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Die Zeiten ändern sich. Noch vor wenigen Jahren war Bio-Kost die Sache von "Außenseitern" - Industrie und Staat kümmerten sich kaum darum. Fast wünscht man die Zeiten zurück - denn jetzt droht "Bio", zwischen den Mühlsteinen von Staat und Industrie zerrieben zu werden Seite 4
Naturkost-Messe "Müsli '8S" am 8. 9. in Velbert 0
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Wer ruft nicht nach (staatlichen und privaten) Kontrollen, wenn wieder einmal ein Bio-Skandal durch die Zeitungen geht? Oder wenn immer mehr Produkte "bio" heißen und "bio" langsam zum Schimpfwort wird? Es wird Zeit, daß den unseriösen Herstellern einmal auf die Finger geklopft wird - denn sie schaden allen gewissenhaften und seriösen Anbietern. Aber ist das wirklich ein Allheil• mittel7 Sicherlich müssen heute Kontrollen sein. Und auch der Staat muß , ,;seinen" Anteil übernehmen, muß 11 den Käufer vor absichtlicher Täu-· " .. schung und gewollter Irreführung schützen. Aber werden die Menschen ehrlicher, wenn man mehr Polizisten einstellt und die Strafen verschärft? • , Sicher nicht. Kontrollen (oder Polizei) machen es den Menschen, die andere über's Ohr hauen wollen, nur Händler und Kunden die Möglichkeit schwerer. Und Vertrauen ist nichts, sich direkt an der Quelle zu informiewas durch juristische Maßnahmen er- ren. Etwa 50 Unternehmen stellen aus setzt oder gar geschaffen werden - von Agar-Agar bis Zuckerrübensikann - notwendig sind Kontrolle .rup, Allos (Honig) bis zu Zwergenund Vertrauen! wiese (Aufstriche). Eingeladen dazu hat der Naturkost e. V. - und neber der Ausstellung werden Vorträge (z. damit sind wir bei dem roten B. eine kritische Würdigung des "ErFaden, der sich durch diese Nummer nährungsberichtes 1984" der "Deutvon "Schrot & Korn" zieht. Im Leischen Gesellschaft für Ernährung") tartikel (S. 5) geht es um die Kontrolund ein Kulturprogramm stattfinden. len - was Anbauverbände. NaturWeitere Informationen können Sie in kosthandel. Staat und Verbraucher Ihrem Naturkostladen erhalten. tun können und tun müssen, um die Fahren Sie doch einmal hin Verzerrungen des Begriffes "biolonach Velbert (Ruhrgebiet), am Sonngisch" wieder in Ordnung zu bringen. tag, den 8. 9. 1985, von 10-18 Uhr. Aber das ist ja nur eine Seite des Treffen Sie die Leute, deren Produkte Problems. Die Naturkostbewegung Sie kaufen, reden Sie mit Ihnen, frawollte ja nicht nur gesündere, ökologen Sie - denn Kontrolle ist gut, gische Lebensmittel - sie wollte auch Vertrauen muß sein! ein menschlichere Lebensweise fördern und verwirklichen. Das ist die andere Seite der Medaille, die nicht in
Kontrolle t t I S 9u er t rauen muß seI n •
Und
Vergessenheit geraten darf. Ein zweiter Artikel - über die "Rapunzel"-Tour (S. 11) - handelt davon, wie Vertrauen geschaffen wurde - durch persönliche Kontakte, in diesem Fall durch Besuche von Leuten aus den Naturkostläden bei Erzeugern in Frankreich und Italien. Nicht nur für Ladner. auch für Verbraucher findet im September in Velbert die "Müsli '85"-Messe statt. Hier haben Erzeuger, Verarbeiter.
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Ausblick auf S~hr6tt&Y Kom im November: Kräuter im Naturkostladen
-wo kommen sie her, wie werden sie ange~aut, was ~ ·iert mit ~ ,
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Wie. ist der Naturkosthandel
aufgebaut?
Eti'fBericbt,
von der
"Müsli '85" Infoimationen, Tips,
Produkte ...
Herausgeber und 'Verlag: pala-verlag, schloßgraben 21, 6117 schaafheim . Redaktion: [utta Grimm, Ronald Steinmeyer (verantwortlich)
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Bezug: Schrot & Korn ist ein Service
Ihres Naturkostladens. Anztdgen: Ronald Steinmeyer, palaverIcig.'06073/9548.
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Alles Bio - alles gut? Ein umweltbewußter Bürger ißt Bioghurt und Bio-Gemüse (zuhause biogegart), trinkt Bio-Alkohol, schläft in BioBetten, trägt Bio-Schuhe und Bio-Kleidung (die er mit einem Bio-Waschmittel säubert). Für die Schönheit sorgt Bio-Kosmetik, gefahren wird mit dem Bio-, pardon, dem Umwelt-Auto. All das gibt es im BioSupermarkt, wo Bio-Assistentinnen -das Haar gewaschen mit Bio-Kur - freundlich beraten und Bio-Musik, unterbrochen von Bio-Werbung, kauffreudig stimmt. Die Werbeaussage ist eindeutig - nur wer Bio-Produkte kauft und verbraucht, ist ein ordentlicher Mensch. Oder wollen Sie gerne ein Bio-Muffel sein? Nein, Bio ist der Stil der neuen Zeit - und es war schon immer teurer, einen besonderen Geschmack zu haben.
Alles Bio - alles Mist? Allerdings werden diese "Bio-Produkte" immer mißtrauischer betrachtet zu Recht. Wie weit ist "Bio" oder "biologisch" heruntergekommen! Jahrelang hatte nur der biologische Landbau seine Produkte als "Bioland" der "biodyn" (beides eingetragene Warenzeichen) verkauft. Dann berührte die "Bio-Welle" die Lebensmittelbranche (es tauchte "BIOLAN" auf), heute gibt es vom Anzug bis zum Ziegel alles auch "biologisch". So fragt sich der "Bio"-Verbraucher, ob er nicht lieber das billigere Produkt kaufen soll statt dem teuren, das für viel Geld "Bio" verspricht und oft nicht hält. Verbraucherverbände warnen deshalb schon vor "Bio-Produkten" in Großmärkten. . Schnell kann da die Meinung entstehen: "Alles Bio - alles Mist!" und: "Weg mit Bio!" Und schnell wird das Kind mit dem Bade ausgeschüttet. Denn es gibt Lebensmittel, die sind "biologischer" und sie sind für Gesundheit und Umwelt wichtig.
Bio - nur noch für Lebensmittel! Fangen wir beim Begriff an. "Bio-" kommt aus dem griechischen und heißt als Vorsilbe "Leben": "Bio-Logie" - LebensWissenschaft, "Bio-Graphie" - LebensBeschreibung. Daher sollte man es auch nur für "Lebens"-Mittel verwenden. Die Verwendung der Vorsilbe "Bio-" bei Produkten aus natürlich vorkommenden Rohstoffen sei irreführend, da "bio" eben Leben und nicht Natur bedeutet, stellt das "Deutsche Institut für Normung e. V." (DIN) fest. Außerdem würden die Rohstoffe fast immer behandelt oder verändert. Im Interesse einer sachlichen Verbraucherinformation empfiehlt der DIN-Ausschuß, auf Wortzusammensetzungen wie "BioFarbe" oder "Bio-Lack" ganz zu verzichten. Deshalb - Finger weg von Bio-Kuren,
Bio-Waschmitteln, Bio-Schuhen und Bio-Kleidung! Und bei Lebensmitteln?
Wie Bio anfing
Wird "Bi •• venva
Anfang der 70er • Jahre wurde die Forderung nach biolo gisch angebauter Nahrung, die dem Verbraucher vollwertig zur Verfügung stehen soll, immer lauter. Zwei Erkenntnisse waren die Ursache: • Der Wert unserer Nahrung wird immer zweifelhafter (Verarbeitung, Zusatzstoffe, Rückstände, Weißmehl, Zucker ... ) • Die Erzeugung von Nahrungsmitteln hat immer größere Umweltbelastungen zur Folge (DDT, Überdüngung. Biotop-Vernichtung, Humusverlust ... ) Diese Bewegung hatte viele "Väter" Ärzte, ErnährungswissenschaftIer, Bauern, Verbraucher, Verarbeiter - und vereinigte unterschiedliche Strömungen: biologisch orientierte Anbauformen (biologisch-dynamisch, organisch-biologisch), verschiedene Ernährungsrichtungen (Makrobiotik, Reformbewegung, Vollwert ... ) und Umweltschutzbestrebungen . Die Nachfrage schaffte sich ihren Markt. So fanden die biologischen Landwirte, die jahrzehntelang ein Schattendasein geführt haben, enormen Zulauf. Gewissenhafte Verarbeiter wie Mühlen, Bäcker, Gemüseverwerter gingen zu biologisch angebauten Rohstoffen über und verwendeten sie. möglichst schonend. Angeboten wurden die Produkte in neuen Läden, die möglichst ausschließlich solche Produkte verkaufen wollten, eben den Naturkostladen. Die Anbauverbände nannten sich "biologisch-dynamisch" oder "organisch-biologisch", die von ihnen angemeldeten Warenzeichen waren z. B. "Bioland", "demeter" oder "biodyn". Jeder Käufer wußte, was er von den Produkten zu ~alten hatte. Doch mit federn Ernährungs- oder Umweltskandal machten sich mehr Menschen über ihre Nahrung und deren Qualität Gedanken - und wurden mißtrauischer gegenüber den Behauptungen und Versprechungen der Industrie. Der allgegenwärtige Industriezucker. Hormone im Kalbfleisch. Schwermetalle im Fisch Und jetzt Frostschutz im Wein ließen das Interesse an naturgemäß angebauten, vollwertig verarbeiteten Lebensmitteln immer stärker steigen.
1982: Bio verbieten ... ? Staat, Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie betrachteten die Entwicklung genau. Zu Anfang, als es sich nur-um ein paar "Spinner"und "Sektierer" handelte, ignoriefte man sie. Als Ende der 70er, Anfang der 80er Jahre die wirtschaftliche Bedeutung des "Naturkostmarktes" größer wur-
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de, wurde schwereres Geschütz aufgefahren, um den Verbraucher 'wieder auf den rechten Pfad zurückzubringen. Einerseits meldeten sich jetzt "Fachleute" zu Wort. "Die Diskussion über biologischen Landbau mindert, wenn auch ungewollt, das Streben um bessere Umweltpflege und Nahrungsqualität mit Mut, Verantwortungsbewußtsein und. Zielstrebigkeit. " (Professor Vetter, Präsident des VDLUFA - "Verband Deutscher landwirtschaftlicher Untersuchungs- und Forschungsanstalten" - 1983). . "Nach Ansicht aller Fachleute sind unsere Lebensmittel in gesundheitlicher Hinsicht sicherer als jemals zuvor" Und "Vergleichende Analysen zeigen, daß zwischen .konventionell' und .biologisch' erzeugten Lebensmitteln keine Unterschiede in Nährwert und gesundheitlicher Qualität feststellbar sind. Gegenteilige Behauptungen sind falsch." (so der BLL - "Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e. V." -1983) Gleichzeitig wurde "bio" auch juristisch angegriffen. Schein im März 1982 machte der ALS C,Arbeitskreis lebensmittelchemischer Sachverständiger der Länder und des Bundesgesundheitsministeriums") den zuständigen Minister darauf aufmerksam, daß bei den Begriffen "Bio-" oder "biologisch" eine Gesetzeslücke bestehe. Einige Jahre vorher waren der Begriff "natürlich" und ähnliche "Natur"-Begriffe sehr eng definiert wrden, um Mißbrauch bei Werbung und Kennzeichnung zu vermeiden. Nun wies der ALS daraufhin, daß von Verbraucherseite her eine Verwechslung zwischen "biologisch" und "natürlich" stattfinden könne. Schnell liebäugelten Bundesgesundheitsministerium, Länderministerien und die Lebensmittelindustrie damit, "biologisch" wie "natürlich" zu definieren und damit Begriffe wie "Bioland" oder "biodyn" zu verbieten - denn die für .matürliche" Produkte geforderte Rückstandsfreiheit kann
, verboten ssert oder oriert? Noch sind die Würfel nicht gefallen - Werden wir morgen im Naturkostladen noch die gewohnten Bezeichnungen wie "Bioland" oder "biodyn" wiederfinden? Oder wird "bio" verboten? Dürfen auch weiterhin alle recht und schlecht ihre Produkte als "bio" bezeichnen? Bleibt also alles 'so, wie es ist? Oder wird "zum Sch"tze der Verbraucher" biologisch gesetzlich definiert, dabei aber so verwässert, daß eben nicht nur "biologischer Landbau" biologische Produkte liefert?
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Schrot & Kom: Loek uit het Broek, fast jeden Tag kommt "Bio" oder "biologisch" irgendwo in's Gerede. Warum? Loek uit het Broek: Ich sehe mehrere Gründe. Bei Verbrauchern und Händlern wächst die Betroffenheit über die Verarmung der Böden, die Umweltverschmutzung und den Rückgang der Qualität von Lebensmitteln. Da sind biologischer Anbau und vollwertige Verarbeitung Möglichkeiten, dem entgegenzuwirken. Andererseits wird die Diskussion durch die verschiedensten Versuche der Industrie, diese Tatsachen abzuleugnen oder herunterzuspielen, immer wieder angeheizt. "Biologischer Anbau auch nicht besser als normaler" stellt einmal im Monat irgendein Forschungsinstitut fest. Konsequenterweise wird dann versucht, den biologischen Landbau als Rückschritt abzuwerten. Ein wichtiger weiterer Grund ist, daß ein Teil der Lebensmittelindustrie erkannt hat, daß es profitabel ist, mit dem "Bio-Trend" zu gehen. Das führt dann zu Werbeaussagen wie "... mit BioAlkohol" oder ähnlichem. Der Käufer bemerkt den Mißbrauch und wird allen "Bio-Produkten" gegenüber skeptisch.
kontrollieren die Einhaltung der Richtlinien durch die Bauern. Die von uns anerkannten Erzeugerorganisationen im Inland müssen zumindest nach den Rahmenrichtlinien der "Stiftung Ökologischer Landbau" arbeiten, die im Ausland nach den internationalen IFOAM-Richtlinien (International Federation of Organic Agriculture Movements). Bioland, nature et progres -
.. verwenden wir den Begriff "bio" SO selten wie m öglich .. Gespräch mit Loek uit het Broek, Leiter des "Qualitätsinstitutes" des "Naturkost e. V."
Schrot & Kom: Was ist überhaupt von Werbung mit "Bio" oder "biologisch" zu halten? Loek uit het Broek: Nicht viel. Die im Naturkost e. V. organisierten Händler und Verarbeiter verwenden den Begriff "Bio" so wenig wie möglich. Wir legen aber Wert darauf, daß unsere Produkte aus biologischem Anbau kommen, d. h., Bauern, die für uns anbauen, unterwerfen sich bestimmten Richtlinien. Wir finden es auch gut, daß z. B. die Verbraucherzentrale Hessen davor warnt, irgenwo beliebige "Bio-Produkte" zu kaufen. Von uns aus kann der Gesetzgeber den Begriff "Bio" bei Kennzeichnung und Werbung im Bereich Lebensmittel ruhig verbieten. Schrot & Kom: Profitieren die Naturkostläden nicht selber von der überschwappenden Bio-Welle? Loek uit het Broek: Kaum. Der Grund liegt zum Teil bei den Läden selber, die von Verkehrs-Lage, Angebot und Beratung her oft nicht dem Publikum entgegenkommen, das momentan für diese Probleme sensibilisiert wird. Wichtiger aber ist der Einstieg des normalen Lebensmittelhandels in diesen Bereich, der leider fast immer dazu führt, daß der Begriff "biologisch" unsauber verwendet wird. Das Preisniveau liegt zwar zum Teil unter dem der Naturkostläden, aber die angebotenen Produkte sind häufig nicht aus kontrolliert biologischem Anbau. Das bedingt einander - denn schon die Erzeugerpreise für biologisch angebaute Ware liegen naturgemäß höher als die für konventionelle Produkte. Daher kann der Bio-Laden mit "Pseudo-Bio"-Preisen nicht mithalten. Der Verbraucher aber bekommt den Eindruck: "Alles Bio" (oder: "Alles Mist!") und greift zum billigsten Produkt. Zum Schaden des biologischen Landbaus, der gewissenhaften Verarbeiter und der Läden. Schrot & Kom: Wie garantieren denn die Naturkost-Händler die Qualität ihrer Produkte? Loek uit het Broek: Fangen wir an der Quelle an, beim Erzeuger. Die Basis der gesamten Qualitätskontrolle sind die Erzeugerverbände. Wer "biologische" Produkte liefern will, sollte Mitglied eines solchen Verbandes sein. Die Verbände - z. B. Demeter,
Schrot & Kom: Wer ist "wir"? Loek uit het Broek: Wir - das ist der Naturkost e. V. Ein großer Teil der im Naturkostbereich aktiven Händler und Erzeuger sind Mitglied dieses Vereins und unterwerfen sich einer Kontrolle durch unser Qualitätsinstitut. Wir achten darauf, daß die Großhändler und Verarbeiter die "saubere" Qualität, die die Erzeuger ihnen liefern, auch an die Läden weitergeben. Und bei den Ladner passen wir auf, daß nur Waren aus "kontrolliert biologischem Anbau" von den Ladnern als "biologisch" ausgezeichnet werden.
Schrot & Korn: Wie kann der Kunde das nachvollziehen? Loek uit het Broek: Der Käufer ist immer noch darauf angewiesen, daß der Ladner auf die Qualität der von ihm verkauften Produkte achtet. In Zukunft sollen Läden, die Mitglied des Naturkost e. V. sind und so von diesem kontrolliert werden, durch ein Schild kenntlich sein. Zur Zeit sind eben die Begriffe "biologisch" und "aus kontrolliert biologischem Anbau" gesetzlich nicht geschützt. Solange dies der Fall ist, müssen freiwillige Vereinbarungen Sicherheit schaffen.
Schrot & Korn: Im Ausland ist man da teilweise weiter. Loek uit het Broek: Das erste Land, das ein Gesetz bezüglich biologischer Produkte erließ, war 1981 Frankreich. Leider greift das Gesetz noch nicht, da die staatliche Kontrollkommission, die die einzelnen Verbände und Untersuchungsmethoden anerkennen soll, diese Arbeit noch nicht abgeschlossen hat. Österreich hat seit Anfang dieses Jahres ein Gesetz, das den Anbau und Vertrieb pflanzlicher Lebensmittel aus biologischem Anbau reguliert. Auch in der Schweiz und in den Niederlanden liegen Gesetzentwürfe vor, die von den Ministerien und betroffenen Verbänden diskutiert werden. Schrot & Korn: Wäre es da nicht an der Zeit, daß der Naturkosthandel dies auch für die Bundesrepublik fordert? Loek uit het Broek: Aufgrund der Erfahrungen in den genannten Ländern bin ich sehr vorsichtig mit dem Ruf nach Gesetzen. Ich bin mehr für die Initiative der Verbände, die in diesem Bereich tätig sind und für mehr Zusammenarbeit zwischen den Verbänden. Das heißt aber nicht, daß die juristische Seite vernachlässigt werden soll. Im Gegenteil, wir müssen uns über die Bestrebungen innerhalb der Ministerien ständig auf dem Laufenden halten. So wird es als Folge der Emnid-Umfrage wohl ein Hearing der "interessierten" Parteien - also der Lebensmittelindustrie, der Verbraucher etc. - geben. Wir wollen daran teilnehmen. Denn ein Gesetz kann auch zur Legalisierung von Betrug mißbraucht werden - wenn etwa "biologisch" gesetzlich definiert wird, gleichzeitig aber etwa die Bezeichnung "Bio-Produkt aus naturnahem Anbau" frei verwendet werden darf.
.-------heute kein Bauer mehr für alle Produkte garantieren. Dafür sorgt schon DDT, das fast genauso allgegenwärtige lindan oder auch der spritzende Nachbar.
1985: Oder vereinnahmen ... ? Doch die Mühlen des Gesetzgebers mahlen langsam. In der Zwischenzeit wuchs das Umweltbewußtsein der Verbraucher weiter - und die Lebensmittelindustrie begann, in "Bio" einen neuen, profitablen Markt zu wittern. Es änderte sich die Taktik. Auf einmal entdeckt man die Bio-Produzenten. "Da .Bio' und ähnliche Begriffe in der Bundesrepublik nicht näher definiert sind, haben die verantwortlichen Erzeuger und Weiterverarbeiter ... das Nachsehen bei einem ausufernden Mißbrauch." (Bl.L Mai 1985) Der schon vorher erwähnte Bll hat die Nase im Wind. Kein Wunder, der Verein ist die Bonner lobby der Lebensmittelindustrie - von A (Verband der Aluminiumindustrie) bis Z (Verein der Zuckerindustrie) gehen die Mitglieder, in Vorstand und Kuratorium findet man Namen wie Süddeutsche Zucker AG, Coca Cola, Langnese. Schon der nächste Satz der zitierten Presseerklärung zeigt, daß es wohl nicht darum geht, die BioBauern zu schützen, sondern daß die Industrie zu neuen Ufern aufbrechen und nicht vom Staat gehindert werden will. "Sie (die Erzeuger) dürfen nun aber auch nicht noch dadurch Nachteile haben, wenn staatlicherseits die Verwendung dieser Begriffe allzu stark eingeschränkt würde."
nummer). draufstehen darf und nicht darf (bei Wein der Schwefelgehalt) regeln Gesetze und Verordnungen. Die Industrie hat also ihre Meinung geändert. "Bio" soll nicht mehr verboten, sondern verwässert werden. Kann da Bonn abseits stehen 7 Frau Groß vom Bundesgesundheitsministerium mochte sich am Telephon nicht mehr festlegen: Einerseits gäbe es Argumente dafür, analog zum Paragraphen 17, 1, 4 des Lebensmittelgesetzes. der die Verwendung von Begriffen wie naturrein regelt, den Begriff "biologisch" wie "natürlich" zu definieren. Andererseits aber gebe es neuere Entwicklungen, die darauf hinweisen, daß der Verbraucher dies vielleicht differenzierter sehe. (Es wurde mehreren Verbänden die "Gelegenheit zu einer Stellungnahme gegeben" - z. B. dem BlL.) In der "Bundesforschungsanstalt für Ernährung" gibt es unterschiedliche Ansichten. So meinte Herr Penner, daß der Begriff "biologisch" durch "andere Bewegungen vernebelt sei", denn alle Lebensmittel seien biologisch. Auch synthetische Ascorbinsäure sei mit natürlicher identisch und daher biologisch. Dagegen differenzierte Pro-
Was meint "Vater Staat"? Die Augen ruhen auf Bonn - denn der Bereich des lebensmittelrechtes ist von dort aus bis in die kleinste Einzelheit geregelt. Was "Frankfurter Würstchen" sind und wo sie hergestellt werden dürfen, was auf einer Verpackung draufstehen muß (bei Wein z. B. die amtliche Prüf-
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fessor Piehl stärker. Es gäbe zwei Standpunkte - einerseits, daß es keinen Unterschied zwischen "biologisch" und "konventionell" gibt und so die Bezeichnung "biologisch" frei sei, andererseits gäbe es aber auch eine bestimmte Verbrauchererwartung, die geschützt werden könne. Dr. Wollenberg vom "ALS" wollte einiges richtig stellen: Man habe 1982 nicht gefordert, daß "biologisch" verboten würde. Man habe nur darauf aufmerksam machen wollen, daß hier ein staatlicher Regelungsbedarf besteht, da es einmal wie "naturrein" verstanden werden könne (also keine Rückstände), daß andererseits aber "frei sein" nicht unbedingt bedeuten müsse, daß etwas nicht vorhanden ist (z. B. alkoholfrei). So könne sich der ALS z. B. eine Art Höchstmengenverordnung vorstellen. Bis eine allgemeine Regelung kommt, ist der Verbraucher ist auf sich selbst angewiesen - und auf die Hilfen, die ihm von den biologischen Anbauverbänden und dem Naturkosthandel gegeben werden.
Was ist biologische Qualität? • Bei inländischer Ware ist das relativ klar. 1984 haben sich die verschiedenen Verbände der (bundesdeutschen) Erzeuger auf gemeinsame Rahmenrichtlinien geeinigt. Die Warenzeichen der Verbände sind geschützt. Sind die entsprechenden Warenzeichen auf den Packungen (Rahmenrichtlinien und Warenzeichen siehe Seite 8), weiß man, daß die Ware aus biologischem Anbau stammt. Aber Vorsicht! Es gibt "Bioland" und "BIOlAN". Und "bio-landecht". Und auch "kontrolliert biologisch" heißt nicht immer, daß der Anbau auch biologisch ist. Also - Warenzeichen genau betrachten! • Bei ausländischer Ware ist das schwerer. Hier kommt es auf den Naturkostladen an wie er' auszeichnet und wie ehrlich die
Warenzeichen der bundesdeutschen Anbauverbände des biologischen Landbaus -7-
Ladner dabei sind (siehe auch das Interview mit Loek uit het Broek auf Seite 6). • Ein Gespräch mit dem Ladner wird da größere Klarheit schaffen. - Kauft er seine Waren nur von vertrauenswürdigen Händlern und Erzeugern (entweder von den Anbauverbänden oder vom Naturkost e. V. kontrolliert)? - Zeichnet er seine Ware ehrlich aus (weist er auf nicht-biologische Produkte hin)? - Nimmt er Einfluß auf die Produzenten und Verarbeiter. "biologisch" nur noch bei Lebensmitteln zu verwenden - und auch dort nur als Herkunftsbezeichnung "aus kontrolliert biologischem Anbau"?
"Biologische" Forderungen • An den Naturkosthandel: - Entwicklung eines gemeinsamen Warenzeichens (wie .meuform"). bei dem der Verbraucher eine größere Sicherheit bezüglich Anbau und Verarbeitung hat - deutliche Kennzeichnung von Erzeugern, Verarbeitern und Händlern, die sich einer unabhängigen Kontrolle unterwerfen •
An den Staat: Die Gelegenheit ist günstig: Die staatlichen Stellen sind hin und hergerissen. die Industrie hat keine klare Linie mehr. Die Verbraucherverbände stehen einer ver: nünftigen Definition von biologisch positiv gegenüber, der DGB und der "Rat von Sachverständigen für Umweltfragen" fordern die Förderung der biologischen Landwirtschaft. Anbauverbände. Händler und Verbraucher können jetzt auf die (mit hoher Wahrscheinlichkeit kommende) Verordnung "Biologisch" Einfluß nehmen. Forderungen dazu sind: 1. Definition des Begriffes "biologisch" - Verwendung nur für Lebensmittel Festlegurig. welche Lebensmittel als "biologisch" bezeichnet werden dürfen - Eingrenzung der Produktionsverfahren . und Umstellfristen (unter Berücksichtigung der vorhandenen Anbaurichtlinien und der Erfahrungen im Ausland) - Festlegung von Höchstwerten für Schadstoffe und Rückstände für Lebensmittel allgemein und für "biologische." Produkte - Festlegung von erlaubten Verarbeitungsformen - Registrierung "biologischer" Erzeuger 2. Förderung des biologischen Landbaus - Auswertung des publizierten Materials aus Untersuchungen und Experimenten - Beginn eines großangelegten Versuches, um a) die Unterschiede zwischen biologisch und konventionell angebauter Nahrung festzustellen und b) den biologischen Landbau durch Verbesserung der Methoden effektiver zu machen - Aufnahme von Erkenntnissen über biologischen Landbau in die Fortbildung der Landwirte
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Begriffe ... Schadstoffe, Rückstände oder natürlich sind Begriffe, die oft verwendet werden - und oft falsch. Hier kurz die Definitionen. Rückstände: Sind in einem Produkt "nichtnatürliche" (chemische Stoffe) zu finden, die bei der Erzeugung oder Lagerung in direkten Kontakt mit dem Lebensmittel kamen (Pestizide und Kunstdünger bei der Erzeugung, Schwefeldioxid bei der Lagerung, Hormone bei der Tierhaltung), spricht man von Rückständen. Zusatzstoffe: Werden einem Produkt Stoffe bei der Verarbeitung zugesetzt, um zu ... konservieren, färben, den Geschmack zu verändern ... , handelt es sich um Zusatzstoffe. Schadstoffe: Durch Industrie, Agrarwirtschaft, Verkehr und private Haushalte wird eine Vielzahl von Stoffen in großer Menge freigesetzt, die in Luft, Wasser und den Boden gelangen. Natürlich hat der Gesetzgeber definiert - dazu natürlich, naturrein, frei von Schadstoffen, frei von Rückständen. Durch Gerichtsentscheid sind eine Reihe von Begriffen dazu gekommen: Natur, naturbelassen. Naturprodukt, Naturkost, unbehandelt, Naturgenuß. In Werbung und Kennzeichnung dürfen diese Begriffe nur verwendet werden, wenn keinerlei Rückstände im Produkt vorzufinden sind. Das Landgericht Berlin untersagte Werbung für einen Müsli-Riegel ("Natur-Genuß im Schokoguß"), weil er zwischen 0,01 und 0,04 mg Lindan (ein Pflanzenschutzmittel) enthielt. Biologisch kann sich jedes Lebensmittel nennen - aus biologischem oder aus konventionellem Anbau, mit Rückständen oder ohne.
... Anbauverbände Fünf ökologische Anbauverbände mit mehr als 1700 Bauern und Erwerbsgärtnern gibt es in der Bundesrepublik. Im Frühjahr 1984 einigten sich diese Verbände mit Unterstützung der "Stiftung Ökologischer Landbau" auf die "Rahmenrichtlinien für die Erzeugung von landwirtschaftlichen Produkten aus ökologischem Anbau in der BRD". Jeder Artbauer. der Mitglied in einem der Verbände ist, erfüllt mindestens diese Richtlinien. Die Rahmenrichtlinien in Stichworten: • Der Betriebskreislauf eines Hofes soll möglichst geschlossen sein. • Die Pflege der Dauerfruchtbarkeit des Bodens wird durch geeignete Methoden wie Mischkultur,. Fruchtfolge, Gründüngung und schonende Bodenlockerung angestrebt. • An Düngemitteln werden dem Boden nur organisches Material wie Mist, Jauche, Kompost, Gesteins- oder Algenmehle zugesetzt.
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.• Grundprinzip des Pflanzenschutzes ist die Stärkung der bodeneigenen Abwehrkräfte. • Die Unkraut regulierung erfolgt nur mit mechanischen Mitteln (hacken, flämmen ... ). • Tiere werden möglichst mit hofeigenem Futter gefüttert und möglichst artgerecht gehalten. Die fünf bundesdeutschen Verbände, die nach diesen Richtlinien arbeiten, si~d: Forschungsring für biologisch-dynamische Wirtschaftsweise ("demeter", "biodyn"), Baumschulenweg 11, 6100 Darmstadt. Färdergemeinschaft organisch-biologischer Land-und Gartenbau ("Bioland-Produkte"), Postfach 1107, 7326 Heiningen. ANOG (Arbeitsgemeinschaft für naturnahen Obst-, Gemüse- und Feldfruchtanbau) ("ANOG - biologisch wertvolle Nahrung"), AntonReuter-Str. 18, 5400 Koblenz-Metternich. Biokreis Ostbayem ("Qualitätserzeugnis nach den Richtlinien des Biokreis Ostbayern"). Kleiner Exerxierplatz 9, 8390 Passau. Naturland - Verband für naturgemßäen Landbau e. V. ("Naturland"), KleinhadernerWeg 1, 8032 Gräfelfing. Die Rahmenrichtlinien gibt es bei der "Stiftung ökologischer Landbau", Eisenbahnstr. 2830, 6750 Kaiserslautern (2,50 DM incl. Porto).
... und Handel Die Erzeugerverbände des biologischen Anbaus garantieren für die "biologische" Erzeugung der Produkte, die 'mit ihrem Warenzeichen versehen werden. Wer aber steht für den Groß- und Einzelhandel im Naturkostbereich gerade? Seit 1982 gibt es den Naturkost e. V., in dem sich Verarbeiter. Großhändler und Naturkostladner organisiert haben. (Leider gehören noch einige Verarbeiter und viele Läden dem Verein nicht an.) Im "Qualitätsarbeitskreis" des Vereins wurde eine Quaitätskürzelliste erarbeitet, in der alle biologischen Anbaurichtungen des In- und Auslandes erfaßt sind. Großhändler und Händler des Naturkostbereiches haben sich verpflichtet, nur solche Waren als "aus kontrolliert biologischem Anbau" zu kennzeichnen, die von einem auf der Qualitätskürzelliste erfaßten Anbauverband stammen. Das "Qualitätsinstitut" des Vereins in Kelkheim bei Frankfurt überwacht die Einhaltung der Qualitätsrichtlinien durch Großhändler und Läden. Dies geschieht durch Kontrollen, Stichproben und Untersuchungen. Weitere Aktivitäten des Naturkost e. V.: Information von Verbrauchern, Ladnerausbildung, Messen. Auch interessierte Einzelpersonen können Mitglied werden. Informationen über den Verband und seine Aktivitäten: Naturkost. e. V, Friedrichstr. 2, 6233 Kelkheim.
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". us Bio-Anbau - frisch auf den Tisch Im September: Obst - Äpfel, Birnen und noch die letzten Zwetschgen.
Gemüse - Kartoffeln, Möhren, Rote Beete, Sellerie, Zwiebeln, Schalotten, Lauch, Knoblauch, die verschiedenen Salatsorten. noch Neuseeländer Spinat, Mangold, Kohl (Weiß-, Rot-, Blumen-, der erste Rosenkohl), Tomaten, Gurken, Paprika, Zucchini. Im Oktober: Obst - Äpfel, Birnen, Trauben, eventuell die ersten Zi,tronen. Gemüse - alle Wurzelgemüse, Kohlsorten (evtl. der erste Grünkohl), erster Feldsalat, Endivien. Oktober ist Zeit zum Einkellern: Die Bio-Bauern richten sich darauf ein und bieten besonders Wurzelgemüse an - das ist auch für Sie die richtige Zeit zum Einkauf!
Mal ein anderer (salziger) Geschmack als Soja, Miso oder Meersalz - Kelpamare aus Getreide- und Gemüseextrakten. Sojasauce und Kelp-Extrakt (wegen des hohen JodAnteils) Eine Idee: Butterbrot mit dünnen Zwiebelscheiben belegen, auf jede Scheibe einen Tropfen Kelpamare geben.
Loners Obst ist aus organisch-biologischem Anbau (über den Betrieb siehe auch nächste Seite), der Apfel; .saft" wird unter Vakuum bei etwa 40 Grad C eingedickt. Als Süßmittel eine echte Abwechslung (für süßen Quark zum Beispiel). Verdünnt man es allerding wie auf der Hasche angegeben, ist der vorherrschende Geschmack immer noch süß - und nicht Apfel.
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Ein besonders feiner, sehr milder Essig. Zutaten: Koji-Reis (Wakayama-Gegend, Japan, MOA-Gruppe), Quellwasser. Zur Konservierung leicht erhitzt. Der Essigsäuregehalt liegt nur bei 4,5 %, also nur wenig sauer. Besonders geeignet für Gerichte, in denen ein sehr feiner, aber nicht sehr saurer Essiggeschmack gewünscht wird - bei einigen Marinaden, sehr zartem, jungem Salat - oder auch Holunderblütenlimonade.
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Auf Bio-Tour im Süden Eine Reise von Naturkost-Ladnem zu Naturkost-Produzenten Wer Naturkost kauft, erwartet einwandfreie Ware, biologisch angebaut, schonend verarbeitet. Das ist weithin Vertrauenssache - ein unbefriedigender Zustand. Besonders deshalb, weil es immer mehr "schwarze Schafe" gibt und der Markt mit "Bio"-Produkten überschwemmt wird. Kontrolle wird gefordert - zu Recht. Anbauetverbände. der Naturkost e. V. und Gesundheitsämter prüfen und untersuchen. Aber Vorsicht! Alle Kontrollen nützen wenig, wenn die Kette vom Erzeuger zum Verbraucher nicht stimmt, wenn Erzeuger, Verarbeiter und Händler sich nicht persönlich hoher Qualität verpflichtet fühlen. Daher müssen die - notwendigen Kontrollen ergänzt werden, durch persönliches Kennenlernen. durch mehr direkte Informationen. Deshalb fuhren mehr als 50 Naturkost-Ladner nach Südfrankreich und Italien, um "ihre" Erzeuger kennenzulernen. Hier ein kurzer Bericht von Rolf Goetz. Sicherlich hatten viele Käufer von "biologischen" Produkten schon einmal Zweifel: Verwendet der Bauer wirklich keine Pestizide oder Kunstdünger? Wird bei der Verarbeitung dafür gesorgt, daß die Inhaltsstoffe erhalten bleiben? Ist die Produktion wirklich menschen- und umweltfreundlich? Oder zahlen wir für die gleichen Produkte nur höhere Preise? Im Inland ist das einigermaßen überschaubar. Da gibt es die Erzeugerverbände des biologischen Landbaus, die für "biologisch" geradestehen. Wer ab Hof kauft, kennt meist den Bauern und seinen Anbau. Anders sieht es bei Öl, Oliven, Zitronen oder Apfelsinen aus - Importe aus Frankreich, Italien, der Türkei. Käufer und Verkäufer dieser Produkte wissen wenig über die Art des Anbaus und ob man den Erzeugern vertrauen kann. Ein Rest Mißtrauen bleibt oft, auch wenn er vielleicht nur ei-" nem Vorurteil gegenüber "südlicher Mentalität" entspringt. Vertrauen entsteht nicht durch Papier dachte die Firma "Rapunzel" und organisierte eine lOtägige "Bio-Tour" für Ladner. Zweck war nicht, zu kontrollieren - das können Anbauverbände und Berater besser. Nein, die Ladner wollten und sollten sehen, woher die von ihnen verkauften Produkte stammen, wer sie anbaut, wie sie verarbeitet werden. Das erleichtert natürlich die Arbeit im Laden, die Produkte bekommen dadurch ein "Gesicht", Fragen
der Kunden können besser beantwortet werden. Drei Beispiele - Öl, Zitrusfrüchte, Apfelschnitze - geben einen kurzen Einblick in die Probleme im "Süden".
treide biologisch an. Am Anfang war das größte Problem die Konservierung der Früchte. Der italienische Staat gibt nur optisch einwandfreie, d. h. gewaschene, Früchte zum Export frei. Sie sind für Öl: "Provence Regime" Schimmelbefall anfälliger - normalerweise Seit 1920 betreibt die Familie Noel in erfolgt deshalb eine Behandlung mit DiphePont Ste. Esprit eine Ölmühle, die heute nyl oder Thiabendazol. Für biologische den Naturkostmarkt halb Europas mit Öl Ware unmöglich. Das Problem wurde weitversorgt. In der Bundesrepublik wird gehend gelöst - die Früchte der GAS werSesarn-, Distel-, Soja-, Mais-, Kürbiskern- den heute mit Bienenwachs, Propolis und und Sonnenblumenöl von "Provence Regi- Naturharzen behandelt. Heute ist ein anderes Problem dringender me" verkauft. Bislang ist allerdings das Sonnenblumenöl das einzige, das in biolo- - der Absatz. Die Anbaufläche für Zitrusfrüchte in Scordia ist 1985 kleiner als 1984 gischer Qualität angeboten wird: Die Frage bei der Ölherstellung war na- - weil die Früchte nicht mehr verkauft türlich: kaltgepreßt oder nicht? Und die werden konnten. Iosef Wilhelm von "RaAntwort ist hier nicht einfach. Gepreßt punzel" bemerkte dazu kritisch: "Auf dem Wochenmarkt einer mittelgroßen Stadt wird in drei Schneckenpressen. Nach der werden mehr Zitrusfrüchte abgesetzt als in ersten Pressung können Öl und Ölkuchen allen Naturkostläden der Bundesrepublik problemlos in die Hand genommen wer- zusammen! Das sollte uns zu denken geben!" den, nach der zweiten liegen die Temperaturen bereits bei 45 Grad, nach der dritten Trockenobst: zwischen 60 und 65 Grad. Die Öle aus den Apfelbaubetrieb Loner Pressungen werden gemischt und durch Neben anderen Betrieben wurde noch Baumwoll- oder Papierfilter geseiht, nicht der 18 ha große Hof der Familie Loner in gebleicht, raffiniert oder desodoriert. der Nähe von Trient besucht. Seit 10 Jahren Vergleicht man diese Temperaturen mit wird dort ganz auf chemische Präparate denen, die raffinierte Öle aushalten müssen und Kunstdünger verzichtet, der Boden (ca. 200 Grad), so ist das sicherlich "kalt". zwischen den Apfelbäumen schon lange Doch stellen sich wohl viele Käufer unter nicht mehr bearbeitet. "kaltgepreßt" etwas anderes vor. Hier wäIn den ersten Jahren nach der Umstellung re eine genauere Bezeichnung hilfreich. vermarkteten die Loners ihre Früchte über die örtliche Genossenschaft. Dies führte daZitrusfrüchte: zu, daß" wir uns bemühten, chemiefrei anGruppe gesunde Landwirtschaft zubauen - und dann zusehen mußten, daß die Äpfel bei der Genossenschaft zur KonIn der Nähe von Scordia (Sizilien) bauen servierung in ein Chemie-Bad getaucht mittlerweile 30 Bauern ca. 40 ha Zitrus- wurden" (Robert Loner). Die Loners suchfrüchte, SOha Hülsenfrüchte und 90 ha Ge- ten nach anderen Absatzwegen und fanden sie in der Bundesrepublik. Eine Schneidemaschine wurde konstruiert, ein Trockenraum gebaut - und der Einfachheit und Vollwertigkeit zuliebe der ganze Apfel verarbeitet. Beim Verkauf wurde dies zum Problem: das "rustikale Aussehen" der Schnitze mit Schale und Kern wurde zu Anfang nicht akzeptiert. Nach einiger Überzeugungsarbeit gibt es nun Loners Apfelschnitze in vielen bundesdeutschen Naturkostläden. Die Erfahrungen der Reise zeigen: damit gesunde Nahrung angeboten werden kann, müssen alle - Erzeuger, Händler und Verbraucher - ihr Scherflein beitragen. Im Moment ist es so, daß mehr biologische Qualität erzeugt als verkauft wird. Es ist Sache der Händler und der Verbraucher, dies zu ändern.
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Tofu gehört zu den "traditionellen" Sojaprodukten - Erzeugnisse, 'die schon seit vielen Jahrhunderten erzeugt und geschätzt werden. Neben Tofu gehören dazu Tempeh, Miso, Shoyu oder Sojamilch. Deren Herstellung ist Handwerk, nicht Industrie. In den bundesdeutschen Naturkostläden wird seit Jahren Tofu angeboten - und das hat gute Gründe, denn
Tofu ist gesund! Ein wichtiger Grund, der für Tofu spricht, sind seine ernährungsphysiologischen Vorzüge. Tofu ist reich an Mineralien (Eisen, Phosphor, Kalzium, Kalium und Natrium) und Vitaminen (Cholin, Vitamin E). Auch wirkt Tofu im Körper basisch, nicht säurebildend - ein wichtiger Aspekt bei der Auswahl unserer Nahrung. Und Tofu ist kalorienarm. Bei Kartoffeln muß man für 1 Gramm 'verwertbares Eiweiß 60, bei Vollkornbrot 48, bei Schweinekote-' lett 18, bei Edamer 16, bei Tofu 15 kcal zu sich nehmen. Dazu ist Tofu cholesterinfrei. Cholesterin aber ist eine der häufigsten Ursachen für Herz- und Rheumaerkrankungen. Doch Tofu ist nicht nur gesund,
Tofu ist "ökologisch" Der hohe Verbrauch an tierischen Produkten in den Industriestaaten hat neben den gesundheitlichen auch andere Konsequenzen. Baut man auf einem Morgen Land Sojabohnen an und verfüttert sie (sogenannte "Veredelung"), deckt das produzierte tierische Eiweiß den Bedarf von einer Person für ein Jahr. Werden die Sojabohnen zu Tofu verarbeitet, so kann damit der Eiweißbedarf von 16 Personen gedeckt werden! Auch ist die Sojabohne wie geschaffen für den biologischen Anbau - Sojabohnen sind Leguminosen und binden den benötigten Stickstoff aus der Luft. Die Weiterverarbeitung zu Tofu gibt die Vorzüge weiter denn Tofu kann vollständig ohne Chemie oder Großtechnologie hergestellt werden. Nun hat man als Kind oft die Erfahrung gemacht: Vieles, was als gesund und richtig bezeichnet wurde, schmeckt nicht. Aber
Tofu ist vielseitig!
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Bis vor kurzem war es noch eine Spezialität, die wenigen bekannt war und die es nur in Asien-Läden zu kaufen gab. In den letzten Jahren findet man Tofu aber in immer mehr Naturkostläden und er gewinnt immer mehr Liebhaber. Der weiße "Sojakäse" ist
Traditionelle asiatische Speise Für Chinesen oder Iapaner ist Tofu nicht ungewöhnlicher als für uns ein Stück Käse. Die "Soja-Kultur" ist dort genauso hoch entwickelt wie in Frankreich die Käse- oder: in Deutschland die Brot-i.Kultur".
Tofu hat einen sanften Eigengeschmack - daher gibt es kaum etwas anderes, was sich so gut verwenden und kombinieren läßt wie Tofu. Auf der nächsten Seite finden Sie einige Rezepte, die die Anpassungsfähigkeit von Tofu zeigen.
Tofu ist preiswert! In der Bundesrepublik führen asaiatische Spezialitätengeschäfte schon lange Tofu jetzt auch immer mehr Naturkostläden. Der Preis in den Naturkostläden ist unterschiedlich - zwischen 1,- DM und 2,25 DM für 100 g. Im Vergleich ist das oft weniger, als man für "normalen" Käse bezahlt.
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Häufig wird gefragt, warum Tofu beim "Chinesen" billiger ist. Der Grund: Der in den Naturkostläden als biologisch angebotene Tofu wird aus biologisch angebauten Sojabohnen hergestellt. Diese sind teurer als konventionell angebaute (wir wissen, warum). Dann gibt es auch bei der Herstellung Unterschiede - so kann z. B. das herkömmliche Gerinnungsmittel Nigari (ein Produkt aus dem Meer) verwendet werden, aber auch Gips - letzterer ist billiger und einfacher zu handhaben.
Woher kommt unser Tofu? Insider schätzen, das in der Bundesrepublik im Naturkostbereich in der Woche etwa 3000 kg Tofu hergestellt und etwa 4000 kg verbraucht werden. Die Differenz kommt aus dem Ausland, meist aus Holland. In der Bundesrepublik gibt es heute etwa 7-10 Tofureien, zwei größere, eine mittlere und mehrere kleinere. Ihre Sojabohnen beziehen sie meist aus Frankreich (Nature et Progres) oder den USA (MDI). Aus Holland kommt der größte Teil des restlichen Tofus. Da dort in den gleichen Tofureien oft "normaler" und biologischer Tofu hergestellt wird, sollte man sich beim Kauf von holländischen Tofu vergewissern, daß er auch tatsächlich aus biologischen Sojabohnen hergesteiit wurde - und flicht nur einen wohlklingenden "Bio"-Namen hat.
Wie wird Tofu angeboten? In der Umgebung von T ofureien gibt es Tofu schon lose (der sich allerdings nur kurze Zeit hält). In Läden mit Kühltheke ist bereits unpasteurisierter, vakuumverpackter Tofu zu finden (gekühlt haltbar bis ca. 4 Wochen). Dann gibt es Tofu auch pasteurisiert und vakuumverpackt und zum Schluß schließlich im Glas "eingekocht". Es gibt auch "Fertig-Produkte": eingelegter Tofu (Öl, Kräuter:' Gewürze, Soßen), Tofu-Aufstrich, geräucherter Tofu (im Unterschied zu Tofu mit Raucher-Salz). "Natürlich" gilt: Je frischer und unverarbeiteter der Tofu ist, desto wertvoller ist er. Leider wird es noch einige Zeit dauern, bis frischer Tofu (zumindest unpasteurisierter, vakuumverpackter Tofu) leicht zugänglich ist. Fragen Sie doch einmal nach - schon um die Rezepte auszuprobieren.
Literatur Krieger: Die Tofu-Küche. Geb" 171 5., 24,80 DM Kurz: Soja in der Vollwertküche. Pb" 102 5., 16,80 DM, McGruter: Kochen mit Tofu. 134 5" 19,80 DM, A1exander Nabben: Sojaküche - vielseitig und gesund. Pb:, 144 5., JA,80 DM. Shurtleffl Aoyagi: Das Tofu-Buch. Geb., 248 5" 32,- DM, Tennessee Farm: Soja total. Pb.. 200 5" 26,-.DM. Brigitte Voggenreiter: Tofu - Essen mit Zukunft. 36 5" 4,20 DM, Die Bücher gibt es in vielen Naturkostläden.
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Tofu ist ein Sojaprodukt. daß im Femen Osten schon lange bekannt ist. Zur Herstellung werden die Sojabohnen eingeweicht (ca. 12 Stunden lang) und dann zu Püree vermahlen. Dies wird mit Wasser mehrmals aufgekocht. Beim Kochen trennen sich die Faserstoffe von den löslichen Stoffen. Mit einem Leinensack werden die Faserstoffe ausgefiltert ("Okara"), die Flüssigkeit ist Sojamilch. (Sojamilch verhält sich ähnlich wie Kuh-Milch. Sie kann 'direkt getrunken oder aber zu anderen Sojaprodukten - bis zu Eiskrem - weiterverarbeitet werden.)
Tofu-Suppe 3 Tassen Gemüsebrühe, 300 g Tofu, abtropfen lassen und in 2 cm große Würfel schneiden, 1 Lauch oder 1große Zwiebel, in dünne Scheiben geschnitten, 4 feine Streifen Zitronenschale Brühe im Topf zum Kochen bringen, Tofuwürfel dazugeben und bei kleiner Hitze 2 min kochen. Die Würfel vorsichtig herausnehmen und auf zwei Schalen verteilen. Mit Lauchscheiben und Zitronenschalen garnieren und die heiße Brühe vorsichtig darübergießen. Sofort servieren. Variation: Den Lauch kurz mitkochen lassen, herausnehmen, dann weiter wie oben.
Tofu-Schnitzel für 4 Personen 500 g Tofu, 1 Ei, 3 EL Vollkornpaniermehl, 2 EL Sojasoße, 2 EL Distel- oder Sesamöl, Pfeffer, Oregano, Zitronenscheiben Tofu gut abtropfen lassen, in fingerdicke Scheiben schneiden, in einem flachen Teller mit Sojasoße, Pfeffer und Oregano kurz marinieren. Aus Ei und Paniermehl Panade bereiten, die Tofuscheiben hineintunken und in einer Pfanne von beiden Seiten 2-3 min goldgelb backen. Mit Zitronenscheiben garnieren.
Griechischer Bauernsalat mit Tofu
Der Sojamilch wird dann ein Gerinnungsmittel zugesetzt (Magnesiumchlorid), entweder Nigari (aus Meerwasser gewonnen) oder Gips. Die Milch verflockt. es entsteht Sojaquark und Molke. Der Sojaquark wird gepreßt - das Ergebnis ist Tofu. Bestandteile bzw. Inhaltsstoffe des Tofu (pro 100 g = 72 Kcal): 84,9 % Wasser, 7,8 % Eiweiß, 4,3 % Fett, 2,3 % Kohlehydrate 146 mg Kalzium, 6 mg Natrium, 105 mg Phosphor, 1,7 mg Eisen, 0,02 mg Vitamin B" 0,02 mg Vitamin B2, 0,5 mg Niazin.
Tofu-Pizza mit Gemüse Zum Teig: 500 g Vollkornmehl, 1/2 TL Salz, ca. 1/4 I Wasser, 20 g Hefe Hefe mit dem lauwarmen Wasser verrühren. in das Mehl einkneten. Zugedeckt gehen lassen. Auf einer Pizza-Form oder auf Backblech ausbreiten.
Belag: 1 grüne und 1 rote Paprika, 2-3 Tomaten, 2 Stangen Lauch, 100 g Oliven, 1 kleine Zucchini, 300 g Tofu, 2 TL Oregano, Thymian, Majoran, Pfeffer, Paprika, Salz nach Geschmack . Tomaten in Scheiben schneiden, auf dem Teig verteilen. Tofu sehr klein schneiden oder reiben, die Tomaten damit möglichst bedecken. Restliche Zutaten in Scheiben schneiden und darauf verteilen. Im vorgewärmten Backofen bei 200 Grad etwa 30 min backen.
Tofu-Aufstrich 200 g Tofu, 1 kleine Zwiebel, 1/2 Paprikaschote, 1 TL Hefeflocken, 1 EL Distelöl, 1 EL Sojasoße Öl in Pfanne erhitzen, die kleingeschnittenen Zwiebeln darin glasig dünsten. Tofu in einer Schüssel mit einer Gabel zerdrücken, die gedünsteten Zwiebeln und die gewürfelte Paprikaschote sowie die anderen Zutaten untermischen. Mit frischen Kräutern bestreuen. Gekühlt 1-2 Tage haltbar.
1 Salatgurke, 4 Fleischtomaten. 1 Paprikaschote, 1 Zwiebel, 1große Zwiebel, 1 Endiviensalat, 10 Oliven, 200 g Tofu, 1Knoblauchzehe, 4 EL Olivenöl, 2 EL Weines. sig, 1/2 Bund Petersilie, Meersalz, Pfeffer, Oregano Salatgurke, Tomaten, Paprika, Zwiebel und Endiviensalat kleinschneiden. aus Knoblauch, Olivenöl, Essig, Meersalz, Pfeffer und Oregano Salatsoße anmachen. Tofu in kleine Würfel schneiden, in der Soße marinieren. Salat und Soße mit Tofu vermischen, mit Oliven und Petersilie garnieren.
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Tofu-Nußbälle 200 g Tofu, 100 g Erdnußmus. 1 EL Ahornsirup oder Honig, 1/1 TL Zimt, Kokosflocken Tofu in einer Schüssel mit einer Gabel fein zerdrücken, nach und nach das Erdnußmus dazugeben. Mit Sirup und Zimt abschmecken. Kleine Bällchen formen und in Kokosflocken wälzen. Als süße Nachspeise servieren.
Tofu-Karottenkuchen 500 g Karotten, 50 g Honig, 200 g Mandeln, 200 g Tofu, 200 g Vollmehl, 2 Eier, 2 Zitronen mit geriebener Schale, Zimt und Nelkenpulver. Honig und Eigelb verrühren. die geraspelten Karotten, die zerkleinerten Mandeln und den Tofu gut darunter mischen. Mehl dazugeben. Zimt und Nelken darüberstreuen und mit den Gewürzen abschmecken. Eiweiß schlagen und darunter ziehen (die Masse darf leicht flüssig sein). In die eingefettet Form geben. Im vorgeheizten Ofen 45-60 min bei mittlerer Hitze backen.
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Zigaretten
Rauchende Eltern Krebs bei Kindern Durch Passivrauchen in der Kindheit erhöht sich das Krebsrisiko im Alter. So das Ergebnis einer Studie des US"Forschungsinstitutes für Umwelt-Gesundheit" . Raucht ein Elternteil, erhöht sich das- Risiko, später an Leukämie oder Lymphknotenkrebs zu erkranken, auf 250 %, bei Mädchen für Brustkrebs auf 200 %. Rauchen beide Elternteile, liegen die Zahlen bei 510 % und 240 %.
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Brot
Wegen Schimmel nicht gleich wegwerfen Der jahrelange Streit um die richtige Behandlung von verschimmelten Brot hat einen Abschluß gefunden. Früher hieß es, man müsse das angeschimmelte Brot ganz wegwerfen (wegen der Bildung der krebserregenden Aflatoxine). Jetzt stellte die
Bundesforschungsanstalt für Getreide-und Kartoffelverarbeitung fest, daß es reicht, die verschimmelte Stelle großzügig wegzuschneiden (wie es auch Großmutter immer tat). Der Grund: Erstens bilden sich die Pilzgifte erst, wenn der grünlich-weiße "Pilzrast>n" auf dem Brot bereits sichtbar ist. Zweitens verbreiten sich die Gifte in trockenen Lebensmitteln wie Brot nur langsam. 0
Geld
Öko-Bank hat Probleme Seit knapp zwei Jahren geht die "Öko-Bank" um. Das Geld soll nicht länger "schwarz" bleiben, die "grünen" Scheine sollen eine "grüne" Heimat finden. Nach langer Anlaufphase schienen die größten Hürden überwunden zu sein - das Geld lief ein, die Konzeptdiskussion lief um. Jetzt kommen zwei neue I Probleme. Der Kreditsicherungsverband der Genossenschaftsbanken lehnt die Öko-Bank ab. Das würde bedeuten, daß die geplanten 6 000 000 DM Grundkapitel nicht ausreichen. Auf der anderen Seite haben sich die künftigen Banker in der Konzeptdiskussion verbissen - an wen sollen die Kredite gehen: selbstverwaltete Unternehmen oder alle ökologischen Projekte7 Informationen über den neuesten Stand: Öko-BankVerein, Postfach 51258, 6370 Oberursel (3,- DM). 0
Thema Naturkost Drei Bücher -
schwerk gefüllt. Und darin ist viel Zucker - die Folgen stellt in den kommenden Jahren der Schul-Zahnarzt fest. Man hört dann häufig den Rat, den Kindern überhaupt nichts "Süßes" in die Tüte zu tun. Nur - was machen sie in der Schule7 Sie gucken neidisch auf die anderen und naschen bei ihnen. Da ist es vielleicht sinnvoller, sich auf gesündere Naschereien zu besinnen - und davon bieten die Naturkostläden in letzter Zeit immer mehr. Produkte mit Carob, Früchten, Musen oder Sesam gibt es genug. 0
Kinder
Schlafen
Der 1. Schultag
MatratzenTest im "test"
In einigen Bundesländern hat die Schule noch nicht angefangen, den "ABC-Schützen" steht der 1. Schultag noch bevor. Und ihre Schultüte ... Meist wird sie neben "Zubehör" wie Stiften, Mäppchen oder Heften mit Na-
drei Wege
Da gibt es (neu) das "Rapunzel-Bucn", in dem die Firma Rapunzel (zur Zeit Marktführer im Naturkostgroßhandel) "ihre" Produkte beschreibt - Muse, Wein, Trockenfrüchte ... Informativ, aber natürlich "einseitig" hier sind eben nur Produkte von "Rapunzel" zu finden. (5,DM). Dann ist da "Naturkost - ein praktischer Waren Führer" von Rolf Goetz, der auf 196 Seiten eine solide Einführung in die gesamte Welt der Naturkost gibt. Angefangen bei Anbauverbänden und Händlern bis zu kleinen Rezepten. Der Hauptteil ist aber der Beschreibung der verschiedenen Lebensmittel gewidmet (9,80 DM). Als drittes das "Lebensbuch" von Winfried Günther, der von A-Z wichtige Überlebens-Mittel und ihre Zubereitung beschreibt. Themen-Kapitel (z. B. über Milchsäuregärung) ergänzen diese Informationen. (12,80 DM) 0
11 Federkern-, sieben Schaumstoff-, vier Latexmatratzen und 5 Schlafsysteme getestet. Keine Strohkern-, keine Roßhaar-, keine Kokos-Matratze. Gesamturteil: Uninteressanter Test! 0
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Informationen
Drei Broschüren des Naturkost e.V. Nach der Broschüre zum Thema "Reis", die über die verschiedenen im Naturkosthandel erhältlichen Reissorten, ihren Anbau und ihre Verarbeitung informiert (16 Seiten, ca. 1,50 DM), erscheinen Anfang September zwei neue Broschüren des Naturkost e. V.: • über die verschiedenen "Anbauverbände" im Inund Ausland (36 Seiten, ca. 1,40 DM) und • über das heikle, aber wichtige Thema "Qualität" im Bereich der Naturwaren (i8 Seiten, ca. 1,40 DM). Fragen Sie im Laden nach den Broschüren - wenn sie nicht vorrätig sind, können sie schnell besorgt werden.
der Nahrungsmittelrecourcen unserer AMARANTH gehört, wie AusgrabunErde und nicht zuletzt die nur mit chegen in Mexico beweisen, zu den ältemischen Mitteln mögliche, lebenswisten von Menschen kultivierten Gedrige Massenaufzucht von Tieren, vertreidearten; schon vor etwa 3000 Jahanlaßt heute viele Menschen, auf tieriren war AMARANTH Nahrungsgrundsche Produkte bei der täglichen Erlage mittelamerikanischer Kulturen. nährung zu verzichten. Erst mit der Ausrottung der Inka und AMARANTH kann hier, durch seinen Atzteken durch die europäischen Erohohen Gehalt an Lysin - einem der berer im 15. Jahrhundert, verschwand wichtigsten Eiweißbausteine - wieder auch AMARANTH, das zu dieser Zeit zu der hohen Bedeutung kommen, Hauptbestandteil ihrer Ernährung war. die es in vergangenen Kulturen schon Die Bedeutung für die Ernährung der einmal hatte. Ein Vergleich des Lysineroberten Völker, aber auch die göttliGehaltes verschiedener Getreidesorche Verehrung und der Glaube an ten zeigt den hohen Grad biologimystische, übernatürliche Kräfte, die scher Verwertbarkeit von AMARANTH: das "Wunderkorn" AMARANTH verleihen sollte, veranlaßte Cortez, Anbau 0,89 % Lysin AMARANTH* und Handel mit den winzigen Körn0,47 % Lysin chen unter Todesstrafe zu stellen. We- Roggen, ganzes Korn 0,32 % Lysin Weizen, ganzes Korn niger der Glaube an übernatürliche '0,27 % Lysin Mais, ganzes Korn Kräfte verleihende Eigenschaften, als vielmehr ernährungswissenschaftliche . Der fein-nussige Geschmack von Erkenntnisse geben heute AMARANTH macht es zu einer wohlAMARANTH die ihm zukommende schmeckenden und ernährungsphyBedeutung zurück. siologisch besonders wertvollen ErBei der Versorgung mit Eiweiß ist der gänzung zur täglichen Ernährung. menschliche Körper auf die Zufuhr Kombiniert mit anderen Getreidesorverschiedener Eiweißbausteine - esten, z. B. im Müsli, ist AMARANTH sentieller Aminosäuren - angewiesen; wichtiger Bestandteil nicht nur bei der deren Aufnahme erfolgt in unserem Deckung des Protein-, sondern auch Kulturkreis hauptsächlich durch den des Vitamin- und Mineralstoffbedarfs. Verzehr von tierischem Eiweiß. ZunehEin Vergleich des Gehaltes an Proteinmendes Ernährungsbewußtsein, die werten verdeutlicht die Hochwertigkeit Erkenntnis, daß die "Erzeugung" tierivon AMARANTH gegenüber uns bescher Eiweiße eine Ver. kannteren Nahrungsmitteln: schwendung pflanzlicher Eiweiße bedeutet, die Tierhaltung mitbegründete krasse Fehlverteilung
AMARANTH Milch Sojabohnen Gerste Weizen Erdnüsse Mais
75 72,2 68 62 56,2 52 44
%Protein % Protein %Protein %Protein %Protein %Protein %Protein
Das in unserem "AMARANTH-HonigNuß-Kekse", "AMARANTH-Müsli" und dem "ALEGRIA" enthaltene aufgeschlossene AMARANTH beziehen wir aus Mexico, wo es in traditioneller Weise angebaut wird. Eine von uns in Auftrag gegebene Untersuchung des Bremer Umwelt-Institutes ergab folgende Bewertung: Chloropestizide, Industriechemikalien, Phosphorpestizide konnten oberhalb der Nachweisgrenzen nicht gefunden werden. Die Blei-und Cadmium-Werte liegen im unteren Bereich der durchschnittlich im Getreide gefundenen Werte . • gemessen durch das Bremer Umweltinstitut
Weitere Informationen und Rezepte auf Anfrage.