PRESTIGE Switzerland Volume 64

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VOLUME 64 AUTUMN 2022 www.editorial.ag CHF 10.–

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erscheint vierteljährlich

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Editorial Media Group AG Ceres Tower Hohenrainstrasse 24 CH-4133 Pratteln Telefon +41 61 551 39 40 Telefax +41 61 551 39 49 info@editorial.ag www.editorial.ag

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EDITOR IN CHIEF SWENJA WILLMS s.willms@editorial.ag

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GISBERT L. BRUNNER CÉCILE VON FÜRSTENBERG LONE K. HALVORSEN YANNICK HAENEL THOMAS HAUER BEAT KRENGER GEORG LUTZ WALEED MUHIDDIN CORINA RAINER BIRGIT RAPP

BEATRICE SCHÖNHAUS SPIRIG HELENA UGRENOVIC MAURA WASESCHA

CORRECTOR ANDREAS PROBST

COVER

Elizaveta Porodina, Hermès

PHOTOGRAPHS

Image database, Diptyque, Gübelin, Gucci, Falconeri, Stella McCartney, Saint Laurent, Alexandre Vauthier, Lovely Apple, Jacquemus, Edra, Loro Piana, Thaden, Acqua di Parma, La Mer, OQUA, Clé de Peau, Linari, Abrams & Chronicle Books, Cosmo, Jonathan Hansen, Globetrotter, Nature4Body, Grand Marnier, Littlemill, Hublot, TSATSAS, LEUCHTTURM1917, Bottega Veneta, Swiss Deluxe Hotels, Patek Philippe

ADMIN, COORDINATION & SUBSCRIPTIONS SERPIL TÜRKMEN s.tuerkmen@editorial.ag

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Issue CHF 10.–/€ 9.50 Year CHF 39.–/€ 35.–

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is a registered trademark. (IGE 596.147)

ISSN Print: 1662-1255 ISSN E-Mag: 2813-1495

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12 22 THE MILK OF DREAMS Die 59. Ausgabe der Biennale 32 STARS & CARS Hollywood-Ikonen und ihre Automobile 40 MADAMES SCHÄTZE Helena Rubinstein und die Kunst 48 DIE KUNST DER VISIONÄRE NFT: Drei Grossbuchstaben revolutionieren den Kunstmarkt 56 VOM GEHEIMPROJEKT ZUR OBERKLASSE Der Audi A6 68 REIF FÜR DEN LAUFSTEG Mercedes-Maybach Haute Voiture 78 EXKLUSIVES PRIVATJETDESIGN AUS BASEL Amac Aerospace 80 LADYLIKE Bentley GTC Speed © BAYC ART & CUL TURE © Marco Cappelletti Courtesy: La Biennale di Venezia 22 48 MOTION 56

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PRESTIGE 14 84 DER JUWELIER DES LEBENS Das exklusive Interview mit Jean-Christophe Babin 94 FÜNF GENERATIONEN FÜR EINE UHRENMARKE Die Familie Stern und Patek Philippe 102 GAME CHANGER Tommy Fleetwood und die TAG Heuer «Connected Golf Edition» 108 SCHATTENSPIEL «Les jeux de l’ombre» von Hermès 120 EINE EWIGE LIEBESGESCHICHTE Die neue It-Bag von Chanel 126 SYMBOLISCHE ECKEN Die neue Prada «Symbole» 132 FARBENFROHER HERBST Die Falconeri-Herbst-/WinterKollektion 134 STILVOLL AUF REISEN Louis Vuitton «Trunk» 141 STATEMENT-MODE Lovely Apple vereint Kunst und Mode 143 TRAGBARE KUNST Meisterwerke ästhetischer Raffinesse von Thaden 94 JEWELLERY WAT CHES & FASH ION 120 84

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La Prairie 164 SIEGERDÜFTE Die Gewinner der Duftstars 2022 168 TROPISCHE FINESSE Minotti am Miami Beach 174 KOLUMNE Maura Wasescha 176 ARTISTIC FURNITURE Andreas Mayr Kondrak 144 180 TRA VEL 180 UN AMORE ITALIANO-ASIATICO Anantara Palazzo Naiadi in Rom 184 FOUR SEASONS HOTEL DES BERGUES GENF Das allererste Hotel in Genf 188 DIE SCHÄTZE NORDTHAILANDS IM LUXUS Anantara Chiang Mai Resort 190 ELEFANTEN- UND KULTURERLEBNISSE Das Anantara im Herzen des Goldenen Dreiecks 194 SEABOURN Luxus-Resorts auf See 198 IHR JUWEL AUF SCHIENEN Luxuriöse Zugreisen LIV ING 168
DER BLÜTE DES LEBENS
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18 202 THE WIZARD OF OZ Andreas Caminada macht Veggie zur Fine Dining Experience 210 ESSBARE GESCHICHTEN Ein Erlebnis für die Sinne 212 HAUTE CHOCOLATERIE Vegane Edelschokoladen von Sprüngli 214 KULINARISCHES INSEL-HOPPING Restaurantkette Zuma 218 SEELENVOLL Das Hotel Giardino in Ascona TRENDS 224 UNTERNEHMERTUM IM BLUT Die Schweizer Unternehmerin Giada Ilardo im Interview 230 «THE CIRCLE» PRESTIGE und die Transformation 30 ART & CULTURE 66 MOTION 107 JEWELLERY 133 FASHION WOMEN 142 FASHION MEN 163 BEAUTY 178 LIVING 186 TRAVEL 222 CULINARIUM 229 FINANCE 8 IMPRESSUM 21 EDITORIAL 232 VORSCHAU 224 202 CULI NA RIUM FIN ANCE

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SINNESERWECKUNG

EDI TO RIAL

Ohne sie würden wir blindlings durch die Welt tappen. Sie prägen unsere Wahrnehmung und machen das Leben erst erlebbar – unsere fünf Sinne. Erscheinen sie im Alltag fast nebensächlich, sind sie doch die Essenzen des Lebens und Inspirationsquelle vieler Geschichten und Kreationen. So geleiten uns die fünf Sinne durch die vorliegende PRESTIGE-Ausgabe.

Unser erstes Sinnesorgan führt uns in üppige Blumenfelder der Normandie. In den Gärten im Land der Kindheit von Christian Dior entwickelte der Couturier seine Liebe zu Rosen, die jede seiner künftigen Kreationen inspirierte und das Haus mit seinem Markenzeichen prägte. Unserer Nase folgend, wandern wir durch die Rosenfelder und entdecken die duftenden Kreationen des Hauses Dior.

Die Schätze eines eigenen Gartens weiss auch Andreas Caminada zu schätzen, Repräsentant des Geschmackssinns. In seinem Permakulturgarten, gleich gegenüber seinem Restaurant «OZ», gedeihen komplett frei von Kunstdünger oder Chemie rund 700 Sorten Gemüse, Früchte, Beeren, Kräuter und essbare Blüten kunterbunt durcheinander. Verarbeitet werden diese in der kreativen Frischeküche des exklusiven Gourmettempels.

Dem visuellen Sinn, dem Spiel von Licht und Schatten, nähert sich Hermès. «Les jeux de l’ombre» versucht, dem Flüchtigen eine Form zu geben, und findet diese als Cover unserer Herbstausgabe. Die neue Haute-Joaillerie-Kollektion, entworfen von Pierre Hardy, dem Kreativdirektor der Schmuckkollektion des Hauses, erzählt von der Bewegung des Schattens und seiner Beziehung zum Licht, vollendet durch akribische Handwerkskunst und anmutige Edelsteine.

Dass sich aussergewöhnliche Handwerkskunst auch erfühlen lässt, zeigt die exquisite und limitierte Sonderedition von Mercedes-Maybach. Inspiriert von der Haute Couture verbindet das seriennahe Concept Mercedes-Maybach Haute Voiture die markentypische Ästhetik und Handwerkskunst mit aussergewöhnlichen, von der Mode inspirierten Farb- und Materialkombinationen. Luxus, der spürbar ist.

Ein kraftvolles Fahrzeug ist aber vor allem auch eines: unüberhörbar. Beim letzten Sinn widmen wir uns daher dem Continental GTC Speed, dem leistungsstärksten Cabriolet, das Bentley je gebaut hat. Wir begeben uns auf eine Fahrt, die all unsere Sinne betört.

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ART & CUL TURE ART & CUL TURE

Photo by Timothy Schenck. © Simone Leigh Courtesy: La Biennale di Venezia

LINKS

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Simone Leigh Sentinel, 2022 RECHTS Katharina Fritsch Elephant, 1987 © Marco Cappelletti Courtesy: La Biennale di Venezia

DREAMS

Unter dem diesjährigen Titel «The Milk of Dreams» werden an der Biennale 2022 mehr als 1500 Arbeiten von 213 Künstler*innen präsentiert. Das Leitmotiv basiert auf dem gleichnamigen Fabelbuch von Leonora Carrington, in welchem die Künstlerin eine magische Welt beschreibt, in der es um die Macht der Verwandlung geht, aber auch um das Sprengen von Grenzen der Vorstellungskraft. Jeder soll sich verändern, verwandeln oder jemand anderes werden können. So beschreibt es die Kuratorin Cecilia Alemani: «Die Ausstellung konzentriert sich vor allem auf drei Themen: die Darstellung von Körpern und deren Metamorphosen; die Beziehung zwischen Individuen und Technologien und die Verbindung zwischen Körpern und der Erde. Fragen, die immer wieder auftauchten, scheinen diesen Moment in der Geschichte zu erfassen, in dem das Überleben der Spezies bedroht ist, aber auch die Zweifel zusammenfassen, die die Wissenschaft, Künste und Mythen unserer Zeit durchdringen. Wie verändert sich die Definition des Menschen? Was macht Leben aus, und worin unterscheiden sich die Tiere, Pflanzen, Menschen und Nicht-Menschen? Was ist unsere Verantwortung gegenüber dem Planeten, anderen Menschen und den anderen Organismen, mit denen wir zusammenleben? Und wie sähe das Leben und die Erde ohne uns aus?»

DIE ANFÄNGE DER BIENNALE

Die Biennale in Venedig gilt als die Mutter aller Biennalen, und auch dieses Jahr wird wieder deutlich: Die Ausstellung ist und bleibt weltweit die wichtigste Ausstellung für zeitgenössische Kunst. Was 1895 als eine Ausstellung zur «vorurteilsfreien Entwicklung des

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MILK
DIE BIENNALE IN VENEDIG GILT ALS EINE DER ÄLTESTEN AUSSTELLUNGEN ZEITGENÖSSISCHER KUNST WELTWEIT. MIT DER 59. AUSGABE RECHNET DER KUNSTTEMPEL MIT VERGANGENEN UNGERECHTIGKEITEN AB.
THE
OF
© Marco Cappelletti Courtesy: La Biennale di Venezia

Geistes» und «brüderlichen Vereinigung aller Völker» begann, hat sich im Verlauf der Jahre zu einem multimedialen Festival entwickelt. In diesem Sinne wurde die Biennale damals zum einen genutzt, um die neue gemeinsame kulturelle Identität zu stärken und friedlich zu repräsentieren, aber auch um nach aussen politische Beziehungen widerzuspiegeln. Der erste Skandal kam damals pünktlich zur Premiere: Giacomo Grossos gesellschaftskritisches Gemälde «Il supremo convegno» zeigte einen Patrizierjüngling beim Gruppensex. Trotz erbitterten Widerstands der katholischen Kirche liess die Ausstellungskommission das Gemälde hängen. In den ersten Jahren beschränkte sich der Ausstellungsort insbesondere auf den Veranstaltungsort Giardini di Castello, aber bereits in den Anfängen wurden weitere Attraktionen organisiert, um die Besucher zusätzlich unterhalten zu können. 1907 baute Belgien als erste Nation einen Nationalpavillon, dem in den nächsten Jahren noch viele weitere folgen sollten. Über die Jahre wurde die Biennale nur während der beiden Weltkriege unterbrochen – und zuletzt kam es pandemiebedingt zu einer einjährigen Verzögerung. Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich die Globalisierung weiter, und dies wirkte sich natürlich auch auf die Biennale aus. In der Kunst wurde versucht, die nationalstaatlichen Grenzen verschwimmen zu lassen und sich mit universalen Problemen auseinanderzusetzen. Dies gelang und gelingt auch dadurch, dass Künstler*innen unterschiedlicher Nationen innerhalb deren Nationalpavillons ausstellen dürfen. Somit rückte man Kritik und Diskussionen hinsichtlich gesellschaftlicher, politischer und ökonomischer Gegebenheiten durch Kunst in verschiedenen Ländern in den Vordergrund. Nachdem die grosse Kunstschau wegen Corona um ein Jahr verschoben werden musste, ist sie nun seit April endlich wieder da. Mit 80 Nationalpavillons und über 30 kollateralen Ausstellungen ist der Mittelpunkt der globalen Kunstwelt bis zum 27. November 2022 wieder in Venedig versammelt.

KUNST, POLITIK UND KRIEG

Die diesjährige Biennale ist selbstbewusst, hybrid, ein wenig ungehorsam und vor allem unübersehbar – denn alle Zeichen stehen auf Umbruch. Erstmals dominieren Künstlerinnen die Hauptausstellung bei nur zehn Prozent männlichen Kollegen. Und noch nie zuvor waren so viele indigene und genderfluide Künstler*innen vertreten. Es wird deutlich: Diese Biennale wird zur Wissensplattform, bei der mit neuen Vermittlungsformen experimentiert wird. Viele Kritiker haben im Vorfeld schlucken müssen, denn kann tatsächlich die wichtigste Kunstausstellung überhaupt funktionieren, wenn sie sich Gender und Diversity auf die Fahnen schreibt? Die Antwort darauf lautet: Ja. Die Stimmen von Minderheiten und Frauen werden in zahlreichen Werken, Objekten und Projekten hervorgehoben. Die Kuratorin Cecilia Alemani hin-

Cosima von Bonin Scallops (Glass Version), 2022 Axe, 2022

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terfragt mit ihrer Auswahl die jahrhundertlange weisse, männliche Vormachtstellung und strebt dabei einen Ausgleich historischer Ungerechtigkeiten an. Im Zentralpavillon sowie in den Arsenalen wird die von Alemani kuratierte Ausstellung «The Milk of Dreams» gezeigt. In den Pavillons werden, wie bei jeder Biennale, die einzelnen Länder und deren ausgewählte Künstler*innen präsentiert. Ein Spaziergang durch die Räumlichkeiten ist daher zugleich auch eine Reise durch die ganze Welt. Bereits beim Haupteingang wird dieses Jahr der Besucher mit einer schmerzlichen Realität konfrontiert: Der russische Pavillon ist verbarrikadiert. Der Kurator und die Künstler des russischen Pavillons haben aus Protest gegen Putins Angriffskrieg auf die Ukraine ihre Teilnahme abgesagt. «Kunst hat keinen Platz, wenn Zivilisten im Raketenbeschuss sterben, wenn Bürger der Ukraine sich in Notunterkünften verstecken und wenn russische Demonstranten zum Schweigen gebracht werden», schrieben sie auf Facebook. Der Krieg hinterlässt also auch in der Kunstwelt seine Spuren, und somit bleibt das traurige Thema auch nicht auf der Biennale aus. Der Beitrag für den ukrainischen Pavillon, eine Wasserinstallation des Künstlers Pawlo Makow, konnte unter riskanten Bedingungen aus dem Kriegsgebiet nach Venedig gebracht werden. Nebst den offiziellen Länderpavillons werden mehrere ukrainische Arbeiten gezeigt, die mitten im Kriegsgebiet entstanden sind. Die Leitung hat zudem direkt am Eingang einen «Platz der Ukraine» mit eigenem Kunstwerk eingerichtet. Hinzu gibt es begleitende Veranstaltungen, bei denen Künstler*innen im Mittelpunkt stehen, die die Ukraine unterstützen. Selbstbewusst und mutig, so präsentiert sich die Ukraine auf der Biennale.

DER ELEFANT IM RAUM

Eine schier unendliche Anzahl an Kunstwerken wird auf der diesjährigen Biennale präsentiert. Genau genommen mehr als 1500 –noch nie zuvor wurden in den Pavillons der Giardini, in den Hallen des ehemaligen Schiffswerks (Arsenale) und an Ausstellungsorten in der Stadt so viele Kunstwerke gezeigt. Den Hauptschauplatz bilden wie üblich die Giardini, wo 28 Länder ihre Pavillons präsentieren – viele weitere Staaten sind über die gesamte Stadt verteilt. Unabhängig von den Länderpräsentationen gibt es in Arsenale eine durch Cecilia Alemani zusammengestellte Themenausstellung. Die Legende besagt, dass es zum guten Ton gehört, die Hauptausstellung der Biennale in Venedig zu verreissen – doch dieses Jahr bleibt die Kritik aus. Wenn die Welt in einem Kollaps zusammenzufallen droht und nichts ausser Hiobsbotschaften mit traurigen Bildern uns allen tagtäglich durch die Medien vermittelt werden, dann hilft es, Kunst anzuschauen und dabei unsere Fantasien und Träume beflügeln zu lassen. Die Kuratorin inszenierte für die Biennale ungewohnt entspannte Räume, in denen historische und zeitgenössische Werke Dialoge führen, die uns womöglich bis anhin nicht vertraut waren. Der Titel «The Milk of Dreams» schwebt wie ein guter Geist über der Biennale. Skulpturen, Wandund Videoarbeiten internationaler Künstler*innen aus aller Welt und aller Generationen – gar verstorbene Künstlerinnen –sind ausgestellt. Vor allem der surreale Aspekt fluider Körperlichkeit und Identität prägt diese Biennale. Mit einer Verschmelzung des Menschen mit Natur, Kunst und Technik entstehen Fabel- und Mischwesen wohin das Auge blickt. In Form von grossformatigen Skulpturen, fulminanten Installationen und Videoarbeiten taucht man ein in eine Welt voller Surrealismus und Magie. Doch auch die inhaltliche Ausrichtung orientiert sich sehr an zeitgemässen Themen: die Beziehung zur Natur, die Verschmelzung von Mensch und Maschine oder der hybride Körper.

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Andra Ursuta Predators ‹R Us, 2019 © Marco Cappelletti Courtesy: La Biennale di Venezia
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© Photo by Marco Cappelletti Courtesy of La Biennale di Venezia
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© Roberto Marossi Courtesy: La Biennale di Venezia © Roberto Marossi Courtesy: La Biennale di Venezia

METAMORPHOSEN IN DER KUNST

Den beeindruckenden Auftakt zur Hauptausstellung im zentralen Pavillon der Giardini macht die Künstlerin Katharina Fritsch, die mit dem Goldenen Löwen für ihr Lebenswerk ausgezeichnet wurde. Der majestätische grüne Elefant bildet gleich den Mittelpunkt im Eingang zum zentralen Pavillon und ist unlängst zu der Attraktion auf der Biennale geworden. Fritschs Worte sind stets klug bedacht und regen den Besucher zum Nachdenken an: «Gute Kunst lässt sich nicht benutzen.»

Dystopisch hingegen ist der Blick auf den dänischen Pavillon, der in eine dunkel-düstere Scheune voller schmutziger Erde und Pferdemist gehüllt ist. Der Künstler Uffe Isolotto hat Vater und Mutter als Zwitter zwischen Pferd und Mensch als Fabelwesen gestaltet. In einer unheimlichen Atmosphäre holt der Künstler die Kentauren zurück in die Kunst. «Es ist wahr, dass Kentauren allgemein aus der Kunst verschwunden sind und nur noch in Fantasie-Foren gefunden werden können. Aber ich habe sie ausgesucht, weil sie Hybrid-Wesen sind. Es war eine Antwort auf die Architektur des dänischen Pavillons. Meine Antwort war, das Gebäude zu heilen und die Atmosphäre eines alten Farmhauses zu schaffen, in der die Bewohner dieser Welt Kentauren wären. Weil die Menschen unter dem gleichen Dach lebten wie die Tiere, wollte ich sie wieder zusammenbringen», erzählt der dänische Künstler über seine Ausstellung «We Walked The Earth».

Gross, grösser, überwältigend gross ist Simone Leighs «Brick House». Für ihre monumentale Skulptur am Eingang der ArsenaleSchau erhielt die Künstlerin den Goldenen Löwen für den besten Beitrag der Hauptausstellung. Die US-Amerikanerin ist zweifelsohne die Künstlerin der Stunde auf der Biennale 2022. Nebst ihrer überlebensgrossen Büste präsentiert sie auf dem USA-Pavillon, welchen sie auch in diesem Jahr gestaltet hat, eine Reihe weiterer atemberaubender Werke. Unter dem Titel «Sovereignty» eröffnet sich hier auf künstlerisch höchstem Niveau die Erfahrungswelt schwarzer Frauen sowie eine Synthese afrikanischer Kunsttradition und europäischer Moderne.

Zum ersten Mal vertritt eine Roma-Künstlerin ihr Heimatland Polen auf der Biennale. Mit dem Projekt «Re-enchanting the World» erzählt Malgorzata Mirga-Tas in zwölf genähten Bildern die Geschichte der Roma. Inspiriert von den Monatsfresken im Renaissance-Palazzo Schifanoia in Ferrara, hat sie eine wandfüllende Collage aus Textil und Malerei gestaltet. Mit dem farbenfrohen, bunten und vor allem beeindruckenden Werk möchte die Künstlerin der Geschichte der Roma einen Platz in der europäischen Kunstgeschichte geben.

Mit dem Goldenen Löwen für den besten Länderpavillon wurde Grossbritannien mit einer Sound-Video-Installation von Sonia Boyce ausgezeichnet. Unter dem Titel «Feeling Her Way» zeigt Boyce eine lebendige musikalische Installation, in deren Mittelpunkt fünf schwarze Künstlerinnen stehen, die improvisieren und experimentieren. Für Boyce, so erläutert ein Wandtext, bilden die Stimmen schwarzer britischer Frauen den emotionalen Soundtrack zum Leben von Millionen Menschen, und doch werden die Erinnerungen daran, wer diese individuellen Frauen sind (oder waren), oft nur geringgeschätzt. Boyce ist somit auch die erste schwarze Frau, die Grossbritannien auf der Biennale in Venedig vertritt.

OBEN Emma Talbot

Where

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Do We Come From? What Are We? Where Are We Going?, 2021
UNTEN Simone Leigh Brick House, 2019
Uffe Isolotto We Walked the Earth, 2022 ©Uffe Isolotto Courtesy: La Biennale di Venezia

TRENDS

GALLERY ELLE

Die in Berlin ansässige Künstlerin Nicola Stäglich verbindet die Kraft des Lichts mit kontrastierenden Farbflächen. Die Galerie «Elle» in Zürich zeigt ausgewählte Werke vom 17. November 2022 bis 31. Juni 2023.

ZENTRUM PAUL KLEE BERN

Das Zentrum Paul Klee widmet dem amerikanisch-japanischen Weltenbürger und bedeutenden Bildhauer und Designer Isamu Noguchi (1904 – 1988) vom 23. September 2022 bis 8. Januar 2023 eine umfassende Ausstellung. Gezeigt werden Arbeiten aus allen Schaffensphasen und in den unterschiedlichen Materialien, mit denen der Künstler arbeitete.

ART & CULTURE

ARTEFACT.BERLIN

Artefact.Berlin kündigt seine neue Ausstellung an, die einer kuratierten Auswahl feiner bunter Glaswaren aus den 1950er bis 1970er Jahren gewidmet ist und vom 2. September bis

BALENCIAGA

Den Lieblingsturnschuh als Skulptur? Balenciaga verwandelt den ikonischen Laufschuh der Marke, den «42 Runner Trainers», in ein Kunstwerk. Die aus weissem Porzellan gefertigte Skulptur ist made in Switzerland.

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G Z B
© INFGM / 2021, ProLitteris, Zurich ©Roman März
©PictureLux / The Hollywood Archive / Alamy Stock

STARS & CARS

MIT DER PATENTSCHRIFT DRP 37435 MELDET CARL BENZ AM 29. JANUAR 1886 SEIN «FAHRZEUG MIT GASMOTORENBETRIEB» ZUM PATENT AN. ES GILT ZUGLEICH ALS DIE GEBURTSURKUNDE DES AUTOMOBILS SOWIE EINE DER WENIGEN ERFINDUNGEN, DIE DIE WELT SO NACHHALTIG BEEINFLUSSEN WIRD.

Es ist eine Revolution sondergleichen. Ein Fahrzeug auf drei Rädern, ohne Dach und Lenkrad, mit einem winzigen Motor und das nicht wie eine Kutsche von Pferden gezogen wird, sondern sich in einem sensationellen Tempo von zwölf Stundenkilometern fortbewegt. Die technischen und optischen Entwicklungen des fahrenden Wunderdings sind rasant und die Symbolik des Autos einem ständigen Wandel unterworfen. Mal ein Symbol der Freiheit, des Wohlstandes, ein Alltagsgegenstand, der nicht mehr wegzudenken ist, aber viele Male ein Liebhaberstück und weitaus mehr als nur ein Fortbewegungsmittel. Während Hollywoods Goldenem Zeitalter gelten Oldtimer als Luxusartikel, die sich nur die Reichsten und Berühmtesten, die Crème de la Crème, leisten können und beide Geschlechter gleichermassen davon angezogen sind.

CARS ARE A GIRL’S BEST FRIEND

Im Allgemeinen werden die legendären weiblichen Filmstars nicht mit den Autos in Verbindung gebracht, die sie fahren, sammeln oder darin chauffiert werden. Stattdessen stehen Skandale, Karriereverluste oder in einigen Fällen ein tragischer Tod im Vordergrund. Doch es eint sie noch etwas – ihre Leidenschaft für Automobile.

Ihr erstes Auto erhält sie 1954 von Jack Benny als Dankeschön für ihren Auftritt in seiner Jack-Benny-Show im Jahr 1953. Den Cadillac Eldorado Convertible in schwarzer Farbe benützt Marilyn Monroe für öffentliche Auftritte in Los Angeles. 1955 kauft sie sich das sexiest Auto seiner Zeit – einen rabenschwarzen Ford Thunderbird. Passend zum Sexsymbol ihrer Zeit. Heutzutage gehören sowohl der T-Bird-Roadster als auch der platinblonde Filmstar zu den dauerhaftesten Pop-Ikonen der 1950er Jahre. Auf Fotos sieht man Marylin vom Beifahrersitz aus winken, während ihr damaliger Ehemann, der Dramatiker Arthur Miller, am Steuer sitzt. 1962, nach acht Jahren, schenkt sie den T-Bird Jason Strasberg, dem Sohn des Regisseurs Lee Strasberg, der auch Monroes Schauspieltrainer ist.

In den Jahren 1925 bis 1929 etabliert sich Greta Garbo als Schauspielerin in Stummfilmen. Sie ist bekannt für ihre melancholische Art, mit der sie tragische Charaktere darstellt. Ihre Hauptrolle der Marguerite in «Die Kameliendame» bringt ihr eine von drei Oscar-Nominierungen ein. Nachdem sie sich vom Filmgeschäft zurückzieht, wird Greta Garbo eine ernsthafte Kunstsammlerin und legt sich eine Kunstsammlung im Wert von Millionen von Dollar an. Doch nebst der Schauspielerei und der Kunst fährt sie gerne die besten Autos, die sie sich von ihrem Einkommen leisten kann, darunter ein hochmoderner Duesenberg Model J Victoria von Fernandez und Darrin aus dem Jahr 1933. Der massgefertigte Duesenberg wird auf einem Chassis des Model J mit langem Radstand gebaut und erstmals 1932 auf dem Pariser Salon in Frankreich ausgestellt. Es existieren nur zwei Exemplare dieser Art, doch Greta Garbo bestreitet, Eigentümerin des zweifarbigen blau-schwarzen Duesenberg Model J zu sein. Vielleicht liegt es daran, dass sie ein äusserst diskretes privates Leben führt und auf öffentlichen Strassen nicht erkannt werden will. 1987 zahlt der texanische Millionär und namhafte Duesenberg-Sammler Jerry Moore 1,4 Millionen Dollar für den Ex-Garbo-Duesenberg.

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Autorin_Helena Ugrenovic

Rita Hayworth verkörpert die Definition einer Frau schlechthin und brilliert in ihren drei bekanntesten Filmen «Gilda», «Du warst nie schöner» und «Nur Engel haben Flügel». Das American Film Institute ernennt sie auf seiner Liste «AFI’s 100 Years…100 Stars», die sowohl männliche als auch weibliche Filmschauspieler umfasst, zu einer der 50 grössten amerikanischen Leinwandlegenden. Rita Hayworth hat eine Vorliebe für Cadillacs und besitzt einen Lincoln Continental Coupé sowie einen von zwei produzierten Cadillac Ghia aus dem Jahr 1953, der heute zur ständigen Sammlung des Petersen Automotive Museum gehört. Den Cadillac Eldorado von 1956 schenkt sie 1987 nach ihrem Tod dem dreifachen Purple-Heart-Träger und Hollywood-Stuntman Curly Bunhill.

Gina Lollobrigida ist der Inbegriff südländischer Schönheit, die mit der Darstellung der Zigeunerin «Esmeralda» in «Der Glöckner von Notre-Dame» im Jahr 1956 einen ihrer grössten Erfolge erzielt. Die Grande Dame, die auf eine beispiellose Karriere blicken kann und sowohl als Bildhauerin und Fotografin künstlerische Anerkennung fand, posiert 1954 an den Filmfestspielen in Cannes vor ihrem Rolls-Royce Silver Wraith. Das «Silberne Gespenst» ist das erste Automobil, das Rolls-Royce nach dem Zweiten Weltkrieg neu konstruiert und das als Staatskarosse für den irischen und brasilianischen Präsidenten sowie für das dänische Königshaus diente.

Als die britische Filmschauspielerin und Sängerin Diane Dors sich ihren 1949 Delahaye Type 175 S Roadster kauft, ist sie erst 17 Jahre alt und besitzt noch keinen Führerschein. Sie arbeitet sowohl in ihrem Heimatland als auch in den USA und erhält für ihre Rolle in «Yield of the Night» von 1956 die besten Kritiken ihrer Filmkarriere. Der aquablaue, mondäne Delahaye-Roadster wird als einer von nur 51 Exemplaren vom französischen Karosseriebauer Saoutchik hergestellt und zuletzt im Jahr 2010 an einer Auktion von Sotheby’s in Kalifornien für 3,3 Millionen Dollar verkauft. Zum Fuhrpark der glamourösen Schauspielerin gehören noch ein Cadillac Series 62 Convertible sowie ein Rolls-Royce.

Sie schert sich keinen Deut, was Kritiker von ihr halten, und verändert ständig ihr Aussehen. Der «Blaue Engel» verhilft der extravaganten und eigenwilligen Marlene Dietrich zum Durchbruch, und sie ist eine der wenigen deutschsprachigen Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts, die auch international Ruhm erlangen. Als sie 1930 an der Seite des Regisseurs Josef von Sternberg nach Hollywood geht, schenkt ihr der Direktor der Paramount Studios einen makellos grünen Rolls-Royce, einen von nur zwei jemals gebauten 1930 Rolls-Royce I Transformal Phaeton.

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© Stars and Cars of the '50s by Edward Quinn, Alain Delon
©Auto-Medienportal.Net/Yahoo
Rita Hayworth posiert mit dem Cadillac Lincoln Continental Coupé. Picasso und sein Sohn Paul mit dem Hispano-Suiza H6B aus dem Jahr 1930.
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© Stars and Cars of the '50s by Edward Quinn, Alain Delon Gina Lollobrigida am Cannes Film Festival 1954 mit dem Rolls-Royce Silver Wraith. Photo © Pierluigi Praturlon\Reporters Associati & Archivi\Mondadori via Getty Images Schauspielerin Sophia Loren pflegt eine Passion für Sportwagen. Das wusste auch Ehemann Carlo Ponti und schenkte ihr 1955 einen 300 SL.
©BMW AG

Was ihre Vorliebe für Autos betrifft, belässt es Sophia Loren nicht bei Träumereien, sondern schnappt sich die schönsten Exemplare. Gesegnet mit einer wilden Schönheit, einer ausdrucksstarken Persönlichkeit, sprühendem Charisma und einem atemberaubenden, aufregend kurvigen Körper ist niemand mehr Frau als Sophia Loren. Die mit einem Grammy, fünf Golden Globes, einem BAFTA und vielen weiteren Preisen ausgezeichnete Schauspielerin ist von Kopf bis Fuss eine Stil-Ikone und hat Klasse, was sich nicht nur in ihrer Kleidung oder ihrem Schmuck widerspiegelt. Sie fährt die Juwelen der Automobil-Industrie wie den Alfa Romeo Giulietta, den Ferrari 275 GTS, den Ferrari Daytona und den Rolls-Royce Silver Cloud II. Doch sie verliebt sich in den Mercedes-Benz 300 SL Flügeltürer, der zwischen 1954 und 1957 produziert wird und den Höhepunkt der starken Autos bildet. Ein hochmodernes Auto, mit dem die Diva Mitglied eines exklusiven Clubs wird, da Schauspieler Clark Gable aus «Vom Winde verweht» und Rock ’n’ Roll-King Elvis Presley zu dieser Zeit ebenfalls einen solchen Wagen besitzen.

BERÜHMTE AUTOS BERÜHMTER MÄNNER

Doch nicht nur der Mercedes-Benz Flügeltürer gehört dem Autofan Elvis Presley, sondern auch ein BMW 507. Nachdem er seinen Militärdienst in Deutschland antritt, besucht er im Dezember 1958 einen Autohändler und verliert sein Herz an einen weissen BMW 507 Roadster. Schnell wird bekannt, in welchem schicken Cabrio Elvis Presley durch Süddeutschland braust, und so erstaunt es nicht, dass weibliche Fans rote Lippenstiftbotschaften auf der weissen Karosserie hinterlassen, sobald sie den Roadster entdecken. Zwischen Ärger und Geschmeicheltsein lässt der King of Rock ’n’ Roll das Cabrio schlussendlich rot lackieren.

«Dirty Harry» Clint Eastwood ist einer der grössten Superstars in Hollywoods Filmgeschichte, ein Western- und Actionstar der 1960er und 1970er Jahre, der wie kein anderer aus der alten Riege den Übergang ins moderne Zeitalter schafft und seine grössten Erfolge mit über 60 Jahren feiert. Er ist Schauspieler, Regisseur, Produzent, Komponist und Auto-Fan in einem. Schon in jungen Jahren ist er fasziniert von Automobilen, und so liest sich

LINKS

Den BMW 507 fuhr Elvis Presley während er seinen Militärdienst in Deutschland ableistete. Danach verschwand er fast 50 Jahre lang, bevor ihn die BMW Group Classic nach zweijähriger Restaurierung wieder ins Rampenlicht rückte.

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© Darin Schnabel ©2022 Courtesy of RM Sotheby’s An Exklusivität kaum zu übertreffen: der 1949 Delahaye Roadster.

AND CARS EDWARD QUINN teNeues 256 Seiten ISBN 9783961712946 www.teneues.com RECHTS Stolz durfte Clint Eastwood den Ferrari 275 GTB sein Eigen nennen.

die Kollektion der Fahrzeuge, die er Zeit seines Lebens fährt, wie die Königsklasse der Vierräder: Ford Roadster (1932), Lincoln K-Series Convertible (1937), Austin-Healy 100M (1955), Cadillac Eldorado Series 62 Convertible (1955), Jaguar XK150 Roadster (1960), Morris Mini Countryman Cooper S (1966), Ferrari 275 GTB (1966), Ford Gran Torino Sport (1972), Ferrari 365 GT4 Berlinetta Boxer (1974), Pontiac Special Edition Trans Am (1977), Ferrari 308 GTB (1978), GMC Typhoon (1992), Fiat 500e (2014).

STARS © edwardquinn.com

Der kultigste und beliebteste Boxer der Filmgeschichte ist Rocky Balboa alias Silvester Stallone. Er ist zwar nicht einer der schillerndsten Hollywood-Filmstars der Welt, jedoch hat er in den vergangenen Jahrzehnten eine erstaunliche Sammlung von Oldtimern erworben, die jedes Jahr um weitere seltene Exemplare ergänzt wird: Bugatti Veyron, 2016 Mercedes-Benz G550, Ferrari 612 Scaglietti, Ferrari 599 GTB Fiorano Mansory, Mercedes SL65, Mercedes E-Class AMG, Mercedes G-Class, Bentley Continental GTC, 32 Highboy-Hot Rod, VW Phaeton, Chevrolet Camaro Hendricks SS, Mustang GT, 1968 Corvette, Hennessey Venom GT, Zenvo TS1 GT, Ferrari LaFerrari.

37 rare Male wurde der Ferrari 250 GT California Spyder überhaupt gebaut, und ein Exemplar war im Besitz des französischen Schauspielers und Frauenschwarms Alain Delon. Jahrzehntelang ist der Sportwagen verschollen, bis er auf einem Privatgrundstück in Frankreich gefunden und 2015 an einer Auktion in Paris für 14,2 Millionen Euro versteigert wird. 1964 fährt Alain Delon mit der amerikanischen Schauspielerin Jane Fonda ans Filmset von «Love Cage».

160 Seiten ISBN: 9783961712113 www.teneues.com

Ford

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ICONICARS MERCEDES-BENZ 300 SL teNeues
«WENN ICH DIE MENSCHEN GEFRAGT HÄTTE, WAS SIE WOLLEN, HÄTTEN SIE SCHNELLERE PFERDE GESAGT.» Henry
Übersetzt aus dem Französischen bedeutet der Name Hispano-Suiza «spanisch-schweizerisch», was durchaus passt, da dieses hervorragende französische Automobil dem Genie des Schweizer Ingenieurs Marc Birkigt entspringt und ursprünglich in Barcelona, Spanien, hergestellt wird. Am legendärsten jedoch sind die in Frankreich gebauten Hispano-Suiza. Der H6B verfügt über einen aus dem Flugzeugbau stammenden Sechszylindermotor und leistet mit 135 PS ein beeindruckendes Drehmoment. Le Roi de la Route, der «König der Strasse», ist eines der bevorzugten Automobile der Aristokraten auf der ganzen Welt und im Besitz verschiedener Könige, Maharadschas, dem «Bentley Boy» Woolf Barnato sowie dem legendären spanischen Maler, Bildhauer und Grafiker Pablo Picasso. ©Staud Studios GmbH, Leonberg, Germany

MADAMES SCHÄTZE HELENA RUBINSTEIN UND DIE KUNST

Sie ist die weltweite Ikone weiblichen Unternehmertums, Pionierin der modernen Kosmetikindustrie, Chefin eines Kosmetikimperiums und erste Selfmade-Magnatin. Mutig, visionär, revolutionär und mit einem besonderen Händchen für lukrative Geschäfte gesegnet, das sie durch den Wall Street Crash von 1929 sowie zwei Weltkriege trägt. Madame ist ihrer Zeit meilenweit voraus und pfeift auf gängige do’s and don’ts ihrer Ära, sie folgt ihren eigenen und lässt Schönheit und Kunst verschmelzen. Helena Rubinstein. Die Schönheitskönigin mit der überwältigenden Kunstsammlung.

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Autorin_Helena Ugrenovic Bilder_Helena Rubinstein
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ALSAls Helena Rubinstein 1872 in einem jüdischen Ghetto in Krakau, Polen, geboren wird, weist nichts daraufhin, dass die älteste von acht Töchtern eines Tages als eine der extravagantesten und vielseitigsten Stil-, Mode- und Schönheits-Ikonen des letzten Jahrhunderts nicht nur in die Geschichte eingehen, sondern diese auch mitschreiben wird. Während Frauen in zugeschnürte Mieder und gesellschaftliche Regeln gepresst sind und ihr Wirkungskreis sich auf Gebärsaal und Küche beschränkt, verfolgt Helena Rubinstein ihre eigenen Pläne. Entgegen aller Widrigkeiten und Vorstellungen der Gesellschaft sowie ihrer Eltern, die ein anderes Leben für ihre Älteste vorgesehen haben. Mit ihrem Wagemut und ihrer Weitsicht wird sie den Grundstein für die Kosmetikindustrie legen und als eine der bedeutendsten Sammlerinnen und Mäzeninnen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wie ein Rockstar gefeiert werden.

Sie ist kühn und vertraut ihrem Instinkt, das Richtige zu machen und Dinge zu verbinden, mögen sich diese noch so widersprechen oder für so manches Auge abstrakt erscheinen. Für sie, die Banalität und Konformität am meisten verabscheut, ist alles «eins» und kann Schräges und Hässliches schön sein, besitzt es Kraft und Charisma. Die Inneneinrichtungen ihrer weltweiten Schönheitssalons und glamourösen Residenzen in New York, Paris und Südfrankreich sind eine schillernde Explosion wagemutiger Kombinationen aus elegant, modern, mal wild, opulent und aus den Stilen verschiedener Epochen. Mit ihrer untrüglichen Intuition für Mode, anfangs trägt sie Worth und Poirot, 60 Jahre später Balenciage und Saint Laurent, und ihrem berühmten, übergrossen Schmuck ist sie jahrzehntelang ein Eyecatcher in der Öffentlichkeit.

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MADEMOISELLE

Vielleicht ist es ein gutes Omen oder der einzigartige Spirit, der aus dem fernen Land der unbegrenzten Möglichkeiten an die Wiege von Helena Rubinstein weht, als diese am 25. Dezember 1872 im überwiegend jüdischen Krakauer Stadtteil Kazimierz als «Chaya» geboren wird. In dem Jahr, als Victoria Claflin Woodhull Martin, eine US-amerikanische Journalistin, Zeitungsverlegerin, Finanzmaklerin, Spiritistin und bekannte Frauenrechtlerin, als erste Frau bei der Präsidentschaftswahl 1872 für die US-Präsidentschaft kandidiert. Obwohl Frauen kein Wahlrecht haben und den Gentlemen aus Politik und Wirtschaft ob so viel Unverfrorenheit die Bärte zu Berge stehen. Ihr Vater Horace ist ein wenig erfolgreicher Lebensmittelgrosshändler, jedoch äusserst strenges Familienoberhaupt. Mama Augusta Rubinstein, eine schöne Frau, übt enormen Einfluss auf ihre acht Töchter aus und besteht darauf, dass die Mädchen durch Schönheit und Liebe Macht und Einfluss erlangen sollen. Helena kümmert sich um ihre Schwestern und hilft ihrem Vater bei der Buchhaltung, da sie ein sehr gutes Zahlenverständnis besitzt. Im Alter von 15 Jahren nimmt sie an ihrer ersten Geschäftssitzung teil und vertritt ihren kranken Vater. Ihre Mutter rät ihr: «Wenn du wirklich klug sein willst, höre gut zu und rede wenig.»

AM ENDE DER WELT

Ihr Vater beschliesst, dass sie Medizin studiert. Die Arbeit im Labor gefällt ihr zwar, aber der Anblick und die Gerüche des Krankenhauses machen sie krank. Als Helena immer unglücklicher und dünner wird, stimmt ihr Vater zu, dass sie ihr Medizinstudium beenden darf, besteht jedoch darauf, sie zu verheiraten. Er wählt einen fünfunddreissigjährigen wohlhabenden Witwer für seine achtzehnjährige Tochter aus, die sich mit Händen und Füssen gegen dieses Arrangement sträubt und stattdesssen ihren eigenen Wunschkandidaten zu Hause vorstellt. Stanislaw, ein nichtjüdischer Medizinstudent von der Universität Krakau. Was für Papa Horace ein absolutes «no go» ist, entpuppt sich für das eigensinnige

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«ES GIBT
– ES GIBT
KEINE HÄSSLICHEN FRAUEN
NUR GLEICHGÜLTIGE.» Helena Rubinstein
PRESTIGE 44 «ICH WAR IMMER DER MEINUNG, DASS EINE FRAU DAS RECHT HAT, DIE WELT ÜBER IHR ALTER IM UNKLAREN ZU LASSEN, ZUMINDEST BIS SIE DIE NEUNZIG ERREICHT HAT. DANN SOLLTE SIE SICH UND ANDEREN GEGENÜBER LIEBER EHRLICH SEIN.» Helena Rubinstein

Töchterchen, dessen Freigeist gerade die Flügel spreizt, als absolutes «go» und Startschuss in ein neues Leben, das circa 15’509 Kilometer von ihrem Elternhaus entfernt ist. In Australien.

Besorgt um den hellen und empfindlichen Teint ihrer Tochter steckt Mama Augusta ein Dutzend kleine Töpfchen ihrer Schönheitscreme in das Gepäck, als Helena 1902 nach Australien abreist, um in Melbourne als Verkäuferin im Lebensmittelladen ihres Onkels zu arbeiten. Die australischen Frauen, die unter sonnengeschädigter Haut leiden, sind von Helenas Alabaster-Teint und ihrer lebhaften Persönlichkeit begeistert. Helena füttert die Frauen mit Schönheitstipps und hat schon bald fast ihre gesamte Creme verschenkt. Hier, am Ende der Welt, erkennt sie den Anfang zu etwas Grösserem, einer neuen Welt und dem Beginn eines vielleicht komplett anderen Lebens. Sie möchte die Formel der Gesichtscreme nachbilden und den Frauen die Regeln der Schönheit beibringen. Versuche und Irrtümer wechseln sich ab, doch Helena verfolgt ihr Ziel hartnäckig, bis sie schliesslich die richtige Formel findet und ihre erste kosmetische Creme herstellt. «Valaze», was aus dem Ungarischen übersetzt «Geschenk des Himmels» heisst, schlägt ein wie eine Bombe, und Helena Rubinstein etabliert sich als Pionierin der modernen Schönheit, indem sie die erste Schönheitscreme der Welt auf den Markt bringt. Sie hat die Hautpflege revolutioniert und ist vom Willen beseelt, ihr Wissen zu teilen und weiterzugeben. In der Überzeugung, dass Schönheit mehr ist als nur eine Gesichtscreme, eröffnet sie die erste «Clinique de Beauté», das «Valaze House of Beauty». Es ist ein Ort, der der Schönheit gewidmet ist und wo Helena sich ihrer Lebensaufgabe verschreibt, Frauen Kraft zu geben, ihre eigene Schönheit zu beherrschen und zu fördern. Für sie ist Schönheit eine Macht, die den Frauen gegeben wurde. Eine Macht, die sie besitzen, um Selbstvertrauen zu gewinnen und sich zu behaupten.

DIE GEBURT EINES IMPERIUMS

Die Grundformel für «Valaze» basiert auf Mama Augustas importierten Tiegeln «Modjeska-Creme», die nach deren Freundin, der Schauspielerin Helena Modjeska, benannt ist. Durch sie lernt Augusta den ungarischen und in Krakau lebenden Chemiker Dr. Jacob Lykusky kennen, der die Creme mit seiner Rezeptur aus Kräutern, Mandelöl und einem Extrakt aus der Rinde der Karpatentanne entwickelt hat und später für ihre Tochter Helena arbeiten wird. Helena ist von Anfang an klar, dass Schönheit nichts ist ohne Wissenschaft, und reist nach Europa, wo sie sich während eines einjährigen Aufenthaltes von Experten über Hautbehandlungen informiert und sich in Paris beim Chemiker Marcellin Berthelot mit Ernährungswissenschaften sowie Gesichtschirurgie befasst und Dermatologie studiert. Helena Rubinstein ist der erste Mensch überhaupt, der Hauttypen unterscheidet, und interessiert sich als Pionierin für einige sehr avantgardistische Ideen wie Hormoncremes, Elektrosimulation, den Zusammenhang zwischen Ernährung und Schönheit, Schönheitsprodukte für Männer und Schönheitstherapie für kranke Menschen. Um die Jahrhundertwende ist die Verwendung von Kosmetika, verbunden mit den geschminkten Gesichtern von Schauspielern und Prostituierten, in der Mittelschicht verpönt. Doch Helena, ein Vorbild an Unabhängigkeit, lehnt diese Konventionen ab, und ihr Unternehmen stellt den Mythos in Frage, dass Schönheit und Geschmack angeboren seien oder etwas, das nur den Reichen zustehe. Mit Leidenschaft und Ehrgeiz treibt sie ihre berufliche Karriere voran und stellt ihr Privatleben komplett auf Eis.

ART & CULTURE 45

FLIEG, VOGEL, FLIEG

Als sie den polnischsstämmigen US-amerikanischen Journalisten Edward William Titus 1907 in Sidney kennenlernt und sich in ihn verliebt, ist sie erschüttert. Es ist eine emotionale Schieflage, die in ihr Leben grätscht und ihre Überzeugung, sich nie verlieben zu können, wie durchnässte Wimperntusche zerlaufen lässt. Erst nach der Eröffnung eines Salons in Londons vornehmstem Viertel nimmt sie Titus’ Heiratsantrag nach seinem zweiten Anlauf an und heiratet ihn 1908 im Alter von 38 Jahren. Titus übernimmt die Werbung und die Kombination aus exzellenten Produkten sowie der subtilen Kunst des Marketings – sie wird zum Erfolgsrezept der Marke Helena Rubinstein. Helena ist bereits zweifache Mutter, als sie in Paris ihren vierten Schönheitssalon eröffnet und mit einem Team von Chemikern noch komplexere Cremes entwickelt, die die Haut vor Auswirkungen der Alterung schützen sollen. Sie stellt Make-up her, Rouge für die Wangen und einen getönten Puder zum Mattieren des Gesichts. Die Pariser Damen sind empfänglich für Innovation sowie Beauté, und in weniger als zwei Jahren liegt ihr Tout Paris zu Füssen. 1915, während des Ersten Weltkriegs, emigriert die Familie in die USA nach New York City. Ein Jahr später eröffnet Helena ihre fünfte Filiale mit importierten Pflegeprodukten und entwickelt bis 1920 ihre eigene Kosmetiklinie. Fortan tragen die von ihr vertriebenen Produkte den Namen «Helena Rubinstein».

In den kommenden Jahren eröffnet Helena Rubinstein Salons in Boston, Los Angeles, Washington D.C., Chicago und Toronto und bringt in den zwanziger Jahren den Filmstars Thedra

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Bara und Pola Negri in Hollywood bei, wie man Wimperntusche verwendet, um die Augen zu betonen und das Image als Vamp noch besser zu betonen. Ihre Geschäfte boomen, jedoch zerbricht ihre Ehe mit Titus. Um ihn zurückzugewinnen und zu beweisen, dass ihr die Ehe und das Familienleben wichtiger sind als ihr Imperium, verkauft sie ihr Unternehmen an die Lehman Brothers. Doch Titus lässt sich nicht umstimmen. Nachem die neuen Eigentümer kein Glück mit dem Unternehmen haben, ermöglicht es ihr schliesslich der Börsenkrach von 1929, ihre Firma zu einem Spottpreis wieder zurückzukaufen.

MADAMES UNIVERSUM DER SCHÖNEN KÜNSTE

Noch während ihrer Zeit in Paris pendelt sie zwischen den Labors und Montparnasse hin und her und freundet sich mit den grössten Künstlern des 20. Jahrhunderts an, von Picasso bis Dalí, Braque, Fernand Léger, Matisse, Vandongen und Éluard. 1908 beginnt sie, sich für Kunst zu interessieren, und sammelt bis in die 1930er Jahre mehr als 250 Masken, Reliquienschreine, geschnitzte Köpfe und Statuetten. Ihre Innenräume sind ein lebendiges Zeugnis für die von Kunsthistorikern allgemein anerkannte Tatsache, dass die Kubisten und andere Wegbereiter der Moderne in der klassischen Kunst Afrikas Inspiration und Bestätigung fanden. Helena Rubinstein ist eine der Ersten, die diesen Zusammenhang und den

eigenständischen künstlerischen Wert ihrer afrikanischen Kunstwerke erkennt. Sie vertraut einmal mehr ihrem eigenen ästhetischen Gespür, das sie erneut bestätigt, auf der richtigen Seite der Kunstgeschichte zu sein. Zeit ihres Lebens verzeichnet sie eine schwindelerregende Ansammlung insbesondere afrikanischer, ozeanischer, indianischer und indonesischer Kunst und wird zu einer einflussreichen und legendären Mäzenin. Bei den Inneneneinrichtungen ihrer zahlreichen Häuser arbeitet Madame mit bekannten Architekten und Designern und investiert als kluge Mäzenin in Kunstwerke der Koryphäen der Pariser Bohème, gerade als diese ihren Aufstieg beginnt. Ihre Sammlung umfasst Wandteppiche von Picasso und Rouault, Gemälde von Degas, Dufy, Matisse, Miró, Modigliani und Monet, Wandbilder von Dalí und Skulpturen von Nadelmann und Brancusi. Helena Rubinstein trägt einmal mehr dazu bei, den Status quo des Geschmacks aufzubrechen, indem sie die Grenzen zwischen Kommerz, Kunst, Mode, Schönheit und Design verwischt. Bis kurz vor ihrem Tod leitet Helena Rubinstein ihr Unternehmen noch selbst. Als sie am 1. April 1965 im Alter von 93 Jahren stirbt, hinterlässt sie ihren 121 Erben das von ihr erschaffene Kosmetikimperium, Häuser, Schmuck und Gemälde. Den grössten Teil vererbt sie der Gesundheitsfürsorge, da sie es bedauert, dass ihr der Schritt von der Kosmetik zur Medizin nicht gelungen ist.

120 JAHRE HELENA RUBINSTEIN

1988 kauft L’Oréal das Unternehmen Helena Rubinstein, doch auch 120 Jahre später verkörpert die Marke weiterhin den Geist und das Erbe der Innovation. Sie sprengt die Grenzen der Hautpflege, kombiniert die seltensten Inhaltsstoffe in höchsten Konzentrationen und arbeitet an Formulierungen, um eine ultimative und bewährte Wirksamkeit zu erreichen. Mit ihrem visionären Expertingeist ist Helena Rubinstein heute die wissenschaftlichste Premium-Hautpflegemarke, die ein einzigartiges Know-how entwickelt hat. In ständiger Zusammenarbeit mit führenden Experten, die immer innovativere Techniken entwickeln, leistet die Marke Pionierarbeit in der fortschrittlichen Biotechnologie und der Neuprogrammierung von Zellen, um die effizientesten Kosmetikprodukte herzustellen.

ART & CULTURE 47

DIE K U N S T

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Autor_Beat Krenger
KK
© Raghava

NFT: DREI GROSSBUCHSTABEN REVOLUTIONIEREN DEN KUNSTMARKT. DOCH WAS UND WER STECKT HINTER DEN KRYPTO-WERKEN? WAS WIRD BLEIBEN ABSEITS DER ATEMBERAUBENDEN PREISE, DIE ZURZEIT FÜR DIE DIGITALEN WERTMARKEN GEZAHLT WERDEN? EINE MOMENTAUFNAHME DES JÜNGSTEN KULTUR-PHÄNOMENS.

«In ein paar Jahren werden wir alle NFTs besitzen, gegenseitig unsere NFT-Sammlungen abchecken und uns miteinander anfreunden, weil wir gleiche Interessen durch NFTs entdecken. Jeder wird ein NFT-Projekt haben – so wie heute jeder einen Social-MediaAccount hat.» All das prophezeit Gary Vaynerchuk. Er selbst nimmt nicht explizit für sich in Anspruch, dass seine Werke Kunst seien, seine Fans nennen sie gelegentlich so – und Medien taten das auch, als das Auktionshaus Christie’s kürzlich fünf seiner Veefriends-NFTs für insgesamt 1,2 Millionen US-Dollar versteigerte.

NFTs «Non-Fungible Tokens» (deutsch: nicht austauschbare Wertmarken) sind digitale Echtheitszertifikate, die vor zwei Jahren einen Boom entfacht haben. Es kann zwar beliebig viele identische Kopien eines Kunstwerkes oder Gegenstands geben, aber nur ein NFT kann als das Original gelten. Die Echtheit der Dateien wird bei den meisten aktuellen NFTs mit der fälschungssicheren Blockchain-Datenkette der Krypto-Währung Ethereum abgesichert.

Kaum jemand verkörpert den NFT-Hype und die Chancen und Gefahren von Krypto-Währungen so wie Vaynerchuck – der 46-jährige Unternehmer machte im Netz als «Gary Vee» ein Vermögen mit Tierskizzen. Bekannt und reich wurde er durch Veefriends, einer 10’300 NFTs umfassenden Kollektion.

Einen «Balanced Beetle», der an eine Kinderzeichnung erinnert, kann man sich für 6 Ethereum anschaffen, gegenwärtig sind das rund 10’400 US-Dollar. Mehr als 9000 Menschen kauften und verkauften die Skizzen von lustigen Käfern und Löwen bereits; ein Gegenwert von zurzeit fast 200 Millionen US-Dollar wurde mit Veefriends bislang gehandelt.

DER VISIONÄRE

ALLE ZEICHEN STEHEN AUF ERNEUERUNG

Der Kunstmarkt ist im Umbruch. Gerade durch die Pandemie hat sich der Handel stark verändert – und Ausstellungen, Künstlervermittlung und Tauschbörsen sind heute vermehrt digital konzipiert. Konsequenterweise setzten im letzten Jahr die Macher des «ArtReview»-Power-100-Rankings keinen Künstler, keine Kuratorin oder Aktivistin auf den ersten Platz, sondern: NFTs. Beeple, der mit bürgerlichem Namen Mike Winkelmann heisst, ist der aktuell wohl bekannteste NFT-Künstler. Sein Werk «Everydays: The First 5,000 Days» ist eines der drei teuersten Kunstwerke eines lebenden Künstlers. Es ist eine Collage aus 5000 digitalen Bildern, die für 69,3 Millionen US-Dollar versteigert wurde. Mit atemberaubenden Preisen für Krypto-Werke hat der Kunstmarkt eine neue Generation von Sammlern entdeckt, während Künstler auf der ganzen Welt einen Weg gefunden haben, ihre Kunst zu vermarkten, die das alte Kunsthändlersystem umgeht. Auch deshalb hat Digitalpionier Beeple gerade mit Popstar Madonna drei NFT-Videokunstwerke produziert. Bereits zuvor hat die Sängerin die Blockchain-Welt für sich entdeckt: Erst im März bezahlte sie über eine halbe Million US-Dollar für das NFT eines Affen aus dem Bored Ape Yacht Club. Noch einen Schritt weiter geht US-Künstler Jeff Koons im Alter von 67 Jahren. Er will eine Gruppe seiner Skulpturen sogar zum Mond schicken und dazugehörige NFTs verkaufen, teilte jüngst seine Galerie Pace mit. «Die Erkundung des Weltalls hat uns eine Perspektive unserer Möglichkeiten gegeben, die weltlichen Limitierungen zu überschreiten», wurde Koons, der vor allem mit überdimensionalen Objekten

CULTURE 49
© Marco Jacconi
Forscht nach der Wahrheit der Dinge im digitalen Zeitalter: Mosca Bianca von Marco Jacconi.
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© Marco Jacconi
ART & CULTURE 51
© Marco Jacconi

weltweit bekannt geworden ist, zitiert. Auch Mark Zuckerberg will, wie kürzlich angekündigt, NFT zum integralen Bestandteil seines Metaversums machen. Gemäss neuesten Trendprognosen werden bald NFTs auf dem sozialen Netzwerk Instagram gehandelt werden können. Die Angst vor einer spekulativen Blase sei vorhanden, aber schwinde, versichert Marcus Fox, Global Managing Director vom Auktionshaus Christie’s. Jetzt zeige sich, welche NFT-Künstler blieben und tatsächlich «staying power» hätten. Christie’s hat seit letztem Jahr eigene Auktionen für NFT-Kunst ins Leben gerufen –äusserst lukrativ. Unternehmen wie Adidas, Paco Rabanne sowie Stars wie David Beckham nutzen die Blockchain-Technologie, um mit Fans und Followern in Kontakt zu treten und ihre eigenen NFTs zu verkaufen. Ebenso visionär, doch bereits mehr als Zukunftsmusik: Diesen Frühling fand die erste digitale Fashionweek statt auf dem Metaverse. Während Tech-Giganten wie Apple, Microsoft und Google noch an der Gestaltung ihrer digitalen Welten basteln, machen sich die ersten Fashion Brands längst Gedanken darüber, wie sie die digitalen Kleiderkammern im Web 3.0 füllen können. Denn wer kennt sich traditionell besser in der Welt zwischen Schein und Sein aus als die begehrtesten Modelabels?

WENN MODE ZUR KUNST WIRD

Die Collezione Genesi NFT von Dolce & Gabbana, die in Zusammenarbeit mit dem digitalen Marktplatz UNXD entstand, war die erste Kollektion dieser Art, die jemals von einem grossen Modehaus vorgestellt wurde, und sie brach gleichzeitig die Grenzen auf zwischen der physischen und der virtuellen Welt.

Das von den Designern Domenico Dolce und Stefano Gabbana entworfene Vorzeigestück, der sogenannte Glass Suit, erzielte bei der Auktion etwas mehr als eine Million US-Dollar –das waren umgerechnet 351’384 ETH, um es in Krypto zu sagen. Um genau zu sein, erhält der neue Besitzer zusätzlich zu seinem NFT auch einen physischen Anzug – massgeschneidert nach seinen Wünschen – für diesen Preis. Es ist der wertvollste Anzug, der jemals verkauft wurde. Etwas entpuppt sich angesichts der Entwicklungsgeschwindigkeit augenscheinlich: Kein Markenunternehmen mit Zukunftsambitionen kann es sich leisten, den digitalen Trend zu verschlafen. Die letzten Jahrzehnte haben uns gelehrt, dass alle technologischen Innovationen – etwa in den Bereichen E-Commerce oder Social Media – sich schneller und massiver durchgesetzt haben, als allgemein vermutet wurde. Selbst das Kunsthaus Wiener Belvedere schlug neue Wege ein und bot zum diesjährigen Valentinstag Gustav Klimts legendäres Jugendstilgemälde «Der Kuss» in Form von 10’000 unverwechselbaren digitalen Einzelteilen an. Die Anmeldung zum Kauf der je rund 1850 Euro teuren Schnipsel wurde ausgiebig beworben und gezielt terminiert. Mit dem Projekt erschliesse das Belvedere eine neue Einnahmequelle, sagte eine Sprecherin über die Aktion, die insgesamt bis zu 18,5 Millionen Euro hätte einbringen sollen. «So eröffnet die Umwandlung von digitalen Reproduktionen in virtuelle

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© Dolce & Gabbana Der wertvollste Anzug der Welt, eine Massanfertigung von Dolce & Gabbana, wurde für über eine Million US-Dollar versteigert – digitale Wertmarke inklusive.

Originale neue Wege der Teilhabe, die finanziell ernst zu nehmen sind und spielerisch gedacht werden dürfen», gab BelvedereGeneraldirektorin Stella Rollig bekannt. So redselig der Verkaufsstart des digitalen Puzzles kommentiert wurde, so zugeknöpft gibt man sich einige Monate später. Das erste Non-Fungible-TokenProjekt eines österreichischen Bundesmuseums läuft anders als erhofft. Darüber können auch die tatsächlichen Einnahmen nicht hinwegtäuschen, die Anfang Mai mit insgesamt 4,4 Millionen Euro nur als Bruchteil des erwarteten Umsatzes beziffert werden können.

KRYPTO-KUNST IM SPANNUNGSFELD

Welche Beurteilungskriterien sollten angewendet werden, um Krypto-Art aus kunstkritischer Sicht zu bewerten? NFTs bedienen sich eher einer Art Lockvogeltaktik, sagt etwa Jon Ippolito, Professor für Neue Medien an der University of Maine. Ippolito, der von 1991 bis 2006 Kurator am Guggenheim Museum in New York war, forscht zu digitaler Kunst. Somit sei der Unternehmer mehr Marketingkünstler als alles andere. «Der Wert von NFTs liegt zurzeit eher in ihrem sekundären Wert, dem Investitionswert.» Etwas differenzierter sieht das der Schweizer Künstler Marco Jacconi, der selber ausgewählte NFT-Werke anbietet und gleichzeitig nach wie vor seine neuesten Arbeiten an Ausstellungen in New York, Zürich, Mailand, Shanghai, Singapur sowie Venedig präsentiert. «Im Grunde sollten wir Krypto-Kunst so bewerten, wie wir Kunst bisher bewertet haben», sagt er. «Spannend bleibt, wie die klassische Kunstszene damit umgehen wird – ob sie kooperieren oder konkurrieren wird. Wird es mehr professionelle Mischungen aus Marktplatz und Datenbank geben, die an der Schnittstelle zwischen

ART & CULTURE 53
© BAYC © Vasarely Fondation Modernes Statussymbol: Stars wie Madonna, Justin Bieber oder Paris Hilton sind stolze Besitzer eines digitalen «Bored Ape»-Werkes. Die Fondation Vasarely hat als erstes französisches Kunsthaus eine eigene NFT-Kollektion lanciert.

Galerien, Institutionen, Künstlerinnen und Sammlern arbeiten? Die meisten sehen hier eine Erweiterung, jedoch keine Verdrängung.» Jacconi betont jedoch auch, dass die NFT-Kunst so konzipiert wurde, dass sie in das tägliche Leben aller Menschen eindringe, in einer «Ultra-Demokratisierung» der Kunst, ohne an Seltenheit und Qualität zu verlieren.

Natürlich gibt es noch fundamentale Unterschiede in der Definition und Bewertung von Kunst, wie bei Diskussionen von Fachleuten deutlich wird, aber genauso viel Wunsch nach Vermittlung. Auch Krypto-Kunst brauche Kritiker und Kuratoren, fordert Maria Paula Fernández, die Gründerin einer Plattform für NFT-Ausstellungen namens JPG. Man müsse das Narrativ korrigieren, dass der «Crypto Space» inklusiver sei, meint Beatriz Ramos, Gründerin des Online-Kunstmarkts Dada. Und beide Kunstvermittlerinnen finden, man müsse NFTs auch als kulturelle statt nur finanzielle Assets begreifen.

Das sind alles Steilvorlagen für die Vertreter der etablierten Kunstwelt, von denen leider noch viel zu wenige den Weg in die neue Szene finden. Dabei funktionierten die meisten NFTs als Schlüssel oder Wertmarken im eigentlichen Sinn – wie eine Eintrittskarte in eine Gemeinschaft, die dein Leben verändern wird, weil du nun zu diesem exklusiven Club gehören kannst, gemeinsam mit Jeff Koons, Dolce & Gabbana oder Beeple, und an diesem Spezialwissen teilhaben kannst. Der Grund dafür liegt auf der Hand. Im Social-Media-Zeitalter wollen alle individuell sein, aber auch dazugehören. Dieses Phänomen spiegelt sich auch im NFTBoom. Künstler Marco Jacconi hat die Zeichen der Zeit schon früh erkannt: «NFTs sind eine Revolution, die alle Schranken untergräbt, die mit den Sitten, Gebräuchen und Normen des traditionellen Kunstmarktes verbunden sind, wird heute von einem breiten Konsens der Nutzenden, Sammelnden und Kunstschaffenden und vor allem von ganzen künstlerischen Gemeinschaften selbst anerkannt», erklärt er. «Bei meinem Schaffensprozess geht es mir darum, von der Oberfläche in die Tiefe zu dringen, um dabei das Wesen und die Wahrheit der Dinge zu erforschen.»

Lässt man sich darauf ein, muss man sich selbst die Frage stellen, ob man die Regeln einhält, um es den Vorgängerinnen und Vorgängern gleichzutun, oder ob man mit ihnen bricht, um sich von ihnen zu unterscheiden. Man ist mit den ganz persönlichen Ängsten, Wünschen und Begehrlichkeiten im digitalen Zeitalter konfrontiert, in dem Aufmerksamkeit und Popularität nicht mehr die Ausnahme von der Regel, sondern selbst zur Regel geworden sind. Alle leiden derzeit an den Finanzmärkten, aber nirgends ist die Not so gross wie bei der Krypto-Gemeinde. Der Wert von Bitcoin, Ether & Co. ist um rund zwei Drittel eingebrochen, rund zwei Billionen Dollar wurden dabei vernichtet. Die Online-Plattform OpenSea, wo die Krypto-Kunst gehandelt wird, verkündete jüngst, dass sie 20 Prozent der Belegschaft entlassen müssen, da 2022 ein «Krypto Winter» anstehe, sich also die in den kommenden Monaten die Geschäfte weiter deutlich abkühlen würden oder gar wie dünnes Eis einbrechen könnten.

Wie die gesamte Krypto-Community sehen sich zudem die NFT-Pioniere einer zentralen Kritik ausgesetzt, die Gegner immer wieder in den Vordergrund rücken: Laut dem Branchendienst Forkast emittierte jede Transaktion auf der Ethereum-Blockchain im vergangenen Jahr 103,42 Kilogramm CO2. Das habe allein 2021 einem Gesamtvolumen von 47 Millionen Tonnen CO 2 entsprochen –nicht nur, aber eben auch für das Hin- und Hersenden von Besitztiteln für Strichzeichnungen. Doch diese Kritik müsse man relati-

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© Wes Cockx
© Serwah Attafua
OBEN Krypto-Punks sprengen die Grenzen der traditionellen Kunstwelt: Explorations von Wes Cockx, Consensual Hallucinations von Serwah Attafua.

vieren, entgegnet Jacconi. «NFTs wird eine vermeintlich massive CO2-Bilanz nachgesagt, die sich durch die Blockchain- und KryptoTechnologie zieht. Es gibt jedoch auch Bewegungen und Möglichkeiten für einen nachhaltigen Ansatz für mehr Aufmerksamkeit grüner Technologie und Entwicklung nachhaltiger NFT-Systeme. Es lohnt sich also, genauer hinzuschauen.»

Wohin genau die Reise gehen wird und wie sich das ganze, sehr komplexe System entwickeln wird, ist absolut offen. Genauso welcher Verhaltenscodex sich zwischen Künstlern, Galerien, Händlern, Kritikern, Rezensenten, Medien, aber auch unerwünschten Trittbrettfahrern, als ein Regelwerk etablieren wird. Aber NFTs würden nicht so schnell verschwinden, so wenig wie das Internet, da ist sich Marco Jacconi ganz sicher. NFTs seien die Zukunft des digitalen Publishing und die neue Wertanlage in Zeiten von Web 3.0.

Weniger optimistisch ist die aktuelle Händlerstimmung. NFTs hatten im Jahr 2021 ein Rekordjahr, aber die wöchentlichen Umsätze sind nach Angaben von NonFungible.com seit dem Höchststand im Januar von fast einer Milliarde Dollar um mehr als 80 Prozent zurückgegangen. Auch Marco Jacconi kennt die Gefahren, die auftauchen können: «Das Risiko, dass ein NFT an Wert

verliert und der Besitzer immense Summen in den Sand gesetzt hat, besteht immer.» So sei der An- und Verkauf in etwa vergleichbar mit dem Aktienmarkt. «Wenn der Künstler gehypt wird, ist sein Bild mehr wert. Wenn er floppt, sinkt der Wert. Der künstlerische und der finanzielle Wert von Kunstwerken wich schon immer voneinander ab. Doch noch nie schien diese Kluft so gross wie bei digitalen Kunstwerken, die im NFT-Hype verkauft wurden.»

Lässt man sich auf das jüngste Kultur-Phänomen ein, muss man sich selbst die Frage stellen, ob man die Regeln einhält, um es den Vorgängerinnen und Vorgängern gleichzutun, oder ob man mit ihnen bricht, um sich von ihnen zu unterscheiden. Was bleibt, ist die Frage, ob NFTs eigentlich Kunst sind. «Auf keinen Fall!», findet die alte Kunstgarde und «Natürlich!» die nativen Krypto-Punks. Wer Recht hat, darüber entscheidet aktuell noch das etablierte Bewertungskonstrukt eines gewachsenen Ökosystems, also die «alte» Kunstwelt. Aber die neue muss sich nur auf die Schultern der alten Welt stellen, dann können beide gemeinsam wachsen und zu einem grossen Ganzen verschmelzen. Und dann wird es auch keine NFT-Kunst und traditionelle Kunst mehr geben. Sondern nur noch Kunst.

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©Beeple

MO TI ONMO TION

VOM GEHEIM PROJEKT ZUR OBERKLASSE

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DER AUDI A6

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Etwas unscheinbarer, aber umso einflussreicher ist der letzte Audi 100, die Modellreihe C4.

MIT DEM NEUEN A6 PRÄSENTIERT AUDI DIE ACHTE GENERATION SEINER ERFOLGREICHEN OBERKLASSE-LIMOUSINE UND BRINGT ZAHLREICHE INNOVATIONEN INS SEGMENT – OB IN PUNCTO DIGITALISIERUNG, KOMFORT ODER SPORTLICHKEIT. SEIT 1968 – ZUNÄCHST UND BIS 1994 NOCH ALS AUDI 100 BEKANNT – REPRÄSENTIERT DIE A6-FAMILIE DIE MARKE IN EINEM DER WELTWEIT VOLUMENSTÄRKSTEN SEGMENTE. EIN BLICK ZURÜCK AUF DESSEN GEBURTSSTUNDE.

DIE

Die Geschichte der gehobenen Mittelklasse beginnt 1966. Still und heimlich wurde diese von den Ingenieuren in Ingolstadt gefertigt. Denn eigentlich hätte es den Audi 100 gar nicht geben dürfen. Neuentwicklungen waren auf Befehl vom damaligen VW-Boss Heinrich Nordhoff streng verboten. Zu aller Überraschung setzte sich das Team rund um Ludwig Kraus, zu jener Zeit technischer Direktor bei Audi, über diese Anweisung hinweg und präsentierte den intern F104 genannte Wagen ihrem Boss. Nordhoff erkannte das Potenzial, und statt Entlassungen ging das Modell in Produktion: «Ein schöner Wagen, ein sehr schöner Wagen! Grünes Licht zum Bau dieses Wagens!», wird der VW-Chef zitiert. Man schätzte, circa 100’000 Stück verkaufen zu können – tatsächlich liefen zwischen 1968 und 1976 aber über 827’000 Audi 100 der ersten Generation vom Band. Im Laufe der Jahre wurde besonders das Fahrwerk immer weiter optimiert – so gab es mit der Markteinführung des zweiten Audi 100 (C2) im Jahr 1976 diesen erstmals mit Fünfzylinder-Motoren. Die dritte Generation des Audi 100 (C3) folgte 1982. Den endgültigen Durchbruch und Aufstieg in die Liga der Premium-Autobauer erzielte die vierte Generation des Audi 100. Mit dem C4 änderte sich auch die Nomenklatur: Aus dem Audi 100 C4 wurde im Jahr 1994 der Audi A6. Die 4,79 Meter lange Limousine bot 101 PS aus zwei Litern Hubraum. Das ehemalige Blechdach wurde mittels Vollverzinkung auf Hochglanz gebracht. Auch der erstmals verklebte Dachrahmen sowie die verbesserte Fahrstabilität sorgten für mehr Komfort. Das funktionelle und doch elegante Cockpit strahlte Premium-Qualität aus und übertraf seine Vorgänger deutlich.

1997 wurde der Liebling der Modellreihe geboren: Der Audi A6 Avant (C5) fand sowohl bei Privatpersonen als auch bei Dienstwagenfahrern Anklang. Die serienmässige Klimaautomatik sowie die Mehrlenker-Vorderachse, die die Fahrdynamik förderte, kamen dem Erfolg des Modells zugute. Massgeblich beteiligt an dem zeitlosen Design für den Audi A6 war Peter Schreyer. Dieses wurde auch nach seinem Weggang im Jahr 2004 konsequent weitergeführt, denn der Generationenwechsel zum C6 fällt optisch kaum ins Auge und erbte viele Merkmale des Vorgängermodells, einschliesslich des Layouts und der Struktur der Aufhängungen. Lediglich die Karosserie verlängerte sich auf 4,91 Meter. Hinzu kam ausserdem der grosse Grill im Stil der 1930er Jahre.

Einen grossen technischen Sprung machte die siebte Generation des A6 im Jahr 2011. Auf dem Genfer Automobilsalon stand die neue Limousine ganz im Fokus von Audi. Deutlich leichter als seine Vorgänger und ein neues Infotainmentsystem zählten zu den Neuerungen. Entscheidender Unterschied war ausserdem die Umstellung der Plattform auf den «modularen Längsbaukasten» (MLB). Bügeltürgriffe und eine neue Dachlinie zeigten sich beim Exterieur.

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20 Jahre nach dem Debüt des C5 wirkt die Linienführung unter der Feder des heutigen Kia-Chefstilisten Peter Schreyer noch immer modern.

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Im C6 wurde erstmals ein V10-Motor eingesetzt.

RECHTS

Ende 2010 präsentierte Audi die siebte Generation des A6.

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DIE NEUE BUSINESSKLASSE

Im Rahmen der Jahrespressekonferenz 2022 präsentiert Audi das nächste Modell seiner künftigen elektrisch angetriebenen A6Oberklasse – den Avant. Das seriennahe Concept Car A6 Avant e-tron illustriert die Synthese aus zukunftsweisender Antriebstechnik und einer klassischen Audi-Designdomäne. Seit 1977 gab es in der Baureihe die Avant-Modelle – eine revolutionäre, hochemotional gestaltete Neuinterpretation der Gattung Kombi. Mit dem Avant, dessen dynamische Linienführung sich mit einem hohen Mass an Variabilität verband, gelang der Marke buchstäblich ein neuer, oft vom Wettbewerb kopierter Typus Automobil. Kern des neuen Modells ist die PPE-Technologie, die das Versprechen der Linienführung in standesgemässe Dynamik und langstreckentaugliche Alltagskompatibilität übersetzt. Das heisst: Je nach Antriebs- und Modellvariante soll ein Audi A6 e-tron concept in Zukunft mit bis zu 700 Kilometer Reichweite glänzen. Die PPE ist

ausschliesslich für batterieelektrischen Antrieb konzipiert und kann damit alle Vorteile dieser Technologie voll ausschöpfen. Zentrales Element der künftigen PPE-Flotte ist ein Batteriemodul zwischen den Achsen, das auch in der Avant-Version des A6 e-tron concept rund 100 kWh Energie bereithält. Die Nutzung der gesamten Fahrzeugbasis macht für den Akku ein relativ flaches Layout möglich. So lassen sich nicht nur Hochbodenautomobile darauf aufbauen, sondern – ohne Eingriffe in die Basisarchitektur – auch Fahrzeuge mit dezidiert dynamischer, flacher Architektur – wie der Audi A6 Avant e-tron concept. Zum Lademeister im doppelten Sinne qualifiziert den vollelektronischen A6 Avant der Zukunft keineswegs nur sein so schönes wie geräumiges Heckabteil. Es ist auch die Antriebs- und Batterietechnik, die diesen Titel rechtfertigt. Dank 800-Volt-System und einer Ladeleistung von bis zu 270 kW lässt sich in nur zehn Minuten an einer Schnellladesäule Energie für rund 300 Kilometer Streckenlänge an Bord nehmen.

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INTERVIEW MIT MARCO ODERMATT, SKIRENNFAHRER UND AUDI-MARKENBOTSCHAFTER

PRESTIGE: Herr Odermatt, dank der Partnerschaft mit Swiss Ski und Audi geniessen Sie einen aussergewöhnlichen Begleiter auf vier Rädern. Was ist Ihnen bei einem Fahrzeug persönlich wichtig?

MARCO ODERMATT: Dank der Partnerschaft zwischen Swiss Ski und Audi darf ich aktuell einen Audi RS 4 Avant fahren, was ich sehr schätze. Für mich ist es wichtig, dass mein Auto viel Stauraum bietet, wo ich mein komplettes Equipment versorgen kann. Der Audi RS 4 Avant bietet mir genau das, was ich brauche. Wichtig ist für mich auch der permanente Allradantrieb. Ich bin viel in den Bergen unterwegs, und dank des Allradantriebs habe ich auch die Sicherheit, dass ich im Winter überall hinkomme. Da ich jährlich rund 30’000 Kilometer fahre, spielen auch die Sicherheit und der Komfort eine wichtige Rolle. Insbesondere auf längeren Distanzen bin ich froh um die innovativen Sicherheitsassistenten wie die Distanzkontrolle und den Lane Assist. Für mich ein besonderes Highlight ist die fantastische Soundanlage. Nach einem langen und ereignisreichen Rennwochenende geniesse ich die Zeit in meinem Audi und kann bei meiner Lieblingsmusik wieder Kräfte sammeln und regenerieren.

In den Bergen brauchen Sie ein verlässliches Auto. Haben Sie jemals schon brenzliche Situationen mit einem Fahrzeug erlebt?

Durch die Partnerschaft mit Audi über Swiss Ski habe ich das Glück, dass mein Auto über einen permanenten Allradantrieb verfügt und ich so noch nie eine brenzlige Situation erlebt habe.

Derzeit fahren Sie einen RS 4 Avant und sind sportlich unterwegs. Wie wichtig ist es Ihnen, auch abseits der Skipiste Power zu haben?

Im Skisport zählt in erster Linie die Performance. Wenn man ganz oben sein will, muss man stets sein Bestes geben und seine beste Performance abliefern. Auch Audi verfolgt diesen Ansatz. Die Innovationskraft und der technische Vorsprung bei Audi sind Eigenschaften, mit denen ich mich sehr gut identifizieren kann – auch abseits der Piste. Der Vorteil beim Audi RS 4 Avant ist, dass er zwei Autos in einem kombiniert: ein komfortables Alltagsauto und einen dynamischen Sportwagen.

Sie waren Gast am SEF zusammen mit Audi und durften den A6 Avant e-tron concept bestaunen. Was hat Sie besonders beeindruckt?

Am Audi A6 Avant e-tron concept hat mir vor allem das Design gefallen. Das dynamische und gleichzeitig futuristische Exterieur ist beeindruckend. Beeindruckend ist auch das neue rein elektrische Antriebskonzept mit einer Reichweite von bis zu 700 Kilometer. Dank der neuen Plattform und der neuen 800-VoltLadetechnik genügen bereits zehn Minuten, um wieder ausreichend Energie für 300 Kilometer Reichweite aufzunehmen. Und in weniger als 25 Minuten ist die 100 kWh-Batterie des Audi A6 Avant e-tron concept zu 80 Prozent geladen. Die Aerodynamik ist nicht nur ein wesentlicher Baustein der langen Audi-Erfolgsgeschichte in der Oberklasse, sondern spielt auch im Skirennsport eine wichtige Rolle. Besonders gut gefallen hat mir natürlich auch das Platzangebot. Der Audi A6 Avant e-tron concept ist ein echter Lademeister und sieht dabei auch noch richtig gut aus.

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Wie stehen Sie zur Elektromobilität?

Als Profiskifahrer habe ich die Folgen des Klimawandels direkt vor Augen. Die immer wärmer werdenden Winter, der Mangel an Schnee und Regen, das hat auch einen Einfluss auf den Wintersport. Es ist wichtig, dass neue Technologien und Innovation helfen, den Klimawandel zu stoppen und die CO2-Emissionen zu reduzieren. Audi hat einen klaren Fokus für die Zukunft und setzt konsequent auf die Elektromobilität und die Elektrifizierung ihrer Modelle.

Fahren Sie vielleicht in ein paar Jahren selbst auch elektrisch?

Ja, sehr gerne. Seit ich den Audi A6 e-tron concept gesehen habe, kann ich mir gut vorstellen, wenn das Modell 2024 lanciert wird, dass dies mein neuer Begleiter wird. Der Audi A6 Avant e-tron concept bietet genau das, was ich im Alltag brauche –viel Platz, eine grosse Reichweite, Allradantrieb und eine beeindruckende Performance, schnelle Ladezeiten, ist effizient und sieht auch noch grossartig aus.

Was bedeutet Ihnen die Partnerschaft mit Audi?

Seit mehr als 50 Jahren ist Audi Schweiz offizieller Fahrzeugpartner des Schweizerischen Skiverbands (Swiss Ski). Für mich bedeutet es sehr viel, Teil dieser Partnerschaft zu sein.

Audi Schweiz und Swiss Ski stehen für eine Maxime: die Kraft des Fortschritts. Grosse Erfolge erreicht man nur mit hochgesteckten Zielen und einem aussergewöhnlichen Team. Nur mit einem starken Partner und einem herausragenden Team kann man auch grosse Ziele erreichen. Audi Schweiz war und ist als vertrauensvoller und zuverlässiger Partner immer an der Seite von Swiss Ski und den Athleten – in guten wie auch in schlechten Zeiten. Massgeschneiderte Ausrüstung, progressive Technik und konsequente Beständigkeit. Alles steht und fällt mit den Menschen, die das Maximum aus dem vorhandenen Material herausholen. Mentale Stärke und eine geballte Ladung Leidenschaft, um zu guter Letzt ganz oben auf dem Podest zu stehen, sind unverzichtbar. Audi und Swiss Ski verbinden die gleichen Werte und Ziele, Dynamik, Sportlichkeit und Innovationskraft. Die langwierige und nachhaltige Unterstützung von Audi Schweiz ist für uns ein immenser Vertrauensbeweis und gleichzeitig Motivation und Ansporn.

Wie haben Sie sich auf die kommende Saison vorbereitet? Es ist wichtig, immer am Ball zu bleiben und sein Ziel stets vor Augen zu haben. Ich trainiere jeden Tag – sowohl körperlich als auch mental. Dabei stehen verschiedene Kraft-, Koordinationsund Ausdauereinheiten auf dem Programm sowie Mentaltrainings. Im Sommer geniesse ich es auch mal, Golf zu spielen, Velo zu fahren oder zu wakeboarden. Langweilig wird es mir also nie.

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Marco Odermatt hat mit Audi einen starken Partner gefunden – auch abseits der Skipisten.

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BENTLEY

Dieses Autoschlüsseletui aus italienischem Leder verfügt über einen praktischen, ausziehbaren Schlüsselhalterriemen und einen 15-Millimeter-Nieten aus einer Zinklegierung, der mit dem stilisierten Bentley-«B» verziert ist. Entwickelt für den Bentayga, den New Flying Spur, den New Continental GT und den GT Convertible Key.

BUGATTI

Seit der Einführung des Veyron im Jahr 2005 bildet der W16-Motor das Herzstück eines jeden Bugatti-Hypersportwagens. Das finale Modell, mit dem die W16-Ära endet, soll etwas ganz Besonderes sein: exklusiv, elegant und leistungsstark. Wie der neue Bugatti W16 Mistral – der ultimative Roadster, der mit 1600 PS eine Leistung bietet, die kein anderes offenes Fahrzeug je zuvor erreicht hat.

TREN DS

B DDIPTYQUE

Ein ebenso ästhetischer wie raffinierter Gegenstand – ein Autoduftspender, der die Luft als Vektor zur Duftverbreitung nutzt. Es genügt, ihn am Belüftungsgitter zu befestigen, um die legendären Noten des Geschäfts von Diptyque Paris am Boulevard Saint-Germain 34 zu verströmen: Moos, Johannisbeerblätter und getrocknete Feigenblätter.

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FÜR

EINE MASSGESCHNEIDERTE KREATION, GEFERTIGT AUS EDLEN MATERIALIEN IN FEINSTER HANDARBEIT: INSPIRIERT VON DER HAUTE COUTURE ERWEITERT MERCEDES-MAYBACH SEIN MODELLPORTFOLIO UM EINE EXQUISITE UND LIMITIERTE SONDEREDITION UND LÄUTET SO EINE NEUE ÄRA DER EXKLUSIVITÄT BEI DER TRADITIONSREICHEN MARKE EIN. DAS SERIENNAHE CONCEPT MERCEDES-MAYBACH HAUTE VOITURE VERBINDET DIE MARKENTYPISCHE ÄSTHETIK UND HANDWERKSKUNST MIT AUSSERGEWÖHNLICHEN, VON DER MODE INSPIRIERTEN FARBUND MATERIALKOMBINATIONEN. BELINDA GÜNTHER, LEITERIN COLOR & TRIM BEI MERCEDESBENZ, SPRACH MIT PRESTIGE ÜBER DIE VERSCHMELZUNG ZWEIER LUXURIÖSER WELTEN, DIE IM MODELL VEREINT WERDEN.

REIF LAUFSTEG DEN

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Autorin_Swenja Willms Bilder_Mercedes-Benz
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PRESTIGE: Das seriennahe Concept Mercedes-Maybach Haute Voiture verschmilzt die Kunst der High Fashion und des Automobildesigns auf höchstem Niveau. Welche gemeinsamen Werte pflegen Mode und Mobilität?

BELINDA GÜNTHER: Sowohl Mode als auch Automobile dienen dem Ausdruck der Persönlichkeit und spiegeln gleichzeitig den herrschenden Zeitgeist wider. Eines der aktuellsten Themen ist zum Beispiel das Thema Nachhaltigkeit, das in beiden Welten eine starke Präsenz geniesst. Zudem sind beide Welten vielschichtig. Auch die Modeindustrie ist längst viel mehr als «nur» Outfits. Mode ist politisch, sie ist wegweisend, sie kann mit Altbekanntem brechen, sie erfindet Formen, Silhouetten neu, übertreibt, untertreibt, inszeniert sich und ist am Ende eine absolut vielschichtige Instanz, die weit mehr als «nur» hübsche Bekleidung hervorbringt. Was beide vereint, ist die Tatsache, dass wir uns in beiden Welten irgendwie wiederfinden. In konkretem Bezug auf Haute Voiture, definitiv vollendete Handwerkskunst, edelste Materialien und aussergewöhnliche Materialkombinationen, Exklusivität und Limitierung auf die Spitze zu treiben. Etwas Einzigartiges zu schaffen, das immer wieder überrascht. Wir verschmelzen somit die Kunst der High Fashion und des Automobildesigns auf höchstem Niveau und kreieren etwas völlig Neues. Das Farb- und Ausstattungskonzept des Concept Mercedes-Maybach Haute Voiture hat es so noch nie gegeben. Es kombiniert Mobilität mit Schönheit und unerwarteten aussergewöhnlichen Details, die alle Sinne ansprechen.

Die Haute Couture lebt von der Handwerkskunst und den oftmals tausenden von Arbeitsstunden. Wie bewerkstelligt Mercedes eine solch aufwendige Produktion?

Auch bei Haute Voiture fliessen viele Arbeitsstunden und viel Liebe ein. Und bei Mercedes-Maybach haben wir eine Art «Atelier» – die Mercedes-Maybach Manufaktur in Sindelfingen. Der Begriff «Manufaktur» steht bei uns als Synonym für die besonders anspruchsvolle Handwerkskunst in der Ausstattung der Maybach-Modelle. Von Anfang an arbeiten wir eng mit unserer Manufaktur zusammen und können sagen, dass Haute Voiture ausschliesslich bei uns im Hause entstanden und zum Leben erweckt wurde.

Welche beruflichen Hintergründe haben die Menschen in Ihrem Team Color & Trim?

In meinem Team sind bewusst ganz unterschiedliche Backgrounds vertreten: Kunst, Grafikdesign, Kommunikation oder Industriedesign – kreuz und quer gemischt, was gut ist, denn so bringt jede*r seine Perspektive und Fokuspunkte mit. Die Nähe zum Produkt ist entscheidend.

Sie haben selbst auch Modedesign studiert. Was hat Sie dazu bewegt, in die Automobilbranche zu wechseln?

Es war tatsächlich ein Experiment für mich, ich hatte niemals vor, in der Automobilindustrie zu arbeiten, und habe mich eigentlich auch für die Industrie als solche nie interessiert. Für mich war klar, ich werde Modedesignerin. Das Studium an der FH Pforzheim war phantastisch, sehr frei und sehr künstlerisch und hat mir unheimlich viel Erfüllung gegeben. Dann kam der Reality Check im Praxissemester, in dem ich nicht so ganz Feuer gefangen habe. Einem glücklichen Umstand verdanke ich es, dass die FHAssistentin des Studiengangs Mode auf mich zukam mit einer Anfrage von einem Automobilhersteller im Ausland, der auf der Suche war nach jemandem, der bewusst kein TransportationDesign studiert hat. Da ich schon immer gern im Ausland arbeiten wollte, sagte ich zu. Es war der perfekte Einstieg in die Branche: Ich durfte überall hinreisen, mir Lieferanten und Technologien anschauen, London geniessen und mir inspirative Objekte kaufen. Während dieser Zeit habe ich festgestellt, dass die Industrie sehr faszinierend und vielschichtig ist. Und das hat bis heute angehalten, denn es ist so viel Bewegung im System, da kann es einem einfach nicht langweilig werden. Und ich musste mit Schrecken feststellen, dass ich nächstes Jahr 20 Jahre im Job bin.

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Belinda Günther, Leiterin Color & Trim bei Mercedes-Benz.

Sowohl die Automobil- als auch die Modebranche ist im ständigen Wandel – was aufregend und auch herausfordernd sein kann. Besonders Mode reagiert schnell auf Trends und bewegt sich stets zwischen zeitlosen Klassikern und neuartigen It-Pieces. Ist der Mercedes-Maybach Haute Voiture ein Trendprodukt?

Für mich ist Haute Voiture tatsächlich eine Mischung. Es liegt genau zwischen einem It-Piece und einem Klassiker, denn wir haben bewusst in der Konzeptionierung und Erstellung des Designs den Anspruch verfolgt, zu überraschen und etwas zu erschaffen, was noch nie dagewesen ist. Da muss natürlich diese Ära des Klassischen mitschwingen. Folglich haben wir bewusst ikonische Elemente eines Maybach integriert wie die Zwei-FarbenLackierung, den Pinstripe oder unsere ikonischen massiven Felgen. Gerade unser gewähltes Farbschema macht deutlich: Es ist eine Mischung zwischen Wiedererkennungswert und überraschend. Es ist neu, aber es ist nicht neu. Es ist kein überbordendes It-Piece, das du nach drei Jahren nicht mehr tragen kannst, weil du von dem Trend müde bist. Es überrascht, es trifft Liebhaber, weckt Emotionen, aber wird auch langfristig nachhallen.

Kommt Ästhetik in diesem Fall vor Funktionalität? Gerade bei unserer Maybach-Klientel ist es durchaus so, dass sich Schönheit immer mit Funktionalität verbinden oder vereinen muss. Das eine sollte das andere gar nicht ausschliessen, denn es stellt keinen Widerspruch dar. Deshalb würde ich nicht behaupten wollen, dass es beim Mercedes-Maybach Haute Voiture vorrangig um die Ästhetik geht. Sicherlich spricht er Kunden an, die extrovertierter sind in ihrem Ausdruck und auch eine Affinität

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zu Mode haben. Aber es geht um den Luxus als solchen, und zum Luxus gehört natürlich auch eine gewisse Power. Das Fahrzeug muss einerseits funktionieren, aber es muss auch wahnsinnig fantastisch aussehen. Das ist immer ein Balanceakt.

Wie Sie sagen: Mode ist eine persönliche Ausdrucksform. Individualität und Customizing spielen hierbei auch oft eine Rolle. Bietet der Mercedes-Maybach Haute Voiture Spielraum für Sonderanfertigungen?

Für dieses Konzept und die darauffolgende Kleinserie haben wir uns auf ein Unique-Piece geeinigt. Wir möchten ein Statement setzen und einen Wagen auf den Markt bringen, der überwältigt, auch ohne sonstige Anpassungen. Wir wissen natürlich, dass unsere Kundschaft auf Customizing Wert legt, und es ist ein Anreiz für spätere Projekte. Denn zum Glück haben wir unser internes Individualisierungsprogramm, das über die Manufaktur läuft und sehr viel Auswahlmöglichkeit bietet. Hier besteht immer die Möglichkeit innerhalb dieses Gefüges, Einzelanfertigungen anzufragen und tatsächlich auch zu liefern.

Mercedes-Maybach gilt seit jeher als Vorreiter bei der Definition von Luxus, Stil und Status. Welche Wünsche erfüllt der Haute Voiture seiner anspruchsvollen Kundschaft?

Dass es derzeit nichts Vergleichbares gibt auf dem Markt. Kein Fahrzeug hat eine derartige Verbindung zur Modewelt geschaffen. Der Kunde bekommt wirklich etwas Exklusives, auch exklusiv hinsichtlich der limitierten Anzahl, die verfügbar ist. Das weckt natürlich die Begehrlichkeit.

Sind Käufer des Haute Voiture zwangsläufig auch modeaffin?

Es gibt sicherlich Kunden, die eine gewisse Begeisterung oder Affinität für Mode haben, muss aber gar nicht zwangsläufig sein. Vielmehr beobachten wir, dass unser Konzept einfach sehr gut nachvollziehbar ist: die Liebe zum Detail, die hochwertigen Materialien, die Schneiderkunst. Allein unser Kofferraum ist ein Juwel, in weissem Leder ausgestattet und massgeschneidert. Diese Aspekte der Qualität, der Handwerkskunst, die eben auch Haute Couture ausmachen, wird zu 100 Prozent nachvollzogen und anerkannt, sowohl bei Frauen als auch Männern. Die Modeaffinität ist das eine, aber dieser Sinn für Luxus ist das andere.

Modeaffine Interessenten werden sicherlich die einen oder anderen herausragenden Details feststellen – wie beispielsweise der grobmaschige Bouclé-Stoff im Fondbereich. Ein geschickter Akzent, der an die Tweed-Stücke von Chanel erinnert. Wären solche Kooperationen mit Modemarken für solch aussergewöhnliche Automodelle von Interesse für Mercedes?

Grundsätzlich besteht daran Interesse. Unsere Kooperation mit Virgil Abloh für das «Project MAYBACH» zeigt, wie inspirierend solch eine Zusammenarbeit sein kann. Bei Haute Voiture haben wir uns jedoch bewusst dazu entschieden, das nicht zu tun. Es ist eine absolute Eigenkreation und ist in unserem Designcenter entstanden. Ergebnis ist wie erwähnt der Bouclé-Stoff auf einer Fläche, die man sonst nicht erwartet, grosszügig gewebt mit metallisierten Garnen, die dem Ganzen Glamour verleihen. Es war unser eigener Anspruch, diese Verbindung mit der Mode selbst zu schaffen und in unserer Manufaktur umzusetzen.

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«DAS VERBINDENDE ELEMENT ZWISCHEN DEM WAGEN UND DER HAUTE COUTURE IST DIE VOLLENDETE HANDWERKSKUNST.»

in der sich schnell entwickelnden Branche heutzutage noch langlebig? Schliesslich sind die Benziner in ein paar Jahren vielleicht bereits ausgestorben ...

Im Hinblick auf die Ästhetik und die Materialität erzielen wir sicherlich eine Langlebigkeit mit Haute Voiture. Ästhetisch gesehen liegt der Wagen zwischen Klassiker und It-Piece, womit wir automatisch eine Langlebigkeit erzielen. In Bezug auf unsere Materialien unterliegen diese harten Tests, im positiven Sinne. Unsere Materialien müssen ziemlich viel aushalten können. Es geht um Lichtechtheit, um Abriebe in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden in unterschiedlichen Bereichen wie beispielsweise bei den Sitzen. Unsere Lackierungen für die Aussenfarben unterliegen einem Test, der auf Langzeitsonneneinstrahlung ausgelegt ist. Die höchste Qualität führt eben auch zu der Langlebigkeit der Produkte. Da machen wir keine Abstriche.

Solche Details zeigen, dass sich der Anspruch an das Interieur stark verändert hat. Das Auto wird zunehmend zum Wohnraum. Was sind die grössten Herausforderungen dabei hinsichtlich des Designs?

Heutzutage sind wir alle unglaublich digital unterwegs. Diese Welt wird auch im Fahrzeug weitergeführt. Das Interieur unterliegt diesem Wandel und dem Zeitgeist der Digitalisierung stärker als das Exterieur. Damit einher geht die Schlüsselfrage: Wie verschmelzen wir die analoge mit der digitalen Welt? Was bedeutet dies für die Formensprache, für die Materialien? Diese Fragen lösen einen Dominoeffekt auf sämtliche Designbereiche aus.

Derzeit gibt es auch eine Bewegung, die wieder hinführt zum Analogen: ein Buch in der Hand, Vinyl statt Streaming ...

Das Schöne dabei ist, es entsteht eine Art Wechselwirkung. Es fällt einem wieder viel mehr auf, wenn liebevoll genähte Ziernähte in der Tür verlaufen oder die Lochung auf dem Sitz formgebend ist. Es sind diese Details, die bei der Handwerkskunst ein massgeschneidertes Gefühl vermitteln. Diese analogen Details in den starken Kontrast zu beispielsweise unserem Hyperscreen zu setzen, ist schon besonders. Und in diesem Spannungsfeld zu arbeiten und diese Welten zu verbinden, ist ein komplett neuer Bereich, den wir auch für die Farb- und Materialwelt des Haute Voiture genutzt haben. Das Interface ist komplett farblich auf Haute Voiture abgestimmt – wir haben wunderschöne Elemente in Roségold, wir haben leichten Glamour-Glitzer-Regen im Hintergrund, es gibt wählbare Profile, die glamouröse Abendkleider tragen. Auch einfach mit einer Prise Charme und Witz gemacht.

Solch aufwendige Produktionen, sei es in der Mode oder im Automobil, gehen oft mit dem Grundgedanken der Nachhaltigkeit und Langlebigkeit einher. Doch inwiefern sind Autos

Exklusive Materialien sind wichtig bei Haute Couture. Dies haben Sie für die Automobilbranche übernommen und haben mit der EQ-Reihe beim EQS das Material Neotex eingeführt. Hat sich der Begriff Luxus hier gewandelt? Denn vorrangig galt Leder seit jeher als Nonplusultra. Definitiv. Luxus ist eines dieser Spannungsfelder, die uns sehr beschäftigen und die im Wandel der Zeit stehen. Wer hätte gedacht, dass wir eines Tages ein Bewusstsein für immateriellen Luxus entwickeln? Heutzutage ist Luxus, gesund zu sein, Zeit zu haben, sich um sich, seinen Geist, seinen Körper, seine seelische Fitness zu kümmern. Für unsere EQ-Welt haben wir bewusst eine sehr futuristische, progressive Farbwelt gewählt, um diese Welt neu zu definieren. Darunter fällt eben auch Neotex. Neotex ist rein optisch eine Mischung aus Neopren und Nubuk-Leder. Es hat einen starken Wiedererkennungswert, ist aber ein absolutes Novum. Verbunden mit bekannten Materialitäten wie Echtleder entsteht ein Spannungsfeld, das den Betrachter reizt und fordert. Es herrscht grosse Offenheit für alternative Materialien zu Leder, gerade mit dem Aspekt der Nachhaltigkeit. Das sieht man auch in der Mode, sei es Mylo-Leder in der Handtasche oder Bananenleder auf den Schuhen – die Bereitschaft ist da.

Im Vergleich zum Haute Voiture bietet der Innenraum des EQE eine skulpturale, minimalistisch gehaltene Eleganz. Dies zeigt, wie unterschiedlich die Ansprüche an das Interieur sein können. Was haben sie dennoch alle gemeinsam?

Das verbindende Element ist die Verschmelzung von der digitalen und analogen Welt. Im EQE wird dies durch den Hyperscreen nochmal getoppt. Aber das Interieur unterliegt grundsätzlich den individuellen Ansprüchen, es soll ein persönlicher Ort sein, in dem wir uns wohl fühlen. Denn am Ende liegt es an uns, diese Räume mit Leben zu füllen.

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STAATSOBERHÄUPTER, KÖNIGSHÄUSER UND FIRMENKUNDEN AUS DER GANZEN WELT LASSEN SICH DIE KABINEN IHRER PRIVATFLUGZEUGE BEI AMAC AEROSPACE IN BASEL, SCHWEIZ, AUSSTATTEN. SEIT 15 JAHREN STEHT DAS UNTERNEHMEN FÜR EXKLUSIVES DESIGN, MODERNSTE BORDELEKTRONIK SOWIE HERVORRAGENDE HANDWERKSKUNST.

Autorin_Waleed Muhiddin Bilder_AMAC Aerospace

Die hauseigenen Designer und Projektmanager von AMAC kennen die Bedürfnisse ihrer illustren Kundinnen und Kunden bestens. Die Mehrheit der Projekte unterliegt absoluter Vertraulichkeit. Dennoch gewähren Christelle Dietsch, Aviation Interior Designer, und Christian Schirlin, Director VIP Completions & Head of Project Management, einen Einblick in ihre Arbeit.

QUALITÄT TRIFFT ÄSTHETIK

«Für Sitze und Liegen ist Leder ungeschlagen, vor allem VVIPKunden schätzen dieses Material sehr», erklärt Christelle Dietsch. «Leder bietet beide Eigenschaften, die der Kunde wünscht: Qualität wie Ästhetik. In den letzten Jahren sind jedoch ebenso neue Textilien auf den Markt gekommen, die eine fast unbegrenzte Auswahl an Farbtönen, Mustern und Effekten bieten. Sie erweitern das Materialspektrum und sorgen in Kombination mit Ziernähten für ein hohes Mass an Eleganz.» Weitere entscheidende Elemente der Kabineneinrichtung sind Bodenmaterialien. «Unsere VVIP-Kunden bevorzugen in ihren privaten Aufenthaltsbereichen natürliche Materialien wie Seide und Wolle. Diese werden oft speziell für das Projekt entworfen und bereichern das Interieur auf einzigartige Weise.

EXKLUSIVES PRIVATJETDESIGN AUS BASEL

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Wir arbeiten mit einer Gruppe handverlesener Teppichhersteller auf der ganzen Welt zusammen, die für ihre hervorragenden Qualitätsprodukte bekannt sind», erläutert Christian Schirlin.

NEUE NATÜRLICHKEIT

Für Schränke ist Holz das Material der Wahl. Farben und Maserung lassen sich in jedes Schema einfügen; wertvolle Edelhölzer werden kunstfertig zu federleichten Furnieren verarbeitet. «Manche Kunden bevorzugen einen modernen Touch. Sie wählen eine Mischung aus Holz und Karbonfaser oder fügen Lackeffekte hinzu, um eine besondere Note zu schaffen. In letzter Zeit verzeichnen wir ein wachsendes Interesse an unlackiertem Holz, das eine natürlichere Wahrnehmung und Haptik dieses nachhaltigen Materials bietet. Ebenso verzeichnen wir bei den Designs unserer neusten Projekte einen Trend zu helleren Farben, die das Raumgefühl in der Kabine erweitern und eine ruhige Atmosphäre schaffen», verrät Christian Schirlin. Dazu trägt auch ein leiser Innenraum bei. «Wir haben vor Mitte Jahr unser neuestes Flugzeug dem Betrieb übergeben, mit einem beachtlich tiefen Kabinengeräuschpegel von 45 dB.» In Nassbereichen, wie zum Beispiel in VIP-Toiletten und En-suite-Badezimmern, wird echter Stein bevorzugt. Er vereint Haltbarkeit, Hygiene und einen luxuriösen Touch. Das AMAC-Team ist in der Lage, extra dünne Schichten von Steinverkleidungen für Waschtische in Badezimmern herzustellen, sodass keine Kompromisse hinsichtlich des Gewichts eingegangen werden müssen. Für Bordküchen wird in der Regel Coran oder Edelstahl bevorzugt; für die Böden dieser

Bereiche sind nicht-textile Bodenbeläge (NTF) in einer breiten Palette von Farben und Mustern erhältlich und garantieren sowohl ein angenehmes Ambiente als auch Sauberkeit.

EINFACH DURCHATMEN

Durch die Corona-Pandemie ist auch das Bewusstsein für Hygiene und saubere Luft in den letzten Monaten stark gestiegen. Die Verwendung antimikrobieller Beschichtungen oder neuer Materialien, in denen diese Funktion bereits integriert ist, wurde zur neuen Norm, ebenso wie hochentwickelte Luftfiltersysteme. Gemäss AMAC sind weitere Innovationen für die Zukunft zu erwarten.

VERBUNDEN MIT DER WELT

Kunden möchten an Bord die gleichen modernen Technologien haben wie zu Hause. Die Aufgabe ist es, die perfekte Konnektivität zu bieten und die neueste Generation von Monitoren in den Innenraum zu integrieren. AMAC ermöglicht es, die persönlichen Geräte zu nutzen – sei es für das Business oder einfach zur Entspannung.

KLIMAWANDEL BESCHLEUNIGT INNOVATIONEN

«Die Aviatik steht vor der Herausforderung, den CO2-Ausstoss zu verringern. Einerseits soll dies dank technischer Innovationen wie neue Antriebsmöglichkeiten möglich gemacht werden. Wir leisten einen Beitrag durch die Reduktion des Flugzeuggewichts. Wir entwickeln unsere Methoden laufend weiter, um messbare Einsparungen zu erzielen. Bei gleichbleibendem Komfort und Eleganz, für die unsere Arbeit bekannt ist», führt Christian Schirlin aus.

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PRESTIGE 80 WENN MAN MICH VOR EINIGEN TAGEN GEFRAGT HÄTTE, WIE ICH MEINEN TRAUMWAGEN BESCHREIBEN WÜRDE, HÄTTE ICH VERMUTLICH AUF EINE KLASSISCHE LIMOUSINE, VIELLEICHT IN GRAU ODER SCHWARZ, IM ELEGANTEN, ABER SCHLICHTEN DESIGN VERWIESEN. DOCH DAS WAR, BEVOR ICH DEN BENTLEY GTC SPEED KENNENLERNEN DURFTE ... LADYLIKE ©Tim Foster LDN

«Hey sexy» höre ich rufen. Verdutzt schaue ich aus dem Fenster auf die andere Seite des Strassenrandes. Ein junger Mann zwinkert mir zu und zeigt auf den Wagen, mit dem ich gerade um die Ecke biege. Ich schmunzle. Wäre dieser Kommentar mir zugekommen und nicht dem Wagen, hätte ich ihn wohl als sexuelle Belästigung aufgegriffen. Doch ich kann es dem Herrn, der lässig an ein Schaufenster gelehnt an seiner Zigarette zieht, nicht verübeln, dass er dem Wagen hinterherpfeift. Tatsächlich sind die Kurven des GTC Speed verführerisch. Mit seinen straffen Linien und dem imposanten Design strahlt der Continental GTC Speed Rennsportcharakter und Strassenpräsenz aus. Die Styling Specification ist eine kostenpflichtige Zusatzausstattung, die mit einem aerodynamischen Karosserie-Anbaukit aus Carbonfaser und dunkel getönten Grillelementen an der Front für Aufsehen sorgt. Die Innenkomponenten der Scheinwerfer und Rückleuchten sind ebenfalls dunkel getönt, was den Eindruck der kräftigen Eleganz noch verstärkt. Dass die Mittagssonne auf die Speziallackierung strahlt, verstärkt den Effekt gerade noch umso mehr. Denn das funkelnde Magenta meines Testfahrzeugs wäre auch so bereits auffällig genug. Auch wenn die Geschichte dieser aussergewöhnlichen Farbe eher blutig ist: Im Jahr 1859 erhoben Frankreich und Österreich gegeneinander die Schwerter im Krieg. Die Schlacht

wird in dem kleinen Ort Magenta ausgetragen, einer Provinz Mailands. Das vom Blut rotgefärbte Schlachtfeld gleicht dem drei Jahre zuvor entdeckten rosaroten Farbstoff und trägt seit jeher den Namen Magenta. Doch auch wenn man die Farbe im ersten Moment vielleicht als eine typische Lackierung für ein Frauenauto abstempeln würde, so erhalte ich doch enorm viele Komplimente auch vom männlichen Geschlecht. Denn durch Paarung mit den schwarzen massiven 22-Zoll-Felgen versprüht der Wagen kein kitschiges Flair. Stark und selbstbewusst lässt mich der Wagen wirken. Der GTC Speed sieht aber nicht nur kraftvoll aus, unter der Haube steckt auch mächtig was drin. Schon beim ersten Überholmanöver auf der Autobahn wird mir die enorme Leistung bewusst. Angetrieben von einem 6,0-LiterW12-Motor mit Doppelturboaufladung ist der Continental GTC Speed das atemberaubendste Fahrzeug im Cabriolet-Angebot von Bentley, zu dem auch der Continental GTC, der komfortorientierte Continental GTC Azure und der wunderschöne Continental GTC Mulliner gehören. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 336 Kilometern pro Stunde ist der Continental GTC Speed das leistungsstärkste Cabriolet, das Bentley je gebaut hat. Er

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©Tim Foster LDN
©Swenja Willms

liefert 485 kW (659 PS) und eine Beschleunigung von null auf 100 Kilometer pro Stunde in nur 3,6 Sekunden. Damit zeigt der Continental GTC Speed eine für ein viersitziges Cabriolet wirklich erstaunliche Leistung. Und selbst bei derart hohen Geschwindigkeiten lässt sich der Wagen als Cabriolet mit offenem Verdeck geniessen, ohne dass einem die Haare zu Berge stehen. Mit belüfteten Sitzen für heisse Sommertage sowie beheizten Elementen wie Armlehnen, Lenkrad und Nackenwärmern für kühlere Temperaturen bin ich für jedes Wetter gerüstet. Das Dach lässt sich während der Fahrt bis zu einer Geschwindigkeit von 50 Kilometern pro Stunde öffnen und schliessen. Insgesamt vier verschiedene Modi geben die Möglichkeit, die Fahrt ganz nach dem eigenen Geschmack zu gestalten. Neben «Comfort», «Bentley» und «Custom» gibt es noch den Fahrmodus «Enhanced Sport», der die Einstellungen von Motor, Getriebe und Fahrwerk anpasst, um die Dynamik zu steigern. Selbst den Auspuff lässt er lauter ertönen. Das Fahrzeug ist ausserdem mit einem elektronischen Sperrdifferenzial (eLSD) ausgestattet. Dieses aktive Fahrwerkssystem optimiert

automatisch das auf die Hinterräder übertragene Drehmoment –so kann ich aus Kurven heraus mit grösserer Kontrolle beschleunigen. Durchaus praktisch, als ich die kurvige Passstrasse des Familienberges Sattel- Hochstuckli in Zug befahre. Dank des 48-Volt-Stabilisierungssystems «Bentley Dynamic Ride» werden zudem Wankbewegungen der Karosserie bei schneller Kurvenfahrt besser kontrolliert, ohne den Komfort bei entspannteren Fahrten zu beeinträchtigen. Die Allradlenkung verkleinert den Wendekreis des Fahrzeugs bei niedrigen Geschwindigkeiten, während sie bei höherem Tempo schnelle und sichere Spurwechsel bei reduzierter Wankneigung ermöglicht.

WOHLFÜHLZONE

Auf dem Rücksitz machen es sich während meines kleinen Ausflugs meine Familienmitglieder bequem. Unbedingt hinten wollen sie sitzen, die Fahrtluft spüren. Kein Wunder, denn es herrschen Temperaturen von düppigen 32 Grad. Der Viersitzer erstrahlt im Innenraum mit exklusiven Speed-Merkmalen, von der Farbkombination und den Stickereien auf dem rautenförmig gesteppten Leder und Dinamica bis hin zu den Speed-Emblemen an den Anzeigen der Instrumententafel und den Sportpedalen. Alles zusammen ergibt eine wahrhaft atemberaubende sportliche Ästhetik. Zu den beeindruckendsten technischen Ausstattungsmerkmalen gehört jedoch das «Rotating Display», bei dem der zentrale Touchscreen auf Knopfdruck aus dem Blickfeld rotiert und durch eine furnierte Tafel mit drei wunderschönen analogen Anzeigen ersetzt wird. Wie es sich bei einem Sonntagsausflug gehört, werden auch die Lautsprecherboxen voll aufgedreht. Das Bentley-«Signature Audiosystem» ist serienmässig installiert. Auf Wunsch stehen aber auch das «Bang & Olufsen for Bentley» mit 16 Kanälen oder das «Naim for Bentley» mit 20 Kanälen – das wohl beste Fahrzeug-Audiosystem überhaupt – zur Wahl. Die Fahrt mit dem GTC Speed ist wahrlich ein Erlebnis für Augen und Ohren, aber vor allem auch für die Seele.

Balance aus vom Motorsport inspirierter luxuriöser Handwerkskunst und unvergleichlicher Beschleunigung: der GTC Speed.

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©Swenja Willms

WAT CH ES&

WATCHES & JEWELL ERY

JEWE LLERY

DES LEBENS

DER JUWELIER

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Es ist ein Reich der Wunder und der grenzenlosen Kreativität. Exklusivität und Einzigartigkeit sind für Jean-Christophe Babin zwei Attribute, die er seit seiner mittlerweile zehn Jahre langen Führung von Bvlgari verinnerlicht hat. Wie er die Geschichte des italienischen Juweliers weiterschreiben möchte und weshalb Luxus als ein Gesamtkunstwerk anzusehen ist, erzählt der CEO im exklusiven Interview.

PRESTIGE: Seit knapp zehn Jahren führen Sie nun als CEO die Marke Bvlgari. Ein Resümee?

JEAN-CHRISTOPHE BABIN: Ich fühle mich geehrt, kurz nach der Übernahme von LVMH zum CEO von Bvlgari gewählt worden zu sein und die Befugnis erhalten zu haben, dieses aussergewöhnliche Maison auf eine neue Reise zu begeben, die auf seiner einzigartigen römischen DNA und seinem Pioniergeist aufbaut. Die Ergebnisse, die oft von der LVMH Group gemeldet werden, machen mich stolz auf das Team, das ich geerbt und zu weiteren Ebenen von Ehrgeiz, Innovation und Exzellenz entwickelt habe. Wenn ich die Strategie der letzten zehn Jahre zusammenfassen müsste, würde ich sagen: römisches Erbe und Lebensstil, Fokus, Ehrgeiz und konstante Markenerhöhung um 360 Grad. Wir sind von unserer DNA als römischer Hochjuwelier ausgegangen und haben diese Identität aus italienischer Exzellenz und handwerklicher Meisterschaft in alle unsere Geschäftskategorien eingebracht. Die Konzentration auf kategorialübergreifende ikonische Zeichen wie Serpenti, Diva oder Bvlgari-Bvlgari haben eine einfache, aber überzeugende Erzählung, die alle unsere Unternehmen verbindet. Wir haben in die Zukunft investiert, wir haben uns dem E-Commerce und der digitalen Welt geöffnet, ohne Trends zu folgen, sondern unsere ganz eigenen Luxuserlebnisse zu schaffen, einschliesslich digitaler zeitgenössischer Kunst durch die von uns geschaffenen NFTs, die uns von unseren aussergewöhnlichsten Meisterwerken der Haute Joaillerie inspirieren. Wir haben auch die erste luxuriöse digitale KI-gesteuerte zeitgenössische Kunstinstallation geschaffen, um unseren Kunden emotionale, immersive Erlebnisse wie die Refik Anadol-Show in Mailand zu bieten. Dies ermöglichte es uns, unsere Wurzeln in die Gegenwart und darüber hinaus zu projizieren, aber auch revolutionäre Schritte in traditionellen Bereichen wie der Uhrmacherei zu machen, wie wir es für Octo Finissimo Ultra taten, indem wir die Welt der Mechanik mit der digitalen verbanden. All dies wäre natürlich nicht ohne eine langfristige Vision möglich gewesen, die es uns beispielsweise ermöglicht hat, in einem Geschäft wie dem Gastgewerbe radikal und konsequent zu wachsen. Um die Attraktivität unserer

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Welt jeden Tag zu erneuern, braucht es Leidenschaft, Projekte, Investitionen, aber ohne jemals die DNA, die Wurzeln und den Wert des Handwerks zu vergessen.

Haben Sie sich für Ihr zehntes Jubiläum besondere Ziele gesetzt? Natürlich möchte ich, dass Bvlgari noch begehrenswerter, exklusiver und einzigartiger wird, wegweisend für den Luxus des 21. Jahrhunderts, ohne Kompromisse in der Handwerkskunst des 19. Jahrhunderts oder unserer einzigartigen DNA einzugehen. Wir müssen unsere Kreativität nicht nur steigern, indem wir aussergewöhnlichen Schmuck herstellen, sondern ihn auch in all seinen Dimensionen optimieren, von der Transparenz unserer Lieferkette bis zur aussergewöhnlichen Qualität unserer Edelsteine, der Raffinesse und Ergonomie unserer Konstruktionen. Wir möchten mit unseren Kunden hinter die Kulisse unserer faszinierenden Reise über Millionen von Jahren blicken, beginnend mit tellurischen Wellen bis hin zu einem verträumten Laufsteg bei der italienischen Botschaft in Paris mit funkelnden, bahnbrechenden Halsketten und Schmuckuhren. Wir wollen das begehrteste Luxuserlebnis des 21. Jahrhunderts werden, aufbauend auf Schmuck und angewendet auf die Kunst der Zeit. Wir wollen der Juwelier der Lebensgefühle werden. Von einem aussergewöhnlichen Aufenthalt in einem Bvlgari-Hotel bis hin zum unwiderstehlichen Duft von Allegra und der zeitlosen Faszination und Atmosphäre einer Serpenti-Halskette.

In einem Interview sagten Sie einst: «Ich wollte damals einen Job finden, der es mir ermöglicht, so viele Länder wie möglich kennenzulernen.» Welche der von Ihnen bereisten Länder dienen Ihnen noch heute als Inspiration?

Es stimmt, ich liebe es zu reisen, sowohl privat als auch geschäftlich. Bei der Arbeit sage ich immer: Ich muss noch so viel lernen, und das gilt auch für die Welt. Ich muss noch so viel entdecken. Es gibt Länder, die ich dutzende Male besucht habe, wie die USA, Mexiko, China, Japan, die Vereinigten Arabischen Emirate, Indien oder Thailand, und doch kann jedes Mal eine neue Begegnung, eine neue Erfahrung oder ein anderes Luxuserlebnis die Perspektive verändern. Jedes Land und jede Kultur haben ihre ganz eigene Lebensweise. Aus diesem Grund haben wir die italienische Gastfreundschaft in den Mittelpunkt unserer Mission für die Bvlgari-Hotels und -Resorts gestellt, um den Lebensstil des Landes zu erleben, von seinem Design bis zu seinen Ritualen, die durch seine gastronomischen Erlebnisse gehen. Es ist eine Möglichkeit, italienische Exzellenz in die Welt zu tragen, ähnlich wie wir es mit unserem Schmuck und unseren Uhren tun.

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«HAUTE JOAILLERIE IST EINE FORM DER KUNST, UND GENAU WIE DIE KUNST KANN SIE NICHT AUFHÖREN ZU EXISTIEREN.»
Babin
Jean-Christophe

Sie wuchsen schon von klein auf mit Schmuck und Uhren auf, denn bereits Ihr Vater besass eine grosse Kollektion an Uhren. Später waren Sie 13 Jahre lang der Chef von TAG HEUER. Was hat damals den Wechsel in die Schmuckindustrie zu Bvlgari bewirkt?

Was mich damals wie heute am meisten an einer Marke wie Bvlgari fasziniert, ist die Art und Weise, wie sie das Konzept der Schönheit in jeder ihrer Kreationen auf unterschiedliche Weise ausdrückt und es in allen Kategorien in einer unwiderstehlichen römischen und italienischen Inspiration einrahmt. Von der unglaublichen Suche nach aussergewöhnlichen Rohstoffen bis hin zur einzigartigen Kreativität und handwerklichen Meisterschaft, die in der italienischen Goldschmiedetradition verwurzelt ist, reicht Bvlgaris ästhetischer Ansatz von atemberaubenden Meisterwerken der Haute Joaillerie bis zur Schönheit eines rekordverdächtigen Uhrenkalibers. Schönheit macht uns glücklich, sie gibt Freude, und dieser lebendige und niemals emotionslose ästhetische Ansatz durchquert das Territorium der Schmuck- und Uhrmacherkunst, mit Zeitmessern, die Form und Funktion durch das vereinen, was wir «l’estetica della meccanica» nennen.

Bvlgari ist vom Ursprung her ein reines Schmuckunternehmen. Mittlerweile zählen aber auch Uhren dazu – unter anderen die «Octo Finissimo Ultra», mit der Sie direkt einen Weltrekord aufgestellt haben. Welche Ziele streben Sie mit der Uhrenkollektion von Bvlgari an?

Bvlgari ist in erster Linie eine Schmuckmarke mit der Mission, zur Eleganz unserer Kunden beizutragen. Der neue Standard männlicher Eleganz ist seit über zehn Jahren der «slim fit». Ziel war es daher, die Uhr für den modernen Mann des 21. Jahrhunderts mit bekleidungsmodischen Eigenschaften zu entwickeln – also mit enger Passform. Es ist wahr, dass Octo Finissimo für Bvlgari im Bereich der feinen Uhrmacherei ein Ansehensbeschleuniger war. Doch vor Finissimo fertigte die Maison bereits Schlagwerkuhren mit zwei, drei oder vier Hämmern und gehört zu nur einem Dutzend Uhrenmarken, die über dieses Know-how in der Schweiz verfügen.

Bvlgari Octo ist jung – seit zehn Jahren auf dem Markt, Serpenti Tubogas – zwölf Jahre, Lucea – acht Jahre, Diva – sechs Jahre. In den letzten zehn Jahren haben wir ein völlig neues Portfolio für Bvlgari geschaffen. Wir sind die einzige Marke mit so jungen Kollektionen. Aber gleichzeitig schon ikonisch, besonders die Bvlgari Octo und die Serpenti. Sie sind alle von unseren römischen Ursprüngen inspiriert. Von Lucea über Serpenti bis Octo – sie haben einen einzigartigen Charakter und ein sehr starkes Design.

Ihre Uhrenkollektionen verschmelzen teilweise auch mit dem Savoir-faire der Schmuckkreationen. Beispiel dafür ist die «Serpenti Secret Watch». Suchen Ihre Kunden auch immer mehr den Schmuckaspekt in einer Uhr?

Serpenti ist ein Markenzeichen von Bvlgari, es gibt zahlreiche Möglichkeiten, eine Serpenti zu tragen, und ihr Design bleibt bei unseren Kundinnen auf der ganzen Welt sehr begehrt. Die ersten geheimen Serpenti-Uhren stammen aus dem Jahr 1942. Heute, nach über zehn Jahren Octo-Finissimo-Saga und unserem Know-how in ultradünnen Uhren und Miniaturisierungen, konnten wir eine Serpenti High-Jewellery-Uhr mit unserem eigenen mechanischen Uhrwerk vorstellen, so klein, dass wir es in den Kopf der Schlange stecken konnten. Wir haben es Piccolissimo genannt. Es hat einen Durchmesser von nur zwölf Millimetern und wiegt mit seinen 105 Komponenten nur 1,3 Gramm – es ist das derzeit kleinste runde mechanische Uhrwerk auf dem Markt. Wir sind der Meinung, dass unsere weiblichen Kunden von Bvlgari nicht weniger erwarten als Männer, die nach der Octo-Uhr suchen, sie möchten, dass ihre Uhr innen genauso raffiniert ist wie aussen, und wir müssen sie weiterhin überraschen.

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Überrascht haben Sie dieses Jahr auch mit der neuen HighJewellery-Kollektion – Eden. Die Sammlung besteht aus über 140 Meisterwerken, die tausende von Arbeitsstunden erfordern. Schmuck wird somit zur Kunst. Was verbindet Bvlgari mit der Welt der Kunst?

Bei Luxus geht es in erster Linie um die Emotion. Er ist untrennbar mit Schönheit und Kunst verbunden. Unsere neuste Bvlgari-Kollektion «Eden – The Garden of Wonders» bringt all das zum Ausdruck, aber auch die neuste Octo Finissimo Ultra Watch mit ihrer unglaublichen Dicke von nur 1,8 Millimetern. Diese Uhr inspirierte zu einem exklusiv digitalen NFT-Kunstwerk, das durch einen QR-Code abrufbereit ist und den Träger in die Aura- und Polygon-Blockchains einbindet. Mit dieser Uhr geben wir jedem Besitzer die Möglichkeit, ein ganz besonderes Kunstwerk bei sich zu tragen. Diese Kreation ist eine Destillation von Luxus.

Bvlgari Eden The Garden of Wonders ist eine Kollektion, die höchste Handwerkskunst und Raffinesse mit mechanischer Perfektion verbindet. Nehmen wir zum Beispiel das Stück Giardino Dell’Eden Tourbillon – es ist ein unglaublich üppiger Garten, der mit der Idee geschaffen wurde, dass das Stück auf andere Weise

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«DER
KAUF EINES SCHÖNEN OBJEKTS EINER BESTIMMTEN MARKE BEDEUTET IN ZUKUNFT NICHT MEHR, DASS SIE EIN ERFOLGREICHER MENSCH SIND, SONDERN EIN MENSCH MIT BESTIMMTEN WERTEN.»

mit dem Besitzer interagieren sollte, wobei der Besitzer fast Teil des Gartens wird, wenn das Stück am Handgelenk getragen wird. Darüber hinaus ist ein unerwartetes Merkmal dieser Kreation, dass sie wandelbar ist – es gibt einen Teil, der abgenommen und als Brosche getragen werden kann, nämlich die beiden Blumen, oder als Teil der Uhr, was auf spielerische Weise dem Eigentümer eine Art Freiheit verleiht. Die aussergewöhnliche Vorstellungskraft unserer Handwerker macht es sicherlich zu einem Kunstwerk.

Serpenti ist die Ikone des Hauses und findet sich nicht nur in den Uhren- und Schmuckkollektionen, sondern auch in der Kunst Bvlgaris. So wie in der Kollaboration von Bvlgari und Simon Berger, der die Bvlgari Boutique an der Bahnhofstrasse in Zürich in ein wahres Kunstwerk verwandelt hat. Welchen Wert nehmen solche Zusammenarbeiten für Bvlgari ein?

Bvlgari war der Kunst, ob traditionell, filmisch oder zeitgenössisch, schon immer nahe, und viele unserer Kunden sind auch Kunstsammler, die für den künstlerischen Ausdruck empfänglich sind. Wir hören nie auf, innovativ zu sein und Wunder zu erschaffen, um unsere Kunden zu überraschen und zu inspirieren. Die künstlerische Zusammenarbeit ermöglicht es uns, Objekte oder Räume mit einer anderen Vision – der der Künstler – neu zu gestalten und unsere eigene DNA mit ihrem charakteristischen Stil zu bereichern. Das Ergebnis ist immer unerwartet und erzeugt eine starke Emotion, die etwas Neues enthüllt – wie das Objekt oder den Raum in einem anderen Licht. Bei der Umgestaltung unserer Zürcher Boutique ermöglichte uns die künstlerische Vision Simon Bergers, unvergessliche Erlebnisse für unsere Kunden zu schaffen.

Die neue High-Jewellery-Kollektion strotzt vor atemberaubenden und seltenen Edelsteinen. Ein endliches Business?

Definitiv nicht. Die Tatsache, dass es immer schwieriger wird, seltene und kostbare Edelsteine zu finden, ist für uns eine spannende Herausforderung, die ein noch höheres Mass an Fach-

wissen erfordert, um an der Spitze der weltbesten High Jewellers zu bleiben. Haute Joaillerie ist eine Form der Kunst, und genau wie die Kunst kann sie nicht aufhören zu existieren.

Die Definition von Luxus hat sich gerade im Hinblick auf die Pandemie stark gewandelt. Freiraum zählt nun unter anderem als Luxus. Auch die jüngere Generation hat ein anderes Verständnis für diesen Begriff entwickelt. Viele Marken haben ein exponentielles Wachstum dieser Zielgruppe wahrgenommen. Welche Erfahrungen hat Bvlgari hierbei gemacht?

Bvlgari verzeichnet einen grossen Zuwachs an jüngeren Verbrauchern. Durch Haute Joaillerie haben wir die Begehrlichkeit der Marke erhöht, aber gleichzeitig haben wir ein breites Sortiment an Schmuck, Uhren und Accessoires, die einen Zugang zur Marke bieten. Unsere jungen Verbraucher schätzen den emotionalen Teil unserer Kreationen und die Werte, die Bvlgari repräsentiert. Der Kauf eines schönen Objekts einer bestimmten Marke bedeutet in Zukunft nicht mehr, dass Sie ein erfolgreicher Mensch sind, sondern ein Mensch mit bestimmten Werten.

Welche Bedürfnisse hegt diese Zielgruppe?

Die jüngeren Generationen von heute sind sehr aufmerksame und bewusste Konsumenten. Sie schätzen die Einzigartigkeit, die Handwerkskunst, aber auch den nachhaltigen Aspekt eines Produktes und die Werte, die die Marke verkörpert. Ich glaube, dass sie vor allem nach Authentizität suchen, in Bezug auf Produkt, Kreativität und Qualität.

Nach den vergangenen zwei Jahren ist nun wieder die Möglichkeit da durchzustarten. Was können wir als Nächstes von Bvlgari erwarten?

Immer mehr Exklusivität, Kreativität, Wagemut, aber gleichzeitig volles emotionales Eintauchen in die Marke und Zeitlosigkeit, angetrieben von einem einzigartigen künstlerischen und kulturellen Erbe. Bvlgari wird immer mehr massgeschneiderte Emotionen auf höchstem Niveau herstellen, um der Juwelier des Lebens zu werden.

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FÜNF GENERATIONEN FÜR EINE UHRENMARKE

STOLZE 183 JAHRE WÄHRT SIE NUN, DIE GESCHICHTE DES 1839 IN GENF GEGRÜNDETEN HAUSES

PATEK PHILIPPE. AB 1932 GELANGTE DAS UNTERNEHMEN UNTER DIE FITTICHE DER FAMILIE STERN. UND DORT GEDEIHT ES SEITDEM PRÄCHTIG. GRUND GENUG, 90 JAHRE MANUFAKTURGESCHICHTE UNTER DIESEN GLÜCKLICHEN UND EINZIGARTIGEN ASPEKTEN NACHZUZEICHNEN.

DIE FAMILIE STERN UND PATEK PHILIPPE

Familienunternehmen sind in der Luxusuhrenbranche mittlerweile eine Seltenheit. Die Tatsache, dass Patek Philippe seine Unabhängigkeit bewahren konnte und nicht Mitglied eines Grosskonzerns ist, kann mit Fug und Recht als Verdienst der Schweizer Familie Stern gelten. In bitteren Zeiten, ausgelöst durch den New Yorker Börsenkrach vom 24. Oktober 1929 und die anschliessende Weltwirtschaftskrise, erwiesen sich Charles und Jean Stern als die sprichwörtlichen weissen Ritter. Diskret kauften sie Aktien der wirtschaftlich schwer angeschlagenen und vom Konkurs bedrohten Firma. Und damit machen sie einen Strich durch die Rechnung von Jacques-David LeCoultre und seiner SAPIC-Holding. Wäre diese 1932 aufgegangen, würde Patek Philippe heute womöglich zum Richemont-Imperium gehören, unter dessen Dach sich JaegerLeCoultre bekanntlich befindet. Doch zum Glück kam es anders, wie dieser Familiensaga wissen lässt. Streng genommen markierte schon der 1. März 1877 einen biographischen Wendepunkt. An diesem Tag endete das Leben von Norbert Antoine de Patek. Die Kinder der charismatischen Gründerpersönlichkeit zeigten kein Interesse, bei Patek Philippe operativ tätig zu werden. Léon Mecyslas Vincent de Patek und seine Schwester Marie Edwige begnügten sich mit stiller Teilhaberschaft an der fortan von den Philippes dominierten Firma. 1901, als das Unternehmen zur Kollektivgesellschaft «Ancienne Manufacture d’Horlogerie Patek Philippe & Co. SA» mutierte, veräusserten die Geschwister Patek ihre Namensrechte gegen Leibrente. Das Sagen hatten die Nachfolger von Jean-Adrien Philippe, den Norbert Antoine de Patek 1845 ins Haus geholt und

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Autor_Gisbert L. Brunner Henri Stern im Patek Philippe Uhrenatelier ©Patek Philippe

1851 zu seinem Partner gemacht hatte. Die Ära der Pateks endete am 21. Januar 1932 durch den Tod der Gräfin und die Einstellung jährlicher Rentenzahlungen in Höhe von 4800 Schweizer Franken.

BÖRSENKRACH MIT FOLGEN

Für Patek Philippe erwies sich der sogenannte «Schwarze Donnerstag» als Desaster. Mit dem US-amerikanischen Markt sowie Gondolo & Labouriau in Rio de Janeiro fielen quasi über Nacht die wichtigsten Kunden aus. Arbeitslosigkeit und ökonomische Depression verdarben die Lust auf feine Schweizer Zeitmesser. Die Südamerikaner konnten und durften offene Rechnungen nicht mehr begleichen. Auch die Zahlungsmoral des US-Importeurs litt. Krisensitzungen des Patek-Philippe-Verwaltungsrats, dem ab 1931 auch der Rohwerkelieferant LeCoultre angehörte, konnten die Probleme nicht lösen. Im Oktober 1931 platzte der Erwerb von 15 Patek-Philippe-Aktien durch Jacques-David LeCoultre. Rapide sinkende Uhrenabsätze führten zu steigenden Lagerbeständen. Bei Patek Philippe brannte es 1932 lichterloh. Hier nun offerierte Jacques-David LeCoultre die weitere Lieferung von Uhrwerken und den exklusiven Vertrieb der Patek-Philippe-Uhren durch LeCoultre. Im Gegenzug verlangte er u.a. die Liquidation von Patek Philippe & Cie., die Aufgabe aller Aktivitäten mit Blick auf eine neu zu gründende Firma sowie den Tausch der Lagerbestände gegen Anteile an der Holding S.A.P.I.C., zu der unter anderem Jaeger & Cie. in Paris sowie LeCoultre & Cie. in Le Sentier gehörten. Allerdings weigerten sich LeCoultre und seine Partner, die wertvolle Genfer Patek-Philippe-Immobilie, die Bestände an Gold, Platin und Edelsteinen sowie die nicht unerheblichen Aussenstände finanziell angemessen abzulösen. Abgesehen von den prinzipiell inakzeptablen Bedingungen störte in weiteren Verhandlungen auch der Sachverhalt, dass die Eigentümer der Fabrique de Cadrans Stern Frères in aller Stille 48 Patek-Philippe-Anteilscheine einer örtlichen Bank sowie elf Gründer-Aktien gekauft hatten. Dennoch musste der Verwaltungsrat im Januar 1933 Gerüchten entgegentreten, Patek Philippe gehöre bereits zur S.A.P.I.C-Holding. Am

Weltweit erste Armbanduhr mit ewigem Kalender, Patek Philippe, 1925

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Zifferblattproduktion bei Stern Frères ©Patek Philippe

24. Juli 1933 schlug endgültig die Stunde von Charles und Jean Stern. Beide griffen beherzt zu, als ihnen der US-amerikanische Importeur seine 100 Patek-Philippe-Aktien zum Tageskurs antrug.

WEISSE RITTER RETTEN PATEK PHILIPPE

Mit Uhren hatten die neuen Mehrheitsaktionäre bis dahin nur an Rande zu tun. Perfekt verstanden sie sich hingegen auf hochwertige Zifferblätter. Ihre Eltern, begnadete Emailmaler von Beruf, waren aus der Region Bern nach Genf übersiedelt, wo man ihre Handwerkskünste besser zu schätzen wusste. Die Gründung einer erfolgreichen Zifferblattfabrik liess nicht lange auf sich warten. Nachdem die Produktion hochwertiger Luxusuhren völlig andere Kompetenzen verlangte, engagierten Charles und Jean Stern den einschlägig versierten Jean Pfister. Als Delegierter des Verwaltungsrats und technischer Direktor initiierte er unverzüglich eigene Manufakturkaliber. Adrien Philippe, der sichtlich überforderte Enkel von Jean-Adrien Philippe, beendete seine Tätigkeit als Präsident. 1935 nahm Jean Pfister, der bei Patek Philippe unverzüglich Referenznummern für neue Uhrenmodelle einführte, Henri Stern unter seine Fittiche. Seinen 1911 geborenen Sohn hatte Charles im Jahr 1932 zunächst in die Zifferblattfabrik Stern Frères geholt. «Dort arbeitete ich bis 1935 wochentags von 7.00 bis 12.00 und von 14.00 bis 18.00 Uhr, einschliesslich Samstagmorgen. Teils als Assistent meines Vaters, teils als Graveur. Dann konnte ich meinen Vater und meinen Onkel endlich überzeugen, bei Patek Philippe arbeiten zu dürfen. Jean Pfister war aus dem gleichen Holz geschnitzt wie mein Vater. Beide glaubten an moralische Grundsätze, konnten auch ‹nein› sagen zu allen Versuchungen in schwierigen wie in guten Zeiten. Sie hinterliessen in mir starke Eindrücke bezüglich moralischer Standpunkte. In diesem Zusammenhang pflegte mein Vater immer zu sagen: Manche Menschen sind käuflich, andere niemals, um keinen Preis.»

HENRI STERN PACKT AN

Mit vereinten Kräften startete Patek Philippe erneut durch. Unterstützt auch von Henry Graves Junior. Der Amerikaner bestellte in Genf für 60’000 US-Dollar die bis dahin komplizierteste aller Patek-Philippe-Taschenuhren. Ab 1937 leitete Henri Stern die Patek Philippe Incorporated of America. «Monatelang reiste ich durch die Staaten. Ich glaube, ich wusste mehr über das Land als der Durchschnittsamerikaner. Fünf bis sechs Monate pro Jahr war ich auf der Strasse, als Verkäufer, um Kunden zu besuchen oder Freunde zu gewinnen, um neue Städte zu entdecken. Alles half mir, die Lebensweise der Amerikaner zu verstehen und diese zu schätzen.» Nach kriegsbedingtem Intermezzo in der Schweiz und weiteren Reisen eröffnete der Spross 1942 in New York die Henri Stern Watch Agency. Neben Patek-Philippe-Uhren verkaufte sie in der Neuen Welt auch Produkte von Universal Genève. Nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1944 und dem altersbedingten Ausscheiden Jean Pfisters zwei Jahre später verbrachte Henri Stern sehr viel Zeit im Flugzeug. «Ich sah mich ausserstande, ganz in Genf zu leben. Das internationale Geschäft zwang mich förmlich, zwischen Genf und New York zu pendeln.» Trotzdem fielen während dieser Epoche wichtige unternehmerische Entscheidungen. 1950 präsentierte die 1948 gegründete Elektronik-Abteilung ihren ersten Zeitmesser. Später erhielt sie den Auftrag, als Alternative zu den mechanischen Uhrwerken eigene Quarz-Kaliber mit analoger Zeitanzeige zu entwickeln. Die Frage, ob ihn die Herstellung mechanischer Uhren beeindruckte, beantwortete Henri Stern mit einem

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«JEDE GENERATION MUSS DAS UNTERNEHMEN AN DIE GEGENWART ANPASSEN, UM ES IN DIE ZUKUNFT FÜHREN ZU KÖNNEN.» Thierry Stern
Henri und Philippe Stern
Philippe
©Patek

klaren Ja. «Aber die Herstellung elektronischer Instrumente fesselte mich mehr. Sie sind wesentlich genauer. Es geht nicht mehr um Zehntel- oder Hundertstelsekunden, sondern um Tausendstel.» Somit wundert es nicht, dass schon zwei Jahre nach Übernahme der Patek-Philippe-Präsidentschaft die weltweit kleinste Quarzuhr in den Dimensionen 13 x 10 x 6 Zentimeter debütierte. Fürs Handgelenk lancierte der Kosmopolit ZeitzonenModelle mit unabhängig verstellbarem Stundenzeiger. Beinahe selbstverständlich gehörte Patek Philippe 1962 zu den Gründungsmitgliedern des Centre Électronique Horloger S.A, welches 1969 ein erstes Schweizer Quarz-Kaliber für Armbanduhren präsentierte.

GRÖSSE DURCH PHILIPPE STERN

1977 war bei Patek Philippe die unternehmerische Verantwortung von Henri Stern auf Sohn Philippe übergegangen. Mit dem Lancement der «Nautilus» hatte der 39-Jährige bereits 1976 langfristiges Denken demonstriert. Dazu gehörte auch die Pflege

überlieferter Mechanik auf höchstem Niveau. Diese half in den 1980er Jahren, als tickende Zeitmesser eine ungeahnte Renaissance erlebten. Logischerweise richtete der visionäre Präsident seine Blicke konsequent auf den 150. Markengeburtstag im Jahr 1989. Dieses Jubiläum beeinflusste den Weg zu einsamen Höhen. Neben einem Buch über die Armbanduhren der Manufaktur sorgten limitierte Zeitmesser, darunter die legendäre «Calibre 89», für Furore. Ausserdem heizte eine exklusive Auktion den Hype um das Familienunternehmen gewaltig an. Philippe Stern betrachtete das Geschehen eher zurückhaltend: «Freilich sehen wir es gerne, wenn unsere Uhren ihren Wert halten. Aber die vielfach zu hörende Prognose, dass Sie heute eine neue Patek Philippe erwerben und diese morgen bereits mit grossem Profit weiterveräussern können, halte ich für ausgesprochen unredlich. Wenn jemand eine Patek kauft, sollte er in erster Linie Spass daran haben. Dann gibt es keine Enttäuschungen, wenn sich die Preise nicht wie erhofft

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OBEN Uhrenatelier bei Patek Philippe UNTEN Kalendarium der legendären Graves Watch von Patek Philippe ©Patek Philippe

Handwerkskünste bei Patek Philippe: Guillochieren

entwickeln. Und noch etwas: Die Preise, welche 1989 im Rahmen der Auktion zum 150-jährigen Patek-Philippe-Jubiläum bezahlt wurden, halte ich für unnatürlich hoch.» Worten folgten bei Philippe Stern immer auch Taten. «Bei Patek Philippe haben wir eine Stabilisierung im Auge. Wir wollen die Sache nur der Komplikationen wegen nicht noch weiter komplizieren.» Bei Produktion und Verkauf griff der Präsident rigoros durch. Auf die steigende Nachfrage reagiert er scheinbar kontraproduktiv durch Drosselung der Produktion, Ausdünnung des Händlernetzes und eiserne Disziplin. Die Aufzählung aller Meriten von Philippe Stern würde Bände füllen. Zum Beispiel liess er bis 1996 die weltweit erste Armbanduhr mit Jahreskalender entwickeln. Im Frühjahr 1997 bezog Patek Philippe im Genfer Vorort Plan-les-Ouates einen mittlerweile durch Thierry Stern nochmals deutlich erweiterten Gebäudekomplex. 2001 öffnete im Stadtviertel Plainpalais das einzigartige Firmenmuseum. Im gleichen Jahr sah sich die Uhrenindustrie erstmals mit dem polarisierenden Werkstoff Silizium konfrontiert. Philippe Stern beteiligte sich spontan an einem ambitionierten Forschungsobjekt und legte so den Grundstein für Advanced Research. 2005 sorgte die limitierte Referenz 5250 als erste Highend-Armbanduhr mit Silizium-Ankerrad für Aufsehen. Seitdem gehört das leichte, harte und amagnetische Material zu Patek Philippe wie das Ticken zur mechanischen Uhr. Die Herstellung der Komponenten erfolgt in einer speziellen Fertigungsstätte. In seiner Ära initiierte Philippe Stern die Herstellung eigener Gehäuse und Bänder. Er erwarb eine Zifferblattfabrik und belebte längst vergessene Handwerkskünste wieder. Kurzum: Der 1938 Geborene verhalf Patek Philippe zu beispiellosem Wachstum auf mehr als 60’000 Uhren per annum und fast schon sagenumwobenem Renommee. Zukunftsweisende Entscheidungen traf Philippe Stern mit der ihm eigenen Souveränität. «Ein Familienbetrieb bietet echte Vorteile. Wir können auf lange Sicht hinaus planen und investieren, weil wir genau wissen, für wen wir das tun. Wir können uns immer Zeit lassen und genau überlegen, was wir tun und lassen wollen. Für uns zählt letztlich das Ergebnis. Und das muss unseren hohen Ansprüchen gerecht werden, weil unsere Kunden solches erwarten.»

PATEK PHILIPPE UNTER THIERRY STERN

Auf der gleichen Wellenlänge bewegt sich Sohn Thierry. Äusserlichkeiten misst der 52-Jährige eher untergeordnete Bedeutung bei. Im Auftreten und Handeln zeigt sich der Einfluss des Vaters. Extrem

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© Gisbert Brunner © Gisbert Brunner © Gisbert Brunner

gründlich hat er den Absolventen einer Wirtschaftsakademie und der Genfer Uhrmacherschule auf die verantwortungsvolle Präsidentenrolle bei Patek Philippe vorbereitet. Gleichfalls mit 39 Jahren trat er 2009 in extrem grosse Fussstapfen. Seine erste Armbanduhr, eine Stahl-«Nautilus», hatte Thierry Stern «so, wie es in unserer Familie Tradition ist» mit 20 bekommen. Augenzwinkernd bekannte er schon 2019, dass er den Bestseller eigentlich einstellen müsste. «Aber da würde meine Finanzabteilung heftig pro testieren.» Gleichwohl endete die faszinierende Geschichte des sportlich- eleganten Gemeinschaftsprojekts von Gérald Genta und Philippe Stern im Jahr 2021. Patek Philippe kommt auch ohne die «Nautilus»-Umsätze blendend zurecht. Mittlerweile ebenso begehrt ist die «Aquanaut», Thierry Sterns gestalterisches Erstlingswerk. Gegen Grau- und Parallelmarkt-Aktivitäten geht Patek Philippe rigoros vor. Spekulanten ohne Faible für die Genfer Produkte sind unerwünscht. Unter anderem durch gezielte Testkäufe Entlarvte gelangen auf eine Schwarze Liste.

Wie schon beim Vater steht die Bürotür meis tens offen. Auf diese Weise ist Thierry Stern nah dran am täglichen Geschehen im Familienunternehmen. Zu Lieferanten und Kunden pflegt er ein sehr persön liches Verhältnis. «Wenn ich zu einem Geschäftspartner komme, der schon mit meinem Vater zusammengearbeitet hat, ist das eine völlig andere Grundlage, als wenn ständig die Geschäftsführer wechseln würden. Unser Vorteil besteht in unserer Glaub-

würdigkeit, welche wir ganz persönlich verkörpern. Menschen, die mit uns Geschäfte machen, wissen, dass das, was wir tun, ernsthaft und vernünftig getan wird. Wir konzentrieren uns auf unser Können und verwässern die Marke nicht.»

Wer mit Thierry Stern über Patek Philippe, die Philosophie, Visionen und die Uhren spricht, meint immer, auch Vater Philippe reden zu hören. «Immerhin hatte ich den besten Lehrmeister, den man sich nur wünschen konnte. Vor allem, was sein strategisches Geschick angeht.» Gleichwohl möchte er sich keinesfalls als Blaupause verstanden wissen. «Jede Generation muss das Unternehmen an die Gegenwart anpassen, um sie in die Zukunft führen zu können. Freilich verlangt eine so starke Marke wie Patek Philippe nicht nach radikalen Umwälzungen, sondern sie braucht vor allem Kontinuität.»

Bis zum Ruhestand von Thierry Stern ist zwar noch reichlich Zeit. Aber die NachfolgeFrage stellt sich allein schon deshalb, weil ein Verkauf des Unternehmens trotz gebotener Rekordsummen nicht zur Debatte steht. 2022 sind es genau Jahre, in denen Mitglieder der Familie Stern die Geschicke von Patek Philippe lenkten und lenken. Gegenwärtig sieht es so aus, als ob Thierry Sterns Söhne langsam, aber sicher in das Unternehmen hineinwachsen. Still und zurückhaltend wie ihre Vorfahren repräsentieren sie die fünfte Generation. Eines Tages liegt es an ihnen, die von Charles, Jean, Henri, Philippe und Thierry Stern geprägte Tradition in eine glorreiche Zukunft fortzuschreiben.

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Foyer des neuen Manufakturgebäudes von Patek Philippe ©Patek Philippe

CALATRAVA

Mit ihren klaren Linien gilt die «Calatrava» als Quintessenz der runden Armbanduhr und als eines der schönsten Beispiele für den Patek-Philippe-Stil. Das jüngste Mitglied der «Calatrava»-Kollektion: die neue Referenz 5226 in Weissgold. Ausgehend von der runden, schlichten Gehäuseform, hat Patek Philippe das Modell mit einem «Clous de Paris»-Dekor an den Flanken überarbeitet –ein unverkennbares Motiv der Manufaktur. Damit dieses guillochierte Dekor auf dem gesamten Aussenrand des Gehäuses verlaufen kann, haben sich die Designer zudem eine besondere Gehäusekonstruktion ausgedacht, bei der die Armbandbefestigungen fest mit dem Boden verbunden sind.

NAUTILUS

Mit ihrer von Bullaugen inspirierten Gehäusekonstruktion, der achteckigen Lünette mit abgerundeten Ecken und dem Zifferblatt mit dem horizontalen Prägedekor ist die «Nautilus» seit 1976 die perfekte Verkörperung sportlicher Eleganz. Heute besteht die «Nautilus»-Kollektion aus zahlreichen Damen- und Herrenarmbanduhren in Edelstahl, Roségold, Weissgold oder Bicolor-Ausführungen, die sich in einen aktiven Lebensstil einfügen.

MUST-HAVES

JAHRESKALENDER

TRAVEL TIME

Patek Philippe kombiniert zum ersten Mal zwei ihrer wichtigsten patentierten Komplikationen in einer Uhr: den Jahreskalender, der nur einer manuellen Korrektur im Jahr bedarf, und das Travel-Time-System zur Anzeige einer zweiten Zeitzone. Das Ergebnis ist eine Reiseuhr, deren Datumsanzeige mit der Ortszeit synchronisiert ist. Für das mit acht Patenten ausgestattete, neue automatische Uhrwerk-Kaliber hat die Manufaktur ein neues CalatravaGehäuse kreiert. Die Flanken tragen das typische, guillochierte «Clous de Paris»-Design.

MONOPUSHER CHRONOGRAPH

Patek Philippe präsentiert ein neues Chronographenkaliber mit Handaufzug, das die Uhrzeit bis auf Zehntelsekunden genau messen und anzeigen kann und diese hohe Präzision während der gesamten Zeitmessung aufrechterhält. Der EinDrücker-Chronograph besitzt zwei zentrale Zeiger, die jeweils von einem der beiden Mechanismen gesteuert werden. Für das einfache und schnelle Ablesen der gemessenen Zeiten erfanden die Ingenieure ein patentiertes System mit konzentrischen Sekunden- und SekundenbruchteilAnzeigen.

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GAME CHANGER

ES GIBT EINE STARKE VERBINDUNG ZWISCHEN DER UHRMACHEREI UND GOLF. WIE JEDER GOLFER BEZEUGEN WIRD, MÜSSEN DIE SPIELER JEDEN SCHLAG GENAU ERWÄGEN, EGAL OB SIE SICH AUF DEN FAIRWAYS, IM ROUGH ODER AUF DEN GREENS BEFINDEN. KRAFT UND PRÄZISION SIND NATÜRLICH FAKTOREN, ABER DER UNTERSCHIED ZWISCHEN EINEM GUTEN UND EINEM GROSSARTIGEN SCHUSS LIEGT IM DETAIL. DIE KLEINSTE EINSTELLUNG KANN DEN BALL AUS EINEM SANDFANG UND IN RICHTUNG DES LOCHS HALTEN. GLEICHES GILT FÜR DIE UHRMACHERKUNST: DIE DESIGNER UND UHRMACHER VON TAG HEUER KONZENTRIEREN SICH JEDEN TAG AUF DIE AKRIBISCHEN DETAILS, DIE DIE PRÄZISION UND LEISTUNG EINER UHR BEEINFLUSSEN. DIE TAG HEUER «CONNECTED GOLF EDITION», DIE IM JUNI 2020 AUF DEN MARKT KAM, ETABLIERTE SICH FÜR DIE GLOBALE GOLF-COMMUNITY SCHNELL ALS DIE SMARTWATCH DER WAHL. AUCH TOMMY FLEETWOOD, FÜNFMALIGER GEWINNER DER EUROPEAN TOUR, SETZT AUF DEM GOLFPLATZ AUF DEN VERTRAUENSWÜRDIGEN BEGLEITER. DER 29-JÄHRIGE ENGLÄNDER IST DIE PERFEKTE VERBINDUNG ZWISCHEN EINEM SPIEL, DAS SOWOHL KÖRPERLICH ALS AUCH GEISTIG HERAUSFORDERND IST, UND EINER MARKE, DIE SICH DER ENTWICKLUNG VON TOOLS VERSCHRIEBEN HAT, MIT DENEN JEDER GOLFER – AUF JEDER EBENE – SEIN SPIEL VERBESSERN KANN. PRESTIGE TRAF DEN GOLFBOTSCHAFTER WÄHREND DES PORSCHE EUROPEAN OPEN IN HAMBURG.

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PRESTIGE: Herr Fleetwood, Sie treten zum ersten Mal am Porsche European Open in Hamburg an. Heute standen Sie das erste Mal auf dem Platz. Wie haben Sie sich dabei gefühlt?

TOMMY FLEETWOOD: Alles in allem war es ein schöner Tag zum Punkten. Ich habe gut gespielt, aber gleichzeitig auch sehr gekämpft, bin steckengeblieben und habe trotz nerviger Löcher einfach weitergemacht. Der Grossteil des Course fühlte sich sehr schwierig an, aber es war interessant zu sehen, dass tatsächlich niemand weiter davongezogen ist.

Welchen Stellenwert nimmt ein Turnier wie dieses, mit Partnern wie Porsche und TAG Heuer, heutzutage ein?

Es ist unglaublich wichtig. Gerade wenn man den Diskurs betrachtet, wo Golf zurzeit steht, und bei den Unsicherheiten, wohin sich der Sport entwickelt, ist es unglaublich wichtig, Events, Partner und Sponsoren wie Porsche und TAG Heuer an Bord

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Autorin_Swenja Willms Bilder_TAG Heuer

zu haben. Auch die Stadt Hamburg setzt dabei ein Zeichen. So einen Austragungsort besucht man gerne wieder – als Spieler und Besucher.

Welche Werte pflegen Sie und TAG Heuer?

Ich mag die tiefe Verbindung zum Golf, die die Marke momentan aufbaut. Hier einbezogen zu sein, ein Teil davon zu sein, ist eine coole Sache für mich. Es gibt jede Menge Leute, die versuchen, Golf von seinem staubigen Image zu befreien und den Sport einem neuen Publikum zu öffnen. Tiger Woods entwickelte damals mit TAG Heuer die «Professional Golf Watch» – schon mein Vater trug diese und spielte Golf mit ihr. Heute trage ich die neue «Connected Golf Edition», wie auch meine Kinder. Und plötzlich hast du damit ganze Generationen zusammengebracht –nur durch das, was sie am Handgelenk tragen.

Sie arbeiten eng mit TAG Heuer an neuen und aufregenden Entwicklungen für die «Connected Golf Edition». Welche Funktionen der Smartwatch schätzen Sie am meisten?

Ich trage diese Uhr sowohl auf als auch abseits des Golfplatzes mit Freude. Die Funktionen sind wirklich gut durchdacht und erleichtern eine präzise Spielweise. Ich bin überzeugt, dass alle Golfspieler davon profitieren können. Wenn ich eine besonders beeindruckende Funktion auswählen sollte, dann wäre es die Distanzschlag-Funktion. Ich sehe, wie sich mein Drive auf dem Golfplatz unter Berücksichtigung meiner realen Spielbedingungen macht. Diese Funktion kam genau zur rechten Zeit, da ich gerade meine neuen Schläger testete.

Sie haben von Beginn an eine steile Karriere hingelegt. Die ersten Jahre während der European Tour liefen aber etwas holprig. Wann haben Sie das erste Mal gedacht, Sie könnten es unter die ersten zehn schaffen?

Eigentlich immer. Ich hatte eine grossartige Amateurkarriere. Nach meinem ersten Jahr als professioneller Golfer und nach meinem Sieg beim «English Amateur» 2010 hatte ich unglaublich viel Selbstvertrauen. Dabei war ich gerade mal 20 Jahre alt. Die

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erste European Tour war aber wie ein Schlag ins Gesicht – erleben zu müssen, dass das Spiel nicht so einfach ist wie gedacht. Dies zeigte mir, wie hart ich arbeiten und welche Dinge ich verbessern musste. Ich schaffte es, mir diese Erfahrung in einem wirklich frühen Alter zu erarbeiten. Und dafür bin ich sehr dankbar. Manchmal braucht man dieses Moment der Erdung, um daraus stärker hervorzugehen. Diese Lektion trage ich im Herzen, und ich bin immer bereit, hart zu arbeiten.

Welchem Idol eiferten Sie damals nach?

Ernie Els. Als ich acht Jahre alt war, besuchte ich einen Kurs von ihm. Ich erinnere mich sogar an unsere Unterhaltung und an seine Hand auf meiner Schulter. Ein grosser Moment für einen kleinen Jungen. Ich verehrte ihn. Jahre später sollte es während meiner Teilnahme am «BMW Golf Club» in München zu einem Wiedersehen kommen. Meine Frau Claire war schwanger zu dieser Zeit, und wir waren zu einem Dinner eingeladen. Ernie Els war mit seiner Frau Liesel dort und sprach tatsächlich einen Toast aus auf unser Baby. Das war einfach wunderbar. Danach sass ich freudestrahlend im Auto, und Claire fragte mich, was los sei, und ich sagte: Du hast keine Ahnung, Ernie Els ist mein Idol und hat gerade auf unser Kind angestossen …

Ernie Els wäre also Ihr Traum-Flight-Partner. Mit wem spielen Sie noch gerne?

Francesco Molinari ist mein nächster Kollege bei der Tour. Wir stehen uns sehr, sehr nahe und spielen zusammen, wann immer wir können. Fran ist mir eine vertraute Person, ich denke, dies ergibt sich automatisch, wenn du einen Ryder Cup spielst. Du baust eine enge Verbindung zu deinen Teamkollegen auf, die für immer bestehen bleibt.

«MIT EINER TAG HEUER CONNECTED ZU SPIELEN, MACHT DEN ENTSCHEIDENDEN UNTERSCHIED.»

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Frédéric Arnault, CEO TAG Heuer

TAG HEUER «CONNECTED GOLF EDITION» Raffiniertes Design

Ein ultraleichtes 45-Millimeter-Gehäuse aus schwarzem Titan ziert das Handgelenk auf einem speziellen weissen Kautschukarmband mit grüner Naht und einer Textur, die dem Muster eines Golfballs ähnelt, sowie einer schwarzen, perforierten Kautschukalternative für den alltäglichen Gebrauch und formellere Anlässe. Dank des intuitiven, austauschbaren Armbandsystems können Träger mit einer einzigen Clip-Bewegung mühelos den Look der Uhr verändern.

Modernste digitale Leistung

Das Erlebnis am Handgelenk wird durch die mobile TAG Heuer Partner-App ergänzt. Diese ermöglicht eine noch bessere Personalisierung und Einblicke in die anderen sportlichen Aktivitäten der Träger wie Laufen, Radfahren oder Fitnesstraining. Ausserdem hat TAG Heuer sein digitales Ökosystem um eine neue Wellness-App erweitert, die Träger dabei unterstützt, einfach und effektiv fit und in Form zu bleiben – ohne den eigenen Lebensstil umzustellen.

2D- und 3D-Karten

Die TAG Heuer Golf-App verfügt über genaue, aktuelle Karten von mehr als 40’000 Plätzen auf der ganzen Welt und begleitet Spieler, ganz gleich, wohin sie ihre Liebe zum Golfsport führt. Interaktive 2D-Karten auf der Uhr und realistische 3D-Plätze auf dem Handy sorgen für ein überzeugendes Erlebnis. Gar Details wie Wälder oder einzelne Bäume werden dem Spieler angezeigt. Die mobile App bietet zudem beachtliche Neuerungen wie das Anzeigen von Texturen wie Wasser, Rough, Fairway und Anlagen mit Bäumen oder Wänden. Für eine bessere Visualisierung nach der Runde kommen IOS-Nutzer auf ihrem Handy sogar in den Genuss einer simulierten Schussbahn.

Strategieplanung

Die exklusive TAG Heuer «Driving Zone»-Funktion erfreut sich seit ihrer Einführung im Juni 2020 grosser Beliebtheit. Sie zeigt den Spielern automatisch die Landezone ihrer vorherigen Abschläge an und hilft ihnen, die beste Strategie zu finden.

Schlägerempfehlung

Während ein Benutzer das Ziel auf der Karte bewegt, wird je nach Entfernung der richtige Schläger empfohlen. Benutzer können zunächst die Entfernungen für jeden Schläger einstellen, und die Uhr berücksichtigt dann für eine noch bessere Empfehlung die aufgezeichneten Schläge.

Digitale Scorekarten

Die beliebteste Funktion unter den Besitzern der «Golf Edition» ist die Anzeige des Spielstands auf der Uhr im Stroke Play, Stableford oder Matchplay, wodurch die Uhr zum perfekten Begleiter für Freundschaftsrunden wie auch für Wettkämpfe wird.

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TRENDS

GÜBELIN

GDie neusten Schmuckstücke von Gübelin Jewellery kombinieren Paraiba-Turmaline mit weiteren leuchtenden Farbedelsteinen und versprühen Freude pur. Das Armband «Grace of the Sea Anemone» ist mit sieben Paraiba-Turmalinen im Cabochon-Schliff von zusammen über 24 ct besetzt und bietet höchsten Tragekomfort und schmiegt sich sanft um jedes Handgelenk.

DIOR

Für die neue High-Jewellery-Kollektion von Dior wollte Victoire de Castellane Drucke auf Schmuckstücke übertragen. Liberty-Prints, Karos, Streifen und Krawattenmuster gehören zu den Motiven der Schmuckkollektion «Dior Print», die sich aus 137 Schmuckstücken zusammensetzt, die wie eine Haute-CoutureRobe wirken.

GUCCI

GGucci präsentiert den dritten Akt von «Hortus Deliciarum», der High-JewelleryKollektion, entworfen von Creative Director Alessandro Michele. Diese neue Begegnung mit der Welt des Schmucks besteht aus einzigartigen Stücken, die in fünf Themen unterteilt sind, und vereint die Leidenschaften und Obsessionen einer imaginären Grand Tour. Diese fantastische Reise beginnt Mitte des 19. Jahrhunderts und reicht bis in die 1970er Jahre.

LOUIS VUITTON

DDie vierte High-Jewellery-Kollektion von Louis Vuitton, präsentiert mit 125 spektakulären Stücken unter dem Namen «Spirit», verkörpert die Essenz des Geistes des Hauses in Kühnheit, Neuheit und einzigartiger Intensität. Das Design der Halskette «Grace» ist eine Ode an die Virtuosität der High-Jewellery-Ateliers der Maison: ein doppeltes «V» – ein «V» aus individuell geschliffenen Diamanten im Baguette-Schliff, das andere ein gedrehtes Metalltorque aus runden Diamanten, das sich dank der vollendeten Kunstfertigkeit einer artikulierten Fassung in Weissgold um den Hals krümmt. Die Halskette gipfelt mit einem atemberaubenden 65,26-Karat-Tsavorit aus Ostafrika

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Halskette in Weissgold, besetzt mit Diamanten im Baguetteschliff und einem gelben dreikarätigen Diamanten im Kissenschliff. Schatten in einem Dégradé aus blauen Saphiren.
WATCHES & JEWELLERY 109 SCHATTEN SPIEL DER SCHATTEN IST DER SCHATZ DES LICHTS. DIE NEUE HAUTE-JOAILLERIEKOLLEKTION VON HERMÈS OFFENBART DIE WAHRHEIT HINTER DEN KONTRASTEN. Autor_Yannick Haenel Bilder_Elizaveta Porodina, Hermès

Ist der Schatten etwas, das sich uns entzieht? Ist er das Gegenteil von Materie? «Les jeux de l’ombre» versucht, dem Flüchtigen eine Form zu geben. Diese neue Kollektion, entworfen von Pierre Hardy, dem Kreativdirektor der Schmuckkollektion des Hauses Hermès, erzählt von der Bewegung des Schattens und seiner Beziehung zum Licht.

Der Schmuck von Hermès beginnt immer mit einem Design und einer gewagten Idee. Er erfindet einzigartige Linien und Formen. In dieser siebten Haute-Joaillerie-Kollektion gelingt es Pierre Hardy, das Immaterielle einzufangen und den Stücken überraschende Formen zu geben. Die Steine sind in die weichen Konturen eines schwarzen Schattens getaucht, der über ihre Ränder hinausreicht, sie führt, sie beschützt und ihre Strahlkraft erweitert. Bei den Ringen, Ohrringen und der Halskette von «Lueurs du Jour» nimmt dieser Schatten die materielle Form von Jade an, der von Hand bearbeitet wird, um ihm ein satiniertes Finish zu verleihen. Auf den «Ombres-Mobile»-Stücken ist der Schatten aus Titan, eingefasst wie ein Edelmetall in Roségold. Wäh-

rend das Licht durch diese Kollektion wandert, scheinen die Schmuckstücke sich aus ihrem Schatten zu befreien und strahlen einen intensiven und farbenfrohen Glanz aus, der durch ihre Edelsteine in Dégradé- oder monochromen Farbtönen verstärkt wird. Die «Miroir d’ombre»-Halskette zum Beispiel teilt sich in zwei Teile, ihr Schatten löst sich und trennt sich von den Steinen. Der Schatten entsteht in einem subtilen Zusammenspiel, bei dem Unterschiede auch zu Anziehungskraft führen. Eine einzigartige Herangehensweise an die Pavé-Fassung erweckt die Form zum Leben und respektiert gleichzeitig das Design. Bei der Kette «Chaîne d’ombre» verleiht das Nebeneinander von weissen Diamanten im Flachschliff, die von Dégradés aus schwarzen Spinellen und blauen Saphiren beschattet werden, dem Kettenglied der «Chaîne d’ancre» sein Volumen. Um sich anmutig über die Haut zu biegen, benötigte diese Halskette fast 2000 Stunden akribische Handwerkskunst, darunter 700 Stunden Edelsteinfassung, um jeden Stein individuell und sorgfältig zu positionieren. Die Kreativität von Pierre Hardy verbindet ausgeklügelte Schmuckmechanismen mit funktionaler Ästhetik, die für Hermès so wesentlich ist. Das angewandte Know-how erreicht seinen Höhepunkt in der «Couleurs du jour»-Halskette, ein Triptychon, das sich öffnet und schliesst, seine Schätze verbirgt oder sie dem Licht aussetzt. Abschliessend folgt eine strahlende Ode an die Farbschattierungen. Rohe, ungeschliffene Steine, die aufgrund ihrer Intensität ausgewählt wurden, ergeben «Lumières Brutes», eine Reihe einzigartiger Ringe und Ohrringe. Durch das Filtern des Lichts erzeugen diese Steine Variationen eines einzigen Farbtons, die uns zu ihrer ursprünglichen Pracht als Schätze der Erde zurückversetzen.

LINKS

OMBRES MOBILES

Halskette in Roségold, besetzt mit einem dreikarätigen Diamanten im Tropfenschliff, Diamanten, braunen Diamanten, rosa und grünen Turmalinen sowie gelben Chrysoberyllen und grünem Beryll. Schatten in schwarzem satiniertem Titan und braunen Diamanten.

RECHTS

TRIPTYQUES LUMIÈRE

Das Collier «Couleurs du jour» ist das Herzstück der Kollektion – ein Triptychon in Roségold. Die äusseren Paneele in schwarzer Jade mit pavébesetzten schwarzen Spinellen gefasst, die inneren Paneele in Weiss-Perlmutt, besetzt mit einem Diamanten (2,5 Karat), Peridots, Amethysten, Turmalinen, Aquamarinen, Spessartit-Granaten und Mondstein, mit Diamanten in Pavé-Fassung und Diamanten im Baguetteschliff.

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FOUET-OMBRÉ

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Ring in Roségold, besetzt mit einem gelben Rohdiamanten von insgesamt 2,1 Gramm. Schatten in Diamanten, gelben Diamanten und braunen Diamanten.
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OMBRES MOBILES Ring in Roségold, besetzt mit drei Diamanten aus 3,5 Karat. Schatten aus schwarzem satiniertem Titan und braunen Diamanten.

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FOUET-OMBRÉ

Ring in Roségold mit braunen Diamanten in Pavéfassung und besetzt mit schwarzer Jade, blauem Chalcedon, Mondstein und Diamant. Können einzeln oder doppelt getragen werden.

INTERVIEW MIT

PIERRE HARDY, SCHMUCK-KREATIVDIREKTOR VON HERMÈS

PRESTIGE: Herr Hardy, wie sind Sie auf die Idee gekommen, dem Schatten eine eigene Kollektion zu widmen?

PIERRE HARDY: Wir sprechen immer von Licht und Glanz bei Schmuck, also wollte ich den umgekehrten Weg gehen. In den darstellenden Künsten habe ich schon immer den strahlenden Effekt der Scheinwerfer sowie die Schatten, die sie auf den Bühnenboden werfen, geliebt. Diese Lichtverzerrung finde ich sehr reizvoll. Die Kollektion ist eine Antwort auf diesen Wunsch: die Gestalt der Schatten zu poetisieren.

Welchen Effekt erzielt der Schatten bei den Juwelen?

Er vergrössert seine Oberfläche und füllt sie aus. Man könnte sagen, dass der Schatten die sehr regulierte Welt des Schmucks erweitert; er bietet eine umgekehrte Perspektive. Indem ich den Schatten in die Stücke integriere, versuche ich, ein wertvolles Element aus etwas zu machen, das auf den ersten Blick nicht wertvoll ist. Mein Vergnügen ist das Entdecken: Schatten ist der Schatz des Lichts.

Die Kollektion greift auch die Idee der Dualität, der Paarungen auf.

Ja, der Schatten teilt den Schmuck in zwei Teile, und die Paarung von Mond und Sonne ist ein Schlüsselmotiv dieser Kollektion. Wir alle haben als Kinder versucht, uns von unserem Schatten zu lösen, und hier habe ich auf die gleiche Weise mit den einfachsten Schmuckformen begonnen und sie um die Wirkung erweitert, die durch den Schatten entsteht, den sie erzeugen.

Ein Schatten erhält somit auch eine Farbe? Schatten werden durch den Farbton gefärbt, den sie reflektieren, oder durch die Schwingungen, die sie ausdrücken. Wenn Sie sie genau ansehen, filtern die Edelsteine das Licht; Dieses wunderbare Phänomen ist Gegenstand der Sammlung. Schatten sind nicht greifbar, doch unsere hohe Schmuckhandwerkskunst hat ihnen eine materielle Form verliehen.

Welche dieser sanften Farben prägen die Kollektion?

Ich habe mich für Halbtöne entschieden. Ich habe versucht, die Kostbarkeit auf andere Weise auszudrücken, indem ich die Farbpalette erweitert habe. Auf einer der Halsketten sitzen MondsteinCabochons in ultraweichen, samtigen Tönen neben braunen Diamanten, die ihre aussergewöhnlichen Dimensionen betonen.

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MIROIR D’OMBRE Ohrringe in Weissgold, besetzt mit Diamanten (3,77 Karat). Schatten in schwarzen Spinellen.

Halskette in Roségold mit braunen Diamanten in Pavé-Fassung und Diamanten im Baguetteschliff. Schatten in nachtblauen Saphiren.

Ihre Designs sind sehr gewagt, wie in der Halskette von «Fouet ombré»

Design muss radikal sein, wenn Sie Formen neu erfinden wollen. Diese Kette steht im Bezug zu einem Stück aus unserer ersten High-Jewellery-Kollektion. Ich spiele gerne mit ikonischen Stücken von Hermès wie dem Kettenglied «Chaîne d’ancre», das ich versuche, in einem neuen Licht zu präsentieren. Was die Peitsche betrifft, so ist sie natürlich das Symbol der Pferdesportwissenschaft. Ich habe mir diese als Halskette vorgestellt, die durch ihren Schatten in zwei Teile geteilt wird und scheinbar fliessend auf der Haut anliegt.

Es gibt auch einige sehr überraschende, eher mechanisch aussehende Stücke in der Kollektion.

Ja, die Triptychon-Halsketten. Oder Leuchtkästen, wie ich sie gerne nenne. Ich habe sie so gestaltet, dass sie wie Altarbilder aussehen, mit verschiebbaren Perlmuttplatten, die sich öffnen, um ein verstecktes Medaillon zu enthüllen. Sie können offen oder geschlossen getragen werden, je nachdem, ob Sie ihr Sonnenlicht für sich behalten oder mit anderen teilen möchten. Ich wollte vermitteln, dass Schatten auch Licht enthält und es

Welche Überraschungen beinhaltet die Kollektion noch?

Es war ein Traum von mir, Rohedelsteine in die Kollektion zu integrieren. Steine so zu belassen, wie sie sind. Die Idee entstand, als ich einen Edelsteinschleifer besuchte, der mir Diamanten und Turmaline zeigte. Als ich sie mit der Taschenlampe meines Handys anstrahlte, warf das Licht Formen um sie herum. Ich habe einfach den vom Stein projizierten Schatten hervorgehoben. Ich habe die Kollektion «Lumières Brutes» so wenig wie möglich bearbeitet, auch was die Verteilung der Farben über den Pavé-Fassungen betrifft. Ich habe fast wie ein Geologe gearbeitet, so nah wie möglich am Mineral. Licht auf einen rohen Stein zu projizieren, ist eine Offenbarung, ein wunderbares Erlebnis.

Wie schaffen Sie es, Ihre Schmuckkollektionen ständig weiterzuentwickeln?

Meine Forschung vertieft sich mit jeder neuen Kollektion. Ich verliere mich also nicht in einem von den Steinen auferlegten Klassizismus, sondern beginne immer mit der Form.

Ich skizziere, und dann schaue ich, wie ich das Material den Skizzen anpassen kann. Im Laufe der Zeit ist mir aufgefallen, dass wenn Sie die Materialien respektieren, im Design alles möglich ist. Während normalerweise alles eine Frage der Intensität, des Strahlens und der Reflexion ist, habe ich mich auf die Suche nach dem Gegenteil gemacht, indem ich dem Schatten eine Form gegeben habe.

Die Einzigartigkeit dieser Sammlung liegt also in der Präsentation des Objekts und seines Schattens?

LUEURS DU JOUR

Armband in Roségold, besetzt mit grünen und rosa Turmalinen, Diamanten, gelbem Chrysoberyll sowie einem braunen Diamanten. Schatten aus schwarzem satiniertem Titan und braunen Diamanten.

Ja, das ist die Wahrheit, die durch Kontraste offenbart wird. Jedes beliebige Objekt ist schön, wenn es vor einem dunklen Hintergrund platziert wird. Der Kontrasteffekt verstärkt seine Kraft. Ich frage mich immer, wie Frauen meinen Schmuck tragen und wie sie sich selbst durch diese Lichter und Schatten sehen werden. Ich halte ihrer Freiheit einen Spiegel vor und stelle mir vor, wie sie mit ihren Verwandlungen spielen.

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FOUET-OMBRÉ

FA SHI ON FASH ION

Autorin_Cécile von Fürstenberg Bilder_Chanel

EINE EWIGE LIEBES GESCHICHTE

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ALLES

Alles begann im 18. Jahrhundert, denn zu dieser Zeit trugen die vornehmen Damen der westeuropäischen Gesellschaft von der Kleidung abgetrennte Taschen, die mit einem Bund um die Taille unter den Rockschichten getragen wurden. Als jedoch die schmale neoklassizistische Silhouette in Mode kam, konnten die Taschen nicht mehr verborgen getragen werden, und so wurden sie zu einer sichtbaren Geldbörse: einer Pochette mit Schlaufengriffen. Bis mehr als ein Jahrhundert später die elegante Gabrielle Chanel auftauchte und die noch heute heiss begehrte Crossbody-Tasche mit Kettenriemen erfand. Doch dabei blieb es nicht: 1909 gründete die geschäftstüchtige Gabrielle, genannt «Coco», Chanel das Modehaus Chanel. Für damalige Verhältnisse sehr untypisch für eine Frau. Obwohl sie vor allem für ihre Bouclé-Jacken aus Tweed bekannt war, begann sie in einem Hutmacherladen in der Pariser Rue Cambon mit der Herstellung von Accessoires, speziell von Hüten. Chanel wurde in den 1920er-Jahren zum It-Label und blieb es bis heute. Gabrielle Chanel erwies ein unglaubliches Gespür für alles Schöne im Leben und expandierte von Mode zu Düften, jeder kennt den betörenden Geruch von Chanel No. 5, bis hin zu begehrenswerten Handtaschen. Der Name Chanel wurde zum Synonym für Luxus. Das absolut herausragende Modell unter den Handtaschen, die gesteppte Chanel-Handtasche, entzückte die Welt der Mode im Jahr 1955 und ist seitdem unverändert beliebt. Coco machte ihrem guten Ruf alle Ehre und entwarf immer weitere Lederwaren, die das Herz von Frauen höherschlagen liessen. Im Herbst 2011 designte Karl Lagerfeld die Chanel-Boy-Tasche, deren Name auf Arthur «Boy» Capel anspielt – einen Polospieler, der die grosse Liebe von Coco war. Die Boy ist kastenförmig und hat

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Jede Frau begehrt sie, aber um die Geschichte der Chanel-Handtaschen zu verstehen, blickt man am besten zurück zu ihren Ursprüngen.

einen Lederriemen, der entweder auf der Schulter oder in der Armbeuge liegen kann. Es gibt mehrere Varianten der Tasche, die von schillernden Metallen bis hin zu gesteppten PVC-Aussenseiten reichen.

CHANEL 22 ERWECKT BEGEHRLICHKEIT

Das neueste Taschen-Modell aus dem Hause Chanel, ist die «Chanel 22», die zum ersten Mal auf der Prêt-à-porter-Show Frühjahr / Sommer 2022 vorgestellt wurde. Nachdem Coco Chanels Nachfolger Karl Lagerfeld gestorben ist, wurde Virginie Viard, eine französische Kostüm- und Modedesignerin, am 19. Februar 2019 Kreativchefin des Pariser Modehauses Chanel und ist verantwortlich für die neuesten Kreationen. Der Name der Tasche bezieht sich sowohl auf das Jahr seiner Gründung als auch auf ein starkes Symbol in der Numerologie von Chanel: 1922 wurde N°22 auf den Markt gebracht, der zweite Duft des Hauses nach N°5 im Jahr 1921. Die «Chanel 22»-Tasche vereint zeitgemässe Schlichtheit und Komfort. Funktionell und leicht, aus einem geschmeidigen und dennoch widerstandsfähigen Leder gefertigt, ist diese Tasche in drei Grössen und als Rucksackversion erhältlich. Ausgeführt wird die Tasche in den angesagten Sommerfarben Ma-

rineblau, Lila, zwei Rosa-Schattierungen, Weiss und klassisch Schwarz. Getreu dem Prinzip von Coco Chanel, für mehr Bewegungsfreiheit für Frauen, ist die «Chanel 22»-Tasche ein perfekter Alltagsverbündeter für jede Lebenslage. Das Innere, raffiniert und praktisch, schliesst mit einem magnetischen Knopf und handtaschenartigen Kordelzügen. Die Tasche verfügt über eine Innentasche mit Reissverschluss und einen abnehmbaren Beutel, der von einem Karabinerhaken gehalten wird. Warum sie ein solches Sucht-Potenzial mit sich bringt? Nicht nur ist die neue Chanel-Tasche durch einen grossen Markenschriftzug auf der Vorderseite auf den ersten Blick als solche zu erkennen, sie ist ausserdem besonders geräumig und aus geschmeidigem und trotzdem widerstandsfähigem Leder gefertigt. Um den Launch der «Chanel 22» als Taschen-Trend 2022 gebührend zu zelebrieren und ihr Lebensgefühl in all seinen Facetten darzustellen, entstanden unter der Regie von Inez & Vinoodh drei Kampagnenfilme, die in den Hauptrollen die modernen Musen des Hauses Chanel zeigen – die Schauspielerinnen und Markenbotschafterinnen LilyRose Depp, Whitney Peak und Margaret Qualley. Alle drei wurden für einen Tag, beziehungsweise eine Nacht, von Inez & Vinoodh begleitet, wobei wir von jeder der Frauen eine Seite kennenlernen, von der wir bislang noch nichts ahnten.

FASHION

SYMBOLISCHE

«Das Triangolo behält seine jahrhundertealte Rolle als Gütesiegel und drückt das höchste Niveau der Handwerkskunst aus, die für Prada steht», schreibt das italienische Modelabel über die Kollektion. Denn für die neue «Symbole»-Handtaschen wurde das traditionelle Prada-Triangolo neu interpretiert: in Form eines Jacquards mit Dreieck-Muster in erdigen Vintage-Kontrastfarben. Mehrere Modelle sind erhältlich, beispielsweise eine grossformatige Tote Bag mit Details aus Saffiano-Leder oder eine Micro-Version der klassischen «Prada Galleria» mit abnehmbaren Schulterriemen.

Das Modehaus Prada ist bekannt dafür, auf grosse Schriftzüge oder Logos zu verzichten. Stattdessen wird die Wortmarke typischerweise nur auf dem kleinen, dreieckigen Label verwendet. Das Triangolo steht seit Beginn für die Identität des italienischen Modelabels: Zum ersten Mal war es 1913 auf den von Mario Prada designten Koffern zu sehen. Noch heute ist es ein Symbol für die Marke Prada, auch die Form erinnert an jene der zwei Buchstaben «A» im Markennamen.

HUNTER SCHAFER ALS GESICHT DER KAMPAGNE Kreativdirektor Ferdinando Verderi näherte sich gemeinsam mit drei Künstler*innen dem gleichen Thema: den Symbolen und der Prada-Muse Hunter Schafer. Catherine Opie, Thomas Ruff und Carrie Mae Weems, drei symbolträchtige und kraftvolle Namen, deren Werke laut Prada «selten, wenn überhaupt, in Form einer Modekampagne abgedruckt wurden». Die drei Fotograf*innen stellen sich gegenseitig in Frage und fordern sich heraus, um Werke zu schaffen, die die unscharfen Grenzen zwischen den

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DIE NEUE PRADA-KOLLEKTION «SYMBOLE» IST GEOMETRISCH, MODERN, FACETTENREICH. DIE HANDTASCHEN AUS LUXURIÖSEM JACQUARD-STOFF UND SAFFIANO-LEDER SIND INSPIRIERT VOM UNVERKENNBAREN SYMBOL DER MARKE: DEM DREIECK. ECKEN

Disziplinen Kunst und Mode durch gegenseitigen Austausch erforschen. So entstehen durch die verschiedenen Techniken und Bildsprachen drei unterschiedliche Interpretationen. Die Kampagne ist als Triptychon konzipiert und dreht sich um die amerikanische Schauspielerin Schafer, bekannt aus der Fernsehserie «Euphoria». Schafer verwandelt sich vor jedem Objektiv in einen anderen Charakter. Dadurch wird die Kampagne zu einer Art Charakterstudie – von Hunter Schafer und den Symbolen, die aus Dreiecken bestehen, einer grafischen Darstellung der Codes von Prada. Jede*r der drei Kunstschaffenden betrachtet dieselbe Person und dasselbe Objekt, doch die Techniken und Ergebnisse sind höchst individuell: Die US-amerikanische Medienkünstlerin Carrie Mae Weems zählt in den USA zu den wichtigsten und einflussreichsten zeitgenössischen Künstlerinnen. Sie arbeitet mit Text, Stoffen, digitalen Bildern und Video-Installationen. In ihrer Kunst setzt sie sich mit Weiblichkeit, afroamerikanischer Identität und Klasse auseinander.

Thomas Ruff ist ein zeitgenössischer deutscher Fotograf. Er erforscht das Medium Fotografie mit seiner Kunst und definiert es neu. Bekannt ist er auch für seine klare, schlichte Bildsprache. Aber auch die technologischen Komponenten der Fotografie

spielen bei ihm eine Rolle sowie seine nüchterne und kühle Bildsprache. Oftmals benutzt er Bildbearbeitungstechniken, um Bilder zu verfremden. Und die amerikanische Fotografin Catherine Opie untersucht die Komplexität moderner Identitäten auf kultureller und sexueller Hinsicht in dokumentarischen Arbeiten. Ihre Fotografien kombinieren Elemente der zeitgenössischen Kunst mit traditioneller Porträt-Fotografie und hinterfragen die Beziehungen zur Gemeinschaft.

Jede Bildserie fügt sich in einen Kanon künstlerischer Ausdrucksformen ein: Weems verbindet ihre Bilder mit Konzepten von Identität, Repräsentation und Projektion mit Begriffen wie Transformation und Mut. Ruffs Arbeit interpretiert vorgefertigte Bilder neu, verzerrt und manipuliert die Realität und hinterfragt unsere Vorstellungen vom Bild. Opies Arbeit dreht sich um den Körper und die Identität, um neue Schönheitsideale – ihre Bilder scheinen Schafer in eine Reihe von Dreiecken zu formen und Frau und Objekt zu verschmelzen.

Präzise, direkt, aussagekräftig: Das Dreieck ist auch ein Symbol für das Ethos von Prada. Das Modehaus ist seiner Zeit stets einen Schritt voraus und trotzdem – auch dank dem Triangolo –immer unverwechselbar.

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Schauspielerin Hunter Schafer mit der «Symbole»-Tote Bag in Schwarz / Beige, inszeniert von Carrie Mae Weems.

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Links Hunter Schafer und rechts die Prada «Symbole» mit klassischer Silhouette in Tabak/Kalkweiss, fotografiert von Thomas Ruff.

FARBENFROHER HERBST

DIE FACETTENREICHE SCHÖNHEIT DER FRAU, EIN PERFEKT KALIBRIERTES ENSEMBLE VON UNFASSBARER ZARTHEIT MIT ROMANTISCHER SEELE UND DYNAMISCHEM SPIRIT. FRAUEN, DIE ARBEITEN, DIE SICH BEWEGEN, MIT ELEGANZ UND NATÜRLICHKEIT. DIE FALCONERI-HERBSTKOLLEKTION FÜR DAS JAHR 2022 IST GENAU IHNEN GEWIDMET. EINE FEIER DER ZEITGENÖSSISCHEN WEIBLICHKEIT, VERBUNDEN DURCH EIN GEMEINSAMES THEMA: FARBE.

Zeitlose Formen wie Crewnecks, V-Necks und Rollkragenpullover in Olivgrün, Blei, Orange Crab, Lila und Eukalyptusgrün sind unverzichtbar. Ein Schub an Energie und positiver Einstellung, der für die Frau 4.0 unerlässlich ist.

Ein echter Neuzugang in der Kollektion ist vierfädiges Kaschmir-Mouliné für einen Zopfstrickpullover mit Stehkragen, der vier verschiedene Farbtöne mischt.

Zeitlos gefärbte Stücke sorgen für Beständigkeit im Kleiderschrank. Der leichte Kaschmir-Mantel mit Ledergurt und offenem Schalkragen ist ein begehrter Klassiker.

Violetter Pullover mit rundem Halsausschnitt bringt Farbe in den Herbst und sorgt dank ultraweichem Kaschmir für besonderen Tragekomfort.

Das bedruckte Seidenhemdkleid eignet sich für kältere Tage perfekt für den Zwiebellook. Kombiniert mit einem schlichten Maxi-Pullover entsteht aus einem Sommerkleid das ideale Herbst-Outfit.

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Für ihre Herbstkollektion tat sich Stella McCartney mit dem USamerikanischen Künstler Frank Stella zusammen. Die Kollektion ist für eine ehrgeizige Frau gemacht, die sich wünscht, in allen Aspekten ihres Lebens ihr bestes Selbst zu sein und ihre dynamischen Stimmungen und zeitlosen Einstellungen

S WOMEN

A SSAINT LAURENT

Quadratische Handtasche «Nuit Blanche» im exotischen Echsenprint. Dank der abnehmbaren Metallkette kann die Tasche sowohl als TopHandle als auch Crossbody getragen werden.

ALEXANDRE VAUTHIER

Alexandre Vauthier vereint in seinen Kollektionen Radikalität, Präzision und Sinnlichkeit, französische Modekultur mit internationalen Einflüssen und einer unverkennbaren Silhouette. Die hohen smaragdgrünen Samtstiefel verleihen einem jeden Herbstlook einen Hauch Glamour.

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STILVOLL

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AUF REISEN

LV TRUNK

ALS DER 16-JÄHRIGE LOUIS VUITTON IM JAHR 1837 SICH ZU FUSS AUF DEN WEG NACH PARIS MACHTE, UM EINE LEHRE ALS KOFFERHERSTELLER ZU ABSOLVIEREN, AHNTE ER GEWISS NICHT, WELCHE GESCHICHTE SEIN UNTERNEHMEN UND SEIN REISEGEPÄCK SCHREIBEN WÜRDE.

Autorin_Lone K. Halvorsen Bilder_Louis Vuitton

Sie haben unzählige Kilometer über den stürmischen Ozean bewältigt oder tausende von Meilen auf den Eisenbahnschienen zurückgelegt. Ähnlich wie alte Näh- oder Schreibmaschinen haben auch Koffer einen leicht zugänglichen Charme. Ob aus Leder oder Segeltuch, mit angelaufenen Beschlägen und gar mit einem alten Hotelaufkleber drauf – mit ihren schönen Griffen und Schlössern verströmen sie eine Würde, die gegenwärtigen Reisekoffern verloren gegangen ist. Vor allem scheinen alte Koffer Anekdoten und Geschichten aus der Frühzeit des Reisens zu erzählen – einer Zeit, in der nicht Urlaub gemacht, sondern gereist wurde. Reisen war ein Abenteuer, aber Aufwand zugleich, und das Wort «Handgepäck» hatte damals keine weitere Bedeutung, denn niemand, der es sich leisten konnte, wäre auf den Gedanken gekommen, seine Siebensachen selbst zu tragen. Glamouröses Reisen und erstklassiges Reisegepäck gehen somit seit jeher Hand in Hand – ein Genuss, dem die Stilsicheren dieser Welt nicht widerstehen können. Und wenn es um hochwertige Koffer und Reisetaschen geht, hat eine Marke jahrzehntelang als Statussymbol gedient: Louis Vuitton.

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DER BEGINN EINER REISE

Louis Vuitton absolvierte seine Lehre als Kofferhersteller bei Monsieur Maréchal, und schnell entwickelte er sich zu einem äusserst begabten Handwerkskünstler. Rasch erkannte er den Bedarf dieser Profession, und nach 17 Jahren bei Monsieur Maréchal entschloss er sich mit 33 Jahren, seine eigene Werkstatt in der 4, Rue Neuve-des-Capucines, in der Nähe der Place Vendôme, zu eröffnen. Als das Reisen immer gängiger wurde, begann Vuittons Geschäft zu boomen. Sein erster Coup folgte im Jahr 1858: Mit seinen «Malles de Cabine» stellte er die Welt des Reisens auf den Kopf – rechteckig, aus Holz und Segeltuch, leicht zu stapeln. Sein Sortiment umfasste hochpreisige Koffer, die im Vergleich zu anderen Modellen der damaligen Konkurrenz luftdicht, leicht und vor allem robust waren. Für Pelze hatte er Kampferholztruhen, damit sich keine Motten einnisteten, gefertigt, und Schuhe wurden in einem eigenen Koffer mit einer entsprechenden Fächerunterteilung aufbewahrt. Die Tagesgarderobe hingegen fand Platz in einem mobilen Reiseschrank mit ausklappbarer Bügelschiene

und Unterwäscheschubladen. Mit dem entsprechenden Reisegepäck war die feine Gesellschaft oft monatelang mit ihren Familien und Angestellten unterwegs. Da nebst Pferdewagen und Booten der Eisenbahnverkehr zunehmend aufkam, machten sich die Reisenden die Dienste der Handwerkskünstler zunutze, um ihre Gegenstände ordentlich zu verpacken. Die Art des Reisens war damals anders, die traditionelle «Grand Tour» durch Europa dauerte zum Teil ein halbes Jahr. Auf den langen Reisen zog man sich dem jeweiligen Anlass entsprechend an, teils mehrfach am Tag. Das knitterfreie Reisen – was heutzutage nahezu unmöglich geworden ist –erforderte auch die entsprechende Aufbewahrung, und somit trugen und schoben Dienstmänner und Gepäckträger an jedem Bahnhof und in jedem Hafen die grossen «Trunks» von Louis Vuitton hinein und heraus aus den Zügen, Booten oder Pferdekutschen. Doch es war auch die Epoche der grossen Expeditionen und Forschungsreisen, und der Ruhm von Louis Vuitton wurde auch durch die Verbindung zu berühmten Entdeckern und die Ausstattung von Expeditionen gesteigert. Letztlich verdankt Louis Vuitton seinen Erfolg somit der reisefreudigen Gesellschaft, den Entdeckern der Welt und deren Gepäck. Da sein Reisegepäck so gut ankam, eröffnete

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er im Jahr 1859 eine zweite Werkstatt in Anières, einem Vorort von Paris, und liess ebenfalls hier den Familiensitz bauen. Das Anwesen ist nicht nur Familienresidenz, sondern auch das Herz des Unternehmens und seit 1859 das Symbol für den privaten wie auch kommerziellen Erfolg der Familie Vuitton. Der Familiensitz wurde durch die Jahre in seinem ursprünglichen Zustand erhalten und ist heute Teil eines privaten Museums.

DAS SCHLOSS UND DAS SCHACHBRETT

Nicht nur in der heutigen Zeit wird viel gestohlen, auch zu Beginn des 20. Jahrhunderts war das Reisegepäck oft das Ziel von Dieben. Der Meister des Kofferhandwerks und sein Sohn Georges suchten daher nach einer Möglichkeit, den Reisenden Schutz für ihre im Gepäck befindlichen Habseligkeiten zu bieten. Schliesslich entwickelten die beiden im Jahr 1886 das revolutionäre «TumblerSchloss», welches dank seiner ausgeklügelten Mechanik als äusserst wirkungsvoll und sicher galt. Mit diesem Schloss verwandelten sie Koffer in wahre Schatztruhen und forderten gar den Entfesselungskünstler Houdini dazu heraus, sich aus einer mit einem

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Tumbler-Schloss versperrten Truhe von Louis Vuitton zu befreien. Houdini nahm die Herausforderung zwar nicht an, dennoch stand die Wirksamkeit des Schlosses ausser Frage, und bis heute wird das patentierte Einzelschlosssystem mit zwei Federverschlüssen verwendet. Kurz nach der Entwicklung des Tumbler-Schlosses führte Louis Vuitton das legendäre Muster «Damier» ein. Wie der Name bereits vermuten lässt, Damier ist das französische Wort für Schachbrett, erinnert dieses Muster aus beigen und braunen Karos an das Brettspiel. Nach dem Tod von Louis Vuitton im Jahr 1892 übernahm sein Sohn Georges das Geschäft. Ermutigt durch den Erfolg der wenige Jahre zuvor in London eröffneten Filiale, wollte er die Vereinigten Staaten erobern, und – begünstigt durch die starke Zunahme des transatlantischen Reiseverkehrs –war auch hier der Erfolg gewaltig. Georges war es auch, der 1896 das berühmte LV-Logo kreierte. Ein Logo, das weit mehr als nur das Haussymbol von Louis war. Mit den gekreuzten Buchstaben L und V war es ein Monogramm, das als eines der bekanntesten Logos in die Geschichte eingehen sollte.

DER JETSET UND DIE KÖNIGE

Das Sortiment von LV wuchs immer weiter, genau wie die Nachfrage nach den Koffern aus dem Hause Vuitton. Das passionierte Engagement für perfekte massgeschneiderte Koffer und die Perfektion in der Verarbeitung führten dazu, dass Louis Vuitton Schritt für Schritt die Herzen der Jetsetter und Könige dieser Welt eroberte. Ob der Prinz von Ägypten, Youssouf Kemal, König Alfons XIII. von Spanien, Elizabeth Taylor, Marlene Dietrich, Catherine Deneuve, um nur einige zu nennen, – sie alle besassen ein begehrtes Schmuckstück von Louis Vuitton. Der legendäre Schrankkoffer ist für viele die Ikone des französischen Modehauses, und heutzutage gelten sie als begehrte Sammlerstücke, die meist in privaten Händen sind. Ebenfalls ikonisch ist der «Grand Wardrobe Trunk», der mit einem grossen Innenraum, sechs Schubladen, Aufhängern und Schuhkoffern daherkommt. Unter Georges Leitung expandierte das Unternehmen, im Verlauf kamen auch Reisetaschen, Geldbeutel und Handtaschen dazu. Doch wegen der zunehmenden Nachfrage nach neuen Koffern aus Kunststoff und der vermehrten Fortbewegung mit Auto und Flugzeug ging die Nachfrage nach grossen Koffern zurück. Die grossen Koffer waren zu unhandlich, und die Nachfrage nach kleinen leichten Koffern stieg in den kommenden Jahren rasant an.

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LV MEETS MARC NEWSON

Für die immer mobiler werdende Gesellschaft gibt es heutzutage Travelbags in allen möglichen Variationen. Aktuell findet man bei Louis Vuitton in den Kollektionen praktische und moderne Koffer und Gepäckstücke wie die «Horizon»-Serie. Der leichte HorizonKoffer ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit mit dem Designer Marc Newson und ein Beispiel für das Savoir-faire der Maison, durch Kreativität und Innovation eine neue Art des Reisens zu schaffen. Zudem hat der Designer mit dem Modell «Horizon Soft» eine Reisetasche kreiert, die für ihre weichen, geometrischen Linien steht. In leuchtenden und modischen Farbkombinationen erweckt das ikonische Monogramm der Maison Louis Vuitton jede Reise zum Leben. Zudem wurde der neue «Pégase»-Rollkoffer, der für seine kompakte Grösse und die unverkennbaren Signaturen von Louis Vuitton bekannt ist, ebenfalls vom Designer Marc Newson neu interpretiert. Die raffinierte und innovative Konstruktion garantiert müheloses Reisen in elegantem Design. Als Hommage an die traditionelle Geschichte der Kofferherstellung werden die Koffer in den Louis-Vuitton-Ateliers der Maison in Frankreich sorgfältig angefertigt. Wer einen legendären Trunk statt einen kleinen smarten Koffer bevorzugt, dem steht auch heutzutage immer noch eine famose Kollektion zur Auswahl. Fest steht, ob gross oder klein, ob alt oder neu: Beim Kauf einer Tasche oder eines Koffers von Louis Vuitton kauft man nicht nur das Produkt, sondern auch ein Stück Geschichte.

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MODE Statement-

DIE LIEBE ZUR KUNST UND ZU AUSSERGEWÖHNLICHER MODE FÜHRTE DIE BEIDEN ZUSAMMEN. MIT IHREM GEMEINSAMEN IN DER SCHWEIZ GEGRÜNDETEN MODELABEL «LOVELY APPLE» VEREINTEN STARDESIGNERIN MILICA TRIČKOVIĆ UND JELENA ZORIĆ IHRE BEIDEN LEIDENSCHAFTEN .

«Art meets Fashion» – unter diesem Motto präsentierte «Lovely Apple» ihre erste Kollektion, inspiriert durch die Werke der Malerin Yica Djuric, die mit einer Explosion von Farbe, Charisma und Energie verführt. Ihre Kunst ist genau wie sie: die Kraft und das Licht ihres Charakters, die Farbe und Form ihrer Sensibilität, harmonisch verschmolzen zu einem ästhetischen und sinnlichen Ensemble voller Ausdruckskraft. Milica Tričković und Jelena Zorić transportierten diese Energie auf ihre in Handarbeit herstellten Kleidungsstücke. Alle Produkte des jungen Modelabels entstehen im Atelier in Basel. Hochwertige Materialien und einzigartige Schneiderkunst sind das Credo der beiden Damen. Bereits nach dem ersten Treffen hatten Milica Tričković und Jelena Zorić das starke Gefühl, dass sie mit ihren Energien Grosses in der Modewelt bewirken könnten. Ihren Kunden möchten sie das Gefühl vermitteln, ein Einzelstück zu tragen und aus der Masse herauszustechen. Ein Statement, das ankommt.

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TRENDS

JACQUEMUS

DDie Pochette-Tasche aus gummiertem Kalbsleder bringt mit kräftigem Himmelblau ein wenig Farbe in den Herbst. Dank der weichen Konstruktion der Umhängetasche mit verstellbaren Riemen ist sie ein praktischer Begleiter im Alltag.

DIOR

Als Hommage an die chromatische Faszination Christian Diors tönte Kim Jones seine Kollektion mit einer zarten und leuchtenden Palette aus Blau-, Pastellrosa- und Grautönen an. Die Looks spiegeln den von Kim Jones initiierten Dialog zwischen Tailoring und Sportswear wider und sorgen für eine elegante Konvergenz der Stile. Prächtig drapierte formelle Jacken kontrastieren mit der taillierten Struktur von Workwear-Hosen.

LORO PIANA

LDem unbeständigen Herbstwetter trotzen diese Sneaker aus wasserabweisendem und windfestem Mikrofasermaterial. Der Schuh besticht durch seine speziell geformte Linie mit verengter Mittelpartie und den Details aus Veloursleder. Die charakteristischen Steppnähte und die leichte Wattierung machen das Modell bequem und äusserst leistungsstark, während die ultraleichte Gummisohle mit Noppen am Rand für ein sportliches Flair sorgt.

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MEN
J

TRAGBARE KUNST

Thaden verwirklicht den Wunsch der Künstlerin Kristina Thaden, tragbare Skulpturen zu erschaffen, welche das «Kunstwerk Frau» widerspiegeln. Die Kreationen der 2021 in Zürich gegründeten Luxusmarke sind Meisterwerke ästhetischer Raffinesse.

Das Schweizer Erbe von Luxus und Präzision, traditioneller italienischer Handwerkskunst und der künstlerische Out-of-thebox-Ansatz machen Thaden-Kreationen zu einem begehrten Hingucker. Herstellungsland ist Italien, das für seine lange Tradition und Perfektion in der Lederverarbeitung berühmt ist. Die Designs sind jedoch so innovativ und aussergewöhnlich, dass sich über viele Monate niemand fand, der sich die Umsetzung zutraute. Die Vision von präzisen Kurven und geometrischen Falten mit einem Loch in der Mitte schien nicht realisierbar. Nach etlichen ItalienTrips fand Kristina Thaden, Künstlerin und Unternehmerin, den richtigen Produzenten, der eine erste Lösung hatte – ein 89-jähriger Meister seines Fachs. Weitere unzählige Monate der Entwicklung, mit der durchaus nicht gewöhnlichen Bereitschaft, von Hand zu nähen, folgten. Die fertige und erste Kollektion umfasst «The Whole» (in den Versionen Big, Small und Mini) und «The Little Rocket». «The Whole» ist nicht nur handgefertigt, sondern auch überwiegend handgenäht. Ein durchdachtes ästhetisches Meisterwerk, dessen Entstehung Zeit braucht. Sie ist eine Studie der Kontraste –

«NICHT BLOSS EINE HANDTASCHE, EINE LIEBESBEZIEHUNG».

Kristina Thaden

weiche Kurven treffen auf präzise Falten, bewegtes Leder trifft auf stabile Form, Licht begegnet Schatten, vergoldete Messingaccessoires setzen Akzente. Wie die Frau, die sie trägt, entzieht sie sich jeder Kategorisierung. Eine tragbare Top-handle-Skulptur, die sich dank ihres verstellbaren, abnehmbaren Riemens leicht in eine Crossbody-Tasche verwandeln lässt. Die Grösse «Big» kann durch austauschbare Charms noch weiter individualisiert werden und so die Stimmung ihrer Trägerin zum Ausdruck bringen. «The Little Rocket» führt die Entwicklung von Thaden mit ihren geometrischen, architektonischen Looks fort, ausgeführt in kostbaren Materialien wie Straussen- und Kalbsleder. Ihre Form spiegelt die Kurven des weiblichen Körpers wider. Der Griff aus vergoldetem Messing und Leder schmiegt sich wie ein Armband an das Handgelenk der Trägerin. «The Little Rocket» kann ebenso durch eine Kette in eine Crossbody-Tasche verwandelt werden und macht so jeden Event mit, ob Tag oder Nacht. Thaden spricht die innere Heldin einer jeden Frau an – die authentische, mutige und neugierige Persönlichkeit. Wie ein gut gehütetes Geheimnis offenbart sie sich denjenigen, die Fragen stellen und die Grenzen des Möglichen erweitern wollen. Kein Massenprodukt, sondern ein handgefertigtes Juwel.

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WELL AUTY BE BEING BEAUTY & WELL BE ING

© Yossef Balti

IN DER

BLÜTE

des LEBENS

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Autorin_Swenja Willms © Parfums Christian Dior © Parfums Christian Dior

Tribut an Christian Diors leidenschaftliche Liebe zu Blumen schuf Dior Parfums 1992 die Dior-Gärten. Die Blumen- und Pflanzenwelt formte das Leben des Couturiers von der Wiege an. In den Gärten der Normandie, im Land der Kindheit von Christian Dior, beginnt eine epische Reise an der Schnittstelle von Natur, Wissenschaft und menschlichem Schicksal.

Nur 20 Kilometer von der Villa «Les Rhumbs», dem Kinderhaus von Christian Dior im Granvillais-Becken, entfernt, beginnt unsere Geschichte. Dort, in diesem Ruheort, wo die Luft vom Blumenduft der «Roseraie de Madeleine», seiner Mutter, duftet, hat der Couturier eine Liebe zu Rosen entwickelt, die jede seiner Kreationen inspirierte und das Haus mit seinem Markenzeichen verzeichnet. Christian Dior zeigte schon in jungen Jahren ganz besondere Begabungen, insbesondere ein grosses Interesse an den Pflanzen und Blumen, die in dem Garten wuchsen, den Madame Dior bei ihrer Villa angelegt hatte. Sein frühreifes künstlerisches Talent entfaltete sich alljährlich während des Karnevals von Granville. Alles, was brillant, verziert, geblümt oder frivol war, fesselte stundenlang seine Aufmerksamkeit. Wenn man heute die Felder der Region überblickt, wird einem die Hingabe Christian Diors zu der «Rose de Granville», der exquisiten Wildrose der Region, erst richtig bewusst. Dior eröffnete hier 2021 einen sechs Hektar grossen Garten, den «Jardin de la rose», der die Pflanze

mit seinen ursprünglichen Wurzeln der Marke verankert. Der Garten verkörpert die Vision Christian Diors, der sich in den frühen 1980er Jahren dazu entschieden hat, die rustikale und wilde Schönheit von Ahnenrosen zu züchten. Die unbehandelten grünen Wiesen sind vollständig dem Wachstum einer kosmetischen Rose gewidmet und für die ausschliessliche Verwendung der Dior«Prestige»-Hautpflege reserviert. In diesem Paradies blühen mehr als 50’000 Rosen unter ständiger Aufmerksamkeit und ohne den Einsatz chemischer Düngemittel oder Pestizide. Durch das Zusammenführen der Rose mit Stauden wird das natürliche Ökosystem der Pflanze gestärkt, die so aktive Inhaltsstoffe natürlichen Ursprungs liefert – rein und kraftvoll. Um diese organische Kultur im Boden zu erreichen, startete Dior einen dreijährigen Forschungsplan, um die erste regenerative Kultur für und um die Rose zu entwickeln. In Zusammenarbeit mit floral-wissenschaftlichen Experten, Botanikern, Agroökologen und Landschaftsmalern entwarf Dior die harmonischste Pflanzenpalette,

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Als
Das Elternhaus von Christian Dior sollte dank des beachtlichen Gartens im Stil eines englischen Parks immensen Einfluss auf den jungen Herrn ausüben. © Parfums Christian Dior
Christian Dior
© Parfums

LINKS

Dior Prestige vereint die aussergewöhnliche Lebenskraft der Rose in einer Hautpflege.

RECHTS

Die Blumenfelder sind ihr Zuhause: Carole Biancalana kultiviert die Rosen für die Duftkreationen Diors.

die im Laufe der Jahre dank lokaler Lieferanten optimiert und vervollständigt wurde. Jede ausgewählte Pflanze wird in das Ökosystem der Rose integriert, um in Synergie miteinander zu handeln, um Insekten anzulocken und ein prachtvolles Reich für die Natur zu erschaffen. Aus der Biodiversität der Pflanzen werden die kosmetischen Inhaltsstoffe gewonnen, die integriert in die Hautpflegeformeln von Dior «Prestige» der Haut ihre aussergewöhnliche Kraft verleihen. Dank spezifischer pflanzenfreundlicher Extraktionsverfahren verwertet Dior für diese Hautpflegelinie verschiedenste Teile der Rose. So wird mittels Thermoextraktion aus der Frucht der Rose ein patentierter kosmetischer Inhaltsstoff gewonnen oder dank patentierter Kryo-Extraktion ein hoch konzentrierter Extrakt der Rosenblätter. Dieser beruhigt sensible Haut, revitalisiert und erweckt den natürlichen Regenerationsprozess.

VOM DUFT DER BLUMEN

Heute erblühen auf der ganzen Welt Dior-Gärten. So leitet Carole Biancalana, eine Dame von aussergewöhnlicher Entschlossenheit, die «Domaine de Manon» im Terroir von Grasse, wo ihre Familie seit über drei Generationen duftende Blumen anbaut. Sie sagt es selbst: Ihr Job ist Berufung. Eine echte Verbundenheit mit der Natur, die alle Grenzen zwischen Berufs- und Privatleben verwischt.

Die Jahreszeiten geben den Rhythmus für ein den Blumen gewidmetes Leben vor: «Beim Anbau aussergewöhnlicher Blumen geht es darum, die Zeit regieren zu lassen und zu akzeptieren, dass es immer ein Element des Unvorhergesehenen geben wird.» Im Jahr 2006 lernte Carole Biancalana den ehemaligen Dior-Chef-Parfümeur François Demachy kennen, der ihr eine exklusive Partnerschaft

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© Bruno Chiappe

anbot: Die gesamte Ernte der Centifolia-Rose und des Jasminum Grandiflorum auf den drei Hektaren ihres Anwesens sollte fortan für Dior reserviert werden. «Ich wurde bereits von anderen Parfümhäusern angesprochen, aber ich bin ihren Vorschlägen nie nachgegangen. Dieses Mal war ich überzeugt, dass ich einen wahren Schöpfer traf. Und mich einem echten Parfümhaus zu verpflichten, dessen Ansprüche meinen eigenen entsprechen», erzählt Carole Biancalana. Die «Domaine de Manon» verfügt über eine einzigartige geografische Lage zwischen Land und Meer. Es sind diese geologischen und klimatischen Einflüsse, die ihren Blüten ganz einzigartige Qualitäten verleihen. Nach traditionellen Methoden kultiviert und von Mai bis Juni täglich geerntet, sind ihre Centifolia-Rosen reine Wunderwerke, subtil und honigsüss zugleich. Ihr ebenso aussergewöhnlicher Jasminum Grandiflorum verströmt einen einzigartig ausgewogenen und sinnlichen Duft. Ein blumiges Aroma, das intensiv, aber nicht berauschend ist. Er ist charaktervoll, aber facettenreicher als alle anderen Jasminsorten der Welt. Diese Blume wird in Grasse immer seltener – zurzeit gibt es nur noch fünf Züchter in der Region. Und eben genau diese frische Note von Jasmin findet sich in der neusten Duftkreation von François Demachy: Mit «J’adore Parfum d’eau» erfindet Dior ein Eau de Parfum ohne Alkohol, das dank eines noch nie dagewesenen natürlichen Verfahrens dennoch hoch konzentriert ist. Die neue Formulierung, bestehend aus hauptsächlich Wasser, entsteht mittels einer Nano-Emulsionstechnik unter hohem Druck und wird mit einer sehr hohen Ölkonzentration vermischt. Eine schöne Harmonie entfaltet sich rund um die Magnolia aus China und die sinnlichen Akzente von Jasmin, kombiniert mit sinnlicher Rose und frischem Geissblatt. Neben den Blumen versprüht auch eine strahlende neue Note von Neroli ihre beruhigende Sanftheit.

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«NACH DEN FRAUEN, SIND BLUMEN DAS SCHÖNSTE
GOTT DER WELT GEGEBEN HAT.»
Dior
WAS
Christian
RECHTS: Romantisch, blumig und sinnlich: Dior J'Adore Parfum D'eau. © Yossef Balti
© Parfums Christian Dior

Neroli ist ein olfaktorisches Wunder, das durch eine Wasserdampfdestillation aus den Blüten des Bitterorangenbaums gewonnen wird. Bei diesem Verfahren wird das Orangenblütenwasser ohne Verwendung von Lösungsmitteln vom ätherischen Öl, dem Neroli, getrennt. Das als «Pays»-Neroli bekannte Öl strahlt in der Wärme von «J’adore Parfum d’eau» mit seiner schönen organischen Natur und den einzigartigen Facetten, die der provenzalische Boden hervorbringt. Das Haus Dior verfolgt mehr denn je den Wunsch, diese einzigartige Region zu fördern, und hat dazu eine exklusive Partnerschaft mit «Florapolis», einem von Christelle Archer geleiteten Anbaubetrieb in der Provence, geschlossen. Sie bepflanzt ihr gesamtes von Bitterorangenbäumen gesäumtes Grundstück auf provenzalischem Boden mit Blick auf das Mittelmeer exklusiv für Dior. Ein heute 100 Jahre altes und seit 25 Jahren nicht mehr genutztes Anwesen, das sie dank Dior wiederentdeckt und zu neuem Leben erweckt hat. Diese einzigartige Verbindung in der Welt der Parfümerie macht Dior zum bislang einzigen Haus, das die gesamte Produktion einer Bitterorangenplantage für sich nutzen kann.

Die Seltenheit des Bitterorangenbaums lässt sich auch durch seinen eigenwilligen Charakter erklären. Er wächst nämlich nur zwischen Antibes und Vallauris und verabscheut Winde. Um ihn zu schützen, muss er auf kleinen, steilen, terrassenförmig angelegten Parzellen angebaut werden. Wenn man zusätzlich zu diesen strengen Anforderungen bedenkt, dass die Blüten zwischen Ende April und Anfang Mai langwierig und mühsam von Hand gepflückt werden, wundert man sich nicht mehr, dass die «Pays»-Orangenblüten so selten geworden sind. Und doch findet Christelle Archer besonders enthusiastische Worte, um das unglaubliche Schauspiel der Ernte zu beschreiben, wenn sie unter ihren Bäumen Laken aus Bio-Baumwolle und Bio-Leinen ausbreitet, die sie speziell für ihre Blüten hat weben lassen. Noch zufriedener ist sie, wenn sie ihr Neroli beschreibt: «frisch, leuchtend, beruhigend und mit einer besonderen maritimen Facette».

DIE MUSEN EINES VISIONÄRS

Dass häufig Frauen wie Christelle Archer und Carole Biancalana für die Gewinnung der Rohstoffe und für die Blumengärten verantwortlich sind, ist kein Zufall. Denn das weibliche Geschlecht spielte für das Haus Dior stets eine tragende Rolle. Christian Dior liebte und umgab sich gern mit Frauen. Als er in Paris ankam

Charlize Theron erstrahlt in der neuen Duft-Kampagne von Dior.

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© Parfums Christian Dior

und sich vertieft dem Modedesign hingab, lernte er die Frau kennen, die später seine Muse und Beraterin werden sollte: Mitzah Bricard, eine äusserst sinnliche Frau mit einer göttlich schicken Anziehungskraft und fesselnder Präsenz. François Demachy hat dieser Dame Tribut gezollt, indem er einen Duft kreiert hat, der ihren Namen trägt: ein geheimnisvolles, fesselndes, würziges orientalisches Parfüm. Genau dieser Muse verdankt Christian Dior auch den Namen seines allerersten Parfüms, dessen erste Flasche 1947 über den Ladentisch im Flagship-Store von Dior in der Avenue Montaigne 30 in Paris verkauft wurde. Als die Partnerin von Christian Dior seine Schwester Catherine im Couture-Haus ankommen sah, rief sie freudig: «Schau, da ist Miss Dior.» Der Duft der Liebe, wie er fortan genannt werden sollte, war geboren. Das Parfüm geht in Auftrag, und Christian widmet es seiner Schwester. Auch der neuste Duft aus dem Hause, «J’adore Parfum d’eau», wird von einer Ikone verkörpert: Die Schauspielerin Charlize Theron ist seit knapp 15 Jahren das Gesicht des beliebten Parfüms. In der von Jean-Baptiste Mondino fotografierten neuen Kampagne erscheint Charlize leuchtender denn je. Strahlend blond und schön, mit nackter Haut, die sich dem Parfum hingibt. Mit einem verführerischen Blick steht sie für die absolute und natürliche Weiblichkeit. Moderne und visionäre Frauen, wie es auch die Mutter, Schwester und Geliebte von Christian Dior waren, hatten enormen Einfluss auf ihn. Diese Musen formten die Ästhetik und die Welt der Maison, sowohl damals wie auch heute.

DIOR IN BLOOM

Alain Stella, Naomi Sachs, Justine Picardie Flammarion

302 Seiten ISBN 978-2-08-151348-8

Ganz der leidenschaftlichen Liebe der Blumen von Dior gewidmet und von Experten und inspirierten Schriftstellern erleuchtet, ist das Buch «Dior in bloom» eine reich illustrierte Einladung, die Affinitäten von Christian Dior und sein Erbe für die Welt der Blumen zu entdecken.

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© Parfums Christian Dior
Dior ernannte Mitzah Bricard zur Leiterin der Hutmacherei, obwohl ihre Rolle viel weitreichender war – sie war auch Diors Muse.

MUST-HAVES

J’ADORE PARFUM D’EAU

Das wegbereitende Haus Dior erfindet ein Eau de parfum ohne Alkohol, das dank eines noch nie dagewesenen natürlichen Verfahrens dennoch hoch konzentriert ist. «J’adore Parfum d’eau» ist eine technische Innovation und ein poetisches Bouquet. Das hoch konzentrierte Duftwasser wird eins mit den Blumen und lässt ihre Schönheit in allen Facetten erstrahlen: Eine schöne Harmonie entfaltet sich rund um die Magnolia aus China und die sinnlichen Akzente von Jasmin, kombiniert mit sinnlicher Rose und frischem Geissblatt.

5 COULEURS

COUTURE

LIMITED EDITION

Diese Lidschattenpalette ist ein Symbol für die Kreativität und Leidenschaft des Hauses für Blumen. Die in Beige und Gold gehaltenen Lidschatten weisen ein zartes Blumenmuster auf und zaubern ein einzigartiges Augen-Make-up.

DIOR BOOK TOTE

Fasziniert von einem Mark-Shaw-Foto von Christian Dior in seinem Wintergarten schuf Maria Grazia Chiuri ein zartes Muster mit Pflanzen, Blumen und Vögeln. Die Prêt-à-porter-Kollektion für den Herbst-Winter 2022-2023 ist eine Hommage an vergangene Zeiten, die durch die historische Stickereikunst in die Materialien und Formen von heute eingewebt wurden. Diese faszinierende Illustration wurde mit einer Palette von über zwanzig verschiedenen Farben erstellt und akribisch auf die ikonische Dior Book Tote gestickt.

PRESTIGE LA MICRO-HUILE DE ROSE ADVANCED SERUM

Das erste Repair-Serum, das die doppelte Kraft der Rose de Granville vom Stängel bis zur Blüte konzentriert, um die Haut doppelt so schnell zu reparieren und sichtbar zu verjüngen. Die nach 20 Jahren Forschung geschaffenen 10’000 Mikroperlen, die reich an revitalisierenden Rosen-Mikronährstoffen sind, werden durch die regenerierende Kraft des Rosensafts vervollständigt, der für die Revitalisierung der Haut viermal stärker ist als Retinsäure.

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© Parfums Christian Dior
Gesund leben mit Detox Teas, Smoothies, Nahrungsergänzungsmitteln, Gesichts-, Körper- und Haarpflegeprodukten. VEGAN, NATÜRLICH UND NACHHALTIG VON NATURE4BODY nature4body.ch

KRAFT DER ELEMENTE

BVLGARI MAN ERFORSCHT DAS UNBÄNDIGE BEDÜRFNIS DES MENSCHEN, ZUR NATUR ZU GEHÖREN UND IN IHR ZU VERWEILEN. EINE WUNDERSCHÖNE GESCHICHTE VON PARFUMS, DIE DIE KRAFT DER NATURELEMENTE OFFENBAREN UND DIE FÄHIGKEIT, DEN MENSCHEN MIT SEINEM WAHREN, NATURBELASSENEN UND FREIEN WESEN ZU VERBINDEN. EINE KOLLEKTION, DIE DAZU EINLÄDT, DIE ENERGIE, DIE PRACHT UND LEBENSKRAFT VON ALLEM WAHRZUNEHMEN, DAS DEN MENSCHEN UMGIBT. DIE NATUR IN SICH AUFZUSAUGEN, EINS MIT IHR ZU WERDEN, UM GANZ IN SEINEM ELEMENT ZU SEIN.

Es ist eine Einladung, die immense Kraft der Natur mit allen Sinnen auf instinktive, körperliche und regenerierende Weise zu entdecken. Dem Knistern des Feuers zuzuhören, die Rinde eines Baums anzufassen oder sich frei über ein fruchtbares Feld zu bewegen. Die frische Luft einzuatmen und den Wind auf unserer Haut zu spüren. Die lebhaften Grünnuancen zu bewundern und den erfrischenden Duft der Blätter wahrzunehmen. Eins mit der Natur zu sein und ihre Macht und ihren unerschöpflichen Energiestrom durch unsere Venen fliessen zu spüren. Es ist eine vollkommene Neuentdeckung, visuell und olfaktorisch. Lorenzo Viotti, der neue Botschafter der Duftkollektion Bvlgari Man, ist ein Mann, der durch die Musik atmet und lebt. Um diese Verbindung zu erkunden, beginnt er häufig damit, auf sein inneres Ich zu hören. Dieser faszinierende und talentierte 31-jährige Schweizer Dirigent der Dutch National Opera ist gebürtiger Italiener und dirigiert die Interpretation der Musik auf multisensorische Weise, indem er sich vom Licht, den Gerüchen und Emotionen um ihn herum inspirieren lässt. Die Musik ist wie die Natur eine Darstellung der Menschheit, eine Basis, an der sich der Mensch inspiriert, durch die er sich entfaltet und die Kraft findet, sich auf authentische Weise auszudrücken: «Ich versuche, die Wahrheit hinter den Noten zu erfassen», erklärt Lorenzo. Wie alle künstlerischen Ausdrucksformen ermöglichen die musikalischen und olfaktorischen Kreationen, die authentischsten Emotionen einzufangen: Die Wahl einer Note oder eines Inhaltsstoffs eines speziellen Parfums bestimmt den gesamten kreativen Prozess und folglich seine Essenz. Aus diesem kraftvollen Aufeinandertreffen von natürlichen Ressourcen und menschlichem Genie ist die Duftkollektion Bvlgari Man hervorgegangen.

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MUST-HAVES

«Man in Black» wird von der Energie des Feuers erhellt und setzt seine lebhafte, sakrale und sinnliche Kraft in einer ikonischen würzigambrierten Duftsignatur frei. Kräftige Gewürze, Rum mit einem Hauch Amber, Tuberosenblüte sorgen für eine unwiderstehliche Faszinationskraft.

authentische Frischluftkur, die eine berstende Frische abgibt. Diese ruft in uns durch ihre eisigen und charismatischen Noten ein Gefühl der Mächtigkeit hervor. Ein klares und aromatisches Eau de Parfum mit einer Duftpyramide aus Wacholderbeeren, Ingwer und Sandelholz.

«Man Wood Essence» ist eine wahre Einladung, sich mit der inneren Kraft von Holz zu verbinden. Diese leuchtende Signatur mit Neo-Holznoten stellt das Gleichgewicht zwischen Stadtleben und Naturwelt dar. Eine neo-aromatisch holzige Signatur, welche die feinsten Essenzen der Parfümerie – Zeder, Zypresse und Vetiver – vereint und in die warmen und sonnigen Noten von Benzoeharz einbettet.

«Man Terrae Essence» erweckt das Gefühl der wahren Reichhaltigkeit und Fruchtbarkeit der Natur und ist eine Hommage an die Kraft der Erde. Eine erdigwarme Signatur, die durch eine moderne, originelle Interpretation von Vetiver kombiniert mit einem exklusiven maskulin-rauchigen Terrae-Akkord auf perfekte Weise ihren Ausdruck findet.

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DAS

LANG LEBE LEBEN

DIE ZEIT HINTERLÄSST SPUREN IN UNSEREM KÖRPER. UM DIESE GEZIELT ZU BEARBEITEN UND SOGAR PRÄVENTIV ENTGEGENZUWIRKEN, HAT DIE CLINIQUE LA PRAIRIE INDIVIDUELLE PROGRAMME FÜR IHRE GÄSTE ETABLIERT. DAMIT WIR DA SLEBEN MIT ALL SEINEN FACETTEN ZELEBRIEREN KÖNNEN.

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Mein Aufenthalt in der Clinique La Prairie könnte nicht gelegener kommen: Hinter mir liegt ein langes, anstrengendes Wochenende. Von Entspannung keine Spur. Doch schon kurz nachdem ich die Eingangstore der Klinik in Montreux mit Sicht auf den Genfersee betreten habe, fühle ich förmlich, wie eine Last von meinen Schultern fällt. Die Atmosphäre ist einladend, wie in einer ordinären Klinik kommt es mir nicht vor. Gewöhnlich ist hier sowieso nichts. Die Clinique La Prairie wurde 1931 von Professor Niehans, einem Pionier der Langlebigkeit, gegründet und hat sich im Laufe der Jahre einen internationalen Ruf als renommierte medizinische Klinik und Wellness-Destination in der Schweiz erarbeitet. Die auf die Gäste individuell zugeschnittenen Programme, die sich meist über mehrere Tage erstrecken, folgen einem ganzheitlichen Ansatz für Heilung und Vorsorge. Das einzigartige Revitalisierungsprogramm soll beispielsweise die Vitalität fördern, das Immunsystem stärken und den Alterungsprozess verlangsamen und liegt der wegweisenden Forschung von Niehans zugrunde. «Die Programme

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unserer Klinik haben sich historisch ergeben. Durch die Forschung von Doktor Niehans auf dem Gebiet der Revitalisierung waren wir bereits im Besitz eines grossen Wissens. Durch die moderne Technik Ende der 1990er Jahre entwickelten wir auf dessen Grundlage die Revitalisierungsprogramme. Wir versuchen, diese Programme stets so effizient wie möglich zu gestalten, und entwickeln diese gemeinsam mit unseren Patienten», erzählt Dr. Adrian Heini, medizinischer Leiter der Klinik. Genau diese Individualität bekomme auch ich zu spüren, denn aufgrund meines noch jungen Alters – das Revitalisierungsprogramm richtet sich an Patienten mittleren bis hohen Alters – komme ich in den Genuss des Master Detox, eines ultimativen massgeschneiderten Entschlackungsprogramms. Das Beseitigen von Giftstoffen und Reinigen des Körpers, die Stärkung des Immunsystems, die Verlangsamung des Alterungsprozesses und das Reduzieren des Gehalts an Schwermetallen im Körper und des oxidativen Stresses sind die Ziele des Master Detox. Genau das Richtige nach einem stressvollen Wochenende. Diese lebensverändernde Kur macht sich die Kraft der Genetik und der Zell- und Ernährungswissenschaft zunutze, was auch für jüngere Menschen spannend sein kann: «Gerade die junge Generation hat grosses Interesse daran, ihr genetisches Profil zu kennen. Man kann die DNA zwar nicht korrigieren, aber Risikofaktoren in Betracht nehmen. Mittels der Epigenetik können die Einflüsse des individuellen Lifestyles gemessen werden. Wenn beispielsweise jemand bereits als Kind häufig passivem Rauchen ausgesetzt war, kann dies bereits einen epigenetischen Einfluss haben. Diese Patienten können wir gezielt darauf aufmerksam machen, das Rauchen auf jeden Fall sein zu lassen», so Dr. Heini.

WOHLBEFINDEN AUF VIER SÄULEN

Ich werde in mein Zimmer begleitet. Die Gäste wohnen in einem der 38 luxuriösen Zimmer und Suiten mit herrlichem Blick auf die Alpen. Am Anfang eines jeden Programms stehen moderne Screenings, mit denen das Fachpersonal eine umfassende Gesundheitsakte erstellt. Daraus entsteht ein individuelles Konzept aus Präventivmedizin, Nahrungsergänzungsmitteln und Langlebigkeitsdiät. Jeweils morgens und abends besucht mich eine Pflegefachfrau in meinem Zimmer, kümmert sich um mein Wohlbefinden, liefert meinen Nachmittagstee und den täglichen Booster des «HP Cellular active», ein organisch trinkbarer Komplex, der Antioxydanzien liefert und so hilft, oxidativen Stress zu neutralisieren

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MASTER-DETOX-PROGRAMM

Tiefes Wohlbefinden auf Basis eines gründlich gereinigten Systems. Basierend auf der «CLP Cellular Genomic Detox»-Methode nutzt diese Kur DNA, die Kraft der Genetik, Zell- und Ernährungstestwissenschaft, kombiniert mit den neuesten medizinischen Technologien in einem individuell zugeschnittenen Programm.

Sieben Tage, sechs Nächte von jeweils Sonntag bis Samstag Preis: ab CHF 17’200.–

REVITALISATION-PREMIUMPROGRAMM

Das ultimative Verjüngungsprogramm, das legendäre Revitalisierung auf die exklusivste Ebene bringt und sich auf jeden Teil des Körpers konzentriert: Immunsystem, Herz, Atmung, DNA-Schlafzyklus, Mikrobiota, Haut-, Geistes- und Gehirntest. Ganzheitliche medizinische Technologien, Untersuchungen, Ernährung, Nahrungsergänzung und Wellness komplementieren das Programm zur Verbesserung des eigenen Lebens.

Sieben Tage, sechs Nächte von jeweils Sonntag bis Samstag Preis: ab CHF 44’900.00.–

und Zellen zu stimulieren. Mein Programm für die kommenden Tage wird mir stets abends mitgeteilt, angepasst auf meine Stimmung und Bedürfnisse. Den Tag meiner Anreise bringe ich mit einem Bluttest, einer kurzen medizinischen Konsultation und einer Skin-Age-Analyse zu Ende. Jeder Programmpunkt ist nur wenige Gehminuten voneinander entfernt – denn medizinische und chirurgische Konsultationen, Wellness, Restaurant und die Zimmer liegen allesamt innerhalb des grossen Klinik-Komplexes. «Unsere Gäste schätzen die Kombination aus Medical Wellness und Revitalisierung unter Begleitung führender Fachärzte und in einer so fantastischen Umgebung wie am Genfersee», erzählt der medizinische Leiter. Ergänzt werden alle Behandlungen mit ausgewogener und gesunder Ernährung. Ohne Salz und tierische Zutaten lebt hier die Küche. Gazpacho mit Basilikumeis, indisch angelehnte Currys, Gemüsegalette und sogar eine vegane Schokoladenmousse werden mir aufgetischt. Ich bin begeistert – und neugierig, wer da hinter dem Herd steht und eine so fantastische und gleichzeitig gesunde Küche zubereitet. Schnell werde ich aufgeklärt: Es ist kein Geringerer als Sternekoch David Alessandria. Auch wenn der gebürtige Franzose dem kulinarischen Konzept erst skeptisch gegenüberstand, so erkennt man heute doch, dass er damit seine Passion für das Kochen neu entfacht hat.

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Am nächsten Morgen fühle ich mich wie geplättet, merke, dass mein Körper arbeitet. Doch die Müdigkeit verschwindet nach meiner einstündigen Infrarot-Session mit dem sogenannten «Vital Dome». Die Infrarottherapie ermöglicht es dem Körper, Ferninfrarotenergie zu absorbieren. Die sanfte Wärme löst Verspannungen, erzeugt eine intensive Ausscheidung von Giftstoffen, beruhigt das Nervensystem und gibt dem Körper Energie zurück. Und tatsächlich fühle ich mich danach wie neu geboren. Genüsslich lege ich mich an den Pool der Wellnessoase. In dem 1600 Quadratmeter grossen, luxuriösen Wellness-Komplex befinden sich ein Indoor-Swimmingpool mit Blick auf die Berge und den See, Hammam, Whirlpool, Kneipp-Pfad, Eisbrunnen, sensorische Duschen und Floating-Betten zur Meditation. Zwölf wunderschön gestaltete Spa-Wellness-Räume bieten eine Vielzahl internationaler integrativer Behandlungen an, die traditionelle therapeutische Erfahrungen und Techniken mit wirksamen Anti-AgingBehandlungen kombinieren.

Nach vier Tagen endet meine intensive Detox-Kur. Ein Stück Forschung aus dem Hause La Prairie darf ich aber mit nach Hause nehmen: Die bahnbrechende CLP-Entgiftungsmethode, die sich auf das Forschungsgebiet der Nutrigenomik stützt, besteht aus vier zu 100 Prozent natürlichen Nahrungsergänzungsmitteln, den «Holistic Health Age Defy», die die körpereigenen antioxidativen und entgiftenden Abwehrkräfte stimulieren, indem sie an der Interaktion zwischen Genen und Nährstoffen ansetzen. So führe ich meine Detox-Kur auch noch einen Monat nach meinem Aufenthalt in der Klinik fort. «Wir sind uns bewusst, dass die Programme unserer Klinik ein Erlebnis sind und nicht im exakt gleichen Masse zuhause weitergeführt werden können. Aber praktisch alle Patienten arbeiten auf eine langfristige Umstellung ihres Lebensstils hin. Hierfür steht unser Team auch nach dem Ende des Aufenthaltes in der Klinik zur Verfügung», erklärt Dr. Heini. Der Effekt meines Aufenthalts bleibt folglich noch eine Zeit lang bestehen. Die Erinnerung an meine Erfahrungen halten aber ein Leben lang.

DIE VIER SÄULEN

Jedes Programm der Clinique La Prairie basiert auf einem ganzheitlichen Ansatz, mit dem altersentzündliche Prozesse gestoppt und das Immunsystem gestärkt werden. Die Grundlage bilden die vier Eckpfeiler der Langlebigkeit: medizinische Erkenntnisse, Ernährung, Wellness und Bewegung.

I. Medizinische Versorgung

Alle einwöchigen Programme der Klinik beginnen mit einer ausführlichen medizinischen Beurteilung und Untersuchung durch einen Arzt, der den Patienten während der ganzen Woche auf seinem Weg begleitet. Dies ist die Grundlage der individuellen Herangehensweise der Clinique La Prairie. Die Patienten erhalten einen tiefen Einblick in ihren Gesundheitszustand, und sie werden zu ihren Lebensgewohnheiten beraten. Die Clinique La Prairie passt einige ihrer Behandlungen im Rahmen des wissenschaftlich Machbaren so nah wie möglich an die Bedürfnisse des Gastes an.

II. Ernährung

Gute Ernährung bildet das Kernstück des Ansatzes der Clinique La Prairie. Sie basiert auf einer entzündungshemmenden Diät mit Schwerpunkt auf einen höheren Anteil an pflanzlichen Nahrungsmitteln. Ein engagiertes Team an Ernährungsberatern spielt eine zentrale Rolle bei der Vermittlung von Kenntnissen und Anregungen. Sie führen jeden Patienten durch ein individuell angepasstes Programm. Die Patienten erhalten einen Ernährungsplan, der die Ergebnisse des medizinischen Check-ups und die Ziele des Programms enthält.

III. Wohlbefinden

Das Wellnesskonzept ist darauf ausgerichtet, dass Entspannung und Regeneration grundlegend für den Abbau von Stress sind. Dadurch werden die Zellen geschützt, neue Energie gesammelt, und der Geist erhält den nötigen Freiraum zur Fokussierung. Die integrativen Behandlungen umfassen traditionelle therapeutische Verfahren und innovative Techniken, die sich in effektiven Therapien mit Anti-Aging-Wirkung widerspiegeln. Die spezifischen Ziele sind unbegrenzt: Reduzierung von Entzündungen, Schmerzlinderung, Verringerung der körperlichen Reaktion auf Stress.

IV. Bewegung

Aktive Bewegung hilft dabei, das Stressniveau zu senken, die kognitiven und mentalen Fähigkeiten zu verbessern, altersbedingten Muskelschwund umzukehren und die Vitalität zu erhöhen. Die Patienten kommen in den Genuss eines absolut individuellen Programms, das auf Zielsetzungen, Alter, Erwartungen, Krankheitsbildern und körperlichen Fähigkeiten basiert. PersonalTraining-Einheiten werden durch Sport im Freien ergänzt.

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BEAUTY

TRENDS

CLÉ DE PEAU

Diese Lidschattenkollektion hebt und definiert die Augen mit ultimativer Farbraffinesse und luxuriöser Pflege. Der exklusiv von Clé de Peau entwickelte feuchtigkeitsspendende Inhaltsstoff Hydro-Wrap Complex mit Arganbaumöl sorgt für sanftes Auftragen.

ACQUA DI PARMA

Magnolia Infinita ist der neue, pulsierende Duft in der «Signatures of the Sun»-Kollektion. Eine majestätische Krone aus einer Explosion reiner und duftender Blumen. Der Duft öffnet sich mit Bergamotte aus Kalabrien und geht in Noten von Orange und Zitrone über. Als helle Sonnenstrahlen verstärken diese Zitrusnoten das klare und transparente Strahlen der prächtigen Magnolie, welche die Frische der Zitrusfrüchte reflektiert und die Wärme des Duftes entfalten lässt.

OQUA

OQUA ist eine glamouröse, vegane Anti-Age-Pflegelinie aus der Schweiz im Einklang mit der Umwelt. Die schwerelose Textur der «Superb Melting Pot Facial Cream» verbreitet sich wie eine frische Meeresbrise auf der Haut. Preisgekrönte Tripeptide mit Botox-ähnlicher Wirkung reduzieren Mimik- und Lachfalten, verfeinern Poren und verhelfen zu einem gestrafften Hautbild, während Antioxidantien, Vitamin C und E die natürliche Fülle und Elastizität der Haut wiederherstellen.

LA MER

La Mer hat das Gesichtspeeling neu erfunden. Eine innovative Behandlung, die wirksames Peeling und hautstärkende Wirkung in sich vereint: Das leistungsstarke Micro Peel, das für die nächtliche Anwendung entwickelt wurde, verfeinert, regeneriert und baut die Haut wieder auf. Die Poren werden gereinigt für ein gesünderes und ebenmässigeres Erscheinungsbild.

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SIEGER DÜFTE

WIR TRAGEN SIE AUF DER HAUT UND IN UNSEREN HERZEN. PARFUMS UND EMOTIONEN SIND UNMITTELBAR MITEINANDER VERBUNDEN. DIE SIEGER UNSERER HERZEN HAT DIE 150-KÖPFIGE JURY DES SCHWEIZER PARFUMPREISES AUSERKOREN.

Autorin_Swenja Willms Bilder_swiss fragrance award GmbH

Am 25. August 2022 war es wieder so weit: Die bedeutendste Auszeichnung der schweizerischen Kosmetikbranche wurde zum fünften Mal verliehen. In Form eines pompösen Gala-Abends mit grossartigen Gästen im «Park Hyatt» in Zürich wurden die «Duftstars 2022» in acht Hauptkategorien zelebriert. Doch was zeichnet nun einen Siegerduft aus? «Das Parfum sollte nicht nur ein schöner Duft sein, sondern ein authentisches Gesamtkunstwerk. Das Herz bildet dabei das einzigartige Dufterlebnis, das sich individuell und facettenreich auf der Haut entfaltet. Voraussetzung dafür sind Parfumöle von höchster Qualität und das kreative und stets harmonische Zusammenspiel vieler verschiedener Ingredienzien. Aber auch die äussere Erscheinung des Parfums, das Design ist wichtig. Es muss die Sinne erfreuen und die Wertigkeit der Komposition stilvoll unterstreichen», erklärt Christian Lengling vom Parfumhaus LENGLING MUNICH. Das erste Parfumhaus Münchens wurde 2014 von den beiden Ehepartnern Ursula

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und Christian gegründet. In der Duftwelt haben sie ihre Passion gefunden. Ihr Duft «el pasajero» war bei den diesjährigen Duftstars in der Kategorie «Artistic Independent Damen» nominiert – ein echter Klassiker in der Kollektion des Hauses. El pasajero ist spanisch und bedeutet die oder der Reisende. Inspiriert wurde der Duft von einer unvergesslichen, romantischen Sommernacht mit einem klaren, atemberaubend schönen Sternenhimmel in den Bergen Andalusiens. Ferne Destinationen und exotische Reisen sind gern gewählte Inspirationsquellen für die Kreation neuer Duftnoten. So auch beim Siegerduft in der Rubrik «Neuheit Lifestyle Damen». «Nettare Di Sole» ist Teil der «Aqua Allegoria»-Kollektion von Guerlain und entführt an die südlichste Region Italiens, nach Kalabrien, um die Schönheit der Bergamotte, der kostbaren Zitrusfrucht der Region, zu enthüllen. Dieses Eau de Toilette verkörpert den Geist eines leuchtend weissen Blütenhonigs, eingetaucht in aquatische Noten.

Düfte führen uns jedoch nicht zwangsläufig weit weg, sondern oftmals auch näher zu uns selbst. Gerüche wirken ohne Umwege direkt in unser limbisches System. In diesem Bereich des Gehirns werden Gefühle, Instinkte und unbewusste Wahrnehmungen gesteuert. Dies führt dazu, dass wir auf Duftstoffe unbewusst schnell und besonders emotional reagieren. Ursula Lengling führt aus: «Parfums sind untrennbar mit Emotionen verbunden. Sie können uns spontan entführen, mitnehmen auf eine Reise in ferne Länder oder längst vergessen geglaubte Erinnerungen in uns wecken. Sie kleiden unsere Seele und wärmen unser Herz.»

DIE INITIATIVE DUFTSTARS SCHWEIZER

PARFUMPREIS

Die wichtigste Initiative der Schweizer Kosmetikbranche ist der «DUFTSTARS SCHWEIZER PARFUMPREIS». Eine Fachjury, bestehend aus Handel, Medien und Schweizer Promiszene, nominierte aus allen Einreichungen jeweils die besten Damen- und Herrendüfte aus jeder Kategorie. Anschliessend wählten Experten aus dem Handel in einer geheimen schriftlichen Abfrage ihre Favoriten, die dann von einem Notar ausgewertet wurden. In den Kategorien Neuheiten, Bestes Flakon-Design und Bester VideoClip werden die verschiedensten Duftkompositionen bekannter Parfumhersteller aus dem Jahr 2021 ausgezeichnet. In der Kategorie Klassiker stehen Parfums zur Wahl, die seit mindestens acht Jahren auf dem Markt sind. Zum dritten Mal dabei ist die Kategorie «Artistic Independent Perfume», welche mit höchstens 60 Türen in der Schweiz vertreten sein dürfen. In der Königsdisziplin, der Kategorie Publikums-Preis, entscheidet der Konsument, welcher Damen- und welcher Herrenduft gewinnt und mit dem Titel des «beliebtesten Parfums des Jahres» geehrt wird.

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DUFTSTARSGEWINNER 2022

PUBLIKUMS-PREIS DAMEN

Publikumsliebling in diesem Jahr ist «Miss Dior», der ihre Trägerin dazu einladen soll, die Liebe und die Schönheit der Welt zu bestaunen. Centifolia- Rose mit Honig- und Pfeffernoten treffen auf frische Maiglöckchennoten, einen Pfingst rosenakkord mit Aprikose und pudriger Iris.

NEUHEIT PRESTIGE DAMEN

«Libre» von Yves Saint Laurent ist ein heller und blumiger Damenduft. Dieses feminine Parfum ist eine frische Interpretation des legendären Eau de Parfum und enthält Ausbrüche von französischer Lavendelessenz und marokkanischer Orangenblüte, die sich mit einem eisigen Weisstee-Akkord verbinden, um einen modernen und jugendlichen Duft zu schaffen.

ARTISTIC INDEPENDENT HERREN

«The Eyes of the Tiger» von Gucci spielt auf die chinesische Mythologie an, in der Amber mit der «Seele eines Tigers», der auf die Erde hinabsteigt, verbunden wird und die gefährliche und sensible Natur der Raubkatze verkörpert. Ein opulenter Amberextrakt kombiniert mit holzigem Labdanum und einer dunklen Vanillenuance.

Die Siegerdüfte aller Kategorien sind unter www.duftstars.ch zu finden.

BESTES FLAKONDESIGN HERREN

Mit dem futuristisch aromatischen Duft «PHANTOM» kreierte Paco Rabanne einen revolutionären Flakon – ein aufregendes, retro-futuristisches Stück visionären Designs. Der glänzende Flakon in Roboterform, der allererste vernetzte Duft, der mit einem NFC-Chip ausgestattet ist und so Zugang zu exklusiven Inhalten via Smartphone bietet.

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LIV ING

LI VI NG

TROPISCHE FINESSE

Inselfeeling am Miami Beach. Diese vom Architekten Kobi Karp entworfene Residenz befindet sich auf einer der vier künstlich erschaffenen «Sunset Islands», die eine der repräsentativsten Wohngegenden von Miami Beach darstellen. Dabei sollte eine Umgebung entstehen, die sich harmonisch in die wunderschöne Landschaft einfügt. Die vom Architekten Felix Cohen zusammen mit Minotti Miami ausgewählten Möbel vereinen mit ihrem raffinierten Stil tropische Eleganz und beste italienische Handwerkskunst.

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Autorin_Swenja Willms Bilder_Minotti

DAS

Das «Sunset Island Modern Home» wurde mit opulentem Luxus im europäischen Stil, elegantem Design und fortschrittlicher Technik kombiniert, um eine aussergewöhnliche Residenz zu schaffen. Die Frische und Üppigkeit der umgebenden Grünflächen und des Wassers werden respektvoll und harmonisch durch die moderne Einrichtung ergänzt und umgekehrt. Das moderne Haus verfügt über sechs Schlafzimmer und acht Badezimmer mit einer Wohnfläche von 800 Quadratmetern. Umgeben von reinen Glaswänden und inmitten einer grünen Oase schafft das Zuhause eine nahtlose Mischung aus Innen- und Aussenleben, Dachterrasse, Pavillon mit Küche, Gärten, Balkonen und Wasserspielen. Beispielsweise verbindet die Master-Suite im Obergeschoss den Ruhebereich mit einem Entspannungsbereich im Freien und führt dann in das Badezimmer, das wie ein Spa ausgestattet ist. Massgeblich an der Einrichtung beteiligt war der italienische Möbelhersteller Minotti.

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So erhält beispielsweise die Wand im Schlafzimmer durch das grosse, asymmetrische Polsterkopfteil des Bettes «Lawrence Bed» von Rodolfo Dordoni eine individuelle Note, begleitet von den Nachttischen «Lou» von Christophe Delcourt in der zarten Farbgebung des Lärchenholzes. Gegenüber bilden das Sofa «Russell» von Rodolfo Dordoni mit dem Sessel und dem Pouf «Torii» von Nendo eine intime Gesprächsecke mit Blick auf die Bucht. Im dritten Stock befindet sich ein grosszügiger Dachgarten, von dem aus das Erdgeschoss, der eigentliche Lebensmittelpunkt, mit dem Aufzug erreicht werden kann. Auf dem Weg von innen nach aussen gelangt man von der professionellen Küche mit zentraler Kochinsel und freitragender Arbeitsplatte zum ersten Entspannungsbereich, der mit einem Eckelement und einer gepolsterten Bank aus dem Sitzprogramm «Freeman» ausgestattet ist und von den Beistelltischen «Gray» und «Calder», alles von Rodolfo Dordoni, ergänzt wird. Der Essbereich liegt etwas abgelegener, bietet aber dank der bodentiefen Fenster einen direkten Blick auf die Grünanlagen im Freien. Hier steht der Tisch «Linha» von Marcio Kogan / studio

mk27 zusammen mit den Sesseln «Fynn» von GamFratesi. Wenn man weiter nach draussen geht, gelangt man auf die Veranda, auf der es zwei getrennte Sitzbereiche gibt. Der eine besteht aus dem Sitzprogramm «Freeman Tailor», der andere aus dem Sofa und den Sesseln «Lawson» von Rodolfo Dordoni. Dank der Glasschiebetüren bietet die Veranda einen Blick auf den Swimmingpool und den Wohnbereich im Freien, der mit einer Auswahl an Elementen aus dem Programm «Quadrado» von Marcio Kogan / studio mk27 und den Sesseln «Tape Cord Outdoor» von Nendo ausgestattet ist. Schliesslich gelangt man an den Salzwasser-Pool, der auf einer Seite durch einen zarten Regenvorhang und ein Whirlpool-Becken zusätzlich aufgewertet wird. Rundherum sorgen mehrere Daybeds «Sunray» on Rodolfo Dordoni für zusätzlichen Komfort. Inmitten der tropischen Natur wird die Villa zu einer häuslichen Oase, die durch das Wechselspiel von Innen- und Aussenbereich, die ursprüngliche Vegetation und den akzentuierten Modernismus der Einrichtung und Architektur Raffinesse und Gelassenheit ausstrahlt.

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«EMBRACE A PERSPECTIVE» NEW

Mein Unternehmen besteht seit 25 Jahren, und ich habe es immer familiär gestaltet. Viele meiner langjährigen Kunden sind jetzt enge Freunde und gehören der Familie an. An der Spitze eines Unternehmens zu sein, ist nicht immer einfach, aber wenn man es von Herzen und mit einer Offenheit, neue potenzielle Kunden kennenzulernen, angeht, werden die geschäftlichen Beziehungen zu einer freundschaftlichen und herzlichen Angelegenheit, die den Alltag erleichtern. Mein Sohn Michael hat sich vor vier Jahren dazu entschieden, auch in mein Business einzusteigen und tatkräftig mitzuhelfen und Neues zu lernen. Dies erleichtert einiges, und ich kann mit gutem Gewissen auch mal entspannte Ferien geniessen, mit dem Vertrauen, dass mein Sohn das Geschäft unter Kontrolle hat und die Arbeiten pflichtbewusst und wie von mir gelernt meistert. Aller Anfang ist schwer, und so war es auch für Michael. Meinen Perfektionismus und meine Leidenschaft zu meinem Unternehmen an meinen Sohn weiterzugeben, ist stets ein Lernprozess und fordert uns beide heraus. Jedoch profitiere auch ich, da andere Denkweisen und auch eine neue Generation dahintersteht, die frischen Wind und sehr viel Positives in mein bisheriges Business bringt. Mittlerweile kann ich stolz sagen, dass Michael einen super Job als zukünftiger Geschäftsführer machen wird und das Familienunternehmen mit dem gleichen Feuer weiterführen wird.

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Autorin_Maura Wasescha

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ANDREAS MAYR KONDRAK

WAS ENTWICKELT SICH, WENN DIE BASIS AUS HEIMAT, IDENTITÄT, WURZELN, LEIDENSCHAFT, FREUNDSCHAFT UND MUT BESTEHT? EINZIGARTIGES! ANDREAS MAYR KONDRAK HAT DEM NOCH DIE LIEBE ZUR NATUR BEIGEFÜGT UND ERSCHAFFT GEMEINSAM MIT ZWEI FREUNDEN, IN 100-PROZENTIGER HANDARBEIT, MÖBELSTÜCKE UND EINRICHTUNGSGEGENSTÄNDE, DEREN UNVERWECHSELBARKEIT AUF DEN ERSTEN BLICK SICHTUND SPÜRBAR IST.

ARTISTIC FURNITURE

Es waren einmal drei Freunde, junge Männer aus dem Südtiroler Grödnertal. Der eine ein Maurer, der zweite ein Schneider, der dritte ein Ingenieur. Was sie schon früh verband, war ihre Liebe zur Musik, die sie mit ihrer eigenen Band weit über Südtirols Grenzen hinaus zum Ausdruck brachten. Heute ist die Musik zu einer wichtigen Inspirationsquelle geworden bei dem, was sie am liebsten tun: gemeinsam einzigartige Möbelstücke und Einrichtungsgegenstände kreieren.

Aber von Anfang an: Andreas Mayr Kondrak, geboren und aufgewachsen in dem kleinen Grödner Bergdorf St. Ulrich, fühlte sich immer schon eng verbunden mit der Natur. Kein Wunder für jemanden, der mitten in den legendären Dolomiten und damit in einer einzigartigen Naturlandschaft lebt. Vielleicht hat gerade diese Umgebung auch die Fantasie der Menschen hier beflügelt, ist das Tal, wo man Ladinisch spricht, doch bekannt für seine Holzschnitz- und Handwerkskunst.

FUNKTIONELLE KUNST IN ZEITLOSEM DESIGN

Andreas’ Neugier, seine Kreativität, sein künstlerischer Anspruch, seine Leidenschaft für Holz und andere natürliche Baumaterialien brachten den gelernten Maurer, dem es nicht an Selbstironie mangelt, schliesslich auf die Idee, extravagantes Mobiliar zu kreieren. Dies übertrug sich in der Folge auch auf seine beiden Freunde Luigi Romanelli und Hannes Senoner, die er mit ins Boot holte, obwohl beide beruflich ebenfalls nichts mit Holz zu tun hatten.

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Autor_Georg Lutz Bilder_ Andreas Mayr Kondrak þrír bóndi Olivenholz, Aluminum, 37 x 37 x 98 cm, 2021

Hier bot sich den dreien jedoch die Chance, über sich hinauszuwachsen, sich weiterzuentwickeln und sich ganz dem zu widmen, wofür sie brennen: der Natur, der Kunst, dem Handwerk. Und genau dies wird in den unverwechselbaren Unikaten, die sie gemeinsam schaffen, deutlich. Jedes von ihnen hat einen eigenen Charakter, eine eigene Seele. Es sind Möbelstücke für aussergewöhnliche Menschen und Orte – abseits jeglicher Einheitsoptik und niemals von der Stange. Sie fügen sich harmonisch in ihre Umgebung ein und prägen ihr Bild. Mit viel Liebe, Geduld und handwerklichem Geschick formt das Dreigespann zeitlose Einzelstücke, deren Qualität auf ehrlichen, im Rohzustand belassenen Naturmaterialien beruht. Allen voran ausgesuchte, regionale Hölzer, die auf geschweisste oder gegossene Rohmetalle sowie Kunstharze treffen.

TRÄUME WIRKLICHKEIT WERDEN LASSEN

Die Natur, deren Fingerabdruck jedes Stück wie selbstverständlich trägt, gibt den Takt vor, Andreas Mayr Kondrak spielt die Melodie. In ihm sprudelt eine nie versiegende Quelle der Kreativität. Es bieten sich unendlich viele Varianten und Möglichkeiten an. Inspiration sind ihm dabei die Geometrie und die Mathematik ebenso wie die Philosophie. Noch mehr Spielraum verschafft er dem eigenen Einfallsreichtum durch das Pflegen von Beziehungen und Partnerschaften – zu anderen kreativen Köpfen, die ihn dabei unterstützen, weiter und immer wieder neu zu denken. So arbeitet er des Öfteren auch mit dem bekannten Grödner Künstler und Bildhauer Aron Demetz zusammen. Gemeinsam mit ihm durfte er etwa DJ Antoines privates Clubhouse mit Weinkeller, das «House of Wine» in Basel, einrichten. Andreas Mayr Kondraks exklusive Handarbeit ist auch bis zu Francesca Neri Antonello durchgedrungen. Für die berühmte italienische Architektin, die schon Mario Draghis Haus eingerichtet hat, fertigte er den Stuhl «fna amk» aus Walnussholz und Stahl in limitierter Auflage.

Andreas Mayr Kondrak und seinen beiden Freunden ist es wichtig, dass ihre Arbeit und deren Wert geschätzt werden. Dafür, sagt Mayr Kondrak, gebe er sein ganzes Herz. Das, was sie gemeinsam erschaffen, trägt zwar stets ihre eigene Handschrift, auf die individuellen Wünsche der Kunden gehen sie aber ebenfalls immer mit viel Liebe zum Detail ein.

Es ist das Natürliche und das Authentische, das in den unkonventionellen Kreationen mitschwingt. Um Wesen und Eigenheiten zutage zu bringen, dafür experimentieren die drei mit Materialien, Farben und Formen. Kompromisslos bleiben sie nur in Sachen Qualität: Die wird immer auf höchstem Niveau gehalten. Auffallend sind auch die Namen, welche die aussergewöhnlichen Möbelstücke tragen. Viele der Namen kommen aus dem Isländischen, sind mit Erlebnissen verknüpft oder auch einfach frei erfunden. Die nordische Sprache beherrscht keiner von den dreien, aber wie schon das besondere Aussehen, so tragen eben auch die klangvollen Namen zum Wiedererkennungswert der Unikate bei. Das Artistic-Furniture-Trio ist übrigens auch immer für so manche Überraschung gut. So verrät Andreas Mayr Kondrak lächelnd, er verstecke gerne kleine Dinge wie Gedichte oder Ähnliches in seinen Möbelstücken. Er liebt Spielereien – kaum verwunderlich also, dass er seine Arbeit als den «coolsten Spielplatz» überhaupt sieht.

RECHTS

LIVING 177
WWW.ANDREASMAYRKONDRAK.COM kolskyr nussholz, stahl, messing, 100 x 50 x 100 cm, 2020 fna amk chair nussholz, eisen geschmiedet, 46 x 51 x 86 cm, 2021

Mit zwei neuen Kollektionen erweitert der Designer Jonathan Hansen seine vorherige Präsentation von «Ciels Bleus»-Porzellan und «In The Clouds»Glaswaren, die das atmosphärische Thema Himmel und Wolken erforschen. Die neuen Kollektionen versuchen, eine tiefere und bedeutungsvolle Essenz des Materials und seine Möglichkeiten zu vermitteln, ein Gefühl von Leichtigkeit und Befreiung darzustellen.

J TREN DS

LIVING

AABRAMS & CHRONICLE BOOKS

Eine reichhaltige visuelle Geschichte von «Architectural Digest», herausgegeben zum 100-jährigen Jubiläum des Magazins. Das Buch feiert das Beste aus den Seiten der internationalen Designinstanz. Die Herausgeber sind in die Archive eingetaucht und haben jahrelang reichhaltiges Material zu einer Reihe von Themen sortiert. Das Buch zeigt die persönlichen Räume von Dutzenden von privaten Prominenten, die Arbeiten von Top-Designern und Architekten und atemberaubende Bilder aus der Geschichte des Magazins von renommierten Fotografen.

EDRA

Komfort und Entspannung stehen im Zentrum des Sofas «Cipria», das dank neun voneinander unabhängigen Kissen unterschiedlichste Sitzpositionen ermöglicht. Die an Puderquasten erinnernden Kissen sind auf einer unsichtbaren Metallrohrstruktur befestigt und mit synthetischer Watte gefüllt.

LINARI

L EDie limitierte Sonderedition «Cristallo-Magnifico» vereint ein individuelles Dufterlebnis mit luxuriösem Design. Die verspiegelte Oberfläche des Diffusors ist vollständig und mit der grösstmöglichen Anzahl von 990 der weltexklusivsten Kristalle von SWAROVSKI ELEMENTS bedeckt.

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TR AV EL TRAV

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EL

UN AMORE ITALIANO-ASIATICO

TRAVEL 181
Autor_Urs Huebscher Bilder_Anantara Rom
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Das Anantara Palazzo Naiadi

Rome Hotel begrüsst seine Gäste in einem historischen Palast – das erste Hotel der Luxushotelgruppe in Italien.

DAS

Das prachtvolle Anantara Palazzo Naiadi Rome Hotel, ein ehemaliges Boscolo Hotel, befindet sich in exklusiver Lage an der Piazza della Repubblica und begeistert mit einem monumentalen Gebäude aus dem späten 19. Jahrhundert. Auf historischem Boden der antiken Diokletian-Thermen setzt die halbkreisförmige Bauweise die Piazza mit dem Brunnen Fontana della Naiadi und den Mosaiken in Szene. 238 elegante Doppelzimmer, Suiten und Maisonette-Suiten, eine der grössten Dachterrassen der Metropole, fünf Restaurants und Bars, Veranstaltungsräume und ein Spa gehören zur Ausstattung. Das Jahr 2023 markiert den mit der Renovierung der Eingangshalle hin zu einer glamourösen Lobby, einer neuen Bar im OriginalJugendstil mit ornamentalem Dekor sowie einem Anantara-Spa und Fitnesscenter auf der obersten Etage des Hauses.

Zu den Highlights unter den Zimmern zählen elf MaisonetteSuiten mit fantastischem Ausblick auf die Piazza und den Brunnen sowie drei Executive-Suiten mit Whirlpool, Dampfbad, Fitnessgeräten und einer Terrasse zum Entspannen. Zwei Präsidentensuiten verfügen über deckenhohe Fenster, eine Küche sowie ein Wohnzimmer mit Essbereich. Helle Farben, edle Stoffe und handgefertigte Möbel finden sich in allen Zimmern.

Küchenchef Niko Sinisgalli und sein Team zeichnen für das kulinarische Wohl der Gäste verantwortlich. Der Tag beginnt im La Fontana mit einem üppigen Frühstück und Blick auf die Piazza della Repubblica. Einen geselligen Hotspot findet man tagsüber in der Lobby Bar, und die Champagnerie lädt zum sprudeligen Genuss ein. Mit römischer Kochkunst und feinen italienischen Weinen begeistert das Ristorante Tazio. Und was wäre Rom ohne Romantik? Im Rooftop Restaurant & Lounge Bar dinieren die Gäste mit der Skyline im Hintergrund.

Das Anantara Palazzo Naiadi Rome Hotel gehört zu den The Leading Hotels of the World und bildet den perfekten Rahmen für eine Erkundungstour in der Ewigen Stadt. Charmante Gassen, eine Vielzahl an Sehenswürdigkeiten und Einkaufsmöglichkeiten befinden sich in unmittelbarer Nähe. Die Gäste erwarten massgeschneiderte Erlebnisse mit Anantara-Handschrift zwischen Vatikan und den hippen Künstlernachbarschaften Monti, Trastevere und Campo dei Fiori. Sie folgen den Spuren renommierter Filmund Kinoproduktionen und tauchen ein in üppige Gärten, private Paläste und Villen. Die Anantara Hotels, Resorts & Spas sind bekannt für ihre authentischen Kochkurse und entführen ihre Gäste in die Welt von Pasta alla Mamma und geschmacksexplosiver Eiscreme. Eine Fahrt mit einem Fiat-500-Oldtimer oder einem Roller mit Beiwagen rundet das vielfältige Angebot ab.

WWW.ANANTARA.COM

Die asiatische Luxushotelgruppe Anantara Hotels, Resorts & Spas setzt ihren Expansionskurs in Europa fort. Seit Jahrhunderten stellen die Menschen in Thailand ein Gefäss mit Wasser vor ihre Häuser, als Erfrischung für vorbeigehende Reisende. Der Name Anantara leitet sich von einem alten Sanskrit-Wort ab und bedeutet «grenzenlos», als Symbol für die herzliche Gastfreundschaft und die einmaligen Erlebnisse, die Kernziele der Anantara-Gruppe sind.

TRAVEL 183

FOUR SEASONS HOTEL DES BERGUES GENF

DAS FOUR SEASONS HOTEL DES BERGUES (DAS ERSTE UND EINZIGE FOUR SEASONS IN DER SCHWEIZ)

WAR AUCH DAS ALLERERSTE HOTEL IN GENF (ERÖFFNET 1834) UND WIRD SEINEM REICHEN ERBE UND WOHLVERDIENTEN RUF GERECHT.

Autor_ Urs Huebscher Bilder_Four Seasons Genf

Das Hotel befindet sich in bester Lage am Ufer des Genfersees, in unmittelbarer Nähe des Finanzviertels und der Altstadt, nur zwei Gehminuten von der berühmten Rue du Rhône mit ihren vielen Luxusboutiquen und nur 4,5 Kilometer vom internationalen Flughafen Genf entfernt. Es verfügt über 115 Zimmer und Suiten mit einer Mischung aus klassischem und modernem Dekor. Zum dritten Mal in Folge wurde das Haus als einziges Hotel in der Schweiz bei den offiziellen 2022 Star Awards des Forbes Travel Guide mit fünf Sternen für das Hotel und das Spa ausgezeichnet, der höchsten Auszeichnung des Reiseführers.

FINE DINING

Das Four Seasons Hotel des Bergues ist bekannt für sein aussergewöhnliches kulinarisches Angebot. Das Rooftop-Restaurant Izumi beispielsweise ist eine trendige urbane Oase auf der grössten Dachterrasse Genfs und bietet ein japanisches Fusionskonzept mit origineller Nikkei-Küche. Head Chef Mitsuru Tsukadas NikkeiKreationen bieten eine grosse Geschmacksvielfalt mit Gerichten, die von natürlichen Elementen wie Licht, Wasser, Luft und Feuer inspiriert sind. Subtile peruanische Einflüsse verleihen Gerichten wie Ceviche vom Wolfsbarsch und süssen Garnelen sowie paniertem Steinbuttfilet mit Jalapeño eine besondere Geschmackstiefe.

Head Chef Massimilano Sena leitet das Il Lago, das mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet ist. Das Restaurant bietet seinen Gästen ein geselliges Erlebnis mit saisonalen italienischen Gerichten, serviert im neoklassisch gestalteten Speisesaal. Die kühnen und geschmackvollen Kreationen von Head Chef Sena sind eine Hommage an seine süditalienischen Wurzeln, wobei er sich von Kindheitserlebnissen und Erinnerungen an das gemeinsame Essen mit der Familie inspirieren lässt. Seine raffinierten Gerichte bereitet er mit hochwertigen Zutaten zu, die sowohl aus der Region als auch aus Italien stammen.

Die Bar des Bergues ist wegen ihrer Aussicht auf den Quai des Bergues und den See sehr beliebt und bietet eine weniger förmliche Alternative für originelle Cocktails und leichte Gerichte.

SPA MONT BLANC

Das Spa Mont Blanc, das sich auf den beiden obersten Etagen des Hotels über eine Fläche von rund 3000 Quadratmetern erstreckt, ist eine Oase der Ruhe und bietet durch seine grossen Fensterfronten einen Panoramablick auf die Stadt Genf und die umliegenden schneebedeckten Berge. Bekannt dafür, eine Reihe von hochwirksamen Behandlungen anzubieten, verfügt das Spa über ein Dampfbad, einen beheizten Innenpool und einen Pool mit Wasserdüsen, die dabei helfen, müde und schmerzende Muskeln zu entlasten und gleichzeitig die Durchblutung zu verbessern und die Haut zu entgiften. Experten-Therapeut*innen bieten hochspezialisierte Behandlungen an – von Detox-Packungen bis hin zu Massagen, die personalisierte Ernährungspläne und die körperliche Aktivität ergänzen. Das Fitnesscenter ist mit den neuesten Technogym- und Matrix-Geräten für Kardio- und Kraftübungen ausgestattet.

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TRA VEL TRENDS

HERMÈS

Spass, Eleganz und sportliche Abkühlung auf dem nachhaltigen Hermès Paddle Board. Das Paddle Board ist ein aussergewöhnliches Objekt, das vollständig aus Holz und in Handarbeit von einem spezialisierten Handwerker der französischen Westküste hergestellt wird. Das 3,81 Meter lange und 15 Kilogramm leichte Board ist perfekt, um in See zu stechen und garantiert Komfort und Funktionalität bei jeder Benutzung.

GLOBETROTTER

Das tragbare Schmuckkästchen bewahrt die wertvollsten Besitztümer sicher auf. Der unverkennbare Globetrotter-Stil ist aus vulkanisierter Faserplatte mit Lederbesatz, polierten Messingbeschlägen und herausnehmbarem Innenfach gefertigt.

LOUIS VUITTON

Dieser auffällige Flaschenhalter ist ein luxuriöses und funktionales Accessoire, das vom Erbe des Reisens des Hauses Louis Vuitton inspiriert ist. Während die Flasche Getränke kühlt oder warmhält, sorgt das eingravierte MonogramMotiv für einen stilvollen Look. Das Etui, das die Flasche schützt, ist in Monogram Canvas gefertigt und mit eleganten Details aus naturbelassenem Rindsleder sowie einem Trageriemen versehen.

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surprise with

Established in 1934, the Swiss Deluxe Hotels group combines 39 of Switzerland’s most iconic five-star hotels: ANDERMATT: The Chedi Andermatt AROSA : Tschuggen Grand Hotel ASCONA : Castello del Sole, Hotel Eden Roc BAD RAGAZ : Grand Hotel Quellenhof & Spa Suites BASEL : Grand Hotel Les Trois Rois BERN : Bellevue Palace, Hotel Schweizerhof Bern & Spa CRANS-MONTANA : Guarda Golf Hotel & Residences, LeCrans Hotel & Spa GENÈVE: Beau-Rivage, Four Seasons Hotel des Bergues, Mandarin Oriental Geneva GSTAAD : Gstaad Palace, Le Grand Bellevue, Park Gstaad, The Alpina Gstaad INTERLAKEN: Victoria-Jungfrau Grand Hotel & Spa LAUSANNE : Beau-Rivage Palace, Lausanne Palace LE MONT-PÈLERIN : Le Mirador Resort & Spa LUGANO : Hotel Splendide Royal LUZERN : Mandarin Oriental Palace Luzern MONTREUX : Fairmont Le Montreux Palace NEUCHÂTEL : Beau-Rivage Hotel PONTRESINA : Grand Hotel Kronenhof ST. MORITZ : Badrutt’s Palace Hotel, Carlton Hotel St. Moritz, Kulm Hotel St. Moritz, Suvretta House VEVEY: Grand Hôtel du Lac VITZNAU : Park Hotel Vitznau ZERMATT: Grand Hotel Zermatterhof, Mont Cervin Palace, Riffelalp Resort 2222 m ZÜRICH : Baur au Lac, La Réserve Eden au Lac, The Dolder Grand, Widder Hotel HOLDERS OF A VISA BONUS CARD CAN EXCHANGE THEIR POINTS IN A SWISS DELUXE HOTELS VOUCHER ON BONUSCARD.CH

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DIE SCHÄTZE NORDTHAILANDS ANANTARA CHIANG MAI RESORT

IM HERZEN DES PULSIERENDEN CHIANG MAI, AM UFER DES RUHIGEN MAE-PING-FLUSSES GELEGEN, IST DAS ANANTARA CHIANG MAI RESORT EIN LUXURIÖSER RÜCKZUGSORT IM MODERNEN, THAILÄNDISCHEN UND KOLONIALEN STIL.

IM LUXUS

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Chiang Mai ist die zweitgrösste Stadt Thailands und die Hauptstadt des Nordens. Kosmopolitische Attraktionen kontrastieren mit dem alten Erbe des Lanna-Königreichs, nordthailändischen Bräuchen und farbenfrohen Bergstämmen. Spektakuläre Berg-, Dschungelund Nationalparklandschaften laden zur Erkundung ein. Das Anantara Chiang Mai ist nur vier Autostunden vom Anantara Golden Triangle Elephant Camp & Resort und einen kurzen Flug vom pulsierenden Bangkok und den tropischen Stränden entfernt.

FÜNF-STERNE-EINRICHTUNGEN

UND ECHTE ABENTEUER

Die erstklassigen Einrichtungen des Resorts bieten eine Reihe anregender Aktivitäten. Die Gäste können in ruhiger Abgeschiedenheit ein Sonnenbad nehmen und im 34 Meter langen Pool am Fluss schwimmen. Neue Energie tanken sie bei einem Work-out im Fitnessstudio mit Blick auf den Fluss, bei Yoga, Yoga-Fly oder TaiChi und bei einem Muay-Thai-Boxkurs, der sie fit für den Kampf macht. Kultur und Wellness gehen im Anantara Spa Hand in Hand, wo ganzheitliche Verwöhnung mit einzigartigen nordthailändischen Ritualen angeboten wird.

Originelle kulinarische Erlebnisse regen die Sinne mit innovativen Konzepten, köstlichen Menüs und bezaubernden Ausblicken an. Vor einem Erkundungstag können die Gäste in der Lobby Lounge einen Kaffee trinken und sich dann in gepolsterte Liegen zurückziehen, während in der Abenddämmerung thailändische Tänzerinnen auftreten. Das charmante Kolonialhaus, das eine surreale Illusion des britischen Geheimdienstes heraufbeschwört, ist das The Service 1921 Restaurant and Bar, das gesellige und private Räume für asiatische Cocktails, thailändische, vietnamesische und chinesische Küche mit edlen Weinen und Anantaras berühmten Afternoon Tea bietet. Für die ultimative massgeschneiderte Romantik verwöhnt Dining by Design Paare mit einem privaten Koch und Butler in einer Auswahl an intimen Räumlichkeiten.

Für ein praktisches kulturelles Erlebnis beginnen die Kochkurse von Spice Spoons mit einer Markttour, um die Einheimischen kennenzulernen.

Chiang Mai ist ein ideales Ziel für entdeckungsfreudige Reisende, die eine schrullige Café-, Kunst- und Boutiqueszene, unzählige Tempel, Ruinen des Lanna-Königreichs und belebte Märkte entdecken möchten. Grüne Berge und Reisfelder, Seen, Wasserfälle und Nationalparks bieten ein Naturparadies. Elefantenerlebnisse lassen sich mit Bambus-Rafting kombinieren. Bergstämme und Kunsthandwerksdörfer können an einem Tag besichtigt werden. Adrenalinfördernde Aktivitäten wie Dschungel-Seilrutschen stehen im Kontrast zu den Freuden einer Flussfahrt bei Sonnenuntergang und Golf an den Ausläufern des Himalayas.

Das Anantara Chiang Mai Resort liegt im Zentrum von Chiang Mai, nur 15 Autominuten vom internationalen Flughafen Chiang Mai entfernt, und bietet Transfers mit Privatwagen oder Van und kostenlosem WiFi. Attraktionen am Flussufer, der ausgedehnte Nachtbasar-Markt und die traditionelle, mit einem Wassergraben versehene Altstadt sind nur wenige Minuten entfernt. Für ein einfaches Abenteuer bieten Tuk-Tuks und Song-Taews die Möglichkeit, die Stadt im lokalen Stil zu erkunden.

KOMFORTABLER LUXUS 84 schlicht gestaltete Zimmer und Suiten sind in einem eleganten, modernen Gebäude aus Holz und grossflächigem Glas untergebracht. Die privaten Balkone und Terrassen verfügen über ein Doppel-Tagesbett mit Blick auf den gepflegten Garten, das Kolonialhaus oder den Fluss. Im Inneren strömt das Sonnenlicht durch die raumhohen Fenster und erhellt das moderne Dekor, die stilvolle Einrichtung und die neutralen Farbtöne, die durch lokale Artefakte akzentuiert werden. 52 Deluxe-Zimmer bieten 50 Quadratmeter gut ausgestatteten Raum mit einem prächtigen Schlafzimmer, das an ein Badezimmer mit Regendusche und tiefer Terrazzo-Badewanne angrenzt. Dieses ist mit versenkbaren Türen ausgestattet, die den Raum und die Aussicht öffnen. Die 32 KasaraSuiten bieten 105 Quadratmeter Platz, einen Wohn- und Essbereich, ein grosses, offenes Badezimmer und modernste Annehmlichkeiten. Die Kasara-Privilegien bieten exklusive Vorteile und Erlebnisse. Ein privater Check-in- und Check-out-Service wird in der Kasara Lounge oder in der Suite angeboten. Ein kostenloser Wäscheservice umfasst sieben Wäschestücke pro Tag. Die diskrete Kasara Lounge mit Innen- und Aussenbereich bietet einen engagierten Concierge, WiFi und einen Laptop sowie wechselnde kulinarische Verlockungen – von einem internationalen Frühstücksbuffet in der Kasara Lounge oder im Restaurant bis hin zu ganztägigen Erfrischungen und abendlichen Cocktails, Weinen und Canapés.

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ELEFANTENUND KULTURERLEBNISSE

Das Anantara im Herzen des Goldenen Dreiecks bietet die einmalige Gelegenheit, Thailands majestätische Elefanten in ihrem natürlichen Lebensraum zu beobachten, während Sie in einzigartigen, transparenten Jungle Bubbles übernachten.

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Das Anantara Golden Triangle Elephant Camp & Resort liegt inmitten des üppigen Dschungels und der Kultur der Bergstämme Nordthailands. Es überblickt das sagenumwobene Zusammentreffen dreier Länder und verfügt über 160 Hektar Bambuswald, Reisfelder, Landschaften und einheimische Gärten sowie Asiens führendes Elefantencamp. Als Gast profitiert man von den einzigartigen Einrichtungen und dem Reiseziel und übernachtet im Rahmen eines Discovery-Experience-Pakets, das eine luxuriöse Unterkunft mit erstklassigen All-inclusive-Leistungen kombiniert.

Das Resort erstreckt sich über 160 Hektar des uralten Dschungels in Nordthailand und liegt auf einem Hügel mit Blick auf die Flüsse Mekong und Ruak. Von diesem abgeschiedenen Ort aus hat man einen majestätischen Blick auf das Dreiländereck von Thailand, Laos und Myanmar und auf grasende Elefanten in einer atemberaubenden Naturkulisse. Der Ort ist weltberühmt für sein Elefantencamp, das zusammen mit der Golden Triangle Asian Elephant Foundation (GTAEF) in erster Linie gegründet wurde, um Elefanten zu helfen, die sich nicht selbst helfen können.

Als Gast des Anantara Golden Triangle Elephant Camp & Resort kann das Dschungelblasen-Erlebnis als optionale Aktivität gebucht werden. Die Jungle Bubbles liegen mitten im Dschungel und befinden sich auf erhöhten Holzdecks, von denen aus man ei-

nen ungestörten Blick auf die Elefanten und nachts auch auf die Sterne hat. Die Bubbles sind voll klimatisiert und bieten 22 Quadratmeter Innenfläche, einen Schlaf- und Wohnbereich mit einem Doppelbett und einer Sitzecke unter einem transparenten Dach sowie ein geschlossenes, nicht transparentes Bad mit Dusche und Waschbecken. Intime Details wie Bademäntel und Hausschuhe, strahlend weisse Bettwäsche, normale und Federkissen sowie eine exquisite Badezimmerausstattung bieten praktische Funktionen und den Komfort von zu Hause.

Der Hin- und Rücktransfer in einer luxuriösen Limousine zum Resort, das eine Stunde Fahrt vom Flughafen Chiang Rai entfernt liegt, ist im Discovery-Experience-Paket enthalten. Alternativ können die Gäste aus dem vier Autostunden entfernten Chiang Mai anreisen und sogar ihre Anreise zum Resort zu einem aussergewöhnlichen Erlebnis machen, indem sie die VIP Regal Elephant Arrival buchen. Diese beinhaltet die Abholung vom Flughafen und eine Fahrt mit einem traditionellen Longtail-Boot auf dem Mekong, bevor sie den Ruak-Fluss hinunterfahren, um an der privaten Anlegestelle des Anantara anzudocken und die Tour mit einem Elefantentrekking entlang von Dschungelpfaden mit atemberaubenden Aussichten bis zur Hotellobby abschliessen.

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LUXURIÖSES DSCHUNGEL-RETREAT

Zu den 63 Zimmern und Suiten, die im königlichen thailändischen Lanna-Stil gestaltet sind, gehören auch fünf Three Country View Family Suites, die aus einem Deluxe Three Country View Room und einer Anantara Three Country View Suite bestehen und durch Innen- und Balkontüren miteinander verbunden sind, um den Zugang und die Sicherheit zu erleichtern und die Möglichkeit zur Privatsphäre zu gewährleisten. Alle Zimmer und Suiten verfügen über einen geräumigen Balkon mit eingebautem Sofa und Blick auf die nebligen Hügel von Thailand, Myanmar und Laos. Die Inneneinrichtung zeigt die Eleganz der thailändischen Kultur mit Seidenstoffen, Textilien und Teakholzmöbeln, die durch eine Vielzahl moderner Annehmlichkeiten ergänzt werden – zum Beispiel eine Terrazzo-Badewanne für zwei Personen mit versenkbaren Türen, die geöffnet werden können, um ein Bad mit Blick auf die atemberaubende Umgebung zu nehmen.

Die zweite All-inclusive-Erlebniskategorie bietet luxuriöses Verwöhnen im Anantara Spa mit einer Auswahl von zwei 90-minütigen Ritualen, bei denen die Gäste die ideale Reise aus einer Auswahl von Peelings, Packungen, Massagen, Gesichtsbehandlungen, Maniküre und Pediküre zusammenstellen oder sich mit einer Behandlung aus einer Auswahl von speziellen Gesichtsbehandlungen und Massagen verwöhnen lassen können.

Eine weitere All-inclusive-Aktivität ist ein Privatausflug zum Goldenen Dreieck, bei dem der einzigartige Charakter und die Traditionen Thailands und Myanmars erkundet werden – mit der Option, eine Laos-Erfahrung hinzuzufügen. Die Kulturreise beinhaltet Markt-, Tempel- und Lanna-Erlebnisse, Reisen mit dem Privatwagen, Tuk-Tuk und Longtail-Boot, mit einem erfahrenen Reiseleiter, der die Einreise erleichtert, Sprachhilfe leistet und aufschlussreiche Fakten und Geschichten erzählt.

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Die Discovery Experience ist ein wirklich aussergewöhnliches Paket und bietet eine Reihe von Zusatzleistungen, darunter eine Minibar und Internet im Zimmer. Eintrittskarten für das Opiummuseum, das sich gegenüber dem Resort befindet, führen die Besucher in die Zeit des berüchtigten Drogenhandels und der Wiederaufbauprojekte der Region ein. Das ganztägige Gourmetmenü beginnt mit einem internationalen Frühstücksbuffet auf einer Terrasse mit Blick auf das Goldene Dreieck. Mittag- und Abendessen kann man in den authentischen thailändischen und italienischen Restaurants oder in der internationalen Bar und Lounge im Kolonialstil geniessen. Zu den frei fliessenden Getränken gehören frisch gepresste exotische Säfte, Mocktails, klassische Cocktails, internationale Hausweine, die vom Weinguru fachmännisch ausgewählt werden, lokale Biere und importierte Spirituosen.

Atemberaubende Einrichtungen und Umgebungen lassen den Gästen die Qual der Wahl. Frühaufsteher können sich bei einer Radtour zum Sai-Thung-Stausee oder bei einem YogaKurs im Freien erholen. Entspannen Sie sich am Infinitypool und im Whirlpool mit Blick auf den Mekong, Myanmar und Laos. Wer sich auspowern möchte, kann das Fitnessstudio, den Squashund den Tennisplatz nutzen. Naturliebhaber können Vögel beobachten, auf schönen Wegen spazieren gehen oder joggen und mit der Pflanzung einheimischer Bäume einen Beitrag zur Naturschutzarbeit von Anantara leisten. Im zehn Minuten entfernten Chiang Saen erzählen die Ruinen des alten Lanna-Königreichs die Geschichte vom Aufstieg und Fall dieser historischen Stadt. In der näheren Umgebung laden Teeplantagen, Dörfer von Bergstämmen, Paläste, Blumengärten und der berühmte Weisse Tempel zur Erkundung ein.

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SEABOURN LUXUS-RESORTS AUF SEE

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KREUZFAHRTEN MIT SEABOURN SIND REISEN FÜR LIEBERHABER*INNEN EXKLUSIVER BOUTIQUESCHIFFE. LUXURIÖS UND DOCH ENTSPANNT, ELEGANT UND DOCH LEGER, SERVICE VOM FEINSTEN, ABER UNAUFDRINGLICH: SO ENTSTEHEN DIE GANZ BESONDEREN «SEABOURN MOMENTS». GANZ GLEICH, FÜR WELCHES DER KLEINEN SUITES-ONLY-SCHIFFE MAN SICH ENTSCHEIDET, ES HERRSCHT EIN AMBIENTE WIE AUF EINER PRIVATYACHT, MAN FÜHLT SICH WIE AUF REISEN MIT FREUNDEN UND GLEICHGESINNTEN. DABEI IST ES IMMER DIE AUSSERGEWÖHNLICHE CREW, DIE FÜR UNVERGESSLICHE MOMENTE SORGT –GANZ OHNE DAFÜR TRINKGELD ZU ERWARTEN. DENN DIESES IST, WIE (FAST) ALLES BEI SEABOURN, SCHON IM PREIS INBEGRIFFEN. DAS AUFRICHTIGE INTERESSE, SICH INDIVIDUELL UM DIE GÄSTE ZU KÜMMERN, MACHT DEN UNTERSCHIED AUS, DEN MAN FÜHLEN UND SPÜREN KANN.

AUF DER GANZEN WELT ZU HAUSE Pazifik oder Mittelmeer, Island oder Patagonien: Seabourn ist auf der ganzen Welt zu Hause und bietet eine handverlesene Auswahl an Reisezielen. Solche, die man unbedingt gesehen haben muss, aber vor allem auch – und das ist die Spezialität dieser kleinen, feinen Marke–versteckte Perlen jenseits der grossen Touristenströme. So lassen sich auch beliebte Destinationen wie das Mittelmeer neu entdecken. Man schlendert abseits des touristischen Trubels durch romantische Altstadt-Gassen, ankert in kleinen Häfen Seite an Seite mit luxuriösen Privatyachten, besucht entlegene Buchten und malerische Inseln und entdeckt Land und Leute in kleinen Gruppen oder ganz privat.

ALL-SUITES AUF ALLEN SCHIFFEN Kreuzfahrten mit Seabourn sind das Richtige für Liebhaber feiner Boutiqueschiffe mit internationalem Publikum. An Bord gibt es nur Suiten, 225 bei den kleineren Schiffen, der «Seabourn Quest» und der «Seabourn Sojourn», 300 Suiten bei den etwas grösseren Schiffen, der «Seabourn Encore» und der «Seabourn Ovation». Eine persönliche Stewardess gestaltet alles perfekt – bis hin zu einem entspannenden Bad nach dem erlebnisreichen Ausflugstag. Im Bad verzaubern die feinen Düfte der luxuriösen Pflegeserien von Molton Brown, die exklusiv für die Gäste von Seabourn kreiert wurden.

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ALL-INCLUSIVE DE LUXE

Bei Seabourn ist auch das hochwertige All-inclusive-Konzept Teil des Reise-Erlebnisses. Eine grosse Auswahl an Champagnern, erlesenen Weinen und Premium-Spirituosen ist ebenso im Reisepreis inbegriffen wie die individuell bestückte Minibar in den Suiten und die Restaurants – bis hin zum Spezialitätenrestaurant «The Grill by Thomas Keller» des Drei-Sterne-Kochs Thomas Keller. So bietet Seabourn die wunderbare Freiheit, jeden Tag neu zu entscheiden wann, wo und mit wem man sich gerne zum Essen oder auf einen Drink verabreden möchte – im asiatischen Restaurant «Sushi», auf der Terrasse der «Colonnade» oder doch lieber im «Earth &Ocean» an der Pool Bar.

AUSZEITEN AUF SEE

Kreuzfahrten mit Seabourn sind Auszeiten für Körper und Seele. Schon beim weiten Blick aufs Meer stehen die Zeichen auf Entspannung. Auf den weitläufigen Sonnendecks mit Pool und Whirlpools findet man immer den ganz persönlichen Lieblingsplatz. Um diese wunderbare Entspannung nachhaltig zu verstärken, setzt Seabourn auf die ganzheitlichen «Mindful Living»-Wellness-Programme von Dr. Andrew Weil mit Behandlungen und Verwöhn-Ritualen für Körper und Seele. Zertifizierte Wellness-Guides halten regelmässig Sessions mit regenerativem Yoga und Meditationen ab, die auch Impulse für die Zeit nach der Kreuzfahrt geben. Die Kurse für Yoga, Pilates und Tai Chi sind inklusive, ebenso wie das Fitnesscenter mit hochwertigem Technogym-Equipment für Kardio- und

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OBEN Luxus ohne Kompromisse: Duplex Wintergarden Suite auf der «Seabourn Venture» UNTEN All-Inclusive Deluxe : Dinieren auf der Terrasse der «Colonnade»

AUSSERGEWÖHNLICHE

KREUZFAHRTROUTEN :

25. November bis 9. Dezember 2022, «Panama Canal Quest»

Mit der Seabourn Quest von Fuerte Amador / Panama nach Miami, mit Anläufen in Costa Rica, Nicaragua, Honduras und Belize

7. Dezember bis 23. Dezember 2022, «Pearls of Arabia and India»

Mit der Seabourn Encore von Dubai nach Singapur, mit Anläufen in den UAE, Sri Lanka, Indonesien, Thailand und Malaysia

14. Dezember 2022 bis 4. Januar 2023, «DAY ULTIMATE HOLIDAY

ANTARCTICA & SOUTH GEORGIA»

Expeditionskreuzfahrt mit der Seabourn Venture ab / bis Ushuaia, mit Anläufen auf den Falklandinseln, Südgeorgien und sechs Tage in der Antarktis!

(auch vom 16. Februar bis 10. März 2023)

18. April bis 12. April 2023, «Two Great Continents & Western Europe Waterways»

Expeditionskreuzfahrt mit der Seabourn Venture von Manaus nach Greenwich / London, mit sechs Tagen auf dem Amazonas, TransatlantikAnläufen in French Guyana, den Capverden und Las Palmas, weiter nach Marokko und entlang der Westküste mit Anläufen in Portugal, Frankreich und Belgien.

Krafttraining, Sauna und Dampfbad. Das Spa bei Seabourn zählt zu den besten und immer wieder ausgezeichneten Wellness-Oasen auf hoher See.

U-BOOT AN BORD UND LUXUS OHNE KOMPROMISSE: DIE NEUEN EXPEDITIONSSCHIFFE VON SEABOURN Vorne ein starker Bug der PC6-Eisklasse, hinten das elegante Heck einer Superyacht, dazwischen über 2750 Quadratmeter offene Deckfläche, Duplex-Suiten mit Panoramafenstern und eine Landing Zone! Die «Seabourn Venture» und die «Seabourn Pursuit» sind Massanfertigungen, bei denen die DNA eines Expeditionsschiffes kombiniert wird mit den besten Eigenschaften einer privaten Yacht und den hohen Servicestandards von «Seabourn». Die «Seabourn Venture» ging im Juli auf Jungfernfahrt, die «Seabourn Pursuit» wird 2023 ausgeliefert. Sie bieten Reisen in die Antarktis und zum Polarkreis, fahren auf den Spuren grosser Entdecker durch die Nordost- und die Nordwestpassage zu einigen der abgelegensten und faszinierendsten Regionen der Erde! Dabei steuern die kleinen Schiffe (maximal 260 Passagiere) eine handverlesene Auswahl von teils nur schwer zugänglichen Destinationen an. Gleich 24 Zodiaks stehen für Ausflüge an Land oder entlang der Küsten zur Verfügung. So ist sichergestellt, dass die Gäste während ihrer Expeditionskreuzfahrt die einzigartige Natur hautnah erleben können. Die absolute Innovation sind aber zwei Submarines, die die Gäste bis zu 300 Meter in die Tiefe der Ozeane entführen. Das verspricht Gänsehaut pur.

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©LUXON

IHR JUWEL

AUF SCHIENEN

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ZUGFAHREN IST FÜR VIELE EINE BESONDERE AUSZEIT. DAS BERUHIGENDE GLEITEN ÜBER DIE SCHIENEN, ABWECHSLUNGSREICHE LANDSCHAFTEN, DIE SEELENRUHIG AM FENSTER VORBEIZIEHEN – DAS WIRKT ENTSCHLEUNIGEND. SCHÖN, WENN

MAN ALL DIES GANZ PRIVAT IN AUSGESUCHTER GESELLSCHAFT GENIESSEN KANN. LUXON MACHT ES MÖGLICH!

LUXON ist eine Kreation aus den Worten Luxus, Wagon und Lux (lat. Licht) – jenen Kernmerkmalen also, die den Zug ausmachen. Die Leidenschaft zum Eisenbahnverkehr brachte Geschäftsführer Alex Dworaczek auf die Idee, einen ganz aussergewöhnlichen und exklusiven Zug zu erschaffen. Er erwarb einen der fünf DomecarWagen, die die Deutsche Bundesbahn in den 1960er-Jahren in Betrieb nahm und die in den Trans-Europ-Express-Zügen Rheingold und Rheinpfeil mitliefen. Das höher gelegene Panoramadeck wertete die reinen Erste-Klasse-Züge damals auf und machten die Domecar-Wagen sehr beliebt. Diese Komponente bildete die ideale Basis für den Traum-Zug. Mit Einführung des InterCitySystems und der Auflösung des TEE-Netzes endete im Jahr 1973 der Einsatz, und vier Wagen sind museal erhalten. Drei der vier Domecar-Wagen sind im musealen Einsatz in Sonderzügen. Aus dem einzigen «schrottreifen» Wagen ist in etwa 100’000 Arbeitsstunden (oder circa 60 Mannjahren) in den letzten acht Jahren der weltweit wohl schönste Eisenbahnwagen unserer Zeit entstanden. Der hochmodern und luxuriös eingerichtete Salonwagen ist eine aussergewöhnliche Location für Events und Transfers mit bis zu 30 Gästen. Das exquisite Catering geniesst man an der Bar, in der Lounge oder auf dem sich in der Wagenmitte befindenden Panoramadeck. Sehr exklusiv ist die flexible Wahl der Fahrstrecke. Seit der Liberalisierung des Eisenbahnverkehrs können auch private Eisenbahnunternehmen sogenannte Trassen bestellen. Die Reise kann damit an jedem Bahnhof starten und enden. Mit bis zu 200 Stundenkilometern fährt der LUXON in fast ganz Europa, auf Schnellfahrstrecken ebenso wie auf romantischen Nebenstrecken.

BUSINESS IM LUXON

Ob Konferenz, Businessgespräch oder Präsentation – der LUXON bietet für unterschiedlichste Veranstaltungen das richtige Ambiente. So wird beispielsweise das Panoramadeck durch eine flexible Bestuhlung auch für geschäftliche Anlässe zu einem Konferenzraum der besonderen Art. Neben modernster Konferenztechnik schätzen die Gäste die vertrauliche Umgebung mit ausgefallener Atmosphäre. Um Logistik, Route und individuelle Ausstattungsdetails müssen sie sich selbstverständlich nicht sorgen.

PRIVAT IM LUXON

Geburtstag, Hochzeit, Jahrestag oder Candlelight-Dinner: Im LUXON darf gefeiert werden! Über einen roten Teppich am Bahnsteig gelangen die geladenen Gäste zu ihrem ganz besonderen Erlebnis. Für die Bewirtung steht eine Bandbreite lukullischer

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©Henk Zwoferink

Freuden zur Auswahl: von einfachen Partysnacks bis zu GourmetMenüs vom Sternekoch. Eine moderne Audio- und Lichtanlage mit etlichen Farbnuancen macht die Fahrt zur Tanzparty. Einige Ziele und Anlässe werden mit der Anreise im LUXON noch attraktiver: ob ein Feuerwerk zum Jahreswechsel am Rhein, die tief verschneite Winterlandschaft in den Bergen, ein Ausflug ans Meer oder in die Weinberge – der LUXON bietet eine Vielzahl an Themenfahrten.

REISEN MIT DEM LUXON

Ob kürzere Transferfahrten vom Bahnhof in der Innenstadt zum Flughafen oder eine Reise mit dem LUXON auf längeren Strecken quer durch Europa: «Der Weg ist – mindestens genauso schön wie –das Ziel» lautet die Devise bei LUXON. Vom grosszügigen, vollverglasten Panoramadeck kann man sich jederzeit in die Bar oder die Lounge zurückziehen. Fürs leibliche Wohl ist jederzeit gesorgt. In

den bis zu elf hochkomfortablen und elektrisch verstellbaren Liegesesseln fällt das Entspannen nicht schwer. Am Abend bietet die Aussichtskuppel einen beeindruckenden Blick auf den Sternenhimmel. Auch Familien mit Kindern schätzen das Reisen mit dem LUXON. Insgesamt hat der LUXON eine Länge von 26,4 Metern, wovon allein das Panoramadeck 8,4 Meter einnimmt. In der Breite sind es 2,4 Meter. «Bei der Ausstattung des Zuges wollten wir nur das Beste», so die Geschäftsführer. Deshalb verfügt der Salonwagen über die vermutlich stärkste je in einem Eisenbahnwagen verbaute Klimaanlage mit individueller Beduftungsfunktion, über 200 programmierte Lichtkanäle und 100 Meter LED-Streifen mit insgesamt 10’000 LEDs – um nur ein paar der Highlights zu nennen. Auch die Innenausstattung sucht ihresgleichen: Alle Möbel wie Loungesessel, Barhocker oder Liegesessel stammen von namhaften Designern.

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CU LIN AR IUM CULI NA RIUM

©
Gaudenz Danuser
CULINARIUM 203
OZ ANDREAS CAMINADA MACHT VEGGIE ZUR FINE DINING EXPERIENCE
THE WIZARD OF
© Gaudenz Danuser

ANDREAS CAMINADA UND SEIN KÜCHENCHEF TIMO FRITSCHE SETZEN IN IHREM NEUEN RESTAURANT «OZ», DAS ANFANG JUNI IN SEINE ZWEITE SAISON GESTARTET IST, VOLL AUF GEMÜSE. TIERISCHES DAGEGEN BLEIBT DORT – ABGESEHEN VON EIERN UND MILCHPRODUKTEN – AUSSEN VOR. UND AUCH WENN ES IN DER BÜNDNER VERSION, ANDERS ALS IM GLEICHNAMIGEN ZAUBERREICH DES HOLLYWOODKLASSIKERS MIT JUDY GARLAND, WEDER GUTE NOCH BÖSE HEXEN GIBT, LIEGT IN FÜRSTENAU DOCH ETWAS MAGISCHES IN DER LUFT.

UNTERGEBRACHT

Untergebracht in der alten Remisa, der historischen Kutschenwerkstatt gleich neben Schloss Schauenstein, das dank Caminadas dreifach besterntem Stammsitz bereits seit Jahren Geniesser aus aller Welt in die – offiziell – kleinste Stadt der Welt lockt, bietet das nicht minder exklusive Chef’s-Table-Konzept des «OZ» maximal zwölf Gästen Platz. Geöffnet hat das Restaurant ausserdem nur an drei Abenden pro Woche, genauer gesagt von Donnerstag bis Samstag, sowie Samstag- und Sonntagmittag. Ein ziemlich exklusives Vergnügen also.

Eigentlich sollte in den geschichtsträchtigen Räumen eine Testküche für das Schloss Platz finden, aber Caminada entschied anders. Zum Glück möchte man nach einem Besuch des «OZ» da fast erleichtert aufatmen. Die vordergründige Beschränkung eines vegetarischen Menüs, das ohne klassische Luxusprodukte auskommen muss, empfindet Timo Fritsche, zuletzt SousChef in der Schlossküche und zuvor jahrelang rechte Hand von Thomas Bühner in dessen Drei-Sterne-Restaurant «La Vie» in Osnabrück, mittlerweile eher als Befreiungsschlag von den standardisierten Abläufen des Fine-Dining-Zirkus. Oder anders ausgedrückt: Wo bisher eine fermentierte Gemüsebeilage, deren Zubereitung mehrere Wochen und Dutzende Arbeitsschritte in Anspruch nimmt, neben einem Stück Fisch aus dem Kombidämpfer, das in zehn Minuten gemacht ist, auf der Wertigkeitsskala vieler Gäste trotzdem oft nur die Statistenrolle einnimmt, brilliert das Gemüse in der Küche des «OZ» endlich auch mal in der verdienten Hauptrolle und darf zeigen, was wirklich in ihm steckt. Zumal das Grünzeug von Haus aus ein perfekter Texturgeber ist und Farbe auf den Teller bringt. Die Überraschung und das Unerwartete gehören dabei zum Programm. Das heisst, im «OZ» kann, darf und soll experimentiert werden.

Das beginnt schon beim Apéro, den wir bei unserem ersten Besuch des «OZ» im Juni vergangenen Jahres auf der kleinen Terrasse hinter dem Lokal mit Blick auf die Bündner Berge geniessen durften. Auf dem stattlichen Barwagen tummelten sich damals nämlich keine eisgekühlten Champagnerflaschen, sondern diverse Weckgläser. Ihr Inhalt: auf alle erdenklichen Arten eingemachte Gemüse und Gartenfrüchte. Manches auf den ersten Blick erkennbar, anderes rätselhaft und geheimnisvoll exotisch anmutend. Allesamt aber mit einem überwältigenden, im wahrsten Sinne des Wortes grünen Aromenspektrum. Mal untermalt von knackiger Säure, mal von fruchtiger Süsse oder aromatischer Schärfe und oft auch jeder Menge mundfüllendem Umami. Ausgewählt wurde von den Gästen nach Lust und Laune. Auch ein Nachschlag war drin und wurde von uns gerne akzeptiert. Dazu ein prickelndes Glas Dom Pérignon 2008 aus der Magnum – Caminada ist seit dem vergangenen Jahr Brandbotschafter der Luxuselixiers.

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© Schloss Schauenstein

Mittlerweile hat man das «Vor-Programm» aus Ablaufgründen –leider – etwas gestrafft, und zum Apéro werden nun stattdessen zwei kleine Amuse-bouches gereicht, die auf das Menü einstimmen sollen, allerdings nicht minder intensiv schmecken wie die Gemüseauswahl beim letzten Mal. Statt Champagner geniessen wir dazu diesmal lieber einen fruchtigen Cocktail auf Basis von Gurke, Minze und einem Schuss Gin – eine Kreation von Sommelier und Gastgeber Daniele Di Perna, der dieses Jahr neu zum «OZ»-Team dazugestossen ist.

Die Zutaten für die kreative Frischeküche stammen zu gut der Hälfte aus dem eigenen Permakulturgarten gleich gegenüber, um den sich Caminadas guter Freund Thomas Monn kümmert –von Haus aus eigentlich Naturheilpraktiker. Aber vielleicht bringt Monn gerade deshalb so viel Fingerspitzengefühl im Umgang mit den Pflanzen mit. Übrigens haben auch die Brigaden der Schlossküche und der benachbarten «Casa Caminada» einmal die Woche Gartendienst, denn dem Chef ist wichtig, dass seine Equipe den Garten wertzuschätzen lernt. In der Spitzensaison gedeihen dort auf kerngesundem Boden – und komplett frei von Kunstdünger oder Chemie – rund 700 Sorten Gemüse, Früchte, Beeren, Kräuter und essbare Blüten kunterbunt durcheinander. Die morgendliche Ernte wird von Timo Fritsche dann tagesfrisch verarbeitet. Dabei hat es der Küchenchef auch auf Ungewöhnli-

ches abgesehen. So werden im «OZ» auch gerne mal nur die Knospen, statt der späteren Feldfrucht oder eigentlich noch Unoder Überreifes verarbeitet. Kein Blatt, kein Stängel, keine Wurzel, keine Sprosse und keine Blüte sind vor Fritsche sicher. Deshalb gibt es auch keine klassische Speisekarte, sondern das Menü verändert sich von Tag zu Tag ein wenig. Je nachdem was der Garten «heute» – nichts anderes bedeutet der rätoromanische Begriff Oz wörtlich übersetzt nämlich – zu bieten hat.

Für die fantastische Qualität der «Rohstoffe» sorgt, neben der liebevollen Pflege, auch das spezielle Mikroklima rund um Fürstenau, denn kein Bündner Tal verzeichnet so viele Sonnenstunden wie das Domleschg. Und so gedeihen in Monns Garten mühelos auch Artischocken, Ananaskirschen oder Tomatillos. Wenn es trotzdem mal nicht reicht, bzw. bei den Basics und speziellen Produkten wie Spargel, helfen unter anderen Gemüsebauer Marcel Foffa aus Pratval oder der Biohof Dusch in Paspel aus – langjährige Partner Caminadas.

Anders als noch in der Premierensaison, als das Restaurant saisonbedingt vom Spätherbst bis in den Frühsommer geschlossen blieb, soll das «OZ» nun auch im Winterhalbjahr geöffnet bleiben. Schliesslich gedeihen im Garten auch jede Menge aromenintensive Wintergemüse. Ausserdem sind mittlerweile auch die Vorratskammern reichlich gefüllt, denn der Küchenchef und sein Team

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wecken während der Saison auf Basis unterschiedlicher Techniken auch jede Menge Grünzeug ein, um es über den Winter im Kulinarik-Keller der benachbarten «Casa Caminada» in endlosen Reihen von Einmachgläsern einzulagern. Fast drei Tonnen bringt dieses essbare Gartenarchiv auf die Waage, aus dem sich auch die Schlossküche und die «Casa» bedienen dürfen. Und gerade dieser Mix von Zutaten aus aktueller Ernte und dem Besten aus der Vorsaison macht das beeindruckende Aromenspektrum, das die «OZ»-Küche bietet, erst möglich. Denn um hier keine Missverständnisse aufkommen zu lassen – ein Besuch des «OZ» ist in jeder Hinsicht ein Fine-Erlebnis, auch preislich. Nur geht es dort deutlich lockerer, ja fast familiär zu.

Dazu trägt auch das intime Setting bei. Platz nimmt das glückliche Dutzend, das einen Platz im «OZ» ergattert hat, nämlich an einer langgezogenen, hufeisenförmigen Theke aus hellem Bergahorn, die die offene Küche einfasst. Auf dem Programm stehen dann wahlweise sieben oder neun Gänge. Wer mag, bestellt dazu eine fein abgestimmte Getränkebegleitung, die neben charaktervollen Naturweinen auch kreative Cocktails, Wasser-Kefir, Kombucha oder ungewöhnliche Saftkreationen auf Obst- und Gemüsebasis beinhaltet, die den teils sehr intensiven Aromen der Teller spielend Paroli bieten können. Auf Wunsch gibt es das Ganze natürlich auch komplett alkoholfrei. Wer lieber selbst einen Blick in die Weinkarte wirft, findet dort jede Menge Flaschen spannender Nischenerzeuger aus aller Welt – rund 90 Prozent davon Naturweine bzw. bio-dynamisch oder mindestens naturnah erzeugt.

Das Menü selbst ist ein grandioser Spannungsbogen, der zwischen Tellern, die an vertraute Geschmacksmuster anknüpfen, und solchen, die den Zugang zu einem ganz neuen Aromenkosmos öffnen, changieren. So gewinnen wir bei manchen Gerichten fast den Eindruck, wir befänden uns in einem fremden Land und probierten dort zum ersten Mal die lokale Küche. Ein Paradebeispiel für die «Tradition» sind unter anderem eine geschmorte Aubergine mit Pfefferkruste und Rauchpaprikacreme, die mit

klassischen Röstaromen und intensivem Umami zu begeistern weiss – der perfekte «Ersatz» für einen Fleischhauptgang, wobei «Ersatz» hier ganz bewusst in Anführungsstriche gehört bzw. sich eher auf die aromatische Dramaturgie einer klassischen Menüfolge bezieht –, oder der gebratene Broccoli, ergänzt um Wurzel, Blüte und Blätter desselben, serviert mit einer Gremolata, einer säuerlich-pikanten Kräutersauce.

Für die zweite Kategorie, nennen wir sie der Einfachheit halber einfach mal «Innovation», stehen dann Gerichte wie gebratene junge Erbsen mit einer Salsa von grünen Tomaten und Schaum von Zitrone und Joghurt oder die sensationelle Kombination aus Karotte und Kimchi in unterschiedlichen Zubereitungsarten und Texturen: von Karotten-Ceviche bis zur halbgefrorenen Kimchi-Granité, abgerundet mit dem feinsäuerlich-fruchtigen Aroma von Sanddorn und Physalis, sowie Urkarotten- und Ringelblumenblüten.

Wo sich dem Gast die Idee hinter dem Auberginen- oder Brokkoli-Gang schon auf den ersten Bissen erschliesst, erreichen die Teller rund um Karotte und Kimchi oder Erbse und Grüne Tomate locker Komplexität und Anspruch der Schlossküche. Und gerade dieser Kontrast, dieser Spannungsbogen, zwischen Gerichten, die – bei allem Aufwand der jeweils dahintersteckt –einfach Spass machen, und solchen, die Geist und Gaumen durchaus fordern, machen einen Nachmittag oder Abend bei Timo Fritsche so spannend.

Übrigens: Wer weder im Schloss noch im «OZ» einen Tisch bekommt: In der gleich nebenan gelegenen «Casa Caminada» können Gäste nicht nur übernachten, sondern auch traditionelle und wohltuend entschlackte Bündner Spezialitäten auf Top-Niveau geniessen. Darunter Maluns, Capuns, Pizzoccheri oder Ravioli von gedörrten Birnen mit Nussbutter und Salsiz. Wer selber gerne in die Geheimnisse der Fermentation oder die Zubereitung von Drinks auf Basis von Kefir, Kombucha und Co. eintauchen möchte: Regelmässig bietet Timo Fritsche für Interessierte entsprechende Kurse an.

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© Gaudenz Danuser

EIN ENTREPRENEUR AM HERD –

ZEHN FRAGEN AN ANDREAS CAMINADA

Mit drei Michelin-Sternen und 19 Gault-Millau-Punkten gehört Andreas Caminada (45) zu den erfolgreichsten Küchenchefs der Schweiz. Doch der Bündner Spitzenkoch ist nicht nur am Herd ein Ausnahmetalent – er besitzt auch jede Menge Unternehmergeschick und beschäftigt in diversen Sparten seines CaminadaKosmos mittlerweile rund 150 Mitarbeiter.

PRESTIGE: Herr Caminada, ein Abendessen für zwei in Ihrem Drei-Sterne-Restaurant in Schloss Schauenstein sprengt locker die 1000-Franken-Schallmauer und ist damit zweifellos ein Luxusgut. Welchen persönlichen Luxus gönnen Sie sich am liebsten?

ANDREAS CAMINADA: Ehrlich gesagt spielt materieller Luxus für mich persönlich keine grosse Rolle. Das meiste Geld gebe ich für schöne Hotels und gutes Essen aus, davon hat man mehr als von einer teuren Jeans. Oder ich gönne mir ab und zu einen zeitlosen Design- oder Möbelklassiker. Auch im Betrieb lege ich grossen Wert darauf, dass alles, was wir anschaffen, ein hohes Mass an Qualität besitzt – vom Schreibpapier bis zu den Restaurantaccessoires oder der Einrichtung der Gästezimmer. Und diese Qualität hat eben ihren Preis. Das ist für mich aber kein Luxus, sondern Ausdruck meines eigenen Qualitätsanspruchs.

Tatsächlich ist aktuell ja auch überall von New Luxury die Rede ...

Dafür ist Schloss Schauenstein im Grunde das perfekte Beispiel. Da geht es um Geschichte, um Patina, um Authentizität und Charakter – nicht um makellose Perfektion. Schauen Sie sich um – schon dieser Ort, die Natur, die Berge sind im Grunde genommen purer Luxus und erlauben es den Gästen, die hierherkommen, loszulassen und für ein paar Stunden den Alltag zu vergessen. Und das praktisch direkt vor der eigenen Haustür und nicht erst nach einem Zehn-Stunden-Flug irgendwo am Ende der Welt.

Ihr Restaurant geniesst als Talentschmiede mittlerweile einen ähnlich legendären Ruf wie die «Schwarzwaldstube» in Baiersbronn, wo Harald Wohlfahrt in den 1990er Jahren eine ganze Generation von Spitzenköchen geformt hat, die bis heute die neue deutsche Küche prägen. Haben Sie schon mal gezählt, wie viele Michelin-Sterne sich Ihre ehemaligen Mitarbeiter inzwischen ans Revers heften können?

Das hat man mich schon oft gefragt, aber nein, gezählt habe ich sie nie. Es dürften mittlerweile aber eine ganze Menge sein. Es geht mir aber gar nicht darum, so etwas wie eine Caminada-Schule

zu etablieren. Im Gegenteil – ich möchte eher eine bestimmte Einstellung zu unserem Beruf vermitteln, die Liebe zum Detail und Leidenschaft für unser Metier. Statt später in ihrer eigenen Küche einfach die Copy-Paste-Taste zu drücken, sollen meine Mitarbeiter lernen, ihre ganz persönliche Handschrift zu entwickeln. Das macht natürlich mehr Arbeit, zeichnet einen guten Koch aber aus. Ob da am Ende dann ein Stern herauskommt, ist da völlig zweitrangig.

Apropos Nachwuchsförderung – 2015 haben Sie und Ihre Frau die «Fundaziun Uccelin», gegründet, um gezielt junge Talente im Küchen- und Servicebereich zu fördern. Warum ist Ihnen dieses Thema so wichtig?

Ja, für meine Frau und mich ist das tatsächlich eine Herzensangelegenheit, denn wir möchten etwas von dem, was wir heute an Reputation geniessen dürfen, zurückgeben. Deshalb geht es bei unserer Stiftungsarbeit auch nicht darum, Nachwuchs für unsere eigenen Betriebe heranzuziehen – dann wäre die Stiftung eher ein Feigenblatt oder Steuersparmodell –, sondern jungen, motivierten Talenten eine Chance zu geben, sich weiterzuentwickeln, denn ich weiss aus eigener Erfahrung, wie schwierig der Start ins Berufsleben sein kann. Grade wenn man sich selbständig macht. Von den mittlerweile rund 45 jungen Frauen und Männern, die das Programm bisher durchlaufen haben, arbeiten deshalb auch nur zwei für uns – und auch das nur, weil sie es unbedingt wollten. Der Rest ist über die ganze Welt verteilt. Übrigens trägt jeder Gast mit zwei Franken, die wir auf den Menüpreis aufschlagen, zur Arbeit der Stiftung bei.

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© Schloss Schauenstein

Den Olymp der Schweizer Gastroszene müssen Sie sich – was die Bewertungen der einschlägigen Guides angeht – zwar mit Peter Knogl in Basel und Franck Giovannini in Crissier teilen. Unternehmerisch betrachtet sind Sie aber zweifellos der rührigste Schweizer Sternekoch. Was muss man als Küchenchef und Gastgeber mitbringen, um es nicht nur kulinarisch, sondern auch wirtschaftlich ganz nach oben zu schaffen?

Ich habe mich schon mit 26 Jahren auf das Abenteuer Selbständigkeit eingelassen und meinen Betrieb in mittlerweile fast 20 Jahren Stück für Stück erweitert. Das heisst, ich musste von Anfang an schauen, dass auch die betriebswirtschaftliche Seite des Unternehmens stimmt. Nicht zuletzt, weil man auch eine Verantwortung für die Mitarbeiter und die eigene Familie hat. Am Anfang konnten wir es uns deshalb auch nicht erlauben, mit teuren Luxusprodukten zu arbeiten. Stattdessen haben wir geschaut, was wir aus einfachen, aber guten Sachen, die es in der Region gibt, machen können. Und dieser Ansatz prägt meinen Küchenstil im Grunde bis heute. Inzwischen kümmert sich um die Zahlen zum Glück allerdings meine Frau – das hält mir in vielerlei Hinsicht den Rücken frei.

Unternehmerischer Erfolg wird meist in Zahlen gemessen. Aber welche Rolle spielt Geld für Sie persönlich? Anders gefragt: Ist gutes Geld zu verdienen ausreichend Motivation, um Tag für Tag so einen Knochenjob zu machen – hinter all dem Sterneglamour steckt doch vor allem harte Arbeit?

Nein, um Geld zu verdienen, gibt es sicher attraktivere Branchen als Gastronomie und Hotellerie – wir haben sieben Jahre gebraucht, um aus den roten Zahlen zu kommen. Doch egal welche Branche: Grundlage für den Erfolg ist aus meiner Sicht immer echte Leidenschaft für das, was man jeden Tag tut. In der Gastronomie muss einem das Gastgebersein sozusagen im Blut liegen. Mich persönlich hat aber auch immer die Vielseitigkeit unseres Berufs gereizt, dass man sich immer wieder neuen Herausforderungen stellen kann – und muss. Stillstand ist für mich fast unerträglich. Trotzdem sollte man schauen, dass so ein Betrieb organisch wächst, um sich nicht zu übernehmen.

Sie sind seit 2021 Markenbotschafter für Dom Pérignon, haben Partnerschaften mit Audi, dem Küchenhersteller OREA, der Schweizer Privatbank EFG oder der Luxusuhrenschmiede Hublot – um nur einige Beispiele zu nennen. Neben Ihren mittlerweile halben Dutzend Restaurants betreiben Sie ausserdem einen Cateringservice, Boutiquehotels ...Wie behält man da den Überblick – haben Sie überhaupt noch Zeit für kreativen Input?

Da wird mir selbst fast schwindelig, wenn ich das höre. Aber Spass beiseite: Natürlich geht das nur, wenn man verlässliche Mitarbeiter und Partner hat, an die man das eine oder andere delegieren kann. Das ist mir am Anfang nicht immer leichtgefallen. Aber viele dieser Dinge, gerade im Brandbereich, verlangen ja auch nur punktuelle Aufmerksamkeit. Was das Menü im Schloss angeht, das wir circa alle sechs bis acht Wochen erneuern –, da bin ich immer mit dabei, denn das ist und bleibt die DNA meines Unternehmens und definiert unseren Qualitätsanspruch insgesamt. Aber wenn das neue Menü mal läuft, habe ich wieder ein paar Wochen Zeit, mich auch um andere Projekte zu kümmern – oder auch mal eine Auszeit zu nehmen.

«MEINE PHILOSOPHIE IST ES NICHT, TRENDS ZU FOLGEN, SONDERN SIE ZU SETZEN.»

Andreas Caminada

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© Schloss Schauenstein

Zum Caminada-Portfolio gehört auch ein hochwertiges Printmagazin. Darin tauchen Sie auch regelmässig als Model in Modestrecken auf. Auf den Fotos spielen Sie dabei so gekonnt mit der Kamera, als wären Sie für den Laufsteg geboren. Gibt es in der Welt des Andreas Caminada auch etwas, was er sich nicht zutraut?

Wenn Sie meine Frau fragen würden, könnte Sie Ihnen auf Anhieb sicher ein Dutzend Dinge aufzählen, die ich alles andere als perfekt beherrsche (lacht). Aber ich liebe Herausforderungen und bewege mich dabei manchmal auch schon mal deutlich ausserhalb meiner Komfortzone – wenn auch nicht immer ganz freiwillig.

In Ihrem zuletzt eröffneten Restaurant «OZ» konzentrieren Sie und Ihr Küchenchef Timo Fritsche sich voll auf Gemüse, das Sie in Ihrem eigenen Permakulturgarten anbauen. Mal ehrlich: War das eher eine unternehmerische Entscheidung – Veggie liegt schliesslich voll im Trend – oder eine Herzensangelegenheit?

Meine Philosophie ist es nicht, Trends zu folgen, sondern sie zu setzen. So haben wir mit den IGNIV-Restaurants damals ja auch als Erste das mittlerweile allgegenwärtige Sharing-Konzept im Fine-Dining-Bereich umgesetzt. Beim «OZ» kommt dazu, dass

die Zeit einfach reif ist für ein Umdenken was unseren Fleischund Fischkonsum angeht. Echtes Umdenken beginnt bei den meisten Menschen aber erst, wenn sie – um beim «OZ» zu bleiben –merken, wie toll ein Gericht ganz ohne Fleisch oder Fisch schmecken kann, dass das keinen Verzicht bedeutet, sondern im Gegenteil sogar den Genuss steigern kann und ganz neue kulinarische Horizonte eröffnet. Und genau diese Erfahrung macht das «OZ» möglich.

Ihr neuestes Projekt liegt auf dem Thurgauer Mammertsberg unweit des Bodensees, wo Sie im Frühherbst ein neues Restaurant eröffnen werden. Was macht diesen Ort so besonders, und auf was können sich Ihre Gäste freuen?

Es ist vor allem die gelungene Verbindung eines historischen Fachwerkgebäudes mit einem sehr modernen, fast kubistischen Anbau, die mich neben der herrlichen Lage auf Anhieb fasziniert hat. Gemeinsam mit einem skandinavischen Designteam haben wir ausserdem das Interieur komplett umgestaltet und an unsere Ansprüche angepasst. Mit Silvio Germann – der bei dem Projekt auch mein Partner ist – vertraue ich die Küche dort einem meiner engsten Mitarbeiter an, der damit nach sieben Jahren als Küchenchef im «IGNIV Bad Ragaz» nun sein ganzes Talent entfalten kann.

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© Gaudenz Danuser

Autorin_Swenja Willms Bilder_Restaurant Story

ESSBARE GESCHICHTEN

ES IST SEIN FLAGGSCHIFF-RESTAURANT UND GLEICHZEITIG SEIN ZUHAUSE: DAS RESTAURANT «STORY» VON TOM SELLERS. IN DER NÄHE DER LONDON BRIDGE GELEGEN, ÖFFNETE DIESES VOR SIEBEN JAHREN SEINE PFORTEN UND GILT SEIT JEHER ALS EXTRAVAGANTER KNOTENPUNKT, DER LITERATUR MIT DER WELT DES ESSENS VERBINDET. EINE KULINARISCHE GESCHICHTE IN ZEHN GÄNGEN.

Einfach ausgedrückt, serviert das «Story» ein Degustationsmenü mit delikaten, meisterhaften Gerichten, inspiriert und geleitet von den britischen Jahreszeiten und den sowohl visuellen als auch olfaktorischen Erinnerungen Tom Sellers’. Jeder Gang erzählt eine Geschichte: Sie könnte von einem Moment in Toms Leben oder seiner Herkunft inspiriert sein, von einer Zutat oder wiederum von berühmten anderen Geschichten oder gar Liedern. Das Menü wird in einem intimen Rahmen mit zehn Tischen von einem Team serviert, welches Tom sich im Laufe seiner Karriere um ihn herum aufgebaut hat. Das Restaurant erhielt seinen ersten MichelinStern fünf Monate nach der Eröffnung im Jahr 2013. Um das fünfjährige Bestehen damals zu feiern, wurde das «Story» im Mai 2018 komplett renoviert und mit einer neuen Speisekarte und atemberaubenden Innenräumen wiedereröffnet. Im Jahr 2021 folgte der zweite Michelin-Stern.

EIN ERLEBNIS FÜR DIE SINNE

Tom Sellers ist dafür bekannt, Konventionen zu brechen und ge hobene Küche mit zukunftsorientiertem Denken zu verbinden in einer zwanglosen Restaurantkultur. Den Gästen des «Story» wird bei der Ankunft kein Menü präsentiert. Statt dessen wird das Essen um die Gäste herum gebaut und umfasst die Vorlieben der Gäste und eine Mischung aus «Story»-Klassikern und neuen Gerichten, inspiriert von saisonalen Kreationen und Produkten. Zu den typi schen Gerichten gehört «Bread and Dripping», eine ess bare Kerze aus Rindertalg, die schmilzt und mit Brot ge gessen wird. Das ständig wechselnde Degustationsmenü

wird unter Einbeziehung von Toms charaktervoller, verspielter und zutatenorientierter Philosophie stets weiterentwickelt. Die «Sunday Times» schreibt dazu: «Das Menü hat eine trügerische Einfachheit – drei Zutaten – aber dahinter steckt eine anspruchsvolle, fachmännische Konstruktion, die elegant, durchdacht und klar ist.»

Tom lernte sein Handwerk zusammen mit einigen der grössten und einflussreichsten Köchen der Welt, darunter Tom Aikens in London, Thomas Keller, der mit drei Michelin-Sternen im «Per Se» in New York ausgezeichnet wurde, und René Redzepi vom «Noma» in Kopenhagen, ebenfalls ausgezeichnet mit drei Michelin-Sternen.

CULINARIUM

HAUTE CHOCOLATERIE VEGANE EDELSCHOKOLADEN MIT KAKAOFRUCHTSAFT

DAS TRADITIONSUNTERNEHMEN SPRÜNGLI TRÄGT SEIT 1836 MASSGEBLICH ZUM WELTRUF DER SCHWEIZER SCHOKOLADE BEI. ALS HAUT CHOCOLATIERS SIND SIE PIONIER DER GRAND CRU ABSOLU-SCHOKOLADE, WELCHE AUS 100 PROZENT KAKAOFRUCHT HERGESTELLT WIRD. NUN PRÄSENTIERT SPRÜNGLI NEUE, VEGANE PRALINÉS IN FORM VON BÂTONS AUS DREI CHARAKTERVOLLEN GRAND CRU-EDELSCHOKOLADEN UND SETZT DAFÜR ERNEUT DEN FRISCHEN FRUCHTSAFT DER KAKAOFRUCHT EIN.

2020 setzte Haut Chocolatier Sprüngli einen Meilenstein und kreierte mit «Grand Cru Absolu» die erste Grand Cru-Schokolade aus 100 Prozent Kakaofrucht in der Schweiz. Die intensive Grand Cru Absolu-Schokolade besteht aus nur zwei Zutaten: wildwachsenden Edelkakaobohnen und frischem, natürlich-süssem Kakaofruchtsaft – bestes Zeichen für Qualität, einmaliges Handwerk und einen nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen. Nach eigener Rezeptur kreiert Sprüngli aus diesen zwei Zutaten feinste vegane Truffes Absolu und verwendet die Schokolade Grand Cru Absolu auch als exquisite Zutat ikonischer saisonaler Luxemburgerli.

NEUER VEGANER EDELKAKAOGENUSS –

DIE GRAND CRU BÂTONS

Nun kombiniert Sprüngli den natürlichen Kakaofruchtsaft mit weiteren Edelkakaosorten und beweist damit erneut seine Innovationskraft: Die neuen «Grand Cru Bâtons» präsentieren feine längliche Pralinés in Form von Bâtons, gefertigt aus edelsten Kakaosorten, vereint mit natürlich-süssem Kakaofruchtsaft und überzogen mit bester, zartschmelzender Grand Cru-Dunkelschokolade. Durch

die Verwendung des frischen Kakaofruchtsafts fertigt Sprüngli aussergewöhnliche Ganaches, deren Kreation höchstes HauteChocolaterie-Handwerk erfordert. Die Bâtons zeichnen sich durch drei unterschiedliche, charaktervolle und natürliche Schokoladenaromen aus und sind auch für den veganen Genuss geeignet.

Mit den drei Edelschokoladen in der Form von Bâtons lädt Sprüngli auf eine kulinarische Entdeckungsreise nach Südamerika ein. Sorgfältig erlesene Edelkakaobohnen aus Venezuela, Ecuador und Bolivien kombiniert mit dem Fruchtsaft aus der Kakaofrucht sind die Essenz der Grand Cru Bâtons. Durch die ressourcenschonende Verwendung der gesamten Kakaofrucht – mitsamt dem Fruchtsaft – wird den Kakaobauern so ausserdem eine zusätzliche Wertschöpfung ermöglicht.

DIE DREI

GRAND CRU BÂTONS UND IHRE INDIVIDUELLEN, CHARAKTERVOLLEN

AROMEN

GRAND CRU MARACAIBO

Bâtons mit einer Ganache aus Grand Cru Maracaibo 65 Prozent. Diese Edelkakaosorte stammt aus Venezuela und besticht mit elegantem, intensivem Kakaogeschmack und ausgewogenen Kaffeeund Pflaumenaromen.

GRAND CRU ARRIBA

Bâtons mit einer Ganache aus Grand Cru Arriba 72 Prozent –einer Edelkakaosorte aus Ecuador mit kräftigen Kaffee- und Lakritznoten und ausgewogener Fruchtsäure.

GRAND CRU ABSOLU

Bâtons mit einer Ganache aus Grand Cru Absolu 78 Prozent. Diese Edelschokolade aus Bolivien zeichnet sich durch zitrusfruchtige und tief schokoladige Aromen aus.

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PRESTIGE 214 KULINARISCHES DIE VOM PREISGEKRÖNTEN CHEFKOCH RAINER BECKER GEGRÜNDETE RESTAURANTKETTE ZUMA IST FÜR IHRE ZEITGENÖSSISCHE JAPANISCHE KÜCHE BEKANNT. NUN ÖFFNEN AUF DEN HIPPSTEN INSELN EUROPAS DREI WEITERE STANDORTE: AUF MYKONOS, IBIZA UND SARDINIEN. INSEL-HOPPING

Zuma ist 2002 in London von Rainer Becker und Arjun Waney gegründet worden. Nach dem ersten Restaurant in Grossbritannien folgten bis heute zahlreiche weitere Standorte in Städten wie Hongkong, Dubai, Miami oder New York. Chefkoch Rainer Becker wurde unter anderem von «Harper’s Bazaar» und Moët zum Koch des Jahres gekürt. Sowohl das «Zuma London» als auch das «Zuma Hongkong» wurden in die Top 100 der «S. Pellegrino World’s Best Restaurants» aufgenommen, die von einer internationalen Jury aus über 800 Kritikern, Köchen und Gastronomen gewählt wurden. Die Speisekarte besteht weltweit grösstenteils aus denselben Kerngerichten, die schon seit der Eröffnung in London auf der Speisekarte stehen. Doch nicht nur, wie Chefkoch und Mitbegründer Rainer Becker erklärt: «Die meisten Restaurants haben auch eine saisonale Auswahl, die von den lokalen Küchenteams entwickelt werden und für den jeweiligen Standort einzigartig

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OBEN Das Zuma-Restaurant auf Ibiza mit atemberaubender Aussicht auf die Bucht von Talamanca.

sind.» Er empfiehlt deshalb den Gästen immer, diese Gerichte zu probieren. Denn sie seien sehr kreativ und ändern sich häufig. Zu den persönlichen Lieblingsgerichten Beckers gehören das Thunfisch-Tataki, das Gersten-Miso-Baby-Huhn und die spezielle Schokolade. In den Zuma-Restaurants herrscht eine einzigartige Stimmung: Die offene Sushi-Küche und der Robata-Grill sorgen für Bewegung und Aufregung, ebenso wie die im Raum integrierte Cocktail-Bar. Charakteristisch ist auch das kulinarische Konzept: Es umfasst eine Hauptküche, eine Sushi-Theke und einen RobataGrill, der moderne, anspruchsvolle japanische Küche bietet. «Im ‹Zuma› messen wir allen Elementen des Gästeerlebnisses die gleiche Bedeutung bei, vom Service über die Getränke, das Essen, das Design, die Musik und die Atmosphäre», erklärt Rainer Becker.

DREI NEUE POP-UPS IN MYKONOS, IBIZA UND SARDINIEN

Die drei neuen Restaurants öffneten ihre Türen im Juli 2022 und sind noch bis Ende der Sommersaison geöffnet. Sie bringen einen Hauch von Zumas ikonischer Izakaya-Küche zu den kultigen Sommer-Hotspots. Das Lokal in Mykonos umfasst nicht nur ein Restaurant mit einer Lounge und einer Bar, sondern auch einen Infinity-Pool mit Liegen und einem eigenen DJ. Dank diesem multifunktionalen Raumkonzept können die Gäste fliessend vom Tag in die Nacht übergehen, begleitet von House-Beats und griechischen Sonnenuntergängen.

Tagsüber serviert das Restaurant die komplette ZumaSpeisekarte mit Gerichten wie dünn geschnittenem Wolfsbarsch mit Yuzu oder gebratenem Hummer mit grünem Chili und Knoblauch-Shiso-Butter. Währenddessen wird in der Lounge eine kleine Snackkarte mit japanischen Adaptionen klassischer Poolgerichte angeboten. Das «Zuma Mykonos» wurde so gestaltet, dass es die örtliche Landschaft ergänzt. Zwischen dem Ägäischen Meer und klassischen, weiss getünchten Villen auf den Klippen eingebettet liegt es, Palmen werfen Schatten auf die unterschiedlich hohen Pergolen des Restaurants und auf den DJ-Bereich. Die Arbeitsflächen in den Sushi-, Robata- und Hot-Küchen sind aus griechischem Granit und natürlichen Granitblöcken.

Die Sonnenliegen des «Zuma» auf Mykonos: Hier lässt es sich mit einem Cocktail in der Hand den Sonnenuntergang beobachten.

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Auf Ibiza befindet sich das Zuma-Restaurant auf der Open-AirTerrasse des Ibiza Gran Hotel im Yachthafen. Hier können internationale Gäste Weltklasse-Küche und köstliche Drinks vor der Kulisse der ibizenkischen Sonnenuntergänge erleben. Das Interieur wird von den Elementen Erde, Feuer, Luft und Wasser inspiriert. So befinden sich die Sushi-Bar und die offene Küche beispielsweise in der Mitte des Raumes, als Hintergrund dienen die blauen Farben des Yachthafens und des Mittelmeers. Wie in allen ZumaRestaurants befinden sich auf der Cocktailkarte moderne Klassiker und erstklassige Sakes, welche die japanischen Gerichte auf der Speisekarte ergänzen.

An der Costa Smeralda in Sardinien befindet sich das Pop-up-Zuma im Herzen des Jetset-Städtchen Porto Cervo. Nur wenige Schritte von der «Promenade du Port», dem Einkaufs- und Lifestylezentrum, entfernt. Auf dem Menü stehen sorgfältig ausgewählte Gerichte wie Sliced Yellowtail oder Robata-Platten.

«Italien ist schon lange ein Schwerpunkt für Zuma in Europa. Costa Smeralda teilt unsere Werte von Qualität, Respekt und Visionen und ist unserer Meinung nach ein ideales Ziel für unseren neuen saisonalen Zuma-Standort», kommentiert Rainer Becker die Entscheidung für den Standort auf Sardinien. Und dank den drei neuen Lokalen in Mykonos, Ibiza und Sardinien kann das Unternehmen sein 20-jähriges Jubiläum mit 20 Standorten weltweit feiern – wenn auch nur für einen Sommer lang.

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UNTEN Kulinarische Highlights vor der Kulisse des belebten Yachthafens in Porto Cervo.

SEELENVOLL

Es ist ein Ort der Kraft: das Hotel Giardino in Ascona. Schön gestylt, gutes Publikum und mit einem der spannendsten Spas der Schweiz: Die indische Heilkunde Ayurveda wird hier ganz gross geschrieben. Auch die entsprechende Küche kommt nicht zu kurz.

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Der Rahmen ist poetisch, entspannt und doch sehr glamourös: das Hotel Giardino in Ascona ist – wie der Name andeutet – eine Art Garten Eden. Geprägt von italienischer Lebensfreude und einer grossen, sinnlichen Duft-Palette – denn alles im Garten ist voller südlicher Pflanzen wie Lavendel und Mimosen und Kräutern wie Oregano, Thymian, Rosmarin und Salbei. So riecht es ausserdem nach Zitronen- und Olivenbäumen, überall sind bunte Blumenbeete. Ein Ort zum Schwelgen und Träumen also. Optisch und inhaltlich. Was viele nicht wissen: Das Hotel wurde neulich in Etappen nachhaltig aufgefrischt. Die Winterpause wurde dafür genutzt, diverse neue künstlerische und farbliche Akzente zu setzen. Der CEO Philippe Frutiger engagierte Daniel Pouzet, einen bekannten Künstler aus Paris, um dem Hotel neues Leben einzuhauchen. Wie schon vor einem Jahr hatte der Künstler den speziellen «Ort der Kraft», wie er es leicht esoterisch nennt, aufgefrischt. Mit floralen Design-Elementen, handgefertigten Teppichen und kräftigen Farben fügte er den Räumlichkeiten alles hinzu, was eine relaxte, entspannende Wirkung haben kann. Die südländisch anmutenden Zimmer sind geschmackvoll, die Atmosphäre im Hotel ist mondänentspannt. Und dabei kommen wir zum Spa namens «dipiù».

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Autorin_Beatrice Schönhaus Spirig Bilder_Giardino

Dazu gehört die hauseigene Marke mit der gleichnamigen Kosmetiklinie, die Daniela Frutiger, CEO der Giardino Group, gemeinsam mit Wissenschaftlern und einem Winzer aus dem Tessin entwickelt hat. Hochwertige Inhalte, feine Konsistenzen und erlesene Düfte zeichnen dipiù aus. Alle Produkte sind frei von Paraffinen und Silikonen und enthalten hochwertige Essenzen aus MerlotTrauben, Kräutern und Früchten. Zum Produktportfolio gehören verschiedene Öle und Cremes. Sie kommen auch bei den Anwendungen zum Einsatz – etwa bei der Aromaöl-Massage. In den neu acht harmonisch eingerichteten Behandlungsräumen im Spa können die Gäste aus dem Spa-Menu Anwendungen für Körper und Geist auswählen. Die «Ayurveda by Giardino»-Programme in Ascona und St. Moritz verfolgen zwei Ziele: die Aktivierung ihrer Selbstheilungskräfte sowie eine nachhaltige Wirkung bis in den Alltag hinein. Ayurveda ist übertragen ausgedrückt «das Wissen vom Leben», ein ganzheitliches Gedanken-System, das Ernährung, Lebensführung, eine raffinierte Alternativ-Medizin beinhaltet –und schon seit dem zweiten Jahrtausend vor Christus besteht. Und das sich nun so lange Zeit bestens bewährt hat, um zur Ruhe zu kommen, eine gesündere Lebensweise zu führen, sich besser zu bewegen und damit alles in allem optimaler zu fühlen.

VERTRAUT UND DENNOCH ÜBERRASCHEND

Hin- und hergerissen zwischen der Schweizer Heimat und der Sehnsucht nach der Ferne, haben die Giardino-Hotels beides in einem innovativen Küchenkonzept vereint. Die «Hide & Seek»Restaurants sind somit weder Schweizer Küche noch internationaler Einheitsbrei. Je nach Standort im Tessin oder im Engadin lassen sich die Köche von der Region inspirieren und bringen Ideen mit internationalem Schwung auf den Teller. Eine moderne Küche, die auch vegetarische, vegane und glutenfreie Gerichte hervorbringt. Auch die ayurvedischen Gerichte für die Ayurveda-Kuren kommen aus der «Hide & Seek»-Küche. Der kulinarische Fokus der Ayurveda-Küche bei Giardino liegt auf heimischen Zutaten, Gewürzen und Kräutern. So finden sich im Menü beispielsweise eine Rote-Bete-Suppe mit gerösteten Mandeln, Bergamotte und Melisse oder ein Batavia-Salat mit Avocado, Quinoa, Cashews und Himbeer-Thymian-Kompott.

AYURVEDA-PROGRAMME

Die «Ayurveda by Giardino»-Philosophie basiert auf uraltem fernöstlichen Wissen, angepasst an die westlichen Bedürfnisse und Standards. Ein spezifisches Programm sowie die Einzelanwendungen und die Ernährungsberatung von «Ayurveda by Giardino» bauen, wie auch die Giardino-Hotels, auf einem mediterranen Lebensgefühl auf. Drei saisonale Angebote stehen den Gästen zur Auswahl:

AYURVEDA KENNENLERNEN

Das dreitägige Programm, das einem die Grundkenntnisse dieser Lehre näherbringt. Abgestimmt auf den eigenen Körper werden bestimmte Anwendungen ganz massgeschneidert konzipiert. Was die Gäste hier erwartet, sind Yoga- und Atemübungen, Meditation und eine spannende mediterrane, vom Ayurveda geprägte gesunde Küche.

DETOX-PROGRAMM

Das sechstägige Detox-Programm im ayurvedischen Stil ist ebenfalls eine Möglichkeit, innezuhalten und ein mögliches Ungleichgewicht in Bezug auf falsche Ernährung, stressbedingte Schäden oder eine sonst ungesunde Lebensweise zu korrigieren. Mithilfe von basenreicher Ernährung, Entgiften, gezielten Massagen, Wärmeanwendungen und Yoga-Einheiten aktiviert man hier die Durchblutung, regt den Stoffwechsel an und findet so optimal seine ganz persönliche Balance wieder.

AYURVEDA-REJUVENATION

Das sechstägige Verjüngungs-Programm nach der ayurvedischen Lehre ist eine der besten und effektivsten Anti-Aging-Anwendungen. Gezielte Entgiftung und die Regeneration des Gewebes verstärken die äussere Schönheit. Yoga sowie entspannende Meditation bringen einen ins innere Gleichgewicht.

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GRAND MARNIER

Grand Cuvées zeichnen sich durch eine langjährige Lagerung sowie ein aufwendiges Destillierverfahren aus und haben dadurch Seltenheitswert. Grand Marnier bringt zwei limitierte Editionen auf den Schweizer Markt: Quintessence und Révélation. Die Grand Cuvées sind eine Hommage an die glanzvolle Geschichte des Likörs und bringen die höchste Destillierkunst des legendären Hauses zum Ausdruck. Das Ergebnis: Meisterwerke, die entstehen, wenn über Jahre gereifter französischer Cognac auf eine kostbare Essenz von Bitterorangen trifft und mit fruchtigen Noten verfeinert wird.

TRENDS

NATURE4BODY

Antioxidantien zählen zu den wichtigsten Nährstoffen unseres Körpers. Sie werden auch Schutznährstoffe genannt, denn sie bewahren uns vor Krankheiten und stärken das Immunsystem. Ein Sachet des Beauty-Antioxidantien-Drinks mit fruchtigem Traubengeschmack bringt den Körper auf Hochtouren. Müdigkeit wird gelindert, der Glykogengehalt erhöht, wodurch sich die Trainingskapazität des Körpers auf natürliche Weise steigert.

CULI NARI UM

LITTLEMILL

Schottlands älteste lizenzierte Brennerei Littlemill präsentiert zum 250-JahreJubiläum einen 45 Jahre alten Whisky. Er wurde 1976 destilliert und in Eichenfässern gelagert, bevor die Destillerie einem Brand zum Opfer fiel. Die letzten verbliebenen Fässer beinhalten einen zart blumigen Whisky mit einem seidigen Mundgefühl. Crème Caramel und köstliche grüne Früchte folgen auf lang anhaltende wärmende Gewürze aus Ingwer, Zimt und Muskatnuss im Abgang.

COSMO

Nachhaltiger Kaffeegenuss aus der Schweiz. Seit drei Jahrzehnten produziert Cosmo aromastarken Kaffee aus Brasilien. Schonende Trocknung und Röstung verleihen den Bohnen einen fantastischen Geschmack, der Kaffeefans, Baristas und Feinschmecker gleichermassen begeistert.

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Autorin_Swenja Willms Bilder_Giahi

UNTERNEHMERTUM IM BLUT

MUT, BISS UND ZEIT VERHALFEN IHR ZUM AUFBAU IHRES ERFOLGREICHEN BUSINESSMODELLS. GIADA ILARDO KANN AUF STOLZE 22 JAHRE WACHSTUM IHRER TATTOOSTUDIOKETTE «GIAHI» ZURÜCKBLICKEN. DOCH SICH AUF DEM ERFOLG AUSZURUHEN, IST KEINE OPTION FÜR DIE SCHWEIZER UNTERNEHMERIN. GIADA ILARDO ERZÄHLT, WIE AUS IHREM DRANG ZUR KREATION EIN IMPERIUM HERANWUCHS.

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PRESTIGE: Frau Ilardo, mit gerade einmal 16 Jahren haben Sie den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt. Was würden Sie Ihrem früheren Ich heute sagen und mitgeben wollen?

GIADA ILARDO: Mit dem Wissen von heute würde ich einiges anders machen, nämlich das Unternehmen effizienter und fokussierter aufbauen. Mit sechzehn hatte ich von Selbstständigkeit und Unternehmertum nicht viel Ahnung und nicht das Wissen, das ich mir nach zweiundzwanzig Jahren im Business angeeignet habe. Ich bin damals mit ‹learning by doing› in die Selbstständigkeit gestartet und habe jedes Jahr, jeden Monat, jeden Tag dazugelernt, wie ich Fehler vermeide und es besser machen kann. Ein harter und schwerer Weg. Gleichzeitig aber auch unglaublich spannend. Aber heute würde ich mir mehr Zeit nehmen, mich mit der Materie zuerst auseinandersetzen und vielleicht Unternehmertum studieren.

Apropos Weiterbildung: Auch jetzt nach 22 Jahren als Unternehmerin haben Sie sich dazu entschlossen, nochmals ein Studium abzuschliessen. Auf dem Erfolg ausruhen ist demnach keine Option für Sie?

Ich habe nicht das Gefühl, dass man irgendwo ankommen kann. Für mich gibt es nicht ein Ziel, das ich erreichen möchte, und dann ist Schluss. Unternehmertum ist ‹on-going›, du arbeitest kontinuierlich an deinem Ziel, an deinem Unternehmen, kreierst es in der Hoffnung, dass du es irgendwann vielleicht weitergeben kannst, dass es dich sogar überlebt. Weiterbildungen sind für mich ein sehr wichtiger Aspekt, weil ich glaube, dass wir immer an uns arbeiten sollten. Ausserdem muss man als innovative Unternehmerin immer auf dem neusten Stand sein, beispielsweise in Bezug auf die Entwicklungen in der Technologie. Die Weiterbildungen sind für mich einerseits das Auffrischen von Wissen, andererseits eine Bestätigung zu wissen, dass das, was ich mache, richtig und noch aktuell ist.

Woher rührte dieser Drang, sich auch ohne Know-how und abgeschlossenem Studium selbstständig zu machen?

Ich bin ein Mensch, der kreieren, erschaffen muss. Ich bin eine sehr aktive und energetische Persönlichkeit. Diese ganze Energie und meine Kreation kann ich ins Unternehmertum fliessen lassen. Es ist eine Art Ventil, was mir früher gar nicht so bewusst war.

Haben Sie aus diesen Weiterbildungen ein grosses Learning mitnehmen können?

Ich habe vor allem gemerkt, dass ich mittlerweile viel Erfahrung als Unternehmerin habe. Aber gerade im Bereich Ökonomie oder Marketing konnte ich mit interessanten Speakern viel dazulernen. Auch im Segment Corporate Governance kam einiges an Wissen dazu.

Sie haben damals mit einem Startkapital von 1000 Franken begonnen. Ist so etwas heutzutage noch möglich?

Klar ist es möglich, wenn man viel Zeit mitbringt. Viele Start-ups fangen mit nichts an. Heutzutage gibt es einige Möglichkeiten, Geld aufzubringen. Damals mit meinem Alter, in diesem Segment, mit meinem Business-Modell hätte ich niemals von irgendjemandem Geld erhalten, auch nicht von einer Bank. Es kommt immer darauf an, wie schnell du wachsen möchtest. Ich bin während zweiundzwanzig Jahren gewachsen, das ist eine lange Zeit. Wenn man heute ein Unternehmen gründet, mit dem richtigen Know-how, mit der richtigen Finanzierung, ist man viel schneller

an dem Punkt, an dem ich heute bin. Aber mit einem BusinessModell, das vielleicht nicht bekannt für Investoren ist, so wie in meinem Fall, bist du gezwungen, dein Unternehmen selbst zu finanzieren und auf organisches Wachstum zu vertrauen.

Eine gute Idee ist das eine, ökonomische Entwicklungen das andere. Körperkunst ist mittlerweile Mainstream geworden, und Sie haben gezeigt, dass daraus ein lukratives Geschäftsmodell werden kann. War diese Trendentwicklung massgeblich an dem Erfolg des Unternehmens beteiligt?

Natürlich. Du musst immer vorbereitet auf Chancen treffen. Chancen gibt es ‹en masse›, aber auf diese vorbereitet und zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu sein, die richtige Person kennenzulernen und dann den persönlichen Willen haben, die Chance zu nutzen – das ist es, was jedes Unternehmen und jede*r Unternehmer*in erfolgreich macht. Die Zeit hat mir definitiv in die Karten gespielt. Einige Jahre nach meinem Start ist die Modeindustrie stark auf Tattoos aufgestiegen – auf einmal sah man Tattoos an Models und Fussballspielern, es wurde kommerziell. Das hat natürlich genau in mein Konzept gepasst. Das Gleiche beobachten wir nun mit den Piercings. Kaum vorzustellen, dass eine ‹Vogue› vor einigen Jahren mit Piercings auf dem Cover wirbt. Nun ist es gang und gäbe.

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Haben Sie den Trend damals kommen sehen und sich aus diesem Impuls heraus dazu entschlossen, vor allen anderen auf den Zug aufzuspringen?

Es war vielmehr eine Vision. Ich wusste, dass diese Kunstart irgendwann eine neue Form bekommen wird, und darin sah ich meine Chance. Damals waren Tattoos und Piercings eher etwas für die Underground-Szene und Ausreisser. Ich wollte einen Ort schaffen, der die Kunstform in einem neuen Rahmen präsentiert und so für jedermann zugänglich gemacht wird. Boutiquen mit luxuriösem Interieur an bester Lage, ausgezeichnet ausgebildetes und ansprechendes Personal und selbstverständlich höchste Qualität von Produkt und Dienstleistung, das macht mein Modell erfolgreich. Wir haben die gesamte Wertschöpfungskette im Haus, von der Idee zum fertigen Schmuck wird alles von uns konzipiert und produziert. Unser Personal ist komplett und vollumfänglich auf höchstem Niveau ausgebildet und geniesst stetige Weiterbildungen. Wir sind dadurch weltweit einzigartig.

Wie lange wird dieser Trend noch andauern? Sehen Sie hierbei eine Gefahr für Ihr Geschäft?

Die Geschichte zeigt: Trends kommen und gehen, sie entwickeln sich weiter und kommen wieder in einer neuen Interpretation. Ich werde stets versuchen, Trends aufzuspüren und das richtige Produkt mit dem richtigen Service zum richtigen Zeitpunkt anzubieten. Bis jetzt ist es mir gelungen, genau das zu schaffen. Als Unternehmer*in und mit deinem Unternehmen muss man extrem agil und ‹open-minded› sein. Wenn ich auf mein Unternehmen von vor 22 Jahren zurückblicke, ist es kaum wiederzuerkennen. Das Geschäftsmodell sollte sich stetig weiterentwickeln und mit der Zeit gehen. Dann glaube ich, dass jedes Modell eine Chance hat. Aber da muss man klar am Ball bleiben und nicht an veralteten Mustern festhalten, die keine Chance in der Zukunft haben. Denn nur der Anpassungsfähige überlebt.

Die Kunstbranche ist für Unternehmer stets sehr lukrativ. Gilt das Gleiche für Körperkunst, ist es eben dieser künstlerische Aspekt, der auf den grossen Umsatz hoffen lässt?

Primär geht es in meiner Vision nicht um den ‹grossen› Umsatz. Meine Leidenschaft ist, etwas zu erschaffen, das es so noch nie gegeben hat, nämlich eine neue Kunstform im Luxus- und Kunstfeld zu etablieren, wohin sie auch gehört und woran ich zutiefst glaube. Die Tattoo-Kunst ist auf dem richtigen Weg, aber schöpft noch nicht ihr volles Potential aus. Künstler, die Kunst auf der Haut erschaffen, sind genauso Künstler wie solche, deren Kunst auf einer Leinwand brilliert. Der enorme Unterschied ist die Akzeptanz dessen. Ein Bild kann hunderttausende Franken,

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gar Millionen wert sein, das Tattoo noch nicht. Doch genau dort sehe ich das Potential. Die Tattoo-Kunstform hat eine nicht so edle Herkunft, weshalb die Kunstform noch nicht als solche angesehen wird. Dies versuche ich seit Beginn zu ändern. Dasselbe beim Piercing. Ein Piercing war früher eine Art zu rebellieren und eher bei der jüngeren Gesellschaft beliebt. Heute lassen sich weitgehend Frauen mittleren Alters piercen. Das Piercing hat an Beliebtheit gewonnen und steht für Schönheit, Stärke und Selbstbewusstsein. Und das sind alles Attribute, deren ich grosse Bedeutung schenke.

«NUR DER ANPASSUNGSFÄHIGE ÜBERLEBT.»

Nun haben Sie mit Ihrem Piercingschmuckgeschäft unter dem Namen «Giada Ilardo» ein zweites Standbein eröffnet. Wieso haben Sie sich dazu entschlossen, neben dem erfolgreichen Tattoostudio eine neue Marke auf den Markt zu bringen?

Tattoos und Piercings sind schon immer Hand in Hand gegangen. Auch ich habe damals mit meinem Unternehmen mit Piercings angefangen, Tattoos kamen ein Jahr später dazu. Giahi ist immer eine Kombination von beiden gewesen. Nun habe ich mich dazu entschieden, die zwei Dienstleistungen zu separieren, aus dem einfachen Grund, dass sie gar nicht zwingend zusammengehören. Es ist ein anderer Kunde, andere Mitarbeiter und vor allem ein anderes Marketing. Wir bieten nicht nur den Service, also das Stechen des Piercings, sondern produzieren auch

unseren Schmuck komplett selbst, vom Design zu der Produktion; alles bis zum Muster passiert hier an der Bahnhofstrasse 70. Die ganze Wertschöpfungskette liegt in der Boutique – so können wir extrem schnell auf den Markt reagieren und Innovation selbst erschaffen. Es ist eine praktisch unentdeckte Nische, weil es eine Spezialisierung von Schmuck ist, worin ich grosse Möglichkeiten sehe. Bereits grosse Marken wie Dior oder Luis Vuitton lichten ihre Models mit Fake Piercings ab. Ich im Unterschied kreiere echte Piercings in gleicher oder höherer Qualität. Unsere Schmuckstücke werden in Gold und Platin mit Diamanten und anderen Edelsteinen produziert. Alles passiert unter meinen Augen und meiner Kontrolle. Ich stehe mit meinem Namen hinter meinem Produkt, da gibt es keine authentischere Qualitätssicherung.

Das grosse Potential dieses Geschäftszweiges widerspiegelt der Standort und die Grösse des Geschäfts: direkt an der Bahnhofstrasse verteilt über drei Stockwerke. Eine Seltenheit in diesem Segment.

Absolut, das ist einmalig auf der Welt und zieht Kunden aus aller Welt an. Wir haben bewusst nur einen Standort für das Lokal gewählt: inmitten der Schweiz in Zürich. Ein Knotenpunkt. Ich sehe die Schweiz als starker Wirtschaftsstandort und international gerichtet. Ich bin überzeugt, dass die Schweiz der perfekte Standort ist, um meine Marke aufzubauen und national sowie international bekannt zu machen.

Sie sind durch und durch eine Vollblutunternehmerin. Was erfüllt Sie so daran?

Ich bin durch meinen Job stark bei mir selbst. Ich stehe morgens auf und kann genau das tun, was ich gerne mache. Und finde ich eine Schwäche, kann ich diese mittels der richtigen Mitarbeiter beheben, die mich als Person perfekt ergänzen. Mittlerweile kann ich meine Position so effizient gestalten, dass ich wirklich das mache, was den grössten Mehrwert für meine Firma bringt. Das liegt aber nicht in der Selbstständigkeit per se. Wenn sich jeder ein bisschen mehr Zeit nehmen würde, um sich im Klaren darüber zu sein, wo seine persönlichen Stärken und Leidenschaften liegen, würden mehr Menschen zufriedener sein. Es geht darum, seine wahre Geworfenheit zu verstehen, zu akzeptieren und auszubauen. Erfolg ist das, was einen glücklich macht, einem liegt und einen erfüllt. Je mehr man bei sich ist, desto erfüllter fühlt man sich.

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TRENDS

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Für die sichere Aufbewahrung wichtiger Schlüssel für Wohnung, Büro und Dokumente. Dieses Schlüsseletui aus Intrecciato-Leder bietet dank sechs Haken und Druckknopfverschluss Platz für wichtige Tür- und Schlossöffner.

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HUBLOT

THublot enthüllt seine Neuinterpretation der quadratischen Uhr, eine völlig neue Geometrie für die Manufaktur. Inspiriert von der Ikone des Hauses, der «Big Bang», reiht sich die «Square Bang Unico» neben der «Spirit of Big Bang» in die neue Kollektion «The Shaped» ein.

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BRIEF-CASE wurde von David Chipperfield und TSATSAS in Anlehnung an einen traditionellen Aktenkoffer entwickelt, der erstmalig Mitte des 19. Jahrhunderts als Begleiter britischer Herren gesichtet wurde. Seine feste Struktur übertrugen die Gestalter auf das elegante BRIEF-CASE, das zurückhaltend im Design und perfektioniert in puncto Verarbeitung und Materialien ausreichend Raum für ein 16-Zoll-Laptop, einen Organizer und Arbeitsdokumente bietet.

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LEUCHTTURM1917

Die LEUCHTTURM1917-DesignKollektion entstand in Kooperation mit der internationalen Medienmarke MONOCLE. Die zwei Premium-Brands, die ihre besondere Ästhetik und die gemeinsame Leidenschaft für das Denken und Schreiben vereint, präsentieren ab sofort eine hochwertige Schreibwarenkollektion für Anspruchsvolle.Zusammen entwarfen sie eine Reihe eleganter Hard- und Softcover Notebooks, Weekly Diaries, Accordion Notebooks und Accessoires wie der Drehgriffel Nr. 1 und Pen Loops.

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IMPULSGEBER

PRESTIGE STEHT FÜR HÖCHSTEN ANSPRUCH. WIR MÖCHTEN IMMER WIEDER WICHTIGE IMPULSE SETZEN UND DIE GROSSEN, TRANSFORMALEN HERAUSFORDERUNGEN IN EINER EXKLUSIVEN MARKENWELT BEGLEITEN. DIES GELINGT AM BESTEN GEMEINSAM, MIT EINEM NETZWERK AUS SPANNENDEN UND INSPIRIERENDEN PERSÖNLICHKEITEN. AUS DIESEM GRUND LANCIERT PRESTIGE ZUSAMMEN MIT SWISS DELUXE HOTELS UND AUDI SCHWEIZ EINEN IMPULS-ABEND ZUM THEMA TRANSFORMATION.

FUTURE IS AN ATTITUDE

Dienstag, 4. Oktober 2022, ab 18.00 Uhr

Im sehr kleinen Kreis und in einer aussergewöhnlichen Location beleuchtet PRESTIGE am frühen Abend des 4. Oktobers den Transformationsprozess in unterschiedlichen Branchen und aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Unternehmer, Visionäre und Denker treffen zusammen, um neue Impulse zu setzen. Dazu zählt einerseits Dr. Michael Trautmann, Unternehmensberater und Mitbegründer der Werbeagentur thjnk AG, der sich seit vielen Jahren mit der Zukunft des Arbeitens befasst, andererseits Ralph Hollmig, unter anderem verantwortlich für den Audi «charging hub». Wie Audi Schweiz sich für die Zukunft wappnet, erläutern zudem Dieter Jermann, Brand Director Audi Schweiz, und Katharina Momani, Head of Marketing Audi Schweiz. Ebenfalls wichtige Denkanstösse liefert an diesem Abend Philippe D. Clarinval. Der frühere Direktor des Carlton Hotel in St. Moritz übernahm im Juli 2022 die Führung des Luxushotels Les Trois Rois in Basel. Als erfahrener Hotelier spricht er über den Wandel in der Tourismusbranche und was luxuriöses Reisen in Zukunft bedeuten wird. Jan Brucker, Managing Director von Swiss Deluxe Hotels, und Evelyn Gorgos, Head of Corporate Communications & Media Relations von Swiss Deluxe Hotels, ergänzen die Themenschwerpunkte rund um die Tourismusbranche.

Grand Hotel Les Trois Rois Basel Blumenrain 8 4001 Basel

Speaker:

- Dr. Michael Trautmann , Mitbegründer der thjnk AG, zum Thema «disrupting minds on the way to new work»

- Dieter Jermann , Brand Director Audi Schweiz, Katharina Momani , Head of Marketing Audi Schweiz, und Ralph Hollmig , Corporate Projects der Audi AG, zum Thema Mobilitätstransformation

- Philippe D. Clarinval , General Manager des Grand Hotel Les Trois Rois Basel, über den Wandel und die Aussichten des erstklassigen und luxuriösen Reisens

- Jan Brucker, Managing Director, und Evelyn Gorgos , Head of Corporate Communications & Media Relations, von Swiss Deluxe Hotels

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© Grand Hotel Les Trois Rois Jan Brucker Managing Director von Swiss Deluxe Hotels Evelyn Gorgos Head of Corporate Communications & Media Relations von Swiss Deluxe Hotels Dieter Jermann Brand Director Audi Schweiz Katharina Momani Head of Marketing Audi Schweiz Ralph Hollmig Corporate Projects Audi AG Philippe D. Clarinval General Manager des Grand Hotel Les Trois Rois Basel Dr. Michael Trautmann Mitbegründer der thjnk AG © Grand Hotel Les Trois Rois

100 JAHRE TRADITION SILVIO DENZ UND LALIQUE

Seit 1922 entstehen in Wingen-sur-Moder, einem 1600-Seelen-Ort im Herzen der Nordvogesen, die unverwechselbaren Kristallglas-Kreationen von Lalique. PRESTIGE spricht mit Silvio Denz, Inhaber der Lalique Group, über das grosse 100-Jahr-Jubiläum.

INVESTMENTS AM HANDGELENK UHREN ALS KAPITALANLAGE

Der Grat zwischen Investment und Risiko einer Armbanduhr ist schmal. PRESTIGE zeigt die wertvollsten Uhren, die den Test der Zeit bestehen und für Investoren besonders interessant sind.

DER SCHATZHÜTER

Die Schmuckstücke aus dem Hause Cartier zählen zu den prestigeträchtigsten Objekten überhaupt. Pierre Rainero, Director of Image, Style and Heritage, spricht im exklusiven Interview über das Erbe und die Tradition des Juwelierhauses.

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PIERRE RAINERO VON CARTIER IM INTERVIEW
VOR SCHAU

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BNP Paribas (Suisse) SA, Selnaustrasse 16, 8002 Zürich

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