in der Hermann-Steinhäuser-Straße geklebt sind. Unser Kommentar: Palmen! Mitten auf der Hermann-Steinhäuser-Straße? Wenn man raus zoomt: Eine Latinobar, blinkende Lichterketten – nicht unbedingt der Ort, an dem man den Abend beenden will. Irgendwie auch Sehnsucht – die Stadt ohne Make-up. m u t & l i e b e Sept/Okt/Nov 2012

DIE PREISE Wie angekündigt, haben wir 100% Offenbach-Preise verliehen: VIP Tickets für den Berg, Abendessen im urigen Markthaus am Wilhelmsplatz, Fresskörbe à la Käsefabrik und Café Cuore, neue Frisuren bei „Kostjanix“ in der Karlstraße. ENJOY! DANKE Das LIKE Offenbach Team bedankt sich bei ALLEN Teilnehmern des 100% Offenbach Wettbewerbs. Ihr wart wirklich 100%! Ein besonderer Dank gilt auch unseren Sponsoren: Stadtwerke Offenbach Holding AG, Frisuren Kostjanix, L'Abatte Käsefabrik, Markthaus am Wilhelmsplatz, OfLOVESu-Stadttouren. Der 100% Offenbach Wettbewerb wurde in Kooperation und mit freundlicher Unterstützung der Wirtschaftsförderung Offenbach und dem Amt für Presse und Öffentlichkeitsarbeit Offenbach durchgeführt.  Alle Gewinner + Infos: www.likeoffenbach.de/100-offenbach-ist/  Das Poster mit allen eingereichten Fotos (siehe Umschlagrückseite) kann für 4,- Euro im OF InfoCenter erworben werden. 53


mut&liebe

i nfo

offenbach + geocaching = offencache.de offencache.de - Die Offenbachschatzsuche An geheimen Orten, besonderen Plätzen in Offenbach oder in Institutionen und Medien haben wir Hinweise versteckt, die euch nach geocaching-Manier an einen kleinen oder größeren Schatz führen. Dabei lernt ihr unsere Stadt aus einem anderen Blickwinkel kennen. So funktionierts: Auf offencache.de erfahrt ihr, wo und wie ihr die Hinweise zu unseren Touren bekommt. Meist werden Zahlen gesucht, die am Ende in einer Formel eingetragen werden, deren Ergebnis dann die Endkoordinaten des Schatzes sind. Um an diese Zahlen zu kommen müsst ihr ausgewählte Orte in Offenbach besuchen, typische Offenbacher Medien durchstöbern, Sehenswürdigkeiten anschauen, an Events teilnehmen und Offenbach neu entdecken. Die Koordinaten werden dann in euer GPS-fähiges Smartphone oder über googlemaps eingegeben. Dann macht ihr euch wieder auf die Suche. Es wird eine kleine Plastikbox sein, in der kleine Geschenke zum Tauschen und ein Logbuch sind. Für die ersten Finder, haben wir immer eine besondere Überraschung.  Mehr Infos & ausführliche Anleitung gibt es auf www.offencache.de Unsere erste Tour heißt „Wetterstadt Offenbach“ Sie bringt euch an Plätze in Offenbach, die eng mit dem Thema Wetter verbunden sind.

A N Z EIGE

Kleine Miete, große Freiheit!

Bei uns profitieren Sie von den Vorzügen eines verlässlichen Wohnpartners mit mehr als 90 Jahren Erfahrung in der Wohnungswirtschaft. Die passende Wohnung für Ihre Ansprüche finden Sie im Internet unter: www.gbo-of.de

 Achtung Hinweis: Auf welcher Seite in Mut&Liebe findet ihr einen weiteres Logo von geocache.de? 54

m u t & l i e b e Sept/Okt/Nov 2012


mut&liebe

hörbar von udo boll Krautrock / Can – The Lost Tapes Spoon / Mute – Good To Go Mit Superlativen wird gerade im Musikjournalismus oft sehr leichtfertig umgegangen. Doch für diese Box reichen allerdings so oft benutzte Worte wie: Sensationell, Epochal, Wegweisend, Stilbildend nicht aus. Dank der Hartnäckigkeit der Gralshüterin des Can Universums, Frau Hildegard Schmidt, wurde aus einer Idee Realität in Form dieser 3 CD Box. Schön verpackt in einer nach empfundenen Tonbandschachtel im 10“ Format. Die Aufnahmen waren ja nicht wirklich verschwunden, sondern standen ordentlich im klimatisierten Lagerraum des Inner Space Studios. Dummerweise war keines der Bänder beschriftet und zum Teil auch mehrmals überspielt. 50 Stunden Material wurden von Irmin Schmidt und Schwiegersohn Jono Podmore ( der schon für die Remastered Editions des regulären CAN Katalogs zuständig war) gehört und editiert. Die Box spannt den musikalischen Bogen von der ersten Soundtrack Arbeit „ Das Millionspiel“ ( noch mit Flötist David Johnson und als Gast Free Jazzer Gerd Dudek ) bis zu einer Improvisation mit Rosko Gee ( von der „Saw Delight“ Besetzung 1977 ) am Bass. Der Schwerpunkt liegt auf den Jahren mit den Sängern Malcom Mooney (1968/69 ) und Damo Suzuki (70 – 73 ). Es handelt sich nicht um eine weitere lieblose Zusammenstellung unveröffentlichten Materials die leere Kassen füllen soll, sondern um eine liebevolle und sorgsame Edition die mit den besten regulären Veröffentlichungen der Band mithalten kann. Beim durch hören kommt niemals der Gedanke auf das diese Musik zum Teil über 40 Jahre alt ist. Kaum zu glauben das CAN mit „Spoon“ , dem Titel Song des Durbridge Krimis „Das Messer“, wochenlang Nummer Eins der deutschen Single Charts waren und über 300000 Einheiten verkauften. Hier zu hören in einer famosen Live Version die ganz dem Bandprinzip „Improvisation“ entspricht und kaum etwas vom Original erkennen lässt. Die ganze Geschichte ist in den Texten von Ian Harrison und Irmin Schmidt im wunderbaren Begleitheft nach zu lesen. m u t & l i e b e Sept/Okt/Nov 2012

Die eher konservative englische Wochenzeitschrift „Spectator“ schrieb 1973 :“Wenn Sie von sich annehmen, das sie irgendetwas mit moderner Musik zu tun haben, dann kommen sie an CAN nicht vorbei !“ Dem ist auch im Jahre 2012 nichts hinzu zufügen.

h ö r b ar

auch den internationalen Durchbruch schaffen. Den musikalischen Ritterschlag hat Pasi schon erhalten. Zwei seiner Songs wurden von Saxophon Legende Archie Shepp mit wunderbaren Soli veredelt..

Retro Stoner / Hard Rock /

Retro / Soul / Jazz / Blues /

Zodiac – A Bit Of Devil Honest Hound Records – Cargo

Kadavar – dto. T.C.M.R. - Cargo

Nick Waterhouse – Time's All Gone Innovative Leisure - Alive

Charles Pasi – Uncaged Believe - Indigo Wer im März diesen Jahres Nick Waterhouse bei seinem Deutschland Debut im Frankfurter Zoom gesehen hat, fieberte auf die Veröffentlichung des Debut Albums zu und wird nicht enttäuscht. Noch ohne Plattenvertrag wurden die Songs, auf eigene Kosten, an fünf hektischen Wochenenden mit anschließender Live Show aufgenommen. So klingt die Platte auch: roh, präzise, voller Energie, und natürlich stilecht in fettem Mono aufgenommen. Bei allen Verweisen auf die Vergangenheit, Booker T, Stax Records, Northern Soul und einem ordentlichen Schuss Garagen Rock, ist dem 25 jährigen etwas gelungen was ich so in dieser Form noch nicht gehört habe: eine weiße moderne Rhythm 'n Blues Scheibe. Mit Charles Pasi haben wir hier noch einen jungen Mann der durch die musikalische Vergangenheit rast, alles in sich aufsaugt und einen eigenen Sound daraus kreiert. Hier steht Jazz, Blues, Chanson und eine Prise Rock auf dem Programm. Virtuos lässig spielt er die Bluesharp,. mit seiner verführerischen rauen Stimme erzeugt Pasi eine Gänsehaut die manch weibliche Zuhörerin dazu veranlasst sich ihrer Unterwäsche zu entledigen. In seiner Heimat Frankreich schon ein gefeierter Star, wird er mit diesem Album hoffentlich

Nach dem hochgelobte Demo, steht nun endlich das Debut Album der Münsteraner Retro Rocker in den Läden und erfüllt die hohen Erwartungen voll und ganz. Das Menü besteht aus einer dicken Portion Blues Rock, eine Prise Southern Rock und ein wenig 70ziger Hard Rock. Handwerklich auf höchsten Niveau spielen sich die Musiker um den „Long Distance Calling“ Schlagzeuger Janosch Rather quer durch die Rockgeschichte. Schon der Titel Track reißt den geneigten Rock Fan mit zweistimmigen Gitarrensoli a la Thin Lizzy vom Hocker. Gekonnt und souverän covern sie ZZ Tops „Blue Jean Blues“. Doch der Höhepunkt ist, für mich, das mit 10 Minuten längste Stück des Albums „Coming Home“ Eine kleine Blues Rock Symphonie. Dank der hervorragenden Produktion von Martin Meinschäfer klingt das Album so, als wäre Münster jetzt im Süden der Vereinigten Staaten anzusiedeln. Wesentlich rüder gehen die bärtigen Herren von Kadavar ans Werk. Rau und ungeschliffen dröhnt ihr Stoner Rock aus den Boxen. Der Sound läßt an Black Sabbath, Hawkwind oder frühe Metal Bands wie Witchfinder General denken. Doch die Berliner kommen nicht als ein billiges Plagiat daher, sondern kombinieren gekonnt die Elemente ihrer Vorbilder. Mit dieser Band hat nun auch Deutschland einen Vertreter in der aktuellen Okkultrockwelle. Wer möchte kann sich am 20.10.12 im Frankfurter Club „Das Bett“ davon überzeugen. Ich werde es tun. 55


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gesundheit

"männer traut euch…" vorsorgeaktion zum thema darmkrebs

von Prof. Andreas Zielke Jährlich erkranken 70.000 Menschen in Deutschland an Darmkrebs, ca. 20.000 sterben daran. Durch Vorsorgeuntersuchungen kann die Krankheit nahezu sicher vermieden werden. Prof. Dr. Andreas Zielke, Chefarzt im Klinikum Offenbach engagiert sich deshalb in Offenbach für die Kampagne "1000 mutige Männer".

Horst Schneider: „Darmkrebs zählt nicht nur zu den häufigsten Krebserkrankungen – sondern ist bei rechtzeitiger Entdeckung in den allermeisten Fällen auch gut heilbar. Die regelmäßige Vorsorgeuntersuchung kann deshalb das eigene Leben retten – darum gehe ich alle fünf Jahre zur Darmspiegelung und appelliere an alle über 50-Jährigen, dies ebenfalls zu tun.“ Andere prominente Offenbacher sind ihm bereits Sie haben gefolgt, u.a.es diegetan Schirmherren und -frauen der AktiDie Kampagne kommt lockerHorst daher, aber dasSieglinThema on, wie Oberbürgermeister Schneider, ist ein ernstes: 1000 mutige Männer Ofde Nöller, Fechtweltmeisterin Corneliawerden Hanischin und fenbach gesucht. Und diese Männer sollen inSportkreisvorsitzender Peter 1000 Dinkel. Sie haben es nerhalb einesgetan Jahres den Mut zur Vorsorge mit einer mittlerweile und motivieren zur Vorsorge. „Es Darmspiegelung haben. ist schon eine Überwindung. Aber wenn man danach Am 24.dass Märzman 2012 wurde ist, die fragt Kampagne im Rathaus weiß, gesund man sich: Warum durch Stefan Grüttner eröffnet. es machen waren dann habe ich das nicht schon früher Und einmal lasnur noch mutige Männer zu finden. Denn noch sen?“ sagt999 Peter Dinkel und weiter: „Männer traut vor dem Start Kampagne machte Hessens Sozieuch, denn dasder Leben ist schön!“. alminister seinen ganz persönlichen Darmcheck. „Ich Warum istsich dasviele Thema so wichtig? hoffe, dass Offenbacher Männer dieser AktiJährlich erkranken in Deutschland mehr als 70.000 on anschließen.“ 56

Sie haben es getan Die Kampagne kommt locker daher, Andere prominenten Offenbacher sindaber ihm das beThema ist ein ernstes: mutige Männer werreits gefolgt, u.a. die 1000 Schirmherren und -frauden in Offenbach gesucht. Und diese 1000 Horst Mänen der Aktion, wie Oberbürgermeister ner sollen innerhalb eines Jahres den Mut zur Schneider, Sieglinde Nöller, Fechtweltmeisterin Vorsorge einer Darmspiegelung haben. Cornelia mit Hanisch und Sportkreisvorsitzender Am März Sie 2012 wurde Kampagne im Peter24. Dinkel. haben es die mittlerweile getan Rathaus durch Stefan Grüttner„Es eröffnet. Undeine es und motivieren zur Vorsorge. ist schon waren dann nurAber noch 999 man mutige Männer zu Überwindung. wenn danach weiß, finden. Denn noch vor Kampagne dass man gesund ist,dem fragtStart mander sich: warum machte Sozialminister perhabe ichHessens das nicht schon früherseinen einmalganz machen sönlichensagt Darmcheck. „Ich und hoffe, dass sich viele lassen?“ Peter Dinkel weiter: „Männer Offenbacher Männer anschließen.“ traut euch, denn dasdieser LebenAktion ist schön!“. Menschen an Darmkrebs und etwa 20.000 sterben daran. Die Vorsorgeuntersuchungen für den Dickdarm sind derart wirksam, dass sie schon vor vielen Jahren als eine von den Krankenkassen freiwillig finanzierte Leistung in Deutschland eingeführt wurden. Spätestens ab dem 55. Lebensjahr stehen sie allen gesetzlich Versicherten zu. Die Vorsorgeuntersuchung, d.h. eine Darmspiegelung, ist nicht nur entscheidend für die Früherkennung, sie kann den Darmkrebs verhindern. Denn wenn Polypen gefunden werden, werden sie in der Regel schmerzfrei entfernt. Zwar wird nicht jeder Polyp ein Krebs, aber jeder Krebs war mal ein Polyp. Werden Polypen entfernt, fehlt dem Darmkrebs diese Grundlage. Die Erm u t & l i e b e Sept/Okt/Nov 2012


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Peter Dinkel: „Es ist schon eine Überwindung. Aber wenn man danach weiß, dass man gesund ist, fragt man sich: warum habe ich das nicht schon früher einmal machen lassen? Männer traut euch, denn das Leben ist schön!“ krankung kann dann nicht auftreten. Deshalb ist es gut, Bescheid zu wissen und wenn nötig gleich einzugreifen, bevor man ein echtes Problem hat. Aber wer beschäftigt sich schon gerne mit Vorsorge, nur etwa 3% aller Anspruchsberechtigen gehen zur Untersuchung. Männer schneiden dabei noch schlechter ab, als Frauen. Dabei erkranken Männer sogar häufiger am Darm.

Soziale Netzwerke und persönliche Ansprache Die Kampagene "1000 mutige Männer" versucht mit ungewöhnlichen Methoden das Thema in die Öffentlichkeit zu bringen. Das Konzept wurde in NordrheinWestfalen von der Krebsgesellschaft in Zusammenarbeit mit der Unternehmensberatung supersieben entwickelt. Im Gegensatz zu anderen Präventionsaktionen setzt „1000 mutige Männer“ vor allem auf die Aktivierung sozialer Netzwerke. Weil es besonders wirksam ist, so nah wie möglich und ganz persönlich jeden anzusprechen. Durch die persönliche Ansprache, die nicht die Krankheit, sondern den Erhalt von Gesundheit durch eine wirksame Vorbeugung in den Vordergrund stellt, können Ängste, Sorgen und Scham überwunden werden. Eine weitere wichtige Erkenntnis war, dass der Versuch, gezielt Männer anzusprechen, nicht nur deren Bereitschaft an der Vorsorge teilzunehmen erhöht, sondern auch die der Frauen. Denn nach den Erfahrungen der Städte, die diese Aktionen bereits erfolgreich durchgeführt haben, gehen regelmäßig dann auch mehr Frauen zur Darmvorsorge. Getreu dem Motto „Wenn Du gehst, dann gehe ich auch“ wird hier die Fürsorge für den nächsten Angehörigen, den Partner, die Freundin oder den Freund sichtbar, auf die diese Kampagne im Wesentlichen baut. Dies m u t & l i e b e Sept/Okt/Nov 2012

gesundheit

stellt auch das hessische Präventionsjahr mit seinem klugen Motto „Du bist kostbar“ in den Vordergrund. Eine besondere Herausforderung in Offenbach besteht in unserem Anliegen, auch die Vielfalt der Kulturen in unserer Stadt in diese Bemühungen einzubeziehen. Die Initiatoren halten deshalb stetig Vorträge in Gesundheitseinrichtungen, in den Vereinen und Gemeinden und den Kulturvereinen, damit sich Interessierte informieren können. Die Aktion ist präsent auf vielen Veranstaltungen in der Stadt ebenso wie in den Medien. Am Ende soll die Darmvorsorge ein Teil des „Stadtgesprächs“ sein und diejenigen die noch nicht gegangen sind, sollen sich fragen lassen müssen „Warum warst Du eigentlich noch nicht?“

Hessische Initiative "Du bist kostbar" Das Jahr 2012 steht ohnehin in Hessen ganz im Zeichen der Vorsorge. Mit der Aktion, „Du bist kostbar“ einer Initiative des Hessischen Sozialministeriums und der Hessischen Krebsgesellschaft werden gleich mehrere Themen in der Vorsorge angesprochen. Offenbach wurde als die Pilotstadt für Vorsorgeaktionen zum Thema Darm ausgewählt. Die Organisatoren vor Ort sind das Klinikum Offenbach, das Ketteler-Krankenhaus, die Hausärzte, Apotheken, die Barmer GEK und das Sportamt der Stadt Offenbach. Offenbach ist damit auch Pilotstadt für den Transfer der Aktion „1000 Mutige Männer“ von NRW nach Hessen.

Offenbach Pilotstadt Dass Offenbach für das ungewöhnliche Vorsorgeprojekt ausgesucht wurde, hat mehrere Gründe. In Nordrhein-Westfalen ist die Kampagne zuerst in Möchengladbach durchgeführt worden. Gesucht wurde jetzt eine ähnliche Stadt in Hessen – vergleichbar nach Größe, Infrastruktur und sozialen Strukturen. Offenbach hat ein sehr gut entwickeltes Netz des bürgerlichen Engagements und der Mitwirkung, das sich u.v.a. in den vielfältigen sozialen Mitwirkungen der Bürger, der hervorragend organisierten Selbsthilfe, den vielen Vereinen und der bemerkenswerten 57


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Gesundheit

Integration der verschiedensten kulturellen und religiösen Hintergründe seiner Bürgerinnen und Bürger darstellt. Die Infrastruktur in Offenbach ist mit den zwei Darmzentren an den Kliniken, den sehr gut organisierten und der Vorsorge gegenüber sehr aufgeschlossenen Hausärztinnen und Hausärzten sowie den für die Durchführung der Vorsorgeuntersuchung bestens qualifizierten Fachärzten sehr gut. Aber auch die Offenbacher Unternehmen tragen wesentlich zu dem Erfolg von „1000 mutige Männer“ bei. Die Industrie- und Handelskammer und die Kreishandwerkerschaft tragen, wie auch die städtischen Eigenbetriebe, die Aktion. Mittels dieser Unterstützung dürfen wir hoffen, mehr als 7500 Anspruchsberechtigte für die Kampagne zusätzlich über ihre Arbeitsplätze zu erreichen. Auch das Ketteler Krankenhaus, die Stadtverwaltung, die Stadtwerke Offenbach Holding (SOH), welche alle kommunalen Betriebe der Stadt Offenbach umfasst und die EVO werden sich an der

Aktion beteiligen. Die GKN Driveline, Siemens und andere Unternehmen bereiten ihre Teilnahme vor. Eine erfolgreiche Aktion „1000 mutige Männer für Offenbach“ kann viel erreichen. Sie kann viele Leben retten und ihren Beitrag dazu leisten, den Darmkrebs in der Offenbacher Bevölkerung zurückzudrängen. Wie Horst Schneider es sagt: „Je mehr mutige Männer wir in Offenbach finden und je näher wir der Zahl 1.000 kommen, desto mehr haben wir für unsere Stadt erreicht. Gemeinsam Schritt für Schritt zu einer gesünderen Stadt. Viele mutige Vorbilder in Offenbach, die zeigen, wie effektiv man eine gefährliche Krankheit vermeiden kann. Jeder kann dazu beitragen: Überzeugen Sie Freunde, Mitarbeiter, Vereinskameraden, Nachbarn. Und vor allem – gehen Sie selbst“.  Weitere Infos finden Sie unter: www.1000mutigemänner.de www.dubistkostbar.de

Unterstützer gesucht: So unterstützen Sie die Aktion:  Fakten auf www.mutige-maenner.de

lesen  Über das Thema in der Familie, mit

Kollegen und Freunden reden Männer ab 55 Jahren beweisen jetzt ihren Mut und sagen den Darmpolypen den Kampf an! Und wie mutig sind Sie? www.mutige-maenner.de

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 Die Aktion offen unterstützen, zum

Arztbesuch ermutigen evtl. begleiten  Und natürlich selbst zur Darmkrebs-

vorsorge gehen und über die Erfahrungen berichten

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isenburgring 36 | offenbach | www.filmklubb.de reservierung unter: nic@filmklubb.de • nur für Mitglieder ab 19h Speis & Trank 20.30h cineastische Leckerbissen

neues programm sept. okt. nov.

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Tipp

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Der Filmklubb ist wieder aufgetaucht. Wir werden uns voller zärtlicher Rauheiten präsentieren und starten ein Programm, das liebevoll bissigen Humor inszeniert. Aki Kaurismäki spielt eine tragende Rolle. Nach und nach werden wir alle Filme des Kult-Regisseurs zum strahlen bringen. Doch damit nicht genug der Nordlichter – auch dem Schauspieler Mads Mikkelsen werden wir eine kleine Reihe gönnen, der gute Däne, der uns in Adams Äpfel bereits das Funktionieren der Welt erklärte, wird am 21.9. in einem Film von Regiepreisträgerin Susanne Bier zwischen Indien und Schweden pendeln und die Welt nicht mehr verstehen. Am 20.9 haben wir zu „gemeinschaftliches Wohnen – Mehrgenerationenhaus“ einen Themenabend und in diesem Zuge zeigen wir am 5.10. den Film „Und wenn wir alle zusammen ziehen“ mit Daniel Brühl, Jane Fonda und Geraldine Chaplin.

Termine für Wein- & Whiskyfreunde Wein- und Whiskyverkostungen die genussverstärker Infos: www.die-genussverstaerker.de 8.09. Offenes Whisky-Tasting Ort: die genussverstärker, Kaiserstr. 9, OF Zeit: 15 bis 20 Uhr

Prompt zu Ferienbeginn zeigt die Künstler Truppe Montagsfarben ihre Werke, dazu werdet Ihr kulinarisch versorgt und könnt einfach Samstag und Sonntag genießen, bevor am 19.10. Kaurismäki die Leningrad Cowboys nach Amerika schickt.

7.10. Whisky-Tasting: Cask Finishs – Die Magie der Whiskyfässer Ort: die weinstube, Taunusstr. 19, OF Zeit: 18 bis 21 Uhr • Preis: 38,- Euro

Neues Kurzfilmfutter steht am Freitag den 26.10. auf dem Speiseplan - lasst Euch überraschen!

28.10. Vinophiler Reisebericht: Weine aus dem Languedoc-Roussillon Ort: auf Nachfrage Zeit: 18 bis 21 Uhr • Preis: 28,- Euro

Doch jetzt gibt es einen besonderen Trommelwirbel für etwas, was Ihr noch nie erlebt habt. Freitag der 2.11. Wir werden einen Stummfilmerklärer haben, der uns die Filmwelt von einer ganz anderen Seite zeigt – Live Poetry zum Film – Sensationell! Bitte reserviert, denn dieses Highlight darf sich niemand entgehen lassen. Für dieses Stück Kultur erheben wir einen Kostenbeitrag von 12,September

 Do. 06. I hired a contract killer von Aki Kaurismäki  Fr. 21. Nach der Hochzeit von Susanne Bier  Fr. 28. Juha von Aki Kaurismäki Oktober

 Fr. 05.  Sa. 13.  So. 14.  Fr. 19.  Fr. 26.

Und wenn wir alle zusammen ziehen von 15h -19h Künstler Ausstellung Montagsfarben 14h -18h Ausstellung Montagsfarben mit kulinarischen Köstlichkeiten Leningrad Cowboys go America von Aki Kaurismäki Kurzfilme

November

11.11. Die nächste Generation Vol. 3 – Weine junger Winzertalente aus Deutschland Ort: Trattodino, Ludwigstr. 155, OF Zeit: 18 bis 21 Uhr • Preis: 28,- Euro 25.11. Tasting: Winterwhiskys – Whiskys für die kalte Jahreszeit / Ort: auf Nachfrage Zeit: 18 bis 21 Uhr • Preis: 42,- Euro

Weinproben bei TOUR DES VINS Infos: www.tour-des-vins.de Ort: Domstr. 53, 63067 OF während den Öffnungszeiten: Mo. – Fr. 12 bis 20 Uhr, Sa. 10 bis 16 Uhr 3. – 15.9. / 11. – 13.10. / 1. – 3.11. / 22. – 24.11.

 Fr. 02. Leinwand - Lyrik  Do. 08. Der Mann ohne Vergangenheit von Aki Kaurismäki 59


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Trattodino Ludwigstraße 155 • 63067 Offenbach Tel.: 069 85098907 • www.trattodino.de Öffnungszeiten: Mo. – Fr.: 12.00 – 14.30 Uhr Mo. – Sa.: 18.00 – 23.00 Uhr

special  jeden Dienstag ab 19.00 Uhr Klaviermusik mit Christoph Spendel  15. Sept. Neapolitanischer Abend mit Franco vom Caffè Cuore  5. Nov. Jazzsession Offenbach mit Cora Brunner und Axel-Kemper-Moll

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trattodino – botschaft italienischer esskultur Mitten im Offenbacher Nordend hat sich das kleine Restaurant "Trattodino" etabliert. Es ist liegt recht unscheinbar mitten im Wohnviertel. Dennoch auf quasi gastronomisch historischem Gelände – hier gab es schon vor hundert Jahren eine Apfelweinwirtschaft. Erkennbar ist dies nur noch an den bunten bleigefassten Fenstern. Vor drei Jahren hat die italienische Küche mit Dino Cornia Einzug gehalten. Traurigerweise ist der Offenbacher Kultkoch vor etwa einem Jahr gestorben, aber ein Nachfolger am Herd wurde bald gefunden. Vieles ist gleich geblieben, aber die Akzente haben sich Richtung Süden verschoben. Heute steht nicht mehr die Emilia im Vordergrund, sondern Kampanien, die Heimat von Massimo. Eine eigene Seite der Speisenkarte ist nun der Region um Neapel gewidmet. m u t & l i e b e Sept/Okt/Nov 2012


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gourmet

Wer die italienische Küche nur vom Angebot in Deutschland kennt, hat ein falsches Bild von ihr. Das ist jedenfalls die Überzeugung von Stefan Gey. Selbst in Italien muss man die Trattorien und Osterien suchen, die ursprüngliche Hausmannskost – die "cucina casalinga" – anbieten. Die Inhaber besuchen seit vielen Jahren abgelegene Lokale in ganz Italien, in diesem Sommer in Südtirol, und bringen Ideen mit nach Offenbach. So unterschiedlich die Gerichte in den verschiedenen Regionen Italiens auch heute noch sind, haben diese doch gemein, dass die Rezepte fast immer recht einfach sind, aber eine hohe Qualität der verwendeten Lebensmittel beanspruchen. Und genau diese Grundsätze werden im "Trattodino" umgesetzt. Aus hochwertigen Produkten der Saison werden authentische italienische Gerichte zubereitet. Mehr als für Spaghetti mit Trüffeln oder den allseits bekannten Wolfsbarsch in der Salzkruste begeistern sich die Leute vom "Trattodino" eher für Gerichte wie Calamarata, Pasta Fagioli, Ribollita aus der "cucina povera", der Armeleuteküche, die hierzulande nur selten angeboten werden und den wirklichen Ruhm der italienischen Küche begründen. Die eher knappe Speisenkarte wird ergänzt durch Tagesangebote, die bei jedem Besuch für Abwechslung sorgen. Spezialisiert ist die Küche auf frische Pasta, Fisch und Meeresfrüchte. Massimo kennt die unterschiedlichsten Zubereitungsarten für Fisch, darunter "all'aqua pazza", dessen Besonderheit darin besteht, dass der Fisch in Meerwasser zusammen mit Gemüse gegart wird. Da Mainwasser kein geeigneter Ersatz ist, benutzt er einfach Meersalz. Bier und Wein stehen in Qualität dem Essen keineswegs nach. Das Faßbier kommt aus Deutschland – nämlich Ostfriesland und Bayern. Der Wein ist ausschließlich aus Italien von kleineren Herstellern, deren Erzeugnisse sehr typisch für ihre Herkunftsregion sind und die konsequent qualitätsorientiert arbeiten. Auch hier legen die Inhaber weniger Wert auf bekannte Namen, sondern auf ein gutes PreisGenuss-Verhältnis. Regelmäßige Bilderausstellungen und Musik ergänzen den kulinarischen Genuss.

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A N Z EIGE

Mission Olympic Gesucht Deutschlands aktivste Stadt!

Unterstützen Sie die Stadt Offenbach, Deutschlands aktivste Sportstadt zu werden.

Gesucht werden Teams, Treffs, Interessengruppen oder Vereine, die sich für mehr Bewegung in unserer Stadt einsetzen. Bis zum 30. Sept. müssen die Aktivitäten angemeldet werden, um in die Endrunde zu kommen. Alle Offenbacherinnen und Offenbacher, Institutionen, Organisationen und Vereine, können ihre sportlichen Ideen, egal ob durchgeführt oder in Planung, an sportamt@offenbach.de mailen. Infos: www.missionolympic.de. Ansprechpartner beim Sportamt : J. Weil, Tel.: 069/8065-2525 u. P. Schlachter, Tel. 8065-2636.

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leute

wein ins

vergnügen!

Zehn Live-Bands und über 100 verschiedene Weine: die vierte Auflage des vielleicht schönsten Offenbacher Festes verspricht nicht nur kulinarische Genüsse.

Das diesjährige Motto “Wein ins Vergnügen” ist natürlich Programm, und so beeindruckt hier im Hof des Büsingpalais’ die nationale, regionale und geschmackliche Vielfalt der zahlreichen Weine von A wie Arneis bis Z wie Zinfandel, die die acht bis zehn Stände ausschenken. Auch das kulinarische Angebot mit Flammkuchen, Trüffel-Agnolotti oder Gegrilltem ist nicht zu verachten, aber was es wirklich von ähnlichen Veranstaltungen in Frankfurt oder im Umland unterscheidet, ist die einmalige und unverwechselbare Atmosphäre des Offenbacher Weinfestes. Zu der tragen die tolle Location, das angenehme Publikum, die kleinen Stände mit Schmuck oder Accessoires im Eingangsbereich und vor allem das abwechslungsreiche Liveprogramm mit Musik, Vereinsvorführungen und einer Modenschau alle ihr Teil bei.

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4. Offenbacher Weinfest

täglich 17.00 - 24.00 Uhr, Sa, ab 14.00 Uhr Spielmobil mit Betreuung 17.00 - 20.00 Uhr, Sa. 14.00 - 20.00 Uhr

11. - 15. Sept. • Büsing Palais

Dabei ist die Ausrichtung immer eine finanzielle Gratwanderung für die lokalen Weinhändler und Gastronomen, die die hohen Kosten für Mieten, Personal, Organisation und vor allem für Sound, Licht und die zehn bis zwölf richtig guten Live-Bands, die an diesen fünf Tagen spielen, erst mal vorschießen müssen. “Wie man das Fest unterstützt und dafür sorgt, dass es nach der Pause im letzten auch im nächsten Jahr wieder steigt? Indem man sich ein Fläschchen des exklusiven Sektes zum Fest gönnt oder eines der originellen T-Shirts leistet, die es ab sofort bei uns allen gibt”, meint Birgit Berdux-Pusch.

Tipp

 weitere Infos und Kontakt: www.offenbacher-weinfest.de oder IG_Offenbacher Weinfest c/o Thomas Kühn (Cantina Piemontese) Tel. 0170 3565696 Mail: cantina@offenbacher-weinfest.de

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Einen entscheidenden Faktor für den Erfolg des Festes können allerdings weder Gäste noch Ausrichter beeinflussen, und auch sämtliche Versuche, Petrus als den einen großen Sponsor neben vielen vorhandenen kleinen (weitere sind auch kurzfristig noch willkommen) zu gewinnen, sind bislang gescheitert. Deshalb können die Veranstalter – die Weinhandlungen Berdux, Cantina Piemontese und Vino Monte, die Restaurants Beau d’Eau, Taverna Grill und Waldeck sowie die Caterer Carpe Diem und Freitags Junior – auch in diesem Jahr wieder nur um gutes Wetter beten. “So lange es nicht die ganze Woche schüttet, stürmt oder friert, wird es gut”, hofft Thomas Kühn von der Rumpenheimer Cantina Piemontese, “und bei kurzen Schauern rücken wir einfach unter den großen Schirmen ein bisschen enger zusammen. Das kann auch sehr nett sein.”

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offenbach wird wieder komisch…

Fotos: © Veranstalter

Der Spass geht weiter: Nach dem großen Erfolg jetzt die Fortsetzung: 2. Komische Nacht in Offenbach am 27. September Nur einem erlauchten Kreis von ca. 50 Personen war Ende Januar der längste Auftritt der 1. Komischen Nacht in Offenbach beschieden. Die Gäste des Markthaus am Wilhelmsplatz wurden Zeugen, wie der britische Comedian Don Clarke während seines mehr als doppelt so lang wie geplanten und letzten Auftritt des Abends den Gastraum des Lokals verliess, um aus den Herrentoiletten ein Andenken mit nach Haus zu nehmen. Die Zieltore der Männerpissoirs hatten es ihm einfach so angetan. Es blieb Geschmackssache, ob Don Clarke der beste, lustigste, komischste Kabarettist des Abends war. Augenscheinlich wählten die Gäste jedes beteiligten Lokals ihren Liebling des Abends. So wusste Abdel Karim die Besucher der Lounge bestens zu unterhalten und als einziger Hesse in der Comedian-Runde hatte Michael Eller (in Begleitung eines RTL-Teams) seine Sternstunde im Berliner 109. 64

So lässt sich resümieren: Die 1. Komische Nacht in Offenbach kam beim Zuschauer bestens an und alle Beteiligten hatten großen Spass. Da ist es nur folgerichtig, dass die Veranstalter OFFENBACH AM MEER und MITUNSKANNMAN.REDEN aus Oldenburg beschlossen für die Neuauflage kein ganzes Jahr – wie eigentlich geplant – zu warten. Am 27. September geht es mit acht frischen Comedians in die 2. Komische Nacht. Und aufgrund der großen Nachfrage wurde der Kreis der beteiligten Locations um den Hafen 2 (noch im alten Gebäude) und die schöne Brasserie b'eau deau erweitert. Die lustige Idee des Erfinders der Komischen Nacht Thomas Schulz von MITUNSKANNMANREDEN bleibt natürlich bestehen: Nicht die Zuschauer wandern zwischen den Locations, die Comedians haben den m u t & l i e b e Sept/Okt/Nov 2012


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Tipp

Impressum

meist fußläufigen Weg durch Offenbach anzutreten. Im Schlepptau eines ortskundigen Technikers laufen sie durch die Offenbacher Innenstadt um jeweils fünf Auftritte zu absolvieren, der Weg aus der Innenstadt heraus wird freundlicherweise von ebenfalls ortskundigen Shuttlefahrern von OFFENBACH AM MEER übernommen. Auch die hatten übrigens ihren großen Spaß am Chauffieren der recht unterschiedlichen Künstler, erst recht wenn sich, wie bereits erwähnt ein ganzes Kamerateam von RTL zu Rene Nungess als einem der Fahrer in seinen Beetle quetschte. Doch wie lässt sich die Zusammenarbeit einer Oldenburger Kulturagentur mit einem Offenbacher Kulturverein erklären? Kai Schmidt von Offenbach am Meer erklärt hierzu: „Schulz und Schmidt passen einfach gut zusammen, wie ich finde. Wir haben uns auf der Freiburger Kulturbörse kennengelernt. Da hatten dann zwei eher unkomische Menschen eine komische Idee: Warum sollen „Komische Nächte“ nur in Norddeutschland funktionieren und das in mittlerweile über 20 Städten? Wenn jemand komisch ist in Hessen, dann sind es doch die Offenbacher, dachten wir uns. Da haben wir dann nicht lange gefackelt, und uns den Spass gemacht, sofort den Start zu wagen“

mut&liebe - Stadtmagazin Offenbach am Main V.i.s.d.P: Petra Baumgardt, Alexander Knöß, Wolfgang Malik GbR, Magazin Mut&Liebe • Brinkstraße 47, 63069 Offenbach Tel.: 069|854541, Fax: 069|8570300 www.mulionline.de • Mail: info@mutundliebeoffenbach.de Redaktion: Petra Baumgardt, Alexander Knöß, Wolfgang Malik, Layout: Petra Baumgardt • www.grafikdesign-baumgardt.de Fotos: Fotos zum Thema Rumpenheim soweit nicht anders angegeben: © lemnitzer-fotografie.de Druck: Berthold Druck GmbH, Offenbach Kostenlose Auslage im ganzen Stadtgebiet, u.a.: OF InfoCenter (Salzgäßchen/Ringcenter), Gastronomie, Jugend- & Kulturstätten, Kinos, Museen, Stadtbücherei, Einzelhandel, Arztpraxen, Klinikum Offenbach • Auflage: 5.000 St. Nächste Ausgabe: Dezember 2012 (Anzeigenschluss: 17.11.2012) Die Veröffentlichung von Veranstaltungsterminen erfolgt ohne Gewähr. Nachdruck ist nur mit schriftlicher Genehmigung der Herausgeber gestattet. Dieses gilt auch für Aufnahmen in elektronische Datenbanken und vervielfältigungen auf CD-ROM. Für Druck und Satzfehler besteht keine Haftung.

Titel: Fotos: © lemnitzer-fotografie.de

Recht haben sie. Offenbach bleibt komisch. Gude Unterhaltung und viel Spaß wünscht Mut&Liebe bei der 2. Komischen Nacht am 27. September in folgenden Locations: Brasserie beau d’eau, Die Weinstube, Hafen 2, KJK Sandgasse, Markthaus am Wilhelmsplatz, Lounge Offenbach, Sams, (ex-Berliner 109) und Wiener Hof.  Karten & Infos: Karten erhalten Sie in den beteilgten Lokalen, in der Offenbacher Stadtinfo und allen anderen VVK-Stellen oder unter: www.offenbach-am-meer.net

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Yoga Specials

06. Okt., Einklang: Yoga Atem & Stimme | Anika Leititis Yoga bedeutet verbinden. In diesem Workshop geht es darum Körper, Atem und Stimme in Einklang zu bringen. 03. Nov., Film „YOGAWOMAN“ und YOGA FÜR YOGINIS Wir zeigen wir den Film „Yogawoman“ und kombinieren dies mit einer Yogastunde speziell für Yoginis.

Infos und Anmeldung: www.samanayoga.de Mail: info@samanayoga.de Tel.: 0163/5108252

Relaxyoga und Meditation für Frauen mit Brustkrebs (aktuelle Termine unter www. Samanayoga.de) Diese Kurse richten sich an Frauen, die eine Brustkrebserkrankung, mit all ihren Ängsten, Fragen aber auch Hoffnungen erlebt haben oder gerade durchleben. 01. Dez., EAT-PRAY-YOGA „Chocolat“ Bei der Neuauflage von Eat-Pray-Yoga zeigen wir wieder anhand eines Bestsellers „Chocolat“, dass Yoga und Genuss nicht unbedingt zwei verschiedene Welten sind. Es erwartet Euch wieder eine gelungene Mischung aus sanftem Yoga, wohltuenden Meditationen, Vorlesehäppchen und am Ende ein genussvolles süßes Finale.

S t a d t m a g a z i n

Vorlesen und Zuhören 20. Sept., 20.00 Uhr, Bernd Köstering liest aus seinem neuen Krimi "Goethesturm". Bernd Köstering ist Offenbacher und ein erfolgreicher Krimiautor. "Goethesturm" ist sein dritter Roman um den Goetheexperten Hendrik Wilmut und führt ihn diesmal von Weimar nach Frankfurt und Offenbach. Sozusagen ein Heimspiel. Eintritt: 5,- Euro 06. Okt., 15.00 Uhr, bambini-Lesung Junge Leserinnen und Leser im Alter von 7 - 12 Jahren stellen ihre persönlichen Lieblingsbücher für den Herbst vor. Der Eintritt ist frei. bam Buchladen am Markt Wilhelmsstraße 12 Reservierungen direkt bei bam unter Tel. 883333 oder bam-of@t-online.de www.buchladenammarkt.de

26. Okt., 20.00 Uhr, Kleine Lesbarkeiten Mit Sarah Baumann und Frank Geisler. Eintritt: 5,- Euro 07. Nov., 19.30 Uhr, Bücherherbst Kinder- und Jugendbuch Peter Wiebel, Vertreter der Verlage Beltz und Moritz stellt die neuesten Bücher seines Verlages vor. Eintritt frei, Reservierungen sinnvoll. 14. Nov., 18.00 Uhr, Lesung mit Klaus Kordon aus "Das Karusell" Ein wunderbarer Roman, mit dem Kordon die Geschichte einer großen Liebe in den Zeiten des 2. Weltkriegs erzählt und nebenbei ein halbes Jahrhundert Revue passieren lässt. Veranstaltungsort: Rudolf-Koch-Schule, Schloßstraße.

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Er l e b e n

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Seminarabend zu Kinderzimmereinrichtung

Infos und Anmeldung: www.designkleinundfein.de Heike Hamann, Tel. 069/82360711 Mail: info@designkleinundfein.de

Fröhliche Einrichtungsideen zum wohnen mit Kindern, phantasievoll, bunt und flexibel. Themen: Aufbewahrung, Möbel, Ordnung, Sicherheit, Farblehre und Gestaltungskonzepte. Beispiellösungen und Einkaufstipps vom Kleinkind bis zum Teenager. Do. 13.9. & Do.1.11., 20.00 bis 22.00 Uhr, 15,- Euro p.P., Ludwigstr. 14, OF

Neu! DIY Workshop Wir erstellen kleinere Wohnaccessoires selbst, vom Sitzhocker bis zur Garderobenleiste ist alles möglich. Sa. 13.10., 11.00 bis 16.00 Uhr, 50,- Euro p.P., Ludwigstr. 14, OF

Mehr Info zum Selbermachen unter: www.designkleinundfein.de

200 Jahre »Carl und Charlotte zur Treue Nr. 250« 14. Okt. bis 25. Nov., Freimaurerische Ausstellung im Haus der Stadtgeschichte, Offenbach am Main So. 07. Okt., 17.00 Uhr Konzert Im Rahmen der Veranstaltungsreihe Capitol Classic Lounge im Capitol Theater Offenbach Freimaurerische Musik und UrauffühS t a und d tfreimaurerisch m a g a beeinflusste z i n rung einer Auftragskomposition der Freimaurerloge in Offenbach von Br. Dr. Patrik Bishay sowie das Gespräch auf dem »roten Sofa« mit Dr. Ralph-Phillip Ziegler, Forum Kultur und Br. Jens Oberheide, Altgroßmeister der Großloge A.F.u.A.M. von Deutschland

Sa. 27. Okt, 10.00 Uhr Festakt im Büsing Palais Festreden Br. Axel Pohlmann, Großmeister der Großloge A.F.u.A.M. von Deutschland Br. Dr. N. Schwärzler, Großmeister der Großloge von Österreich der A.F.u.A. Maurer, sowie Verleihung des Kulturpreises durch den Freimaurerischen Wohltätigkeitsverein

Der Theaterclub ELMAR präsentiert: Die unendliche Geschichte Kinderstück von Kindern gespielt im Ledermuseum in Offenbach, Regie: Simon Isser, Eva Thomas Sa. 8. Sept., 17.00 Uhr • So. 9. Sept., 14.00 und 17.00 Uhr • Mo. 10. Sept., 9.00 und 11.30 Uhr

Dornröschen Märchen 2012 im Capitol Regie: Simon Isser So. 2. Dez., 14.00 und 17.00 Uhr • Mo. 3. Dez., 9.00, 11.30 und 14.30 Uhr Vorverkauf: Theaterclub Elmar, Tel.: 069/83 83 26 68 (Mo.–Sa., 9.00-19.00 Uhr) oder beim OF-InfoCenter, Tel.: 069/80 65 - 2052 oder unter Mail: karten@theaterclub-elmar.de 67


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t-raum, Wilhelmstr. 13, OF, www.of-t-raum.de Specials Do. 27. Sept., 19.00 Uhr Spatial Issues – Orte ohne Territorium Vernissage mit Fotos von Maria Vetterlein Die Motive der aus Buenos Aires stammenden Künstlerin sind Treppen, Verspiegelungen, Brücken, Wasser, Kais oder Schiffe. Verspiegelungen symbolisieren den Widerspruch zur Identität. Im Rahmen der Interkulturellen Wochen 2012. Reihe WortKlangRaum: Fr. 19. Okt., 20.00 Uhr Der Klang der Märchen – zum Jubiläumsjahr der Brüder Grimm • Gastspiel von Stefan Sell Wie einst der blinde Dichter Homer die berühmte Odyssee in Gesänge teilte und sie zu Lyraklängen gehört wurden, so bekommen nun die Grimmschen Märchen Raum und Zeit durch das Erzählen in Klangbildern, werden zu einem einzigartigen unvergesslichen Hörerlebnis ". Einer der besten deutschen Gitarristen. Sa. 8. Sept. und Fr. 14. Sept., 20.00 Uhr Fräuleinwunder Musiktheater mit Liedern von Georg Kreisler und Herbert Grönemeyer Koproduktion von Michael Ihringer und Helga Liewald Eine musisch-theatralische Zeitreise durch bekannte wie unbekannte Gefühlwelten. Charmant, witzig, unterhaltsam Premierenwochenende: Fr. 23. und Sa. 24. Nov., 20.00 Uhr So oder so - Musiktheater, Gastspielpremiere „Compagnie Zeitlos“ Regie: Sarah C. Baumann Musikalische Lebenslinien mit Liedern vorwiegend aus den 20iger und 30iger Jahren von Zarah Leander, Marlene Dietrich, Comedian Harmonists u.a.m. Leidenschaftlich, berührend, verschmitzt.

Theater Achterbahn Komödie von Éric Assous t-raum-Produktion mit Elena Hahn und Frank Geisler Sa. 01.09., 22.09., Fr. 28.09., Sa. 29.09. und 06.10. • 20.00 Uhr Gatte gegrillt – fast ein Kabarett Komödie von Debbie Isitt t-raum-Produktion mit Sarah C. Baumann, Frank Geisler, Andrea Herdt Sa.13.10. und 20.10. • 20.00 Uhr

Knock oder der Triumph der Medizin Komödie von Jules Romains t-raum-Produktion mit Frank Geisler, Birgit Schön, Alexandra Odri/ Sarah C. Baumann Sa. 10.11. und 17.11. sowie 01.12. • 20.00 Uhr

Oskar und die Dame in Rosa Stück von Èric-Emmanuel Schmitt t-raum-Produktion mit Sarah C. Baumann Sa. 27.10. und 03.11. • 20.00 Uhr 68

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Theateratelier, Bleichstr. 14H, OF, www.theateratelier.info Sa, 08. Sept., 20.00 Uhr, So, 09.Sept., 19.00 Uhr "The Bombastics" BALKANBLUES PUNKABILLY ITALOSWING CLOWNBEAT Das Musikrepertoire der Bombastics reicht von 30er-Jahre-Jazzclub-Klassikern über elegische Clown-Balladen bis hin zum verwegenen Gypsy-Punk. Eigenwillig instrumentiert, mitreißend interpretiert und exzellent dargeboten. Mit Doris Friedmann, Jürgen Demant, Thomas Münzer. Fr. und Sa. 21./22.Sept., 20.00 Uhr

„Gundula Ödmann Supergörl – Eine Frau rettet ihre Stadt“ Ensemble Theateratelier 14H Zu den „Interkulturellen Wochen 2012“ Mi, 26. Sept., 11.00 und 19.30 Uhr

„DIE IM DUNKELN“ – Theaterstück über Menschen ohne Papiere Für Jugendliche ab 15 Jahre und Erwachsene theaterperipherie, Frankfurt, www.theaterperipherie.de Die Inszenierung behandelt die Ambivalenz zwischen Hoffnungen, die „illegale“ MigrantInnen mitbringen, und Strategien, die sie entwickeln müssen. Theaterdonnerstag, 04. Okt., 11.00 Uhr

"Das Glück, das nicht vom Baum fallen wollte" – ab 3 Jahren Nach dem Kinderbuch von Nadine Brun-Cosme, Olivier Tallec Figurentheater puppen.etc, Berlin Theaterdonnerstag, 25. Okt., 11.00 Uhr

„Ich und Du“ – von 5 bis 10 Jahren Ein Stück über Freundschaft, Angst, Mut, Streiten und Vertragen von Ingeborg von Zadow, Ensemble Theateratelier 14H Fr, 26. Okt., 20.00 Uhr „Wiederholung Impossible“ Improtheater, Aschaffenburg 5, 4, 3, 2, 1 WIIIIII - Wiederholung Impossible – Alles kann und Sie bestimmen was sein muss! Eine Bühne und vielseitige ImprospielerInnen. Dazu geben Sie Ihre Ideen und Ihre Requisiten – et voilà, es ergibt sich ein völlig individueller und durch Sie entstandener, unvergesslicher Abend. Kaleidoskop Kinder- & Jugendtheatertage in der hessischen Region Theaterdonnerstag, 01. Nov., 11.00 Uhr „Vollposten“ – von 6 bis 10 Jahren Ein Stück über Freundschaft, Integration und Ballverliebtheit flunker produktionen, Wahlsdorf Theaterdonnerstag, 22. Nov., 11.00 Uhr „Vom Fischer und seiner Frau“ – ab 4 Jahren Zum Jubiläum 200 Jahre Grimms Märchen. Artisjok Theater, Schweighofen Von der Kraft des Wünschens, vom immer-mehr-Haben wollen und was passiert, wenn Mann kriegt was Frau will. Mit Livemusik und -geräuschen vom Schifferklavier. 69


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sehenswert Heynekunstfabrik (HKF) Offenbach Heyne Fabrik, Lilistraße 83 D, OF, www.heynekunstfabrik.de

BOK – Bund Offenbacher Künstler zu Gast in der HKF 30. Aug. - 27. Sept., Do. und Fr. 18.00 - 21.00 Uhr Was man mit Gewalt gewinnt, kann man nur mit Gewalt behalten. / M. Gandhi

Kuratorin: Dr. Rosita Nenno, DLM Teilnehmende KünstlerInnen: Monika Golla|Michaela Haas|Heide Khatschaturian| Petra Mühl|Karin Nedela| Katja M. Schneider|Pelusa Petzel|Frank Witzel|

BOK-Galerie Salon 13 Kaiserstraße 13, OF, www.bok-of.de Öffnungszeiten: Mi. 17.00 - 20.00 Uhr, So. 15.00 -18.00 Uhr "miraculously combined" 23. Sept. bis 14. Okt. 2012 Mona Hakimi-Schüler, Malerei; Gabriele Saur-Burmester, Malerei Mona Hakimi-Schüler, eine Künstlerin aus dem Iran beschäftigt sich in der künstlerischen Arbeit mit Erfahrungen und Erinnerungen aus ihrer Heimat. Dabei arbeitet sie symbolhaft und schafft imaginäre Raumdarstellungen und Traumwelten in bildnerischer Erzählform. Gabriele Saur-Burmester reduziert Flächen, Linien in farbige Streifen und Quadrate. Es entsteht in der Monotonie der Wiederholung eine Spannung, dem sich das Auge nicht entziehen kann. Eröffnung: 22. Sept., 18.00 Uhr BOK bei der Woche der Kommunikation 29. Okt. – 4. Nov. Die Arbeiten werden aus der diesjährigen Ausstellung GEWALT (zuvor gezeigt in der Heynekunstfabrig) ausgewählt Künstlerführung: Mi. 31. Okt, 19.00 Uhr

ZWISCHENDURCH (Veranstaltungsprogramm im BOK, (Beginn: 19.00 Uhr) Mi. 10. Okt. “Persepolis” Animationsfilm Frankreich/USA 2007, 96 min. Nach dem preisgekrönten Comic von Marjane Satrapi über ihre Jugend im Iran . Mi. 24. Okt. „simplicius.zip“ Theresa Buschmann liest aus Grimmelhausens Werk umrahmt von Barockmusik vom Gitarrenduo Rudolf Klemisch und Talib Richard Vogl. Mi. 28. Nov. „Gerhard Richter Painting“ Dok. BRD 2011, 97 min. Der Filmemacherin Corinna Betz öffnete der medienscheue Maler sein Atelier.

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Einladung zum Fitnesstest „Deutsches Sportabzeichen“

TheaterEssenz Offenbach Der Name der Rose

So., 2.09., 9.00 Uhr, Sportzentrum Rosenhöhe & Waldschwimmbad

Mi., 10.10., Einführung 19.15 Uhr, Beginn: 20.00 Uhr, Capitol Offenbach

Alle guten Dinge sind drei! Zum dritten Mal organisiert das städtische Sportamt einen Sportabzeichentag. An einem familienfreundlichen Sonntag haben Offenbacher und Interessierte von nah und fern, aller Generationen und Nationalitäten die Gelegenheit, die Prüfungen für das Deutsche Sportabzeichen zu absolvieren. In der Zeit von 9.00 bis 15.00 Uhr erwartet ein qualifiziertes und engagiertes, ehrenamtliches Prüferteam die Sportlerinnen und Sportler auf der Rosenhöhe.

Schauspiel nach dem Roman von Umberto Eco, Westfälisches Landestheater 2012 Ein einsames Benediktinerkloster in den italienischen Bergen im 14. Jahrhundert. Die Mönche stehen unter Schock. Ein Bruder ist von einem Turm in den Tod gestürzt. Bilderstark und beeindruckend atmosphärisch inszeniert Reinhardt Friese Umberto Ecos „Der Name der Rose“.

Künstlermarkt

Capitol Classic Lounge “SaxSinfonie” mit Musik von Bizet, Peter Gabriel,

So., 02.09., 11.00 – 18.00 Uhr, Wilhelmsplatz Kunstschaffende und Kreative aus Stadt, Kreis und Region stellen am 02. September ihre Arbeiten auf dem Künstlermarkt aus. Von 11.00 bis 18.00 Uhr lässt es sich wunderbar auf dem neu gestalteten Wilhelmsplatz flanieren und die verschiedensten Ausstellungsstücke bestaunen sowie das abwechslungsreiche Bühnenprogamm erleben. Kulinarisch wird der Künstlermarkt durch die ansässigen Gastronomen rund um den Platz begleitet.

Sa., 6.10., ab 19.00 Uhr, Stadthalle Zum letzten Mal heißt es in der Stadthalle Offenbach „beat beat beat“. Das Finale der sehr erfolgreichen Reihe bestreiten die britischen Bands Racey (Some Girls), Christie (Yellow River), The Searchers (Needles & Pins) und The Manfreds (Mighty Quinn). Moderiert wird die Veranstaltung von Kultmoderator Werner Reinke (hr 1).

Benefizregatta „Rudern gegen den Krebs“ So., 07.10., ab 10.00 Uhr, Wassersportverein Offenbach-Bürgel Die Stiftung „Leben mit Krebs“, das Klinikum Offenbach und der Wassersportverein Offenbach-Bürgel von 1926, veranstalten eine Benefizregatta in Offenbach. Bundesweit werden in diesem Jahr zehn Regatten organisiert. Mit den Erlösen der Aktionen werden u.a. Sporttherapeuten finanziert, die gezielt Sportprogramme für Krebspatienten anbieten und Kurse durchführen.

So., 4.11., Praeludium: 16.00 Uhr, Konzertbeginn: 17.00 Uhr, Capitol Offenbach Musik, die lebendig leuchtet, strahlt und regelrecht explodiert: Von Bizets rasanter „Carmen“ über schillernde Saxofonklänge mit dem Echo-Preisträger Lutz Koppetsch bis zu Antonín Dvořáks Sinfonie „Aus der Neuen Welt“.

Candlelight – Dinner

beat beat beat

Der Name der Rose

Bertold Hummel und Dvořák

Sa., 24.11., 19.30 Uhr, Büsingpalais Die Besucher erwartet im Jacques-Offenbach-Saal des Büsingpalais ein 3-Gänge Gala-Menü bei Kerzenschein. Den musikalischen Rahmen gestaltet „Abba 7“, einer der besten Abba Coverformationen Deutschlands und präsentiert authentisch die besten Songs einer PopGruppe, die wie die Beatles Musikgeschichte schrieb.

Offenbacher Weihnachtsmarkt Mo., 26.11. – So., 23.12. Rund um das Rathaus Weihnachtliche Vorfreude und eine stimmungsvolle Atmosphäre erwartet die Besucher des Offenbacher Weihnachtsmarktes bei ihrem Bummel entlang der festlich geschmückten Buden. Vor der Bühne am Rathaus findet täglich ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm statt – angefangen von Pop- und Gospeldarbietungen bis hin zu X-Mas Shows von regional bekannten Künstlern.

Eintrittskarten: OF InfoCenter Salzgäßchen 1, Offenbach Tel. 069/ 8065 – 2052 E-Mail: info@ofinfocenter.de

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sehenswert DLM Deutsches Ledermuseum Frankfurter Str. 86, OF

© DLM

n DLM Deutsches Ledermuseum/Schuhmuseum www.ledermuseum.de Di. bis So.: 10.00 bis 17.00 Uhr Eintritt: 4,00 e /Schüler: 2,00 e

29. Aug. – 12. Jan. 2013: „Wettlauf mit der Vergänglichkeit" Sonderausstellung zur Arbeit des Restaurierungsateliers im DLM Die weltweit einmaligen Sammlungen des DLM umfassen einen Zeitraum von 4000 vor Christus bis in die heutige Zeit und fünf Kontinente und sind Vielen in ihrer Vielschichtigkeit nicht bekannt. Anhand von ausgewählten Sammlungsobjekten unterschiedlichster Kulturkreise erzählen die Restauratoren des DLM von ihrer Tätigkeit. Anlass ist die im DLM stattfindende internationale Fachtagung der ICOM-CC vom 28.-31. 8. 2012 unter der Ägide der UNESCO. Eröffnung mit Führung der Restauratoren: Di. 4. Sept., 18.00 Uhr Di. 9. Okt., 19.00 Uhr Führung der Restauratorinnen des DLM Jutta Göpfrich und Nina Frankenhauser. Ticket für die Abendführung: 7,- Euro. 14. Okt. – 18. Nov.: Licher Fotopreis „Mensch und Natur" Wettbewerbsziel ist es, die fotografische Erfassung des aktuellen Verhältnisses von Mensch und Natur zu fördern. Dabei können sowohl positive als auch negative Folgen unseres Umgangs mit der Natur in den Blick gerückt werden. Eröffnung: 14. Okt., 11.30 Uhr

Klingspor-Museum Herrnstr. 80, OF, www.klingspor.de Bis 23. Sept.: Biblisch: Das Hohe Lied der Liebe

Kosmisch: Buchkunst zu Goethe Zum 200jährigen Bestehen der Offenbacher Freimaurerloge Carl und Charlotte zur Treue huldigt das Klingspor-Museum Goethe mit einer Schau sehr unterschiedlicher Goetheausgaben. 7. Okt. – 18. Nov.:

Sammelnswert: Insel-Bücherei und Sammlung Julia Vermes 1912 erschien mit Rilkes Cornet der erste Band der Insel-Bücherei. Es war der Beginn einer Erfolgsgeschichte: Anspruchsvolle Inhalte, Klassisches und Zeitgenössisches umfassend, gut gestaltet zum wohlfeilen Preis, sind das Rezept des Erfolges. Einbezogen ist die Sammlung Julia Vermes, Basel, mit rund 30 Bänden, von namhaften Künstlerinnen und Künstlern als Unikat übermalt.

Satzweise: Ein Weg in die Welt der Bücher; Wolfgang Tiessen erinnert © Klingspor-Museum

n Klingspor-Museum Di, Do, Fr: 10.00 bis 17.00 Uhr; Mi: 14.00 bis 19.00 Uhr; Sa und So: 11.00 bis 16.00 Uhr, Eintritt: 2,50 e, erm: 1,50 e

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sich. Er gehört zu den großen Typographen der Nachkriegszeit. Die Ausstellung vermittelt authentische Eindrücke zur typografischen Buchausstattung in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg. 30. Nov. – 10. Febr. 2013: Wundervoll: Kinderwelten 57. Internationale Kinderbuchausstellung Den traditionellen Abschluss im Jahresreigen der Ausstellungen bildet die Schau der neuesten internationalen Bilderbücher. m u t & l i e b e Sept/Okt/Nov 2012


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sehenswert Haus der Stadtgeschichte Herrnstr. 61, OF 9. Sept. – 7. Okt.

„Mein Dein Unser Offenbach. Die moderne Zuwanderung in Offenbach am Main“ Die Stadt Offenbach hat in ihrer Geschichte immer wieder zahlreiche Zuwanderer aufgenommen und integriert. Diese Zuwanderung prägt die kulturelle Identität unserer Stadt. In der Ausstellung wird eine Doppelperspektive eingenommen: In erster Linie blicken wir auf die Einwanderer, ihre Lebenswelt und wie sie sich verändert, auf die Erzählungen vom Verlassen der Heimat, von Hoffnungen, Enttäuschungen und neuen Freundschaften. Andererseits schauen wir auf die Aufnahmegesellschaft, auf ihren Umgang mit dem Thema und wie auch sie sich verändert. Eröffnung: So., 9.Sept., 15.00 Uhr

14. Okt. – 25. Nov.

Jubiläumsausstellung zum zweihundertjährigen Bestehen der Offenbacher Freimaurerloge »Carl und Charlotte zur Treue« Eine Ausstellung in Zusammenarbeit mit der Loge »Carl und Charlotte zur Treue« und dem Deutschen Freimaurermuseum in Bayreuth Freimaurer in Offenbach? Ja, die gibt es, und zwar seit 200 Jahren. Die Offenbacher Freimaurerloge »Carl und Charlotte zur Treue« wurde im Jahr 1812 gegründet und legte ihr Augenmerk von Anfang an auch auf die Besserung der sozialen Situation in der Stadt. Durch die Logengründung betonten die Mitglieder ihre Treue zum isenburgischen Fürsten Carl und dessen Ehefrau Charlotte. Der Fürst selbst war Mitbegründer und Mitglied der Loge. Eröffnung, So., 14. Okt., 15.00 Uhr

n Haus der Stadtgeschichte Di, Do, Fr: 10.00 bis 17.00 Uhr Mi: 14.00 bis 19.00 Uhr Sa. und So: 11.00 bis 16.00 Uhr Eintritt: 2,50 v

m u t & l i e b e März / A p r i l / Ma i

25. Nov. – 20. Dez.: "Stadtpläne erzählen Stadtgeschichte" Ehrenamtliche Ausstellung von Günter Scheib; Archiv im Haus der Stadtgeschichte, Lesesaal (Öffnungszeiten des Archivs im Haus der Stadtgeschichte: Di. und Do., 9.00 bis 12.00 Uhr, 13.30 bis 15.30 Uhr). Das Archiv im Offenbacher Haus der Stadtgeschichte verwahrt eine große Zahl von Landkarten und Stadtplänen, die ältesten aus dem 18. Jahrhundert. All diese Karten und Pläne geben nicht nur Auskunft über das Wachsen unserer Stadt im Laufe der Jahrhunderte, sondern veranschaulichen mit Spezialkarten auch zahlreiche Einzelaspekte, von den Anfängen des Öffentlichen Personennahverkehrs und dem Aufbau einer modernen Trinkwasserversorgung bis zu den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs, von einem oft merkwürdigen Verlauf der Gemarkungsgrenzen bis zur politisch motivierten Umbenennung von Straßen und Plätzen zu Beginn und nach dem Ende der Nazi-Diktatur.

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Relaunch unserer Homepage – aus www.mutundliebeoffenbach.de wird www.mulionline.de Das Leben ist heute in vielen Bereichen und für viele Menschen ohne Internetpräsenz, virale Netzwerke, wie Facebook und Twitter und ohne Smartphone kaum noch vorstellbar. Mit der Wandlung von der Informationsgewinnung durch Printerzeugnisse hin zur Onlinepublizistik steigen allerdings auch die kurzlebigen Nachrichtenfluten und eine inhaltliche Oberflächlichkeit im Internet. Gerade bei Facebook scheint die Versuchung groß, eine Meldung zum 10ten mal zu „posten“, nur um zu signalisieren, dass man als Informationsmedium tagesaktuell ist. Eine Filterung der „wichtigen“ von den „unwichtigen“ Informationen ist oft kaum möglich. Andererseits erhalten wir auch sehr wichtige Rückmeldungen unserer Leser und Unterstützer über Facebook. Viele interessieren sich für unsere Arbeit, geben ein positives Feedback, bedauern aber auch, dass das Stadtmagazin Mut&Liebe „nur“ alle drei Monate erscheint. Dem Wunsch, die lange Wartezeit zwischen den neuen Ausgaben für Euch zu verkürzen, versuchen wir nun Rechnung zu tragen. Auf Mulionline.de wird das inhaltliche Konzept und Design der Printausgaben ins World Wide Web übertragen. Für uns zählt Qualität jedoch mehr als platte Quantität. Ein langsamer und stetiger Ausbau unserer Onlinepräsenz ist uns wichtiger, als eine Vielzahl von Rubriken zu kreieren, die informell ins Leere laufen oder niemanden wirklich interessieren.

JETZT NEU! – Mut&Liebe für unterwegs: Holt Euch die kostenlose MULI-APP! Auch an Mulionline.de gehen die technischen Entwicklungen des Web 2.0 nicht vorbei, deshalb präsentieren wir stolz unsere neue und kostenlose MULI-APP. Die Homepage erkennt automatisch, ob mobil auf die Seite zugegriffen wird und bietet dem Nutzer automatisch die MULI-App zur Installation an. Eine andere Möglichkeit ist es, einfach den QR-Code zu scannen. Einmal installiert, können alle neuen Beiträge auf mulionline.de und auch die Inhalte unserer Facebook-Präsenz mobil abgerufen werden. Interaktion statt Reaktion Übrigens könnt ihr über mulionline.de mit uns Kontakt aufnehmen, wenn ihr Ideen und Vorschläge habt, für Features oder Inhalte für unserer Homepage. Wir freuen uns auf eure Anregungen.

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Starkenburgring 66 63069 Offenbach am Main Tel.: (069) 8405-0 www.klinikum-offenbach.de

Maximal versorgt – für Ihre Gesundheit! Das Klinikum Offenbach ist eine der modernsten Großkliniken in Hessen mit rund 926 Betten. Mit unseren interdisziplinären medizinischen und pflegerischen Leistungen versorgen wir Sie stationär wie ambulant. Viele unserer Spezialisten genießen überregionale Anerkennung. Und unsere Patientenakademie bietet Ihnen hilfreiches Fachwissen und Möglichkeit zum persönlichen Gespräch zu vielen Medizinthemen. Alle Vorträge unter www.patientenakademie-offenbach.de

Zentrum für Innere Medizin und Radiologische Onkologie • Medizinische Klinik I – Klinik für Herz-, Lungen und Gefäßerkrankungen • Medizinische Klinik II – Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie, Diabetologie und Stoffwechsel, Hämatologie, Internistische Onkologie, Infektiologie, Diabeteszentrum • Medizinische Klinik III – Nieren- und Hochdruckkrankheiten, Dialyse, Rheumatologie • Medizinische Klinik IV – Hämatologie und Internistische Onkologie • Strahlenklinik

Zentrum für Operative Medizin • Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Thoraxund Endokrine Chirurgie • Klinik für Orthopädische Chirurgie und Unfallchirurgie • Klinik für Plastische Chirurgie, Ästhetische Chirurgie und Handchirurgie – Zentrum für Schwerbrandverletzte – • Gefäßzentrum Offenbach • Klinik für Urologie und Kinderurologie • Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie Ambulante Palliativmedizin

Info: Tel. 069-840004-701 oder

Neurozentrum • Neurochirurgie • Neurologie • Belegabteilungen: Hals-, Nasenund Ohrenklinik Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie

Eltern-Kind-Zentrum • Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe Zertifiziertes Brustzentrum (DGS & DKG), Perinatalzentrum Level I • Klinik für Kinder- und Jugendmedizin • Kinderchirurgie

Diagnostikzentrum • Radiologie • Nuklearmedizin • Labordiagnostik • Pathologie

Zentrum für Psychiatrie und Psychotherapie Sozialpädiatrisches Zentrum Aufnahme- und Notfallzentrum (ANZ) ZNA-Leitstelle: Tel. (069) 8405-9072 Patienten mit Brustschmerzen Kindernotaufnahme: Tel. (069) 8405-9079

Palliativstation www.stadion-bieberer-berg.de

Medizin. Modern. Menschlich.


mut&liebe

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