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30 Prozent Ökolandbau spart jährlich vier Milliarden Euro Umweltkosten!
Aktuelle Studie der TU München gibt Klarheit
Die ökologische Landwirtschaft entlastet die Umwelt und erspart der Gesellschaft dadurch hohe Kosten: Eine aktuelle Studie der TU München beziffert die Kosteneinsparungen aufgrund geringerer Stickstoff- und Treibhausgasemissionen im Vergleich zur konventionellen Landwirtschaft auf 750 bis 800 Euro pro Hektar und Jahr. Für die in Deutschland aktuell ökologisch bewirtschaftete Fläche ergibt sich damit bereits jetzt ein eingesparter Betrag in Höhe von 1,5 Milliarden Euro. Mit dem von der Bundesregierung angestrebten Ziel von 30 Prozent Ökolandbau würden Kosten in Höhe von jährlich vier Milliarden Euro eingespart! Die Ergebnisse der Studie wurden auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin erstmals öffentlich vorgestellt.
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Ökolandbau spart 50 % der Energiekosten
Durch den Verzicht auf Mineraldüngerstickstoff und chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel benötigt der Ökolandbau auch gerade einmal die Hälfte des Energieeinsatzes im Vergleich zur konventionellen Landwirtschaft. Dadurch ergeben sich geringere CO2-Emissionen und eine deutlich verminderte Abhän- gigkeit von fossilen Energieträgern. Fazit der Studie: „Je schneller die Umstellung auf ökologischen Landbau erfolgt und je größer die Öko-Anbaufläche ist, umso größer ist die Umweltentlastung und Kosteneinsparung für die Gesellschaft“.
Redaktion Ökona weitere Informationen: www.lvoe.de
Neues bayerisches Kulturlandschaftsprogramms (KULAP)
Die Bayerische Bio-Königin Raphaela I. ist als Botschafterin für Bio in Bayern unterwegs. Wenn es etwa um Agrar- und Förderpolitik geht, setzt sie sich selbstverständlich für Bio ein. So z. B. im Januar auf der grünen Woche in Berlin am Stand der LVÖ in der Bayernhalle. Die LVÖ blickt aufgrund des seit Januar geltenden neuen bayerischen Kulturlandschaftsprogramms (KULAP) hoffnungsvoll auf die Entwicklung des Ökolandbaus in Bayern in 2023.
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Öko-Modellregion Stadt.Land.Regensburg
Bio-Lebensmittel aus der Region für die Region
Mit über 200 Bio-Landwirten können sich Stadt und Landkreis Regensburg aufgrund des umfangreichen Angebotes an regionalen Bio-Lebensmitteln glücklich schätzen. Die Öko-Modellregion Stadt.Land.Regensburg (ÖMR) hat vor allem ein Hauptziel: Bio-Lebensmittel aus der Region sollen stärker in der Region gekauft und konsumiert werden.
Dies können Bürgerinnen und Bürger beispielsweise auf dem Bio Donaumarkt, der seit März 2022 an der Donaulände stattfindet und bereits im Jahr 2020 ins Leben gerufen wurde. Ein breites Angebot saisonaler Bio-Köstlichkeiten mit kurzen Transportwegen wartet jeden Freitagnachmittag auf die Besucher.
Ein weiterer Schwerpunkt der ÖMR ist die Mittagsverpflegung: In der Kita- und Schulverpflegung sowie in Kantinen sollen zukünftig mehr bio-regionale Lebensmittel auf den Tisch kommen. Dafür werden regelmäßig Fortbildungen für die Köche angeboten und die Küchen werden von der Kalkulation bis hin zur Bio-Zertifizierung begleitet.
Die ersten Erfolge können sich sehen lassen: In Stadt und Landkreis Regensburg sind mittlerweile Küchen der Gemeinschaftsverpflegung mit insgesamt 12.500 Essen pro Tag entweder bereits bio-zertifiziert oder befinden sich in Umstellung.
Neu: Bio-Mehl aus der Region von der Poschenrieder Mühle
Erst seit einigen Monaten wird BioGetreide aus der Region auch in einer bio-zertifizierten Mühle im Landkreis Regensburg vermahlen. Das hochwertige Bio-Mehl wird u. a. an regionale Biobäcker verkauft. So verläuft mittlerweile der gesamte Weg vom Getreidekorn bis zum Brot in unserer Region.
„Die Bio-Teilzertifizierung der Poschenrieder Mühle ist ein Meilenstein für die Wertschöpfungskette Getreide innerhalb unserer ÖMR. Die kurzen Transportwege und die ökologische Bewirtschaftung der Felder tragen zum aktiven Klimaschutz bei und sind ein wichtiger Baustein für mehr Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft. Ich bin stolz, dass die Arbeit unserer ÖkoModellregion mit einem eigenen Bio-Mehl nun auch Früchte trägt“, betont Landrätin Tanja Schweiger.
Bisher werden drei Bäckereien aus den Landkreisen Regensburg und Schwandorf mit dem Bio-Getreide beliefert.
„Ich freue mich, wenn noch weitere Bäckereien dazukommen,“ so die Geschäftsführerin der Poschenrieder Mühle, Andrea Ramsauer. „Ich bin von den Backeigenschaften der Mehle begeistert“, schwärmt Biobäcker Bernhard Neuhoff.
Beste Bio-Qualität & höchste Verbrauchertransparenz in Sachen Getreide
„Der Verbraucher erhält durch die komplette Wertschöpfungskette hinweg größtmögliche Transparenz“, versichert das Team der Öko-Modellregion Stadt. Land.Regensburg mit Julius Kuschel und Monika Ernst von Seiten des Landkreises und Elke Oelkers von der Stadt Regensburg.
Bisher beliefern sechs landwirtschaftliche Bio-Betriebe aus den Landkreisen Regensburg und Kelheim die Mühle. „Es erfüllt uns als Betrieb mit Stolz, zu wissen, dass unser Bio-Roggen durch die Poschenrieder Mühle zu einem hochwertigen Bio-Mehl verarbeitet wird, was dann als Brot beim Verbraucher wertgeschätzt wird“, betont Monika Reinecker vom Gut Aukofen bei Mintraching.
VORSCHAU: In der Frühlingsausgabe werden weitere Themenschwerpunkte der Öko-Modellregion Stadt.Land. Regensburg vorgestellt.
Text: Monika Ernst
Landrätin Tanja Schweiger zusammen mit den Öko-Modellregion Managern (Julius Kuschel, Monika Ernst und Elke Oelkers) und den Mitgliedern der Wertschöpfungskette Getreide bei der Poschenrieder Mühle von Andrea Ramsauer in Sinzing Bild: H.C. Wagner
Monika Ernst