Ulrich Saxer: Vita – Forschungsschwerpunkte – Thesen
Vita geb. 1931 in Küsnacht (Zürich) 1973–96: Professor für Publizistikwissenschaft an der Universität Zürich 1996–2000: Professor für Kommunikationssoziologie an der Università della Svizzera Italiana Honorarprofessor der Universität Wien Scherpunkte (u.a.): Kommunikationssoziologie und Leseforschung
Ulrich Saxer und IPMZ
Von 1975 bis 1996 Institutsleiter: sozialwissenschaftliche Orientierung Netzwerkbildung internationaler Kontakte theoretische Fundierung Schwerpunkt Medienkommunikation => Durchsetzung der Neuorientierung innerhalb der Fachdisziplin: Kommunikationswissenschaft = wirkungsorientiert
Medium Buch – Buchwissenschaft als Medienwissenschaft „Medien sind komplexe institutionalisierte Systeme um organisierte Kommunikationskanäle von spezifischem Leistungsvermögen.“ (Handbuch Medienwissenschaft, S. 6) diese Eigenschaften von Medien geben die Arbeitsfelder der Medienwissenschaft vor Welche Möglichkeiten ergeben sich hieraus für die Buchwissenschaft als spezifische Form der Medienwissenschaft ?
Thesen Wissenschaft hat Problemlösungspotenzial Buchwissenschaft als System mit Subsystemen Funktionalität und Disfunktionalität der Buchwissenschaft? 3 Prinzipien der Wissenschaft: Reduktion auf das Wesentliche und zugleich theoretische Fundierung; Freiheit von Werturteilen; Theorieund Methodenplurarlismus zur bestmöglichen Erklärung des Forschungsgegenstands Fachwissenschaftliche Perspektive (Formalobjekt) und Binnenstruktur (Erschließung)
Thesen „System“ meint auch intermedial und transdisziplinär: => Def. des Formalobjekts + universitäre und buchwirtschaftliche Trägerschaften (Buch als Ware und Kommunikationsträger) + Fragestellungen + Methodenpluralismus + Problemlösungsgehalt
Thesen Buchwissenschaft benรถtigt klare Basiskonzepte: => Buchkultur = Mikro-, Meso- und MakroEbene -> Gesellschaft = Mediengesellschaft -> Kultur = Kommunikation (strukturierendes Element) -> Medium = Definition: => etwas ist implizit ein Medium + eingebettet in gesellschaftlichen Kontext + beschreibt einen Ist-Zustand + kommunikativer Akt: !Verbindung von Zeichensystem und Kanal
Arbeitsfelder der Buchwissenschaft Widerspiegelung der Systemhaftigkeit ihres Gegenstandes Ergründung neuer Kommunikationstechnologien und deren Einfluss auf das Buchsystem -> Technizität und Komplexität (Funktionalität + Leistung + Bereitstellungsqualität + Gratifikationsprofil)
Arbeitsfelder der Buchwissenschaft Darlegen der am Buchsystem beteiligten Organisationen und Begründung anhand wirtschaftswissenschaftlicher Theorien Erläuterung des Leistungsvermögens von Buchkommunikation auf Gesellschaftsebene-> Funktionalität Darstellung der Regelhaftigkeit von Buchkommunikation (Lesekompetenz, Zensur, Marktregulierung) -> Institutionalisierung
„Durchspielen“ am Bspl. Taschenbuch Komplexität = Bereitstellungsqualität + Leistung + Gratifikationsprofil institutionalisierte Systeme: reagieren auf Erwartungen und erreichen spez. Ziele Kommunikationskanäle: beeinflusst durch Technizität
„Durchspielen“ am Beispiel Taschenbuch
Preis Format Auflage Gestaltung Novitäten und Anzahl
Inhalte Zielgruppen Nutzung Broschur Erscheinungsweise
Buch- als Medienwissenschaft Weiterhin interdisziplin채re und transdisziplin채re Arbeitsweise flexible Definition des Formalobjekts notwendig aber: Bestimmung 체ber die Medienkommunikation trotz der Anbindung an MeWi sind weitere theoretische Modellierungen notwendig
Buch- als Medienwissenschaft Basiskonzepte müssen anschlussfähig sein sozialwissenschaftlicher Theorie und Empirie öffnen => durch vielfältige Theorien Integration weiterhin schwierig
Forderungen an die Buchwissenschaft Entwicklung eines Formalobjekts und theoretische wie methodische Fundierung institutionelle Sicherung als eigenst채ndige Disziplin zun채chst sekund채r Leistungsf채higkeit bzw. Nutzen stets unter Beweis stellen
Fazit Buchkommunikation verwurzelt BuWi in MeWi Abkommen vom Schubladendenken BuWi kann der MeWi als Erklärungsinstrumentarium dienen (Vortragsreihe „Alles Buch“, 27. Mai 2008)