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opernhaus z체rich
8:09 Uhr
I masnadieri
30.11.2010
opernhaus z체rich Spielzeit 2010/11
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Giuseppe Verdi
I masnadieri Die R채uber
opernhaus zürich
Erster Akt Carlo Moor, der in seinem Studienort über die Stränge schlug und in schlechte Gesellschaft geriet, hat sein momentanes Leben satt. Sehnsüchtig wünscht er sich an den Ort seiner Kindheit und in die Arme seiner geliebten Cousine Amalia zurück. Doch die Hoffnung, die Vergebung seines Vaters zu erlangen, wird jäh zunichte gemacht, als ihm sein Freund Rolla einen Brief übergibt: Im Namen des Vaters schreibt Carlos jüngerer Bruder Francesco, Carlo solle nie wieder nach Hause zurückkehren, andernfalls drohe ihm Gefängnis. Masslos enttäuscht, akzeptiert Carlo den Vorschlag seiner Gefährten, sich zum Hauptmann einer Räuberbande wählen zu lassen. Carlo schwört den Freunden ewige Treue. Francesco Moor ist zufrieden: Er hat sich für die ungerechte Behandlung als Zweitgeborener gerächt, indem er den Reuebrief des verhassten älteren Bruders abfing und diesen bei seinem Vater Massimiliano erfolgreich verleumdet hat. Nun trachtet er danach, den Tod des Alten zu beschleunigen. Zu diesem Zweck soll sich sein Diener Arminio verkleiden und Massimiliano die Nachricht überbringen, dass sein Lieblingssohn in der Schlacht von Prag umgekommen sei. Francesco hofft, dass der Alte an der Trauer um den Sohn stirbt, undmalt sich aus, wie er als regierender Graf Angst und Schrecken verbreiten wird. Amalia, die als Waise im Hause Moor aufgewachsen ist, ist an der Seite ihres Onkels Massimiliano geblieben, obwohl dieser ihren geliebten Carlo verstossen hat. Im Bewusstsein, dass ihr Glück mit Carlo der Vergangenheit angehört, sehnt sie den Tod als Erlösung herbei. Den alten Moor – von wüsten Träumen aus seinem Schlaf erwacht – schmerzt die Abwesenheit Carlos umso mehr, als er sein Ende nahen fühlt. Da erscheint Francesco mit dem verkleideten Arminio, der die erlogene Geschichte von Carlos Tod verkündet. Als Beweismittel dient ihm unter anderem eine mit Blut geschriebene Botschaft Carlos, die Amalia vomTreueschwur gegenüber Carlo entbindet und sie Francesco als Braut anträgt. Arminio bereut sogleich seine Tat, als er die Verzweiflung Amalias und des Grafen bemerkt. Massimiliano gibt sich die Schuld am Tod seines Sohnes und bricht nach einem Streit mit Francesco zusammen.
Zweiter Akt Amalia hat sich vom Fest, mit dem Francesco seine neue Herrschaft feiert, zum Grab ihres Onkels weggeschlichen. Dort wird sie von Arminio aufgesucht, der ihr reuevoll gesteht, dass Carlo noch lebt. Überwältigt vor Freude, schöpft Amalia neuen Mut. In ihrem Taumel hört sie nicht, dass auch Graf Moor am Leben sei. Da erscheint Francesco, der um ihre Hand anhält. Als ihn Amalia voller Abscheu zurückweist, droht er, sie zu seiner Hure zu machen. Indem Amalia scheinbar auf seine Wünsche eingeht, gelingt es ihr schliesslich, Francesco mit einer Waffe zu bedrohen und sich ihm so zu entziehen. Die Handlung Rolla ist in einen Hinterhalt geraten und soll gehängt werden. Die Räuber erzählen sich, Carlo wolle zu seiner Befreiung ein grosses Feuer in Prag legen. Tatsächlich kann Rolla dank der allgemeinen Verwirrung, die der Brand auslöst, seiner Hinrichtung entkommen. Carlo wird zwar als Hauptmann gefeiert, doch er empfindet sein Leben mehr denn je als ehrloses Treiben.Wehmütig schweifen seine Gedanken zu Amalia. Als ihn die Räuber unterrichten, dass sie von Soldaten umzingelt seien, erwacht in ihm jedoch erneut der Kampfeswille.
Dritter Akt Amalia befindet sich auf der Flucht vor Francesco. Entsetzt hört sie fremde Stimmen und bittet den ersten Mann, der ihr begegnet, um Gnade – es ist Carlo. Die Liebenden erkennen sich und können ihr Glück kaum fassen. Zusammen geben sie sich dem Traum einer gemeinsamen Zukunft hin. Dabei verschweigt ihr Carlo seine Zugehörigkeit zu einer Räuberbande. Als ihm Amalia von Massimilianos Tod und den perfiden Nachstellungen Francescos berichtet, schwört Carlo seinem Bruder Rache. Francesco hat den Zusammenbruch des Vaters ausgenutzt, um die Kunde von dessen Tod zu verbreiten und hat ihn vom Schloss weggeschafft. Arminio, der den Aufenthalt des Alten kennt, verpflegt ihn jedoch heimlich. Dabei wird er von Carlo überrascht, der ausser sich ist, als er seinem totgeglaubten Vater in diesem Zustand wieder begegnet. Der alte Mann erkennt Carlo nicht und erzählt ihm, wie ihn sein eigener Sohn lebendig begraben habe. Besessen von Rache, ruft Carlo seine Leute zusammen.
Vierter Akt Francesco ist verstört: In einem Albtraum hatte er eine Vision vom Jüngsten Gericht, bei dem ihm keine Gnade zuteil wurde. Er beauftragt Arminio, einen Priester zu holen. Pater Moser erscheint. Auf Francescos Frage, was die grösste Sünde sei, antwortet Moser bedeutungsvoll: Vatermord und Brudermord. Francesco, dem Moser die Absolution verweigert, verflucht Gott und tötet sich. Carlo, obgleich glücklich, den Vater wiedergefunden zu haben, merkt schnell, dass sein altes und sein neues Leben nicht miteinander vereinbar sind. Er bittet um den Segen des alten Mannes. Da erscheinen die Räuber, die Amalia aufgefunden haben. Als Amalia Carlo um Schutz anfleht, sieht sich dieser gezwungen, sich seinem Vater zu erkennen zu geben und seine Identität als Räuberhauptmann preiszugeben. Amalia ist erschüttert, aber trotzdem bereit, bei ihm zu bleiben. Doch die Räuber erinnern Carlo an seinen Treueschwur. Ausser sich vor Schmerz verlangt Amalia von Carlo, sie lieber zu töten als sie nochmals zu verlassen. Carlo ersticht sie kurzentschlossen und stürzt davon, um sich der Justiz zu stellen.
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