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Zeichnen — kurz und knackig

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Geschichte von LAP

Geschichte von LAP

Weniger ist mehr: Wie Ihr in der Landschaftsplanung mit einem Minimum an Werkzeug das Meiste herausholen könnt.

Autor & Illustrationen: Lenny Schwieger

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Um den Trick herauszubekommen, musste ich erst einmal selbst auf die „Goschen fliegen“: Zu Beginn meines Studiums kaufte ich mir einen Haufen Stifte, mit denen ich dann nicht wirklich wusste, wie ich sie zu benutzen hatte. Im Endeffekt verschwendetes Geld, da Tinte etc. nach ein paar Semestern ausgetrocknet und einige Stifte dann nicht mehr zu gebrauchen waren.

Wie können wir uns also auf das Wichtigste reduzieren? Grundsätzlich kann ich sagen, dass für den Anfang acht Stifte reichen. Natürlich, weniger und andere Techniken würden immer gehen, doch mit dieser Anzahl könnt Ihr das Meiste herausholen. Wie wähle ich also diese Stifte aus?

Ich selbst teile das Zeichnen immer in vier Phasen auf, um einen besseren Überblick zu behalten. Diese Phasen bestehen aus Vorskizze, Tintenzeichnung, Kolorierung und dem Feinschliff. Jede Phase besitzt ihre eigenen Stifte.

Für die Vorskizze braucht ihr im Grunde genommen nur einen Stift: einen Bleistift oder Druckbleistift. Hier ist alles möglich, ich würde aber einen weichen Bleistift bzw. eine Dicke von 0,5mm für Druckbleistifte empfehlen. Persönlich nutze ich eine rote Druckmine, da dies die Komplementärfarbe zu grün ist und so ein schönerer Effekt entsteht.

Für die Tintenzeichnung braucht ihr zwei Stifte: einen dünnen und einen dicken. Ich nutze zum Beispiel den HiTecpoint 0.7 von Pilot, da er förmlich über das Papier gleitet und ich so flüssiger zeichnen kann. Als zweiten Stift benötigt Ihr einen dickeren Marker, am besten einen Alkoholmarker — wichtig ist hierbei vor allem der Kontrast zwischen den beiden Stiften.

Die Kolorierung benötigt vier Stifte: Zum einen zwei einfache Buntstifte, die meistens jede*r zuhause hat. Wenn Ihr viel für Landschaftsplanung zeichnen müsst, dann empfehle ich einen blauen und einen roten Farbton. Zum anderen braucht Ihr zwei Alkoholmarker, einer in Grün und einer in Braun. Da es hier etliche verschiedene gibt, folgender Tipp: COPIC G82 als grünen und Spectra-Ad 217 als braunen.

In der letzten Phase, dem Feinschliff, braucht Ihr nochmal einen Alkoholmarker. Egal welche Marke Ihr wählt, der Stift sollte unbedingt eine Pinselspitze besitzen! Ab vier Euro bekommt Ihr schon relativ gute Stifte, ich selbst nutze jedoch einen Copic, und zwar den Sketch Marker, da dieser im Gegensatz zu den anderen auch eine Pinselspitze besitzt.

Soweit zur Theorie — jetzt lasst uns aber mit dem Zeichnen starten!

Die Tintenzeichnung

Nun werden mit dem dünneren Stift die Umrisse nachgezeichnet. Um Pflanzen zu zeichnen, empfehlen sich „wackelige“ Linien, für Gebäude eher starre und für Wasser schwungvolle. Sind die Grundlinien nachgezeichnet, kommt der dickere Stift ins Spiel. Hier ist es wichtig an das Licht zu denken: Aus welcher Richtung kommt es und wo ergeben sich schattige Stellen? Genau diese werden dann dicker nachgezeichnet.

Die Vorskizze

Bleibt locker! Das ist die Regel Nummer eins. Fehler passieren, und die würde ich auf keinen Fall ausradieren! Beginnt mit einem Druckbleistift die Umrisse zu zeichnen. Pflanzen zeichne ich erst einmal als Kugeln, Gebäude konstruiere ich genauer.

Die Kolorierung Der Feinschliff

Mit dem Marker in Grün färbe ich alle Pflanzen ein, indem ich von links nach rechts koloriere. Dort, wo unser imaginäres Sonnenlicht auftrifft, wird keine Farbe aufgetragen. Um mehr Harmonie in die Zeichnung zu bekommen, färbe ich auch Teile des Wassers ein. Daraufhin werden mit Buntstiften das Wasser, das Haus und die Sträucher weiter eingefärbt. Anschließend nutze ich den braunen Alkoholmarker, um die Gebäude einzufärben. Mithilfe des grauen Markers zeichne ich Schatten ein (denkt hier auch wieder daran, aus welcher Richtung das Licht kommt!) und zeichne unter Sträucher einen Schlagschatten. Nun ist es auch Zeit Personen einzufügen — hierzu nutze ich wieder meinen Pilot. Abschließend mache ich Farbtupfer mit meinem Marker, um noch letzte Effekte zu vollenden. Es ist also kein Hexenwerk, mit einem geringen Input einen starken Output zu erzielen. Nun liegt es an Euch — Zeit zu zeichnen!

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