El Aviso Mallorca September 2020

Page 4

EL AVISO | 09/2020

AUSGESPROCHEN

4

Warum? Was denkt sich ein Jens Spahn, was denken sich die Verantwortlichen des Robert-Koch-Instituts? Einfach mal so mit den Worten Risikogebiet und Reisewarnung eine ganze Region, die sich gerade wieder ein wenig berappelt, diesen Dolchstoß zu versetzen. Dennoch ist Spahn nur kurze Zeit später ein wenig zurückgerudert und faselte etwas von “wenn man sich korrekt benehmen würde, könne man ja fliegen – verboten sei es ja nicht”. Er appellierte an die Wachsamkeit der Menschen. Was denn nun? Hin oder Her? Sozusagen nur ein bisschen schwanger... ? Warum dann eine Reisewarnung, wenn wir auch wachsam bleiben könnten? Wir auf der Insel SIND wachsam! Fakt ist aber auch: die Zahlen sind leider höher als es die Grenzwerte erlauben. Familienfesten, illegalen Partys und Festland-Erntehelfern sei Dank. Daher musste die Reisewarnung erfolgen. Aber das Leben besteht nicht nur aus Zahlen, man sollte auch individuell ins Land und die Regionen schauen. Auf der Insel jedenfalls werden die Fälle perfekt nachverfolgt, Kontaktpersonen ermittelt und so ist alles unter Kontrolle. Jens Spahn “erklärte” vor einiger Zeit angesichts höherer Zahlen in Deutschland dies mit mehr Tests. Also mehr Tests gleich mehr entdeckte positive Fälle. Kein Grund zur Sorge. Die Konsequenz in Deutschland: keine. Bei uns auf der Insel werden ebenfalls ungleich viel mehr Tests durchgeführt, auch an asymptomatischen Personen. Und dabei wurden folgerichtig – laut Spahn – auch mehr Corona-Fälle aufgedeckt, größtenteils harmlos verlaufende asymptomatische Fälle. Die Krankenhaus-Kapazitäten sind kaum ausgeschöpft. Nur mit dem Unterschied, dass wir unter der Konsequenz

RISIKOGEBIET

“Reisewarnung” und der Betitelung als Risikogebiet, gefolgt von Stornierungen und Wegbleiben der Touristen, nun leiden müssen. Wenn man sich Massenveranstaltungen in Deutschland, volle deutsche Strände, Seen und Flussufer so anschaut oder die “Lockerheit”, mit der man dort mit Abstandsregeln umgeht im Vergleich zu streng eingehaltenen Regeln hier, speziell auch in der Hotellerie, versteht man die Reisewarnung umso weniger. Keiner fühlt sich hier in einem Risikogebiet!

auf Mallorca sicher ist! Und Sie sitzen bei der BILD und geben Leuten Tipps, wie Sie sich zu verhalten haben, wenn Sie nach Mallorca fliegen, was im krassen Gegenteil zu Ihrer Reisewarnung steht. … Ich habe nicht so viel Ahnung von Politik wie Sie, Ihren Job möchte ich nicht haben (obwohl das gut zu laufen scheint, Glückwunsch zur neuen Bleibe) aber ich habe etwas Ahnung von Tourismus und den Zielgebieten, und das was Sie gerade

machen, ist Mord am Tourismus und Sie stehen nicht in letzter Konsequenz dazu.” Der Chef einer Reiseagentur schrieb in einem offenen Brief an den Gesundheitsminister u.a. folgendes: “Wir als Reiseagentur und die Reiseveranstalter sind jetzt quasi gezwungen unseren Kunden zu sagen, sorry es liegt eine Reisewarnung vor, du bist nicht sicher auf Mallorca, deswegen stornieren wir, wobei wir überzeugt sind, dass es

Betroffen sind von diesem Entschluss, der hoffentlich wieder rückgängig gemacht wird, sobald die Zahlen es “erlauben” (Artikel,Stand 22.08.), viele, so auch die Gastronomie und Hotellerie. Die entsprechenden Verbände veröffentlichten sogar eine Todesanzeige mit dem Todesdatum 14. August. Aber dennoch: Kommt auf die schöne Insel, sie ist sicherer als Deutschland,

denn kaum ein Tourist nimmt an diesen Familienfeiern oder illegalen Partys teil und arbeitet auch nicht als Erntehelfer. Kein Tourist ist bislang infiziert worden. An den Stränden gibt es viel Platz, die Restaurants und Hotels warten auf Gäste, die sie verwöhnen können und in den Geschäften harren tolle Dinge auf Käufer. Es gibt auch Positives Trotz Virus, trotz Krise, trotz Problemen, trotz wenig bis gar keiner Hilfe vom Staat oder der Inselregierung, gibt es immer wieder Menschen, die voller Engagement neue Lokale oder Geschäfte eröffnen oder ein Business starten (siehe auch All in One, Seite 43). Wie beispielsweise mein Lieblingsbäcker, der schon oft prämierte Tomeu Arbona, der mit seiner Familie den erfolgreichen Fornet de la Soca an der Plaça Weyler führt. Nun hat er gerade in einem der emblematischsten Häuser Palmas, Can Corbella nahe des Rathausplatzes, ein zweites Geschäft eröffnet, wo die fantastischen süßen und herzhaften Kreationen verkauft werden. Super! Ebenfalls viel Freude macht die exzeptionelle, gleichzeitig Schatten spendende Schirm-Installation des valencianischen Künstlers Victor Balaguer in Sóller an der Plaça de la Constitución und in Port de Sóller an der Promenade des Repic-Strandes. Über den Passanten im Ort hängen 226 Schirme in den Farben Gelb (symbolisch für Zitronen), Orange (symbolisch für Orangen) und Grün (symbolisch für die Blätter an Orangenund Zitronenbäumen). Am Strand wurden blaue und weiße Schirme verwendet. Auch wenn es anderswo derlei auch schon gab: Es ist wunderschön, fröhlich und das wohl meistfotografierte Motiv des Sommers. Fantastisch! Martina Zender


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.