Karl Lüönd: Selbstbestimmt bis zuletzt. Sterbehilfe in der Schweiz

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www.claudia-wild.de: Lueoend__Selbstbestimmt_bis_zuletzt__[Druck-PDF]/07.02.2022/Seite 18

war. Diese Patienten, alle bewusstlos und in hoffnungslosem Zustand, besetzten die Plätze, die die akut Erkrankten dringend benötigt hätten. An dieser Wegmarke seiner Laufbahn wurde aus dem klassischen «Halbgott in Weiss» ein bewusster, sozial und menschlich achtsamer Arzt. Als Nachkomme einer Familie von Fabrikanten in Lenzburg (Sportwaffen) war er finanziell unabhängig. Deshalb nahm er immer nur die Hälfte der ihm zustehenden Privatbetten in An­­spruch. So konnten mehr allgemein versicherte Patienten aufgenommen werden. Als Chef war er streng und fordernd, zugleich lobten seine ehemaligen Untergebenen, er habe, anders als andere Chefärzte, grosszügig alle Einladungen zu Kongressen, Vorträgen und Publikationen an seine Untergebenen weitergereicht. Nach Angaben der Universität Zürich hat Prof. Haemmerli im Lauf seines Lebens rund 250 Ärztinnen und Ärzte ausgebildet. Er sammelte Ikonen; 64 wertvolle Stücke schenkte er dem Museum seiner Heimatstadt Lenzburg samt einem Beitrag an den Museumsbau. Intensiv befasste sich Haemmerli auch mit Religionsgeschichte. Er war Sporttaucher und Jäger, allerdings nur auf Flugwild. Sein Lebensabend war überschattet von einer langjährigen, schweren Demenz.

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