Brahms / Schmidt: Philharmonisches Konzert

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FABIO LUISI AUGUSTIN HADELICH SPIELZEIT 2O2O/21


Neue ts Podca e Folg Zwischenspiel

Augustin Hadelich – Ein Geiger erobert die Welt In den USA ist Augustin Hadelich längst ein Star, in Europa wird er an immer mehr Orten für seine fantastische Technik und sein aussergewöhnlich klangschönes Spiel gefeiert. Im Gespräch mit Beate Breidenbach erzählt er davon, weshalb es ihn reizt, ein unge­wöhnlich vielseitiges Re­pertoire auf CD aufzunehmen, wie er anfing, Tango zu tanzen, und warum es ihm niemals langweilig wird, das Violinkonzert von Johannes Brahms zu spielen.

Unterstützt von


BRAHMS SCHMIDT Fabio Luisi, Dirigent Augustin Hadelich, Violine Philharmonia Zürich

LIVE-STREAMING AUS DEM OPERNHAUS ZÜRICH Sa, 12 Dez 2020, 19.00 Uhr

Präsentiert von



JOHANNES BRAHMS  1833-1897 Violinkonzert D-Dur op. 77 I. Allegro non troppo II. Adagio III. Allegro giocoso, ma non troppo vivace – Poco più presto

Pause

FRANZ SCHMIDT  1874-1939 Sinfonie Nr. 4 C-Dur

I. Allegro molto moderato II. Adgio III. Molto vivace IV. Tempo primo un poco sostenuto


Johannes Brahms Violinkonzert D-Dur op. 77 Johannes Brahms besass die Neigung, sich kompositorischen Problemen stets von zwei Seiten zu nähern. Das gilt auch für die während der beiden Pört­schacher Sommeraufenthalte 1878 und 1879 entstandenen op. 77 und op. 78 – das Violinkonzert und die erste Sonate für Geige und Klavier. Bis dato hatte er noch kein Werk für Solovioline geschrieben, nun erschliesst er sich dieses Terrain gleich aus sinfonischer und aus kammermusikalischer Perspektive. Während er mit seiner Cellosonate op. 38 bereits einen indirekten Vorläufer für sein op. 78 komponiert hatte, war Brahms auf dem Konzertsektor zurückhaltend gewor­ den, hatte er doch mit seinem ersten Klavierkonzert weitgehend Schiffbruch erlitten. Im August erhält der Geiger Joseph Joachim, dem Brahms bereits seine erste Klaviersonate op. 1 gewidmet hatte, Post aus Kärnten, worin er gebeten wird, eine «Anzahl Violinpassagen» durchzusehen: «Ich bin zufrieden, wenn du ein Wort sagst und vielleicht einige hineinschreibst: schwer, unbequem, unmöglich usw. Die ganze Geschichte hat vier Sätze, vom letzten schrieb ich den Anfang, damit mir gleich die ungeschickten Figuren verboten werden!» Auf Joachims Antwort muss Brahms nicht lange warten: «Es ist eine grosse echte Freude für mich, dass Du ein Violinkonzert (in vier Sätzen sogar!) auf­ schreibst. Ich habe sofort durchgesehen, was Du schicktest, und Du findest hie und da eine Note und Bemerkung zur Änderung – freilich ohne Partitur lässt sich nicht geniessen. Herauszukriegen ist das meiste, manches sogar recht ori­gi­ nell violinmässig – aber ob man’s mit Behagen alles im heissen Saal spielen wird, möchte ich nicht bejahen, bevor ich’s im Fluss mir vorgeführt.» Wer Joachims eingetragene Änderungen genauer unter die Lupe nehmen möchte, kann in der Berliner Staatsbibliothek – Preussischer Kulturbesitz einen Blick auf das Manuskript werfen. Indem Brahms zunächst vier Sätze einplant, verrät er, dass ihm eine Art Sinfonie mit Sologeige vorschwebt. Immer noch – auch das Klavierkonzert gilt


als Konzert für Orchester mit Klaviersolo – spukt ihm das Erbe vom Concerto grosso durch den Kopf; immer noch hält er an dem Gedanken eines Wetteiferns zwischen Violine und Orchester fest. Erst allmählich reift der Entschluss, die beiden Mittelsätze gegen ein Adagio auszutauschen. Da Joachim die Urauffüh­ rung bereits für das Leipziger Neujahrskonzert 1879 eingeplant hat, macht er Brahms Dampf; dieser aber will sich zunächst nicht unter Druck gesetzt wissen, gibt dann aber klein bei: «Die Mittelsätze sind gefallen – natürlich waren es die besten! Ein armes Adagio aber lasse ich dazu schreiben», schreibt Brahms. Bis heute hält sich hartnäckig der Verdacht, dass diese beiden fallen gelassenen Sätze später als Quelle für das B-Dur-Klavierkonzert op. 83 gedient haben. Mehrfach treffen sich die beiden Freunde, um das Werk durchzusprechen, was Brahms zum Anlass für die augenzwinkernde Bemerkung nimmt: «Du wirst Dich hüten, wieder um ein Konzert zu bitten? Etwas entschuldigt, dass das Konzert Deinen Namen trägt, Du also für den Violinsatz so ein wenig verant­ wortlich bist.» «Wie geplant findet die Uraufführung am 1. Januar 1879 im Gewandhaus zu Leipzig statt, mit Joachim als Solist und Brahms am Pult. Man ist allseits gespannt, denn nach Beethoven und Mendelssohn ist die Gattung nicht gerade häufig mit neuen Beiträgen bedacht worden. Das Echo ist positiv, wenn auch nicht euphorisch, was auch daran liegen mag, dass der Publikumsgeschmack auf Paganini & Co. fixiert ist: Man hofft auf reines Virtuosenfutter für den Solisten, nicht aber auf ein ausgewogenes Konzert. Dennoch, Alfred Dörffel lobt in den Leipziger Nachrichten den «ursprünglichen Geist, der das Ganze durchwaltet, den festen Organismus, in dem es auftritt, die Wärme, die es durchstrahlt». Auch Eduard Hanslick ist angetan: «Brahms’ Violin-Concert darf wohl von heute ab das Bedeutendste heissen, was seit dem Beethoven’schen und Mendelssohn’schen erschien.» Die Einschränkung jedoch folgt prompt: «Ob es auch in der allgemeinen Gunst mit jenen beiden jemals rivalisieren wer­ de, möchte ich bezweifeln. Es fehlt ihm die unmittelbar verständliche und ent­ zückende Melodie, der nicht bloss im Beginne, sondern im ganzen Verlaufe klare rhythmische Fluss. Manche herrliche Gedanken kommen nicht zur vollen Wirkung, weil sie zu rasch verschwinden oder zu dicht umrankt sind von kunst­ vollem Geflecht.»


Franz Schmidt Sinfonie Nr. 4 C-Dur «Ein Meister nach Brahms und Bruckner» So lautete die Charakterisierung des Schmidt-Biografen Carl Nemeth im Unter­ titel seines 1957 erschienenen Buches. Dies weist die Richtung, in welcher der Musiker und Komponist seinen Weg selbst sah; unreflektiert belassen, erstarrt sie allerdings zum Klischee. Das kompositorische Werk des 1874 im damals ungarischen Pressburg (Poszony) geborenen Franz Schmidt entstand – bis auf die Erste Sinfonie (1896/99) – im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts. Als Neutöner, als Revolutionär verstand sich Schmidt nicht, seine musikalischen Wurzeln sah er in der «Romantik». Diskussionen über stilistische oder komposi­ tionstechnische Grundsatzfragen mied er ebenso wie ästhetische «Frontkämp­ fe». In seiner Kompositionsweise folgte er nicht epigonenhaft irgendeinem Vorbild oder einer Richtung – vielleicht erschwerte gerade dies die historische Einordnung und die ungebrochene Repertoirepflege seines Werkes.

Die Sinfonien im Überblick Schmidts zahlenmässig nicht allzu umfangreiches Gesamtwerk enthält vier Sin­ fonien, von denen die letzte als die meistgespielte gilt. Die Erste reichte er zum Kompositionswettbewerb der Gesellschaft der Musikfreunde ein – einstimmig wurde sie mit dem ersten Preis bedacht. Schmidt selbst dirigierte 1902 ihre Uraufführung im Wiener Konzertverein. Im Musikvereinssaal fand im Dezem­ ber 1913 die Uraufführung der Zweiten (komponiert 1911/13) statt. Die Ur­ auf­führung der Dritten (1927/28, eingereicht zum Schubert-Wettbewerb) spielten die Wiener Philharmoniker unter der musikalischen Leitung von Franz Schalk im Dezember 1928. Die Vierte dirigierte bei ihrer ersten Aufführung am 10.Januar 1934 Oswald Kabasta, dem sie auch gewidmet ist.


Sinfonie Nr. 4 1932 hatte Schmidt mit der Komposition der Vierten Sinfonie begonnen. Stets arbeitete er in der Sorge, ein unvollendetes Werk zu hinterlassen. Ein tragisches Ereignis überschattete nicht nur die Komposition, sondern auch die letzten Lebensjahre des Komponisten: Emma, seine einzige Tochter, starb im März 1932 bei der Geburt ihres Kindes. Die Trauer und Hoffnungslosigkeit, die Schmidt erfasst hatten, hinterliessen deutliche Spuren in der Musik. Die Sinfo­ nie wurde gleichsam zum Requiem für die Tochter. Das Adagio, eine langsame Episode von grosser Spannung und Sensibilität, enthält einen Trauermarsch, der den Mittelpunkt für die Konzeption der einsätzigen, wiewohl mehrteiligen Sinfonie darstellt. Mit ihrem Schluss assoziierte Schmidt «ein Sterben in Schön­ heit, wobei das ganze Leben noch einmal vorüberzieht». Die vier Grossteile des Werkes können zwar mit ihren unterschiedlichen Charakteren wie die vier Sätze der tradierten sinfonischen Form aufgefasst wer­ den, sie verhalten sich aber zueinander auch wie die vier «Stadien» innerhalb eines Sonatenhauptsatzes. Die «Exposition» beginnt mit einem grossen Solo: Die einsame, chromatische Weise der Trompete erweist sich als Hauptthema des gesamten sinfonischen Zyklus, aus dessen motivischen Zellen (u.a. fallende Quarte und chromatischer Abstieg) zudem auch Themen der späteren Ab­ schnitte abgeleitet sind. Das melodische Seitenthema der Exposition ist geprägt durch eine sich aufbäumende, grosse Geste und für Schmidt charakteristische ungarische, vor allem durch Umspielungen vermittelte, melancholische Anklän­ ge. Das Adagio ist dreiteilig aufgebaut, wobei der «Trauermarsch» den Mittel­ teil bildet. Das Quartintervall des Hauptthemas ist nun im eröffnenden Thema des Violoncellos wieder präsent. Nach nur kurzer Überleitung bringt der dritte Abschnitt (Scherzo-Rondo) mit neuem Tempo (Molto vivace) auch eine ver­ änderte Situation. Rhythmisch gestrafft, fast tänzerisch und im motivischen Ver­ lauf ist das neue Thema dem ursprünglichen Gedanken zwar noch verwandt – in seiner vergleichsweise einfachen Struktur erweist es sich zu kontrapunktischem Spiel und damit durchführungsartigem Geschehen bestens geeignet. Der Schluss erhält die Funktion einer Coda; noch einmal werden Trompeten­thema und ungarisch eingefärbtes Seitenthema rekapituliert. In verä­nder­ter in­strumentaler Einbettung und neuen «Beleuchtungen» zeigt sich ein veränder­tes Bild – der


noch einmal gesteigerte Blechbläserklang verliert sich, verklingt mit den melan­ cholischen Tönen der Trompete. Die Uraufführung in einem von der Gesellschaft der Musikfreunde und Radio Wien veranstalteten Konzert fand aussergewöhnlich gute Resonanz. In­ nerhalb der nächsten Jahre folgten zahlreiche weitere Aufführungen von denen einige von Schmidt selbst geleitet wurden, beispielsweise in einem Konzert der Wiener Philharmoniker im Februar 1935. Zur deutschen Erstaufführung reiste Schmidt trotz aller Anstrengungen, die für den bereits kranken Komponisten damit verbunden waren, im Frühjahr 1937 nach Dresden. Mit der Oswald Kabasta übermittelten Nachricht von der Vollendung der Arbeit verband er eine erste Einschätzung: »Ich weiss nicht, ob sie mein stärkstes Werk ist, aber das wahrste und innerlichste ist es auf jeden Fall.» Allmuth Behrendt


Von jeher bin ich ein grosser Verfechter der Musik von Franz Schmidt. Obwohl er zu einer Zeit, in der sich das kaum noch jemand getraut hat, weiter im Geist der Spätromantik schreibt, kann man ihn nicht einfach auf einen Nachahmer von Mahler, Bruckner oder Brahms reduzieren. Vielmehr hat Schmidt seine spezifische, harmonische und auch instru­ mentale Sprache gefunden. Fabio Luisi


Zeittafel Franz Schmidt 1928 Ernennung von Franz Schmidt zum Ehren­ mitglied der Gesellschaft der Musikfreunde; 2. Dezember: Uraufführung der 3. Sinfonie durch die Wiener Philharmoniker unter Leitung von Franz Schalk 1929 Heirat der Tochter Emma mit dem Musiker Alfons Holzschuh; Komposition des 2. Streich­quartetts (G-Dur); Schmidt organisiert an der Musikakademie ein Konzert mit Werken Arnold Schönbergs; bei eigenen Klavierabenden hatte er bereits Musik Schönbergs ins Programm genommen. 1931 15. März: Uraufführung der Variationen über ein Husarenlied für Orchester unter Leitung von Clemens Krauß 1932 Kompositionsbeginn 4. Sinfonie; März: Schmidts einzige Tochter Emma (aus erster Ehe) stirbt bei der Geburt ihres Kindes.

1934 10. Januar: Uraufführung der 4. Sinfonie unter Oswald Kabasta in einem Konzert der Gesellschaft der Musikfreunde und von Radio Wien; anlässlich des 60. Geburtstages von Franz Schmidt kommt es zu offiziellen Ehrungen, darunter die Verleihung des Ehrendoktorates der Philosophischen Fakultät der Universität Wien; für den Musiker vielleicht am bedeutsamsten ist die Einladung «seines» früheren Orchesters, der Wiener Philharmoniker, im Februar zwei Konzerte mit eigenen Werken zu dirigieren. 1935 9./10. Februar: Auf dem Programm der Konzerte der Philharmoniker unter seiner Leitung stehen die Variationen über ein Husarenlied, die Uraufführung des Klavierkonzertes Es-Dur mit Paul Wittgenstein und die 4. Sinfonie; Schmidt beginnt im Früh­ sommer mit der Komposition am Oratorium Das Buch mit sieben Siegeln, basierend auf der Offenbarung des Johannes.


1937 Ende Januar: Schmidt beendet offiziell seine Lehrtätigkeit, Versetzung in den Ruhestand; 23. Februar: laut Partitureintrag Beendigung des Buches; Reise nach Dresden zur – selbst dirigierten – deutschen Erstaufführung der 4. Sinfonie. 1938 15. Juni: Uraufführung von Das Buch mit sieben Siegeln im Musikverein durch die Wiener Symphoniker unter Leitung von Oswald Kabasta 1939 11. Februar: Franz Schmidt stirbt in Perchtoldsdorf bei Wien; im März postume Uraufführung des letzten – von Blechbläsern und Pauken begleiteten – Orgelwerkes Fuga solemnis in einem Gedächtniskonzert für Franz Schmidt


Fabio Luisi stammt aus Genua. Er ist Generalmusik­ direktor des Opernhauses Zürich, Music Director des Dallas Symphony Orchestra und Chefdirigent des Danish National Symphony Orchestra. Von 2011 bis 2017 war Fabio Luisi Principal Conductor der Metro­politan Opera in New York, zuvor Chef­ dirigent der Wiener Symphoniker (2005-2013), Gene­ral­musikdirektor der Staatskapelle Dresden und der Sächsischen Staatsoper (2007-2010), Künstleri­ scher Leiter und Chefdirigent des MDR Sinfonie­­ orches­ters Leipzig (1999-2007) und Musikdirektor des Or­ches­­tre de la Suisse Romande (1997-2002), mit dem er zahlreiche CDs aufnahm (Poulenc, Res­ pi­­ghi, Mahler, Liszt, eine Gesamtaufnahme der sin­ fonischen Werke von Arthur Honegger und Verdis Jérusalem und Alzira). Er ist Musikdirektor des «Fes­tival della Valle d’Itria» in Martina Franca (Apu­ lien) und Gastdirigent renommierter Klangkörper, darunter das Phila­delphia Orchestra, das Cleveland Orchestra, das NHK Tokio, die Münchener Philhar­ moniker, die Filarmonica della Scala, das London Symphony Orchestra, das Concertgebouw Orkest Amsterdam, das Saito Kinen Orchester sowie zahl­ reiche namhafte Opernorchester. Bei den Salzburger Festspielen trat er mit Richard Strauss’ Die Liebe der Danae und Die Ägyptische Helena hervor. Zu seinen bedeutendsten Dirigaten am Opernhaus Zürich zäh­ len bisher u.a. die Neuproduktionen von drei Bel­­li­ni-­ ­Opern sowie Rigoletto, Fidelio, Wozzeck und Verdis Messa da Requiem. Wichtige CD-Aufnahmen sind Verdis Aroldo, Bellinis I puritani und I Capuleti e i Montecchi, sämt­liche Sinfonien von Robert Schu­ mann sowie die Sin­fonien und das Oratorium Das Buch mit sieben Siegeln des vergessenen österrei­chi­

schen Komponisten Franz Schmidt. Ausserdem lie­ gen verschiedene sinfonische Dichtungen von Ri­ chard Strauss und eine hochgelobte Aufnahme von Bruckners 9. Sinfonie mit der Staatskapelle Dresden vor. Für die Einspielungen von Siegfried und Götterdämmerung mit dem Orchester der Met erhielt er einen Grammy, 2013 wurde ihm der begehrte italie­ nische Kritikerpreis Premio Franco Abbiati und 2014 der Grifo d’Oro der Stadt Genua verliehen. Er ist Träger des Bruckner-Ringes der Wiener Sympho­ niker sowie Cavaliere und Commendatore der italie­ nischen Republik. Im 2015 neu gegründeten Label «Philharmonia Records» der Philharmonia Zürich erschienen unter seiner Leitung bisher Werke von Berlioz, Wagner, Verdi, Rachmaninow, Bruckner, Schubert, Rimski-Korsakow und Frank Martin sowie die DVDs zu Rigoletto (Regie: Tatjana Gürbaca), Wozzeck (Regie: Andreas Homoki), I Capuleti e i Montecchi (Regie: Christof Loy), die Messa da Requiem (Regie/Choreografie: Christian Spuck) und Das Land des Lächelns (Regie: Andreas Homoki).


Augustin Hadelich wurde 1984 als Sohn deut­ scher Eltern in Italien geboren. Heute ist er ameri­ kanischer Staatsbürger und hat sich als einer der führenden Geiger seiner Generation etabliert. Er studierte bei Joel Smirnoff an der New Yorker Juil­ liard School und gewann 2016 die Goldmedaille beim Internationalen Violinwettbewerb von India­ napolis. Seitdem konzertiert er mit allen bedeuten­ den amerikanischen Orchestern und auf den Büh­ nen u. a. der Carnegie Hall, des Lincoln Center, der Chicago Symphony Hall und des Kennedy Center. Auch bei seinen immer zahlreicher werdenden Auf­ tritten in Fernost, Südamerika, Neuseeland, Austra­ lien und Europa – etwa mit dem Symphonieorches­ ter des Bayerischen Rundfunks und dem City of Birmingham Symphony Orchestra, in der Londoner Wigmore Hall oder im Concertgebouw Amsterdam – eilt ihm ein phänomenaler Ruf voraus. Als Associ­ ate Artist des NDR Elbphilharmonie Orchesters ist er während drei Spielzeiten mehrfach in Hamburg zu erleben. 2016 erhielt er einen Grammy Award für seine Einspielung des Violinkonzerts L’Arbre des songes von Henri Dutilleux mit dem Seattle Sym­ phony Orchestra. Ebenfalls erschienen Paganinis 24 Capricen, die Violinkonzerte von Brahms und Lige­ ti und Bohemian Tales mit Werken tschechischer Komponisten. Hadelichs Aufnahmekatalog umfasst ausserdem Konzerte von Sibelius, Adès, Mendels­ sohn, Bartók und Haydn sowie Tschaikowskis Vio­ linkonzert und Lalos Symphonie espagnole mit dem London Philharmonic Orchestra. Hadelich spielt die letzte Geige des berühmten Geigenbauers Gius­ eppe Guarneri. Die Geige mit dem Namen «Leduc» wurde 1744 gebaut.

Philharmonia Zürich – das Orchester des Opern­ hauses Zürich wird seit 2012 von Generalmusik­ direktor Fabio Luisi geleitet. Seine Vorgänger in der künstlerischen Leitung waren Ralf Weikert, Franz Welser-Möst und Daniele Gatti. Viele renommierte Dirigentenpersönlichkeiten standen und stehen re­ gel­mässig am Pult der Philharmonia Zürich und ha­ ben den 1985 nach dem Ende des traditionsreichen Tonhalle- und The­ater­­­­­orchesters entstandenen Klang­­körper geprägt, da­r un­­ter so hochkarätige Künst­ler wie Marc Albrecht, Alain Altinoglu, Marco Armiliato, Riccardo Chailly, Teodor Currentzis, Christoph von Dohnányi, John Eliot Gardiner, Ber­ nard Haitink, Nikolaus Harnoncourt, Zubin Mehta, Cornelius Meister, Ingo Metzmacher, Nello Santi und Simone Young. Das Repertoire der Philharmo­ nia Zürich umfasst die ganze Bandbreite der Orches­ terliteratur von der Barockmusik bis zur zeit­ge­nös­ sischen Musik. Pro Saison ist das Orchester in rund 250 Opern- und Ballettvor­stellungen zu hö­ren. Als Podium für das Konzertrepertoire wird zusätzlich ein Zyklus von Philharmonischen Konzerten veran­ staltet. Kammermusik­konzerte ergänzen das künst­ le­rische Spektrum des Orchesters. Eine Besonder­ heit der Philharmonia Zürich ist das «Orchestra La Scintilla», ein Originalklangensemble, das sich aus Musikern der Philharmonia Zürich zusammensetzt und die Zürcher Kultur­szene mit Opern­auf­füh­r un­ gen auf historischen Instrumenten bereichert. Es entstand aus der langjährigen Zu­sam­menarbeit mit Nikolaus Harnoncourt. Das «Orchestra La Scintilla» arbeitete mit Dirigenten wie Giovanni Antonini, William Christie, Ottavio Dantone, Thomas Hengel­ brock, Riccardo Minasi und Marc Minkow­ski. Das Ensemble Opera Nova ergänzt das künstlerische Spektrum des Orchesters im Bereich der neuen und zeit­genössischen Musik. Die Philhar­monia Zürich ver­öffent­licht ausgewählte Opern und Konzerte so­ wie Studiomitschnitte beim eige­nen Label «Philhar­ monia Records», das 2015 gegründet wurde.


Philharmonia Zürich Violine 1

Ada Pesch, Keisuke Okazaki, Vera Lopatina Jonathan Allen, Michal Bielenia, Katarzyna Seremak, Jakub Nitsche, Tatiana Pak, Dmitry Serebrennikov, Janet Van Hasselt, Mireia Castro Real, Carolin Forster Borioli, Rustem Monasypov, Jonas Moosmann Konzertmeister

Violine 2 Maya Kadosh, Michael Salm, Andrea Bossow, Cornelia Brandis, Regine Guthauser, Daniel Kagerer, Nadezda Korshakova, Sibylle Matzinger-Franzke, Ursula Meienberg, Mikolaj Tomaszewski, Chen Yu, Birgit Thorgerd Müller

Fagott Anne Gerstenberger, Artan Hürsever, Elisabeth Göring Horn Glen Borling, Hanna Rasche, Lionel Pointet, Andrea Siri, Flavio Barbosa Trompete Balàzs Nemes, Evgeny Ruzin, Albert Benz Posaune David García, Tobias Lang, René Meister Tuba Florian Hatzelmann

Viola Valérie Szlávik, Rumjana Schamlieva, Louis Chaintreuil, Daniel Hess, Izabel Markova, Florian Mohr, Natalia Mosca, Valentyna Pryshlyak, Julie Le Gac, Ladina Zogg**

Pauke Renata Walczyna

Violoncello Claudius Herrmann, Christine Theus, Luzius Gartmann, Christof Mohr, Andreas Plattner, Seiji Yokota, Noémie Akamatsu**, Eléonore Willi*

Harfe Una Prelle, Anne-Sophie Vrignaud*

Kontrabass Dariusz Mizera, Ruslan Lutsyk, Roman Patkoló, Dieter Lange, Gonzalo Jiménez**, Nazar Novakovych* Flöte Maurice Heugen, Pamela Stahel Oboe Philipp Mahrenholz, Maria Alba Carmona Tobella, Artemii Cholokian** Klarinette Rita Karin Meier, Heinrich Mätzener, Nina Sara Höhn

Schlagzeug Hans-Peter Achberger, Didier Chevallier, Felix Birnbaum**

* Zuzüger ** Orchester-Akademie

Fabio Luisi Heiner Madl Orchesterdisponent Dominique Ehrenbaum Generalmusikdirektor Orchesterdirektor

Assistentin des Generalmusikdirektors

Marie Wolfram-Zweig Orchesterbüro Sara Waegner Leiterin Notenbibliothek Anja Bühnemann Mitarbeiterin Notenbibliothek Sophia Gustorff Leiter Orchestertechnik Sebastian Lange Orchestertechniker Thomas Bossart, Mathias Hannus, Andres Martinez, Markus Metzig


Programmheft PHILHARMONIA ZÜRICH 12. Dezember 2020, Spielzeit 2020/21

Herausgeber

Intendant

Opernhaus Zürich Andreas Homoki

Zusammenstellung, Redaktion Dramaturgie Layout, Grafische Gestaltung Carole Bolli, Giorgia Tschanz

Anzeigenverkauf Opernhaus Zürich, Marketing

Telefon 044 268 66 33, inserate@opernhaus.ch

Schriftkonzept und Logo

Bildnachweis: Foto Fabio Luisi: Monika Rittershaus Foto Augustin Hadelich: Suxiao Yang Die Einführungstexte stammen aus dem Textarchiv der Dramaturgie. Nachdruck des Textes zu Franz Schmidt mit freundlicher Genehmigung des Verlages Klaus-Jürgen Kamprad, Altenburg. Foto-, Film- und Tonaufnahmen während des Konzerts sind aus urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet. Im Interesse eines ungestörten Konzerts können zu spät kom­ men­de Besucher nur bei Unterbrechungen ein­gelassen werden. Wir bitten Sie, während des Konzertes elektrische Geräte mit akustischen Signalen (Mobiltelefone, Uhren usw.) ausge­schal­tet zu lassen. Urheber, die nicht erreicht werden konnten, werden zwecks nachträglicher Rechtsabgeltung um Nachricht gebeten.

Studio Geissbühler


Endlich eine Fliege, die jedem Hals steht. Wir wĂźnschen Ihnen einen perfekten Konzertgenuss.

Alles Gute. ricola.com


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