BODYSNATCHER
Foto: Toddi Babu
MELBOURNE AM ANDEREN ENDE DER WELT. Sie kommen aus Melbourne, Florida, werden aber tatsächlich eher selten für Australier gehalten. Dies und einiges mehr über ihr neues Album „Bleed-Abide“ hat uns Sänger Kyle verraten.
H
erzlichen Glückwunsch zum neuen Album! Wie waren die ersten Reaktionen bisher? Danke! Das Feedback war bisher weitestgehend positiv, und viele Leute sagen, dass es das beste Album sei, das wir bis jetzt veröffentlicht haben. Also nicht nur unsere Fans, sondern auch Freunde und Familie! Dahingehend scheint wohl allgemein Konsens zu herrschen. Freut ihr euch über Releases immer noch so sehr wie ganz am Anfang? Und in Anbetracht der aktuellen Zeiten, empfindet ihr einen Release vielleicht sogar als noch befreiender als je zuvor? Wir feiern unsere Releases eigentlich immer mit einem großen Essen. Hähnchenflügel oder Krabbenbeine oder irgendwas richtig Abgefahrenes. Allerdings war diesmal die Zeit zwischen Release und Tour so knapp, dass wir gar keine Gelegenheit für eine große Feier hatten. Und auf jeden Fall fühlt es sich befreiender denn je an! Alles ist gerade sehr unsicher, und sobald wir das Material fertig gestellt und auf die Welt losgelassen hatten, war es echt ein großer Erfolg für uns. „Bleed-Abide“ ist ganze 13 Songs stark, was für gewöhnlich dafür spricht, dass man kein 10-SongSpezialangebot genommen hat, sondern sehr
selbstbestimmt an die Sache herangegangen ist. Ist es euch wichtig, immer ihr selbst zu bleiben, wenn es um euer kreatives Schaffen geht? Das meiste Material der vergangenen vier, fünf Jahre war sehr persönlich für uns alle, also bedeutet uns auch jeder Text sehr viel. Das Album ist sehr nah an unseren Herzen, denn als wir nicht touren konnten, hatten wir sehr viel Zeit, um über uns selbst nachzudenken. Diese Reflexion findet sich in jedem einzelnen Track. Ist es schwer, sowohl die Musik zu machen, die man liebt, als auch den Markt zu bedienen? In unserem Fall ist es zugegebenermaßen gar nicht schwierig. Wir schreiben wirklich einfach nur die Dinge, die wir selbst lieben, und den Fans scheint es genau so zu gefallen. Manchmal ist alles, was man braucht, die simple Herangehensweise mit nur einigen wenigen Zutaten, wie in der italienischen Küche. Bald geht es wieder auf Tour, und ihr kommt auch nach Europa. Was ist das Beste am Touren und was das Schlimmste? Ich liebe es, Zeit on the road zu verbringen, mit den Jungs, mit der Band. Wir geben bei jedem Gig
unser Bestes, essen viel bei Denny’s und haben jede Menge Spaß zusammen. Das Schwere ist allerdings, weit weg zu sein von seinen Partnern und Familien, aber wir können froh sein, dass unsere Lieben sehr verständnisvoll sind. Seid ihr schon fleißig beim Songwriting oder gibt es jetzt erst mal eine kleine kreative Pause? Wir arbeiten immer an neuem Material, seien es nun Lyrics, irgendwelche Riffs oder Breakdowns. Wir haben zwar keine Eile, neues Material schreiben zu müssen, aber das ist einfach unsere Leidenschaft, und wenn die kreativen Säfte fließen, muss man die Chance nutzen. Ihr kommt aus Melbourne, Florida. Wie oft glauben die Leute, dass ihr aus Australien kommt? Tatsächlich hören wir das gar nicht so häufig, aber ich glaube, es wird passieren, wenn wir mal nach down under reisen sollten. Florida und Australien sind sich auch sehr ähnlich in Bezug auf die Hitze und gefährliche Wildtiere.Und in beidem sind einige der besten Bands der Welt zu Hause. Wir freuen uns schon darauf, einmal nach Australien zu kommen und das Melbourne auf der anderen Seite der Welt kennen zu lernen. Jenny Josefine Schulz
46
46_Fuze94.indd 46
07.05.22 18:05