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“Ab diesem Moment haben wir nie wieder infrage gestellt, dass wir losfahren werden.”

Marita (lacht): „Das stimmt wohl, aber natürlich waren auch mal Zweifel mit im Spiel. Nach unserer ersten Atlantiküberquerung mit 20 Tagen auf dem offenen Meer, ständigem Schaukeln und nicht nur schönem Wetter habe ich gedacht, das mache ich nie wieder. Aber nach einem Tag war das überhaupt kein Thema mehr, weil uns sofort wieder so viel Spannendes, Beeindruckendes und Schönes begegnet ist. Da kommt auch das große Plus des Segelschiffs zum Tragen. Es bietet einfach die beste Möglichkeit, abseits des Massentourismus in einsamen Buchten zu ankern und dort unmittelbar in Kontakt mit der Bevölkerung zu kommen. Wir sind so wenig wie möglich in Häfen eingelaufen, sondern haben außerhalb geankert und sind mit unserem Beiboot an Land gefahren. Nach 10 Jahren können wir sagen, dass wir nicht ein einziges Mal schlechte Erfahrungen gemacht haben, sondern überall eine unglaubliche Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft erfahren haben.“ So wie es zuvor nie einen Grund gab aufzuhören, gab es 2014 nach einem letzten wunderschönen Aufenthalt im Senegal und der Rückkehr in den Ausgangshafen Almerimar keinen Grund mehr weiterzufahren. Heute - gut sieben Jahre nachdem die beiden 75-Jährigen das letzte Mal den Anker der TRUANT 2 geworfen haben - klingt es wie die unendliche Leichtigkeit des Seins, wenn sie von ihrer Reise erzählen. Noch immer randvoll mit Geschichten ist es keine Wehmut, sondern pures Glücksgefühl, das sie durch den Alltag trägt. Und der ist gefüllt mit dem Bestreben, von der Hilfsbereitschaft, die sie auf ihren Reisen erfahren haben, etwas zurückzugeben. Uli Ulrichs engagiert sich deshalb seit 2015 bei der Seemannsmission und gemeinsam unterstützen sie eine 10-köpfige syrische Familie, die sie 2015 zufällig im Stadtpark kennengelernt haben.

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Segel werden nur noch ab und zu mit Freunden gehisst und die TRUANT 2 ha TRUANT 2

Foto: privat ben sie 2017 an ein Paar verkauft, das den gleichen Traum verfolgt wie sie. Endgültig abgelegt haben sie auch die typisch deutsche Verbissenheit, erklärt Marita Ulrichs lachend, wobei sie einräumt, eine “Macke” behalten zu haben: “Ich muss immer noch genug Lebensmittel für zwei Monate im Schrank haben, sonst werde ich nervös.”

Annette Muschalik

Bilder, die unter die Haut gehen

Schwarz oder bunt, klein oder groß - Tattoos sind längst ein alltäglicher Anblick auf unseren Straßen. Die Motive sind ebenso vielfältig wie die Träger dieser Körperbilder. Und doch fällt eines immer wieder auf: Anker, Leuchtturm, Kompass oder Schiff - viele Tattoos haben einen Bezug zum Meer und zur Seefahrt. Das zeigen auch die zahlreichen Bilder zum Thema „„maritime Tattoos”, die beim Organisationsteam des CUPs eingereicht wurden.

Die Verbindung von Seefahrt und Tattoos kommt nicht von ungefähr, denn es war der britische Kapitän und Entdecker James Cook, der von seiner Reise nach Polynesien (1768-1771) die ersten Berichte über Menschen mit bemalten Körpern mitbrachte. Heute weiß man, dass die Geschichte der Tattoos weit in die vorchristliche Zeit zurückreicht. Einer der ältesten Funde eines Menschen mit Tattoo ist die 5300 Jahre alte Gletschermumie „„Ötzi”. Ende des 18. Jahrhunderts verbreitete sich das Tätowieren in allen europäischen Hafenstädten. Tattoos und Matrosen wurden unzertrennlich, wie es in einem Zitat des New Yorker Tätowierers und Erfinders der Tätowiermaschine, Samuel O‘Reilly überliefert ist:

„„A sailor without a tattoo is like a ship without grog: not seaworthy.” „„Ein Seemann ohne Tätowierung ist wie ein Schiff ohne Grog: nicht seetüchtig.”

madamebischmann

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