VOLUME 10
TRAVEL & SAVOIR VIVRE
ARABIEN
Dubai & Oman
ARMENIEN Schönheit jenseits des Ararat
UGANDA
Die Perle Afrikas
IRLAND
Besucherzentren der grünen Insel
USA
www.prestigemedia.ch | CHF 10.–
New Yorks Streetfood
9 772 235 37 0401
THAILAND // NAMIBIA // SALZBURG // APULIEN // ABC INSELN
SPECIAL DESTINATIONS VOLUME 10
Kunst und Design in Dubai & Golfen im Oman
Geschätzte Leserinnen, geschätzte Leser Für die einen ist es das Paris des Mittleren Ostens, für die anderen das New York der arabischen Welt oder das Las Vegas am Golf. Man liebt es oder man hasst es. Die, die es hassen bezeichnen es als seelenlose, dekadente City der Superlative oder als modernen Turmbau zu Babel. Unsere Redakteurin liebt Dubai jedoch und zeigt uns ein anderes Gesicht hinter der goldenen Fassade des Prunks. Tauchen Sie mit uns ein in die Kulturoase Dubai, die Heimat einer jungen aufstrebenden Kulturszene. Doch in der arabischen Welt fasziniert nicht nur Dubai, auch das Sultanat Oman ist längst aus seinem Dornröschenschlaf erwacht. Die Spuren der 5 000-jährigen Seehandelstradition sind noch allgegenwärtig und ihre beeindruckenden archäologischen Zeugnisse sind Weltkulturerbe der UNESCO — unzählige Bienenkorbgräber, monumentale Lehmfestungen, sagenumwobene Häfen und Rastplätze der Weihrauchstrasse, warten darauf erkundet zu werden. Unsere beiden Food-Redaktoren verschlug es dieses Mal hingegen nach New York und Monte Carlo. Während der eine die Küche des Feinschmeckerparadieses Monaco testet und beim Grossmeister Alain Ducasse speiste, reiste die andere auf den Spuren der New Yorker Foodtrucks in einem Tag um die ganze Welt. Unsere von Fernweh geplagte Kollegin Helena Ugrenovic verschlug es hingegen auf die ABC-Inseln. Diese liegen unweit der Küste Venezuelas. Und ihre klangvollen Namen lassen schon erahnen, was Besucher erwartet: Aruba, Bonaire und Curaçaco. Auf welche Insel Taucher sollten, welche Romantikern am besten gefallen wird und wo es am lebhaftsten zugeht, erfahren Sie in der vorliegenden Ausgabe. Gehen Sie mit uns auf Entdeckungstour und begleiten Sie uns auf einer spannenden Lesereise rund um den Globus und lassen Sie sich inspirieren.
Francesco J. Ciringione Verleger
Yvonne Beck Chefredaktorin
EDITORIAL VOLUME 10 IMAGINE 3
Inhalt 8 Editorial 3
Special Destination Dubai 8 Kultur aus Übermorgencity
Oman 14 Arabiens Schönheit
Namibia 20 Die Heimat der Himba
Uganda 26 Afrikas Perle
City & Culture Armenien 30 Schönheit jenseits des Ararat
36
Irland 36 Liebeserklärung an die Kultur
Salzburg 40 Stadt der Festspiele
Hotels Let Your Soul Fly
44
Schafzucht und Designhotel
48
Italian Flair in London
52
Adler Thermae Spa & Relax Resort
Bergland Hotel Sölden
Hotel Baglioni
44
68
Lost & Found Apulien 56 Im Land der Orecchiette
Tessin 62 Sunny Side of Switzerland
Sylt 68 Wind of Change
Food Lounge USA 74 New York Streetfood
Monacco 80 In der Küche von Alain Ducasse
Air, Road & Sea
74
Luxus entspannt geniessen
88
Kreuzen auf dem Sambesi
94
Seemeilen vom Alltag entfernt
In der Heimat der Victoriafälle
Traumstrassen der Welt
100
Graubünden entdecken
106
Von San Francisco bis zur Garden Route
108
Rhätische Bahn
Adventure & Sport Ein nasser Spass
108
Serffauss-Fiss-Ladis
114
Nauders am Reschenpass
118
Element Wasser
Neue Bergsommer Ideen
100
Biken im Dreiländereck
Pure Life Ferien back to the Roots Hausboot, Glamping, Hüttenzauber
122
Kleinwalsertal 130 Lebensfeuerregion
Luzern 132 Willkommen am Vierwaldstättersee
Ferien mit Kindern
134
Tiroler Stubaital
140
Ferien zu Glück
142
Von Bauernhof bis Bali
Familienfreundlichkeit & Genuss
Auswärts Daheim
Unique
122
ABC-Inseln 144 Das schönste Alphabet der Welt
Reiseexpertentipps 150 Von Panama bis Korea
Thailand 152 Der Elefantenflüsterer
Vorschau 160
152
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*Tarif gemäss Verfügbarkeit, Taxen inklusive (Stand 7.05.2013). Taxen und Treibstoffzuschlag können Währungsschwankungen unterliegen. Angebot buchbar bis 30.06.2013. Reisezeitraum bis 30.06.2012 und ab 04.08.2013 bis einschliesslich 25.09.2013. Buchen Sie unter Telefon 044 8748565, bei Ihrem Reisebüro oder unter omanair.com
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«ÜbermorgenCity» setzt auf Kultur LIFESTYLE, KUNST UND DESIGN IN DUBAI «Es ist das Paris des Mittleren Ostens, das New York der arabischen Welt, das Las Vegas am Golf», so sagen die einen. Andere bezeichnen Dubai als seelenlose, dekadente City der Superlative, als modernen Turmbau zu Babel. Fest steht: Mit knapp zehn Millionen Touristen im Jahr gehört Dubai zu den Top-7-Destinationen weltweit. AUTOR Angelika Möller
D
ubai: bewundert – verpönt – belächelt – beneidet! Hier ist das scheinbar Unmögliche selbstverständliche Realität. Sicher, Dubai polarisiert, und man kann es auf einen Nenner bringen: love it or hate it! Frei von Vorurteilen sollte man sich allerdings die Zeit nehmen, die spannenden Facetten dieser Stadt zu erkunden. Man wird bald feststellen, dass diese vielfach als «Übermorgen-City» titulierte Metropole in den Arabischen Emiraten weit mehr als eine dem Gigantismus frönende Stadt ist. Dubai, voll beeindruckender Ambitionen, besinnt sich auf Werte wie Art, Design und Lifestyle auf sehr hohem Niveau. Mag Abu Dhabi die Überholspur anstreben – auch dank der Finanzkraft scheinbar unendlicher Öl-
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Ressourcen –, «die Musik spielt in Dubai», so hört man immer wieder. Das zeigt sich in vielen Bereichen: Dubai hat citynah die weitaus attraktiveren Strände, die eleganteren Shopping Malls, die hippe Flaniermeile «The Walk» am Jumeirah Beach, eine kaum zu toppende Hotellerie, sternedekorierte Restaurants und Nightlife in szenigen Lokalitäten – und punktet mit einer wachsenden, interessanten Kunstszene sowie atemberaubender Architektur. Architekturperlen Es ist nicht vermessen zu sagen, dass sich hier seit Jahren die global besten Architekten kreativ und mit beachtlichem Sinn für Ästhetik «austoben» konnten. Der «Burj Khalifa», der seit 2010 mit 828 Metern das
zurzeit höchste Gebäude der Welt ist, besticht durch überwältigende Formschönheit. Im Stadtteil Dubai Marina strecken sich surreal wirkende Wolkenkratzer wie Ausrufungszeichen in Stahl und Glas in den Himmel. Dubai ist ein wahr gewordenes Märchen aus 1001 Nacht im futuristischen Gewand. Während in palastartigen Shopping Malls exklusive Luxusgüter zum Kauf verführen, verlocken duftende Gewürze, arabisches Kunsthandwerk und jede Menge opulenter Goldschmuck in den orientalischen engen Gassen der Souks. Während Nobel-Limousinen die achtspurigen Highways entlanggleiten, ziehen vor der Stadt Kamelkarawanen durch die Wüste, Fischer fahren in
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ihren malerischen Holz-Dhaus auf das Meer mit Handelsware für Indien, Pakistan und die arabische Welt. Eine Wüstentour oder auch ein Dhau-Bootstripp bei Sonnenuntergang sind unvergessliche Erlebnisse. Die Kunstoase Dubai als Drehkreuz von Asien, Afrika und Europa hat sich in den letzten Jahren zu einer wahren Oase der Kunst entwickelt. Wesentlich dazu beigetragen hat die 2007 ins Leben gerufene «Art Dubai». Kunstinteressierte aus aller Welt treffen sich hier jährlich Ende März. In Dubai boomt die Kunst wie sonst nirgendwo in der Region. Das Stadtviertel Al Quoz wurde zur Heimat der jungen aufstrebenden Kunstszene. Seit 2003 lassen sich Künstler hier nieder, angelockt von günstigen Mieten in dem etwas schäbig wirkenden Gewerbeviertel. Hier spürt der Besucher nichts von dem Glitzer der Stadt, hier befinden sich Autowerkstätten und Kleinbetriebe in Wellblechhallen. Rund 20 Galerien haben in den letzten Jahren eröffnet. Besondere Beachtung findet der «big player» der Kunstszene, der Deutsch-Iraner Ramin Salsali. Der ehemalige Hedgefonds-Manager aus der Schweiz betreibt ein Non-ProfitMuseum mit beseelter Leidenschaft. Die Grundstücksbetreiber erkannten das Potential dieser Kunstszene und investierten rund zehn Millionen Euro für die Erweiterung des Kunstviertels. Bemerkenswert ist auch der «Pavilion Downtown Dubai», ein neuer architektonisch herausragender «Kunstraum» der Stadt. Hier
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wird zeitgenössischen lokalen und internationalen Künstlern eine Ausstellungsfläche geboten und gleichzeitig ein Forum für Diskussionen zwischen Künstlern und Besuchern geschaffen. Und überhaupt, in Bastakiya, dem unter Denkmalschutz gestellten Künstlerviertel, findet man noch die Seele des alten Dubai. Hinter den Bauten der mondänen Fassaden wie auch den Kulturprojekten steckt Scheich Mohammed Bin Rashid al Maktoum, der Herrscher von Dubai, ein Mann mit Visionen. Da hier absehbar die Öl-Ressourcen knapp werden, setzt Scheich Mohammed vor allem auf den Tourismus und auf Dubai als Handels- und Finanzzentrum für internationale Konzerne. Das Emirat hat sich mittlerweile zu einem Schmelztiegel entwickelt, in dem in 195 Sprachen kommuniziert wird. Daher überrascht es kaum, dass sich die Vereinigten Arabischen Emirate mit dem Thema «Connecting Minds, Creating the Future» um die Ausrichtung der World Expo 2020 bewerben. Und stattfinden soll sie – na klar – in Dubai. In Planung ist auch die «Mohammed Bin Rashid City», bestehend aus einer Parkanlage mit Hotels, einem Universal-Studios-Themenpark, der weltweit grössten Shopping Mall sowie einem Areal nur für Kunstgalerien und -projekte. Ein weiteres Mega-Bauvorhaben ist der «Dubai Adventure Studio Fun Park», ein gigantischer neuer Freizeitpark im Stadtgebiet Jebel Ali.
Fazit Ob f端r einen Stopover oder Urlaubstage, Dubai hat seinen Reiz.
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NICE TO KNOW Anreise ab Zürich nonstop mit Emirates. www.emirates.com Übernachtung Das Hotelangebot in Dubai ist kaum zu überbieten: Grosse Hotelketten, Themen- und Boutique-Hotels, Strandresorts und Wüsten-Retreats mit unübertroffenem Luxus stehen zur Auswahl. Madinat Jumeirah Hier findet man märchenhafte Wunderwelt mit Hommage an die arabische Hochkultur. Der Resort-Komplex, der einer arabischen Stadt (Madinat) nachempfunden ist, liegt an einem der attraktivsten Sandstrände von Dubai. 3,5 Kilometer lange Wasserwege durch üppig exotische Parkanlagen in einer Lagune durchziehen das 48’000 Quadratmeter grosse Gelände. Ein Venedig der arabischen Art. Mit Abras (Wassertaxis) kann man als Gast die Anlage erkunden und sich zu seinem Hotelzimmer oder seiner Villa transportieren lassen. Reizvoll ist auch der original nachgebaute Souk mit kleinen Geschäften und Ständen, die typisch arabische Produkte anbieten. Drei Möglichkeiten bieten sich, im «Madinat» zu logieren, alle auf 5-SterneNiveau: das Luxushotel Mina’A Salam, die opulente Palastanlage des Suitenhotels Al Qasr und die Villen im Dar Al Masyaf mit Butler und luxuriöser Privatsphäre. Fast überflüssig zu sagen, dass die Exzellenz der Restaurants und das Talise Spa dieser Nobel-Oase entsprechen. www.jumeirah.com Jumeirah Zabeel Saray Hier logiert, wer «auf die Palme gebracht werden» möchte (die künstliche Palmeninsel vor Dubai) und osmanischen Prunk liebt; wer es pompös mag, wird die faszinierende Pracht des Schwesterhotels geniessen. www.jumeirah.com Palm Tree Court: ein komfortables Wohlfühlhotel etwas ausserhalb der City. Nach umfassender Renovierung wurde das Suitenhotel ein Refugium für Paare, Familien und Singles. Die Lage könnte kaum schöner sein an dem 800 Meter langen palmenumsäumten Privatstrand am kristallklaren Arabischen Golf. Die Villen liegen inmitten üppiger Gärten mit Bächen und Wasserfällen. Vier neu gestaltete Pools verteilen sich über das grosszügige Gelände. Ein eigener 9-Loch-Par36-Meisterschaftsgolfplatz wird anspruchsvolle Golfer begeistern. Neben allen Arten von Wassersport locken Tontaubenschiessen und Reiterlebnisse auf echten arabischen Vollblütern. Kulinarisch gibt es exquisite Gaumenfreuden in zehn verschieden Restaurants. Von Fine Dining im «White Orchid» mit asiatisch inspirierter Küche bis zum «American Diner» am hauseigenen kleinen Yachthafen. Besonderen Reiz hat «The Spa». Eingebettet in einer malerischen Naturkulisse werden hier mehr als 40 spezielle Treatments in- oder outdoor angeboten. Genuss pur! www.jaresortshotels.com
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PLACES TO BE & THINGS TO DO Restaurant: At.mosphere Das höchste Restaurant der Welt mit 456 Meter Höhe über dem Wüstenboden befindet sich in der 122. Etage des «Burj Khalifa». Nicht nur durch die unvergleichliche Lage mit atemberaubenden Ausblicken, sondern auch durch die hochgelobte Küche wurde dieser himmelsnahe Gourmet-Tempel zum Treffpunkt für Feinschmecker aus aller Welt. www.atmosphereburjkhalifa.com Beachclub: «Meydan Beach» an der Promenade von «The Walk» in Dubai Marina ist aktuell der angesagteste internationale Hot Spot für Chill Out mit Ibiza-Feeling. Infinity Pools, Lounges und das «Café de Mar» bieten am Tage wie für das Nightlife einen Tummelplatz für «schöne Menschen in schöner Umgebung» ... www.meydanbeach.com Shopping/Fashion: Ausser in den spektakulären Shopping Malls wie Mall of The Emirates (www.malloftheemirates.com) und The Dubai Mall (www.thedubaimall.com) gibt es hier ausgefallene Designerkleidung und Accessoires, wo sich Fashionists austoben können: Dubais Designer Market (www.dubaidesignermarket. com), Bambah (www.bambah.com), Garderobe (www.garderobevintage.com) oder Parmar Tailors, hier werden Einzelstücke exklusive massgeschneidert angefertigt (www.parmartailors.com). Kunsträume/Galerien: Ein «Must» für Kunstinteressierte ist ein Besuch im «Al Quoz»-Viertel. Mit dem Private Museum of Ramin Salsali (www.salsalipm.com) und der «Green Art Gallery» (zeitgenössische arabische Kunst) www.greenartgallery.com Downtown Dubai: «The Pavilion Downtown Dubai» mit Exponaten lokaler und internationaler Künstler. www.pavilion.ae «XVY Gallery&Café», angesagte Galerie mit Hotel. www.xvagallery.com «JamJar», Ausstellungsraum und Veranstaltungen für Kunstperformances. www.thejamjardubai.com Zu den klassischen «Things To Do» in Dubai zählt natürlich eine Tour in die Wüste. Angebote findet man bei Arabian Adventures. www.arabian-adventures.com Ferner sollte man eine Fahrt auf einem der zahlreichen Abras (Wassertaxis) auf dem Creek nicht versäumen und die spektakuläre Skyline Dubais an sich vorüberziehen lassen. Gänsehaut-Feeling stellt sich ein bei der allabendlichen gigantischen Fontänen-Laser- und Soundshow auf der künstlichen Seenlandschaft vor dem «Burj Khalifa». Dieses imposante Schauspiel muss man einfach mal erlebt haben!
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Die Schönheit
Oman
Arabiens
Das Sultanat Oman überrascht mit wild zerklüfteten Hochgebirgen, tiefen Canyons, idyllischen Oasen und weitläufigen Plantagen. Jedoch, dass man hier inzwischen auch hervorragend Golf spielen kann, wissen die wenigsten.
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AUTOR Lilly Steffen
E
s war einmal … Sindbad der Seefahrer, die Weihrauchstrasse und die Heiligen Drei Könige – die spannende und ereignisreiche Vergangenheit Omans ist längst Allgemeinwissen. Die stolzen Menschen und atemberaubenden Landschaften hinter diesen Legenden sind jedoch noch immer ein gut gehütetes Geheimnis, das zu entdecken sich lohnt. Omanis sind weltoffen und tolerant Der Oman ist eine junge Nation im Aufbruch. Die Hälfte der Bevölkerung ist unter 18 Jahre alt. Dank des hervorragend ausgebauten Gesundheitswesens, von der WHO als effizientestes weltweit eingestuft, stieg die Lebenserwartung innerhalb der letzten zwanzig Jahre von durchschnittlich 49 auf 71 Jahre. In den Gesichtern und Sprachen der Omanis spiegelt sich ihre lange Tradition als Seefahrervolk. Viele Familien leb ten über Generationen hinweg in den alten Handelsniederlassungen in Ostafrika und Belutschistan, sprechen noch heute Suaheli und Urdu. Die Hautfarbe spielt keine Rolle. Die Gastarbeiter kommen meist aus Indien und Pakistan, eine Minderheit aus Europa. Frauen sind in Oman ebenso staatstragend wie Männer. Sie sind berufstätig, im Management genauso anzutreffen wie auf Regierungsposten. Oman ist der einzige Golfstaat mit Ministerinnen. Viele Frauen kleiden sich traditionell, manche aber auch westlich. Es gibt keinerlei Schleierzwang, an der Universität jedoch eine Männerquote, denn dort sind die jungen Frauen in der Überzahl. Der Islam ist das Bindeglied zwischen den verschiedenen Gruppierungen im Land und sichert die kulturelle Identität auch in Zeiten starken Wandels. Der Islam erfuhr in Oman eine eigene Ausprägung – die Ibadiyah. Diese Rechtsschule aus dem Jahr 700, zu der sich die Mehrheit der Omanis bekennt, ist in ihren Grundzügen demokratisch und von grosser Toleranz und Friedfertigkeit geprägt. So gibt es in Oman auch christliche und protestantische Kirchen sowie Hindutempel. Der langanhaltende Austausch der Omanis mit den Kulturen Ostafrikas, Indiens und des Fernen Ostens hinterliess nachhaltig Spuren im Alltag, in der Architektur und Ornamentik, Musik und im Brauchtum. Omanische Frauen hüllen sich gerne in prächtige, parfümierte Stoffe aus Afrika oder Indien. An Festtagen räuchern die Männer ihre Bärte mit Weihrauch und legen ihren
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Krummdolch an, den Khanjar. Er ist nicht Waffe, sondern Statussymbol, ein Meisterwerk der Silberschmiedekunst. Ihre bodenlangen Gewänder, die Dishdashas, ziert eine Quaste am Kragen, welche ebenfalls mit edlen Essenzen getränkt wird. Das edle Kaschmirtuch für ihren Turban, den Ammama oder Massar, wird in Kaschmir extra dafür gewoben. Eine reich mit Ornamenten verzierte Kappe, die Kumma, ist die Alltagskopfbedeckung der in Dörfern und Städten lebenden Omanis. Sie hat ihren Ursprung in Ostafrika. Wer also mit wachen Sinnen durch Oman reist, der taucht ein in eine betörende Duftkultur, entdeckt Bilder aus längst vergangenen Zeiten und hört neben den Stimmen und Klängen Arabiens auch jene Afrikas und Indiens. Golfers Paradise Oman bietet jedoch nicht nur ein Paradies für Kulturinteressierte und Naturbegeisterte, sondern auch sportlich aktive Menschen. Trekkingpfade, Gebirge zum Klettern und Tauchspots locken viele Aktivurlauber ins Land. 42 gut markierte Trekkingpfade eröffnen atemberaubende Einblicke in die zerklüftete und spektakuläre Bergwelt Nordomans. Die Wege weitab der Strassen führen durch uralte Siedlungen, entlang kilometerlanger Bewässerungskanäle, durch schwindelerregende Steilwände und auf kühle Hochplateaus. Wer als Kletterer endlich einmal abseits der gängigen Routen unterwegs sein will, der findet hier sein El Dorado. Eins werden mit der Natur, in Oman wird dieser Traum vieler Menschen schnell zur Wirklichkeit. Ein ganz anderes Bild bieten die kilometerlange einsame Sandstrände: leuchten hell liegen sie im gleissenden Licht, dramatisch stürzen die Klippen der Steilküsten ins Meer, wild schäumend brechen sich die Wellen an den grossen Korallenriffen, strahlend blaugrün liegt still das Wasser in den Lagunen. Die 1 700 Kilometer lange Küste Omans ist ein wahres Paradies zum Baden, Schwimmen, Tauchen und Schnorcheln. Das klare Wasser gibt den Blick
frei auf Korallenbänke und eine faszinierende Welt unter Wasser – bunte Fischschwärme ziehen dahin, gefleckte Muränen, Delphine und manchmal auch Wale. Doch auch Golfbegeisterte haben den Oman für sich entdeckt. Schon seit einiger Zeit ist Golf im Sultanat Oman ein Thema und inzwischen kann auf einigen exzellenten Plätzen gespielt werden. Der 18Loch Championship Golfplatz Almouj eröffnete im Jahre 2011 und wurde von der Golflegende Greg Norman designt. Er ist der erste Links-Golfplatz des Sultanats. Jede Bahn unterscheidet sich von der Vorherigen, gemein ist ihnen jedoch, dass man von überall einen wunderbaren Blick auf den Indischen Ozean und das Hadschargebirge hat. Ein Platz der Hobbyspieler, aber auch Profis gleichermassen begeistert. Desweiteren lockt der Ghala Valley Golf Club in einem ehemaligen Trockenflusstal, inmitten grosser Kalksteinberge. Er ist der älteste Golfplatz in Oman und wurde bereits im Jahre 1971 eröffnet. Was als Sandplatz begann, ist heute vollständig begrünt. Durch seine Lage ist der Enge Talplatz jedoch nicht ganz einfach zu spielen und bietet einige Herausforderungen. Doch auch wenn mal ein Schlag daneben geht, der wunderbare Blick aufs Meer lässt den misslungenen Schlag schnell vergessen. Last but not least erfreuen sich Golfer an den 18 Bahnen, der von Paul Thomas entworfenen Muscat Hills Golf 6 Country Club. Der international renomierte Golfplatzdesigner zeichnet sich unter anderem für die Topplätze La Manga West in Spanien und den den Top Players Golf Club in Japan verantwortlich. Und auch in Oman schaffte er ein wahres Meisterwerk. Die 18 Bahnen liess er in eine geeignete Ausbuchtung der Maskater Berge hineinbauen. Ihre natürlichen Begrenzungen bilden die Wadis und Schluchten. Der Platz wirkt wie eine grüne Oase inmitten einer Berg- und Wüstenlandschaft. Hier finden Spieler jeglichen Könnens ihre Herausforderung. Oman gilt mit diesen Plätzen heute also als eine ernstzunehmende und erstklassige Golfdestination.
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NICE TO KNOW Klima Im Winter liegen die Temperaturen im Norden bei etwa 25° Celsius, das Wasser ist angenehm warm, nur hin und wieder kommt es zu gewitterartigen Schauern. Im Sommer dagegen sind Temperaturen von über 40° die Regel, im Landesinneren sogar bis zu 50°. Die Küste der Südprovinz Dhofar wird zwischen Juni und September von Monsunausläufern gestreift. Diese hüllen die Region in dichten Nebel und Nieselregen (Kharif Season), der das Küstengebirge subtropisch ergrünen lässt. Wegen der starken Strömung im Sommer kann an der Südküste Omans nur im Winter im Meer gebadet werden. Die Durchschnittstemperatur im Süden liegt ganzjährig bei zirka 30° Celsius. Beste Reisezeit Die Reisesaison in Oman ist ganzjährig, aber als beste Reisezeit wird Oktober bis März empfohlen. Landessprache Arabisch ist Amtssprache, weitere verbreitete Sprachen sind Suaheli, Urdu, Hindi. Gängige Verkehrs- und Handelssprache ist auch Englisch. Einwohner 2,6 Millionen (Fremdanteil ca. 25 Prozent), mit 7,8 Einwohnern pro Quadratkilometer einer der am dünnsten besiedelten Staaten der Welt Anreise Direktflüge bieten Swiss und Oman Air von Zürich nach Muscat an. Die Flugdauer beträgt zirka 6,5 Stunden. www.omantourism.de
Weiter Informationen www.omantourism.de
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One&Only The Palm, Einzigartige Perle der arabischen Metropole begeistert mit seiner einmaligen Lage und dem grandiosen Blick auf die Skyline Dubais. Das Resort besticht durch seine Eleganz und lädt seine Gäste in luxuriösem Ambiente zur Erholung ein.
Ferien vom Feinsten Pauschalarrangement 5 Übernachtungen ab CHF 3’270.Im Pauschalarrangement inbegriffen: Flug mit Emirates ab Zürich - Dubai in Economy Klasse, Privattransfer Flughafen - Resort - Flughafen, 5 Übernachtungen im Palm Manor House Premier Doppelzimmer mit Halbpension. Gültig für Aufenthalte ab 28.09. bis 14.12.13. Buchung bis spätestens 30.08.13. Nicht inbegriffen: Annullations- und Rückreisekostenversicherung, Dossiergebühren vom Reisebüro. Flughafen- und Sicherheitstaxen, Treibstoffzuschlag (CHF 90.-). Kosten für Verlängerung des Aufenthaltes und Preis für Flug in Business Klasse auf Anfrage. Programm- und Preisänderungen vorbehalten. Unsere allgemeinen Vertrags- und Reisebedingungen kommen zur Anwendung.
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Unterwegs im Norden Namibias
Die Heimat der Himba
Namibia – das Land im Südwesten Afrikas zwischen dem Oranje-Fluss im Süden und dem Kuene-Fluss im Norden – ist ein karges, raues Land, wie aus einer anderen Welt und dennoch so einladend und leicht zu bereisen.
AUTOR Yvonne Beck
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N
amibia ist das Traumland des Fotografen, ein Land der Kontraste und der klaren Farben. Es ist ein Land, in das sich schon viele Menschen verliebt haben. Wer Ruhe sucht und Natur, wer grandiose Landschaften, Wüste und Weite geniesst, den wird Namibia, das zu den am dünnsten besiedelten Ländern der Erde zählt, nicht mehr loslassen. Dazu reicht es bereits, nur den weitgehend unbekannten Norden des Landes zu besuchen. Per Propellermaschine in die Wildnis Sobald man Windhoek und seine Vororte hinter sich gelassen hat, ändert sich die Natur schlagartig, plateauartige Hügel wechselen sich mit weiten Ebenen in Braun-, Gelb- oder Rottönen ab. Nach einem zirka 1,5-stündigen Flug erreicht man den felsigen Norden des Damaraland und die «Palmwag Concession Area». In Namibia gibt es insgesamt über zwanzig Konzessionsgebiete, deren Kontrolle und Vergabe der staatlichen Naturschutzbehörde obliegt. Die Ziele dieser Gebiete sind neben dem Schutz der Natur unter anderem die Entwicklung der Regionen durch die Schaffung von Arbeitsplätzen und anderen Einnahmequellen für die lokalen Kommunen. Tourismusunternehmen können sich um die Nutzung der Konzessionsgebiete bewerben und dort zum Beispiel Lodges und Camps betreiben. Das Desert Rhino Camp ist eins davon. Inmitten einer steinigen, minimalistisch-schönen Hügellandschaft entstand das Camp in Zusammenarbeit mit dem «Save the Rhino Trust», einer Organisation, die zur Aufgabe hat, das Überleben der schwarzen Nashörner zu sichern. In den 80er und 90er Jahren wurde hier sehr viel gewildert, so dass nur noch wenige Exemplare dieser Tiere übrig waren. Heute ist diese Nashorn-Population wieder die grösste in Afrika ausserhalb eines Nationalparks! Eine stabile Population von etwa dreissig Tieren hält sich in der Umgebung des Camps auf. Wird ein Nashorn gesichtet, wird der Weg, zusammen mit einem Guide, immer zu Fuss fortgesetzt, um sich den majestätischen Tieren, die aus einer längst vergangenen Zeit entsprungen zu sein scheinen, möglichst unbemerkt zu nähern. Vor einem Nashorn oder auch Elefanten in freier Wildbahn zu stehen ohne den Schutz des Jeeps ist ein unvergessliches Erlebnis. Das zirka 5 000 Quadratkilometer grosse Palmwag-Konzessionsgebiet liegt zwischen dem Etosha-Nationalpark und der Skelettküste. Dieses Naturschutzgebiet zeichnet sich durch die atemberaubende, von Hügeln und seltenen Pflanzen durchzogene Landschaft sowie die faszinierende Tierwelt aus. Weitab von der Zivilisation, auf der Fahrt durch Täler und Flussbetten, passiert man immer wieder felsige Schluchten und fruchtbare Quellen. Springbock, Oryx, Kudu, Strauss, Schakal, Giraff und Zebra sind dabei ständige Begleiter. Die Wildtiere vor der Kulisse roter Felsen und weiter Flächen bieten ein ganz besonderes Fotomotiv. Ständig wechselt das Landschaftsbild, von satten Flussbetten über Schluchten zu den für Namibia so typischen endlosen Weiten. Und auch wenn sich mal kein Tier sehen lässt, wird es keinen Moment langweilig. Zu überwältigend sind die Landschaften. Etosha-Nationalpark Nur eines unter hunderten von Highlights in Namibia ist der Etosha-Nationalpark im Herzen der Etosha-Pfanne. Er ist Namibias bekanntestes Ziel für Safari, denn er bietet Tierbeobachtungsmöglichkeiten par excellence – vor allem im trockenen Südwinter, wenn sich die Tierherden an den Wasserlöchern drängen. Als der Etosha-Nationalpark 1907 gegründet wurde, war er mit fast 100’000 Quadratkilometern der grösste Nationalpark weltweit und auch heute noch hat der Park einen festen Platz auf der Weltkarte der Nationalparks. Dank seiner Lage und Grösse gehört er zu den schönsten der Welt. Nahezu die gesamte Palette an afrikanischem Grosswild ist im Park vertreten. Mehr als 250 Löwen, 4 000 Gnus, 5 500 Oryx-Antilopen, 300 Nashörner, 3 000 Giraffen, 12’000 Zebras und über 2 500 Elefanten sind im Park anzutreffen. Von den Springböcken gibt es fast 20’000 Exemplare und oft sieht man sie in riesigen Herden von mehreren hundert Tieren in den Weiten der Landschaft grasen. Doch die Anziehungskraft des Nationalparks beruht nicht nur auf der Vielzahl der Tierarten, die hier zu Hause sind, sondern auch auf seiner einzigartigen Landschaft. Der weite, weisse Landstrich mit den schillernden Luftspiegelungen und der vielfältigen Vegetation unterscheidet sich von anderen Parks in Afrika. Die grossen Wildherden von Etosha sind während des grössten Teil des Jahres auf die Wasserlöcher im Park angewiesen – eine ideale Bedingung zum Beobachten und Fotografieren der Tiere. Der Etosha-Nationalpark ist das ganze Jahr über befahrbar.
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Allerdings ist die beste Zeit um Tiere zu beobachten zwischen Mai und September, denn zu dieser Zeit herrscht die Trockenperiode und somit sind viele Tiere an den Wasserstellen und der Etosha-Pfanne zu bestaunen. Die Temperaturen sind morgens um die 10 Grad, im Laufe des Tages wird es aber angenehm warm mit selten mehr als 30 Grad. Im Sommer zwischen Januar und März verwandelt sich das ganze Gebiet dank ergiebigen Regens in eine grüne Wiese. Da der Wasserstand in jeder Jahreszeit anders ist, ändert sich auch Art und Anzahl der Tiere, die man an den Wasserstellen antrifft. Es ist daher ratsam, sich im Camp nach den jeweiligen Wanderbewegungen der Tiere zu erkundigen. Die Etosha-Pfanne, welche dem Park seinen Namen verlieh, ist eine rund 5 000 Quadratkilometer grosse flache Senke im Osten des Parks. Vor tausenden vor Jahren erstreckte sich hier ein seichter See, den der Kunene-Fluss spies. Als dieser seinen Lauf veränderte, liess er einen riesigen mineralreichen Sumpf zurück. Die endlose Oberfläche der Pfanne ist während der trockenen Monate ausgedörrt und zersprungen und gibt vor allem aus dem Flugzeug betrachtet ein faszinierendes Bild ab. Auch während der Regenzeit steht in der Pfanne nur wenig Wasser, zudem ist die Flüssigkeit zu brackig, als dass Tiere sie trinken Könnten. Wenn das Wasser jedoch verdunstet ist, wächst eine salzverträgliche Grasssorte in der Pfanne, die Gnus, Oryx und Zebras eine proteinreiche Nahrung zukommen lässt. Einer alten Legende zufolge entstand die Salzpfanne übrigens so: «Bei einem Überfall auf die ansässigen Heikum-San wurden alle männlichen Stammesmitglieder getötet, nur die Frauen blieben am Leben. Eine Mutter war über den Tod ihres Sohnes derart untröstlich, dass sie so viel weinte, dass ihre Tränen einen riesigen See bildeten. Über die Zeit verdunstete das Wasser, aber das Salz der Tränen blieb zurück.» Was also einstmals aus Tränen entstand, fasziniert heute zehntausende Touristen aus aller Herren Ländern. Und das zu Recht, denn kaum ein Park dieser Welt kann mit einer derartigen Artenvielfalt aufwarten wie der Etosha-Nationalpark.
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Trockene Wüstengebiete und der Etoshapark Während sich die Tiere des Etosha-Nationalparks an den Wasserstellen erfreuen, ist es für die Tiere im Nordwesten Namibias ein eher karges Dasein. Am Ufer des Kunene-Flusses, welcher die Grenze zu Angola bildet und die einzige permanente Wasserquelledieser Region ist, findet man zwar ein wenig Grün, aber ansonsten prägt Sand und Dürre diesen Landstrich. Tierbeobachtungen sind limitiert auf Bergzebras, Oryx, Springböcke, Wasservögel, endemische Reptilien wie das Wüstenchamäleon und das zahlreich vorkommende Nilkrokodil. Trotzdem ist diese Wüstenlandschaft nicht weniger faszinierend als der Rest des Landes. Das Hartmanntal verläuft über weite Strecken parallel zur Küste und bildet das Eingangstor zu Serra Cafema. Dieser Teil Namibias ist nur mit dem Flugzeug zu erreichen. Das Flugfeld wurde auf eine Hochebene gebaut, von hier fällt die Strasse zum Teil steil zum Fluss hin ab. Die Umgebung ist eine wundervolle Kombination aus Sanddünen und schroffen Felsen, gesprenkelt mit Feenkreisen, den sogenannten «fairy circles». Wie mit dem Zirkel gezogene, vegetationslose Kreise stechen sie aus dem dürren Gras der Steppe hervor. Und es gibt Millionen von ihnen. Während die drei bis zehn Meter grossen kreisrunden Stellen vollkommen kahl und unfruchtbar wirken, wächst rundherum ein Ring aus hohem und dichtem Gras, welcher vielen kleinen Tieren Lebesraum gibt. Mäuse, Borstenhörnchen und Löffelhunde halten sich bevorzugt in der Nähe der Feenkreise auf. Diese Feenkreise gibt es nur in extrem trockenen Gebieten auf einem schmalen Streifen von der Küste bis etwa 160 Kilometer landeinwärts. Sie sind ein naturwissenschaftliches Rätsel und niemand weiss, ob Meteoriteneinschläge, Pflanzen, Sandtermiten oder gar Feen, die beim Tanzen die kreisrunden Kahlstellen hinterlassen, dafür verantwortlich sind. Doch egal woher sie rühren, ein faszinierender Anblick aus der Luft sind sie allemal. Ein Besuch dieser Region bietet also auf ein einzigartiges Naturerlebnis. Die Ursprünglichkeit und die Kontraste von Wasser und Wüste, bizzaren Felsformationen und Feenkreisen überwältigt aber alle.
Zu Besuch bei den Himba Statistisch gesehen sind nur 2,4 Personen auf jedem Quadratkilometer Namibias zu finden. Trotzdem ist die ethnische Vielfalt um ein Vielfaches grösser und stärker differenziert als in vielen anderen Ländern des Kontinents. Der Norden Namibias gilt als die Heimat der Himba, die zu den letzten Normaden Afrikas gehören. Die schroffe, unwirtschaftliche Skelettküste, die abweisenden Gebirge, der Kuene-Fluss im Norden und die menschenleeren Wüstengebiete wirken wie ein Schutzschild, das fremde Einflüsse vom Kaokoveld fernhielt – und so dazu beitrugen, dass Kultur und Traditionen der Himba zum Grossteil bis heute erhalten geblieben sind. Erst im Jahre 1986 kamen sie zum ersten Mal mit unserer Zivilisation in Kontakt. In der Kuene Region leben rund 16’000 Menschen, davon etwa 6 000 Himba. Ihre Siedlungen bestehen aus bienenkorbähnlich geformten Hütten, die aus Baumsprösslingen – meist Mopanebäumen – errichtet und schliesslich mit einer Mischung aus Schlamm und Rinderdung bestrichen werden. Viele dieser Siedlungen sind verlassen, da das Hirtenvolk der Himba ständig umherzieht, um für seine grossen Rinderherden die besten Weidegründe zu suchen. Dabei tragen sie ihre gesamten Besitztümer in einer Tierhaut gewickelt mit sich. Die Himba leben hauptsächlich von der Rinderzucht, doch werden die Tiere nur zu besonderen Anlässen geschlachtet. Eins ihrer Hauptnahrungsmittel ist geronnene Kuhmilch. Ihre Haut reiben die Himba zum Schutz vor starken Sonnenstrahlung, Flüssigkeitsverlust und Insekten mit einer Mischung aus Ocker, Butter und verschiedenen Kräutern und Rinden ein. Die Himba benutzen auch «Deodorants»: Dazu dienen ihnen die Zweige des «Parfümstrauches», ein zuerst verdorrt aussehender Busch, bricht man jedoch seine Äste ab verströmt er einen angenehmen intensiven Duft. Selbst die Parfumeindustrie hat diesen Busch inzwischen für sich entdeckt und kauft den Himba Äste und Zweige ab. Für die Himba hat der Ahnenkult grosse Bedeutung im alltäglichen Leben. Das «Okuruo», das heilige Feuer, das niemals erlöschen darf, ist der Mittelpunkt eines jeden Krals. Der Sippenälteste nimmt hier Kontakt mit den Vorfahren auf, bringt Opfer dar, holt sich Rat und Hilfe oder beichtet Fehler und Vergehen. So leben die Himba noch immer nach alten Riten und Gesetzten ihr Leben in der kargen Wildnis Namibias.
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NICE TO KNOW Anreise Am schnellsten geht es mit einem der täglichen Direktflüge der Air Namibia ab Frankfurt nach Windhoek. Air Berlin fliegt ab München bzw. Düsseldorf. Die Flugdauer beträgt jeweils zirka 10 Stunden. www.airnamibia.com www.airberlin.com Unterkunft Desert Rhino Camp Dieses Camp wird in Zusammenarbeit mit der Organisation «Save the Rhino Trust» im felsigen Norden des Damaraland unterhalten. Es liegt im privaten Palmwag-Gebiet zwischen dem EtoshaNationalpark und der Skelettküste. Selbstverständlich sind die schwarzen Nashörner die Hauptattraktion. Eine stabile Population von etwa dreissig Tieren hält sich in der Umgebung des Camps auf. Die lokalen Mitarbeiter des «Save the Rhino Trusts» sind heute weitgehend die Guides/ Tracker des «Desert Rhino Camps». Serra Cafema Camp Das aus acht Einheiten bestehende Camp liegt abgeschieden, aber wunderschön, auf einem von den Himba gepachteten Gelände, das bis zum Kuene-River reicht. Die Sicht auf die grüne Vegetation entlang des Flussufers und die unendliche Weite der Wüstenlandschaft sind atemberaubend. Es ist das abgeschiedenste Camp im gesamten südlichen Afrika und garantiert ein unvergessliches Erlebnis in Namibia. Ongava Tented Camp Das Zeltcamp befindet sich an der südlichen Grenze des Etosha-Nationalparks auf einem 30’000 Hektar grossen Privatgelände. Die Unterkunft besteht aus acht grossen, komfortablen Meru-Zelten mit en-suite Badezimmer und Dusche/WC. Vor dem Hauptgebäude befindet sich in 50 Metern Entfernung ein gut frequentiertes Wasserloch, welches auch von einigen Zimmern einsehbar ist. Besonders Nachts finden sich hier oft Löwen ein. www.wilderness-safaris.com Klima Die Namibier erleben rund 300 Sonnentage im jahr. Im Winter ist der Himmel selten bewölkt (allerdings ist es trüb und feucht), nur im Sommer türmen sich meistens am Spätnachmittag grössere Wolkenmassen auf. Grundsätzlich lässt sich das Land das ganze Jahr bereisen. Weitere Informationen zu Namibia Namibia Tourism Board www.namibia-tourism.com
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Botswana, Kenia, Südafrika, Mosambik, Malawi, Sambia, Simbabwe, Madagaskar, Rep.Kongo Namibia, Oman, Tansania, Réunion, Uganda, Ruanda, Mauritius, Seychellen, VAE
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Unterwegs in der Perle Afrikas
E
in letzter Blick auf die Packliste: «Haben wir alles dabei? Ja, nun kann es endlich losgehen!» Wir fliegen heute nach Uganda und werden dort eine zweiwöchige Rundreise durch die Perle Afrikas machen. Nach dem Flug landen wir voller Vorfreude in Entebbe und können gleich den typisch afrikanischen Geruch wahrnehmen, der uns schon am Flughafen auffällt. Unser Abenteuer hat begonnen. Am Flughafen werden wir von unserem Reiseleiter Isaac in Empfang genommen, der uns mit einem freundlichen «Willkommen in Uganda» begrüsst. Isaac ist Ugander und spricht fliessend deutsch. Er hilft uns beim Verstauen des Gepäcks im Auto und dann geht die einstündige Fahrt nach Kampala los. Während der Fahrt können wir viele kleine und kunterbunte Shops entlang der Strasse entdecken. Schon von weitem sind die Hochhäuser von Kampala zu erkennen. Der stockende Verkehr und die vielen Autos, Menschen und BodaBodas (Motorradtaxis) gehören zum Alltag der ugandischen Hauptstadt. Die erste Nacht verbringen wir in einer Lodge etwas ausserhalb von Kampala mit wunderschönem Ausblick über den Viktoriasee und einem leckeren Abendessen auf der Terrasse.
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Uganda
AUTOR Tatjana Spähn
Der Kibale Forest-Nationalpark Nach dem Frühstück fahren wir in den Kibale Forest im Westen der Stadt, der 13 verschiedenen Primatenarten ein Zuhause bietet. Wir passieren grüne Teeplantagen und fahren durch eine wunderschöne hügelige Landschaft. Aus der Ferne können wir sogar einen Blick auf das dritthöchste Gebirge Afrikas, das Rwenzorigebirge, werfen. Heute Nacht schlafen wir in einem der Baumhäuser mitten im märchenhaften Kibale Forest. Die Geräusche in der Nacht sind atemberaubend. Unser Baumhaus ist 8 Minuten Fussweg vom Haupthaus entfernt und wir haben das Gefühl ganz alleine im Wald zu sein. Am nächsten Morgen nehmen wir an einer geführten Wanderung durch den Kibale Forest teil und treffen auf wildlebende Schimpansen und viele andere Affenarten, darunter schwarz-weisse Colobusaffen und Meerkatzen. Unser Guide erzählt uns, dass der Kibale Forest die höchste Primatendichte weltweit hat und hier mehr als 1 500 Schimpansen leben. Während unserer Wanderung durch den Wald entdecken wir wunderschöne Schmetterlinge und viele unterschiedliche Vögel. Die hier lebenden Waldelefanten bekommen wir leider nicht zu Gesicht, dafür aber einen blauen Riesenturako. Nachmittags
führt uns ein lokaler Guide durch das Bigodi-Sumpfgebiet. Er zeigt uns die umliegenden Dörfer und erzählt währendessen viel über die Lebensweise der hier lebenden Menschen. Queen Elizabeth-Nationalpark Nach einem gemütlichen Frühstück begeben wir uns auf den Weg zum nahegelegenen Queen Elizabeth-Nationalpark, dem zweitgrössten Nationalpark in Uganda. Dieser grenzt an das Rwenzorigebirge, den Virunga-Nationalpark und den Edwardsee. Uns erwartet eine abwechslungsreiche Landschaft mit offene Savannen, Kraterseen und Tropenwald. Auf der Fahrt zu unserer Unterkunft machen wir unsere erste Pirschfahrt durch den Park und sehen viele Antilopen, Elefanten und verschiedene Vogelarten. Am Nachmittag unternehmen wir eine weitere Pirschfahrt durch den Park, der einer vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt ein Zuhause bietet. Die Bootsfahrt auf dem Kazinga-Kanal, der den Edwardsee mit dem Georgesee verbindet, gehört mit zu einem absoluten Höhepunkt unserer Reise nach Uganda. Hier sehen wir so unzählig viele Hippos, wie noch nie zuvor. Ausserdem können wir vom Boot aus die durstigen Elefanten und Büffel entdecken. Die riesigen Krokodile am Uferrand, die wie Baumstämme daliegen sind nicht zu übersehen. Die Bootsfahrt ist die beste Möglichkeit um die wunderschönen Eisvögel, Pelikane, Komorane und Fischadler zu beobachten. Einfach nur unbeschreiblich schön! Der südliche Teil des Queen Elizabeth Nationalparks ist für seine baumkletternden Löwen bekannt, die in den Baumkronen nach Schatten suchen und sich dort vor der heissen Mittagssonne verstecken. Es dauert nicht lange und wir können die hellbraunen Beine in den Baumkronen entdecken und die vollgefressenen Löwen beobachten. Bwindi Impenetrable Forest Nach einer abenteuerlichen Fahrt in den südwestlichsten Teil von Uganda bis zur Grenze zur Demokratischen Republik Kongo und Ruanda erreichen wir hungrig und müde den Lake Mutanda. Unsere Lodge liegt direkt am See und hat einen wunderbaren Blick auf drei der Virungavulkane: Sabinyo, Gahinga und Muhabura. Heute wird mir klar, warum in der Packliste stand, dass wir auch etwas wärmere Kleidung für kühle Abende einpacken sollen. Trotz der kühleren Temperaturen lädt der See zum Schwimmen ein – diese Chance lassen wir uns natürlich nicht entgehen! Am Abend gibt es noch ein leckeres Abendessen und einige Infos zum Gorillatracking am nächsten Tag. Wir haben das grosse Glück die Gorillafamilie Nkuringo besuchen zu dürfen, die aus 19 Gorillas besteht. Gorilla Tracking Früh am Morgen bringt Isaac uns mit ausreichend Proviant und Trinkwasser bepackt zum Startpunkt unserers Gorillatrackings, wo wir eine ausführliche Einführung bekommen. Die verantwortlichen Ranger erklären uns, wie wir uns Verhalten sollen und erzählen uns einiges über die Gorillafamilie, die wir heute besuchen werden. Dann ist es endlich soweit. Wir machen uns auf den Weg zu den Gorillas. Die Träger helfen uns bei den besonders steilen Hängen. Nach einer fast zweistündigen Wanderung erfahren wir, dass wir eine Abkürzung, steil bergab nehmen können und dass die Gorillas ganz in der Nähe sind. Nach weiteren 30 Minuten ohne erkennbaren Weg, querfeldein, über Stock und Stein macht uns der Ranger auf die Schlafplätze der Gorillas, die wie
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überdimensional grosse Vogelnester aussehen, aufmerksam. Hier hat die Gorillafamilie ihre Nacht verbracht. Von hier aus folgen wir den Frassspuren und weitere 30 Minuten später, hören wir die Gorillas in der Ferne. Von jetzt an sollen wir uns ruhig verhalten. Die Spannung steigt. Nachdem die Ranger überprüft haben ob wir willkommen sind, dürfen wir uns nähern. Der Anführer der Gruppe, der Silverback sitzt nur fünf Meter entfernt und beobachtet uns aufmerksam. Die Ranger haben uns am Morgen erzählt, dass diese Familie insgesamt vier ausgewachsene männliche Silverbacks und drei Jungtiere hat, die wir nun miteinander herumtollen sehen. Die anderen Gorillas liegen und sitzen entspannt herum und beobachten uns friedlich. Für mich war die Begegnung mit der Gorillafamilie ein unvergesslicher Moment und die Zeit mit den Gorillas ging leider viel zu schnell vorbei. Nach einer Stunde müssen wir uns leider wieder von der Gorillagruppe trennen, da wir sie nicht zu lange stören dürfen und brechen auf. Die Erinnerung an die Begegnung mit den Gorillas entschädigt uns für den anstrengenden Rückweg, den langen, steilen Hang nach oben. Unterwegs legen wir immer wieder eine Pause ein und kommen am Abend glücklich, aber sichtlich erschöpft in unserer Unterkunft an, in welcher schon ein warmes Abendessen auf uns wartet. Entspannung am Lake Bunyonyi Nachdem wir am nächsten Morgen ausgeschlafen und gemütlich gefrühstückt haben, verlassen wir den Bwindi Impentrable Forest und fahren in Richtung Lake Bunyonyi, wo wir mit einem Kanu auf eine der Inseln inmitten des Vulkansees paddeln. Hier haben wir den Nachmittag und einen weiteren Tag Zeit, um den See per Kanu zu erkunden und Vögel zu beobachten. Die malerische Gegend rund um den Lake Bunyonyi ist der perfekte Ort, um sich von dem anstrengenden Gorillatracking zu erholen. Lake Mburo-Nationalpark Völlig entspannt machen wir uns auf den Weg zum Lake Mburo Nationalpark, dem einzigen Park in Uganda, in dem Zebras leben. Aber nicht nur Zebras, sondern auch Warzenschweine, Uganda Kob und viele Topi können hier beobachtet werden. Ein kleines Highlight ist die Wanderung zu Fuss durch den Nationalpark, bei der man von einem Ranger begleitet und viel über die Tierwelt im Lake Mburo-Nationalpark erfährt. Kampala und Entebbe Doch jeder Urlaub geht einmal zu Ende. Heute begeben wir uns auf den Rückweg. Unterwegs stoppen wir am Äquator und haben die Möglichkeit handgefertigte Kunst und Souvenirs zu kaufen. Danach fahren wir weiter nach Kampala. Wir verbringen eine weitere Nacht in der Hauptstadt und bekommen von Isaac den Geheimtipp uns den Sonnenuntergang vom Diplomate Hotel aus anzuschauen. Am nächsten Morgen fahren wir früh in Richtung Entebbe, wo wir den Botanischen Garten besuchen und uns von unserer Reisebegleitung verabschieden müssen. Wir sind uns schon jetzt sicher: das war nicht unsere letzte Reise nach Uganda und wir hoffen schon jetzt, dass wir bald wieder zurück in die Perle Afrikas kommen können. Ein Besuch des Murchison Falls-Nationalpark, des Mount Elgon und des östlichen Teils von Uganda ist für das nächste Mal geplant! www.aquaterra-travel.ch info@aquaterra-travel.ch
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och die Wiege des Christentums hat weit mehr zu bieten als ihre unnachahmliche Landschaftliche Schönheit. Am Kreuzpunkt von Asien und Europa spiegeln sich 3 000 Jahre Kultur. Sei es in der Kunst, in der sakralen Architektur oder in der Geschichte eines gepeinigten Volkes, das sich über die Jahrtausende vor allem eines bewahrt hat: seine herzerwärmende Gastfreundschaft. «Ich liebe das Blau unseres Himmels, das klare Wasser, den Glänzenden See, die Sommersonne und die drachenstimmigen Winterstürme, die schwarzen Mauern der im Dunkeln verborgenen Häuser und uralter Städte tausendjährigen Stein liebe ich. Wo ich auch bin, ich vergesse nicht den klagenden Ton unserer Gesänge, vergesse nicht unsere zu Gebeten gewordenen Bücher in Eisenschrift und wie sehr auch mein Herz von unseren blutigen Wunden brennt, mein verwaistes, kummervolles und geschätztes Armenien liebe ich ewiglich.» Unermesslicher kultureller Reichtum Die Worte des armenischen Lyrikers Jeghische Tsch’arents‘ stehen sinnbildlich für die gehaltvolle, traditionsreiche Literatur, die jahrtausendealte Kultur, aber auch für die Diaspora des Landes. Verdichtet in wenigen Zeilen, bringt Jeghische Tsch’arents‘ die Geschichte Armeniens poetisch zum Klingen. Gerade die bildende Kunst, die Literatur und die phantastisch illuminierte Handschriftlichkeit waren in Armenien seit jeher ein Mittel der kulturellen und geistlichen Elite, um die bewegte, oft tragische Vergangenheit zu reflektieren und ihr Gestalt zu verleihen. Die armenische Literatur gilt heute als eine der ältesten lebenden Nationalliteraturen der Welt. Die wertvollsten Schriften finden sich im Museum Matenadaran, welches rund 17’000 Manuskripte beherbergt. Doch auch die Mauern der zahlreichen uralten Klöster und Kirchen, von denen einige zum UNESCO Weltkulturerbe gehören, legen ein lebendiges Zeugnis längst vergangener Epochen ab. Inmitten dieser kulturellen Schätze, die aus wertvollsten Materialien geschaffen und vollendet in spektakuläre Landschaften integriert wurden, umweht einen unweigerlich der Hauch der Geschichte gepaart mit einem leisen Gefühl von Demut. Wiege des Christentums Armenien ist untrennbar mit der Religion verbunden. Sei es in geographischer, architektonischer oder in historischer Hinsicht. Der kleine Binnenstaat im Kaukasus ist umgeben von islamisch Geprägten Ländern. Nichtsdestotrotz liegt in Armenien die Wiege des Christentums. Armenien war das erste Land, das den christlichen Glauben zur Staatsreligion erklärte. Dies bereits im Jahr 301 unter der Regentschaft von König Trdat III. Damit ist die Armenisch-Apostolische Kirche die älteste Staatskirche der Welt. Noch heute gehören nahezu 95 Prozent der Bevölkerung dem christlichen Glauben an. Dieser ist in Armenien Tradition und Identität zugleich. Doch er war auch Auslöser für zahlreiche Kriege, die das Land und sein Volk stark gebeutelt haben. Die Beziehungen zu den Nachbarstaaten Aserbaidschan und Türkei sind bis dato anhaltend schwierig. Lange Zeit wirkte auch die fast siebzigjährige Sowjetherrschaft nach, die erst 1991 endete, so dass es noch Jahre dauerte, ehe sich die Armenier wieder mit Stolz ihrer christlichen Tradition und Identität zuwenden konnten.
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Natur und Kulturparadies Armenien Faszinierend raue Hochgebirgslandschaften und idyllisch karge Steppen im Wechsel mit fruchtbaren Regionen, sattgrünen Tälern und tiefblauen Seen – alleine schon wegen seiner atemberauben‐den Optik ist Armenien eine Reise wert.
Die beispiellose Schönheit jenseits des Ararat AUTOR Kulturreisen Divertimento
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Die Mutter der Welt und die blaue Perle Armenien ist überaus reich an landschaftlichen Höhepunkten. Zwei davon gilt es besonders hervorzuheben. Mit einer Wasseroberfläche von rund 1 400 Quadratkilometern und knapp zwei Kilometer über dem Meeresspiegel gelegen, ist der Sevan See nicht nur das grösste Gewässer des Landes, er gehört auch zu den höchsten Seen der Welt. Aufgrund der gigantischen Ausmasse erinnert die blaue Perle, wie die Armenier ihren See liebevoll nennen, eher an ein Meer. So tiefgründig der Sevan See, so erhaben der Berg Ararat. Im wahrsten Sinne majestätisch ragt der 5 156 Meter hohe, ruhende Vulkan von weither sichtbar in den Himmel. Der Ararat gilt nach christlicher Überlieferung als «Mutter der Welt». Im Gebirge Ararat soll nach der Sintflut die Arche Noah auf Grund gelaufen sein. Das armenische Stammvolk Hajk soll sich zu seinen Füssen niedergelassen haben. Unter seinem Schutz fand das heidnische Volk zum Christentum. Und in Urzeiten sollen ihn göttliche Mächte bewohnt haben. Mag man daran glauben oder nicht, der Ararat strahlt mit seinem schneebedeckten, leuchtend weissen Gipfel eine derart faszinierende Kraft und Schönheit aus, dass man sich seiner Mystik schlicht nicht zu Entziehen vermag. Schliesslich könnte er auch als steinernes, monumentales Sinnbild dienen für die Resilienz des armenischen Volkes. Diaspora und der Weg in die Moderne Dem armenischen Volk blieb von der Zeit seiner Urväter vor rund drei Jahrtausenden bis heute wenig erspart. Auf die Massaker während des Osmanischen Reichs folgte der Völkermord während des Ersten Weltkriegs. Diesem ersten Genozid des 20. Jahrhunderts fielen zwischen 300’000 und über 1,5 Millionen Armenier zum Opfer. Darunter auch 600 armenische Intellektuelle, die gezielt verfolgt und hingerichtet wurden. Die armenische Diaspora geht jedoch bereits auf das Jahr 1064 zurück, als Tausende vor den Seldschuken flohen. Sie ist ein ebenso fester wie tragischer Bestandteil der Geschichte Armeniens. Heute leben Armenier in allen Winkeln der Welt. In der Schweiz zwischen 3 000 und 4 000. Der grösste Teil emigrierte nach Frankreich und in die USA. Doch das Land ist heute im Wandel. Folgt unaufhaltsam der Moderne. Besonders spürbar ist dies in der Hauptstadt Jerewan. Fast ein Drittel der Bevölkerung lebt mittlerweile in dieser pulsierenden Metropole, die einer westlichen Grossstadt in wenig nachsteht. Modernität, Lebendigkeit und Schnelligkeit prägen das Bild. Geblieben ist bei allem Wandel die herzliche Gastfreundschaft. Lebensfreude, Gastfreundschaft und leise Melancholie Der hohe Stellenwert der Grossfamilie ist in Armenien ebenso wichtig wie die legendäre Gastfreundschaft. Mit Sicherheit rührt das eine in gewisser Weise vom anderen her. Vielleicht haben die Armenier gerade auch wegen der Diaspora eine besondere Offenheit und Wandlungsfähigkeit entwickelt. Über den ganzen Globus verteilt, haben sie sich immer wieder angepasst, neu orientieret und eingelebt. Die Offenheit der Ausgewanderten ist den Daheimgebliebenen gleichermassen zueigen. Mit anderen Worten: Ein Gast ist stets willkommen. Diese Flexibilität und Intensität zeigt sich nicht zuletzt in der armenischen Musik, die ausgesprochen facetten- und variantenreich ist – von klassischer Musik über Volksmusik und fahrenden Sängern bis hin zum armenischen Jazz. Das Nationalinstrument ist und bleibt aber das Duduk. In Anbetracht der Geschichte Armeniens verwundert es kaum, dass der samtige Klang dieser traditionsreichen Flöte aus Aprikosenholz beim Hörer vor allem ein Gefühl auslöst: eine sanfte, zarte, leise Melancholie.
Eine Armenien Kulturreise wird Angeboten von Kulturreisen Divertimento Basel auf www.divertimento.ch
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Travel News «Summertime and the living is easy» Bella Bavaria! Auch wenn das Thermometer noch keine 36 Grad anzeigt – der lange Winter ist endlich vorbei und Hotel Gut Ising am Chiemsee bereitet sich auf einen aktiven Sommer vor. Neben klassischem Badeurlaub und zahlreichen Wassersportangeboten rund um den Ch iemsee bietet das Vier-Sterne-Superior-Hotel viele weitere Freizeitaktivitäten wie Nordic Walking, Golf oder Tennis. Bekannt ist das charmante Landgut vor allem für seine Reit- und Poloangebote. Mit drei Reithallen, einer Reitschule und vielseitigen Angeboten von Country Cross bis hin zu Spring- und Dressurturnieren ist für jeden Pferdeliebhaber das Richtige dabei. Am Ende eines sommerlichen Tages geniessen Gäste kulinarische Schmankerl im Usinga, dem Fine Dining Restaurant von Gut Ising oder im Restaurant «Zum Goldenen Pflug» – das Team um Chefkoch Rüdiger Linke und Chef de Cuisine Roland Schön begrüsst die warme Jahreszeit mit regionalen sowie saisonalen Köstlichkeiten von Spargel über Bärlauch bis hin zu Erdbeeren und Rhabarber. www.gut-ising.de
Laufsteg über den Wolken London, Mailand, Paris: Anfang des Jahres dreht sich in der Modewelt alles um die Fashion Weeks. Dies hat Skyscanner, Europas führende Flugsuchmaschine, zum Anlass genommen und eine Online-Umfrage zum Thema «Welche Cabin Crew hat das schönste Outfit?» durchgeführt. 1 200 Teilnehmer haben auf der Skyscanner Website vom 8. bis zum 31. Januar 2013 abgestimmt und die Uniformen von 15 Fluggesellschaften auf einer Skala von eins bis fünf bewertet: gewonnen hat Aeroflot – sie ist «Europe’s most stylish Airline». Auch die Deutschen gehen mit gutem Beispiel voran: Lufthansa hat es unter die Top 3 geschafft. www.skyscanner.com
Neuer Gourmet-Stern am Bodensee Nach einer zweijährigen Umbauphase eröffnete im April das Gourmet-Restaurant Mammertsberg in Freidorf (TG) wieder seine Pforten. Die neuen Gastgeber sind die regional bekannten Luisa und August Minikus. Das 1911 erbaute Anwesen hatte in den letzten Jahren kein leichtes Los, meinte es das Schicksal doch anfänglich nicht gerade gut mit dem unter Denkmalschutz stehenden Gasthof. Fünf Jahre Leerstand zeichneten das Haus merklich. Nun ist das Herz des Hauses wieder die Küche und die Kochkunst von August Minikus. Minikus richtet dabei sein Augenmerk auf die einzelnen Zutaten und versteht es, diese in ihren eigentlichen Geschmacksnuancen zu erhalten und spannend zu kombinieren. Für die Neugestaltung zeichnet die Zürcher Stararchitektin Tilla Theus verantwortlich. Sie ist dafür bekannt historische Elemente mit moderner Raffinesse zu vereinen. In enger Kooperation mit der Denkmalpflege wurde der Mammertsberg von Grund auf nach dem neuesten Stand der Technik saniert und die Anziehungskraft von gestern in eine zeitgemässe transformiert. www.mammertsberg.ch
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Entdeckungstouren durch die bunte Kunstszene Farbenprächtige Ölgemälde, schimmernde Bronzeskulpturen oder aussergewöhnliche Drucke – nirgendwo kommen die Lebendigkeit und das besondere, facettenreiche Flair der Florida Keys besser zur Geltung, als in der örtlichen Kunstszene. Regelmässige «Art Walks» laden Besucher und Kunstliebhaber zum abendlichen Kulturspaziergang ein. Kunst, Kulinarik, Musik und Entertainment werden beim «Third Thursday Art Walkabout» auf Islamorada grossgeschrieben. Jeden dritten Donnerstag im Monat verwandelt sich der Morada Way zum Treffpunkt für Kunstinteressierte. Bei zwanglosen Empfängen bieten sich viele Gelegenheiten zum Austausch mit den anwesenden jungen Talenten und etablierten Kunstschaffenden. www.fla-keys.com
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Eine Liebeserklärung an die Kultur Mit der Bezeichnung «Interpretative Centres» wird es deutlicher. Besucherzentren sind Orte, an denen etwas umfassend dargestellt und erklärt wird. Und davon gibt es auf der grünen Insel eine Vielzahl, wobei der Übergang zum Museum fliessend ist. Von Irlandreisenden werden sie hoch gelobt. Aber was loben sie eigentlich?
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an betritt einen Raum in dem Stimmen flüstern, als würden sie hereingeweht, und hat man den Raum lauschend durchschritten, ist man mit Versen, Rhythmen und Geschichten erfüllt, die einem nicht mehr aus dem Kopf gehen. Man gelangt durch einen Korridor auf einen Felsenbalkon und erschauert beim Anblick der unfassbaren Weite einer in Gischt und Dunst gehüllten Klippenlandschaft, während man 200 Meter hoch über dem tosenden Atlantik steht. Oder man stapft durch eine satte, wellige Graslandschaft, die scheinbar bedeutungslos unter dem irischen Regen ausharrt. Tritt man aber ins Besucherzentrum ein, gelangt man vor einen riesigen, wie ein Kunstobjekt wirkenden, Glaskasten. Darin liegen die aufgeschnittenen Torf- und Gesteinsschichten des Graslands frei und man schaut darauf, selber so klein, wie aus der Perspektive eines Maulwurfs. Geschichte anschaulich machen … Dies sind nur drei Beispiele aus den vielfältigen Möglichkeiten, wie sich Irland in seinen Besucherzentren selbst darstellt und den Betrachter in Erlebniswelten zieht. Sie gehören zum Writers‘ Museum
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Irland
AUTOR Lilly Steffen
in Dublin, dem Cliffs of Moher Visitor Centre an der Westküste und zu den Céide Fields, einem der grössten neolithischen Siedlungsgebiete der Welt im einsamen County Mayo. In allen ist die umfassende, sensorische Erklärung der Besonderheiten des Ortes geglückt. Und in allen steckt die unnachahmliche Fähigkeit der Iren, Geschichten so anschaulich zu erzählen, dass sie mitreissen. Mit anderen Worten – es sind in den Besucherzentren auch Meister der visuellen Erzählkunst am Werk. Seit den 2 000er Jahren, mit dem Aufstreben des Celtic Tiger und dem damit verbundenen Wohlstand, entstanden die Besucherzentren als Kulturvermittler und auch als Wirtschaftsfaktor für die wachsende Tourismusindustrie. Es halfen auch die neuen Technologien, auf die Irland mit Eifer zugriff und für neue, interaktive Gestaltungsformen nutzte. Finanzielle und ideelle Unterstützung kam von verschiedenen Vereinigungen wie Heritage Ireland, Fáilte Ireland, dem Office of Public Works (OPW) und dem National Trust. Von Produktionsbetrieben zu interaktiven Akademien Zunächst waren es typisch irische Produktionsbetriebe wie Wollwe-
bereien, Brauereien und Destillerien, die sich dieser Mittel bedienten, ihre historischen Lagerhallen umbauten und mit fantastischen Ausstellungsstücken, Storyboards, interaktiven Bildschirmen, Videoräumen und Showrooms ausgestalteten. Das berühmteste dieser Besucherzentren ist bis heute das Guinness Storehouse in Dublin. Aber auch Foxford Woollen Mills in County Mayo und die Bushmills Distillery in Nordirland gehören zu den Klassikern. In ihrer Folge erschufen sich bald die irischen Kulturstätten neu. Archäologische und historische Stätten, Schlösser, Burgen, Literaturschauplätze, historische Industrieparks – kaum eine der bedeutenden Sehenswürdigkeiten Irlands kommt heute ohne Besucherzentrum aus, und sei es auch noch so klein. Als dritte Generation dieser erlebnisreichen «Akademien» für irische Lebensart und Kultur wird nun mit Giganten und gigantischen Projekten aufgewartet. Eine völlig neue Dimension ist im Jahr 2012 mit dem Titanic Belfast geschaffen worden. Schon seine architektonische Form eines in den Himmel ragenden Schiffsbugs von genau der Höhe, die auch die Titanic hatte, nimmt das Thema der multi-
medialen Ausstellung zur Geschichte der Ozeangigantin im Inneren des Gebäudes vorweg. Einem Riesen ist auch das neue Giant’s Causeway Visitor’s Centre gewidmet. Der «Damm des Giganten» aus zehntausenden sechseckiger Basaltsäulen an der Küste von Antrim ist die Hauptattraktion Nordirlands und entsprechend gross ist auch hier die interaktive Ausstellung über Erdgeschichte, Vulkanismus und die Legende vom Riesen. Das erste Besucherzentrum der Generation Terra X aber, das zur Vorlage für die beiden anderen wurde, ist in geradezu monströser Erdarbeit unter die naturgeschützte Landschaft vor den Cliffs of Moher eingelassen und bereits 2007 eröffnet worden. Doch ob gross oder klein – es herrscht an allen diesen «Schau-Plätzen» der grünen Insel eine wie aus sich selbst heraus entwickelte familiäre Atmosphäre. Der Besucher wird zum Teil der Erzählung, als dürfe und solle er sie mit gestalten und lernen irisch zu denken. Und das bedeutet auch, die in den Darstellungen verborgenen Liebeserklärungen an die Einzigartigkeiten des Inselkosmos zu entdecken und zu verstehen. Deshalb werden die irischen Besucherzentren so gelobt.
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NICE TO KNOW Die Giganten Cliffs of Moher Visitor Experience, County Clare Schon die Architektur des Informationszentrums verdient eine Auszeichnung. Um die meist besuchte Sehenswürdigkeit Irlands in ihrer natürlichen Harmonie zu belassen, wurde der Bau in die Erde versenkt. So ragt das grosse Fenster des Restaurants mit seinem phantastischen Ausblick gerade mal aus dem hohen Gras hervor. Die zweite Auszeichnung geht an das interaktive Konzept der Ausstellung «Atlantic Edge». Der Klimawandel, die Reichtümer des Ozeans sowie die Geschichte des Menschen in seinem Lebensraum und eine virtuelle Rekonstruktion der Steilklippen sind im Sinne der Cliffs herausragend in Szene gesetzt. www.cliffsofmoher.ie Giant’s Causeway Visitor Centre, County Antrim Der tief in die Erde gelegte Neubau zitiert mit seiner Fassade aus polierten Basaltsäulen die natürliche Struktur des vor Jahrmillionen aus vulkanischer Tätigkeit erwachsenen Naturwunders des Giant’s Causeway. Wie er mit seinen 34’000 sechseckigen Basaltstelen in einer Diagonale in den Atlantik ragt, so ist er auch in der Innenarchitektur angelegt. Es gibt in den Räumen so gut wie keine rechten Winkel. Der Naturschönheit der Causeway Coastal Route wird mit einem Grasdach und niedrigstem CO2-Ausstoss Rechnung getragen. Die interaktive Ausstellung beschäftigt sich mit Vulkanismus auf hohem wissenschaftlichem Niveau und geht gleichzeitig spielerisch und erzählerisch mit der Legende über den Riesen um, der den Causeway erbaut haben soll. www.nationaltrust.org.uk/giantscauseway Titanic Belfast, County Antrim Die Architektur des gigantischen, silberglänzend über dem Hafen aufragenden Schiffsrumpfs, signalisiert, wie hoch Belfast mit dem Titanic Centre hinaus will. So hoch wie die Ozeanriesin war, die einst neben dem hypermodernen Bauwerk von der Slipanlage gezogen wurde. Die auf sechs Ebenen verteilte multimediale Ausstellung geht jedoch mit eher dezenter und gelungener Dramaturgie an die Geschichte des Unglücksschiffs. Von der Vorgeschichte der Katastrophe über die gesellschaftlichen Verhältnisse in der damaligen «Boomtown Belfast» bis zu
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einem nachgebauten Titanic-Dock verleiht die mediale Show der Tragik hinter dem ganzen doch ihre Würde. Zwar wird der Untergang mit allen Mitteln modernster Unterhaltungstechnologie inszeniert, aber der eigentliche Höhepunkt der Schau ist ein Gang über einen transparenten Glasboden, unter dem die Unterwasseraufnahmen vom Wrack der Titanic so brillant inszeniert sind, dass man glaubt, auf das Schiff zu schauen. www.titanicbelfast.com Die Klassiker Guinness Storehouse, Dublin: www.guinness-storehouse.com Bushmills Distillery, County Antrim: www.bushmills.com Foxford Woollen Mills, County Mayo: www.foxfordwoollenmills.com Historische und prähistorische Stätten Strokestown Park, County Roscommon: www.strokestownpark.ie Céide Fields, County Mayo: www.museumsofmayo.com Skellig Experience, County Kerry: www.skelligexperience.com Croagh Patrick, County Mayo, www.croagh-patrick.com Landschaftsparks Der Burren, County Galway: www.burrennationalpark.ie Glenveagh National Park, County Donegal: www.glenveaghnationalpark.ie Glendalough, County Wicklow: www.wicklowmountainsnationalpark.ie Literarische Orte Writers Museum, Dublin: www.writersmuseum.com Coole Park, County Galway: www.coolepark.ie Tourism Ireland Tourist Service und gratis Broschürenversand: +41 (0) 44 210 41 53 info.ch@tourismireland.com www.ireland.com
Luxuriöses Arabisches Erlebnis
Der Schweizer Reiseveranstalter "Golf and Travel" entführt Sie in die arabische Welt des „ShangriLa’s Barr Al Jissah Resort and Spa“, eines der fünf besten Ferienresorts im Mittleren Osten. Bei der aus drei Hotels bestehenden Anlage in Oman wählen Sie zwischen den folgenden Alternativen: ab CHF 1,480 pro Person im familienfreundlichen “Al Waha“, ab CHF 2,110 für das im Herzen der Anlage gelegene „Al Bandar“ oder ab CHF 2,540 für das luxuriöse „Al Husn“. Das exklusive Arrangement beinhaltet den Hin- und Rückflug mit Oman Air, den Transfer zwischen Flughafen und Hotel sowie die Übernachtung mit Frühstück für sieben Nächte. Der Aufenthalt im Al Husn Hotel ist darüber hinaus inklusive Mini Bar, Teeservice und Aperitifs vor dem Abendessen. Für die Übernachtung von Kindern (1) im Zimmer der Eltern werden CHF 750 für die Reise berechnet. Das Arrangement ist gültig von 01. – 25. Oktober 2013 Weitere Informationen, auch zu allen weiteren Sommer Arrangements, erhalten Sie auf der Internetseite www.golfandtravel.ch oder unter der Telefonnummer 0041 41 799 71 99.
Bahnhofstrasse 1 6037 Root | Tel. +41 41 799 71 99 | Mobile +41 79 245 42 76 SPECIAL DESTINATIONS Fax +41 41 799 71 91 | www.golfandtravel.ch | dorian.lustenberger@golfandtravel.ch VOLUME 10 IMAGINE 39
Die Stadt der Festspiele Salzburg Salzburg ist bekannt und beliebt als Mozartstadt und als Barockjuwel: Die Stadt diente zudem als Drehort von «The Sound of Music». Doch vor allem die Salzburger Festspiele locken jedes Jahr tausende Kulturbegeisterte an. AUTOR Angelika Möller
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ie Salzburger Festspiele, 1920 ins Leben gerufen, gelten als weltweit bedeutendste Kulturveranstaltung. Jeden Sommer pilgern Musikliebhaber aus aller Herren Länder im Juli und August in die Festspielstadt, um sich von hochkarätigen Opern-, Schauspiel- und Konzertprogrammen begeistern zu lassen. Markenzeichen der Festspiele sind der «Jedermann» auf dem Domplatz sowie exem plarische Mozart- und Strauss-Aufführungen.
Zum 200. Geburtstag der Herren Wagner und Verdi Als anerkannte Grösse in der Kulturlandschaft wollen sich die Festspiele jedes Jahr ein wenig neu erfinden, jedoch ohne Verzicht auf traditionelle Werke. 2013 stehen Richard Wagner und Giuseppe Verdi, beide vor 200 Jahren geboren, mit sechs Opern im Mittelpunkt der Operninszenierungen. Das Programm stellt der Intendant der Festspiele, Alexander Pereira (seit Langem wieder der erste Österreicher auf dem Festspielthron), gemeinsam mit dem Schauspielchef Sven-Eric Bechtolf auf. Nach einer umstrittenen ersten Saison 2012 in der Mozartstadt möchte Pereira, der als Kulturmanager von der Oper Zürich kam, frischen Wind in das Gesamtkonzept einbringen. Im Vorwege gibt es jedoch wieder Kritiker, insbesondere von deutscher Seite (und das gehört dazu wie das Salz in der Suppe), die ihm vorwerfen, zu sehr auf Popularität und grosse Namen zu setzen und weniger auf Innovation und inhaltliches Profil. Es wird halt nicht nur in «Felix Austria» gern gegrantelt ... Kunst-Delikatessen für sechs lange Wochen zu servieren, ist ein Hochseilakt mit Absturzpotential. Und wenn die FAZ als Fazit der letzten Jahre bemängelt, dass Bayreuth und Salzburg gegen die «Pest der Beliebigkeit und Austauschbarkeit zu kämpfen haben», so macht der von Pereira versprochene frische Wind neugierig. An prominenten Sängernamen wie Netrebko, Domingo, Villazon, Kaufmann, Hampson und Dirigenten mit grossen Namen wie Muti und Zubin Mehta, um nur einige zu nennen, fehlt es wahrlich nicht.
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Interessante Neuinszenierungen in der Musik wie im Schauspiel lassen an der Kritik zweifeln. Die Highlights der diesjährigen Festspiele Zu Beginn des Veranstaltungsreigens steht erneut Joseph Haydns Schöpfung «Ouverture Spirituelle» unter der Leitung von Nikolaus Harnoncourt. Bei den Konzerten 2013 ist in der Reihe Salzburg contemporary Harrison Birtwistle der zentrale Komponist, von dem sechs Werke aufgeführt werden. Ein zweiter Schwerpunkt widmet sich der neueren Musik aus Japan. Und ein besonderes Erlebnis sind die Symphony- und Chorkonzerte des visionären Projektes El Sistema, das erstmals ausserhalb Venezuelas mit 1 400 Kindern und Jugendlichen in Europa zu hören sein wird. Das Opernprogramm wartet mit einem neuen «Falstaff» von Verdi unter Dirigent Zubin Mehta und Regisseur Damiano Michieletto auf. Ebenfalls gibt eine Neuinszenierung von Wagners «Die Meistersinger von Nürnberg» (Dirigent: Daniele Gati, Regisseur. Stefan Herheim) Diskussionsstoff. Ferner wird «Don Carlo» von Peter Stein und Antonio Pappano auf die Bühne gebracht. Anna Netrebko singt an der Seite von Placido Domingo in «Giovanna dʼArco». Ricardo Muti wird das Stück ebenso wie «Nabucco» dirigieren. Bei den Schauspielaufführungen wird ein neuer «Jedermann» auf dem Domplatz spielen: Cornelius Obonya, der in die Fussstapfen seines Grossvaters, des berühmten Attila Hörbiger, tritt. Die Buhlschaft in der Neuinszenierung von dem Engländer Julian Crouch und dem Amerikaner Brian Mertes verkörpert, wie im Vorjahr, Brigitte Hobmeier. Im Landestheater folgt die Premiere von Friedrich Schillers «Jungfrau von Orléans», Regie Michael Thalheimer. Wenig später folgt in der grossartigen und wiedergewonnenen Spielstätte Residenzhof die Premiere von Shakespeares «Sommernachtstraum». In jedem Fall wird Salzburg auch 2013 ein Tummelplatz sein für kulturinteressierte Prominenz, Bildungsbürger und die unverwüstlichen «Adabeis» (die «wir sind auch dabei»-People).
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PLACES TO BE Hotel Goldener Hirsch
Dieses Haus im Herzen der Stadt, in der berühmten Getreidegasse, gehört zu Salzburg wie das «Ritz» zu Paris. Es ist Treffpunkt der internationalen High Society, und das nicht nur zur Festspielzeit. Die Geschichte des Hauses lässt sich bis ins Jahr 1407 zurückverfolgen. Die Fassade ist schlicht geblieben und zeigt Understatement nach aussen und Luxus in Form von Noblesse und Stil erst hinter der massiven alten Holztür. Der «Goldene Hirsch» ist eben ganz und gar anders als übliche Weltklassehotels, zu denen es zählt. Geprägt wurde der Stil des Hauses von Gräfin Harriette Walderdorff, die ihre Vorstellung, Gastgeberin internationaler Prominenz zu werden, bereits ab 1948 verwirklichte. Auch heute, inzwischen ein Hotel von «The Luxury Collection» und mit 69 Zimmern und Suiten ein kleines Haus, hat es den Charakter eines exklusiven Privathauses bewahrt. Auf Schritt und Tritt entdeckt man Altes, Kostbares, Echtes, seien es Gemälde, Gobelins, Truhen oder auch der alte Refektoriumstisch im Restaurant. Ein wenig Patina hat dieses hinreissend charmante Hotel inzwischen angesetzt, was den Reiz des Hauses eher erhöht als schmälert. www.goldenerhirsch.com
Schloss Fuschl Resort & Spa Nur 20 Autominuten von Salzburg entfernt liegt auf einer pittoresken Halbinsel des blaugrünen, klaren Fuschlsees dieses Hoteljuwel. Wer die Sissi-Filme mit Romy Schneider gesehen hat, wird in Erinnerungen schwelgen. Hier hatte Regisseur Marischka die ideale Kulisse für Sissis Heimatschloss gefunden. Wer Romantik mit hohem Luxusfaktor liebt, dem wird beim Kuscheln in Fuschl das Herz aufgehen. Viele Gäste bevorzugen den historischen Kern des Hauses, den Turm mit den Turmsuiten und besonders die Sissi-Suite. Wer hochkarätige Hauben- und Sterneküche schätzt, wird sich von Küchenchef Thomas Walkensteiner verwöhnen lassen. Wer historisches Flair in einer Symbiose mit moderner Architektur und ein Gesamtkunstwerk im wahrsten Sinne des Wortes erleben möchte, der ist im «Schloss Fuschl» perfekt aufgehoben. Eine hochwertige Gemäldesammlung alter Meister aus dem 17.–19. Jahrhundert befindet sich in der Schloss Fuschl Collection, die in den öffentlichen Bereichen sowie in allen Suiten zu sehen ist. Ergänzt werden diese Kunstwerke von aktuellen modernen Fotoausstellungen. www.schlossfuschlsalzburg.com
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Mitten ins Herz, mitten in Salzburg ... erstes 5 Sterne Superior Hotel Salzburgs traumhafter Stadtblick 14.000 m2 großer Schlosspark 24 luxuriöse Zimmer & Suiten haubengekröntes à la Carte – Restaurant Kleinstes Restaurant der Welt Wellnessbereich mit Day SPA Angeboten standesamtliche Trauung wie im Märchen
Für unvergessliche Augenblicke über den Dächern der Mozartstadt!
SPECIAL DESTINATIONS 10 59 IMAGINE 43 Mönchsberg Park 26 5020 Salzburg Austria Tel.: +43662 / 84 85 55-0 Fax: +43 662 / VOLUME 84 85 salzburg@monchstein.at www.monchstein.at
Let Your Soul Fly Adler Thermae Spa & Relax Resort Eingehüllt in die Dampfschwaden des wohlig warmen Thermalwassers von Bagno Vignoni erfährt man tiefe Entspannung in der traumhaften Hügellandschaft der Val d’Orcia. AUTOR Lilly Steffen
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ie Toskana gilt weltweit als Genuss- und Kulturlandschaft. Sanfte Hügel, schlanke Zypressenreihen, verträumte Dörfer und einsame Bauernhäuser umgeben von blühenden Feldern prägen die Region. Von der UNESCO wurde die Val d’Orcia wegen ihrer Vielfalt an Kunst- und Kulturschätzen, Burgen und Klöstern sowie aufgrund ihrer reizvollen Landschaft zum Weltkulturerbe erklärt. Und genau in dieser reizvollen und zauberhaften Landschaft befindet sich das Adler Thermae Spa & Relax Resort. Auf dem Gelände eines ehemaligen Travertin-Steinbruchs gelegen, schmiegt sich das Fünf-Sterne-Hotel harmonisch an die toskanischen Hügel und bietet vor allem Ruhe und Entspannung, fernab von der Hektik des Alltags. Ein idealer Ort um Kraft zu tanken Die Brüder Dr. Andreas und Dr. Klaus Sanoner planten hier das Adler Thermae Spa & Relax Resort, denn die ruhige und unberührte Natur des Val d’Orcia, die unmittelbare Nähe zum antiken Kurort Bagno Vignoni und die mineralstoffreiche Thermalquelle, die das Resort mit dem heilenden Wasser versorgt, sind ideale Vorrausetzungen, um den eigenen Körper wieder in Schwung zu bringen. Besonderen Wert legten die Gebrüder Sanoner auf die Integration des Resorts in die unberührte Hügellandschaft. Es sollte nicht als Fremdkörper ins Auge stechen, sondern sich anmutig erheben. Das Haupthaus lässt den Renaissance-Stil einer toskanischen Villa aufleben, während sich die angrenzenden Wohnflügel terrassenförmig in den natürlichen Hangverlauf des Grundstücks einfügen. Als magische Kulisse dienen die geschnittenen Travertinwände. Ein architektonisches Highlight ist das 100 Quadratmeter grosse Glasdach über dem Restaurant, das sich im obersten Stockwerk des Haupthauses befindet. Per Knopfdruck lässt es sich öffnen oder schliessen. So dinieren Gäste je nach Saison und Klima unter freiem Himmel und geniessen selbst bei geschlossenem Dach die romantische Aussicht auf den Sonnenaufgang am Morgen und den Sternenhimmel am Abend. Hier geniessen die Gäste eine leichte, genussreich mediterrane Küche sowie toskanische Spezialitäten. Küchenchef Gaetano Vaccaro und sein Team verwenden überwiegend lokale und saisonale Produkte. Viele Erzeugnisse bezieht der Küchenchef von kleinen Bauern der Region – meist in Bio-Qualität. Erlesene Zutaten wie Safran aus der Val d’Orcia, schwarze Seneser Trüffel, weisses Chianina-Rind, feinster Prosciutto, 30-jähriger Wein- und Apfelessig aus der Toskana, verschiedene Sorten von Pecorino-Käse aus Pienza, Honig aus der Val d’Orcia, Bio-Marmeladen und heimisches Olivenöl zählen zu den Geheimnissen seiner Gerichte. Wellness der Spitzenklasse Auch bei der Gestaltung des Wellnessbereichs um den natürlichen Travertinsee war für Familie Sanoner Authentizität besonders wichtig. So kommen Gäste beispielsweise in den Genuss der Grotte des Philosophen im Travertinfels, des unterirdischen etruskischen Solebeckens und einer Oliven-Sauna. Die Thermal- und Poollandschaft Adler Aquae mit zwei grossen Aussenbecken fügt sich harmonisch in die Natur ein. Die heisse, mineralstoffreiche Thermalquelle mit einer Austrittstemperatur von zirka 50 Grad zählt zu den absoluten Highlights des Fünf-Sterne-Hotels. Die Heilkraft des Wassers kommt aus dem Erdinneren. Regenwasser dringt durch die Erdschichten in die
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Tiefe und löst Mineralien und Schwefelverbindungen. Etwa in 1 000 Meter Tiefe stösst das Wasser auf vulkanische Schichten, die es erwärmen und mit 50 Grad Celsius wieder nach oben befördern. Da dieser Prozess über Jahre andauert, ist das Wasser mit besonders wertvollen Substanzen angereichert. Wissenschaftler belegten die bereits zu Römerzeiten hoch gelobte, heilende und reinigende Wirkung des bikarbonat- und sulfathaltigen Thermalwassers für Haut, Knochen und Gelenke. Weiterhin lädt ein halbolympisches SportSchwimmbecken bei 28 Grad Wassertemperatur mit integriertem Strömungskanal zum Bahnenziehen ein. Entspannung bieten der Natur-Relaxsee, das orientalische Rasulbad, diverse Dampfbäder, Saunen, darunter auch eine Lady-Sauna, verschiedene Ruhezonen, ein Entspannungsraum mit Wasserbetten und die 3 000 Quadratmeter grosse Liegewiese. Das Adler Spa verwöhnt die Gäste mit 120 Beauty- und Wellnessanwendungen aus aller Welt und hält ganzheitliche Programme für jedes Alter bereit. Neben Antistress- und Anti-Cellulite-, Entschlackungs-, Thermal- und Beautyprogrammen ergänzt das Adler Med das ganzheitliche Angebot. Medizinische Check-ups, Diagnostik und ärztliche Beratung gepaart mit effektiven, individuell auf den Gast abgestimmten Anwendungen verhelfen zur Gesundheitsprävention in Urlaubsatmosphäre. Und auch die Adler Balance Programme widmen sich dem ganzheitlichen Wohlbefinden. So kommen beispielsweise beim Mind & Spirit verschiedene fernöstliche Anwendungen zum Einsatz: Reiki, Shiatsu, Qi Shu oder tibetische Klangschalen-Behandlung sowie Ayurveda, welches von Beginn an zu den Kernkompetenzen des Hauses zählt. Freie Fahrt mit einem Oldtimer-Cabrio Das Fünf-Sterne-Hotel Adler Thermae Spa & Relax Resort ist jedoch auch ein idealer Ausgangspunkt für Ausflüge in die UNESCO Weltkulturlandschaft Val d’Orcia. Unternehmungslustigen stehen verschiedene Modelle wie ein Alfa Romeo Spider oder ein Fiat Spider im Rahmen des Arrangements Spa & Drive zwei Tage gratis zur Verfügung. Nur 15 Autominuten entfernt vom Hotel befindet sich die Renaissancestadt Pienza. Im dortigen Dom sind kunsthistorische Schätze zu bestaunen. Zahlreiche historische Gebäude und Renaissance-Paläste schmücken das Bild der Altstadt, das nach den Wünschen von Papst Pius II. am Reissbrett entworfen wurde. Heisse Tipps für alle Weinfans sind der Weinort Montalcino, bekannt durch den weltberühmten Rotwein Brunello, und Montepulciano, das auch als Perle des 16. Jahrhunderts bezeichnet wird. Ein Stopp empfiehlt sich bei der romanischen Abteikirche Abbazia Sant’Antimo. Umgeben von Olivenbäumen ist die Klosteranlage nach 530 Jahren Pause seit 1979 wieder in Betrieb. Die ganz persönliche Route tüfteln Unternehmungslustige mit Hilfe des inklusiven Road Books aus. Nach der Spritztour klingt der Tag mit einer entspannenden Poppea-Massage mit Milch und Honig aus. Zweisamkeit geniessen Gäste in der unterirdischen Grotta Salina, einem 36 Grad warmen Thermalbecken, dessen Wasser mit zwölf Prozent Salz aus dem Toten Meer angereichert wird. Das Arrangement Spa & Drive beinhaltet fünf Übernachtungen von Sonntag bis Freitag im Superior Doppelzimmer inklusive Halbpension, Sektempfang mit frischen Erdbeeren und den beschriebenen Spa-Leistungen sowie freier Nutzung der 1 000 Quadratmeter grossen Aquae Wasser- und Wellnesslandschaft. Buchbar ist es bis 2. Oktober 2013. www.adler-thermae.com
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entdecken sie die kraft der gegensätze Spüren Sie die belebende Kraft des Thermalwassers in unserem Thermendom mit den vielfältigen Innenbecken und den schwebenden Außenschalen. Genießen Sie die angenehme Wärme und die spektakulären Aufgüsse in unserer Saunawelt Gletscherglühen. Erleben Sie pure Entspannung von Kopf bis Fuß im Beauty & Spa Morgentau. Tauchen Sie ein, in wohltuende Wellnessmomente in unserem exklusiven SPA 3000 Bereich - neu seit Dezember 2012. Verbringen Sie einen Wellnessurlaub der Extraklasse bei uns im AQUA DOME.
AQUA DOME | TIROL THERME LÄNGENFELD GmbH & Co KG oberlängenfeld 140 | a-6444 längenfeld | tel: +43 5253 6400 | fax: +43 5253 6400 480 net: www.aqua-dome.at | mail: office@aqua-dome.at |
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Ein Resort der:
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Schafzucht und 4-Sterne-SuperiorDesignhotel Schmugglerpfade und Sky Spa Schafe gehรถren zum Bergland Hotel wie die Berge zu Sรถlden. Zwar gehen sie dort nicht ein und aus, wie es in den Bergland-Image-Filmen zu sehen ist, aber trotzdem trifft man immer wieder auf Kelly, das hauseigene Maskottchen, und ihre Freunde aus der Herde. AUTOR Boris Jaeggi
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otelchef Sigi Grüner hat es geschafft, seine beiden Hobbys, Hotellerie und Schafzucht, perfekt miteinander zu kombinieren. Wenn Grüner einmal nicht im Hotel anzutreffen ist, trifft man ihn am liebsten bei seinen Schafen. 25 Mutterschafe und bis zu 50 Lämmer umfasst die Grüner’sche Schafzucht. Die gewonnene Wolle findet sich in Form von Kissen, Deko-Objekten, Taschen oder Teppichen im Hotel wieder. Das Lammfleisch wird in der Küche verarbeitet. «Die Ernährung der Tiere ist für die Qualität des Fleisches ganz entscheidend», sagt Sigi Grüner. Deshalb treibt er seine Herde jeden Sommer selbst in die Berge. Dorthin, wo schmackhaftes, wildes Grün wächst. Regelmässig wandert Sigi Grüner hinauf zu seinen Schafen, um nach dem Rechten zu sehen. Interessierte Hotelgäste können ihn dabei begleiten. Ein Schaf-Grossereignis ist der Almabtrieb im Herbst, wenn alle Schafe des Ötztals über die alten Schmugglerpfade, über die wohl auch der Ötzi schon gewandert ist, wieder hinunter ins Tal getrieben werden. Dann kann auch Grüner wieder ruhiger schlafen, denn hier kann er abends vom Bett aus per Webcam noch einmal einen Blick in den Stall werfen. Die ungewöhnliche Verbindung von Hotel und Schafen funktioniert nicht nur sehr gut, sie wird auch mit Preisen ausgezeichnet. Für den besonders gelungenen Einsatz von Schafprodukten wurde das Bergland Hotel Sölden 2012 mit dem Innovationspreis des Schafzucht-Verbands ausgezeichnet.
Bergland-Basics Das Bergland Hotel Sölden gibt es bereits seit über 60 Jahren. 2010 wurde es in der Rekordzeit von nur acht Monaten komplett um- und neu gebaut und ist seither eines der schönsten Hotels im Ötztal. Im Dezember 2011 wurde das Hotel Bergland mit seinen 86 Suiten zum ersten Designhotel im Ötztal gewählt: Sehr viel Wert haben die Besitzer auf die moderne und stylishe Ausstattung gelegt, die immer auch einen Bezug zu Tiroler Traditionen aufweist. Die Genusswelten im «Bergland Sölden» teilen sich in das Hotel-Restaurant mit 190 Sitzplätzen und das À-la-carte-Restaurant «Wine & Dine». In der Küche werden soweit es geht Lebensmittel aus der nahen Umgebung verarbeitet. Milch, Butter und Joghurt kauft der Küchenchef bei Ötztaler Bauern, ebenso die Marmeladen – die Ötztaler Preiselbeer-Marmelade ist besonders begehrt. Eier, Käse und Gemüse kommen aus Tirol, das Brot macht ein Bäcker aus der Nachbarschaft in Sölden. Fleisch wird österreichweit eingekauft. Auf der Weinkarte des Hauses sind über hundert edle Tropfen zu finden – hauptsächlich aus Österreich. Immer wieder finden Degustationen dieser Weine in den stimmungsvollen Gewölben des eigenen Weinkellers statt. Mit seiner Vielseitigkeit hat sich das «Bergland Sölden» längst als Urlaubsziel für Geniesser und zentraler Ausgangspunkt für Aktive etabliert. Paare und Familien finden hier eine reiche Auswahl an
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unvergesslichen Erlebnissen. Wander- und Naturliebhaber schliessen sich etwa der geführten Tour mit dem Patron auf die Amberger Hütten an. Teenager und jung gebliebene Adrenalinjunkies fühlen sich in der AREA 47 besonders wohl. In diesem einzigartigen OutdoorAbenteuerpark lässt sich mit den Kindern ein ereignisreicher Aufenthalt ideal mit ein paar angenehmen Ferientagen im Hotel Bergland verbinden – so kommt die ganze Familie auf ihre Kosten. Klettern, Rafting, Canyoning, Wandern, Mountainbiken, Baden: Beim Urlaub im Ötztal ist der Hotelgast bevorzugt in der frischen Natur unterwegs. Strahlender Sonnenschein, donnernde Gewitter, oftmals auch im Sommer verschneite Berggipfel gehören zum einzigartigen Stimmungsbild dieser wunderbaren Landschaft. Die Natur lässt sich nicht bändigen, ist aber mit der richtigen Ausrüstung immer einen Ausflug wert. Nebst den sportlich aktiven Gästen finden aber auch Anhänger von Wellness im «Bergland» eine wahre Oase des Wohlgefühls. Spa und Wellness Eine Besonderheit ist das Sky Spa auf dem Dach des Hotels mit den grossen Fenstern, die den Blick in die Gipfelwelt der Ötztaler Alpen freigeben. Das 1700 Quadratmeter grosse Sky Spa mit dem prächtigen Hallenschwimmbad im obersten Stock, dem Panorama-Outdoor-Whirlpool, einem Fitnessraum sowie verschiedenen Saunen ladet zum Verweilen ein. Angenehm duften die mit frischem Heu aus der eigenen Landwirtschaft gefüllten Heubetten im Raum der Stille – relaxen und die Seele baumeln lassen – so kann man einen Aufenthalt im Hotel Bergland am Besten umschreiben. Und wer noch mehr Saunen und Bäder besuchen möchte, der erreicht in knapp zehn Autominuten das AQUA DOME mit den futuristisch anmutenden Aussenbecken, einer Arche Noah für die Jungmannschaft und unzähligen verschiedenen Saunen für die Erwachsenen. www.bergland-soelden.at
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PLACES TO BE AREA 47 Das Outdoor-Highlight am Eingang zum Ötztal Freizeit- und Sporterlebnisse für Gross und Klein. Im ultimativen Freizeitpark in Tirol erlebt man Action und Adrenalin in noch nie da gewesener Art und Weise. Die spektakuläre Location für den Adventure-Urlaub in Tirol verdankt dem 47. Breitengrad ihren Namen – und ehrlich: Man muss schon mindestens 47-mal da gewesen sein, um alles erlebt zu haben, was die AREA 47 und das Ötztal zu bieten haben! Rafting, Canyoning, Klettergaudi und weitere OutdoorAbenteuer bieten Nervenkitzel pur. Von Ende April bis Ende September bietet die AREA 47 den weltweit grössten Abenteuerspielplatz für Kids, Teens und Erwachsene mit einer unglaublichen Fülle an actionreichen Angeboten. Check it out: www.area47.at
AQUA DOME Weltweit einzigartig und unvergesslich: die Schalenbecken In der Freilufttherme vermitteln drei scheinbar schwebende futuristische Schalenbecken, die durch einen leuchtenden Glaskegel miteinander verbunden sind ein Gefühl der Schwerelosigkeit. In einer Schale untermalen Unterwassermusik und Lichteffekte das Badeerlebnis. Die Massageschale präsentiert sich als eine Art überdimensionaler Schwefelpool und die Soleschale hebt Schwerkraft und Alltagssorgen auf. Ergänzt wird die grosszügige Badewelt durch eine Vielzahl an verschiedenen Saunen. «Ahoi» aus der Alpen Arche Noah Der AQUA DOME bietet Kindern und Familien eine eigene, abgeschlossene Wasserwelt, die Alpen Arche Noah. Zwei grosse Schwimmbecken an Deck eines Schiffes, eine Riesenrutsche und phantasievolle Spielräume sind die Highlights der Alpen Arche Noah. Im Sommer wartet zudem ein eigener Aussenbereich auf die kleinen Gäste. Die pädagogisch geschulten Animateure sorgen dafür, dass keine Langeweile aufkommt. Nach ein paar ruhigen Stunden in den Erwachsenen- Welten des AQUA DOME können die Eltern die kleinen Entdecker wieder völlig entspannt abholen. www.aqua-dome.at
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Italian Flair in rocking London Hotel Baglioni Die unweit der Royal Albert Hall im geschäftigen Treiben des Londoner Stadtteils Knightsbridge gelegene italienische Perle bildet den perfekten Ausgangspunkt, um die britische Hauptstadt von ihrer schÜnsten Seite kennenzulernen. AUTOR Boris Jaeggi
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as Boutique Hotel Baglioni mit seinem typisch italienischen Flair liegt im Herzen von Knightsbridge direkt gegenüber vom Hyde Park. Kensington Gardens, Kensington Palace, die altehrwürdige Royal Albert Hall mit seinen fantastischen Konzerten und das bekannteste Kaufhaus der Welt «Harrods» sind nur ein paar Gehminuten vom Hotel entfernt. Der italienische Export ist also der perfekte Ausgangsort, um die schönsten Seiten der Metropole London zu erkunden. Style Obwohl sich das Hotel im Zentrum von London befindet spürt man bereits beim Eintreten den italienischen Charme. Klassische Eleganz und zeitgenössisches Interieur sind gelungen kombiniert und schaffen eine wohlig warme und herzliche Athmosphäre.Goldglänzende Tapeten widerspiegeln die Wärme der Italienischen Sonne, das Wasserspiel in der Eingangshalle zollt den Brunnen auf den Italienischen Piazze Tribut und die grossartigen Fotografien von La Dolce Vita ehren die italienische Kunst, die namhaften Filmemacher sowie die berühmten italienischen Modeschöpfer. Rooms & Suites Das Boutique-Hotel befindet sich in einem Viktorianischen Gebäude und glänzt mit 67 geschmackvoll eingerichteten Zimmer. Einige der Zimmer verfügen über ein eigenes Cheminée oder eine Terrasse
mit prächtigem Blick auf den Hyde Park. Alle Zimmer sind in den warmen Farbtönen «coffee and cream» oder «soft grey with black and gold» gehalten. Die 240 Quadratmeter grosse Royal Suite im ersten Stock trumpft mit 3 Schlafzimmern und 4 Badezimmern sowie zwei Aufenthaltsräumen auf. Gäste profitieren von einem persönlichen Butlerservice. Bar & Restaurant Das hoteleigene Restaurant Brunello mit seinem luxuriösen Stil, viel Murano Glas und einer gemütlichen Feuerstelle gehört mit seiner italienischen Gastfreundschaft zu den berühmtesten Restaurants und Treffpunkten in London. SPA & Wellness Im Baglioni SPA & Wellness Bereich befinden sich 4 ruhige und sehr gediegene Behandlungszimmer. Das Hotel ist bekannt für seine professionellen Terrake und Thalgo Behandlungen. Nebst den Hot Stone Massagen werden ausschliesslich hochwertige Produkte für die Reinigungs- und Anti-Aging-Gesichtsbehandlungen sowie für Peelings verwendet. Selbstverständlich können auch Maniküre und Pediküre gebucht werden. Das Baglioni GYM ist klein aber fein und mit den modernsten Technogym Fitness Geräten ausgestattet. Ein aromtisches Dampfbad rundet das ganze Angebot ab. www.baglionihotels.com
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Travel gadgets
Geschützt und stilsicher unterwegs In den vergangenen Jahren hat sich der Inhalt von Portemonnaies revolutionär verändert. Traditionelles Münzund Papiergeld wurde durch Hightech-Karten mit Computerchips ersetzt. Doch nicht nur der Benutzerkomfort ist gestiegen, auch die Risiken sind gewachsen. In einem gewöhnlichen Geldbeutel können Daten von Chipkarten aus einer Distanz von bis zu 30 Metern aktiviert, gelesen und kopiert werden. Die Secrid RFID-Wallets made in Holland schützen sowohl Geld als auch Privatsphäre. Der Geldbeutel besteht aus einem Aluminium-Cardprotector und einer multifunktionalen Hülle aus hochwertigem Leder. www.verapassione.ch
Für’s Ipad Mini Wenn es im Leben wirklich so sehr auf die kleinen Dinge ankommt, dann soll man auf die auch besonders gut Acht geben. Und weil man bekanntlich nicht um FREITAG herumkommt, wenn es um umwerfend gut aussehenden Schutz geht, kamen auch die beiden Brüder nicht darum herum, das kleine iPad unter ihre Fittiche zu nehmen. Daher gibt es nun das F29 SLEEVE for iPad® mini. Wie gewohnt im LKW-Blachen-Look mit Schnellreisslasche. www.freitag.ch
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Packhilfen für den Familienurlaub Stehen die grosse Familienferien vor der Tür und es geht ans Packen, dann bricht meist das totale Chaos aus. Die Kinder wollen nicht auf Spielzeug verzichten, die elektronischen Geräte müssen gut verpackt sein, Badesachen nicht vergessen und Schlechtwetterbekleidung einpacken. Organisation ist gefragt. Eagle Creek bietet eine Bandbreite an passendem Reisegepäck für jede Destination und Art der Reise. Mit den Produkten des Pack-it™-Systems lassen sich sowohl Bekleidung als auch alle anderen Kleinigkeiten hervorragend organisieren, so dass auch im Urlaub kein Chaos entsteht. Die schönste Zeit des Jahres kann entspannt beginnen. www.eaglecreek.com
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Im Land der Orecchiette Apulien, der Absatz des Stiefels, ist eine zauberhafte Region, ein Landstreifen im Meer mit einer grossen Auswahl an wunderschönen Küsten für jeden Geschmack.
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Mare e Terra
AUTOR Lilly Steffen
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pulien, am äussersten Ende Italiens gelegen – auf dem Stiefelabsatz mit Sporn – liegt im Trend. Kein Wunder, denn die Welt voller Kontraste mit über sechs Monaten heisser mediterraner Sonne, geheimnisvollen Meeresgrotten und Höhlenkirchen, prachtvollen Gartenlandschaften und orientalisch anmutenden Städtchen an glasklarem Wasser gelegen, fasziniert einfach. «Le Puglie» bezaubert durch eine Vielfalt an Natur, Geschichte, Tradition, Düften und Spiritualität. Padre Pio und Apuliens Hobbithütten Apulien bietet eine breite Palette Vielfalt an Sehenswürdigkeiten, die jeden Geschmack und jedes Interesse befriedigen: Von den Castelli entlang der Küsten zu den kleinen Künstlerdörfern, wo man Meisterwerke des regionalen Handwerks finden kann, bis hin zum San Giovanni Rotondo in Foggia, der der Ort an dem Pater Pio sein Leben verbrachte. Bei dem katholischen Priester und Kapuziner zeigten sich Stigmata und er besass laut Berichten die Gabe des Heilens. Er ist einer der populärsten Heiligen Italiens. Das Kapuzinerkloster Santa Maria delle Grazie ist sehenswert, wo Pater Pio im Jahre 1968 starb, und die neue Kirche, von Star-Architekt Renzo Piano entworfen und 2004 eingeweiht. Wer tiefer in die Geschichte und Tradition Apuliens eintauchen möchte, sollte vor allem Alberobello besuchen, die Heimat der «Trulli», antiker, ohne Mörtel gebauter Steinbehausungen mit Kegeldach. Sie sind so eigenartig und einzigartig dass sie in die UNESCO World Heritage List aufgenommen wurden. Laut einer Legende aus dem 17. Jahrhundert mussten Hausbesitzer an den Kö-
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nig Grundsteuern zahlen. Der Feudalherr Giangirolamo Acquaviva, der sich der Gebäudesteuer des Grossreiches Neapel entziehen wollte, liess die Bevölkerung mörtellose Steinhütten bauen, damit diese beim Nahen der Steuereintreiber ihre Häuser abtragen konnten. So entstanden aus kelgelförmig geschichteten Feldsteinen kleine Räume und für jeden Raum ein neuer Kegel. Rund 5 000 dieser TrulliBauten stehen auch heute noch im Itria-Tal in Apulien. 1 000 davon allein in Alberobello. Tendenz steigend, denn neben den alten sind längst auch neue Trulli auszumachen. Ein weiteres Weltkulturerbe in Apulien ist das in der Nähe von Andria, im 13. Jahrhundert auf Betreiben Friedrichs II. von Hohenstaufen errichtete Schloss Castel del Monte, ein Meisterwerk der mittelalterlichen Architektur. Interessant ist hier ist die Leitzahl acht, die beim Bau eine wichtige Rolle spielte: der Festungsbau hat einen achtseitigen Grundriss, acht Säle im Erdgeschoss und im ersten Stock, die so angeordnet sind, dass sie ein Achteck bilden. Auf den Mauern thronen acht Türme, natürlich auch diese achteckig. Die Landeshauptstadt Apuliens Das Gebiet der Terra di Bari längst der Küste und hinein ins landesinnere beherbergt gleich mehrere Höhepunkte Apuliens. Einer davon ist sicherlich die Landeshauptstadt Apuliens und ein wichtiger Fremdenverkehrs- und Handelshafen: Bari. Neben Neapel ist sie die bedeutendste Metropole Süditaliens, deren Stadtkern spannende Kontraste aufweist. Auf der einen Seite befindet sich der labyrinthartige Altstadtkern mit romanischen Kirchen wie der Basilica San Nicola und kleinen Cafés, auf der anderen Seite die schachbrettar-
tige Neustadt mit schicker Flaniermeile und geschäftigem Treiben. In der Basilica San Nicola, welche aus dem Jahr 1197 stammt, trifft man auf Pilger aus allen Herren Ländern. Das Gotteshaus ist als Tempel für die Gebeine des heiligen Nikolaus gedacht. Bareser Seeleute entwendeten den Leichnam des im Mittelalter hoch verehrten Märtyrers aus Myra und schafften sie nach Bari. Seine Gebeine ruhen auch heute noch in der Krypta der Basilika, und alljährlich am 8. Mai erinnert eine prächtige Holzbootprozession an die Überführung des Heiligen nach Bari. Doch auch die Cattedrale San Sabino stellt ein stimmungsvolles Beispiel apulischer Romanik dar und im dazugehörigen Museum werden grosse Teile einer kostbaren Exsuletenrolle des frühen 11. Jahrhunderts aufbewahrt. Auch das Umland Baris hat einiges zu bieten und auf der MurgeHochebene scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Die endlose Landschaft wird nur von kahlen Felsen, Graten und Einschnitten unterbrochen. Zahlreich sind auch die Karstphänomene: eine von den schöpferischen Kräften des Wassers und der Zeit geprägte einzigartige Landschaft. Der Mensch machte im Laufe der Jahrhunderte diese grossen Flächen urbar und heute werden die ausgetrockneten Flussbetten für den landwirtschaftlichen Anbau genutzt, so dass Olivenbäume, Mandelbäume und Weinberge die weite Ebenen prägen. Diese Produkte finden sich natürlich auch auf den Speisekarten Apuliens wieder. Die Wiege der «Öhrchenpasta» Die aufgrund ihrer schlichten Zutaten seit jeher als «arm» geltende apulische Küche bietet erlesene Köstlichkeiten für jeden Gaumen.
Sie basiert im Wesentlichen auf drei Erzeugnissen: Hartweizenmehl, Gemüse und Olivenöl, die in Verbindung mit Fleisch und Fisch immer zu ausgezeichneten, unvergleichbaren Gerichten werden. Eckpfeiler der Regionalküche sind die handgemachten Nudeln aus Hartweizenmehl oder aus einer Mischung aus Hart- und Weichweizenmehl: Von den in etlichen Varianten hergestellten Orecchiette – dem Regionalgericht – und den ebenfalls bekannten Strascinati, früher ein Armeleuteessen, heute ein begehrtes Gericht in den teuersten Restaurants. Diese Nudelsorten werden noch immer nach alter Tradition hergestellt. Apulien ist ein grosser, duftender Gemüsegarten, in dem das Gemüse an Geschmack und Farbe nicht zu übertreffen ist. Zusammen mit den hausgemachten Nudeln, dem frischen Meeresfisch und dem schmackhaften Fleisch wird es zu einer wahren Gaumenfreude. Aber es ist vor allem die Verbindung von Nudeln und Gemüse, die unerwartete Überraschungen zu Tage fördert wie Strascinati mit Kohl und gebratenem Speck, Orecchiette mit grünem Brokkoli, Tomaten oder Cacioricotta. Auch Fischliebhaber bietet diese Region mit ihren 800 Kilometern Küste eine reichhaltige Auswahl. Man hat die Qual der Wahl, denn hier gibt es wirklich für jeden etwas: roh, mariniert, als herrliche Fischsuppen und auch mit Käse. Kurz: Einfach und doch genial. Die Apulier sind übrigens Meister der Gemüsekonservierung, dabei hilft ihnen die glühende Sonne sowie ihr Olivenöl, in das sie gegrilltes oder gekochtes Gemüse einlegen. Pobieren muss man zudem unbedingt pomodori secchi, die getrockneten Tomaten. Sie werden kurz in Essigwasser weich gekocht, abgetrocknet und dann in Olivenöl, Oregano und Knoblauch eingelegt: das ist der Geschmack Apuliens. Und über allem steht die Magie des Südens.
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NICE TO KNOW Anreise Die ideale Kombination für alle, die ihr Reiseziel möglichst schnell erreichen und im Urlaub trotzdem mobil sein wollen, ist die Anreise per Flugzeug und die Miete eines Wagens vor Ort. Direktflüge nach Apulien bietet Helvetic Airways von Zürich und Bern an. Der Flughafen Palese in Bari befindet sich nur 12,5 km östlich der Stadt Bari. Als Transportmöglichkeiten stehen ShuttleBusse, Taxis oder Mietwagen am Flughafen zur Verfügung. Der Aeroporto del Salento befindet sich 6 km nördlich der Stadt Brindisi. Als Transportmöglichkeiten stehen auch hier Shuttle-Busse, Taxis oder Mietwagen am Flughafen zur Verfügung. Die Flugzeit von Zürich nach Bari beträgt 1 Stunde 50 Minuten bzw. nach Brindisi 1 Stunde 55 Minuten. Bari wird im Sommer 6x wöchentlich im Direktflug von Zürich aus bedient. Brindisi wird 1x wöchentlich von Bern und 2x wöchentlich von Zürich direkt angeflogen. www.helvetic.com Reisezeit Von Oktober bis April schliessen an der Küste viele der Hotels und Ferienanlagen. Die Städte und das Landesinnere kann man das ganze Jahr bereisen. Meiden sollte man jedoch den italienischen Ferienmonat August, es sei denn man liebt überfüllte Strände und zahlt gerne mal ein wenig mehr. Klima Mit durchschnittlich 300 Sonnentagen im Jahr, einem heissen Sommer, milden Frühling und Herbst, einem kurzen, nahezu frostfreien Winter mit geringen Niederschlagsmengen, gehört Apulien zu den wärmsten Zonen Europas. Literatur Ein Klassiker der Reiseliteratur ist die «ItalienTrilogie» von Eckart Peterich. Im dritten Band beschäftigt sich der Autor auf rund 150 Seiten mit Apulien. Als echter Kenner Italiens beschäftigt sich Peterich mit Kunstgeschichte, Botanik, Geologie und Geografie Apuliens.
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träumen auf italienisch...
...ermöglicht mit Helvetic Airways! Sommerflugplan 2013 Destinationen
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I
l Ticino, wie der Kanton in der vierten Landessprache auch heisst, liegt auf der Alpensüdseite und wird von der Sonne weit mehr verwöhnt wird als die Nordseite. Dies wissen wir nicht erst seit dem Beginn der Wetterberichte. Jenseits der Alpen empfängt uns der Süden mit Palmen, mildem Klima, pittoresken Gassen und belebten Piazzas. Den Stau vor dem Gotthardtunnel haben wir längst vergessen und die Begrüssung des mediterranen Tessin teilt uns mit: Willkommen in den Ferien! Das Tessin ist aber nicht nur Dolce Vita, hier findet man auch den Sinn nach Kultur und Natur. Seit Urzeiten fühlten sich Dichter und Künstler von den romantischen Landschaften angezogen. Architekten liessen sich zu ihren kühnen Bauten von alter Tradition inspirieren und die Natur bezaubert mit Bergen und Tälern. Kultur und Natur Die Einfahrt ins Tessin wird bewacht von Bellinzonas Burgen. Der Kriegskommisar Azzo Visconti beschrieb 1475 die strategische Rolle Bellizonas als «Schlüssel und Tor zu Italien» und tatsächlich führen in der Talenge von Bellizona einen Vielzahl an Passrouten zusammen wie kaum in einen anderen südlichen Alpenausgang. Im laufe der Jahre ergaben sich nicht
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The sunny side of Switzerland
Tessin
Unangefochten ist die stetige Sehnsucht nach Sonne und sommerlichen Temperaturen, und durch die geographische Lage befindet sich der Kanton Tessin in einer privilegierten Lage.
AUTOR Lone K. Halvorsen
nur aus der verkehrspolitischen Situation, sondern auch aus den topographischen Voraussetzungen eine Veränderung der strategischen Bedeutung die zur Errichtung von Befestigungsanlagen einluden. Die Wehranlagen von Bellizona gehören zu den bedeutendsten Zeugen der Befestigungsbaukunst in der Schweiz. Auf dem Felshügel des Castelgrande beruht die heutige Gestalt der Talsperre; dies vor allem auf der umfangreichen Bautätigkeit der Herzöge von Mailand im 15. Jahrhundert. Mit ihren Mauern, Türmen, Zinnen und Toren sollte die mächtige Festung, dem kriegerischen Vordringen der Eidgenossen Einhalt gebieten. Im Jahre 2000 wurde diese imposante Befestigungsanlage in die Liste des Unesco Weltkulturerbes aufgenommen und löst auch heute beim Betrachter Erstaunen aus. Aber auch die Natur löst beim Betrachter Begeisterung aus, vor allem wenn man das Verzascatal erlebt. Es ist zweifellos jenes der Tessiner Täler, welches am direktesten die wahren Eindrücke der Alpenlandschaft südlich des Gotthards vermittelt. Ein bezauberndes und faszinierendes Tal, das noch die Spuren aus der Vergangenheit vermittelt. Pittoreske Dörfer, die smaragdgrüne Verzasca und die atemberaubende Landschaft betören mit ihrer natürlichen Schönheit. Aufgrund der vielen verschiedenen Klimazonen erlebt man hier dichte Kastanienwälder und Palmen, aber eben auch ein ausgesprochen alpines Klima.
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Eine der schönste Wanderungen im Verzascatal ist der «Sentierone», der durch das ganze Verzascatal bis nach Gordola oder Tenero verläuft. Entlang der Strecke begegnet man Ortschaften, die viele historische und kulturelle Sehenswürdigkeiten bieten, und für deren Betrachtung Zeit einzuplanen sich lohnt. In Lavertezzo befindet sich das bekannteste Ziel im Verzascatal, die Ponte dei Salti, fälschlicherweise auch als «Römerbrücke» bezeichnet. In Wirklichkeit stammt der Bau mit den beiden kühnen Bögen aus dem 17. Jahrhundert. Die wunderschöne Brücke ist Ausgangspunkt mehrerer Wanderrouten, eine Vielfalt von leicht zu begehenden, aussichtsreichen Spazierwegen durch eindrückliche, wunderschöne Landschaften. Auch zum Baden und Tauchen ist Lavertezzo am Fluss äusserst beliebt. Die Zeugen der Vergangenheit wie diese romanische Brücke, oder die Burg, die Mühlen oder die Kirchen kontrastieren mit heutigen Bauwerken wie der Verzasca-Staumauer inmitten einer einmaligen, faszinierenden Landschaft. Der Berg der Wahrheit Sie träumten vom aufgeklärten Leben fern jeglicher Bürgerlichkeit. Auf dem Monte Verità im Westen von Ascona trafen sich die Gleichgesinnten – die Anarchisten, Esoteriker und Nonkonformisten, die mit neuen Lebensformen experimentierten. Der Ruf des Monte Verità verbreitete sich in ganz Europa und zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelte sich auf dem Berg einen Künstlerkolonie von Aussteigern und Freidenkern. Sie kokettierte mit dem Naturalismus, der Sonne, der vegetarischen Lebensweise und zog Persönlichkeiten wie Hans Arp, Hugo Ball, Hermann Hesse und Rainer Maria in ihren Bann. 1926 übernahm der Freidenkender, Belgischer Baron und Bankier Eduard von der Heydt den Monte Verità und liess das noch heute bestehende Bauhaus-Hotel errichten. Das mediterrane Klima am Lago trieb die kühnen Gedanken hervor, und der Blick aus dem grandiosen Bauhaus-Hotel von Emil Fahrenkamp tat das Seine dazu. Später wurde es zu einen Ort für Avantgarde-Künstler wie Paul Klee, Marianne Werefkin oder Alexej Jawlensky. Der Berg ging 1964 nach dem Tod von Von der Heydt in den Besitz des Kantons Tessin über. Jedoch tat sich der Kanton immer wieder schwer mit dieser Erbe, denn im Testament hatte Von der Heydt ausdrücklich geschrieben: «dass der Monte Verità für künstlerische und kulturelle Aktivitäten von internationaler Ausstrahlung genutzt werden muss». Der leidenschaftliche Sammler zeitgenössischer und aussereuropäischer Kunst hinterliess Spuren, die bis in die heutige Zeit reichen, aber wie man seinem Willen gerecht werden kann, ist bis heute letztlich nicht geklärt. Galt die Kolonie damals als die Wiege des Alternativbewegung und als Zentrum des politischen Widerstands gegen die europäischen Regime Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts, findet man seit 1989 dort einen Kongressund Kulturzentrum. Jedes Jahr werden eine Vielzahl von wissenschaftlichen Kongressen und Tagungen veranstaltet und darüber hinaus betreut die Stiftung ein Kulturprogramm. Unter dem, seit 2011 amtierenden Direktor Lorenzo Sonognini gibt es wesentlich mehr Veranstaltungen zu philosophischen, psychologischen und naturwissenschaftlichen Themen. Diese Ausrichtung zeigt sich deutlich im Programm der Events im 2013. Jedoch sind hier die finanziellen Mittel eingeschränkt und anhaltende Finanzprobleme spiegeln sich auch in der Geschichte um die Casa Anatta. Das alte Holzhaus aus der Gründerzeit der Vegetarier-Kolonie hat jahrelang die permanente Ausstellung über die Geschichte und Tradition des Monte Verità beherbergt.
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2008 musste es geschlossen werden, weil es sogar durchs Dach regnete. Die Tradition soll jedoch fortgesetzt und der «Wahrheitsberg» soll wieder zum Leuchtturm der Kultur, zum Sprech- und Denkzentrum Westeuropas werden. Dieses Jahr in März hatte der neue Literaturfest «Eventi Letterari Monte Verità» Premiere und unter der Überschrift «Utopien und herrliche Obsessionen» erinnerte das viertägige Festival an den legendären Berg der Wahrheit als Ort der Künstler und Freigeister. Eine Stimmung, die den Berg erneut zu einem Magneten machen könnte, muss sich hingegen noch entwickeln.
PLACES TO STAY Hotel Eden Roc Direkt am Ufer des Lago Maggiore gelegen, mit privatem Badestrand, weitläufigem PanoramaBootssteg, 95 luxuriösen Gästezimmern und Suiten, dem 2 000 m2 umfassenden Eden Roc Spa, vier aussergewöhnlichen Restaurants, die mit insgesamt 45 Punkten von GaultMillau honoriert sind und ein wahrer Garten Eden – das sind seit langem die «paradiesischen» Komponenten des Eden Roc. www.edenroc.ch
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Winds of Change Urlaub in Sicht! Wohin geht’s in diesem Sommer? Let’s go Sylt!, ist die Antwort für viele Connaisseure, die das «savoir vivre» auf Sylt kennen oder erkunden möchten.
Sylt
AUTOR Angelika Möller
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ibt es noch dieses unverwechselbare Sylt-Feeling von ausgelassener Lebensfreude und unbändigem Genuss? In einer Landschaft mit herbem Reiz und einem Klima, das euphorisiert? «Sylt hat sich verändert, die Glanz-und-Gloria-Zeiten, als sich die europäische Prominenz hier tummelte, sind vorbei. Die neue Generation weiss nicht mehr zu feiern. Das Wetter wird immer schlechter, die Preise immer höher.» So wird von manchen Nörglern geunkt.
Die Insel der Promis? Sicher, der Anteil an glamourösen Urlaubern, deren Namen die Klatschpresse beherrschen, ist geringer geworden. Ist das ein Manko? Die alteingesessenen Familien aus Adel, Wirtschaft, Politik und Kultur sind geblieben, ziehen sich aber vermehrt in ihre Refugien in der Kampener und Braderuper Heide zurück. Ihre Kinder sind heute global unterwegs: St. Barth, Hamptons, Ibiza, Mauritius et cetera. Ein paar Tage auf Sylt sind natürlich auch drin, vor allem in der Hauptsaison Ende Juli/Anfang August. Dann lassen sich auch etliche Stars aus dem Showbiz sehen, die sich meist sportlich leger an den Hot Spots der Szene untermischen. Zwei Urgesteine von Kult-Lokalitäten in Kampen haben sich in diesem und im letzten Jahr zurückgezogen: War es Anfang 2012 Greta, die Wirtin vom «Rauchfang», einem In-Treff vom frühen Nachmittag bis in die tiefe Nacht, und kürzlich Rolf Seiche, Lichtgestalt des Kampener Lifestyles vom legendären «Gogärtchen». Zumindest im «Rauchfang» unter den neuen Betreibern Björn und Nele Berg war im letzten Sommer alles wie gehabt. Hier wurde wieder «Dolce Vita» zelebriert. So werden auch Christina Hässler und Florian Hühne (Rolf Seiches Nachfolger) versuchen, den legendären Ruf des «Gogärtchens» weiterzuführen. Und sonst? Sylt ist einmalig und für so manchen die schönste Insel der Welt «Moin» – schon die Begrüssung auf dem Sylt-Shuttle stimmt auf den inseltypischen Gruss zu jeder Tageszeit ein – mal behäbig langgezogen, mal kurz und knackig, bloss nicht «Moin, Moin». Das gilt hier schon als geschwätzig. Der Autozug an sich ist schon Kult, wenn die Dieselloks über den Hindenburgdamm zuckeln. Spätestens jetzt werden die Autofenster runtergekurbelt, um den betörenden Duft von Salz, Tang und Heide zu inhalieren. Die schnellste Variante, nach Sylt zu kommen, ist natürlich per Flug. Nirgendwo sonst wird der Tagesablauf so vom Wetter bestimmt wie auf Sylt. Ein Sommermorgen: Der Himmel zeigt sich im seidenweichen Blau, die Sonne streichelt schon am frühen Morgen Körper und Seele und man wünscht sich, den Tag am Meer zu verbringen. Unterhalb des alten Kampener Leuchtturms erstreckt sich ein breiter Strand mit weit auseinander stehenden Strandkörben. Das angesagte Beach-Bistro auf Pfählen, das «Grand Plage», mit lichtdurchfluteter Strandsauna ist Treffpunkt zu jeder Tages- und Abendzeit, –Bilderbuch-Sonnenuntergänge gratis.
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Alternativ reizt ein kleiner Strandmarsch von circa 15 Minuten zur «Buhne 16». Unwahrscheinlich, dass man dort nicht auf bekannte Gesichter stösst, die an allen schönen Orten dieser Welt zu sehen sind. «Buhne 16», legendär seit den 60er Jahren, begründete den Ruf der «Schönen, Reichen und Nackten» von Sylt. Hier aalt(e) sich die Prominenz, fast ausschliesslich nackt, oft auch schön, und die Wohlhabenheit ist zu ahnen, wenn bei auffrischendem Wind der Iris von Arnim-Kaschmirpullover übergestreift wird. Gerne bleibt man «unten ohne», was dem elitären, aber einfachen Holz-Bistro auch den Namen «Café Po» bescherte. Hier ist es chic, nicht das zu tragen, was man sich leisten kann ... Beach-Feeling à la Hamptons auf Long Island bietet der kilometerlange Strand am Ellenbogen, dem nördlichsten Teil der Insel. In dieser beeindruckenden Dünenlandschaft ist man selbst zur Hochsaison weitgehend allein mit dem Geschrei der Möwen, dem Rauschen der Brandung und atmet die salz- und jodhaltige Luft in tiefen Zügen ein. Für Roman Polanski war es der ideale Drehort für seinen Film «Ghostwriter». Das besondere Reizklima von Sylt, das sich von den anderen Nordfriesischen Inseln unterscheidet, ist kein Mythos, sondern Realität. Durch die vorgelagerte Stellung der Insel ist sie Meer und Wind stärker ausgesetzt, was den Salz- und Jodgehalt der Luft erhöht. Ob sie die nachgesagte Libido erhöht, mag jeder selbst erfahren ...
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Vom «Gogärtchen» zur «Sansibar» Der Nachmittag auf Sylt nach einem satten Strandtag wird gern an einem der Hot Spots mit Aussenbereich verbracht. Sonnenverbrannt und noch leicht versandet in lässiger Beachwear trinkt man Latte Macchiato zu herrlich duftendem Blechkuchen oder ein Glas Champagner. Wenn auch nicht mehr Rolf Seiche verlässlich am Eingang seines legendären «Gogärtchens» seine Gäste begrüsst, so werden es die Nachfolger nicht anders halten. Im «Kleinen Leysieffer» wird an Stehtischen der Abend geplant und im «Rauchfang» auf «Deubel komm raus» geflirtet. Alles spielt sich auf der sogenannten Whiskymeile ab, die eigentlich Strönwai heisst. Es ist nach wie vor der Catwalk der Nobelkarossen, die auf diesem etwa 300 Meter langen Abschnitt entlangröhren, und abends der Laufsteg der gestylten Beaus und Beautys in Edelklamotten aus den exklusiven Boutiquen in Kampen und Keitum. Apropos Keitum – der wohl idyllischste Ort der Insel, am Watt gelegen, mit viel Grün der üppigen Baumbestände, blumenreichen Bauerngärten und den wunderbaren Reetdachhäusern, die gemütliche Geborgenheit vermitteln. Bei «Fisch Fiete», seit Generationen hoch beliebt, muss man mal die Sylter Fischsuppe und die frische Seezunge mit hausgemachtem Kartoffelsalat geniessen. Ein Bummel durch die Nobel-Boutiquen mit Inselflair ist obligatorisch. Sie sind eine Ergänzung zu den Kampener Shops, die von Hermès bis Wunderkind repräsentiert sind.
Das Sylter Abend- und Nachtleben ist gleichermassen vielfältig wie prickelnd. Kulinarisch top sind nicht nur die Sterne-Restaurants wie der «SölʼRing Hof» in Rantum, «Jörg Müller» in Westerland, «Landhaus Stricker» in Tinnum oder das «Munkmarscher Fährhaus». Fangfrischer Fisch, Matjes, Krabben und Hummer begeistern, wenn man «goschen» geht in List, in der nördlichsten Fischbude Deutschlands, aus der heute ein kleines Imperium entstanden ist. In der alten Bootshalle, einem «Hofbräuhaus» im Seemannsstil, geht Kaschmir mit Jogginganzug auf Tuchfühlung. Ähnlich war der Aufstieg von Herbert Seckler mit seinem Phänomen «Sansibar», der Skihütte in den Dünen, die das Sylter Lebensgefühl reflektiert und umsetzt. Mehr Sylter Lifestyle geht nicht. Ob Gottschalk, Jauch, Joop, Beckenbauer, Boris Becker oder der europäische Adel – sie alle gehen hier ein und aus und werden von Herbert mit seiner authentischen Gemütlichkeit willkommen geheissen, ebenso wie der «normale» Gast. Die Speisen sind rustikal und hervorragend, der Weinkeller beherbergt wahre Schätze. Die «Hütte» ist zu jeder Jahreszeit voll. Tagsüber stören jedoch die vielen Touristen, die zum «Gucken» des Phänomens anreisen. Etwa ab 20 Uhr ist der Spuk vorbei. Das Sylter Nachtleben spielt sich für viele Urlauber in Westerländer Bars und Clubs ab. «Places to be» der exklusiven Art sind in Kampen: «Pony», «Rotes Kliff», «Sturmhaube» oder an den (Open Air) Bars von «Gogärtchen» und «Rauchfang».
Urlaubstage auf Sylt ohne Sport? Kaum denkbar! Vier Golfplätze, zum Teil mit fantastischem Meerblick (Budersand), Surfen, Reiten, Biken, Wandern, Segeln, Beach Volleyball sind unwiderstehliche sportliche Herausforderungen. Für die Passiv-Sportler sind die German Polo Masters Ende Juli/Anfang August oder die Surf Cup-Meisterschaften Ende Juli und September allein schon einen Wochenendtrip wert. Für kulturelle Erlebnisse sind die Veranstaltungen des «Meerkabaretts» oder der «Kampener Literatursommer» eine reizvolle Abwechslung. Ein Urlaub auf Sylt – vielseitiger und belebender kann man Ferientage nicht verbringen. Winds of change? Sylt erfindet sich immer wieder aufs Neue. Sylt spürt den Zeitgeist auf und setzt ihn auf inseltypische Weise um.
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NICE TO KNOW Unterkunft: Suitenhotel Village: Wer auf Sylt kein Hideaway sein Eigen nennen kann, der wohnt gern so als ob. Kaum ein Domizil kann diesen Wunsch nach exklusiver Privatsphäre und Individualität so perfekt erfüllen wie das Suitenhotel Village. Mitten im Herzen von Kampen liegt dieses kleine, feine Country-Hotel. Das unter dem Reetdach geduckte Friesenhaus im Sylter Stil offeriert nur zehn Wohneinheiten, sieben Suiten und drei Doppelzimmer. Schon beim Betreten der kleinen Wohnhalle umfängt den Gast eine wohlige Atmosphäre, die, geprägt von der persönlichen Handschrift der Eigentümer, exklusives Understatement, Individualität, Mut und Passion für aussergewöhnliche Farb- und Materialkombinationen zeigt. Minka und Peter Stütz, die mit Liebe und Engagement dieses Haus führen, sind international bekannte Interior-Designer und haben mit ihren extravaganten Einrichtungsideen ein spannungsreiches kos-
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mopolitisches Ambiente geschaffen. Unter dem Motto «Wir freuen uns darauf, Sie zu verwöhnen» erhält der Gast vor der Anreise einen Wunschzettel, auf dem er persönliche Vorlieben mitteilen kann. Für private Inseltouren stehen eine Vespa, zwei Smarts (einer als Cabrio) und ein VW Caravelle gegen Gebühr zur Verfügung. www.village-kampen.de Anreise: Es verkehrt ein DB-Autozug über den Hindenburgdamm zwischen Niebüll und Westerland. Mit dem DB-Autozug kann das Auto bereits in Lörrach verladen und dann von Hamburg Altona auf der Strasse nach Niebüll gefahren werden. Wer auf der Insel kein Auto braucht, fliegt einfach auf die Insel, beispielsweise mit Air Berlin via Düsseldorf. Zudem fliegen auch Lufthansa und Sylt Air zur Insel.
Best of Travel Apps
Hotelsuche und -vergleich Mit der kostenlosen Anwendung «HRS Hotel Suche» des bekannten Hotelvergleichs im Internet finden Reisende dank GPS-Empfänger in kürzester Zeit Hotels in direkter Umgebung. Oder man gibt Zieldestination, An- und Abreisedaten manuell ein und lässt die App nach passenden Quartieren suchen. Bewertungen, Fotos und Kommentare anderer User erleichtern die Qual der Wahl. Zimmer können direkt aus der App heraus gebucht werden.
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Packhilfe Schon einmal was ganz Wichtiges für die Ferien zu Hause vergessen? Mit «Pack The Bag» wird das nicht mehr passieren. Schluss mit unvollständigen, handgeschriebenen Listen für die nächste Reise. «Pack The Bag» ist eine Anwendung, mit der man Gepäcklisten verwalten kann. Die App bietet eine Auswahl an 650 Gepäckstücken in 26 Kategorien, kann diese per E-Mail verschicken und empfängt Listen von Freunden. So erspart man sich den Stress vor dem Urlaub alle möglichen Dinge, die man eventuell braucht, im Kopf durchzugehen.
Der Offline-Reiseführer fürs iPhone Mit der neuen MARCO POLO Travel Guides App können Metropolen ganz entspannt erkundet werden. Durch übersichtliche Listen und individuelle Filtermöglichkeiten, detaillierte Karte und innovative Routinghilfe ist jeder Hotspot schnell und einfach gefunden. Orientierung vor Ort ist ganz einfach und die Gefahr des Verlaufens in fremder Umgebung gebannt. Äusserst praktisch und kostenschonend: Die MARCO POLO Travel Guides App inklusive Kartenmaterial funktioniert auch im Offline-Modus.
An einem Tag um die ganze Welt
New York Streetfood
Liebe geht durch den Magen, Sightseeing auch. Denn in New York City bauen sich jeden Tag Foodtrucks mit dem besten Essen auf, das der Globus zu bieten hat – diese sind zum Kult avanciert.
AUTOR Angelika Schwaff
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eisst du, wo der Schnitzel-Truck heute steht?», lautet eine alltägliche Frage, die Perry per Twitter empfängt. Mobiles Munchies heisst sein Account beim Kurznachrichten-Dienst. Und Perry kennt natürlich auch die Antwort. Denn Streetfood hat sich in den Jahren in New York ziemlich verändert. Als ich zum ersten Mal 1992 im Big Apple war, fand man zwar überall kleine silberne Wägelchen auf der Strasse, aber verkauft wurden dort morgens nur Bagels, Kaffee oder Obst. Wenn man Glück hatte, war die Qualität akzeptabel. Mittags kamen neue Händler hinzu und verkauften den klassischen «Dirty Water Hot Dog» – meist ein viel zu lange im Wasser gelegenes Würstchen in einem faden Brötchen serviert. Um dem Ganzen ein wenig Geschmack zu geben, klatschten die Händler noch Gurken, frittiere Zwiebeln und allerlei Sossen darauf. Nach dem Motto: Der Hunger treibt’s rein. Seit einigen Jahren kann sich so etwas keiner mehr erlauben. Die New Yorker und auch die Touristen sind wählerisch geworden, und im sprichwörtlichen Melting Pot köcheln jetzt erfahrene Köche – aber eben in LKW. Streetfood auf höchstem Niveau. Der Streetfood-König von New York City Perry Resnick war ein Streetfood-Esser der ersten Stunde. Er arbeitete als IT-Experte in Manhattan und war irgendwann mittags gelangweilt von den Angeboten der umliegenden Cafés und Delis. «Da gab es immer nur den gleichen Kram», erzählt er. Also liess er sich in seiner Pause treiben und schaute, was es sonst noch gab. Als die ersten Foodtrucks kamen, war das für ihn ein echter Gewinn. «Ich habe damals Twitter genutzt, um meinen Freunden schnell mitzuteilen, wo ich gerade diese hervorragende vietnamesische Suppe esse», erinnert er sich. «Ich konnte jeden Tag einen anderen Truck mit anderem internationalen Essen ausprobieren.» Schnell sprach sich sein Twitter Account herum und er wurde zum Experten. Seitdem betreibt er eine Website, die er täglich pflegt und auf der er das Essen der Foodtrucks bespricht. Seine Meinung ist seit Jahren unbestechlich. Die Auswahl ist riesig und er postet jeden Tag auf Twitter, Facebook und seiner Internetseite, wo man die besten Trucks findet.
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Saftige Burger, exotische Speisen – alles vom Truck Denn heutzutage ist es schwierig geworden, um die Mittagszeit durch New York City zu gehen, ohne von den verschiedenen Düften verführt zu werden. Die Wagen stehen an jeder Ecke. Die hungrigen Kunden verlangen nach Hinweisen, Tipps und Einordnung des grossen Angebots. Ein Klassiker und einer der Mütter aller Foodtrucks ist «Frites’n’Meat», der hausgemachte Burger mit Pommes frites anbietet. Bezogen werden die Zutaten von besten lokalen Produzenten, die Pommes frites werden nach belgischer Art zweimal frittiert. Seit einiger Zeit kann man die Burger sogar online ordern. Wo man den Truck selbst findet, kann man natürlich bei Perry nachlesen.
Der Insider Perry wäre kein New Yorker, wenn er nicht schnell gemerkt hätte, wie viel Erfolg er mit seinem Wissen erzielen kann. Bereits vor zwei Jahren machte er sich während seiner Feierabende ans Werk und bastelte an einer App für Smartphones, die es jedem möglich macht, die besten Streetfood Trucks per einfachem Klick zu lokalisieren. 2011 dann ging die App online. Die Händler können ihren Standort für den Truck einfach eingeben und jeder Hungrige kann den Truck so ohne lange zu suchen finden. Bei über 3 000 Foodtrucks eine geniale Lösung für das Problem: Wo gibt es das beste Sushi, die besten Burger oder das beste Schnitzel um die Ecke? Schnell, gut, aber trotzdem günstig?
Aber es gibt auch Exotischeres zu entdecken. Im vergangenen Jahr machte sich ein Händler mit ausgefallenem Essen aus Peru schnell einen Namen. «Morocho» nannte er seinen kleinen Wagen. «Aji de Gallina» heisst eines seiner pikanten Gerichte, das aus Hühnchen, Eiern und Kartoffeln zubereitet wird. In Peru selbst ein Klassiker, auf den Strassen von New York und für viele Besucher der Stadt ein echtes Novum. Die Küche war dauerhaft so gut, dass der Foodtruck schon im ersten Jahr den seit Jahren verliehenen «Vendy Award» eingeheimst hat.
Die Lieblingstrucks des Insiders Perry isst seit 2010 mittags ausschliesslich bei Streetfood Trucks. «Ich habe natürlich auch meine Lieblinge», verrät er mir, «der Schnitzel-Truck, bei dem ich mein erstes Streetfood gegessen habe, gehört ganz klar dazu.» Jahrelang gleichbleibende Qualität zu bieten, ist ein Muss für die Trucks, denn durch die schnelle Verbreitung im Internet haben die Köche verstanden, dass die Kunden sie schnell abstrafen, wenn der Service nicht mehr stimmt. «Es gibt Trucks,
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die so berühmt geworden sind, dass die Schlangen davor auch mal gleich mehrere Meter oder gar einen ganzen Block lang sind», weiss Perry zu berichten. Einige Foodtruck-Betreiber haben deshalb schon einen zweiten Wagen auf die Strassen gebracht oder sich vergrössert, andere sind sogar sesshaft geworden und haben richtige Restaurants eröffnet. Der Vorteil eines Foodtrucks liegt aber für Besitzer und Kunden ganz klar auf der Hand: Der Abverkauf vom Wagen geht schneller und ist günstiger. Ein weiterer Liebling von Perry ist der Taim-Falafel-Wagen. «Das Pita-Brot ist warm, der Salat kann nicht frischer sein und die Portionen sind grosszügig», schwärmt er. Sechs handgeformte und gut gewürzte Falafel-Bällchen kommen in die Brottasche. Dazu gibt es hausgemachten Hummus und allerlei Sossen. Das ganze Sandwich für sieben Dollar. Nur an kalten und regnerischen Tagen steht hier keine wartende Meute. Foodtrucks, ein weltweiter Trend Es hat nicht lange gedauert, bis die Streetfood-Welle über das ganze Land gezogen ist und auch Los Angeles, San Francisco und andere
Städte überrollt hat. Sogar in Europa gibt es erste Pioniere, die sich hier an diesem Geschäftsmodell versuchen. Zum Teil sehr erfolgreich wie der Burger-Wagen «Le Camion Qui Fume» in Paris. Ein weiterer Trend ist auch an der Streetfood-Szene nicht vorbeigegangen: das Verlangen nach gesundem Essen. Es gibt den «NYC Healthy Bites»-Wagen, der täglich seinen Standort wechselt. Serviert wird alles, was New Yorker lieben, allerdings in der Bio-Variante: Hot Dogs, Burger, Vegetarisches. Und wer noch mehr Gutes tun möchte, kann beim Wagen von «Cinnamon Snail» vegane Köstlichkeiten essen. 20 Prozent der Erlöse gehen direkt zum Charity Projekt von Earth Share New York, einer Organisation, die sich für nachhaltige Umweltprojekte einsetzt. «Aber natürlich ist Sinn und Zweck des Ganzen immer noch: einfach gut, schnell und günstig essen», meint Perry. «Ganz egal, worauf du Hunger hast: Du wirst es in den Streetfood-Wagen von New York finden und dir wünschen, das gäbe es auch in deiner Stadt», sagt Perry, bevor er lächelnd in sein Schnitzel von seinem Lieblingswagen beisst. Das schmeckt ihm einfach immer noch am besten.
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NICE TO KNOW Anreise Mit Swiss, United Airlines und American Airline kommt man täglich von Zürich nach New York. Perrys «New York Streetfood»-Seite findet man unter newyorkstreetfood.com, die gleichnamige App gibt es für iPhone und Android-Systeme.
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DESTINATIONS Roamer of Switzerland AG – Solothurn – Tel. 032 625 51 11 – info@roamer.ch –SPECIAL www.roamer.ch VOLUME 10 IMAGINE 79