Synopsis «Anna Bolena»

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opernhaus z端rich Wiederaufnahme Spielzeit 2010/11

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Anna Bolena

ANNA

BOLENA


opernhaus zürich

Erster Akt Saal im Schloss von Windsor

Der Hofstaat hat sich in den Gemächern der Königin Anna Bolena versammelt und erwartet Enrico VIII. Sein Ausbleiben bestätigt die Befürchtungen am Hof: Der König ist Anna überdrüssig geworden und hat sich einer anderen Frau zugewandt. Unter den Hofdamen der Königin befindet sich auch Giovanna Seymour. Sie ist verunsichert, weil die Königin nach ihr hat rufen lassen, nicht wissend, dass sie Enricos Geliebte ist. Von bösen Vorahnungen geplagt, tritt Anna Bolena auf. Sie bittet den Pagen Smeton, ihrem Gefolge die Zeit mit einem Lied zu vertreiben. Smetons Gesang über die erste Liebe verstört Anna: Sie erinnert sich an ihre Jugendliebe Lord Percy, den sie seinerzeit verliess, um Königin von England zu werden. Anna entlässt den Hofstaat. Auf Giovannas Frage, was sie bedrücke, mahnt die Königin sie, sich nie von Ruhm und Ansehen verlocken zu lassen. Giovanna bleibt beunruhigt zurück. Als der König sich heimlich zu einem Stelldichein einfindet, erklärt sie ihm, sie müsse die Beziehung lösen, wenn er ihr nicht einen rechtmässigen Platz an seiner Seite einräume. Heinrich versichert ihr, er habe bereits ein Mittel gefunden, um sich von Anna zu trennen. Von ihren Gefühlen hin und her gerissen, ahnt Giovanna Annas drohenden Untergang.


Park im Schloss von Windsor

Auf Geheiss Enricos ist Annas Jugendfreund Percy nach langen Jahren aus der Verbannung zurückgekehrt. Er trifft auf Annas Bruder Lord Rochefort, der ihm von Annas freudlosem Dasein als Königin berichtet. Percy, der Anna noch immer liebt, macht sich neue Hoffnungen. Enrico tritt mit seiner Jagdgesellschaft auf und beobachtet das Aufeinandertreffen von Anna und Percy. Seinem Offizier Hervey gibt er den Befehl, jeden Schritt der beiden zu bewachen.

Kabinett im Schloss von Windsor

Smeton, der Anna heimlich liebt, hat sich in die Zimmer der Königin geschlichen, um ein gestohlenes Medaillon zurückzubringen. Als er Schritte hört, versteckt er sich: Es ist Anna, gefolgt von ihrem Bruder, der Percy Zugang zu ihren Gemächern verschafft hat. Nach anfänglichem Zögern erklärt sich Anna bereit, Percy zu empfangen. Percy bedrängt Anna mit Erinnerungen an ihr früheres Glück. Als Anna seine Liebesbekundungen entschlossen abwehrt und ihm befiehlt, England zu verlassen, will Percy sich das Leben nehmen. Smeton tritt aus seinem Versteck, um ihn daran zu hindern, da tritt der König auf und beschuldigt Anna und Percy des Ehebruchs. Als Smeton Annas Unschuld beteuern will, spielt der Zufall Enrico einen weiteren Trumpf in die Hand: Er entdeckt bei Smeton das Medaillon mit Annas Bildnis. Enricos Befehl, die beiden Männer und die Königin ins Gefängnis führen zu lassen, weckt bei Anna die schlimmsten Befürchtungen.


Zweiter Akt Vorzimmer zu Annas Gemächern im Tower zu London

Annas Damen beklagen das Schicksal ihrer Königin und werden von Hervey als Zeugen vor das Gericht gerufen. Anna erinnert sich an das Los ihrer Vorgängerin Katharina von Aragon und bittet Gott um Beistand. Giovanna überbringt der Königin die Nachricht, ein Schuldgeständnis würde ihr das Leben retten. Empört weist Anna diesen Vorschlag zurück und verflucht die unbekannte Nebenbuhlerin. Von Gewissensbissen und Angst überwältigt, gesteht Giovanna, selbst Annas Rivalin zu sein. Nachdem sich ihr erster Zorn gelegt hat, verzeiht Anna ihrer Hofdame: Nicht sie treffe die Schuld für ihre Liebe zu Enrico, sondern den König, der sie verführt hat.

Vestibül im Tower

Hervey berichtet den anwesenden Höflingen von Smetons Geständnis, mit der Königin Ehebruch begangen zu haben. Heinrich befiehlt, den Sachverhalt vorerst geheim zu halten. Auf dem Weg in den Gerichtssaal begegnen ihm Anna und Percy. Die Königin fleht Enrico an, sie nicht durch einen Prozess zu entwürdigen, Percy versichert ihm ihre Unschuld. Von Enrico gereizt, eröffnet Percy ihm, mit Anna verheiratet zu sein. Der König schwört bittere Rache, die auch Annas Tochter Elisabeth treffen soll. Nachdem Anna und Percy abgeführt worden sind, tritt Giovanna auf und fleht bei Enrico um Gnade für Anna. Da berichtet Hervey, dass die Königin und alle Mitschuldigen vom Gericht einstimmig zum Tode verurteilt wurden.

Vorhalle im Tower

Percy und Rochefort nehmen voneinander Abschied, als Hervey die Nachricht bringt, sie seien vom König begnadigt worden. Beide entschliessen sich, Annas Schicksal zu teilen, und wählen den Tod. Annas Hofdamen treten aus dem Gefängnis der Königin und berichten, der Geist Annas habe sich verwirrt. Anna tritt auf und träumt sich in ihre Jugend zurück. Kanonenschüsse und Festmusik, die Enricos Hochzeit mit Giovanna begleiten, wecken sie aus ihrem Wahn. Smeton gesteht der Königin, vor Gericht einen Meineid geleistet zu haben im Glauben, ihr damit das Leben zu retten. Anna verzeiht ihm und fleht den Himmel an, ihrem Kummer ein Ende zu machen. Während Smeton, Percy und Rochefort zum Richtplatz geführt werden, vergibt Anna dem neuen Königspaar in der Hoffnung, der Himmel möge auch ihr vergeben. Dann bricht sie zusammen.


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