Geschäftsbericht 2011/12

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opernhaus z체rich Gesch채ftsbericht 2011/2012


178. Geschäftsbericht (2011/12) der Opernhaus Zürich AG Herausgeber: Opernhaus Zürich AG Redaktion: Kaufmännische Direktion / Dramaturgie / Abteilung Finanz- und Rechnungswesen Gestaltung: Carole Bolli Fotos: Suzanne Schwiertz (Oper), Hans Jörg Michel (S. 11 unten) Ismael Lorenzo (Titelseite, S. 28, 37) Druck: Fineprint AG Auflage: 2800 Opernhaus Zürich AG Falkenstrasse 1, CH -8008 Zürich Telefon +41 44 268 64 00 Telefax +41 44 268 64 01 www.opernhaus.ch


Verwaltungsrat und Revisionsstelle

Verwaltungsrat (ehrenamtlich) Josef Estermann, Präsident* (seit 2003) Dr. Peter A. Wuffli, Vizepräsident (seit 2007) Hansruedi Bachmann** (seit 1.5.2012) Max Baumgartner* Lukas Gähwiler Martin Graf, Regierungsrat ZH* Martin Haefner Alex Hürzeler, Regierungsrat AG* (seit 1.6.2012) Dr. Christian Orator (bis 30.6.2012) Urs Rohner Dr. Hans Schibli** (bis 31.12.2011) Susanna Tanner*

Eintritt 1990 2003 2012 2007 2011 2011 2011 2012 2011 2005 2009 1997

* vom Regierungsrat abgeordnet ** Beauftragter des Regierungsrats zur Überwachung der Ausführung und Einhaltung des Grundlagenvertrags und der Leistungsvereinbarung mit dem Kanton Zürich

Verwaltungsratsausschuss/ Audit Committee (ehrenamtlich) Josef Estermann, Präsident Hansruedi Bachmann, Beauftragter des Regierungsrats (seit 1.5.2012) Dr. Peter A. Wuffli Urs Rohner, Vorsitzender des Audit Committee Dr. Christian Orator (bis 30.6.2012) Dr. Hans Schibli, Beauftragter des Regierungsrats (bis 31.12.2011) Geschäftsleitung Alexander Pereira, Intendant (Gesamtleitung) Otto Grosskopf, Kaufmännischer Direktor (Stellvertreter des Intendanten)

Inhalt Verwaltungsrat und Revisionsstelle Interessantes in Kürze

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Jahresbericht 1. Vorwort 2. Konzeption – Spielplan und Vorstellungen Die Neuproduktionen im Überblick 3. Personelles 4. Verwaltungsrat und Geschäftsleitung 5. Rechnung 6. Besucherstatistik 7. Dank Liste der Sponsoren

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Personalvertreter Hanna Rasche (seit 01.03.2011) Flavia Lorant (seit 18.01.2008) Alfred Muff (seit 15.01.2007) Sekretariat des Verwaltungsrates Otto Grosskopf, Sekretär Marc Meyer, Protokollführer Revisionsstelle KPMG AG, Zürich

Jahresrechnung 1. 2. 3. 4. 5.

Bilanz Erfolgsrechnung Anhang der Jahresrechnung 2011/2012 Antrag des Verwaltungsrates Bericht der Revisionsstelle

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Verwaltungsrat und Revisionsstelle

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Interessantes in Kürze

Veranstaltungen Total davon im Grossen Haus davon auf der Studiobühne davon im Foyer I. Rang davon auswärts Produktionen/Programme Total – davon Oper (inkl. Kinderoper) – davon Ballett – davon Konzerte – davon Liederabende – übrige Besucher Zahlende Besucher

2011/2012

2010/2011

329 270 31 19 9

333 275 32 21 5

69 37 7 15 6 4

70 37 7 19 7 0

241’251

247’246

Prozentuale Platzbelegung Grosses Haus – davon Oper – davon Ballett – davon Kinderoper – davon Konzerte – davon Liederabende

76.7% 75.9% 77.9% 92.8% 51.3% 61.1%

77.8% 78.5% 76.5% 87.9% 52.3% 46.1%

Herkunft der Abonnenten – Stadt Zürich – Kanton Zürich (ohne Stadt) – Übrige

23.42% 40.50% 36.08%

27.34% 44.07% 28.59%

606.15 325.40 246.95 33.80

611.45 329.70 247.95 33.80

Personal (Stellenplan) Positionen insgesamt – davon künstlerischer Bereich – davon Technik – davon kfm./adm. Bereich

Bilanz

2011/2012

2010/2011

in Mio. CHF

in Mio. CHF

– Bilanzsumme – Umlaufvermögen – Anlagevermögen – Fremdkapital – Eigenkapital

53.962 23.908 30.054 39.990 13.972

55.405 24.343 31.062 46.172 9.233

Ertrag – Beiträge der öffentlichen Hand – Spenden und Sponsoren – Vorstellungseinnahmen – Übriger Ertrag

79.843 9.330 31.617 13.263

78.262 9.074 32.865 14.205

104.199 29.803

103.011 31.184

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Aufwand – Personalaufwand – Übriger Aufwand Jahresergebnis – Gewinn

Interessantes in Kürze

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Jahresbericht 1 Vorwort des Präsidenten

Die Saison 2011/2012 stand ganz im Zeichen des Wechsels. Alexander Pereira schloss mit einem fulminanten 21. Jahr seine Aera ab. Keiner ist unserer Oper länger vorgestanden als er. Er hat sie gefestigt, gestärkt und zum Glänzen gebracht: das Orchester ausgebaut und mit Franz Welser-Möst zum Opernorchester des Jahres geformt; aus vielversprechenden jungen Talenten und grossen Künstlerpersönlichkeiten ein einzigartiges Ensemble gebildet; dem Chor – auch wenn er nur halb so gross ist wie an anderen Häusern – zu phänomenaler Form und Geschlossenheit verholfen; das Ballett mit Heinz Spoerli an die Weltspitze geführt. Zugleich verstand er es, breite Teile der Zürcher Gesellschaft für die Oper zu gewinnen. In seiner Aera konnte das Aktienkapital dreimal erhöht werden. Dabei flossen der Oper fast zwanzig Millionen Franken zu. Jährlich warb Alexander Pereira zudem bis zu 12 Millionen Franken Sponsorgelder ein. Mit neuen Werkstatt- und Verwaltungsgebäuden, Probebühnen und Probelokalen sowie einem eigenen Lagerhaus vermochte er die Arbeitsorganisation und die Infrastruktur des Hauses entscheidend zu verbessern. In seiner letzten Saison zündete Alexander Pereira nochmals ein Feuerwerk. Es umfasste 17 Neuproduktionen und 25 Wiederaufnahmen. Mit Schostakowitschs «Die Nase», den Künstleropern «Palestrina» von Hans Pfitzner, «Mathis, der Maler» von Hindemith und Wagners «Die Meistersinger von Nürnberg», aber auch mit Rossinis «Otello», Borodins «Fürst Igor» oder der Uraufführung von Anno Schreiers «Stadt der Blinden» folgten sich, jenseits des Mainstreams, Opernereignis auf Opernereignis. Die herausragenden Inszenierungen warteten mit brillanten Besetzungen, gültigen und sogar richtungsweisenden musikalischen Interpretationen und stimmigen szenischen Deutungen auf. In besonderem Mass trug wiederum Heinz Spoerli zum Erfolg der letzten Saison bei. Nochmals schuf er in «Spillville» zum Amerikanischen Streichquartett von Dvorak einen der «eindringlichsten und schönsten» Pas de deux (NZZ) und zu Richard Strauss’ «Till Eulenspiegels lustige Streiche» ein augenzwinkerndes, heiter-burleskes Abschiedsballett. Zugleich versammelte er in seinen letzten drei Ballettabenden andere grosse Choreografen um sich, den Wegbereiter des neoklassischen Balletts George Balanchine, Jirˇí Kylián, William Forsythe und Mats Ek, dem er dieses Jahr mit einem aussergewöhnlichen «Dornröschen» das Handlungsballett anvertraute. Die Übergabe des Festspielpreises an Heinz Spoerli und Wiederaufnahmen wichtiger früherer Choreografien bildeten den angemessenen Rahmen, den grossen Tanzmacher und «Weltbürger des Balletts» würdig zu verabschieden. Alexander Pereira dagegen schob die Verabschiedung bis zum letzten Moment hinaus und war heilfroh, auch in der Abschiedsvorstel-

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lung bis zuletzt gefordert zu sein, weil die prima donna sozusagen im zweitletzten Moment ausgefallen war und er mit einem unwahrscheinlichen Bravourstück – unzähligen Telefonaten, gesplitteten Rollen, gestaffeltem Auftritt, Helikopter und Polizeiwagen – die Vorstellung zu retten hatte. Denn so gern er im Rampenlicht steht, so unwohl und geniert fühlt er sich, wenn ihm das eigene Lob gesungen wird. So verabschiedeten ihn Publikum, Personal, Vertreterinnen und Vertreter der Öffentlichkeit und Verwaltungsrat an und nach den zwei letzten Vorstellungen: mit zwanzigminütigen standing ovations vor dem Vorhang, mit Buchübergabe, Verleihung der Goldenen Ehrenmedaille des Regierungsrates, Dankesreden und Gegenrede anlässlich eines mitternächtlichem Mahls und an einer «Familienfeier» im intimeren Rahmen des Hauses mit Würdigungen, Sketches und bundesrätlichem Kabarett. – Ich möchte Alexander Pereira und seinem Ballettdirektor Heinz Spoerli hier, im Namen des Verwaltungsrates, des Hauses und des Publikums, für ihren unermüdlichen Einsatz und ihr epochales Wirken und Werk nochmals den grössten und herzlichsten Dank nachrufen. Der Intendantenwechsel wurde von langer Hand vorbereitet. Wie schon mehrfach erwähnt, hatte der Verwaltungsrat zusammen mit dem kulturzuständigen Direktor der Justiz und des Innern die Zukunftsperspektiven des Hauses in Regierung und Parlament frühzeitig geklärt und, abstellend auf die konzeptionellen Vorentscheide, die Intendanz neu bestellt. Darauf arbeitete die neue künstlerische Leitung zusammen mit den Planungsverantwortlichen des Hauses (unter Einbezug von Orchester, Chor, Technik, Werkstätten und Verwaltung) ein neues Spielplankonzept mit 12 Neuproduktionen und 18 bzw. 19 Wiederaufnahmen aus und stellte Spielpläne und Budgets für die ersten zwei Spielzeiten auf. In den letzten drei Jahren wurden Dirigenten, Regisseure und Sängerinnen und Sänger verpflichtet und das Ensemble bestellt. Daneben wurde ein neues Marketing- und Sponsoringkonzept erarbeitet. Der Verwaltungsrat setzte einen Sponsoringausschuss ein, der die neue Intendanz bei den Kontakten mit Sponsorinnen und Sponsoren unterstützt. Auf Antrag des Verwaltungsrates beschlossen die Aktionärinnen und Aktionäre an den letzten beiden Generalversammlungen zudem, den Verwaltungsrat zu erweitern und das Aktienkapital ein weiteres Mal zu erhöhen. Mit beiden Massnahmen wurde bezweckt, das zivilgesellschaftliche Fundament der Oper nochmals zu verbreitern. Die im Frühjahr durchgeführte Aktienkapitalerhöhung übertraf alle Erwartungen. 689 Aktionäre zeichneten 2’478 Aktien. Besonders erfreulich ist, dass 400 neue Aktionärinnen und Aktionäre gewonnen werden konnten. Dank der Kapitalerhöhung sind dem Opernhaus nahezu fünf Millionen Franken zugeflossen. Sie dienen dazu, die Ausbaukosten für die neuen Probebühnen im Projekt «Escher Terrassen» zu decken und die Kapitalbasis des Opernhauses zu stärken.


Am 29. Februar hat die neue Intendanz ihren Spielplan für die Saison 2012/13 vorgestellt. Was in enger Zusammenarbeit, mit grosser Begeisterung und ebensolcher Sorgfalt über die Jahre vorbereitet worden war, wurde in konzertierter Aktion der Öffentlichkeit, dem Personal, den Aktionärinnen und Aktionären, den Freunden, Gönnern und Sponsoringpartnern vorgestellt. Gemeinsam präsentierte das neue Team – Intendant, Generalmusikdirektor, Ballettchef, Operndirektorin, Chefdramaturg, Direktorin für Marketing, PR und Sale sowie heutiger und designierter Verwaltungsdirektor – das Programm, die verschiedenen auf Öffnung und ein breites Publikum zielenden Publikumsaktionen und die neuen Informations- und Kommunikationsmittel. Der neue öffentliche Auftritt besticht durch Klarheit und Übersichtlichkeit. Der Verwaltungsrat ist zuversichtlich, dass es der neuen Crew gelingen wird, an die Erfolge der Vergangenheit anzuknüpfen, die Ausstrahlung des Opernhauses zu erhalten und es in die Zukunft zu führen. Ebenfalls auf den 1. Januar 2012 trat das neue Opernhausgesetz in Kraft. Es stellt das Verhältnis zwischen der privatwirtschaftlich organisierten Oper und dem Kanton auf eine neue Grundlage. Die beidseitigen Leistungen werden im sogenannten Grundlagenvertrag präzisiert. Dieser löst den Subventionsvertrag und den jeweils für sechs Jahre gesprochenen Rahmenkredit ab und gewährt der Oper eine gleiche Finanzierung wie beispielsweise der Universität und dem Kantonsspital. Die Beiträge sind dem jährlichen Budgetprozess unterworfen, wobei der Planungshorizont der Oper bei erheblichen Änderungen des Beitrags berücksichtigt werden muss. Im neuen Opernhausgesetz wurde ferner auch eine Rechtsgrundlage für die an den Gebäudeunterhalt zu leistenden Beiträge geschaffen. Der im Jahr 2011 ausgehandelte Grundlagenvertrag ist mit dem Opernhausgesetz auf den 1. Januar dieses Jahres in Kraft getreten.

Dank Ich danke dem Kanton Zürich, seiner Regierung, dem Kantonsrat, der Kommission für Bildung und Kultur und insbesondere der Fachstelle Kultur für ihr kulturpolitisches Engagement. Es ist umfassender und breiter als alles, was in der Schweiz für die Kunstformen der Oper und des Tanzes unternommen wird und ermöglicht uns nicht allein Aufführungen von höchster Qualität, sondern auch eine einzigartige Ausbildung in allen Sparten der Oper und des Tanzes. Ich danke den Kantonen Uri, Schwyz, Zug, Luzern und Aargau, die im Rahmen des interkantonalen Kulturlastenausgleichs an unser Haus, einen der Leuchttürme schweizerischer Kultur, beitragen und den Kanton Zürich damit entlasten. Ich danke den Kantonen Obwalden und Nidwalden für ihren freiwilligen Beitrag. Ich danke der gesamten Direktion und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ein begeisterndes, bewegendes, berührendes und höchst vergnügliches Musiktheater. Insbesondere danke ich den Protagonisten auf allen Ebenen und in allen Gremien dafür, dass sie zum Gelingen des Wechsels, zum erfolgreichen Abschluss der alten und zum Aufbruch in eine neue Aera beigetragen haben. Ich danke Ihnen, liebe Aktionärinnen und Aktionäre, den Freunden, Gönnerinnen und Gönnern, den Sponsoren und dem Publikum, für die Unterstützung, die Treue und Begeisterung, mit denen Sie unser Haus durch Hoch und Tief tragen. Sie, die kunstsinnigen Bürgerinnen und Bürger, sind mit und neben der öffentlichen Hand das Fundament unseres Hauses. Josef Estermann

Wie oben erwähnt, dienen die aus der Aktienkapitalerhöhung zugeflossenen Mittel in erster Linie dazu, Ausbau und Technik der neuen Probebühnen zu finanzieren. Die Baubewilligung für das Projekt «Escher Terrassen» ist letztes Jahr erteilt und der Rohbau in Angriff genommen worden. Ebenfalls in der letzten Saison fielen die Entscheide zum unterirdischen Verbindungsgang zwischen dem Parkhaus Opéra und dem Opernhaus. Nachdem der Regierungsrat an seine Erstellung einen Beitrag von 3 Mio. Franken gesprochen hatte, konnte der Verbindungsgang vor der Sommerpause in Auftrag gegeben werden. Er soll bis September 2013 fertig erstellt sein. Während die neuen Probebühnen in einer höchst prekären Situation ein Provisorium ablösen, verschafft der unterirdische Verbindungsgang einen wettergeschützten und barrierenfreien Zugang zum Opernhaus.

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2 Konzeption – Spielplan und Vorstellungen Am 8. Juli 2012 ging am Opernhaus Zürich die Intendanz von Alexander Pereira nach 21 Jahren zu Ende. Ebenso beendete Ballettdirektor Heinz Spoerli seine Amtszeit nach 16 Jahren. Nicht zuletzt verabschiedete sich Daniele Gatti nach drei erfolgreichen Spielzeiten als Chefdirigent. Für die letzte von ihm verantwortete Spielzeit hatte sich Alexander Pereira noch einmal viel vorgenommen: Mit 17 Premieren stellte das Haus seine Leistungsfähigkeit und Vielseitigkeit einmal mehr unter Beweis. Den Auftakt machte eine Ballettpremiere: Am 2. September vereinte Heinz Spoerli in einem vierteiligen Abend drei sehr verschiedene choreografische Handschriften mit der Uraufführung seiner neuesten Kreation. Ein hohes Mass an Virtuosität und synchroner Präzision verlangt William Forsythe von den fünf Tänzern in den schwindelerregend schnellen Schrittfolgen, Drehungen und Sprüngen seines Stücks «The Vertiginous Thrill of Exactitude» zur Musik Schuberts. Augenzwinkernd treibt der amerikanische Choreograf den klassischen Tanz hier buchstäblich auf die Spitze. Ji í Kyliáns Stück «27’52’’» entstand 2002 zu den elektronischen Klängen des deutschen Komponisten Dirk Haubrich. Das Duo daraus wurde, ebenso wie das Ballett von Forsythe, erstmals vom Zürcher Ballett getanzt: ein beklemmendes Psychogramm, das innere Seelenzustände in schonungsloser Nacktheit nach aussen stülpt, mit grosser Intensität getanzt von Giulia Tonelli und Olaf Kollmannsperger. Als drittes gab es eine Wiederbegegnung mit Igor Strawinskys «Duo Concertant» für Violine und Klavier, musiziert von Alexey Botvinov sowie, alternierend, Ada Pesch und Hanna Weinmeister. Das reizvolle Stück, von George Balanchine vor vierzig Jahren kongenial in Tanz übersetzt, wurde ganz in seinem Geiste getanzt von Viktorina Kapitonova und Stanislav Jermakov. Abschliessend präsentierte Heinz Spoerli seine eigene Choreografie zu den Klängen des «Amerikanischen» Streichquartetts von Antonín Dvo ák. Es entstand 1893, während des Aufenthaltes Dvo áks in dem kleinen Ort Spillville im Mittleren Westen der USA. Darauf spielte auch der Titel des Balletts an: «In Spillville». Heinz Spoerli folgte darin ganz dem Fluss der beschwingten Musik. Der Pas de deux, vollendet getanzt von Vahe Martirosyan und Sarah-Jane Brodbeck, «gehört zum eindringlichsten und schönsten, das Heinz Spoerli je geschaffen hat.» (NZZ) Auch in diesem Jahr bewährte sich die Tradition, eine Produktion des Opernhauses Zürich am Stadttheater Winterthur zur Aufführung zu bringen. Unter der Leitung von Zsolt Hamar entfesselte das Musikkollegium Winterthur in Rossinis «La scala di Seta» (Premiere: 7. September) nicht weniger Spielwitz als das hochkarätige Ensemble: Sen Guo, Christina Daletska, Edgardo Rocha, Ruben Drole, Davide Fersini und Raimund Wiederkehr verhalfen der Farce zu hochvirtuoser Lebendigkeit. Von besonderem Reiz war das Bühnenbild von Paolo Fantin, das durch einen riesigen Spiegel die Sicht von oben auf das turbulente Treiben ermöglichte. So stand Gioachino Rossinis Welt in der

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Inszenierung des jungen italienischen Regisseurs Damiano Michieletto, die bereits beim Rossini Festival in Pesaro sehr erfolgreich war, tatsächlich Kopf. Am 17. September wurde ein Werk der russischen Avantgarde zum Ereignis. Gerade einmal 22 Jahre alt war Dmitri Schostakowitsch, als er seine erste Oper «Die Nase» schrieb. «Schostakowitschs Oper war 1930 ein Wurf. Die erste Zürcher Aufführung ist es ebenfalls», vermerkte der Tages-Anzeiger. Schostakowitsch liess sich von Nikolaj Gogols Vorlage zu einer frechen Melange von ernster Musik und Unterhaltungsmusik anregen. Seine Tätigkeit als Stummfilmpianist spiegelt sich in zahlreichen filmischen Kompositionstechniken. Tragisches und Komisches, Reales und fantastisch Traumhaftes stehen unvermittelt nebeneinander, und die Banalität der Wünsche und Ängste des russischen Kleinbürgers wird in ein scharfes Licht gerückt. Engagiert nahm sich Ingo Metzmacher des reizvollen Stücks an. Mit einer opulenten Inszenierung gab Altmeister Peter Stein sein Regiedebüt am Opernhaus Zürich. «Steins Regie ist von ausserordentlicher Präzision und Plastik und durchaus bedrohlicher Komik. An der Zürcher Inszenierung besticht die Kombination aus futuristischen Elementen sowjetischer Revolutionskunst im Bühnenbild Ferdinand Wögerbauers bei gleichzeitiger realistischer Wahrung der Kostümwelten (Anna Maria Heinreich) des 19. Jahrhunderts», urteilte die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Für choreografische Akzente in den Massenszenen sorgte Lia Tsolaki. Das entfesselt aufspielende Riesenensemble des figurenreichen Werks wurde angeführt von Lauri Vasar als Kowaljow, dem seine Nase abhanden kommt. Eine imponierende Reihe exemplarischer Aufführungen der grossen Handlungsballette hat Heinz Spoerli in seiner Zeit am Zürcher Ballett erarbeitet; eines fehlte noch: Pjotr Tschaikowskys «Dornröschen». Diesmal liess der Ballettdirektor seinem schwedischen Kollegen, dem eigenwilligen Choreografen Mats Ek, den Vortritt. Dieser liess sich für seine 1996 in Hamburg entstandene Version des Ballettklassikers durch einen Aufenthalt in Zürich einige Jahre zuvor anregen – zu der Zeit, als die offene Drogenszene am Platzspitz täglich Schlagzeilen machte. So wird aus der Spindel, die Aurora in 100jährigen Schlaf versetzt, eine Injektionsnadel. Mats Ek geht es in seiner radikalen Umdeutung, die am 24. September ihre Zürcher Erstaufführung erfuhr, jedoch nicht um vordergründige Provokation, sondern darum, den seelischen Abgründen auf die Spur zu kommen, die sich in dem Märchenstoff verbergen. Für dieses Anliegen nutzte er virtuos die emotionalisierende Kraft von Tschaikowskys Musik, vom Opernhaus-Orchester unter der Leitung von Rossen Milanov charaktervoll zum Blühen gebracht (Bühnenbild: Peder Freiij). «Dieser Abend gehört Yen Han. Sie tanzt die Aurora, als hätte sie nie etwas anderes als Ballette von Mats Ek getanzt, grotesk und zerbrechlich zugleich. Damit hat sie sich endgültig in die Riege der Weltklasse-Tänzerinnen getanzt», schrieb die NZZ.


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Gleich zwei Opern, die auf Shakespeares «Othello» fussen, standen in der Spielzeit 2011/12 auf dem Spielplan des Opernhauses Zürich: Neben Giuseppe Verdis Spätwerk aus dem Jahr 1887 auch Gioachino Rossinis Version von 1816. Am 20. Oktober hatte zunächst Verdis «Otello» Premiere. Nach Peter Steins Regiedebüt stellte sich mit Graham Vick einer der grossen britischen Opernregisseure erstmals an unserem Hause vor. Er verlegte das Geschehen in die Jetztzeit und scheute weder visuelle Anspielungen auf ausländerfeindliche Plakataktionen in der Schweiz noch Bezüge zum aktuellen Geschehen in Libyen (Ausstattung: Paul Brown). «Viel Feingefühl in der Figurenführung» beweise Graham Vick, bescheinigte ihm Deutschlandradio Kultur: «Er stellt Otello nicht als Opfer, sondern als Täter auf die Bühne. Ein unberechenbarer Despot, stets auf der Suche nach seiner eigenen Identität. Souverän in seinen öffentlichen Auftritten – ein gefährlicher Schwächling im Privatleben. Diesen Launen ist eine elegante, feinfühlige Desdemona ausgeliefert. Chancenlos. José Cura und Fiorenza Cedolins singen und spielen diese dramatische Auseinandersetzung überzeugend.» In einer zweiten Aufführungsserie glänzte dann Barbara Frittoli als zerbrechliche Desdemona. Thomas Hampson erweiterte sein Verdi-Repertoire um die anspruchsvolle Rolle des Jago. Die musikalische Leitung lag in den Händen von Chefdirigent Daniele Gatti: «Schlank und transparent war der Orchesterklang, lebendig, brodelnd jede Wendung auskostend, sich zu unglaublicher Schlagkraft verdichtend, in herrlich fahlem Piano endend. Das Orchester trug die Sänger und fand selbst bei den schwierigen Ensembles mit dem ausgezeichneten, von Jürg Hämmerli vorbereiteten Chor zu höchster Präzision.» (NZZ) Nach der erfolgreichen Uraufführung von Marc-André Dalbavies Oper «Gesualdo» im Jahr zuvor wagte das Opernhaus Zürich am 12. November die Uraufführung eines weiteren Auftragswerkes: «Die Stadt der Blinden» auf ein Libretto von Kerstin Maria Pöhler nach dem Roman von Literatur-Nobelpreis-Träger José Saramago, der Anno Schreier noch kurz vor seinem Tod die Rechte zur Komposition erteilt hatte. Mit seiner Kurzoper «Hinter Masken» hatte der 1979 in Aachen geborene Komponist Anno Schreier unseren 2008 zum zweiten Mal ausgeschriebenen Kompositionswettbewerb «Teatro minimo» gewonnen. Daraus ergab sich nun für ihn die Möglichkeit für dieses neue abendfüllende Werk: «Wir erzählen eine Parabel über das Zusammenleben von Menschen unter Extrembedingungen; denn: Das ist es, was uns auf der Opernbühne bewegt und mitreisst: Menschen, die extremen Situationen und extremen Gefühlen ausgeliefert sind – so extrem, dass ihnen als Ausdrucksmöglichkeit nichts anderes mehr bleibt als der Gesang.» Für die Inszenierung von Stephan Müller schuf Bühnenbildner Michael Simon – beide arbeiteten erstmals an unserem Haus – einen Raum mit bedrohlich hohen Metallwänden, die sich ebenso wie der Boden ständig bewegten und eine klaustrophobische Atmosphäre erzeugten. Videoprojektionen (Chris Ziegler) und Lichtblitze (Elfried Roller) irritierten zusätzlich (Kostüme: Carla Caminati). Mit ungeheurem Einsatz stellte sich Sandra Trattnigg den auch stimmlich heiklen Anforderungen der Partie der Frau

des Augenarztes, gesungen von Reinhard Mayr. In weiteren Rollen überzeugten Rebeca Olvera, Sen Guo, Irène Friedli, Peter Sonn, Valeriy Murga, Morgan Moody, Andreas Hörl, Andreas Winkler und Thomas Tatzl. Die chorischen Passagen übernahmen Mitglieder des Internationalen Opernstudios (Choreografie: Ramses Sigl). Über die Partitur des Manfred TrojahnSchülers Anno Schreier schrieb die Stuttgarter Zeitung: «Verzweiflung, Apathie und Brutalität artikulieren sich in einer souverän instrumentierten Musik. Das von Zsolt Hamar geleitete Orchester wechselt sensibel zwischen begleitender Funktion und sinfonischer Opulenz. Schreiers aparte Klangmischungen gelingen vorbildlich.» Anknüpfend an Wagners «Tannhäuser» in der vergangenen Spielzeit setzte sich die Reihe deutscher Opern, die um die Problematik des Verhältnisses von Künstler und Gesellschaft kreisen, in der Spielzeit 2011/12 mit drei weiteren Werken fort: Pfitzners «Palestrina», Wagners «Meistersinger» und Hindemiths «Mathis der Maler». Am 10. Dezember kam Hans Pfitzners «Palestrina», von ihm selbst mit der Bezeichnung «Musikalische Legende» versehen, zur Aufführung. Darin geht es vordergründig um jene Erzählung, die in Pierluigi da Palestrina den Retter der abendländischen Polyphonie sehen wollte. Auch wenn dies jeder historischen Grundlage entbehrt, fand Pfitzner darin doch den idealen Stoff, sein eigenes Künstlertum zu stilisieren. Den hohen Identifikationsgrad Pfitzners mit dem verehrten Renaissancekünstler stellte Jens-Daniel Herzogs Inszenierung in den Mittelpunkt. «Folgerichtig spielt das Vatikanische Konzil von Trient in Palestrinas im Stil der 1970er Jahre eingerichteter Wohnung (Ausstattung: Mathis Neidhardt). Die Wahnsinns-Imagination des Komponisten nimmt dabei höchst menschliche Züge an: Köstlich, wie die Kardinäle auf dem Klo gewisse Bedürfnisse verrichten, wie sich Rudolf Schasching als Bernardo Novagerio in der kärglichen Küche mit Gurken und Würstchen den Bauch vollschlägt oder wie Martin Zysset als Bischof von Budoja beim Konzil fast kreischend-hysterisch interveniert. Und mitten drin, als stiller Beobachter, der zweifelnde Komponist. Roberto Saccà gestaltet die geforderte Gebrochenheit Palestrinas kongenial, mit subtilen Mitteln ungewohnte Bereiche ergründend: ein Sänger-Darsteller höchster Qualität.» (Basler Zeitung) Aus dem durchweg gefeierten, facettenreichen Ensemble seien noch Alfred Muff, Thomas Jesatko, Judith Schmid und Martina Janková als sensibel mit dem Vater mitleidender Komponistensohn Ighino erwähnt. Einen starken Anwalt fand die Partitur im Dirigenten des Abends: «Eine Entdeckung nach der anderen lässt sich da machen, und je näher man dem Komponisten kommt, desto stärker entfaltet sich der Sog seiner Klänge. Das ist zuallererst das Verdienst von Ingo Metzmacher, der das Orchester und das riesige Ensemble zu erstklassigen Leistungen motiviert.» (NZZ) Zwei Einakter von Gaetano Donizetti vereinte die nächste Premiere am 27. Dezember: «Le convenienze ed inconvenienze teatrali» und «I pazzi per progetto». Regisseur Martin Kušej bezog die durchgenknallte Backstage-Comedy des ersten Stücks («Sitten und Unsitten des Theaters», auch bekannt unter dem

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Titel «Viva la Mamma»), und das absurde Rollenspiel des komischen Personals im zweiten Stück («Die Verrückten aus Vorsatz») aufeinander, indem er die gescheiterte Operntruppe am Ende des ersten Teils des Doppelabends kurzerhand zu Insassen der Anstalt erklärt, in der dann der zweite Teil spielt (Bühnenbild: Martin Zehetgruber, Kostüme: Heide Kastler). Ganz nebenbei konnte man daraus ablesen, wie nah Wahn und Witz beieinander liegen können. Mit Wonne stürzte sich das aufgekratzte «Convenienze ed inconvenienze»-Ensemble in das Vergnügen, sozusagen sich selbst zu spielen. Besonders brillierten dabei Jessica Nuccio als Daria (alternierend mit Mandy Fredrich), Mariana Carnovali als Luigia, Massimo Cavalletti als Procolo, Christoph Strehl als deutscher Tenor Willibald und, allen voran, Anton Scharinger als resolute Mamma Agata. Ihnen standen im zweiten Teil Katharina Peetz als Cristina, Eva Liebau als Norina und Cheyne Davidson als Blinval in nichts nach. Besondere Glanzlichter setzte Ruben Drole als Eustachio dank seiner komödiantischen Ader. «Das Orchester der Oper Zürich unter der Leitung von Paolo Carignani spielte sehr inspiriert und steuerte zum Ganzen etliche brillante Pointen bei.» (NZZ) Die Reihe der Künstlerdramen setzte sich am 22. Januar mit Richard Wagners Oper «Die Meistersinger von Nürnberg» fort, inszeniert von Harry Kupfer, der mit «Tannhäuser» ein Jahr zuvor sein Regiedebüt am Opernhaus Zürich gegeben hatte. Hans Schavernoch liess sich von der Ruine der Nürnberger Katharinenkirche zu seinem Bühnenbild inspirieren (Kostüme: Yan Tax). Die ehemalige Klosterkirche diente den Nürnberger Meistersingern vom 16. bis 18. Jahrhundert als Versammlungsort («Singschule») und wurde 1945 bei einem Luftangriff fast vollständig zerstört. So liess die auf der Drehbühne aufgebaute Ruinenlandschaft vielfältige Assoziationen von der nationalsozialistischen Vereinnahmung der Wagneroper bis hin zum Wiederaufbau im Nachkriegsdeutschland, angedeutet durch Baugerüste, zu. Detailreich und humorvoll setzte Altmeister Harry Kupfer die Geschichte vom noch wenig formbewussten Gesangskünstler Stolzing (Roberto Saccà in einem vielbeachteten Rollendebüt), der als Meistersinger das geliebte Evchen (selbstbewusst und anrührend Juliane Banse), deren Hand ihr Vater Pogner (mit bewährter Gestaltungskraft Matti Salminen) als Gewinn eines Preissingens ausgesetzt hat, erringt, in Szene. Im Mittelpunkt der Aufführung stand Michael Volle, der sein Rollendebüt als Hans Sachs gab: «Ein Glücksfall; denn mit seinem opulent strömenden, dabei ungemein beweglichen und nuancenreichen Bariton, seiner imposanten Gestalt und seiner sprechenden Mimik verkörperte er einen Sachs, der mitten im Leben steht, überlegen zwar, aber keineswegs milde, durchaus denkbar als Werber Evas.» (NZZ) Aus dem durchwegs hervorragenden Ensemble seien noch Martin Gantner (Beckmesser), Peter Sonn (David) und Wiebke Lehmkuhl (Magdalene) genannt. Mit Spannung erwartet wurde das «Meistersinger»-Debüt von Maestro Daniele Gatti; seine transparente, musikantische Lesart mit überwiegend frischen Tempi überzeugte Publikum wie Presse gleichermassen. Die Chöre wurden, zumal in der Prügelfuge und im «Wach auf»-Choral auf der Festwiese, auf höchstem Niveau dargeboten.

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An Verdis «Otello» wird zu Recht die grosse Treue zum Original von William Shakespeare gerühmt. Von solchen Erwartungen muss man sich bei Rossinis über 70 Jahr früher entstandenem Werk «Otello ossia Il moro di Venezia», das am 10. Februar zur Premiere kam, frei machen. Trotz der Kritik aufgrund der Veränderungen brachte dieses Werk Gioachino Rossini einen bleibenden Erfolg in allen grossen Theatern, bis Verdis «Otello» 1887 das Werk beinahe vollständig verdrängte. Der 3. Akt, ohne jegliche musikalische Pausen und dem Schauspiel am nächsten, enthält einige der melodischen Höhepunkte des Gesamtwerkes Rossinis wie etwa das durch seine Schlichtheit so bewegende Lied von der Weide. Wenn Rossinis «Otello» es nur mehr selten auf die Opernbühne schafft, so liegt das auch an den immensen Anforderungen: Die Besetzung fordert allein drei Ausnahmetenöre – ein Prädikat, das auf John Osborn (ein emotional zerrissener, stimmlich souveräner Otello), Javier Camarena (der seinen Liebeskummer in berührende Kantilenen giessende Rodrigo) und Edgardo Rocha (ein charaktervoller Jago) in vollem Ausmass zutrifft. Die Zürcher Neuinszenierung von Moshe Leiser und Patrice Caurier betonte vor allem den Aspekt des Rassismus, der in dieser «Otello»-Version deutlich zutage tritt. Christian Fenoulliat schuf von Licht-Designer Christophe Forey stimmungsvoll beleuchtete Räume, die das Geschehen behutsam in ein mehr oder weniger zeitgenössisches Ambiente verlegten (Kostüme: Agostino Cavalca). Nachdem sie in den vergangenen Spielzeiten mit Rollendebüts wie der Clari von Halévy oder der Comtesse Adèle in Rossinis «Comte Ory» immer wieder aufsehenerregende Neuentdeckungen im Repertoire der Zürcher Oper möglich gemacht hatte, wurde dieser Abend auch dadurch zum Ereignis, dass Cecilia Bartoli sich erstmals an die Partie der Desdemona heranwagte. Die Wiener Zeitung schrieb: «Für Maria Malibran, auf deren Spuren sie mit dieser Rolle erneut wandelt, war die Desdemona eine Paraderolle. Für die Bartoli ist sie es auch. Wie sie dieser starken Frau Leben einhaucht, ist grandios. Es gelingt ihr bereits mit ihrem Auftrittsduett, in dem sie gegenüber ihrer Vertrauten Emilia (rollendeckend Liliana Nikiteanu) über ihren inneren Zwiespalt nachdenkt. Als grosse Tragödin stirbt die Bartoli dann im Schlussduett.» Wie bereits im Vorjahr bei «Le Comte Ory» gab es auch diesmal einen ganz neuen Rossini-Klang zu entdecken: «Im Graben sitzt ‹La Scintilla›, deren historische Instrumente farbig, schlank und warm, doch niemals laut klingen. Die musikalische Wiedergabe, die das Werk am Opernhaus erfährt (Dirigent: Muhai Tang), ist ein starkes Plädoyer für dessen Rang und Eigenart.» (NZZ) Am 4. März kam mit «Don Carlo» ein weiteres Meisterwerk aus der Reifeperiode Giuseppe Verdis auf die Bühne. Ursprünglich in französischer Sprache für Paris komponiert, hat die Oper sich in der italienischen Übersetzung weltweit durchgesetzt. Die 1884 für Mailand erfolgte Streichung des 1. Aktes, in dem die Vorgeschichte des Dramas sinnfällig wird, hat Verdi 1886 für Modena wieder rückgängig gemacht. Dieser Akt, der in Fontainebleau spielt und die Begegnung zwischen dem Infanten Carlos und der französischen Königstochter Elisabeth von Valois schildert, wurde nun auch in der Zürcher Neuinszenierung


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aufgeführt. Die Verkettung von Grossmacht-Politik und privatem Glücksstreben wird hier besonders deutlich. Regisseur Sven-Eric Bechtolf näherte sich der Schiller-Oper in den beeindruckenden Bildern von Rolf Glittenberg (Kostüme: Marianne Glittenberg) mit einer präzis gearbeiteten, reduzierten Gestik und sprechenden Arrangements; mit sparsamen Mitteln gelang es ihm, die Dramatik umso wuchtiger herauszuarbeiten. In der Titelpartie glänzte der italienische Tenor Fabio Sartori, Matti Salminen als Philipp beeindruckte mit einem differenzierten Portrait des einsamen Königs. In der Rolle der Elisabeth präsentierte sich erstmals in Zürich eine weltweit gefeierte Sopranistin, die man derzeit wohl als idealtypische Besetzung für diese Partie bezeichnen kann: Anja Harteros bestach mit feinster Piano- und Legatokultur, einem berückenden Timbre und grosser Ausdruckskraft. Zwei geglückte Rollendebüts trugen zum starken Eindruck des Abends bei: Vesselina Kasarova überzeugte als intrigante Prinzessin Eboli nicht weniger als Massimo Cavalletti als idealistischer Marquis Posa. Mit der ganzen Schwärze seines Basses gestaltete Alfred Muff den Grossinquisitor. Besonders im Autodafé lief der Chor zu grosser Form auf. Am Pult stand, erstmals bei einer Opernaufführung am Zürcher Opernhaus, eine der ganz grossen Dirigentenpersönlichkeiten unserer Zeit: Zubin Mehta führte das Orchester der Zürcher Oper in weiträumig angelegten Spannungsbögen mit einer klangsinnlichen, bis ins Detail ausgeformten Interpretation durch das Stück. Die dritte Ballettpremiere der Spielzeit am 24. März vereinte zwei ältere Choreografien von Heinz Spoerli mit einer Uraufführung: Auf das Ballett «Grid» aus dem Jahr 1987 zu Dmitri Schostakowitschs zweitem Klavierkonzert folgte Heinz Spoerlis Auseinandersetzung mit Christoph Willibald Glucks Ballettmusik «Don Juan»; als Abschluss und damit Abschiedschoreografie des scheidenden Ballettdirektors für sein Zürcher Ballett zog der Tanzmacher, der im Juni mit dem Festspielpreis der Zürcher Festspiele 2012 geehrt wurde, zu Richard Strauss’ symphonischer Dichtung «Till Eulenspiegels lustige Streiche», mit der er sich 1980 erstmals in Basel beschäftigt hatte, noch einmal alle Register seines Könnens. «Ein funkelndes Meisterwerk» nannte die NZZ das abstrakte, geometrisch verschachtelte Ballett «Grid» in der Ausstattung Keso Dekkers – ein Gitterwerk aus leuchtenden Punkten. Alexey Botvinov, ein bewährter pianistischer Partner von Heinz Spoerli, übernahm mit Verve den Solopart des Schostakowitsch-Klavierkonzerts. Das Orchester der Oper Zürich stand an diesem Abend unter der kundigen Leitung von Theodor Guschlbauer. Glucks «Don Juan» entstand 1761. «Man kann in dreissig Minuten keine Geschichte erzählen», meinte Heinz Spoerli im Vorfeld; so hatte seine Sicht auf den grossen Verführer eher parodistischen Charakter. Von Bühnenbildner Florian Etti, auch er ein langjähriger Weggefährte, liess sich Heinz Spoerli ein überdimensionales Grabmal schaffen und eine lange Bank davor. Darauf schmachteten die Damen Vahe Martirosyan, der dem Don Juan seine attraktive Erscheinung und seine phänomenale technische Perfektion lieh, entgegen. Als der Frauenheld am Ende von den Furien in die von Lichtgestalter Martin Gebhardt dämonisch rot

zum Leuchten gebrachte Hölle gezogen wurde, gab ihm Heinz Spoerli wiederum ein Augenzwinkern mit auf den Weg. Und so kam der Abend dann auch mit feinem Humor zum Abschluss: Arman Grigoryan tanzte sich als Till Eulenspiegel mit viel Charme in die Herzen der Damen und entkam immer wieder in luftige Höhen, wenn die Häscher ihm auf der Spur waren. Bleibt nur noch, Heinz Spoerli, diesem «Weltbürger des Ballett» (wie Horst Koegler ihn im Titel seines Bildbandes über den Basler Choreografen nennt), für so viele unvergessliche Abende zu danken, die er dem Zürcher Ballettpublikum geschenkt hat. «Höhenflug auf Elfenflügeln» – als eine der hinreissendsten Produktionen rühmte die Zeitung Der Bund den Beitrag des Internationalen Opernstudios (IOS) zum vielfältigen Spielplan des Zürcher Opernhauses: Am 31. März hatte auf der Studiobühne Benjamin Brittens «Ein Sommernachtstraum» Premiere. Regisseurin Gudrun Hartmann wusste die Spielfreude ihrer Schützlinge, der Gesangsstars von morgen, an diesem wunderbaren Theaterabend mit seinen poetischen und umwerfend komischen Seiten zu entfesseln, unterstützt von Ausstatterin Jenny Wolf und Thomas Barthel am Pult des mittelgrossen Orchesters. Die angehenden Sängerinnen und Sänger präsentierten sich im Sommer im Zentralhof zudem noch mit einer Revue von Schlagern aus den 30er bis 60er Jahren unter dem Titel «Centralissimo» . Ausserhalb Russlands gelangt Alexander Borodins Oper «Fürst Igor» eher selten auf die Bühne. Der britische Regisseur David Pountney, der damit zum 15. Mal in Zürich inszenierte, liess sich für seine Neuinszenierung, die am 15. April Premiere hatte, von Bearbeiter David Lloyd-Jones unter Einbeziehung von Originalmaterial, das im Moskauer Glinka-Museum aufbewahrt wird, eine neue Fassung erarbeiten. Das bis zu Borodins Tod 1887 trotz 20jähriger Arbeit unvollendet gebliebene Werk begegnete uns so in einer Gestalt, die einige der von Borodins Komponistenkollegen Rimsky-Korsakow und Alexander Glasunow bei der Uraufführung 1890 vorgenommenen Retouchen rückgängig machte und den ursprünglichen Intentionen Borodins zu ihrem Recht verhalf. In einem enzyklopädischen Bogen verband David Pountney das Geschehen mit einer Tour d’horizon der russischen Geschichte. Schlaglichter auf mittelalterliche Szenen wechselten mit Anspielungen auf die frühe Sowjetzeit bis hin zu Assoziationen zu den kriegerischen Auseinandersetzungen im heutigen Kaukasus. Die gekonnt in Szene gesetzte Bilderflut gipfelte im Schlusstableau, das den Nicht-Helden Igor trotz seines Versagens in einem gleissend-goldenen Reiterstandbild glorifizierte und so das nationalistische Pathos zumal in den kraftvoll aufbrausenden Chören mit einem ironischen Fragezeichen versah. Für eine authentische Interpretation garantierte Vladimir Fedoseyev am Pult des Opernorchesters. Die Titelpartie gestaltete Egils Silins als vielfach gebrochenes Herrscherportrait, der Jaroslawna verhalf Olga Guryakova zu durchschlagender Präsenz. Den Fürstensohn Igor sang mit tenoralem Schmelz Peter Sonn, eine verführerische Kontschakowna gab die junge Olesya Petrova mit ihrem samtig-satten Mezzosopran. Pavel Daniluk überzeugte als Khan

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Kontschak und Dmitry Belosselskiy war der mächtig auftrumpfende Schurke Fürst Galitzin. Ein Kabinettstück absurder Komik lieferten Valeriy Murga als Skula und Martin Zysset als Eroschka ab. Berühmt sind die «Polowetzer Tänze». Choreograf Renato Zanella erzählte mit diesen Zugstücken – hinreissend getanzt von einem Ensemble aus Mitgliedern des Zürcher Balletts, des Junior Balletts und einigen hinzuengagierten Tänzern – zugleich eine anrührende Geschichte von der Demütigung der gefangenen Russen. Die Aufführung entstand in Koproduktion mit der Hamburgischen Staatsoper, wo sie ab Herbst 2012 zu sehen ist. Dass er nach über 50 Jahren und unzähligen Premieren am Opernhaus Zürich immer noch neugierig auf neue Herausforderungen ist, bewies Urgestein Nello Santi am 6. Mai: Als schweizerische Erstaufführung erklang Gaetano Donizettis selten gespielte Märtyreroper «Poliuto», ein Werk, das der italienische Maestro zum ersten Mal in seiner langen Laufbahn dirigierte. Auf Pierre Corneilles Tragödie «Polyeucte» basierend, schildert das düstere Stück das Schicksal des Armeniers Poliuto, der heimlich zum Christentum übergetreten ist. Ursprünglich 1838 für Neapel komponiert, aber dort wegen des für die Opernbühne als unangemessen empfundenen Sujets verboten, arbeitete Donizetti die Oper 1840 für Paris um. Erst 1848, nach Donizettis Tod, kam «Poliuto» dann in Neapel auf die Bühne. 1960 hatten sich Franco Corelli und Maria Callas an der Scala für das Werk stark gemacht. Nun stellten sich Massimiliano Pisapia und Fiorenza Cedolins mit grossem Erfolg und stilgerechtem Können der anspruchsvollen Aufgabe, das Märtyrerpaar glaubhaft zu verkörpern. Massimo Cavalletti konnte als deren Gegenspieler Severo, der kein finsterer Bösewicht, sondern ein verzweifelt Liebender ist, mit einer vielschichtigen Charakterzeichnung punkten. Als Scharfmacher Callistene schlug Riccardo Zanellato bedrohliche Töne an. Regisseur Damiano Michieletto machte die Aktualität des Themas unmissverständlich deutlich: Die brutale Unterdrückung Andersdenkender führte er in dem von Paolo Fantin gestalteten, aus Versatzstücken industrieller Architektur gewonnenen Raum drastisch vor Augen. Mit schonungslosen Bildern geschundener Menschen setzte die Inszenierung in der Kerkerszene einen unter die Haut gehenden Kontrapunkt zum belkantistisch ausgezierten Gesangsstil. So liess die kontrovers aufgenommene Aufführung niemanden kalt. Uneingeschränkten Jubel gab es für Maestro Santis glühende Interpretation dieser Opernrarität. Am 26. Mai hatte Wolfgang Amadeus Mozarts Oper «Die Entführung aus dem Serail» Premiere. Nachdem der Opern- und Schauspielregisseur Thomas Langhoff, dem Intendant Pereira ursprünglich die Regie anvertraut hatte, im Februar 2012 verstorben war, hatte Adrian Marthaler kurzfristig diese Aufgabe übernommen. Im Bühnenbild von Jörg Zielinski und den Kostümen von Florence von Gerkan enthielt er sich jeden vordergründigen Orient-Kolorits und zielte in der differenzierten Personenführung vielmehr auf das sensible Ausloten der seelischen Vorgänge. Die Zeitschrift Musik und Theater hob das musikalische Gelingen des Abends hervor: «Im hochgefahrenen

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Graben agierte Adam Fischer und füllte – auswendig dirigierend – Mozarts Partitur mit einer enormen Vielfalt an Details und Nuancen und behielt immer hellwach auch die Bühne in Auge und Ohr. Das Zürcher Opernorchester – diesmal nicht in der ‹Scintilla›-Besetzung, aber klanglich ähnlich differenziert spielend – ging bereitwillig mit. Gefeiert wurden auch die Sänger: Eva Mei gab der Konstanze vor allem in den leisen und innigen Passagen menschliche Grösse. Auch die halsbrecherischen Koloraturen waren bei ihr in sicheren Händen, genauso wie bei Rebeca Olvera, die eine jugendlich frische, mitreissende Blonde auf die Bühne stellte. Javier Camarena sang mit seinem schönen Timbre stark auf Linie. Ganz von der Sprache und vom Ausdruck her zeichnete Michael Laurenz den Pedrillo. Gewohnt solid sang Alfred Muff den Osmin. Die Sprechrolle des Bassa Selim war mit dem Schauspieler Michael Maertens luxuriös besetzt.» Den Schlusspunkt im Premierenreigen bildete am 16. Juni im Rahmen der Zürcher Festspiele Paul Hindemiths Oper «Mathis der Maler». Nachdem es sich Alexander Pereira mit Aufführungen von Zemlinskys «Kreidekreis», Bergs «Lulu» und Schönbergs «Moses und Aron» zu einer Herzensangelegenheit gemacht hatte, bedeutende Musiktheaterwerke des 20. Jahrhunderts, die in Zürich ihre Uraufführung erlebt und von hier aus Theatergeschichte geschrieben haben, einer erneuten szenischen Befragung zu unterziehen, fand auch diese Spielplanlinie mit Hindemiths Künstleroper einen Abschluss. Paul Hindemith hat «Mathis der Maler» nach einem eigenen Text im Jahr 1934 komponiert. Die Oper wurde für ihn zum Bekenntniswerk über die Stellung des Künstlers in der Welt. Auch privat rang Hindemith, in seiner deutschen Heimat von den Nazis verfemt, mit seiner geistigen Haltung inmitten von Krieg und Diktatur. So konnte die Uraufführung erst 1938 in Zürich stattfinden. Zur Symbolfigur machte Hindemith Matthias Grünewald, den Schöpfer des berühmten Isenheimer Altars. Wie Hans Pfitzner in seiner Oper «Palestrina», so beschwört auch Hindemith in «Mathis der Maler» die Welt der alten Musik, wobei seine Harmonien eine perfekte Synthese aus Mittelalter und Moderne eingehen. Burgtheater-Direktor Matthias Hartmann inszenierte Hindemiths Stück im streng stilisierten Bühnenbild von Johannes Schütz und den die Renaissance zitierenden Kostümen von Victoria Behr konzentriert, ohne in platter Aktualisierung die Entstehungszeit heraufzubeschwören. Für die Antonius-Visionen des Mathis fand Andi A. Müller starke Videobilder: Zitate des Isenheimer Altars wurden mit den grotesk verfremdeten Gesichtern der realen Sänger überblendet. Chefdirigent Daniele Gatti rückte mit kühnen agogischen und dynamischen Zuspitzungen die expressionistischen Züge dieses fesselnden Werks in den Vordergrund. Star-Bariton Thomas Hampson fügte seinen vielen in Zürich erarbeiteten Rollendebüts eine weitere, musikalisch wie darstellerisch fordernde Partie hinzu: «Mit Haut und Haar verschreibt sich der Sänger seiner Aufgabe, macht die Zerrissenheit der Figur fühlbar und lässt am Ende den Rückzug des Künstlers ins Innere seines Wesens Wirklichkeit werden.» (NZZ) Neben Thomas Hampson als Mathis wurden aus dem figurenreichen Stück-Ensemble vor allem Emily


Magee als Ursula, Sandra Trattnigg als Regina, Reinaldo Macias als Albrecht von Brandenburg und Benjamin Bernheim als Walter Capito gefeiert. Liederabende und Matineen bestritten in der Spielzeit 2011/12 Simon Keenlyside, Martina Janková gemeinsam mit Bernarda Fink, Thomas Hampson, José Carreras und Anne Sofie von Otter, die sich erstmals am Opernhaus Zürich präsentierte. Zu Oliver Widmer gesellte sich für eine «Schubertiade» eine Reihe von Ensemblemitgliedern, darunter Cecilia Bartoli. Die Philharmonischen Konzerte boten dem Orchester der Oper Gelegenheit – neben drei von Chefdirigent Gatti geleiteten Programmen, die sich dem symphonischen Schaffen von Johannes Brahms widmeten und auch sein «Deutsches Requiem» einbezogen –, mit Dirigenten wie Valery Gergiev, Christoph von Dohnányi und Zubin Mehta zu musizieren. Adam Fischer leitete eine Aufführung von Haydns Oratorium «Die Schöpfung». In memoriam Claus Helmut Drese, des im Februar 2011 verstorbenen früheren Intendanten des Opernhauses Zürich, dirigierte Nikolaus Harnoncourt an zwei Abenden Mozart und Beethoven. Ein Sonderkonzert gab das Simón Bolivar Youth Orchestra aus Venezuela unter Gustavo Dudamel. Nachdem Jonas Kaufmann eine im Mai angesetzte Gala kurzfristig krankheitsbedingt absagen musste, sprang Leo Nucci ein und brillierte unter der Leitung von Nello Santi in drei Akten aus drei verschiedenen Verdi-Opern; obendrein gab es ein unerwartetes Wiedersehen mit Edita Gruberova im Rahmen eines Liederabends. Auch in dieser Spielzeit brachte die Reihe «Opera viva» unter der Leitung von Klaudia Kadlec wieder viele Kinder auf schöpferische Weise erstmals mit der Welt der Oper in Berührung. Hinzu kamen Aufführungen der «Zauberflöte für Kinder» und des «Ring für Kinder». Die beliebte Reihe «Opernwerkstatt» mit Iso Camartin wurde fortgesetzt, zahlreiche Einführungsveranstaltungen fanden statt und einmal mehr wurde der Opernball zum gesellschaftlichen Ereignis. Die Wiederaufnahmen spannten den Bogen von Mozarts «Il re pastore», «Don Giovanni» und «Così fan tutte» über Rossinis «Guillaume Tell», «Barbiere di Siviglia» und «Comte Ory» sowie Donizettis «Don Pasquale» und «L’elisir d’amore» hin zu Verdis «La Traviata», «Rigoletto», «Un ballo in maschera» und «Simon Boccanegra» sowie Puccinis «La Bohème», «La fanciulla del West» und «Turandot». Die französische Oper war mit Bizets «Pêcheurs de perles» und «Carmen» sowie Offenbachs «Les contes d’Hoffmann» vertreten, die deutsche mit Wagners «Parsifal» sowie mit Strauss’ «Salome», «Ariadne auf Naxos» und «Der Rosenkavalier». Das Zürcher Ballett tanzte Wiederaufnahmen der Heinz Spoerli-Ballette «Der Nussknacker», «Ein Sommernachtstraum» und «Wäre heute morgen und gestern jetzt». Zum letzten Mal senkte sich der Vorhang dann am 8. Juli nach Verdis ShakespeareOper «Falstaff», geleitet vom scheidenden Chefdirigenten Daniele Gatti. Als passendes Motto auch für Alexander Pereiras Abschied von Zürich könnte das von Verdi in der Schlussfuge seiner letzten Oper vertonte Vermächtnis gelten: «Tutto nel mondo è burla...» – «Alles auf Erden ist Spass, der Mensch als Narr geboren.»

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Die Neuproduktionen im Überblick

Oper In italienischer Sprache

La scala di seta Farsa comica von Gioachino Rossini Musikalische Leitung Zsolt Hamar Inszenierung Damiano Michieletto Bühnenbild und Kostüme Paolo Fantin Lichtgestaltung Elfried Roller Sen Guo, Christina Daletska, Edgardo Rocha, Ruben Drole, Davide Fersini Musikkollegium Winterthur Premiere: 7. September 2011 In russischer Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung

Die Nase Oper von Dmitri Schostakowitsch Musikalische Leitung Ingo Metzmacher Inszenierung Peter Stein Bühnenbild Ferdinand Wögerbauer Kostüme Annamaria Heinreich Lichtgestaltung Joachim Barth, Hans-Rudolf Kunz Choreinstudierung Ernst Raffelsberger, Lev Vernik Choreografie Lia Tsolaki Lauri Vasar, Valeriy Murga, Liuba Chuchrova, Alexej Sulimov, Leonid Bomstein, Michael Laurenz, Tomasz Slawinski, Joa Helgesson°, Liliana Nikiteanu, Eva Liebau, Cornelia Kallisch, Pavel Daniluk, Ivana Rusko°, Margaret Chalker, Andreas Winkler, Patrick Vogel°, Benjamin Bernheim, Bogusław Bidzinski, Miroslav Christoff, Jan Rusko°, Martin Zysset, Reinhard Mayr, Evgeny Sevastyanov°, David Steffens°, Kresˇimir Strazˇanac, Cheyne Davidson, Andreas Hörl, Morgan Moody, Giuseppe Scorsin, Thomas Forde, Ilker Arcayürek°, Lidiya Filevych, Ralitza Handjieva, Jung-Jin Kim, Lisa Lorenz, Francisca Montiel, Stefanie Sembritzki, Silvia Spassova, Hao Zhang, Kai-Florian Bischoff, Moises Chavez, Kristof Dohms, Thierry Duty, Carl Hieger, Christoph Hux, Meinolf Kalkuhl, Uwe Kosser, Hartmut Kriszun, Matthew Leigh, Tae-Jin Park, Markus Paul, Vesselin Tchakov, Noel Vazquez, Zarina Tadjibaeva, Jakob Köhn, Oleg Zhukov, Leonid Semenov Premiere: 17. September 2011 In italienischer Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung

Otello Oper von Giuseppe Verdi Musikalische Leitung Daniele Gatti Inszenierung Graham Vick Bühnenbild und Kostüme Paul Brown Lichtgestaltung Jürgen Hoffmann Choreinstudierung Jürg Hämmerli Fiorenza Cedolins / Barbara Frittoli, Judith Schmid, José Cura / Walter Fraccaro, Thomas Hampson / Anthony Michaels-Moore, Stefan Pop, Benjamin Bernheim, Pavel Daniluk, Tomasz Slawinski, Evgeny Sevastyanov Premiere: 20. Oktober 2011

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Auftragswerk des Opernhauses Zürich im Rahmen des Kompositionswettbewerbes «Teatro minimo» In deutscher Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung

Die Stadt der Blinden Oper von Anno Schreier, Libretto von Kerstin Maria Pöhler Musikalische Leitung Zsolt Hamar Inszenierung Stephan Müller Bühnenbild Michael Simon Kostüme Carla Caminati Lichtgestaltung Michael Simon, Elfried Roller Choreinstudierung Ernst Raffelsberger Choreografie Ramses Sigl Video Chris Ziegler Dramaturgie Ronny Dietrich, Kathrin Brunner Sandra Trattnigg, Reinhard Mayr, Rebeca Olvera, Sen Guo, Valeriy Murga, Morgan Moody, Irène Friedli, Peter Sonn, Andreas Hörl, Andreas Winkler, Thomas Tatzl, Naomi Rhomberg, Jonathan Sells°, Ilker Arcayürek°, Aaron Agulay°, Viktorija Bakan°, Mariana Carnovali°, Thomas Forde°, Anne-Kathrin Frank°, Joa Helgesson°, Elisabeth Meyer°, Armando Piña°, Ivana Rusko°, Jan Rusko°, Bettina Schneebeli°, Teresa Sedlmair°, Evgeny Sevastyanov°, David Steffens°, Patrick Vogel°, Utz Bodamer Premiere: 12. November 2011 In deutscher Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung

Palestrina Musikalische Legende von Hans Pfitzner Musikalische Leitung Ingo Metzmacher Inszenierung Jens-Daniel Herzog Ausstattung Mathis Neidhardt Lichtgestaltung Jürgen Hoffmann Choreinstudierung Ernst Raffelsberger Dramaturgie Ronny Dietrich Roberto Saccà / Peter Bronder, Alfred Muff, Martin Gantner, Rudolf Schasching, Thomas Jesatko, Valeriy Murga, Michael Laurenz, Kresˇimir Strazˇanac, Oliver Widmer, Martin Zysset, Bogusław Bidzinski, Tomasz Slawinski, Martina Jankovà, Judith Schmid, Reinhard Mayr, Irène Friedli, Thomas Tatzl, Pavel Daniluk, Sen Guo, Rebeca Olvera, Sandra Trattnigg, Bettina Schneebeli°, Aaron Agulay°, Joa Helgesson°, Jan Rusko°, Ilker Arcayürek°, David Steffens° Premiere: 10. Dezember 2011 In italienischer Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung

Le convenienze ed inconvenienze teatrali/I pazzi per progetto Zwei Farsen von Gaetano Donizetti Musikalische Leitung Paolo Carignani Inszenierung Martin Kusˇej Bühnenbild Martin Zehetgruber Kostüme Heide Kastler Lichtgestaltung Reinhard Traub, Elfried Roller Choreinstudierung Jürg Hämmerli Dramaturgie Sergio Morabito Mandy Fredrich / Jessica Nuccio, Massimo Cavalletti, Gezim Myshketa, Anton Scharinger, Mariana Carnovali°, Christoph Strehl, Thomas Lichtenecker, Morgan Moody, Davide Fersini, Paolo Rumetz, Eva Liebau, Cheyne Davidson, Katharina Peetz, Ruben Drole Premiere: 27. Dezember 2011

In deutscher Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung

Die Meistersinger von Nürnberg Oper von Richard Wagner Musikalische Leitung Daniele Gatti Inszenierung Harry Kupfer Bühnenbild Hans Schavernoch Kostüme Yan Tax Lichtgestaltung Jürgen Hoffmann Regiemitarbeit Philipp Egli Choreinstudierung Ernst Raffelsberger Michael Volle, Matti Salminen, Martin Zysset, Kresˇimir Strazˇanac, Martin Gantner, Cheyne Davidson, Peter Straka, Andreas Winkler, Bogusław Bidzinski, Giuseppe Scorsin, Pavel Daniluk, Reinhard Mayr, Roberto Saccà, Peter Sonn, Juliane Banse, Wiebke Lehmkuhl, Andreas Hörl, Mariana Carnovali°, Elisabeth Meyer°, Bettina Schneebeli°, Sarah-Luise Traubel°, Rita Therese Ziem°, Monique Zubler, Ilker Arcayürek°, Matthew Bridle, Martin Constantin, Tobias Keil, Dominic Limburg, Gerhard Nennemann, Paul Popow, Patrick Vogel° Premiere: 22. Januar 2012 In italienischer Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung

Otello ossia Il moro di Venezia Dramma per musica von Gioachino Rossini Musikalische Leitung Muhai Tang Inszenierung Moshe Leiser und Patrice Caurier Bühnenbild Christian Fenouillat Kostüme Agostino Cavalca Lichtgestaltung Christophe Forey Choreinstudierung Jürg Hämmerli Dramaturgie Konrad Kuhn Cecilia Bartoli, Liliana Nikiteanu, John Osborn, Javier Camarena, Antonino Siragusa, Edgardo Rocha, Peter Kálmán, Nicola Pamio, Ilker Arcayürek° Orchestra La Scintilla der Oper Zürich Premiere: 10. Februar 2012 In italienischer Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung

Don Carlo Oper von Giuseppe Verdi Musikalische Leitung Zubin Mehta Inszenierung Sven-Eric Bechtolf Bühnenbild Rolf Glittenberg Kostüme Marianne Glittenberg Lichtgestaltung Jürgen Hoffmann Choreinstudierung Ernst Raffelsberger Anja Harteros, Vesselina Kasarova, Sen Guo, Matti Salminen, Fabio Sartori, Massimo Cavalletti, Alfred Muff, Pavel Daniluk, Benjamin Bernheim, Ursina Caprez, Aaron Agulay°, Thomas Forde°, Joa Helgesson°, Jonathan Sells°, Evgeny Sevastyanov°, David Steffens°, Henri Bernard, Kai Florian Bischoff, Kristof Dohms, Igor Händler, Hartmut Kriszun, Sheldon Pine, Jesus Valderabano, Heikki Yrttiaho Premiere: 4. März 2012


Ballett In russischer Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung

Fürst Igor Oper von Alexander Borodin Musikalische Leitung Vladimir Fedoseyev Inszenierung David Pountney Bühnenbild Robert Innes Hopkins Kostüme und Puppen Marie-Jeanne Lecca Lichtgestaltung Jürgen Hoffmann Choreinstudierung Jürg Hämmerli Choreografie Renato Zanella Egils Silinš, Olga Guryakova, Peter Sonn, Dmitry Belosselskiy, Pavel Daniluk, Olesya Petrova, Miroslav Christoff, Valeriy Murga, Martin Zysset, Viktorija Bakan° Yen Han, Aliya Tanykpayeva; Stanislav Jermakov Isabella Howard-Beattie, Jacqueline Kälin, Irmina Kopaczynska, Sophia Mailinger, Caylin O’Donnell, Stefanie Ringler, Zoë Roberts, Ota Shino, Anna Sugisaki, Alexa Tuzil, Michael Burton, Yves Cueni, Andrew Cummings, Alexandre Dahms, Thomas Kendall, Hongtao Lin, Rafael Peter, Kilian Souc, Hasan Topcuoglu, Simon Williams Premiere: 15. April 2012 In italienischer Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung

The Vertiginous Thrill of Exactitude Ballett von William Forsythe Musik von Franz Schubert Choreografie, Bühnenbild und Lichtgestaltung William Forsythe Kostüme Stephen Galloway Sarah-Jane Brodbeck, Galina Mihaylova, Jiayong Sun, Vahe Martirosyan

Duo Concertant Ballett von George Balanchine Musik von Igor Strawinsky Choreografie George Balanchine Viktorina Kapitonova, Stanislav Jermakov Keisuke Okazaki / Bartlomiej Niziol / Ada Pesch / Hanna Weinmeister (Violine), Alexey Botvinov (Klavier)

27’52’’ Duo aus dem Ballett von Jirˇ í Kylián Musik von Dirk Haubrich Choreografie und Bühnenbild Jirˇ í Kylián Kostüme Joke Visser Lichtgestaltung Kees Tjebbes Einstudierung Aurélie Cayla Giulia Tonelli, Olaf Kollmannsperger, Jiayong Sun

Poliuto

In Spillville

Oper von Gaetano Donizetti Musikalische Leitung Nello Santi Inszenierung Damiano Michieletto Bühnenbild Paolo Fantin Kostüme Carla Teti Lichtgestaltung Martin Gebhardt Choreinstudierung Ernst Raffelsberger Fiorenza Cedolins, Massimiliano Pisapia, Massimo Cavalletti, Riccardo Zanellato, Jan Rusko, Bogusław Bidzinski, Aaron Agulay/Jonathan Sells Premiere: 6. Mai 2012

Ballett von Heinz Spoerli / Musik von Antonín Dvor˘ák Choreografie und Kostüme Heinz Spoerli Bühnenbild Florian Etti Lichtgestaltung Martin Gebhardt Galina Mihaylova, Vahe Martirosyan, Samantha Mednick, Nathan Chaney, Sarah-Jane Brodbeck, Filipe Portugal, Vittoria Valerio, Daniel Mulligan, Pornpim Karchai, Olaf Kollmannsperger Musiker des Orchesters der Oper Zürich Premiere: 2. September 2011

In deutscher Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung

Dornröschen

Die Entführung aus dem Serail Oper von Wolfgang Amadeus Mozart Musikalische Leitung Adam Fischer Inszenierung Adrian Marthaler Bühnenbild Jörg Zielinski Kostüme Florence von Gerkan Lichtgestaltung Hans-Rudolf Kunz Choreinstudierung Jürg Hämmerli Dramaturgie Ronny Dietrich Eva Mei/Elena Mos¸uc, Rebeca Olvera, Michael Maertens, Javier Camarena, Michael Laurenz, Alfred Muff Premiere: 26. Mai 2012 In deutscher Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung

Mathis der Maler Oper von Paul Hindemith Musikalische Leitung Daniele Gatti Inszenierung Matthias Hartmann Regiemitarbeit Claudia Blersch Bühnenbild Johannes Schütz Kostüme Victoria Behr Lichtgestaltung Jürgen Hoffmann Choreinstudierung Jürg Hämmerli Dramaturgie Michael Küster Video Andi A. Müller Reinaldo Macias, Thomas Hampson, Andreas Hörl, Benjamin Bernheim, Gregory Reinhart, Erin Caves, Tomasz Slawinski, Peter Straka, Patrick Vogel°, Emily Magee, Sandra Trattnigg, Stefania Kaluza, Camilla Gomes dos Santos, Wolfram Schneider-Lastin Premiere: 16. Juni 2012

Ballett von Mats Ek / Musik von Pjotr Tschaikowski Musikalische Leitung Rossen Milanov Choreografie Mats Ek Bühnenbild und Kostüme Peder Freiij Lichtgestaltung Erik Berglund Einstudierung Margareta Lidström, Monica Mengarelli Choreografische Assistenz Rafael Sady, Eytan Sivak Yen Han, Mélanie Borel, Filipe Portugal, Vahe Martirosyan, Daniel Goldsmith, Vittoria Valerio, Sarah-Jane Brodbeck, Constanza Perotta Altube, Irmina Kopaczynska, Giulia Tonelli, Ty Gurfein, Artur Babajanyan, Jiayong Sun, Alexa Tuzil, Stefanie Ringler*, Alicia Beck, Hongtao Lin, Daniel Mulligan, Raphael Peter, Joa Helgesson/Patrick Vogel Ensemble des Zürcher Balletts und des Junior Balletts Premiere: 24. September 2011

Choreografische Uraufführung

Don Juan Ballett von Heinz Spoerli Musik von Christoph Willibald Gluck Musikalische Leitung Theodor Guschlbauer Choreografie Heinz Spoerli Bühnenbild Florian Etti Kostüme Jordi Roig Lichtgestaltung Martin Gebhardt Vahe Martirosyan, Daniel Mulligan, Filipe Portugal, Seh Yun Kim, Galina Mihaylova, Sarah-Jane Brodbeck, Oleksandr Kirichenko, Sergiy Kirichenko, Juliette Brunner Ensemble des Zürcher Balletts und des Junior Balletts

Till Eulenspiegel Ballett von Heinz Spoerli/Musik von Richard Strauss Choreografie Heinz Spoerli Bühne und Kostüme Florian Etti Lichtgestaltung Martin Gebhardt Arman Grigoryan, Filipe Portugal, Galina Mihaylova, Giulia Tonelli, Sarah-Jane Brodbeck, Oleksandr Kirichenko Ensemble des Zürcher Balletts und des Junior Balletts Premiere: 24. März 2011

Internationales Opernstudio Zürich Studiobühne In deutscher Sprache

Ein Sommernachtstraum Oper von Benjamin Britten Musikalische Leitung Thomas Barthel Inszenierung Gudrun Hartmann Ausstattung Jenny Wolf Lichtgestaltung Elfried Roller Jan Monowid, Viktorija Bakan, Aaron Arens, Thomas Forde, Rita Lynne, Patrick Vogel, Joa Helgesson, Bettina Schneebeli, Elisabeth Meyer, Jonathan Sells, David Steffens, Jan Rusko, Evgeny Sevastyanov, Ilker Arcayürek, George Humphreys, Sarah-Luise Traubel, Ivana Rusko, Mariana Carnovali, Rita Lynne Premiere: 31. März 2011 Freilicht-Produktion im Zentralhof

Centralissimo Musikalische Leitung Thomas Barthel Regie Gudrun Hartmann Kostüme Ruth Schoelzel Viktorija Bakan, Sarah Traubel, Ivana Rusko, Bettina Schneebeli, Armando Piña, Jan Rusko, Patrick Vogel, Simon Wallfisch, Mario Marchisella, James Coker, Peter Arens Premiere: 15. Juni 2011

Grid Ballett von Heinz Spoerli Musik von Dmitri Schostakowitsch Musikalische Leitung Theodor Guschlbauer Choreografie Heinz Spoerli Bühnenbild und Kostüme Keso Dekker Lichtgestaltung Martin Gebhardt Viktorina Kapitonova, Stanislav Jermakov, Galina Mihaylova, Juliette Brunner, Vittoria Valerio, Olaf Kollmannsperger, Artur Babajanyan, Sergiy Kirichenko Alexey Botvinov (Klavier) Ensemble des Zürcher Balletts und des Junior Balletts Jahresbericht

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3 Personelles In der Spielzeit 2011/ 12 umfasste der Stellenplan für das ständig beschäftigte Personal 606.15 Positionen (100 Prozentstellen) Künstlerische Direktion Solo Orchester * Chor ** Ballett *** Technik Kaufm. Direktion/Administration Internationales Opernstudio Total *

24.70 71.30 114.40 62.00 48.00 246.95 33.80 5.00 606.15

davon 106.25 Musiker/-innen-Positionen

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davon 60 Chormitglieder

***

davon 39 Tänzer/-innen

Hinzu kommen mit Stückverträgen engagierte Gastdirigenten, Gastsolisten, Regisseure, Gastchoreografen, Bühnen- und Kostümbildner und Assistenten, fallweise verpflichtete Chor- und Orchesterzuzüger, Aushilfen und freie Mitarbeiter/-innen.

Pensionierungen 2011/12 Jürgen Hoffmann Leiter Beleuchtung, nach 41 Jahren Peter Stern Chor, Bass I, nach 38 Jahren Fredy Graf Bühnenmeister, nach 36 Jahren Ryszard Klockiewicz Orchester, 1. Violine, nach 36 Jahren Akiko Kanamaru Orchester, Violoncello, nach 34 Jahren Grischa Asagaroff Künstlerischer Betriebsdirektor, nach 28 Jahren Gudrun Hartmann Leiterin Internationales Opernstudio, nach 28 Jahren Alfred Muff Solo, nach 26 Jahren Margaret Chalker Solo, nach 25 Jahren Hansruedi Schmidhauser Maskenbildnerei, nach 25 Jahren Susann Zahler Inspizientin, nach 25 Jahren Ann Beckman Studienleiterin, nach 21 Jahren Fridolin Flury Theatermaler, nach 21 Jahren Alexander Pereira Intendant, nach 21 Jahren Heinz Spoerli Ballettdirektor, nach 16 Jahren Nina Mercoli Ankleidedienst, nach 16 Jahren Dora Rissi Personal Zuschauerraum, nach 15 Jahren Christian Lucien Muller Stellv. Leiter Billettkasse, nach 13 Jahren Elisabeth Egger Billettkasse, nach 11 Jahren

Mitarbeiterjubiläen Folgende Mitglieder des Hauses konnten in der Spielzeit 2011/12 ein Jubiläum feiern:

In Memoriam Thomas Sartori Bühnentechnik (1968 – 2004) Verstorben am 2. Januar 2012 im 71. Lebensjahr Alfred von Hospenthal-Pöhlmann Bühnentechnik / Schnürmeister (1962 – 1999) Verstorben am 28. Januar 2012 im 77. Lebensjahr Miroslav Pechan Beleuchtung (1979 – 1997) Verstorben am 2. Februar 2012 im 78. Lebensjahr Stefan Fejes Chorsänger (1962 – 1988) Verstorben am 28. Mai 2012 im 90. Lebensjahr Jan Stupecky Beleuchtung / Oberbeleuchter (1971 – 1996) Verstorben am 12. Juli 2012 im 80. Lebensjahr Leonore Saladin-Wyss Zuschauerraum (2007 – 2012) Verstorben am 8. Oktober 2012 im 65. Lebensjahr Rita Flury Ankleidedienst (1981 – 2001) Verstorben am 9. Oktober 2012 im 81. Lebensjahr Wir werden den Verstorbenen ein ehrendes Andenken bewahren.

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Jahresbericht

40 Jahre Jürgen Hoffmann Leiter Beleuchtung

35 Jahre Thomas Grabowski Solo-Korrepetitor Fredy Graf Bühnenmeister

30 Jahre Glen Borling Orchester, Horn (Solo) Michael Guntern Orchester, Schlagzeug Sheldon Pine Chor, Bass II Carla Raselli Damenschneiderei

25 Jahre Christine Beck Finanz- und Rechnungswesen Renata Blum Assistentin der IOS-Leitung Andrea Bossow Orchester, 2. Violine Catharina Caveng Theatermalerei, Prospektnäherin Margaret Chalker Solo


Franziska Eichenberger Orchester, 1. Violine Luzius Gartmann Orchester, Violoncello Martina Goldmann Orchester, 2. Violine Maria Goldschmidt Orchester, Flöte (Solo) Rado Hanak Chor, Bass II Peter Hänggli Bühnentechnik, Teamleiter Stefan Lack Co-Stellv. Leiter Hausverwaltung Heinrich Mätzener Orchester, Klarinette Fredy Meier Bühnentechnik / Einkauf Verbrauchsmaterial, Sicherheitsausrüstung Christof Mohr Orchester, Violoncello Florian Mohr Orchester, Viola Alfred Muff Solo Daniel Pezzotti Orchester, Violoncello Irene Pickert Ankleidedienst Horst Reber Transport Dominique Schiess Orchester, 1. Violine Hansruedi Schmidhauser Maskenbildnerei Robert Weidmann Bühnentechnik, Maschinenmeister Obermaschinerie Susann Zahler Inspizientin Martina Zimmermann Orchester, Viola

Marko Grgic Transport Chris Jensen Ballettmeister Gabriela Kamp Personal Zuschauerraum Roland Kundert Requisite Marc Linke Bühnenmeister Hugo Marty Metallwerkstatt Nina Mercoli Ankleidedienst Dragoslava Mrdak Hausverwaltung, Reinigung François Petit Ballettmeister Thomas Pütz Chor, Tenor II Verica Raicevic Hausverwaltung, Reinigung Dora Rissi Personal Zuschauerraum Rolf Schwengeler Requisite Heinz Spoerli Ballettdirektor Fabian Stauffacher Bühnentechnik / Maschinenmeister Obermaschinerie Valérie Szlávik Orchester, Viola (Solo) Stoyanka Tchakova Ankleidedienst Manfred Tellenbach Bühnentechnik Noel Vazquez Chor, Tenor I Habiba Wallimann Hausverwaltung, Reinigung Daniel Weber Bühnentechnik

20 Jahre

10 Jahre Daniel Bachmann Bühnentechnik, Teamleiter Philipp Baldinger Bühnentechnik Diane Bhutia Maskenbildnerei Bogusław Bidzinski Solo Sylwia Feherpataky Chor, Sopran I Martin Gebhardt Leiter Beleuchtung Daniel Gisin Hauptkasse Ruth Hofstetter Co-Leiterin Zuschauerraum Regula Klingler Ankleidedienst Thomas Knobel Bühnentechnik Hans Kofel Schreinerei Rahel Krüger Ankleidedienst Anahit Kurtikyan Orchester, 2. Violine (Solo) Dora Locher Wiederaufnahmen / Repertoireschneiderei Philipp Mahrenholz Orchester, Oboe (Solo) Sibylle Matzinger-Franzke Orchester, 2. Violine Reinhard Mayr Solo Toyoko Nakajima Chor, Alt II Toni Ott Tontechnik Jasmina Radojkovic Wäscherei Jochen Rieder Maestro suggeritore Luz del Carmen Rodriguéz Wäscherei Roland Ryser Hausverwaltung Franc Semenic Bühnentechnik Martin Senn Beleuchtung Dominik Waldmeier Probebühnen

Marius Ammann Beleuchtung Katharina Badertscher Damenschneiderei Sonja Baumgartner Wiederaufnahmen / Repertoireschneiderei Ann Beckman Studienleiterin Albert Benz Orchester, Trompete Roman Furrer Probebühnen Bernhard Heinrichs Orchester, Oboe (Solo) Stefan Henggi Bühnentechnik, Teamleiter Claudius Herrmann Orchester, Violoncello (Solo) Christa Hinterkircher Teamleiterin Kostümbearbeitung Rolf Hinterkircher Schreinerei Katharina Hirt Theatermalerei, Prospektnäherin Paul Muff Orchester, Trompete Liliana Nikiteanu Solo Grujica Paunovic Chor, Tenor II Marco Ryser Probebühnen Heinrich Schellenberg Bühnentechnik, Vorhangzieher Roman Schlegel Bühnentechnik, Maschinenmeister Untermaschinerie Andrea Siri Orchester, Horn Oliver Widmer Solo Doris Zeller Maskenbildnerei Martin Zysset Solo

15 Jahre Frédéric Chollet Bühnentechnik Eva Dreja Ankleidedienst Kay-Britta Giger-Spillmann Damenschneiderei

Jahresbericht

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4 Verwaltungsrat und Geschäftsleitung Der Verwaltungsrat hat die Oberleitung der Geschäftsführung inne. Er besteht aus elf Mitgliedern. Davon werden fünf Mitglieder von der Generalversammlung der Opernhaus Zürich AG gewählt und sechs vom Regierungsrat des Kantons Zürich abgeordnet. Eines der Mitglieder – der Beauftragte – ist vom Regierungsrat beauftragt, die Ausführung und Einhaltung des Grundlagenvertrags und der Leistungsvereinbarung mit dem Kanton Zürich zu überwachen. Der Intendant, der Kaufmännische Direktor und drei Personalvertreter nehmen in der Regel beratend an den Sitzungen des Verwaltungsrates teil. Zwei ständige Ausschüsse nehmen verschiedene Aufgaben wahr, welche ihnen der Verwaltungsrat im Geschäfts- und Organisationsreglement zuweist. Der Verwaltungsratsausschuss – bestehend aus dem Präsidenten, dem Vizepräsidenten und dem Beauftragten – bereitet die Verwaltungsratssitzungen vor und entscheidet in ein paar wenigen, genau definierten Bereichen der Geschäftsführung. Das Audit Committee, welches sich aus mindestens drei nicht exekutiven Mitgliedern des Verwaltungsrats zusammensetzt, wobei der Beauftragte des Regierungsrats automatisch Mitglied ist, beurteilt die externe Revision und das interne Kontrollsystem, prüft die Jahres- und Zwischenabschlüsse sowie das Budget und benachrichtigt den Verwaltungsrat über seine Feststellungen. Die Geschäftsleitung ist das geschäftsführende Organ der Gesellschaft. Ihr gehören der Intendant und der kaufmännische Direktor an, wobei die Gesamtverantwortung beim Intendanten liegt. Im Verlaufe des Berichtsjahres tagte der Verwaltungsrat sechs Mal. Der Verwaltungsratsausschuss und das Audit Committee kamen zu je drei Sitzungen zusammen. Die 177. Generalversammlung fand am 30. Januar 2012 statt. Behandlung von Jahresrechnung und Budget Die Hauptgeschäfte der Sitzungen des Verwaltungsrates und der beiden Ausschüsse bildeten wie jedes Jahr die Behandlung des provisorischen und anschliessend des definitiven Rechnungsabschlusses 2010/11, der Zwischenabschlüsse und Hochrechnungen 2011/12, des Budgets 2012/13, des provisorischen Budgets 2013/14 sowie des Leistungs- und Finanzplans für die Jahre 2013 bis 2016. Anlässlich der Budgetberatung wurden unter anderem der Spielplan und die Eintrittspreise für die Spielzeit 2012/13 entsprechend dem Antrag der Geschäftsleitung gutgeheissen. Neues Opernhausgesetz Per 1. Januar 2012 trat das Opernhausgesetz in Kraft. Gemäss diesem wird das Verhältnis zwischen dem Kanton Zürich und dem Opernhaus Zürich neu in einem Grundlagenvertrag und in einer Leistungsvereinbarung geregelt. Die Leistungsvereinbarung ist jährlich anpassbar. Dabei ist die betriebliche Kontinuität des Opernhauses Zürich sicherzustellen.

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Jahresbericht

Internes Kontrollsystem Verwaltungsrat und Geschäftsleitung haben die Geschäftsrisiken für das Opernhaus Zürich sowie Massnahmen zur Verhinderung des Eintritts der Risiken eingehend diskutiert und in verschiedenen Punkten Anpassungen vorgenommen. Kapitalerhöhung 2012 Anlässlich der Generalversammlung vom 30. Januar 2012 haben die Aktionäre den Antrag des Verwaltungsrats auf Durchführung einer ordentlichen Kapitalerhöhung einstimmig gutgeheissen. In der Folge wurde die Kapitalerhöhung durchgeführt und am 20. April 2012 in das Handelsregister des Kantons Zürich eingetragen. Im Rahmen der Kapitalerhöhung zeichneten 689 Aktionärinnen und Aktionäre 2478 Aktien. Das Aktienkapital der Opernhaus Zürich AG erhöhte sich dadurch auf CHF 8’808’000.-. Die dem Opernhaus Zürich zufliessenden Mittel dienen in erster Linie der Finanzierung der Ausbaukosten für die neuen Probebühnen «Escher Terrassen 2» sowie darüber hinaus der Stärkung der Kapitalbasis. Neue Probebühnen Zurzeit entsteht der Rohbau der neuen Probebühnen «Escher Terrassen 2». Nach der Fertigstellung des Rohbaus wird der Innenausbau folgen. Die Inbetriebnahme der neuen Probebühnen ist für Frühjahr 2014 vorgesehen. Parkhaus «Opéra» / Neugestaltung Sechseläutenplatz Im Mai 2012 wurde das Parkhaus «Opéra» (Bauherrschaft: Parkhaus Opéra AG) wie geplant eröffnet. Die Neugestaltung des Sechseläutenplatzes verzögert sich, nachdem das Referendum dagegen ergriffen wurde. Anlässlich der Abstimmung vom 23. September 2012 hat die Bevölkerung der Stadt Zürich nun der Neugestaltung des Sechseläutenplatzes mit grosser Mehrheit zugestimmt. Die Arbeiten für die Neugestaltung des Platzes können daher aufgenommen werden. Die Einweihung des fertig gestellten Platzes ist für Ende 2013 geplant. Verbindungsgang zwischen dem Parkhaus «Opéra» und dem Opernhaus Zwischen dem Parkhaus «Opéra» und dem Opernhaus entsteht ein Verbindungsgang, der es den Besucherinnen und Besuchern des Opernhauses, des Bernhard-Theaters und den Gästen des Restaurants Belcanto erlaubt, ihren Zielort direkt vom Parkhaus aus zu erreichen. Die Baubewilligung für das Projekt wurde im April 2012 erteilt, die Arbeiten wurden im Juli 2012 aufgenommen. Die Einweihung des Verbindungsganges ist für September 2013 geplant. Der Regierungsrat des Kantons Zürich unterstützt den Bau des Verbindungsgangs mit einem Beitrag von CHF 3 Mio. Bernhard-Theater Seit der Spielzeit 2004/05 vermietet das Opernhaus das Bernhard-Theater fallweise an verschiedene Veranstalter und benützt zwischendurch die Räume auch für eigene Zwecke. In der


Spielzeit 2011/12 wurde das Bernhard-Theater für insgesamt 192 Vorstellungen und 21 Veranstaltungen vermietet. Mitgliedschaften Das Opernhaus Zürich ist Mitglied in verschiedenen Berufsverbänden. Vertreten durch die Geschäftsleitung gehört es der deutschsprachigen Opernkonferenz sowie den Vorständen des Schweizerischen Bühnenverbandes (SBV) und des Verbandes Schweizerischer Berufsorchester (VESBO) an. Zudem hat der Kaufmännische Direktor Einsitz im Vorstand des Zürcher Theatervereins. Verwaltungsrat Max Baumgartner ist ausserdem Mitglied des Stiftungsrats der Zürcher Festspielstiftung.

Verabschiedung von Alexander Pereira Mit dem Ende der Spielzeit 2011/12 endete die 21jährige Intendanz von Alexander Pereira. Alexander Pereira war seit 1991 Intendant des Opernhauses Zürich. Unter seiner Leitung avancierte das Opernhaus Zürich zu einem der führenden Theater weltweit. Der Verwaltungsrat verabschiedete Alexander Pereira und würdigte seine ausserordentliche Leistung am 7. Juli 2012 anlässlich einer Vorstellung von «Die Entführung aus dem Serail».

Verabschiedung Heinz Spoerli Die Spielzeit 2011/12 war die letzte von Ballettdirektor Heinz Spoerli. Heinz Spoerli lenkte seit 1996 die Geschicke des Zürcher Balletts. In dieser Zeit beglückte er die Zuschauer mit zahlreichen eigenen Choreografien und etablierte die Marke «Zürcher Ballett» international. Seine Verabschiedung und die Verdankung seiner Verdienste erfolgten im Rahmen einer Ballett-Gala am 15. Juni 2012.

21


5 Rechnung Die Jahresrechnung 2011/12 weist bei einem Ertrag von CHF 134’053’152 (Vorjahr CHF 134’406’826) und einem Aufwand von CHF 134’001’743 (Vorjahr CHF 134’195’151) einen Gewinn von CHF 51’409 (Vorjahr CHF 211’674) aus.

– Drei anstelle von nur einer TV-Aufzeichnung, was die höheren Sachkosten von CHF 168’000 bei den Nebeneinnahmen begründet. – Geringere Abschreibungen (CHF 271’000).

Bei der Beurteilung dieses Ergebnisses gilt es zu beachten, dass:

Das ordentliche Unternehmensergebnis weist einen Verlust von CHF 1.797 Mio. (Vorjahr CHF 1.001 Mio.) aus. Aufgrund der Ergebnisse der betriebsfremden Aktivitäten sowie der Auflösung der im Vorjahr gebildeten Rücklagen für den Direktionswechsel von CHF 750’000 konnte ein Gewinn realisiert werden.

– Rückstellungen für nicht bezogene Überzeiten, Feiertagsund Ferienguthaben von CHF 312’000 aufgelöst wurden. – Die im Vorjahr gebildeten Rücklagen von CHF 750’000 für Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Direktionswechsel aufgelöst wurden. – Rückstellungen für zukünftig anfallende Dienstaltersgeschenke im Umfang von CHF 150’000 geäuffnet wurden (vgl. Revisionsbericht vom 31. Juli 2010). – Rückstellungen aus Gutscheinverkäufen im Betrage von CHF 177’000 (Vorjahr CHF 200’000) infolge Verfall der Gültigkeit (5 Jahre) aufgelöst werden konnten. Im Vergleich zum Vorjahr ist festzustellen, dass ein um CHF 152’000 höherer betrieblicher Ertrag erzielt wurde. Dieser Mehrertrag ist hauptsächlich auf höhere öffentliche Beiträge (CHF 1’581’000), höhere Sponsorenbeiträge (CHF 256’000), höheren Einnahmen aus auswärtigen Gastspielen (CHF 152’000) und aus Rückvergütungen aus Versicherungsleistungen (CHF 492’000) zurückzuführen. Geringere Erträge waren bei den Vorstellungseinnahmen im Bereich Oper / Ballett (CHF 1’459’000), den Einnahmen aus Drucksachen- und Inseratenverkauf (CHF 247’000), den Einnahmen aus Radio- und TV-Aufzeichnungen (CHF 457’000) und den diversen Nebeneinnahmen (CHF 251’000) aufgrund weniger Vermietungen von Ausstattungen zu verzeichnen. Diesen Mehreinnahmen stehen höhere Personalkosten von CHF 1’188’000 und höhere betriebliche Sachkosten von CHF 315’000 gegenüber, die insbesondere zurückzuführen sind auf: – höhere Sozialleistungen von CHF 1’738’000 vor allem infolge Umstellung der Pensionskasse vom Leistungs- auf das Beitragsprimat per 1. Januar 2012. – tiefere Aufwendungen im Technischen Bereich aufgrund der Auflösung von Überzeit- und Ferienguthaben (CHF 249’000) sowie spielplanbedingte Einsparungen im Künstlerischen Bereich (CHF 290’000). – Spielplanbedingte höhere Tantiemen an die Verlage (CHF 206’000) – Mehraufwendungen für den Unterhalt der Gebäude (CHF 193’000) und der Gebäudetechnik (CHF 112’000). – Einsparungen im Werbeaufwand von CHF 759’000 aufgrund des verstärkten Einsatzes von E-Mails. In 2010/11 waren zudem infolge einer Änderung der Verbuchungspraxis die Kosten des Aboprospektes für zwei Spielzeiten belastet, was die Vorjahresrechnung um zusätzliche CHF 250’000 belastet hatte.

22

Jahresbericht

Vom Gesamtaufwand der Spielzeit 2011/12 in der Höhe von CHF 134.0 Mio. entfallen rund CHF 104.2 Mio. oder 77.8% (Vorjahr 76.8%) auf den Personal- und rund CHF 29.8 Mio. oder 22.2% (Vorjahr 23.2%) auf den Sachbereich. Der Anteil an öffentlichen Beiträgen am Gesamtaufwand erhöhte sich von 58.3% im Vorjahr auf 59.6%. Der Eigenwirtschaftlichkeitsgrad (eigene Einnahmen in Prozenten des Gesamtaufwands) beträgt 40.5% (Vorjahr 41.8%) bzw. 37.5% unter Ausklammerung der Erträge und Aufwendungen der Gastronomie. Die eingegangenen Beiträge von Sponsoren und Gönnern betragen CHF 9.3 Mio. (Vorjahr CHF 9.1 Mio.). Sie betrugen im Berichtsjahr 20.1% des betriebseigenen Ertrages. Der Cashflow aus Geschäftstätigkeit beträgt CHF 4.0 Mio. (CHF 14.9 Mio.). Dem gegenüber wurden Investitionen von CHF 7.1 Mio. (CHF 6.1 Mio.) getätigt. Der Cashflow aus Geschäftstätigkeit deckte die Investitionen zu 56.3% (Vorjahr 246.2%). Aufgrund der Kapitalerhöhung resultierte ein positiver Cash Flow von CHF 1.6 Mio. Der Eigenfinanzierungsgrad (Eigenkapital im Verhältnis zum Gesamtkapital) von 25.9% hat im Vergleich zum Vorjahr um 9.2% zugenommen. Die Besucherfrequenzen haben sich gegenüber dem Vorjahr in der Sparte Oper / Operette um 2.6% von 78.5% auf 75.9% reduziert und in der Sparte Ballett um 1.4% von 76.5% auf 77.9% erhöht. Die Vorstellungseinnahmen im Grossen Haus reduzierten sich gegenüber dem Vorjahr um CHF 1’459’420, wobei 8 Vorstellungen weniger stattgefunden haben. Hervorragende Auslastungen erzielten «Don Giovanni» (95.2%), «Otello ossia Il moro di Venezia» (93.4%) und «Don Carlo» (90.8%). In der Sparte Ballett erzielten «Der Nussknacker» (90.4%) und «Ein Sommernachtstraum» (86.8%) Spitzenwerte. Die Philharmonischen Konzerte, welche traditionell in der Tonhalle stattfinden, erzielten dieses Jahr eine Auslastung von 65.1% (Vorjahr 65.6%). In der Sparte Liederabende erhöhte sich die Besucherfrequenz auf beachtliche 61.1% (Vorjahr 46.1%). Die Frequenzen in den kleinen Sparten sind stark abhängig von den einzelnen Aufführungen und variieren teilweise stark.


Eigenwirtschaftlichkeit 50.0 45.0 40.0 35.0

38,8

37,5

37,7

10/11

44.7

43.0 07/08

09/10

44.2

06/07

41,2

43.8

05/06

44.4

43.6

02/03

03/04

04/05

46.6

45.5

46.5 99/00

01/02

45.4 98/99

00/01

44.2

20.0

41.4

25.0

97/98

30.0

40.0

Die auswärtigen Gastspiele werden als Grenzkostenrechnung dargestellt. Den Einnahmen von CHF 1.1 Mio. (Vorjahr CHF 1.0 Mio.) stehen direkte Kosten von CHF 1.2 Mio. (Vorjahr CHF 1.1 Mio.) gegenüber. Das Ballett trat in Istanbul mit zwei und in Friedrichshafen mit einer Vorstellung auf. Zusätzlich konnte sich das Zürcher Ballett noch dem Publikum in Tel Aviv, Cello (Spanien), Neuss / Bonn und an der Spoerli Gala in Baden mit insgesamt 12 Vorstellungen präsentieren. Im Palast der Künste in Budapest wurde «Die Schöpfung» von Josef Haydn aufgeführt. Dem Publikum in Winterthur wurde die Oper «La Scala di Seta» präsentiert.

15.0 10.0 5.0

Die Abschreibungspraxis auf Ausstattungen wurde unverändert beibehalten. In der Spielzeit 2011/12 wurden inklusive Winterthur 16 Ausstattungen (Vorjahr 17) neu produziert.

11/12

08/09

96/97

95/96

0.0

In der Spielzeit 2011/12 konnten die Opern «Le Comte Ory», «Otello ossia Il moro di Venezia» und das Ballett «Wäre heute morgen und gestern jetzt» audiovisuell aufgezeichnet werden. Somit wurden insgesamt bereits 69 Produktionen des Opernhauses aufgenommen und die Aufnahmen durch die Ausstrahlung über Fernsehen und den Vertrieb von DVDs verwertet.

Aufwand und Ertrag nach Bereichen 100%

80%

Übriger Aufwand 22.2%

Übrige Einnahmen 40.4%

Personalaufwand 77.8%

Öffentliche Beiträge 59.6%

Aufwand

Ertrag

60%

40%

20%

0%

-20%

Entwicklung des betriebseigenen Ertrages 60’000’000

55’000’000

48’014’277 10/11

46’486’621

47’440’095 09/10

51’340’906

52’973’791

55’075’628

53’066’942

50’572’913

49’614’017

51’877’653

45’000’000

52’790’200

50’000’000

Jahresbericht

11/12

08/09

07/08

06/07

05/06

04/05

03/04

02/03

40’000’000 01/02

Vom Bilanzgewinn von CHF 54’449.30 sollen CHF 50’000 den freien Reserven zugewiesen und CHF 4’449.30 auf die neue Rechnung vorgetragen werden.

23


6 Besucherstatistik 2011/12

Anzahl Veranstaltungen

Zahlende Besucher Total

Zahlende Besucher pro Vorstellung

Frequenz Berichtsjahr in %

Frequenz Vorjahr in %

187 57 14 258 266

159’389 49’557 12’490 221’436 234’309

852 869 892 858 881

75.9 77.9 92.8 77.2 78.7

78.5 76.5 87.9 78.7

1 6 5 270 275

580 4’192 3‘871 230’079 239’553

580 699 774 852 871

51.3 61.1 71.1 76.7 77.8

52.3 46.1 86.6 77.8

31 19 9

2’139 993 8’040

69 52 893

67.4 55.6 65.1

52.9 61.1 65.6

329 333

241’251 247’246

733 742

74.3 74.2

74.2

Grosses Haus Oper/Operette Ballett Kinderoper/-ballett Total Oper/Ballett Vorjahr Konzerte Liederabende Übrige Veranstaltungen Total Grosses Haus Vorjahr Andere Aufführungsorte Studiobühne Foyer 1. Rang Tonhalle Zürich Gesamttotal Vorjahr

In der vorstehenden Statistik sind die auswärtigen Vorstellungen nicht berücksichtigt, so eine Vorführung von «Die Schöpfung» von Joseph Haydn im Palast der Künste in Budapest, 2 Vorstellungen des Internationalen Opernstudios «Il Barbiere di Siviglia» in Deutschland, 7 Freilichtaufführungen des Internationalen Opernstudios (IOS) im Zürcher Zentralhof mit der Produktion «Centralissimo», eine Liedmatinée des IOS im Richard Wagner-Museum in Tribschen sowie die Auftritte des Zürcher Balletts in Tel Aviv, Cello (Spanien), Friedrichshafen, Neuss / Bonn, Baden und Istanbul (insgesamt 12 Vorstellungen). Die 175 öffentlichen und geschlossenen Werkeinführungen vor den jeweiligen Opern- und Ballettvorstellungen im Foyer I. Rang, auf der Studiobühne, im Zuschauerraum, im Bernhard-Theater und im Theater Winterthur wurden mehrheitlich von Dietbert Reich abgehalten sowie zusätzlich von Jan Krobot und Beate Breidenbach. Ausserdem leitete Dietbert Reich u. a einen Kurs (mit Probenbesuch) über «Palestrina» an der Volkshochschule Wettingen und ein Einführungsseminar «Fürst Igor» (mit Proben-

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Jahresbericht

besuch) für den Zürcher Theaterclub. Hinzu kamen vier Führungen durch die Werkstätten und das Grosse Haus. Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit wurden 20 Probenbesuche von Opern- und Ballettproduktionen organisiert, unter anderem für die Freunde der Zürcher Oper, die Freunde des Zürcher Balletts, die Schulleiterkonferenz Allgemeine Berufsschule Zürich, die Volkshochschulen Zürich und Lenzburg, das Amt für Berufsbildung, Fachstelle Musik, den Zürcher Jugend- und Theater-Club, die Schweizerische Frauenfachschule Modeco Zürich sowie für allgemeine Schulen der Stadt und des Kantons Zürich. Insgesamt nahmen daran 796 Personen, davon 255 Kinder und Jugendliche, teil. Die regelmässig während der ganzen Saison veranstalteten 320 Haus- und 63 Werkstattführungen «Blick hinter die Kulissen» fanden das Interesse von 9’453 Personen, davon 3’824 Schülerinnen und Schüler bzw. Studentinnen und Studenten.


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7 Dank Ein grosser Dank geht an die Behörden des Kantons Zürich für die grosszügige finanzielle Unterstützung und das dem Opernhaus stets entgegengebrachte Wohlwollen und Interesse. Besonders danken wir dem Regierungsrat für die Gewährung des Investitionsbeitrages für die Wert erhaltenden Unterhaltsarbeiten. Im Weiteren danken wir den Mitglieder-Kantonen der Interkantonalen Kulturlastenvereinbarung (ILV) Luzern, Uri, Schwyz, Zug, Aargau sowie den Kantonen Nidwalden und Obwalden für ihre Beiträge an das Opernhaus und die anderen Kulturinstitute von Zürich. Unser Dank richtet sich weiter an die Geschäftsleitung und an sämtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Opernhauses für ihren unermüdlichen, grossen Einsatz in ihrer künstlerischen, technischen und administrativen Arbeit. Den Damen und Herren des Zusatzchors sowie des Statistenvereins danken wir für ihr Engagement und die hohe Qualität ihrer Leistungen. Wir bedanken uns sehr herzlich bei den zahlreichen Gönnern und Sponsoren (vgl. Übersicht auf der folgenden Seite), die mit ihrem finanziellen Engagement die Voraussetzungen zur Verwirklichung besonderer künstlerischer Projekte schufen. Ein spezieller Dank gilt dem Vorstand und den Mitgliedern der dem Opernhaus nahe stehenden Fördervereinigungen und Stiftungen für ihre ideelle und finanzielle Unterstützung. Wir danken ihnen für die grosszügigen Beiträge an diverse Neuinszenierungen und an den Betrieb des Internationalen Opernstudios, der Orchesterakademie und des Junior Balletts; für ihre Unterstützung insbesondere im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit und der Förderung der Kontaktpflege innerhalb des Ballettensembles; für die Beiträge an verschiedene Gastspiele im Ausland und für die Ausrichtung von Stipendien an junge Bühnenbild-Assistenten. Der Stiftung «Pro Helvetia» danken wir für die Unterstützung unserer Auslandgastspiele. Ganz besonders danken wir ausserdem unseren Aktionärinnen und Aktionären für die Unterstützung des Opernhauses Zürich. Mit ihrer Mitwirkung an der Kapitalerhöhung 2012 ermöglichen sie die Finanzierung der Ausbaukosten für die neuen Probebühnen «Escher Wyss 2» und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Modernisierung und Professionalisierung der Probebedingungen am Opernhaus Zürich. Unser abschliessender Dank geht an das Publikum für seine Treue und das grosse Interesse, das es der Arbeit am Opernhaus entgegenbrachte, sowie an die Vertreterinnen und Vertreter der Medien für ihre kompetente Berichterstattung. Zürich, den 20. November 2012 Für den Verwaltungsrat: Der Präsident

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Dank

Josef Estermann


27


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Unsere Vorstellungen werden ermöglicht dank der Subvention des KANTONS ZÜRICH, den Beiträgen der Kantone Luzern, Uri, Schwyz, Zug, Aargau im Rahmen der interkantonalen Kulturlastenvereinbarung, den Kantonen Nidwalden und Obwalden sowie den folgenden Gönnern und Sponsoren:

Abegg Holding AG Thomas Abegg Accenture AG Allreal Generalunternehmung AG Ars Rhenia Stiftung Audi - AMAG Automobil- und Motoren AG Evelyn und Herbert Axelrod Bank Julius Bär Bank Sal. Oppenheim (Schweiz) AG Rolando Benedick Barry Callebaut AG Baugarten Stiftung Berenberg Bank (Schweiz) AG Dr. Marc Blessing Harro und Margot Bodmer René und Susanne Braginsky Stiftung Bonko Chan Chopard & Cie S.A. Erwin Conradi Credit Suisse AG Deutsche Asset Management Schweiz AG Deutsche Bank (Schweiz) AG Traudl Engelhorn Finman AG Florindon Foundation Fondation Les Mûrons Fondation Edouard et Maurice Sandoz Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) AG Freunde der Zürcher Oper Freunde des Zürcher Balletts Elektro Compagnoni AG Emil Frey AG GAM (Schweiz) AG Gassmann Zürich Fritz Gerber Stiftung Ernst Göhner Stiftung Walter Haefner Stiftung Hauseigentümerverband Zürich Hilti Foundation Horego AG Noriyoshi Horiuchi

Hotel Ambassador Hotel Baur au Lac Rumen Hranov Egon-und-Ingrid-Hug-Stiftung IBM Schweiz Guido E. Imholz Hans Imholz Stiftung InCentive Asset Management AG International Music and Art Foundation Jacobs AG Klaus-Jacobs-Freundeskreis Jaisli-Xamax AG JT International SA KIBAG Walter B. Kielholz Stiftung KPMG AG Kühne Stiftung Kühne & Nagel Management AG Lindt & Sprüngli (Schweiz) AG Margarita Louis-Dreyfus Marsano Blumen AG Marion Mathys Stiftung NZZ Privatbank IHAG Zürich Marc Rich Foundation Ringier AG Ellen und Michael Ringier Georg und Bertha Schwyzer-Winiker-Stiftung Swiss Life Swiss Re Confiserie Teuscher UBS AG Familien-Vontobel-Stiftung Armin Weltner Stiftung Anette Winkler Ulrike und Dr. Joachim Winkler Zürcher Festspielstiftung Zürcher Jugend Theater Club Zürcher Kantonalbank Zürcher Theaterverein Zürich Versicherungs-Gesellschaft AG Zuger Kulturstiftung Landis & Gyr

Liste der Sponsoren

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Jahresrechnung 1 Bilanz

1.1. Aktiven

31.7.2012

31.7.2011

in 1’000 CHF

in 1’000 CHF

198

234

Umlaufvermögen Kasse Postcheck Banken Wertschriften Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Übrige kurzfristige Forderungen Lager Aktive Rechnungsabgrenzung

726

712

17’650

16’027

3

1

1'709

2'397

287

871

99

127

3'235

3'973

23'908

24'343

19'646

20'372

– Inneneinrichtungen

449

545

– Maschinen und Werkzeuge

264

237

Anlagevermögen Liegenschaften Betriebsmobiliar:

– Fahrzeuge

592

678

– Büromobiliar und -maschinen

149

244

– EDV

464

572

– Bühnenmobiliar

387

393

– Ton

234

172

– Beleuchtungsmobiliar

973

895

– Garderobenfundus

2'508

2’405

– Dekorationen

3'603

3'706

– Requisiten

0

1

– Theaterbibliothek

0

1

– Instrumente

177

268

– Mobiliar Restaurant

606

559

– Bernhard Theater

Die in Bilanz und Erfolgsrechnung aufgeführten Beträge sind gerundet. Das Total kann deshalb von der Summe der einzelnen Werte abweichen.

30

Jahresrechnung

1

16

30'054

31’062

53'962

55’405


1.2. Passiven

31.7.2012

31.7.2011

in 1’000 CHF

in 1’000 CHF

Kreditoren

4'394

6'114

Übrige Kreditoren

2'850

2'091

0

3'300

12'660

13'729

19'903

25'235

– Ida Umdasch Fonds

64

63

– Marc Belfort Fonds

131

131

– Diverse Fonds

357

415

12'335

12'505

7'200

7'823

20'087

20'937

Aktienkapital

8'808

6’578

Gesetzliche Reserven

4'909

2'452

200

0

3

-9

Kurzfristiges Fremdkapital

Vorauszahlung KT ZH Passive Rechnungsabgrenzung

Langfristiges Fremdkapital Fonds

Hypotheken Rückstellungen

Eigenkapital

Freie Reserven Bilanzgewinn – Verlust-/Gewinnvortrag – Jahresgewinn/-verlust

51

212

13'972

9'233

53'962

55'405

Jahresrechnung

31


2 Erfolgsrechnung

2011/2012

2010/2011

in 1’000 CHF

in 1’000 CHF

29'466

30'925

Vorstellungseinnahmen – Reguläre Vorstellungen – Sonderveranstaltungen

816

746

– Auswärtige Gastspiele

868

716

– Internationales Opernstudio

124

107

– Gastspiele im Kantonsgebiet

263

261

– Diverses

Beiträge der öffentlichen Hand

80

110

31'617

32’865

79'843

78'262

Übriger Betriebsertrag – Sponsoren und Spenden

9'330

9'074

– Drucksachenverkauf/Insertionserlös

2'077

2'324

– Rückvergütungen aus Versicherungen

1'454

962

108

565

– TV-Aufzeichnungen – Verkauf aus Sachanlagen

177

152

1'779

2'030

14'925

15'107

126’386

126’234

– Technischer Bereich

26'352

26’601

– Künstlerischer Bereich

60'518

60'865

4'175

4'126

– Nebeneinnahmen

Betrieblicher Gesamtertrag Personalaufwand

– Kaufmännischer Bereich – Verschiedene Bereiche

18

80

10'982

9'244

– Auswärtige Gastspiele

765

588

– Sonderveranstaltungen

304

300

– Sozialleistungen

– Internationales Opernstudio

720

663

– Gastspiele im Kantonsgebiet

311

469

– Auftragswerk

32

Jahresrechnung

53

74

104'199

103’011


2011/2012

2010/2011

in 1’000 CHF

in 1’000 CHF

– Ausstattung

1'058

1'089

– Direkte Vorstellungssachkosten

3'099

2'825

– Verbrauch & Unterhalt

3'652

3'296

Sachaufwand

– Verwaltungskosten

1'493

1'475

– Mieten & Leasing

1'435

1'363

– Indirekte Vorstellungssachkosten

1'314

1'397

– Werbung

2'202

2'961

– Direkte Sachkosten für Nebeneinnahmen

783

615

– Sachkosten Internationales Opernstudio

552

592

– Debitorenverlust

-66

-13

15'522

15'600

Abschreibungen – Ausstattung

5'569

5'430

– übriges Anlagevermögen

2'496

2'905

8'064

8'335

-1'400

-712

Finanzertrag

121

194

Finanzaufwand

518

484

-1'797

-1'001

Betriebsfremder Ertrag

6'756

7'395

Betriebsfremder Aufwand

5'623

5'849

Ausserordentlicher Ertrag

791

583

Ausserordentlicher Aufwand

75

916

Jahresgewinn

51

212

Betriebsergebnis vor Zinsen

Ordentliches Unternehmensergebnis

Jahresrechnung

33


3 Anhang der Jahresrechnung 2011/2012

2010/2011

in 1’000 CHF

in 1’000 CHF

3.1 Nicht bilanzierte Leasingverbindlichkeiten – Wert per Bilanzstichtag Opernhaus 9

50

3.2 Brandversicherungswerte von Sachanlagen – Immobilien 179’415 – Mobiliar 60’000 239’415

179’415 60’000 239’415

3.3 Verbindlichkeiten gegenüber Personalvorsorgestiftungen – Stiftung Pensionskasse des Opernhauses Zürich (OHZ) 974 519 – Hypothekarkredit gegenüber der Pensionskasse des Opernhauses Zürich 4’585 4’755 – Pensionskasse Gastronomie 13 13 5’572 5’287

3.4 Zur Sicherung eigener Verpflichtungen verpfändete Aktiven – Liegenschaft Kügeliloo bilanziert zu Buchwert 9’511 9’930 – Darauf lastende Grundrechte: Inhaberschuldbrief im 1. Rang vom 29.10.99 11’000 11’000 – Davon benutzt 7’750 7’750 – Liegenschaft Kreuzstrasse bilanziert zu Buchwert 5’253 5’377 – Darauf lastende Grundrechte: Inhaberschuldbrief im 1. Rang vom 03.10.06 5’500 5’500 – Davon benutzt 4’585 4’755 – Kreditlimite auf Kontokorrentkonto 1’500 1’500 – Davon benutzt 0 50 3.5 Ausweis Personalaufwand Bernhard Theater Der Personalaufwand Bernhard Theater im Betrag von CHF 386’100.00 (Vorjahr CHF 337’800.00) wird im betriebsfremden Aufwand gezeigt.

34

Jahresrechnung

3.6 Gastronomie Seit 1. August 2000 führt die Opernhaus Zürich AG den Restaurationsbetrieb selber. Die Gastronomie wird als Annexbetrieb der Opernhaus Zürich AG geführt. Der Gesamtaufwand und -ertrag werden unter dem betriebsfremden Aufwand und Ertrag ausgewiesen. Nachstehend die Darstellung der Erfolgsrechnung der Gastronomie: 2011/2012 2010/2011 in 1’000 CHF

in 1’000 CHF

5’895 2’584 1’696 585 118 913

6’147 2’554 1’827 723 126 917

Abschreibungen Betriebsergebnis 2

168 745

158 758

Passivzinsen Aktivzinsen Ausserordentlicher Aufwand Ausserordentlicher Ertrag Jahresgewinn

1 - 36 0 7 787

1 - 24 0 7 789

Betrieblicher Gesamtertrag Personalaufwand Warenaufwand Übriger Betriebsaufwand Unterhalt, Reparaturen, Ersatz Betriebsergebnis 1

Das Opernhaus hat im Geschäftsjahr 2011/12 den zusätzlichen Personalaufwand für die Öffnungszeiten am Morgen sowie für den Montag nicht mehr übernommen (Vorjahr CHF 63’000). 3.7 Eventualverbindlichkeiten Die Gesellschaft unterhält mit der Schauspielhaus Zürich AG ein Data Center (einfache Gesellschaft) und haftet somit für die aus dieser Tätigkeit entstehenden Schulden gegenüber Dritten solidarisch. Im Geschäftsjahr 2010/11 wurde zusammen mit der Tonhalle Gesellschaft Zürich und der Schauspielhaus Zürich AG eine einfache Gesellschaft gegründet mit dem Zweck, einen gemeinsamen Veranstaltungskalender als Theater- und Konzertmagnet zu publizieren. Für die aus dieser Tätigkeit entstehender Schulden haften die drei Gesellschafter solidarisch. 3.8 Beitrag des Kantons an den Gebäudeunterhalt 2011 An den Gebäudeunterhalt der Opernhaus Liegenschaften hat der Kanton Zürich im Kalenderjahr 2011 einen Beitrag von CHF 3.0 Mio. (Vorjahr CHF 2.996 Mio.) geleistet. In Zusammenarbeit mit dem kantonalen Hochbauamt werden jährlich die notwendigen Projekte zum Unterhalt der Liegenschaft festgelegt und durchgeführt. Nach Abschluss der Unterhaltsarbeiten wird die


4 Antrag des Verwaltungsrates Abschlussabrechnung dem Regierungsrat unterbreitet. Eine allfällige Überschreitung der Kosten wird vom Opernhaus getragen und in der Erfolgsrechnung ausgewiesen. Der Beitrag des Kantons Zürich wird direkt mit den anfallenden Kosten verrechnet.

Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung:

3.9 Einmalbeitrag des Kantons an den Einkauf in die Pensionskasse Per 1. Januar 2012 wurde die Pensionskasse des Opernhauses vom Leistungs- auf das Beitragsprimat umgestellt, womit keine Einmalbeiträge (Vorjahr CHF 0.052 Mio.) für den Einkauf der Teuerungszulagen in die Pensionskasse mehr anfielen.

2. Verwendung des Bilanzgewinnes von a) Zuweisung an die freien Reserven b) Vortrag auf neue Rechnung

3.10 Kapitalerhöhung Die Generalversammlung vom 23. Januar 2012 beschloss auf Antrag des Verwaltungsrates das Aktienkapital um maximal CHF 3’288’600 auf maximal CHF 9’866’400 durch Herausgabe von maximal 2’478 vollständig zu liberierenden Namenaktien von je CHF 900 Nennwert zu erhöhen. Es wurden insgesamt 3’654 neue Namenaktien à CHF 900 gezeichnet, womit sich das Aktienkapital um CHF 2’230’200 auf CHF 8’808’000 erhöhte. Das mit der Kapitalerhöhung erzielt Agio wurde nach Abzug der Kosten der Kapitalerhöhung den gesetzlichen Reserven zugewiesen.

1. Genehmigung der Jahresrechnung 2011/2012 mit einem Gewinn von CHF 51’408.78 und einer Bilanzsumme von CHF 53’961’862.45. CHF 54’449.30 CHF 50’000.00 CHF 4'449.30

3. Da die allgemeine Reserve 50% des Aktienkapitals erreicht hat, wird auf eine weitere Zuweisung verzichtet. Zürich, 20. November 2012 Der Verwaltungsrat

3.11 Stille Reserven Im Berichtsjahr wurden Stille Reserven im Umfang von CHF 827’000 aufgelöst (Vorjahr CHF 0.00). 3.12 Risikobeurteilung Um die Übereinstimmung des Jahresabschlusses des Unternehmens mit den anzuwendenden Rechnungslegungsregeln und die Ordnungsmässigkeit der Unternehmensberichterstattung zu gewährleisten, haben wir interne Vorkehrungen getroffen. Diese beziehen sich auf zeitgemässe Buchhaltungssysteme und -abläufe ebenso wie auf die Erstellung des Jahresabschlusses. Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben wir keine Risiken identifiziert, die zu einer wesentlichen Korrektur der im Jahresabschluss dargestellten Vermögens-, Finanz und Ertragslage des Unternehmens führen könnten. Es bestehen keine weiteren nach Art. 663b OR ausweispflichtige Sachverhalte.

Antrag des Verwaltungsrates

35


5 Bericht der Revisionsstelle Als Revisionsstelle haben wir die auf den Seiten 30 bis 35 dargestellte Jahresrechnung der Opernhaus Zürich AG, bestehend aus Bilanz, Erfolgsrechnung und Anhang, für das am 31. Juli 2012 abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft. Verantwortung des Verwaltungsrates Der Verwaltungsrat ist für die Aufstellung der Jahresrechnung in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften und den Statuten verantwortlich. Diese Verantwortung beinhaltet die Ausgestaltung, Implementierung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems mit Bezug auf die Aufstellung einer Jahresrechnung, die frei von wesentlichen falschen Angaben als Folge von Verstössen oder Irrtümern ist. Darüber hinaus ist der Verwaltungsrat für die Auswahl und die Anwendung sachgemässer Rechnungslegungsmethoden sowie die Vornahme angemessener Schätzungen verantwortlich. Verantwortung der Revisionsstelle Unsere Verantwortung ist es, aufgrund unserer Prüfung ein Prüfungsurteil über die Jahresrechnung abzugeben. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit dem schweizerischen Gesetz und den Schweizer Prüfungsstandards vorgenommen. Nach diesen Standards haben wir die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass wir hinreichende Sicherheit gewinnen, ob die Jahresrechnung frei von wesentlichen falschen Angaben ist. Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen für die in der Jahresrechnung enthaltenen Wertansätze und sonstigen Angaben. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemässen Ermessen des Prüfers. Dies schliesst eine Beurteilung der Risiken wesentlicher falscher Angaben in der Jahresrechnung als Folge von Verstössen oder Irrtümern ein. Bei der Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt der Prüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung der Jahresrechnung von Bedeutung ist, um die den Umständen entsprechenden Prüfungshandlungen festzulegen, nicht aber um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems abzugeben. Die Prüfung umfasst zudem die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Rechnungslegungsmethoden, der Plausibilität der vorgenommenen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtdarstellung der Jahresrechnung. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise eine ausreichende und angemessene Grundlage für unser Prüfungsurteil bilden. Prüfungsurteil Nach unserer Beurteilung entspricht die Jahresrechnung für das am 31. Juli 2012 abgeschlossene Geschäftsjahr dem schweizerischen Gesetz und den Statuten.

36

Bericht der Revisionsstelle

Berichterstattung aufgrund weiterer gesetzlicher Vorschriften Wir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen an die Zulassung gemäss Revisionsaufsichtsgesetz (RAG) und die Unabhängigkeit (Art. 728 OR) erfüllen und keine mit unserer Unabhängigkeit nicht vereinbaren Sachverhalte vorliegen. In Übereinstimmung mit Art. 728 a Abs. 1 Ziff. 3 OR und dem Schweizer Prüfungsstandard 890 bestätigen wir, dass ein gemäss den Vorgaben des Verwaltungsrates ausgestaltetes internes Kontrollsystem für die Aufstellung der Jahresrechnung existiert. Ferner bestätigen wir, dass der Antrag über die Verwendung des Bilanzgewinnes dem schweizerischen Gesetz und den Statuten entspricht und empfehlen, die vorliegende Jahresrechnung zu genehmigen.

KPMG AG Michael Herzog Zugelassener Revisionsexperte Leitender Revisor Katja Schneider Zugelassene Revisionsexpertin

Zürich, 20. November 2012



Dornröschen Yen Han

Mathis der Maler Thomas Hampson

La scala di seta Ruben Drole, Davide Fersini

Die Nase Ensemble

Otello Thomas Hampson, Kinderchor

Die Stadt der Blinden Sandra Trattnigg, Valeriy Murga, Rebeca Olvera

Die Meistersinger von Nürnberg Peter Sonn, Peter Vogel, Cheyne Davidson, Matti Salminen, Michael Volle

Otello ossia il Moro di Venezia John Osborn, Cecilia Bartoli

Don Carlo Bettina Schneebeli, Anja Harteros, Matti Salminen, Massimo Cavalletti, Chor, IOS

Die Entführung aus dem Serail Javier Camarena, Michael Laurenz, Alfred Muff

Fürst Igor Martin Zysset, Valeriy Murga, Chor

Poliuto Fiorenza Cedolins

Palestrina Alfred Muff, Krešimir Stražanac

Till Eulenspiegel Arman Grigoryan

Dornröschen Viktorina Kapitonova

Duo aus 27’52’’ Giulia Tonelli, Olaf Kollmannsperger


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