Heute mit TV-Magazin
Heute mit Sonderbeilage EIN SO NDERTH EMA DE R STUT TGARTE R ZEITU NG UND DER ST UTTGAR TER NA CHRICH TEN
WIRTSCH AFTSRE FREIBURG GION Interview
Bernd Dallmann, Geschäftsführer der Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe, über die Entwicklung des Unternehmens in 25 Jahren.
Seite 3
FREITAG,
30. MÄRZ 2012
Grüne Stadt Freiburg gilt international Vorreiter in als Sachen nachhaltiger Entwicklung. Umweltwirtschaft ist zu einem ökonomischen Faktor geworden. Seite 4
Messestandort Die Messe Freiburg profitiert von einem Einzugsgebiet drei benachbarten in Ländern mit mehr als 2,8 Millionen Menschen. Seite 8
Eine Resolution für Rio Mit 63 Umwel tpreistr ägern
A
nfang dieses Monats unterzeichneten beim ersten Internationalen konvent der Umwelt„European Foundation“ im Freiburger Environment 63 Umweltpreisträger Konzerthaus aus 37 Nationen nen dringenden eitigkeitskonferenz,Appell an die UN-NachhalJaneiro stattfindet. die im Juni in Rio dem Titel „Freiburg In der Erklärung de mit Call for Action tion on Rio+20 – Declaratal Laureates“ of International Environmenträger in einerformulierten die Umweltpreis8-Punkte-Resolution che Forderungen, unter anderem zahlreiler Verteilung zu globaeinheitlichen von Mitteln, dem Ziel der Emissionen, Pro-Kopf-Werte bei Energie, Wasser sourcenverbrauch, sowie FlächenEinbeziehung und ResUmwelt- und externer cherprinzip) Gesundheitskosten in die Marktwirtschaft.(VerursaEbenso geht es um den schädigender Abbau umweltSubventionen, nachhaltiger Förderung Technologien, der Geldwirtschaft Beschränkung auf ihre Aufgabe und traditionelle auf Rohstoffe das Verbot der Spekulation und Kursentwi Absch i kl
www.stuttgarter-nachrichten.de · € 1,60 · E 4063
Freitag, 30. März 2012
Nummer 76 · 13. Woche · 67. Jahrgang · S
Willkommen zu Hause
¿17 · Stuttgart und Region Bauern stinkig auf Hunde Den Bauern stinkt’s: Hunde hinterlassen ihren Kot auf den Feldern und zerstören die Folien, die die Pflanzen vor Frost schützen sollen. Die Hundelobby spricht dagegen von Einzelfällen
¿25 · Sport Wie der BVB zu knacken ist Borussia Dortmund ist seit 21 Bundesligaspielen ungeschlagen. Der VfB versucht an diesem Freitag, diese beeindruckende Serie zu beenden. Hoffnung macht das 1:1 aus dem Hinspiel.
¿26 · Sport Europa Liga aktuell FC Schalke 04 – Athletic Bilbao Athletico Madrid – Hannover 96
2:4 2:1
¿20 · S-Presso
Foto: Peter-Michael Petsch
Kaum scheint in Deutschland ein paar Tage die Sonne, zieht es auch Zugvögel wie den Kranich (Bild) wieder zurück in die Heimat. „Mittelstreckenzieher wie die Mönchsgrasmücke oder der
Bernd Heidelbauer will Stadtschamane werden Er ist Gastronom. Und hat immer auch sich selbst verkauft. Nun will Bernd Heidelbauer als Stadtschamane auch anderen in Lebensdingen helfen. Erlebt hat er genug, am Sonntag wird er 65.
¿16 · Freizeit Unplattbar auf Tour Schöne Strecken, einen Platten vermeiden, Tipps fürs Radeln mit Kindern: Radexperte Michael Kerner-Winkler weiß Bescheid. Sein Saisonstart: eine Tour entlang der Glems und der Enz .
¿30 · Das richtige Instrument „Eine kleine Geige möcht’ ich haben“ heißt unser Kinderlied der Woche. Wenn jemand ein Instrument gerne hört, heißt das übrigens noch lange nicht, dass dieses Instrument das richtige für ihn ist.
Inhalt
Design: Norbert Küpper Neugestaltung Stuttgarter Nachrichten
Landesnachrichten 5 – 6 Panorama 7–8 Roman 10 Kultur/-magazin 14/15 Freizeit 16 Impressum 22
Wissenswert 24 Gewinnquoten 27 Notdienste 29 Veranstaltungen 29 – 30 Familienseite 31 TV/Medien 32
¿12 · Börse Dax
Euro Stoxx 50 Euro
. . .
6875,15 Pkt. 2452,74 Pkt. – 123,65 Pkt. – 43,94 Pkt.
Büro für Zeitungsdesign Gutenbergstr. 4 40670 Meerbusch Deutschland Telefon +49 2159 911615 E-Mail nkuepper@newsdesign.de
1,3273 Dollar – 0,75 Cent
¿20 · Wetter Mittags 11° Nachts 6° Noch etwas Sonne, viele Wolken und kühler
Zilpzalp bekommen das in ihrem Winterquartier am Mittelmeer sofort mit und machen sich auf die Reise“, sagt Ulrich Tammler, Vogelexperte beim Naturschutzbund Baden-Württem-
berg. Auch Schwalben und Buchfinken werden in den nächsten Tagen wieder in das morgendliche Vogelkonzert einstimmen. Die Rückkehr der Zugvögel beobachten Ornithologen aber
auch mit Sorge, bringen sie doch vor allem aus den Tropen immer wieder Krankheitserreger mit nach Deutschland. Foto: dpa ¿ Wissenswert Seite 24
Daimler baut bald jedes zweite Auto im Ausland
Tagesthema
Stuttgarter Autohersteller eröffnet Werk in Ungarn und setzt auf Wachstumsmärkte wie China
Von Anne Guhlich
Wer als Daimler-Mitarbeiter in Ungarn eine B-Klasse baut, verdient 70 Prozent weniger als sein Kollege in Rastatt, der das gleiche Auto baut. Dennoch setzt der Konzern nicht nur auf das Ausland. Von Petra Otte aus Kecskemet KECSKEMET. Autohersteller Daimler wird 2020 jeden zweiten Pkw im Ausland fertigen. Das kündigte Daimler-Vorstand Wolfgang Bernhard am Donnerstag anlässlich der Eröffnung des neuen Mercedes-Kompaktwagenwerks im ungarischen Kecskemet an. 2010stammtenerst20ProzentdervonDaimler verkauften Pkw aus Werken außerhalb von Deutschland. Damit verlagert sich die
Produktion zusehends in Länder mit hohen Absatzzahlen, etwa China und die USA. Wie viele Pkw Mercedes 2020 insgesamt verkaufenwill,ließBernhardoffen.DaimlerChef Dieter Zetsche bekräftigte in Kecskemet, 2020 mehr Fahrzeuge absetzen zu wollen als die Mitbewerber Audi und BMW. Derzeit stehe man kurz davor, beim Absatz „das beste erste Quartal zu verbuchen, das jemals erreicht worden ist“, sagte Zetsche. Die Werkeröffnung in Kecskemet sei ein weiterer Meilenstein auf dem Weg an die SpitzederPremium-Autobauer.Derzeitrangiert Daimler bei der Ertragskraft auf Platz drei hinter Audi und BMW, von dem neuen Werk in Ungarn verspricht sich der Autobauer erhebliche Kostenvorteile. Dort sollen jährlich 100 000 Fahrzeuge vom Band rollen, den Auftakt macht die neue B-Klasse. 2013 folgt dann ein viertüriges Coupé.
Bernhard zufolge liegen die Lohnkosten in Ungarn 70 Prozent unter denen im Schwesterwerk in Rastatt. Die gesamte Produktion in Kecskemet ist um 30 Prozent billiger als in Deutschland. Bis 2015 will Daimler fünf neue Kompaktwagenmodelle auf Basis der neuen A- und BKlasse herausbringen, die Werke Rastatt und Kecskemet bilden dabei einen Produktionsverbund. Wenn Rastatt mehr Fahrzeuge der A- und weniger der B-Klasse baut, können die fehlenden B-Klassen in Kecskemet vom Band rollen. Das ermögliche eine optimale Auslastung der Werke, sagte Zetsche. In Rastatt und Kecskemet kann Daimler insgesamt rund 350 000 Autos jährlich bauen. An diesen Orten arbeiten etwa 9000 Menschen – 6000 in Rastatt und 3000 in dem Werk rund 100 Kilometer südlich von Budapest. Seite 3
Städtetag will mehr Das Licht geht aus, EnBW kürt wir bleiben zu Haus Mastiaux zum Chef Polizei im Revier STUTTGART (fk). Die Kommunen fordern Innenminister Reinhold Gall (SPD) auf, seine geplante Polizeistrukturreform nachzubessern. „Unsere Minimalforderung ist, dass jedes Polizeirevier im Land wenigstens sechs Beamte mehr als bisher bekommt, damit zumindest mittelfristig eine Streifenwagenbesatzung zusätzlich rund um die Uhr zur Verfügung steht“, sagte Städtetag-Geschäftsführer Stefan Gläser im Interview mit unserer Zeitung. Derzeit wird erwartet, dass nach der Reform jedes Revier im Schnitt zwei Beamte mehr hat. Das wäre „ein Tropfen auf den heißen Stein“, warnte Gläser. Um die langen Anfahrtswege der Polizisten zum Einsatzort zu verkürzen, appellierte erzugleichandenInnenminister,dieZahlder Präsidien nicht bei zwölf festzuschreiben, sondern auf 14 oder 15 zu erhöhen. Landesnachrichten Seite 6
Am kommenden Samstag wird auf Anregung der Umweltorganisation WWF die Welt gerettet. Man kann das leicht daran erkennen, dass in vielen deutschen Städten, darunter auch in Stuttgart, zwischen 20.30 und 21.30 Uhr bekannte Gebäude und Sehenswürdigkeiten nicht mehr angestrahlt werden. Im Grunde sind wir dafür, dass die Welt gerettet wird. Da wir nicht geschmäcklerisch sind, ist es uns auch egal, an welchem Wochentag das geschieht. Das Dumme ist nur, dass ausgerechnet an besagtem Samstag in Stuttgart Lange Einkaufsnacht ist. Sagen wir es so: Niemand hat etwas dagegen, dass die Welt gerettet wird. Nur sollte es nicht zulasten des Einzelhandels gehen. (hör)
STUTTGART (fk/wro). Bei der Energie BadenWürttemberg (EnBW) werden die Weichen für den Führungswechsel gestellt. Nach Informationen unserer Zeitung trifft sich der Aufsichtsrat des drittgrößten deutschen Energiekonzerns heute in Stuttgart zu einer Sondersitzung, um den bisherigen Eon-Manager Frank Mastiaux zum neuen Vorstandsvorsitzenden der EnBW zu berufen. In einer geheimen Sitzung hatten die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat zuletzt grünes Licht für Mastiaux gegeben. „Wir waren sehr zufrieden mit ihm“, hieß es am Donnerstag. Mastiaux wird zum 1. Oktober Hans-Peter Villis ablösen, der nach Querelen mit der grün-roten Landesregierung auf eine Vertragsverlängerung verzichtet hatte. Nach Recherchen unserer Zeitung wird Mastiaux jährlichrundzweiMillionenEuroverdienen. Wirtschaft Seite 11
Trauerspiel Die Transfergesellschaft bei Schlecker ist an Allüren gescheitert Die Verhandlungen über die Finanzierung der Transfergesellschaft für die Schlecker-Beschäftigten endet wie ein Trauerspiel. Es ging nicht mehr um die Verkäuferinnen, sondern um den Überlebenskampf der FDP. Wie ein mit Komplexen behafteter Außenseiter hat die Partei alles getan, um möglichst viel Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Bayern hätte nichts zusätzlich zahlen müssen, weil Niedersachsen und Sachsen aus der Bürgschaft ausgestiegen sind. Trotzdem hat sich Bayern bei seiner Absage auf diese Länder bezogen. Es ist schade, dass eine Partei wie die FDP, deren freiheitlicher Grundgedanke so unschätzbar wertvoll ist, verlernt hat, diesen in die Realität zu übertragen. Wer einen Blick für die Realität hat, sieht, dass nicht jede Entscheidung nur auf der Grundlage von Prinzipien getroffen werden kann. Politik muss flexibel genug sein, auf Einzelfälle zu reagieren. Wer bei Schlecker für eine Bürgschaft war, hätte fortan nicht jede Pleitefirma sponsern müssen. Wer sich ernsthaft mit den SchleckerBeschäftigten befasst, weiß, dass dort viele Frauen mit geringer Berufsausbildung arbeiten, die in finanziell schwierigen Verhältnissen leben. Sie können nichts dafür, dass ihr Unternehmen in die Schieflage geraten ist. Trotzdem verlieren sie nun ihren Job. Damit sie auf dem Arbeitsmarkt wieder Fuß fassen können, werden viele von ihnen Hilfe brauchen. Wer sich dagegen sträubt, für andere einzustehen, wird bald in einer Gesellschaft leben, die immer mehr teure Sozialfälle mittragen muss. Eine Gemeinschaft lebt aber davon, dass sich jeder an ihr beteiligt. Eine Transfergesellschaft bietet keine Garantie dafür. Aber die Möglichkeit.
Rettung der Schlecker-Frauen scheitert an FDP Am Ende verweigern auch Bayerns Liberale Bürgschaft der Bundesländer für Transfergesellschaft – Tausende Kündigungen verschickt
Kontakt Redaktion: Leserservice (Abo):
Von Anne Guhlich
07 11 / 72 05 - 0 07 11 / 72 05 - 61 61
56013
4 190406 301606
STUTTGART. Der Insolvenzverwalter der Pleitedrogeriekette Schlecker, Arndt Geiwitz, hat am Donnerstag Kündigungen an 10 000 Mitarbeiter verschickt. „Sie müssen spätestens am Samstag ankommen“, so ein Sprecher des Unternehmens. Weitere etwa 1000 Mitarbeiter hätten bereits gekündigt. Dass keine Auffanggesellschaft für die Mitarbeiter zustande gekommen ist, sieht
der Firmensprecher als kein großes Problem für die Suche nach Investoren. Dass der Insolvenzverwalter Geiwitz im Laufe der Woche genau das Gegenteil gesagt hatte, sei der Verhandlungssituation geschuldet gewesen. „Es ging darum, Schwung in die Debatte zu bringen“, sagte er unserer Zeitung. Zuvor hatte Bayern nach einem Veto von FDP-Wirtschaftsminister Martin Zeil eine Beteiligung an der Bürgschaft der Länder in Höhe von 70 Millionen Euro für einen Kredit
der staatlichen Förderbank KfW abgelehnt. Die Partei wurde dafür harsch kritisiert. AmMittwochwarbereitseinegemeinsame Finanzierung aller Bundesländer am Widerstand von Sachsen und Niedersachsen gescheitert – beide wie Bayern mit FDPgeführten Wirtschaftsministerien. Daraufhin hatte Baden-Württemberg einer Übernahme der Garantie zugestimmt und den Anteil des Landes auf 25 Millionen Euro aufgestockt.
Der baden-württembergische Wirtschaftsminister Nils Schmid (SPD) zeigte sich enttäuscht. „Heute ist der bayerische FDP-Wirtschaftsminister von der Fahne gegangen, obwohl sich Bayern für keinen Cent zusätzlich verbürgen musste“, sagte er. Baden-Württemberg habe seinen Anteil um den Betrag aufgestockt, den ansonsten Sachsen und Niedersachsen übernommen hätten. Tagesthema Wirtschaft Seite 9
Kärntner Wirtscha