PRESTIGE Austria Volume 11 Auszug

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VOLUME 11 I AUTUMN 2017

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PRESTIGE erscheint vierteljährlich Schweiz I Deutschland I Österreich Publisher Francesco J. Ciringione

rundschauMEDIEN AG St. Jakob-Strasse 110, CH-4132 Muttenz  T +41 (0)61 335 60 80, F +41 (0)61 335 60 88 info@rundschaumedien.ch www.rundschaumedien.ch

Publishing Director Serhat Tok I s.tok@rundschaumedien.ch Member of the Board Boris Jaeggi I b.jaeggi@rundschaumedien.ch Editor in Chief Nike Schröder I n.schroeder@rundschaumedien.ch

Editors Anka Refghi, Helena Ugrenovic, Valeska Jansen, Gisbert L. Brunner, Marianne Eschbach, Dr. Thomas Hauer, Wilhelm J. Grusdat, Wilma Fasola, Stephan Gubler, Andreas Faust, Dieter Günther, Hermann Köpf, Anouk Delange, Antony Lassanianos, Thomas Imhof

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Product Public Relation Laura Giarratana I l.giarratana@rundschaumedien.ch Online Public Relation Ersin Yornik I e.yornik@rundschaumedien.ch

Sales & Marketing Adrian Borer I  a.borer@rundschaumedien.ch

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Photographs Zoe Bradley, Fred Herzog, Errkaa, MoMa, Louise Lawler, Getty Images, Gili Lakanfushi, Providence, Belmond, Seabourn, Cartier, RM Sotheby’s, Mini, DBA, Porsche, BMW AG, Bristol Cars, Dieter Günther, Hermann Köpf, Kai Weissenfeld, Burberry, GNAK, Oleg Covian, Dan Brunn Architecture, Brandon Shigeta, Roger Frei, Lee Broom, Laufen, Villeroy & B   oche, agape design, Roche Bobois, Robert Klemm, Dr. Thomas Hauer, QN-Bar, Victor, Sarah Lavoine, Shutterstock, Bilddatenbanken

Admin , Coordination & Subscriptions Pascale Uccella I  p.uccella@rundschaumedien.ch Price  Issue CHF 10.– / € 9.50 I Year ­CHF 39.– / € 35.– IT Support Dejan Djokic Web Services Dimecom AG I web@rundschaumedien.ch

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Head of Production & Art Director Sandra Rizzi I s.rizzi@rundschaumedien.ch

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Corrector Andreas Probst

Representative Offices Österreich NEWBASE Andrea Veroneser Rauhensteingasse 10 / 10 I AT-1010 Wien T +43 (0)1 211 5353 I M +43 (0)1 2121 603 F +43 (0)664 142 1814 andrea.veronese@thenewbase.com www.thenewbase.com

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MANERO F LYBACK AU TO MAT I C

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R OS E G OL D 18 K




INHALT 26

TRAVEL

40

48 ZEITREISEN Auf Reisen Anno Domini

54 STECKBRIEF «It-City» Antwerpen

58 IM WANDEL DER ZEIT Die Malediven

62 PARISER CHIC Hôtel Providence

68 ANDEAN EXPLORER 5-Sterne-Zug durch Peru

71 ZWISCHEN ZWEI SEITEN Bücher für Abenteurer

ART & CULTURE

20 PAPIER-COUTURE Zoe Bradley

26 HOLLYWOOD-LEGENDE Robert Taylor

30 MEISTER DER WIEDERHOLUNGEN Philip Glass

32 DURCH DIE LINSE Fotograf Fred Herzog

35 EDITOR’S CHOICE Ausstellungen im Herbst

20

36 IM GESPRÄCH Errkaa 40 ZWISCHEN KUNST & POLITIK Louise Lawler

45 SHORTCUTS Japanese Style

62 10 | PRESTIGE


BOU TO N rings ¡ 18K

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INHALT

72 VIELFALT AM HANDGELENK Zeitmesser der Stunde

80 DIE JUWELEN-FLÜSTERIN Jeanne Toussaint

84 UHRSACHEN Die neuen Chronographen

BOUCHERON

WATCHES & JEWELLERY

88 ZWISCHEN DEN ZEILEN Juwelen-Geschichten 90 STEINREICH UND ERLEUCHTET Haute Joaillerie à Paris

76 80

90 DRIVE STYLE 96 THE CARTOON CAR 1953 Abarth 1100 Sport by Ghia 100 IM TEST Porsche Panamera 4S Diesel 103 WUSSTEN SIE SCHON … ? Von Daytona bis Brooklands 104 DIE WIEDERGEBURT Roadster Bullet von Bristol 108 CUSTOMIZER MAXWELL HAZAN Mission Zweirad 113 SHORTCUTS Bücher mit PS

108 104 12 | PRESTIGE


DER NEUE RANGE ROVER VELAR

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INHALT FASHION & BEAUTY 114 FASHION-EDITORIAL Kim Riekenberg in Paris 125 SNEAK PEEK Menswear 2018 126 VIP Das Menswear-Label D.GNAK 128 BURBERRY ON TOUR Couture-Capes 134 ARISTOKRATISCHE BEGEGNUNG Gräfin Isabelle d’Ornano 138 WUSSTEN SIE SCHON …? Von Gangarten und Etiketten 139 MAGICSTRIPES Natalie Franz im Interview

138

128

LIVING 140 MEISTER DES MINIMALISMUS Architekt Dan Brunn

140

148 GADGETS Technische Spielereien 150 INTERIOR-STAR Lee Broom 154 BADEWANNEN 2.0 Baden für Ästheten 157 SHORTCUTS Objects of Desire 158 MÖBELKLASSIKER Mah-Jong-Sofa

150 14 | PRESTIGE


ENTDECKEN SIE UNSER BETT VICTORIA Das exklusive Bett Victoria ist mit einer Matratze ausgestattet, welche aus Meisterhand von Visprings Fachhandwerkern stammt und den luxuriösen Vispring-Komfort und damit optimale Stützung bietet. In Kaliko-Baumwolltaschen eingenähte Federn werden von Hand wabenförmig angeordnet und mit Schichten aus feinsten natürlichen Materialien ummantelt. Dank dieser luxuriösen Materialien, darunter Platin-zertifizierte britische Schurwolle, Baumwolle und britisches Rosshaar, bietet das Bett Victoria nicht nur herrlichen Liegekomfort und optimale Stützung, sondern beschert auch einen extrem gesunden Schlaf. Mit einer Garantie für unvergesslichen Luxus, höchsten Komfort und einen ruhigen Nachtschlaf ist das exklusive Bett Victoria die perfekte Wahl für jeden, der das Beste im Leben wertschätzt. Matratze Victoria & Diwan 180x200cm inclusive Victoria Kopfteil 6.900,00 € † Bitte wenden Sie sich an Ihren örtlichen Vispring-Händler: Vispring boutique: 6300 WÖRGL, Osl Living GmbH 1070 WIEN, Rooms Classic Interior HandelsgesmbH - 3652 LEIBEN, Lorenz Projekt- u. Handels GmbH - 4061 PASCHING, Mayrhofer – Der Einrichter - 4600 WELS, Bruckmüller GmbH & Co KG - 4775 TAUFKIRCHEN AN DER PRAM, Auinger GmbH - 5020 SALZBURG, Schlafwerkstatt Salzburg - 6370 KITZBÜHEL, Die Wohnidee Fritz Huber GmbH - 6405 PFAFFENHOFEN, Einrichtungshaus Föger GmbH - 6710 NENZING, Möbel Frick GmbH - 6850 DORNBIRN, Schlafhaus ConTempi GmbH - 7091 BREITENBRUNN, Frischmann GmbH - 8045 GRAZ, Möbel Tropper GmbH - 8280 FÜRSTENFELD, Wohnanders GmbH - 9020 KLAGENFURT, Möbel Taurer

Die Preise beinhalten eine einteilige Matratze (Tick-1007) und flache Diwans (25 cm) mit den Bettfüßen L1 (13 cm), sowie das Kopfteil Viktoria. Der abnehmbare Diwan-Bezug (siehe Abbildungen) ist nicht im Preis enthalten und zu einem Aufpreis von 699 € erhältlich. Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an den teilnehmenden Fachhandel.

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INHALT 178

163 CULINARIUM 160 HAUTE CUISINE Das «Matsuhisa» in München 163 SPOT ON Speisen von Berlin bis Zürich

FINANCE

164 SCHWARZES GOLD Der Kaffee von Jah B

170 RETURN ON INVEST Private Elite-Schulen

167 NEU AUF DEM TELLER Zuchtfisch Cobia

174 HISTORY Family-Offices 178 ABGEHOBENES VOLK Privatjets auf dem Vormarsch

164 NEWS ART NEWS CITY BREAK PURE ELEGANZ TICK TACK MIT GRANDEZZA ON TOUR GOLDENE JAHRESZEIT BELLE DE JOUR AB NACH HAUSE! FÜR ALLE SINNE BUSINESS AS USUAL

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KOLUMNEN 46 WILHELM J. GRUSDAT: My Name is …

6 IMPRESSUM 19 EDITORIAL 184 VORSCHAU

CINDY CHAO

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Geschätzte L

LESERINNEN LESER

&

angsam werden die Nächte wieder länger, und das Sofa lädt zum Schmökern ein! Mit dieser Ausgabe haben wir tolle Inspirationen für Sie. Was bietet sich in den kühlen Herbsttagen besser an, als sich Anregungen für eine Reise auf die Malediven zu holen? Finden Sie in unserer PRESTIGE-­ Herbstausgabe die dazu passenden Locations und Reiseziele für beste Entspannung und pures Glück in Ihrem Leben. Wir nehmen Sie nicht nur mit auf eine Reise in spannende Länder, sondern wir haben auch beeindruckende Persönlichkeiten für Sie gefunden. Mit dem Top-Model Kim Riekenberg haben wir in Paris ein exklusives Shooting mit Pariser Flair produziert. Die Mode spiegelt das Laissez-faire der Stadt wider, passend zu Anlässen wie Büro- oder After-Work-Veranstaltungen. Lassen Sie sich von einem ausdrucksstarken Model und attraktiver Fashion für den Herbst / Winter inspirieren. Momente sind es, die unser Leben prägen, die uns auszeichnen, die unsere Entwicklung beeinflussen und manchmal auch die Welt verändern. Die wohl prägendsten Momente seiner Kochkarriere verbrachte Starkoch Nobu Matsuhisa in Peru. Dort konnte er wertvolle Erfahrungen sammeln und seinen persönlichen Stil entwickeln – mit seiner asiatisch-peruanischen Handschrift kochte er sich an die Weltspitze. Bleiben wir beim Reisethema Peru. Wir laden Sie zu einer neuen Attraktion ein, denn ab sofort können Sie die Anden auch mit dem Luxuszug bereisen, der die atemberaubende Landschaft durchquert. Die Welt ist voller faszinierender Orte, die mit aufregenden neuen Erfahrungen locken. Doch so manche Reise führt gelegentlich an Grenzen und Schranken, wie auch das Leben uns manchmal an verschlossene Türen führt. Die Möglichkeiten des Tourismus sind der passende Schlüssel. Folgen Sie uns mit den ersten Abenteurern bis zu den modernen Erkundungen unseres herrlichen Planeten. Für jeden öffnet sich die richtige Tür, sei es durch Individualreisen oder Massentourismus. Nicht nur die Schranken der Landkarte, sondern auch die der Zeit werden überwunden. Wir wünschen Ihnen eine inspirierende Herbstzeit und viele grenzenlose Momente. Passend erkannte schon Mode-Ikone Coco Chanel (1883–1971): «The best things in life are free. The second best are very expensive.»

Francesco J. Ciringione Verleger

Nike Schröder Chefredakteurin

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ART &

CULTURE

PAPIER

COUTURE Was die Britin Zoe Bradley in Handarbeit aus Papier kreiert, sorgt rund um den Globus für Begeisterung. Kaum verwunderlich also, dass es kaum ein Luxusunternehmen gibt, das sich nicht in ihrem Kundenportfolio befindet. Eine Geschichte, die einst bei Alexander McQueen begann. Anka Refghi I

Zoe Bradley

Entwürfe für die Modedesignerin Michiko Koshino

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«Du brauchst eine Empfindlichkeit für das Papier, eine Geduld, sonst sind die Kreationen ruiniert und du musst nochmal anfangen!» – Zoe Bradley –

Meisterlich in Szene gesetzt: Juwelen von Chopard

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ART & CULTURE

D

Zoe Bradley mit einer kunstvollen Arbeit für Sotheby’s

ramatische Silhouetten sind das Markenzeichen von Zoe Bradley. Ihre theatralischen Arbeiten entstehen für Werbekampagnen, Editorials, Fashionshows, Galerien oder für die Schaufenster ihrer illustren Klientel. Ihre kunstvollen Kreationen zwischen Skulptur, Mode und Theatralik entstehen in tausenden von Stunden aufwendigster Handarbeit, in denen Zoe Bradley die Kunst des traditionellen Schneiderhandwerks mit luxuriösen Papieren kombiniert. PRESTIGE: Zoe, wann haben Sie Ihre Liebe zum Papier entdeckt? ZOE BRADLEY: Das erste Stück, das ich aus Papier erschaffen habe, war ein plissiertes Kleid im Jahr 2005 für eine Show der Modedesignerin Michiko Koshino. Nach dieser Erfahrung wusste ich einfach, dass Papier in Bezug auf Textur, Form und Silhouette genau das war, wonach ich in meiner Arbeit gesucht hatte.

Gibt es etwas, das Papier einen lehren kann? Papier ist ein zartes Material, dem man mit Sensibilität und Geduld begegnen muss. Aber es ist auch wunderbar, denn die Fülle, die dieses Material bietet, bedeutet, unendlich viele Ideen realisieren zu können. Nach Ihrem Studium haben Sie für Alexander McQueen gearbeitet … Ja, nach meiner Ausbildung zur Modedesignerin in London habe ich bei Alexander McQueen gearbeitet und für die «S/S 1999 ready-to-wear-Catwalk-Show» einige zentrale Stücke selbst entworfen. Darunter auch das gestanzte, hölzerne Korsett und Röcke sowie die von Aimee Mullins getragenen Prothesenbeine. Das Arbeiten mit nicht-konventionellen Materialien bei McQueen hat mir den Weg für

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5000 Schmetterlinge für das exklusive Warenhaus «Harrods» in London

Papier als Material für Kleidungsstücke geebnet. Die Erfahrungen, die ich bei ihm machen konnte, waren ein ganz grundlegender Teil meiner Ausbildung. Es war auch eine unglaubliche Gelegenheit, im Studio eines so visionären Designers zu arbeiten. Eine inspirierende Zeit, in der ich sehr vielen interessanten Menschen begegnet bin, und auch eine Zeit, in der ich mich selbst dazu ermutigt habe, neue Wege in Bezug auf Design und Herstellung zu gehen. Wie würden Sie selbst heute Ihren Fingerabdruck beschreiben? Die Marke Zoe Bradley steht für überdimensionale Silhouetten und höchste Handwerkskunst. Der Stil ist modern, sauber, zeitlos und modeorientiert. Ihre Kreationen liegen zwischen Kunst, Mode, Skulpturen und haben auch etwas sehr Theatralisches an sich … Das ist richtig. Ich geniesse es, Elemente aus der Mode, der Kunst und dem Theater zu entlehnen und sie in eine Vision zu verwandeln. Letztlich geht es darum, meine Fantasie real werden zu lassen. Meine Motivation liegt darin, das Theatralische in meinen Arbeiten hervorzuheben, um den Betrachter zu inspirieren und zu begeistern. Sie haben diesen Frühsommer eine erstaunliche Installation für das Londoner Kaufhaus Harrods realisiert … Das war ein ganz besonderer Auftrag und dazu gedacht, die Sommersaison bei Harrods einzuläuten und den Beginn ihrer Schmetterlings-Kampagne zu markieren. Die Realisierung vom Design bis hin zur Produktion von 5000 Schmetterlingen dauerte mehrere Monate. Die grösste Herausforderung aber war, mit ganz feinem Kunststoff statt mit Papier zu arbeiten, das war neu für mich. Ich wollte die Silhouette eines Kronleuchters, um das Design des Raumes widerzuspiegeln, aber auch um einen modernen Touch in den Raum zu bringen!

Ihre Kreationen sind komplizierte Papierarbeiten, die Sie von Hand formen. Spielt Technologie überhaupt eine Rolle in Ihrer Arbeit? Nun, als ich anfing, habe ich noch alles von Hand geschnitten, aber aufgrund des Zeitmanagements haben wir uns die Technik zu Hilfe genommen. Für das Ausschneiden verwenden wir heute Laser und Stanzen. Das bedeutet, dass wir den Schneidevorgang beschleunigen können und so mehr Zeit für die Handarbeit und die Formgebung investieren können. Ihre illustre Klientel findet sich auf der ganzen Welt. Ich stelle mir den Transport dieser delikat gefalteten Objekte durchaus anspruchsvoll vor … Wir operieren natürlich global für unsere Projekte. Jeder Job muss im Detail samt einer speziell entworfenen Verpackung geplant werden. Und natürlich ist es ganz wichtig, sehr eng mit unseren Versandagenten zusammenzuarbeiten, um sicherzustellen, dass der Prozess so reibungslos wie möglich über die Bühne geht. An was arbeiten Sie gerade? Wir wollen unser Feld ein wenig erweitern und suchen gerade Unternehmen, die mit uns für die Herstellung von Papierprodukten für den privaten Gebrauch zusammenspannen möchten – sei es für luxuriöses Briefpapier, Tapeten, Beleuchtung oder Stoffe. Gibt es etwas, das Sie noch nicht gemacht haben und das Sie wirklich gerne machen würden? Ich würde gerne die Umgebung eines Hotels entwerfen, in der man auf Entdeckungstour durch die gesamte Zoe-Bradley-Welt gehen kann. Und ich würde auch gerne eine Retrospektive meiner Arbeiten der letzten zehn Jahre realisieren!

Short Answers Was würden Sie mit sechs Monaten freier Zeit machen? Auf einer einsamen Insel oder im Regenwald leben und in dieser natürlichen Umgebung kreativ arbeiten. Beschreiben Sie sich in drei Worten: leidenschaftlich, instinktiv, theatralisch. Lieblingsbeschäftigung an einem freien Tag: mit meinem Windhund der Küste entlang laufen. Inspirationsquell: Silhouetten, natürliche Texturen, Klang, Theater, Kunst.

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STYLE

JAPANESE

ART & CULTURE

1 I Der japanische Prinz der Pop-Art Ob im «Museum of Modern Art» in New York oder im «Centre Pompidou» in Paris, kaum ein renommiertes Kunsthaus, das Keiichi Tanaami nicht mit einer Ausstellung geehrt hat. 1936 in der Präfektur Tokio geboren, gehört Keiichi Tanaami zu den bedeutendsten Künstlern des Nachkriegs-Japan. In seinen frühen Bildern finden sich in den grellen Motiven die Schrecken des Krieges, während seine Werke der 1960er von den psychedelischen Einflüssen dieser Zeit inspiriert sind. Mit seinen Collagen, Gemälden, Skulpturen und Animationsfilmen zwischen Pop-Art und Street-Art wurde er schnell zum japanischen Pendant von Andy Warhol, den er 1967 in New York persönlich traf und später auf eine Reise durch Japan begleitete. 1975 wurde Tanaami der erste Art Director der japanischen Ausgabe des «Playboy»-Magazins «Monthly Playboy».

2 I Marketing-Superstar

1

Er gilt als einer der innovativsten Künstler unserer Zeit, und nicht selten wird er dabei mit Andy Warhol, Damien Hirst oder Jeff Koons verglichen. Takashi Murakami, geboren am 1. Februar 1962 in Tokio und Tausendsassa unter den Künstlern. Seine Handschrift? Bunt, knallig und zwischen klassischer japanischer Kunst und der Popkultur seines Landes angesiedelt. So farbenfroh und fröhlich seine Werke auf den ersten Blick scheinen, zwischen den Zeilen betreiben sie gesellschaftliche Kritik. Takashi Murakami lebt in Tokio, wo er seine Agentur «KaiKai Kiki Co» mit 120 Mitarbeitern und einem Ableger in New York führt und sein künstlerisches Schaffen weltweit erfolgreich vermarktet. Murakami ist ein Marketing-Genie, das in der Vergangenheit nicht nur aufsehenerregende Kollaborationen mit Louis Vuitton oder Kanye West einging, sondern virtuos wie kein anderer die Grenzen zwischen Kunst und Kommerz verwischt.

3 I Skateboard Art

2

3

Zerbrochene Skateboards sind der Stoff, aus dem Haroshis Kunstwerke sind. Ob hölzerne Sneakers, Elchkopf, Haifisch, Hydrant oder seine neuesten Schöpfungen, eine Reihe von 20 Figuren mit dem Titel «Guzo» – nichts, was der 1978 geborene japanische Künstler nicht schon aus alten Skateboard-Decks kreiert hätte. Und ein kleines Geheimnis bergen sie alle in sich. Denn gleich dem einstigen Buddha-Bildhauer «Unkei», der im 12. Jahrhundert jeweils eine Kristallkugel in seine Statuen einschloss, um ihnen eine Seele zu verleihen, arbeitet auch Haroshi ein kleines Stück Skateboard-Metall in seine Skulpturen ein.

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Das Aloha Motel an der AtlantikkĂźste in North Wildwood, New Jersey, 1960er Jahre


© Eric Bard / Corbis via Getty Images

TRAVEL

GENIESSEN STATT

EROBERN

K

Kavalierstouren, Winterfrische, Pauschalreisen, Grand Hotels und Heilbäder – bevor die Menschen das Reisen geniessen lernten, musste erst so einiges erfunden werden. Ein Rückblick auf vergangene Dekaden, in denen der Tourismus laufen lernte. Anka Refghi

lick, Klick, Klick, Buchung bestätigen – was heute mit nur ein paar Klicks aus der heimischen Gemütlichkeit heraus geplant und organisiert werden kann, gestaltete sich in früheren Dekaden als zeitaufwändiges Grossprojekt mit ungewissem Ausgang. Reisen als Genuss? Mitnichten. Denn erste Ansätze von dem, was wir heute als Tourismus bezeichnen, waren erst vor rund 200 Jahren erkennbar.

Von Raubzügen und Kavalierstouren Blickt man ganz weit in die Geschichtsschreibung zurück, so war das Reisen vor allem den folgenden Menschengattungen vorbehalten: Abenteurern, Entdeckern oder Kaufleuten. Sie machten sich auf den Weg, die Welt und neue Routen zu entdecken, auf Raubzug zu gehen oder neue Handelswege und -partner zu suchen. Und natürlich gab es auch noch die Kategorie der Pilger, die allerdings auf ihren Wallfahrtsreisen von Komfort und Genuss nicht hätten weiter entfernt sein können. Die ersten Reisen, die ein gewisses Mass an Amusement beinhalteten, waren, unter anderem, auch die

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TRAVEL

Mit Dampf zu neuen Sehnsuchtsorten Mit der Erfindung der Dampfmaschine änderte sich das «Genre Reisen» drastisch. Ab den 1820er Jahren fuhren zu Land die ersten Eisenbahnen mit Personenwaggons und über den Atlantik Schiffe mit Dampfantrieb. Doch nicht allen behagten die jüngsten Erfindungen. So beispielsweise schrieb Jules Verne 1870 über den Raddampfer «Great Estern»: «Man kann diesen Dampfer kaum noch ein Schiff nennen; es ist wohl mehr eine schwimmende Stadt, ein Stück Grafschaft, das sich von englischem Grund und Boden loslöst, um nach einer Fahrt über das Meer mit dem amerikanischen Festlande zusammenzuwachsen.» Und auch Heinrich Heine tat seine Bedenken mit den Worten «Durch die Eisenbahn wird der Raum getötet, und es bleibt uns nur noch die Zeit übrig» kund. Auch

Die erste Pauschalreise Als erster Reiseveranstalter der Welt gilt der am 22. November 1808 im britischen Melbourne geborene Thomas Cook. Man schrieb das Jahr 1841, als der Wander­ prediger und überzeugte Alkoholgegner mit der ehrenwerten Intention «Weg vom Gin und hin zur frischen Luft» für eine Gruppe von Abstinenzlern eine Zugreise innerhalb des Landes samt Ver­ pflegung organisierte – und damit die erste Pauschalreise der Welt.

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änderten sich mit der Art des Reisens die Unterkünfte. So beispielsweise entstanden um 1800 die ersten Grand Hotels, die – damals wie heute – mit vortrefflichem Service und dem zur jeweiligen Zeit modernsten Luxus auftrumpften und zur gesellschaftlichen Bühne der gut betuchten Klientel wurden. Ebenso verwandelten sich kleine Dörfer, durch Heil- und Kurbäder, wie sie im 18. Jahrhundert aufgekommen waren, in mondäne Badeorte, in deren Folge wiederum Seebäder entstanden und die Menschen den Schrecken vor dem Meer ebenso verloren wie vor den Bergen.

Wer hat’s erfunden? Zu Beginn bedeuteten Ferien zumeist, in die Sommerfrische zu fahren. Bis 1864. Denn dann – wie sollte es auch anders sein – erfand ein Schweizer die Winterfrische. Dabei handelte es sich um den findigen St. Moritzer Hotelier Johannes Badrutt von der Hotelpension Kulm, der seine Gäste in den Wintermonaten zu sich einlud, um die Schönheit der Landschaft auch in dieser Zeit zu geniessen. Jedoch nicht, ohne eine Reisekostenrückerstattung zu versprechen, sollten die Gäste nicht mit hochgerollten Hemdsärmeln in der Sonne sitzen können. Der Rest ist Geschichte.

© Bettmann Archive / Getty Images

s­ ogenannten «Grand Tours» oder auch «Kavaliertours», die seit der Renaissance allerdings nur den Abkömmlingen des Adels vorbehalten waren. Reisen, vorzugsweise nach Italien, die in erster Linie der Wissenser­weiterung dienten, jedoch, aufgrund der beschwerlichen Fortbewegungsmittel mit der Kutsche, ebenfalls deutlich von Anstrengungen gekennzeichnet waren.

Pullman-Schlafwagen mit verschliessbaren Kojen, 1934


© Hulton-Deutsch Collection / CORBIS / Corbis via Getty Images

TRAVEL

«Alle Menschen werden die Wahrnehmung machen, dass man auf hohen Bergen, wo die Luft rein und dünn ist, freier atmet und sich körperlich leichter und geistig heiterer fühlt.» – Jean-Jacques Rousseau –

Ein Kellner in St. Moritz bringt englischen Ladys Gin und Soda auf Schlittschuhen, 1920er Jahre

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© Rolls Press / Popperfoto / Getty Images

TRAVEL

Die Kabine des Prototyps einer Lockheed L-1011 TriStar, 1968. Das Grossraumflugzeug für bis zu 400 Passagiere war der bisher letzte Versuch des Flugzeugherstellers, im zivilen Luftverkehr Fuss zu fassen.

Auf vier Rädern und über den Wolken Die nächste Revolution des Tourismus, die auf die Mittelschicht abzielte, war die serienmässige Produktion von Henry Fords Automobil Model T im Jahr 1914, das damit zum erschwinglichen Gut wurde. Transkontinentale Strassensysteme wurden in den USA ebenso gebaut wie die neuartigen Motels am Strassenrand. Im Gegensatz zu den USA begann die Massenmotorisierung – und da-

Zeitreisen Das im teNeues Verlag erschienene Coffee-Table-Book «Zeitreisen – Legendäre Orte, Routen und Momente» von Stefan Bitterle ist ein fantastischer Bildband, der die Entstehung des Tourismus, wie wir ihn heute kennen, dokumentiert. Ein Buch, das die Leser wahrlich auf eine Zeitreise mitnimmt – auf Schienen, auf dem Wasser, über den Wolken und auf der Strasse. www.teneues.com

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mit der Massentourismus – in Europa erst nach dem Zweiten Weltkrieg. Eine Zeit, in der schon bald ein weiteres Fortbewegungsmittel in den Fokus der Genusswilligen rückte: das Passagierflugzeug. Zwar gab es seit 1927 Passagierflüge über den Atlantik in Flugzeugen mit bequemen Sitzen und mit Betten, wie man sie von den Eisenbahnwagen her kannte, doch für die breite Masse blieben die Flüge lange unerschwinglich. Den Grundstein für den Flugtourismus, wie wir ihn heute kennen, legte Grossbritannien mit den ersten Pauschalflugreisen nach Spanien in den 1950er Jahren. Mit dem Aufkommen interkontinentaler Flüge ohne Zwischenstopp verloren in der Folge dann auch die grossen Schiffe ihre Bedeutung. In den 1960er Jahren stellten die grossen Reedereien den Linienbetrieb über den Atlantik ein. Die Zeit des modernen Tourismus, wie wir ihn heute kennen, hatte definitiv begonnen.


BY

City BREAK

TRAVEL

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Dem Alltag entfliehen und i n d a s A b ent e uer S t ä dt e t r ip eintauchen. Am besten immer m it dabei: d ie per fek ten Begleiter für jede Gelegenheit. 1 I LEICA

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Mit dem roten Punkt – fotografieren mit Stil und «M» wie Meilenstein. Die neue Leica «M10» überzeugt durch kompak­ tere Masse, verbesserte Performance und noch intuitivere Bedienung. 2 I SHANGRI-LA

Auszeit in London mit Erholungsfaktor: Das «Shangri-La Hotel At The Shard» bietet mit Achtsamkeits­training, Fitness und Ernährungstipps ein neues Wellnessund Sportprogramm. Yoga über den Dächern Londons? Wunderbar! 3 I DOLCE & GABBANA

Kreditkartenetui aus Dauphine-Leder – perfekt für jede Gelegenheit: im Büro, auf Reisen und bei exklu­siven Events. Handwerkliche Verarbeitung und Kult-Details machen jedes Accessoire einzigartig. 4 I RIMOWA

Smarter Reisebegleiter: hochwertig, trendy und auch weiterhin mit dem «Electronic Tag», der ersten elektronischen Check-in Lösung, um bequem von zu Hause oder unterwegs einzuchecken.

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5 I MICHAEL KORS

Klare Linien und luxu­ riöses Schlangenleder im Chevron-Design ver­ schmelzen bei der Tasche «Miranda» zu einem grafischen Effekt. Details wie der Riemen mit Kettengliedern verleihen dem Abendoutfit einen Hauch Exotik.

5

6 I JOOP!

3 4

Leder spielt eine wichtige Rolle in der Damenkollektion Herbst / Winter 2017/18. Inspiriert vom Schmelz­ tiegel zwischen Moderne und Tradition, wie er auf der nordischen Vulkaninsel Island zu finden ist.

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WATCHES & JEWELLERY

VIELFALTFÜRS

HANDGELENK

Z

Die Uhrenindustrie unserer Tage hat jedwede Art von Kundschaft im Blick. Deshalb deckt ihr Produktspektrum so gut wie alle Ansprüche ab. Gisbert L. Brunner

um Glück lässt sich über Geschmack und Vorlieben für Dinge bis heute nicht streiten. Meinungspluralität schafft Vielfalt. Das zeigt sich auch bei neuen Armbanduhren. In technischer, technologischer und gestalterischer Hinsicht ist die Vielfalt immens, man könnte auch sagen beinahe unüberschaubar. Andererseits kommen alle, die ihr Handgelenk mit einem wie auch immer gearteten Zeitmesser schmücken wollen, problemlos zu ihrem Recht. Mehr oder minder komplizierte Mechanik dominiert das Geschehen im oberen und höchsten Preissegment. Frauen mit Faible für Schmückendes, das zugleich auch komfortable Präzision gewährleistet, schätzen Quarzwerke. Daneben gibt es immer mehr Menschen, welche im beruflichen wie auch privaten Leben jederzeit in Verbindung bleiben möchten. Sie werden ihre helle Freude haben an den neuesten Smartwatches mit breitem Funktionsspektrum. Kurzum: Bei ­A rmbanduhren gibt es fast nichts, was es nicht gibt. Und das ist gut so.

Louis Vuitton kann Smart LOUIS VUITTON

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Bei Louis Vuitton stehen Reise-Accessoires seit Anbeginn hoch im Kurs. Eigene Uhren gibt es seit 2002 für Damen und Herren. Beim Blick auf die Gehäuseform ist der Name Tambour, also Trommel, für die erste Kollektion bewusst gewählt. Mit der neuen «Tambour Horizon» beweist das französische Luxuslabel smarte Kompetenz. Dank Google Android Wear 2.0 verbindet sich der Newcomer per Bluetooth auch mit iPhones. Kommunikative Elektronik der neuesten Generation in Gestalt des Qualcomm-Snapdragon-­ Wear-2100-Prozessors birgt das 42 Millimeter grosse, bis drei bar Druck wassergeschützte Stahlgehäuse. Das Chipset, ebenfalls von Qualcomm Technologies, gewährleistet einen ganzen Tag Betrieb ohne Nachladen. Die Besitzer(innen) blicken auf ein hoch auflösendes AMOLED-Display. Nach


dem Hochfahren besteht Wahlmöglichkeit zwischen unterschiedlichen Zifferblattdesigns, darunter auch ein Chronograph. Bei den Apps punktet Louis Vuitton unter anderem mit «My Flight». Vielflieger erhalten hier hilfreiche Informationen zum Trip, darunter Terminal, Gate oder verbleibende Flug­ zeit. Die Weltzeit-Indikation mit 24 Städten greift das Zifferblattdesign der ­mechanische «Escale» auf. Mit an Bord sind ferner Mikrophon, Gyroskop, ­Vibrator und ein Lichtsensor zur Displaysteuerung. Zur Wahl stehen schliesslich 60 problemlos austauschbare Armbänder. TAG HEUER

Tausendsassa Eingefleischte Mechanik-Freaks lehnen Armbanduhren ab, die sich mit Smartphone und Internet verbinden. Trotzdem möchten etliche von ihnen ständig Kontakt zu anderen halten. Mit der neuen «Connected Modular 45» bietet TAG Heuer einen sehr praktikablen Kompromiss zwischen verschiedenen Uhrenwelten und -philosophien. Er basiert auf der im November 2015 vorgestellten Luxus-Smartwatch «Connected», welche sich spontan zu einem vollen Erfolg entwickelte. Der von Intel beigesteuerte Mikro-Computer mit Titangehäuse erinnert an die legendäre Heuer «Carrera». Google zeichnet für die «Android»-Software verantwortlich. An diesen Fakten ändert sich auch bei der 2017er-Generation nichts. Im Gegensatz zum Vorgänger geht die Produktion der Elektronik mit integrierter G ­ PS-und NFC-Funktion für unkompliziertes «Android Pay» künftig auf Schweizer Boden über die Bühne. Optisch besticht zunächst ein hoch auflösendes AMOLED-Display für mehr als 30 verschiedene Zifferblätter. Auch im Ruhemodus zeigt sich die aktuelle Zeit. Ungekannte Vielfalt gestattet ein modulares Gehäusekonzept. TAG Heuer offeriert zehn verschiedene Standard-­Varianten. Langeweile beugen vier unterschiedliche Bandanstösse, acht Kautschuk- und drei Lederbänder sowie

zwei Schliessen vor. Alles lässt sich im Handumdrehen am «Connected»-Container befestigen. Ausserdem harmoniert es perfekt mit zwei weiteren Schalen, in denen traditionelle Mechanik tickt. Eine birgt das Automatik-«Calibre 5» (Eta 2824-2), die andere komplizierte, amtlich auf seine Ganggenauigkeit überprüfte Manufakturarbeit. Gemeint ist das A ­ utomatikkaliber Heuer 02-T. Es vereint in sich einen innovativen Schaltrad-Chronographen und ein «fliegendes» Tourbillon mit neuartigem Karbon-­­Drehgestell. Trotzdem bleibt dieser uhr­ macherische Luxus bezahlbar.

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WATCHES & JEWELLERY

BLANCPAIN

MONTBLANC

Hommage an einen Profi-Klassiker

CENTURY

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Beim Blick in die Archive des Hauses Blancpain entdeckt man ein breites Spektrum unterschiedlicher Versionen der 1953 eingeführten Taucher-Armbanduhr «Fifty Fathoms». Gut zwei Dutzend dürften es vor der Renaissance wohl gewesen sein. Besonderen Rang nehmen dabei Modelle ein, welche militärischen Spezifikationen genügten. Sie trugen den Namen «Fifty Fathoms Mil-Spec» und hielten Wasserdruck bis zu 20 bar aus. Die «Fifty Fathoms Mil-Spec 1» verfügte erstmals über einen Sekundenstopp zur exakten Synchronisation der Zeiger mit einem Zeitsignal. Auf dem mattschwarzen Zifferblatt stach eine neuartige Dichtigkeitsindikation ins Auge. Gestaltet in Form eines grossflächigen Punkts mit je einer violetten und blauen Hälfte. Solange Letztere ihre Farbe behielt, war das Gehäuse dicht. Färbte sie sich hingegen violett, bestand Handlungsbedarf. An das Zifferblatt dieser professionellen Taucheruhr erinnert jenes der 2017er «Tribute to Fifty Fathoms MIL-SPEC» mit dem exklusiven, aus 210 Komponenten assemblierten Automatikkaliber 1151. Zwei seriell geschaltete Federhäuser gewährleisten vier Tage Gangautonomie. Vierzig Millimeter misst die stählerne Schale, deren Wasserdichte bis 30 bar reicht. Durch den Sichtboden erkennt man neben dem Goldrotor auch die leichte, amagnetische Siliziumspirale. Im Gegensatz zu damals ist die Super-­ LumiNova-Leuchtmasse des Zifferblatts kein bisschen radioaktiv. Oberhalb


WATCHES & JEWELLERY

sichere Ablesbarkeit aus 25 Zentimetern. Schutz bietet ein knapp vier Millimeter dickes Saphirglas. Um die unter Wasser stets besonders kostbare Zeit kümmert sich ein Automatikwerk vom Kaliber CFB 1950.1, was dem Eta 2824-A2 entspricht. Aktuell offeriert die Manufaktur insgesamt 188 spezielle Exemplare dieses Boliden zur Unterstützung einer erstmalig durchgeführten Forschungsexpedition. Ganz konkret geht es um Mantarochen, die bekanntlich vom Aussterben bedroht sind. Während zweier Wochen im August wurde das Verhalten dieser tierischen Spezies einmal in Bezug auf Lebensraum und Nahrung analysiert. Zum anderen werden die Daten sorgsam erfasst und somit weiteren Projekten zugänglich gemacht.

Der Gipfel

CARL F. BUCHERER

der «6» findet sich die altbekannte Wasserdichtigkeitsindikation. Innovation repräsentiert die natürlich einseitig rastende Tauchzeitlünette mit kratzfestem Saphirring, der die Leuchtindexe vor Abnutzung bewahrt.

Taucheruhr für guten Zweck Bis zu 500 Meter unter den Meeresspiegel taucht die «Patravi ScubaTec» von Carl F. Bucherer problemlos ab. Zusätzliche Sicherheit beim Empor­steigen bietet ein Heliumventil in der Flanke des markanten Stahlgehäuses mit 44,6 Millimetern Durch­ messer. Selbstredend lässt sich die aus Edelstahl und Keramik gefertigte Lünette bei diesem Zeitmesser mit professionellem Anspruch nur entgegen dem Uhrzeigersinn verstellen. Somit wird die verbleibende Tauchzeit aus Gründen der persönlichen Sicherheit bei versehentlichem Drehen immer nur kürzer. Die Gestaltung von Zifferblatt und Zeigern gewährleistet selbst bei widrigen Sichtverhältnissen

Dass es sich bei der «Summit» um eine Smartwatch handelt, zeigt erst der zweite Blick oder die intensivere Beschäftigung mit der 46 mm grossen Armbanduhr. Montblanc bietet sie in unterschiedlichen Ausführungen mit Titanoder Stahlgehäuse an. Nach dem Starten lassen sich am leicht bombierten Touchscreen mit AMOLED-Display unterschiedliche Zifferblätter, darunter auch ein klassischer Retro-Chronograph, wählen. In der schlichten Schale vom Typ 1858 findet sich Elektronik der neuesten Generation in Gestalt des Snapdragon-Wear-2100-Prozessors und ein Chipset ebenfalls von Qualcomm Technologies. Mit einer Batterieladung hält das Ganze in der Regel einen Tag lang durch. Für Energienachschub braucht es eine Ladeschale. Die Software Android Wear 2.0 von Google kommuniziert über Bluetooth auch mit iOS-, also Apple-Geräten. Dank eingebautem Mikrophon lässt sich der Google-­ Assistent direkt ansprechen. Auf diese Weise sind auch Übersetzungen, das Diktieren von E-Mails, Sprachnachrichten und das Vormerken von Terminen möglich. Ferner bietet die Benutzeroberfläche eine Art Tastatur, welche Handschrift und Fingerstriche erkennt. Rückwärtige Sensoren erfassen die Pulsund Herzfrequenz mit bestmöglicher Genauigkeit. Fitness-Apps sind ebenso vorhanden wie Applikationen für den Fahrdienst Uber oder den Stadtführer Foursquare. Lieblingslieder lassen sich mithilfe der «Google Play»-Musik-App und Wireless LAN in den Speicher laden. Wem das personalisierbare Display nicht reicht, kann sich von Montblanc ein «massgeschneidertes« Zifferblatt gestalten lassen.

Saphir, Perlmutt und Diamanten Hans-Ulrich Klingenberg war ein ausgesprochen kreativer Mensch. Schon vor Gründung des Labels Century im Jahr 1966 hatte er ein Vakuumgehäuse für Armbanduhren und auch das komplexe Megalith-Verfahren entwickelt. Letzteres gehört bis in die Gegenwart zu den exklusiven Merkmalen jedes Zeitmessers mit dieser Signatur. Mittlerweile hat in Nidau Sohn Philip W. A. Klingenberg das Sagen. Unter seiner Ägide entsteht unter anderem die seit 1999 am Markt präsente «Dragon Stone». Zu den Domänen dieses femininen Modells zählt ein gekonntes Zusammenspiel von Perlmutt und Century-Saphir. Von Meistern ihres Fachs werden die Zwölfeckform sowie die Facetten des unverwüstlichen Glasrands manuell geschliffen und poliert. Dank der sogenannten Nacrilith-­ Technik lässt sich zwischen zwei Century-Saphiren auch noch eine feine Perlmuttschicht einfügen. Beeindruckend auch das feingliedrige Armband mit Befestigungsgliedern in Wellenform. Die weissgoldenen «Dragon Line»-­ Modelle gibt es mit 27, 32 und 38.5 mm Durchmesser. Für die Zeit ist stets ein präzises Quarzwerk zuständig. Die abgebildete Armbanduhr ist besetzt mit 218 Diamanten von zusammen 1,952 Karat. Der Century-Saphir verfügt über 36 Facetten. Für das Zifferblatt findet Naturperlmutt Verwendung.

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HUBLOT

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Tu Gutes und sprich drüber Erfolg haben und diesen mit benachteiligten Menschen teilen, lautet das philanthropische Motto von Jean-Claude Biver und Ricardo Guadalupe, dem Führungs-Duo im Hause Hublot. Genau so denkt und handelt auch Carlos Fuente Junior. Als er vor 37 Jahren in der Dominikanischen Re­publik die Zigarren-­ Manufaktur Arturo Fuente und eine Tabakfarm ins Leben rief, fehlte es in der Gegend an Schulen und angemessener ärztlicher Betreuung. Abhilfe schaffte die Familienstiftung «Cigar Family Charitable Foundation». 2017 feiert die «Opus X», das Fuente-Flaggschiff, seinen 20. Geburtstag. Aus diesem Grund entwickelte Hublot eine limitierte Edition mit drei speziellen Automatik-Armbanduhren. Ein Teil des Verkaufserlöses der insgesamt 60 Zeitmesser kommt der Stiftung zugute. Die Lieferung jeder der 45 mm grossen Pretiosen erfolgt in einem hölzernen Luxus-Etui, welches sich – beinahe selbstverständlich – auch

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ROLEX

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Auf den Mond gekommen Bei Rolex steht «Cellini» für zurückhaltende Eleganz, während die «Oyster»-­ Modelle sportivere Attituden besitzen. Ungeachtet dessen sind die äusseren und inneren Werte gleich. Die aktuelle «Cellini»-Geschichte prägen drei runde, im Jahr 2014 vorgestellte Gold-Armbanduhren: «Cellini Time», «Cellini Date» mit Zeigerdatum bei «3» und «Cellini Dual Time». Zu ihren sichtbaren Merkmalen gehören 39 Millimeter grosse Gehäuse, die dem Druck des nassen Elements bis zu fünf bar widerstehen. Hinzu gesellt sich ein ausdruckstarker Glasrand: aussen fein geriffelt und innen glatt bombiert. Bleiben guillochierte Zifferblätter namens «Rayons flammés de la gloire». 2017 erweitert die «­ Cellini Moonphase» mit dem natürlich zertifizierten Manufaktur-Rotorkaliber 3195 das Spektrum. Deutlich aus dem Rahmen des Üblichen fällt hier die Indikation des bleichen Erdtrabanten. Bei «6» dreht eine blau emaillierte Scheibe, welche einen Vollmond als Meteoriten-Applikation trägt. Exakt gegenüber symbolisiert ein weisser Kreis den Neumond. Zur Orientierung haben sich die Produktgestalter einen kleinen Pfeil einfallen lassen. Erst in 122 Jahren geht die patentierte Anzeige einen Tag falsch. Mit von der Partie ist auch ein Zeigerdatum, erkennbar an der kleinen Mondsichel. Für diesen «Chronometer der Superlative» leistet Rolex fünf Jahre Garantie. Wenn es sein muss, auch auf dem Mond. ZENITH

Mechanische Revolution

Der 14. September 2017, an dem die «Défy Lab» von Zenith ans Licht der Öffentlichkeit tritt, wird als ganz besonderes Datum in die Annalen der mechanischen Zeitmessung eingehen. Dank Guy Sémon, seines Zeichens Generaldirektor von TAG-Heuer, kommt diese Armbanduhr ohne Unruh und Unruhspirale aus. Die Erfindung von Christiaan Huygens aus dem Jahr 1675 wird damit obsolet. Gleichermassen innovatives wie spektakuläres Bauteil des 32,8 mm grossen Automatikkalibers ist der monolithische, nur 0,5 mm hohe «Sémon Oszillator». Das komplex anmutende Element aus selbstverständlich temperaturstabilisiertem Silizium ersetzt insgesamt 31 Assortiment-­ Komponenten. Kontaktflächen, Reibung, Schmierung, Assemblage, Regulierung und Kontrolle sind fortan keine Themen mehr. Ein leichtes, sehr als Humidor nutzen lässt. Hublot offeriert zwei speziell gestaltetes Silizium-Zahnrad regt den Oszillator zu flotten 15-Hertz-­ Versionen der «Classic Fusion Fuente 20th Anni- Schwingungen mit nur sechs Grad Amplitude an. Im Vergleich dazu vollziehen versary Special Edition» mit Schalen entweder aus klassische Unruhschwinger rund 300 Bogengrade. Circa 60 Stunden Gang­ rotem «King Gold» oder aber gebürstetem Titan. autonomie unterstreichen die energetische Effizienz des Ganzen. Das sind Hierbei zeigen Laser-Gehäusegravuren in dem 10 Stunden mehr als beim klassischen Zenith «El Primero» mit nur fünf Hertz Buch­staben X verschlungene Tabakblätter. Ferner Unruhfrequenz. Auch die Präzision des Newcomers mit Zeigern für Stunden, gibt es 20 Stück einer nicht gravierten Keramik-­ Minuten und Sekunden spricht für sich. Im Zeitraum von 48 Stunden geht Version. In allen Fällen ziert das X der Zigarren-­ das Œuvre täglich höchstens 0,3 Sekunden vor oder nach. Der thermische Banderole auch das markant blaue Zifferblatt. Am Fehler liegt bei 0,3 Sekunden pro Tag und Grad Temperaturänderung. MagnetBoden findet sich eine exklusive Illustration der Fa- felder bis zu 88’000 A  /  m steckt der aus 148 Komponenten zusammengemilie Fuente mit der Inschrift «Château de la Fuente, fügte Mikrokosmos problemlos weg. Zenith liefert die nur zehn Exemplare des Fuente Opus X 20 Years» sowie die Seriennummer neuen Flaggschiffs mit Gehäuse aus «Aeronith», einer ultraleichten Aluminium-­ der limitierten Edition des jeweiligen Modells. Polymer-Komposition, sowie insgesamt drei Qualitäts-Zertifikaten.

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WATCHES & JEWELLERY

Zurück in die Zukunft

RADO

Retrolook pur zeichnet die quadratische «HyperChrome 1616» aus. Beim Design dieses Zeitmessers durchstöberten die Produktgestalter von Rado das firmeneigene Archiv. In den späten 1960er-Jahren wurden sie fündig. Konkret entdeckte das Team dort die Linie «Cape Horn». Selbige erinnerte damals an das Jahr 1616, als mutige Seefahrer auf abenteuerlicher Route das Cape Horn entdeckten. Insofern eignet sich diese neue, gleichermassen markante wie robuste Armbanduhr für Abenteuer zu Lande, zu Wasser und natürlich auch in der Luft. Ihre grosszügig dimensionierte Schale mit rund 46 Millimeter Kantenlänge nimmt Wasserdruck bis zu zehn bar nicht krumm. Gefertigt wird sie samt speziell graviertem Boden aus gehärtetem Titan Grade 5. Zur besseren Ablesbarkeit ist das Saphirglas beidseitig entspiegelt. Im Inneren findet sich

JUNGHANS

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WATCHES & JEWELLERY

ein Automatikwerk vom Kaliber Eta C07.621, welches nach Vollaufzug circa 80 Stunden ununterbrochen tickt. Zur Erinnerung an das denkwürdige Jahr ist die Edition auf 1616 nicht individuell nummerierte Exemplare beschränkt.

Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft Dank 40 Millimeter Gehäusedurchmesser passt die Weissgold-Referenz 5320G von Patek Philippe an nahezu jedes Handgelenk. Bei Kennern weckt diese Armbanduhr mit ewigem Kalendarium, welches – rein theoretisch – erst 2100 manuell wieder richtig-

gestellt werden muss, Erinnerungen an frühere Zeiten. Gekonnt greift das Design gestalterische Elemente der einstigen Referenzen 1463, 1526, 2405, 2438 / 1 und 3450 auf. Die Optik mit Fenster für Wochentag und Monat sowie kleinem, konzentrisch zur Mondphasenindikation oberhalb der «6» drehendem Datumszeiger prägt diesen Typus Zeitmesser im Hause Patek Philippe seit mehr als 70 Jahren. Die Schaltjahresindikation durch ein kleines rundes Zifferblattfenster gesellte sich 1980 bei der Automatik-Referenz 3450 hinzu. Weil auch bei der altehrwürdigen Genfer Familienmanufaktur die Zeit niemals stehen bleibt, gesellen sich zur Tradition viele zeitgemässe Elemente wie das ­Automatikkaliber 324 SQ mit «Gyromax»-Unruh und «Spiromax»-Spirale aus temperaturstabilem Silizium. Ein weiteres Guckloch zwischen «7» und «8» lässt zum Zweck leichteren Einstellens erkennen, ob die Uhr gerade Tag- oder Nachtstunden indiziert. Der Mond agiert ausgesprochen präzise. In 122,6 Tagen geht er gerade einen Tag falsch.

PATEK PHILIPPE

Nostalgie in Reinkultur Vater Hans-Jochem Steim und Sohn Hannes lieben Oldtimer mit vier, aber auch mit drei oder zwei Rädern. Davon kündet ihr Automuseum in Schramberg, Schwarzwald. 2009, in schweren Zeiten, übernahm die Unternehmerfamilie eine traditionsreiche deutsche Uhrenmarke, deren Gründung 1861 in der gleichen Stadt erfolgt war. Bei Junghans entdeckten die neuen Eigentümer seit Langem existente, aber teilweise leider brachliegende Werte. Die daraus abgeleitete Mechanik-Philosophie zielt auf Pflege der Tradition unter Beibehaltung eines bezahlbaren uhrmacherischen Luxus. Nostalgie pur und jede Menge Bezüge zum Cockpit klassischer Automobile verstrahlen die «Meister Driver Automatik»-­ Modelle. An männlichen Handgelenken fühlen sich die nur 38,4 Millimeter grossen Armbanduhren mit PVD-beschichteten Stahlgehäusen ebenso wohl wie an weiblichen. Super LumiNova lässt die markanten Minutenziffern bei Dunkelheit erstrahlen. Besonderen Glanz verspricht ein effektvoller Polierlack auf der mehrfarbigen Scheibe, vor der Zeiger für Stunden, Minuten und Sekunden rotieren. Aus der Schweiz stammt das Automatikwerk. Hinter der Bezeichnung J.800.1 verbirgt sich das zuverlässige Kaliber 2824-A2 der Eta.

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«Ich bin sehr stolz, diesen Namen kreiert zu haben, und nur durch Ignoranz kann er in Vergessenheit geraten.» – Carlo Abarth –

Im Zeichen des Skorpions Abarth ist die Geschichte eines besonderen Mannes und seiner besonderen Fahrzeuge, die bleibende Spuren im internationalen Motorsport hinterlassen haben. Wie ihr Gründer Carlo Abarth ist auch die Marke Abarth im Sternzeichen des Skorpions geboren, nämlich im Jahr 1949, als Carlo Abarth nach einer Karriere als Motorradrennfahrer zusammen mit Guido Scagliarini die Abarth & C. gründete. Seit 1971 gehört das Unternehmen zu Fiat.


DRIVE STYLE

THE

CARTOON

CAR

Es war ein ganz rares Juwel, das im Rahmen des diesjährigen «Pebble Beach Concours d’Elegance» in Kalifornien unter den Hammer kam – ein einzig­artiger 1953 Abarth 1100 Sport mit einer Karosserie von Ghia und einer Geschichte, wie sie nur das Leben schreiben kann.

A

Anka Refghi I

RM Sotheby’s, Angus McKenzie

m legendären Pebble Beach war das Sportcoupé mit Fahrgestellnummer 205-104 ein alter Bekannter. Denn gerade einmal zwei Jahre war es her, dass dem aussergewöhnlichen Fahrzeug etwas gelang, was meist nur den «Vorkriegsschönheiten» renommierter Hersteller vorbehalten ist – die Nominierung zum «Best of Show». Dabei war nicht nur erstaunlich, dass der Abarth 1100 nach dem Sieg in seiner eigenen Klasse weit vorne um den Gesamtsieg kämpfte, sondern auch, dass er keineswegs durch ein hochdotiertes Unternehmen restauriert worden war, sondern von seinem privaten Besitzer höchstpersönlich. Doch dazu später.

dessen runde Formensprache an einen Handschmeichler oder ein Cartoon Car denken lässt, tatsächlich entworfen hat, darüber scheiden sich bis heute die Geister. Aller Wahrscheinlichkeit nach aber war es Giovanni Michelotti, jedoch nicht, ohne wohl auch den anderen Automobildesignern jener Zeit, wie Virgil Ex Exner, Mario Boano oder auch Giovanni Savonuzzi, über die Schulter geschaut zu haben. Fest aber steht, dass der Wagen bei seinem Debüt in der Öffentlichkeit begeisterte.

Das Debüt

Man schrieb das Jahr 1953, als das Sportcoupé erstmals am Turiner Automobilsalon ausgestellt wurde. Dabei diente der gerade einmal 3,6 Meter lange Abarth 1100 Sport Ghia nicht als reiner Rennwagen, wie frühere Fahrzeuge von Abarth, sonCartoon Car dern vornehmlich als Konzeptfahrzeug, das dazu Das in diesem August für stattliche 891’000 US-­ gedacht war, um auf Messen Aufsehen zu erregen. Dollar versteigerte Fahrzeug war das letzte von vier Mit Erfolg. Denn die Frontpartie mit ihrer Wölbung gebauten Abarth 205 mit Sport-Chassis, dessen im Kühlergrill, die teilweise durch die Radhäuser Motor und Getriebe von einem Fiat 1100 und die verdeckten Speichenräder, die mit roter Farbe beKarosserie von Ghia stammt. Wer das Fahrzeug, schichtete Innenseite der Auspuffrohre und

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DRIVE STYLE

So aussergewöhnlich, wie die Karosserie: Innenausstattung in blauem Leder

die gebrochen-weisse Lackierung, die in nahezu neckischem Kontrast zur Innenausstattung aus blauem Leder stand, sorgten für Furore. Während die italienische Presse den Ghia als ein «Meisterwerk des Designs» bezeichnete, schrieb ein Journalist der «Automobil Revue»: «Abgesehen von einer etwas massiven Vordergestaltung, ist ein fast schneeweisses kleines Ghia-Sportcoupé eine der Hauptattraktionen im Salon. Unter dem niedrigen Wagen, dessen verchromte Drahtspeichenräder in pikantem Gegensatz zur grossflächigen Karosserie stehen, verbirgt sich ein von dem ‹Frisier›-Künstler Abarth unter Verwendung von Fiat-1100-Teilen entwickeltes Fahrwerk mit eigenem Rahmen und Porsche-Vorderradaufhängung.»

Grosse Träume Der Abarth 1100 Ghia gefiel. Und dem kanadischen Autofan William «Bill» Vaughan so sehr, dass er ihn kurzerhand kaufte. Nur ein Jahr später präsentierte er das Fahrzeug 1954 auf der New York Auto Show unter dem Namen «Vaughan SS Wildcat», wobei er nicht nur behauptete, das Coupé in Serie fertigen zu wollen, sondern auch, statt des Vier­ zylinders, mit dem ersten V8-Motor mit obenlie-

Am 18. Loch Er ist der global exklusivste Schönheitswettbewerb der weltweit rarsten und exklusivsten Automobile: der Pebble Beach Concours d’Elegance, der einmal im Jahr und am 18. Loch des Golfgeländes ausgetragen wird. Von einer Jury bewertet werden die Sieger verschiedenster Klassen, die wiederum untereinander um den legendären Titel «Best of Show» kämpfen. Ein Schaulaufen auf zwei Beinen und vier Rädern. Der nächste Concours d’Elegance findet am 26. August 2018 statt.

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genden Nockenwellen. Doch es kam anders. Statt in Serie zu gehen, verlor sich die Spur des Auto­ mobils. Erst 1982 wurde es von Russ Baer in einer Scheune in Ashton, Maryland, wiederentdeckt und ging in der Folge in den Besitz von Pat Braden über. Viel über den zwischenzeitlichen Verbleib ist bis heute nicht bekannt. Einen Hinweis aber darauf, dass der Wagen in den späten 50er-Jahren wohl als Alltagswagen benutzt worden war, liefert ein Park-Aufkleber an der Heckscheibe, auf dem «Litton Industries Maryland Division 1958» zu lesen ist. Nach Pat Braden wechselten die Besitzer noch einige Male, bevor der Abarth Sport in die Hände von Norbert Joseph McNamara kam, einem ehemaligen Colonel der US Army, der im Ruhestand vornehmlich italienische Autos sammelte und restaurierte. Nach dem Tod McNamaras führte der Kanadier Greg Kienzel ab 2010 die Arbeit des Colonels fort und küsste das aussergewöhnliche Fahrzeug endgültig wach. Ganze fünf Jahre hatte er in die Restaurierung gesteckt, die Geschichte penibel und anhand gut erhaltenen Bildmaterials und Dokumenten erforscht. Dass er brillante Arbeit geleistet hatte, um den Wagen bis auf das kleinste Detail wieder in den Originalzustand zurückzu­ versetzen, wurde ihm beim eingangs erwähnten Pebble Beach Concours d’Elegance 2015 unzweifelhaft ebenso bescheinigt. Genauso wie mit dem beachtlichen Auktions­resultat an der Classic Car Auction Monterey 2017 von RM Sotheby’s in diesem August. Ein im Vorfeld als «Underdog» betiteltes Fahrzeug hat es allen wieder einmal gezeigt.


DRIVE STYLE

MIT

PS

Ein Muss für jeden Motorradfan Ein Buch über die Kraft und Schönheit der selbstgebauten Maschinen. Individualisierte Geschichten über individuelle Bikes und ihre Macher. Opulente bildgeprägte Geschichten und Reportagen, die mitten hinein in das aktuelle Custom-Bike-Leben und die Motorradkultur eintauchen. Cafe Racer, Scrambler, Chopper. Dazu die grossen Kulturveranstaltungen wie «Wheels & Waves», «Babes Ride Out», «Glemseck 101» oder «Distinguished Gentleman’s Ride». Die herausragenden Fotografen der Szene liefern ihre besten Produktionen. Unterhaltsam-informativ führt der Text die Geschichten zu den Ereignissen und den Bildern.

Custom Bike Life RAMP TeNeues Verlag

Legende auf vier Rädern René Stauds aussergewöhnliche Aufnahmen lassen den Betrachter die Aura eines britischen Klassikers spüren. Zum 50-jährigen Jubiläum von James Bond gab es 2012 das Aufeinandertreffen zweier Ikonen, die wie kaum etwas anderes britische Coolness verkörpern. In «Skyfall» fuhr Daniel Craig als Agent 007 einen Aston Martin DB5. Ebenjenen aufregenden Sechszylinder, an dessen Steuer schon Sean Connery in «Goldfinger» zu sehen war. Mittler­ weile hat auch Aston Martin einen runden Geburtstag gefeiert. In dem Jahrhundert seit der Gründung durch Robert Bamford und Lionel Martin am 13. Januar 1913 ist ein Portfolio entstanden, das vom Le-Mans-Sieger «DB2» bis zum 2013er «Vanquish» reicht. Diese eleganten Edelkarossen hat René Staud nun angemessen fotografisch in Szene gesetzt.

Chopard and Zagato Mille Miglia Collectibles Delius Klasing Verlag

The Aston Martin Book René Staud TeNeues Verlag

Eine Erfolgsgeschichte Die grössten Siege, die erfolgreichsten Piloten und die schnellsten Modelle in einem opulenten Bildband vereint: «Chopard and Zagato» präsentiert die Geschichte der legendären Mille Miglia aus der Sicht zweier grosser Luxus-Marken, die das italienische Langstreckenrennen geprägt haben. Die Entwicklung des Karosserie­ designers Zagato geht Hand in Hand mit den sportlichen Erfolgen des Mailänder Karosseriedesign-Unternehmens bei dem historischen Autorennen Mille Miglia im Norden Italiens. Zagato-Modelle waren bei allen 24 Rennen bis ins Jahr 1957 am Start, achtmal davon wurde ein Zagato-Design sogar Gesamtsieger des legendären Rennens. Chopard ist seit 1988 Sponsor und offizieller Zeitnehmer der Mille Miglia, und die «Mille Miglia-Collection» des Uhrenherstellers in enger Zusammenarbeit mit Zagato ist einer der grossen Erfolge des Unternehmens. Die gemeinsame Geschichte von Mille Miglia, Chopard und Zagato wurde jetzt in einem einzigartigen Bildband zusammengeführt.

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WUSSTEN SIE SCHON …?

Eine Unterhose schreibt Geschichte Bei «Jockey» fing alles mit Socken an. So war es der amerikanische Pfarrer Samuel T. Cooper, der 1846 seine Strumpfwarenfabrik gründete und damit den Grundstein für eine der wohl bekanntesten Marken legte, die noch für viel Aufsehen sorgen sollte. So beispiels­weise veranstaltete Cooper’s 1938 auf einer Fachmesse werbewirksam die «Cellophane Wedding», den Auftritt eines als Brautpaar einge­k leideten Paares, das aus Zellophan gefertigte, transparente Festkleidung und darunter gut sichtbare Jockey-Unterwäsche trug. Aber die Unterhose mit der Y-Front hatte auch berühmte Anhänger. So war Andy Warhol Fan des klassischen Jockey-Slips und platzierte ihn deshalb auf dem Rolling-Stones-Album «Sticky Fingers». Ebenso wurden die Astronauten in den 60er Jahren mit Jockey ausgestattet, war die Unter­ hose doch dank der inno­vativen Halterungen in den Bündchen «weltalltauglich» und passte sich auch in der Schwerelosigkeit dem Körper perfekt an.

Die Etikette macht’s Zwischen dem heutigen Gigan­tismus und den Anfängen der Modepräsen­ tationen liegen gerade einmal 160 Jahre. Als Begründer der Haute Couture gilt der Brite Charles Frederick Worth (1825– 1895). Worth entwarf Mode für die Dame, suchte die Stoffe selbst aus und kennzeichnete die Kreationen mit einem Etikett, auf dem sein Name zu lesen war – ein Novum und ein Schritt, mit dem er das traditionelle Schneiderhandwerk zur Kunst erhob. Auch war er es, der Mitte des 19. Jahr­h underts Mode erstmals von lebenden Modellen vorführen liess, anstatt sie seiner Kundschaft, wie damals üblich, zweidimen­sional oder an Holzpuppen schmackhaft zu machen.

Auf den Gang kommt es an Bis in die 1950er Jahre war es üblich, einem erlauchten Publikum die neuesten Kreationen in den Salons der Couturiers selbst vorzuführen, wobei den Models allerdings noch eine sehr passive Rolle zukam. Später dann begannen Designer, eigene Charakteristiken für ihre Schauen zu entwickeln und legten damit den Grundstein für die späteren Fashion-Shows der Super­lative. So beispielsweise verfolgte Christian Dior eine Dramaturgie für die Präsentation seiner Kleidungsstücke und verlangte von seinen Models einen prahlerischen Laufstil, während Coco Chanel einen kühlen Gang kreierte, bei dem der Ober­körper zurück und die Hüfte nach vorne geschoben wurde, während die eine Hand in der Hosentasche und die andere frei beweglich blieb.


LIVING Ursprünglich von Frank Gehry erbaut: das «Hide Out»-House

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DER

MEISTER DES

MINIMALISMUS

Als das erste von ihm entworfene Haus gebaut wurde, war Dan Brunn noch in seinen 20ern. Heute, Ende 30, gehört der in Los Angeles ansässige Architekt bereits seit vielen Jahren zu den erfolgreichsten seines Fachs. So ist sein «Flip Flop»-House in Venice Beach schon längst eine preisgekrönte Ikone, und auch das kürzlich von ihm redesignte «Frank Gehry»-House sorgte weltweit für Furore. Anka Refghi I

Dan Brunn Architecture, Brandon Shigeta

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LIVING

«Ich finde immer Wege, um ein Projekt oder eine grosse Idee zu realisieren. Ich bin nicht daran interessiert, Hypothetisches zu schaffen, ich will Träume bauen.» – Dan Brunn –

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Skulptural: der Treppenaufgang aus Walnuss-Holz in dem ursprünglich von Frank Gehry erbauten Haus |

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D

as Talent des gebürtigen Israelis? Begnadet. Seine Projekte? Weltweit besprochen und ausgezeichnet – von Restaurants bis hin zu Einfa­ milienhäusern und kommerziellen Show­rooms. Charakteristisch für ihn sind sein Umgang mit Materialien, seine reduzierte Formensprache und die Fähigkeit, mit Licht zu zaubern. Ein Ausnahmetalent, das mit der Leidenschaft für Kunst, Musik und Fotografie seiner Architektur ihren so unverkennbaren Rhythmus verleiht. PRESTIGE: Dan, wann hast du dich in die Architektur verliebt? DAN BRUNN: Da war ich ungefähr sieben Jahre alt und lebte noch in Tel Aviv. Ich spielte mit LEGOs und entwarf Objekte aus meiner Fantasie heraus. Zuerst folgte ich den Anweisungen, doch dann begann ich, eigene Autos und Städte zu kreieren. Mitte der 1980er Jahre bist du mit deinen Eltern nach Südkalifornien gezogen. Wie war dein erster Eindruck von den USA? Die Grösse aller Dinge hat mich fasziniert. Ich erinnere mich an einen Spielzeugladen, der grösser war als jeder

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Supermarkt, den ich je in Tel Aviv gesehen hatte. Und auch die verschiedenen Autos hatten mich sehr beeindruckt. Tel Aviv war damals sehr anders als heute – es gab keine exotischen Autos oder Sportwagen auf der Strasse. Und auch unser neues Haus war ganz anders. Ich verstand nicht, warum das Interieur so dunkel war und die Räume nur schwach beleuchtet waren und nur über kleine Fenster verfügten. Wie sehr haben die beiden Länder deinen Sinn für ­architektonische Ästhetik beeinflusst? Tel Aviv gab mir meine Identität. Ich denke, dort umgeben von all den Bauhaus-Gebäuden aufzuwachsen, hat meinen Stil sehr definiert. Mein Grossvater besass ein BauhausHaus mit weitläufigen, freitragenden Balkonen und schwellenfreien Übergängen von innen nach aussen – übrigens ein Design-Element, das ich konsequent erforsche. Als ich nach Los Angeles kam, war ich plötzlich von Häusern unterschiedlichster Typologie umgeben, wie Tudor, spanische Schlösser oder Häuser im toskanischen Stil. Doch während meines Architekturstudiums erkannte ich das wunderbar modernistische Erbe in Los Angeles. Die Stadt hat erstaunliche Beispiele moderner Häuser von renommierten Architekten: Rudolph Schindler, Richard Neutra, Pierre Koenig und Frank Lloyd Wright. Pierre Koenig lehrte an meiner Universität, das war für mich als aufstrebender Architekt ein Highlight. Deine Kunden kommen zu dir, weil sie ein echtes «Dan Brunn»-Haus wünschen. Wie würdest du deinen Daumenabdruck beschreiben? Ich denke, Kunden kommen zu mir auf der Suche nach einer sauberen, gestrafften Design-Ästhetik. Mein architektonischer Grundgedanke basiert auf Mies van der Rohes Ideologie von «weniger ist mehr». Im Grunde denke ich, dass Funktion wichtig ist und Design daher eine Vielzahl von Funktionen haben sollte. Ich bleibe auch weg von Trends und benutze Technologie, um das Leben zu verbessern, statt Raum zu definieren. «Raum» ist ein Schlüsselwort in deiner Architektur … Raum ist das, was wir bewohnen. Ein Bildhauer schafft Formen, und ein Architekt schafft Räume. Ein durchdachtes Design lässt den Menschen barrierefrei durch die Räume «gleiten», so, wie auch das Sonnenlicht während des Tages. Welche Bedeutung hat das Licht in deinen Entwürfen? Licht definiert Raum. Ich liebe es, natürliches Licht mit künstlichem zu mischen, aber ich versuche, die Natur so weit wie möglich nachzuahmen. In den meisten Umgebungen finde ich Wege, um Licht in den Raum zu bringen, ohne die Quelle zu enthüllen. Oft arbeite ich mit Ober­ lichtern oder leichten Buchten.

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LIVING

Preisgekrönte Ikone: das «Flip Flop»-House in Venice Beach

Mit dem «Hide Out»-House in Los Angeles hast du kürzlich ein Haus des legendären Architekten Frank Gehry redesigned. Welches war der anspruchsvollste Faktor des Projekts? Es war wichtig für mich, Frank Gehry mit dem Design zu ehren. Mein Ansatz war nicht, seinen Stil als Architekt nachzuahmen, sondern vielmehr das Erbe durch meine eigene Designsprache zu respektieren. Ich denke, die grösste Herausforderung war es, mit einer bestehenden Struktur zu arbeiten und strukturelle Probleme vorzufinden, die es zu lösen galt. Wie gross war der Druck der Verantwortung bei dieser «architektonischen Ikone»? Tatsächlich wurde mir diese Frage häufiger gestellt, und ich realisierte das vermeintliche Gewicht des Projekts erst

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im Nachhinein. Zum Glück war ich mir dessen nicht bewusst und habe es als ein weiteres Renovierungsprojekt wahrgenommen. Ich hoffe aber, dass ich Frank Gehrys Vermächtnis ehren konnte. Wie viel Dan Brunn und Frank Gehry finden sich in den neuen Elementen des «Hide Out»-House? Was interessant ist, ist, dass die neuen Elemente Frank Gehrys ursprünglichem Plan sehr nahe kommen, wenn auch durch eine andere Designsprache. Wir haben einen neuen Garten im zweiten Stock hinzugefügt. Der Raum war eigentlich als Gewächshaus geplant, aber nie gebaut worden. Als ich die Zeichnungen fand, entdeckte ich Gehrys Absicht und wusste, dass die Umwandlung des Raumes in einen Garten die richtige Wahl war. Und auch die Walnuss-Holzbohlen des Treppenhauses nehmen definitiv die Intention des


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«Flip Flop»-House: Fassade mit ausschwenkbaren Elementen

Zur Person Vor der Gründung seiner Firma Dan Brunn Architects im Jahr 2005 war er als leitender Projektarchitekt bei John Friedman Alice Kimm Architects tätig, wo er am preisgekrönten Design des Los Angeles Design Center arbeitete. Er unterrichtete am Boston Architectural Center und war als Design Studio Instructor an der Harvard Graduate School of Design (GSD) und der USC School of Architecture tätig. Dan erhielt einen BA in Architektur von der University of Southern California im Jahr 2001 und einen MA in Architektur von der Harvard University im Jahr 2005.

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LIVING

Meisters auf. Gehrys Materialpalette in den 1970er Jahren zeigte Holz, Beton und Glas. Ich wollte Holz in den Entwurf bringen und beschloss, eine skulpturale Holztreppe zu schaffen. Eines deiner ikonischsten Häuser ist das «Flip Flop»Haus in Venice Beach: Best of Year honoree House 2013 und in der «New York Times» gefeatured … Ja, es war eines dieser seltenen Projekte. Der Klient legte nur ganz wenige Elemente fest, die für ihn wichtig waren. Freitragende Balkone, eine Dusche mit Blick auf den Ozean und Ausstellungsflächen für seine Fotografie-Sammlung. Eine der Herausforderungen war der Wunsch des Kunden, ein Glashaus mit Blick zu haben, während er seine FotografieKollektion an den Wänden präsentierte. Meine Idee war ein schwenkbares Wandsystem, das den Namen des Projekts, Flip Flop, inspirierte. Diese deckenhohen Tafeln drehen sich und öffnen sich zum Blick auf den Ozean, während gleichzeitig eine grosse Wandfläche beibehalten wird.

«Modernismus bedeutet, im Jetzt zu leben.» – Dan Brunn –

Trotz deines jungen Alters bist du seit vielen Jahren schon erfolgreich. Was ist dein persönlicher Schlüssel zum Erfolg? Es geht um Empathie und darum, die persönliche Beziehung zu den Kunden zu pflegen. Ich höre ihnen sehr genau zu, bevor ich in meinem Studio entwerfe. Manchmal kann das Endergebnis auch Elemente enthalten, die der Klient nicht artikuliert hat, aber weil ich ihn kennengelernt habe, kann ich instinktiv wissen, was seinen Lebensbedürfnissen zugutekommen würde. Ausserdem bin ich unerbittlich und entschlossen. Ich finde immer Wege, um ein Projekt oder eine grosse Idee zu realisieren. Ich bin nicht daran interessiert, Hypothetisches zu schaffen, ich will Träume bauen. Du hast auch eine tiefe Verbindung zu Musik, Kunst und Fotografie … Das stimmt. Als Kind wuchs ich mit der Musik der Beatles auf, die meine Eltern hörten, und spielte auch Klavier. Später begann ich Gitarre zu spielen, Songs zu schreiben und eine Band zu gründen. Musik ist bis heute meine kreative Steckdose. Auch von der Kunst war ich schon immer auf eine natürliche Weise angezogen. Ich fühlte mich der Pop Art und Roy Liechtenstein mit all den Farben sehr verbunden. Das hat mich viel über Farbtheorie und Komposition gelehrt. Das Gleiche gilt auch für die Fotografie, mit der ich mich gerade in der letzten Zeit sehr viel auseinandersetze. Ich finde es eine natürliche Art von Selbstausdruck. In welchem Haus lebt Dan Brunn? Ich wohne in einem Haus, das ich vor ein paar Jahren renoviert habe. Es ist von aussen ein traditionelles ameri­ kanisches Haus der fünfziger Jahre, aber innen habe ich einen offenen Grundriss gestaltet. Einer der coolsten Räume im Haus ist das Hauptwohnzimmer mit dem Esszimmer-

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«Road to Awe»-Store, West Hollywood

Bereich. Ich habe den Dachboden entfernt und habe dadurch eine Kathedrale-ähnliche Öffnung nach oben. Lineare Oberlichter erlauben dem Tageslicht, den Raum zu durchdringen und geometrische Formen an den Wänden zu bilden. Was darf man sich an deinen Wänden vorstellen …? Durch die Wand mit den Oberlichtern hat sich der Raum als Ausstellungsfläche verdoppelt, um Kunstwerke von einigen meiner Lieblingskünstler zu präsentieren. Bei mir hängen Werke von James Jean, Paul Davies, Matt Herget, ­C onnor Harrington, Rolland Berry, Kimberly Ayers, Willie T, Baron Von Fancy und Damien Hirst.


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Hause!

©LAMP

AB NACH

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I m Herbst verleg t sich das Leben w ieder vermeh r t i n d ie eigenen v ier Wä nde. Umso gemütl icher, wen n das Zu hause m it sti lvol len Accessoires u nd Möbel n verschöner t ist. BY

6 1 I COSMOS

Die Lampe von Nathaniel Ng ist von dem System des kosmischen Raumes inspiriert. Jeder Arm der Lampe ist durch Lager verbunden, die es erlauben, sie zu schwenken. «Cosmos» kann sowohl als Pendelleuchte als auch als Stehlampe verwendet werden. 2 I LALIQUE

5 I INSIDHERLAND

Ob als Hocker oder als Ablagetisch – «Rock» der Designerin Joana Santos Barbosa sind vielseitig einsetzbar. Die Objekte aus lackiertem Holz sind in zahlreichen Ausfüh­ rungen erhältlich.

Ein wahres Möbel-Juwel ist der «Vibration Dresser», der vom Interior-­D esigner Pierre-Yves Rochon in limitierter Auflage für das Traditionshaus Lalique entworfen wurde. Bronze, Marmor und Kristall, Birnenholz und schwarzes Leder.

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3 I FREDERICIA

6 I HERMÈS

Die neuen Versionen des preis­ gekrönten, legendären Schaukelsessels «Stingray» von Thomas Pedersen sind auf dem Markt. In einem neuen Weiss sowie einem dunklen Grau erhältlich. Das glatte, matte Finish verleiht dem Schaukelsessel einen edlen, eleganten Ausdruck.

Von den Mikromotiven der Krawatte inspiriert definiert «Tie-Set» den Alltag neu. Kombinieren und mischen frei nach Belieben. Zwanzig Motive, zwanzig Farben, keine gleicht der anderen, und alles harmoniert in einem fröhlichen Durch­ einander.

4 I BOCA DO LOBO

Von Franz Kafkas «Verwandlung» inspiriert: «Metamorphosis Center Table». Der Couchtisch besteht aus zwei Fragmenten, die aus Spiegel und edlem Marmor gefertigt sind und durch die goldenen Kreaturen das gewisse Etwas erhält.

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CULINARIUM

JAPAN

PERU MEETS IN MÜNCHEN

Irgendwie passt es, dass sich Superstarkoch Nobu Matsuhisa für sein hochexklusives Restaurant «Matsuhisa» für den Standort im pompösen München entschieden hat. In der bayerischen Landeshauptstadt geniessen gut betuchte Gäste aus aller Welt japanisch-peruanische Fusionküche, die bereits von den Liebhabern der prominenten Restaurantkette «Nobu» geschätzt wird. Nike Schröder

Blick auf die offene Fusionküche

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enn es nach Nobu Matsuhisa geht, der München als «eine aufregende internationale Stadt voller Energie und pulsierenden Lebens» hält, könnte es fast keinen besseren Standort für sein erstes Luxuslabel geben. Nicht nur, dass das legendäre Luxus­hotel «Mandarin Oriental», das als einziges seiner Art in Deutschland hier in München seinen Sitz hat, als Kulisse dient, nein, es wurde auch noch zehn Monate lang aufwendigst umgestaltet. Das Amsterdamer Designstudio FG Stijl, welches auch verantwortlich für die Umgestaltung des Esszimmers in der BMW-Welt zeichnete, hat mit edlen Hölzern und besonderen Lampen einen hoch­eleganten Rahmen geschaffen, der asiatischen

Einflüssen unterliegt, aber dennoch den minimalistischen japanischen Stil dominieren lässt. Keine Platte des Parkettbodens ähnelt der anderen, strahlende Onyxschalen, dominante Panoramafenster öffnen den Blick auf die Lobby, Perlmuttmosaike verschönern die Innenseiten der Lampenschirme, warme Bronzetöne lassen die Wände erstrahlen. Das Auge wird nicht müde, alles zu erkunden. Zum Feng-Shui-Style gesellen sich Lebendigkeit und eine kommunikative offene Atmosphäre. Wolfgang Greiner, Hoteldirektor des «Mandarin Oriental München», ist über das Ergebnis be­geistert, obwohl er während der Umbauphase hinsichtlich der Kosten zeitweise schlucken musste.

«Selbst die feinsten Restaurants in Japan sind nicht steif und still, es muss laut und lebendig sein.» –Nobu Matsuhisa –

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CULINARIUM

Nobel, nobler, Nobu Seit 20. November 2015 können nun 95 Gäste die ausserordentlichen Ideen des Starkochs Nobuyuki Matsuhisa geniessen. Nachdem er mit nur 24 Jahren nach Peru gegangen war, eröffnete er in Lima sein erstes Restaurant. So erwuchs die einzigartige Verbindung südamerikanischer Küche mit japa­ nischer, ein noch nicht dagewesenes Wagnis,

welches grosse Begeisterung bei den Gourmets ­hervorrief und einen ultimativen Hype auf den Geschmack der High Society der ganzen Welt auslöste. Sieben luxuriöse Gourmet-Tempel hat der Spitzenkoch schon eröffnet, natürlich nur dort, wo das Geld zu Hause ist – in Beverly Hills, St. Moritz, Aspen, Dubai, London oder New York und nun auch in München. Daneben betreibt der clevere Inhaber neben seinem eleganten Hochklasse-­ Restaurant eine nicht ganz so exklusive Kette an «Nobu»-Lokalen, an denen die Hollywood­legende Robert De Niro beteiligt ist.

Ungewöhnliche Kochkreationen Wer könnte solch tollen Kreationen widerstehen, die der Küchenchef Loris di Santo (zuvor im «Nobu Mykonos») zaubert? Wir jedenfalls nicht und lassen uns «Nobu»-Klassiker wie Black Cod, mit Lachs gefüllte Nobu-Tacos oder Gelbflossen-­ Sashimi schmecken. Auch Fleischiges wird ge­ boten wie über Teeblättern gegrilltes Lamm oder ein Stück vom Wagyu-Rind, welches so zart zubereitet wurde, dass es im Munde schmilzt. Eine zentrale Rolle in der «Nobu»-Küche spielt die Yuzu, eine japanische Zitrusfrucht. Sie aromatisiert verschiedene Gerichte unterschiedlichster Art. Wolfsbarsch im Matsuhisa Style

Yuzu-Frucht Bei Spitzenköchen erfreut sich die asiatische Frucht wachsender Beliebtheit. Die Yuzu ist eine Zitrusfrucht, die aussieht wie eine Zitrone und etwa so gross werden kann wie eine Orange. In der gehobenen Küche kommt sie zum Einsatz, weil der Saft der Yuzu ein sehr intensives Aroma hat. Der Saft schmeckt wie eine Mischung aus Limette und Mandarine mit einer leicht bitteren Note. Nobu Matsuhisa verwendet Yuzu mit Salz und Pfeffer als Gewürz mit dem Namen «Yuzukosho» für Fleisch, Suppen oder Fischgerichte, aber auch für Süssspeisen.

Speisen im goldenen Separee

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SPOTON

CULINARIUM

1 I New Yorks sexiest Bar

«The Campbell» versteckt sich im grössten Bahnhof der Welt, der Grand Central Station. An Peaktagen frequentiert eine Million Menschen den Prachtbau im Beaux-Arts-Stil in Midtown Manhattan, der nach John W. Campbell, einem millionenschweren Tycoon im New York der zwanziger Jahre, benannt wurde. Nach Feierabend zelebrierte der Financier in dem opulent ausgestatteten «Büro»-Raum mit Klavier und Orgel legendäre Partys und Konzerte, zu denen auch schon mal Frank Sinatra auftauchte. Nach einem Pächterwechsel und aufwendiger Renovierung ist die Bar nun wieder offen: «The Campbell» heisst sie nun kurz – ohne Dresscode und weniger geheimnisvoll. Wer nachts den Eingang von der Vanderbilt Avenue nimmt, kann die Grandezza auf jeden Fall erahnen, mit der sich Campbells illustre Gäste zu seinen Partys bewegten.

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www.thecampbellnyc.com

2 I Russlands Spitzenkoch eröffnet Mine & Wine in Berlin In der Tat braucht es einen Russen, der den Italienern in Berlin zeigt, wie Italiens Bilderbuchteller auf dem Tisch landen. Alle Achtung, das Restaurant «Mine» belebt die gehobene Küche in Charlottenburg auf ganz besondere Weise. Das Interieur im Shabby-Chic mit Steinboden in Mosaik, weiss getauchten Backsteinen, vermeintlich alten, unrestaurierten Deckenplatten … und das Highlight: die komplett einsehbare Küche. Inhaber sind zwei Russen: Vater Aram Mnatsakanov, ein erfolgreicher TV-Koch, und sein Sohn Mikhail, der in Paris die Geheimnisse des Kochens erlernte: Kein Chichi, sondern Kompositionen, die die Produkte in den Vordergrund stellen: Ceviche aus roten Garnelen mit Ingwer-Eis, glasierte sizilianische Auberginen mit Burrata und süss-säuerlicher Tomatenmarmelade, Lammschulter mit gebratenem Blumenkohl und Rib-Eye-Steak mit toskanischen Kartoffeln sind überragende Signature-Gerichte.

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www.minerestaurant.de

3 I Schweizer Speisen aus dem Morgenland Im «Bebek» – benannt nach dem gleichnamigen Istanbuler Stadtteil – sollte man bei einem Zürich-Besuch auf jeden Fall einkehren. Der über 5,40 m hohe Raum mit seinen Betonwänden wurde von renommierten Designern gestaltet und bietet im ersten Stock Platz für eine Bar. Ein­ heimische Köche aus dem Libanon, der Türkei und Syrien servieren orientalische Spezialitäten, die allesamt frisch zubereitet werden. Egal, ob nur für den kleinen Hunger oder ein Menü – eine vielfältige Auswahl von «Mezes» (kleinen Gerichten) versprechen eine ehrliche Kostprobe des Orients. www.bebek.ch

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FINANCE

EINGEBILDET ODER GUT AUSGEBILDET?

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Die Kosten für den Besuch eines Elite-Internats sind immens, und dennoch sind auf der ganzen Welt Eltern bereit, dieses Investment auf sich zu nehmen. Und das nicht nur wegen guter Bildung, auf lange Sicht zahlt es sich wirklich aus.

er auf ein Elite-Internat geht, der hat später bessere Karten. Und das nicht nur, weil er grundsätzlich eine bessere Bildung geniesst. Er ist vor allem besser aufgestellt, weil der richtige Schulname auf seinem Zeugnis steht und noch mehr, weil er in jungen Jahren die richtigen oder wichtigen Menschen kennenlernt. Auf kaum einem anderen Wege erhält man einen so ungezwungenen Zugang in Familien, die eben ein bisschen mehr Einfluss haben als andere. In Zeiten, in denen jeder dritte Job über Bekannte, also das sogenannte Vitamin B, vergeben wird, ein nicht unwesentlicher Faktor. Reich und Reich gesellt sich eben gern und möchte auch die Kinderlein unter ihresgleichen wissen. Dafür zahlt man gerne und auch gerne viel. So liegen die durchschnittlichen Kosten für ein Jahr in Grossbritannien am «Eton College» oder dem «Westminster House» um die 40’000 bis 50’000 Euro. In Deutschland zahlt man im «Schloss Salem» knapp 40’000, und in der Schweiz werden an den Internaten sogar in manchem Fall mehr als 100’000 Euro fällig. Nebenkosten natürlich exklusive.

Die Elite der Schweiz Einen weltweit besonders guten Ruf geniesst das Elite-Internat «Le Rosey» am Genfersee. 420 Schüler maximal, zwei Drittel aller Bewerber werden abgelehnt, und pro Jahr müssen mehr als 100’000 Euro berappt werden, damit das Kind gut aufgehoben ist. Dafür gibt’s Schulkollegen aus den internationalen Königshäusern und Tischnachbarn, deren Eltern ganz klar zu den Super­ reichen der Welt gezählt werden dürfen. Dafür garantiert «Le Rosey» seiner Kundschaft absolute Diskretion. Bis heute gibt es wenig Informationen über den Alltag an der Schule und noch weniger Einblicke in Form von Fotos oder Videos. Über ehemalige Schüler schweigt man sich zudem natürlich aus. Doch Namen wie Dodi al-Fayed, Fürst Rainier von Monaco, Rothschild,

Wilma Fasola

Aga Khan und Rockefeller hängen in der Luft. Und dass die Kinder von John Lennon, Elizabeth Taylor und Roger Moore auf der Schule waren, ist belegt. Doch das Haus am Genfersee ist nur eine von vielen, weltweit sehr beliebten Elite-Einrichtungen in der Schweiz. Ebenfalls von Eltern in der ganzen Welt geschätzt sind das «Institut Montana Zugerberg» am Zugersee und das «Hochalpine Institut Ftan», das sich vor allem auf die sportliche Förderung konzentriert. Wie in «Le Rosey» ist auch hier der Ausländeranteil hoch. In manchen Jahren lernen Kinder aus mehr als 60 verschiedenen ­ ­Nationen zusammen. In der Regel findet der Unterricht daher zweisprachig statt, wobei Englisch stets gesetzt ist. Letzteres sicher auch mit Blick darauf, die internationale elitäre Gesellschaft zu bedienen. Gefragt nach seinen Schülern will zwar kein Direktor einer dieser Schulen das Wort «Elite» hören, aber es trifft es auf den Punkt. Man beherbergt die Kinder der herrschenden, sehr einflussreichen Menschen. Die Kinder, die später etwas zu sagen haben. Sei es in der Wirtschaft, in der Politik oder einfach in der Welt. Der Schule fällt dabei die Aufgabe zu, die Heranwachsenden auf ein Leben vorzubereiten, das eben kein Ponyhof ist – mit Blick auf alle Disziplinen und vor allem mit strenger Disziplin.

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FINANCE

Die Elite unter Kontrolle Elite-Internate haben nämlich wenig mit dem spassigen Leben in den «Hanni & Nanni»-Büchern zu tun. Alles wird geahndet, nahezu jeder Schritt wird kontrolliert. Der Hauch einer Verfehlung sorgt für den Rauswurf. Alkohol und vor allem Drogen sind an den meisten Schulen tabu, Gleiches gilt für Romanzen. Man fokussiert sich auf die Ausbildung. Ablenkung ist unerwünscht. An mancher Einrichtung werden sogar Handys über Nacht weggeschlossen oder die Internetnutzung auf wenige Stunden begrenzt. Natürlich gelten nicht an allen Schulen die gleichen Regeln, aber im Grundsatz leben die Schüler in einem strengen Rahmen ohne viel Gestaltungsspielraum. Oder um es mit den Worten von Philippe Gudin, dem Inhaber des «Le Rosey», zu sagen: «Junge Menschen können nicht beurteilen, was gut oder schlecht für sie ist: Ihre Freiheiten müssen darum nicht gross sein.» Harte Worte – aber sicher im Sinne der Eltern, die ihre Kinder an diese Schule schicken. Denn sie wählen die jeweilige Einrichtung sehr genau und immer auch mit Blick darauf, dass sich der teure Spass am Ende auszahlt. Denn Kinder der Oberklasse wachsen meistens recht behütet, gut versorgt und

ohne grosse Ängste auf. Keiner muss in der Regel für ein Zusatztaschengeld arbeiten. Und doch sollen sie im späteren Alter in hohen Wirtschafts­ positionen Rückgrat beweisen, mit Krisen umgehen können oder einfach mit Weitsicht Unternehmen und Organisationen leiten. Zudem sollen sie sich in der Welt der Superreichen sicher und gekonnt, am besten galant bewegen können. Die Aufgabe der Elite-Schulen ist somit – wie schon angesprochen – eben nicht nur eine umfassende, sehr gute Bildung. Sie müssen die jungen Menschen auf ihre späteren Rollen vorbereiten. Und das bedeutet ferner, sie eben auch aus der «heilen Welt» herauszuholen und zu fordern. In «Schloss Salem», Deutschlands bekanntester Elite-­Schule, wird dies ziemlich eindrücklich und offensichtlich getan. Statt im Luxus-Einzelzimmer wird hier in Vier-BettRäumen geschlafen. Die Kleiderschränke stehen auf dem Flur, und man wäscht sich in der Etagendusche. Kostenpunkt dafür: je nach Klassenstufen zwischen 36’000 bis 38’640 Euro pro Jahr.

Die Elite kassiert ab Die Investition in ein Elite-Internat ist daher ein Investment in eine gute Zukunft, und die Eltern erwarten ab einem gewissen Punkt sicher einen Return on Investment. Und die Chancen stehen in der Regel gut. Denn nachweisbar führt der Weg nach dem elitären Schulabschluss meistens direkt an die besten Universitäten der Welt. Denn auch hier wissen die Verantwortlichen gut ausgebildete, vor allem aber disziplinierte Anwärter zu schätzen, sodass der mit dem «Eton College»-Wappen eben bessere Chancen auf einen Studienplatz hat. Nach der Uni machen die ehemaligen Internatsschüler meist Karriere. Und das nicht selten unterstützt durch gute Kontakte. Die werden nämlich nicht nur während der Schul- und Studienzeit gepflegt, an denen arbeitet man das gesamte Leben. Eigentlich jede Schule hat ihre eigene Alumni-Vereinigung, die neben regelmässigen Treffen auch für konstanten Informationsaustausch sorgt. Dazu halten die ehemaligen Schüler engen Kontakt, schliesslich ging man nicht nur zusammen zur Schule, man verbrachte die gesamte Woche miteinander. Kennt sich daher mehr als nur gut. Daher ist man auch gerne bereit, wenn man mal einen lukrativen Job zu vergeben hat, an einen alten Freund oder dessen Familie zu denken. Oder aber man arbeitet zusammen und bringt so die eigenen, geerbten Unternehmen noch weiter an die Spitze der elitären Wirtschaftsmächte. Und dann lehnen sich die Eltern zurück, nicken sich zu und wissen, dass sie alles richtig gemacht haben. Koste es, was es wolle.

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FINANCE

Business AS USUAL

Es geht n ichts über ei nen sti lvol len u nd überzeugenden Au ftritt i n der Geschä ftswelt. Den n n icht nu r K leider machen Leute – Accessoires tu n es auch. BY

TUDOR

Die «Heritage Black Bay» ist jetzt auch in Gelbgold und Edelstahl erhältlich. Mit Manufakturwerk Kaliber MT5612 führt das Modell zudem die Datumsfunktion in die Black-Bay-Linie ein, Durchmesser 41 mm.

CHRONOSWISS

«Sirius Regulator Classic Date»: 41 mm Durchmesser mit Datumsfenster und Lupe. Optimale Ablesbarkeit im Dunkeln: Zifferblatt und Zeiger sind Highlights und Inlays mit «Super-LumiNova» ausgestattet.

CARAN D’ACHE

Die Maison Caran d’Ache präsentiert den «849»-Füll­ federhalter als jüngsten Zuwachs der unentbehr­ lichen und spritzigen «849»-Familie. 100 % «Swiss made»-Qualität und unverzichtbarer Komplize des Alltags.

PATEK PHILIPPE

Neue «Calatrava» mit Zeiger­ datum und einer kleinen Sekunde. Umrahmt wir das Zeitfenster von der breiten, glatt polierten Lünette eines klassischen «Calatrava»-Gehäuses aus 18 Karat Weissgold, Durchmesser 39 mm.

TOM FORD

PARMIGIANI

Eleganz pur: die «Tonda Métrographe» mit oxydschwarzem Zifferblatt. Im Innern tickt das hauseigene Automatikkaliber PF315; die Uhr hat einen Durchmesser von 40 mm und verfügt über 42 Stunden Gangreserve.

Geräumige Trapez-Aktentasche aus Kalbsleder mit doppelten Griffen, Laptop-Holder in der Innenseite und Innentasche mit Reissverschluss und Unterschrift von Tom Ford. Masse: 51.5 x 33 x 15 cm.

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FINANCE

FAMILIEN

ANGELEGENHEITEN

Reich sein ist eine schöne Sache, aber wenn die Familie nicht an einem Strang zieht, kann das Vermögen leiden. Seit nahezu 200 Jahren unterstützen Family Offices daher die Superreichen beim Geld­a nlegen und Investieren. Wilma Fasola

G

ehen wir zurück ins Jahr 1838. Junius Spencer Morgan, ein aufstrebender junger US-Finanzexperte, hatte die Schnauze voll und entschied, dass ab sofort in seiner reichen Sippe nicht mehr jeder sein eigenes finanzielles Süppchen kochen sollte. Statt­ dessen sollte ein eigens angeheuertes und individuell zusammengestelltes Team aus Bankern, Juristen, Wirtschaftsexperten und Steuerberatern das Vermögen der Morgans als Ganzes betreuen. Eine Entscheidung mit Weit- oder besser Weltsicht, da der damals 25 Jahre alte Junius damit den Grundstein für eine Art der Vermögensverwaltung legte, die heute aus dem Leben der Super­ reichen gar nicht mehr wegzudenken ist: Die Gründung des «House of Morgan» war nämlich die Geburt des ersten Family Office der Welt.

Ein Büro für sich oder alle Zunächst verwaltete die Unternehmer-Familie Morgan auf diese Weise nur das eigene Vermögen. Und zwar sehr erfolgreich. Die Aufmerksamkeit Ihresgleichen liess somit nicht lange auf sich warten. Recht schnell öffnete das «House of Morgan» seine Pforten und stellte anderen Mitreichen seine Dienste zur Verfügung. Die Namen Guggenheim und Du Pont gehören dabei

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FINANCE

zu den bekanntesten. Aus der als Single Family Office gestarteten Organisation wurde somit ein ­ Multi Family Office. Eine Unterteilung, die bis heute Bestand hat. So gibt es immer noch ausreichend Familien, die sich ihr eigenes Büro leisten (können). Die Anzahl an Organisationen, die sippenübergreifend aktiv sind, nimmt jedoch rasant zu. Letzteres sicher auch, da immer öfter neben eigenen Unternehmen auch Finanzinstitute den Dienst des Family Office in Form einer Tochtergesellschaft offerieren. Zudem ist das Privatvergnügen «Single Family Office» eine kostspielige Sache, die – offen gesagt – der Gruppe der sogenannten «Ultra High Net Worth Individuals» (UHNWI) vorbehalten ist. Also den Menschen, die über ein geschätztes Vermögen von mehr als 30 Millionen Dollar ver­ fügen. Obwohl man hier auch munkelt, dass ein nur für eine ­einzige Familie arbeitendes Büro erst

ab 250 Millionen Dollar überhaupt auf eine Anfrage reagiert. Schliesslich muss man im Durchschnitt auch 20 Angestellte entgelten. Wie viele Family Offices es mittlerweile auf der Welt gibt, darüber wird spekuliert. So werden zwar immer mal wieder Erhebungen und Umfragen getätigt, doch über Geld wird bekanntlich nicht gesprochen. Experten gehen jedoch von weltweit rund 5300 Single Family Offices aus. Drei von vier befinden sich dabei in den USA oder Europa. Ein Grossteil davon in der Schweiz. Rund 300 bis 400 Büros sollen in der Eidgenossenschaft ihren Standort haben. Dazu kommt noch einmal eine unbestimmte Anzahl an Multi Family Offices. Unter die weltweiten Top Ten haben es dabei sogar zwei Schweizer geschafft: Pictet mit Sitz in Genf und das UBS Global Family Office mit Stand-

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FINANCE

orten in gleich mehreren Schweizer Städten. Letzteres lancierte erst jüngst den «Family Office Compass». Eine Dienstleistung, die den Generationenwechsel an der Spitze der superreichen Familien begleiten soll. Laut Angaben der Schweizer Traditionsbank werden knapp 70 Prozent der familiengeführten Unternehmen in den kommenden 15 Jahren vor der Frage stehen: Wie geht es weiter? Denn nicht immer ist die nachrückende Generation bereit, in vorgefertigte Fussstapfen zu treten. Die UBS sieht sich dabei als Partner, der das Ver­mögen dauerhaft sichert, vermehrt und auch hilft, wenn Geld zum Streitthema unter Familienmitgliedern wird.

Ein Büro, das mit Geld umgehen kann Ob nun Single oder Multi Family Office – grundsätzlich stellt sich die Frage: Was machen die eigentlich den ganzen Tag? Runtergebrochen auf wenige Stichworte lässt sich sagen, dass zunächst der Erhalt des vorhandenen Geldes im Vordergrund steht, gefolgt von einer mit wenig Risiken verbundenen Vermehrung. Sprich: Im Namen der Familien wird in Aktien, Fonds oder Sachanlagen investiert.

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Dazu kommen weitere Dienstleistungen, die bei philan­thro­pi­schen Diensten beginnen und bis zur persönlichen Reiseplanung reichen. Jeder muss für sich entscheiden, oder besser als Familie, was man wirklich braucht und für was man bereit ist zu zahlen. Pauschal geht man hier beim privaten Büro von rund 0,25 bis 0,49 Prozent des verwalteten Gesamtvermögens aus. Pro Jahr und um eine Zahl in den Raum zu stellen: Bei 250 Millionen Dollar muss der familiäre Clan also bis zu 1,225 Millionen Dollar lockermachen. Keine unbedeutende Summe, für die man sicher umfassende Betreuung erwarten darf. Doch die wirtschaftliche Lage sorgt nahezu bei allen An­ lagen für Unsicherheit. Niedrige Zinsen, hohe ­Volatilität, auf lange Sicht bleibt die Sicherheit auf der Strecke. Daher darf man offen fragen: Wie kann ein Family Office heute bei der Anlage noch Risiko vermeiden? Informiert bei denen, die sich auskennen, heisst die Antwort: Private Equity. Also die direkte Investition in nicht an der Börse dotierte Unternehmen. Die Sahnehäppchen dabei sind neben familiengeführten Unternehmen Start-ups.


FINANCE

John Pierpont Morgan (1837–1913), Sohn von Junius Spencer Morgan

Auch wenn hier natürlich keiner weiss, wohin die Reise gehen wird. Doch genau hier zahlt sich das Family Office aus. Der Experte kennt nicht nur den Markt, er nutzt und geniesst Steuerungs­ modelle, die einen nicht ins offene Feuer rennen lassen. Und er weiss Performance und Risiko in einen Kontext zu setzen.

Ein Büro, das nicht nur heute, sondern auch morgen noch sein muss Um auf den Generationenwechsel zurückzukommen, heisst das für die Family Offices vor allem auch, flexibel zu sein. So hat der Senior in manchem Fall keine Lust mehr, sich mit 60 Jahren noch in neue Techniken, in ein neues Unternehmersein einzuarbeiten. Also gibt Mann oder Frau das Zepter ab und hofft dabei auf einen Erhalt der Tradition. Und die Nachrückenden erwarten, dass der Finanz-­Partner sich auch im virtuellen Wahnsinn auskennt. Für die familiären Büros bedeutet das, der Kunde will, dass du altes Denken mit aktuellen Techniken in Einklang bringst. Und zwar nicht nur zwanghaft, sondern mit Leidenschaft und ohne, dass ich als Zahlender handeln muss.

Smart Data, Clouds und intelligente Vernetzung sind Teil einer heute erfolgreichen Unternehmensstruktur. Die Superreichen wollen hier mitspielen, und auf der anderen Seite wollen sie diskret bleiben. Keine einfache Aufgabe. Und Fehler sorgen für den Rauswurf. Daher müssen Family Offices heute mehr können, als Finanzrisiken einzuschätzen. Sie müssen die Bedürfnisse ihrer Kunden quasi intuitiv erkennen und entsprechend handeln sowie kommunizieren. Vor allem aber müssen sie zukunftsweisend denken und nicht verzweifeln. Denn die Marktlage ist mehr als mies. Lag die Performance im Jahr 2014 weltweit noch bei 6,1 Prozent und 2013 sogar bei 8,5 Prozent, hiess es im Jahr 2015, sich mit gerade einmal 0,3 Prozent zufriedenzugeben. Doch dank der angesprochenen Steuerungsmodelle haben die Büros die Chance, dass sie vorhersehend Port­folien neu aufstellen können, wenn ein Asset eben nicht mehr zum Paket passt. Ebenso reagieren sie auch mit Veränderungen in den eigenen Reihen, weniger Boni, sinkenden Kosten für ihre Dienstleistung. Am Ende aber braucht es wohl doch wieder einen Junius Spencer, der weitreichende Entscheidungen trifft. Etwas, was auch nach «Morgan» noch Relevanz hat. Was das sein wird, ist jedoch offen. Denn die Wirtschaftslage ist leider kaum noch vorhersehbar. Fakt aber ist, die Super­reichen wird es immer geben, der Bedarf an Verwaltung von Vermögen wird daher bleiben. Und Individualität ist heute mehr als «su misura». Aber wir haben nicht mehr das Jahr 1838, wir sind weiter, schlauer, und die Family Offices dieser Welt werden eine Lösung finden, die passt – heute wie morgen.

The luxurious way of life | 177


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