Nr. 10, 17. März 2012
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Europäischer Übersetzerpreis Offenburg 2012 für Vermittlung ungarischer Literatur
Es kamen rund 130 Interessierte: OB Schreiner und BM Martini informierten über die Pläne zur Entwicklung der nördlichen Innenstadt. ❚ Seite 9 InvestItIon
Neben dem Großprojekt Kombibad profitieren besonders Familien und Schulen von den Investitionen im Doppelhaushalt 2012/13. ❚ Seite 5
Im Herzen Europas. Ungarns Nationalflagge weht von Offenburgs Rathausbalkon. Kulturchef Simon Moser und Oberbürgermeisterin Edith Schreiner haben sie entrollt. Foto: Bode
Oft wird beklagt, es gebe keine europäische Öffentlichkeit. Dabei sind es seit Jahrhunderten Schriftsteller, die sich mit ihrer Literatur, wenn auch zunächst innerhalb einer kleinen intellektuellen Schicht, an eine europäische Öffentlichkeit richten. Um ein großes Publikum über die Grenzen der eigenen Nation hinaus zu erreichen, braucht es Übersetzungen. Dem trägt seit 2005 der Europäische Übersetzerpreis Offenburg Rechnung. Dieser Preis, von der Stadt Offenburg und der Hubert BurdaStiftung ins Leben gerufen, würdigt die nicht zu unterschätzende Kulturleistung von Literaturübersetzungen. Er wird alle zwei Jahre an Übersetzer/innen verliehen, die literarische Texte aus einer Sprache der europäischen Union ins Deutsche übertragen. Der Hauptpreis ist mit 15 000 Euro, der Förderpreis mit 5000 Euro dotiert.
Erstmals verliehen wurde er 2006. In diesem Jahr gehen die beiden Preise an Christina Viragh und an Agnes Relle – damit fiel die einstimmige Entscheidung der Findungskommission auf die Literatursprache Ungarisch. Viragh, ungarisch-schweizerische Übersetzerin und Schriftstellerin, erhält den Hauptpreis für ihre außergewöhnlich große sprachliche wie kulturelle Sensibilität bei ihren Übersetzungen bedeutender ungarischer Literaturwerke etwa von stIcHwort
Preisverleihung Im Salmen findet am Sonntag, 13. Mai 2012, die Preisverleihung statt. Festredner wird Péter Nádas sein, Laudatorin Ilma Rakusa. Am Samstag, 12. Mai, wird es im Salmen eine Veranstaltung mit Nádas und den Übersetzerinnen geben.
Péter Nádas und Imre Kertész. Für ihre in diesem Frühjahr bei Rowohlt erschienene Übersetzung von Péter Nádas’ Trilogie „Parallelgeschichten“ ist sie aktuell für den Übersetzerpreis der Leipziger Buchmesse 2012 nominiert. Der Förderpreis geht an die Übersetzerin und Expertin zeitgenössischer ungarischer Literatur Agnes Relle. Ihr umfassendes Know-how über Ungarns gesellschafts- wie kulturpolitische Entwicklung sowie die junge ungarische Literaturszene, ihre exzellente Übersetzung von jungen Autoren wie beispielsweise László Darvasi oder Noémi Kiss zeichnet sie besonders aus. Offenburgs OB Edith Schreiner ist sehr stolz auf die Auswahl der mit Persönlichkeiten des Literatur- und Verlagswesens besetzten Findungskommission: „Offenburg hat Anteil an der aktuellen europäischen Buchszene.“
eröffnung Das neue Mensa-Gebäude an der Konrad-Adenauer-Schule samt Proberaum der Stadtkapelle ist vergangene Woche offiziell seiner Bestimmung übergeben worden. ❚ Seite 8