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Radfahren auf Mallorca
Das gemeine, oft in Kolonien auftretende Radlertier auf Mallorca
Es hat zwei Beine und zwei Räder samt Gestell, ist seltsam angezogen, isst jede Menge Kuchen und man findet diese Sorte überall auf der Insel. Das gefällt nicht jedem, speziell nicht jedem Autofahrer, wenn der Radler seine Kräfte überschätzt hat und nur mühsam den schmalen kurvigen Weg bergan kommt – mit einem ellenlangen Autostau dahinter...
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Führendes Radlerziel Mallorca ist ohne Zweifel seit Jahren eins von Euro pas führenden Reisezielen für Radsportler – Anfänger wie Profis. Tendenz steigend. Gleichzeitig ist Mallorca auch ein beliebtes Ziel für internationale Profi-Rad sport-Teams, die hier ihr Wintertraining absolvieren. Und von den Amateuren eifrig beäugt werden. Will man schließlich doch die gleichen Strecken wie die Radstars absolvieren. Das wohl größte Radsportevent der Insel ist Mallorca 312 am 25. April, bei dem man auf einer Strecke von 312 Kilometern nahezu die Insel umrundet. Die Rennan meldungen sind bereits ausverkauft. Mehr dazu in der April-Ausgabe.
Sie beleben die Nebensaison Doch dies ist kein Grund bis dahin die eigene Rad
sportsaisonbeginn zu verschieben. Deshalb gehts am Meer entlang, an den letzten blühenden Mandelbäumen und Schafherden vorbei, Kilometer über Kilometer, um dann in einem zentral gelegenen Dorflokal seinen Hunger auf Süßes zu stillen. Die beliebten Dörfer haben sich auf ihre radelnde Kundschaft, die weit vor den anderen Touristen die Insel bevölkert, perfekt eingestellt – mit üppigem Kuchenangebot, Bocadillos und Radabstellgittern. Ein gutes Geschäft. An sonnigen Tagen sind alle Kneipen, Cafés und Restaurants am Rathausplatz von Llucmajor mit bunten Radelgruppen besetzt, ihre Räder hübsch aufgereiht an den Eisenge stellen.
Wirtschaftsfaktor Radlertier Allein das Mallorca 312-Rennen im April bringt schätzungsweise 10.000 Radfahrer mit ihren Familien auf die Insel. Kein Wunder, dass neben den Kuchen backenden Dorfwirten auch die Hoteliers diese Kundschaft pampern mit speziellen Service-Einrichtungen, gesicherten Abstellräumen für die oft teuren Schätzchen und einigem mehr. In einem Hotel kam mir vor Jahren im neunten Stock ein Radfahrer radelnd auf dem Flur entgegen... Die Gründe für die Beliebtheit sind naheliegend: At
traktives Wetter auch in der Nebensaison und damit ein entscheidender Unterschied zu den nass-vermatschten Straßen in Deutschland, dazu die Abwechslung mit Meer, Bergen, Hügeln und wunderbarer Landschaft. Somit sind alle Schwierigkeitsgrade vorhanden. Und es kann auch sehr schön sein, einfach an den Promenaden der Insel entlangzufahren – ohne Stress und Anstrenung. Jüngst wurde wieder viel Geld bewilligt, konkret 246.000 Euro, für die Beschilderung von ins gesamt 16 Fahrradrouten über die Insel. Damit haben wir nun knapp 300 Kilometer Radwege. Denn auch die Regierung hat diesen Touristen-Schatz schon längst entdeckt: Das Radlertier macht nachhaltigen Urlaub, kommt in der Nebensaison und verzehrt einiges. Ideal!