Kreationen Junior Ballett
Montero / Stiens / Portugal
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KREATIONEN Junior Ballett Choreografien von Goyo Montero, Louis Stiens und Filipe Portugal
Premiere
20 Okt 2018,
Theater Winterthur Vorstellungen 23, 24, 25 Okt 2018 Theater Winterthur 21, 26 Mai 2018, Opernhaus ZĂźrich
Partner Ballett ZĂźrich
ab
Submerge Goyo Montero Wounded Louis Stiens Echo of Elements Filipe Portugal
JUNIOR BALLETT Das Junior Ballett ist die Nachwuchscompagnie des Balletts Zürich. Seit seiner Gründung im Jahr 2001 erhalten hier ausgewählte junge Tänzerinnen und Tänzer aus aller Welt die Möglichkeit, nach Ende ihrer Ballettausbildung unter fachkundiger Betreuung in das tänzerische Berufsleben einzusteigen. Im Rah men eines nicht länger als zwei Jahre währenden Engagements trainieren sie gemeinsam mit den Mitgliedern des Balletts Zürich, tanzen mit ihnen in ausge wählten Vorstellungen des Repertoires und sammeln so die für eine Tänzerlauf bahn notwendige Bühnenerfahrung. Einmal pro Spielzeit stellt das Junior Bal lett in einem eigenen Ballettabend mit Werken international renommierter Choreografen seine hohe Leistungsfähigkeit und tänzerische Kreativität unter Beweis. In der Spielzeit 2018/19 vereint das Junior Ballett vierzehn Tänzerin nen und Tänzer aus sieben Ländern, von denen sieben seit Beginn dieser Sai son neu dabei sind. Im Juni 2019 gastiert das Junior Ballett mit Kreationen im Linbury Theatre des Royal Opera House Covent Garden in London.
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Submerge Goyo Montero
Goyo Montero Musik Owen Belton Lichtgestaltung Martin Gebhardt Künstlerische Mitarbeit Kostüme Maude Vuilleumier Dramaturgie Michael Küster
Choreografie und Kostüme
Uraufführung
20. Oktober 2018, Junior Ballett Zürich,
Theater Winterthur
SCHICHTEN VON TIEFE UND ZEIT Goyo Montero über den Versuch, das Tauchen in einer Choreografie zu verarbeiten
Goyo, du bist zum ersten Mal in Zürich zu Gast. Was ist das für ein Stück, das für Kreationen, den neuen Abend des Junior Balletts, kreierst? Wie der Titel Submerge vermuten lässt, führt das Stück in die Welt des Tauchens. Ich habe mir in diesem Sommer einen Traum erfüllt und einen Tauchkurs auf Formentera absolviert. Das war eine unvergessliche Erfahrung. Von jeher haben mich Taucher mit ihren sonnengegerbten Gesichtern und ihren eindrucksvollen Ausrüstungen beeindruckt. Ich war überrascht, wie viel Vorbereitung man braucht, ehe man wirklich in die Tiefe gehen kann. Da gilt es, Gesundheitstests zu absolvieren und spezielle Atemtechniken zu erlernen, damit man dem buchstäblichen Druck des Ozeans standhalten kann. Eine grosse Inspiration für mich war Luc Bessons Le grand bleu. Der Kultfilm aus dem Jahr 1988 ist ein einziger Rausch, der die Faszination des Meeres beschwört und das Tiefseetauchen in magi sche Bilder fasst. Jaques, einer der beiden Haupthelden, fühlt sich in der Stille der Unterwasserwelt deutlich mehr zu Hause als an Land und vereinigt sich dann in letzter Konsequenz auch mit dem Meer. Bei dem Versuch, das Tauchen in einer Choreografie zu verarbeiten, hat mich vor allem der Gedanke an das veränderte Zeitempfinden unter Wasser beschäftigt. Fünf undvierzig Minuten fühlen sich an wie mehrere Stunden, das habe ich selbst erfahren. Davon ausgehend, möchte ich auch die Tänzer an einen Punkt führen, an dem sie Zeit anders empfinden. Wie gelingt dir das? Bei einem Tauchgang durchläuft man verschiedene Schichten von Zeit und
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Tiefe. Besonders in dem Moment, in dem man den Meeresgrund erreicht hat, empfindet man sehr stark, dass man in einer anderen Dimension angekommen ist. Man hat das Gefühl, zu den Tiefen des eigenen Ichs vorzudringen und dessen Grenzen zu überschreiten. Man erreicht ein neues Level der Selbstreflexion. Diese Erfahrung greift das zwanzigminütige Stück auf. Die Tänzer durchqueren vier verschiedene Ebenen, in denen sie das Verhältnis von Gruppendynamik und Individualität für sich immer wieder neu definieren müssen. Manchmal verlieren sie sich in den unterschied lichen Zeitschichten und müssen wieder zueinander finden, um das ge meinsame Ziel zu erreichen. Die Musik zu Submerge stammt vom kanadischen Soundkünstler Owen Belton, den unser Publikum unlängst bei Crystal Pites Emergence kennenlernen konnte. Wie gestaltet sich eure Zusammenarbeit? Owen habe ich zum ersten Mal getroffen, als wir ein Stück von Crystal Pite nach Nürnberg brachten. Seine Musik speist sich aus den unterschiedlichsten Quellen – Klassik, zeitgenössische Musik, elektronische Musik, Folk... Es ist ähnlich wie bei Crystal Pites Choreografien: Man erkennt seine Handschrift sofort, aber er ist immer anders. Inzwischen arbeiten wir regel mässig zusammen. In Nürnberg haben wir u.a. einen weit vom spanischen Klischee entfernten Don Quichote und Latent, ein Tanztheaterstück über Schizophrenie, herausgebracht. Owens Musik hat eine grosse Kraft. Als Choreografen fordert sie mich heraus, Visualisierungen zu finden, und führt mich immer wieder in Richtungen, die ich allein vielleicht nicht eingeschlagen hätte. Dabei ist unsere Kommunikation etwas wirklich Beson deres, weil sie fast ausschliesslich in Form von Emails stattfindet.
Das komplette Programmbuch können Sie auf www.opernhaus.ch/shop oder am Vorstellungsabend im Foyer des Opernhauses erwerben
Seit 2008 bist du Direktor des Balletts am Staatstheater Nürnberg, das unter deiner Leitung weit über Bayern hinaus bekannt geworden ist. Was ist das für eine Compagnie? In diesem Ensemble habe ich Tänzerinnen und Tänzer versammelt, die meine Vision als Choreograf teilen. Das Brennen für eine Sache und die Fähigkeit, sich mit Hingabe einem Stück zu widmen, finde ich enorm wichtig. Unser Repertoire ist ein anspruchsvoller Mix aus abstraktem Tanz, Tanztheater und
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grossen Klassikern des Handlungsballetts. Natürlich choreografiere ich sehr viel selbst, demnächst zum Beispiel Sommernachtstraum. Darüber hinaus konnte ich viele Choreografen, die mich inspiriert haben, davon überzeugen, nach Nürnberg zu kommen, so u.a. Crystal Pite, Mats Ek oder Hofesh Shechter. Wie ist der Kontakt zum Ballett Zürich entstanden? Schon lange bin ich mit Christian Spuck befreundet. Wir kennen uns aus seiner Zeit als Hauschoreograf beim Stuttgarter Ballett. Mit grossem Interesse habe ich seinen Weg verfolgt und war sehr glücklich, als wir sein Ballett das siebte blau in Nürnberg aufführen konnten. Christian hatte mich schon lange eingeladen, mit dem Junior Ballett zu arbeiten. Mir war es wichtig, mich hier mit einer Neukreation und nicht mit einem bereits existierenden Stück vorstellen zu können. Die Arbeit mit anderen Compagnien ist für einen Choreografen ja immer eine besondere Inspiration. Als Tänzer hat du u.a. an der Deutschen Oper Berlin, beim Leipziger Ballett und beim Royal Ballet of Flanders getanzt. Wie haben sich diese tänzerischen Erfahrungen auf deine choreografische Sprache ausgewirkt? Von meiner Ausbildung in Madrid und Kuba her bin ich ein klassischer Tänzer. Erst in Berlin bin ich mit dem modernen Tanz in Berührung gekom men und habe dort mit einigen der wichtigsten Choreografen des 20. Jahrhunderts gearbeitet, u.a. mit Jiří Kylián und William Forsythe. Damals habe ich meinen eigenen Körper noch einmal völlig neu entdeckt und viele moderne Tanztechniken erlernt. Heute vermischen sich in meinen Arbeiten beide Einflüsse. Ich versuche da, eine zeitgenössische Körperlichkeit mit Elementen des klassischen Balletts zu verbinden. Grossen Einfluss auf mich hatte die Arbeit mit Uwe Scholz in Leipzig. Er war ein genialer Choreograf, der seine eigene Empfindsamkeit und Fragilität in einzigartiger Weise auf seine Stücke übertragen hat. Immer noch bin ich beeindruckt von seiner Musikalität und seiner Art, ein Corps de ballet zu inszenieren. Darüber hinaus sind es im wieder Einflüsse aus Kunst, Film und Literatur, die mich inspirieren. Als Choreograf ist man ein Schmelztiegel, in dem viele unter schiedliche Zutaten zusammenkommen.
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Was macht den idealen Tänzer, die ideale Tänzerin für dich aus? Mir ist wichtig, dass Tänzer sich nicht allein über ihre Körperlichkeit de finieren. Technische Meisterschaft und Musikalität sind zwar wichtige Grund voraussetzungen, doch ebenso bedeutsam ist die mentale und physische Wandlungsfähigkeit. Nur wenn sich Tänzer über die Jahre ihre Neugier und Offenheit bewahren, können sie ihre Rolle als kreatives Instrument des Choreografen wirklich ausfüllen. In Nürnberg erlebe ich immer wieder auf sehr beglückende Weise, wie die Tänzer den Blick auf mein Werk verändern und bereichern. In Zürich arbeitest du mit dem Junior Ballett. Das sind junge Tänzerin nen und Tänzer, die ganz am Anfang ihrer Laufbahn stehen. Inwiefern beeinflusst das deine Arbeitsweise? Die Arbeit mit jungen Tänzern liegt mir sehr am Herzen. Seit einigen Jahren choreografiere ich regelmässig beim Prix de Lausanne und arbeite dort mit den besten Absolventen der internationalen Ballettschulen zusammen. Erst letztes Jahr haben wir dort in nur zehn Tagen ein zehnminütiges Stück mit fünfzig Junioren kreiert, das war eine tolle Erfahrung. Bei jungen Tänzern spürt man diesen unbändigen Drang, sich dem Publikum zu präsentieren. Ihr geradezu unstillbarer Hunger auf Neues verleiht ihnen eine ganz eigene Energie, die das Arbeiten zu einem grossen Vergnügen macht. Das erlebe ich auch hier in Zürich auf wunderbare Weise. In der Art des Umgangs behandle ich die Tänzerinnen und Tänzer nicht anders als gestandene Profis. Diesen Respekt bin ich ihnen schuldig.
Das komplette Programmbuch können Sie auf www.opernhaus.ch/shop oder am Vorstellungsabend im Foyer des Opernhauses erwerben Das Gespräch führte Michael Küster.
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Goyo Montero Choreografie und Kostüme Goyo Montero stammt aus Madrid. Er absolvierte seine Ausbildung zunächst bei Carmen Roche, am Königlichen Konservatorium für Professionellen Tanz in Madrid und an der Schule des Kubanischen Nationalballetts. Er war Erster Solist an der Deutschen Oper Berlin und Solist an der Oper Leipzig, dem Staatstheater Wiesbaden und dem Königlichen Ballett Flandern. Er wurde mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt, u.a mit dem Prix de Lausanne sowie der Goldmedaille und dem Grossen Preis beim Internationalen Ballettwettbewerb Luxemburg, dem spanischen Premio Nacional de Danza und dem Deutschen Tanzpreis 2018. Goyo Montero choreografierte für die Deutsche Oper Berlin, die Oper Kiel, das Staatsballett von Ankara/Izmir, die Compagnie Modern Dance Turkey, das Ballett Carmen Roche, das Kubanische Nationalballett, das Ballet de Teatres de la Generalitat Valenciana und die Compagnien Maggio Danza, Compañia Nacional de Danza, Acosta Danza, das Nationalballett Sodre, Uruguay, und das Perm Ballet/Context Festival Diana Vishneva. Die Choreo grafie Imponderable für Acosta Danza wurde 2017 beim Londoner Sadler’s Wells Ballet uraufgeführt und ist seitdem weltweit im Programm der Compag nie auf Tournee. Das Stück Asunder, enstanden für Diana Vishnevas Context Festival, wurde 2017 am Moskauer Stanislawski-Theater Moskau und am Ma riinsky Theater St. Petersburg präsentiert. Seit der Spielzeit 2008/2009 ist Goyo Montero Direktor und Chefchoreograf des Staatstheater Nürnberg Bal lett. Für die Compagnie sind mittlerweile 20 Uraufführungen entstanden, u.a. Cinderella, Cyrano, Don Quijote, Faust, Latent und Dürer’s Dog. Eine langjäh rige Beziehung verbindet Goyo Montero mit dem Prix de Lausanne. 2012 und 2017 war er Mitglied der Jury, von 2013 bis 2016 waren seine Choreografien Bestandteil des zeitgenössischen Repertoires dieses Wettbewerbs. 2018 kreierte Goyo Montero mit 50 ausgewählten Studierenden der Partnerschulen des Prix de Lausanne eine neue Choreografie unter dem Titel Pulse zur Musik von Owen Belton.
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Owen Belton Komponist Der kanadische Komponist Owen Belton lebt in Vancouver. Er studierte Fine and Performing Arts an der Simon Fraser University sowie Akustik und Com puter Music Composition bei Owen Underhill und Barry Truax. Seit 1994 komponiert er Ballettmusik. Damals schrieb er Shapes of A Passing für Crystal Pite und das Ballet Jorgen in Toronto. Es folgten zahlreiche Werke für interna tionale Ballettcompagnien wie Kidd Pivot, das Kanadische Nationalballett, das Nederlands Dans Theater, das Cullberg Ballet, das Ballett Nürnberg, das Ore gon Ballet Theatre und die Compagnie «420 People» in Prag. Darüber hinaus entstanden Sound Designs und Kompositionen für Theater. Ausserdem schrieb er die Musik zu diversen Fernseh- und Kurzfilmproduktionen. Für seine Musik zu Crystal Pites Choreografie Emergence wurde Owen Belton 2009 mit dem kanadischen Dora Mavor Moore Award für die beste Ballettpartitur ausgezeich net. Emergence wurde 2018 vom Ballett Zürich ins Repertoire übernommen und steht auch in dieser Saison auf dem Spielplan.
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Wounded Louis Stiens
Choreografie und Kost端me
Louis Stiens
Musik malibu Lichtgestaltung Martin Gebhardt Dramaturgie Michael K端ster Urauff端hrung
20. Oktober 2018, Junior Ballett Z端rich,
Theater Winterthur
ZWISCHEN PROVOKATION UND UNTERHALTUNG Der Stuttgarter Tänzer und Choreograf Louis Stiens im Gespräch über sein Stück «Wounded» Louis, die Grenzen zwischen Tanz und Choreografie sind bei dir fliessend, weil du selbst noch im Stuttgarter Ballett tanzt. Wie ist die Choreografie in dein Leben getreten? Während meiner Tanzausbildung an der Heinz-Bosl-Stiftung in München zeigte uns unsere Modern Dance-Lehrerin eines Tages den Mitschnitt einer Probe Jiří Kyliáns mit dem Nederlands Dans Theater. Da ist mir schlag artig klar geworden, wie sehr mich das Kreieren von Schritten interessiert und dass ich daraus irgendwann mal etwas machen muss. Im Moment fühle ich mich in einer Art Zwischenzustand, bin aber wohl doch noch eher Tänzer als Choreograf. Ein Künstler, der dich sehr geprägt hat, ist der deutsche Choreograf Marco Goecke. Dem Publikum des Balletts Zürich ist er durch seine Arbeiten Petruschka und Deer Vision ein Begriff. Was ist das Besondere an eurer Verbindung? Wie bei vielen meiner Tänzerkollegen hat Marco Goecke auch bei mir einen riesigen Eindruck hinterlassen. Er war ja bis 2018 Hauschoreograf beim Stuttgarter Ballett und wird 2019 Ballettdirektor an der Staatsoper Hannover. Marco hatte einen Pas de deux gesehen, den ich in München choreografiert hatte, und lud mich daraufhin nach Stuttgart ein. Nicht nur choreogra fisch, sondern auch rein intellektuell habe ich sehr viel von ihm gelernt. Erst im Laufe der Zeit ist mir aufgefallen, wie viele Übereinstimmungen es zwischen uns gibt. Als Marco krankheitsbedingt die Choreografie für Dancer in the Dark, eine Koproduktion von Schauspiel Stuttgart und Stuttgarter
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Ballett, unterbrechen musste, bat er mich, diese Arbeit in seinem Sinne weiterzuführen und zur Premiere zu bringen. Das war ein unglaublicher Vertrauensbeweis. Marco hat mich in vielerlei Hinsicht geprägt, wobei ich heute aber mehr und mehr versuche, meine eigene choreografische Sprache zu finden. Beim Finden dieser Sprache schöpfst du als Tänzer, der im Ballettalltag mit den unterschiedlichsten Choreografien konfrontiert wird, sicher aus sehr vielen Quellen. Wer hat dich am meisten beeinflusst? Schon zu Hause hat es mit meinen Eltern immer sehr anregende Diskussionen zu künstlerischen Fragen gegeben. Dort habe ich gelernt, mich zu positio nieren und ästhetische Überzeugungen zu verteidigen. Im Tanz beschäftigen mich vor allem Choreografen, die eine wirklich eigene, unverwechselbare Sprache gefunden haben. Neben Marco Goecke sind das für mich Hans van Manen, Jiří Kylián und William Forsythe. Ich hoffe sehr, dass es mir auch eines Tages gelingen wird, Bewegungsmaterial mit Wiedererkennungswert zu kreieren, mit dem ich nach Belieben spielen kann, indem ich es immer wieder kreativ verändere.
Das komplette Programmbuch können Sie auf www.opernhaus.ch/shop Du hast immer wieder ausserhalb von Theaterräumen an sehr ungewöhn lichen Orten choreografiert. Welche Inspiration beziehst du aus oder am Vorstellungsabend imden Foyer Räumen, in denen deine Choreografien stattfinden? Räume verfügen über eine grosse Kraft, die erst in zweiter Linie mit ihrer des Opernhauses erwerben Grösse zusammenhängt. Auch heute sehe ich immer wieder Räume, wo ich denke: Toll, wenn man da einen tanzenden Körper drin hätte! Grösse und Kraft eines Raumes zu spüren, ist etwas Wunderbares. Kirchen wecken in mir zum Beispiel ein grosses Gefühl der Demut dem Raum gegenüber. Ich finde es spannend, Tanz in die unterschiedlichsten Räume zu bringen, egal ob das nun ein intimer Kunstraum, ein Schaufenster oder eine Arena ist. Dein Stück für das Junior Ballett trägt den rätselhaften Titel Wounded. Wer oder was ist versehrt oder verletzt in deinem Stück? Zu Wounded wurde ich von meiner jüngsten Choreografie für das Stuttgarter Ballett inspiriert. Skinny hiess dieses Stück, doch ursprünglich sollte es Hautig heissen. Leider habe ich aber kein englisches Wort dafür gefunden. Diesmal
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habe ich nach einem patinabehafteten Wort gesucht, das die Schwere eines Gefühls transportieren kann. Das klingt jetzt sicher kitschig, aber ich sehe da Bilder eines verwundeten Kriegers oder eines Rehs, das verletzt auf einer Lichtung liegt, wobei diese Szenerie in ein magisches Licht getaucht ist. Wounded macht Kitsch zum Thema, und das hat zunächst einmal mit der Musik zu tun... Ich arbeite mit einem Musikmix, den ich auf Soundcloud entdeckt habe. Auf dieser Website finde ich sehr viel Musik, wobei mich besonders diese Mischung von Flippigem und Experimentellem interessiert. Dort bin ich auf einen Radio-Mix von «malibu» gestossen. Wer verbirgt sich hinter diesem geheimnisvollen Pseudonym? Das ist gar nicht so leicht zu beantworten. «Malibu» ist der Künstlername einer französischen DJane und Produzentin. Sie inszeniert sich jedoch überhaupt nicht als Popstar und ist sehr zurückhaltend mit Informationen zu ihrer Person. Ein Blick auf ihren Instagram-Account hat in mir allerdings, gerade in Verbindung mit ihrer Musikauswahl, Bilder von überzogenem Kitsch hervorgerufen. Schmusende Katzenjungen, laszive Selbstporträts sowie die Abbildung eines Opferlamms fügen sich da zu einem Sinnbild für adoleszentes Leiden. Melancholisch verträumt, reihen sich in der Musik die unterschiedlichsten Motive aneinander und evozieren so etwas wie Kummer und Liebessehnsucht. Das klingt alles ein bisschen pubertär! «Pubertär» ist ein gutes Wort. An dieser Stelle finde ich nämlich die Verbin dung zur Juniorcompagnie. Die Tänzerinnen und Tänzer des Junior Balletts kommen ja gerade alle aus der Pubertät oder sind ihr zum Teil vielleicht noch nicht einmal völlig entwachsen. Ich erinnere mich, wie viel kreatives Potential ich in dieser Zeit des «Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt» entwickelt habe. Dem möchte ich mit den Juniors in meiner Choreografie nachspüren. Dabei ist das Tanzen in der Gruppe ein wichtiges Thema für mich. Wie schaffe ich für eine Gruppe von Tänzern ein Gefühl menschlichen Zusammenhalts? Diese Frage beschäftigt mich sehr.
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Welche choreografischen Türen öffnet dir die Musik? Sie gibt mir vor allem den Mut, an meinem stilistischen Geschmack weiter zu arbeiten. Die Musikmixe auf Soundcloud, inklusive dem von «malibu», begleiten mich durch den Tag. Ich höre sie in der Bahn, auf dem Crosstrainer, beim Zeichnen oder Duschen. Dadurch beflügeln sie mich zu Szenen und Bildern im Alltag. Ich sammle diese seltenen Momente der hellwachen Inspiration, indem ich durchatme, die Stelle in der Musik noch einmal höre, wieder hinsehe und zuhöre und mir dann schwöre, das entstandene Bild oder die Idee auf ewig in meinem Kopf abzuspeichern, um sie später für ein Stück zu verwenden. Was wünschst du dir von den Juniortänzerinnen und -tänzern für dein Stück? Vor allem war mir wichtig, dass wir in der Zeit der Kreation gemeinsam eine gute Zeit haben und dass sie in den nun folgenden Vorstellungen Spass haben, dieses Stück zu tanzen! Auch wenn ich ein paar Jahre älter bin als sie, stecke ich doch genau wie sie noch mitten im Tänzerberuf. In der Ver gangenheit – und gelegentlich auch heute noch – habe ich es oft vermisst, der wirklich gleichberechtigte Teil eines kreativen Entstehungsprozesses zu sein. Dieses Gefühl möchte ich den Tänzerinnen und Tänzern geben und das Stück gemeinsam mit ihnen entwickeln. In einer Atmosphäre, die für alle Beteiligten angenehm und fordernd zugleich ist. Mein Stück soll einem Traum ähneln, den man nicht gleich deuten kann. Er ist weder heiter noch schwermütig. Ich möchte von ihm leicht benebelt, ästhetisch provoziert und tänzerisch unterhalten werden.
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Louis Stiens Choreografie und Kostüme Louis Stiens stammt aus München. Seine Tanzausbildung absolvierte er an der Heinz-Bosl-Stiftung sowie an der John Cranko Schule Stuttgart. Seit 2011 ist er Mitglied des Stuttgarter Balletts, dort wurde er zur Saison 2015/2016 zum Halbsolisten befördert. Er trat in einer Vielzahl von klassischen, neoklassischen und zeitgenössischen Stücken auf. Choreografen wie Marco Goecke, Demis Volpi und Edward Clug schufen Rollen für ihn. Louis Stiens hat auch als Cho reograf bereits eine beachtliche Wegstrecke hinter sich gebracht. Sein erster Pas de deux Ohne Titel entstand im Rahmen eines Workshops bei der Heinz-BoslStiftung. Mit dem Solo Mäuse (2010) bei der Stuttgarter Noverre Gesellschaft gewann er den 1. Preis beim beo – Wettbewerb Berufliche Schulen. Es folgten mehrere Choreografien für den Junge Choreografen-Abend der Noverre Ge sellschaft. Auch für den Porsche Tennis Grand Prix kreierte Louis Stiens drei Stücke, die in der Porsche-Arena uraufgeführt wurden. 2012 entstand als Ko produktion vom Schauspiel Stuttgart und dem Stuttgarter Ballett die Urauf führung Dancer in the Dark, für die Stiens zusammen mit Marco Goecke die Choreografie schuf. Für das Stuttgarter Ballett entstanden die Choreografien Rausch (2014), Qi (2017) und Skinny (2018). Mit seinen Choreografien be wegt sich Louis Stiens auch abseits klassischer Bühnenräume. In Slam (2013), das im Projektraum LOTTE gezeigt wurde, konnte das Publikum die EinMann-Performance vom Bürgersteig aus durch die Schaufenster beobachten. Im Treffpunkt Rotebühlplatz Stuttgart erforschte Stiens 2013 mit en mouve ment in Kooperation mit dem Komponisten Oliver Frick und dem Ensemble cross.art das Zusammenspiel von Tanz und Klängen. Mit seinen elektronisch erfassten Bewegungen nahm Louis Stiens live Einfluss auf die Musik. Für den Tänzer Adam Russell-Jones entwickelte er das Solo Puka (2017), das im Stutt garter Westquartier gezeigt wurde. In dieser Saison ist Louis Stiens der Choreo graf für Die sieben Todsünden von Kurt Weill und Bertolt Brecht, eine Kopro duktion von Staatsoper Stuttgart, Stuttgarter Ballett und Schauspiel Stuttgart.
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Echo of Elements Filipe Portugal
Filipe Portugal Musik John Adams Kost端me Christopher John Parker Lichtgestaltung Martin Gebhardt Video Bertold Stallmach Dramaturgie Michael K端ster
Choreografie
Choreografische Urauff端hrung
20. Oktober 2018, Junior Ballett Z端rich,
Theater Winterthur
Seit meinen Anfängen als Choreograf haben mich die Kompositionen von John Adams – und ins besondere die «Fearful Symmetries» – fasziniert. Bereits in den ersten in Zürich entstandenen Stücken habe ich Musik von John Adams ver wendet: 2007 entstanden «Alleged Dances» zu Sätzen aus der gleichnamigen Komposition, 2008 folgte das Stück «Road B» mit der Musik aus «Road Movies» und «American Berserk». Doch erst jetzt, zehn Jahre später, fühle ich mich bereit für die enormen Kräfte, die in «Fearful Symmetries» schlummern. Im Mittelpunkt meiner Choreografie stehen die vier Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft. Dabei interessieren mich einerseits ihre charakteristischen Eigenschaften. Doch viel mehr noch möchte ich herausfinden, welche Reaktion das Zusammenwirken der unter schiedlichen Elemente in Tanz und Bewegung auslöst. Ausgangspunkt unserer «Untersuchung» sind die Geburtstage der Tänzerinnen und Tänzer des Junior Balletts. Auf der Grundlage ihrer Stern zeichen und der ihnen zugeordneten Elemente er geben sich unterschiedlichste Tänzerkombinatio nen und Reaktionsmöglichkeiten. Filipe Portugal
VOM GEFÜHL DER URBANITÄT Komponist John Adams über «Fearful Symmetries» Im Frühjahr 1988, kurz nach den ersten Aufführungen meiner Oper Nixon in China, begann ich, über ein neues Werk für Orchester nachzudenken. In den fast zu schönen Räumen der American Academy in Rom stellten sich die Ideen allerdings nur langsam ein, und als sie dann endlich kamen, war ich überrascht, wie eng sie sich an die Musik der Nixon-Oper anlehnten. Offenbar hatte ich in diesem speziellen Stil mehr zu sagen, obwohl es diesmal eine reine Instrumen talmusik sein sollte. Deren Klang wurde weitgehend vom Nixon-Orchester bestimmt, einer Art mutierter Big Band, die stark von Bläsern, Synthesizer und Saxophonen geprägt war. Zu diesem Ensemble habe ich für Fearful Symmetries zwei Hörner, ein Fagott und einen Keyboardsampler hinzugefügt, der gesam pelte Percussion-Sounds spielt. Ansonsten ist das Ensemble mit dem der Oper identisch. Die Musik ist, wie der Titel schon sagt, extrem symmetrisch. Vierund achttaktige Phrasen reihen sich aneinander, die jeweils durch ausgeprägte harmonische Veränderungen und einen beharrlich pochenden Takt geprägt sind. Die Ähnlichkeit mit dem Anfang meiner Chairman Dances ist unver kennbar, aber in Fearful Symmetries ist der Ausdruck noch eindringlicher, wäh rend die Musik enger mit Pop und minimalistischem Rock verbunden ist. Es ist eindrückliches Beispiel für das, was ich meine «Reisemusik» nenne. Musik, die den Eindruck einer kontinuierlichen Bewegung über eine sich verändernde Landschaft vermittelt. In diesem Stück mag man eine Stadtlandschaft denken, da der Klang ein Gefühl von Urbanität vermittelt. Das Stück ist ausgesprochen rhythmisch – ein Boogie, der über fast zwei Drittel seiner Länge von pulsieren den Akzenten durchzogen wird. Das mag ein Grund dafür sein, dass Fearful Symmetries zu meinem meistchoreografierten Werk geworden ist. Im Reper toire ist es u.a. beim Londoner Royal Ballet und beim New York City Ballet.
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JOHN ADAMS Komponist Neben Steve Reich und Philipp Glass gilt John Adams (*1947) als der heraus ragende Vertreter der sogenannten Minimal Music. Er studierte in den sechzi ger Jahren Komposition an der Harvard University und Dirigieren bei Mario de Bonaventura am Dartmouth College. Nach Abschluss seiner Studien ging er 1972 nach Kalifornien, wo er zehn Jahre lang am San Francisco Conservator y of Music unterrichtete und dirigierte. Von 1982 bis 1985 war Composer-inResidence beim San Francisco Symphony Orchestra. Schon früh hat Adam sich für die Arbeit experimenteller amerikanischer Komponisten wie John Cage und Morton Feldman interessiert – dies führte ihn weg vom akademischen Struktu ralismus seiner frühen Kompositionen, hin zum beinahe aleatorischen Stil von American Standard (nicht festgelegtes Instrumentarium, 1973) mit collage artig einbezogenen Gospel-, Jazz- und Marschelementen. Phrygian Gates für Klavier (1977) zeigte erstmals deutlich den für Adams typischen pulsierendvorwärtstreibenden Stil. In breiten Kreisen bekannt wurde der Komponist vor allem durch seine drei in Zusammenarbeit mit Peter Sellars entstandenen Büh nenwerke Nixon in China (1987), The Death of Klinghoffer (1990) und Doctor Atomic (2005). Von Schönbergs Gurreliedern beeinflusst ist seine Harmonie lehre (1985). Weitere wichtige Werke sind das rhythmisch ungestüme Short Ride in a Fast Machine (1986), das ruhig-delikate Tromba lontana (1986), El Dorado (1991) für Orchester, das Violinkonzert (1993) sowie On the Transmi gration of Souls (2002) zum ersten Jahrestag der Anschläge vom 11. September 2001. Das Orchesterstück Fearful Symmetries (1988) wurde bereits mehrfach choreografiert, u.a. von Peter Martins für das New York City Ballett und von Liam Scarlett für das Londoner Royal Ballet.
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Filipe Portugal Choreografie und Bühnenbild Filipe Portugal studierte in Lissabon und wurde nach einem ersten Engagement beim Portugiesischen Nationalballett 2002 ans Ballett Zürich engagiert. Hier tanzte er Solopartien in vielen Choreografien von Heinz Spoerli (u.a. Cinde rella, Der Nussknacker, Schwanensee, Don Quixote, Coppélia, Giselle und Ein Sommernachtstraum). Von 2009 bis 2011 war er Principal Dancer beim Portu giesischen Nationalballett. Seit 2011 ist er wieder Mitglied des Balletts Zürich und war hier in Hauptrollen zahlreicher Ballette von Christian Spuck zu sehen, so als Pater Lorenzo in Romeo und Julia, König Peter in Leonce und Lena, als Doktor in Woyzeck, Karenin in Anna Karenina und Spalanzani in Der Sand mann. Ausserdem trat er in Choreografien von Jiří Kylián, Hans van Manen, William Forsythe, Douglas Lee und Martin Schläpfer auf. Parallel zu seiner Tänzerkarriere arbeitet Filipe Portugal erfolgreich als Choreograf. Für die Zür cher Tänzerinnen und Tänzer schuf er die Choreografien Road B., Alleged Dances, Sonata, Silk Road und Different Trains. Nach Tauwetter für das Junior Ballett entstand 2015 zur Musik des Schweizer Jazzmusikers Nik Bärtsch Dia logos für das Ballett Zürich. 2017 gelangte im Rahmen des Ballettabends Cor pus seine Choreografie disTANZ mit dem Ballett Zürich zur Uraufführung. 2018 choreografierte Filipe Portugal Stepping Over für das Charlotte Ballet (USA) und Heavy Lightness für die Stuttgarter Noverre-Gesellschaft. 2014 wurde er mit dem «Tanzpreis der Freunde des Balletts Zürich» ausgezeichnet.
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Christopher John Parker Kostüme Christopher John Parker stammt aus Grossbritannien und absolvierte die Royal Ballet School in London. Nach einem ersten Engagement beim Scottish Ballet war er von 2007 bis 2010 Mitglied des Balletts Zürich. Anschliessend tanzte er im Aalto Ballett Essen und im Ballett Dortmund. Seit 2012/13 ist er wieder Mitglied des Balletts Zürich. Er war als Benvolio/Valerio in Christian Spucks Leonce und Lena, in Martin Schläpfers Forellenquintett und als Zauberer in Marco Goeckes Petruschka zu erleben. Ausserdem hatte er solistische Aufgaben in Spucks Sonett, in Balanchines The Four Temperaments, New Sleep und In the middle von William Forsythe sowie in Faust – Das Ballett von Edward Clug. Als Kostümbildner von Filipe Portugal war er für das Charlotte Ballet, das Stuttgarter Ballett und das Junior Ballett tätig.
Bertold Stallmach Video-Design Bertold Stallmach wurde in Lesotho geboren. Er studierte Bildende Kunst an der ZHdK in Zürich. Seit 2008 realisiert er eigene künstlerische Projekte, die im In- und Ausland gezeigt werden. Im Mittelpunkt seiner Ausstellungen ste hen meistens Animationsfilme, welche sich häufig mit psychologischen und soziologischen Fragestellungen beschäftigen.
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Martin Gebhardt Lichtgestaltung Martin Gebhardt war Lichtgestalter und Beleuchtungsmeister bei John Neu meiers Hamburg Ballett. Ab 2002 arbeitete er mit Heinz Spoerli und dem Ballett Zürich zusammen. Ballettproduktionen der beiden Compagnien führ ten ihn an renommierte Theater in Europa, Asien und Amerika. Am Opernhaus Zürich schuf er das Lichtdesign für Inszenier ungen von Jürgen Flimm, Grischa Asagaroff, Matthias Hartmann, David Pountney, Moshe Leiser/Patrice Cau rier, Damiano Michieletto und Achim Freyer. Bei den Salzburger Festspielen kreierte er die Lichtgestaltung für La bohème und eine Neufassung von Spoerlis Der Tod und das Mädchen. Seit der Spielzeit 2012/13 ist Martin Gebhardt Lei ter des Beleuchtungswesens am Opernhaus Zürich. Eine enge Zusammenarbeit verbindet ihn heute mit dem Choreografen Christian Spuck (Winterreise,Nuss knacker und Mausekönig, Messa da Requiem, Anna Karenina, Woyzeck, Der Sandmann, Sonett, Leonce und Lena, Paysage obscure). In jüngster Zeit war er ausserdem Lichtdesigner für die Choreografen Alexei Ratmansky, Wayne Mc Gregor, Marco Goecke, Douglas Lee und Edward Clug. Mit Christoph Mar thaler und Anna Viebrock arbeitete er beim Händel-Abend Sale und Rossinis Il viaggio a Reims in Zürich sowie bei Lulu an der Hamburgischen Staatsoper zusammen.
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Junior Ballett
Emma Antrobus
Emma Antrobus stammt aus Australien. Ihre Ausbil dung erhielt sie am Lamont Dance Theatre, am Conlan College in Sydney sowie an der Ballett Akademie der Hochschule für Musik und Theater in München. Seit voriger Saison gehört sie zum Junior Ballett und tanzte u.a. in Choreografien von Christian Spuck, Edward Clug, Crystal Pite und Ohad Naharin.
Jessica Beardsell
Jessica Beardsell hat die australische und die briti sche Staatsbürgerschaft. Ihre Tanzausbildung absol vierte sie an der Alegria Ballet School in Sydney und an der Royal Ballet School in Antwerpen. Beim Tanzolymp Berlin gewann sie 2018 einen der Ersten Preise. Seit dieser Saison ist sie Mitglied des Junior Balletts.
Mariana Gasperin
Mariana Gasperin stammt aus Brasilien. Ihre Ballett ausbildung erhielt sie am Ballet Vera Bublitz in Porto Allegre und an Canada’s National Ballet School. Seit dieser Saison ist sie Mitglied des Junior Balletts.
Chandler Hammond
Chandler Hammond stammt aus den USA. Sie wur de am Patel Conservatory und an der John Cranko Schule in Stuttgart ausgebildet. Mit dem Stuttgarter Ballett trat sie in Schwanensee, Jeu de cartes und Dorn röschen auf. 2014 gewann sie den Grand Prix beim Wettbewerb «Star of the 21st Century». Seit dieser Saison gehört sie zum Junior Ballett.
Michelle Pinelis
Michelle Pinelis stammt aus Israel. Sie erhielt ihre Ausbildung an der Jerusalem Ballet School und an der Académie Princesse Grace in Monte-Carlo. 2013 ge wann sie die Goldmedaille beim «Youth Russian Grand Prix» in St. Petersburg. Seit voriger Saison ist sie Mit glied des Junior Balletts und tanzte u.a. in Choreogra fien von Christian Spuck, Edward Clug, Crystal Pite und Ohad Naharin.. Bei den «Jungen Choreografen» zeigte sie ihr Stück Paint. Erase. Redo.
Arianna Soleti ist Italienerin. Ihre tänzerische Ausbil dung erhielt sie an der Accademia Teatro alla Scala in Mailand. Mit dem Ballett der Mailänder Scala trat sie u.a. in den Balletten Raymonda und Excelsior auf. Seit dieser Saison ist sie Mitglied des Junior Balletts.
Das komplette Programmbuch Arianna Soleti können Sie auf www.opernhaus.ch/shop oder am Vorstellungsabend im Foyer des Opernhauses erwerben Natatia Warzabluk
Natatia Warzabluk stammt aus den USA. Sie wurde an der Colorado Ballet Society und an der Académie Princesse Grace in Monte-Carlo ausgebildet. Sie war mehrfache Preisträgerin der Denver Ballet Guild Com petition und der Esther Geoffrey Ballet and Jazz Com petition. Seit dieser Spielzeit ist sie Mitglied des Junior Balletts.
Luca Afflitto
Luca Afflitto ist Italiener. Er studierte an der Acadé mie Princesse Grace in Monte-Carlo und trat schon während seiner Ausbildungszeit mit den Ballets de Monte-Carlo auf. Seit voriger Saison ist er Mitglied des Junior Balletts und war u.a. in Choreografien von Crys tal Pite, Marco Goecke und Cayetano Soto zu sehen. Bei den «Jungen Choreografen» zeigte er sein Stück Come gli occhi sotto le ciglia.
Iacopo Arregui
Iacopo Arregui stammt aus Italien. Ausgebildet beim Bal letto di Verona und an der Académie Princesse Grace in Monte-Carlo, trat er in verschiedenen Produktionen der Ballets de Monte-Carlo auf. Seit voriger Spielzeit gehört er zum Junior Ballett und war u.a. in Choreogra fien von Christian Spuck, Edward Clug, Ohad Naharin und Crystal Pite zu sehen.
Gustavo Chalub
Gustavo Chalub wurde in Brasilien geboren. Seine Aus bildung erhielt er am ITEGO em Artes Basileu França in Goiânia (Brasilien) sowie an der Académie Princesse Grace in Monte-Carlo. Seit voriger Saison ist er Mitglied des Junior Balletts tanzte u.a. in Choreografien von Christian Spuck, Edward Clug, Crystal Pite und Ohad Naharin.
Riccardo Mambelli
Riccardo Mambelli wurde in Italien geboren. Seine Aus bildung erhielt er an der Tanz Akademie Zürich. Mit dem Ballett Zürich trat er bereits während dieser Zeit in Alexei Ratmanskys Schwanensee auf. Seit voriger Saison ist er Mit glied des Junior Balletts. Er tanzte in Choreografien von Christian Spuck, Ohad Naharin, Edward Clug und Crystal Pite.
Gary Solan
Gary Solan stammt aus Irland. Seine Ausbildung schloss er 2018 an der Royal Ballet School in London ab. Mit dem Royal Ballet trat er u.a. in Schwanensee, Manon, Der Nuss knacker, Sylvia, Alice im Wunderland und Giselle auf. Seit dieser Saison ist er Mitglied des Junior Balletts.
Adrià Vilar Algueró
Adrià Vilar Algueró ist Spanier. Er wurde am Institut del Teatre in Barcelona und an der English National Ballet School ausgebildet. Er trat mit dem English National Ballet im Nussknacker und mit dem Ballett Zürich in Alexei Rat manskys Schwanensee auf. Seit voriger Saison ist er Mitglied des Junior Balletts und tanzte u.a. in Choreografien von Christian Spuck, Edward Clug, Crystal Pite und Ohad Na harin. Bei den «Jungen Choreografen» zeigte er sein Stück Maybe.
Das komplette Programmbuch Luigi Amado Vilorio können Sie auf www.opernhaus.ch/shop oder am Vorstellungsabend im Foyer des Opernhauses erwerben Luigi Amado Vilorio ist Italiener. Er wurde an der Ballett schule des Teatro alla Scala in Mailand ausgebildet. Seit die ser Saison ist er Mitglied des Junior Balletts.
Programmheft KREATIONEN JUNIOR BALLETT Choreografien von Goyo Montero, Louis Stiens und Filipe Portugal 20. Oktober 2018, Spielzeit 2018/19 Theater Winterthur
Herausgeber
Intendant
Opernhaus Zürich Andreas Homoki
Zusammenstellung, Redaktion Michael Küster Layout, Grafische Gestaltung Carole Bolli Anzeigenverkauf Opernhaus Zürich, Marketing
Telefon 044 268 64 14, inserate@opernhaus.ch
Schriftkonzept und Logo
Druck
Studio Geissbühler Fineprint AG
Textnachweis:
Aufnahmen:
Die Interviews mit Goyo Montero und Louis Stiens führte Michael
Wounded:
Küster für dieses Programmheft. Ausserdem verfasste er den
malibu: United in Flames.
Text zu «Fearful Symmetries» von John Adams (Quelle: https://
Ausschnitt aus dem MIX 007 (29/04/2017 UIF episode): https://
www.earbox.com/fearful-symmetries). – Filipe Portugal schrieb
soundcloud.com/blu174/mix-007.
seinen Text zu «Echo of Elements» für dieses Programmheft.
Mit freundlicher Genehmigung der Künstlerin. Echo of Elements:
Bildnachweis:
John Adams: Fearful Symmetries. Orchestra of St. Luke‘s. John
Gregory Batardon fotografierte das Junior Ballett bei der Büh
Adams. Rhino Entertainment, 2005.
nenprobe am 17. Oktober 2018. – Tänzerporträts: Jos Schmid – Foto Louis Stiens: Roman Novitzky – Foto Goyo Montero: oh – Foto
Urheber, die nicht erreicht werden konnten, werden zwecks
Filipe Portugal: Michael Sieber
nachträglicher Rechtsabgeltung um Nachricht gebeten.
/
n
s
42 2016
Was uns mit Musikern verbindet, ist die Liebe ZUR PERFEKTEN KOMPOSITION.
DAS IST CLARIANT: LEIDENSCHAFTLICHER FÖRDERER DER KÜNSTE
Das perfekte Zusammenspiel von Harmonie, Tempo und Rhythmus erschafft Musik, die uns alle bewegt. Fast wie bei uns: Denn wenn wir etwas bewegen wollen, entstehen aus Engagement, Know-how und Forschung innovative Lösungen für die Spezialchemie, die Emissionen senken, Rohstoffe sparen – und nachhaltig Wert schaffen. Das ist uns wichtig.