Martell dankt und ehrt

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Martell dankt und ehrt NR. 19 (964) - 26.10.2022 - I.P. 27 JG | 14-tägig

Poste Italiane SpA - Versand im Postabonement - ges. Dekr. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1, Komma 1, CNS Bozen

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VERANSTALTUNGEN AB 26. OKTOBER 2022

Einladung zum Märchenherbst vom 8. bis zum 26. November 2022

SA 29.10.2022 „Fochaz backen“ Kürbis schnitzen, Laternen basteln, Spielideen 10:00 - 17:00 Uhr | Fußgängerzone

SO 30.10.2022

KINO: Der junge Häuptling Winnetou

Das Western-Abenteuer für die ganze Familie. 18:00 Uhr | Kulturhaus Karl Schönherr

MI 02.11.2022

FILMCLUB: Triangle of Sadness

20:00 Uhr | Kulturhaus Karl Schönherr

FR 04.11.2022 Gastkonzert Piano Academy Eppan 2022

20:00 Uhr | Kulturhaus Karl Schönherr

SA 05.11.2022

KINO: Monsieur Claude und sein großes Fest

20:00 Uhr | Kulturhaus Karl Schönherr

MI 09.11.2022

FILMCLUB: Eismayer

20:00 Uhr | Kulturhaus Karl Schönherr

FR 11.11.2022

Premiere „Ein Käfig voller Narren“ Theaterverein Schlanders – weitere Aufführungen bis 20.11.2022 20:00 Uhr | Kulturhaus Karl Schönherr

SA 12.11.2022

KINO: Die Schule der magischen Tiere 2

16:00 Uhr | Kulturhaus Karl Schönherr

Barbara Balldini: „g’hörig DURCHGEKNALLT“

20:30 Uhr | Kulturhaus Karl Schönherr

SO 13.11.2022

CINEMA: Il signore delle formiche

20:00 Uhr | Kulturhaus Karl Schönherr

MI 16.11.2022

FILMCLUB: Der Nachname

20:00 Uhr | Kulturhaus Karl Schönherr

DI 22.11.2022

Heldenplätze – Volkstheater Wien: mit Gerti Drassl

20:00 Uhr | Kulturhaus Karl Schönherr

Märchenherbst 2022 Herbstzeit ist Erzählzeit in Schlanders. Deshalb findet heuer bereits zum dritten Mal der Märchenherbst in Schlanders statt. Die Bibliothek Schlandersburg, der Bildungsausschuss Schlanders, das Kulturhaus Karl Schönherr und Schlanders Marketing haben deshalb auch dieses Jahr wieder ein buntes Programm für alle Märchen- und Geschichten-Begeisterte zusammengestellt. Vom 08. 27. November kommen Groß und Klein dabei auf ihre Kosten. Dienstag, 8., 15. und 22. November Geschichten am Lagerfeuer In stimmungsvoller Atmosphäre können Kinder zwischen 4 und 7 Jahren um 17:00 Uhr, im Innenhof der Schlandersburg, Märchen und Erzählungen am Lagerfeuer lauschen. Warme Kleidung und eine Decke werden empfohlen. Donnerstag, 10. November Erotische Märchen „Rund um die Welt“ Der Autor und Erzähler Harald Jüngst liest um 20:00 Uhr faszinierende, spannende, prickelnde, zotige und humorvoll erotische Märchen aus aller Welt, auch aus Ländern, die kaum für ihre offene Geschlechter- und Frauenpolitik bekannt sind. Anmeldung erwünscht: bibliothek@schlanders.it Freitag, 12. November Geschichten-Nachtwanderung Schaurig schöne Geschichten werden für Kinder von 6 bis 11 Jahren, in Begleitung eines Erwachsenen, bei der GeschichtenNachtwanderung auf der Sonnenpromenade von 19:00 bis 21:00 Uhr erzählt. Bitte Taschenlampe und warme Kleidung mitbringen! Treffpunkt: Bibliothek Schlandersburg Donnerstag, 17. November Märchennachmittag für Senioren Monika und Roman Moser nehmen Seniorinnen und Senioren um 15:00 Uhr in der Bibliothek Schlandersburg mit auf eine interessante Märchenreise rund um die Welt. Freitag, 18. November Märchenfilm im Kino Gleich zwei Filme begeistern an diesem Tag kleine Märchenliebhaber. Im Kulturhaus Karl

Schönherr wird um 15:00 Uhr der Märchenfilm „Die Gänsemagd“ gezeigt. Um 16:30 Uhr tauchen Sagenbegeisterte mit dem Film „König Laurin“ in die abenteuerliche Welt des Zwergenkönigs ein. Samstag, 19. November Erzählungen von Leni Leitgeb: „Warum der Tausendfüßler tausend Füße hat“ „Warum der Tausendfüßler tausend Füße hat“ (Kunterbunte Märchen für Jung und Alt) erfahren Kinder ab 5 Jahren um 16:00 Uhr in der Bibliothek Schlandersburg. „Schatten und Licht“ Um 20:00 Uhr entführt Leni Leitgeb Erwachsene in ein magisches Reich von „Schatten und Licht“. Diesmal handeln ihre Erzählungen vom Tod und Leben, von Trauer und Glück. Mit musikalischer Umrahmung von Ossi Pardeller. Anmeldung erwünscht: bibliothek@schlanders.it Donnerstag, 24. November Buchvorstellung von Helene Mathà Helene Mathà liest um 20:00 Uhr in der Bibliothek Schlandersburg aus ihrem Buch „Katharina vom Schönplimatal“ - eine Erzählung, verwoben mit Sagen aus dem mittelalterlichen Martelltal. Freitag, 25. November – Onkel Tonka Christopher Göpfert schlüpft in die Rolle des Onkel Tonka und nimmt Interessierte mit auf eine Reise mit lustigen und skurrilen Geschichten. 15:00 Uhr -“Krah“ spricht der Rabe Onkel Tonka erzählt Kindern von 5 bis 10 Jahren lustige Fabeln von gescheiten Tieren. 17:00 Uhr Wanted: Onkel Tonka Tell Tonka Beans erzählt wilde Geschichten von frechen und pfiffigen Gaunern und Haderlumpen. Anmeldung erwünscht: bibliothek@schlanders.it Samstag, 26. November Märchenfrühstück in der Bibliothek Gemeinsam tauchen wir in die faszinierende Welt der Märchen und Sagen ein. Aus organisatorischen Gründen ist dafür eine Anmeldung nötig: bibliothek@schlanders.it


KOMMENTAR

Der nächste Winter kommt bestimmt

INHALT

06 04 THEMA

SEPP LANER

Kein Maler ist imstande, die Farbenvielfalt einzufangen, wie sie im Herbst von den müden Bäumen rieselt. Ein letzter stiller Gruß der Natur, bevor sie sich schlafen legt. Alles bereitet sich auf die lange und kalte Nacht vor. Das Glück, den Winter wohlgenährt und sicher in einem Unterschlupf zu überschlafen, haben die Menschenkinder nicht. Je entfernter sie vom Äquator leben, desto wärmer müssen sie sich anziehen und desto mehr ihre „Nester“ einheizen. Am Land geht das oft noch mit Holz und Feuer, in den Metropolen ist ein Überwintern ohne fossile und andere Energieträger nicht möglich. Was der Schutz vor Kälte kosten kann, sehen wir derzeit auf den Heiz- und Stromrechnungen. Eine wirklich schlüssige Erklärung für die Preisanstiege gibt es nicht. Dass auch Spekulationen und politische Kalküle eine Rolle spielen, liegt auf der Hand. Jetzt schnüren viele Regierungen zwar Hilfs- und Unterstützungspakete natürlich mit Steuergeld - aber des Rätsels Lösung ist das nicht. Und der Winter wird kommen. Auch heuer. Schon in Kürze müssen wir auf die Winterzeit umstellen. Was wir umstellen, ist nicht die Zeit, sondern die Uhren. Die Zeit läuft auch ohne Uhren weiter und lässt uns an vieles gewöhnen. Die Corona-Zahlen reißen uns schon lange nicht mehr vom Hocker. Irgendwie gewöhnt haben wir uns auch an die täglichen Nachrichten aus der Ukraine. Dort sprechen seit dem 24. Februar die Waffen und auch dort wird der Winter kommen.

Martell Tag der Freude und des Dankes

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06 GESELLSCHAFT 8

Schluderns Augengesundheit

22 Naturns Therme Naturns ist geboren

Schlanders 50 Jahre Südtirol-Autonomie

26 Müstair Schweizer Regierung trifft Bündner Bevölkerung

12 Schlanders Der Mutmacher Samuel Koch

28 Eyrs/Laas Almsommer im Berner Oberland

14 Schluderns Begegnung neu denken

30 SPEZIAL

15 LESERBRIEFE

Vinschgau Landwirtschaft

16 Mals Wie schützt man Schmetterlinge?

38 KULTUR

18 Graun Mehr Sicherheit für alle

Graun Virtuell durch Alt-Graun

20 Trafoi Projekt „Sonnenstrahl“ geht weiter

40 Marienberg Courage!

44 SPORT Kastelbell Radkriterium

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49 Goldrain Kommt Rita zur Juve?

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VINSCHGER THEMA

Freudentag im Plimatal Ehrenbürgerschaft für Josef Stricker und Erwin Altstätter sowie Verdienstmedaillen für 25 weitere Persönlichkeiten. Umgebautes und saniertes Rathaus gesegnet und offiziell eröffnet. MARTELL - Am Vormittag hatte es noch geschüttet „wie aus“, doch am Nachmittag kam am 22. Oktober auch in Martell die Sonne zum Vorschein. Das traf sich gut, denn in Martell Dorf war Feierstimmung angesagt. Zum einen wurde das umgebaute und sanierte Gemeindehaus gesegnet und offiziell seiner Bestimmung übergeben, und zum anderen wurden insgesamt 27 Persönlichkeiten aus dem Tal geehrt. Den Auftakt des besonderen Freudentages bildete ein Festgottesdienst, den Pfarrer Johann Lanbacher in Konzelebration mit Josef Stricker in der Pfarrkirche zur Heiligen Walburga feierte. Im Anschluss daran versammelte sich die Festgemeinde vor dem Gemeindehaus, wo die Kindergarten- und Grundschulkinder mit Liedern und Gedichten aufwarteten. Bürgermeister Georg Altstätter blickte im Namen des Gemeindeausschusses kurz auf die Umbau- und Sanierungsarbeiten am Gemeindehaus zurück, die in einer Zeit von nur rund eineinhalb Jahren durchgeführt werden konnten. Dem Architekten Klaus Marsoner sei es gelungen, den Umbau so zu planen, dass sich das Gebäude gut in das Dorfbild einfügt. An der traditionellen Dachform sei bewusst festgehalten worden. Wert gelegt wurde auch auf die Verwendung heimischer Baumaterialien, wie etwa Plimastein (Fliesen) und Lärchenholz. Der große offene Erker mit dem Ratssaal soll dazu beitragen, den Blick auf das Tal zu öffnen und stets frei zu halten. Das barrierefrei gestaltete und mit einem Aufzug ausgestattete Gemeindehaus

Wie schon der Bürgermeister lobte auch er die Arbeit des Architekten sowie aller beteiligten Firmen und Handwerksbetriebe. Den kirchlichen Segen erteilte Pfarrer Johann Lanbacher. Mit den Martellern mitgefeiert haben am 22. Oktober auch viele Ehrengäste, darunter der Landtagsvizepräsident Sepp Noggler, der Landtagsabgeordnete Helmuth Renzler, der Bezirkspräsident und Schlanderser Bürgermeister Dieter Pinggera, die Bürgermeister von Latsch (Mauro Dalla Das umgebaute und sanierte Gemeindehaus in Barba), Prad (Rafael Alber) und Stilfs (Franz Martell besticht vor allem mit dem großen, Heinisch) sowie verschiedene Behördenverzum Tal hin offenen Erker. treter. Mitgestaltet haben die Feierstunden die Musikkapelle Martell, weitere Vereine beherbergt auch das Postamt, die National- und viele freiwillige Helferinnen und Helfer. park-Station, den Sitz des Bonifizierungskonsortiums Martell sowie die Filiale Martell Erwin, der „Vereinsmensch“ der Raffeisenkasse Latsch. Der Höhepunkt des Festaktes im Bürgerhaus war die Verleihung der EhrenGesamtkosten von 2,2 Millionen Euro bürgerschaft an Erwin Altstätter und Josef Die Gesamtkosten bezifferte der Bürger- Stricker sowie die Übergabe von 25 Vermeister mit ca. 2,2 Millionen Euro. Eine dienstmedaillen. Laut Bürgermeister Georg Million davon hat das Land zur Verfügung Altstätter hatte es die Gemeindeverwaltung gestellt, den Rest stemmte die Gemeinde mit in den vergangenen Jahren etwas verabEigenmitteln. Nicht unerwähnt ließ Landes- säumt, verdiente Persönlichkeiten zu ehren, hauptmann Arno Kompatscher in seinen sodass es höchst an der Zeit war, die entGrußworten, dass dies der höchste Beitrag sprechenden Statuten neu zu genehmigen, war, den das Land bisher südtirolweit gemäß wie das der Gemeinderat dann auch getan Artikel 5 des Landesgesetzes zur Finanzie- hat. Die Namensvorschläge seien nicht vom rung öffentlicher Arbeiten im Interesse der Gemeinderat gekommen, sondern aus der Gebietskörperschaften ausgeschüttet hat. Bevölkerung bzw. von den Vereinen. Erwin „Wie wir heute sehen können, wurde das Geld Altstätter, geboren am 25. Juni 1945, wurde sehr gut investiert“, freute sich Kompatscher. 1969 erstmals in den Gemeinderat gewählt.

Viel Beifall für ihre Darbietungen ernteten die Marteller Kindergarten- und Grunschulkinder.

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Gruppenbild mit dem Großteil der Geehrten, dem Gemeindeausschuss sowie mit Landeshauptmann Arno Kompatscher und Landtagsvizepräsident Sepp Noggler

nen Kornhof Europas (1.953 m). Josef hätte eigentlich den Hof übernehmen sollen, doch der wissbegierige Schüler kam als Elfjähriger ins Johanneum nach Dorf Tirol. 1959 zog er zum Theologiestudium nach Trient, das er 1964 abschloss. Schon immer beeindruckt war er von der christlichen Soziallehre. 1964 wurde Josef Stricker zum Priester geweiht Er kam als Kooperator nach Mölten. 1966 wurde er zum geistlichen Assistenten des KVW ernannt und führte diese Aufgabe vorerst bis 1973 aus. Er war im ganzen Land unterwegs und hielt Vorträge zur christlichen Soziallehre. Als „Arbeiterpriester“ arbeitete er 4 Jahre lang in Fabriken in Bozen (Magnesium- und Lancia-Werk). Es war ihm wichtig, „mit den Schwächeren der Gesellschaft den Arbeitsalltag zu teilen.“ 1975 ließ er sich für die Arbeit als Gewerkschafter (Metallergewerkschaft FLM) freistellen. Als Landessekretär verwies er stets auf die Bedeutung der Ausund Weiterbildung und des Lehrlingswesens. Nach der Pensionierung als Gewerkschafter 2001 wurde Josef Stricker erneut geistlicher Assistent des KVW und begleitete für weitere 19 Jahre die Geschicke des KVW. Josef Stricker ist ein allgemein anerkannter Sozialethiker. Er wird oft als das „soziale Gewissen Südtirols“ bezeichnet und als Mahner, „der die Probleme und Herausforderungen der Gesellschaft immer wieder sehr treffend und ohne Schonung von Freund und Feind auf den Punkt bringt,“ wie es in der LaudaJosef, der „Mahner“ tio hieß. Stets gekämpft hat Josef Stricker Ehrenbürger der Gemeinde Martell ist außerdem gegen die Abwanderung und für auch Josef Stricker, geboren am Josefitag die Aufwertung der peripheren Bergebiete. 1939 auf Stallwies, dem einst höchst gelege- Der Landeshauptmann würdigte die außer-

Für 25 Persönlichkeiten, die sich in unterschiedlichsten Bereichen Verdienste um die Allgemeinheit erworben bzw. sich in Vereinen und Organisationen für soziale, kulturelle, wirtschaftliche, politische und weitere Belange eingesetzt haben, hatte die Gemeindeverwaltung Urkunden und Verdienstmedaillen anfertigen lassen. Nachfolgend (in alphabetischer Reihenfolge) die Namen der Geehrten, die fast vollständig anwesend waren - zwei hatten sich entschuldigen lassen - und für die ebenfalls Laudationen vorgetragen wurden: Adolf Altstätter, Rudolf Eberhöfer, Alois Fleischmann, Erwin Fleischmann, Josef Fleischmann (Tasa), Wolfgang Fleischmann, Adolf Gamper, Josef Holzer, Brigitta Kuenz, Hermann Mair, Regina Marth, Franz Oberhofer, Mechthild Oberhofer, Albin Pfitscher, Gertraud Pircher, Zäzilia Pircher, Karl Platter, Michael Schwienbacher, Waltraud Spechtenhauser, Eduard Stricker, Erich Stricker, Josef Stricker, Rosa Stricker und Josef Walder und Maria SEPP Walder.

Auch beim Durchschneiden des Eröffnungsbandes haben die Kinder mitgeholfen.

Blick in den Festsaal

Bis 1971 war er Vizebürgermeister. 1974 übernahm er als Postangestellter das Bürgermeisteramt und übte es 21 Jahre lang aus. Während seiner Amtszeit hat er die Entwicklung von Martell wesentlich mitgestaltet. In der Laudatio wurde unter anderem auf die Erschließung der Höfe verwiesen und den Aufbau der Partnerschaft mit dem Landkreis Ludwigshafen und der Gemeinde Dudenhofen. Unter die Amtszeit von Erwin Altstätter fiel auch die Stauseekatastrophe von 1987. Sehr große Verdienste erwarb er sich beim Aufbau des Vereinswesens. Erwin Altstätter hat viele Vereinsgründungen angestoßen und „war wohl bei der Gründung der allermeisten Marteller Vereine maßgeblich beteiligt.“ Genannt wurden u.a. die AVSSektion Martell (1962), die Musikkapelle (1966), der Bildungsausschuss (1969/70), die Volkstanzgruppe, der Bergrettungsdienst im AVS (1982), die Volksbühne (1984) und der gemischte Chor (1983). Seine Herzensangelegenheit war und ist der AVS. Zu den vielen Höhepunkten gehörte der Bau der Marteller Hütte. Auch an die Errichtung der Kletterhalle in Trattla sowie des Kletterturms und des Boulderraums wurde erinnert, sowie an die Chronistentätigkeit von Erwin Altstätter. Anlässlich der heurigen 60-Jahrfeier der AVS-Sektion Martell wurde er für 60-jährige Mitgliedschaft geehrt.

ordentlichen Verdienste der zwei neuen Marteller Ehrenbürger sowie auch jener 25 Personen, welche die Verdienstmedaille entgegennehmen konnten. Südtirol habe sich zwar generell zu einem Wohlstandsland entwickelt, „doch der Mensch lebt nicht vom Brot allein“, sagte Kompatscher. Ob die Menschen auch generell zufriedener und glücklicher geworden sind, wage er zu bezweifeln. 25 Verdienstmedaillen

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Auch Kinder sollen Sonnenbrillen als Schutz vor ultravioletten Strahlen tragen, besonders bei Aufenthalten am Meer oder am Berg.

Augengesundheit Infos über Fehlsichtigkeiten und Erkrankungen sowie Tipps zum Schutz und zur Vorsorge SCHLUDERNS - Augengesundheit ist mehr als Sehschärfe: So lautete das Thema des Vortrags, den die Augenärztin Katharina Thanei aus Tartsch am 20. Oktober vor fast 70 interessierten Personen im Kulturhaus in Schluderns hielt. In einfacher und verständlicher Sprache informierte die in den Krankenhäusern Meran und Schlanders tätige Augenärztin nicht nur über den Aufbau des menschlichen Auges, über die häufigsten Formen der Fehlsichtigkeit, den Grauen Star, den Grünen Star und Makula-Erkrankungen, sondern wartete auch mit praktischen Tipps und Empfehlungen auf. Besonders wichtig ist laut Thanei die Vorbeugung: „Kinder sollten sich 2 bis 3 Stunden pro Tag im Freien aufhalten, und zwar ohne Handy, um sich von der Naharbeit zu erholen.“ Das konzentrierte Schauen auf das Handy oder das Tablet ist unter Naharbeit ebenso zu verstehen, wie zum Beispiel das Basteln oder das Lesen. „Ins Grüne und in die Ferne blicken tut uns allen gut, weil sich die Augen entspannen können“, sagte Thanei. Während der Pandemie hatten Handy, Tablet und PC „Hochsaison“. Die Fälle von Kurzsichtigkeit haben zugenommen. Wer viel am Computer sitzt, soll außerdem ganz bewusst ans Blinzeln denken. Ebenso wichtig ist der Schutz der Augen, speziell bei gefährlichen Arbeiten, beim Sport und auch beim Fischen. Sonnenbrillen sind schon im Kindesalter als Schutz vor ultravioletten Strahlen sinnvoll, besonders bei Aufenthalten am Meer oder am Berg. Auch ein Hut mit Schild kann schützen. Weil das Sehen schon während der ersten Lebensjahre gelernt

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genügend abfließen. Dadurch erhöht sich der Augeninnendruck, was wiederum den Sehnerv schädigt. Behandeln lässt sich der Grüne Star in der Regel mit Augentropfen, die täglich und das ganze Leben lang einzunehmen sind. Auch über die trockene und feuchte Makuladegeneration und weitere Augenerkrankungen informierte die Referentin. Katharina Thanei

Spülen, Spülen, Spülen

werden muss, sind frühzeitige Kontrollen bzw. Visiten unerlässlich: „Sehfehler sollten spätestens bis zum 8. Lebensjahr erkannt werden. 3D-Sehen kann später nicht mehr gelernt werden.“ Mehrfach hingewiesen hat Thanei auch darauf, dass das Auge bis zum 28., 29. und 30. Lebensjahr wachsen und sich daher verändern kann. Aufgrund dieser Tatsache sei von einer Laserbehandlung zur Korrektur von Kurz- oder Weitsichtigkeit vor der genannten Altersphase abzuraten. In punkto Laser sei es auf jeden Fall angebracht, sich gut zu informieren, Voruntersuchungen durchzuführen und sich nichts aufzwingen zu lassen. Zu einem Routine-Eingriff sei mittlerweile die Katarakt-Operation (Grauer Star) geworden. Vorgenommen wird dieser ambulante Eingriff im Krankenhaus in Meran und seit rund einem Jahr auch im Krankenhaus in Schlanders. Der Graue Star sei eine typische Alterserscheinung, bei der sich die Augenlinse eintrübt. In der Regel schwerer zu behandeln ist der Grüne Star (Glaukom). Beim Grünen Star kann das im Auge produzierte Kammerwasser meist nicht

Bei Notfällen, etwa bei Augenverletzungen, sei rasches Spülen gefragt: „Am besten mit Wasser, aber auch mit Bier oder anderen Flüssigkeiten, wenn kein Wasser zur Stelle ist.“ Grundsätzlich riet Thanei, beim Auftreten bestimmter Symptome unverzüglich den Augenarzt bzw. die Erste Hilfe aufzusuchen. Ab dem 40. Lebensjahr seien regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen angebracht, um die Sehstärke, den Augendruck, die Netzhaut und den Sehnerv zu kontrollieren. Bei Vorbelastungen in der Familie, anderen Erkrankungen, wie etwa Diabetes, oder bei Sehverschlechterungen seien schon früher Vorsorgeuntersuchungen ratsam. Im Anschluss an den Vortrag beantworte die Referentin Fragen aus dem Publikum. Zur Frage, wie es mit den Wartezeiten für Augenvisiten ausschaut, sagte Thanei, dass derzeit leider zwischen 6 bis 8 Monate gewartet werden muss. Waltraud Klotz dankte der Referentin im Namen der Bibliothek Schluderns, die den Abend organisiert hatte, für den aufschlussreichen Vortrag und auch dafür, dass sie auf SEPP ein Honorar verzichtet hat.


VINSCHGER GESELLSCHAFT

„Untergrabenes Vertrauen“, Kritik & mehr SCHLANDERS - Für einen Zeitraum von 6 Monaten steht das gesamte Gelände der ehemaligen Drusus-Kaserne in Schlanders unter „vorläufigem Denkmalschutz“, nachdem die Landeskonservatorin Karin Dalla Torre am 11. Oktober ein Verfahren für eine direkte Denkmalschutzbindung eröffnet hat. „Die Maßnahme betrifft das gesamte Gelände mit allen Gebäuden und Freiflächen einschließlich der Umfassungsmauer und folgt auf den am 5. Oktober verhängten Baustopp“, schrieb das Landespresseamt am 12. Oktober. Am 17. Oktober gab es zwar einen Ortsaugenschein mit Vertretungen des Denkmalamtes und der Gemeinde, doch ein Ergebnis bzw. eine Lösung blieb erwartungsgemäß aus. Laut Bürgermeister Dieter Pinggera wolle die Gemeinde an den beschlossenen Bebauungsplänen festhalten. Die Ausschreibung des ersten von 3 Baulosen wäre derzeit ohnehin nicht möglich gewesen, weil man noch immer auf die Durchführungsbestimmungen seitens des Landes im Zusammenhang mit dem „leistbaren Wohnen“ warte. In der jüngsten Ausgabe der „Gemeinderundschau“ gibt sich Pinggera überzeugt, „rechtlich einwandfrei und im Interesse der Marktgemeinde Schlanders gehandelt zu haben“. Der Umstrukturierungsplan des Kasernen-Areals sei einstimmig vom Gemeinderat und von

der Landesregierung genehmigt worden. Pinggera: „Dadurch wurde der gesamte Wohnbau mit den neuen Baurechtsflächen und indirekt der Abbruch aller drei Kasernenriegel auch von der Landesregierung genehmigt.“ Die Umsetzung der Konzepte sei nichts anderes als eine Pflichterfüllung für die Gemeindeverwaltung. Sich nun von denjenigen Personen, „die solche Entscheidungen undemokratisch nicht akzeptieren wollen, vorhalten lassen zu müssen, man arbeite gegen Partizipation, Bürgernähe und Nachhaltigkeit, ist der Gipfel, ja kommt einer Umkehrung der Wirklichkeit gleich“, macht der Bürgermeister seinem Ärger Luft. Die Behauptung, die begonnene Umsetzung sei ein Angriff auf die BASIS, „ist totaler Humbug! Ohne meine Unterstützung gäbe es die BASIS heute nicht. Und die beiden betroffenen Gebäu-

deriegel standen niemals in der Verfügbarkeit der BASIS. Solche Darstellungen schaden der BASIS enorm und untergraben das Vertrauen der Verwalter in die BASIS.“ Das Denkmalamt habe in den letzten zwölf Jahren jedenfalls durch Passivität geglänzt. Vor der Ausarbeitung der Machbarkeitsstudie habe er persönlich beim Denkmalamt nachgefragt, „ob wir in dieser Hinsicht weiterarbeiten dürfen.“ Es sei keine Unterschutzstellung vorgenommen worden. Während der Machbarkeitsstudie habe das Denkmalamt eine „Studie zur Dokumentation“ eingeleitet: „Nie wurden wir über ein Ergebnis in Kenntnis gesetzt.“ Die Landesregierung sei das dem Denkmalamt übergeordnete Organ, „welches die Vorschläge der Landeskonservatorin definitiv zu genehmigen hat.“ – Die Kritik an der Art, wie die Abbrucharbeiten an-

gegangen wurden, reißt indessen nicht ab. Am 20. Oktober stellte sich auch der Heimatpflegeverband Südtirol hinter die Entscheidung des Landesdenkmalamtes und kritisierte die Nacht- und Nebelaktion der Gemeinde. „Die Aushebelung des Landesdenkmalamtes durch die Schaffung von vollendeten Tatsachen darf nicht geduldet werden,“ so die Obfrau des Heimatpflegeverbandes, Claudia Plaikner. „Derartige Vorgehensweisen zeugen von Respektlosigkeit gegenüber unseren Institutionen, sind Ausdruck schlechter politischer Praxis und dürfen nicht Schule machen.“ Auch der Bezirk Vinschgau des Wirtschaftsverbandes hds hat zum Thema Kasernen-Areal Stellung bezogen: „Wir möchten die politischen, rechtlichen oder baulichen Diskussionen nicht kommentieren, möchten aber in diesem Zusammenhang unsere Anliegen für eine gesunde Ortsentwicklung unterstreichen“, so hds-Bezirkspräsident Dietmar Spechtenhauser. Was das Areal anbelangt, so dürfe dieses auf keinen Fall zu einer „Trabantenstadt“ werden, „wo neue, zusätzliche Handelsflächen entstehen.“ Es gebe bereits eine Reihe von Leerständen in der Fußgängerzone, die im Zuge der gesamten Ortsentwicklung nicht vergessen werden sollten. Der hds-Bezirksausschuss befürwortet auch weiterhin einen Coworking Space und die Tätigkeit der BASIS. S EPP

AUFGESPÜRT & AUSGEGRABEN (89)

Atomkraft – ja, nein, vielleicht? Danke! Dass sich Greta Thunberg für ein Weiterlaufenlassen deutscher Atomkraftwerke ausspricht, hätte man kaum für möglich gehalten. Auch wenn sie ihre Meinung dazu nicht geändert hat. Schon vor drei Jahren hatte sie geschrieben, dass sie zwar gegen die Atomkraft sei, dass diese aber Teil einer Alternative zu Kohlekraftwerken sein kann. Ein Wiederaufblühen der Atomkraft also? Die berühmte Frage nach dem noch berühmteren kleineren Übel. Dabei ist die Katastrophe von Tschernobyl noch relativ fest im öffentlichen Gedächtnis verankert, egal ob man damals Dosenmais essen musste, weil der Salat radioaktiv belastet war, oder Pilze heute noch Spuren des damaligen Super-GAUs aufweisen. Dass es bereits vier Jahre zuvor dort schon einmal zu einem Unfall kam, bei dem große Mengen an Radioaktivität ausgetreten waren, ist weniger bekannt. Ebenso, dass es fast 30 Jahre vorher, im September 1957, in einer anderen sowjetischen Anlage zu einem Vorfall kam, bei dem im Vergleich zu Tschernobyl die doppelte (!) Menge an Radioaktivität ausgetreten war: der

Kyschtym-Unfall. Da die radioaktive Wolke aber bodennah blieb, wurde „nur“ ein Gebiet verseucht, in dem 270.000 Menschen lebten. Über 10.000 mussten in Folge umgesiedelt werden, die Nahrung war kontaminiert, Krebsfälle häuften sich. Das lange Zögern, die mangelnde Aufklärung der Bevölkerung und die strikte Vertuschung gegenüber der Öffentlichkeit führten zu unnötigen Opfern. Radioaktivität kennt eben keine Grenzen. Das freigesetzte Plutonium hat eine Halbwertszeit von über 24.000 Jahren. So weit können wir gar nicht vorausdenken. Zwei Jahrzehnte lang wusste man im Westen nichts davon und erst einige Jahre nach Tschernobyl gestand die sowjetische Führung die Geschehnisse offiziell ein. Der Kyschtym-Unfall gilt nach Tschernobyl 1986 und Fukushima 2011 als drittschwerster Zwischenfall in Z einer kerntechnischen Anlage.

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VINSCHGER GESELLSCHAFT

50 Jahre Südtirol-Autonomie Was hat sie gebracht und was kann sie noch bringen? SCHLANDERS - Bibliothekar Rai-

mund Rechenmacher hat zu Herbstgeschichte(n) geladen und ein originelles Format gewählt, um Südtirols Autonomie unter die Leute zu bringen. Rechenmacher hatte spezielle Zeitzeugen vorgeladen. Martha Stocker (Kematen), eine ehemalige Landesrätin, sollte den historischen Rahmen abstecken. Franz Bauer (Goldrain), ehemals Regionalassessor, Armin Pinggera (Schlanders), ehemals Senator in Rom, Robert Kaserer (Tschars), ehemals Landtagsabgeordneter, waren Zeitzeugen der „Paketschlacht“ von 1969. Bruno Pileggi (Mals) war exakt 1972 als Finanzpolizist nach Südtirol gekommen. Pietro Zanolin (Mals) ist sozial engagiert unterwegs. Zusammen mit einem versierten Vinschger Publikum garantierten sie einen abwechslungsreichen bis aufwühlenden Abend in der Mittelpunktbibliothek. Ausschlaggebend für die Qualität des Abends, der phasenweise in Italienisch verlief, war als Moderator Patrick Rina. Den Sohn eines Sizilianers und einer Vinschgerin kennt als Fernsehjournalist jeder Bergbauer in Südtirol. Rina beherrscht auf hohem Niveau die zwei größten Landessprachen. Er sah in der Veranstaltung eine Möglichkeit, unter Einbezug des Publikums eine Art Denkwerkstatt zu schaffen. Seine erste Frage: Was ist für Sie Autonomie? Dazu führte „im Galopp“ (Rina) Stocker durch die letzten 100 Jahre Südtiroler Geschichte vom Pariser Vertrag und die 1. Autonomie 1948 über das „Los von Trient“ 1957 bis zum Gang des „kleinen Österreichs“ vor die UNO. Die Feuernacht wurde zur „Büchse der Pandora“ erklärt und ausgeklammert. Mit Verspätung erreichte Landtagspräsidentin Rita Mattei (Lega) die Bibliothek. Franz Bauer, damals bei der SVP Jugend, erinnerte an die Vinschger Skeptiker. Für ihn sei der Handschlag Magnago-Brugger entscheidender gewesen. Die knappe Mehrheit der Paket-Annehmer habe den Auftritt in Rom erleichtert. Armin 8

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Raimund Rechenmacher begrüßte seine Zeitzeugen (v.l.): Pietro Zanolin, Bruno Pileggi, Robert Kaserer, Armin Pinggera, Martha Stocker und Moderator Patrick Rina.

Pinggera habe zwar Polarisierung gefühlt, aber auch Zeichen gesehen, dass man einen Abschluss erreichen könnte. Robert Kaserer erzählte von einer spannungsgeladenen Stimmung, von gegenseitigem Beschimpfen als Verräter und von der deprimierenden wirtschaftlichen Situation im Lande. Für Bruno Pileggi war die Autonomie die Möglichkeit zu kommunizieren, sich auseinanderzusetzen über die Realitäten des Lebens. Pietro Zanolin hatte Südtirol verlassen und einen Arbeitsplatz im Ausland gesucht. Laufend ergänzte und erweiterte Stocker die Ereignisse aus historischer Sicht, zeichnete die Parteienlandschaft zwischen Demokratie und Kommunismus nach und hob die Bedeutung verschiedener Persönlichkeiten hervor wie Berloffa, Riz, Mock, Moro und später Andreotti. Aber der Vater der Autonomie sei Silvius Magnago. Kaserer erinnerte an das Recht, die Muttersprache zu verwenden. Ob der ethnische Proporz heute noch aktuell sei, entfuhr es kurz dem Moderator. An das Publikum: War es damals die richtige Entscheidung? Für Rita Mattei

Patrick Rina: „Lest das Autonomiestatut! Es ist der Blick in den Maschinenraum Südtiroler Seins.“

auf jeden Fall. Für einen Besucher Grund genug, auf diese Autonomie stolz zu sein. Andere Stimme: Das Zusammenleben funktioniert. Was nicht funktioniert, ist die Politik. An Pinggera: War die Versöhnung das Ausschlaggebende? Man konnte aufbauen und weiterbauen. Bauer: Durch die Autonomie, die wir annehmen mussten, haben wir uns blühend entwickelt. Stocker: Unser Glück war, nicht die Fraktionierung wie die Slowenen in Kärnten gehabt zu haben. Rina: Historiker Hans Heiss habe eine „demokratische Immunschwäche“ in der SVP ausgemacht. Kaserer: Wie auch immer, die Sammelpartei hat sich weiterentwickelt und ist erfolgreich geblieben. Rina: Mit SVP wird nicht nur die Autonomie, sondern auch die Macht assoziiert. Bürger aus Schlanders: Die Autonomie gehört nie einer Partei. Heute erkennt man die Vorteile der Region. Bürgerin italienischer Muttersprache aus Schlanders: Es ist höchste Zeit, dass sich was ändert. Wir müssen abgehen von der Sprachgruppenzugehörigkeit hin zu den Fähigkeiten. Rina: In welche Richtung soll es denn ge-

Raimund Rechenmacher mit Landtagspräsidentin Rita Mattei als Überraschungsgast

hen? Zanolin: Den Proporz abschaffen. Pinggera: Bitte nicht das Bad mit dem Kinde ausschütten. Das Recht, die Sprache zu wählen, ist ein großer Fortschritt. Bürger aus Schlanders: Die deutsche Sprache geht verloren. Der Trend ist unüberhörbar. Eine Italienerin, die sich zur „Destra“ bekennt: Hier im Vinschgau habe ich noch nicht den kleinsten Versuch gemerkt, die Italianitá zu erhalten. Die Schulen werden geschlossen, die Italiener müssen abwandern, während die Deutschen alles unternehmen, um bis zu den höchsten Höfen die Schulen zu erhalten. Turbolenzen. Zurufe von allen Seiten. Ein junger Mann, halb Südtiroler, halb Friulaner bedauerte, die deutsche Sprache nicht zu verstehen, weil man ihn im deutschen Kindergarten nicht geduldet habe. Er zeichnete ein düsteres Bild des Friulanischen, das am Verschwinden sei, weil der Proporz fehle. Rina: Wo sollen Südtirol und die Autonomie in 50 Jahren sein? Kaserer: Die eigene Sprache ist ein erhaltenswertes Kulturgut. Pinggera: Sieht die Abwanderung der Italiener im Frequentieren der deutschen Schulen. Bauer: Mit einer geschützten Muttersprache. Martha Stocker erinnert: Die Autonomie haben wir nicht bekommen, weil wir so schön sind, sondern weil wir eine andere Nationalität sind als das Staatsvolk. Wenn wir demnächst nicht wirkliche Bürger Europas werden, sehe ich große Probleme auf uns zukommen. GÜNTHER SCHÖPF


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Familie Lechthaler braucht Hilfe BURGEIS/MALS - Die Gemeinde Mals und die Raiffeisenkasse Obervinschgau rufen in Zusammenarbeit mit dem „Bäuerlichen Notstandsfonds – Menschen helfen“ zu einer Spendenaktion für die Hinterbliebenen der Familie Lechthaler aus Burgeis auf. Am 13. Oktober ist Viktor Lechthaler im Alter von 58 Jahren an einem Krebsleiden verstorben. Sein Tod hinterlässt eine große Lücke in der mehrköpfigen Familie. Zurückbleiben die Ehegattin und 6 minderjährige Kinder (13, 11, 10,

8, 6, und 1 Jahr). Der Verstorbene war leidenschaftlicher Landwirt und als Viehzüchter über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt und sehr geschätzt. Die Zukunft wird für die Familie und insbesondere für die Ehegattin eine große Herausforderung. Im Mittelpunkt werden dabei immer die Kinder stehen: ihr tägliches Wohlergehen, ihre Gesundheit und ihre Ausbildung. Spenden können über die Spendenkonten des „Bäuerlichen Notstandsfonds Viktor Lechthaler hinterlässt die EO“ unter dem Kennwort „Fa- Ehefrau und 6 minderjährige Kinder.

milie Lechthaler Viktor (Burgeis/ Mals)“ eingezahlt werden (Raiffeisen Landesbank IBAN IT30 D 03493 11600 000300011231; Südtiroler Sparkasse IBAN IT67 D 06045 11600 000000034500; Südtiroler Volksbank IBAN IT15 U 05856 11601 050570004004). Jeder gespendete Euro kommt zu 100% der Familie Lechthaler zugute. Die Spenden an den BNF können von Privatpersonen und von Betrieben in der Einkommenssteuererklärung abgesetzt werden. RED

Im Vinschgau wachsen Vitaminbomben KORTSCH - Davon sind auch die Schülerinnen der 2. Klasse der Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung in Kortsch überzeugt. Unter dem Motto „Das Gute so nah“ präsentierten sie ihren Lehrpersonen, Mitschülerinnen und Mitschülern und der Presse kürzlich ihr neuestes Projekt im Fach Ernährungslehre. Anlass dafür war der Welternährungstag am 16. Oktober, „ein für unsere Schule wichtiger Tag“, so Schulleiter Andreas Paulmichl. In Gruppenarbeiten hatten sich die Schülerinnen im Fach „Ernährungslehre“ mit den gesundheitsfördernden Inhalten der regionalen Produkte des Vinschgaus wie den Apfel, die Kastanie, die rote Bete, das Kraut, das Paarlbrot, die Palabirne und den Almkäse auseinandergesetzt. Im Praxisunterricht im Fach „Küchenführung“ hatten

sie für die Projektvorstellung köstliche Häppchen aus diesen regionalen und saisonalen Produkten zubereitet und zur Verkostung angeboten. Unterstützt wurde die 2. Klasse dabei von den Fachlehrerinnen Susanne Federspiel (Ernährungslehre und

Küchenführung), Evi Zischg und Simone Tschenett (Ernährungslehre). Die Schülerinnen präsentierten ein Smoothie aus Roter Bete und Apfel, eine Kastaniencreme auf Kakisauce, ein Palabirnenchutney mit Almkäse sowie

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einen Krautsalat mit Speck auf Paarlbrot. „Wir sollten dankbar sein für so wertvolle, vitaminund nährstoffreiche Lebensmittel, die vor unserer Haustür wachsen“, sagte Andreas Paulmichl am Ende der Projektvorstellung. INGE

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Feine italienische Strickwaren Sie sind mittlerweile fast ein Luxusgut geworden. Eine Zeit lang hatte es den Anschein, als ob die schönen Strickwaren in feiner Merinowolle, Cashmere u.à. ein Auslaufprodukt wären. Die Wärme, Weichheit und das angenehme Tragegefühl werden nun wieder geschätzt. Vor allem auch die Langlebigkeit eines solchen Teiles, welches uns bei achtsamer Pflege über viele Jahre begleitet. Die wenigen verbliebenen Strickfirmen „made in Italy“ treten nun selbstbewusst auf, mit schönen Kollektionen, guten Schnitten und der berühmten Liebe zum Detail. Unser Einkauf bei kleinen italienischen Firmen, der uns schon immer überzeugt hat, schützt uns jetzt vor Lieferengpässen. Da die Ware in Italien produziert wird, relativiert sich die ganze Geschichte und man hat zudem das gute Gefühl, dass sie unter menschenwürdigen Bedingungen erzeugt wird. „Klasse anstatt Masse“ ist einmal mehr die Tendenz und der Fachhandel mit kompetenter Einkaufs-und Stilberatung befindet sich auf Augenhöhe mit den erwachsenen Kunden. Dazu passend ein Zitat von Oskar Wilde, der damals schon erkannt hat: „Man kennt heutzutage von allem den Preis, aber von nichts den Wert“. In diesem Sinne - gönnen Sie sich gelegentlich ein wirklich schönes Teil mit besonderer Qualität und Verarbeitung. Die Langlebigkeit und die Freude daran rechtfertigen den etwas höheren Anschaffungspreis in jedem Falle. Herzlichst, Ihre Claudia Leoni Modefachfrau, Farb-, Typ- und Stilberaterin bei Mode Leo Latsch

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Für freien Journalismus Gabriel-Grüner-Stipendium und -Schülerpreis 2022 MALS - „Freier Journalismus ist die beste Medizin gegen Menschenrechtsverletzungen und Machtmissbrauch“, sagte die Journalistin und Journalisten-Ausbildnerin Susanne Fischer am 21. Oktober in einer Video-Zuschaltung aus Hamburg in das Malser Kulturhaus. Dort fand die diesjährige Verleihung des Stipendiums und des Schülerpreises im Gedenken an Gabriel Grüner aus Mals statt. Der „Stern“-Reporter war am 13. Juni 1999 zusammen mit dem Fotografen Volker Krämer und dem Dolmetscher Senol Alit im Kosovo ermordet worden. Die Reporter-Agentur „Zeitspiegel“ rief bereits 1999 an Garbriel-Grüner-Stipendium ins Leben, um die Erinnerung an den Kriegsberichterstatter wachzuhalten. Susanne Fischer wartete in ihrem Festvortrag mit berührenden persönlichen Erinnerungen an Gabriel Grüner auf. Gabriel habe stets den Drang gehabt, in die Welt aufzubrechen: „Er war immer auf der Suche nach dem Warum von Kriegen und Konflikten.“ Würde Gabriel noch leben, wäre er sicher in die Ukraine gereist, um dort nach der Wahrheit zu suchen und unabhängig aus dem Kriegsgebiet zu berichten.

Freiheit, Demokratie und Menschenrechte

Peter Grüner übergibt das GabrielGrüner-Stipendium an Helena Weise (links) und Paulina Metzscher.

in Gefahr ist. Dieser Gefahr gehe immer der Verlust von Freiheit voraus. Verfolgungen, wie sie viele Menschen in Russland und anderen Ländern erleben müssen, wo Staatsterrorismus und Menschenrechtsverletzungen vorherrschen, sind aufzuzeigen und öffentlich zu machen: „Engagierter Journalismus muss das Gebot der Stunde sein.“ Unabhängiger und freier Journalismus sei eine wirksame Waffe gegen Unfreiheit, Machtmissbrauch, Homophobie und Verfolgung und zugleich ein wichtiges Instrument für Demokratie, Freiheit und Menschenrechte. Zwei Schülerpreise Den Gabriel-Grüner-Schülerpreis für Reportagen 2022 erhielten heuer ausnahmsweise zwei Teams. Einmal Aaron Munter und Moritz Florian von der TFO Bozen mit ihrer Reportage „Simon, der Retter, ist da!“, in der über den Alltag eines Notarztes berichtet wird, und einmal Katharina Lamprecht und Miriam Schwienbacher vom Sprachengymnasium Schlanders mit „Die Clown-Medizin“. In

Das Gabriel-Grüner-Stipendium 2022 konnten die Journalistin Helena Weise und die Fotografin Paulina Metzscher aus Deutschland entgegennehmen. Sie hatten sich mit den Hintergründen der Flucht russischer Frauen und Männer befasst, die in Tiflis in Georgien im Exil leben. Den jungen Reporterinnen ist es gelungen, während ihrer Recherchen und Interviews in Tiflis ein beindruckendes Bild von der russischen Exilgemeinschaft in Georgien zu zeichnen. Wie Peter Grüner, ein Bruder von Gabriel, in seiner Laudatio unterstrich, ergreifen Menschen immer dann die Flucht, wenn ihr Leben Die „Klarinettnmusi“

Im Bild (v.l.): Moritz Florian, Miriam Schwienbacher und Gertrud Verdorfer.

dieser Reportage wird über zwei Medical Clowns im Schlanderser Krankenhaus berichtet. Gertrud Verdorfer, die Direktorin der Pädagogischen Abteilung der Bildungsdirektion, würdigte in ihrer Laudatio nicht nur die zwei Reportagen, sondern hob auch den Wert des Schülerpreises insgesamt hervor: „Die jungen Menschen lernen in Begleitung von Lehrpersonen und Journalisten, wie man recherchiert, schreibt und fotografiert.“ „Tolle Initiative“ Der Malser Bürgermeister Josef Thurner bezeichnete die jährliche Verleihung des Stipendiums und Schülerpreises als eine tolle Initiative und einen Höhepunkt im Malser Jahresverlauf. Es sei gut, „dass junge Leute über den gewohnten Tellerrand hinausschauen und hinausdenken, dass sie sich engagieren und uns mit ihren Reportagen einen Einblick in Dinge geben, die man im Alltag so nicht sieht.“ Einen besonderen Dank zollte Thurner der dem Bildungsausschuss Mals mit dem Vorsitzenden Michael Pinggera an der Spitze. Die Stipendiums- und Schülerpreisvergabe ist ein Gemeinschaftsprojekt des Bildungsausschusses, der Gemeinde Mals, der „Zeitenspiegel Reportagen“, der Wochenzeitschrift ff und der Deutschen Bildungsdirektion des Landes. Für die musikalische Umrahmung sorgte heuer die „Klarinettnmusi“, moderiert hat wiedeSEPP rum Roman Drescher.


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MALS - Dass während des Lockdowns in der Pandemie auch etwas Positives entstehen konnte, zeigte das Musiktheater „Patria – die Grenzen meiner Heimat“ von Judith Prugger und Vera Lechner. Das zweisprachige Stück wurde Ende Oktober im Oberschulzentrum von Mals unter der Trägerschaft des Bildungsausschusses Mals aufgeführt. Rund 50 Personen von Reschen bis Latsch waren mit vollem Einsatz dabei, dieses Musiktheater auf und hinter der Bühne zu realisieren. Das Stück spielte im Jahr 1939, in der Zeit der Option also, in einem kleinen Dorf in Südtirol. Das Leben der Menschen war geprägt von Armut und Krieg, von Arbeitslosigkeit und Faschismus sowie der Frage „gehen oder bleiben?“. In diesen Wirren begegneten sich die Schneidertochter Leni und der zugezogene Süditaliener Beppe, Sohn der Italienischlehrerin und eines faschistischen Ordnungshüters. Das sah im Dorf niemand gerne, doch am Ende

Fotos: Manuel Pazeller

Patria – Eine reine Vinschger Produktion

siegte die Liebe, wenn auch nach einem bitteren, langen Weg. Das Musiktheater ist ein konkretes Zeugnis lokalen Potentials und jungen Engagements. Die Spielerinnen und Spieler bewiesen unter der Regie der Autorin Judith Prugger, welche schauspielerischen, musikalischen und sprachlichen Talente in ihnen stecken. Valentina Oberhofer, die für die Choreographie zeichnete, hatte mit der Schauspieltruppe

Vins

beeindruckende, zum Teil sehr Erzählerin sorgte immer wieder berührende Szenen einstudiert. für das Hintergrundwissen zum Für Gänsehaut sorgten die Szenen Geschehen; Hand in Hand und Freitag, der Einberufung der Soldaten in reibungslos erfolgte der ständig12. No den Wehrdienst und jene in der erforderliche Bühnenwechsel. Schmiedwerkstatt. Für die Musik Originalgetreu waren auch die um die Th waren Daniel Clemente und Ernst Requisite und die Rund Kostüme, für und Eröffnung Beg Thoma verantwortlich. Sowohl die man wohlNovember tief in den KleiderFreitag, 12. 2021, 9 die großen als auch die kleinen fundus greifen musste. Das Pub- Behan Alternative Darstellerinnen und Darsteller likum dankte allen Beteiligten mit Chiara Perissinotto scheuten sich nicht, auch alleine lang anhaltendem Applaus für die Begrüßung überaus gelungene Aufführung. auf der Bühne zu singen, was Eröffnung viel Rund umund die Themen: Tierund Vorbeugen statt H Mut und Sicherheit verlangte. Die INGE Stefan Winkler, Be

Vinschger B

Vinschger Bergland

Freitag, 12. November 2021, 9.30 bis 12.30 U Alternative Behandlungsmethoden be

Chiara Perissinotto, Beratungsring Berg Pflanzengesundhe

Melanie Graf, Bera Vorbeugen statt Heilen – Wege zur ve Eröffnung und Begrüßung Stefan Winkler, Beratungsring Bergland „Frischer Wind“ in Alternative Behandlungsmethoden beiAndreas Nutztieren – ein Ü Schwarz, beim Kohlgemüs ndThemen: Pflanzengesundheit e Tier- und Pflanzengesundheit Chiara Perissinotto,Pflanzengesundheit Beratungsring Berglandwirtschaft (BRIN Melanie Graf, Beratungsring Berglandw Uhr, Burgeis, Fachschule Fürstenburg Der Landwirt als M 1, 9.30 bis 11. 12.30 Uhr, Burgeis, Fachschule Fürstenburg Vorbeugen statt Heilen – Wege zur verbesserten Klauenge Freitag, November 2022 von 9.30 bis 12.30 Uhr Dr. Markus Morigg „Frischer Wind“ in Vinschger(BRING) Ställen Stefan Winkler, Beratungsring Berglandwirtschaft Burgeis, Fachschule für Land- und Forstwirtschaft Fürstenburg Andreas Schwarz, Fachschule Fürstenb Rund um die Themen: Tier- und Pflanzengesundheit Pflanzengesundheit beim Kohlgemüse Abschlussdiskussi ovember 2021, 9.30 bis 12.30 Uhr, Burgeis, Fachschule Fürstenburg Melanie Graf, Beratungsring Berglandwirtschaft Der Landwirt als Manager (BRING) Überblick Dr. Markus Moriggl, Raiffeisenkasse Ob n bei Nutztieren – ein Überblick „Frischer Wind“ in Vinschger Ställen – Vorstellung Matura ING) egrüßung Berglandwirtschaft (BRING) Andreas Schwarz, Fachschule Fürstenburg Abschlussdiskussion gesundheit Rund umbeidie Themen: Landwirtschaft ohne Nutztiere? andlungsmethoden Nutztieren – ein Überblick Der Landwirt als Manager rto,verbesserten Klauengesundheit Beratungsring Berglandwirtschaft (BRING) Dr. Markus Moriggl, Raiffeisenkasse Obervinschgau andwirtschaft (BRING)

Berglandwirtschaftstag dwirtschaftstag Vinschger Berglandwirtschaftstag

nschger Berglandwirtschaftstag

Heilen – Wege zur verbesserten Klauengesundheit

Können wir auf Nutztiere verzichten?

Abschlussdiskussion eratungsring Berglandwirtschaft (BRING) müse Prof. Dr. Wilhelm Windisch, Lehrstuhl für Tierernährung, Technische Universität München ndwirtschaft (BRING) heit beim Kohlgemüse

uraprojekt Das Potenzial von Grünlandbeständen nutzen atungsring Berglandwirtschaft (BRING)

Prünster,Maturaprojekt Beratungsring Berglandwirtschaft (BRING) en –Thomas Vorstellung in Vinschger Ställen – Vorstellung Maturaprojekt enburg , Fachschule Fürstenburg Stallumbauplan - vom Anbinde- zum Laufstall Sarah Tribus, Grissian, Absolventin FS Fürstenburg

Manager gl, Raiffeisenkasse Obervinschgau Der erfolgreiche Investitionsprozess – aus Bankensicht

Obervinschgau

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COVID-19 HINWEIS: Die aktuellen Corona Maßnahmen müssen eingehalten werden Es werden 3 Stunden für die „Betriebsberatung für Junglandwirte“ anerkannt. DER VINSCHGER 19/22

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VINSCHGER GESELLSCHAFT

„Keine einzige Probe frei von Rückständen“ VINSCHGAU - Seit Jahren bemüht sich die Umweltschutzgruppe Vinschgau (USGV), die Verantwortlichen in Politik und Landwirtschaft auf das Problem der Pestizidabdrift auf öffentlichen Flächen durch Entnahme von Grasproben aufmerksam zu machen. „Die Reaktion der Verantwortungsträger bestand bislang darin, zu beschwichtigen mit der Begründung, dass Gras nicht gegessen wird“, heißt es in einer Aussendung. Dieses Jahr ging die USGV der Frage nach, „wie es um die Pestizidbelastung von Salat in unseren Hausgärten steht, der bekanntlich gegessen wird.“ Am 13. Juni wurden 11 Salatproben in biologisch bewirtschafteten Hausgärten an 10 Standorten in den Gemeindegebieten von Naturns, Kastelbell-Tschars, Latsch, Schlanders, Laas, Prad und Mals mit dem Einverständnis der Besitzer/innen gezogen. Die Analyse der Proben erfolgte im Labor von Carsten Brühl an der Universität Koblenz-Landau. Die Analyseergebnisse wurden vom Toxikologen Peter Clausing interpretiert. „Die Ergebnisse zeigen, dass keine einzige Probe frei von Rückständen war, insgesamt wurden 13 verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen. In den einzelnen Proben wurden mindestens 2 und maximal 8 verschiedene Wirkstoffe festgestellt“, so die USGV. 4 der gefundenen Wirkstoffe seien von den EU-Behörden als die Fortpflanzung schädigend und Organ schädigend klassifiziert worden: Fluazinam, Penconazol, Spiroxamin und Terbuthylazin. Die Genehmigung dieser 4 Wirkstoffe sei bereits mehrmals verlängert worden, „weil den Behörden die Ressourcen für eine rechtzeitige Neubewertung des Wirkstoffes fehlten. Bei der Zulassung der Wirkstoffe wird die mögliche Kombinationswirkung mehrerer Wirkstoffe nicht berücksichtigt.“ Außerdem seien die Salatproben im Labor TLR International Laboratories (NL) auf DDT überprüft worden. In 2 von 11 Proben seien Rückstände von DDT nachgewiesen worden. Angesichts dieser Befunde fordert die USGV die Verantwortungsträger auf, „die Ausbringung von Pestiziden drastisch zu reduzieren und Maßnahmen zu ergreifen, um die Siedlungsgebiete vor Pestizidabdrift zu schützen.“ RED

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Der Mutmacher im Kulturhaus Eine Fernsehwette hatte Samuel Kochs Leben radikal verändert. SCHLANDERS - Es dürften um die 300 Besucher gewesen sein, die sich „werte-volle“ Impulse im Kulturhaus Karl Schönherr abholen wollten. Es war die 7. Auflage des sogenannten Werte-Tages, der diesmal ein Werteabend wurde Mit Musik und Ironie führte der Musiker Alfred E. Mair Samuel Koch, den Ehrengast des Abends, ein. Als Moderator hatte sich Mair vorgenommen, Samuel Koch Fragen zu stellen, die sonst niemand stellt. In regelmäßigen Abständen durfte eine Band des Jugenddienstes Bruneck auftreten; Mair nannte sie die „Instrumentalos“. Im Frage- und Antwortspiel schien es mehr um die Schlagfertigkeit als um das Motto der Veranstaltung „Über die Kraft des Mutmachens“ zu gehen. Zum weltweit bekannten Unfall in der Fernsehserie „Wetten, dass“ wurde ein Film eingespielt. Es folgten Kochs Komplimente ans Publikum „Ich freu mich extrem, hier zu sein. Ich habe noch nie so viele sympathische Menschen in so kurzer Zeit kennengelernt.“ Der querschnittsgelähmte Koch musste einen Paragleiter-Flug beschreiben und bewerten und anschließend seine Kenntnisse über Floristik und Botanik darlegen. Es kam Schmunzeln unter den Zuschauern auf, als Koch den Südtiroler Dialekt als Geheimsprache bezeichnete. Wie mit der Faust auf den Tisch platzierte Mair plötzlich die Frage: „Wer bist du?“ Endlich konnten die Besucher Näheres, vor allem Menschli-

Mair‘s Gitarrenklänge und Samuel Koch‘s Erkenntnisse

Die Wette im ZDF lautete „5 fahrende Autos auf speziellen Sprunghilfen mit einer Rolle vorwärts überspringen“. Leseprobe aus Rolle Vorwärts mit Samuel Koch und Alfred Mair

ches erfahren. Koch überraschte mit vielen Ausbildungen - vom Schauspielstudium mit Zungenbrecher-Übungen über das Theater Spielen bis zum Studium der „systematischen Theologie“. Der Bundespräsident habe ihm den Titel „Mutmacher der Nation“ verliehen. Es wurden die vielen Maßnahmen skizziert, mit denen Samuel Koch besonders jungen Menschen hilft. Nach der Pause merkte ein junger Besucher an: In der Schule hätte man bis jetzt gesagt, Thema verfehlt. Erst, als man auf Kochs Bücher zu sprechen kam, erst durch die Leseproben daraus begannen die Zuschauer Einblicke in die Folgen eines Unglücks und in den Prozess der Verarbeitung zu bekommen. Es wurde aus „Rolle vorwärts - Das Leben geht weiter, als man denkt“ und aus „Steh auf Mensch! Was macht

uns stark?“ gelesen. Es durften Fragen gestellt werden: „Ihr Humor fasziniert mich“, meinte eine Frau. Hat er sich durch den Unfall verändert?“ „Humor verhindert, dass mir der Kragen platzt.“ „Wie gehst du mit der Vergangenheit um?“ „Die Gegenwart ist die einzige Dimension, in der man leben kann.“ Ein Gast aus der Schweiz: „Woher nahmst du die Kraft, dein Schicksal anzunehmen?“ „Von den Menschen um mich herum und weil ich mich nicht zu wichtig nahm.“ „Welche Bestimmung hat dich hierher geführt?“ „Ich glaub, der Alfred (Mair) hat bestimmt.“ Lachen im Publikum. „Ich vertrau dem Alfred und sitze bestimmt am richtigen Ort“, setzte Koch das Wortspiel fort und ließ sich nicht auf die spekulative Ebene ein. GÜNTHER SCHÖPF

Im Bild (v.l.): Linde Öster, Jakob Öster, Thea Schweigkofler, die Mitorganisatoren Stefan Rechenmacher und Paula Tasser; ganz rechts der Unternehmer Heinz Fuchs.


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Weideübergänge am Lichtenberger Berg LICHTENBERG - Ein gutes Miteinander am Berg ist wichtig, aber nicht immer ganz einfach. Vor allem deshalb, weil rund um Viehalmen und Hütten oft mehrere Interessen Platz haben müssen und auch sollen: Wanderer, Mountainbiker, E-Biker und schlussendlich natürlich auch jene, die auf der Alm wirtschaften müssen bzw. jene, die ihr Vieh über den Sommer gut versorgt wissen wollen. „Alle Genannten nutzen den Berg auf ihre Weise und sollen angehalten sein, sich

mit Respekt gegenüber zu treten“, schreibt Peter Pfeifer im Namen des Tourismusvereins Prad in einer Aussendung. Oft habe es in der Vergangenheit im Bereich der Lichtenberger Alm Probleme gegeben. So wurden von Wanderern oder Radfahrern nicht selten Umzäunungen offengelassen, sodass das Vieh entkommen konnte und dann natürlich in mühevoller Arbeit eingefangen werden musste. „Das geschah oft sicher nicht mit Absicht, sondern einfach aus Unachtsamkeit“, so Pfeifer. Mit der

nun auf einer großen Fläche im Umkreis der Lichtenberger Alm behoben. Bei der Montage der von der Firma Gritsch Metall gefertigten Weideübergänge haben Mitglieder der Alminteressentschaft Lichtenberg mitgeholfen sowie Bike-Guide Eugen vom Tourismusverein. Bereits in den vergangenen Jahren hatte sich Errichtung von Weideübergän- der Tourismusverein Prad um gen seitens des Tourismusvereins Weideabgrenzungen gekümmert, Prad, die vor allem für Mountain- vor allem auf Forstwegen in den biker, aber auch für Fußgänger ge- Weidegründen oberhalb von Prad. RED dacht sind, wurde dieses Problem

„Weihnachten im Schuhkarton“ VINSCHGAU - „Liebe lässt sich einpacken“ heißt das heurige Motto der Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“. Wer bedürftigen Kindern zu Weihnachten eine Freude machen möchte, kann entweder eigene Schuhkartons weihnachtlich gestalten oder vor-

gefertigte Kartons bestellen. Dann werden die Pakete mit neuen Geschenken für einen Jungen oder ein Mädchen der Altersklassen 2 bis 4, 5 bis 9 oder 10 bis 14 Jahren gefüllt. Empfohlen wird eine Mischung aus Kleidung, Spielsachen, Schulmaterialien und Hygieneartikel. Pack-

tipps und Abgabeorte sind unter www.weihnachten-im-schuhkarton.org zu finden. Die fertigen Päckchen können in der Abgabewoche vom 7. bis 14. November zu einer der über 70 Abgabestellen in Südtirol gebracht werden. Die Geschenkpakete gehen u.a. an Kinder

in Bulgarien, Georgien, Lettland, Rumänien oder in der krisengeschüttelten Ukraine. Infos unter www.weihnachten-im-schuhkarton.org oder bei Linde Oester (Tel. 339 5269075), der Koordinatorin von „Weihnachten im Schuhkarton“ in Südtirol. RED

Fotos: H. Niederkofler, H. Rier

Slow Mountain Schenna Schenna im Herbst und Winter aktiv erleben Die Seilbahn Taser bringt euch täglich bis Anfang Januar in aussichtsreiche Höhen, während gepflegte Pfade zu gemütlichen Wanderungen am Schennaberg einladen. Unternehmt eine Shopping-Tour bei vorweihnachtlichem Flair oder lasst euch bei einer entspannenden Wellness-Behandlung verwöhnen. Im Rahmen von Slow Mountain erlebt ihr den November und Dezember in Schenna sanft bei zahlreichen Veranstaltungen und kulinarischen Genusserlebnissen. VERANSTALTUNGSHIGHLIGHTS Schenna leuchtet Jeden Freitag vom 11. November bis 16. Dezember lange Einkaufsabende und Dorfmarktl mit Rahmenprogramm Familientage auf der Taser Alm Jeden Samstag vom 12. November bis 10. Dezember tolles Kinder- und Rahmenprogramm für Groß und Klein Eiszauber im Dorfzentrum Vom 25. November 2022 bis zum 8. Januar 2023 Schlittschuhverleih und Getränkestand vor Ort

Weitere Infos unter www.schenna.com/slow-mountain

DER VINSCHGER 19/22 13 Tourismusverein Schenna | Tel. 0473 945 669 | info@schenna.com | www.schenna.com


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Begegnung neu denken Wertvolle Impulse und Anregungen bei Churburger Wirtschaftsgesprächen

Harald Pechlaner

Hannes Götsch

SCHLUDERNS - „Begegnung neu denken“ lautete das Motto der Churburger Wirtschaftsgespräche 2022. Der erste Teil der Gespräche fand am 21. Oktober in der Eurac in Bozen statt, der zweite am Tag danach im „Vuseum“ in Schluderns, wo Bürgermeister Heiko Hauser und Museumspräsident Toni Patscheider das Referententeam und die Teilnehmenden begrüßten. Johannes Graf Trapp, der die Wirtschaftsgespräche vor 36 Jahren initiiert hatte, konnte wegen einer privaten Verpflichtung in Rom heuer nicht anwesend sein. Seit 2019 werden die Wirtschaftsgespräche von der Eurac organisiert, wobei ein Konferenztag immer in Schluderns stattfindet. In das Vintschger Museum eingeladen haben am 22. Oktober Eurac Research, BASIS Vinschgau Venosta und die Bürgergenossenschaft Obervinschgau. Harald Pechlaner, der Leiter des „Center for Advanced Studies“ von Eurac Research erinnerte einleitend an die vielen bisherigen Churburger Wirtschaftsgespräche, bei denen stets wirtschaftliche, soziale, kulturelle und politische Themen im Mittelpunkt standen. Das heurige Motto „Begegnung neu denken“ sei speziell nach den PandemieJahren aktueller denn je: „Die Welt ist schwieriger geworden, die Ungleichheit nimmt zu, nicht nur ökonomisch, sondern auch gesellschaftlich.“ Der Trend zur Individualisierung und zur „Verpanzerung“ habe Hochkonjunktur, während die Solidarität, das Miteinander, die Kommunikation auf Augenhöhe und die Fairness Schaden nehmen.

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DER VINSCHGER 19/22

Michael Hofer

Neu denken und neu lernen „Daher müssen wir Begegnung neu denken und wahrscheinlich auch neu lernen“, so Pechlaner. Für Hannes Götsch (BASIS Vinschgau Venosta) sind Begegnungen unterschiedlichster Personen, wie sie in der BASIS stattfinden, ein wichtiger Schlüssel für neue Wege sowie für Möglichkeiten der wirtschaftlichen, kulturellen und gesellschaftlichen Entfaltung. Die BASIS wolle Plattform für Begegnungen sein, ein dynamischer Motor, der auch die lokale Wirtschaft bereichern kann, und ein Ort, wo das Gefühl für neue Möglichkeiten wächst: „Das wirklich Spannende ist oft das nicht Planbare.“ Michael Hofer, der Geschäftsführer der Bürgergenossenschaft Obervinschgau, die 2016 gegründet wurde, die mittlerweile ca. 150 Mitglieder zählt und die 16 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, verwies auf das Bestreben der Genossenschaft, starre Strukturen aufzubrechen, neue Wege zu gehen und nicht den Gewinn als Maxime voranzustellen, sondern nachhaltiges und ökologisches Wirtschaften. Als konkrete Beispiel nannte er u.a. die Führung der Dorfsennerei Prad, die Ver-

Elisa Piras

Johannes Abart

marktung biologischer Produkte oder die Zusammenarbeit mit der Sozialgenossenschaft Vinterra. Auch die Politik ist gefragt Lösungsansätze, die von unten wachsen, seien ebenso gefragt wie Ansätze seitens der Politik, damit die Akteure überleben können. Hofer bezog sich hierbei auch auf die Strompreise und den „harten Winter, der uns bevorsteht.“ Zum weiteren Referentenstab in Schluderns gehörten Klaus-Heiner Röhl vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln, der aus Berlin zugschaltet war und zum Thema „Regionale Entwicklung und Regionalpolitik in der EU“ sprach, die Politikwissenschaftlerin Elisa Piras (Eurac Research), die zum Thema Multikulturalismus in Europa als soziale und wirtschaftliche Ressource referierte sowie Jana Ganzmann, die Co-Gründerin des Impact Hub Tirol, die darüber sprach, was Innovation in Zukunft braucht. Am Nachmittag war u.a. der Historiker Kurt Gritsch zu Gast, der sich in einem Arge Alp-Projekt im Begegnungsraum Dreiländereck Graubünden, Tirol und Südtirol mit Migration und Tourismus beschäftigt. „Vor allem in

Kurt Gritsch

Grenzregionen ist der Wunsch, sich abzugrenzen utopisch. Begegnungen sind unvermeidbar, um aber Wirkung zu entfalten, brauchen sie Freiräume“, sagte Gritsch. Bürokratie und eine zu detaillierte Erwartungshaltung engen Begegnung ein. Man müsse immer von den Bedürfnissen der Menschen ausgehen, die an einem Ort leben. Gritsch präsentierte verschiedene Stufen der Begegnung und verwies im Besonderen auf die „reklamierende“: „Es geht nicht darum, ein Kreuzchen zu machen, damit andere für mich entscheiden. Ziel ist eine Zivilgesellschaft, die initiiert und einfordert.“ Die Erfahrungen eines Wandergesellen Dass Begegnung über sprachliche, kulturelle und geographische Grenzen hinweg möglich ist, zeigte Johannes Abart aus Schleis auf. Der gelernte Fliesenleger war 4 Jahre lang als Wandergeselle auf der Walz zwischen Polen, Marokko, Portugal und anderen Ländern. „Die Begegnungen und Beziehungen auf der Wanderschaft verändern den eigenen Horizont und es bleibt viel Zeit, über sich selbst nachzudenken. Das Materielle verliert an Bedeutung und man erlangt auch dadurch eine ganz neue Freiheit“, sagte Johannes Abart. Dass süberregionale Zusammenarbeit funktionieren kann, zeigte Luca Marrollo, Geschäftsführer von Euregio Connect, am Beispiel des Radrennens „Tour of the Alps“ auf. SEPP


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„kleinDORFgeflüster“ in Matsch MATSCH - Der Regen hat am Vormittag des 22. Oktober zwar auch das Bergsteigerdorf Matsch nicht „vergessen“, doch in das sprichwörtliche Wasser fiel das heurige „kleinDORFgeflüster“ dennoch nicht, speziell nicht nach Mittag, als sich Wetter deutlich besserte. Große und kleine Besucher aus nah und fern sind gekommen, um in den Stadeln, Gassen und Straßen des Dorfs zu schauen, zu hören und zu verkosten. „schaugn. lousn. koschtn.“ lautete auch das Motto der diesjährigen Auflage. Genießen konnte man ausschließlich Matscher Bauernprodukte, viele davon in Bio-Qualiät. Zum „Lousn“ gab es u.a. Musik von Matscher Musikanten und Jagdhornbläsern. Darüber hinaus warteten die AVS Ortsstelle sowie Matscher Vereine und Organisationen noch mit vielen weiteren Angeboten auf. Die Palette reichte vom Heuhüpfen im Kinderstadel und von Märchenerzählungen für die Kleinen bis hin zum Filzen, dem Verkauf hochwertiger landwirtschaftlicher Erzeugnisse, ortstypischen Köstlichkeiten aus der Küche und einer Tombola mit Preisen aus Matsch. Zu den Besonderheiten des „kleinDORFgeflüsters“ gehört der Umstand, dass zum Gelingen des originel-

Diese Schnappschüsse des „kleinDORFgeflüsters“ in Matsch entstanden am späten Vormittag, als sich das Wetter so langsam besserte.

len Festes so gut wie die ganze Dorfgemeinschaft beiträgt, und zwar Jung und Alt gleichermaßen. Mit dem „kleinDORFgeflüster“ 2022 wollten die Veranstalter erneut ein Zeichen für Regionalität und Nachhaltigkeit setzen. Auch Informationsstände konn-

ten besucht werden. An einem der Stände stellte die Eurac Bozen die Matscher Artenvielfalt sowie die diesbezüglichen Forschungsergebnisse vor. Auch Lungiarü, ein Seitental des Gadertales, war mit einem Info-Stand vertreten. Neben Matsch ist Lungiarü das

zweite Bergsteigerdorf in Südtirol. Dass das authentische Fest in Matsch eine „Green Event“Veranstaltung war, müsste eigentlich gar nicht erwähnt werden, denn anders kann man sich das „kleinDORFgeflüster“ gar nicht vorstellen. SEPP

Wohlstand ermöglicht. Die Frage allerdings: zu welchem Preis? Diese ungerechtfertigte Vorhaltung ist (für meine Gesinnung) genauso einfältig und fragwürdig wie jene beliebte, oberflächliche Ausrede, Unwetterkatastrophen hat es immer gegeben. Abschließend eine Frage: Was nützt dem Passagier auf der sinkenden TITANIK die versprochene, angebliche Unsinkbarkeit, wenn das luxuriöse Schiff samt Stolz und Überheblichkeit, innerhalb einer Stunde von den eiskalten Fluten des Atlantiks verschlungen wird?

Beeindruckt

Ich habe den Artikel „Abriss eingestellt“ (der Vinschger Nr. 18/2022) gelesen. Aber besonders beeindruckt war ich vom kleinen Foto auf Seite 6 (siehe Bild): die Frau und der Gemeindepolizist. Diese Frau zeigt Mut und Courage. So jedenfalls wirkt sie auf mich.

WALTER PÖDER, NATURNS, 10.10.2022

HERMINE THALER, 13.10.2022

LESERBRIEFE

Problem Erderwärmung: Sind Forschung, Wissen, Technik usw. die Lösung? Überaus erfreulich ist, auch vom prominentesten Südtiroler die alte, seit Jahrzehnten anhaltende Leier zu hören, quasi alle Probleme – auch die der Erderwärmung bzw. Klimaproblematik – können einzig durch Forschung, Wissen und Technik, nicht mit Protest gegen die Verantwortlichen, gelöst werden. Eine weitere, besonders innovative Erkenntnis, sind die Gesetze einer grenzenlosen, freien, globalisierten Marktwirtschaft, mit der Devise „der Markt (eher die

begehrliche Geldvermehrung?) regelt alles von selbst“, vor allem mit sehr großer Gerechtigkeit. Was aber nützt dem einfachen Bürger dieses Wissen über die angeblich grandiosen Erfolge dieser Systeme, wenn man sieht, wie sich einige wenige maßlos bereichern (auch mit Hilfe von Steuergeldern) und den sogenannten Normalsterblichen wird mit unfassbaren Preissteigerungen der Hals zugeschnürt? Ebenso der fragwürdige Vorwurf an die protestierenden, unliebsamen Jugendlichen (tausendmal recht haben sie!), wir von der älteren Generation hätten den auch für sie bequemen

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Wie schützt man Schmetterlinge? Tarmann und Černý: „Indem man die Landschaft schützt.“ Experten referieren in Mals. Behirtete Schafherde als natürlicher Rasenmäher? MALS - Trotz einer zunehmender Verbuschung infolge fehlender Beweidung, trotz der Überdüngung mancher Wiesen und trotz der teilweisen Vergiftung der Landschaft mit Pestiziden sind die inneralpinen Trockenrasen im Obervinschgau bis heute ein Biodiversitätshotspot für Schmetterlinge geblieben. Wie es gelingen kann, diese einzigartigen Lebensräume zu schützen und zu erhalten, war die Kernfrage eines Vortragsabends am 14. Oktober im Kulturhaus in Mals. Als Experten am Podium konnte der Malser Landwirtschaftsreferent Günther Wallnöfer im Namen der Gemeinden Mals, Taufers im Münstertal und Graun den internationalen Schmetterlingsforscher Gerhard M. Tarmann sowie den Insektenforscher Karel Černý willkommen heißen.

„Daten sind nicht anfechtbar“

In den Alpen gibt es rund 6.000 Schmetterlingsarten. In Südtirol sind es über 3.000, im Vinschgau mehr als 1.500. Stark verbreitet in Trockenrasengebieten im Obervinschgau sind die extrem pestizidempfindlichen Widderchen.

Abdrift von Pestiziden in höhere Lagen bis auf ca. 1.200 Höhenmeter sieht der Experte auch in der Verbuschung wichtiger Teilflächen eine Gefahr für den Weiterbestand der Trockenrasengebiete im Obervinschgau und darüber hinaus. Für verantwortungsvolle Lokal- und Landespolitik Den Schlüssel zur Erhaltung der einzigartigen Trockenrasen sieht Tarmann in der Kontinuität und Verantwortung in Wissenschaft und Freilandforschung. Er erinnerte daran, dass das Sesvennagebiet schon seit dem Jahr 2000 eine europäische Modellforschungszone der europäischen Schmetterlingsforschungsgesellschaft ist. Verantwortung sei nicht nur auf der Ebene der Jagd sowie der Forst- und Landwirtschaft gefragt, „sondern auch seitens der Lokal- und Landespolitik.“ Leo Hilpold, der Direktor des Landesamtes für Natur, überbrachte die Grußworte der Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer. Die Landesregierung sei sich des Wertes dieser besonde-

Tarmann, der am Ferdinandeum in Innsbruck ein internationales Forschungs- und Dokumentationszentrums über alpine Schmetterlinge aufgebaut hat, erforscht schon seit 1972 die Schmetterlingsvielfalt im Obervinschgau. „Allein auf den Trockenhängen von Laatsch bis Taufers sind seit 1972 bis heute über 1.000 Schmetterlingsarten nachgewiesen worden“, sagte Tarmann. Er beleuchtete im Speziellen das Vorkommen des Felsfalters in den Felssteppenrasen um Mals und Taufers sowie der extrem pestizidempfindlichen Widderchen. Seit 50 Jahren wird diese Modellgruppe beobachtet und erforscht. Tarmann: Wir sprechen von Fakten und wissenschaftlichen Daten, die unanfechtbar sind.“ Vor allem in Gebieten, wo sich der konventionelle Obstbau ausgebreitet hat, seien die Widderchen verschwunden. Dort, wo biologischer Obstbau betrieben wird, habe er sehr wohl Widderchen festgestellt. Zusätzlich zur Ausdehnung des konventionellen Obstbaus nach Westen und der Gerhard M. Tarmann 16

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Karel Černý

ren Lebensräume bewusst und sei auch gewillt, ihre Verantwortung wahrzunehmen. Konkret nannte Hilpold Maßnahmen zur Entschrauchung bzw. zur Förderung der Beweidung. Über bereits durchgeführte Maßnahmen der Wiederbelebung von verbuschten und verwaldeten Trockenrasengebieten in Fließ, am Kaunergart und in anderen Gebiten im Bezirk Landeck informierte der Insektenforscher Karel Černý. „Schmetterlinge kann man nur schützen, wenn man die Landschaft schützt“, sagte Černý. Wesentlich zum Erfolg der im Bezirk Landeck durchgeführten Pflegemaßnahmen beigetragen hätten die Bauern. Als ersten notwendigen Schritt der Revitalisierung nannte Černý die mechanische Entfernung von Sträuchern, Büschen und aggressiven Arten. In einem weiteren Schritt sollte auf die Beweidung gesetzt werden.

Die Verbuschung und fehlende Beweidung gefährden den Weiterbestand der Trockenrasen.

beweiden, ist groß,“ sagte Günther Wallnöfer. Gefragt sei die Zusammenarbeit aller Beteiligten. Auf eine Zusammenarbeit in diesem Sinn drängte bei der Diskussion u.a. auch Gerhard Kapeller aus Taufers im Münstertal: „Es ist an der Zeit, etwas zu tun und die richtigen Leute haben wir heute hier: den Malser Landwirtschaftsreferenten Günther Wallnöfer, die Tauferer Bürgermeisterin Roselinde Gunsch, den Bauernbundbezirksobmann Raimund Prugger und Leo Hilpold von der Landesverwaltung.“ Peter Gasser aus Mals warf den Vorschlag in den Raum - auch im Hintergrund des vermehrten Auftretens des Wolfs - eine professionell behirtete Vinschger Schafherde als „natürlichen Rasenmäher“ am Vinschger Sonnenberg einzusetzen. Hand in Hand damit käme der Schafhaltung eine neue, zusätzliche Bedeutung zu. Raimund Prugger sagte, dass der Erhalt der Trockenrasen sehr wohl ein Handlungsbedarf ist gegeben Thema sei und dass man sich da„Das Potential, Trockenrasen mit auseinandersetze. In punkto im Obervinschgau zu entbuschen Wolf sei die Lage so, dass die und bestimmte Flächen wieder zu einen glauben, das Problem mit Herdenschutzmaßnahmen erfolgreich in den Griff zu bekommen - er habe sich erst kürzlich vom Einsatz von Schutzhunden in Stilfs ein Bild machen können -, während die anderen darin keine Lösung sehen und an die Auflassung der Schafhaltung denken. Weiterkommen werde man laut Prugger auch bei dieser Herausforderung nur dann, „wenn alle an einem Strang ziehen.“ SEPP Günther Wallnöfer


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Kampf gegen Windmühlen VINSCHGAU/SÜDTIROL - Rund 5.000 Hektar der Wälder in Südtirol sind aktuell vom Borkenkäfer befallen. Wie es kürzlich auf einer Pressekonferenz mit Experten in Bozen hieß, gelinge es trotz intensiver Bemühungen nicht, den Schädling zu stoppen. Ziel sei es derzeit, in Zusammenarbeit Patient Wald mit der Forstbehörde weiterhin zielgerichtete Maßnahmen voranzubringen und gleichzeitig ein Verständnis des Problems bei der Bevölkerung zu schaffen. Das Sturmtief „Vaia“ und großer Auch in vielen Fichtenwäldern im Vinschgau ist schon seit Monaten ein äußerst starker Borkenkäfer-Befall festzustellen. Schneedruck in zwei aufeinan- Dieser Wald am Berghang oberhalb von Rifair in Taufers im Münstertal ist nur eines von vielen Beispielen. derfolgenden Wintern habe dem Borkenkäfer eine gute Angriffs- kämpfung des Borkenkäfers ge- einigen Jahren zusammenbricht, Landesrat Arnold Schuler. Der fläche in den Wäldern geboten, nehmigt), aber laut Wissenschaft aber man weiß nicht, warum. Wald habe vor allem auch Schutzsagte Günther Unterthiner, der scheint es sich um einen Kampf Wüssten wir das, könnten wir ef- funktionen. Es sei ein Anliegen Direktor der Abteilung Forstwirt- gegen Windmühlen zu handeln fizienter vorgehen“, sagte Unter- der Forstbehörde und der Politik, schaft. Die Politik bot und bietet ein. Das Phänomen könne vom thiner. „Wir müssen uns bewusst dem Erhalt des Schutzwaldes die zwar finanzielle Unterstützung Menschen höchstens eingegrenzt, sein, dass der Borkenkäferbefall Priorität zu geben. „Natürlich (erst kürzlich hat die Landes- aber nicht ausgerottet werden. kein Problem der Forstwirtschaft werden auch die Waldbesitzer regierung die Ausschüttung von „Die Natur muss uns helfen. Wis- oder nur ein finanzielles Problem mit ihren Einbußen nicht allein Beiträgen für Fangbäume und senschaftlich ist erforscht, dass der Waldbesitzer ist, sondern der gelassen,“ versicherte Schuler. die Entrindung zur direkten Be- das Phänomen irgendwann nach gesamten Bevölkerung“, sagte LPA/SEPP BUCHDRUCKER

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Mehr Sicherheit für alle Vorprojekt für Erweiterung des Parkplatzes und Errichtung einer sicheren Bushaltestelle in Graun genehmigt. GRAUN - Vor allem für die Nutzer öffentlicher Busse ist das Einund Austeigen im Bereich des öffentlichen Parkplatzes in Graun schon seit Jahren mit Gefahren verbunden. Endgültig gelöst werden soll das Problem mit der Umsetzung eines Vorprojektes, dem der Gemeinderat am 17. Oktober einhellig zustimmte. Weil es aus Platzgründen nicht möglich ist, für Busse, die in Richtung Reschen fahren, eine Haltestelle neben der Staatsstraße zu errichten, wird nun der öffentliche Parkplatz gegenüber dem Hotel „Traube Post“ erweitert und Hand in Hand damit eine sichere Haltestelle für sämtliche Busse geschaffen. Geplant ist ein einziger Ein-und Ausfahrtsbereich. Um genug Platz für die Bushaltestelle mit Bucht und Schleppkurve zu gewinnen, wird der derzeitige Parkplatz in Richtung Grünzone erweitert. „Der Parkplatz wird fast verdoppelt, sodass zusätzlich zur neuen Bushaltestelle auch die Zahl der Autoparkplätze von derzeit 30 auf über 50 erhöht werden kann“, führte Bürgermeister Franz Prieth aus. Neben dem vorrangigen Aspekt der Sicherheit werde die neue Bushaltestelle außerdem so gebaut, „dass in Zukunft auch der geplante Schnellbus MalsLandeck mit Anhänger sicher in Graun halten kann.“ Der neue Parkplatz soll nicht vollständig versiegelt, sondern mit Grünflächen ausgestattet werden. Laut der Vizebürgermeisterin Hannah Waldner ist es höchst an der Zeit, dass diese seit Jahren bestehende Gefahrensituation endlich beseitigt wird und gleichzeitig die Weichen für die Schnellbuslinie gestellt werden. Auf den Schnellbus Mals-Landeck wird nicht nur in Graun schon lange hart gewartet. Die Gesamtkosten des Projektes (Erweiterung Parkplatz und Bushaltestelle) bezifferte der Bürgermeister mit rund 500.000 Euro. Die Finanzierung ist noch nicht vollständig gesichert.

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ein finanzielles Abenteuer werde sich die Gemeinde nicht stürzen. Franz Prieth erinnerte in diesem Zusammenhang auch an zwei eventuelle Ausstiegsszenarien, wie sie seinerzeit dem Gemeinderat vorgestellt worden sind. Bereits gearbeitet werde an einem Energiekonzept für das neue Hallenbad, damit die laufenden Kosten in diesem Bereich überschaubar bleiben. Außerdem setzt die Gemeinde auf das Biomasse Fernheizwerk Reschen-Graun (BER), das für ausreichend Wärmeenergie sorgen kann. Erfreut zeigte sich der Bürgermeister, dass die Vereinbarung für die Eine Planungsskizze aus dem Vorprojekt für die Erweiterung des Parkplatzes Loipen-Nutzung in Langtaufers und die Errichtung einer Bushaltestelle in Graun. mittlerweile von allen Grundeigentümern unterzeichnet worden Gemeinde setzt auf Photovoltaik in Höhe von ca. 100.000 Euro zu ist. Das Thema der Eintragung einer Dienstbarkeit (Servitut) rechnen ist. sei somit endgültig vom Tisch Angesichts des drastischen Anstiegs des Strompreises will die Am Hallenbad-Projekt und der Austragung der LangGemeinde vermehrt auf die Nut- wird festgehalten raufrennens „La Venosta“ am 17. zung der Sonnenenergie setzen. und 18. Dezember stünde nichts Im Gemeindegebiet gibt es eine Zur Frage von Valentin Paul- mehr im Weg. Erneut bedankt Vielzahl öffentlicher Gebäude, auf michl, ob sich die Preissteigerun- hat sich Prieth bei der Gemeindederen Dächern Photovoltaikanla- gen auf das Hallenbad-Projekt in referentin Manuela Wallnöfer, die gen angebracht werden können. Graun auswirken könnten, sagte am Zustandekommen der VereinIm nächsten Jahr sollen zunächst der Bürgermeister, dass die Ge- barung maßgeblich beteiligt war. das Gebäude des Weißen Kreuzes meinde am Vorhaben grundsätzin Graun sowie die Feuerwehr- lich festhalte: „Wir befinden uns in Neues Ratsmitglied halle in St. Valentin, die alte Klär- der Planungsphase. Es stehen jetzt anlage und der Recyclinghof mit noch weitere Gespräche mit dem Als neues Mitglied des GemeinPhotovoltaikanlagen ausgestattet Landesbeirat für Baukultur an.“ derates wurde am 17. Oktober werden. Für die Planung hat der Die Grundverfügbarkeit sei ge- Martin Federspiel willkommen Gemeinderat im Rahmen einer geben und auch im Bauleitplan ist geheißen. Er rückte auf Stefan Bilanzänderung 20.000 Euro das Schwimmbad bereits einge- Stecher nach, der sein Mandat zweckgebunden. Über den Dau- tragen. Das Thema der Finanzie- Ende August unwiderruflich aus men gepeilt sollen für die Anlagen rung werde aufs Tapet kommen, persönlichen Gründen zurückan den 4 genannten Gebäuden ca. „sobald wir das Einreichprojekt gelegt hatte. Philipp Wiesler und 300.000 Euro investiert werden, mit den aktuellen Kostenschät- Konstantin Punt hatten bei den wobei pro Jahr mit Einnahmen zungen auf dem Tisch haben.“ In jüngsten Wahlen zwar mehr Stimmen erhalten als Martin Federspiel, waren aber nicht bereit, in den Gemeinderat nachzurücken. Offiziell zur Kenntnis gebracht hat der Bürgermeister dem Gemeinderat auch die Kündigung des Funktionärs Burkhard Zischg, dem er für seine Tätigkeit im Rathaus dankte. Infolge seines Ausscheidens kommt nun wieder Martin Federspiel (links) ist als neues Mitglied mehr Arbeit auf den Gemeindesekretär Georg Sagmeister zu. SEPP des Grauner Gemeinderates nachgerückt.


VINSCHGER GESELLSCHAFT GASTKOMMENTAR

Ok, Boomer: Nichts ist ok. Zeit über völlig von der Rolle und jekt fest, redet es nach ersten • Das Projekt zum „leistbaren neben der Spur und es ist nur Protesten auf „wenige Abschnit- Wohnen“ am Kasernenareal. mehr eine Frage der (absehbaren) te der Strecke“ klein und über- Der gewachsene Baumbestand Zeit, dass sie gegen die finale lässt den bestehenden Radweg soll gefällt werden. („Uns doch Wand knallt. Wir haben auf Pump egal!“) Die bestehenden Gedann sich selbst. Die einsamen gelebt, unseren Kreditrahmen „Lavori in corso“-Schilder ros- bäude sind im Kern gesund rücksichtslos überstrapaziert. ten über wachsenden Schlaglö- und architektonisch reizvoll Natürlich gab es da schon immer chern, Spurrillen, Schotterhäu- und ausbaufähig. („Vergiss es!“) Der einzigartige Bestand aus diese sauertöpfischen Spaßbrem- fen dahin. Früher oder später sen und Bedenkenträger, die uns wird dann der von langer (un- Natur und Architektur könnte mit ihren Warnungen vor den Fol- tätiger) Hand herbeigeführte Basis für ein zukunftsträchgen unsere stampfende Konsum- „untragbare Zustand“ dem um tiges Leuchtturmprojekt des Party miesmachen wollten. Die das Wohl der Gäste besorgten Forschens, Lernens, Wohnens, ließen sich aber noch jedes Mal Bezirkspräsidenten erlauben, Gestaltens, schlicht: des Lebens locker durch formlosen Mehr- seine ungeduldige Baggerbri- sein. („Um halb fünf geht’s los, heitsbeschluss und mit einigen gade auffahren zu lassen, um wichtig ist es, in kurzer Zeit so beliebigen Worthülsen vom Tisch die Gefahr in Verzug wacker viel wie möglich abzureißen!“) Man könnte Entlastungsgrün- wischen: die Arbeitsplätze, der abzuwehren und saubere Verde dafür anführen: Zeit unseres Lebensstandard, der Fortschritt, hältnisse zu schaffen. „Leistbar“, Boomer, dieses Wort Lebens war es ja permanent „fünf der Wettbewerb! sollten wir uns sehr gut durch den vor zwölf!“: die letzte Ölquelle • Die Tiefgarage im Kapu- Kopf gehen lassen. Schließlich würde jeden Moment versiegen, Jetzt aber müssten endlich zineranger wird der ungläubig haben wir uns als Generation der saure Regen würde im Hand- auch wir zur Kenntnis nehmen, bangenden Bevölkerung zuerst schon einiges geleistet und wenn umdrehen jedes Grün wegätzen, dass schon seit je ein Player aus effektvoll als Schreckensszena- wir unsere vorläufige Bilanz als rio präsentiert, um dann groß- „durchwachsen“ bezeichnen, bedurch das Ozonloch würde uns einer ganz anderen Liga mit am mütig-heldenhaft abgeschmet- treiben wir Schönfärberei. Uns die Sonne bald die Ohrwascheln Spieltisch gesessen ist, der uns versengen, dabei bliebe uns auch nun unbestechlich und unauf- tert und mit einem vermeintlich bleiben aber noch einige Jahre als leichter zu schluckenden Ersatz- „Leistungsträger“, auch an den Henoch die Luft weg, wenn nur erst schiebbar die Rechnung aufmacht. der ganze Regenwald abgeholzt Die kaum noch abwendbare Kli- projekt unter dem Krankenhaus- beln der Macht, und Tag für Tag wäre, dazu der suizidale Rüs- makatastrophe sollte auch der Parkplatz konterkariert zu wer- können wir durch unser Tun und tungswahnsinn, der Rinderwahn- unverfrorensten Spielernatur den, weil man „der Wirtschaft“ Nicht-Tun darüber bestimmen, sinn, der drohende Super-GAU… klarmachen, dass unsere „Um- solidarisch im Wort stehe. wie, ja ob wir erinnert werden. Und das Allerwahnsinnigste an all welt“ unbeirrbar nach ihren eige- Eine Wirtschaft, die sich als Die Party ist vorbei, Boomer, die dem apokalyptischen Wahnsinn: nen Regeln spielt und uns keine freies Unternehmertum be- Eltern kommen zurück. Wir sind greift, reagiert auf kommende die Eltern. Es wurde nie wirklich zwölf, alles Tricksereien mit gezinkten Karten easy, Damen und Herrn, nix is durchlässt. Verhältnisse. Der motorisierte gschehn… Meinten wir jedenfalls. Individualverkehr gehört nicht THOMAS STROBL, SCHLANDERS, 20.10.2022 Drei skizzierte Beispiele aus dazu. Tiefgaragen sind in naWir stolperten ja traumtänze- Schlanders und Umgebung, an- her Zukunft Karkassen einer risch von der einen Loveparade geordnet nach aufsteigender Breiausgestorbenen Art, wer sie heute fordert, plant und (mit in den nächsten All-you-can-eat- tenwirkung zeigen aber, dass von Steuergeldern) finanziert, ist ein Ressort, schoben uns bei Wining einem wirklichen Umdenken und zumindest fahrlässiger Ruinenand Dining immer elaboriertere „Um-Handeln“ noch keine Rede baumeister. Kreationen in immer blasiertere sein kann: Münder, machten bei Vernissagen weltläufige Insider-Visagen und • Die angekündigte Asphalkauften uns ein satt glänzendes tierung des Radwegs LaasImage aus immer schlankeren Schlanders. Dass die VersieHandys, immer dickeren SUVs gelung des Bodens in vielerlei Obstwiese in Prad am Stilfserjoch mit 8.474 m² und immer schickeren Städ- Hinsicht ein Problem ist, gehört E&V ID W-02OLRL te-Trips zusammen: Die fetten längst zum kleinen Einmaleins Die Obstwiese liegt im Neunziger sollten niemals, nie- der Umweltpolitik; dass geteerAgumser Feld parallel zum Gewerbegebiet in Prad am mals enden, auch wenn es sie so te Radwege mit Gefälle eine Stilfserjoch und besteht nie hätte geben dürfen. Die immer eventuelle Gefährlichkeit eher aus drei Grundparzellen, rascher aufeinander folgenden erhöhen denn lindern, benötigt der Anschluss für Frostund eigentlich nie endenden, wenig Vorstellungskraft (man beregnung ist vorhanden. sondern beständig ineinander- denke an das ZusammenwirBrigitte Telfser: Ihre Ansprechpartnerin für greifenden und einander poten- ken von höherer Geschwindas mittlere Vinschgau! zierenden Krisensituationen der digkeit mit Verunreinigungen 2000er Jahre machen unüber- und oder Nässe/erstem Frost Engel&Völkers Meran sehbar: Unsere vermeintlich gut auf Asphalt bei geringer FahrTelefon +39 0473 23 43 49 meran@engelvoelkers.com geölte Maschinerie des Turbo- praxis vieler Nutzer*innen). Kapitalismus war schon die ganze Trotzdem hält man an dem Pro-

Wir checken es einfach nicht. Zeitgenossen und -nössinen, die (so wie ich selbst) den prägendsten Teil ihrer Sozialisation in den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts durchlebt haben, leiden an einer dramatischen Beeinträchtigung ihrer Wahrnehmung. Das heißt, sie selbst leiden eigentlich gar nicht, sie delegieren das lieber – wie so vieles Andere – an ihre Mit- und Nachwelt: Sie (= wir) können die Uhr nicht lesen, bzw. sie (= wir) können oder wollen einfach nicht begreifen, was es geschlagen hat.

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Einfache, aber wertvolle Hilfen Interreg-Projekt „Sonnenstrahl“ trägt Früchte. Folgeprojekt im Visier. TRAFOI - 18 Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter haben vom September 2019 bis zum März 2022 insgesamt 77 ältere Menschen in 8 Vinschger Gemeinden betreut und dabei über 14.000 Arbeitsstunden geleistet. Die „Sonnen“ waren im Durchschnitt 4,5 Stunden pro Woche und betreute Person im Einsatz. Sie arbeiteten im Angestelltenverhältnis und erbrachten sogenannte niederschwellige Assistenzleistungen. Darunter sind einfache Dienste zu verstehen, die dazu beitragen, die Lebensqualität der betreuten Menschen, die im Durschnitt 80,5 Jahre alt sind und zu Hause leben, zu erhöhen. Das können kleine Hilfeleistungen in der Wohnung sein, Begleitdienste oder auch nur ein gemeinsames Plaudern und Zusammensein. „Die Bezeichnung ‚Sonnenstrahl’ ist bei den Menschen angekommen. Es kamen Anfragen aus dem ganzen Bezirk und wir werden alles daransetzen, damit das Projekt fortgesetzt wird“, sagte Roselinde Gunsch, die Sozialreferentin der Bezirksgemeinschaft Vinschgau, bei der Abschluss-Veranstaltung des Interreg V-Projektes „Sonnenstrahl – Entwicklung neuer Wege im Bereich Prävention, Pflege und Betreuung in periphere Region“ am 20. Oktober im Nationalparkhaus in Trafoi. Mit den Akteuren und Projektpartnern aus der Schweiz und der Lom-

Die Abschluss-Veranstaltung im „naturatrafoi“ stand nicht zufällig unter dem Motto „Kick on“, denn das Projekt soll fortgesetzt werden.

bardei stimmte Roselinde Gunsch darin überein, dass das grenzüberschreitende Projekt Früchte getragen hat und weiterhin tragen wird. Das war auch der Grund, warum die Abschluss-Veranstaltung zugleich eine Anregung zum Weitermachen sein sollte.

vieler älterer Menschen entsprochen werden kann, im vertrauten Umfeld bleiben zu können“, sagte Fraenkel. Über erfolgreiche Projektergebnisse im Unterengadin informierten Philipp Gunzinger sowie Rebekka Hansmann-Zehnder vom Gesundheitszentrum Unterengadin. Im UnterengaZusagen für weitere Förderungen din wurde das Augenmerk auf 4 Schwerpunkte gelegt: Entlastung Die Gesamtkosten des Projek- pflegender Angehöriger, Gesundtes, das trotz einiger pandemie- heitsförderung und Prävention, bedingter Schwierigkeiten durch- freiwillige Helferinnen und Helfer gezogen werden konnte, beliefen sowie Schulungen. sich auf ca. 730.000 Euro. Paolo Balzardi aus der Lombardei, der Grenzüberschreitende in seiner Region für die Interreg- Weiterbildung Projekte Italien-Schweiz zuständig ist, sowie Alessandro Fraenkel Auf viel Zuspruch stieß u.a. die vom Landesamt für europäische grenzüberschreitende WeiterbilIntegration sicherten zu, dass es dung „persönliche und professioauch für die Programmperiode nelle Stärken“. Wie Walburg Wie2021-2027 Fördermittel für so- lander von den Sozialdiensten der ziale Projekte geben wird. „Das Bezirksgemeinschaft Vinschgau Projekt ‚Sonnenstrahl’ liegt uns informierte, haben 11 Teilnehsehr am Herzen. Es ist zukunfts- mende aus dem Vinschgau und 2 weisend, weil damit dem Wunsch aus der Schweiz diese Ausbildung

Roselinde Gunsch

Karin Tschurtschenthaler

Walburg Wielander

Alessandro Fraenkel

Philipp Gunzinger

Rebekka Hansmann-Zehnder

Paolo Balzardi

Iris Simbrig

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absolviert. Zur Zielgruppe gehörten in erster Linie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in verantwortungsvollen Führungspositionen. „Es gab viele positive Rückmeldungen seitens der Teilnehmenden“, sagte Walburg Wielander. Das Gelernte werde bereits in der Praxis umgesetzt. Ebenfalls zum Projekt gehörte die Erarbeitung der Studie „Age Management für die Sozialdienste der Bezirksgemeinschaft“, die das Institut für Public Management (Eurac Research) erarbeitet hat und die Iris Simbrig den Versammelten in Trafoi kurz vorstellte. Laut dieser Studie sind die Sozialdienste ein beliebter Arbeitgeber. Die Entlohnung könnte allerdings besser sein. Zu den Herausforderungen gehört der Umstand, dass es derzeit einen Überhang von älteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gibt (für weitere Details der Studie siehe der Vinschger Nr. 1/2022). Brücken zwischen Menschen und Diensten Mit Daten und Details zu den niederschwelligen Assistenzleistungen, wie sie die „Sonnen“ erbracht haben und weiterhin erbringen sollen, wartete Karin Tschurtschenthaler, die Direktorin der Sozialdienste, auf: „Die ‚Sonnen’ leisten wertvolle Hilfeleistungen, die von den betreuten Menschen gerne angenommen werden und die ‚Sonnen’ sind auch Brücken zwischen Menschen und Diensten“, sagte Tschurtschenthaler. Roselinde Gunsch kündigte an, dass bereits an einem Folgeprojekt gearbeitet wird. Sie dankte allen Projektpartnern und Akteuren - im Besonderen auch der Genossenschaft für Weiterbildung und Regionalentwicklung (GWR) -, überbrachte die Grüße des Bezirkspräsidenten Dieter Pinggera und appellierte an die Zusammenarbeit. Herausforderungen seien gemeinsam anzugehen: „Man löst keine Probleme, indem man sie auf Eis legt.“ SEPP


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Nachhaltige Entwicklung verbindet (Eurac Research) zuerst in Bozen, dann in Lana und abschließend in Naturns. Gemeindereferentin Astrid Pichler und der Direktor der Tourismusgenossenschaft, Ulrich Stampfer, berichteten von den Zielsetzungen einer nachhaltigen touristischen Entwicklung und der Zukunftschance Thermalwasser am Beispiel der Erlebnistherme Naturns. Joachim Die Delegation aus der Gemeinde Airolo mit Bürgermeister Oscar Wolfisberg Nischler führte durch sein Lin(4.v.l.) zu Besuch im Lindenhof Resort mit Tourismusgenossenschaftsdirektor denhof Resort, das laufend an Ulrich Stampfer und Hotelchef Joachim Nischler (6. und 7.v.l.) sowie der einer energetischen Optimierung Naturnser Referentin Astrid Pichler (2.v.r.) arbeitet. Bürgermeister Oscar Wolfisberg, Vizebürgermeister erreichen. Dass dies vor allem Eurac Research wissenschaftlich Alessandro Beffa und die Delein wirtschaftlich aufstrebenden begleitet und gilt als Leitlinie gation aus dem Tessin berichteGemeinden nicht immer einfach für eine nachhaltige Gemeinde- ten ihrerseits von ihrem Megaist, zeigt Naturns. Auch deshalb entwicklung. In diese Richtung Projekt, den gesamten Talboden wurde dort schon vor 40 Jahren zeigt auch das neue Landesgesetz zu renaturieren, und zwar mit das erste Leitbild einer Gemeinde „Raum und Landschaft“. Eurac dem Aushubmaterial des neuen Südtirols entwickelt und in jüngs- Research als Kompetenzzentrum Gotthard-Autobahntunnels, beter Vergangenheit ebenso auf für angewandte Forschung und findet sich Airolo doch an einer Partizipation gesetzt. In einem Kommunalentwicklung ist stets der wichtigsten Straßen- und breiten Beteiligungsprozess aller bestrebt, die Erfahrungen auch Verkehrsknotenpunkte zwischen Interessensgruppen wurden Prio- grenzüberschreitend zugänglich Nord- und Südeuropa. Der Erfahritäten und konkrete Maßnahmen zu machen. Ganz in diesem Sinne rungsaustausch endete mit einer für die zukünftige Entwicklung stand der Besuch der Schweizer Stippvisite beim Törggelefest in erarbeitet. Das Projekt heißt „Vi- Politikerinnen und Politiker in Naturns und einer Einladung zum sion Naturns2030+“, wurde von Begleitung von Melanie Gross Gegenbesuch in der Schweiz. R ED Foto: Lukas Kahn/Eurac Research

NATURNS - Nachhaltigkeit ist in aller Munde. Nicht nur in Südtirol, sondern über die Grenzen hinaus. Und hier setzen jene Projekte der Eurac Research an, die sich mit Entwicklungsstrategien in Gemeinden beschäftigen. Und der Nutzen ist dann am größten, wenn konkrete Handlungen folgen. In einem grenzüberschreitenden Austausch, organisiert von der Eurac Research, konnten sich politische Vertreter der Schweizer Gemeinde Airolo (Tessin) in Naturns informieren, was es heißt, auf dem Weg zu einer Gemeinde mit einer nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung zu sein. Die Kleingemeinde Airolo hat mit ihren rund 1.000 Einwohnern durchwegs andere Voraussetzungen als die sich stark entwickelnde Gemeinde Naturns. Beiden gemeinsam ist jedoch das kontinuierliche Bestreben, von anderen zu lernen und sich nachhaltig entwickeln zu wollen. Nachhaltig meint dabei, eine gelungene Balance zwischen ökologischen, ökonomischen und sozialen Zielsetzungen zu

RATGEBER WIRTSCHAFT

Bonus 200 Euro nun auch für Selbständige Kürzlich wurden nun die Kriterien für die Ansuchen um den Bonus in Höhe von 200 oder 350 Euro für die selbständig Beschäftigten veröffentlicht. Diese Zuschüsse sollen den Kaufkraftverlust aufgrund der Preissteigerungen, welche letzthin besonders im Bereich der Energie und Lebensmittel aufgetreten sind, abfedern. Anrecht auf die Boni haben selbständig Tätige, welche sowohl bei der INPS Rentenkasse als Kaufleute, Handwerker, Landwirte oder in die getrennte Rentenkasse der INPS als Freiberufler eingetragen sind, als auch Freiberufler, welche in eine spezifische Rentenkasse ihrer Berufskategorie eingetragen sind, wie Architekten, Rechtsanwälte, Geometer usw. Anrecht auf die Zuschüsse haben auch Personen, welche als mitarbeitende Familienmitglieder in eine der genannten Rentenkassen eingetragen sind. Voraussetzung für den Genuss dieser Beihilfen ist, dass die betreffende Person nicht schon die Beihilfe in Höhe von 200 Euro als Rentner oder lohnabhängig Beschäftigter bekommen hat. Ebenso sind von diesen Beihilfen alle Personen ausgeschlossen, welche im Jahr 2021 ein Gesamteinkommen erzielt haben, welches höher als 35.000 Euro bzw. 20.000 Euro lag. Bei der Berechnung des Gesamteinkommens zählen auch die Einkommen aus der Vermietung, welche der

Einheitssteuer „cedolare secca“ unterliegen dazu, ebenso die Einkommen aus den Systemen der Kleinstunternehmen „forfettario“ und „minimo“. Die im Jahr 2021 bezahlten Pflichtbeiträge an die Rentenkassen können abgezogen werden. Bei einem Einkommen von unter 20.000 Euro im Jahr 2021 steht der Beitrag in Höhe von 350 Euro zu, bei einem Einkommen von 20.000 Euro bis 35.000 Euro stehen 200 Euro zu. Voraussetzung für den Bezug dieser Beihilfen ist außerdem eine bereits zum 18. Mai 2022 bestehende Einschreibung in die INPS Rentenkasse oder die entsprechende spezifische Rentenkasse der Berufskategorie, sowie die Leistung von zumindest einer Zahlung an die Rentenkasse innerhalb 18. Mai 2022, außer es war bis zu diesem Zeitpunkt keine Zahlung geschuldet. Außerdem muss zum 18. Mai 2022 eine MwSt. Position vorliegen und die Tätigkeit begonnen worden sein. Die Anträge für die Beihilfen können direkt über die Webseite der INPS mittels SPID, CIE oder CNS oder über ein Patronat eingereicht werden, letzter Termin ist der 30. November 2022. Freiberufler, welche in eine spezifische Rentenkasse ihrer Berufskategorie eingetragen sind müssen den Antrag direkt an ihre spezifische Rentenkasse stellen. GASSER WALTER

Walter Gasser gasser@gspeo.com Kanzlei Gasser Springer Perathoner Eder & Oliva Naturns - Lana - Bozen

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Die Therme Naturns ist geboren Ein Meilenstein in der Gemeinde Naturns. NATURNS - Ein weiterer Schritt in der thermalen Naturnser Erfolgsgeschichte wurde am 19. Oktober gesetzt. Die Therme Naturns wurde sozusagen offiziell eröffnet. „Vom Erlebnisbad zur Erlebnistherme“, freute sich Ulrich Stampfer, der Direktor der Naturnser Tourimusgenossenschaft. Und er wusste: „Es ist ein Meilenstein und eine große Chance für unsere Gemeinde“. Das Thermalwasser, das aus der Quelle „Kochenmoos II“ in Staben am Fuße des Sonnenberges aus einer Tiefe von rund 200 Metern mit Eigendruck und einer Temperatur von 17 Grad Celsius an die Erdoberfläche gelangt, wurde nun auch der Öffentlichkeit im Erlebnisbad Naturns zugänglich gemacht. Bei der offiziellen Eröffnung und einem Tag der offenen Tür konnten sich die Besucherinnen und Besucher bereits ein Bild davon machen. Dabei wurde klar: „Das Wasser soll in der Mitte der Gesellschaft ankommen, für alle sein. Es ist ein Glück und ein Segen, jeder soll die Chance haben, es zu nutzen“, wie der Naturnser Bürgermeister Zeno Christanell betonte.

senschaft, hinzu. Man könne hier von einem großen Unternehmergeist sprechen. Es wirkt

„Und das Thermalwasser wirkt“, unterstrich Christanell. Das Wasser lindere vor allem rheumatische Beschwerden. Dies bestätigte auch Waltraud Stocker aus Bei der Eröffnung (v.l.) Klaus Ladurner (Hotel Preidlhof), Architekt Andreas Tartsch. Sie nahm als Probandin Kofler, Gemeindereferent Helmut Müller, Alt-Bürgermeister an der klinischen Studie im RahAndreas Heidegger, Tourismus-Präsident Christof Tappeiner, Benjamin Peer men der Zertifizierung teil. Zwölf (Präsident Kultur & Freizeit) und Bürgermeister Zeno Christanell. Tage lang ging es täglich eine halbe Stunde ins Thermalwasser. Peer, Präsident der Naturns Kultur turnser Hotels, vom 3-Sterne- bis „Ich kann es nur weiterempfehlen, & Freizeit GmbH, die das Erleb- zum 5-Sterne-Betrieb. Diese zehn es sorgt für mehr Lebensqualität“, nisbad verwaltet. Um das Wasser privaten Betriebe haben auch die sagte sie. weiter der Öffentlichkeit zugäng- Kosten für die Finanzierung der lich zu machen, sollen auch nächs- Leitungen des Thermalwassers, Nächste Phase te Schritte folgen. So ist es geplant, von der Quelle nach Naturns, ge- im Erlebnisbad folgt auch im Dorf Stellen mit dem stemmt, rund eine Million Euro. Thermalwasser zu errichten. Das Die Kosten für die thermalen Um das Projekt thermales Wasser, das vor mehr als 20 Jahren Bereiche im Schwimmbad, rund Naturns voranzutreiben, habe bei Bauarbeiten am Tunnel in Sta- 250.000 Euro, übernahm die Tou- man bewusst auf mehrere Phasen ben am Fuße des Juvaler Hügels rismusgenossenschaft. Die Ge- gesetzt. „Es war vor einigen Jahren entdeckt worden war, wurde vom meinde finanzierte Modernisie- als größeres Projekt geplant. Dies Gesundheitsministerium in Rom rungsarbeiten, wie die Sanierung hätte sich in die Länge gezogen. als Thermalwasser zertifiziert. und Dämmung der Außenfassade So haben wir uns für mehrere Vor rund sechs Jahren traf das und den Austausch der Fens- Schritte entschieden“, erklärte Dekret aus Rom ein, in dem die ter, rund 330.000 Euro. Zudem Tourismus-Präsident Tappeiner. therapeutischen Eigenschaften soll noch eine Fotovoltaikanlage Nachdem das Wasser bereits den Thermale Attraktionen des Thermalwassers bei Behand- entstehen. „Es wird selten ein zehn Hotels zugänglich gemacht lungen von Rheuma und anderen Projekt in derart optimaler Zu- worden war und nun auch die Im Erlebnisbad gibt es nun zwei Gelenkerkrankungen anerkannt sammenarbeit realisiert, wie hier Erlebnistherme geboren ist, sollen Whirlpools mit Thermalwasser werden. 2019 erteilte das Land der in Naturns“, lobte Bürgermeister weitere Schritte folgen. Neben und einem Thermalwasserfall, Gemeinde die Konzession für die Christanell. Das Zusammenspiel Projekten im öffentlichen Raum eine Dusche mit Thermalwasser Nutzung der Quelle. zwischen privaten Betrieben und soll es auch im Hallenbad selbst und ein thermales Kältebecken der öffentlichen Hand mache es zu weitere Umbauarbeiten geben. So im Außenbereich der Sauna. „Wir Großer Unternehmergeist einem Vorzeigeprojekt. „Es ist für soll im Saunabereich ein Thermalerwarten uns einen weiteren Aufganz Naturns eine große Aufwer- Wellnessbereich entstehen. schwung durch das ThermalwasBereits seit einigen Monaten tung“, fügte Christof Tappeiner, ser“, freute sich auch Benjamin fließt Thermalwasser in zehn Na- der Präsident der Tourimusgenos- MICHAEL ANDRES

Ein thermaler Wasserfall im Whirlpool darf nicht fehlen.

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Ein Höhepunkt: Der Außenbereich der Sauna, ein thermales Kältebecken.

Die Probandin Waltraud Stocker

Ulrich Stampfer (Direktor Tourismusgenossenschaft)


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„Inbegriff des Weißen Kreuzes“ NATURNS - Wenn man vom Weißen Kreuz Naturns spricht, kommt man um einen Namen nicht herum: Hansjörg Prantl. Er war vom 1. März 1986 bis zum 30. September 2022 nicht nur festangestellter Mitarbeiter, sondern auch freiwilliger Helfer, für mehrere Perioden Sektionsleiter, Dienstleiter sowie treibende Kraft bei vielen Projekten und Entwicklungen, die das Weiße Naturns zu dem gemacht haben, was es heute ist, nämlich eine landesweite Vorzeige-Sektion. Um seiner Familie, den Weggefährten und Freunden aus nah und fern sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die jahrzehntelange Zusammenarbeit und Unterstützung zu danken, lud Hansjörg Prantl am 1. Oktober anlässlich seiner Pensionierung zu einer Abschiedsfete ein, die in der Vereinsanlage „Fischerverein Seeforelle VFG“ stattfand. „44 Jahre und 1 Monat, endlich ist Schluss“, sagte der Neu-Rentner, bevor er auf seine 44-jährige Berufs- und Vereinskarriere sowie auf Höhen und Tiefen zurückblickte. Mit der ehrenamtlichen Tätigkeit in Vereinen hatte Hansjörg schon sehr früh begonnen. Von 1974 bis 1980 war er bei der Jugendfeuerwehr und von 1980 bis 1986 war er Feuerwehrmann in Naturns.

Ausführung das Weiße Kreuz Naturns verantwortlich ist. Die Ehrengäste hoben in ihren Grußworten die Verdienste und den unermüdlichen Einsatz von Hansjörg Prantl für das Weiße Kreuz Naturns hervor. „Der Hansjörg ist für mich der Inbegriff des Weißen Kreuzes und der konkrete Ausdruck dessen, wofür das Weiße Kreuz steht: Da zu sein, wenn Leute Hilfe und Trost brauchen.“ Neben der medizinischen Hilfe Auch Luis Durnwalder hatte für den frischgebackenen Pensionisten sei auch die menschliche BeHansjörg Prantl ein Geschenk mitgebracht. treuung wichtig. Hansjörg Prantl sei stets „der richtige Mensch zur Dem Fischerverein Seeforelle maßgeblich mitprägte, ist lang richtigen Zeit gewesen“ und habe gehört er seit 1978 an. Seit 1979 und umfasst mehrere Meilen- immer eines verstanden, „nämist er Freiwilliger beim Weißen steine. Als jüngstes „Kind“ kann lich die Leute mitzureißen und Kreuz, zuerst in Meran und dann an dieser Stelle der freiwillige zu begeistern.“ Lumpen ließ sich seit 1982 in Naturns. Die Liste von Schülerlosten-Dienst in Naturns der frischgebackene Pensionist Höhepunkten in der Geschich- genannt werden, den Hansjörg übrigens nicht: Neben Münchner te des Weißen Kreuzes, die er Prantl koordiniert und für dessen Weißwurst und Köstlichkeiten vom Grill gab es bei „Prantliner Seniors Abschiedsfete“ auch Livemusik mit Walter & Norri. Zumal er berufs- und vereinsbedingt oft nicht zu Hause sein konnte, möchte Hansjörg Prantl jetzt viel Zeit seiner Familie und vor allem den Enkelkindern widmen. Stets groß geschrieben hat er als Führungskraft die Ausbildung: „DesZu den Ehrengästen gehörten auch Bei seiner Frau Martha halb möchte ich noch in München Bürgermeister Zeno Christanell und bedankte sich Hansjörg Prantl bei meinem Sohn die Ausbildung seine Vorgänger Andreas Heidegger mit 40 weißen und zum Notfallsanitäter versuchen.“ und Walter Weiss (v.l.). roten Rosen. SEPP

MERAN/VINSCHGAU - Die Gastwirtesenioren des Bezirkes Meran/Vinschgau des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV) besuchten bei ihrem traditionellen Herbstausflug, der heuer nach pandemiebedingter Unterbrechung wieder stattfinden konnte, die Nachbarprovinz Trient. Der Ausflug sollte ein Zeichen der Wertschätzung und des Dankes für Jahrzehnte des Schaffens und der wertvollen Arbeit sein, welche die Gastwirtesenioren für den Tourismus vor Ort und im Bezirk geleistet haben. Für die 80 zum Teil noch aktiven Wirtinnen und Wirte ging es zum bekannten Marienwallfahrtsort Baselga di Pinè. Am Serraia See gab es einen kurzen Stopp, bevor

Foto: HGV

HGV-Senioren auf Herbstfahrt

Die HGV-Gastwirtesenioren bei ihrem Herbstausflug.

es dann weiter nach Montagnaga zur Wallfahrtskirche ging. Nach einer kurzen Andacht in der Wallfahrtskapelle ging es über den Caldonazzosee zum Mittagessen an den Levicosee. Hierbei hatten die Teilnehmerinnen und

Teilnehmer ausgiebig Zeit, um über Erlebtes aus ihrem Leben zu plaudern. Auf der Heimreise wurde noch einen Abstecher in den „Alten Brandiser Weinkeller“ in Lana gemacht, wo den Ausflüglern eine schmackhafte Marende

serviert wurde. Begleitet wurde die Seniorengruppe von HGVBezirksobmann Hansi Pichler, Karl Pfitscher, HGV-Verbandssekretär Helmuth Rainer und HGV-Mitarbeiterin Irmi Staffler. RED DER VINSCHGER 19/22

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„Südtirol hat auf euch geschaut“ Die erste psychosoziale Beratungsstelle entstand 1982 im Vinschgau. SCHLANDERS - Mit Klaviermusik von Alexander Skrjabin und Sergej Rachmaninow wurde das Jubiläumsfest „40 Jahre psychosoziale Beratung“ im Kulturhaus von Schlanders eröffnet und gestaltet. Am Piano saß der junge Latscher Martin Tscholl. Stellenleiterin Christiane Folie als Moderatorin hatte gleich drei „offizielle Titel“ parat, wenn sie formal sprechen müsste: „40 Jahre psychosoziale Beratungsstelle der Caritas“ oder „40 Jahre konventionierte Fachstelle für Suchterkrankungen im Vinschgau für Betroffene und Angehörige“ oder „40 Jahre Anlaufstelle für Menschen mit psychischen Erkrankungen“. Schon besser sei: „40 Jahre der Mensch und seine Welt im Mittelpunkt“. Die berührendsten Erklärungen hätten Klienten und Netzwerkpartner geäußert auf die Frage: „Was fällt ihnen ein, wenn Sie an ‚PSB Schlanders‘ denken?“ Von den vielen Antworten zitierte Folie: „Fühle mich ernst genommen in allen meinen Bedürfnissen.“ Dazu zeichnete sie ein Bild der vielen strukturellen und inhaltlichen Veränderungen und Anpassungen in den letzten 40 Jahren nach und meinte: „Kurzum, PSB ist Ansprechpartner von gut 300 Frauen und Männern. 1.500 Kontakte gab es allein in diesem Jahr.“ Die erste Gratulation und die ersten Grußworte sprach Caritas-Bereichsleiter Guido Osthoff. Das ganze Land habe 1982 auf die Gründung und Entwicklung der Beratungsstelle, die eine Notstelle war, geschaut. Bürgermeister und Bezirkspräsident Dieter Pinggera erwähnte als Weiterentwicklung der Beratungsstelle deren Hinweise auf dem neuen Faltblatt. Dort lese man von „psychosozialer Beratung für neue Blickwinkel“ und „Veränderung sei möglich“. „Ihr wart und seid für die Sozialdienste der Bezirksgemeinschaft verlässliche und bewährte Kooperationspartner“, stellte Pinggera fest. Als Zeitzeuge und Mitbegründer erzählte Christian Folie vom Entstehen

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Organisatoren und Festgäste (v.l.): Walburga Unterholzner (Sekretärin), Martin Tscholl, Laura Martini (Psychologin), Tanja Mitterhofer (Psychologin & Psychotherapeutin), Christiane Folie, Martin Fronthaler, Guido Osthoff, Christian Folie (Mitbegründer des Dienstes), Valentine Inderst (Psychologe & Psychotherapeut), Eduard Mairösl (Psychologe & Psychotherapeut), Monika Wielander (Gemeindereferentin) und Dieter Pinggera.

der Beratungsstelle und nannte die im Vinschgau 1980 urlaubende, deutsche Sozialarbeiterin Anne Wiegand einen „Glücksfall“. Sie habe festgestellt, dass es für Alkoholabhängige keine Anlaufstelle gab. Eine sichere Grundlage für die neue Einrichtung ergab erst die Konvention mit dem Land 1982, wofür sich damals besonders Landesrat Otto Saurer eingesetzt habe. „Lösungsmittel Alkohol“ Höhepunkt des Jubiläumsabends in Schlanders war dann das Referat von Martin Fronthaler, Leiter des Zentrums für stationäre Psychotherapie Bad Bachgart. Schon der Titel „Lösungsmittel Alkohol“ ließ aufhorchen. Es klang eine Portion Ironie mit, als er vom „Kulturgut“ und vom „Hausmittel Alkohol“ sprach. Die Aufmerksamkeit war Fronthaler gewiss durch seine bildhafte Sprache und die

Stellenleiterin Christiane Folie

kreativ gestalteten Folien der Präsentation. 8 Verwendungszwecke des Alkohols listete er auf von Mückenspray über Wasserweichmacher bis Lausbekämpfungsmittel. Es machte nachdenklich durch die Liste der hauptsächlichen Funktionen von Stimmungsverbesserung bis Entspannung und wurde ernster beim Kapitel „Wirkung von Alkohol“ von anregend bis Rauschzustand. Der Satz „Alkohol verändert meine Beziehung zu mir“ dürfte viele beschäftigt haben. Sehr konkret wurden die „Harmlosigkeitsgrenze“ und die „Gefährdungsgrenze“ bei Mann und Frau aufgezeigt. Wie die Vorzeichen der Alkoholabhängigkeit wurden auch die Merkmale einer Abhängigkeit und die Suchtkriterien schonungslos angeführt. Fronthaler stellte die lästigen Fragen des „CAGE-Fragebogens“ und ließ die Zuhörer ausrechnen, wie viel Familienangehörige wohl betrof-

Bereichsleiter Caritas Guido Osthoff

fen seien, wenn 15.000 bis 25.000 Südtiroler alkoholabhängig sind. Er ging auf die begleitenden Beschwerden von Abhängigen ein, auf die psychischen Störungen bei Partnern und bezeichnete die Kinder als größte Risikogruppe für eine Suchtentwicklung. Was können Angehörige tun, fragte sich Fronthaler und machte aufmerksam, dass ohne Hilfe von Beratenden man oft ratlos sei. Sätze wie „Um das Lösungsmittel zu lösen, brauch ich eine Lösung“ hielten die Aufmerksamkeit im Kultursaal hoch. Am Ende beglückwünschte er der psychosozialen Beratung der Caritas und wünschte sie sich als Cocktail „alkoholfrei, modern, cool, nachhaltig, verfügbar, bekannt, mit top Zutaten aus Geschichte und Kultur, dass sich Poren öffnen und ein gutes Gefühl hinterlassen“. Sie – die Beratungsstelle - müsse Beziehungen fördern. GÜNTHER SCHÖPF

Martin Fronthaler, Referent und Direktor des Therapiezentrums Bad Bachgart


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Nun ist die EU-Kommission gefordert EUROPA - Die europäische Initiative „Save bees and farmers“, auf Deutsch „Bienen und Bauern retten!“, hat ihr Ziel erreicht: Über 1 Million Unterschriften, genau gesagt 1.054.973, wurden in ganz Europa gesammelt. Nun wird sich die Europäische Kommission mit diesem Thema befassen müssen. Die wichtigsten Ziele der Initiative sind ein schrittweiser Verzicht auf synthetische Pestizide (Reduzierung um 80% bis 2030 und eine pestizidfreie Europäische Union bis 2035), die Verstärkung der Maßnahmen zur Erhöhung der Artenvielfalt sowie die Unterstützung der Landwirtinnen und Landwirte bei der schrittweisen Ökologisierung der Landwirtschaft und wissenschaftliche Forschung in diesem Bereich. Die offizielle italienische Vertreterin der Initiative, die Biobäuerin Annemarie Gluderer aus Goldrain, war 2021 durch weite Teile Italiens gereist, um Unterstützung für die Bürgerinitiative zu sammeln. Höhepunkt war der Aufenthalt in Rom, bei dem An-

zugefügt haben. Deshalb ist es für mich eine absolute Priorität, alles zu tun, damit meine Enkelinnen und Enkel und Urenkelinnen und Urenkel noch gut auf unserer schönen Erde leben können.“ Sie sei überzeugt, „dass der Segen des Papstes im vergangenen September die Petition gestärkt und ihr den letzten Anstoß gegeben hat, um dieses Ergebnis zu erreichen.“ Dieser Meilenstein sei das Ergebnis des Engagements überwältigend vieler Menschen. Nun wird sich die Europäische Kommission mit dem Thema befassen und sich mit der Besorgnis und den Forderungen so vieler Europäerinnen und Europäer auseinandersetzen müssen. Bienen Annemarie Gluderer: „Diese Petition wird einen Anstoß sowie Landwirtinnen und Landwirte zu retten bedeutet, „sich in die richtige Richtung geben.“ für die Gesundheit der gesamten nemarie Gluderer im September Österreich und aus Deutschland Erde und aller ihrer Lebewesen 2021 dem Papst die Botschaft begleitet. Gluderer: „Ich bin wirk- einzusetzen.“ Europa müsse in der Initiative übergab und seinen lich begeistert! Als Mutter und dieser Hinsicht mehr tun. Die Segen erhielt. Bei dieser Mission Großmutter bin ich mir bewusst, Promotorinnen und Promotoren wurde sie u.a. von einer Delega- dass meine Generation und die sind zuversichtlich, „dass diese tion von Grünen aus Südtirol so- vor ihr lebenden Generationen Petition einen Anstoß in die richwie aus dem restlichen Italien, aus der Schöpfung enormen Schaden tige Richtung geben wird.“ RED

Heimatbühne Schnals

PR-INFO

bringt die Komödie in 3 Akten von Jens Exler

Tratsch im Stiagnhaus

Tratsch im Stiagnhaus Regie: Peter Rainer TERMINE:

UNSER FRAU IN SCHNALS - Eine Komödie in 3. Akten, aufgeführt von der Heimatbühne Schnals. Die mehr als neugierige Rosa Knoll schafft es immer wieder, den Hausfrieden in einem mehrstöckigen Mietshaus durcheinander zu wirbeln. Einerseits ist sie die Freundlichkeit in Person, anderseits schimpft und intrigiert sie über alles und jeden. Keiner kommt ihr aus: weder Maria, die ein Nebenzimmer ihrer Wohnung, entgegen den Bestimmungen im Mietvertrag, an die junge Elisabeth untervermie-

tet hat, noch Egon, ein pensionierter Beamter, der eigentlich nur seine Ruhe haben will, und schon gar nicht der Hauseigentümer Franz Steiner, bei dem Rosa jeden anschwärzt. Aufführungen im Haus der Gemeinschaft Unser Frau in Schnals am Sa. 5., 12., und 19.11. um 19 Uhr und am So. 6., 13. und 20.11. um 16 Uhr. Familientag am So. 6.11. um 16 Uhr (Kinder bis 14 Jahre frei). Platzreservierung täglich von 16 bis 20 Uhr unter: Tel. 377 34 03 440.

Samstag, 05.11.22 Sonntag, 06.11.22 Samstag, 12.11.22 Sonntag, 13.11.22 Samstag, 19.11.22 Sonntag, 20.11.22

um um um um um um

19.00 16.00 19.00 16.00 19.00 16.00

Uhr (Premiere) Uhr (Familientag) Uhr Uhr Uhr Uhr

Familientag: am Sonntag, den 06.11.2022 ist der Eintritt für Kinder bis 14 Jahren in Begleitung eines Erwachsenen frei

Eintrittspreise: Erwachsene 10,00 € - Kinder 6 - 14 Jahre 5,00 €

Platzreservierung täglich von 16.00 - 20.00 Uhr unter der Telefonnummer 377 340 3440

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Für einen Tag Bundeshauptstadt Schweizer Regierung tagt in Müstair und trifft sich mit der Bündner Bevölkerung. MÜSTAIR - Er hätte am 12. Oktober eigentlich zu seinem letzten Arbeitstag als Kammerabgeordneter nach Rom fahren sollen, doch Albrecht Plangger zog es vor, an diesem Tag als Mitglied der „Jagdhornbläsergruppe Hirschruf Graun“ in Müstair mit dabei zu sein. Der Grund war mehr als gebührend, denn am 12. Oktober war nicht Bern die Schweizer Bundeshauptstadt, sondern das kleine Val Müstair in Graubünden. Dass es ein besonderer Tag für Müstair und das ganze Tal werden würde, war schon am Morgen zu hören, als kurz nach 7.30 Uhr drei Helikopter im „Gänseflug“ eintrafen und nicht unweit des Kloster St. Johann landeten. Ausgestiegen sind der Bundespräsident Ignazio Cassis und die weiteren Mitglieder des insgesamt 7-köpfigen Schweizer Bundesrates. Die Schweizer Regierung hatte schon im Sommer 2010 begonnen, Sitzungen außerhalb des Bundeshauses in Bern abzuhalten, um mit den politischen Vertretern und mit der Bevölkerung der Kantone zusammenzukommen. Als Ort für die 17. Sitzung „extra muros“ hatte der Bundespräsident Ignazio Cassis den Kanton Graubünden ausgewählt. Er hatte für sein Präsidialjahr das Motto „Innovation und Vielfalt“ ausgewählt. Im Anschluss an die Sitzung im Kloster St. Johann und an eine Aussprache mit dem

Auf dem Plaz Grond mischten sich die Mitglieder des insgesamt 7-köpfigen Schweizer Bundesrates unter die Bevölkerung.

Regierungspräsidenten des Kantons Graubünden, Marcus Caduff, mit Bündner Regierungsräten sowie mit der Gemeindepräsidentin Gabriella Binkert Becchetti wurden die Politikerinnen und Politiker von der Schuljugend mit Glockengeläut, wie man es vom Frühlingsbrauch „Chalandamarz“ her kennt, zu einem öffentlicher Apéro zum Plaz Grond begleitet. „Wir sind eine Gemeinde mit nur rund 1.400 Einwohnern, aber was die Vielfalt in den verschiedenen Bereichen betrifft, so können wir schon ein bisschen stolz sein,“

Angestoßen hat der Bundespräsident auch mit Roselinde Gunsch (rechts), der Bürgermeisterin von Taufers im Münstertal.

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sagte Gabriella Binkert Becchetti in ihren Grußworten. Sie nannte etwa die Vielfalt der Sprachen, die Biosfera Val Müstair, das Klosters St. Johann als UNESCOWelterbe, den Schweizerischen Nationalpark oder auch besondere Persönlichkeiten wie den ehemaligen Skilangläufer Dario Cologna. Aber auch Herausforderungen und Probleme, mit denen sich die Berggemeinde konfrontiert sieht, ließ die Gemeindepräsidentin nicht unerwähnt. Konkret nannte sie u.a. die Naturgewalten und die

Abwanderung. Einen „Zaubertrank“ für die Lösung dieser und weiterer Anliegen gebe es zwar nicht, wohl aber kenne sie einige „Zutaten“ bzw. „Ingredienzien“ für diesen Trank. Wie Binkert Becchetti dem der Vinschger bestätigte, erhoffe man sich für mehrere Anliegen die Unterstützung der Bundes- bzw. Kantonsregierung. Unterstützung brauche es etwa im Bemühen, die Grenzwache in Müstair weiterhin zu erhalten. Wichtig seien auch die Projekte „La SASSA“ (Feriendorf ) und eine Ganzjahres-Ka-

Gemeindepräsidentin Gabriella Binkert Becchetti, Bundespräsident Ignazio Cassis und der Bündner Regierungspräsident Marcus Caduff (v.l.)


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binenumlaufbahn im Skigebiet Minschuns. Im Bereich Energie würde sich das Val Müstair über einen Anschluss an das Fernwärmenetz von Taufers im Münstertal (SEG) freuen. Laut Ignazio Cassis wolle der Bundesrat mit der Sitzung in der Val Müstair seine Wertschätzung den Berggebieten gegenüber zum Ausdruck

bringen und die Vielfalt, wie es sie im Besondern im Val Müstair, am östlichsten Rand der Schweiz, gibt, würdigen. Ob es einem Bürger aus Taufers gelungen ist, vom Präsidenten eine Antwort auf einen Brief zu erhalten, den die Tauferer 1919 (!) an den damaligen Bundespräsidenten geschickt hatten, ist offen. Im Brief war

sinngemäß angefragt worden, ob Taufers nicht zur Schweiz wechseln könne, nachdem Südtirol 1919 an das Königreich Italien gefallen war. - Auch Bürgerinnen und Bürger aus Taufers im Münstertal, unter ihnen auch Bürgermeisterin Roselinde Gunsch, nutzten die Gelegenheitt, mit Mitgliedern des Bundesrates und

Bündner Regierungsvertretern direkt ins Gespräch zu kommen. Musikalisch mitgestaltet haben den Umtrunk und das Treffen auf dem Plaz Grond Mitglieder der „Jagdhornbläsergruppe Hirschruf Graun“, das Duo David Frank und Marc Perin sowie die Alphorngruppe „Ils Infernals Val Müstair“. SEPP

Weißes Kreuz Sulden besucht Marmorbruch SULDEN/LAAS - Am 8. Oktober war es wieder soweit. Der jährliche Ausflug der Sektion Sulden des Weißen Kreuzes fand dieses Mal im Vinschgau statt. Unter der Leitung des Sektionsleiters Franz Heinisch hatte man beschlossen, heuer einen Teil des Heimattals zu erkunden, genauer gesagt den Marmorbruch in Laas. Zum Auftakt hatten sich viele freiwillige Helfer und auch zahlreiche Jugendmitglieder am frühen Morgen zu einem Frühstück in Stilfs getroffen. Beim Marmorbruch wurden die „Weißkreuzler“ mit einem Aperitif empfangen, be-

vor die Führung in den Stollen begann. Dort erfuhr die Gruppe Wissenswertes über den Abbau des hochwertigen Marmors und

über die Abbaugeschichte. Der Laaser Marmor gehört zu den besten Marmorsteinen der Welt. Die Lasa Marmo erhält Aufträge

aus Amerika, den Arabischen Emiraten, aus Norwegen und vielen weiteren Ländern. Voller Leidenschaft berichtete der Vorarbeiter Hans Hauser, der die Gäste durch den Bruch führte, von den verschiedenen Marmortypen und farblichen Ausprägungen, die vom reinsten Weiß bis zum „Lasa Bianco Nuvolato“ reichen. Im Anschluss an die Führung aßen die „Weizkreuzler“ in Laas zu Mittag. Einen im wahrsten Sinne des Wortes süßen Ausklang fand der Ausflug bei einer Schokoladenverkostung im „Venustis“ in Laas. RED

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Tanzschule Schrittweise neu in Tschirland TSCHIRLAND/NATURNS - Bereits

seit 2007 bietet Eva Megel, ausgebildete Tanzpädagogin, Tanzbegeisterten ein umfassendes Kursangebot an. Im Oktober 2022 hat die Tanzschule Schrittweise – Schule für Ballett & Tanz nun auch in Tschirland eröffnet. Vom klassischen Tanz für Erwachsene und Kinder, Showgruppentänzen bis hin zu paarweisem Einzelunterricht für Standard- und Lateintänze ist für jeden der passende Kurs dabei. Ihre Hochzeit steht vor der Tür? Eva Megel erarbeitet mit Ihnen Ihren individuellen Hochzeitstanz, egal

ob klassisch oder etwas verrückt. Auch wenn nur noch wenig Zeit für die Hochzeitsvorbereitungen bleibt, erlernen Sie in einem Crashkurs alle

wichtigen Tanzgrundlagen. Zögern Sie nicht und buchen Sie Ihren persönlichen Kurs. Besonderes Augenmerk legt Eva Megel auf Tänzerische Früherziehung, welche dazu dient Kindern über den musisch-künstlerischen Weg die Freude an Bewegung zu lehren, die Muskulatur zu stärken und Haltungsschäden vorzubeugen. Im Kinderballett werden technische und spielerische Elemente, zugeschnitten auf die Alters- bzw. Niveaustufe, vermittelt. Auch Jungs und „Tanzmuffel“ sind herzlich willkommen!

Informationen und Terminvereinbarungen unter: Schrittweise – Schule für Ballett & Tanz, Eva Megel Tschirland 158, Naturns Tel. +49 (0) 171 38 61 807 oder schrittweise.tanz@yahoo.com DER VINSCHGER 19/22

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Wertvolle Erfahrung und Abenteuer zugleich Zwei junge Vinschger bewirtschaften Alp im Simmental im Berner Oberland. Zwischen Weide, Stall, Käserei und Ausschank. EYRS/LAAS - Wie ist möglich, dass zwei junge Burschen ohne Hilfspersonal nicht nur auf das Vieh schauen, sondern auch Käse und Butter herstellen, die Arbeit im Stall verrichten und noch dazu die Gäste im Ausschank bewirten? Und wie kommt es, dass die zwei Jungs 6 Autostunden vom Vinschgau bis ins Berner Oberland zurücklegen, um die Alp zu führen? Es waren diese und weitere Fragen, die eine Schweizer Regionalzeitung dazu bewogen hat, heuer im Sommer die Alp Steistoos in der Gemeinde Lenk im Obersimmental im Berner Oberland zu besuchen und den zwei jungen Älplern Marian Eberhöfer (22) aus Laas und Serafin Niederfriniger (21) aus Eyrs über die Schultern zuschauen und ih- Die Alp Steistoos im Obersimmental im Berner Oberland nen ein paar Stunden der knapp zusammen auf Almen“, blicken ihre Kenntnisse, indem sie unter bemessenen Zeit zu „stehlen“. die zwei Freunde zurück. Unter- anderem in der Hofkäserei Enbrechungen gab es nur aufgrund glhorn von Alexander Agethle in Schon in jungen Jahren auf Almen ihrer beruflichen Entwicklung. Schleis mithelfen durften. UnmitMarian absolvierte von 2018 bis telbar vor dem Almauftrieb, der Den Entschluss, im heurigen 2021 die Zimmererausbildung am 4. Juni erfolgte, arbeiteten sie Sommer eine Alp in der Schweiz und Serafin die Fachschule für 2 Tage lang in der Dorfsennerei zu übernehmen, hatten Marian Land- und Forstwirtschaft Fürs- in Lenk mit. und Serafin schon im vergange- tenburg in Burgeis. Bei ihrer Sunen Winter gefasst. Sie hatten che nach einer geeigneten Alm Um 4.30 Uhr zuvor bereits viele Sommer auf stießen sie auf die Alp Steistoos klingelte der Wecker verschiedenen Almen verbracht, im Berner Oberland. Sie haben unter anderem auch in Grau- die Alp zweimal besucht und Vom 4. Juni bis zum 10. Sepbünden. Marian hatte schon als lernten den Eigentümer und auch tember waren Marian und Serafin 11-Jähriger zum ersten Mal auf das Umfeld kennen. Im April voll eingespannt: „Jeder wusste, einer Alm mitgeholfen, Serafin absolvierten sie in Lenk im Sim- was wann zu tun war, entweder als 14-Jähriger. „Bis zum 18. Le- mental einen 5-tägigen Senn-In- zusammen oder allein.“ 98 Tage bensjahr waren wir dann immer tensivkurs. Vertiefen konnten sie lang stiegen sie immer um 4.30

Marian (jeweils links) und Serafin bei der Arbeit im Käsekeller.

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Das ist der Lohn der harten Arbeit.

Uhr aus den Federn. Als erstes legten sie täglich zwischen 4 und 5 Kilometer zurück, um die 16 Melkkühe von der Nachtweide zu holen, in den Stall zu bringen und zu melken. Neben den 16 Kühen hatte der Landwirt Stefan Wampfler auch 9 Kalbinnen sowie 12 Tränkekälber, alle der Rasse Simmental, auf die Alp Steistoos aufgetrieben. Die Alp ist ein Senntum der Korporationsalp Betelberg. Die Simmental-Kuh gilt als problemlose, langlebige Zweinutzungskuh mit guter Milch- und Fleischleistung. Zum Frühstück kamen Marian und Serafin erst um 8.30 Uhr. Bis dahin war die Arbeit im Stall schon fertig und die Vorbereitungen in der Käserei waren bereits getroffen. Bis gegen 11 Uhr waren dann beide voll in der Käserei beschäftigt. Eine halbe Stunde später lief die Arbeit in der Küche an, um auf die Gäste vorbereitet zu sein, die gegen Mittag eintrafen. Neben kalten Platten mit typischen Alpprodukten überraschten die zwei Vinschger die vielen Wanderer und Biker auch mit selbst-


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Einige besondere Schnappschüsse des Almsommers von Marian und Serafin auf der Alp Steistoos.

gebackenen Kuchen, Sirupen und besonderen Eisteemischungen. Rund eineinhalb Stunden waren sie jeden Nachmittag außerdem mit der Käse-Pflege im Käsekeller beschäftigt. Unmittelbar nach der Arbeit im Ausschank - die Schweizer sagen Beiz - begann gegen 16 Uhr schon wieder die Arbeit im Stall. Erst nachher kamen Marian und Serafin zur ersten eigentlichen Mahlzeiht, „zum richtigen Frühstück“, wie sie im Rückblick scherzen.

schwere Laibe) sowie fast 300 Mutschli. Das Mutschli wiegt nur bis zu 800 Gramm und ist ein kleiner, halbharter und vollfetter Käse. Rund 200 Kilogramm Butter kamen dazu. Der heurige Alpkäse der Alp Steistoos wurde bei einer Bewertung - in der Schweiz spricht man von Taxierung - von einem Käseexperten mit 20 von 20 möglichen Qualitätspunkten ausgezeichnet. Einig sind sich die zwei Vinschger darin, dass der

Almsommer im Berner Oberland eine einzigartige, wertvolle, sehr arbeitsintensive und in vielerlei Hinsicht lehrreiche Erfahrung war sowie auch ein großes Abenteuer war, das sie ohne langes Zaudern gewagt haben. „Erst wenn man es selber macht, wird einem bewusst, wie faszinierend es ist, von der Rohmilch zu den veredelten Produkten zu kommen,“ stimmen Marian und Serafin überein. Sie seien immer wieder aufs Neue

Alpkäse, Raclettekäse, Mutschli und mehr Für ihre Arbeit auf der Alp und im Ausschank und vor allem für ihre Alpprodukte ernteten die zwei Vinschger viel Lob und Anerkennung seitens des Alpeigentümers, des Viehbesitzers und auch der Gäste. Insgesamt haben Marian und Serafin ca. 1,5 Tonnen Käse hergestellt: 108 Alpkäse-Laibe mit einem Gewicht zwischen 8 und 9 Kilogramm, 57 16 Kühe, 9 Kalbinnen und 12 Tränkekälber, alle der Rasse Simmental, Raclettekäse (viereckige, ca. 6 kg verbrachten den Sommer auf der Alp Steistoos.

von der Schönheit der Natur, der wunderbaren Umgebung und der Sonnenaufgänge am Morgen begeistert gewesen. Sehr wohltuend und schön war auch die Bindung, die sie mit den Tieren aufgebaut haben: „Die Tiere gaben uns sehr viel und lehrten uns den Wert der Ruhe nach so manchem stressigen Tag.“ Mit ihrer Arbeit auf der Alm haben Marian und Serafin auch bewiesen, dass man jungen Leuten sehr wohl etwas zutrauen kann und dass sich mit viel Ehrgeiz, Engagement und Mut vieles erreichen lässt. Im Vorfeld sei ihnen mehrfach ein Scheitern prophezeit worden. Dankbar sind Marian und Serafin dafür, dass sie für einige Wochen auf die Mithilfe ihrer Familien (Schwester bzw. Mutter) und Freunde setzen konnten. Ob sie die Alp Steistoos im nächsten Sommer erneut übernehmen, wie man sich das in Lenk im Simmental wünscht, ist noch offen: „Das hängt davon ab, wie wir uns beruflich weiterentwickeln und was wir uns im Winter überlegen.“ SEPP

ELMARS BLICK AUF DIE DINGE (31)

Tod Wenn der Toat do isch, norr isch fertig. Wenn fertig isch, norr isch auszopplt. Toate hon i schun a poor gsechn. Sogn tean di Toate nicht mea, sie liegn lei do. Ma moant sie schlofn, ober schnorchlan tean sie nimmer. Norr konsch lei mea in Sorg bstelln. Bstelln tuat ma des olls pan Tonezzer und pan Angelus. Kerzn und Kreiz wearn nebman Bild aufgstellt. Der wos gstorm isch, isch norr lei mea Bild. Wenns Ziegnglöggl leitet, norr woasch iats hot oaner in Geischt aufgebm. Wenna toat bisch, norr wochst koa Bort mea. Norr hobm die Würm epas zan nogn und die Hegadexn. Manchmol spielt pa der Begreibnis ah di Musi. Trauermarsch hoaßt ma sell. Christus mein König spieln sie. Der Sorg kimp obr oi in Erdloch. Die Seal geat meischtns aue in Himml. Die gonz Zournigen wearn fan

Tuifl empfongen. Selm schaugs norr letz aus. Verbrennen konn ma sich zompm Sorg lossn. Leich und Sorg geat selm in Rach auf, zomp der Geldtasch. In Sorg miaßn di Oungehörign zohln. Di Oungehörign sein dia, dia übrig bleibm. Ober gean miaßn olle amoll, a dia, dia gor it welln. Pa di Begreibnissn weart holt viel plärrt. I plärr nia pa die Begreibnissn. Weil der Chef oubm hoult olle a moll. Neamat woaß wenn er koult weart. Wenna nimmer aufwochsch, norr woasch iats isch ferti mitn Lebm. Van Toat versteckn konn sich koaner. Der Toat findet olle. Der Toat isch a Skelett mit a Seges int Hont. Nochher konsch afn Grob Bloaman setzn. Rückmeldungen: werkstattprad@bzgvin.it

Elmar Rufinatscha Taufers im Münstertal

DER VINSCHGER 19/22

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Wertvolle Vinschger Landwirtschaft Genossenschaften und Landwirte stehen vor einer großen Herausforderung VINSCHGAU - Die Landwirtschaft, allen voran die Obstwirtschaft, zählt zu den wichtigsten Wirtschaftsmotoren im Vinschgau und auch in ganz Südtirol. Die Qualität der im Land erzeugten landwirtschaftlichen Produkte ist hervorragend - dank der fleißigen Bäuerinnen und Bauern sowie der optimalen klimatischen Bedingungen. Mit einer Betriebsgröße von durchschnittlich 2,5 Hektar ist der Südtiroler Obstbau sehr klein strukturiert. Der Obstanbau ermöglicht einen wirtschaftlichen Ertrag auf kleiner Fläche und trägt damit zum Fortbestand der kleinen Betriebsstrukturen in der

Südtiroler Landwirtschaft bei. Seit 2005 tragen die Südtiroler Äpfel das g.g.A.-Siegel. Damit wird der Südtiroler Apfel europaweit als regionale Spezialität anerkannt und ist als Herkunftsbezeichnung geschützt. Dafür müssen genaue Produktionsvorschriften und ein strenges Kontrollsystem erfüllt werden. Das Gütezeichen steht für die Ursprünglichkeit und traditionelle Herstellung dieser geografisch geschützten Produkte. Neben Obst und Wein setzen die bäuerlichen Familien auch auf Nischenkulturen, und das mit Erfolg: die Marteller Erdbeeren, die Vinschger Marillen und

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Kirschen, aber auch das Gemüse, allen voran der Blumenkohl sind weitum bekannt.

Strom und die Ungewissheit für die nächsten Monate.

Energiekrise drosselt Konsum

In der Landwirtschaft setzt man auf stetige Innovationen

In Corona-Zeiten wurde einmal mehr klar, wie wichtig regionale Produkte sind. Der Stellenwert wird immer größer, sei es im Bewusstsein der Kunden, aber auch, was das Angebot betrifft. Leider hat die aktuelle Energiekrise und die Inflation den Konsum hochwertiger regionaler Produkte etwas gedrosselt. Zu hoch sind die Lebenshaltungskosten, die Spesen für Gas und

Besten Service und gute Beratung in Sachen Maschinen garantieren dabei die vielen heimischen Firmen, welche sich auf die Bedürfnisse in der Landwirtschaft spezialisiert haben. Doch alle diese Geräte brauchen Energie. Und die ist im Moment sehr teuer. Um produzieren zu können, benötigt auch die Obstwirtschaft Güter und Dienstleistungen aus den verschiedensten Sektoren

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VINSCHGER SPEZIAL

der Südtiroler Wirtschaft und gibt der heimischen Wirtschaft somit wichtige Impulse. Diese Vorleistungen kommen aus den verschiedensten Bereichen wie Kraftfahrzeugbau, -handel und -reparatur, der Energieversorgung, dem Bereich der Finanz- und Versicherungsdienstleistungen, dem Baugewerbe oder auch freiberufliche und technische Dienstleistungen. Gleichzeitig profitieren auch nachgelagerte Sektoren von der Obstwirtschaft. So zum Bei-

spiel bei der Weiterverarbeitung und beim Verkauf der Äpfel im Groß- und Einzelhandel, aber auch im Transport, der Lagerung und Logistik. Obstbau und Genossenschaftswesen sind so ein wichtiger Motor für die lokale Wirtschaft und das Handwerk.

ders in der aktuellen Energiekrise, in der steigenden Inflation und damit verbundenen sinkenden Kaufkraft, aber auch im Klimawandel. Dennoch hat die Obstwirtschaft eine Wunschliste von Rahmenbedingungen, die eine kontinuierliche Weiterentwicklung ermöglichen. Die gesetzHerausforderungen lichen Bestimmungen sollten in der Landwirtschaft den Obstbauern weiterhin ein effizientes Arbeiten ermöglichen. Die größten Herausforderun- Die Bemühungen des Südtiroler gen für die Zukunft liegen beson- Obstbaus für einen naturnahen

und gleichzeitig wirtschaftlichen Anbau müssen unterstützt werden. Dazu benötigt es Forschungsanstrengungen sowie Investitionen der Obstbauern in innovative Produkte und Verfahren. Und auch den klimatischen Veränderungen muss in Zukunft noch mehr Augenmerk geschenkt werden. Der Südtiroler Obstbau ist klein strukturiert, daher braucht es das Zutun aller für ein gutes Nebeneinander der verschiedenen Anbauweisen. INGE

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Ineinandergreifendes Netzwerk Südtirol ist das größte zusammenhängende Obstanbaugebiet in Europa VINSCHGAU - In Branchenkreisen wird das Obstbaugebiet Südtirol oft als Vorzeigemodell hinsichtlich erfolgreicher Zusammenarbeit, Produktion und Innovation genannt. Das ist keineswegs ein Zufall, sondern basiert auf

einem ausgeklügelten Netzwerk, das stetig weiterentwickelt und optimiert wird. Unter dem im Jahr 2000 gegründeten Südtiroler Apfelkonsortium vereinen sich alle in der Obstwirtschaft tätigen Vermarktungsorganisationen.

Dazu gehören der Verband der Südtiroler Obstgenossenschaften VOG sowie der Verband der Vinschgauer Produzenten für Obst und Gemüse VI.P. Die Südtiroler Obstgenossenschaften zählen zu den fortschrittlichsten ihrer Art in Europa. der Vinschger hat mit Hannes Spögler (GEOS Schlanders), Reinhard Ladurner (Alpe Laas) und Martin Metz (Mivor Latsch), stellvertretend für die Vinschger Genossenschaften und VI.P-Direktor Martin Pinzger ein Gespräch über die Qualität der diesjährigen Ernte, über Prognosen und Anlieferungsmengen sowie über die hohen Energiekosten geführt. Gab es zu Erntebeginn im September noch große Bestände in den Genossenschaften? Wenn ja, warum? HANNES SPÖGLER: Bestände sind

im September nichts Außergewöhnliches. Heuer hatte die VI.P zum 1. September noch 1.300 Waggon Golden Delicious in den Lagern. Da wir bestimmten italienischen Kunden eine 12-Monatsbelieferung gewährleisten müssen, brauchen wir Bestände, bis der frische Golden Delicious Mitte Oktober lieferbar ist. Waren die Ernteprognosen zutreffend? HANNES SPÖGLER: Dieses Jahr gab

es im Vinschgau große Abweichungen. Wir haben mit unseren

Prognosen weit gefehlt, besonders im Einzugsgebiet der Genossenschaften Texel bis GEOS. Die Genossenschaften Alpe und OVEG lagen etwas besser in den Schätzungen. Während die GEOS und zum Teil auch die Alpe Ausfälle durch Hagel zu beklagen haben und in der GEOS extrem niedrige Erntemenge geliefert wurden, blieben die anderen Genossenschaften davon größtenteils verschont. In der GEOS wurden von den 5.200 Waggons lediglich 3.700 Waggons Tafelware angeliefert. Europaweit liegt die Prognose bei 12 Millionen Tonnen, wobei die Erntemengen in Italien, Frankreich und Spanien etwas geringer ausfielen, während die Prognosen für Deutschland, dem Osten, dabei vor allem für Polen höher als geschätzt lagen. MARTIN METZ: Auch bei den Sorten Gala, Stark und Pinova gibt es Mindermengen zu verzeichnen. Bei den Clubsorten Ambrosia, Sweetango und vor allem Cosmic hingegen sind die Mengen heuer angestiegen und werden in den nächsten Jahren noch zunehmen. Auch bei der Sorte Envy erwarten wir einen starken Ertragszuwachs. Auf Golden-Ertragsanlagen fehlten im Jahr 2020 25 Prozent an Menge, auch 2022 werden wir in den tieferen Lagen ca. 30 Prozent Einbußen beim Golden Delicious haben. Die Gründe dafür kennen wir leider nicht genau: liegt es an

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VINSCHGER SPEZIAL

Martin Metz

Hannes Spögler

der Ausdünnung, an den hohen Temperaturen oder hat es andere Ursachen wie zum Beispiel Alternanz. Auf alle Fälle müssen wir diesem Problem auf den Grund gehen, denn eine stabile Ertragslage ist die Basis für ein stimmiges Ergebnis für das Mitglied.

kann das kontrolliert werden? HANNES SPÖGLER: Die Genuss-

Wie war die Qualität der diesjährigen Ernte? HANNES SPÖGLER: Aufgrund des

Hagelschlages war die Qualität in der GEOS äußerst bescheiden. In höheren Lagen fiel auch die Fruchtgröße tendentiell kleiner aus. MARTIN METZ: In tieferen Anbaulagen waren die Größe und auch die äußere Qualität gut; vereinzelt gab es Probleme mit Berostung.

Ein roter Apfel darf nicht nur schön sein, sondern muss auch genussreif sein? Wie

Reinhard Ladurner

genmäßig bei 10 Prozent Clubsorten auf einer Anbaufläche von ungefähr 20 Prozent, da es sich ja reife kann über das Erntefenster noch um viele Junganlagen hanund ein gutes Erntemanagement delt. etwas gesteuert werden, was bei REINHARD LADURNER: Der Anbau unserer Kleinstrukturiertheit oft von Envy ist im Einzugsgebiet nicht einfach ist. der Alpe schon eher grenzwertig, MARTIN METZ: Bei Reifetests kön- dafür setzen unsere Mitglieder auf nen Stärkeabbau, Zuckerwerte die Sorten Ambrosia, Sweetango, und Druck kontrolliert werden. Kanzi oder Cosmic. Bestimmte Sorten wie beispielsweise Cosmic brauchen das Lager, Gibt es ausreichend Visionen in der Vermarktung der um Säure abzubauen.

Martin Pinzger HANNES SPÖGLER: Die Erwartungshaltung der Produzentinnen und Produzenten ist hoch, aber nicht jede Clubsorte wird das Hochpreisniveau eines Pink Lady erreichen. Ist der Apfelkonsum rückläufig? Wie groß ist die Nachfrage nach Bio-Äpfeln? MARTIN METZ: Leider ist der Apfel-

konsum nach einem kurzen Hype während der Pandemie rückläufig. Die Familien sind mit gewaltigen Clubsorten, oder haben die Mehrkosten konfrontiert. Diese Wie hoch ist der Anteil der Bauern zu große Erwartun- Entwicklung ist für uns die groClubsorten und wie schaut gen? ße Unbekannte in den nächsten die Entwicklung aus? Ist das MARTIN METZ: Fast alle Clubsor- Monaten. Auch beim Verkauf von Sortiment an Clubsorten ten sind Gemeinschaftsprojekte Bio-Äpfeln ist festzustellen, dass noch überschaubar? mit anderen Organisationen und die Kunden weniger Budget haben MARTIN METZ: Unser klares Ziel daher braucht es abgestimmte und sich Premiumpreisprodukte muss es sein, das Sortenportfolio Vermarktungskonzepte. Beim nicht leisten können. Der italienicht noch mehr auszubauen; wir Sweetango zeigt der gemeinsame nische Konsument ist sehr tradibeobachten den Markt und sein Auftritt von VI.P, VOG und Me- tionell unterwegs; nur 6 Prozent Potential. Derzeit liegen wir men- linda positive Signale. kaufen Clubsorten und 2 Prozent

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VINSCHGER SPEZIAL Bio-Äpfel. In Skandinavien liegen wir beim Biokonsum bei 15 bis 20 Prozent. Insgesamt wurden im Vinschgau 4.500 Waggons Bioware geliefert. REINHARD LADURNER: Auch ich kann feststellen, dass sich die Begeisterung für Bio im Moment in Grenzen hält. Der unterdurchschnittliche Bio-Anteil in der Alpe ist primär sortenbedingt. Nachdem im Einzugsgebiet der Alpe die Sorte Golden die Hauptsorte ist, und damit in der Vergangenheit aufgrund der guten Qualität auch gute Preise erzielt werden konnten, haben relativ wenige Mitglieder auf Bio umgestellt. Wie war die Marillenernte und wie zufriedenstellend die Qualität der Früchte? HANNES SPÖGLER: Die Marillen-

ernte lag 2022 mit 293 Tonnen um 50 Prozent über der Vorjahresmenge, allerdings trotzdem unter den Erwartungen. Die Gründe waren Frostschäden in den tiefen Lagen sowie Hagel und Windschäden während der Haupternte. Die Qualität der Früchte war durchschnittlich, aufgrund der frühen, zu schnellen Reife und die Nachfrage war etwas schleppend.

Die Genossenschaften brauchen sehr viel Energie? Werden sich die hohen Energiekosten auf den Auszahlungspreis niederschlagen? In welchem Ausmaß produzieren die Genossenschaften über die Photovol-

34DERDERVINSCHGER VINSCHGER 19/22 6 SOPO/22

wurden 340 Tonnen Blumenkohl angeliefert. Bei den Kirschen ist in der VI.P ebenfalls ein Quantensprung zu verzeichnen. Von 490 tertes Emballagenlager in Betrieb Tonnen im letzten Sommer ist nehmen. Diese Investition wurde die Anlieferungsmenge auf 715 erforderlich, da die Ansprüche Tonnen angestiegen. Leider waren unserer Kunden laufend steigen die Früchte in diesem Jahr von und viele Kunden ihre eigene Ver- unterdurchschnittlicher Größe packung verlangen. Zudem haben und dementsprechend niedriger wir eine neue Verladehalle errich- die Erlöse. Kirschen und Blumentet, neue Filteranlagen eingebaut, kohl wurden vorwiegend auf dem die Lagerzellen müssen laufend italienischen Markt verkauft. erneuert werden und mittelfristig wird auch der Arbeitsraum neu Im Herbst stehen Wahlen konzipiert, um den neuen techni- in den Genossenschaftsvorschen Entwicklungen in der Ver- ständen an? Gibt es große arbeitung Rechnung zu tragen und Veränderungen? Wären die Verarbeitung zu optimieren. Frauen in diesen Gremien

taikanlagen selbst Strom Die Alpe steht vor größeren und wie viel kann damit ab- Neuinvestitionen? gedeckt werden? REINHARD LADURNER: Wir werden HANNES SPÖGLER: Die gesamte Anfang November unser erwei-

Südtiroler Obstwirtschaft kauft ihren benötigten Strom im Portfoliomanagement relativ früh ein. So haben die Mitglieder in ihrer Abrechnung Ernte 2021 noch keine Preissteigerungen verspürt. Bis Ende Dezember 2022 ist die Situation überschaubar. Ab Jänner steht noch alles offen; die Verhandlungen laufen, und wir hoffen, dass wir mit Alperia einen Konsens finden. Derzeit belasten die Energiekosten den Auszahlungspreis je nach Genossenschaft mit 1,2 bis 1,5 Cent/Kg. Die GEOS verbrauchte im Jahr 2021 6,5 Millionen KWh bei einer Vollernte. 2,7 Millionen KWh produziert die GEOS über die Photovoltaikanlage, davon verbrauchen wir 65 Prozent selber. REINHARD LADURNER: Die Alpe produziert Strom über eine Photovoltaikanlage und hat zudem ein kleines E-Werk. Trotzdem müssen wir Strom dazukaufen. In diesem Sommer fehlte zudem noch das Wasser für das E-Werk, was die Energieversorgung nochmals verteuert hat. MARTIN METZ: Photovoltaik wird auch in Zukunft weiter installiert. Die MIVOR verbraucht 80 Prozent ihres Photovoltaikstroms selbst und speist nur 20 Prozent ein. Die Energieproblematik wird uns die nächsten Jahre verstärkt beschäftigen und sich auch auf den Auszahlungspreis an die Mitglieder auswirken.

Herr Ladurner, Sie sind zuständig für die Koordination, die Planung und den Verkauf von Blumenkohl und Kirschen. Wie verliefen Ernte und Verkauf? REINHARD LADURNER: Der Blu-

nicht ein Mehrwert, so wie es auch Paulina Schwarz, die Obmannstellvertreterin des Raiffeisenverbandes fordert? HANNES SPÖGLER: Kleine Verän-

derungen gibt es bei jeder Wahl, und manchmal tut eine kleine menkohlhandel ist fast wie ein Erneuerung auch gut. Seit ich Börsengeschäft. Täglich gibt es hier bin, wünsche ich mir ehrlich, Veränderungen, und es gilt, die- dass sich Frauen für die Genosse Entwicklungen aufmerksam senschaftsgremien zur Verfügung zu verfolgen und die richtigen stellen. Frauen wären ein riesiger Entscheidungen zu treffen. Das Mehrwert in unseren männerBlumenkohlgeschäft beschäftigt dominierten Genossenschaften. uns mittlerweile fast 6 Monate Frauen haben einen anderen Blick im Jahr; Blumenkohl wird in der auf die Dinge, und inzwischen Alpe, OVEG und MEG angeliefert. haben wir ja auch sehr viele HofUnsere Bäuerinnen und Bauern übernehmerinnen als Mitglieder erzielten auch heuer wieder sehr in unseren Genossenschaften. gute Ergebnisse bei einer bisheri- Die Voraussetzungen müssten gen Anlieferung von 2.686 Tonnen. geschaffen werden, dass unsere In der MEG ist die Produktion Gremien für Bäuerinnen attraktiim Steigen begriffen; dieses Jahr ver werden bzw. es müssen auch


VINSCHGER SPEZIAL Bäuerinnen gefragt werden, ob sie zu einer Mitarbeit bereit wären. MARTIN METZ: Frauen mit ihren anderen Sichtweisen täten unseren Gremien sicherlich gut. Von Martin Pinzger, Direktor der VI.P wollte die Bezirkszeitung „der Vinschger“ die Nachhaltigkeitsstrategien der Obstwirtschaft und die Veränderungen in den Unternehmensbereichen der VI.P erfahren:

unserer Gesellschaft und Touristen näher zu bringen. Ein veränderter Markt und die ständige Erweiterung des Sortenspiegels bzw. der Produkte verlangen auch eine Weiterentwicklung innerhalb der VI.P. Welche Veränderungen im Organigramm wird es ab dieser Ernte geben? MARTIN PINZGER: Die steigende

Vielfalt an Sorten und Anbauwei-

Das „Dreimaldrei der Nach- sen hat in allen Unternehmenshaltigkeit – die Strategie bereichen Veränderungsnotwenzur nachhaltigen Entwick- digkeiten ergeben. Somit auch im lung der Südtiroler Apfel- Bereich Vertrieb in der VI.P und wirtschaft“ unter dem Mar- Verarbeitung in den Genossenkenzeichen "sustainapple" schaften. Seit 2019 haben wir die wurde im vergangenen No- Genossenschaft Juval als speziavember vorgestellt. Welche lisierte Sortier- und Packstation konkreten Schritte wurden für die Bioware etabliert. Die bis heute gesetzt? anderen fünf Genossenschaften MARTIN PINZGER: Die Nachhaltig- stimmen sich in der Verarbei-

keitsagenda sustainapple ist auf den Zeitraum bis 2030 ausgerichtet und beinhaltet eine Strategie zur nachhaltigen Entwicklung der Südtiroler Obstwirtschaft. Viele Schritte sind in der Ausarbeitungsphase und werden erst in den nächsten Jahren umgesetzt. Derzeit kann eine Pioniergruppe im Anbau und gestartete Forschungsprojekte bei Laimburg, Eurac, Uni-Bozen und anderen Netzwerkorganisationen zu den Themen Boden, Bewässerung und Biodiversität zur Kenntnis genommen werden. Zusätzlich gibt es mehrere Aktionen Richtung Bevölkerung und Tourismus, um den Apfel und dessen Wertigkeit

tung der gesamten IP-Ware ab. Mit der Ernte 2022 machen wir einen weiteren Spezialisierungsschritt, indem der Verkauf der Äpfel operativ vollständig durch die Verkaufsmannschaft in der VI.P abgewickelt wird. Die Geschäftsführer der Genossenschaften werden sich vollzeitlich auf die Personalführung und Betreuung der Mitglieder in der Genossenschaft bzw. einer prozess- und kostenoptimierten Abwicklung der Lagerung und Verarbeitung widmen. Auch in diesem Bereich wird die VI.P eine Koordinationsunterstützung bieten. INTERVIEW: INGEBORG RECHENMACHER

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Superpflanze der Zukunft? Vom Kampf gegen den Klimawandel bis hin zur heilenden Wirkung: Warum der Rohstoff Hanf immer wichtiger wird – und was er kann. Foto: Siegfried Lercher

VINSCHGAU - Schon seit langem dreht sich bei den beiden Landwirten Manuel Santner und Philipp Klotzner alles um Bio. Über Jahrzehnte konnten sie Erfahrungen aus der ökologisch, biologisch betriebenen Landwirtschaft sammeln. Kürzlich gründeten sie mit Bio.Hemp. Südtirol ihr eigenes Unternehmen, eine Vertriebsplattform für hochwertige Südtiroler Hanfprodukte. Nachhaltigkeit und fair sollen hier nicht bloß Schlagworte sein. Den Hanfproduzenten sollen faire Preise für ihre Produkte und Rohstoffe ausbezahlt werden, dem Endkonsument soll ein regionales Produkt von bester Qualität garantiert werden. Wir haben mit Philipp Klotzner gesprochen.

Der Saltner wacht über die Hanfplantagen. der Vinschger: Hanfprodukte erfreuen sich immer größe- es um eine große Nachhaltigkeit. det werden. Die Verwendungs- wie auch von 80-Jährigen. Solche rer Beliebtheit. Wo liegt der Außerdem gibt es in ganz Südtirol möglichkeiten multiplizieren sich Öle wirken entkrampfend und Vorteil dieses Rohstoffes? bei den Hanfgewächsen keinen quasi ins Unendliche. entzündungshemmend. Dasselbe PHILIPP KLOTZNER: Kurzum: Pflanzenschutz. gilt für die innovativen HanfSchneller Wachstum, nachhaltiWelche Produkte aus Hanf Aromakissen. Diese punkten bei ger Anbau und das Vermeiden Sie haben die Verwendungs- sind für welche Zielgruppe verschiedenen Altersschichten von Pestiziden sind die großen möglichkeiten angespro- besonders empfehlenswert? durch ihre wohltuenden EigenVorteile, genauso wie die spätere chen. Welche gibt es? Insbesondere die Medizin- und schaften.

Unzählige. Wir sprechen hier von Verwendungsmöglichkeiten in den verschiedensten Branchen. Einmal in der Medizin, in der Kosmetik, als Faserpflanze zur Herstellung von Textilien, als Baustoffe und vieles mehr. Mit Hanfprodukten kann etwa auch die Auto- und Flugzeugindustrie beliefert werden, der Rohstoff kann für deren Produkte verwen-

Kosmetikprodukte erfreuen sich bei Endverbrauchern heute großer Beliebtheit. Eine heilende Wirkung ist mittlerweile erwiesen. Die Zielgruppe reicht von Jung bis Alt, eben wegen verschiedener Verwendungsmöglichkeiten und aufgrund der damit verbundenen diversen Vorteile. Wir haben zum Beispiel CBD-Öle, die von 18-Jährigen gerne konsumiert werden,

Foto: Siegfried Lercher

Produktion aufgrund der Verwendungsmöglichkeiten zig Vorteile bietet. Bei der Hanfpflanze handelt es sich um die am zweitschnellsten wachsende Pflanze überhaupt. Eine Pflanze kann in nur einer Saison bis auf fünf Meter wachsen, wenn sie gut gezüchtet wird. Ein wichtiger Vorteil der Pflanzen ist damit auch, dass sie viel CO2 absorbieren, hier geht

Hanfsamen: vielseitig einsetzbar

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Der Hanfproduzent Philipp Klotzner

Könnte Hanf zur Superpflanze der Zukunft werden?

Die positiven Eigenschaften waren damals wie heute bekannt. Aber ich denke schon, dass mittlerweile und in Zukunft die Hanfpflanze einen immer größeren Stellenwert in der Gesellschaft einnehmen wird. Aufgrund der Anbau- und Verwendungsmöglichkeiten handelt es sich um eine wichtige Ressource im Kampf gegen den Klimawandelt. In der Zukunft kann und wird die Hanfpflanze immer mehr Produkte, wie Plastik, aus dem alltäglichen Gebrauch ablösen. Auch in der Medizin könnte Hanf eine noch gewichtigere Rolle spielen, hier ist die Forschung erst am Anfang, die Pflanzen haben aber mehr als 140 Wirkstoffe. INTERVIEW: MICHAEL ANDRES


VINSCHGER SPEZIAL

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Foto: Thomas Punter

VINSCHGER KULTUR

Die Filmemacher Hansjörg Stecher, Ramona Punter und Steivan Canal (kniend v.l.) mit den Grauner Zeitzeugen

Virtuell durch Alt-Graun 3D-Kurzfilm von Ramona Punter, Steivan Canal und Hansjörg Stecher es vor der Stauung war. Dass der Film, der fast ohne Erklärungen auskommt und mit Kompositionen von Simon Gamper aus dem Passeiertal hinterlegt ist, starke Eindrücke hinterlässt, war bei der Premiere nicht zu übersehen. Vor allen bei Zeitzeugen aus Graun und Umgebung sowie bei solchen, der ihre Heimat infolge der Seestauung hatten verlassen müssen und zum Teil von weit her zur Premiere angereist waren, rief der Film Erinnerungen wach. Der Streifen macht das einstige Dorf in der Form eines virtuellen Spaziergangs auf realistische Weise erlebund begehbar. Hansjörg Stecher: „Wie Phönix aus der Asche steht das alte Dorf wieder auf.“ Im Anschluss an die Vorführung ließen Zeitzeuge ihr altes Heimatdorf in Erinnerungen aufleben. Die Idee, das ursprüngliche Dorf in 3D zu modellieren, hatte Ramona Punter, als sie mit ihrer Masterarbeit „Embodied Remembrance, ein Ort konstruierter Erinnerung“ beschäftigt war. Sie kontaktierte Hansjörg Stecher, dem sie dann auch ihre Arbeit inklusive einer Kurzanimation schick-

te. Neben Stecher stieß zu dieser Zeit auch Steivan Canal dazu, sodass die Absicht, die Animation zu erweitern und einen Kurzfilm über das alte Graun zu gestalten, umgesetzt werden konnte. Hansjörg Stecher befasst sich schon seit Jahren mit der Geschichte von Alt-Graun. Ramona Punter und Steivan Canal haben für den Film jedes einzelne Haus des ehemaligen Dorfs digital nachgebaut. Ramona Punter ging es vor allem darum, „den wenigen, noch lebenden Zeitzeugen ihre Heimat noch einmal in Farbe zeigen zu können.“ Verwirklicht wurde der Film mit Unterstützung der Länder Südtirol und Nordtirol sowie der Gemeinde Graun. Ein besonderes Anliegen von Hansjörg Stecher ist es, der Geschichte von Alt-Graun mit Respekt zu begegnen und sie nicht einfach zu „vermarkten.“ Das ist auch der Grund, warum der Film nicht einfach für alle ins Netz gestellt wird. Es ist geplant, dass man den Film am Turm-Areal mit Hilfe eines QR-Codes abrufen kann und dass er auch im Museum RED in Graun gezeigt wird. Foto: Hansjörg Stecher

GRAUN - Wie das Dorf Graun aussah, bevor es 1950 geflutet wurde, zeigt ein außergewöhnlicher 3D-Kurzfilm, der am 15. Oktober auf Einladung des Bildungsausschusses im voll besetzten Kultursaal in Graun erstmals gezeigt wurde. Der Film „Graun. Verborgene Erinnerung“ ist das Ergebnis jahrelanger und mühevoller Kleinarbeit der Architektin Ramona Punter aus St. Valentin a.d.H, ihres Freundes Steivan Canal aus Scuol, seines Zeichens ausgebildeter Hochbauzeichner, und des aus Graun stammenden und in Innsbruck lebenden und arbeitenden freien Historikers und Filmemachers Hansjörg Stecher. Dem Team ist es gelungen, das Dorf Graun mit Hilfe modernster Computertechnik sowie anhand von Katasterplänen, Fotos und dem plastischen Modell von Alt-Graun, wie es im Museum Vinschger Oberland in Graun ausgestellt ist, originalgetreu zu rekonstruieren. Rund 20 Minuten lang können die Zuschauerinnen und Zuschauer virtuell durch Alt-Graun „spazieren“ und das alte, malerische Dorf so sehen, wie

So sah das Dorf Graun vor der Seestauung aus. Foto aus dem Kurzfilm „Graun. Verborgene Erinnerung“

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DER VINSCHGER 19/22

Blick ins Publikum


VINSCHGER KULTUR

St. Prokulus und seine Beziehungen

Patrick Cassitti beendet das Unternehmen „Forgotten Colours“ in der Prokulus-Kirche von Naturns.

wählt. Vermutlich bildeten sie einst ein „Netzwerk“. St. Stefan in Chur, St. Martin in Disentis, St. Peter in Alvaschein, St. Johann in Müstair, St. Benedikt in Mals und St. Prokulus in Naturns liegen alle an wichtigen Pass- und Verbindungsstraßen und mit Ausnahme von Prokulus sind alle ziemlich genau datiert. Die Drahtzieher und wissenschaftlichen Partner der Untersuchungen sitzen großteils in der Schweiz. Dreh- und Angelpunkt der Spurensuche unter der Bezeichnung „Forgotten Colours“ (vergessene Farben) ist die „Stiftung Pro Kloster St.

Diskussionsabend

Spannungsfeld zwischen Urbanistik und Sozialpolitik

Gemeindeentwicklungsprogramm für „Raum und Landschaft“

Donnerstag, 3. November

19.00 - 21.00 Uhr - Mittelschule Schlanders

Luca Villa, Patrizia Moretti und Giovanni Cavallo (v.l.) auf Spurensuche

Johann– UNESCO Weltkulturerbe“ in Müstair. Der Archäologe Patrick Cassitti koordiniert als deren wissenschaftlicher Leiter die

Patrick Cassitti, Museumsleiterin Tanja Flarer und die Vorsitzende des Prokulus Kulturvereins Naturns, Maria Theresia Kreidl (v.l.)

Zusammenarbeit mit der SUPSI, der Scuola Universitaria Professionale Svizzera Italiana mit Sitz in Mendrisio, Kanton Tessin, der Universität Bern, der Hochschule für Künste Bern, aber auch mit der Universität Trient und mit der „Universität del Piemonte Orientale“ in Alessandria. Seinen Vortrag im Prokulus-Museum beendete Cassitti mit einem Ausblick auf „spannende Ergebnisse“, die sogar in der intensiv untersuchten Kirche von St. Prokulus zu erwarten seien. GÜNTHER SCHÖPF

PIANO Gastkonzert ACADEMY EPPAN 2022 Foto: Manuela Trenkwalder

NATURNS - „St. Prokulus in der Tumb“ soll einmal mehr eine Quelle werden, die wieder von Wissenschaftlern zum Sprudeln gebracht wird. Vor und nach dem „Tag der Romanik“ am 8. Oktober wurde das Kirchenschiff zum Labor. Ein Gerüst war aufgebaut, Projektoren waren auf die Malerei gerichtet, Wissenschaftler tippten Ergebnisprotokolle in die Computer. Es wurden Methoden angewandt, die auf Deutsch Zungenbrecher sind oder nur in Englisch benannt werden. Mit der Multispektralanalyse und der Röngtenfluoreszenzanalyse - um nur zwei zu benennen - sollten Pigmente und Bindemittel der frühromanischen Malerei identifiziert und ihre Anwendung und Veränderungen festgestellt werden. Man erhofft sich bis 2024 nicht nur die Lokalisierung der Herkunft der verwendeten Rohstoffe, sondern auch „ein Erschließen des kulturellen Kontextes und der historischen Bedeutung der Wandmalereien in Churrätien“. Dazu wurden 7 Kirchen ausge-

Montag, 21. November

19.00 - 21.00 Uhr - Seniorenclubraum Mals Kostenlos - Anmeldung erwünscht

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Freitag, 4. November 2022, 20.00 Uhr Kulturhaus Schlanders Vier ausgewählte junge Pianisten der Academy Eppan bestreiten den Abend. Veranstalter: musica viva Vinchgau in Zusammenarbeit mit dem Kulturhaus Eintritt frei DER VINSCHGER 19/22

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VINSCHGER KULTUR

Die große Wörterfabrik

Courage!

PRAD - Viel Applaus erntete am 15. Oktober die Theaterwerkstatt der Integrierten Volkshochschule (IVHS) Vinschgau für die Aufführung des Stücks „Die große Wörterfabrik“ im Nationalparkhaus „aquaprad“ in Prad. Im Land der großen Wörterfabrik muss man Wörter für viel Geld kaufen, um sie aussprechen zu können. Wer kein Geld hat, sucht im Müll nach Wörtern. Wie die Darstellerinnen und Darsteller in Prad vorführten, kann man Wörter aber auch mit Schmetterlingsnetzen einfangen. Im Stück „Die große Wörterfabrik“, geschrieben von der Künstlerin Agnès de Lestrade, geht es darum, wie Paul, der kein Geld hat, zu Wörtern kommt, die er braucht, um der hübschen Marie mitzuteilen, dass er sie liebt. Obwohl Lisa Maria Ciobanu bei der Aufführung in Prad krankheitsbedingt nicht dabei sein konnte, ist es Christian Kuntner, Fanny Gluderer und Lara Tscholl gelungen, zusammen mit Ruth Kofler und Nadia Schwienbacher, die für die Regie verantwortlich zeichneten, und mit der Gastspielerin Frieda Gorfer aus Prad das große und kleine Publikum zu begeistern und mit viel Mut und Einsatz auf die poetische Reise durch das Land der großen Wörterfabrik mitzunehmen. Bedankt hat sich Nadia Schwienbacher im Namen der Theaterwerkstatt der IVHS Vinschgau bei der Genossenschaft für Weiterbildung und Regionalentwicklung (GWR), der Gemeinde Prad sowie allen weiteren Unterstützern und Beteiligten. Infos und Anmeldungen für die Teilnahme an Kursen und weiteren Angeboten der IVHS Vinchgau gibt es am GWR-Sitz in Spondinig (Tel.: 0473 428238; SEPP E-Mail: info@gwr.it).

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KLOSTER MARIENBERG - „Courage! Ermutigung zum gemeinsamen Handeln für eine nachhaltigere, gerechtere Welt“: So lautete das Thema der 26. Marienberger Klausurgespräche, die vom 13. bis zum 15. Oktober stattgefunden haben. Vertreter aus Kultur, Wirtschaft, Politik, Schule und Kirche hatten sich eingefunden, um sich Vorträge renommierter Referentinnen und Referenten anzuhören und das Tagungsthema in Gesprächen zu vertiefen. Bei der Eröffnung wies der Präsident des Kuratoriums Marienberger Klausurgespräche, Günther Andergassen, darauf hin, dass es 5 außerordentliche Kehrtwenden brauche, um die Risiken der Krisen, die derzeit die Welt erschüttern, substanziell zu reduzieren: Beendigung der Armut, Beseitigung der eklatanten Ungleichheit, Ermächtigung der Frauen, Aufbau eines für Menschen und Ökosysteme gesunden Nahrungsmittelsystems sowie Übergang zum Einsatz sauberer Energie. Für die Lösung dieser 5 Schlüsselprobleme brauche es Mut: „Mut und couragiertes Handeln im Kleinen und im Großen.“ Andergassen forderte die Tagungsteilnehmer auf, über den notwendigen und zugleich Mut machenden Wandel zu sprechen, „über eine Politik des Ermöglichens und über den Zweifel, der unweigerlich dazu gehört. Es geht um eine kulturelle Weiterentwicklung unserer Gesellschaft, nicht um Perfektion.“

Mit Courage in eine neue Zeit Die Sozioökonomin Daria Habicher aus Prad referierte im Eröffnungsvortrag zum Thema „Mit Courage in eine neue Zeit – Südtirol 2030“. Für Habicher bedeutet Courage die Fähigkeit, Angst in gefährlichen oder schwierigen Situationen zu kontrollieren, mutig und unerschrocken zu sein, sich nicht vom eigenen Weg und von der eigenen Überzeugung abbringen zu lassen. „Auch in ungemütlichen Situationen, wenn Widerstand

Foto: Notburga Pardatscher

Gemeinsames Handeln für nachhaltigere, gerechtere Welt

Gruppenfoto der 26. Marienberger Klausurgespräche

aufkommt, bleibt der Couragierte standhaft. Er wagt es auch, etwas anders zu machen, aber auch sich Fehler einzugestehen. Gerade in der heutigen Zeit angesichts der Klimakrise müssen wir Courage zeigen, Systeme und Abhängigkeitsverhältnisse infrage stellen“, so Habicher. Die ehemalige Industriemanagerin und Politikerin Brigitte Ederer aus Wien ging auf das Spannungsverhältnis „Ethik und Sachzwang“ ein. Menschen in verantwortungsvollen Positionen müssten laut Ederer auch den Mut haben, etwas zu wollen, „sie müssen sich aber auch im Klaren sein, dass Durchsetzen auch Widerstand bedeutet. Dies hat zur Folge, dass es nie ohne Verletzungen abgeht und Narben bleiben.“ Die deutsch-ukrainische Politikerin und Publizistin Marina Weisband sprach zum Thema „Handeln lernen – Wie wir aus der Ohnmacht treten und uns als Gestalter begreifen.“ Die Digitalisierung, die Globalisierung und die Klimakrise zwingen uns, „unser Leben, unser Wirtschaften, ja sogar unsere Normen und Werte neu zu strukturieren. Aus einer lange stabilen Gesellschaft heraus fühlen sich Menschen oft hilflos, überfordert und ohnmächtig“, sagte Weisband. Dieses Gefühl sei eine Bedrohung für Demokratie und Solidargemeinschaft. Es spalte uns in „Wir hier unten“ und „Die da oben, die eh machen, was sie wollen“. Wo man selbst keine Kontrolle hat, „sucht man jemanden, der die Dinge vermeintlich steuert. Sei es die ‚Finanzelite‘, die ,korrupten Politiker‘ oder gar ,die Juden‘. Es ist der Nährboden von Populismus

und Extremismus“, so Weisband. Ziel müsse es sein, „Menschen das Gefühl von Selbstwirksamkeit zu geben, ihre Rolle zu verändern. Statt Konsumenten oder Opfer müssen sie sich als Gestalter ihrer Gesellschaft fühlen.“ Mit einem Wirtschaftsthema befasste sich Stefan Schmidt, Verantwortungseigentümer der Firma „ACHE Naturprodukte“. Er erklärte das Konzept des sogenannten „Verantwortungseigentums“: Die Eigentümer des Unternehmens haben zwar Stimm- und Teilhaberechte, sind jedoch nicht am Gewinn beteiligt. Damit soll sichergestellt werden, dass das Unternehmen vorrangig der Verwirklichung des Unternehmenszwecks und nicht dem Gewinnstreben der Anteilseigner dient. Den letzten Impulsvortrag hielt Professor Devin Zuber, Kulturwissenschaftler aus Kalifornien. Er zeigte mit Hilfe von Beispielen aus Kunst und Literatur auf, dass uns Erfahrungen der ästhetischen Art zu verschiedenen Zeitverständnissen verhelfen, zu alternativen Sensibilitäten sowie zu Wirkungsarten im Umgang mit der Welt, wodurch wir offen werden für Gefühle der Ehrfurcht, des Staunens und dadurch der Dankbarkeit. Am Vorabend der Eröffnung der Klausurgespräche hatte der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler, Gast der heurigen Auflage, zum Thema „Mut und Verwundbarkeit – mehr Herz ist gefragt“ gesprochen. Am 24. Oktober stellte Hermann Glettler im Pastoralzentrum in Bozen sein neues Buch „Dein Herz ist gefragt – Spirituelle Orientierung RED in nervöser Zeit“ vor.


VINSCHGER KULTUR

Generation 60+

29. Filmvorstellung LATSCH - Am Samstag, 5. November um 20 Uhr lädt der Amateurfilmer Verein Vinschgau (AVV) zur 29. Filmvorstellung in das CulturForum Latsch ein. Im Mittelpunkt des Abends steht das sehr aufwendige Spielfilmprojekt „Außenseiter - Ein Film entsteht.“ Der 30-minütige Spielfilm ist ein AVV-Gemeinschaftsprojekt. Federfüh-

rend mitgearbeitet hat der Vereinsobmann Leo Lanthaler. Das Drehbuch stammt von Hanns Fliri, Regie führte Andy Geier. Auch stark engagierte Schauspieler aus der Umgebung haben mitgewirkt sowie ein motiviertes AVV-Kamera- und Mitarbeiterteam. Gedreht wurde der Film auf der Mauslochalm in Naturns. Zusätzlich zum Spielfilm kann sich das Publikum auf 8 weitere neue Kurzfilme von AVV-Mitgliedern freuen: Die Jahreszeiten im Lorenzi Acker (Rudi Martin; 12 min), Flachsanbau Schleis 1984 (Lorenz Abart; 8 min), Corona (Siegfried Schnitzer; 1 min), Hieroglyphen Schmuckschildkröten (Josef Gufler; 5 min), Schneeschuhwanderung im Villnößtal (Walter Raffeiner; 5 min), Millionen Krokusblüten (Alois Winkler; 4 min), Wildgang über die „Pfarrn“ (Leo Lanthaler; 11 min) sowie „Ein Traum wird wahr ... hier in Taufers i.M.“ (Roman RED Wiesler; 12 min).

Im Bild (v.l.): Roswitha Weissensteiner, Hans Mitterer, Traudl Götsch, Otto von Dellemann, Franz Schuster, Josef Trogmann, Heinrich Thöni, Heinrich Schupfer und Karl Bachmann. PLAUS - Die Bezirksvorsitzende der Generation+ des Burggrafenamtes, Traudl Götsch, und der Stellvertreter Karl Bachmann haben kürzlich ein Treffen zu einem gemeinsamen politischen Gedankenaustausch mit den Leitungen der Generation 60+ des Vinschgaus und des Burggrafenamtes in Plaus organisiert. Mit dabei waren auch der Landesvorsitzende Otto von Dellemann sowie der Bezirksvorsitzende der Generation 60+ des Vinschgaus, Johann Mitterer. Otto von Dellemann analysierte kurz die jüngsten Parlamentswahlen und betonte: „Die Seniorinnen und Senioren nehmen eine immer größere Rolle am Gesamtwähler-

anteil ein. Daher ist es wichtig, der Generation 60+ jene Aufmerksamkeit zu schenken, die sie verdient.” Außerdem informierte er die Bezirksleitungen der Generation 60+ über wichtige Seniorenthemen. „Die Gespräche waren sehr fruchtbringend: Die Verbindung zwischen dem Vinschgau und dem Burggrafenamt wurde durch dieses Treffen verstärkt”, betonten Traudl Götsch und Johann Mitterer. Auf dem Programm stand auch eine Führung mit dem Kulturexperten Heinrich Kainz, der Interessantes und Wissenswertes über den „Plauser Totentanz” von Luis Stefan Stecher an der Friedhofsmauer in RED Plaus vermittelte.

Hilfe inin dieser Hilfeschwierigen dieser Zeit schwierigen Zeit

Schemenlorvn-Kurs

Ein Todesfall bringt viele Herausforderungen mit sich. Ein Todesfall bringt viele Herausforderungen mit sich. Hilfe in dieser schwierigen Zeit finden Betroffene unter Ein Todesfall bringt viele Herausforderungen mit sich. Hilfe in dieser schwierigen Zeit finden Betroffene unter

trauer.bz Die ersten Schritte einem Todesfall, Hilfe in –dieser schwierigen Zeitnach finden Betroffene unter trauer.bz – Die ersten Schritte nach einem Todesfall, Dienstleister, Textvorlagen für Beileidsbekundungen trauer.bz – Die ersten Schritte nach einem Todesfall, Dienstleister, Textvorlagen für Beileidsbekundungen

und passende Worte für denfür Trauerfall. Dienstleister, Textvorlagen Beileidsbekundungen

ist im Alpenraum einmalig. Es braucht viel Kleinarbeit und Geschick, bis die Schemenlorvn mit Hörnern bestückt, bemalt und mit Fellstücken ausgestattet sind. Hinzu kommt, dass jede einzelne Schemenlorv individuell dem Träger angepasst werden muss. Zu sehen sein werden viele alte und neue Schemenlorvn beim Schemenrennen ab dem Katharinamarkt sowie am 26. November beim Kinderkrampusumzug mit Feuershow. SEPP

Foto: Foto: Shutterstock Shutterstock

SCHLUDERNS - Wie man traditionelle Schludernser Schemenlorvn anfertigt, lernen derzeit junge Nachwuchs-Schemen bei einem Kurs in der Werkstatt des Vuseums in Schluderns. Der Kurs, organisiert von der Zweigstelle Schluderns des Katholischen Familienverbandes (KFS), umfasst insgesamt 5 Samstage. Geleitet wird er von Joachim Tragust und Bernhard Tragust. Die traditionellen Schemenlorvn werden aus Blech geformt. Das

Foto: Foto:Shutterstock Shutterstock

und passende Worte für den Trauerfall. und passende Worte für den Trauerfall.

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VINSCHGER KULTUR

Kinder machen tolle Sachen! SCHLANDERS - Wenn der Grund-

schullehrer Rudi Mair etwas in die Hand nimmt, dann entsteht immer etwas unglaublich Tolles! So war auch der Märchenabend mit der Aufführung der beiden Stücke „Schneewittchen“ und „Die Wichtel“ ein großer Erfolg für alle Beteiligten. 25 Schülerinnen und Schüler der 2. Klassen A und B der GS Schlanders sowie zahlreiche Lehrpersonen und Helferinnen waren die Akteure bei diesen beiden von Rudi Mair frei nach den Märchen der Gebrüder Grimm geschriebenen Stücken. Doch der Reihe nach: Im letzten Frühjahr wurde bei der Erarbeitung der Zahl 7 bei verschiedenen Improvisationsspielen die Idee geboren, Schneewittchen zu spielen. Unter der Regie von Rudi Mair und der Leitung der Arbeitsgruppe Theater der Grundschule Schlanders erlernten die Schülerinnen und Schüler Szene für Szene. Es gab keinen fertigen Text, sondern nur ein Grobkonzept. Die Mutter eines Schülers, die Musikerin Andrijana Radivojevic Wilhalm, erklärte sich bereit, mit Rudi Mair die passenden Klavierstücke zu suchen und sie live auf dem Klavier dazu zu spie-

Peter und der Schuster Sepp

Gruppenbild

len. Bei der Schulschlussfeier im Juni wurde das Stück Schneewittchen in kleiner Runde den Eltern gezeigt. Es kam gut an und man beschloss, das Stück im Herbst nochmals aufzugreifen. Um auch die Parallelklasse 2B mit in das Theaterprojekt einzubeziehen, schrieb Rudi Mair Anfang September kurzerhand das Stück „Die Wichtel“ für die benötigten Rollen der 2 B. In den ersten Schulwochen wurden die Stücke aufgefrischt bzw. eingelernt. „Die Kinder waren mit einer riesigen Begeisterung dabei, haben in der kurzen Zeit den Text gelernt und sind auf der Bühne zunehmend siche-

rer geworden. Für mich ist stets wichtig, dass durch das Theaterspielen die getaktete Zeit des Stundenplans verschwindet und durch ein fächerübergreifendes und soziales Lernen ersetzt wird“, erklärt Rudi Mair. Auf der Bühne zeigten sich die Kinder bei den Aufführungen kreativ und musikalisch, sprachlich sehr sicher, mutig und ausdrucksstark. Sie spielten Erwachsene und kleine Wichtel, gute, aber auch böse und zornige Menschen. Dabei fühlten sie sich in ihre eigene Rolle perfekt hinein und bewiesen einmal mehr, welch kleine Schauspieltalente sie schon sind! Da die Stücke Rudi Mairs Handschrift trugen,

Die Zwerge sind traurig

waren sie nicht nur spannend und unterhaltsam, sondern auch sehr humorvoll und sympathisch. Originell waren auch die Bühne, die Requisiten und vor allem die Kleidung der Spielerinnen und Spieler. Dank der Unterstützung der Gemeinde Schlanders wurde die Aula im letzten Sommer technisch optimiert. So wurden ein digitales Licht- und Soundpult sowie neue LED-Scheinwerfer gekauft. Erstmals kam die neue Licht- und Soundanlage teilweise zur Anwendung. Die Aufführungen der 2 A und 2 B ernteten tosenden Applaus vom begeisterten Publikum. INGE

Die Wichtel

Zum Rasten und Verweilen VETZAN - Bereits vor einiger Zeit

hat das Landesamt für Wildbachund Lawinenverbauung West die Schutzmauern entlang eines Teilstücks des Fallerbachs in Vetzan erhöht und die Dämme verstärkt. Weitere Teilstücke der Künette sind noch zu verstärken. Ziel der Arbeiten ist es, den Hochwasserschutz im Bereich des Schießstandes in Goldrain zu erhöhen. 42

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Am Dammfuß auf der Vetzaner Seite des Bachs wurden unlängst ein Tisch und mehrere Bänke aus Kastanienholz aufgestellt, die zum Rasten und Verweilen einladen. Die Initiative war vom Vetzaner SVP-Ortsobmann Peter Tapfer und dem Ortsausschuss ausgegangen. Für die Umsetzung konnte Peter Tapfer (links) und Stefan Stefan Proserpio, Mitarbeiter des Proserpio beim „Probesitzen“ Tourismusvereins Schlanders- auf den neuen Bänken.

Laas sowie der Gemeinde, gewonnen werden, der seinerseits auf die Zusammenarbeit mit der Forstbehörde setzen konnte. Laut Peter Tapfer ist der Bereich oberhalb des Sportplatzes von Vetzan ein Gebiet, in dem viele Einheimische und Erholungssuchende unterwegs sind, „die sich über die neuen Sitzgelegenheiten sicher freuen.“ SEPP


VINSCHGER KULTUR

„Gustav Thöni - Lebenskurven einer Skilegende“

Das Team, das am Buch mitgearbeitet hat (v.l.): J. Christian Rainer (Autor), Angelo Carrillo (Übersetzer), Stephan Gander (Initiator), Laurin Kofler (Graphiker), Gustav Thöni (Skilegende), Ingrid Marmsoler (Athesia Verlagsleitung), Sigrid Runggaldier (Projektleitung) und Michl Ebner (Athesia-Direktor).

der Olympiasieg 1972 in Sapporo, der Jahrhundertlauf im zweiten Durchgang des WM-Slaloms in St. Moritz 1974 oder das Weltcupfinale 1975 in Gröden. Gustav Thöni hat Südtirol bewegt, aber

auch wesentlich dazu beigetragen, dass sich das Land nachhaltig verändert hat: gesellschaftlich, wirtschaftlich und politisch. Seine Erfolge waren Erfolge eines ganzen Landes, „ein Symbol dafür, Foto: Archiv Gustav Thöni

TRAFOI/BOZEN - Gustav Thöni aus Trafoi war viel mehr als „nur“ ein Ausnahme-Skirennläufer. Als erster Südtiroler Sportheld schlug er in den 1970er-Jahren eine Brücke zwischen Südtirolern deutscher, italienischer und ladinischer Muttersprache. Er trainierte die Skilegende Alberto Tomba, war das Aushängeschild eines aufstrebenden Landes, die zentrale Werbefigur für den Skisport und Hand in Hand in Hand damit für den Südtiroler Wintertourismus. Im neuen Buch „Gustav Thöni - Lebenskurven einer Skilegende“ beleuchtet der Autor J. Christian Rainer aus Meran nicht nur die sportlichen Spitzenleistungen des bodenständigen und bescheidenen Trafoiers, sondern geht auch auf die wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Aspekte ein. In diesem Sinn ist das reich bebilderte Buch, das im Athesia-Tappeiner Verlag erschienen ist und kürzlich in Bozen offiziell vorgestellt wurde, weit mehr als eine Biografie. Es gewährt laut Stephan Gander, dem Schwiegersohn von Gustav Thöni, der die Buchvorstellung im Parkhotel Laurin moderierte, einen Einblick in ein Land im Aufbruch, das auf der Suche nach Identifikationsfiguren war. Gefunden wurde diese Figur in Gustav Thöni. Er errang 4 Gesamtweltcupsiege. Bis heute unvergessen sind u.a. die Heim-WM 1970 in Gröden,

Irgendwann gab es kein Entrinnen mehr: Vor ihrem Elternhaus in der Bozner Reschenstraße entsteht das erste Paparazzi-Bild von Ingrid Pfaundler mit Gustav Thöni.

dass die schwierigen Zeiten vorbei sind und bessere bevorstehen.“ Der Trafoier wurde so zur Visitenkarte eines aufstrebenden, erfolgreichen Landes. Außerdem hat Gustav Thöni in den 1970er Jahren den Skiboom in Italien und darüber hinaus maßgeblich befeuert. Er war Vorreiter, Antreiber und Aushängeschild der „Valanga Azzurra“. In seinem Buch vertieft J. Christian Rainer - er ist freier Journalist, Texter und Autor mit einem besonderen Interesse für Sport und Sportgeschichte sämtliche Aspekte der für Südtirol so bedeutenden Figur. Auch Weggefährten und Zeitzeugen kommen zu Wort. Die Palette reicht von Franz Klammer und Annemarie Moser-Pröll über Rosi Mittermaier und Bernhard Russi bis hin zu Marc Girardelli, Piero Gros, Alberto Tomba oder Markus Lanz. Die Buchvorstellung erfolgte im Beisein von Gustav Thöni, des Autors, des AthesiaDirektors Michl Ebner, des Grafikers Laurin Kofler sowie von Angelo Carrillo, der das Buch ins Italienische übersetzt hat. Das Buch umfasst über 200 Seiten und ist ab sofort im Handel sowie auch online erhältlich (30 Euro). RED

Die sittliche Tat des Kulturinstituts SCHLANDERS - 1921 musste Arthur Schnitzlers „Reigen“ von einem Gericht zur „sittlichen Tat“ erklärt werden. 2022 kam das Südtiroler Kulturinstitut ohne Gerichtsbeschluss aus. Ungestört durften sich Burggräfler und Vinschger über die literarisch überarbeiteten Frivolitäten der 20er-Jahre amüsieren und sie musikalisch durch das Ensemble Franui unterlegt genießen. Schnitzlers Streifzug durch das Sittenbild seiner Zeit lässt heute in der hart erkämpften Freiheit des Westens erleichtert durchatmen. Das geniale Zusammenspiel der Schauspieler Regina

los aus dem Kopf-Genuss in eine spritzig-launische, scheinbar willkürliche Klangwelt geführt. Die Mischung von Sprech- und Schauspielkunst mit virtuosen Musikpassagen wurde mit anhaltendem Applaus quittiert. Die 10 erotischen Dialoge, mit denen Arthur Schnitzler (1862-1931) 1896 die Gesellschaft aufs Korn Beeindruckend in Schlanders: Regina Andreas Schett hat 1993 das genommen hatte, führten 1920 Fritsch und Sven-Eric Bechtolf, Musikensemble Franui nach einem in Berlin zum „größten TheaterSchauspieler am Burgtheater in Wien Konzert auf der Alm Franui gegründet. skandal des 20. Jahrhunderts“ und 2022 zu einem gern besuchten Fritsch und Sven-Eric Bechtolf die Grenzen zwischen ironisch Theater- und Musikereignis im mit der „intelligentesten Dorf- und ordinär erreicht hatten, wur- Kulturhaus von Schlanders. kapelle Franui“ hat beeindruck. den die Besucher von den 10 Sobald die beiden Schauspieler Osttiroler Musikern schonungs- GÜNTHER SCHÖPF DER VINSCHGER 19/22

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VINSCHGER SPORT

Zum 21. Mal Saisonabschluss in Kastelbell

Sie nennen es Radkriterium … aber es ist der stimmungsvolle und spannende Ausklang der Radfahrsaison. KASTELBELL - Markus Kompatscher, der „president“ – so zu lesen in der Email-Adresse - strahlte mindestens so wie die tief stehende Vinschger Sonne. „Jedes Mal, wenn wir zum Radkriterium nach Kastelbell kommen, ist das Wetter schön. Wir fühlen uns hier wohl und willkommen…“ Er redete sich in Begeisterung. Seit 25 Jahren gibt es das Radkriterium, erklärte er. Nach einer Idee von Herbert Alber, einem Kastelbeller und ehemals VSS-Referent „Behindertensport“. Mit Ausnahme von 2021 wurde es immer durchgeführt. Die ersten 3 Ausgaben fanden in Lana statt. Das Straßenrennen über 4 km durch die Obstwiesen um die Kastelbeller Sportzone Schlums sei die 21. Ausgabe im Vinschgau gewesen. „president“ Kompatscher, Vorsitzender der Sportgruppe für Körperbehinderte Südtirols, lobte das Organisationsteam mit Sportvereinspräsident Gerhard Eberhöfer an der Spitze, mit seinen Helfern Margit Feichtinger, Jana Laimer, Daniela Alber Montini, Arnold Alber, Resi und Karl Gurschler und mit

Schlussspurt der Handbiker Fredi Widmer und Roland Ruepp

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Fabian Gatscher und Franz Gatscher (Mitte v.l.) erzielten Bestzeit in Schlums. Links Diego Sala und Emanuele Tiozzo (rechts)

Eugen Vikoler und Marco Panizza, Transplantsportgruppe (Bildmitte), wurden von Markus Kompatscher und Gerhard Eberhöfer, Bürgermeister Gustav Tappeiner, Jana Laimer und Daniela Alber prämiert.

den Feuerwehrabordnungen von Kastelbell, Galsaun und Tschars. Die Anwesenheit von Bürgermeister Gustav Tappeiner sei eine Aufwertung der Veranstaltung, an der sich Körperbehinderte, Gehörlose, Blinde und Sehbehinderte, Transplantierte, Special Olimpics, Amputierte und Handbiker beteiligen. Heuer wurde wieder eine Kategorie „Gäste“ zugelassen und – ganz der Zeit angepasst – startete auch eine E-Bikerin. „Da ich

Nach Zielwasser lechzend Markus Kompatscher

Der jüngste Teilnehmer war Leon Rainer mit dreieinhalb Jahren

der einzige Teilnehmer der Kategorie Amputierte war, könnte ich gewonnen haben.“ Verschmitzt lächelnd meinte er: „Vielleicht bekomm ich vom Bürgermeister einen Preis.“ Das beste Ergebnis der 31 Teilnehmer legte mit 16:44:70 der Sehbehinderte Franz Gatscher mit Fabian Gatscher auf dem Tandem vor. Ihnen am nächsten kamen die gehörlosen Radler Andrea Santini (16:53:11) und Michael Irsara (16:56:61). Die E-BikeDame Monica Zocca schaffte die 4 km in 18:18:54. Bestzeit bei den Damen erzielte Giovanna Callegari, Transplant-Sportgruppe, mit 23:22:67. Einen sehenswerten Schlussspurt gab es zwischen den Handbikern Fredi Widmer und dem bekannten Vinschger Roland Ruepp. Ruepp reichte seinem Gegner die Hand, um gemeinsam durchs Ziel zu fahren, was nicht ganz gelang. GÜNTHER SCHÖPF


VINSCHGER SPORT

Egypt International 2022: Badminton in der Wüste MALS/ÄGYPTEN - Beim „international Series“ in Kairo setzte Judith Mair ein weiteres Ausrufezeichen. Der Weltenbummlerin gelang es, zusammen mit Martina Corsini aufs höchste Treppchen zu steigen. Die beiden holten sich Gold, nachdem sie am Vortag zwei Indonesierinnen, die für Aserbaidschan spielten, in drei knappen Sätzen besiegt hatten. Das Finale am Sonntag gegen die Südafrikanerinnen Ackermann/ Jordan hatten sie gut im Griff und Judith Mair selbstbewusst am Nil

konnten es mit 21:5 und 21:13 klar gewinnen. - Für Judith gab‘s aber auch noch ein zweites Finale, nämlich jenes im Dameneinzel. Judith hatte sich von Spiel zu Spiel gesteigert. In ihrer 3. Begegnung sah sie sich der Nummer 1 des Turniers, der Ägypterin Doha Hany gegenüber (Nr. 79 in der Weltrangliste), welche sie in zwei Sätzen besiegen konnte - somit stand sie im Halbfinale - dort traf sie auf Johannita Scholz, dieses Spiel ging klar an Judith, und im Endspiel spielte sie

gegen die Ungarin Daniella Gonda, Weltranglisten 87. - der zweite Satz war „mega knapp“ (20:22). Das Spiel wurde trotz hoffnungsvollem Kampf verloren. Bronze bei diesem Event gab‘s auch für Salutt David/Greco Giovanni - Tonni Zhou war mit Kevin Strobl im Herrendoppel angetreten, die beiden schafften es bis ins Viertelfinale. Gute Ausbeute für das italienische Nationalteam! GÜNTHER SCHÖPF

Grandioses Finale in Schluderns vom SSV Weißenbach. In der Vereinswertung durften sich die Läuferinnen und Läufer des ASC Laas über den Tagessieg freuen. In Anschluss an die Läufe wurden die Siegerinnen und Sieger der Gesamtwertung geehrt. Besonders beeindruckte dabei Emma Oberhuber vom ASV Freienfeld. Sie hatte sich bei jedem einzelnen Rennen der Serie den ersten Platz in der Altersklasse Schülerinnen C gesichert. Der ASC Laas konnte sich nach dem Tagessieg auch noch den ersten Platz in der VerDer Start der Kategorie „Schülerinnen und Schüler A“. einsgesamtwertung holen. „Unser Ziel war es, mit den Stadt- und Prad-Taufers, mitverfolgt. Bei den Minuten. Bei den Männern gab Dorfläufen die Leichtathletik in Damen überzeugte Silvia Weis- Martin Mayrhofer vom SG Eis- die Stadt- und Dorfzentren zu steiner mit einer Zeit von 14.51 acktal den Ton an. Er holte sich bringen und zu einem Fest für Minuten. Auf Platz zwei schaffte den Sieg in einer Spitzenzeit von die gesamte Gemeinschaft zu es Giulia Franchi (15.12 Minuten) 21.10 Minuten. Den zweiten Platz machen. Beim heurigen Finale von SC Fondisti Alta Val di Non. sicherte sich Konrad Schwalt von in Schluderns haben wir wahres Vervollständigt hat das Trepp- den L.F. Laatsch/Taufers (21.43 Engagement und Begeisterung für chen Annemarie Schöpf von den Minuten). Platz drei belegte Marc den Sport gesehen“, so VSS-ObL.F. Laatsch/Taufers mit 16.09 Eisenstecken (21.55 Minuten) mann Günther Andergassen. RED

HANDWERK PUR.

Foto: VSS

SCHLUDERNS - Über 320 Läuferinnen und Läufer ließen sich das Finale der 42. VSS/Raiffeisen Stadtund Dorflauf-Serie am 8. Oktober in Schluderns nicht entgehen. Das Finale wurde dank der guten Organisation des ASV Schluderns zu einem wahren Fest. Den Tagessieg holten sich Silvia Weissteiner und Martin Mayrhofer. Der Sieg in der Mannschaftswertung ging an den ASC Laas. Heuer stellte die VSS/Raiffeisen Stadt- und Dorflauf-Serie einen neuen Rekord an Läufen auf: Zum ersten Mal wurden insgesamt elf Stadtund Dorfläufe in ganz Südtirol ausgetragen. An den verschiedenen Rennen nahmen über 860 Personen teil. Die spannenden Rennen beim Finale in Schluderns haben u.a. VSS-Obmann Günther Andergassen, der Schludernser Bürgermeister Heiko Hauser und Hildegard Spiess, Mitglied des Aufsichtsrates der Raiffeisenkasse

Lana . T 0473 56 15 09 www.gamperdach.it

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Von kleinen und großen MTB-Erfolgen Fabian Höllrigl gewinnt erneut die Gesamtwertung des MTB-Südtirolcups KORTSCH/VINSCHGAU - Auch heuer absolvierten seit April knapp 40 junge Radlerinnen und Radler des ASV Kortsch/Raiffeisen fleißig in fünf Trainingsgruppen mit den Trainerinnen und Trainern Sabrina Rinner, Alexander Stark, Rafael Micheli, Alan Telfser und Patrik Tumler wöchentliche Technik- und Sprinttrainings. Zudem gab es die Möglichkeit, bei der Rennserie des VSS bzw. dem MTB-Südtirolcup Rennerfahrung zu sammeln und den einen oder anderen Erfolg für sich zu verbuchen. Wohl der erfolgreichste Athlet in der Vereinsgeschichte ist Fabian Höllrigl aus Eyrs. Der 15-Jährige, dem insbesonders technisch schwierige und regennasse Stecken liegen, gewann mit sechs Siegen in sechs Rennen die Gesamtwertung des MTB-Südtirolcups auch heuer in überlegener Manier. Erneut holte er sich auch den Landesmeistertitel in Crosscountry in Gais. Aber nicht nur in Südtirol brillierte er. Bei nationalen Rennen konnte er wiederholt überzeugen, so in Agrigento oder Viggiano, wo er jeweils den 2. Platz bei Coppa d’Italia-Giovanile-Rennen belegte. Auch bei den Triveneto-

Eines der größten MTBNachwuchstalente in Südtirol: Fabian Höllrigl

Waren bei zahlreichen Rennen dabei (v.l.): Jakob Stecher (St. Valentin a.d.H.), Sophie Thöni (Schlanders), Gabriel Waldboth (Tarsch), Sektionsleiter Christian Höllrigl mit Tochter Mara und Marie Thöni (Schlanders)

Meisterschaften in Steinegg konnte er im CrossCountry in seiner Kategorie den Titel holen. Bei der Italienmeisterschaft in Bielmonte erkämpfte er sich den guten 3. Platz. In der Gesamtwertung schloss Höllrigl italienweit an der 4. Stelle die Saison Ende September ab. Hölllrigl kann auf eine konstante Saison zurückblicken: „Obwohl ich bei drei Rennen nacheinander technische Probleme hatte, ließ ich mich

nicht unterkriegen und schaffte den Anschluss“, zeigt sich Höllrigl zufrieden. Zufrieden ist auch der 15-jährige Jakob Stecher mit seiner Saison. Da er in Meran die Oberschule besucht, kann er nur unregelmäßig an den Trainings teilnehmen und fuhr trotzdem im Mittelfeld bei den technisch anspruchsvollen SüdtirolcupRennen mit. Marie Thöni, heuer erstmals bei vier der sechs MTB-

Erstmalig fand heuer ein Vereinsrennen mit dem ASV Latsch/Sektion Rad mit 50 jungen Teilnehmern statt.

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Südtirolcup-Rennen am Start, nutzte die Saison, um Rennerfahrung zu sammeln. An sechs der zehn VSS-Jugendtrophy-Rennen teilgenommen hat die 10-jährige Sophie Thöni, die in der Gesamtwertung den 7. Platz belegt. Im heurigen Jahr führte Lukas Mair aus Schlanders für die Kinder des ASV Kortsch auch eine 2-tägige Trailtraining-Einheit durch, die auf viel Begeisterung stieß. Zum Saisonabschluss organisierte der Verein gemeinsam mit dem ASV Latsch/Sektion Rad ein Vereinsbzw. Gaudirennen am Sportplatz in Kortsch, wo sich die Kinder nochmals im Easydown messen und ihr Können den Eltern zeigen konnten. Für alle Kinder des ASV Kortsch wird zwischen November und März 2023 ein Wintertraining angeboten. Heuer wird dieses von der bekannten Hürdenläuferin Valeria Cavalleri aus Innichen durchgeführt. - Finanziell unterstützt wird der Verein von der Raiffeisenkasse Schlanders, dem Radgeschäft Bikeman, der Firma Lasa Marmo, der Baggerfirma WOG und der Werkstatt Kurz Rudolf, denen hiermit gedankt sei. AN


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Es sind Geschichten …die nur das Leben und der Sport schreiben können. MALS/STABEN/GOLDRAIN/TAUFERS IM MÜNSTERTAL - In der ersten Ge-

schichte spielt ein „wilder Beißer und Kämpfer“ die Hauptrolle. So wurde der heute 12-jährige Anton Gurschler von Claudia Nista, Koordinatorin der Sektion Badminton, bewundernd eingeschätzt. Den Ruf, ein „Kämpfers“ zu sein, ging Anton seit dem schrecklichen Unfall am 27. Oktober 2018 voraus. Damals war der 8-jährige mit dem Roller unterwegs und wurde von einem Auto erfasst und überfahren. Die Diagnose „zwei Brüche am linken Bein“ war eine Katastrophe für den sportgeisterten Jungen aus Staben. 5 Tage zuvor hatte er in Eppan einen Badminton-Landesmeistertitel U9 geholt. In Mals wusste man: Der zielstrebige Anton würde sich nicht unterkriegen lassen. Mit Hunderten von Federbällen schrieben damals Freunde und Freundinnen „Gute Besserung, Anton“ auf den Turnhallenboden. Wie erwartet, es dauerte nicht lange und Anton stieg wieder 4 bis

ASV Mals Badminton Jugend, am 8. Oktober 2022: Erfolgreicher geht’s fast nicht: Sektionspräsident Stefan De March mit den „Eckpfeilern“ Hannes Mair (1. v.l. kniend), Claudia Nista (3. v.r., 2. Reihe), Cheftrainer Roy Mulder (4.v.r., letzte Reihe) und Co-Trainer Tom Scholz (4. stehend v.l.)

Mara und Franzi (rechts) waren im Doppel nicht zu schlagen.

Dreifachsiegerin Franzi aus Taufers im Münstertal

5 Mal die Woche in den Vinschger Zug, um in Mals seiner geliebten Sportart Badminton nachzugehen. Inzwischen - nach nur 4 Jahren – hat Anton drei Italienmeistertitel in der Kategorie U12 gesammelt. Die zweite Geschichte gehört in die Rubrik „Prinzessinnen“ und hat mit dem märchenhaften Abschneiden des ASV Mals bei der Italien-

meisterschaft „Junior&Under“ am 8. Oktober in Bozen zu tun. Der Malser Auftritt war nicht nur märchenhaft, es war ein Höhepunkt in der an Höhepunkten reichen Malser Badminton-Geschichte. Zum 13. Mal wurde um Längen Mals die beste Jugendmannschaft mit 163,5 Punkten vor Überetsch mit 91,5 Punkten. Eindrucksvollen

Anton Gurschlers Grüße aus dem Krankenbett…

…und als dreifacher Italienmeister des ASV Mals

Anteil an das Badminton-Märchen haben die „Prinzessinnen“ Franzi(ska) Hellrigl aus Taufers und Mara Stricker aus Goldrain. Sie sorgten dafür, dass alle Titel der Kategorie U13 nach Mals gingen. Beide schaffen es, neben Anton Gurschler trotz langer Anfahrten viel Zeit aufzuwenden, um 4 bis 5 Mal in Mals zu trainieren. Franzi ist durch das Schulprojekt „Shuttle Time“ sozusagen im Vorbeifahren von Lukas Osele entdeckt und nach Mals eingeladen worden. Die gleichaltrige Mara – „mental stark wie Franzi als Gegnerin wie als Partnerin“ (Claudia Nista) – ist in die Fußstapfen ihrer Badminton erfahrenen Mama aus Mals getreten. GÜNTHER SCHÖPF

Es geht wieder um den König NATURNS - Die 54. Mannschaftsmeisterschaft des Schachbundes startet am Samstag, 5. November. Vor kurzem fand die vorbereitende Vorstandssitzung des Südtiroler Schachbundes statt. Aus dem Vinschgau hatte als Landespielleiter Toni Christanell daran teilgenommen. Auf der Tagesordnung standen die Festlegung der Mannschaften in den Ligen A, B und C, die Zuteilung

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der Spielorte, die Mannschaftsgrößen mit 6 Teilnehmer/innen in der A-Liga, 5 Spieler/innen in der B- und 4 in den 3 C-Ligen. Der Schachklub Naturns wird in allen 3 Spielklassen vertreten sein. Toni Christanell kann auf einen Kader von 22 Spielern zurückgreifen. Er hofft, dass sich Restriktionen wegen Corona in Landesspielleiter Toni Christanell Grenzen halten. Die 2. Vinschger (2. v.l.) fand gut eingestimmte Schachhochburg ist seit Jahren Mitstreiter vor.

Lichtenberg in der Gemeinde Prad. Sie wird auch dieses Jahr im Nachwuchsbereich aktiv sein und sicher eine Mannschaft für die Meisterschaft stellen. Zu einem späteren Zeitpunkt könnte auch eine zweite dazu kommen, meinte Spielleiter Reinhold Schöpf dem der Vinschger gegenüber. GÜNTHER SCHÖPF


„Goldener Punkt“ für Goldrain

In einem der seltenen Getümmel vor dem Malser Tor konnte Schlussmann Manuel Gambetta den Ball nur vor die Füße eines glücklosen Mitspielers abwehren.

minute, wurde nicht geklärt. Die ersten Angriffsabsichten zeigte Es war ein ehemaliger Trainer der der ASV Goldrain, der auch zur Goldrainer, der mit dem Ausdruck ersten Ecke kam. Für den ersten „goldener Punkt“ an Goldrain und Torerfolg aber sorgte der 18-jähan das inzwischen abgeschaffene rige Elias Bernhart für Mals in „Golden Goal“ anspielte. Ob er das der 13. Spielminute. Passgeber Malser Eigentor in der 18. meinte war der gleichaltrige Laurin Steoder das Überraschungstor von cher. Dass Goldrain den Ausgleich Jonas Steinkeller in der 89. Spiel- über 60 Minuten gegen die techGOLDRAIN - 2. AMATEURLIGA, 7. SPIELTAG,SAMSTAG, 15.10.2022 -

Torwart Andreas Lösch war in den letzten Spielminuten der letzte Nothelfer für Goldrain.

nisch und athletisch überlegenen Obervinschger halten konnte, lag am tapferen Kämpfen und an der starken Leistung von Torhüter Andreas Lösch (18). Dem moralischen Knacks durch das Eigentor folgte auf Malser Seite der Schock durch das Führungstor für Goldrain durch Aboucar Touray in der 58. Minute. 8 Minuten später glich

L. Stecher durch einen Weitschuss aus. 10 Minuten vor Schluss schien Samuel Tollardo die Malser mit 2:3 aus der „Verkrampfung“ erlöst zu haben. Aber den goldenen Punkt holte sich der Goldrainer Jonas Steinkeller durch seinen goldenen Schuss knapp vor Spielende. GÜNTHER SCHÖPF

Rita hofft auf Fußballkarriere bei der Juve GOLDRAIN - Es war vor rund 5 Jahren, als Rita El Miroun aus Goldrain rein zufällig ihre Leidenschaft für den Fußball entdeckte. Zufällig deshalb, weil sie nicht allein zu Hause bleiben wollte und so zu ihrem jüngeren Bruder Rida ging, der auf dem Fußballplatz in Goldrain dem Ball hinterherlief. Seither kommt Rita vom Fußballspielen nicht mehr los. Seit jeher unterstützt wird sie von ihrem Vater Abdenbi, dem Eigentümer des Fischgeschäftes „Hai FISH“ in Schlanders, ihrer Mutter Malika, von Rida und dem älteren Bruder Zakaria (16), der übrigens für den Schwimmclub Vinschgau viele Medaillen geholt hatte. Schon seit 2009 spielt die 13-jährige Rita in den Reihen des ASV Mittelvinschgau (U13). Was in ihr steckt, zeigt schon allein die Tatsache, dass die Mittelfeldspielerin unlängst nach dem verletzungsbedingten Ausfall des Kapitäns Jannik Traut zur Ersatz-Kapitänin der U13 bestimmt wurde. Dass ein Mädchen

Rita El Miroun auf dem Fußballplatz in Goldrain.

zur Spielführerin einer reinen Bubenmannschaft wird, dürfte landesweit einmalig sein. Nicht entgangen ist das Ausnahmetalent dem ehemaligen Profifußballer Yuri Pellegrini, der u.a. im Jugendsektor des FC Südtirol tätig war. Als sich Yuri zu Jahresbeginn bei der Familie El Miroun meldete und mitteilte, dass die Frauenfußballabteilung von Juventus Turin

Rita mit ihrem Vater Abdenbi

Interesse daran hat, Rita näher kennenzulernen, waren die Überraschung und Freude im Haus El Miroun natürlich groß. Ende Mai fuhr Rita mit ihrem Vater für drei Tage nach Turin. Die Verantwortlichen von „Juventus Women“ begutachteten die Ballkünste der jungen Goldrainerin. Seither steht Rita unter „Beobachtung“. Ob sie im Jugendbereich der Frauen-

fußballabteilung von Juventus eine Karriere beginnen wird, steht noch nicht fest. Sie wurde erst am 30. August 13 und ein Eintritt ist erst ab 14 möglich. Rita besucht die 3. Mittelschulklasse in Latsch. Neben Deutsch, Italienisch und Englisch spricht sie auch Arabisch. An ihren Traum, eine Profifußballerin bei der Juve zu werden, glaubt sie felsenfest. SEPP DER VINSCHGER 19/22

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IM GEDENKEN VINSCHGER THEATER Manchmal bist du in unseren Träumen, oft in unseren Gedanken, immer in unserem Herzen.

Franz Spechtenhauser * 11.01.1941 † 01.11.2016

6. Jahrestag In Liebe und Dankbarkeit gedenken wir deiner beim Gottesdienst am Montag, 31. Oktober 2022, um 18.00 Uhr in der Pfarrkirche von Rabland. Wir danken allen, die daran teilnehmen und an dich denken.

SAMSTAG, 05. NOVEMBER, 19.00 UHR TRATSCH IM STIAGNHAUS (PREMIERE) Die Heimatbühne Schnals wagt sich an diese Komödie in 3 Akten. Unter Regie von Peter Rainer wird das Stück im Haus der Gemeinschaft in unser Frau in Schnals aufgeführt. Weitere Aufführungen: 06.11. (16 Uhr, Familientag), 12.11. (19 Uhr), 13.11. (16.00 Uhr), 19.11. (19 Uhr) und 20.11. (16 Uhr) Kartenreservierung: Tel. 377 34 03 440 (16 - 20 Uhr) SAMSTAG, 11. NOVEMBER, 20.00 UHR EIN KÄFIG VOLLER NARREN (PREMIERE) Im Kulturhaus Karl Schönherr in Schlanders bringt der Theaterverein Schlanders, unter der Regie von Daniel Clemente, das aberwitzige und auch berührende Theaterstück von Jean Poiret auf die Bühne. Weitere Aufführungen : 13.11. (17 Uhr), 15.11. (20 Uhr), 18.11. (20 Uhr), 19.11. (20 Uhr) und 20.11. (17 Uhr) Kartenreservierung: Tel. 329 49 95 751 (ab 17 Uhr / jederzeit WhatsApp)

Deine Familie Die Spuren deines Lebens und die Zeit mit Dir wird stets in uns lebendig sein.

2. Jahrestag

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IMPRESSUM Geschäftsleitung: Elke Ziernhöld, Daniel Trafoier, Anna Paulmichl Serkretariat/Anzeigen/Werbung: Karoline Lösch: Tel. 0473 621 715 ; info@dervinschger.it Irene Niederl: Tel. 347 89 58 469 ; in@bezirksmedien.it Grafik: Manuel Platzgummer, Jasmin Kiem: grafik@dervinschger.it Verantwortlich im Sinne des Presserechtes: Josef Laner (sepp): redaktion@dervinschger.it Stellvertreter: Michael Andres (AM) Redaktion: Ingeborg Rechenmacher (inge), Daniela di Pilla (DANY), Andrea Kuntner (AN), Günther Schöpf (S), Oskar Telfser (OSSI), Katharina Hohenstein (KAT), Hermann Schönthaler (HS), Christian Zelger (Z), Manuel Gruber (MG), Wolfgang Thöni (WOTH), Dominik Pazeller (DOM), Redaktion (RED). Fotos: Redaktionsmitarbeiter (wenn nicht anders angegeben) Druck: Athesia Druck, Bozen, Weinbergweg 7 Preise: Einzelnummer Euro 0,20 | Jahresabonnement im Vinschgau: Euro 30,00 | außerhalb des geographischen Bezirkes Vinschgau: Euro 40,00 | restl. Italien und Auslandsabonnement: Euro 120,00 (inkl. Porto) | Schweiz: Sfr. 140,Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Zeitung wieder. Im Sinne des Art. 1 des Ges. Nr. 903 vom 9.2.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sich sämtliche in dieser Zeitung veröffentlichten Stellenangebote ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechtes beziehen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Leserbriefe unter Umständen zurückzuweisen. Für die Inhalte der Werbeinserate und die damit zusammenhängenden Werbebotschaften übernimmt „Der Vinschger“ keine Verantwortung. Druckreif übermittelte Unterlagen (Papierkontakte, Filme und Disketten) können seitens der Anzeigenabteilung nicht korrigiert werden. Für die Richtigkeit, sei es in grammatikalischer, stilistischer, inhaltlicher und grafischer Form, haftet ausschließlich der Auftraggeber bzw. die beauftragte Agentur. Eigentümer und Herausgeber: Bezirksmedien GmbH - Ermächtigung des Landesgerichtes Nr. 19/1993; Eintragung in ROC 3226/1994

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