Programmbuch

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Il Barbiere di Siviglia Gioachino Rossini


opernhaus zürich

Erster Akt 1. Bild In der Morgendämmerung versammeln sich einige Musiker auf einem Platz. Bestellt hat sie Graf Almaviva, um mit einem Ständchen das Herz einer jungen Frau zu erobern, die er vor einiger Zeit in seiner Heimatstadt zum ersten Mal gesehen hat. Als sich niemand auf dem Balkon zeigt und der Tagesanbruch naht, entlässt er die Musiker. Da trifft er auf einen alten Bekannten – Figaro, der umtriebige Barbier, Apotheker, Tierarzt und Vermittler jeder Art von Geschäft. Als der Graf Figaro über seine Absichten ins Bild setzt, klärt ihn dieser auf: Die unbekannte Schöne – Rosina – ist das Mündel des alten Doktor Bartolo. Der Doktor wacht eifersüchtig über Rosina, da er ebenso in sie wie in ihre Erbschaft verliebt ist und sie zu heiraten beabsichtigt. Rosina hat die Stimme des Grafen sehr wohl vernommen und erscheint plötzlich auf dem Balkon. Trotz der Gegenwart ihres Vormunds lässt sie ein Briefchen fallen, in welchem sie den unbekannten Verehrer bittet, ihr seinen Namen und seine Absichten zu nennen. Als Bartolo dasHaus verlässt, ergreiftAlmaviva dieGelegenheit, nochmals zu singen und stellt sich Rosina alsmittelloser Student Lindoro vor. Bevor Rosina jedoch antworten kann, wird sie ins Haus gezerrt. Almaviva, mehr denn je in Rosina verliebt, bittet Figaro, der in Bartolos Haus die verschiedensten Funktionen erfüllt, ihm Zutritt zu verschaffen und stellt ihm eine reichliche Belohnung in Aussicht. Figaro schlägt ihm vor, sich als betrunkener Soldat auszugeben und Quartier im Hause Bartolos zu beanspruchen. 2. Bild Rosina hat einen Liebesbrief an den vermeintlichen Lindoro geschrieben und sinnt auf eine Gelegenheit, ihm diesen zukommen zu lassen. Als Figaro sie aufsucht, findet Rosina in ihm den idealen Postillon d’amour. Unversehens kehrt Bartolo zurück. Er riecht die Intrige und verdächtigt Figaro der Komplizenschaft. Aber nicht einmal die Bediensteten Berta und Ambrogio können ihm Auskunft über die Vorgänge im Haus geben. Der Musiklehrer Don Basilio taucht auf und hat nichts Gutes zu berichten: Graf Almaviva, den Basilio und Bartolo für einen Verehrer Rosinas halten, ist in der Stadt. Basilio schlägt ein bewährtes Mittel gegen unliebsame Liebhaber vor: die Verleumdung. Aber Bartolo ist ungeduldig und möchte lieber gleich den Ehevertrag aufsetzen. Figaro hat die beiden belauscht und klärt Rosina über den Plan Bartolos auf. Er kündigt ihr zudeman, dass Lindoro in Kürze versuchenwerde, ins Haus einzudringen. Rosina übergibt ihm in grosser Vorfreude ihren Brief. Als Bartolo an Rosinas Finger Tintenspuren entdeckt sowie weitere Indizien für einen heimlich geschriebenen Brief, erfindet Rosina eine harmlose Erklärung. Almaviva/Lindoro erscheint als betrunkener Soldat und verlangt lautstark, für eine Nacht in Bartolos Haus einquartiert zu werden. Bartolo ist irritiert, kann aber ein Zertifikat vorweisen, das ihn von militärischen Einquartierungen befreit. Almaviva sorgt für ein Durcheinander, in dessen Schutz es ihm gelingt, Rosina einen Brief auszuhändigen. Doch Bartolo hat es bemerkt; Rosina kann das Briefchen gerade noch rechtzeitig mit einem Wäschezettel tauschen. Im allgemeinen Tumult erscheinen hintereinander Figaro und Basilio, schliesslich stürmen auch noch Soldaten ins Haus, um den vermeintlichen Ruhestörer Almaviva zu verhaften. Doch ein dem Offizier vorgelegtes Dokument genügt, und die Soldaten ziehen sich zur allgemeinen Verblüffung zurück.


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Zweiter Akt Bartolo ist überzeugt, dass der Soldat ein Abgesandter des Grafen Almaviva war. Wieder meldet sich ein Gast an. Es ist der als Gesangslehrer verkleidete Almaviva. Er gibt sich als Don Alonso, Schüler des angeblich erkrankten Don Basilio aus. Natürlich wittert Bartolo erneut eine Gefahr, ist aber beruhigt, als sich der vermeintliche Don Alonso als Verbündeter im Kampf gegen Almaviva präsentiert. Er händigt Bartolo einen Brief Rosinas an Lindoro aus, der ihm zufällig in die Hände geraten sei. Er wolle Rosina von der Treulosigkeit Almavivas überzeugen. Basilio vertraut daraufhin dem Musiklehrer und holt Rosina, verlässt jedoch nicht den Raum. Während der Gesangsstunde nickt Bartolo ein, und die beiden Liebenden können sich endlich aussprechen. Figaro erscheint unter dem Vorwand, Bartolo rasieren zu wollen. Dabei gelingt es ihm, Bartolo den Schlüssel von Rosinas Balkontür abzunehmen. Da tritt zum Entsetzen aller Anwesenden der angeblich so kranke Don Basilio ein. Nur dank einer grosszügigen Bestechung seitens des Grafen kann er zum Schweigen gebracht werden. Während Figaro Bartolo weiter rasiert, planen Rosina und ihr «Lindoro» die Flucht. Rosina soll umMitternacht entführtwerden. Aber Bartolo schnappt einWort auf und entdeckt den Schwindel. Er jagt Figaro und Almaviva davon. Nun ist höchste Eile geboten. Bartolo schickt Basilio zum Notar, damit der Heiratsvertrag mit Rosina schnellstens aufgesetzt werde. Um sie endgültig für sich zu gewinnen, verleumdet Bartolo «Lindoro» bei Rosina. Er wolle sie nur dem Grafen Almaviva zuspielen. Zum Beweis zeigt er ihr den Brief, den «Lindoro» ihm überlassen hat. Rosina wird unsicher, glaubt ihrem Vormund, willigt in die Hochzeit ein und verrät ihm den Fluchtplan. Wie verabredet, dringen Almaviva und Figaro um Mitternacht mit einer Leiter ins Haus ein. Sie finden eine erzürnte Rosina vor. Das Missverständnis ist jedoch rasch aufgeklärt, indem sich «Lindoro» als Almaviva zu erkennen gibt. Figaro mahnt zur Flucht, entdeckt aber, dass die Leiter inzwischen weggezogen wurde. Als Basilio und der Notar erscheinen, um mit Rosina und Bartolo die Heirat zu vollziehen, kann Basilio einmal mehr bestochen werden und unterschreibt als Trauzeuge den Ehekontrakt zwischen Rosina und Almaviva. Bartolo kommt zu spät und muss erkennen, dass er der Betrogene ist.


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