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DER KOMMENTAR aturkostläden zu kritisieren gepört heute zum guten Ton. Und es gibt ja auch einiges anzumerken: So führen nur wenige Läden Obst und Gemüse in einigermaßen ausreichendem Umfang, Frischmilch findet man fast nie. Selbst bei lagerfähigen Waren wie Trockenfrüchten, Nüssen oder Brotaufstrichen gibt es nur selten ein breites Sortiment. Auch die Beratung läßt häufig zu wünschen übrig. Vor kurzem fragte .ichin einem Naturkostladen nach dem Grund für einen, 30 % igen Preisunterschied zwischen zwei Gemüsebrühen. Die Bedienung der Kasse wies mich darauf hin, daß sie "nur verkaufe" und am nächsten Tag "die Frau da ist, der der Laden gehört". Auch auf dem Gebiet der Qualität und der Ehrlichkeit der Auszeichnung hapert es. Viel "Ramsch;; hat den Weg in die Regale gefunden (siehe die Kurzmeldung über Terra.·Verde im'1Jjig. zQ»auf Seite 10). Und manchmal ist der "kleine Unterschied" zwischen dem biologischen und dem konventionellen Produkt vom gleichen Importeur nur mit viel Mühe zu entdecken. Warum können Naturkostladner ihre Arbeit nicht anständig machen?

an

eulich sagte mir ein Obstgärtner, manche Kunden seien ... Da baue er nun nach Demeter-Richtlinien an und nehme Ernteeinbußen und Mehrarbeit in Kauf. Dann kämen Anthroposophen und mäkeln a} am "unschönen" Aussehen der Äpfel und b) daß die (konventionell angebauten) Äpfel 20 Pf. billiger seien. Ein Ladner wiederum klagte, seine Kunden seien "wählerisch" - Körner und 'einige Spezialitäten kaufen sie bei ihm, Gemüse auf dem Wochenmarkt ("das ist ja auch gesund"), Nüsse, Öl, Sultaninen und Brot im Supermarkt um die Ecke ("alles Bio-Waren, wie bei Ihnen"). Was wollen die Kunden - preiswerte oder billige Waren? ir alle - Verkäufer und Käufer tragen Verantwortung. Der Ladner will mehr Produkte anbieten - das kann er nur, wenn sich auch das Einkaufsverhalten der Kunden ändert. Die Kunden wollen ihren Bedarf stärker am "Naturkost-Markt"

von Ronald Steinmeyer

Wohin wir gehen ... decken - das können sie nur, wenn der Laden mehr anbietet. Warum nicht darüber reden? Als Kunde kann ich den Ladner fragen, warum er bestimmte Waren nicht führt oder warum andere Waren mir zu teuer erscheinen. (Das darf der Ladner nicht übel nehmenl) Als Ladner kann ich "meine" Kunden fragen, warum sie bei mir nur einige Waren kaufen. {Dann dürfen die Kunden nicht gleich einschnappen.} Gehen wir einmal davon aus, daß wir alle das gleiche wollen: die Versorgung von möglichst vielen Menschen mit möglichst gesunden, umweltfreundlich erzeugten Lebensmitteln. Wollen wir {einmal!} Kanzler Kohl zitieren: Reden wir miteinander, klagen wir nicht übereinander. d für viele Mißverständnisse dst mangelndes Wissen über die Situation des Gegenüber. Wer heute als neuer Kunde das "magere" Angebot im Naturkostladen sieht, ist oft enttäuscht. Andererseits sind viele, gerade auch "alte" Ladner, verbittert, weil sie sich noch an die Anfänge erinnern und wissen, welche Mühe es immer noch macht, dieses "magere" Angebot in die Regale zu bringen.

IMPRESSUM Herausgeber und Verlag: palaverlag, 6117 Schaafheim Redaktion: [utta Grimm, Ronald Steinmeyer {verantwortlich} Mitarbeit an dieser Nummer: Rolf Goetz, Winfried Holler, Thomas [äkel, Dieter Kapischke Titelgestaltung und grafische Beratung: Atelier Heine Bezug: Schrot & Kom kostet im Naturkostladen 0,30 DM. Anzeigen: Ronald Steinmeyer, Pala-Verlag. 06073/9548.

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Deshalb wollen wir mit einer vierteiligen Serie den WIKr..cteJ:;;HatlD) durchsichtig machen. Als erstes: Handel und Wandel - Geschichte und heutige Struktur des Naturkosthandels (S. 14). Denn wir müssen bald entscheiden: W.:Abin;wollaJCllirgebu? Wenn wir uns nicht einigen, ist bald gegen "Pseudo-Bio" kein Kraut mehr gewachsen. propos kein Kraut gewachsen die folgenden 6 Seiten beschäftigen sich mitdträlltllfb. Wie werden Kräuter angebaut, verarbeitet, verwendet? Weshalb sind denn "biologisch" angebaute Kräuter wichtig sind Kräuter nicht schon an und für sich biologisch und "gesund"? I8ft81lfil mit Kräutern haben wir auf Seite 28 und 29 gesammelt. In der Reihe Ernährungsformen stellt Winfried Holler ~WI!lrIICoi't vor (ist es nicht für unsere Ernährung bezeichnend, daß eine Selbstverständlichkeit, schon als "Diät" gilt?) Im{MilslJ:!B5)Artikel finden Sie neben dem Bericht über die Messe mehr über Müslis. Haben Sie sich nicht schon gefragt, wie die Müslis gemischt sind, die Sie im Naturkostladen fertig kaufen können? Von drei "Mischern" (Rapunzel, Allos und Barnhouse) haben wir die Zusammensetzung ihrer Müslis für Sie in Erfahrung bringen können -- mit sanftem Druck! Zu den oben erwähnten mangelnden Informationen zählen auch solche über Waren. Deshalb<lfttanI1IkIlii.CIe (S. 22): in dieser Nummer über Öle --da die im Naturkostladen angebotenen Produkte sich stark von "normalen" unterscheiden. finden Sie auf Seite 24, (diesmal zusammengestellt von Dieter Kapischke) auf Seite 26, nützliche ~ auf Seite 31. Daß Sie diese, .gelährliche" Jahreszeit gut überstehen wünscht Ihnen


Gegen jede Krankheit ist ein Kraut gewachsen. Ein altes Sprichwort. Jeder kennt es, wer handelt danach? Das Wissen - oder sollte man besser die Weisheit sagen? - um die Kräuter und ihre Heilkräfte ist uns fast verlorengegan· gen. Im Zeitalter der Chemie haben wir die Kunst verlernt, der Krankheit mit "natürlichen" Mitteln vorzubeugen oder sie sanft auszuheilen. Wir wundern uns nur manchmal über die


Liste der Nebenwirkungen eines Medikamentes ... Aber ein neues Bewußt· sein für Gesundheit durch gesunde Ernährung läßt viele erneut den Wert der Kräuter erkennen. Der Um· gang mit Kräutern läßt uns auch hellhöriger für .die Be· dürfnisse unseres Körpers werden. Wir lernen wieder, eine Krankheit auszuleben, anstatt sie mit einer Tablette zu verdrängen. Und: Es macht einfach Spaß, zu entdecken, wozu

die einzelnen Pflanzen verwendet werden können ·die Würzkraft von Thymian und Lavendel auszuprobieren, einen beruhigenden Kräutertee am Abend trinken, aus Ringelblume und Min· ze eine Creme herstellen .. Man muß nur ein bißchen neugierig und autqeschlossen sein, um die Welt der Kräuter zu entdecken.

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räutermedizin, Kräuterhexen. räuterauszüge. "Apotheke Gottes" was sind eigentlich "Kräuter", was unterscheidet sie von "normalem Grünzeug"? Pflanzen versorgen' alles Leben auf der Erde mit den benötigten Nährstoffen., Dazu gehören in, ~~ter Linie Kohlehydrate, Fett und Eiweiß:' Doch das ist nicht alles. Mineralsioffe, Vitamine und' andere Stoffe wen1~n zum Aufbau von Pflanzen und Tieren gebraucht. Diese $,toffe sind nicht in allen Pflanzen im gleichen Maße vorhanden. Einige sind in der Lage, solche Stoffe in ungewohnlich hohem Maße aus Boden, Luft und Wasser aufzunehmen und zu speichern, andere bilden bestimmte, auf den menschlichen Körper stark wirkende Stoffe in relativ großen Mengen. Mythen und Legenden ranken sich um die Kraft der Kräuter. Ägyptische Sonnenpriester. griechische Arzte, römische Seher, keltische Druiden, die Kräuterhexen des Mittelalters, sie alle erkannten die "gar wundersam Kraft der Kräutlein". Die Geheimnisse waren so kostbar, daß sie nur vom Meister an den Schüler, von der Mutter an die Tochter weitergereicht wurden. Rezepturen wurden gemischt und unter geheimnisvollem Beschwörungsformeln verabreicht. Kräuter sollten heilen und bose Geister vertreiben. In den frühen Hochkulturen nahmen die Menschen dann bewußt Einfluß auf das natürliche Angebot an Pflanzen, Nahrung, Materialien und Genußmittein. Neben dem Anbau von Getreide, Obst und Gemüsen begann man, Wildkräuter zu kultivieren und in Kräutergärten anzubauen. Im Mittelalter brachten die Kreuzfahrer aus dem Mittelmeerraum einen beträchtlichen Teil dieser eigenen Kultur der "exotischen" Kräuter mit, die die einheimische Flora, Küche und Medizin bereicherten. Selbst als später durch den Handel Gewürze aus femen Ländern nach Europa kamen, waren Kräuter (bedingt durch den hohen Preis der Gewürze) aus Küche und Medizin nicht wegzudenken. Erst im 20. Jahrhundert traten Kräuter immer stärker in den Hintergrund. Gerade in den gemäßigten Breiten Deutschland, England. USA, Skandinavien ... - ersetzten einige Gewürze (Pfeffer, Salz, Senf, Ketchup ... ) die Küchenkräuter. Und die Verwendung von Heilkräutern wurde durch die rnodeme Medizin und die blendenden Erfolge der Pharmazie im medizinischen

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Bereich immer seltener. Dabei ist es nicht schwer (und gesund und abwechslungsreich!), Kräuter einfach mit in die Ernährung einzubeziehen. Das ist zwar manchmal ein bißchen aufwendiger als eine Tablette zu schlucken, aber auch angenehmer. Im Krankheitsfall kann man dann die antibiotischen, heilenden oder schmerzlindernden Eigenschaften bestimmter Kräuter ganz gezielt einsetzen. Das Wissen über Kräuter ist ein weites Feld - hier eine kurze Einführung.

Herkunft unserer Kräuter Nur ein kleiner Teil der heute verwendeten Kräuter kommt noch aus dem Hausgarten oder aus unserer Umgebung. Gerade bei Küchenkräutern (die man aber in ihrer vorbeugenden Wirkung auf die Gesundheit des Menschen nicht unterschätzen sollte) ist das schade, denn schon auf kleinster Fläche kann man eine Vielzahl von Kräutern für den Hausgebrauch anbauen.

Wirkstoffe Jedes Kraut enthält Wirkstoffe, die bei richtiger Anwendung und Dosierung die natürlichen Abwehrkräfte des Körpers unterstützen bzw. den Heilungsprozeß herbeiführen. Ätherische Öle: Leicht flüchtige, stark riechende Flüssigkeiten,die dem jeweiligen Kraut seinen charakteristischen Geruch geben. Sie wirken desinfizierend, antibiotisch, krampflösend, kreislaufanregend, verdauungsfördernd sowie harn- und blähtreibend. Havone: Fördern die Aufnahme von Vitamin C und D' sowie von Kalzium. Sie wirken durchblutungsfördernd. Alkaloide: Bestimmte Stickstoffverbindungen, die betäubend auf Nervenzellen und damit schmerzlindernd wirken. Gerbstoffe: Lassen manche Kräuter streng und bitter schmecken. Siewirken heilend bei Erkältungen und Entzündungen Antibiotika: Schwefelhaltige Stoffe, die vor Ansteckung schützen. Glykoside: Stoffe, die aus einem Zuckerteil und einem Nichtzucker (Aglykon) bestehen. Man unterscheidet drei Gruppen von Glykosiden: Die herzwirksamen Glykoside, die Saponine (starke Reinigungswirkung) und die abführend wirkenden AnthrachinonGlykoside. Mineralstoffe und Spurenelemente: Sind in Kräutern besonders reichlich enthalten. sie sorgen für ein gutes Funktionieren des Körperhaushaltes. Vitamine: Frische Kräuter sind reich an Vitaminen, vor allem an Vitamin C, aber auch an Vitamin A und D.

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Dabei muß aber zwischen Küchenkräutern und medizinischen Heilkräutern unterscheiden. Selbst angebauter, frischer Thymian schmeckt vorzüglich. Der Gehalt an heilsamen IIlhaltsstoffen ist aber bei einem Thymian, der unter der heißen Mittelmeersonne wachsen konnte, höher. Noch immer stammt ein beträchtlicher Teil der Kräuter aus der freien Natur, wenn auch kaum aus unseren Wiesen und Wäldern. "Profis" sammeln in den Mittelmeerländern, aber auch noch in der Bundesrepublik. Dabei wird nicht immer darauf geachtet, daß weder stark befahrene Verkehrswege noch gedüngte oder gespritzte Areale direkt neben den Sammelflächen liegen. Die meisten Kräuter kommen heute aber aus dem professionellen Anbau.


Ein großer Teil wird aus Osteuropa und Ländern der dritten Welt (Südarnerika. Nordafrika) eingeführt. Gefährlich dabei ist, daß in vielen der Erzeugerländer Pflanzenschutzmittel verwendet werden, die wegen ihrer Giftigkeit bei uns inzwischen verboten sind. Bei Rückfrage nach der Herkunft der Kräuter kann meist nur in Erfahrung gebracht werden, aus welchem Land diese kommen, aber nichts über die Lage der Anbauflächen (Umweltverschmutzung), die Art des Anbaus (Pestizide, Kunstdünger) oder über die Verarbeitung (Trocknungsmethoden, Lagerung, Begasung, Bestrahlung). Darüberhinaus werden konventionell angebaute Kräuter weitgehend mit Maschinen geerntet und weiterverarbeitet, später dann entkeimt (bestrahlt, begast). Was das für Qualität und Inhaltsstoffe der hochempfindli-

chen Kräuter bedeutet, kann sich jeder selbst ausmalen.

Anwendungsgebiete In der einen oder anderen Form gibt Kräuter und Kräuterprodukte praktisch überall zu kaufen. Hustenbonbons, Gewürzkräuter und Kräuterkosmetik führt fast jeder Einzelhändler, in Reformhäusern, Drogerien, Apotheken und Naturkostläden gibt es viele andere Produkte, die ganz oder teilweise aus Kräutern hergestellt werden. Da sind erst einmal Küchenkräuter. In der entsprechenden Jahreszeit werden sie frisch, sonst getrocknet angeboten. (Es gibt diverse Kräuter, die - je nach Anwendungsart. -form und Wirkstoffmenge - sowohl als Gewürz wie auch als Heilmittel dienen können). Auf den Seiten 28 und 29 haben wir einige Kräuterrezepte für Sie gesammelt. Mit zu den Küchenkräutern könnte man den "normalen" Kräutertee zählen. Auch bei ihm zählt hauptsächlich

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Anwendungsformen Das man Kräuter nicht nur als Würzmittel zum Kochen verwenden kann, ist allgemein bekant . Hier einige Anregungen, auch selbst ein bißchen mit Kräutern zu experimentieren. Wer genaue Rezepturen kennenlernen möchte: In den Bibliotheken gibt es ganze Sammlungen von alten und neuen Kräuterbüchern. Nachschlagen lohnt sich! Aufguß: Kräuter mit heißem Wasser überbrühen. 5 Minuten bedeckt ziehen lassen, abseihen und das Kraut dabei auspressen. Viele weiche Blatt- und Blütendrogen werden so zubereitet. Abkochung: Harte Wurzeln und Rinden grob zerkleinern. Mit Wasser zum Kochen bringen und ca. 10 Minuten zugedeckt kochen, dann abseihen. Auslaugung: Bei empfindlichen oder schleimhaItigen Kräutern. Die Droge mehrere Stunden in kaltem Wasser stehenlassen, umrühren. Abseihen und den Auszug leicht erwärmen. Tinktur: Zerkleinerte Kräuter in Alkohol legen und einige Wochen ziehen lassen. Alkohol entzieht den Kräutern die heilsamen Bestandteile. Abfiltern. Salbe: In einer fetthaItigen Grundsubstanz (z.B. reines Schweineschmalz) werden Kräuter etwa eine halbe Stunde gekocht. Kräuter abseihen und die Masse in kleinen Töpfchen erstarren lassen. Packung: Kräuter in ein Stück Gaze geben. Dieses Säckchen so lange in heißes Wasser geben, bis die Kräuter weich und breiig sind. Das Wasser herauspressen. Kräutersäckchen auf die schmerzende Stelle legen und ein trockenes Tuch darübergeben.

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der Geschmack, nicht die verschiedenen Wirkstoffe. Aber viele Leute mischen sich heute ihren eigenen "Haustee" zusammen, ohne dabei die Wirkung der einzelnen Kräuter zu kennen. Die zweite Sparte der Kräuterprodukte sind die Heilmittel. Diese dürfen nach dem Arzneimittel-Gesetz nur von Personen hergestellt, und vertrieben werden, die den Nachweis der erforderlichen Sachkenntnis erbracht haben. Das sind im allgemeinen Apotheker, Mediziner und Chemiker. Die meisten Heilmittel sind deshalb auch nur in Apotheken oder seltener in Drogerien erhältlich. Bei abgepackten, apothekenfreien Heilmitteln unterliegt aber nur der Hersteller dem "normalen" Sachkundenachweis, der Einzelhändler nur in abgeschwächter Form. Noch eine Bemerkung zur Verwendung und Dosierung der Kräuter. Kräuter werden nicht umsonst auch Drogen genannt. Auch bei ihnen kann eirr "zu viel" oder "zu oft" schädlich sein. Neben der Abstumpfung des Körpers' für ihre Wirkstoffe bewirken einige Kräuter körperliche Abhängigkeit. Der dritte große Bereich der Kräuteranwendung ist die Körperpflege und Kosmetik. Von Shampoos über Cremes, von Ölen bis Zahnpasta gibt es auf Kräuterbasis alles, was Haut und "Eitelkeit" begehren. Überraschend ist für den Laien, in welchem Umfang auch hier die Chemie Einzug gehalten hat. Formaldehyd als Konservierungsmittel war keine Seltenheit, auch sonst gibt es Chemie satt: Glykol, Hexachlorophen, Dichlorophen, Sorbinsäure ... Jasminduft z. B. wird hergestellt aus dem richtigen Verhältnis von: Benzylacetat. alpha-Amylzimtaldehyd, alpha-Hexylzimtaldehyd. Indol, Jasmin absolue. Kein Wunder, daß viele Leute schon

relativ früh nach Alternativen zu diesen Mitteln suchten.

Kräuter und ihre Produkte im Naturkostladen , Die Sensibiliserung der Menschen im Bereich der Kräuter und der Kräuterprodukte verlief parallel zu der Entwicklung im Ernährungsbereich. Zuerst kritisiert wurde die chemo-industrielle Verarbeitung. So gibt es seit einiger Zeit Firmen, die Körperpflegemittel. Kosmetika und weitere Kräuterprodukte "anders" her. Genau wie bei der "Natur"-Kost geht es bei "Natur"-Kosmetik und "Natur"Heilmitteln darum, die natürlich vorhandenen Wirkstoffe möglichst vollständig und ohne schädliche Zusätze anzubieten. Dies ist oft nicht einfach, ein besonderes Problem ist die Konservierung. So scheiden chemische Konservierungsstoffe aus. Da aber ohne konservierende Maßnahmen unerwünschte Produktveränderungen leicht möglich sind, muß ein Kompromiß gefunden werden. Die Haltbarkeit der Produkte wird meist durch eine Kombination ver~hiedener Vorkehrungen gewährleistet: geeignete Rezepturen (pH-Wert, Antioxidativa), Pasteurisation (z. B. Shampoos und Schaumbäder), Keimfiltration (mit Filtern fängt man Bakterien ab), Desinfektion der Arbeitsräume mit ungiftigen Mitteln. In den letzten Jahren wurden. Hersteller, Händler und Verbraucher im. Naturkostbereich aber zunehmend auf ein weiteres, Problem aufmerksam. Wenn wir Unser Getreide aus biologischem Anbau wollen, dann müßte das auch für Kräuter gelten. Langsam aber sicher entwickelt sich nun auch ein biologischer Kräuteranbau. Dabei werden nur organische Bo-


denverbesserer verwendet, auf Einsatz von Pestiziden wird verzichtet. Auch für die Weiterverarbeitung und Lagerung gibt es Richtlinien. Hier einige Beispiele der Verarbeitungsrichtlinien von Nature et Progres (Frankreich): die Verwendung von Holzschutzmitteln in Trockenräumen ist untersagt / PVC-Netze dürfen nicht zum Trocknen der Kräuter verwendet werden / direkter Kontakt der Kräuter mit der Wärmequelle ist untersagt / Einsatz von Chemikalien zur Haltbarmachung und Schädlingsbekämpfung ist nicht zulässig. , Anbau und Verarbeitung der Kräuter aus kontrolliert biologischem Anbau erfolgen zu einem beträchtlichen Teil in Handarbeit, ist also sehr arbeitsintensiv und fordert viel Zeit, Kraft und Energie. (Für wild gesammelte . Pflanzen gelten übrigens die gleichen Richtlinien wie für Kräuter aus kontrolliert biologischem Anbau, jedoch mit besonderer Berücksichtigung von Arterhaltung und Naturschutz). Die in der BRD im Naturkostladen angebotenen Kräuter aus kontrolliert biologischem Anbau stammen zum größten Teil aus Südfrankreich, Italien, den Niederlanden oder werden in Deutschland angebaut. Leider ist der biologische Kräuteranbau noch im Entstehen, daher gibt es bisher nur relativ geringe Mengen. Lassen Sie sich nicht durch Versicherungen von Herstellern locken, die behaupten, ihre Kräuter seien "praktisch" aus biologischem Anbau. Gerade Kräuter sammeln in hohem Maße Schadstoffe aus ihrer Umgebung - so wurden bei einer Untersuchung überhöhte Pestizid-Werte in mehr als der Hälfte aller Kräuter-Stichproben gefunden!

zu \;.lUaJItat von Kräutern bei Anbau und Verarbeitung Thomas Jäkel Seit über 5 Jahren "lebt" Thomas Iäkel mit Kräutern. Heute gehört er zu "Wurzelgräbers Blütenparadies", einem 3-Mensch-Unternehmen, das biologische und wildgewachsene Kräuter anbietet. Vieles wird dort selbst und "von Hand" erledigt: von der Kräuter-Ernte in der Toscana über das Trocknen bis zur Produktion von [ohannisöl. Thomas [äkel beschreibt im folgenden Artikel, seine Uberlegungen zur Qualität von Kräutern. ~K~~:RÜ~., ',r,:g' 'PU,~i;;~,',',',',; i-~~~~1tt:.~~~ Im allgemein~ zieh~ ich wildgewachsene Kräuter den kultivierten vor. Allerdings können bei einigen Pflanzen die heilenden Eigenschaften durch gezielte Kulturmaßnahmen gefördert werden. Leider läßt sich die große Nachfrage nach einigen Kräutern wie Melisse, Pfefferminze und Kamille heute nur durch gezielten Feldanbau decken. Bei gewerblichem Sammeln von wildwachsenden Pflanzen sollte darauf geachtete werden, daß nie restlos alle Pflanzen einer Art geerntet werden. Außerdem sollte-nur an Orten gesammelt werden, die vor direkten schädlichen Umwelteinflüssen wie starkem Verkehr, Kunstdüngung oder Pestizideinsatz geschützt sind.

_iaIIm ~Die beste Qualität ~,.:,,,"',',,,,,

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wird immer dann erreicht, wenn mit der Hand gepflückt oder mit einer Sichel geschnitten wird. Nur so können Unreinheiten im Erntegut, wie Unkraut oder verschmutzte Pflanzenteile, sofort erkannt werden. Bei der Ernte von Hand kann sehr pflegend und genau gearbeitet werden. Bei der mechanischen Ernte mit großen

Erntemaschinen besteht die Gefahr, daß durch Druck oder Hitze wertvolle Inhaltsstoffe der Kräuter verlorengehen. Je stärker das Erntegut von Maschinen bearbeitet wird, desto höher ist oft dieser Verlust.

E.!l.ldllt~ Allgemein läßt sich eine gute und

schonende Trocknung folgendermaßen charakterisieren: Die Kräuter sollten im Schatten bei maximalen Temperaturen von 30 bis 35 Grad Celsius in möglichst kurzer Zeit getrocknet werden. Als Unterlage dienen am besten Holzroste oder sehr grob gewebter Baumwollstoff, auf Rahmen gespannt. Bei feinem Trockengut kann auch Papier genommen werden. Die Lufttrocknung sollte nach wenigen Tagen abgeschlossen sein, da sonst die Fermentation einsetzt. Industriell werden große Mengen von Kräutern meist in diesel- oder stromgetriebenen Trocknern verarbeitet. Diese Trock-' ner arbeiten mit starken Ventilatoren und bei relativ hohen Temperaturen (über 400 Cl, so daß die Pflanzen normalerweise schon nach wenigen Stunden trocken sind. Dabei leiden oft Inhaltsstoffe, beispielsweise verflüchtigen sich die ätherischen Öle stärker. Lauchgewächse und andere stark Wi}Sserhaltigen Küchenkräuter müssen allerdings bei höheren Temperaturen schnell getrocknet werden.

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Nach dem Trocknen d;~ ~äut;r werden die Blätter von den Stielen getrennt und die Drogen zerkleinert. Auch hier ist Handarbeit der mechanischen Verarbeitung überlegen. Beispielsweise isf bei Melissen die Qualität um so höher, je weniger sie mit Metallen in Berührung kommen.

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Zur Lagerung eignen sich am besten dichtschließende Gefäße aus natürlichem atmendem Material. Leider wird in großen Betrieben zum Lagerschutz oft mit Methylbromid o. ä. begast. Auch enthalten über 50 % der im konventionellen Kräuterhan, dei angebotenen Kräuter mehr Rückstände an Pestiziden, als das Lebensmittelrecht für andere Waren erlaubt. 0


Neue Masche im Lebensmittelhandel:

Kundenfang "Lebe-Recht" Die Großfirmen betrachten den Bio-Markt und die Naturkostläden genau. Einige Firmen beschränken sich nun nicht mehr auf's Zuschauen. In Berlin (Lebensmittelkette Meyer) und Südbaden (SWU) lief in den letzten Monaten der "Lebe-Recht- Test". Am 7. 10. 1983 gründete die Selex und T'aniaHandelsgruppe in München die gemeinnützige Stiftung "Lebe-Recht GmbH". Ziel ist "der Abbau der Verunsicherung und des Mißtrauens, die der Verbraucher dem konventionellen Lebensmittelangebot gegenüber hat, das in Wahrheit - objektiv betrachtet seinen Wünschen nach Gesundheit in erheblichem Umfang bereits entspricht". Partner sind (u. a.) Alpirsbacher Klosterbräu. Birkel (Nudeln), Deutsche Granini (Säfte),. HenkeIl KGaA, Herta und Nestle Deutschland. Bei über 50 Lebensmittel- . produkten -' "Knusperbrot", Fischkonserven, Nudeln, Gemüsekonserven, Kondensmilch, Joghurt, "Gummi-Bärchen" ... wurde auf Paltblättern. Preis- und Hinweisschildern

an den Verkaufsregalen hingewiesen: "Empfohlen von der Stiftung Lebe-Recht". Dabei wurde den Käufern "geringe Umweltbelastung, beste Qualität, gesunde Natur" versprochen. Für die "ausgezeichneten" Produkte wird allerdings ein vollständiger Verzicht auf chemische Dünger und Schädlingsbekämpfungsmittel nicht verlangt. Für den Verbraucher: Geschäftemacherei mit "umwelt" und "bio".

Für den Erzeuger - Ge- , schäftemacherei mit , .umwelt" und "bio" s Die Deutsche Lebensmittelzeitung verzeichnete Umsatzsteigerungen zwischen 7,5 und 82 Prozent. bei den" Artikeln. "Schon vor Abschluß des Tests wurde deutlich, wo die "Lebe-Recht"-Botschaft besonders gut ankommt: In größeren Märkten, wo vor allem Kunden jüngeren und mittleren Alters aus größeren Haushalten einkaufen." (DLZ) 0

Justiz und Naturkosthandel:

Durchsuchungen wegen

,,Terra Verde" Schon seit Jahren gelten "Terra Verde", Guido Gabisch und die von ihnen vertriebenen Waren in der Naturkostbewegung als "mit Vorsicht zu genießen". Jetzt erschien die Kripo bei Kunden und Lieferanten. Das Landshuter Amtsgericht hofft, daß gegen Jahresende die Ermittlungen im Prozeß gegen " Terra Verde" und Guido Gabisch wegen Betruges abgeschlossen sind. Schon seit einigen Jahren genossen Guido Gabisch, "Terra Verde" oder die "Bio-Zentrale" in Simbach keinen guten Ruf. Es fing vor ca. 7 Jahren an - da brachte die "BioZentrale" biologische Flocken auf den Markt. Herkunft: zweifelhaft. Später wurde gerichtlich festgestellt, daß ein spanischer Honig als deutscher verkauft wurde. Auch bei "Bio-Reis" kamen Zweifel am "Bio" auf.

Mitte dieses Jahres wurde nun ein Bußgeldverfahren in ein Strafverfahren umgewandelt, die Geschäftsräume der Firma durchsucht, Lieferanten und Kunden vernommen, um den Warenfluß nachzuvollziehen. Verdacht: Trotz Behauptungen der Firma und Angaben auf den Etiketten seien die Waren nicht "ohne Spritzmittel und chemischen Dünger" hergestellt (wie behauptet), sondern nur auf Rückstände überprüft worden. Jetzt hat die Firma einen neuen Namen ("Griine Erde"), einen alten Inhaber (Guido Gabisch) und einen neuen Geschäftsführer. 0

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Bürokratie:

Ab 1. 1. 1986 mehr Wohngeld Aufgepaßt - laut Beschluß der Bundesregierung können Mieter ab 1. 1. 1986 mehr Wohngeld erhalten. Es gibt aber Tücken, die man mit ein wenig Köpfchen umgehen kann. Lange sind beim Wohngeld die Einkommensgrenzen und der Höchstbetrag der Miete, für die noch Wohngeld . bezahlt wird, nicht angehoben worden. Die Bundesregierung hat nun beschlossen, die Einkommensgrenzen anzuheben und höhere Mieten zu berücksichtigen. Dabei wird gerade für Bewohner kleinerer Ortschaften in der Nähe von Großstädten auch die Berechnungsmethode geändert. Aber aufgepaßt - der Staat zahlt nicht automatisch vom 1. Januar an mehr, sondern erst nach Ablauf des gültigen alten Bescheides. Wer also im Oktober, November oder Dezember einen neuen Antrag stellen muß, für den lohnt es sich, nachzurechnen, ob er nicht insgesamt besser dasteht,

Gesundheit:

»Lebensmittel

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Suppenhuhn Suppenhühner untergemergeltes

sind ein "total Wirtschaftgut"

her-

Nach erfolglosen Versuchen, aus einem tiefgefrorenen Suppenhuhn aus dem Supermarkt Hühnerfrikassee zu kochen, beschwerte sich eine Hausfrau bei der für das Huhn verantwortlichen bayrischen Geflügelschlachterei. Die Schlachterei antwortete der Frau: "Lassen Sie sich einmal von uns sagen, daß ein Suppenhuhn stets ein Abfallprodukt darstellt. Nach einer Legezeit von 300 bis 500 Tagen, je nachdem, ob die Tiere einmal durchgemausert werden oder nicht, werden dann diese, soweit sie noch leben und nicht krank sind, gechlachtet. Diese Tiere sind dann ein total heruntergemergeltes Wirtschaftsgut, welche in der Regel noch für eine Suppe zu verwerten sind." 0

wenn er erst für Ianuar 1986 den Antrag stellt. Auch ist in bestimmten Fällen zu überlegen, ob nicht ein Änderungsantrag gestellt werden sollte. Nähere Informationen beim örtlichen Mieterverein . Dazu gibt es vom Deutschen Mieterbund eine Broschüre "Wohngeld 86", die für 5,- DM beim Mieterverein zu haben ist (oder gegen Überweisung auf Postgirokonto Köln 7521-504 der Verlagsgesellschaft Deutscher Mieterbund. Vermerk "Wohngeld"). 0

Skandale:

Wein in der Chemie

• Pektolytische Enzyme '. Bentonit mit geringen Anteilen an Arsen, Eisen, Blei Es versteht sich von selbst, daß der größte Teil dieser Stoffe in biologisch an- und ausgebauten Weinen nicht verwendet wird! Prost - Bio-Wein! 0 Gesundheit:

Tampon-

Vergiftung erklärt Kunst-Stoffe sind nicht ungefährlich - das wissen wir nach einigen leidvollen Erfahrungen. Nun stellte sich . heraus, daß auch die Erkrankungen und Todesfälle vor einigen Jahren, die auf die Benutzung von Tampons zurückzuführen waren, Kunstfasern als Ursache hatten.

Vor einigen Jahren hat die Nachricht viel Staub aufgewirbelt, daß sich in den USA Frauen bei der Benutzung bestimmter Tampons vergifteten oder Viel Staub wurde durch den Glykolgar starben. Eine Untersuchung der Skandal im österreichischen und deutUniversität Harvard fand als Ursache schen Wein aufgewirbelt. Glykol geKunstfasern (Polyester und hört nicht in den Wein - so die überPolyacryl), die in einigen Tampons einstimmende Ansicht. Was aber enthalten waren. gesetzlich erlaubt - alles im deutDiese Fasern entziehen dem Körper schen Wein sein darf ... ist das besser Magnesium und erlauben so durch als Glykol? Veränderung der Scheidenflora die Entwicklung von hochgiftigen BakteStoffe, die dem Wein zugesetzt wer- . rien, die bei 10 von 100 000 Frauen eiden, im Wein enthalten sind oder als nen "toxischen Schock" auslösten. 0 Hilfsstoffe bei der Weinbereitung eingesetzt werden: • schwefelige Säure (bis 400 mg/Il) • Ascorbin-, Kiesel-, Sorbin-, Kohlen-, Metaweinsäure '. Eiweiß vom Hühnerei • Asbest und Cellulose (als Filterhilfsstoffe ) • Aktivkohle mit geringen Resten von Blei, Zink und Arsen .• Silberchlorid, Kaliumserbat. Stickstoff, gereinigter Schwefel, Kaliumhexacyanoferrat, Polyviniylpolypyrrolidon, Kaliumbikarbonat • Reinzuchthefe, Fischblasen von Wels, Stör oder Hausen, Tannin .• Diäthyldicarbonat mit limitierten Beimengungen von Äthanol, Arsen, Blei, Chlor

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mer mehr Menschen interessieren eh für die Vollwertemährung. Imer mehr sind überzeugt, durch . Vollwertkost besser und gesünder leben zu können. Sie sind erstaunt; wie vielfältig, abwechslungsreich und wie wohlschmeckend Vollwertmahlzeiten sein können. Tatsächlich zeigen zahlreiche Erfahrungen, daß durch Vollwerternährung. wie sie von Dr. Bruker und Dr. Schnitzer vertreten wird, unerwartete Steigerungen des persönlichen Lebensgefühls und Verbesserungen bei verschiedenen Krankheitsbildern erreicht werden können. Bevor Argumente dafür und dagegen ausgetauscht werden, sei kurz erläutert, was unter Vollwertkost zu verstehen ist. Die Vollwerternährung ist eine Ernährungsform, die dem Menschen alle Stoffe, die zur Erhaltung der Gesundheit bis ins hohe Alter erforderlich sind, in ausreichender Menge anbietet. Dies wird dadurch erreicht, daß die Lebensmittel so naturbelassen wie möglich verzehrt werden. So enthält Vollwertkost enthält nicht nur bereits erforschte, sondern auch noch bekannte Wirkstoffe. Statt erhitzter Gemüse (Konserven) werden unerhitzte frische Blatt- und Gemüsesalate gereicht. Auszugsmehl in Backwaren, Nudeln, Cerichten. Suppen, Soßen usw. wird durch frisch gemahlenes Vollkornmehl ersetzt. Vollkornmehl enthält die vitalstoffreichen und ballaststoffreichen Randschichten und den Keimling. Beim Auszugsmehl sind Randschichten und Keimling und damit viele Vitalstoffe entfernt. Zum Süßen der Nahrung werden Honig, eingeweichte Trockenfrüchte und süße, frische Früchte empfohlen. Industriezucker (weißer Zucker, brauner Zucker, Traubenzucker) ist völlig zu meiden. Unerhitzte, unpasteurisierte und nicht homogenisierte Milch und Milchprodukte werden erhitzten, pasteurisierten und homogenisiserten vorgezogen. Fleisch sollte nicht öfter als zweimal die Woche genossen werden, da zu hoher Fleischkonsum Gicht und Rheuma hervorruft. 2/3 der Nahrungsmenge soll aus unerhitzten frischen Blatt- und Gemüsesalaten, Obst- und Getreidespeisen bestehen.

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Andere Ernährungsformen 1 - Vollwerkost:

Deine Nahrung sei so .natürlich wie möglich ,. 1 1_ -._..l_lL Winfried Holler vom Naturkostladen »Keimlimg« in Buxtehude oenanneit \ll" Vollwertkost in Frage und Antwort. Mit dabei: Das Rezept für ein leckeres Müsli.

1. Krankheitsursache:

Ernährung

Kontra: Mein Großvater hat jeden Tag seine Pfeife geraucht. Er aß viel Schweinefleisch und gerne trank er auch mal 'nen Kom. Er verachtete weder Kaffee noch Kuchen. Dennoch blieb er bis über das Alter von 80 Jahren hinaus gesund und leistungsfähig. An der Ernährung kann es wohl nicht liegen, daß heute so viele Menschen krank sind. Pro: Doch, es liegt an der Ernährung, wenn auch andere Dinge eine Rolle spielen. Lassen Sie mich sagen; warum .. Ihr Großvater ist zu einer Zeit aufgewachsen, als die gesamte Ernährung noch wesentlich naturbelassener war. Es gab keine Fertignahrung aus der Dose, Süßigkeiten waren seltene Ausnahme, Fleisch gab es nicht jeden Tag und wenn, dann in kleinen Mengen. Auf diese Weise gewann Ihr Großvater eine gute gesundheitliche Konstitution, sozusagen Gesundheitsreserven, die dann auch einigen Sünden gewachsen war. Die Folgen der heutigen Ernährung dagegen sind, daß 99 % der Bevölkerung an Karies und' 86 % der Erwachsenen an Parodontose erkrankt sind. , Stuhlbeschwerden, Übergewicht, Diabetes, Rheuma, Gicht, Arteriosklerose sind ernährungsbedingte Krankheiten. Die robuste Naturgesundheit des Großvaters ist aufgrund einschneidender Veränderungen in der Auswahl Und Zubereitung der Nahrung einer hohen Krankheitsanfälligkeit der nachwachsenden Generation gewichen. Einige Wissenschaftler sprechen von der "Regel der 20 Jahre". Diese besagt, daß sich ein Mensch im Durchschnitt 20 Jahre lang falsch ernähren kann, bis der Gesundheitsverfall eintritt. Bei uris sind diese 20 Jahre inzwischen vergangen.' Durch Vollwerternährung dagegen werden sehr viele Zivilisationskrankheiten verhindert, geheilt oder zumindest verbessert.

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2. Gesundheits-: Apostel Kontra: Zeitgenossen, die sich so intensiv mit Gesundheit beschäftigen, sind Gesundheitsfanatiker. Sie passen nicht in unsere Zeit. Pro: Schauen Sie doch, wie ernst die Lage ist: In Deutschland haben heute 99 % der Bevölkerung Karies. Allein zur Reparatur (geheilt werden kann ja nicht mehr) wurden 1982 14000 000 000 (= vierzehn Milliarden) DM ausgegeben: Karies ist jedoch keineswegs Schicksal. Bei den Indianern in den hohen Anden und am Amazonas wurde in den 20er Jahren kein einziger kariöser Zahn gefunden, sofern die Ernährung naturbelassen war. Heute leiden 30 % der Bevölkerung unter Verstopfung. ' 20 Millionen sind an Rheuma erkrankt; Bluthochdruck, Arteriosklerose und Herzinfarkt haben sich wie eine Seuche ausgebreitet. Die Chance, heute Zeit seines Lebens nicht krank zu werden, ist kleiner als 6 Richtige im Lotto.

3. Die Fleischfrage Kontra: Aber ohne Fleisch möchte ich nicht leben. Einen schönen saftigen Braten, ein gutes Steak, daß lasse ich mir nicht nehmen. Pro: Richtig. Auch ich esse ab und zu ein Stück Fleisch, und niemand verlangt von Ihnen, auf Fleisch zu verzichten. Sie sollten den Fleischgenuß jedoch einschränken. Streben Sie an, nicht mehr als zweimal pro Woche Fleisch zu essen, und Sie werden sich besser fühlen. Übrigens: Auch Ihre Haushaltskasse. Der übertriebene Fleischkonsum von zur Zeit 90 kg pro Jahr und Person ist mitverantwortlich z. B. für die rheumatischen Krankheiten und die Spätfolgen des Diabetes.


. 5. Industriezucker

4. Geschmackssache Kontra: Körnerfraß und Kaninchenfutter? Nein, danke. Wenn ich esse, möchte ich vor allem, daß es schmeckt. Das ist das Wichtigste. Pro: Da bin ich ganz Ihrer Meinung. Wenn es nicht schmeckt, nützt die gesündere Kost nichts. Die Vollwerternährung ist aber eine wohlschmeckende und abwechlsungsreiche Ernährungsform. Unter Einhaltung der Vollwertprinzipien lassen sich ohne großen Aufwand leckere Gerichte zubereiten. Das Wichtige dabei ist, daß alle naturbelassenen Lebensmittel erlaubt sind und daß diese nur wenig bearbeitet werden. Dadurch behält jedes Lebensmittel seinen Eigengeschmack. Inzwischen gibt es eine ganze Reihe hervorragender Kochbücher, die Anregungen für die Zubereitung von Blattund Gemüsesalaten, Kartoffel- und Getreidegerichten, Vor- und Nachspeisen, Vollkornbrot und Vollkornkuchen auf Basis der Vollwertprinzipien geben.

Kontra: In der Vollwerternährung ist kein Platz für Industriezucker (weißer Zucker, brauner Zucker, Traubenzucker). Der Mensch braucht aber Zucker, und besonders die Kinder zeigen ein starkes Bedürfnis nach Süßern. Pro: Tatsächlich braucht der Mensch Zucker, den er durch naturbelassene Lebensmittel wie Obst und Getreide über den Kohlenstoffwechsel bekommt. Der Mensch braucht jedoch keinen Industriezucker . Der entscheidende Unterschied zwischen Zucker in Obst und Industriezucker ist, daß Zucker im Obst wesentlich weniger konzentriert ist und im Verbund mit Mineralstoffen und Vitaminen angeboten wird. Industriezucker hat keine Vitamine und Mineralstoffe . Da diese aber zu seiner Verwertung benötigt werden, werden sie der übrigen Nahrung oder dem Organismus entzogen (Industriezucker als Vitamin- und Calciumräuber). Deshalb ist der Industriez~cker auch maßgeblich an der Entstehung der Zahnkrankheiten, der Fettleibigkeit, der Stuhlverstopfung und des Diabetes beteiligt. Das Bedürfnis nach Industriezucker entsteht, wenn die gesamte Ernährung zu wenig Vitamine, Mineralstoffe usw. enthält. Kurzfristig kann dieses Bedürfnis durch industriezuckerhaltige Nahrungsmittel wohl gestillt, aber nicht befriedigt werden. Auch die Tatsache, daß Industriezucker eine relativ neue Erfindung ist; zeigt auf, daß es kein natürliches Bedürfnis nach Industriezucker geben kann. ." 6. "PreIsfrage Kontra: Vollwertkost ist viel zu teuer. Ich habe eine Familie. Mein Mann ist arbeitslos. Woher soll ich das viele Geld nehmen? Pro: Nicht die Vollwertkost ist teuer, sondern die bürgerliche Kost. Was die bürgerliche Kost teuer macht, ist der ho., he Fleisch- und Süßigkeitenverzehr, die Fertiggerichte und die Konserven. Bei Vollwertkost sind vielleicht das Brot und der Honig und einige andere Dinge teurer. Dafür sparen Sie aber bei Fleisch, Süßigkeiten, Fertigerichten und Konserven. Und die naturbelassenen Lebensmittel wie Kartoffeln, verschiedene Getreidearten, reichlich frisches Gemüse, Obst und Milch sind billig, da die Indu-

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strie keine Gelegenheit bekommt, an Ihrer Nahrung zu verdienen. Deshalb ist es viel billiger, sich gesund zu ernähren, als sich krank zu essen. Auf diese Weise haben Sie schnell das Geld für die einzige Anschaffung heraus, die Sie machen müssen, nämlich eine Getreidemühle.

7. Schadstoffbelastung Kontra: Was nützt es, sich gesund Zu ernähren. Die Lebensmittel sind sowieso alle belastet, auch die biologisch angebauten. Wasser, Luft und Boden sind verseucht. Die Wälder liegen im Sterben. Pro: Genau aus diesen Gründen ist es besonders wichtig, sich gesund zu ernähren. Denn hier bietet die Vollwertkost unschätzbare Vorteile: Selbst wenn Sie keine biologisch angebauten Lebensmittel verzehren (was Sie tun solltenl). ist die Vollwerternährung wesentlich weniger belastet als die bürgerliche Kost. Und das kommt u. a. daher, weil Sie wenig Fleisch verzeh- . ren. Der Tierkörper steht ja in der Nahrungskette eine Stufe über der Pflanze. Das Tier sammelt deshalb mehr Giftstoffe als die Pflanzen. Ganz abgesehen von Antibiotika, Tranquilizern und Hormonen, die nur beim Tier eingesetzt werden. Dazu kommt, daß bei Vollwertkost die Konservierungsstoffe und alle chemischen Stoffe, die sonst bei der Verarbeitung zugefügt werden, wegfallen.

Der Versuch: Naturmüsli Pro: Für ~ineh Versuch mit ,;Vollwert-Müsli": Sie mahlen 60 g Weizen .oder Hafer mittelgrob. Anfangs können Sie dafür eine alte' Kaffeemaschine verwenden. Das Schrot weichen Sie bei Zitnmertemperatur in 110 g Wasser 4-12 Stunden lang ein. Sie bereiten das Müsli mit einem Eßlöffel Zitronensaft. einem kleingeschnittenen Apfel, 100-200 g frischem Obst der Jahreszeit und,,2 Eßlöffeln Dickmilch oder süßer Sahne zu. Bei Bedarf mit Honig leicht süßen, Zur Abrundung geben Sie . ,,20 g Nüsse zu. Schön angerichtet soll . es nach etwa 10 Minuten Durchziehen genossen werden. (Winfried Holler vom Keimling in Buxtehude) . I


as - im Verhältnis zum normalen Lebensmittelhandel - immer noch kleine Angebot der Naturkostläden läßt häufig vergessen, welche Entwicklung die Versorgung mit Naturkost in sehr kurzer Zeit ge~ macht hat. Noch vor wenigen Jahren war es· auch für viel Geld nicht möglich, sich von biologisch angebauten, möglichst naturbelassenen Lebensmitteln zu ernähren. Solche Lebensmittel gab es, wenn überhaupt, dann nur in verschwindend kleinen Mengen, ab Hof, also direkt vom Erzeuger. Auch in den Reformhäusern wurde zu wenig Wert auf Ware gelegt, die möglichst naturbelassen war. Von ökologischem Anbau mit Ausnahme einiger Demeter-Produkte keine Spur. So begann ...

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1972 • die Zelt der Läden 12 Jahre zurück. Der Kalender zeigt das Jahr 1972. Der Wachstumsglaube ist weltweit ungebrochen, die erste Energiekrise liegt noch vor uns, Willy Brandt ist Kanzler, Reformen werden gewagt, nach der Freß- und der EdelFreßwelle ist gerade die Superedel-Freßwelle an der Reihe. Auf "Qualität" wird geachtet - statt Rindist nun Kalbfleisch an der Reihe, statt einheimischem Käse kommt französischer auf den Tisch, exotische Spezialitäten erobern die Mägen der Bundesbürger . Doch es gibt auch andere Anstöße. Rudolf Steiners Anthroposophie, die Makrobiotik von Ohsawa, Vollwertkost, die "Grenzen des Wachstums" in der Landwirtschaft lassen einige Menschen nachdenklich werden. Sie verstehen "Qualität" anders - einerseits soll die Nahrung ein "Lebens"-Mittel sein möglichst wenig verarbeitet und verändert, zweitens aber auch gesund und umweltschonend angebaut werden. In der Bundesrepublik und Westberlin entstehen so die ersten "Naturkostläden". Peace Food in Westberlin, Schwarzbrot in Harnburg. das Makrohaus in Münster, La Tierra in München und noch ein paar andere. Das Motiv? Den Ladnern war das Angebot des normalen Lebensmittelhandels. auch der Reformhäuser, nicht gesund und ökologisch-genug. Das Angebot? Körner, Flocken, Trockenfrüchte. ein paar makrobiotische Spezialitäten. "Naturkost" war Programm, nicht Realität. "Wir waren in den ersten Jahren so etwas wie ein Ableger des Reformhandels. Lima vom Reformhaus Bein oder der Oshawa-Zentrale, Demeter-Waren vom lokalen Demeter-Großhändler. der aber erst überprüfte, wie weit wir vom nächsten Reformhaus entfernt waren." (Rarnon Markus, damals bei Peace Food Ladner, heute bei Yin und Yang Hersteller von Musen und Marmeladen).

Oft war der "Weg der Naturkost" noch abenteuerlicher. Reiner Welke, heute bei der Davert-Mühle, beschreibt den Bezug von Lima-Waren für sein Makrohaus in Münster so: "Die Preise beim deutschen LimaImporteur waren uns zu hoch. Deshalb bin ich selber nach Belgien zu Lima gefahren. Pierre Gevaert wollte uns, aber nicht direkt beliefern, Doch gegenüber . von Lima war die »World Peace Commune«, in der ein Bruder von Pierre Gevaert lebte. Die hatten auch ein Restaurant. Und bei denen holte ich dann die Lima-Waren." Insgesamt genügte aber das Angebot weder von Menge noch vom Umfang her den - gesundheitlichen und ökologischen - Ansprüchen -der Läden und Kunden. Andere Wege wurden gesucht und gefunden. Es kam ...

1975 . Zelt der Händler Einerseits war der Naturkosthandel nun groß genug geworden, um selber aus dem Ausland zu importieren. Schwarzbrot in Hamburg z. B. machte Sammelbestellungen für andere Läden und wickelte diese Bestellungen über Speditionslager ab (Lima-Waren aus Belgien, Musa aus Japan und Harmony-Foods aus England). Andererseits wurden neue Bezugs-i.Quellen" gesucht und gefunden. C + S Dineirose brachte aus Frankreich Reis, Öl, Wein und Käse mit. Kontakte zu deutschen Anbauern und Verarbeitern aus dem Demeter-und Bioland-Bereich wurden aufgenommen. Rapunzel begann mit seiner Produktion (Nußmus) - und dem Großhandel. Nach kurzer Zeit weitete sich dieser Bereich aus - aus dem "nebenbei mal mitbesorgen" für andere Läden entstanden echte Zwischenhändler. In dieser Aufbruchphase waren sie es oft, die bei in- und ausländischen Erzeugern die Naturkostidee verbreiteten. Sie fragten erst nach ungeschwefelten Sultaninen, dann nach Sultaninen ohne Sultanöl, heute nach ungeschwefelten Sultaninen aus biologischem Anbau ohne Sultanöl. Einige Anbauer, entweder, weil sie sowieso von der Überlegenheit biologischen Wirtschaftens überzeugt waren und nun eine Gelegenheit fanden, sie zu verwirklichen, oder auch nur aus ökonomischen Überlegungen, stellten um auf ökologischen Landbau. Für die Läden hatten die Großhändler nun eine Doppelfunktion. Auf der einen Seite importierten sie die Erzeugnisse und verteilten sie

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an die Läden. Das geschah über Speditionen oder den eigenen LKW (zu Anfang eher Lieferwagen, später dann Sattelschlepper), so daß, je nach Region, ein Naturkostladen von einem Großhändler im besten Fall alle 14 Tage, im schlechtesten Fall alle Monat, beliefert wurde. Durch dieses umfangreichere, bessere und schnellere Angebot wurde in den Läden mehr umgesetzt. Dann waren Klaus und Charles, Iosef und Reiner aber auch AnlaufsteIle für Naturkostladner - und besonders für solche, die es werden wollten. So nahm die Zahl der Naturkostläden langsam, aber stetig zu. Beides - mehr Läden und höherer Umsatz pro Laden - führte zu einem regen, aber immer noch geregeltem Wachstum. Gerade in Gebieten, in denen viele Läden existierten, stieß dieses Wachstum aber auch wieder auf Grenzen. Es wurde immer wichtiger und interessanter, öfter beliefert zu werden und Kontakte zu Erzeugern; Verarbeitern und Verbrauchern in der Region zu pflegen (was die überregionalen Großhändler in dieser Form nicht konnten). Nach vorbereitenden Diskussionen war es dann soweit ...

1979· RegIonalverteIlerentstehen

hawo's. korn mühlen

Nach zweijährigen Diskussionen begann in Krefeld der nächste Abschnitt des Naturkosthandels - es entstand die Komkraft, der erste "Regionalverteiler". Wie gesagt, die Läden wurden damals direkt von den verschiedenen Großhändlern, oft auch von Erzeugern, mit ihren Waren beliefert. Dies stellte für beide Seiten eine erhebliche zeitliche und finanzielle Belastung dar. Es lag nahe, das System der "Sammelbestellungen", bei dem sich mehrere Läden trafen, ihre Bestellungen mengenmäßig aufeinander abstimmten und dann gemeinsam beim Großhändler orderten, zu erweitern. Mit der Kornkraft wurde am Niederrhein dafür ein organisatorischer Rahmen geschaffen. 12 Naturkostläden und 150 Verbraucher gründeten Ende 1979 eine Genossenschaft, im April 1980' begann die Belieferung der Läden im Einzugsgebiet. Der Vorteil für die Läden und Erzeugerlag auf der Hand - weniger Arbeit mit den Bestellungen (da viele Großhändler die Kornkraft belieferten), wöchentliche Belieferung, bessere Kontakte zu den Erzeugern und Anbauern der eigenen Region.

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Nach Anlaufschwierigkeiten wuchs auch die Komkraft. Andere Depots entstanden ab 1980 in schneller Folge. Die Versorgungslage der Läden verbesserte sich zunehmend. Die Weichen waren gestellt, der Naturkosthandel fand eine Struktur. Man schrieb ...

1981 . Zelt des Wachstums Bis dahin war der Bereich des Naturkosthandels zwar stetig und schnell, aber nicht explosiv gewachsen. Nun kam Tempo auf. Die Gründung von 30 neuen Läden pro Monat war keine Seltenheit, aus den 150 Läden Ende der 70er Jahre wurden schnell 300, aus den 300 dann 500 usw. Denn zur Pionierarbeit der "Überzeugungs~ täter" und den Bedürfnissen der "Ernährungsfreaks" kam nun die Nachfrage aus anderen Bereichen. Meldungen über Naturzerstörung und Umweltkatastrophen, die Entdeckung der Schattenseiten der Industriegesellschaft auch am eigenen Leibe bewirkten eine wachsende Sensibilität auch im Bereich der Ernährung. Da der normale Lebensmittelhandel diesen Bedürfnissen nicht nachkommen wollte, blieb nur der Naturkostladen . Damit "explodierte" natürlich auch der Umsatz der Großhändler - Rapunzel, C + S, Schwarzbrot, Biogarten und die 1979 gegründete Naiurata. 1984 war diese Phase abgeschlossen. Denn das Wachstum brachte Probleme mit sich. Die Großhändler hatten Schwierigkeiten mit der Finanzierung des immer höheren Lagerbestandes, Regionalverteiler schrieben rote Zahlen, viele Läden mußten schließen - wenngleich Neueröffnungen noch immer dafür sorgten, daß die Lädenzahl stieg. Wir sind im Jahre ...

.1985 -

Zeit des Umbruchs

Es ist Zeit für eine Bestandsaufnahme,

denn der Weg, den die Naturkost heute vom Erzeuger bis zum Verbraucher nimmt, ist selbst für Insider schwer zu durchschauen. Für den Verbraucher ist von Transparenz nur noch wenig zu bemerken. Denn aus den Umwegen der Anfangszeit ist ein "Straßen-Netz" geworden, das riesige Distanzen überbrückt und regional sehr unterschiedlich ist. Fangen wir mit der heutigen Struktur des Naturkosthandels an.

Worum es geht· die Waren Wie oben erwähnt, stammten zu Anfang nur wenige Waren im Naturkostladen auch aus biologischem Anbau. Zwar achtete man auf Qualität bei Anbau und Verarbeitung, doch gab es viele Produkte einfach nicht aus biologischem Anbau, möglichst naturbelassen oder vollwertig verarbeitet. Jetzt umfaßt das "Naturkost-Netz" über


1000 Produkte, die überall auf der Welt hergestellt werden. Leider ist noch immer ein beträchtlicher Teil der Produkte aus konventionellem Anbau - sei es, weil es biologische Qualität noch nicht in genügender Menge gibt, sei es, weil einige Waren aus biologischem Anbau wegen des großen Preisunterschiedes zu konventioneller Waren vom Kunden nicht akzeptiert werden. Aber immerhin sind bereits heute zwischen 60 und 90 % der in einem BioLaden angebotenen Waren aus biologischem Anbau. Zu Anfang waren Belgien, Frankreich, England und die USA neben den einheimischen Produzenten fast ausschließlich die NaturkostLieferanten. Auch heute noch sind diese Länder wichtige Handelspartner. aber daneben finden wir Produkte aus Italien (Wein, Obst, Käse, Kräuter, Reis), Spanien (Sonnenblumenkerne), Portugal (Pinienkerne, Meersalz), Griechenland ((Korinthen), Türkei (Trockenfrüchte). Israel (Datteln), Peru (Paranüsse), China (Soja), Obervolta und Sudan (Sesam), Kanada (Reis), Mexiko (Amaranth, Kaffee), Nicaragua (Kaffee), Kuba und Mauritius (Zucker) in den Regalen. Sogar die Schweiz (mit getrockneten Birnen) und Österreich (Kürbiskerne) gehören zu den lieferanten.

Wer sie herstellt· die Erzeuger Waren es zu Anfang wenige Läden und wenige Erzeuger, so ist die Zahl der Erzeuger -:genau wie die der Läden - unübersehbar geworden. Heute gibt es allein in der Bundesrepublik über 2000 Erzeuger biolgischer Nahrungsmittel. Um Beratung, Kontrolle und Vertrieb zu erleichtern, haben sich schon früh in einigen Ländern die Erzeuger biologischer Waren organisiert, bis 1975 ohne, später manchmal mit staatlicher Unterstützung. Der älteste Verband ist der anthroposophisch orientierte DemeterBund, der Ende der 20er Jahre entstand. Daneben sind in den vergangenen Jahren in der Bundesrepublik 4. weitere Verbände gegründet worden - Bioland. Biokreis Ostbayern, Naturland und ANOG. Zur Zeit sind ca. 1700 Bauern in diesen Verbänden zusammengeschlossen. In immer stärkerem Maße beliefern diese Anbauer den deutschen Naturkostmarkt. zum Teil gibt es bereits Probleme mit Über-

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schüssen (manchmal produkt-, manchmal regionabhängig) . Die Verbände haben verschiedene Aufgaben. Erstens beraten sie Bauern, die biologisch anbauen wollen oder schon umgestellt haben. Zweitens kontrollieren sie, ob die Bauern sich auch tatsächlich an die Richtlinien halten. Drittens unterstützen die Verbände, soweit sie können, die Vermarktung der Erzeugnisse ihrer Mitglieder. 1984 haben sich die deutschen Verbände auf Minimalrichtlinien geeinigt, um den "BioBereich" überschaubarer zu machen und um in der Öffentlichkeit geschlossener auftreten zu können. Auch in anderen Ländern - Frankreich, Österreich, der Schweiz, Italien, Großbritannien und den USA z. B. - gibt es Verbände von Erzeugern, die ähnliche Funktionen haben wie die deutschen Verbände. Der "Verband der Verbände" ist IFOAM International Federation of Organic Agriculture Movements. Dort wird darauf hingearbeitet, die Richtlinien der einzelnen Verbände und Länder einheitlicher zu gestalten. Dazu wurden die "IFOAM"-Richtlinien beschlossen. Die nationalen Verbände sorgen nun dafür, daß von ihren Mitgliedern nur solche Waren als "biologisch" in den Handel gebracht werden, die es nach den Richtlinien auch sind.

Ins Land bringt sie . der Großhändler Die heutigen Naturkost-Großhändler und -Importeure haben - analog zum normalen Lebensmittelhandel - die Funktion, die Produkte aus dem Aus-, zum Teil aber auch aus dem Inland, für den übrigen Handel in' der Bundesrepublik verfügbar zu machen. Dazu gehört die Kontaktaufnahme und Kontaktpflege zu Erzeugern, Verarbeitern und Exporteuren, weiterhin dann die organisatorische Abwicklung des Handels - Kontrakte, Importe, Vorfinanzierung der Ernte, Lagerhaltung, Belieferung von inländischen Kunden. Zwischen 5 und 20 Menschen arbeiten heute in den Lagerhallen (bis zu 2000 qm Lagerfläehe) des betreffenden Großhändlers, kutschieren den Fuhrpark (vom PKW bis zum Sattelschlepper) und bedienen für Fakturation und Buchhaltung den Haus-Computer. Die für den Naturkost-Markt wichtigsten Großhändler sind aus der Naturkostszene entstanden und mit ihr gewachsen. Da ist Schwarzbrot in Hamburg - "zuständig" für Lima-Produkte im norddeutschen Raum, Importeur von Muso (Japan), MD! (USA) und Harmony (Großbritannien). Walter Lang von Allos in Mariendrebber bei Diepholz versorgt die Läden seit den Anfängen mit Honig aus aller Welt. Die Arche in Ravensburg hat sich stark auf Japan-Produkte spezialisiert, Rapunzel in Kimrathshofen/Kempten. Naturata in


Lauda, Neue Wege in Tauberbischofsheim. der Biogarten in München und Weiling in Coesfeld versorgen Naturkost-Deutschland mit dem sogenannten "Trockensortiment" - haltbare Sachen wie Körner und MusevTee und Trockenobst, Nudeln und Eingemachtes.

Regionaler Zwischenhandel die Verteiler

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1979 entstand mit der Kornkraft in Krefeld der erste Regionalverteiler. Heute gibt es, je nach Zählweise. etwa 15-20 davon - für Hamburg, umliegende Teile von Niedersachsen und Schleswig-Holstein Schwarzbrot, im westlichen Niedersachsen und Bremen Buten as Binnen (Oldenburg). im südlichen Niedersachsen und nördlichen Hessen Naturkost Elkershausen in Friedland, für Ostwestfalen den Löwenzahn in Bielefeld, für das Ruhrgebiet das Grüne Netz in Essen und Münster, im linksrheinischen Gebiet von Köln bis zur belgischniederländischen Grenze die Kornkraft in Krefeld, im südlichen Teil Nordrhein-Westfalens Na .vag es in Waldbröl, für Mittel- und Südhessen Phönix bei Friedberg, in RheinlandPfalz, Saarland und nördlichen Baden-Würtemberg Sanavida in Saarlouis und Mannheim. Dann hört diese im großen und ganzen überschaubare Struktur allerdings auf. Für Freiburg gibt es zwei Regionalverteiler (Rinklin und Ko rn kraft) , in Bruchsal sitzt die Kornkammer, in Groß-Engstingen Pax an, in Nordbayern/Nordwürtemberg überlappen sich bald drei (Pegasus in Ansbach. Naturata in Lauda und Rübezahl in Hersbruck) Regionalverteiler. In Südbayern liefert Rapunzel das eigene Programm, ergänzt durch einige andere Waren, selber an, die Läden aus, auch Naturata fährt die Läden mit dem eigenen Programm an. Ihre Waren beziehen die Regionalverteiler einerseits von den Großhändlern und Importeuren, z. T. auch von Produzenten außerhalb ihres Gebietes. Immer wichtiger werden die regionalen Anbauer, Verarbeiter und Erzeuger, die über den Verteiler ihre Ware in den Naturkostladen bringen. Für viele Verteiler ist dies eine Herzenssache - denn immerhin ist der Naturkosthandel ja auch mit ökologischen und sozialen Ansprüchen angetreten - menschliche Arbeitsverhältnisse, geringe Transport- und Verwaltungskosten gehören neben gesunder, unverfälschter, biologisch angebauter Ware zu den Zielen. Und da ist es natürlich wichtig, daß die Produkte aus der Region auch in der Region angeboten werden. Einige Verteiler entwickeln sich heute auch' in Richtung Großhandel. So werden einerseits Überschüsse der Region an andere Verteiler verkauft, andererseits wird zum Teil einzeln oder aber auch als "Sammelbestellung" mehrerer Verteiler direkt aus dem Ausland impor- '

tiert. Letzteres wiederum macht einigen Großhändlern Sorgen, die dadurch langfristig ihre Existenz gefährdet sehen. Die Dienstleistungen der Regionalverteiler für den Einzelhandel sind unterschiedlich - so müssen zum Teil die Läden die Waren vorbestellen und an bestimmten Wochentagen am Lager abholen. Andere Verteiler fahren im eigenen LKW die Läden bis zu zweimal die Woche an. Die Tendenz geht mehr zu Service, d. h. daß wohl in kurzer Zeit alle Läden zumindest einmal die Woche beliefert werden. Auch im Bereich der Buchhaltung und Fakturation hält die "Neuzeit" Einzug. Kaum ein Verteiler, der noch ohne Computer arbeitet auch wenn es da oft noch Probleme mit der Handhabung gibt. Immer mehr Verteiler richten auch einen Frischdienst für Obst, Gemüse und Milchpro- , dukten ein. Dieses Angebot - für den normalen Lebensmittelhandel eine Selbstverständlichkeit - bedeutet für den Naturkostbereich ein enormes Umdenken. Denn Frischkost muß schneller umgeschlagen, schneller geliefert und anders kalkuliert werden. Dazu sind Kühlanlagen im Lager und auf dem LKW notwendig. Insgesamt erhebliche Investitionen an Geld und Zeit - bei geringen Gewinnspannen. .

Der Einzelhandel . die Läden Natürlich sind die Naturkostläden immer noch die "Basis" des Handels. Aus der Handvoll Läden der "Gründerjahre" sind heute zwischen 1200 und 1500 geworden, genaueres kann niemand sagen, weil jeden Tag neue Läden auf- und alte zumachen. Und. die Läden haben sich gewandelt! Zu Anfang gab es so etwas wie einen "typischen" Naturkostladen. Er lag in der Großstadt, etwas abseits. Das typischste: Es wurden nicht nur Lebensmittel gehandelt. Einige Naturkostläden nannten sich "Regenbogen" - und 'es waren auch "Regenbogen"-Läden. Oft fand man das gesamte Spektrum der linken/initiativ/grünen/frauen-Bewegung wieder. Dazu Räucherstäbchen, Afghanenhemden und exotische Öle, Bücher und Zeitschriften von der Esoterik über Gesundheit und Ernährung bis zum Sozialismus. Typisch war auch die Funktion als Kommunikationszentrum und AnlaufsteIle - so war häufig die Adresse einer Bürgerinitiative "c/o Naturkostladen Kornblume". Das Warenangebot an Lebensmitteln - be-

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in "biologische" zu verwandeln, ist groß, besonders an biologischen - war dagegen in den steht doch ein erheblicher Preisunterschied Anfangsjahren bescheiden. Naturwareri .zwischen biologischer und koventioneller WaKleidung, Farben, Möbel ... - gab es kaum. re. Und daß immer mal wieder jemand der Heute ist die Bandbreite der Naturkostläden Versuchung zum Opfer fällt, kann man den enorm - es gibt Naturkostläden in den MillioZeitungen entnehmen. nenstädten und in Dörfern mit 5000 EinwohAber auch unabhängig von den "schwarzen nern, sie liegen im Zentrum oder versteckt in Schafen, die diese Branche genauso hat wie einer Seitenstraße, haben 250 qm VerkaufsfIäjede andere: der Weg che oder nur ein Hinvom Erzeuger zum laterzimmer, führen von den ist weit, mit vielen A wie Algen bis Z wie Der Weg der Naturkost Zwischenstufen, auf Zucchini alles (inklusidie Serie In vier Teilen: denen Verwechslungen ve Naturfarben, Wolle, 1. Handel und Wandel auch unbeabsichtigt geSchuhe und Strohkernschehen können. matratzen) .oder bieten 2. Kömer, Nüsse und Rosinen· Auf allen Ebenen des nur wenige Waren aus das" TrOckenprogramm" dem Trockensortiment 3. Milch, Obst und Gemüse • Handels stellt sich die Frage nach der Qualität an, zahlen 2000 DM Frischkost Im Naturkostladen der Waren. Beim Eroder auch nur 500 DM zeuger: Baut er tatsächim Monat für eine 50- 4. Freaks oder Fliege· wo liegt die Zukunft der Naturkost? lich biologisch an? Stundenwoche. Beim Verarbeiter: Der Trend geht aber Trennt er sauber zwizum modern (aber in schen biologischer und konventioneller Ware? Holz!) eingerichteten Laden mit größerer fläWerden tatsächlich keine Chemikalien zur Verche, in dem alles zu finden ist, was an Lebenslängerung der Haltbarkeitsdauer. Schönung mitteln für den täglichen Bedarf gebraucht oder Geschmacksveränderung zugesetzt? Beim wird - Trockenwaren und Frischprogramm Exporteur/Importeur und Regionalverteiler: -, der sich im Buch- und Zeitschriftenbereich Schafft er es, bei Kauf, Transport und Lagespezialisiert hat und, wenn von 'der Fläche her rung die Waren auseinander zu halten? Beim möglich, ergänzend Naturwaren anbietet. Laden: Wird richtig und ehrlich ausgezeichnet? Auch hört man immer wieder die Forderung Wie kann der Verbraucher sicher sein, daß nach dem "Ende der Bescheidenheit", denn dort, wo "Bio" draufsteht. auch "Bio" drin ist? auch die überzeugten Pioniere sind nach 5 oder Auf der Erzeugerseite gibt es die Anbau10 Jahren nicht mehr in der Lage, für ein TaVerbände, die mit ihren Richtlinien und Konschengeld 180 oder 200 Stunden im Monat zu trollen eine einigermaßen verläßliche Garantie arbeiten. "Professionalisierung" heißt das Schlagwort, das die Runde macht. Werbung, solange Der Handel in Zahlen sie ehrlich bleibt, ist nicht mehr verpönt. Die Anzahl: Es gibt in der Bundesrepublik ca. 1800 Händler fangen an, genau zu kalkulieren. BeAnbauer, etwa 100-200 Verarbeiter. 15 übertriebsberatungen, oft staatlich unterstützt, werregionale Großhändler, 15-20 Regionalverteiden in Anspruch genommen. Zusammenarbeit ler und UOO-15OO Naturkostläden. zwischen den Läden, bisher eine Seltenheit, hat Umsätze: Gesamtumsatz des Einzelhandels in Berlin oder München bereits angefangen. zwischen 200 und 400 Millionen DM. EinzelUnd all das ist nötig. Denn die Naturkostläumsatz Großhandel zwischen 1 und 12 Millioden sehen sich einer zunehmenden Konkurrenz nen DM, Regionalverteiler zwischen 1 und 6 durch den "normalen" Einzelhandel gegenMillionen DM, Läden zwischen 40 000 DM und 800 000 DM. über. Schon haben kleinere Handels-Ketten Rächen: Lagerfächen bei den Großhändlern den Fuß in der Tür, von Münster bis München bis 2000 qm.. bei den Regionalverteilern etwa laufen die Tests. Noch halten sich die Großen 600 qm, im Laden 300 qm Ladenfläche. zurück, noch gibt es kein "Nestle-Bio", aber Personal: Gesamtzahl der im Naturkosthandel man weiß aus Nachfragen und aus InformatioBeschäftigen 4000 bis 8000. Pro Betrieb maxinen, die aus den großen Handelshäusern mal im Großhandel ca. 20, bei den Regionalsickerten, daß man dort nicht schläft, sondern verteilern ca. 10, im Laden ca. 10 Personen. den Markt genau beobachtet. . Bezahlung: zwischen 1000 und 3500 DM brut-

Aufgabe des ganzen Handels· die Qualität Als Verbraucher fragt man sich natürlich: Bei all diesen Stufen der Naturkost vom Erzeuger bis zu mir - wer garantiert mir für die Qualität der Ware? Denn der Anreiz, "konventionelle" Waren

to im Monat (je nach Unternehmen und Aufgaben). Aufschläge: Großhandel 10-20 %, Verteiler 18-25 %, Läden etwa 30 % im Durchschnitt (pendelnd zwischen 10 % - zum Teil bei Brot - bis zu 150 % - Luxuswaren). Herkunftsländer der Waren: hauptsächlich Inland, Frankreich, Italien, Belgien, USA, Niederlande. Waren von Australien bis UdSSR.

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für ;,biologisch" geben. Nur:_ welche Anbauverbände sollen in der Bundesrepublik als "biologisch" akzeptiert werden? Wer kann darüber entscheiden? Schon Anfang der 80er Jahre machten sich einige Händler und Verteiler über genau diese Frage Gedanken - wie die Qualität der eigenen Waren nachzuweisen und abzusichern sei, wie auf der anderen Seite aber auch verhindert werden kann, daß die Läden von anderer Seite mit "Pseudo-Bio" beliefert werden. Man traf sich, um diese Probleme zu besprechen - und aus den lockeren Treffen entstand erst der "Qualitätsarbeitskreis" und später der Naturkost e. V. 1983 wurde vom "Qualität~ sarbeitskreis" die erste Qualitätskürzelliste verabschiedet, in der klargelegt wurde, welche Anbauverbände von .den dort vertretenen Großhändlern und Händlern als "biologisch" akzeptiert wurden. . Weiterhin verpflichteten sich die versammelten Großhändler und Regionalverteiler. alle Produkte in ihren Preislisten mit den entsprechenden Qualitätskürzeln zu' kennzeichnen. Die Läden versprachen, nur solche Produkte als biologisch auszuzeichnen, die von Mitgliedern der anerkannten Anbauverbände stammten. Die Ehrlichkeit der Großhändler und Händler wird seitdem vom "Qualitätsinstitut des Naturkost e. V." überprüft, dem es in den vergangenen Jahren auch schon gelang, einige Zweifelsfälle in der einen oder anderen Richtung zu klären. So bemühen sich die ernsthaften Kräfte im Naturkostbereich. den Weg der Waren und ihre Qualität so weit wie möglich überschaubar zu machen.Ißine Übersicht über die vom Naturkost e. V. anerkannten Anbauverbände im In-und Ausland gibt die Broschüre Anbauverbände, die für 1,40 DM im Naturkostladen erhältlich ist. .

Naturkost konkret Der erste Teil der Serie vom "Weg der Naturkost" umriß die Geschichte des Naturkosthandels und seine heutige Struktur. Jetzt wird Sie sicherlich interessieren: Wie findet eigentlich "meine" Ware den Weg zu mir? Da dies für haltbare Waren (das "Trockenprogramm") und für Frischkost sehr unterschiedlich ist, können Sie in der nächsten Schrot & Korn (Dezember 1985) den Weg der Zutaten Ihres Müslis vom Erzeuger bis auf Ihren Tisch verfolgen, im Januar 1986 geht's dann weiter mit dem Frischprodukt-Handel. 0

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(Roll Goetz) Viele Menschen wollen gesündere Nahrung, wirkliche "Lebens"-Mittel. Wer dann aber im Naturkostladen den "anderen" Produkten gegenübersteht, ist häufig überrascht. Da sind einerseits viele bekannte Waren, nur im neuen "Gewand" - VollkornNudeln, Öl, Brot, Honig. Aber was unterscheidet Bioland-Obst von normalem Obst. kaltgepreßtes Öl vom billigen Speiseöl? Und dann die vielen unbekannten Dinge: Seitan, Goma Sio, Haselnußmus. Kuzu, Tofu, Sojamilch ... Rolf Goetz, selber Ladner, hat einen "Reiseführer" durch den Naturkostladen geschrieben. Informationen über Naturkost, Einzelheiten und Überblicke, Tabellen, Beschreibungen und ... ein Beispiel, wie ein Naturkostladen kalkuliert. 192 Seiten - für 9,80 DM! (Von Rolf Goetz sind außerdem erschienen: Leben ohne Chemie - Sanftes für Haut und" Haus Einfach anders essen - Unser Naturkost-Kochbuch)

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· MÜSLI'85

(Wird Bio verboten? / Kommt der BioSupermarkt? I Alternative Waschmittel / Fehl-Ernährungsbericht 1984), abends ein Kulturprogramm . Die Räume: Das "Forum Niedemberg", mitten in Velbert, hohe Räume, Chrom und Technik, z. Teil künstliches Licht und Belüftung. Ein Widerspruch zu "Natur", den auch die diversen "Zimmer-Pflanzen nicht beheben konnten.

Schaut, wer wir sind!

6. bis 8. September 1985, Velbert die Naturkostbewegung stellte aus. "Müsli '85 - Bio macht sich" war Motto, Hoffnung und Bemühung zugleich. Die Aussteller: Die drei "lokalen" Regionalverteiler, einige Anbauverbände, ansonsten Großhändler und Erzeuger. Wer kennt die Firmen, nennt die Namen - die Ausstellerliste liest sich wie das "Who's Who" der Naturkost: Allos (Honig) und Weiling (Großhändler), Biogarten und Schwarzbrot, Dennree (Frischprodukte) und Rapunzel, Logona (Naturkosmetik) und Naiurata,

Löwenzahn und Grünes Netz waren da. Die Geschichte: 1983 fand in der "Krebsmühle" in Ober-Ursel die "Müsli 83 - Frankfurter Körner Kongress" statt, zu der halb Naturkostdeutschland gepilgert war. Die positive Reaktion auf das Treffen bewog nun den "Bundesverband Naturkost e. V.", eine zweite Ausstellung zu organisieren. , Das Programm: Freitag und Samstag sollten für das "Fachpublikum", also Ladner, Händler und Erzeuger, reserviert sein, am Sonntag waren dann alle zugelassen - und eingeladen. An allen Tagen gab es "Fachveranstaltungen"

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Als Selbstdarstellung war die Ausstellung sicherlich ein Erfolg. Gleich vorne am Eingang stieß man auf eine "Getreidemüblen-Ausstellung". Die Firma Weiling, die im gesamten Bundesgebiet Naturkostläden mit verschiedensten Getreidemühlen beliefert, hatte aufgebaut. Hand- und Elektromühlen, die Verkleidung aus Holz oder Kunststoff, Naturoder Kunstmahlsteine - alles war vertreten. Sicherlich kein schlechter Anfang, bedenkt man die Bedeutung von vollwertigen Getreideprodukten für die gesunde Ernährung (und für die Naturkostläden). Hatte man nach langen Wanderungen schließlich die 60 Stände in den Hallen hinter sich gebracht und "floh" ins Cafe im 1. Stock (mit Vollwert-Küche), konnte man vom letzten Stand (Treibholz) noch einen ungebleichten Naturschwamm mitnehmen, um sich den Schweiß von der Stirn zu wischen. Auch ein guter Abschluß ... Produkte gab es genug zu betrachten, betasten oder zu probieren. Im Mittelpunkt stand natürlich die Naturkost, die sich auch den Löwenanteil der Ausstellungsfläche gesichert hatte - Getreide und Getreideprodukte, Soja und makrobiotische Spezialitäten, Trockenfrüchte und Nüsse, Saft, Bier und Wein, Tee und Kaffee, Brotaufstriche und Frischprodukte, Kräuter und Hülsenfrüchte, Honig und "Natur-Schleckereien", Dann der "Non-Food-Bereich" - Mühlen und Naturtextilien, Farben und Spielzeug, Umweltschutz-Papier und Wasserenthärter, Keimgeräte. Naturkosmetik und Heilmittel, Waschmittel und Holzgeschirr , Bücher und Zeitschriften. Für den Informationshungrigen ein Paradies - denn welcher Naturkostladen bietet nur annähernd die ganze Palette der Produkte? Und alle, alle hatten Produktinformationen, Waschzettel und Prospekte dabei - für das genauere Studium zu Hause.

"Bio" macht sich? 1982 fragte Wolfgang Märmann vom Grünen Lädchen in einem Artikel, ob die


Stunden im Regen, bevor sie in die Aus"Müsli 83" der endgültige Abschied von stellung konnten. der alten Naturkostbewegung war - die Einige Aussteller waren regelrecht be"Müsli '85" hat die Frage mit "Ja" beantlagert. Proben und Großpackungen wortet. Die "alte" Naturkostbewegung wurden unterschiedslos gehamstert, - "Nestwärme", überschaubar, idealibeim Run auf das bedruckte Papier wanstisch gibt es so nicht mehr. Rapunzel , derten Prospekte und am Stand liegende ließ vom Turm ihr Haar herunter Unterlagen in die Tüten. doch wer wird (bildlich gesprochen) zu Weitgehende Einigkeit bei allen Beteiihr kommen? Das war der rote Faden, der sich durch Gespräche. und Diskussionen zog. Kommt qualitativ hochwertige Bio-Kost in den Supermarkt (als NaturEcke im Neon-Licht) oder kommt ein Bio-Supermarkt, in dem z. B. das gesamte, auf der "Müsli '85" gezeigte Angebot verkauft wird? Kommen mit der von allen Seiten geforderten "Professionalisierung" - gröligten - nie wieder eine Verbindung von ßere und freundlichere Läden mit besseFach-Messe und Ausstellung für Verrer Beratung, größerem Angebot (gerade braucher. bei Milch, Obst und Gemüse) - auch Und die als "Fachprogramm" angeGier und Entfremdung? Kann man vom kündigten Veranstaltungen verdienten normalen Lebensmittelhandel lernen, etdiese Bezeichnung nicht. Zum Teil kam wa Sonderangebote, Werbung, Regales zu sinnloser Konfrontation zwischen und Schaufenstergestaltung? Oder lernt "Guten" und "Bösen", zwischen "anerman am besten, wie es Detlef Stoffel kannten" Naturköstlern und solchen, die vom Bielefelder Löwenzahn sehr poinandere Wege gehen wollen - wie Engeltiert ausdrückte, daß dort .xiurch rückbert Perlinger aus Österreich oder Götz sichtslosen, ruinösen Wettbewerb unRehn von Alnatura. Dazu gab es auch bei den Sachthemen (z. B. bei der Waschmittel-Diskussion) kaum neue Informationen - wer sich ein wenig mit dem Thema beschäftigt hatte, verließ bald den Saal. Auf der anderen Seite war die Ausstel, lung damit ein getreues Abbild .der Realität der Naturkostbewegung: Auch die Messe suchte ihre Richtung - zwischen elitär und Massenabfertigung, Chaos und Profit, Tapeziertisch und chromblitmenschliche Handelsformen und letztzendem Messestand, Hand-Getreidelich auch unmenschliche Nahrungsmittel mühle und Mais-Lutscher im "verkaufserzeugt werden"? aktiven Display". Diese Problematik wird dem Naturkosthandel in den nächsten Jahren sicher Bilanz ... keine Ruhe lassen. Die ohnehin geringen Trotz der Schwächen überwogen die Gewinnspannen sind am Sinken, viele Stärken. Das Treffen hat sich für die Läden spüren Konkurrenz, es herrschen Teilnehmer gelohnt. Man kam, sah, reVerunsicherung und Angst. Und das, dete, traf alte Bekannte, lernte Leute während auch auf der "Müsli" deutlich kennen, deren Waren man ständig ißt zu spüren war: Immer mehr Verbrauund verkauft oder kauft, kam mal wiecher interessieren sich für Bio-Kost. der in Kontakt zueinander. Und es wurde (noch einmal?) deutlich: Improvisation und Chaos, 1, Es gibt Gemeinsamkeiten, d'ie Erzeu~ Die Schwächen bei Organisation und , ger, Händler, Verbraucher verbinden, Planung im Naturkostbereich traten Gemeinsamkeiten, die über das (richtige, dann auch bei der "Müsli '85" auf. Waf aber egoistische) Interesse an gesunder das Chaos an den ersten zwei Tagen fast Nahrung hinausgehen. 2. Die Naturkost liebenswert - Verbraucher und Verkäu- auch ihre Ausstellungen - hat sich fer im Gespräch mit Erzeuger und Herentwickelt, "wir sind wer, wir sind steller, eingequetschte Stände, "Kinderviele". 3. Die Weiterentwicklung wird Keller" -, wurde es am Sonntag sich fortsetzen - die Naturkostbeweschlimm. Durch Medien und Flüsterprogung hat das "Ende der Fahnenstange" paganda motiviert, standen die Möchtenoch lange nicht erreicht. 0 Gern-Besucher zum Teil ein oder zwei -r-'

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Oh ~-Hochwertige Speiseöle gehören zu den wichtigen Bestandteilen einer natürlichen Ernährung. . Pflanzliche Öle dienen zum Dünsten, Braten, Backen, Fritieren, ebenso wie für die Zubereitung von Salatsaucen, Dips und Ma! yonnaisen aller Art. Doch was ist ein wirklich hochwertiges Pflanzenöl? Worin unterscheidensich im Supermarkt erhältliche OIe von solchen im Naturkostladen und Reformhaus? Was hat es mit dem Begriff "kaltgep!,eßt, nicht I:~finiert" auf sich? Und welches 01 eignet sich am besten für welchen Zweck? Diese und andere Fragen. wollen beim Einkauf eines guten Öls bedacht sein.

Einige. über'. Öl Die Lebensmittelchemie unterteilt die Fette in gesättigte, einfach ungesättigte und mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Gesättigte Fettsäuren sind vorwiegend in tierischer Nahrung enthalten, also in Fleisch, Milch, Käse, Butter und Eiern. Einfach ungesättigte Fettsäuren finden sich in nahezu allen fetthaitigen Nahrungsmitteln. Mehrfach ungesättigte Fettsäuren sind in erster Linie in pflanzlicher Nahrung enthalten. Unter den mehrfach ungesättigten Fettsäuren ist die . Linolsäure von besonderer Bedeutung. Linolsäure ist eine sogenannte essentielle Fettsäure. Sie kann vom Körper nicht selbst hergestellt werden und muß durch unsere Nahrung von außen zugeführt werden. Linolsäure ist für ein reibungsloses Funktionieren des Stoffwechsels unerläßlich. Der tägliche Bedarf ist allerdings relativ gering. 1-2 Teelöffel Distelöl pro Tag decken bereits den ganzen Be-

darf. Wie steht es nun um die Qualität unserer Öle? Der überwiegende Teil der pflanzlichen Öle wird durch Extraktion mit chemischen Lösungsmittel oder durch das Heißpressverfahren gewon-

nen. Darüberhinaus sind die meisten dieser Öle durch den Raffinationsprozeß gefiltert, gebleicht und desodoriert, so daß ein geruchloses, farblieh und geschmacklich neutrales und fast unbegrenzt lagerfähiges Produkt entsteht: Bei den dabei eingesetzten Temperaturen (250° C und mehr) werden viele der natürlichen Inhaltsstoffe des Öls zerstört. Ein drittes, weitaus schonenderes Verfahren der Ölgewinnung ist das Kaltpressen. Der bereits zum Gütezeichen gewordene Begriff "kaltgepreßt" ist allerdings nicht allzu glücklich gewählt. Auch bei "kaltgepreßten" Ölen entstehen im dritten Preßgang Temperaturen bis zu 65 ° C. Doch im Unterschied zum

Heißpressen verlieren die Öle bei der Kaltpressung nur wenig an Wert. Kaltgepreßte Öle gleichen in ihrer Fettzusammensetzung den erntefrischen Ölsaaten. In einem guten Naturkostladert finden sich nur kaltgepreßte Öle. Ein weiterer Pluspunkt dieser Öle ist, daß sie nicht raffiniert sind.: also geschmacklich noch ihr volles art typisches Aroma entfalten. Kaltgepreßte und nicht raffinierte Öle werden nach dem Pressen lediglich gefiltert und abgefüllt.

Oliven- und Se.amöl Als kaltgepreßte Öle im wörtlichen Sinne können eigentlich nur Oliven- und Sesamöl bezeichnet werden. Diese sind auch die einzigen Öle, die mit einer einfachen hydraulischen Handpresse gewonnen werden können. Sie sind auch die ältesten, die wir kennen. Auch heute werden noch über 90 % der Weltolivenernte in den Mittelmeerländern gewonnen. Die fleischigen, kurz vor der vollen Reife geernteten Oliven bedürfen lediglich eines milden Drucks, so daß beim Pressen das Öl sich lediglich auf etwas mehr als Zimmertemperatur erwärmt. Öl aus erster Pressung, das sogenannte Iungfernöl, ergibt die beste Qualität. Olivenöl aus zweiter Pressung

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ist bereits mit höheren Temperaturen gepreßt. Es wird des besseren Aromas wegen meist mit Öl aus erster Pressung vermischt. Reines Olivenöl ist durch seinen geringen Anteil an mehrfach ungesätigten Fettsäuren gut haltbar. Hochwertige Olivenöle aus kontrolliert biologischem Anbau werden mittlerweile von verschiedenen Importeuren angeboten, so das Rapunzel-Ol aus Griechenland oder das Arche-Öl aus Spanien. Ein anderes vorzügliches Öl aus erster Pressung ist auch das in Demeter-Qualität erhältliche Olivenöl aus Italien. Da Olivenöl mit nur 15-20 % wenig Linolinsäure enthält, kann es höher als andere kaltgepreßten Öle erhitzt werden. Bei kühler Lagerung zwischen 0° C und 9° C wird Olivenöl fest, was allerdings keine Rückwirkungen auf die Qualität hat. Bei Zimmertemperatur wird das Öl wieder flüssig. Zu den qualitativ besten Ölen gehört kaltgepreßtes Sesamöl. Von der makrobiotischen Ernährungslehre wird Sesamöl als das "yannigste" aller Speiseöle angesehen und zählt zum A und 0 der makrobiotischen Küche. Die relativ weiche Sesamsaat und vor allem der darin enthaltene Ölanteil von fast 50 % bewirken, daß die Samen mit niedrigem Druck ausgepreßt werden können. Es ist von hellgelber Farbe und enthält einen natürlichen Antioxidator, der das vorzeitige Ranzigwerden verzögert und somit eine lange Haltbarkeit garantiert. Rapunzel, Lima und Pronat bürgen für qualitativ gutes Sesamöl. Die dazu verwendete Sesamsaat ist bislang lediglich aus konventionellem Anbau verfügbar. Durch seinen hohen Rauchpunkt von ca. 260° C eignet sich Sesamöl gut zum Braten. Doch auch der Rohkost gibt Sesamöl einen kräftigen, fast nußartigen Geschmack. Eine besondere Spezialität ist das von Arche aus Japan eingeführte Sesamöl: Die vor dem Pressen leicht geröstete Sesamsaat ergibt ein ganz dunkles Sesamöl, dessen Aroma noch ~ weitaus intensiver ist als das 11 von hellem Sesamöl. Nur . l' wenige Tropfen genügen, . f um jeder Speise eine besondere Note zu \. I. ,geben. ~ '-~_ ---'''''.//\.:_'-

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I Distel- und Sonnenblumenöl Von vielen Öl kennern wird das aus der Färberdistel gewonnene Distelöl als das wertvollste angesehen. Mit ca. 94 % hat Distelöl den höchsten Gehalt. an ungesättigten Fettsäuren und steht auch mit 78 % Linolsäure an der Spitze aller Ölpflanzen. Die Haltbarkeit ist dementsprechend gering. Die Färberdistel wird vornehmlich in Indien, Ägypten und Nordamerika kultiviert und gedeiht in trockenem, wüstenhaftem Klima. Distelsamen sind besonders hart, so daß bei der Ölgewinnung auch bei schonendem Pressen Temperaturen bis zu 550 C entstehen. Distelöl hat unter den kaltgepreßten Ölen den mildesten Eigengeschmack. Das fehlende Eigenaroma ist sicherlich mit ein Grund, daß es von jenen Leuten bevorzugt wird, die an den neutralen Geschmack raffinierter Öle gewöhnt sind. Es empfiehlt sich wegen seiner hochwertigen Fettsäurezusammensetzung in erster Linie für Rohkost. Distelöl sollte von daher eigentlich überhaupt nicht erhitzt werden. Von der Zusammensetzung dem Distelöl sehr ähnlich ist das Sonnenblumenkemöl. Die Anteile an ungesättigten Fettsäuren und Linolsäure liegen nur sehr geringfügig unter denen des Distelöls. Es ist im Geschmack etwas intensi-

kostläden" in Auftrag gegebene Rückstandsanalyse eines Sonnenblumenkernöls wies mit 0,061 mg/l im Vergleich zu den Sonnenblumenkernen selbst (0,1500,210 mg/I) allerdings eine deutlich geringere Belastung an Cadmium auf. Unter den zahlreich angebotenen Sonnenblumenkernölen sind bisher das von Rapunzel importierte und das Lima-Öl (beide aus Frankreich) die einzigen, deren Kerne aus kontrolliert biologischem Anbau kommen, unter Kontrolle der französischen Anbauorganisation "Nature et progres".

Rapsöl Neben Sonnenblumenkernöl ist Rapsöl eines der wenigen Öle, das auch in unserer gemäßigten Klimazone produziert werden kann. Raps ist eine bereits seit dem Altertum angebaute Ölpflanze, die ein dunkel- bis hellgelbes Öl liefert. Das Öl hat eine recht außergewöhnliche Fettsäurezusammensetzung. Es besteht zu 45-52 0/0' aus der einfach ungesättigten Erucasäure, die dem Öl seinen charakteristischen, strengen bis kratzigen Geschmack gibt. Im konventionellen Handel erhältliches Rapsöl wird deshalb fast ausnahmslos desodoriert. Neuere Züchtungen konnten den Anteil an Erucasäure jedoch deutlich verringern. Kaltgepreßtes, nicht desodoriertes Rapsöl aus kontrolliert biologischem Anbau ist mittlerweile sowohl in Demeter- als auch in Bioland-Qualität erhältlich. Diese beiden Öle sind durch ihren relativ geringen Anteil an linolsäure gut haltbar und eignen sich gut zum Dünsten und Braten.

Sojaöl

-iWl ver als Distelöl, trotzdem immer noch recht mild und neutral. Sonnenblumenkern öl ist ein Allround-Öl, das sich gut zum Dünsten, Sautieren, Backen und natürlich auch für Salate eignet. Obwohl Sonnenblumenkerne in den letzten beiden Jahren durch ihre überdurchschnittlich hohe Belastung an Cadmium etwas in Verruf geraten sind, ist das daraus gewonnene Öl aufgrund seines relativ günstigen Preises das meistgekaufte Öl im Naturkostladen. Eine kürzlieh vom "Arbeitskreis Berliner Natur-

Das bis vor wenigen Jahrzehnten noch nahezu unbekannte Sojaöl gehört heute weltweit zu den verbreitetsten Speiseölen. Sojabohnen haben mit nur 16-18 % einen relativ geringen Ölanteil. Die Herstellung erfolgt fast ausschließlich mit Hilfe chemischer Lösungsmittel. Nur ein kleiner Teil kommt kaltgepreßt auf den Markt. Werden die Sojabohnen schonend gepreßt, so verringert sich die Ölausbeute erheblich. Um 1 Liter Sojaöl auf schonende Weise zu pressen, werden etwa 10 kg Sojabohnen benötigt. Bislang wird kaltgepreßtes Sojaöl lediglich aus konventionell angebauten Sojabohnen hergestellt. Biologische Sojabohnen sind

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zwar seit einigen Jahren in größerem Umfang verfügbar, würden aber das Öl um das 2-3fache verteuern. Sojaöl ist vor allem reich .an Vitamin E und enthält darüberhinaus beträchtliche Mengen an Lezithin.

Maiskeim-, Lein- und Kürblskemöl Aus dem Keimling des Maiskornes läßt sich das im Aroma recht eigenwillige Maiskeirnöl pressen. Neben dem Distel- und Sonnenblumenkernöl hat es mit rund 56-59 % Linolsäure einen der höchsten Anteile an mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Durch seinen gleichzeitig hohen Gehalt an Vitamin E ist es jedoch relativ gut lagerfähig. Kaltgepreßtes Maiskeimöl aus konventionellem Anbau wird von Arche, Rapunzel und Naturata angeboten. Ebenfalls etwas nur für Kenner ist das noch bis vor wenigen Jahrzehnten weitverbreitete Leinöl. Ein noch heute beliebtes Rezept ist Leinöl mit Quark. Das dunkelgoldgelbe Öl besteht zum überwiegenden Teil aus mehrfach ungesättigter Linol- und Linolensäure. Es wird daher sehr schnell ranzig und sollte binnen weniger Wochen aufgebraucht werden. Ein gutes kaltgepreßtes Leinöl wird von der Naturata-Genossenschaft vertrieben. Ein Öl von höchster Qualität ist Kürbiskernöl. Das grünliche Öl ist allerdings ebenfalls von recht strengem Geschmack. Es bietet sich zudem weniger zu Speisezwecken an, sondern ist eher als Heilmittel anzusehen. Äußerlich angewendet ist das Öl ein wirksames Mittel gegen Brand- und Frostbeulen. Daß dieses Öl nicht erhitzt werden sollte, ver- . steht sich von selbst. Kaltgepreßtes Kürbiskernöl wird von Rapunzel und Pronai vertrieben. Es ist unter den Speiseölen das teuerste, ein halber Liter kosten zwischen 15 und 20 Mark. Rolf Goetz Literatur zum Thema RoU Goetz: Naturkost, ein praktischer Warenführer. pala-Verlag 1983 Rapunzel Naturkostführer, Selbstverlag 1985 Von Koerber/Männle/leitzmann: VollwertErnährung, Haug-Verlag 1985 Wolfgang Franke: Nutzpflanzenkunde, ThiemeVerlag 1981


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Versteigerung eines demeter-Betriebe? Seit fast 3 Jahren betreibe ich. in Bochum-Kornharpen eine demeter-Gärtnerei. Die übernommenen Altlasten sind drückend und verhindern die vernünftige Fortführung des Betriebes. Die Versteigerung und damit der Verlust des ältesten Hofes im Revier droht in den nächsten Wochen. Eine Rettungsinitiative soll am 3. Nov. 1985 auf dem Hof gegründet werden. Ioh. Anders, Zu den Kämpen 12, 4630 Bochum, 02341/ 594492. Wer macht noch mit? für die baubiologische Siedlung bei Marburg hat die Erschließung für 18 Häuser begonnen. Anfragen: 05883/457 .. Suche: Schreinermeister für unsere Holzwerkstatt. Näheres: Fifi, Tel. 09195/780l.

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Der Naturkostladen ist weder eine Apotheke noch ein Reformhaus. Aber wenn Nebel und Smog durch die Straßen kriechen, fragt mancher, was er gegen 'seinen Husten oder seine Erkältung machen kann. Ein paar Vorschläge:

Zusammengestellt hat diese Informationen Dieter Kapischke vom Berliner Naturkostladen Immergrün

• Zum Trinken Immer wieder gut: SalbeiTee. Oder Hustentee von Logona oder Herbaria. Auch Huflattich- und Spitzwegerichsaft (Herbariat. • zum Lutschen Santasapina-Hustenbonbons (Vogel) oder Hustenbonbons von Weleda, auch Usnea-Lutschtabletten (Vogel) oder Salbeipastillen (Wala). • zum Einnehmen Vogels Sirup: Meerrettich, Spitzwegerich und Santasapina (mit Tannenspitzenextrakt - noch gibt es die) • zum Einatmen Das gute alte Kamillenbad. ·P. S.: In Berlin sagt man, wegen der berühmten. Berliner Luft: "Komm', laßt uns in die Wohnung

Vor 10 Jahren begann LlVOS mit der Herstellung von Pflanzenfarben. Ein Rückgriff auf vergangene Jahrhunderte? Ein Fortschritt in die Zukunft, wie sich zeigt. In Hagen-Baukloh, der Grasdachsiedlung Laher Wiesen, Hannover,

gehen, frische Luft schnappen". Das lohnt sich oft auch dann, wenn es noch keinen Smogalarm gegeben hat.

Gerade im Winter brauchen wir das Vitamin-C, am besten natürlich aus frischem Obst und Gemüse. • Paprika Roh, die Streifen als "Snack" zwischendurch hat dreimal soviel Vitaminwie Zitrone. • Wenig bekannt: sämtliche Kohlsorten Sie sind besonders reich an Vitamin-Co Besonders Broccoli, aber auch Weißund Rotkohl, haben mehr oder gleichviel Vitamin-C .wie Zitronen. 100 g Weißkohlsalat (lecker angemacht, einfach Schweden-

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wurden die LlVOS Wandfarben, Naturharzölimprägnierungen, Holzlasuren, Lacke und Kleber eingesetzt, nachdem sie sich in Heimen, Kindergärten, Schulen, Krankenhäusem und in der Stuttgarter Staatsgalerie bewährt haben.

milch über den roh geraspelten Kohl, mit ein paar Tropfen 01 und Sojasoße oder Gomasio) essen sich leichter als 100 g Zitronensaft. • Zitrusfrüchte Sie kommen jetzt wieder in die Läden. Vor allem Orangen und Zitronen. Auch der Sanddorn hilft dem Vitamin-C-Haushalt sehr. Jetzt wieder da: frisches Sauerkraut Herbst und Winter sind Sauerkrautzeiten. Jetzt wird es wieder - besonders lose - in den Läden angeboten. Aus dem Plastikeimer, oder - natürlich viel schöner - aus dem Tontopf. Es hat übrigens noch gut halb so viel Vitamin-C wie Zitronen bzw. frischer Kühl. Täglich roh gegessen, soll es Leuten schon zu einem sehr gesunden und langen Leben verholfen haben. Natürlich kann man/frau es auch selber machen. Dann schmeckt es vielleicht hoch besser. Die Wacholderbeeren dazu nicht vergessen! Es lohnt sich, günstige Angebote . größerer Mengen Weißkohl im Laden zu erfragen. Gärtöpfe gibt es auch in einigen Läden. Knoblauch - besser mehr Nicht nur, weil unser Laden in Kreuzberg liegt, wo wir mit vielen Türken zusammenleben, halten wir viel von Knoblauch. Auch wenn es kein Wundermittel ist, die Wirkungen sind erstaunlich (nicht nur der

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Geruch). Da e~ immer'. <, noch Menschen geben still; die deshalb vor dem Genuß- scheuen, hier ein paar . Hinweise auf die bekannten und weniger bekannten günstigen Wirkungen: • bei Arteriosklerose und Bluthochdruck • in der Tumortherapie • zum Abbau von Umweltgiften (z. B. Blei) • als natürliches Antibiotikum • blutverdünnende Eigenschaften (vorbeugend gegen Hirn- und Herzschlag) • anregend auf den Gallefluß und die Nierentätigkeit

Worauf wir alle gewartet haben: der Naturkost-lolli (ohne Zuckerzusatz! !!) • bei Hühneraugen (täglich ein Pflaster mit zerrie-; benem Knoblauch) und Rheuma • fördert die periphere Durchblutung (bei Wadenschmerzen) • hilft bei verschiedenen Hauterkrankungen (Ekzeme, Ausschläge) mit Einreibungen oder Pflaster • gut gegen Schnupfen und Bronchialerkrankungen ·• Stärkung des körpereigenen Immunsystems (auch gegen Grippe) • allgemein organismusstärkend Reicht's? Also auf zum Knoblauchzehenwinter . Näheres übrigens in Der Naturarzt, Oktober 1985, S.7-12.


für die Läden. .Sie kommen u. a. vom Lebensbaum, Die Naturfarben in den Bioläden haben keinen "Blauen Engel". Für andere Farben wird massiv mit dem Umweltzeichen geworben. Mag dieses Zeichen anderswo am Platz sein, hier wurde es falsch vergeben, denn: • gefährlicher Lösungsstoff ist bei diesen Farben zwar reduziert, aber auch nicht weg (von 60 % auf lS %) - doch dafür ist der Verbrauch höher. • Zum Ausgleich sind eine Reihe anderer Chemikalien neu zugesetzt, deren Umweltverträglichkeit langfristig keineswegs geklärt ist. • Die Wasserlöslichkeit dieser Produkte droht bei der Pinselreinigung und durch Wegkippen von Resten das Wasser und dadurch die Umwelt noch stärker zu belasten. Schade um den guten Engel! Übrigens: manchmal ist der Engel gar kein echter, sondern nur in der Machart angelehnt!

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Erfreulicherweise mehren sich die Angebote von Kräutern aus biologischem Anbau in den Läden bzw.

Wurdies und Phoenix.

Einen großen Teil des Jahres gibt es auch frische Ware in Demeter- oder Bioland-Qualität oder aus kontrolliertem Anbau aus Frankreich. Wir freuen uns über-die biologischen Kräuter besonders, denn man geht davon aus, daß bei ca. 70 % der Kräuter Schadstoffe enthalten sind, deren Menge über der in der Lebensmittelhöchstmengenverordnung angegebenen Grenze liegt.

Macht nichts, heißt es, weil wir von den Kräutern ja nicht so viel zu uns riehmen, wie von Obst und Gemüse. Die Äpfel aber können gewaschen werden, der Pfefferminztee wird nur überbrüht. Und das womöglich täglich!

FUr den Abfall: Der ÖKO.MÜLL'ER Leo Pröstler, früher Geschäftsführer des Freiburger Oko-Institutes, hat sich einen neuen Aufgabenbereich gesucht: Eine Lösung für das Getrenntsammeln der verschiedenen Müll-Sorten im Haushalt. Sein Vorschlag: der Öko-Müll'er. (siehenebenstehendes Bild). Nähere InformatiOnen: Leo Pröstler, Bettbergerstr. 5, 7811 Sulzburg

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Nachdem der Kräuterartikel zu Anfang Sie (hoffentlich) auf den richtigen Kräuter-Geschmack gebracht hat, hier einige Rezepte - und ein paar Tips für ."Frische Kräuter im Winter"

1 Tasse gekochter Reis 1 4 hartgekochte Eier 1 2 Bund Frühlingszwiebeln 1 100 g Pilze 1 25 g Butter 1 2 EL gehackte Petersilie 1 2 EL Schnittlauchröllchen 1 2 EL gehackter Kerbel I 500 g Blätterteig 1 75 g flüssige Butter 1 Meersalz, schwarzer Pfeffer 1 1Eigelb

Die Eier schälen und in dicke Scheiben schneiden. Frühlingszwiebeln in feine Ringe schneiden. Pilze säubern und blättrig schneiden. Butter in einer Pfanne erhitzen, die Pilze kurz darin dün- . sten. Kräuter hacken und mit dem Reis und der flüssigen Butter vermischen. Die Hälfte des Blätterteigs zu einem Rechteck ausrollen. Den Kräuterreis .zur Hälfte auf die Teigplatte streichen, mit Salz und Pfeffer würzen. Eierscheiben. Zwiebelringe und Pilze darauf verteilen. Die letzte Schicht bildet der übrige Reis. Das zweite Blätterteigstück ausrollen und die Paste damit abdecken. Die Ränder, an denen die beiden Teigplatten zusammenstoßen, mit Wasser oder Eiweiß verkleben. Die Pastete mit Eigelb bestreichen und im vorgeheizten Ofen (200 C) ca. 25 Minuten backen. Mit Kräutersauce und Salat servieren. 0

1 kg Tomaten 1 2 EL gehacktes kum 1 2 EL Zitronensaft

Basili-

Die Tomaten waschen, vierteln und entsaften. Das gehackte Basilikum und den Zitronensaft in den Tomatensaft geben. Das Getränk mindestens 2 Stunden kühlen.

1 kg Karotten 1 250 g Sauerampfer 1 EL Zitronensaft

/

Karotten und Sauerampfer entsaften, mit dem Zitronensaft mischen.

2 Stangen Poree 1 40 g Butter 1 100 g wilder Reis 1 1Bun{i Frühlingszwiebeln 1 112 I Gemüsebrühe 1 Salz und schwarzer Pfeffer-lI EL Schnittlauch 1 1EL Petersilie 1 1EL Dill 1 1 EL Basilikum 1 1großer Becher Joghurt

Frische Kräuter im Winter Auch bei eisiger Kälte muß man nicht auf frische Kräuter verzichten. Fast alle Küchenkräuter lassen sich problemlos im Blumentopf auf der Fensterbank ziehen. Bei schnellwachsendenKräutern wie Kresse oder Senf kann man es sich einfach machen: Eine flache Schale mit einem feuchten Vlies (z. B. Papiertaschentuch) auslegen, Samen aufstreuen und andrücken. Man muß nur darauf achten, daß das Tuch nicht zu trocken wird. Nach einigen Tagen kann "geerntet" werden. Mit einer Schere werden die Stiele kurz über dem Tuch abgeschnitten. Frische Kresse oder frischer Senf aufs Butterbrot - gut! Von fast Küchenkräutern kann man einen Pflanzenteil mit Wurzeln (aus dem Garten oder von lieben Bekannten) ins Haus holen. So hat man auch im Winter Petersilie, Schnittlauch, Rosmarin, Majoran, Thymian und andere Kräuter immer frisch zur Hand. Hier noch einige "Gärtner-Tips": - Nicht zu fette Erde nehmen. Kräuter lieben eher karge Böden.. - Nicht düngen. Gedüngte Pflanzen wachsen zu schnell und verlieren viel von ihren Aromastoffen. - Kräuter ruhig regelmäßig zurückschneiden. Sie wachsen dann kräftig nach. - Frische Kräuter von der Fensterbank erst kurz vor dem Gebrauch abschneiden. Wenn möglich, nicht mitkochen, sondern vor dem Servieren zu den Speisen geben.

Den Poree in Streifen schneiden und in der heißen Butter 6-8 Minuten dünsten. Den gewaschenen, gut abgetropften Reis dazugeben. 1-2 Minuten rühren, bis der Reis Fett angenommen hat. Die Zwiebeln in Scheiben schneiden und zusammen mit der Gemüsebrühe zu dem Reis geben. Mit Salz und Pfeffer würzen. Zugedeckt ca. 45 Minuten langsam kochen lassen.' Zwischendurch umrühren. Die gehackten Kräuter unter den Reis mischen. Den Joghurt in einer Schale als Sauce dazu servieren.

allen

5 Eier 1 Meersalz und schwarzer Pfeffer 1 1 EL Butter 1 4 EL gehackter Sauerampfer

Die Eier zusammen mit Salz und Pfeffer in einer Schüssel schlagen. Eine Pfanne auf starker Flamme erhitzen, die Butter in die Pfanne geben. Sobald die Butter heiß ist, die Eier in die Pfanne geben. Wenn diese anfangen zu stokken, den gehackten Sauerampfer über das ganze Omelett streuen. Hebt man die Ränder des Omeletts vorsichtig, kann die noch flüssige Eimasse nach unten abfließen und ebenfalls stocken. Das Omelett zusammenklappen und auf einer heißen Platte servieren.

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3 Eier 1 3 EL gehackter Kerbel I 1 I Gemüsebrühe 1 Meersalz und schwarzer Pfeffer 1 etwas Zitroriensaft .

Die Eier in der Schüssel kräftig verquirlen. Den gehackten Kerbel gut unterrühren. Die Gemüsebrühe erhitzen, sie darf aber nicht kochen. Einige Eßlöffel der Brühe unter die Eimasse ziehen. Unter kräftigem Rühren die Eier in die Brühe geben. Die Suppe auf ganz kleiner Flamme rühren, bis sie cremig wird. Mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken und sofort servieren. Wenn nicht genügend Kerbel vorhanden ist, verwendet man eine Mischung aus Kerbel und Petersilie.


750 g Tomaten / Wasser / 3 EL Mehl / etwas Meersalz / 1 MS getrockneter Liebstöckel/ 1/2 Tasse Sahne Die Tom~ten vierteln, in etwas Wasser garen und pürieren. Mit Wasser auf 1 Liter auffüllen. Das Mehl mit etwas kaltem Wasser anrühren und zugeben. 5 Minuten durchkochen. Mit Salz und Liebstöckel abschmecken. Vor dem Servieren die Sahne unterrühren.

1/2 I Joghurt / Meersalz und schwarzer Pfeffer / 2 TL Olivenöl / 1 TL getrock, neter Thymian / 1 TL Sesarnkeme Ein Sieb mit einem Tuch auslegen und den Joghurt darin über Nacht entwässern. Am nächsten Tag den Joghurt in einer Schüssel cremig schlagen, Olivenöl unterrühren. mit Salz und Pfeffer abschmecken. Den Käse zu einem runden Laib formen. Sesamkerne in einem Mörser zerstoßen, den Thymian zerreiben. Thymian und Sesam mischen und den Käse damit vollständig überziehen.

100 g Butter / 2 EL Kräuter / 1 Knoblauchzehe / etwas Zitronensaft Die Butter schaumig rühren, zerkleinerte Kräuter (auch getrocknete) und den gepreßten Knoblauch dazugeben und mit Salz und Zitronensaft abschmecken.

Die Menge der Kräuter, die man verwendet, hängt vom persönlichen Geschmack ab. Auf jeden Fall sollte man den Tee nicht zu stark machen und auch verschiedene Kräuter im Wechsel benutzen. Hier ein paar Kombinationen, die gut zusammenpassen: Minze und Zitronenmelisse - Minze, Zitronenmelisse und etwas Salbei - Ringelblume mit einer kleinen Menge Minze - Brennessei und Minze - Majoran und Anis. Kräutertee wird auf die gleiche Weise zub¤reitet wie schwarz~r Tee. Die Kräu, ter werden in die vorgewärmte Teekanne gelegt und mit kochendem Wasser übergossen. Der Tee muß etwa 10 Minuten ziehen.

Es gibt eine ganze Reihe von Kräutern, die adstringierend wirken, d. h. die Poren zusammenziehen, und mit Erfolg in Gesichtsmasken für fette Haut eingesetzt werden können. Zu den wirkungsvollsten gehören Kamillenblüten. Schafgarbe, Nesseln, Salbeiblätter und Petersilie.

1 feingeriebene Karotte mit einem geschlagenen Eiweiß und 2 EL eines konzentrierten Aufgusses aus Kamillenblüten und Schafgarbe vermischen. (Man gießt dazu eine Tasse kochendes Wasser· auf je 3 TL Kamille und Schafgarbe und läßt den Aufguß abkühlen.) Die Mischung auf dem Gesicht verteilen und 10-15 Minuten einwirken lassen. Danach das Gesicht mit warmem Wasser reinigen ..

Am einfachsten und saubersten kann man dem Badewasser Kräuter zusetzen, wenn man 2-3 kleine Beutel aus Baum'wolle oder dichtem Nessel näht, die ~it einer Schnur zusammengezogen werden. Als Kräuterzusätze eignen sich besonders Thymian, Lavendel, Lindenblüten. Ringelblume, Rosmarin, Kamille und liebstöckel .. Die Beutel werden mit den ausgewählten Kräutern gefüllt. Wenn man die Kräuter mit Kleie oder Haferflocken mischt, macht dieser Badezusatz gleichzeitig das Wasser weich. Man befestigt die Schnur am Heißwasserhahn und läßt die Beutel so in die Wanne hängen, daß das heiße Wasser beim Einlassen des Bades auf die Kräuter fließt.

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Ein Glas mit frisch getrocknetem Thymian füllen und diesen mit kochendem Wasser bedecken. Den Aufguß etwas abkühlen lassen, dann auf 11 Wasser 2 EL Reinigungsalkohol hinzugeben. Nach dem Abkühlen kann die Mischung gefiltert und in Flaschen abgefüllt werden. Andere Kräuterduftwasser werden nach dem gleichen Prinzip hergestellt.

Einige getrocknete Kräuter sind ein wirksames Mittel gegen Motten. Sie werden in Säckchen zwischen die Wäsche gelegt, oder im Kleiderschrank aufgehängt. Die süßlich duftenden Kräuter geben der Kleidung einen angenehmen Duft, der überhaupt nicht mit dem strengen Geruch gekampferter Mottenkugeln zu vergleichen ist. Hier zwei Duftvariationen: 2 EL Lavendelblüten mit je 1 EL Majoran und Waldmeister vermischen - oder: je eine Handvoll Beifuß, Minze, Rosmarin und Zypressenkraut mit 1 EL gestoßenem Koriander mischen.

Früher wurden Kissen oder Matratzen mit getrockneten Kräutern gefüllt. Sie sollten beim Einschlafen helfen, die Nerven beruhigen, und Kopfschmerzen lindern. Ein einfaches Rezept zum Ausprobieren: Rosenblätter. Rosmarin und grüne Minze werden zu gleichen Teilen gemischt. Zusätzlich kann man noch einige Nelken und etwas Baldrian dazugeben.


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Landwirtschaft Das Sondergutachten des "Rates von Sachverständigen für Umweltfragen" über "Umweltprobleme 'der Landwirtschaft" fordert:

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der menschlich 1Qi~d.._ an der Schwelle des Neib-Age. 1983

Dazu meint Minister Kisch- ' le: "Ihre Forderungen und Empfehlungen, meine Herren, erfüllen mich mit Sorge. Ich halte sie in wesentlichen Punkten für überzogen und unrealistisch ... " ' Das Sondergutachten ist erhältlich bei: Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, 5300 Bonn, Postfach. 0

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in Köln Was Sie im Dezember lesen: • Backzeit mit Vollkorn Rezepte, Erfahrungen, Tips und Tricks • Ernährungsformen: Makrobiotik

• Weg der Naturkost ,,: Körner, Nüsse und Rosinen .....das "Trockenprogramm" • W~renkunde:Nüsse • und riatürlich lntormationen, Produkte, Kleinanzeigen" .;. '

, Am 8.-10. 11. 1985 findet in Köln die Ausstellung Natur und Gesundheit statt. Informiert werden soll über natürliche und bewußte Lebensweise, Verkauf findet statt. Unter den Ausstellern ist eine Arbeitsgemeinschaft von 24 Kölner Bioläden, die informieren, beraten und - natürlich auch - verkaufen wollen. 0


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Sojabohne als

im Fernen Osten gebräuchlich. Dort erkannte man früh, daß sie vor allem in veredelter

(Shoyu, Miso, Tofu, Tempeh) für den menschlichen Organismus wertvoll Milchsäurebakterien,

essent. Aminosäuren,

Enzymen, Vitaminen

und Mineralien, ihr delikater Geschmack sowie

Kunst der Sojasaucen-

herstellung bis heute bewahrt haben. So entsprechen alle ARCHE-Sojasaucen

wurden.

die von Michio Kushi, einem der führenden Lehrer der Makrobiotik,

Für die Herstellung werden

aus der Sojaölgewinnung

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sätze in Zedernholzfassern

eingeführt

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