Lesen im neuen Jahrtausend Zu welchen Erkenntnissen kommen aktuellere Studien?
Lesen im europaweiten Vergleich
Bibliotheksbenutzung im europaweiten Vgl
Medienausstattung
Die beliebtesten Freizeitbesch채ftigungen
Entwicklung der Mediennutzung
B端cher im Internetkontext
Leseh채ufigkeit
Leseverhalten und Sendernutzung
Genrepr채ferenzen
Auswahlkriterien der Lekt端re
Emotionalität vor allem Spaß (84%) fördert die Entspannung (81%) ist eine schöne Abwechslung im
Arbeitsalltag
(73%) bringt Spannung (68%) man kann dabei lachen (51%) lenkt von Alltagssorgen ab (51%) vertreibt Ärger (46%) ist eine sinnvolle Nutzung von Zeit (56%) ist ein guter Zeitvertreib (49%) ist Gewohnheit (38%)
Orientierungsfunktion vor allem etwas lernen (70 %) neue Informationen sammeln (69 %) Anregungen und Stoff zum Nachdenken
bekommen (66 %) Gesprächsstoff erhalten (50 %) wertvolle Hilfen zur Meinungsbildung erhalten (42 %) mehr Verständnis für Sorgen und Probleme anderer Menschen entwickeln (27 %)
Soziales Erleben die
Quasiteilhabe am Leben anderer (27%) Literarische Figuren als „gute Freunde“ (23%) die Stärkung des Zugehörigkeitsgefühls (21%) die Hilfe bei der Orientierung im Alltag (20%)
1. Der begeisterte Kompensationsleser (16%) Er taucht ganz in das Lesegeschehen ein, gehört dazu, nimmt besonders stark am Leben anderer teil (Dimension Soziales Erleben). Lesestoff dient ihm besonders auch zur Orientierung, regt ihn zum Nachdenken an, lässt ihn etwas lernen und Neues erfahren. Lesen hat für ihn eine hohe emotionale Bedeutung und dient stark der Kompensation (Dimensionen Ausgleich, Zeitvertreib). Zu diesem Typus gehören häufiger ältere Frauen, die viel lesen, besonders Liebesromane und Frauenliteratur. Diese Leserinnen wollen ihrer Fantasie freien Lauf lassen, sie sind gesellig und sehen auch viel fern, besonders Privatsender. Dies ist der Typus, der – im Unterschied zu den anderen Typen – stark an allen fünf Erlebnisdimensionen teilhat.
2. Der habituelle Wellnessleser (19%) Für ihn bedeutet Lesen Ausgleich und Zeitvertreib, es wird als schöne Abwechslung vom Tagesstress erlebt und ist ein emotionales Vergnügen. Orientierung wird kaum gesucht. Er sieht selten öffentlichrechtliche Sender, liest aber viel, besonders Krimis, Sciencefiction, Fantasy, historische und heitere Romane. Er ist bei Lesen ganz versunken in seine Lektüre, mit der er sich am liebsten ins Bett, in die Badewanne, ins Schwimmbad, an den Strand oder in Zug oder Bus zurückzieht
3. Der informationssuchende Selektivleser (22%) Ihm geht es hauptsächlich um Information und darum, etwas lernen zu können, also um Orientierung. Emotionale Komponenten des Lesens sind zwar vorhanden, aber nachrangig. Ausgleich und Soziales Erleben spielen für ihn beim Lesen keine Rolle. Er ist häufig männlich, zwischen 14 uns 49 Jahre alt und überdurchschnittlich gebildet. Er bevorzugt Sachbücher, Nachschlagewerke, Hobby- und Freizeitliteratur. Liebesromane, Frauenliteratur oder heitere Bücher gehören nicht zu seinem Repertoire. Er sieht durchschnittlich viel fern und bevorzugt die Dritten ARD-Programme und ntv.
4. Der zurückhaltende Orientierungsleser (42%) Er sucht und findet in der Lektüre weder Erlebnistiefe noch –vielfalt. Alle Erlebnisdimensionen sind bei ihm unterdurchschnittlich ausgeprägt. Auch als Zeitvertreib spielt Lesen für ihn keine große Rolle. Er liest relativ wenig und hat keine ausgeprägten Vorlieben für bestimmte Genres. Er entfaltet keine besonderen Freizeitaktivitäten und schaut durchschnittlich viel fern ohne Präferenzen für bestimmte Sender. Zu diesem Typ gehören öfter etwas ältere und schlechter gebildete Männer.
(5. Der Liebhaber von klassischer und moderner Literatur)
Diese Leser wollen sich zwar bei der Lektüre durchaus auch unterhalten, aber sie interessieren sich dabei primär für anspruchsvolle Literatur. Diese Literaturliebhaber sind zugleich die treusten Kunden des Buchhandels und machen mindestens 5% der Buchleser aus.
Fazit Insgesamt zeigt die Studie, wie stark das Leseverhalten heute in die viel zitierte „Erlebnisgesellschaft“ integriert ist und wie es, besonders in der jüngeren Generation, nicht mehr im Kontrast, sondern in Nachbarschaft zum Fernsehen erlebt wird.