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Warum?
Was denkt sich ein Jens Spahn, was denken sich die Verantwortlichen des Robert-Koch-Instituts? Einfach mal so mit den Worten Risikogebiet und Reisewarnung eine ganze Region, die sich gerade wieder ein wenig berappelt, diesen Dolchstoß zu versetzen. Dennoch ist Spahn nur kurze Zeit später ein wenig zurückgerudert und faselte etwas von “wenn man sich korrekt benehmen würde, könne man ja fl iegen – verboten sei es ja nicht”. Er appellierte an die Wachsamkeit der Menschen. Was denn nun? Hin oder Her? Sozusagen nur ein bisschen schwanger... ? Warum dann eine Reisewarnung, wenn wir auch wachsam bleiben könnten? Wir auf der Inchsam bleiben könnten? Wir auf der Insel SIND wachsam! Fakt ist aber auch: die Zahlen sind leider höher als es die Grenzwerte erlauben. Familienfesten, illegalen Partys und Festland-Erntehelfern sei Festland-Erntehelfern sei Dank. Daher musste die Dank. Daher musste die Reisewarnung erfolgen. Reisewarnung erfolgen. Aber das Leben besteht Aber das Leben besteht nicht nur aus Zahlen, man nicht nur aus Zahlen, man sollte auch individuell ins Land sollte auch individuell ins Land und die Regionen schauen. und die Regionen schauen. Auf der Insel jedenfalls werAuf der Insel jedenfalls werden die Fälle perfekt nachverden die Fälle perfekt nachverfolgt, Kontaktpersonen erfolgt, Kontaktpersonen ermittelt und so ist alles unter mittelt und so ist alles unter Kontrolle. Jens Spahn “erklärte” vor einiger Zeit angesichts höherer Zahlen in Deutschland dies mit mehr Tests. Also mehr Tests gleich mehr entdeckmehr Tests gleich mehr entdeckte positive Fälle. Kein Grund zur Sorge. te positive Fälle. Kein Grund zur Sorge. Die Konsequenz in Deutschland: keine. Bei uns auf der Insel werden ebenfalls ungleich viel mehr Tests durchgeführt, auch an asymptomatischen Personen. Und dabei wurden folgerichtig – laut Spahn – auch mehr Corona-Fälle aufgedeckt, größtenteils harmlos verlaufende asymptomatische Fälle. Die Krankenhaus-Kapazitäten sind kaum ausgeschöpft. Nur mit dem Unterschied, dass wir unter der Konsequenz
RISIKOGEBIET
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“Reisewarnung” und der Betitelung als Risikogebiet, gefolgt von Stornierungen und Wegbleiben der Touristen, nun leiden müssen. Wenn man sich Massenveranstaltungen in Deutschland, volle deutsche Strände, Seen und Flussufer so anschaut oder die “Lockerheit”, mit der man dort mit Abstandsregeln umgeht im Vergleich zu streng eingehaltenen Regeln hier, speziell auch in der Hotellerie, versteht man die Reisewarnung umso weniger. Keiner fühlt sich hier in einem Risikogebiet! Der Chef Der Chef einer Reiseagentur schrieb in einem o¸ enen Brief an den Gesundheitsminister u.a. folgendes: “Wir als Reiseagentur und die Reiseveranstalter sind jetzt quasi gezwungen unseren Kunden zu sagen, sorry es liegt eine Reisewarnung vor, du bist nicht sicher auf Mallorca, deswegen stornieren wir, wobei wir überzeugt sind, dass es
auf Mallorca sicher ist! Und Sie sitzen bei der BILD und geben Leuten Tipps, wie Sie sich zu verhalten haben, wenn Sie nach Mallorca fl iegen, was im krassen Gegenteil zu Ihrer Reisewarnung steht. … Ich habe nicht so viel Ahnung von Politik wie Sie, Ihren Job möchte ich nicht haben (obwohl das gut zu laufen scheint, Glückwunsch zur neuen Bleibe) aber ich habe aber ich habe etwas Ahnung etwas Ahnung von Tourismus von Tourismus und den Zielgeund den Zielgebieten, und das bieten, und das
was Sie gerade was Sie gerade machen, ist Mord am machen, ist Mord am Tourismus und Sie Tourismus und Sie stehen nicht in letzter stehen nicht in letzter Konsequenz dazu.” Konsequenz dazu.”
Betro¸ en sind von diesem Entschluss, der ho¸ entlich wieder rückgängig gemacht wird, sobald die Zahlen es “erlauben” (Artikel,Stand 22.08.), viele, so auch die Gastronomie und Hotellerie. Die entsprechenden Verbände verö- ¸ entlichten sogar eine Todesanzeige mit dem Todesdatum 14. August. Aber dennoch: Kommt auf die schöne Insel, sie ist sicherer als Deutschland,
denn kaum ein Tourist nimmt an diesen Familienfeiern oder illegalen Partys teil und arbeitet auch nicht als Erntehelfer. Kein Tourist ist bislang infi ziert worden. An den Stränden gibt es viel Platz, die Restaurants und Hotels warten auf Gäste, die sie verwöhnen können und in den Geschäften harren tolle Dinge auf Käufer.
Es gibt auch Positives Trotz Virus, trotz Krise, trotz Problemen, trotz wenig bis gar keiner Hilfe vom Staat oder der Inselregierung, gibt es immer wieder Menschen, die voller Engagement neue Lokale oder Geschäfte erö¸ nen oder Geschäfte erö¸ nen oder ein Business starten oder ein Business starten (siehe auch All in One, (siehe auch All in One, Seite 43). Wie beispielsweise mein Lieblingsbäcker, der schon oft prämierte Tomeu Arbona, der mit seiner Familie den erfolgreichen Fornet de la Soca an der Plaça Weyler führt. Nun hat er gerade in einem der emblematischsten Häuser Palmas, Can Corbella nahe des Rathausplatzes, ein zweites Geschäft erö¸ net, wo die fantastischen süßen und herzhaften Kreationen verkauft werden. Super! Ebenfalls viel Freude macht die exzeptionelle, gleichzeitig Schatten spendende Schirm-Installation des valencianischen Künstlers Victor Balaguer in Sóller an der Plaça de la Constitución und in Port de Sóller an der Promenade des Repic-Strandes. Über den Passanten im Ort hängen 226 Schirme in den Farben Gelb (symbolisch für Zitronen), Orange (symbolisch für Orangen) und Grün (symbolisch für die Blätter an Orangenund Zitronenbäumen). Am Strand wurden blaue und weiße Schirme verwendet. Auch wenn es anderswo derlei auch schon gab: Es ist wunderschön, fröhlich und das wohl meistfotografi erte Motiv des Sommers. Fantastisch!
Martina Zender
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Institution mit Wert
José Fernández Garcia ist Präsident der Balearen-Delegation und erster nationaler Vizepräsident der Hermandad Nacional Monárquica de España, einer Vereinigung bekennender Monarchisten, die Spanien weit mit ihren rund 3.000 Mitgliedern das Ansehen und die verfassungsgemäße Rolle des Königshauses als parlamentarische Monarchie unterstützt.
EL AVISO: Die „Nationale Monarchistische Bruderschaft“ wurde 1975 ursprünglich gegründet, um König Juan Carlos auf dem Weg vom Exil auf den Thron zu unterstützen. Welche Rolle hat die Vereinigung heute? JF: Tatsächlich wurde die Bruderschaft schon 1961, 14 Jahre vor dem Tod von General Franco, gegründet und unter dem Namen Hermandad Nacional Monárquica del Maestrazgo konstituiert. Dies mit dem Ziel, die Rückkehr der Monarchie nach Spanien vorzubereiten. Es waren Jahre harter Arbeit und viele Tre en, obwohl es Faktoren gab, die zur Wiederherstellung beitrugen. So etwa die Tatsache, dass Franco ein Patriot war, der Spanien liebte und zu allen Zeiten die Geschichte vor seine Interessen stellte. Er hätte eine andere Entscheidung tre en können, doch stellte er dem Parlament das Nachfolgegesetz für das Staatsoberhaupt vor und ernannte Don Juan Carlos zum Nachfolger und Thronfolger des Königreichs Spanien. Don Juan Carlos, der sich der Probleme bewusst war, auf die er bei der Annahme einer solchen Ernennung stoßen würde, war gezwungen, die Loyalität gegenüber dem „Regime“ zu übernehmen. Dabei war seine Absicht klar, das Land in eine moderne Demokratie zu verwandeln. So ernannte er denn auch Adolfo Suárez zum Regierungspräsidenten, um die Grundlagen unseres heutigen Spaniens zu legen, dessen Verfassung von 1978 von 96 Prozent der Bürger angenommen wurde.
EA: Als ehemaliger König hat er jetzt das Land verlassen, aufgrund der aktuell diskutierten Skandale um Schmiergeld-Zahlungen. Wird die Monarchie in Spanien nach dieser weitreichenden Erschütterung überleben? JF: Don Juan Carlos hatte angekündigt, dass er seinen Wohnsitz aufgrund einer Entscheidung, die er wohl sehr sorgfältig geprüft hat, ins Ausland verlegen wird. Dabei ist auch die Rolle der Medien kritisch zu sehen. Ich glaube nach wie vor, dass der König keine Bestechungsgelder erhalten hat. Er ist ein Mensch, der sein Leben Spanien gewidmet hat. Er ist der König, der beschlossen hat, Spanien unter einem diktatorischen Regime in eine freie und wohlhabende Demokratie zu verwandeln. Er hat einen Regimewechsel ohne Kriege oder Konfl ikte erreicht, mit Ausnahme derjenigen, die von den Feinden Spaniens, der ETA und heute den Separatisten- und Putschparteien Kataloniens provoziert wurden. Aktuell sollte sich der Vizepräsident der spanischen Regierung Pablo Iglesias im Klaren sein, dass er mit seinen Bestrebungen gegen das Königshaus einen wesentlichen Pfeiler unserer Gesellschaft in Frage stellt. Die Monarchie genießt große Anerkennung unter der Bevölkerung und es zeigt sich eine große Zuneigung gegenüber dem König D. Felipe VI.
EA: Der amtierende König Felipe hat sich in der A äre um seinen Vater korrekt verhalten. Die Skandale wiegen zugleich schwer. Wie geht eine königstreue Vereinigung wie die Hermandad mit der Situation um?
König D. Felipe VI mit José Fernández Garcia und Mitgliedern
JF: In jeder Familie gibt es schmutzige Wäsche, die zu Hause gewaschen werden muss. König Felipe VI. stand vor Entscheidungen, die für einen Sohn schwer zu treffen sind. Im Februar verzichtete er auf das Erbe seines Vaters König Juan Carlos, er setzte auch die wirtschaftliche Zuwendung des Königshauses und andere Maßnahmen für Don Juan Carlos aus. Über diese familiären Entscheidungen hinweg müssen wir die Institution und den Wert, den sie für die Bürger darstellt, zu schätzen wissen, und ich glaube, dass die Geschichte Juan Carlos als den König sehen wird, der die Demokratie nach Spanien brachte und ein Land, das aus einem Bürgerkrieg und einer nachfolgenden Diktatur hervorging, in eine wohlhabende und moderne Gesellschaft verwandelte.
EA: Die Hermandad ist bei o ziellen Anlässen sehr präsent. Wie gestalten Sie die praktische Arbeit? JF: Die Nationale Monarchistische Bruderschaft Spaniens organisiert das ganze Jahr über eine Reihe von Veranstaltungen, von denen einige nationaler und andere eher lokaler oder regionaler Natur sind. Auf nationaler Ebene fi ndet im März die Generalversammlung der Mitgliedsorganisationen statt, auf der Themen von Interesse für die Bruderschaft diskutiert werden, und der Tag endet mit einem Gala-Dinner bei der Preisverleihung des "Rey Felipe VI"-Literatur-Poesie-Wettbewerbs. Wir feiern die Proklamation des Königs am 19. Juni, die Geburtstage der Königsfamilie und wir nehmen an militärischen Veranstaltungen teil. Außerdem organisieren wir Vorträge für die monarchischen Mitglieder und andere Veranstaltungen, wie die Begleitung von Besuchen des Königs auf Mallorca.
EA: Ihre Vereinigung steht auch Nicht-Spaniern o en. Was sind die Voraussetzungen, um Mitglied zu werden und wie können sich deutschsprachige Interessenten informieren? JF: Staatsbürger Deutschlands, das einen großen monarchischen Hintergrund in der Geschichte hat, können unserer Monarchistischen Bruderschaft Spaniens beitreten, wenn sie eine Reihe von Voraussetzungen erfüllen, wie z.B. die Annahme unserer Statuten, unseres Verhaltenskodex und des Werte-Dekalogs. Ziel ist es, die Parlamentarische Monarchie zu verteidigen und Gleichgesinnte zu tre en, als Menschen der freien und demokratischen Welt. V.E.R.D.E. (Viva El Rey De España).
Links zum Verhaltenskodex, Werte-Dekalog, sowie Anträge für die Bewerbung für europäische Einwohner und deutsche Staatsbürger mit Wohnsitz in Spanien, fi nden Sie im aktuellen Artikel unter: www.el-aviso.es.
Kontaktmail: presidentebaleares@monarquicosdeespana.es
Interview
All lives matter
Die Unternehmerin Cornelia von Wülfing hat seit 2000 einen ungewöhnlichen Nebenjob: Sie ist Königin der Sasa Regionen in der Volta Region in Ghana und repräsentiert als Paramount-Queen Mamaga Ngoyinyonufiaga Akosua I. (die an einem Sonntag geborene Königin des Fortschritts), ein Volk von ca. 200.000
Menschen. Ihre Tätigkeit im Pharmabereich und den Handel mit Heilpflanzen verbindet sie mehrmals im
Jahr mit Sozialprojekten in Ghana. Ihre Familie lebt auf Mallorca und sie ist häufig zu Gast im Inselsüden.
EL AVISO: Die Monarchie in Ghana ist wahrscheinlich älter als die englische. Wie wird man Königin in einem Land mit einer derartigen Historie? Cornelia von Wülfing: Es gibt keine Monarchie im herkömmlichen Sinne in Ghana. Neben der demokratisch ge wählten Regierung gibt es ein traditionelles Herrschersystem, das aus vielen verschiedenen königlichen Clans besteht. Es gibt also keinen König oder eine Königin von Ghana, sondern lediglich von Gebieten. Ähnlich der europäischen Struktur des Adels mit Fürsten, Herzögen etc. Als ich 1998 erstmals nach Ghana kam war das eine Geschäftsreise, um
Tochter Sara, Mama Abrey, Queenmother of Alavanyo Dogbedze
Heilpflanzen nach Europa zu importieren. Damals habe ich nach relativ kurzer Zeit Teile meines Profits im Land gespendet, um die Lebensbedingungen, besonders von Kindern, in Bezug auf Bildung und Gesundheit zu verbessern. Dann habe ich irgendwann mit dem Bau einer Schule begonnen. Durch mein soziales Engagement wurde ich für das Amt vorgeschlagen. dest bei den führenden Ashanti und den Akan. Ist das Matriarchat in Ghana noch präsent? CvW: Bei den Ashantis und den Akan ja, aber ich gehöre zum Stamm der EWE, dort werden die Könige und Königinnen durch sogenannte ‚Kingmaker‘ vorge schlagen und durch Wahl bestätigt. Sie müssen eigentlich aus einem royalen Haus sein. Ich wurde damals von ghanaischen Eltern in ein royales Haus traditionell adoptiert.
EA: Sie sehen sich als eine Art „Sozialarbeiterin“ und sagen „Hilfe zur Selbsthilfe“ sei das Entscheidende. Welche Projekte sind das und wie funktioniert es mit der Selbsthilfe? CvW: Das ist etwas verallgemeinert, der Fokus liegt auf Projekten, die es den Men schen später ermöglichen, sie eigenständig weiterzuführen, dass heißt ohne weitere oder ergänzende finanzielle Hilfen. Sie müssen sich selbst tragen. Alle Schulen und Kindergärten, die ich gebaut habe, befinden sich unter der Aufsicht des Erziehungsministeriums, Lehrer werden gestellt und für not wendige Wartungsarbeiten etc. wird gesorgt. Ebenso die Klinik, die ich gebaut habe. Aber wir machen auch Schulungsprogramme, sorgen für eine gute Schulbildung und anschließende weitere Förderprogramme für talentierte Jugendliche um einen Arbeitsplatz zu finden. Ziel ist eine gesicherte Zukunft im eigenen Land zu bieten, nur so kann man die Abwanderung verhindern – Schaung von Perspektiven.
EA: Sie sprachen selbst einmal von Rückschlägen und auch davon, dass es für Europäer nicht einfach ist in Afrika Geschäfte zu machen. Was meinen Sie damit konkret? CvW: Ich sagte nicht immer einfach, das ist ein Unterschied. Eigentlich ist es relativ einfach, wenn man sich mit der Mentalität und den Gegebenheiten aus kennt. Ich habe vorher Projekte in anderen afrikanischen Ländern gemacht, zum Beispiel unter der Diktatur Mugabes. Das sind sehr viel größere Herausforderungen gewesen. Man lernt ja auch dazu. In Afrika sollte man jemanden haben, der sich gut auskennt und sich nicht auf Internetbekanntschaften ver lassen. Außerdem ist ein sehr gutes Kontrollsystem wichtig, ohne das funktioniert es nicht.
EA: Ein Großteil der afrikanischen Länder ist seit den 60-er Jahren unabhängig. Was ist zu tun, um den Nach-Kolonialismus zu überwinden? Ist nach wie vor die Ausbeutung ein Thema, begünstigt von der Korruption? CvW: Da gibt es, je nach Ländern, große Unterschiede. Ghana war das erste afri kanische Land, das unabhängig wurde. Die Menschen haben ein gut ausgeprägtes Selbstbewusstsein und verfügen über einen gesunden Stolz. Es gibt, bis auf wenige Ausnahmen, kaum Ras
sismus. Das erleichtert die Arbeit dort. Wie überall in Afrika stellen die Chinesen ein Problem dar, da sie mehr oder weniger rücksichtslos die Ausbeutung des Kontinents fortgesetzt haben. Das war mit den zum Teil sehr korrupten Regierungen problemlos möglich. Inzwischen sind aber sehr viele Länder aufgewacht und haben dem einen Riegel vorgeschoben. Ghana war oder ist auch nicht so sehr betro en.
EA: Afrikaner sagen mir oft, Probleme müssen unsere ehemaligen Kolonialherren richten, dabei wird eine Ambivalenz zwischen Verachtung und Bewunderung deutlich. Wann nimmt Afrika seine Zukunft selbst in die Hand? CvW: Wenn die Bildungsmöglichkeiten besser werden entwickelt sich auch ein anderes Verständnis. Die gebildeten Afrikaner, die ich kenne, würden so etwas nie sagen. Natürlich ist es nur legitim geraubte Kunstschätze zurück zu geben und eventuelle Ausgleichszahlungen vorzunehmen. Generell hat der Kontinent noch so viele Ressourcen, dass mit modernen, nicht korrupten Regierungen sehr viel umgesetzt werden könnte. Dazu braucht man das Ausland nicht. Das hat auch der ghanaische Präsident bei seiner Antrittsrede in Accra und bei dem Macron-Besuch in Paris gesagt.
EA: … und wann wird der Elektromüll verhindert und die für eigene Unternehmen ruinösen Hühnerimporte? CvW: Bezüglich des Elektromülls, wenn es uns verboten wird, ihn für viel Geld dort abzuladen und es den Menschen dort verboten wird damit zu arbeiten. Wenn man aber dort hingeht und sie befragt, sind sie froh über ihre Arbeit. Das Gesundheitsministerium müsste das verbieten. Bezüglich der Hühnerimporte gibt es momentan sehr viele Bestrebungen auf aussichtsreiche eigene Projekte. Da Hühnerfl eisch in Ghana das beliebteste Fleisch ist, kann der Bedarf momentan nicht annähernd gedeckt werden. Die eigenen, zum großen Teil kleinen Unternehmen können nicht lukrativ arbeiten, weil die Importe so billig sind. Das ghanaische Huhn ist größtenteils teuerer als das importierte.
EA: Das Bild Afrikas wird noch immer von den Entdeckern und Kolonialisten bestimmt. Rechtfertigungen für Sklavenhandel und Ausbeutung, Mangel und Hungersnöte prägen Meinungen in Europa und Amerika. Was ist für ein neues Bild zu tun? CvW: Zunächst einmal ist zu sagen, dass es eine andere Seite des Sklavenhandels gibt. Nämlich die, dass afrikanische Herrscher auch ihre eigenen Leute verkauft haben. Für eine einzige große venezianische Chevron Perle bekam man zum Beispiel vierzehn Sklaven. Ihr Wert wurde von ihren Stammesfürsten in den sogenannten Trade Beads aus Böhmen und Italien bemessen. Das rechtfertigt natürlich nicht den Akt an sich, aber es war auch ein Geschäft, wenn auch ein sehr trauriges. Und der Europäer trägt nicht allein schuld daran. Natürlich gab es auch verschleppte und gefangene
Mamaga Ametor Hoebuadzu II, Paramountqueen von Alavanyo, Togbega Tzedze Atakora VII, Paramountchief von Alavanyo, Mamaga Ngoyinjonufi aga Akosua I, (Cornelia von Wülfi ng) Paramountqueen Sasa Areas Ghana
Sklaven. Meiner Meinung nach gibt es keinerlei Rechtfertigungen für die eine oder die andere Seite. Ein neues Bild lässt sich wohl nur prägen, wenn die Korruption eingedämmt werden könnte. Dann wäre der Kontinent insgesamt sehr viel unabhängiger. Das Ausplündern durch eigene Machthaber muss aufhören.
EA: Geburtenkontrolle ist immer wieder ein Thema in Zusammenhang mit Hungersnöten und auch der wirtschaftlichen Entwicklung. Wie ist Ihre M e i n u n g dazu? CvW: Generell stimme ich da zu, nur liegt es in der afrikanischen M e n t a l i t ä t der ärmeren Bevölkerung sich durch viele Kinder eine Altersabsicherung
Altbischof Francis Anani Kofi Lodonu
zu scha en. Je mehr Kinder später arbeiten, desto besser können sie ihre Familien unterstützen.
EA: Es werden schätzungsweise 50 Milliarden Dollar jährlich von ausländischen Konzernen aus Afrika an Ressourcen abgezogen, die etwa gleiche Summe fl ießt an Hilfsgeldern nach Afrika. Was halten Sie von Entwicklungshilfe? CvW: Das ist ein sehr komplexes Thema. Die abgezogenen Ressourcen werden
natürlich bezahlt, nur landet das Geld durch verschachtelte Firmenkonstruktionen und Korruption nicht dort, wo es das Land und seinen Menschen von Nutzen sein könnte, sondern weitgehend auf den Konten skrupelloser Machthaber und windiger Geschäftemacher aus aller Welt. China ist das perfekte Beispiel für doppelte Bereicherung, es kauft die Ressourcen auf, liefert aber gleichzeitig den Löwenanteil von billiger und minderwertiger Exportware auf den Kontinent, ein für China perfekter Deal, der gleichzeitig die Länder immer mehr verarmen lässt. Ich bin gegen Entwicklungshilfe im herkömmlichen Sinne, weil sehr oft das Kontrollsystem nicht funktioniert, große Stiftungen Personal mit völlig überhöhten Gehältern beschäftigt, das Geld sinnlos ausgegeben wird. Ich könnte ein Buch darüber schreiben, was ich in 35 Jahren Projektarbeit in Fernost und Afrika, aber auch hier in Deutschland, erlebt habe. Viele Organisationen fi nden Mittel und Wege eingenommene Spenden zur persönlichen Bereicherung zu verwenden. In den Ländern kommt oft zu wenig an, wird mit wenig Aufwand und ohne großen Arbeitsaufwand verteilt. Nachhaltigkeit wird außer Acht gelassen. Ich bin stolz, das anders zu machen, habe immer ehrenamtlich gearbeitet, alle von uns, mit einem administrativen Aufwand zwischen sechs und acht Prozent.
EA: Wir wissen heute, dass zwischen uns beiden vielleicht mehr genetische Unterschiede bestehen, als zwischen Ihnen oder mir und einem Afrikaner. Was kann man gegen Rassismus tun? CvW: Genau das klarzumachen. Es gibt keine Rassen, das wurde wissenschaftlich bewiesen. Ich lehne jedoch auch jede Form von radikalem Einsatz gegen Rassismus ab. Der Satz: Black lives matter ist in Ordnung, die Organisation selbst ist es nicht. Sie birgt viele radikale und antisemitische Ansätze, die sehr fragwürdig sind. Im Übrigen fi nde ich All lives matter auch besser getro en. Meine Eltern haben mir beigebracht, dass es keine Unterschiede gibt zwischen Menschen mit anderer Hautfarbe und uns, es ist eine Frage der Erziehung und wie man seinen Kindern den entsprechenden Respekt für andere mitgibt.
Infos: www.paramountqueen.com www.charitymedalghana.com www.alavanyo.com
Das Gespräch führte Frank Heinrich
Mit dem ihm wesentlichen Thema „Raons Humanes“ – menschliche Beweggründe, befasst sich der wohl erfolgreichste Künstler der Balearen, Joan Bennàssar. Zu sehen sind seine Ausstellungen als Trilogie an verschiedenen Orten.
Am Kalvarienberg in Pollença
Mit dem Titel „Els glaons de les fatigues i grandeses del cor“ – die Schritte der Müdigkeit und Größe des Herzens, will Joan auf „Werte aufmerksam machen, wie Würde, Ehrlichkeit und die menschliche Anstrengung um Erfolg im Leben zu erzielen“, wie er sagt. Es sind Tugenden, die er in der heutigen Zeit in Gefahr sieht. Auf 365 Stufen der sehenswerten Treppe, umsäumt von
Zypressen, beleben seine über zwei Meter hohen Skulpturen den Aufgang zu der kleinen Kapelle Eglésia del Calvari. Angelehnt an die Verehrung in der griechischen und römischen Mythologie durch „die Humanisierung der Götter mit menschlicher Erscheinung“ platzierte Joan 44 Männer- und Frauenfi guren, die die Zeit anhalten. Mit ihren sanften Blicken laden sie zur Langsamkeit ein, einer Atempause, einem Innehalten. Aus Zement gemacht, in den Farbpigmenten von Erdtönen bemalt, das Innenleben aus Eisen und Draht gefl ochten, zeigen seine Skulpturen in Anmut den menschlichen Körper, der für Bennàssar „das größte in der Schöpfung der Natur ist“. Joan Bennàssar Seine Argonauten wie er sie liebevoll nennt, sollen dem Menschen in diesen schwierigen Zeiten Mut machen. Raons Humanes „Sie huldigen den Menschen, sprechen ihm Lob aus und sollen ihn an seine eigene Größe erinnern, auch wenn es nur schleppend aufwärts geht.“ Der Ort, die Treppe, die Kapelle, es sind die historischen Hinweise und Symbole, Anmut, Größe, die den Geburtsort des Künstlers freigeben und ihn in ein Freilicht Museum verwandeln.
Geist und Mut In der Kirche des Klosters
von Santo Domingo in Pollença
„El Foro dels Negocis Públicas i les lleis“ – das Forum für ö entliche Wirtschaft und Recht, ist der Untertitel zu einer weiteren Ausstellung. Dabei geht es um die Art und Weise des Zusammenlebens in einer Gesellschaft. So plädiert er mit seinen Skulpturen und Gemälden an "Mäßigkeit und gesunden kollektiven Stolz, die Empfänglichkeit, um über alles zu verfügen, was zur Erreichung des Gemeinwohls erforderlich ist.“ Weitere aus seinem Figurenvolk versammeln sich hier, zusammen mit seinen großen Gemälden, die in Erdtönen menschliche Figuren, die Gesichter, die Musen, die Nymphen, die Götter darstellen und in Blau den Bezug zum Mittelmeerraum herstellen.
Im Turm von Canyamel
Mit dem Titel „La torre del jardín de las musas“ – der Turm des Gartens der Musen, ist dies der spielerischste Ort seiner Ausstellungen. Er zeigt „die Gefühle, die Freude am Leben, jede Sekunde des Lebens mit der Überzeugung zu genießen, dass es nichts anderes gibt“. Als hätten sie nie woanders gestanden, begrüßen seine göttlichen Musen den Besucher und weisen den Weg in den Turm. In seinen Bildern, einer exotischen Mischung der Antike und der Moderne, werden Frauen genauso wie Männer dargestellt, die sich ihrer eigenen Muse hingeben. Sie musizieren, sie kommunizieren, sie tre en sich, sie verehren sich. Die Mauern des Turms aus Stein, Mörtel und Lehm bilden eine harmonische Einheit zu seiner Kunst, die in Pigmentfarben, Kohle und Kreide freskenhaft durchdringt und den Zauber dieser Ausstellung noch betonen.
Begegnung mit Joan
Als wir sein Haus betraten, wurde uns sofort klar, dass hier ein großer Reisender lebt. Das ganze Haus ist eine einzige Ausstellungsfl äche einer Kunstsammlung aus fernen Ländern. Ob aus Japan, Afrika, Mexiko, Indien, USA, wir sehen Masken, antikes Spielzeug, Gemälde, Sto e, Möbelstücke, Hölzer, Skulpturen, so vieles, das erkennen lässt, wo seine Einfl üsse in der Kunst herkommen. Zu der Besichtigung seines großräumigen Ateliers gehen wir durch den verbindenden „Skulpturenwald“. Eine Skulptur fällt besonders auf: Eine Frauenfi gur liegt seitlich, wie im Schlaf, auf der Erde und ein Baumstamm schaut aus ihr heraus. Zu der Frage, ob der Baumstamm die Skulptur geboren hat, lacht Joan und erzählt, dass es die Erste in der Art der „Großen“ war, die er gemacht hat. Der Baumstamm war das Fundament
der Skulptur. Mit der Zeit machte die Feuchtigkeit den Baumstamm morbide und die Figur „legte sich auf den Boden, wo ich sie bis heute liegen gelassen habe“. Im Atelier angekommen sind wir überwältigt von seinen unglaublich vielen Werken. Am deutlichsten erkennen wir die Kunstrichtung des Primitivismus, die ihn fasziniert. Die vereinfachten ästhetischen Formen der Figuren in den Gemälden und das tiefe, komplexe, Figuren in den Gemälden und das tiefe, komplexe, emotionale und spirituelle Wissen, das der Primitiemotionale und spirituelle Wissen, das der Primitivismus transportiert, hat sich Joan in seiner Kunst vismus transportiert, hat sich Joan in seiner Kunst zu eigen gemacht und in einer Kreuzung aus kubiszu eigen gemacht und in einer Kreuzung aus kubistischen und abstrakten Stilmitteln perfektioniert. Was tischen und abstrakten Stilmitteln perfektioniert. Was dabei herauskommt, verkauft er in der ganzen Welt. dabei herauskommt, verkauft er in der ganzen Welt.
Diszipliniert malt er jeden Tag. Grenzenlos ist seine Diszipliniert malt er jeden Tag. Grenzenlos ist seine Neugierde geistige Begrenzung aufzulösen und so Neugierde geistige Begrenzung aufzulösen und so experimentiert er, malt teils mehrere Bilder gleichexperimentiert er, malt teils mehrere Bilder gleich- zeitig. Manchmal dauert es Jahre, bis er den Abschluss eines Gemäldes fi ndet. Nach einer längeren Unterhaltung wird klar, was er sagen will, nämlich dass es sich lohnt fragend, suchend, empörend, o en, herzlich, kritisch, liebend, versöhnend und ehrlich seinen Weg zu gehen, das es wichtig ist innere Werte zu haben und zu pfl egen und seine Würde nie zu verlassen. „Kunst ist Leidenschaft“.
Info zu Raons Humanes: Kirche des Klosters Santa Domingo Pollença: täglich 10-13.30 Uhr/18-21Uhr Torre de Canyamel: 18.30-21.30 Uhr Infos und Atelierbesuch: www.bennassar.com Nermin Goenenc, Roman Hillmann, Fotos: Roman Hillmann, Joan Bennàssar
Casa Planas Das Haus der Visionen
Josep Planas i Montanyà (Barcelona, 1924 – Palma, 2016) war der erste Fotograf auf der Insel, der 1947 ein Fotofachgeschäft erö nete. Erfolgreich wuchs das Unternehmen auf mehr als 15 Betriebe an und die Casa Planas, die „Postkarten-Fabrik“ entstand und produzierte Millionen von Bildern für über 700 Berichte pro Jahr. Er war ein Visionär, der mit seinen Motiven von Strand, Bars, Hotels, Zitronen, Mandelbäumen, Wein, Oliven, Touristen, mallorquinischer Tradition der Insulaner bis hin zu Landschaftsaufnahmen und Folklore, alles für seine Postkarten fotografi erte. Damit prägte er das Image der Insel und verhalf ihr durch das Monopol der industriellen Postkartenproduktion weltweit zu Popularität. Seine Postkarten, von denen in einem Jahr mehr als 25.000 verkauft wurden, reisten rund um die Welt.
Google Street “historisch”
Er war der erste Fotograf, der einen Hubschrauber für Luftaufnahmen kaufte. „Google Street“ war er weit voraus, denn mit einem auf seinem Lastwagen installierten Stativ fotografi erte er schon vor 50 Jahren die Straßen Palmas. Inspirationen holte er sich in Deutschland auf Bildungsreisen. Was er z. B. bei AGFA über Farbfotografi e lernte, setzte Josep Planas in seinem Fotolabor um und war somit der erste auf der Insel, der diese Technik beherrschte.
Die Enkelin
Marina Planas ist diejenige, die das Erbe angenommen hat und vor etwa sechs Jahren die Türen zu der 20 Jahre verschlossenen und stillgelegten Casa Planas wieder ö nete. „Es war unglaublich, so als wäre gestern noch gearbeitet worden. Die Jacke hing noch über dem Stuhl, eine alte Zigarre lag auf dem Aschenbecher, so als wären sie alle nur in der Pause. Nur der Staub erzählte von der vergangenen Zeit“. Sie versucht alles so zu lassen wie es war und übernahm die immense Arbeit der Archivierung und Katalogisierung, die bis heute andauert.
Aktivitäten in der Casa Planas
Marina Planas, selbst Künstlerin, fand ihre Inspiration während ihres dreijährigen Aufenthalts in New York, Brooklyn-Bushwick. Viele leerstehende Hallen werden dort seit Jahren zu Kreativ-Orten und Künstlerateliers umgewandelt. Vor fünf Jahren erö nete sie in Palma das Kultur- und KreativZentrum Casa Planas – als Tre punkt für Bürger und Künstler, mit Veranstaltungen wie Lesungen, Kino, Konzerte im eigenen Konzertsaal, Workshops, Kunstausstellungen, Performance und Installationen, Festivals, sozialen Projekten, die Nutzung des Fotolabors, Videokunst und Ateliervermietung.
Mit dem Radiosender „Sputnik Radio 105,4 FM“ (von dort senden wir unsere wöchentliche Radiosendung "¡Expresate! Kreativradio") bietet Marina darüber hinaus eine Plattform an, die einen internationalen Austausch unter Künstlern fördert. Mit dem Entwurf der „Residencias“ gibt es die Möglichkeit des einmonatigen Kreativ-Austausches im Hause Planas mit abschließender Ausstellung. Das GoetheInstitut unterstützt die Casa Planas bei der Durchführung der „Art Investigation“ und einer Reihe von Kinofi lmen in Deutsch.
Josep Planas als Starfotograf
Mehr und mehr ließen sich auch Prominente von ihm ablichten. So ging er im Haus des Künstlers Joan Miró ein und aus. Dank eines Fotos von Planas wurde im letzten Jahr dessen Atelier in Palma in seinen Originalzustand versetzt. Er verö entlichte seine Fotos auf Titelseiten bei Arte Fotográfi co, dem spanischen Filmmagazin „Fotogramas“, „Fiesta Deportiva", der katalanischen Kulturzeitschrift „Serra d’Or“, der katalanischen Tageszeitung „La Vanguardia“ und er war Korrespondent des spanischen Fernsehens.
Das Erbe
Das Archiv der Casa Planas besteht aus mehr als 4.000.000 Postkarten, Fotos, Negativen, Fotolithografi en, Dias, Transparent-Folien und mehr als 2.000 Kameras verschiedener Marken und Modelle, die Josep Planas verwendete und gesammelt hatte. Durch dieses Archiv werden die Auswirkungen des Aufstiegs des Tourismus auf Mallorca, dem dazugehörigen Ausbau der Insel, der Prozess vom Stadttourismus sowie die Entwicklung von Wohngebieten sichtbar. Zweifellos ist in diesem Archiv das dokumentarische und künstlerische Erbe der Insel gelagert. Neben Marina Planas sind Mario Verdaguer und Alelí Mirelman die tragenden Köpfe des Hauses. Ohne ihre Unterstützung und hervorragende Arbeit als Co-Gründer bei der Suche nach Investoren, ihrem Engagement und vielem mehr, wäre die Casa Planas nicht umsetzbar gewesen. Auch Künstler, die hier ihr Atelier haben, halfen die Casa Planas mit aufzubauen. Weiterhin sucht man nach Unterstützung, um das Archiv zu schützen und das Kulturzentrum zu fördern. Erst Recht in dieser schwierigen Zeit, wo einige Aktivitäten (und Einnahmequellen) noch auf Eis liegen. ABER: Durch verschiedene Modelle einer jährlichen Patenschaft kann man sich nicht nur fi nanziell mit einbringen, sondern auch vergünstigte Angebote zu Kunst und Kultur im Hause nutzen und bei Aktivitäten mitmachen.
Infos und Kontakt unter: www.casaplanas.org Casa Planas, Avda. de Sant Ferran 21 in Palma
Nermin Goenenc, Roman Hillmann, Fotos: Casa Planas, Roman Hillmann