LEONCE UND LENA
Exklusiver Partner Ballett Z端rich
LEONCE UND LENA BALLETT VON CHRISTIAN SPUCK Nach dem Lustspiel von Georg Büchner (1813–1837) Musik von Johann Strauss, Josef Strauss, Amilchare Ponchielli, Léo Delibes, Bernd Alois Zimmermann, Alfred Schnittke, Martin Donner u.a. Uraufführung: 27. April 2OO8, Aalto Ballett Theater Essen Schweizerische Erstaufführung: 27. April 2O13, Ballett Zürich
Choreografie Musikalische Leitung Bühnenbild und Kostüme Lichtgestaltung Dramaturgie
Christian Spuck James Tuggle Emma Ryott Reinhard Traub Esther Dreesen-Schaback, Michael Küster
Man nennt mich einen Spötter. Es ist wahr, ich lache oft, aber ich lache nicht darüber, wie Jemand ein Mensch, sondern nur darüber, dass er ein Mensch ist, wofür er ohnehin nichts kann, und lache dabey über mich selbst, der ich sein Schicksal theile. Georg Büchner an die Familie im Februar 1834
DIE HANDLUNG 1.Teil Leonce, der Prinz des Königreichs Popo, liegt im Garten und vertreibt sich die Langeweile, während der Hofmeister erfolglos versucht, ihn mit den Regierungsaufgaben vertraut zu machen. Valerio, ein lebensfroher Müssiggänger, freundet sich mit Leonce an. König Peter vom Reich Popo lässt sich von seinen beiden Ankleidern die Staatsgewänder anlegen. Ein Knoten im Taschentuch stört allerdings die Zeremonie des Königs, weil sowohl ihm als auch den Ministern nicht einfallen will, woran ihn die Gedächtnisstütze erinnern soll. Auf einer Tanzgesellschaft im Ballsaal des Reiches Popo lässt Leonce seine Mätresse Rosetta zu sich rufen, schickt sie aber gelangweilt wieder davon. Während des Festes erklärt der Staatspräsident, dass die längst arrangierte Hochzeit mit Prinzessin Lena aus dem Reich Pipi am kommenden Tag stattfinden soll. Der Hofstaat drängt Leonce, endlich seine Pflichten als Thronfolger wahrzunehmen. Daraufhin beschliessen Leonce und Valerio zu fliehen. Im höfischen Garten des Reiches Pipi sitzt Prinzessin Lena und denkt über den Sinn des Lebens in einer ungewollten Ehe mit einem ihr unbekannten Prinzen nach. Das elterliche Arrangement ist für sie unerträglich. Sie sehnt sich nach Freiheit und plant in jugendlichem Trotz mit ihrer Gouvernante die Flucht. In der Nähe eines Wirtshauses kreuzen sich die Wege der beiden Frauen mit denen von Leonce und Valerio.
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2. Teil Die Wirtshausgäste befinden sich im Garten, wo auch Valerio und die Gouvernante aneinander Gefallen finden. Abseits des Trubels verlieben sich Leonce und Lena ineinander. Zwischen den bisher vom Leben Enttäuschten entwickelt sich eine Zweisamkeit voller Sehnsucht nach Liebe, aber auch voller Skepsis. Das nicht gekannte Glücksgefühl mündet bei Leonce in einen Todeswunsch, von dem Valerio ihn aber in letzter Minute abbringen kann. Im Reich Popo trifft der Hofstaat alle Vorbereitungen für die Vermählung des Prinzen und der Prinzessin. Allerdings vermisst man Braut und Bräutigam. Leonce, Lena, die Gouvernante und Valerio gesellen sich als Automaten maskiert zu den Gästen. Geführt von Valerio, treten Leonce und Lena in den Vordergrund. König Peter lässt die «Fremden» trauen. Mit der darauffolgenden Demaskierung des Brautpaars stellen sowohl das Königshaus als auch Leonce und Lena die doppelt schicksalhafte Fügung fest: Die für einander Bestimmten haben sich in Freiheit verliebt und der Hof das eigentlich als vermisst erklärte Paar getraut. Die Regierungsgeschäfte werden in Leonces Hände gelegt, Valerio bezieht den Posten des Staatsministers und will generellen Müssiggang verordnen. So bleibt alles beim Alten und jeder bezieht die Position, die für ihn vorgesehen war.
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MUSIK ERSTER TEIL PROLOG Ouvertüre: Johann Strauss (Vater): Chineser-Galopp Martin Donner: Prologue LEONCE UND VALERIO AUS POPO Bernd Alois Zimmermann: Prolog aus «Das Gelb und das Grün» Johann Strauss (Sohn): Perpetuum Mobile Eartha Kitt: Let’s Do It KÖNIG PETER UND SEINE MINISTER Alfred Schnittke: Ball aus der «Gogol-Suite» Martin Donner: Gadget Society ROSETTA / DER ENTSCHLUSS ZU FLIEHEN Amilcare Ponchielli: Tanz der Stunden aus «La Gioconda» Bernd Alois Zimmermann: Kleiner Walzer aus «Das Gelb und das Grün» LENA UND IHRE GOUVERNANTE AUS PIPI Bernd Alois Zimmermann: Petite valse lunaire aus «Un petit rien» Léo Delibes: Pizzicato aus «Sylvia» FLUCHT Alfred Schnittke: Der Mantel aus der «Gogol-Suite» Hank Cochran: Little Bitty Tear Bernd Alois Zimmermann: Phantasmagorie aus «Das Gelb und das Grün» Alfred Schnittke: Ouvertüre aus der «Gogol-Suite» Pause: Martin Donner: Statics
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ZWEITER TEIL Ouvertüre: Johann Strauss (Sohn): Klipp-Klapp-Galopp aus der Operette «Waldmeister» WIRTSHAUS Johann Strauss (Sohn): Ouvertüre aus «Die Fledermaus» Bernd Alois Zimmermann: Phantasmagorie aus «Das Gelb und das Grün» Johann Strauss (Sohn) und Josef Strauss: Pizzicato-Polka LEONCE UND LENA The Mamas and the Papas: Dream a Little Dream Martin Donner: Love Pattern HOCHZEITSVORBEREITUNGEN Bernd Alois Zimmermann: Der Ritt durch den Wald aus der «Märchensuite» Bernd Alois Zimmermann: Burleske aus «Das Gelb und das Grün» Johann Strauss (Sohn): Künstler-Quadrille AUTOMATEN Martin Donner: Eternal Marriage Alfred Schnittke: Das Spiel aus «Die Kommissarin» Bernd Alois Zimmermann: Epilog aus «Das Gelb und das Grün» Josef Strauss: Plappermäulchen EPILOG Hank Cochran: Little Bitty Tear
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