PRESTIGE BUSINESS 02/24

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SYNERGETISCH VERNETZTE SERVICELÖSUNGEN

B.I.G. SICHERHEIT UND SERVICES AG WORKING FROM ANYWHERE NO PROBLEM OR BIG DEAL? 35 JAHRE INNOVATION UND QUALITÄT DIE OPACC SOFTWARE AG

EFFEKTIVES EMPLOYER BRANDING FÜR EINE STARKE ARBEITGEBERMARKE

RUBRIK SBB – IMMOBILIEN AM PULS DER MOBILITÄT
AUSGABE 02 / 2024
für innovative Arbeitswelten
Franklinturm: Ein Beispiel

LIEBE LESER*INNEN

Die Immobilienlandschaft erlebt eine Revolution, die von neuen Arbeitsmodellen und technologischem Fortschritt vorangetrieben wird. Diese Veränderungen erfordern nicht nur eine Anpassung der Bürogestaltung, sondern auch eine Neuausrichtung der Immobilienbranche insgesamt. Deswegen widmen wir uns dieser Branche in der vorliegenden Ausgabe von PRESTIGE Business.

Die aktuelle Situation auf dem Immobilienmarkt, geprägt von leerstehenden Büroflächen und sich wandelnden Arbeitsmustern, spiegelt den tiefgreifenden Wandel in der Arbeitswelt wider. Die vermehrte Nutzung von Homeoffice-Optionen und die Flexibilität, von überall aus arbeiten zu können, beeinflussen nicht nur die Nachfrage nach Büroflächen, sondern erfordern auch eine Neugestaltung der Arbeitsumgebung. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, sich an diese neuen Anforderungen anzupassen, indem sie flexible Arbeitsmodelle implementieren und ihre Büroflächen entsprechend optimieren.

Des Weiteren spielen Immobilien oftmals eine zentrale Rolle bei der Finanzierung von Unternehmen. Während Immobilien lange Zeit als zuverlässige Garantie galten, sehen sich Kreditgeber und Unternehmen heute mit neuen Risiken konfrontiert. Die Vielfalt der Sicherheiten und die Berücksichtigung alternativer Optionen werden daher immer wichtiger, um den sich wandelnden Marktbedingungen gerecht zu werden.

Darüber hinaus revolutionieren KI-basierte Innovationen die Immobilienwirtschaft. Von der Rationalisierung operativer Aufgaben bis hin zur Beeinflussung von Entscheidungsprozessen eröffnet die Nutzung von künstlicher Intelligenz neue Horizonte. Die Anpassungsfähigkeit an diese Technologien wird zum entscheidenden Erfolgsfaktor für Unternehmen und Fachkräfte gleichermassen.

HR, Lohnbuchhaltung, Zeiterfassung & Spesenmanagement in einer Software

Die effiziente Gesamtlösung für das Personalwesen

Die effiziente Gesamtlösung für das Personalwesen

Human Resources

Lohnbuchhaltung

Zeiterfassung

Spesenmanagement

Ihr Nutzen

Unsere Module im Personalbereich bieten innovative Lösungen für ein effizientes HRManagement. Sie umfassen Rekrutierung, Employee Self Service (ESS/MSS), Personaldossier, Einsatzplanung, Vergütungsmanagement, branchenspezifische Lohnbuchhaltungen sowie die integrierte Erfassung von Arbeitszeit, Absenzen, Spesen und vieles mehr.

Weitere Informationen finden Sie unter: abacus.ch/personal

5 PRESTIGE BUSINESS AKTUELLES

AKTUELLES

10 SBB – IMMOBILIEN AM PULS DER MOBILITÄT

Franklinturm: SBB Immobilien für innovative Arbeitswelten

16 IMMOBILIENBEWERTUNGEN

Welche Bewertungsmethode bei welcher Immobilie?

20 SYNERGETISCH VERNETZTE SERVICELÖSUNGEN

b.i.g. Sicherheit und Services AG

24 KI-BASIERTE INNOVATIONEN FLUTEN

DIE IMMOBILIENBRANCHE

Smarte Technologien rationalisieren die Immobilienwirtschaft

26 LEHREN AUS DER SIGNA-INSOLVENZ Immobilien als trügerische Sicherheit bei Finanzierungen?

28 WORKING FROM ANYWHERE No problem or big deal?

32 G AMECHANGER VIER-TAGE-WOCHE

Ein Paradigmenwechsel in der Arbeitswelt

34 FREUDE AM VERPACKEN

Neue WPA am Standort Oensingen

DIGITAL INNOVATIONS

38 VISUELLE REVOLUTION, GAMIFICATION UND DIGITALE INNOVATION

Drei Start-ups – drei Erfolgsgeschichten aus der SEF.Growth-Initiative

40 DIE ZUKUNFT DER ARBEIT IN DER SCHWEIZ Wie KI die Berufswelt verändert

42 DIGITALES WOHLFÜHLERLEBNIS BEIM SHOPPEN Erfolgsgeschichte Diaqua

45 35 JAHRE INNOVATION UND QUALITÄT

Die Opacc Software AG

MARKETING

46 PROJEKTSCHEITERN VERMEIDEN

Die sieben Kernprobleme misslingender Strategieumsetzung

50 STORYTELLING Visuelle Kommunikation für Unternehmen – Teil 2 von 3

GREEN STRATEGY

54 DIESES CANNABIS IST MEDIZIN

Seit 2022 wird Cannabis für medizinische Zwecke eingesetzt

56 IMMERGRÜNE ARCHITEKTUR FÜR AUFBLÜHENDES AREAL Modulare Pflanzwände zur Fassadenbegrünung des Green City Tower

59 DER BEDARF AN GRÜNER ENERGIE STEIGT Andreas Thorsheim, Mitgründer und CEO von Otovo

HUMAN RESOURCES

62 DIE KUNST DER MITARBEITERBINDUNG Fünf Tipps zur Vermeidung von stillen Aussteigern in Ihrem Team

64 MAN KANN NICHT NICHT KOMMUNIZIEREN – RELOADED Warum ein Gesprächsraum nicht allein der Interpretation überlassen werden sollte

66 AGIL FÜHREN Noch Chef oder schon Coach?

70 EFFEKTIVES EMPLOYER BRANDING Für eine starke Arbeitgebermarke

MOBILITY

72 LEUCHTFEUER DES MOTORSPORTS Eine Partnerschaft zwischen Genesis und Jack Ickx

78 ÜBER ALLE GRENZEN HINWEG

Die neue CVO Road Glide von Harley-Davidson

6 PRESTIGE BUSINESS
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Berufliche Vorsorge Schweiz

helvetia.ch/bvg-invest

Pensionskasse. Nachhaltig und ertragsorientiert.

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Chancen auf Mehrertrag mit innovativer und nachhaltiger Anlagestrategie. Das bietet Helvetia BVG Invest und stützt sich dabei auf ein finanziell stabiles Fundament.

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82 DER LEISE SUPERSPORTLER

Der erste vollelektrische Hyper-SUV von Lotus

86 FLOTTENMANAGEMENT MIT POST COMPANY CARS AG

Marcel Ingold von Post Company Cars über effektives Flottenmanagement

92 LUXUS MIT VERANTWORTUNG

Lucid «Air»: Elektromobilität neu definiert

96 DIE RUHMREICHE GESCHICHTE

EINER DESIGNSCHMIEDE

Automobili Pininfarina

OUT OF THE BOX

100 «WIR SEHEN DIE WELT ALS EINE XXXL-KÜCHE»

Arnaud Verschueren, Mitbegründer der Madame Sum AG

101 «AUCH IM HOMEOFFICE ETABLIEREN SICH ERGONOMISCHE PRODUKTE IMMER STÄRKER»

Christian Stiefel und Jonas Romer, Gründer Ofinto AG

102 «IMMER MEHR FRAUEN SUCHEN NACH NICHTMONOGAMEN BEZIEHUNGEN»

Christoph Kraemer, Managing Director Europe Ashley Madison

103 «THINKPADS KANN JEDER LAIE SELBER AUFRÜSTEN»

Christoph Blindenbacher, ThinkPad Portfolio Management Lenovo

104 IPEAK – VORREITERIN DER DIGITALEN INFORMATIONSLANDSCHAFTEN

Weg vom Papier und hin zu digitalen Informationslandschaften

105 NEUER SCHWUNG UND SCHWEIZER QUALITÄT

Julia Geffers, Leiterin Swiss Quality Hotels

106 NEUE HOTELKONZEPTE ERARBEITET

Schweizer Hotelgruppe Sorell arbeitet an der Stadthotellerie 2.0

107 «FÜR JEDES FORTSCHRITTLICHE, WACHSTUMSORIENTIERTE UNTERNEHMEN GEEIGNET»

Will Lahaise, Mitgründer Pltfrm

108 MIT WEITBLICK ÜBER DEN BODENSEE

Hotel Schönblick: Seeblickszimmer und Spitzenküche

110 FACE YOGA

Der Beauty-Trend erobert nun auch die Unternehmenswelt

112 STILVOLLE BERUFSKLEIDUNG

25 Jahre «feel better than good»

ARTS & BUSINESS CULTURE

114 DER STAMMESFÜHRER

Sadry Keiser über die Markenidentität von Roger Dubuis

120 GUTES UNTERNEHMERTUM SUCHT ERFÜLLUNG STATT ERFOLG

Der Weg zur inneren Freiheit

124 KREATIVITÄT ALS SCHLÜSSEL ZUM ERFOLG

Wie fördern Sie innovative Ideen in Meetings?

128 EINE IKONE FEIERT GEBURTSTAG

330 Jahre Schuler Weine

FIT FOR BUSINESS

130 GESUNDHEITSAUSZEIT IN STYLISCHEM AMBIENTE

Detox, Sport & Beauty: Rosenalp Gesundheitsresort & Spa Oberstaufen / Allgäu

132 EINES DER BESTEN SPAS IM ALPENRAUM

AQUA DOME – Tirol Therme Längenfeld

134 UNSER ZIEL: «GLOBALER MARKTFÜHRER FÜR HAAR- UND HAUTBEHANDLUNGEN»

Philip Lehmann, CEO Hair and Skin Medical AG

KOLUMNE

8 PRESTIGE BUSINESS INHALTSVERZEICHNIS
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60 114 128

Wir wissen Ihre Immobilie zu schätzen.

Immobilienangebote auf team-lindenberger.ch

INHALTSVERZEICHNIS
Alle

SBB – IMMOBILIEN AM PULS DER MOBILITÄT

Franklinturm: SBB Immobilien für innovative Arbeitswelten

Das Thema Büroflächen ist in letzter Zeit unter neuen Aspekten in den Fokus gerückt. Bleiben Büroräume wegen vermehrter Arbeit im Homeoffice teilweise ungenutzt? Reduzieren Unternehmen ihre Flächen, weil sich der Raumbedarf verringert? Und was bedeutet dies für die Bürogestaltung?

Autor: SBB

Das Portfolio von SBB Immobilien umfasst zentrale Standorte am Puls der Mobilität in allen Regionen der Schweiz. Experten gehen davon aus, dass Zentrumslagen auch in Zukunft weiter nachgefragt bleiben. Denn neben der guten Erreichbarkeit trägt das innerstädtische Umfeld mit einem Angebot an Restaurants, Läden, Freizeiteinrichtungen und so weiter wesentlich zur Attraktivität des Arbeitsplatzes bei. Gleichzeitig gibt es eine Tendenz zu neuen Formaten wie Co-Working-Spaces, die in der City, aber ebenso an kleineren Orten funktionieren, an denen das Bedürfnis nach einer Infrastruktur für Homeoffice ausserhalb der eigenen Wohnung wachsen könnte. SBB Immobilien bietet sich als agiler Standortpartner für Unternehmen an, die nach zukunftsorientierten Raumlösungen suchen – inklusive optimaler Anbindung an den öffentlichen Verkehr.

Ein aktuelles Beispiel ist der Franklinturm direkt beim Bahnhof Zürich Oerlikon. Der Bahnhof Oerlikon als sechstgrösster Bahnhof der Schweiz zählt zu den wichtigsten

Verkehrsdrehscheiben in der Region. In den vergangenen Jahren investierten SBB und die Stadt in den Ausbau des Bahnhofs und seiner Umgebung – angefangen bei der Durchmesserlinie über erweiterte Gleisanlagen, verbesserte Bahnzugänge und Quartierverbindungen bis zu Platzgestal-

tungen sowie Mobility- und Velostationen. Heute entspricht der Bahnhof dem gesteigerten Bedürfnis nach Mobilität, kürzeren Arbeitswegen, bequemer Erreichbarkeit und mehr Aufenthaltsqualität.

Zürich Oerlikon, der Stadtteil in Zürichs Norden, boomt. Immer mehr global tätige Dienstleistungs- und Technologieunternehmen haben hier ihren Standort. Parallel dazu entwickelt sich ein urbanes Quartier, das für Mitarbeitende, Kundinnen und Kunden attraktiv ist. Da der Boden rund um den Bahnhof Zürich Oerlikon knapp ist, macht es städtebaulich Sinn, in diesem Gebiet Hochhäuser zu realisieren. Die SBB ist gleich mit zweien davon präsent: Mit dem 2018 fertiggestellten Andreasturm sowie dem 80 Meter hohen Franklinturm des renommierten Zürcher Architekturbüros Armon Semadini, der erst kürzlich fertiggestellt wurde.

OPTIMAL ERSCHLOSSEN

Was kann idealer gelegen sein als ein Arbeitsplatz oder ein Geschäft in Bahnhofsnähe? Dies gilt für den Franklinturm genauso wie für weitere zentrale Standorte, die von optimalen Verbindungen mit dem ÖV oder via Langsam- und Individualverkehr und damit von bequemen Umsteigemöglichkeiten profitieren. Gleichzeitig

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steht der Franklinturm mitten im Quartier und trägt selbst zur Vielfalt und zum Mietermix bei, auch mit öffentlichen Nutzungen wie Läden und Restaurants im Erdgeschoss.

Die insgesamt 21 Etagen des Franklinturms sind grösstenteils bereits an Unternehmen aus den Bereichen Bildung, Gesundheit oder ICT vermietet. Es handelt sich ausschliess-

lich um Büro- und Dienstleistungsflächen, insgesamt 14’800 Quadratmeter, die sich ab 500 Quadratmeter frei unterteilen lassen. Bei der Standortwahl sei die zentrale Lage für die Firmen entscheidend gewesen, sagt Christian Toso, verantwortlich für Mieterakquisition und Vermarktung im Franklinturm. Das breite Angebot an verschiedenen Räumlichkeiten und die Aussicht nennt er als weitere Pluspunkte.

NEUE ARBEITSWELTEN

Seit der Corona-Pandemie haben sich Arbeitsmodelle und Anwesenheitsgewohnheiten gewandelt – Stichwort Homeoffice und Präsenz vor Ort. Dies beeinflusst auch die Gestaltung der Räumlichkeiten. Gefragt ist grösstmögliche Flexibilität abgestimmt auf hybride Arbeitsweisen und neue Anforderungen, sodass Mitarbeitende es wieder vorziehen, mehrheitlich im

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Büro und weniger in den eigenen vier Wänden zu arbeiten. Dazu zählen Faktoren wie ein gut erschlossener Arbeitsort, der eine ausgewogene Work-Life-Balance begünstigt, und vielfältige Bürokonzepte, die Ruhe und Austausch zugleich bieten. Obwohl die Nachfrage nach grösseren Flächen in Zentrumslagen weiterhin besteht, ist auch eine Nachfragetendenz zu kleineren Flächen feststellbar, welcher SBB Immobilien mit entsprechenden Angeboten begegnet.

NACHHALTIGKEIT GROSSGESCHRIEBEN

Nachhaltigkeit heisst für SBB Immobilien, ein Gebäude über dessen gesamte Lebensdauer zu betrachten: Die Wirkung entfaltet sich im Zusammenspiel von Bau, Nutzung und Betrieb.

Der Franklinturm wurde gemäss dem Label «DGNB Platin» der Schweizer Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (SGNI) erstellt und erfüllt damit ökologische und soziokulturelle Standards. Wichtiges Thema ist dabei die Energieeffizienz des Gebäudes. Zudem wird ein angenehmes Raumklima geschaffen, welches das Wohlbefinden der Mieterschaft gewährleistet.

Die SBB hat sich ambitionierte Klimaziele gesetzt und will ihre CO2-Emissionen massiv senken. Als bundesnaher Betrieb ist sie gemäss dem im Juni 2023 angenommenen Klimagesetz aufgefordert, bis 2040 Netto-Null-Emissionen anzustreben. Bis 2030 werden die betrieblichen Treibhausgasemissionen gegenüber dem Basisjahr 2018 halbiert. Bei der Planung und dem Bau neuer Immobilien wendet die SBB den neusten Standard der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) an. Seit August 2022 werden die Projekte nach dem Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz (SNBS) realisiert. Die SBB verzichtet seit 2016 bei Neubauten und Gebäudesanierungen auf Heizungen mit Öl oder Gas (fossile Heizungen). Bis 2030 will sie alle fossilen Heizungen ihrer Immobilien durch erneuerbare Alternativen ersetzen. Seit 2021 führt die SBB ein eigenes Kompetenzzentrum für Kreislaufwirtschaft. Dieses initiiert und entwickelt zirkuläre Geschäftsmodelle, um den Rohstoffinput zu reduzieren, die Nutzung von Rohstoffen zu verlängern und Material aktiv zu erhalten. Durch die Umstellung auf die Kreislaufwirtschaft strebt die SBB eine verbesserte Ressourceneffizienz an.

www.sbb-immobilien.ch www.franklinturm.ch

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IMMOBILIENBEWERTUNGEN

Welche Bewertungsmethode bei welcher Immobilie?

In der Schweiz finden verschiedene Bewertungsmethoden Anwendung, die abhängig von der Art der Immobilie und dem Zweck der Bewertung eingesetzt werden. Wir erklären, wie eine Immobilienbewertung funktioniert und welche Bewertungsmethoden es gibt.

Autor: Pierre-Frédéric von Kaenel

Der Marktwert oder Verkehrswert bezeichnet den geschätzten aktuellen Preis, der für eine bestimmte Im mobilie typischerweise am freien Markt erzielt werden könnte. Der Marktwert wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst: Lage, Grösse, Bausubstanz, Ausstattung, Zustand und vielen weiteren. Die genaue Kenntnis des Marktwerts ist eine der entscheidenden Voraussetzungen beim Verkauf einer Immobilie.

Denn kaum etwas hat einen so grossen Einfluss auf den Ausgang eines Verkaufs wie der Angebotspreis. Liegt er über dem Marktwert, werden potenzielle Käufer gleich zu Beginn abgeschreckt. Ist er hingegen zu tief, erhält man viele unseriöse Angebote, womit schlussendlich der Verkauf der Immobilie unter Wert riskiert wird.

Der Marktwert ist allerdings nicht nur für Verkäufer von Immobilien von Bedeutung, sondern spielt auch eine zentrale Rolle bei

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der Finanzierung. Es gilt das sogenannte Niederstwertprinzip: Banken dürfen in der Schweiz eine Immobilie bis zu einem Anteil von maximal 80 Prozent belehnen, und die Berechnungsgrundlage, der sogenannte Belehnungswert, entspricht dem tieferen Wert aus dem Marktwert oder Verkaufspreis. Viele Käufer können es sich daher gar nicht leisten, eine Immobilie weit über dem Marktwert zu kaufen – sie müssen die Differenz schliesslich mit zusätzlichen Eigenmitteln finanzieren. Um den Marktwert von Immobilien zu ermitteln, gibt es mehrere Bewertungsmethoden, die im Folgenden erklärt werden.

BEWERTUNGSMETHODE 1: HEDONISCHE BEWERTUNG

Die hedonische Bewertungsmethode ist heute die am häufigsten verwendete Art der Immobilienbewertung. Die hedonische Methode ist ein Vergleichswertverfahren: Der Wert der Immobilie wird durch einen Vergleich mit vergangenen Transaktionen ermittelt. Die Bewertungstools von IAZI und Wüest Partner, die von fast allen Immobilienmaklern und Banken verwendet werden, verwenden hedonische Bewertungsmethoden.

Die hedonische Bewertungsmethode beruht auf der Annahme, dass der Preis einer Immobilie (oder einer anderen Sache oder Dienstleistung) durch ihre Merkmale oder Attribute beeinflusst wird. Zugrunde liegt ein statistisches Verfahren, mittels dessen der Preis als Funktion der einzelnen Merkmale der Ware oder Dienstleistung modelliert wird. Mit der hedonischen Bewertungsmethode kann also vorhergesagt werden, welcher Preis für eine Immobilie aufgrund ihrer Merkmale zu erwarten ist. Es werden quantitative und qualitative Faktoren bei dieser Bewertungsmethode berücksichtigt: Qualitative Faktoren sind beispielsweise das Baujahr, der Zustand oder die Ausstattung, quantitative Faktoren sind die Zimmerzahl, die Nutzfläche oder die Quadratmeterzahl des Grundstücks.

Für dieses statistische Verfahren wird eine grosse Zahl an Transaktionen als Datengrundlage benötigt. Die hedonische Bewertungsmethode ist daher besonders geeignet, um den Wert von Wohnimmobilien zu bestimmen, bei denen einerseits die einzelnen Merkmale einen grossen Einfluss auf den Wert haben und bei denen andererseits ein grosser Markt an ähnlichen

Vergleichsobjekten besteht. Daher findet die hedonische Bewertungsmethode mehrheitlich Anwendung bei der Bewertung von Ein- und Mehrfamilienhäusern und Eigentumswohnungen. Sie ist jedoch weniger gut geeignet, wenn keine Vergleichsmöglichkeiten bestehen, zum Beispiel bei Spezialobjekten mit besonderen Eigenschaften oder bei sehr abgelegenen Immobilien.

BEWERTUNGSMETHODE 2: REALWERTMETHODE

Der Realwert, auch Substanzwert oder Sachwert genannt, ist ein weiterer Schätzwert, der bei einer Bewertung ermittelt werden kann. Bei dieser Bewertungsmethode wird der Wert einer Immobilie anhand der theoretischen Wiederbeschaffungskosten bestimmt. Das heisst, der Realwert bildet ab, zu welchem Preis dasselbe Gebäude an derselben Lage neu errichtet werden könnte. Der Realwert setzt sich zusammen aus dem Landwert und dem Bauwert. Der Landwert ist der Wert des Grundstücks, auf dem die Immobilie steht. Der Bauwert entspricht dem Neuwert des Gebäudes abzüglich der Altersentwertung. Der Landwert kann entweder durch ein Vergleichswertverfahren oder

WIE VIEL IST MEINE IMMOBILIE WERT?

Wenn Sie Ihre Immobilie verkaufen, ist es zentral, dass Sie den Marktwert kennen. Denn ein angemessener Verkaufspreis nahe am Marktwert bietet die Grundlage für Preisverhandlungen und ein allfälliges Bieterverfahren. Eine professionelle Immobilienbewertung ist daher unabdingbar. Für die Bewertung empfiehlt es sich, einen Experten zu Rate zu ziehen. Ihr lokaler Neho-Makler oder Ihre lokale Neho-Maklerin steht Ihnen für all Ihre Fragen zur Immobilienbewertung und zum Verkaufspreis zur Seite. Zögern Sie nicht, unser Team für einen Bewertungstermin zu kontaktieren, oder bewerten Sie ihre Immobilie in wenigen Minuten kostenlos und unverbindlich online.

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© PropTech Partners AG

mittels Lageklassen ermittelt werden. Der Bauwert wird entweder aufgrund der tatsächlichen Baukostenabrechnung oder, wenn keine Baukostenabrechnung vorhanden ist, anhand eines Kubikmeterpreises bestimmt.

Die Realwertmethode kann grundsätzlich auf alle Arten von Immobilien angewendet werden. Insbesondere aber können damit Immobilien ohne gute Vergleichsmöglichkeiten geschätzt werden, beispielsweise solche an besonderer Lage oder mit untypischen Eigenschaften wie aussergewöhnlich grosse Immobilien, Luxusimmobilien, Industriegebäude oder historische Bauten.

BEWERTUNGSMETHODE 3: ERTRAGSWERTMETHODE

Bei der Ertragswertmethode wird der Wert der Immobilie nicht über der Beschaffenheit des Gebäudes oder durch einen Vergleich mit ähnlichen Objekten ermittelt, sondern über die Rendite, die sich voraussichtlich mit dem Objekt erzielen lässt. Daher findet diese Bewertungsmethode Anwendung bei Immobilien, die vom Besitzer nicht selbst bewohnt werden, zum Beispiel bei Mietobjekten, Gewerbeimmobilien oder Immobilien mit gemischter Nutzung.

Der Ertragswert ergibt sich aus dem Verhältnis der Nettomieteinnahmen (Mieteinnahmen abzüglich Nebenkosten wie Strom, Heizung und Wasser) und einem Kapitalisierungszinssatz. Ein höherer Ertragswert ergibt sich, wenn die Mieteinnahmen hoch sind und der Kapitalisierungszinssatz niedrig ist. Der Kapitalisierungssatz ist von der Lage und Risikobereitschaft des Investors abhängig. Er setzt sich aus einem Referenzzinssatz sowie Zuschlägen für Leerstandsrisiko, Verwaltungs- und Unterhaltskosten sowie Altersentwertung zusammen. Ein geringerer Kapitalisierungssatz, bedingt durch niedrige Kosten und Risiken, führt zu einem höheren Ertragswert.

BEWERTUNGSMETHODE 4: DCF-METHODE

Die Discounted-Cashflow-Methode (DCF) ist eine Bewertungsmethode, die den Wert einer Immobilie aus den künftigen Geldströmen ableitet. Der Wert der Immobilie entspricht dem heutigen Wert (Barwert) der zukünftig erwarteten Einkommensströme. Zwei Schlüsselfaktoren beeinflussen den Immobilienwert nach der DCF-Methode:

w Erwartete Einnahmen und Ausgaben («Free Cashflows»): Sie zeigen, wie viel Geld die Immobilie voraussichtlich einbringt und kostet.

w Diskontsatz: Der Diskontsatz ist der Zinssatz, mit dem die erwarteten Einnahmen und Ausgaben kapitalisiert werden, um den heutigen Wert zu erhalten. Der Diskontsatz bildet das objekt- und lagespezifische Risiko einer Investition ab. Beispiele von Risiken, die im Diskontsatz abgebildet werden können, sind unsichere Finanzmärkte, die Entwicklung der mittel- und langfristigen Zinsen sowie gesetzliche Veränderungen.

Die grösste Schwierigkeit bei der Bewertung nach dem Discounted- Cashflow-Verfahren besteht darin, die zukünftigen Zahlungsströme und Risiken richtig abzuschätzen. Dafür lassen sich allerdings auch veränderliche Erträge und Kosten abbilden. Diese Bewertungsmethode ist daher besonders gut geeignet, um Immobilien mit komplexen Entwicklungen zu bewerten.

www.neho.ch

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Jetzt kostenlos* Mitglied werden und profitieren.

*HEV-Mitgliedschaft bis Ende 2024. Ab 2025 gilt der reguläre Jahresbeitrag der zuständigen Sektion. Die Aktion gilt nur für Neumitglieder und bis 31.12.2024. Hier anmelden: www.hev-schweiz.ch/prestige-magazin

Hauseigentümerverband Schweiz

Seefeldstrasse 60, Postfach, 8032 Zürich www.hev-schweiz.ch, info@hev-schweiz.ch

19 PRESTIGE BUSINESS www.hev-schweiz.ch
Markus Meier Direktor HEV Schweiz

SYNERGETISCH VERNETZTE SERVICELÖSUNGEN

b.i.g. Sicherheit und Services AG

In jeder einzelnen Dienstleistung, die von der in Basel ansässigen b.i.g. Sicherheit und Services AG angeboten wird, steckt bereits eine geballte Ladung an Know-how, doch je besser Planung, Betrieb und Sicherheit von Gebäuden miteinander verzahnt sind, desto höher ist die daraus resultierende Wertschöpfung. Nicht umsonst geht Dienstleisten Hand in Hand mit Vorausdenken – damit sich jedes Projekt der Kundschaft des innovativen Unternehmens auch morgen noch lohnt.

Interviewpartner: Chris Werner

Autorin: Gabriela Röthlisberger

Di e Wurzeln der seit 15 Jahren in der Schweiz bestehenden b.i.g. Sicherheit und Services AG sind in der b.i.g.Bechtold-Gruppe zu finden. Dieses traditionsreiche Familienunternehmen in der zweiten G eneration erfindet Dienstleistungen als Ausdruck des eigenen B estrebens, sich fortwährend zu verbessern, immer w ieder neu. Daraus ist eine starke Unternehmensgruppe entstanden, die mittlerweile international operiert. Die Dachmarke «big» hat in über vier Jahrzehnten viel Erfahrung in dieser Branche sammeln können und hat ein einzigartiges Dienstleistungsangebot z ustande gebracht, welches sowohl durch d ie Vielfalt als insbesondere auch mit der intelligenten Verknüpfung der einzelnen Dienstleistungsbereiche überzeugt – ganz nach dem Motto «Innovation aus Tradition».

Längst hat diese geniale Idee der Vernetzung sämtlicher Dienstleistungen in der Schweiz Fuss gefasst. Die b.i.g. Sicherheit und Services AG ist seit ihrer Gründung im Jahr 2009 auf Erfolgsund Expansionskurs und leistet schweizweit autarke Arbeit. Für das aufstrebende Unternehmen bedeutet Dienstleistung weitaus mehr als das reine Erfüllen der Kundenwünsche, vielmehr wird eine kompetente Partnerschaftlichkeit angestrebt. Die Philosophie von b.i.g. Sicherheit und Services basiert auf soliden Werten wie

Vertrauen, transparenter Kommunikation und Beratungskompetenz. Mitdenken, vorausdenken – und dabei stets das grosse Ganze im Blickwinkel behalten.

Prestige Business: Herr Werner, die renommierte Dachmarke «big» ist eine starke Unternehmensgruppe – wann genau wurde die b.i.g. Sicherheit und Services AG in der Schweiz lanciert?

Chris Werner: Die b.i.g. Sicherheit und Services AG wurde im September 2009 in der Schweiz gegründet. In diesen 15 Jahren hat sich die Firma zu einem mittelgrossen Unternehmen im Bereich Bewachung und Facility-Management-Services entwickelt. Bis zum heutigen Zeitpunkt ist die b.i.g. Sicherheit und Services AG zu einem stattlichen Unternehmen mit circa 500 Mitarbeitenden, verteilt in der gesamten Schweiz, herangewachsen. Wir sind in verschiedenen Branchen tätig, die wir mit einer durchdachten und erprobten Vernetzung optimiert haben, und sehen uns als kompetenten Dienstleistungspartner rund ums Gebäude, der alles aus einer Hand bietet.

Der Hauptsitz von b.i.g. Sicherheit und Services befindet sich in Basel. An welchen Standorten agiert die Firma noch zusätzlich? Wir sind aktuell nebst dem Hauptsitz an zentraler Lage im Herzen von Basel noch mit einem Firmensitz in Zürich, Fribourg sowie

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Lausanne vertreten. Unser Konzept der Vernetzung kommt bei der Kundschaft gut an, denn das alte Sprichwort – Zeit ist Geld –hat in unserer schnelllebigen Gesellschaft mehr denn je nicht an Gültigkeit verloren. Da wir auf Erfolgskurs sind, sieht unsere Planung vor, dass wir bis Ende 2024 noch drei weitere Filialen auf die Beine stellen werden – und zwar in Genf, Bern und Sankt Gallen.

Die Firma scheint sich seit der Gründung vor 15 Jahren in der Schweiz ausgezeichnet etabliert zu haben. Können Sie mir die dafür hauptsächlich verantwortlichen Gründe nennen?

Da ist sicherlich die damalige Durchführung einer umfassenden Marktanalyse an erster Stelle zu erwähnen. Aufgrund dieser für uns positiven Ergebnisse war uns klar, dass unser Konzept gefragt ist. So ist das Unternehmen erwartungsgemäss kontinuierlich gewachsen. Die Nachfrage nach Dienstleistungen, denen man vertrauen kann, ist nach wie vor ungebrochen gross. Letztendlich geht es um Gebäude oder Objekte, die über eine langfristige wirtschaftliche Rentabilität verfügen müssen, oder auch um den reibungslosen und sicheren Ablauf von Veranstaltungen. Natürlich haben auch Attribute wie Termintreue, Zuverlässigkeit und qualitativ hochwertige Arbeitsprozesse zu unserem Erfolg beigetragen.

Mit welchen markanten Schlagworten würden Sie die Pluspunkte des Unternehmens beschreiben? Schnell, effizient und direkt. Kundennähe und Personalbetreuung ohne Umwege. Kurze Entscheidungswege dank einer flach gehaltenen Hierarchie. Unsere Ansprechpartner*innen, ich in meiner Position als Geschäftsführer ebenfalls inklusive, sind immer ausserordentlich gut für unsere Kundschaft erreichbar. Wir stehen unseren Kundinnen und Kunden sowie unseren Mitarbeitenden rund um die Uhr zur Verfügung, was eventuelle Fragen, Problemlösungen und individuelle Anliegen betrifft.

Mit Innovationskraft und unserer partnerschaftlichen Arbeitsweise bieten wir unserer Kundschaft ausgesprochen gute Argumente, um uns auf ganzer Linie zu vertrauen.

Das Unternehmen bietet intelligent vernetzte Dienstleistungen für alle Belange rund ums Gebäude, was sich sehr vielschichtig anhört. Welche täglichen Herausforderungen kommen da in Ihrer Funktion als Geschäftsführer auf Sie zu? Oberste Priorität und erklärtes Ziel ist für uns, den Kundinnen und Kunden sämtliche gewünschte Dienste aus einer Hand anzubieten, denn dieser Komfort ist bei dem heutzutage vorherrschenden Zeitmangel äusserst gefragt und spart zusätzlich noch Kosten ein. Jede einzelne Klientin und jeder einzelne Klient hat individuelle Bedürfnisse, die manchmal auch noch fortlaufend angepasst werden müssen – oftmals innert kürzester Zeit.

Hier kommt meine Funktion ins Spiel, die wesentlichen Dinge bei Bedarf vernetzt zu sehen, um eine schnelle, effiziente und

massgeschneiderte Lösung anzubieten. Die Kunst dabei ist eine punktgenaue Anpassung unserer Dienstleistungen auf jede spezielle Situation, die uns von der Kundschaft dargelegt wird.

Die Verknüpfung von Security-, Engineering- und Facility-Services scheint in dieser Branche doch etwas Besonderes und aussergewöhnlich Kundenfreundliches zu sein. Liege ich damit richtig?

Da haben Sie absolut Recht. Der Wunsch seitens der Kundinnen und Kunden nach einem Dienstleistungspartner, der diverse Zusatzaufgaben abdecken kann, wurde immer offensichtlicher. Gefragt ist heute nicht mehr ein typischer Wachdienst einer kleinen Bewachungsfirma, sondern vielmehr besteht eine immense Nachfrage nach einer Vernetzung von Security-Services mit Facility-Management-Services, Engineering-Services oder auch Chauffeurdiensten et cetera.

Die b.i.g. Sicherheit und Services AG ist in dieser Hinsicht genau das richtige Partnerunternehmen. Mit einem Key-Accounter hat jede Kundin und jeder Kunde einen unkomplizierten Zugang zu einem unserer Ansprechpartner*innen für alle Dienstleistungsangebote, welche benötigt werden. So kann sich jeder ohne Ablenkung und Zeitverlust auf sein Kerngeschäft fokussieren.

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Chris Werner, Geschäftsführer der b.i.g. Sicherheit und Service AG

Welche der drei angebotenen Dienstleistungen wird am stärksten in Anspruch genommen?

Da sind wir eigentlich ausgeglichen aufgestellt, aber ich würde sagen, es ergibt sich eine leichte Abstufung in etwa dieser Reihenfolge: Zuerst kommt der Geschäftsbereich Bewachung, knapp danach der Facility-Management-Service und dann die Baulogistik.

Welche Dienstleistungen bieten Sie im Bereich Baulogistik an?

Wir entlasten die Bauherrschaften, indem wir uns um ein reibungsloses Vorankommen ihrer Neu- oder Umbauprojekte kümmern. Mit unseren professionellen Dienstleistungen generieren wir die Qualität, welche bestellt wurde – zum vereinbarten Termin und Preis.

Wie setzt sich das Portfolio der Kundschaft von b.i.g. Sicherheit und Services zusammen?

Sehr vielschichtig. Zu der von uns betreuten Kundschaft gehören zurzeit diverse Flughäfen und Spitäler, aber auch grössere Bauunternehmen und Kundinnen und Kunden, die spezifisch ausgerichtete Logendienste benötigen. Also zum Beispiel ein Besucherund Telefondienst für permanenten oder temporären Bedarf. Auch stellen wir für den Einsatz bei Tag oder Nacht professionelle Logisten und Sicherheitskräfte in Anzug, Uniform oder anderer vereinbarter Bekleidung zur Verfügung, die für eine Zutrittskontrolle mit Protokollierung verantwortlich sind.

Die Referenzliste von b.i.g. Sicherheit und Services ist sehr beeindruckend. Bedeutet dies, dass kleinere Aufträge von Privatpersonen gar nicht angenommen und bearbeitet werden können? Für uns ist selbstverständlich jede einzelne Kundin und jeder einzelne Kunde etwas Besonderes, daher sind auch Privatpersonen

bei b.i.g. Sicherheit und Services stets sehr willkommen. Natürlich begrüssen wir aus wirtschaftlichen Gründen umfangreiche Aufträge, doch mit derselben Leidenschaft und Fachkompetenz bewältigen wir ebenso die kleineren Einzelaufträge. Dies gestaltet unseren Arbeitsalltag interessant – bei uns kommt bestimmt keine Langeweile auf, denn die Suche nach optimalen Lösungen nehmen wir engagiert in Angriff.

Ist es nicht enorm schwierig, den individuellen Anforderungen und Bedürfnissen der unterschiedlichen Branchen jeweils gerecht zu werden?

Es ist immer wieder eine willkommene Herausforderung, diese Bedürfnisse explizit zu analysieren und den Kundinnen und Kunden individuelle Lösungswege anzubieten. Ich gebe zu, dass es nicht immer so einfach ist, aber das ist schliesslich mein Job, der mich seit Jahren jeden Tag aufs Neue begeistert.

Die digitale Transformation ist allerorts ein grosses Thema und die Unternehmen mussten ihre Arbeitsweise anpassen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Welche Schritte hat b.i.g. Sicherheit und Services in diese Richtung bereits unternommen?

Die Digitalisierung hat einen riesigen Einfluss auf die Gesellschaft und Businesswelt genommen, zahlreiche Geschäftsmodelle wurden geradezu revolutioniert. Wurde ein Schritt in diese Richtung getan, wird das wahrscheinlich für die meisten Unternehmen ein langfristiges Überleben sichern. Durch die Digitalisierung wird vieles einfacher. Ausserdem bietet sie Chancen, sei es eine Optimierung der internen Kommunikation oder die clevere Nutzung einer Cloud, über die alle an einem Projekt Beteiligten auf wichtige Dokumente in Echtzeit und unabhängig vom Standort zugreifen können. Digitale Tools tragen zur Produktivitätssteigerung der firmeninternen Prozesse bei.

Wir haben unsere Systeme in den Bereichen Kommunikation und Digitalisierungsstrategie den aktuellen Bedürfnissen schon früh angepasst und können dadurch spürbare Vorteile verzeichnen. Unsere Kundschaft sowie auch unsere Mitarbeitenden werden auf allen Ebenen konsequent mit den neuesten Errungenschaften der Technologie ausgerüstet, beispielsweise in Bezug auf OnlinePlattformen und GPS-Ausrüstungen.

Über Nachhaltigkeit wird in unserer Gesellschaft längst nicht mehr lediglich diskutiert, sondern auf allen drei Ebenen – ökologisch, ökonomisch und sozial – gehandelt. Steht die Firma b.i.g. Sicherheit und Services im Einklang mit den Prinzipien der Nachhaltigkeit?

Die b.i.g. Sicherheit und Services AG ist fit für die Zukunft, Nachhaltigkeit ist fest in unserer Unternehmensstrategie verankert. Alle Medien halten es uns ständig plakativ vor Augen: Klimawandel, knappe Ressourcen und Plastikabfall in den Meeren. Das sind lediglich einige der Gründe, warum ein Umdenken in Sachen Nachhaltigkeit und Umweltschutz auch in Unternehmen notwendig geworden ist.

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Wir haben in den vergangenen Jahren doch einiges unter Einbindung unserer Mitarbeitenden in diesem Bereich umgestellt, zum Beispiel die Anschaffung von Elektro-oder Hybridautos. Um eine möglichst papierlose Administration zu verwirklichen, setzen wir auf E-Rechnungen und E-Mails, statt Papier auf die Reise zu schicken. Weitere Massnahmen werden momentan ausgearbeitet und auf ihre praktische Umsetzbarkeit geprüft. Mit vielen kleinen Schritten lässt sich eben auch eine grosse Strecke zurücklegen.

Mitarbeitende sind, nebst den Kundinnen und Kunden, für jedes Unternehmen ein wertvolles Gut und langfristig gesehen das beste Kapital. Bietet die Firma ein entsprechendes Programm betreffend Aus- und Weiterbildung, Training oder Coaching an?

Das Wissen, das Engagement und die Integrität unserer Mitarbeitenden sind tatsächlich die Basis für den Erfolg von b.i.g. Sicherheit und Services. Das wissen wir überaus zu schätzen und legen aus diesem Grund grossen Wert auf ihre berufliche Förderung und ein gutes Angebot an Weiterbildungsmassnahmen. Die b.i.g.-Gruppe hat seit einigen Jahren eine eigene Akademie für Mitarbeiter*innen, ebenfalls für solche

in höheren Kaderfunktionen, ausgearbeitet. Damit wird ihnen die Möglichkeit geboten, sich in jeder beliebigen Phase ihres beruflichen Werdegangs weiterzuentwickeln und zu qualifizieren. Dieser innovativen Personalentwicklungsmassnahme wurde sogar eine Zertifizierung nach ISO 9001 bescheinigt, was für eine durchgängig hohe Qualität dieser Akademie spricht.

So können wir sicherstellen, dass alle unsere Mitarbeitenden den gleichen Status sowie ein ausgezeichnetes Ausbildungsniveau haben. Gleichzeitig motivieren wir unsere Mitarbeitenden dazu, an den eidgenössischen Prüfungen teilzunehmen. Letztendlich beugen wir mit unserem fortschrittlichen Ausbildungsmodul dem überall vorherrschenden Fachkräftemangel vor.

Wie steht es um die Planung und den Ausbau von zukünftigen Dienstleistungen?

Wird b.i.g. Sicherheit und Services in nächster Zeit mit Innovationen überraschen?

Da es unser Ziel ist, durch erstklassige Serviceleistungen zu begeistern, bleiben wir immer am Ball und analysieren die Wünsche und Bedürfnisse unserer Kundinnen und Kunden sowie den Markt kontinuierlich. Um Verbesserungen voranzutreiben, sind wir fortlaufend dabei, neue Techno -

logien und Verfahren zu testen. Wir haben diesbezüglich einige Asse im Ärmel –gerne überraschen wir unsere Kundschaft in naher Zukunft mit neuartigen sowie in Zukunft unverzichtbaren Diensten auf dem Markt.

Visionen, Wünsche und Intentionen: In welche Richtung soll sich das Unternehmen mittel- bis langfristig entwickeln?

Die Frage danach, wie ein Unternehmen besser werden kann, also noch kundenorientierter, teamfähiger und produktiver, beschäftigt uns permanent. Wir sind unserem Ziel in puncto Kundenzufriedenheit und des Angebots an wertvollen Dienstleistungen schon sehr nahe, doch diesbezügliche Verbesserungen sind immer machbar.

Wir möchten auch zukünftig für unsere Kundinnen und Kunden kein anonymer Konzern sein, den sie unpersönlich beauftragen, sondern als überzeugte Unternehmer langfristig Verantwortung übernehmen, dabei transparent agieren und reagieren. Die Kundschaft soll und darf wissen, wer bei uns die Entscheidungen trifft.

Wir möchten zukünftig wachsen, aber immer unter dem Aspekt der Ökonomie. Natürlich müssen wir wirtschaftlichen Gewinn erzielen, um diesen in Innovationen oder in die Ausbildung der Mitarbeitenden reinvestieren zu können, das ist klar. Doch die Gewinnmaximierung darf auf gar keinen Fall das oberste Ziel der b.i.g. Sicherheit und Services AG sein. Unsere Firmenkultur geht eher in eine ganz andere Richtung: Stabilität auf dem Markt zu generieren und vollste Zufriedenheit unserer Kundinnen und Kunden zu erlangen.

Nach all dieser Zeit des erfolgreichen Aufbaus von b.i.g. Sicherheit und Services haben wir auch heute wie damals ein klares Ziel vor Augen: Gesundes Wachstum mit unseren Kundinnen und Kunden steht im Mittelpunkt.

www.big-gruppe.ch

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KI-BASIERTE INNOVATIONEN FLUTEN DIE IMMOBILIENBRANCHE

Smarte Technologien rationalisieren die Immobilienwirtschaft

Anpassungsfähigkeit ist der Schlüssel zu einer erfolgsgekrönten Zukunft, unabhängig davon, in welchem Bereich man beruflich unterwegs ist. Wer mit dem Wandel der Technologien und Bedürfnisse einer sich kontinuierlich weiterentwickelnden Gesellschaft Schritt halten möchte, sollte seine Tore für die Nutzung von KI weit aufsperren. Aktuell stellt die rasante Entwicklung der KI-Technologien für die Immobilienbranche eine Herausforderung dar, denn sie werden in nächster Zeit nicht nur die Effizienz operationaler Aufgaben verbessern, sondern ebenfalls Einfluss auf Entscheidungsprozesse haben.

Autorin: Gabriela Röthlisberger

Der Sammelbegriff «Künstliche Intelligenz» umfasst smarte Technologien, die ihre Umwelt bewusst wahrnehmen und sogar von ihr lernen können, um autonom auf Signale reagieren und Entscheidungen treffen zu können. Die Computerprogramme sind in der Lage, zu planen und sich selbst zu korri gieren. Zunehmend werden Softwarealgorithmen kompliziertere Bereiche adaptieren und weiterentwickeln. Langfristig gesehen, könnten dadurch Fehlentscheidungen der Systeme aufgrund mangelnder Datengrundlage wesentlich reduziert werden.

Die Rolle und die Chancen von KI in der Immobilienbranche sind vielversprechend: Durch das komplexe Erkennen von Zusammenhängen und Mustern in grossen Datensets können Auswirkungen möglicher Zukunftsszenarien gründlicher unter die Lupe genommen werden. Dies generiert weitaus fundiertere immobilienspezifische Entscheidungen – subjektive Einschätzungen werden durch tatsächlich vorliegende Daten und Einblicke ersetzt.

GESTEIGERTE EFFIZIENZ BEI IMMOBILIENSUCHE UND -AUSWAHL

Damit Kaufinteressenten sowie Mieter*innen schneller eine für sie ideale Immobilie finden, analysieren KI-Systeme jede Menge

Kundendaten, um personalisierte Empfehlungen für passende Immobilien abzugeben. Bei einer ausreichend soliden Datenbasis können Algorithmen erste Passgenauigkeiten zum Portfolio und Datenräume auf Vollständigkeit im Handumdrehen prüfen. Mit «Smart Contracts» (Verträge, deren Transaktionen ohne manuelle Tätigkeiten vonstatten gehen), lassen sich relevante Informationen aus Verträgen und Dokumenten extrahieren und dementsprechend sinnvoll nutzen. Dies erhöht die Transaktionsgeschwindigkeit und gleichzeitig verringert sich der Such- und Sortieraufwand massiv.

PUNKTGENAUE IMMOBILIENBEWERTUNG

Bei all den mannigfaltigen Anwendungsmöglichkeiten von KISystemen in der Immobilienbranche liegt deren Fokus klar auf den Vorteilen der Immobilienbewertung. Basierend auf diversen Faktoren wie Lage, Grösse und Ausstattung können KI-Modelle die Immobilienpreise präziser vorhersagen als herkömmliche Methoden. Diese weitaus belastbareren Informationen zur Wertermittlung sind für alle Beteiligten wertvoll, ob Kaufinteressenten, Verkäufer*innen oder Investorengruppen.

Beim «Asset Management», also der Vermögensverwaltung, bietet der nun mögliche Einsatz von KI ebenfalls grossartige

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Möglichkeiten, angefangen bei personalisierten Kundenverträgen über das Vertragsmanagement bis hin zur intelligenten Anlagensteuerung.

PROZESSOPTIMIERUNG UND DYNAMISCHER WORKFLOW

Zahlreiche Abläufe rund um das Property Management (Immobilienverwaltung) und das damit eng verbundene Facility Management (Liegenschaftsverwaltung) lassen sich mit dem Einsatz von KI optimieren – schliesslich können KI-Systeme Routineaufgaben, beispielsweise solche der Buchhaltung, automatisieren und Entscheidungen beschleunigen. Das erspart den sonst damit verbundenen enormen Aufwand und letztendlich viel Zeit.

AUSGEFEILTERE KUNDENINTERAKTION

Den Kundinnen und Kunden leisten Chatbots und virtuelle Assistenten bei der Suche und Verwaltung von Immobilien eine nicht zu unterschätzende Unterstützung: Sie beantworten Fragen, buchen allfällige Besichtigungstermine und übernehmen vielfältige Serviceleistungen rund um die Uhr. Mögliche Anwendungen in diesen Bereichen sind auch Peer-to-Peer-Transaktionen, also Netzwerke, bei denen die Teilnehmenden mit gleichen Rechten direkt miteinander verknüpft sind. Das bedeutet, dass die Kommunikation zum Beispiel nicht über einen Server, sondern direkt von einem Computer zum anderen erfolgt.

FUNDIERTERE ENTSCHEIDUNGEN DANK UMFASSENDER DATENANALYSEN

Derartige Analysen setzen das Sammeln vieler Daten, im Englischen «Big Data» genannt, voraus – ein solch riesiges Volumen ist von uns Menschen bei Weitem nicht mehr zu überblicken. Steht eine ausreichende Menge von anonymisierten Verhaltensdaten zur Verfügung, können neuronale Netzwerke mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit voraussagen, wann, wo und zu welchem Preis die Nutzer*innen einer Web-Plattform Immobilien mieten respektive kaufen werden. Ob restaurierter Altbau im Stadtzentrum oder familienfreundliches Passivhaus im Grünen –

«Basierend auf diversen Faktoren wie Lage, Grösse und Ausstattung können KI-Modelle die Immobilienpreise präziser vorhersagen als herkömmliche Methoden.»

diese Systeme wissen genau, bei welcher Art von Immobilie die potenzielle Käuferschaft am wahrscheinlichsten den Zuschlag erteilt.

Entsprechende Angebote stehen somit innert kürzestem Zeitraum zur Verfügung und liefern wertvolle Erkenntnisse für sämtliche strategische Entscheidungen in der Immobilienwirtschaft.

KI REVOLUTIONIERT DIE IMMOBILIENBRANCHE

In der zukünftigen Realität werden virtuelle Makler einen bedeutenden Fortschritt darstellen, weil sie sieben Tage die Woche verfügbar sein können und in der Lage sind, eine grosse Anzahl von Anfragen gleichzeitig zu verarbeiten. Dank konversationsfähiger Schnittstellen können diese Makler Fragen in natürlicher Sprache verstehen und beantworten, was die Käufererfahrung verbessert.

Der blitzschnelle Zugriff auf Informationen zu Immobilien lässt Anfragen präzise und direkt beantworten – Benutzerfreundlichkeit in Perfektion.

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LEHREN AUS DER SIGNA-INSOLVENZ

Immobilien als trügerische Sicherheit bei Finanzierungen?

Unternehmen finanzieren sich regelmässig mittels Fremdkapital von Kreditgebern. Als Schutz vor dem Ausfall verlangen Kreditgeber Sicherheiten. Immobilien stellen grundsätzlich eine bewährte und geeignete Garantie dar. Trotzdem müssen bei Immobiliensicherheiten gewisse Risiken berücksichtigt werden und beide Parteien haben ein Interesse daran, auch andere Sicherheiten in Erwägung zu ziehen.

Autor: Mark Meili

AKTUELLES

Verfügt der Kreditnehmer über Immobilien, kann die Kreditgeberin Sicherheiten an den Immobilien verlangen. In der Regel geschieht dies in Form eines Schuldbriefs, welcher als Garantie für die Zahlungsverpflichtungen dient. Werden die Zin sen nicht bedient oder wird der Kredit bei Fälligkeit nicht zurückbezahlt, kann die Kreditgeberin die Zwangsverwertung der Immobilie verlangen.

Auch wenn eine Immobiliensicherheit mit gewissen Kosten verbunden ist, da zum Beispiel für die Ausstellung des Schuldbriefes Gebühren verlangt werden, ist es eine zuverlässige Sicherheit, da man mit einer Immobilie einen materiellen Vermögenswert als Pfand hat. Wenn man die Entwicklung über die letzten Jahre betrachtet, konnte man ausserdem davon ausgehen, dass der Wert der Immobilie und damit der Garantie tendenziell über die Jahre zunimmt. Die vergangenen Monate haben allerdings gezeigt, dass auch bei solchen Sicherheiten in der Praxis Risiken bestehen.

PRAXISRISIKEN AUFGRUND VON ÜBERBEWERTUNGEN

Die Signa-Gruppe, welche im Immobilienbereich tätig ist, ist bekanntlich teilweise insolvent und mehrere Gruppengesellschaften haben bereits Konkurs beziehungsweise Nachlassstundung anmelden müssen. In diesem Zusammenhang werden deren Gläubiger und Kreditgeber auf Forderungen ver zichten müssen.

Unter den Geldgebern der Signa-Gruppe waren auch Banken mit Sitz in der Schweiz, unter anderem Kantonalbanken. Als Sicherheiten für ihre Kredite dienten in vielen Fällen die GlobusImmobilien im Portfolio der Signa-Gruppe. Bei diesen Immo -

bilien ging man von hohen (Geschäfts-)Mieteinnahmen aus, was deren Wert in die Höhe trieb. Offenbar zeigte sich aber bereits vor der Insolvenz, dass diese Veranlagung nicht gerechtfertigt war. Seit Corona haben Geschäftsmieten einen schweren Stand. So wurde zum Beispiel die Globus-Immobilie an der Bahnhofstrasse in Zürich bereits ab 2020 abgewertet.

Selbst wenn sich der Immobilienmarkt in der Tendenz nach oben entwickelt, kann der Wert der Immobilie und Sicherheit erheblich beeinträchtigt werden, wenn die Mieteinnahmen zu hoch kalkuliert sind. Im Falle einer Zwangsverwertung der Immobilie müssen die Kreditgeber damit rechnen, dass sie nicht vollständig für ihre Forderungen bezahlt werden.

ERKENNTNISSE FÜR FINANZIERUNGEN

Was lässt sich daraus für Finanzierungstransaktionen ableiten? Der Wert einer Sicherheit lässt sich nie zu 100 Prozent genau bestimmen und unterliegt Marktschwankungen. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass bei Finanzierungen die Risiken diversifiziert und verschiedene Sicherheiten gestellt werden. Dies können neben Immobilien auch Aktien, Bankkonten, Forderungen und Immaterialgüterrechte sein. Ein breites Sicherheitenpaket hat für beide Seiten Vorteile. Es reduziert nicht nur die Risiken für die Kreditgeberin, sondern führt beim Kreditnehmer auch zu besseren Finanzierungsbedingungen durch tiefere Zinsen. Eine umfassende Bestandsaufnahme der potenziellen Sicherheiten ist deshalb für beide Parteien entscheidend.

Mark Meili ist Rechtsanwalt und Partner bei der Prager Dreifuss AG

www.prager-dreifuss.com

27 PRESTIGE BUSINESS AKTUELLES

WORKING FROM ANYWHERE

No problem or big deal?

Es gibt zahlreiche Gründe, warum Arbeitgeber ihre Mitarbeitenden nicht an einem Bürotisch am Sitz des Arbeitgebers arbeiten lassen: von der Reduzierung der Bürofläche über die internationale Marktbearbeitung bis hin zu den individuellen Bedürfnissen der zunehmend mobileren Fachkräfte.

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Werden bei der Arbeit Staatsgrenzen überschritten, gelten andere Gesetze und Regeln. Teilweise werden sie untereinander koordiniert, in vielen Fällen jedoch nicht. Herauszufinden, ob es gemeinsame Regeln gibt und welche davon anwendbar sind, und welche Prozesse es in Folge abzuwickeln gilt, ist eine unterschätzte Herausforderung.

Es gibt zwei Möglichkeiten, mit dieser Situation umzugehen: die Vogel-StraussStrategie oder eine gründliche Analyse, aus der ein betriebliches Regelwerk entsteht, das die individuellen Bedürfnisse und die Risikobereitschaft des Unternehmens abbildet. Das mag nicht besonders attraktiv klingen, Haftungsfälle sind es jedoch auch nicht.

Bei grenzüberschreitenden Sachverhalten gilt es, in Bezug auf personelle Fragen vier Themen zu beachten: Arbeitsbewilligung, Arbeitsrecht, Steuern und Sozialversicherungen. Jedes Thema für sich bietet eigene Knacknüsse. So kann es sein, dass in einem Bereich eine Lösung optimal wäre, die sich aber auf andere Bereiche negativ auswirkt oder diesen widerspricht. Hier beginnt das Gestalten einer Lösung – eine spannende Reise, die erhebliche Ressourcen fordern kann.

RISK MANAGEMENT UND SOCIAL SECURITY

In den folgenden Beispielen aus unserer Beratungspraxis konzentrieren wir uns hauptsächlich auf die sozialversicherungsrechtlichen Aspekte. Für den Arbeitgeber sind diese wichtig, weil er für die korrekte Abrechnung von Lohn und Sozialversicherungen verantwortlich ist und in den meisten Ländern einen Teil der Kosten zu tragen hat. Wichtig sind sie jedoch auch, weil Sozialversicherungsleistungen finanzielle Risiken abdecken, für die ansonsten der Arbeitgeber verantwortlich ist. Somit hat die soziale Sicherheit sowohl finanziell als auch moralisch einen hohen Stellenwert. Das gilt insbesondere für die Arbeitnehmenden. Für sie geht es um ihre persönliche

Vorsorge, nicht nur während, sondern auch nach der erwerbstätigen Lebensphase.

Nicht zuletzt aufgrund der Organhaftung, aber auch im Hinblick auf die Unternehmensreputation ist die Risikobewertung in Bezug auf grenzüberschreitende Arbeitsverhältnisse Chefsache.

BEISPIELFÄLLE DER FIKTIVEN «SCHWEIZ AG»

Die Schweiz AG ist ein fiktives Unternehmen mit Sitz in der Schweiz. Sie sieht sich zunehmend damit konfrontiert, dass Mitarbeitende teilweise im Ausland arbeiten. Nachfolgend drei Beispielfälle.

FALL 1 – GRENZGÄNGER MIT HOMEOFFICE

Urs ist liechtensteinischer Staatsangehöriger und wohnt in seinem Heimatstaat. Zu Beginn seiner Anstellung pendelte er meist in die Schweiz. Alle paar Wochen besucht er zudem Kunden in Deutschland. Die Schweiz AG rechnet Urs’ Lohn in der Schweiz nach Schweizer Recht ab. In den letzten Jahren hat Urs immer öfter im Homeoffice in Vaduz gearbeitet.

Vorliegend ist das EFTA-Übereinkommen und somit die VO 883 / 2004 anwendbar für den Sachverhalt zwischen Liechtenstein und der Schweiz. Dieses sieht vor, dass die sozialversicherungsrechtliche Unterstellung in den Wohnstaat fällt, wenn der Mitarbeitende 25 Prozent oder mehr dort erwerbstätig ist. Da Urs immer öfter im Homeoffice arbeitet, wird dieser Schwellenwert nun überschritten. Die Schweiz AG muss sich demnach in Liechtenstein registrieren und Urs’ Lohn nach lokalem Recht abrechnen. Für die Tätigkeit in der Schweiz braucht er eine Bescheinigung A1, die ihn von der Beitragspflicht in der Schweiz entbindet.

Urs hat gelesen, dass es ein neues Rahmenabkommen gibt, mit dem bis zu 49.9 Prozent Homeoffice möglich ist, ohne dass sich die sozialversicherungsrechtliche Unterstellung ändert. Tatsächlich kann bei Anwendbarkeit des Rahmenabkommens ein «Opt-in» erfolgen, mit dem die Unterstellung im Sitzstaat des Arbeitgebers bleibt. In Urs’ Fall ist dieses aber nicht anwendbar, da er auch noch regelmässig in Deutschland tätig ist. Für diese Reisen

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untersteht Urs ebenfalls der VO 883 / 2004, da die EU- und die EWR-Staaten, zu denen auch Liechtenstein gehört (nicht aber die Schweiz), deren Anwendung untereinander in der VO 1231 / 2010 vereinbart haben. Somit wird auch dieser Teil in Liechtenstein abzurechnen sein.

In Folge muss Urs’ Arbeitsvertrag angepasst werden. Dieser erwähnt die gesetzlichen Leistungen der Schweizer Sozialversicherungen und das Reglement der beruflichen Vorsorge als integralen Bestandteil. Da Urs nun nicht mehr dem Schweizer Sozialversicherungssystem unterliegt, sind diese vertraglichen Vereinbarungen nicht mehr eingehalten. Darüber hinaus sollte geprüft werden, welche Bestimmungen des liechtensteinischen Arbeitsrechts zwingend auf Urs anwendbar sind und wo sich der Gerichtsstand für arbeitsrechtliche Streitigkeiten befindet.

WEITERE HINWEISE FÜR GRENZGÄNGER

Ausländische Staatsangehörige, die in der Schweiz arbeiten möchten, benötigen eine Arbeitsbewilligung. Bei Grenzgängern handelt es sich in der Regel um eine Grenzgänger-Bewilligung. Fällt die Anzahl an Pendelbewegungen unter ein gewisses Niveau, können Grenzgänger-Bewilligungen entzogen werden.

Steuerrechtlich gelten je nach Staat jeweils eigene Grenzgängerabkommen. Die Definitionen von echten und unechten Grenzgängern sind je nach Abkommen unterschiedlich und haben zur Folge, dass der Schweizer Arbeitgeber mehr oder weniger Quellensteuern abrechnen muss. Obwohl es sich um die Einkommenssteuer des Mitarbeitenden handelt, ist der Arbeitgeber für die korrekte Abrechnung und Zahlung haftbar.

FALL 2 – WORKATION

Sabine aus der Payroll-Abteilung ist Schweizerin und wohnt in Zürich. Sie liebt Paris und hat dort einige gute Freunde. Sie plant, den nächsten Sommer dort zu verbringen und vier Monate lang aus dem «Homeoffice» in der Wohnung ihrer

Freunde zu arbeiten. Als moderner Arbeitgeber möchte die Schweiz AG ihr diese Möglichkeit bieten.

Normalerweise ist eine Entsendung in solchen Fällen nicht möglich, da sie nicht im Interesse des Arbeitgebers liegt. Seit dem 1. Juli 2023 ist es unter Anwendung der VO 883 / 2004 möglich, eine «WorkationEntsendung» für maximal 24 Monate einzurichten. Der Arbeitgeber kann ein A1 für Entsendung beantragen und Sabines Lohn in den vier Monaten nach Schweizer Recht abrechnen.

Sabines Arbeitskollegin Mandy ist begeistert von dieser Idee und möchte es Sabine gleichtun. Sie lebt seit Jahren in der Schweiz, ist jedoch US-Amerikanerin. Daher fällt sie nicht unter die Anwendbarkeit der VO 883 / 2004, eine WorkationEntsendung ist somit für sie nicht möglich.

WEITERE WICHTIGE HINWEISE FÜR WORKATION

Auch bei Workation im ausländischen «Homeoffice», sei es in einer Ferienwoh-

nung, einem Hotelzimmer oder zu Hause bei der Familie, sind die Mitarbeitenden in einem anderen Staat erwerbstätig. Dies bedeutet, dass sie möglicherweise eine Arbeitsbewilligung benötigen, je nach Dauer der Workation steuerpflichtig werden und zwingende lokale arbeitsrechtliche Bestimmungen einhalten müssen.

FALL 3 – GLOBAL CEO

Die norwegische Muttergesellschaft der Schweiz AG plant eine Neustrukturierung des Konzerns. Kirsten, die derzeit die Rolle des Global CEO innehat, wird künftig die Tochtergesellschaft in der Schweiz leiten, wo sie auch angestellt wird. Sie ist Deutsche und zieht für ihre neue Stelle in die Schweiz. Ihre Arbeitszeit teilt sich wie folgt auf: etwa 60 Prozent in der Schweiz, rund 20 Prozent vor Ort bei der norwegischen Muttergesellschaft und die restlichen 20 Prozent in den weiteren Ländergesellschaften in der EU.

Aufgrund Kirstens Staatsangehörigkeit sind die Tätigkeiten in der Schweiz sowie in allen EU-Ländern unter Anwendbarkeit

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der VO 883 / 2004 zu koordinieren. Diese Tätigkeiten machen 80 Prozent ihrer Gesamtarbeitszeit aus, wobei 75 Prozent davon auf die Schweiz entfallen (60 von 80 Prozent). Dieser Anteil des Lohns wird nach Schweizer Recht mit den Schweizer Institutionen abgerechnet. Für den norwegischen Anteil ist die VO 883 / 2004 nicht anwendbar, da es sich um einen EFTA-Staat handelt und Kirsten eine EU-Staatsangehörigkeit besitzt. Das Länderabkommen zwischen der Schweiz und Norwegen ist ebenfalls nicht anwendbar, da es bei Mehrfachtätigkeit nur für Staatsangehörige der beiden Vertragsstaaten gilt. Somit gilt in beiden Ländern das jeweilige nationale Recht. Sollte sich dadurch eine Doppelunterstellung ergeben, kann geprüft werden, ob nach jeweiligem nationalem Recht eine Beitragsbefreiung beantragt werden kann, um die Doppelbelastung zu verhindern.

WEITERE WICHTIGE HINWEISE FÜR

LEITENDE ANGESTELLTE

Haben Mitarbeitende eine leitende Funktion oder Entscheidungskompetenzen (beispielsweise auch eine Unterschriftsberechtigung) und üben diese in einem anderen Staat aus, besteht das Risiko, eine steuerliche Betriebsstätte zu begründen. Hierbei gelten nationale rechtliche Bestimmungen, die von Land zu Land unterschiedlich sein können.

FAZIT

Die globale Arbeitswelt stellt Arbeitgebende und ihre Organe vor zahlreiche Herausforderungen, insbesondere die Verant-

wortung, eine korrekte Versicherungssituation sicherzustellen. Bei Feststellen einer Falschunterstellung drohen Nachzahlungen und Sanktionen. Finanziell und moralisch noch schwerwiegender sind jedoch Risikofälle, für die aufgrund einer Falschunterstellung keine Leistungen ausgerichtet werden.

Eine abschliessende Koordination ist nur möglich, wenn ein vollständiger und korrekter Überblick über den Sachverhalt vorliegt. Dies beinhaltet nicht nur die Tätigkeiten eines Mitarbeitenden im eigenen Unternehmen, sondern alle Erwerbstätigkeiten dieser Person. Es ist wichtig, die relevanten Informationen zusammenzustellen, auszuwerten und regelmässig zu überprüfen, da Veränderungen im Sachverhalt eine Anpassung des Set-ups erfordern können. Bei internationaler Geschäftstätigkeit sollte daher zusätzlicher Aufwand in Form von Zeit, Arbeit und Geld einkalkuliert werden.

Myriam Minnig ist Leiterin Sozialversicherungen und Vorsorge sosec bei BDO Schweiz. Sie betreut seit über 25 Jahren Betriebe in den Bereichen Finanzen, Lohn und Personal und unterrichtet in Lehrgängen und Seminaren. Seit 2018 arbeitet sie bei BDO und berät Unternehmen und Personen im Bereich Sozialversicherungen und Vorsorge. Dazu gehören schwergewichtig auch grenzüberschreitende Sachverhalte.

www.bdo.ch/sosec

31 PRESTIGE BUSINESS AKTUELLES
© iStock

GAMECHANGER VIER-TAGE-WOCHE

Ein Paradigmenwechsel in der Arbeitswelt

Unternehmer und Buchautor Andreas Schollmeier berichtet exklusiv über Insights aus seinem Unternehmen, welches seit zwei Jahren mit einer 32-Stunden-Woche und Vollzeitgehalt erfolgreich ist.

Autor: Andreas Schollmeier

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In einer Zeit, in der die Arbeitswelt von tiefgreifenden Veränderungen und Herausforderungen geprägt ist, ist die Frage «Kann die Vier-Tage-Woche wirklich funktionieren?» r elevanter denn je. Diese Frage ist nicht nur ein theoretisches Gedankenspiel, sondern eine praktische Überlegung, die Millionen Menschen weltweit umtreibt und kontrovers diskutiert wird. In dem kürzlich erschienenen Buch «Gamechanger Vier-Tage-Woche» nimmt Andreas Schollmeier diese Diskussion auf und teilt seine direkten Erfahrungen mit der Implementierung der Vier-Tage-Woche in seiner Steuerkanzlei, einem Wachstumsunternehmen mit 18 Mitarbeitern. Das Buch liefert einen einzigartigen Einblick in die praktische Umsetzung der Vier-TageWoche. Das Team von Andreas Schollmeier präsentiert nicht nur theoretische Analysen, Überlegungen oder Studien wie andere Bücher zu dem Thema, sondern vor allem eigene positive Erfahrungen mit dieser Form der Arbeitszeitreduzierung. Durch die Darstellung der Schlüsselfaktoren, die in der Steuerberatungskanzlei Andreas Schollmeier zum Erfolg geführt haben, bietet das Buch einen praktischen Leitfaden für Arbeitgeber und Arbeitnehmer gleichermassen, um die Produktivität zu steigern, die Mitarbeiterzufriedenheit zu verbessern und eine gesündere Work-Life-Balance zu erreichen sowie bessere Mitarbeiter für das Unternehmen zu gewinnen.

DIE VIER-TAGE-WOCHE FUNKTIONIERT ALS ANLASS FÜR BESSERE ARBEITSBEDINGUNGEN

Der Tenor des Buches lautet: Die Vier-Tage-Woche funktioniert, wenn sie Anlass für bessere Arbeitsbedingungen ist. Wenn wir lernen, smart zu arbeiten, wenn wir lernen, unsere Arbeit schneller zu erledigen, und in einem Team gemeinsam das Ziel einer kürzeren Arbeitswoche erreichen, dann wird die Vier-Tage-Woche zum Gamechanger. Dafür braucht es allerdings eine Führung, welche das Vertrauen in die Mitarbeiter hat. Und es braucht ein Team an Mitarbeitern, welches sich gegenseitig unterstützt sowie leistungsbereit die gleiche Arbeit in kürzerer Zeit schaffen will. Dabei ist es entscheidend, dass Arbeit so attraktiv und gesund gestaltet wird, dass durch schlankere Arbeitsabläufe und sinnvolle Betätigungen Arbeit positiv wahrgenommen wird.

VORTEILE FÜR ARBEITNEHMER

Für die Arbeitnehmer sind die positiven Effekte bei einer VierTage-Woche durch eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit von 40 auf 32 Stunden bei gleichbleibendem Gehalt täglich spürbar. Die eigene Wertschätzung steigt und zusätzlich haben die Arbeitnehmer mehr Freizeit zur Erholung und Förderung der Gesundheit, für Sport und Familie sowie Ehrenamt und die Pflege von Angehörigen. Eltern bekommen endlich Beruf und Familie unter einen Hut.

VORTEILE FÜR ARBEITGEBER

Und was hat die Vier-Tage-Woche Andreas Schollmeier als Unternehmer gebracht? Er hat keinen Fachkräftemangel mehr. Er kann sich freitags darauf fokussieren, am Unternehmen zu

arbeiten und dieses strategisch weiterzuentwickeln. Letztlich gab es ihm die Freiheit, am Wochenende «die Füsse hochzulegen» und Zeit mit seiner Frau und seinen drei wundervollen Kindern zu verbringen. Der Umsatz und der Gewinn des Unternehmens sind dabei gestiegen. Arbeitsleistung ist daher wohl eher eine Frage der Motivation und des eigenen Zeitmanagements als der Länge der wöchentlichen Arbeitszeit.

WARUM SOLLTE MAN SICH MIT DEM THEMA VIER-TAGE-WOCHE BESCHÄFTIGEN?

Jedes Unternehmen, welches Mitarbeitende sucht, kommt nicht drumherum, sich mit neuen Möglichkeiten zur Steigerung der Arbeitgeberattraktivität zu beschäftigen. «Es wird nie wieder so einfach sein, Fachkräfte zu gewinnen wie heute», kommentiert Schollmeier die aktuellen Rahmenbedingungen des Arbeitsmarktes. «Die Babyboomer-Generation geht nun schrittweise in Rente. Der Wegfall dieser Erwerbstätigen kann durch Geburten und Zuwanderung nicht kompensiert werden. Wir stehen damit erst am Anfang grosser Herausforderungen für die Zukunft.» In Anbetracht des Fachkräftemangels sollten sich Arbeitgeber daher mit flexiblen Arbeitszeitmodellen beschäftigen. Die VierTage-Woche ist dabei ein mögliches Modell.

GAMECHANGER VIER-TAGE-WOCHE

Andreas Schollmeier

One World Distribution

196 Seiten

ISBN: 978-3-95778-924-2

Andreas Schollmeier ist Inhaber einer Steuerkanzlei sowie Founder und CEO der Unternehmensberatung AS Business Consulting GmbH. Früher war er ein Workaholic, heute ist er dreifacher Familienvater und vereinbart dank der Vier-Tage-Woche nun Privatleben und Beruf in der bestmöglichen Form. Den Arbeitsalltag so zu gestalten, dass die Menschen um ihn herum glücklich sind, das ist sein wichtigster Antrieb. Seine Vision ist es, die Arbeit für Menschen (wieder) attraktiv zu machen. Er steht ein für eine bessere Arbeitswelt, ohne dabei die Leistungskultur zu vernachlässigen. Mit mehr Freizeit zur Regeneration motiviert er sein Team zu Höchstleistungen. Zwischendurch mal die Füsse hochzulegen, ist für ihn daher smart.

www.4tagewoche.eu

www.andreasschollmeier.de

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FREUDE AM VERPACKEN

Neue WPA am Standort Oensingen

AKTUELLES

Freude, Neugierde, Leidenschaft und Menschen sind seine ständigen Begleiter: Guido Bardelli, ein Unternehmer aus Langenthal mit dem Geschick eines begabten Managers, ein Menschenfreund mit der Fähigkeit, konsequent nach vorne zu blicken. Um diese Rolle auszufüllen, braucht es vermutlich eine Berufung – aber viel mehr sind es Mut, Überzeugung, Geduld, Zuwendung, Liebe, Demut und eine entschlossene, unerschütterliche Leidenschaft, das zu tun, woran man glaubt.

Das Angebotsportfolio von Bourquin SA umfasst Transport- und Verkaufsverpackungen aus Vollund Wellkarton inklusive verpackungsrelevantem Service. Guido Bardelli führte Bourquin durch Krisen hindurch und förderte gleichzeitig Standorttreue und Mitarbeiteridentifizierung. Sein unternehmerischer Geist hat das Un ternehmen geprägt und notwendige nachhaltige Innovationen vorangetrieben. Für Guido Bardelli zählen ethische Grundsätze wie Ehrlichkeit, Fairness und

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Autor: Luis Flores
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Zu verlässigkeit. Weitblick und Sicherheit rangieren bei ihm vor Gewinnoptimierung. Entsprechend führt er das Familienunternehmen in einem herausfordernden und von Grosskonzernen dominierten Verpa ckungsmarkt. Offenheit und Berechenbarkeit sind für Guido Bardelli elementare Grundsätze der BourquinUnternehmenspolitik. Darauf legt er grossen Wert. Mit dieser Einstellung entwickeln sich dauerhafte Geschäftsbeziehungen zu Kunden, Lieferanten und Partnern.

ANTREIBER MIT WEITBLICK

Dass der ETH-Ingenieur ein Faible für innovative und zukunftsträchtige Prozesse, Konzepte und Technologien hat, stellt er seit Beginn seines Engagements bei Bourquin SA unter Beweis. Die Fähigkeit, Ideen und ihre Potenziale früh zu erkennen, zu entwickeln und zu bewerten, eignet sich fast schon als seine eigentliche «Jobbeschreibung» für seine Tätigkeit in der Bourquin-Gruppe. Auch heute noch – als Mitglied des Verwaltungsrats – geht es ihm darum, die Entwicklung kreativer und neuer Ideen in Familienunternehmen zu fördern und den Mitarbeitenden die Chance zu geben, diese auszuprobieren und umzusetzen. Er ist in Projektgruppen aktiv dabei und bewertet mögliche Ideen, die einen Investitionsbedarf mitbringen. Es geht ihm dabei immer darum, ob Vorschläge bereits so weit sind, umgesetzt zu werden, oder ob sie noch Zeit brauchen. Überzeugt der Ansatz, ist Guido Bardelli der Erste, der ein Zeit-, Kosten- oder Headcount-Budget einfordert und dieses auch ermöglicht, um das entsprechende Projekt weiterzuverfolgen.

NEUES MIT BESTEHENDEM VERKNÜPFEN

Mit offenen Augen durch die Welt gehen, beobachten und Dinge miteinander verknüpfen – das ist für Guido Bardelli eine Schlüsselkompetenz für Innovation und Investition. Mit dieser Grundhaltung wurde mit dem Spatenstich am 6. Dezember 2023 am Standort Oensingen ein umfangreiches Investitionspaket auf den Weg gebracht. Kern dieser Investition ist die Installation einer neuen, hochmodernen Wellkartonanlage, die im Herbst 2024 in Betrieb genommen wird. Die 125 Meter lange Anlage mit entsprechender Logistik des bayerischen Maschinenherstellers BHS Corrugated hat eine Arbeitsbreite von 2.80 Metern und kann eine Produktionsgeschwindigkeit von 400 Metern pro Minute erreichen. Mit der Inbetriebnahme dieser neuen Wellkartonanlage wird nicht nur die in die Jahre gekommene Anlage ersetzt, sondern am Standort Oensingen die Produktionskapazität um bis zu 30 Prozent erhöht. Auch wird es damit möglich sein, Wellenarten und -kombinationen mit leichteren Papiergrammaturen im Kaliberbereich E-, B-, C-, T-, EE-, EB-, BC- sowie F- und FE-Welle zu produzieren.

ANSPRUCH UND VERANTWORTUNG

Mit der Investition in diese neue, hochmoderne Anlage wird die Zukunftsfähigkeit des bereits sehr gut aufgestellten Produktionsstandorts Oensingen entscheidend weiter ausgebaut. Auch in puncto Nachhaltigkeit überzeugt diese Grossinvestition bei Bourquin SA. Im Vergleich zur bestehenden Wellkartonanlage ist der Energie-

verbrauch pro produziertem Quadratmeter geringer. Zudem verfügt die Anlage über die neuesten Sicherheitsstandards und unterstreicht somit den hohen Fokus von Bourquin SA in Bezug auf Arbeitssicherheit. Mit einer neuen Automatisierung der internen Logistik (Fördersysteme) für die Weiterverarbeitung sowie eines neuen Zwischenlagers erhält der Produktionsstandort in Oensingen weitere Optimierungen des Produktionsprozesses.

Im Sinne der Nachhaltigkeitsstrategie von Bourquin SA wird mit der Investition in den Neubau und die neue Wellpappenanlage dem reduzierten Energieverbrauch und damit dem CO2-Ausstoss Rechnung getragen. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des Neubaus sowie auf bestehenden Gebäuden gehört ebenfalls dazu.

www.bourquinsa.ch

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VISUELLE REVOLUTION, GAMIFICATION UND DIGITALE INNOVATION

Drei Start-ups – drei Erfolgsgeschichten aus der SEF.Growth-Initiative

Innovative Ansätze, neue Denkweisen und spannende Produkte: Sowohl Backbone als auch Brame und TRI Dental Implants haben die SEF.Growth-Experten mit ihren Wachstumsstrategien überzeugt und wurden mit dem «SEF.Growth High Potential Label» ausgezeichnet.

Autorinnen: Alyssia Kugler und Svenja Pfister

Von der Digitalisierung im Immobilienmarkt über gamifizierte Kampagnen bis hin zur Revolution der Zahnimplantologie. Drei Unternehmen transformieren ihre Branchen.

BACKBONE – EFFIZIENTE IMMOBILIENVERMARKTUNG DURCH BILDER

Backbone hat sich darauf spezialisiert, Immobilienverkaufszyklen durch hochwertiges Bildmaterial zu kürzen. Das Start-up nutzt moderne Fotografie und innovative Marketing-Automatisierungssoftware, um den Verkaufsvorgang effizienter zu gestalten. Die Gründer sind davon überzeugt, dass visuelle Inhalte einen starken Einfluss auf den Verkaufsprozess haben. Sie betonen die Bedeutung von hochwertigen visuellen Inhalten, um Aufmerksamkeit zu erregen und eine Bindung zwischen Käufer und Immobilie zu schaffen. Aus diesem Grund haben sie eine Technologie entwickelt, die den Zeitraum bis zum Verkauf einer Immobilie signifikant reduziert –in einigen Fällen um bis zu 75 Prozent.

Die Anfänge von Backbone waren bescheiden. Aus einem Nebenprojekt von Dorian de Vinck, Antoine Tomasini und Federico Leis Ende 2018 entstand ein Vollzeitunternehmen mit über 50’000 erfolgreichen Immobilientransaktionen. Die Firma zeichnet sich durch ihre Fähigkeit aus, jede Immobilie durch einzigartige visuelle Erzählungen zu präsentieren und sich dadurch von herkömmlichen Vermarktungsplattformen abzuheben. Backbone plant, bis zum nächsten Jahr mithilfe seiner Technologie 100’000 weitere Immobilienverkäufe zu realisieren. Das Ziel ist es, bis 2025 ganz Europa zu erreichen und dabei profitabel zu sein.

Das Unternehmen differenziert sich durch individuelle visuelle Erzählungen und ein vielfältiges Angebot an Diensten wie Fotos, Videos, 3-D-Touren, Augmented Reality, Drohnenaufnahmen, digitale Stagings und Grundrisse. Trotz veränderter Marktbedingungen wie einem Anstieg der Zinssätze und einem dadurch attraktiveren Mietmarkt hat sich Backbone zum Ziel gesetzt, seine Kunden

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Backbone – Effiziente Immobilienvermarktung durch Bilder Brame – Spielend zum Marketingerfolg

dabei zu unterstützen, potenzielle Käufer auf sich aufmerksam zu machen und den Verkaufsprozess zu beschleunigen.

BRAME – SPIELEND ZUM MARKETINGERFOLG

Brame schafft mit seiner Gamification-Plattform in Zeiten flüchtiger Aufmerksamkeitsspannen eine Brücke für Marketingexperten. Durch gamifizierte Kampagnen, die die Nutzer für 30 bis 90 Sekunden aktiv einbinden, fördert Brame einen Dialog zwischen Marken und Konsumenten – ein Wettbewerbsvorteil, der die traditionelle Einwegkommunikation übertrifft.

Die Gründung von Brame zeigt den schnellen Übergang von akademischen Ideen zu Marktinnovationen, angeführt von Mitgründer und CEO Pascal Späni, der die Bedeutung von Disziplin und kontinuierlichem Lernen hervorhebt. Ein erster klickbarer Prototyp zog schnell Begeisterung auf sich und mündete in einer starken Nachfrage, noch bevor eine endgültige Version des Produkts verfügbar war.

Die Effektivität der Plattform wird durch ihre Beliebtheit bei grossen Markennamen unterstrichen. So demonstrierte beispielsweise eine Kampagne mit digitalen Rubbelkarten für McDonald 's die Stärke von Brame durch aussergewöhnlich hohe Engagement-Raten. Diese und ähnliche Erfolgsgeschichten bestätigen, dass Brames Gamification-Plattform reale Auswirkungen auf das Kundenerlebnis und die Markenbindung hat.

Die Teilnahme am SEF.Growth-Programm spiegelt das Bestreben nach stetiger Verbesserung und erhöhter Sichtbarkeit wider. Brame plant, durch geografische Expansion und die Einführung von KI-basierten Lösungen weiterzuwachsen. Das Unternehmen definiert neu, wie Marken mit Kunden interagieren können, und setzt dabei auf Gamification als Schlüsselstrategie.

TRI DENTAL IMPLANTS– DIGITALE

REVOLUTION IN DER IMPLANTOLOGIE

Seit 2011 revolutioniert TRI Dental die Zahnimplantologie mit dem klaren Ziel, Behandlungen schneller, individueller und effizienter zu gestalten. Die innovative matrix® -Implantat-Technologie, das weltweit erste digitale Implantatsystem ohne Abutment – das übliche Verbindungselement zwischen Implantat und Krone – ermöglicht es, massgeschneiderte Zahnimplantate kostengünstig und in kürzester Zeit anzubieten. Diese bahnbrechende Errungenschaft ermöglicht Sofortversorgungen innerhalb einer Stunde.

TRI® setzt auf die Optimierung der Implantologie durch den Einsatz von Schweizer Präzisionstechnik, modernster digitaler Fertigungsverfahren und einer Vereinfachung der Behandlungsabläufe. Das matrix® Implantatsystem ist speziell für den Einsatz mit digitalen Fertigungstechnologien wie CAD / CAM und 3D-Druck entwickelt worden. Durch den Wegfall des Abutments ermöglicht das System eine direkte Planung der Restauration auf dem Implantat, was zu verbesserten ästhetischen Ergebnissen für die Patienten führt.

Der Gründer Tobias Richter betont die Bedeutung technologischer Innovationen wie des 3-D-Drucks für den Fortschritt in der Branche. TRI untermauert die Effektivität und Nachhaltigkeit ihrer Implantatlösungen durch konsequente Forschung und Entwicklung, einschliesslich klinischer Studien. Der Firmengründer bringt dabei seine umfassende Expertise und sein unternehmerisches Geschick ein.

Mit der Erweiterung in den US-Markt erschliesst TRI einen bedeutenden neuen Absatzmarkt. Dies bietet TRI die Chance, den Zugang zu Zahnimplantaten zu vereinfachen und die Lebensqualität vieler Menschen zu verbessern.

www.bkbn.com/de www.brame.io/de www.tri.swiss

ÜBER DIE SEF.GROWTH-INITIATIVE

Das SEF.Growth-Programm unterstützt Jungunternehmen und KMU dabei, Wachstumshürden zu überwinden. Seit 2012 haben wir über 100 Start-ups Unterstützung geboten und ihnen geholfen, über 200 Millionen Franken Wachstumskapital zu sichern. Das Programm bietet eine breite Palette von Dienstleistungen an, die auf die Bedürfnisse von Start-ups zugeschnitten sind: von der Validierung über Strategiebeurteilungen bis zur Finanz- und Rechtsberatung durch erfahrene Experten. Nach einer erfolgreichen Evaluierung stärkt die Auszeichnung «SEF.Growth High Potential Label» die Marktposition.

SEF.Growth organisiert zudem regelmässig Best-Practice-Events in Zusammenarbeit mit Partnern, die exklusive Einblicke, praktische Tipps für den Skalierungsprozess sowie den Austausch mit Experten und anderen Gründer*innen bieten.

www.sef-growth.ch

39 PRESTIGE BUSINESS DIGITAL INNOVATIONS
TRI Dental Implants – Digitale Revolution in der Implantologie

DIE ZUKUNFT DER ARBEIT IN DER SCHWEIZ

Wie KI die Berufswelt verändert

Die Schweiz, bekannt für ihre Innovationskraft und hochentwickelte Wirtschaft, steht vor einer neuen Ära des technologischen Wandels, der von künstlicher Intelligenz (KI) vorangetrieben wird. Eine neue Studie von Lebenslaufapp.ch enthüllt, dass ein signifikanter Teil der Schweizer Arbeitskräfte besorgt ist, dass KI deren Arbeitsplätze in den kommenden Jahren beeinträchtigen könnte.

Autorin: Swenja Willms

Laut der Umfrage von uStats.org, an der 3 000 Schweizer Fachkräfte teilnahmen, glaubt jeder fünfte Schweizer, dass KI in den nächsten fünf bis zehn Jahren entweder seine Rolle negativ beeinflussen oder sogar ersetzen könnte. Diese Befürchtungen spiegeln sich auch in den einzelnen Branchen wider, wobei insbe -

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sondere die Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT), das Bankund Versicherungswesen sowie die Fach-, Wissenschafts- und Technologiebranche am meisten besorgt sind. Die Umfrage ergab auch interessante Unterschiede zwischen den Geschlechtern und Altersgruppen. Männliche Befragte waren etwas skeptischer gegenüber den Auswirkungen von KI auf ihre Arbeit als weibliche Teilnehmer. Darüber hinaus zeigte sich, dass Arbeitnehmer im Alter zwischen 50 und 70 Jahren am meisten über die Auswirkungen von KI am Arbeitsplatz besorgt sind, gefolgt von den 25- bis 49-Jährigen.

Besonders bemerkenswert ist die unterschiedliche Wahrnehmung der jüngeren Generation gegenüber KI. Arbeitnehmer im Alter von 18 bis 24 Jahren sind am wenigsten besorgt über die potenzielle Übernahme ihrer Arbeitsplätze durch KI, was möglicherweise darauf zurückzuführen ist, dass sie in einer Zeit des technologischen Fortschritts aufwachsen und sich daher besser an neue Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt anpassen können.

Die Branchen, die am meisten befürchten, durch KI ersetzt zu werden, sind diejenigen,

die traditionell auf Fachwissen und menschliche Entscheidungsfindung angewiesen sind. Dies umfasst Bereiche wie das Bankund Versicherungswesen sowie die Fach-, Wissenschafts- und Technologiebranche. Der Aufstieg von FinTech-Unternehmen, die sich auf KI konzentrieren, hat den Wettbewerb im Banken- und Versicherungssektor sicherlich verstärkt. Da sich die Technologie ständig weiterentwickelt, ist die traditionelle Bankenbranche möglicherweise geneigt, Aufgaben mithilfe von KI zu rationalisieren. Daher ist es nicht verwunderlich, dass Schweizer Fachkräfte, die in dieser Branche arbeiten, sich Sorgen um ihre zukünftige Karriere machen. Weniger überraschend ist, dass sich die Fachleute aus der Land- und Forstwirtschaft am wenigsten Sorgen um den Verlust ihres Arbeitsplatzes durch KI machen. Ebenso fast unberührt von einer möglichen Übernahme durch KI sind die Fachkräfte in den Brachen Kunst, Instandhaltung und Privathaushalte. Diese Jobs drehen sich in der Regel um komplexe Entscheidungen, die menschliches Urteilsvermögen und Intuition erfordern. Daher sind sich Fachleute ebenfalls sicher, dass KI nicht in der Lage ist, Herausforderungen im Agrar- und Wartungssektor zu bewältigen.

Amanda Augustine, Karriereexpertin von Lebenslaufapp.ch, erklärt, wie Jobsucher KI zu ihrem Vorteil nutzen können: «KI ist ein äusserst leistungsfähiges Instrument, das insbesondere von Bewerbern bei der Jobsuche eingesetzt werden sollte, um sich auf dem heutigen Arbeitsmarkt einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. KI kann Kandidaten nicht nur behilflich sein, durch Algorithmen den passenden Job zu finden, sondern kann effektiv im Bewerbungsprozess eingesetzt werden, um die perfekt zugeschnittenen Antworten für das Vorstellungsgespräch vorzubereiten, was letztendlich das Selbstvertrauen erhöht. Für die jüngeren Kandidaten, die sich nicht sicher sind, welcher Werdegang für sie geeignet ist, kann KI, basierend auf den eigenen Zielen und Vorlieben, eine personalisierte Karriereberatung anbieten, um erfolgreich durch die Jobsuche zu navigieren.»

Es ist klar, dass die Zukunft der Arbeit eng mit der Integration von KI verbunden ist. Unternehmen und Arbeitnehmer müssen sich auf diese Veränderungen vorbereiten und die Chancen nutzen, die diese neue Ära der Technologie bietet, um die Arbeitswelt in der Schweiz und weltweit zu gestalten.

METHODE DER STUDIE

Experten von Lebenslaufapp.ch wollten herausfinden, ob Schweizer Fachkräfte Angst haben, dass KI ihre Jobs ersetzt. Um dies zu erreichen, führte Lebenslaufapp.ch im Februar 2024 eine uStats.org-Umfrage durch, bei der 3 000 Schweizer Fachkräfte befragt wurden. Die Umfrage bestand aus geschlossenen Fragen, sodass die Befragten aus den bereitgestellten Optionen auswählen konnten. Neben den primären Fragen wurden auch Daten zu Geschlecht, Alter und Beruf als zusätzliche Informationen für die Umfrage erhoben, um den Kontext zu liefern und das Gesamtverständnis der Ergebnisse zu verbessern.

www.lebenslaufapp.ch

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DIGITALES WOHLFÜHLERLEBNIS BEIM SHOPPEN

Erfolgsgeschichte Diaqua

Verwandeln Sie Ihr Badezimmer in eine einzigartige Wellnessoase mit diaqua®. Die Marke bietet alles, was Sie sich wünschen, um ein Erlebnis zu schaffen. Das umfangreiche Sortiment an Produkten für Bad und Küche lässt keine Wünsche offen. Ob Duschvorhänge, Badteppiche, Badewanneneinlagen, Kosmetikspiegel, WC-Sitze, Produkte rund um die Dusche oder verschiedene Accessoires zur Verschönerung des Badezimmers – es ist alles da. Um sicherzustellen, dass das Einkaufserlebnis wirklich aussergewöhnlich ist, wurde das bestehende Opacc ERP um den Opacc Enterprise Shop erweitert. Diese integrierte und umfassende Gesamtlösung wurde ausgewählt, um den höchsten Ansprüchen gerecht zu werden und den Kunden ein nahtloses und problemloses Erlebnis zu bieten.

Diaqua, ein bekanntes und hoch angesehenes Unternehmen in der Sanitärbranche, ist weltweit tätig und bedient über seinen Onlinekanal sowohl B2C- als auch B2B-Kunden. Das Unternehmen ist ein zuverlässiger Lieferant für führende europäische Bau- und Heimwerkermärkte und bietet eine grosse Auswahl an hochwertigen Markenprodukten im Bereich Badund Sanitärzubehör. Diaqua hat seinen Hauptsitz in Reinach, Schweiz, und verfügt über ein engagiertes Team von über 100 Mitarbeitenden. Mit einer hochmodernen Logistik, einschliesslich

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Autor: Opacc Software AG

eines automatisierten Lagersystems, und einer gut aufgestellten Vertriebsorganisation gewährleistet Diaqua schnelle Reaktionszeiten und einen hervorragenden Kundenservice. Dies hat dem Unternehmen seit über sechs Jahrzehnten Vertrauen und Loyalität eingebracht. Die Marke diaqua® ist heute als führender Anbieter für Badezimmeraccessoires bekannt. Ihr umfangreiches Sortiment bietet Lösungen für unterschiedlichste Anforderungen und deckt alle Bedürfnisse ab. Diaqua ist bekannt als innovativer, zuverlässigen Partner für Sanitärbedarf und bietet ein umfassendes Sortiment an hochwertigen Badezimmeraccessoires ab.

AUSGANGSLAGE

Nicht nur zu den Kundinnen und Kunden bestehen langjährige Partnerschaften, auch mit dem Softwarehersteller Opacc pflegt die Diaqua AG eine bewährte Zusammenarbeit. Dessen ERP-System bildet seit Jahren eine stabile, zuverlässige Basis für die Daten und Prozesse der Auftragsabwicklung sowie der Artikel- und Bestandsverwaltung. Auf dieser Grundlage wollte man bei der Diaqua AG die künftige Wachstumsstrategie im Schweizer Direktgeschäft sowie in Europa unterstützen und forcieren. Hintergrund war das Ziel, die Marke diaqua® gegenüber den Endkunden bekannter zu machen und den Markenkern sowie die Unternehmensphilosophie zu vermitteln. Bei der Etablierung der Marke diaqua® als Inspirationsquelle und Ansprechpartnerin für die Belange im Bereich Badezimmereinrichtung sollte Opacc eine noch zentralere Rolle als digitale ERP- / ECommerce-Plattform spielen.

VORGEHEN

Dass das Projekt kein reines IT-Vorhaben war, stand von Anfang an fest. So war die Projekthoheit im Category-Management diaqua® mit dem integrierten Marketing angesiedelt. «Uns war es wichtig, dass wir sowohl den klassischen Onlineshop als auch die Inspirationsbereiche optimal unter einen Hut bringen», erklärt Dominik Stamm. Für ihn als Category-Manager war es ein zentrales Anliegen, Design, Content und Shopfunktionen zu einer harmoni-

schen Einheit zu verbinden. Unter dem Stichwort «Shop the Look» wurde zusammen mit Opacc ein Lösungskonzept erarbeitet, welches eine direkte Verbindung der für die Gestaltung der im Badezimmer verwendeten Produkte mit dem Warenkorb vorsah. Kundinnen und Kunden können sich auf diese Weise inspirieren lassen und das Gesehene ohne Umweg gleich einkaufen. Das entsprechende Screendesign wurde mit einer spezialisierten Grafikagentur erarbeitet und umgesetzt. Beim Zusammenspiel von Onlineshop und ERP unterstützte Opacc das Projekt nicht nur mit Rat und Tat, sondern auch mit den benötigten Softwarefunktionen.

LÖSUNG

Ein schöner Tag beginnt in einem schönen Bad. Dieses Leitmotiv prägt den gesamten

Webauftritt von diaqua®. Rein von einem Webshop zu sprechen, greift dabei zu kurz. Das Lösungskonzept resultiert in einem gelungenen Gesamtwerk von Bildern, Inhalten und Einkaufsmöglichkeiten. Zum Einsatz kommen dabei Opacc OXAS als Plattform für die Anwendungen Opacc ERP und Opacc DMAS sowie natürlich der Opacc Enterprise Shop. Diese Bausteine bilden das Fundament für ein äusserst benutzerfreundliches Einkaufserlebnis. Abgesehen von den aktuellen Bloginhalten und den ansprechenden Bildwelten wird im Backend – quasi unter der Oberfläche –mit Opacc Enterprise Software ganze Arbeit geleistet. Damit die Shop-Besuchenden möglichst gezielt und rasch die gewünschten Produkte finden, kommt ein Konfigurator für Eigenschaften wie Farbe, Grösse, Materialisierung und so weiter

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zum Einsatz. Produktkataloge und Filtermöglichkeiten vereinfachen die Zuordnung und Auffindbarkeit der über 800 Artikel und deren zahlreichen Varianten. Welche Vorteile das integrierte Lösungskonzept bietet, zeigt sich zum Beispiel in der Möglichkeit, die Verfügbarkeit von Waren darzustellen oder Produkte zu sperren.

Die Barrierefreiheit ist ebenfalls gewährleistet. Die Schriftgrösse kann auf Wunsch angepasst werden und Texte können bei Bedarf mittels Screenreader vorgelesen werden. «Solche Funktionen sind mehr als nur «nice to have». Sie beeinflussen in zunehmendem Mass auch das Suchmaschinen-Ranking», betont Dominik Stamm. Überhaupt hat das Thema Usability bei der Gestaltung des Webshops einen hohen Stellenwert. Mehrsprachigkeit, Sprachsteuerung, die Auswahl verschiedener Währungen, eine übersichtliche Navigationsstruktur mit modularer Seitenverwaltung, das Anlegen von Favoriten und Merklisten sowie das Bewerten und Kommentieren von Produkten gehören zum Funktionsumfang des Onlineshops dazu. Ein besonderes Highlight ist für die Kundschaft sicherlich das «Shop the Look»-Feature. Die Darstellung der unterschiedlich eingerichteten Badezimmer wird mittels Punkten zu den Produkten verlinkt, welche direkt in den Warenkorb gelegt werden können. Zwar würde dies auch für mobile Geräte funktionieren, doch hat man sich hier aus Usability-Gründen bewusst dazu entschieden, die Produkte direkt als Slider unter-

halb des Gesamtbilds zu zeigen. Selbstverständlich dürfen auch Produktvorschläge beziehungsweise Alternativprodukte und Empfehlungen nicht fehlen. Auch hier überzeugt der diaqua®Webshop mit einem State-of-the-Art-Funktionsumfang und verweist zum Beispiel auf Zugehörigkeit eines Artikels zu einer Kollektion oder auf ähnliche Produkte, welche Kundinnen und Kunden in diesem Zusammenhang auch gekauft haben.

FAZIT

Die Umsetzung der Konzeptidee, die darauf abzielte, Kunden durch eine Kombination aus Inspiration und Verkaufsförderung anzulocken und gleichzeitig die Nähe zu den Besuchern herzustellen, wurde von Dominik Stamm als erfolgreich bewertet. Stamm erklärt: «Der Wert eines integrierten ERP und Onlineshops liegt nicht nur in seiner Fähigkeit, die strategischen Ziele eines Unternehmens oder einer Marke zu unterstützen, sondern auch in seinem beeindruckenden Endergebnis und seiner Funktionalität.» Obwohl das Projekt zwölf statt der ursprünglich geplanten zehn Monate gedauert hat, ist man bei diaqua® sehr zufrieden. In Anbetracht des Umfangs und der Anforderungen des Projekts ist alles hervorragend gelaufen, so Stamm. Das digitale Wohlfühl-Einkaufserlebnis von Opacc hat deutlich an Dynamik gewonnen.

www.opacc.ch

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35 JAHRE INNOVATION UND QUALITÄT

Die Opacc Software AG

In einer Ära, in der das digitale Zeitalter noch in den Kinderschuhen steckte und das Internet eine ferne Vision war, legte die Opacc Software AG den Grundstein für eine Erfolgsgeschichte, die heute, 35 Jahre später, in der Technologiewelt ihresgleichen sucht. Gegründet zu einer Zeit, als Microsoft mit Windows 2 Pionierarbeit leistete, hat Opacc nicht nur die technologische Evolution miterlebt, sondern sie mitgestaltet und geprägt.

Autor: Opacc Software AG

Im Herzen Europas, mit Standorten in Rothenburg LU und Münchenstein BL, hat sich Opacc als unangefochtener Qualitätsführer im Bereich der Enterprise Software etabliert. Ein Ruf, der durch zahlreiche Qualitätsstudien und das Lob von Branchenexperten, die das Unternehmen als «Software-Wunder» bezeichnen, untermauert wird. Während Wettbewerber auf der Strecke blieben, baute Opacc seine führende Position aus, indem es sich auf die Digitalisierung der Geschäftsprozesse seiner Kunden konzentrierte.

Mit dem digitalen Kraftzentrum Opacc OXAS bietet das Unternehmen eine umfassende Lösung, die ERP-, CRM- und Onlineshop-Funktionalitäten in einem integrierten System vereint. Diese

35 Jahre Opacc Software AG stehen für 35 Jahre Innovation, Qualität und Kundenerfolg. Ein stolzes Jubiläum, das die Weichen für eine Zukunft stellt, in der Opacc weiterhin Massstäbe in der digitalen Transformation setzen wird.

OPACC SUCHT IT-TALENTE MIT AUSDAUER

Werde jetzt Teil des Opacc-Teams! Bei Opacc kannst du dein Talent laufend weiterentwickeln. Möchtest du dich weiterbilden? Kein Problem, wir unterstützen dich dabei. Bei Opacc kannst du Karriere machen – und zwar genau in den Bereichen, welche dir Freude machen. Wir legen Wert darauf, dass du neben deiner Verantwortung bei Opacc auch die Verantwortung in deinem privaten Umfeld wahrnehmen kannst – sei es gegenüber deiner Familie, deinen Freunden oder deinem Verein.

www.jobs.opacc.ch ganzheitliche Herangehensweise ermöglicht eine nahtlose Abbildung aller Geschäftsprozesse und -daten, gestützt durch die mehrfach ausgezeichnete Update-Garantie, die den Kunden langfristige Sicherheit und Investitionsschutz gewährleistet.

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PROJEKTSCHEITERN VERMEIDEN

Die sieben Kernprobleme misslingender Strategieumsetzung

Wenn Projekte scheitern oder Strategien ihre Ziele nicht erreichen, neigen viele Unternehmen dazu, Planungsfehler oder unvorhergesehene Umstände dafür verantwortlich zu machen. Doch so eindeutig das auch erscheinen mag, so sicher ist es nicht immer. In vielen Fällen liegt das Scheitern vielmehr an Mängeln bei der Umsetzung oder dem Management des Projekts, oft sogar an beiden.

Autor: Matthias Kolbusa

MARKETING

Es gibt im Wesentlichen sieben Schwächen bei der Umsetzung, die aus vielversprechenden Plänen schmerzhafte Misserfolge machen.

DAS HOCKEYSTICK-PHÄNOMEN

Ziele oder angestrebte Effekte werden entweder nie erreicht oder erheblich verzögert. Viele klassische Projektpläne sind in der nahen Zukunft leicht pessimistisch, aber in der fernen Zukunft übermässig optimistisch. Dies verstärkt sich umso mehr, je langfristiger die Massnahme geplant wird. Einer der Hauptgründe dafür ist die Tendenz, die aktuellen Rahmenbedingungen unverändert auf die Zukunft zu übertragen, ohne die Risikofaktoren zu berücksichtigen.

DER PLANUNGSFETISCH

Die Sehnsucht des Managements nach Sicherheit führt dazu, dass die Planung die Umsetzung dominiert. Das Streben, bestimmte Ziele in einer festgelegten Zeit zu erreichen, ist nicht immer vorhersehbar und birgt immer ein gewisses Risiko. Anstatt den richtigen Weg während der Umsetzung zu finden, suchen Manager oft trügerische Sicherheit durch detaillierte Planungen. Wenn diese scheitern, wie es heute häufig der Fall ist, reagiert man mit erneuten Planungen. Dabei wird oft übersehen, dass der Projektfortschritt viel mehr davon abhängt, was heute benötigt wird, als von dem, was gestern geplant wurde. Endlose Planungen verhindern eine zielgerichtete Umsetzung.

DAS BUZZWORD-BINGO

Flucht in Abstraktionen: Allgemein formulierte Ziele schaffen kein klares Bild, worauf man hinarbeitet, und keinerlei emotionalen Anreiz, mit allem Erdenklichen dafür zu kämpfen. In der Regel sind komplexe und langfristige Projekte und Transformationen aber sehr herausfordernd – mit grossen Belastungen für ihre Teams. Plötzlicher Veränderungszwang und zeitweise Rückschläge sind kaum zu vermeiden.

Um all diese und andere Widrigkeiten zu überwinden, reichen abstrakte Zielvorgaben nicht aus. 25 Prozent Mehrumsatz im DACH-Raum? Eine halbe Note besser in der Kundenbewertung zur Supportqualität? 15 Prozent mehr Tagesoutput in der Produktion bei einer um 30 Prozent gesunkenen Fehlerquote? All dies registrieren Mitarbeitende zwar als Vorgabe, aber emotional brennen werden sie für diese kalten Zahlen nie.

Was Menschen tatsächlich über sich hinauswachsen lässt, ist die Vorstellung einer blendenden Zukunft, die sich deutlich verbessert vom Heute unterscheidet. Dieses innere Bild löst Vorfreude auf das Erreichen aus, weil es Stolz über das später Erreichte verspricht. Dafür braucht es ein Zielbild dieser Zukunft: eine lebendige und emotional gespürte Imagination der neuen Welt vor dem inneren Auge – mit allem, was sie so erstrebenswert macht.

DIE FIXIERUNG AUF AKTIVITÄTEN

In einem klassisch organisierten Vorhaben gründen die Planung, die Steuerung und die tägliche Arbeit auf weit früher vorhergesagten Aktivitäten. Häufig beginnt dieses Problem bereits bei der Projektplanung,

indem Ziele ohne klare und bildhafte Vorstellung der Zukunft festgelegt werden. Hinzu kommt, dass viele dieser Aktivitäten auf der Basis von Bauchgefühlen, vor allem aber auf älteren Erfahrungen beruhen, für deren Wirksamkeit es in der neuen Komplexität keine Garantie mehr gibt. Und so sitzt man als Gefangener früherer Erfolge in einem «Erfahrungsgefängnis» fest, das jedes frische Denken unterdrückt.

Zusätzlich drehen sich innerhalb der Massnahme alle Diskussionen stets um die Abfolge dieser althergebrachten Aktivitäten, ohne zu berücksichtigen, ob der frühere Plan bereits überholt ist oder die Tätigkeiten wirklich zielführend sind. Denn längst nicht alles, was vielleicht nützlich sein könnte, dient dem schnellsten Weg zum Erfolg.

DAS SILODENKEN

Abgrenzung zwischen Unternehmensbereichen aufgrund ungeschickter Management-, Steuerungs- und Controllingprozesse: Das typische Silodenken basiert auf unzureichender Steuerung und mangelnder Transparenz im Projekt. Oft ist nicht klar, welche Business Unit welche Leistung liefern muss, damit andere nahtlos weiterarbeiten können.

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DER PRIORITÄTENZIRKUS

Ein Prioritätenzirkus erzeugt Unproduktivität aufgrund mangelnder Fokussierung auf Themen und Ergebnisse. Ein typisches Symptom planbasierter Vorhaben ist eine mangelnde Transparenz, die umso gravierender ist, je länger sie dauern und je komplexer die inhaltlichen Abhängigkeiten zwischen den einzelnen Projektbestandteilen sind.

Jede Arbeitseinheit verfolgt ihren Plan, ohne gross nach links und rechts zu schauen und so langsam oder schnell es ihr möglich ist. Die Folge sind wiederkehrende Verzögerungen und Wartezeiten, in denen vieles stillsteht, statt vorwärtszukommen. Welche Leistung zu welchem exakten Zeitpunkt erbracht sein muss, spielt keine entscheidende Rolle mehr, weil jedes Team nur den eigenen Bauchnabel im Blick hat.

Entsprechend gestaltet sich das Ringen um die Ressourcen. Ohne übergeordnete Organisation wird kleinteilig verhandelt, alle sind froh über ihr Stück vom Ressourcenkuchen, und was für den Fortschritt Priorität haben müsste, geht in unnötigen Diskussionen unter.

DAS RICHTERMANAGEMENT

Steuerungsprozesse ähneln Gerichtsverhandlungen, bei denen Schuldige gesucht werden. Wenn Projektteams unter Druck geraten, wird der Fokus oft von der eigentlichen Zielerreichung abgelenkt.

Wenn in den Teams und bei der Projektführung Druck auf dem Kessel ist, wird der Tenor in den Lenkungsausschüssen und in anderen Meetings deutlich schärfer. Obwohl es darum gehen sollte, wie man das Projekt tagesaktuell so schnell wie möglich vorantreiben kann, verliert man sich in Schuldzuweisungen, warum so viele Dinge noch nicht fertig sind, die gemäss Plan längst bereitstehen müssten. Derlei Tribunale verführen nur dazu, den fehlenden Fortschritt im eigenen Team auf der Projektampel zu beschönigen. Und schlimmer noch: Was die Ampel sagt, hat mit dem wahren Status quo des Vorhabens und seiner Rahmenbedingungen kaum noch etwas zu tun.

AUS WASSERFALL WIRD ENTERPRISE PROGRESS MANAGEMENT

Natürlich könnte man für jedes dieser sieben Phänomene eigene Optimierungen suchen. Das funktioniert aber nur teilweise, weil sie in Wirklichkeit keine eigenständigen Syndrome, sondern einzelne Symptome einer heute überholten Art sind, wie Projekte gemacht werden.

Eine heute zeitgemässe Projektmethodik fokussiert nicht mehr zuerst auf die immer noch unabdingbaren messbaren Ziele. Sie richtet sich am lebendigen und begeisternden Zielbild einer Zukunft aus, das die Menschen mitreisst und diese Ziele wie von Zauberhand produziert. Hat man dieses Bild des Kommenden klar vor Augen, kann es in seinen Unterschieden zum Heute erkannt und durch schrittweises Fortschrittsmanagement unter Berücksichtigung aller Abhängigkeiten agil herbeigeführt werden.

MANAGEMENT BEYOND EGO

Matthias Kolbusa

Ariston

352 Seiten

ISBN 978-3424202281

Matthias Kolbusa ist Strategie- und Veränderungsexperte, Vortragsredner und mehrfacher Autor von Managementbüchern. Als Berater und Spezialist für unternehmensweites Fortschrittsmanagement unterstützt er Konzerne wie Daimler, Telekom, die Deutsche Bahn und Thyssenkrupp sowie High-PerformanceMittelständler wie KraussMaffei oder die Haufe-Gruppe.

www.progressmaker.de

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STORYTELLING

Visuelle Kommunikation für Unternehmen – Teil 2 von 3

Marketingfilme sollen nicht nur erzählen, sie sollen das Publikum fesseln. Das Werkzeug, um das zu erreichen, heisst Storytelling. Durch die Wahl der richtigen Dramaturgie und den Einsatz passender Symboliken lassen sich Emotionen erzeugen. Gelingt dies, prägt sich die Botschaft nachhaltig ein. Die erste Regel im Storytelling heisst: Show, don‘t tell.

Autor: Andy Klossner

Die beiden grundsätzlichen Fragen bei der Entwicklung eines Marketingfilmes lauten «Was will ich erzählen?» und «Wie will ich es erzählen?»

Das «Was» wird in der Regel von den Marketingverantwortlichen bestimmt. Im Zentrum der Kommunikationsmassnahmen kann eine Marke, ein Unternehmen, ein Produkt, eine Person oder eine Dienstleistung stehen.

Dann stellt sich die Frage, wie zum Beispiel ein Produkt in Szene gesetzt wird. Und damit sind wir beim Punkt Storytelling an -

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Vom Narren …

gekommen. Die einfachste Art ist, das Produkt zu zeigen und zu erklären, was es macht. Auf diese Art wird man beim Publikum aber keine Emotionen auslösen. Aufwendiger, aber effektiver ist es, das Produkt nach dramaturgischen Richtlinien in eine Geschichte einzubetten und so in Szene zu setzen.

Dramaturgie ist die Lehre der Auswahl und Anordnung erzählerischer Mittel zur Darstellung einer Geschichte. Die vier Elemente einer Geschichte sind Handlung, Figuren, Erzählraum und Zeit. Dramaturgie ist darauf ausgerichtet, in jedem Moment der Geschichte spezifische Wirkungen beim Zuschauer zu erzielen. Die dramaturgische Grundfrage lautet immer: Wie kann eine konkrete Geschichte in möglichst wirkungsvoller und gleichzeitig möglichst verdichteter Weise erzählt werden? Mögliche Wirkungen einer Geschichte sind Vergnügen, Erkenntnis, Komik, Spannung oder Emotion.

Die ersten dramaturgischen Strukturmodelle stammen aus der Antike und wurden in einfacher Form bereits von Aristoteles definiert. Die bis heute etablierten Modelle sind zum Beispiel das Drei-Akt-Modell mit Einführung, Konfrontation und Auflösung, das Fünf-AktModell, das Acht-Sequenzen-Modell oder das Zwölf-Stadien-Modell, besser bekannt als die sogenannte Heldenreise.

Nun kann man natürlich in einem 90-sekündigen Unternehmensfilm keine vollständige Heldenreise erzählen, aber ein Drei-Akt-Modell ist allemal möglich. Will man in kurzer Zeit viel erzählen, muss man die Geschichte verdichten. Das gelingt, indem man das kollektive Bewusstsein durch den Einsatz von Symbolen anspricht.

Das Einfachste ist nicht immer das Beste, aber das Beste ist immer einfach. Der auf Einfachheit ausgerichteten Natur des Gehirns gerecht zu werden, heisst, durchdacht wegzulassen und so lange zu reduzieren, bis alles Überflüssige verschwunden ist. Dabei berücksichtigen Storyteller,

welche Geschichten im kollektiven Gedächtnis abgespeichert sind und deshalb weggelassen werden können. Diese «Brain Scripts» rufen Signale auf, die scheinbar Beziehungsloses zu einer sinnvollen Handlung verknüpft.

Beispiel: Ein Kind in Fussballschuhen kommt mit einem Ball unter dem Arm nach Hause. Es macht ein trauriges Gesicht. Nach Deutung der Symbolik können wir davon ausgehen, dass das Kind von einem Fussballspiel kommt und dass sein Team dieses verloren hat. Das schliessen wir aus der Szenerie, ohne eine Sekunde des Spiels gesehen zu haben.

Storytelling heisst, ein Gefühl für Symbolik zu entwickeln, für Zeichensprache, mit der unser Unbewusstes das Komplexe reduziert. Dem Gehirn geht es nicht um Perfektion, sondern um ausreichende Wahrscheinlichkeit. Passend für das Gehirn heisst, genauso präzise zu sein, wie es für einen Handlungsentwurf in einer bestimmten Situation notwendig ist. Dabei greift das Gedächtnis auf Mustervorlagen zurück, die sich bereits bewährt haben und für einen Abgleich mit den aktuellen Vorschlägen geeignet sind. Es geht um Muster und Codes, die eine bestimmte äussere Form und Wirkung haben.

ARCHETYPEN

Symbolik spielt auch eine entscheidende Rolle, wenn es um die Charakterisierung von Figuren geht, die eine Rolle im Film spielen. In alten Erzählungen finden wir die Urbilder, die Archetypen menschlichen Verhaltens. Selbst die fantastischsten Geschichten enthalten immer einen Kern, der auf eine Situation des realen Lebens und damit auf ein menschliches Handlungsmuster hinweist. Es gibt eine unbegrenzte Anzahl an Symbolen, aber nur eine begrenzte Anzahl von Archetypen. Carl Gustav Jung (1875 bis 1961, Schweizer Psychiater, Begründer der analytischen Psychologie) hat deren zwölf definiert: Schöpfer / in, Herrscher / in, Weise / r, Unschuldige / r, Entdecker / in, Rebell / in, Magier / in, Krieger / in, Lie -

bende / r, Narr / Närrin, Normale / r und Beschützer / in.

Im Storytelling dienen Archetypen dazu, Rollen und Funktionen so zu charakterisieren, dass das Publikum sie schnell erkennt und auf Detailbeschreibungen verzichtet werden kann. Durch die Wiedererkennung überzeitlicher Muster sieht der Betrachter auch Dinge und Verhaltensweisen, die nicht explizit gezeigt werden.

MEHRDIMENSIONALITÄT

Figuren sollten zum einen als Träger des Themas der Geschichte fungieren, zum anderen aber auch eine Eigendynamik besitzen. Protagonist*innen werden spannender, wenn sie sich während der Geschichte vom einen in den anderen Archetypen verwandeln. Das ist in Corporate Movies, die in der Regel zwischen 90 und 150 Sekunden lang sind, eine Herausforderung.

GESCHICHTEN FINDEN

Thematisch gesehen gibt es keine neuen Geschichten mehr. Statt nach Neuem Ausschau zu halten, knüpft man lieber an Bewährtes an und macht eine passende Inszenierung. Man bedient sich sogenannter Urthemen und passt diese an.

Quellen für Geschichten sind zum Beispiel die Bibel, Grimms Märchen, die Erzählungen aus 1001 Nacht, Götter- und Heldensagen et cetera. Das sind Sammlungen mündlich tradierter Geschichten. Das heisst, es sind Erzählungen, die den Menschen wichtig genug erschienen sind, um sie weiterzugeben.

Urthemen sind zum Beispiel: w Wahrheit und Lüge, w Stärke und Schwäche, w Treue und Betrug, w Weisheit und Dummheit w et cetera.

Zu den Eigenschaften, die ein Urthema erfüllen muss, gehören Überzeitlichkeit und Universalität. Es muss unsere Gefühle und unser Handeln bereits als Kinder oder Jugendliche geprägt haben.

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LOCATIONS, AUSSTATTUNG UND REQUISITEN

Wenn die Geschichte steht, geht es um die konkrete Inszenierung. Location, Ausstattung und Requisiten sind mächtige Werkzeuge mit immensen Wirkungskräften. Jedes noch so unwichtig erscheinende Detail kann eine Symbolik in sich tragen, die der Dramaturgie zuträglich ist oder gegen sie arbeitet. Bedenken Sie: «Man kann nicht nicht kommunizieren.» Jedes Element des Outfits, der Location, jedes Requisit kommuniziert von sich aus. Das ganze Setting muss als Assoziationsfeld verstanden werden, mit all seinen Chancen und Risiken.

All diese Elemente (Handlung, Charaktere, Erzählraum) sind die Zutaten. Bringt man sie in ein optimales Zusammenspiel, entsteht ein schmackhaftes Gericht.

EMPFEHLENSWERTE LITERATUR

«Warum das Gehirn Geschichten liebt» von Werner T. Fuchs

ISBN: 978-3-648-10250-3

Andy Klossner ist Geschäftsführer der Filmproduktionsfirma Instinct Pictures. Er hat als Regisseur unter anderem Projekte für Peugeot, Ricola oder Oris umgesetzt.

www.instinct-pictures.com

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… zum Weisen, aus dem Corporate Movie: Geberit – One Step Ahead, Traditionally / Script, Regie: Andy Klossner (Prouktion: Seed AG, Zürich)
DRINK RESPONSIBLY

DIESES CANNABIS IST MEDIZIN

Seit 2022 wird Cannabis für medizinische Zwecke eingesetzt

Die Metamount Schweiz AG baut im Norden von Grenchen Cannabis für medizinische Zwecke an. Dazu braucht es unter anderem viel Geduld, gute Luft und klassische Musik. Aber auch das Einhalten von strikten Regeln, denn der Anbau ist streng reglementiert. «Wir müssen Swissmedic nachweisen, dass wir für die angebaute Menge einen Abnehmer haben», sagt Geschäftsführer Andreas Gosch. Denn auf Vorrat anzupflanzen, ist untersagt.

Autor: Dominik Buholzer

Andreas Gosch weist sein Team an: «Könnt ihr Musik laufen lassen?» Wenig später schallen Geigenklänge durch die Gänge. Cannabispflanzen mögen Klassik. Sie gedeihen besser. Hip-Hop hat den gleichen Effekt. «Nicht aber Reggae», lacht Andreas Gosch. Wissenschaftlich erwiesen ist all dies nicht. «Die Erkenntnis beruht lediglich auf unseren Beobachtungen.»

Andreas Gosch ist Geschäftsführer der Metamount Schweiz AG. Das KMU baut Cannabis für den medizinischen Gebrauch an. Dies ist in der Schweiz seit dem 1. August 2022 möglich. Dabei wurden Anbau, Verarbeitung, Herstellung und Handel von Cannabis zu medizinischen Zwecken dem Bewilligungs- und Kontrollsystem von Swissmedic unterstellt. Der Anbau ist streng reglementiert. So ist es beispielsweise untersagt, auf Vorrat anzupflanzen, sagt Gosch. «Und Blätter, die bei der Pflege der Pflanzen wegfallen, dürfen nicht einfach in den Abfall geworfen werden.» Die Entsorgung muss bis zur Verbrennung dokumentiert und der Kantonsapothekerin mitgeteilt werden.

KEINE BREITE WISSENSCHAFTLICHE STUDIE

Dies ist im Interesse der Metamount Schweiz AG. «Mit dem medizinischen Cannabis entsteht ein komplett neuer Markt. Es ist wichtig, dass man da sauber vorgeht», sagt Andreas Gosch. Denn vieles ist noch unklar, unter anderem auch der Nutzen der Pflanzen. «Es gibt keine breite wissenschaftliche Studie, die die heilende Wirkung von Cannabis eindeutig belegt», sagt Prof. Dr. Sandra Hofmann. «Dokumentiert sind vor allem viele Einzelfälle, bei denen der Einsatz erfolgreich war.» Die Professorin für biomedizinische Technik und Apothekerin begleitet die Cannabisentwicklung bei Metamount Schweiz.

Arzneimittel aus Cannabis kommen in der Medizin vor allem bei der Schmerzbehandlung zum Einsatz, beispielsweise bei Schmerzen, die durch Krebs verursacht werden, aber auch bei Personen mit Multipler

Sklerose oder anderen neurologischen Krankheiten. Cannabis werde vor allem begleitend zu Behandlungen oder Therapien eingesetzt, sagt Hofmann. Zudem werden die Stoffe so dosiert, dass es zu keinem Rauschzustand kommt.

«DIE LUFT MUSS SO SAUBER WIE MÖGLICH SEIN»

4 000 Setzlinge wachsen in Grenchen. Die Pflanzen sind sehr genügsam. Neben der idealen Temperatur von 27 Grad ist vor allem eine stetige Frischluftzufuhr entscheidend. «Die Luft muss so sauber wie möglich sein. Wenn du mal einen Schädling hast, kannst du die ganze Ernte vergessen», so Gosch, der per Zufall Geschäftsführer der Metamount Schweiz AG geworden ist. «Ich war schon vieles im Leben: Käser, Maurer, Gipser und Bauunternehmer. Aber mit Cannabis hatte ich bislang nie etwas am Hut», sagt er. «Jetzt bin ich völlig fasziniert von der Aufgabe.» Dies wohl auch, weil die Zu -

sammenarbeit mit den Eigentümern unkompliziert verläuft. «Es herrscht ein sehr partnerschaftliches Verhältnis.» Auch mit Zurich Schweiz, über die sämtliche Versicherungen laufen: «Die Zusammenarbeit mit Zurich ist perfekt. Es gibt nichts Besseres», ist Andreas Gosch überzeugt.

Die Arbeit der Metamount Schweiz AG stösst auch international auf Interesse. Am Ziel wähnen sich Andreas Gosch und seine 14 Angestellten jedoch noch lange nicht. Geforscht wird unter anderem daran, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, um eine permanent hohe Qualität zu erreichen. Entscheidend dafür ist neben guter Luft und der Idealtemperatur auch die Sorte – es gibt rund 1 400 verschiedene Pflanzen. Im Umgang mit Cannabis ist neben klassischer Musik also auch Geduld gefragt.

www.metamount.ch

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IMMERGRÜNE ARCHITEKTUR FÜR AUFBLÜHENDES AREAL

Modulare Pflanzwände zur Fassadenbegrünung des Green City Tower

Der vier Gebäudeteile umfassende Green City Tower am alten Zollhof in Freiburg vereint Büro-, Gastronomie- und Wohnflächen in einem einzigartigen Komplex. Während drei der Bauten über vier, fünf und sieben Etagen verfügen, erstreckt sich ein Wohnturm mit 53 Mietwohnungen verteilt über 15 Obergeschosse insgesamt 52 Meter in die Höhe.

Ein wesentliches Alleinstellungsmerkmal des Neubaus ist seine grossflächige Fassadenbegrünung. In ihrem Umfang stellt sie eine der grössten vertikalen Vegetationsflächen in Deutschland dar.

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Autor: Daniel Spitzer © Richard Brink GmbH & Co. KG

Nicht weniger als 4 300 Quadratmeter Fassadenfläche des Wohnturms wurden mit einer wandgebundenen Begrünung versehen. In dieser Dimension ist die Massnahme am Green City Tower eine der grössten vertikalen Vegetationsflächen in ganz Deutschland mit einem CO2 -Bindevermögen von 20 bis 25 Tonnen pro Jahr. «Als Gestalter ist es unsere Aufgabe, die Herausforderungen unserer Gesellschaft in sozialer und ökologischer Sicht anzunehmen und Lösungen für eine lebenswerte Gemeinschaft sicherzustellen. Der Green City Tower spiegelt eben diesen Anspruch wider», erläutert Diplom-Ingenieur Bastian Wieland von der archis Architekten + Ingenieure GmbH.

Mit den Fassadenarbeiten, einer extensiven und intensiven Dachbegrünung sowie der Gestaltung weiterer Aussenanlagen wurde die flor-design Wand GmbH beauftragt. Bei der Umsetzung

konnten sich die Verantwortlichen nicht nur auf eine professionelle Montage, sondern auch eine umfassende und individuelle Planung seitens des verarbeitenden Betriebs verlassen. «Unsere Arbeit beginnt aufgrund unserer Funktion nicht erst als Verarbeiter, sondern bereits als Planer weit im Vorfeld der eigentlichen Montage. Dabei legen wir grössten Wert darauf, die Vorgaben und Ziele der jeweiligen Bauherren zu erfüllen», erklärt Klaus Wegenast, Geschäftsführer der flor-design Wand GmbH.

STARKE KOOPERATION FÜR MASSGESCHNEIDERTE FASSADENBEGRÜNUNG

Mit seiner patentierten «greencityWALL» war der Betrieb in der Lage, eine für das Projekt passgenaue Lösung anzubieten, welche den Anforderungen an eine immergrüne Fassade gerecht wird. Die flor-design Wand GmbH bietet mit ihrem System eine individuell gestaltbare Lösung für vertikale Aufbauten im Indoorund Outdoorbereich. Mit der Firma Richard Brink vertraut das

Aufnahmen aus der Bauphase verdeutlichen den Aufbau der Pflanzwände: Vorgehängte, hinterlüftete Pflanzkassetten wurden mithilfe von Trägerschienen an der Fassade befestigt.

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© Richard Brink GmbH & Co. KG

Unternehmen dabei auf einen erfahrenen Kooperationspartner, der den konstruktiven Part für die «greencityWALL» entsprechend der projektspezifischen Vorgaben am Green City Tower fertigte und lieferte.

Dieser konstruktive Teil setzt sich im Wesentlichen aus Pflanzkassetten aus beschichtetem Aluminium sowie Tragschienen aus feuerverzinktem Stahl als Unterkonstruktion zusammen. Hierbei wird der Kassettenkorpus als vorgehängtes und hinterlüftetes Element direkt in die Tragschienen entlang der Fassade eingehängt und bildet im Verbund aller modularen Elemente eine nahtlose Begrünung aus. Die Richard Brink GmbH & Co. KG bietet innerhalb ihrer Pflanzwand-Produktreihe «Adam» Lösungen für freitragende Wandbefestigungen, für zusätzlich über Füsse im Fundament getragene Varianten sowie für eine Kombination mit Wärmeverbundsystemen. Als Pflanzkassetten stehen zudem wahlweise vertikale oder getreppte Ausführungen zur Wahl.

WEIT MEHR ALS EINE SCHÖNE FASSADE

An der Fassade des Green City Tower in Freiburg wurden insgesamt 1 484 Pflanzkassetten mit einer Beschichtung in RAL 9010 (Reinweiss) sowie zusätzliche Ständer und Verkleidungsbleche verbaut. Die Kassetten nehmen seitlich über vorgefertigte Pflanzlöcher in Summe circa 50’000 Pflanzballen entlang der Fassade auf. Immergrüne und stresskonditionierte Stauden, Gräser und Gehölze wie Lavendel, Rosmarin, Farn und Salbei bieten nicht nur eine beeindruckende Optik, sondern schützen die Bausubstanz zusätzlich vor Wind, Temperaturschwankungen sowie Lärm.

Um Einflüssen durch Frost oder extreme Hitze vorzubeugen, wurden die Frontbleche zusätzlich mit XPS-Platten isoliert. Sowohl die Bewässerung als auch die Düngung erfolgt vollautomatisch. Tröpfchenbewässerungsschläuche in regelmässigen Abständen sichern die Versorgung der Pflanzen innerhalb der Kassetten. Eingebrachtes Regen- und Giesswasser kann dank Perforationen in den Bodenblechen der Pflanzkassetten von einer Kassette in die darunterliegende durchsickern. Lediglich die untersten Reihen sind ab Werk rundum verschweisst und für eine kontrollierte Ableitung des überschüssigen Wassers mit Ablaufstutzen versehen.

www.richard-brink.de

Der insgesamt 52 Meter hohe Wohnturm ragt imposant empor und gewährt den Bewohnern der oberen Stockwerke eine Aussicht über die

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Dächer der Stadt. © Richard Brink GmbH & Co. KG © Richard Brink GmbH & Co. KG

DER BEDARF AN GRÜNER ENERGIE STEIGT

Gemäss der Internationalen Energieagentur wurden im Jahr 2022 weltweit 34 Prozent mehr Solaranlagen gebaut als im Vorjahr. In der Schweiz wurden laut «Statistik Sonnenenergie» gar 60 Prozent mehr Photovoltaikmodule installiert. Andreas Thorsheim spricht über die Zukunft der Branche.

Interviewpartner: Andreas Thorsheim

Autor: Urs Huebscher

PRESTIGE BUSINESS: Herr Thorsheim, am aktuellen Fall Meyer Burger zeigt sich, wie schwer sich die Solarbranche angesichts des harten Wettbewerbs tut. Wie bewerten Sie dies als führender Solaranlagen-Anbieter?

Andreas Thorsheim: Die Solarenergie hat im Jahr 2023 in ganz Europa stark zugenommen, und die Schweiz lag über dem kontinentalen Durchschnittswachstum. Dank des Wachstums von Solar- und Windenergie und eines Aufschwungs bei anderen emissionsfreien Quellen sank der Verbrauch fossiler Brennstoffe für die Stromerzeugung um 210 Terrawattstunden. Wir wollen den Ausbau von Solar- und Windenergie weiter vorantreiben und werden dabei auf Importe angewiesen sein. Aber wir müssen auch eine Widerstandsfähigkeit aufbauen, damit wir über Wertschöpfungsketten verfügen, die Europa in Zukunft unabhängiger tragen können.

Welche Massnahmen sind erforderlich?

China hat seine Solarindustrie jahrelang subventioniert, und es sind einige sehr starke Unternehmen entstanden. Die Schweiz und Europa müssen darüber nachdenken, wie sie ihre eigene Produktion von Modulen, Wechselrichtern und Batterien aufbauen können. Dazu sollten wir Anreize für den Kauf von in Europa hergestellten Produkten schaffen, um die derzeitige Kostenlücke zu schliessen.

Bis zum Jahr 2050 sollen laut dem Bundesamt für Energie über 40 Prozent des zukünftigen Strombedarfs durch Photovoltaik gedeckt werden – aktuell liegt der Wert gemäss Swisssolar bei sechs Prozent. Wie treibt die Branche die Solartechnologie aktiv voran, um die Produktion zu steigern?

Wir sind ein aktives Mitglied von Swisssolar und werden vom Fachverband gegenüber der Öffentlichkeit, der Politik und den

Regulierungsbehörden vertreten. Darüber hinaus können «Best Practices» aus anderen Ländern als Orientierung dienen: Die Niederlande profitieren heute von staatlichen Massnahmen aus dem Jahr 1990 und sind mit einem Rekordanteil von 25 Prozent Solarenergie am Gesamtstromverbrauch eines der führenden Länder für grüne Energien in Europa. Die Niederlande haben im Jahr 2023 mehr Solarenergie auf Hausdächern installiert als die drei grössten Schweizer Wasserkraftwerke in Bieudron, Limmern und Nant den Drance zusammen.

Bei all den Hürden: Wie positioniert sich Otovo gewinnbringend auf dem Schweizer Markt?

Wir sind Europas führender Marktplatz für Solar- und Batteriesysteme für Privathaushalte und in 13 europäischen Ländern aktiv. In den acht Jahren seit unserer Gründung haben wir bereits fast 30’000 Photovoltaikprojekte mit lokalen Installateuren realisiert. Über unsere digitale Plattform erhalten die Kunden ein individuelles Angebot für eine Photovoltaikanlage. In Europa bieten wir den günstigsten Weg zum Solarstrom für Privathaushalte.

Wo liegt das grösste Potenzial im Solarumfeld?

Es zeichnet sich ein Wendepunkt ab: Die Hardwarepreise für Solarenergie sind enorm gesunken, sowohl für PV-Module als auch für Batterien, was wiederum die Amortisation verbessert. Dann werden die Regierungen aktiv. Ein gutes Beispiel: Seit September fördert die deutsche Regierung den Kauf einer PVAnlage in Kombination mit einem Elektroauto und einer Batterie. Dann können auch private Haushalte durch umfassende Solarpakete mehr zu den grünen Zielen für Europa beitragen.

www.otovo.ch

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© Christina Weirich

WENN NICHT JETZT, WANN DANN?

Angst vor dem Scheitern ist normal, und wir kennen sie alle. Es fragt sich nur, wie wir mit der Angst umgehen. Einige von uns vermeiden Situationen, in denen sie scheitern könnten, ganz. Welche vermeintlichen Gründe halten Sie davon ab, Risiken einzugehen und damit Chancen für sich selbst zu generieren?

Ich kenne das auch. Vor vielen Jahren, als ich in der Industrie arbeitete, war ich unglücklich. Das Team arbeitete gegen mich. Mein Chef unterstützte mich nicht und hielt mir nicht den Rücken frei. Die Werte und die Kultur im Unternehmen entsprachen mir nicht. Und wenn ich ganz ehrlich bin, fühlte ich mich die ganze Zeit wie ein Impostor. Kündigte ich? Nein. Zuerst traute ich mir nur den Schritt aus der Führung in eine neue Position zu. Aber da fühlte ich mich noch unfähiger. Ich verharrte, hielt es aus, wurde immer unsicherer. Hätte ich ohne die kommenden Ereignisse einen neuen Weg eingeschlagen? Mit Sicherheit nicht. Ich bekam aber vom Universum ein Geschenk: Mir wurde eine Fotosafari angeboten, die alle meine Träume übertraf. Ich hatte immer als Amateurfotografin gearbeitet, Sozialunternehmen unterstützt und mich politisch engagiert. Mein Manager lehnte meinen Urlaub ab. Und ich erzähle die Geschichte immer so: Ich bekam die Urlaubsabsage an einem Freitag. Am Montag kündigte ich.

Ich hatte zu dem Zeitpunkt sieben Jahre in Grossbritannien gelebt. Ich hatte keinen Plan B. Ich wusste nur, dass das meine Austrittskarte war. War es einfach? Nein! Habe ich finanzielle Einbussen gehabt? Ja. Habe ich immer wieder den Schritt infrage gestellt? Auf jeden Fall. Bereue ich den Schritt heute? Nein. Und ich finde mich im Kreis von bemerkenswerten Frauen, die Risiken eingegangen sind und sich ihrer Angst gestellt haben. J. K. Rowling liess sich von unzähligen Absagen, Misserfolgen, Armut und beruflichen Rückschlägen nicht abhalten. Sie hat ihren Traum, zu schreiben, verwirklicht. Sara Blakely nahm all ihre Ersparnisse, um ihr eigenes Unternehmen zu gründen. Sie bewies den Skeptikern das Gegenteil und führt heute eines der erfolgreichsten Modeunternehmen. Angela Merkel ging Risiken ein, bevor sie die erste Frau wurde, die das Amt der Bundeskanzlerin in Deutschland innehatte. Ihr sagt man Entschlossen -

heit und Integrität nach. Sie wurde zu einer der mächtigsten und einflussreichsten Politikerinnen der Welt. Die Möglichkeit zu scheitern nahmen diese Frauen und ich in Kauf. Ich lebte nach dem Motto: «Wenn nicht jetzt, wann dann?»

Springen wir acht Jahre weiter. 2008 bekam ich die Diagnose Gehirntumor. In den kommenden 16 Jahren unterzog ich mich sechs Gehirn-OPs und drei Bestrahlungstherapien. Ich stellte mich dem Gedanken, dass das Leben endlich ist, und erfüllte mir 2015 einen Lebenstraum. Ich unternahm mit meiner ganzen Familie (Ehemann und zwei Töchter, zehn- und achtjährig) eine einjährige Weltreise. Ich hatte schon immer davon geträumt. Aber dann kam immer etwas dazwischen. Nach dem Doktorat der erste Job. Dann die Geburt meiner ersten Tochter. Dann der Kauf unseres Traumhauses. Dann die Geburt meiner zweiten Tochter. Und dann der Gehirntumor. Der Gedanke, nicht zu wissen, wie lange ich noch leben würde, half mir bei der Entscheidung, mein Unternehmen und die Haustür zu schliessen. Den Rucksack aufzuschnallen und loszugehen. Denn: «Wenn nicht jetzt, wann dann?»

Wenn Sie auf ihr Leben schauen, wo erkennen Sie dieses Muster «Wenn, dann … »? «Wenn ich die nächste Beförderung habe, dann », «wenn ich die nächste Fortbildung habe, dann », «wenn ich das nächste Diplom an der Wand habe, dann …», «wenn der Mond in einer bestimmten Konstellation ist, dann …». Was ist, wenn das «Wenn» nie kommt? Geben Sie dann ihre Träume auf, weil Sie Angst haben zu scheitern? Wenn Sie es nicht als Scheitern definieren, sondern als eine Lebensschule, als etwas, woraus Sie als Mensch etwas lernen, woraus Sie stärker hervorgehen werden, dann stimmt der Satz: «What doesn’t kill you makes you stronger.» Hier ist meine Einladung an Sie: Was könnten Sie heute unternehmen, um einem ihrer Träume einen Schritt näher zu kommen? Denn: «Wenn nicht jetzt, wann dann?»

Dr. Anja H. Förster ist Coach für Führungsqualitäten und Resilienz und ist eine bemerkenswerte Überlebenskünstlerin.

www.anja-foerster.com

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DIE KUNST DER MITARBEITERBINDUNG

Fünf Tipps zur Vermeidung von stillen Aussteigern in Ihrem Team

Die moderne Arbeitswelt sieht sich zunehmend mit dem Phänomen der «quiet quitters» konfrontiert: Mitarbeiter, die nur das Nötigste tun und sich bei ihrer Arbeit nicht engagiert fühlen. Oft ist dieses Verhalten auf Frustrationen am Arbeitsplatz, Unzufriedenheit mit dem Gehalt oder eine suboptimale Work-Life-Balance zurückzuführen. Infolgedessen ist Loyalität am Arbeitsplatz keine Selbstverständlichkeit mehr. Die Bindung von Spitzentalenten ist heute – angesichts des angespannten Arbeitsmarktes – von entscheidender Bedeutung und erfordert einen proaktiven Ansatz der Arbeitgeber, der das Wohlbefinden der Mitarbeiter in den Mittelpunkt stellt.

Autorin: Evi Melkenbeke

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Um Führungskräfte bei der Bewältigung der Herausforderungen rund um die stillen Aussteiger zu unterstützen, hat Evi Melkenbeke, HR-Managerin beim Schweizer Personalvermittler Robert Walters, fünf wertvolle Tipps zusammengestellt.

ORGANISIEREN SIE REGELMÄSSIGE LEISTUNGSBEURTEILUNGEN

Regelmässige Leistungsbeurteilungen sind wichtig, um einen offenen Kommunikationskanal zwischen Führungskräften und Mitarbeitern aufzubauen. Wenn die Häufigkeit dieser Gespräche erhöht wird, zum Beispiel auf ein Mal pro Quartal oder sogar monatlich, erhalten die Manager einen besseren Überblick über den Fortschritt laufender Projekte und über etwaige Hindernisse, mit denen die Mitarbeiter konfrontiert sind, und können sie direkt unterstützen, um ihnen zum Erfolg zu verhelfen. Diese häufige Interaktion fördert auch das Gefühl der Wertschätzung und des Engagements der Mitarbeiter und gibt ihnen das Gefühl, im Unternehmen gehört zu werden.

ERWARTUNGEN SCHNELL ANSPRECHEN

Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Arbeitgeber die Erwartungen an die Arbeit und deren Entwicklung klar formulieren, insbesondere bei der Einstellung neuer Mitarbeiter. Indem man die Aufgaben, Verantwortlichkeiten und Entwicklungsmöglichkeiten der Position umfassend und ehrlich während des Vorstellungsgesprächs bespricht, beugt man möglichen Missverständnissen vor und sorgt dafür, dass sich die Fachkräfte besser vorbereitet und unterstützt fühlen, wenn sie ihre neue Rolle antreten. Die Festlegung eines klaren und realistischen Karrierepfads trägt zur Motivation der Mitarbeiter bei und verhindert Enttäuschungen, die zu einer stillen Kündigung führen können.

FÖRDERN SIE FÜHRUNGS- UND LERNMÖGLICHKEITEN

Das Angebot von Lern- und Führungsprogrammen ist ein wirksames Mittel, um die Mitarbeiterbindung zu erhöhen. Wenn

man ihnen die Möglichkeit gibt, ihre Fähigkeiten zu entwickeln und sich innerhalb des Unternehmens weiterzuentwickeln, werden sie ermutigt, sich weiterhin zu engagieren und so zum Erfolg des Unternehmens beizutragen. Dies stärkt nicht nur das Gefühl des Engagements und des Stolzes innerhalb des Teams, sondern sorgt auch dafür, dass sich die Mitarbeiter langfristig an das Unternehmen gebunden fühlen.

LEISTUNG ANERKENNEN UND BELOHNEN

Die Wertschätzung hervorragender Arbeit ist von unschätzbarem Wert, um engagierte und motivierte Mitarbeiter zu halten. Durch ein Belohnungs- und Anerkennungsprogramm können Arbeitgeber die Leistungen ihrer Mitarbeiter wirksam anerkennen und belohnen, was nicht nur deren Selbstvertrauen stärkt, sondern auch ihre Motivation, sich weiter für das Unternehmen zu engagieren, erhöht. Ob es sich um ein aufrichtiges Kompliment, einen Bonus oder eine Beförderung handelt – die Anerkennung der Leistungen der Mitarbeiter trägt zu einer positiven Arbeitskultur bei und stärkt die Bindung zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern.

GRENZEN UND WORK-LIFE-BALANCE RESPEKTIEREN

Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Arbeit und Privatleben zu finden, ist oft eine Herausforderung, aber eine, die unerlässlich ist, um Übermüdung und Demotivation zu vermeiden. Schliesslich ist Burn-out am Arbeitsplatz eine der Hauptursachen für stille Kündigungen. Arbeitgeber können zu einem gesünderen Gleichgewicht beitragen, indem sie die Grenzen der Mitarbeiter respektieren und Flexibilität in Bezug auf Arbeitszeiten und Erwartungen bieten. Indem sie zu Pausen ermutigen, Überstunden begrenzen und Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung bieten, können Arbeitgeber ein Umfeld schaffen, in dem sich die Mitarbeiter unterstützt fühlen, was wiederum das Engagement und die Produktivität verbessert.

www.robertwalters.ch

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MAN KANN NICHT NICHT KOMMUNIZIEREN – RELOADED

Warum ein Gesprächsraum nicht allein der Interpretation überlassen werden sollte

Im Grunde können alle mitreden, wenn man über Kommunikation diskutiert. Allein schon die Tatsache, dass man mitredet, zeigt, dass man bereits kommuniziert. Kaum eine Aus- oder Weiterbildung, kaum ein Fachartikel oder Standardwerk, kaum ein Seminar oder Vortrag kommt ohne Paul Watzlawicks These «Man kann nicht nicht kommunizieren» aus. Doch hat das in unserer heutigen Businesswelt überhaupt noch eine Relevanz? Und wenn ja, welche?

Auch wer nichts sagt, sagt etwas. Und der Gesprächspartner steckt mittendrin – in der Interpretation.

Ob Sender-Empfänger- oder Vier-Ohren-Modell: Wer nicht nur kommuniziert, sondern sich mit Kommunikation als solcher auch schon etwas näher auseinandergesetzt hat, kennt die berühmtesten Varianten. Paul Watzlawick spielt dabei ganz vorne mit. Sein Modell besagt, dass jedes Verhalten in einer zwischenmenschlichen Situation eine Form der Kommunikation ist. Es ist unmöglich, sich nicht zu verhalten und somit ist es auch unmöglich, nicht zu kommunizieren. Auch die Bedeutung des Schweigens kann je nach Kontext und Beziehung zwischen den Kommunikationspartnern variieren.

Das bedeutet: Auch wer nichts sagt, sagt etwas. Testen Sie das doch mal aus. Ihr Partner fragt: «Wie war dein Tag heute?», und Sie antworten – nichts. Sie schauen ihn einfach mehrere Sekunden lang an. Nicht, dass das eine deeskalierende Wirkung allfälliger kommunikativer Gewitter hätte. Vielmehr interpretiert das Gegenüber unweigerlich und sofort eine Botschaft. Diese kann sehr unterschiedlich sein und von «Das geht dich nichts an!» oder «Frag nicht, du weisst es genau!» über «Es ist nicht in Worte zu fassen!» bis hin zu «Sonst interessiert’s dich auch nie!» reichen. Wie auch immer: Die Gefahr des Nichts-Sagens ist, dass der andere frei interpretiert. Was nicht weiter schlimm

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Autor: Stefan Häseli
© AdobeStock

Stefan Häseli ist Experte für glaubwürdige Kommunikation. Er begleitet vor allem Konzerne und Führungskräfte.

sein dürfte, denn interpretiert wird in der Kommunikation ohnehin immer. Auch wenn man vielleicht einen guten Grund hat, nichts zu sagen.

GERÜCHTEKÜCHE ODER VERSTECKTE MESSAGE

Das gilt im Businesskontext auch – beispielsweise an einem besagten Mittwoch, als Mitarbeiter X freigestellt wird. Jeder sieht, wie er heute das Haus verlässt. Eine Mitteilung zu diesem Ereignis folgt nicht. Die Gerüchteküche kocht heiss. Selbst wenn es eine schmale Meldung mit dem Inhalt geben würde, «Mitarbeiter X wurde heute freigestellt», kocht es nicht viel weniger im Hitzebereich. Vielleicht will man seitens der Firmenleitung oder Personalabteilung auch wirklich nichts dazu sagen –das kann seine Berechtigung haben. Dann eröffnet sich die Möglichkeit, den Kollegen dies genau in dieser Form mitzuteilen: «Mitarbeiter X wurde per sofort freigestellt. Wir haben vereinbart, über die Gründe nicht zu reden.» Da gibt’s wohl immer noch Gerüchte, aber auf jeden Fall kochen sie weniger über. In die versteckte Message «Das geht euch überhaupt nichts an!» wird bedeutend weniger hineininterpretiert, dies zeigt die Erfahrung.

Aktuelle Beispiele finden sich auch vornehmlich in der digitalen Kommunikation, besonders in sozialen Medien. Das NichtReagieren auf eine Nachricht genau wie ein Beitrag, der nicht

kommentiert oder gelikt wird, kann vom Sender als Desinteresse, Zustimmung oder Ablehnung interpretiert werden. Was unterm Strich herauskommt, hängt von der bestehenden Beziehung und vom Kontext ab. Ebenso kann die Entscheidung, online nicht präsent zu sein, von anderen als Aussage über persönliche Präferenzen oder als soziale Stellungnahme gewertet werden.

Ein weiteres aktuelles Beispiel ist die Videokommunikation in der Arbeitswelt. Die Wahl des Hintergrunds, die Entscheidung, die Kamera ein- oder auszuschalten genau wie die Körpersprache während eines Videoanrufs kommunizieren allesamt Einstellungen und Gefühle, selbst wenn verbal nichts dazu gesagt wird.

Ein literarisches Beispiel ist Haruki Murakamis «Kafka am Strand». Die Charaktere kommunizieren oft durch ihr Schweigen und ihre Handlungen mehr als durch Worte. Dieses Schweigen trägt zur Atmosphäre des Geheimnisvollen und Unerklärlichen bei, die das Buch durchzieht. Wer es etwas moderner mag und wem Kafka zu kafkaesk und damit etwas zu unergründlich ist, der kann sich auf Netflix einmal «Shaun das Schaf» reinziehen. Einmal mehr zeigt sich hier, dass es bis heute unsere Fantasie anregt, wenn Figuren keine Worte wechseln.

TIPPS

w Seien Sie sich bewusst: Auch wenn Sie nicht aktiv kommunizieren, wird man Ihr Schweigen interpretieren.

w Kommunizieren Sie aktiv und klar und helfen Sie so, dass Ihre Botschaft auch die Chance hat, möglichst unverfälscht anzukommen.

w Wenn Sie keine Informationen haben, ist nachfragen immer besser, als eine Wahrheit zu erfinden oder etwas zusammen zu dichten.

Stefan Häseli ist Experte für glaubwürdige Kommunikation, Keynote-Speaker, Moderator und Autor mehrerer Bücher. Als ausgebildeter Schauspieler mit jahrelanger Bühnenerfahrung schreibt er ganze Abendprogramme selbst. Dazu kommen Engagements in Kinofilmen, TV-Serien, TV-Werbespots und Schulungsfilmen. Er betreibt ein Trainingsunternehmen in der Schweiz. Häseli ist mehrfach international ausgezeichneter Redner und Trainer. Die Kommunikation in ihren unterschiedlichen Welten und die Details in der Sprache faszinieren ihn und prägten seinen beruflichen Werdegang. Er begeistert in seinen Fachartikeln und Kolumnen mit feinsinnigem Humor.

www.stefan-haeseli.com

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AGIL FÜHREN

Noch Chef oder schon Coach?

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Der Begriff «Coach» ist erstmals circa 1556 in der englischen Sprache nachgewiesen und bedeutet Kutsche. Der Chef jetzt als Kutscher? Als Coach ist er Teil des Teams, er führt seine Mannschaft wie ein Coach im Sport. Coaching wird auch mit der Hebamme verglichen, die zur Geburtshilfe da ist – die Mutter muss die Arbeit selbst leisten.

Mitarbeiter der Generation Z erwarten einen anderen Führungsstil als die Generation vor ihnen. Von Autorität und Respekt im Betrieb halten Jüngere nicht viel, das überrascht die reifen Jahrgänge. Den meisten ist es egal, wie man den Führungsstil nennt: «kooperativ», «situationsbezogen», «teamorientiert», «effektiv» oder jetzt «agil». Die Rolle des Chefs ist wichtiger. Mitarbeiter sind nur so gut, wie er sie führt. Agile Führung beinhaltet aber auch Merkmale der vergangenen Führungsstile, ist also ein Mix. Der Arbeitgeber ist jedoch weniger der Manager, sondern mehr der Coach, und bindet seine Mitarbeiter stärker als bisher in den Alltag ein. Für Coaching ist der Sport das beste Vorbild. Besonders im Mannschaftssport wie im Fussball geht es gar nicht ohne Coaching. Der Coach ist Leader und Teamplayer zugleich.

Diese Rolle wird besonders von der Generation Z anerkannt, sogar gefordert. Anordnungen gibt es erst, wenn das Thema vorher gründlich mit dem Team diskutiert wurde. Bei Fehlleistungen der Mitarbeiter gibt es nicht wie früher Kritik, sondern ein Feedbackgespräch. Vieles aus dem bisherigen Führungsstil kann übernommen werden. Es muss nicht alles neu definiert und umgestellt werden. Die meisten Betriebe sind gut aufgestellt und müssen nur die Stellschrauben der Führung etwas ändern.

Mitarbeiter sollen wissen, dass sie gebraucht werden und einen wesentlichen Beitrag zum Betriebserfolg leisten. In vielen Betrieben bemüht sich der Coach erfolgreich, seinen Mitarbeitern auf Augenhöhe zu begegnen, und stellt die herkömmliche Hierarchie nicht mehr in den Vordergrund. Nach wie vor gilt, die Mitarbeiter durch den persönlichen Umgang zu motivieren. Man kommuniziert offen und ehrlich, vollständig und rechtzeitig miteinander. Wichtige Informationen für den Einzelnen werden nicht vorenthalten. Idealerweise begegnet der Vorgesetzte, oder seit Neuestem der Coach, seinem Team auf Augenhöhe, er darf auch mal «menscheln». Auch in schwierigen Situationen ist seine optimistische Einstellung gefragt, ohne dabei die Realität aus den Augen zu verlieren. Gleichzeitig zeigt der Coach als Verantwortlicher für den Betrieb auch Stärke und Souveränität, wenn Probleme entstehen.

Durch Coaching zeigt das Team die Bereitschaft, private Interessen auch mal zurückzustellen und Mehrarbeit ohne Frust zu leisten. Erfolgreich führen heisst, auch Sympathien und Vertrauen generationsübergreifend zu gewinnen. Mit einem grossen Punktestand an Sympathien wird er von allen akzeptiert und darf auch nach aussen hin Loyalität des Teams erwarten. Richtig motiviert ist, wer sagt: «Ich möchte ihn nicht vermissen, möchte keinen anderen.» Nicht umsonst heisst es für das Unternehmen: «Das gute Personal ist des Unternehmens Kapital.»

Heute werden von einer Führungskraft andere Persönlichkeitswerte erwartet als früher in einer Zeit von Befehl und Gehorsam. Gute Kommunikation hat einen grossen Stellenwert und neben dem Begriff «Kundenorientierung» hat die «Mitarbeiterorientierung» auch das gleiche Level. Einem Coach gelingt der Perspektivenwechsel, er kann sich schnell in die Rolle seines Teams versetzen und trifft aus diesem Blickwinkel Entscheidungen. Besondere Leistungen werden ausdrücklich anerkannt und in bestimmten Fällen prämiert. Als Coach sorgt er für gutes Betriebsklima und bevorzugt nicht bestimmte Personen, die Ja-Sager, die Lieblingsmitarbeiter werden wollen.

FRÜHER CHEF, HEUTE COACH

Im Coaching erhält jeder Mitarbeiter eine auf seine Situation und seine fachlichen sowie sozialen Fähigkeiten angemessene Führung. Merkmal ist der individuelle Bezug auf den einzelnen Mitarbeiter im Gegensatz zu anderen Führungsstilen, die pauschal vorgeben, was zu tun ist, ohne die Situation des Einzelnen zu bedenken. So wie im Mannschaftssport der Coach auf jeden einzelnen Sportler individuell eingeht, um bei ihm Leistungsreserven zu wecken, stehen jetzt die individuellen Eigenarten des Einzelnen im Vordergrund. Das erfordert grosse Flexibilität des Coaches und eine grosse Portion Einfühlungsvermögen.

Coaching ist effektiv, wenn es für jeden Mitarbeiter im Team erkenn- und erlebbar ist. In der Praxis kann Coaching oft nicht in Reinform, also zu 100 Prozent, angewendet werden, sondern im Mix mit autoritärer Führung. Bestimmte Elemente der autoritären Führung sind heute noch aktuell. Manche Mitarbeiter wollen noch so geführt werden, weil sie für sich nicht Verantwortung übernehmen wollen. Dann geht andere Führung eben nicht.

DAS WIR-GEFÜHL

Je mehr sich der Mitarbeiter als Teil des Betriebs fühlt, desto grösser ist sein Engagement. Zufriedene Mitarbeiter unterscheiden sich von begeisterten Mitarbeitern. Wer begeistert ist, geht bis an seine Leistungsgrenze. Begeisterung zu schaffen, erfordert selbst Begeisterung zu zeigen und nicht Alltagsprobleme oder die Wirtschaftslage nur negativ zu beurteilen. Motivierte Mitarbeiter entwickeln Eigeninitiative, Engagement, Schwung und Begeisterung. Ein Mitarbeiter ist motiviert, wenn er von sich aus den «Antrieb» zeigt, die Arbeitsziele möglichst gut zu erreichen. Ein gutes Gehalt motiviert jeden, daneben sind auch die immateriellen Motive zu

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beachten: Anerkennung, Lob, Mitspracherecht, Vertrauen, Freude an der Arbeit und Lust auf Leistung.

Wichtige Voraussetzung beim Coaching ist es, Mitarbeitern Handlungsspielräume zu geben, dabei aber die Grenzen der Überforderung zu beachten. Bei aller Wertschätzung sind für Mitarbeiter manche Entscheidungen eine Nummer zu gross, sie fühlen sich überfordert. Mitarbeiter wollen rechtzeitig über organisatorische Änderungen informiert und eingebunden werden. Informationsdefizite wirken sich negativ aus und werden immer wieder beklagt, seltener ist ein Overkill an Informationen.

Zu den Aufgaben der Führung gehört es, die Mannschaft mal zum Essen einzuladen oder sich auf einem regionalen Volksfest zu treffen, eine Sportveranstaltung zu besuchen oder mit dem Team einen Grillabend zu veranstalten. Das zeigt Gemeinschaft und stärkt das «Wir-Gefühl». Manchmal sind gerade die kleinen Dinge wichtig, zum Beispiel die Gratulation zum Geburtstag oder die Feier zum Arbeitsjubiläum. Perfektes Coaching führt zu Mitarbeiterbindung (Retention) und reduziert die Fluktuationsrate.

Coaching heisst nicht nur, auf harmonisches Miteinander zu achten, der Betrieb ist kein Streichelzoo, ein Kuschel-Management wird von Mitarbeitern kritisch betrachtet und sogar abgelehnt.

Mitarbeiter wollen das Gefühl haben, dass sie einen für den Betriebserfolg notwendigen Beitrag erbringen, Tag für Tag. Für den Coach sind Mitarbeiter genauso wichtig wie die Kunden. Mitarbeiter haben auch Verständnis dafür, dass es für den Chef oder Coach nicht leicht ist, dies alles in die Praxis umzusetzen. Und sie wissen, dass man es nicht jedem recht machen kann. Hauptsache, sie werden öfter gehört und verstanden als früher. Und immer ernst genommen.

FÜHRUNGSSTIL: AUTORITÄR ODER AGIL?

Merkmale autoritärer Führung

w Einzelentscheidungen bei der Arbeitsplanung treffen

w Von oben her anordnen, wer was macht

w Sich im Alleingang bei Diskussionen durchsetzen

w Fehler des Mitarbeiters in destruktiver Weise kritisieren

w Kontrollen in Abwesenheit des Mitarbeiters

w Besondere Leistungen ignorieren, als selbstverständlich ansehen

w Abwehr von Einwänden eines Mitarbeiters

w Mangelndes Vertrauen, vieles selbst erledigen

w Häufiges Überfordern, enge Terminfenster

w Zurückhaltung von Informationen

Merkmale agiler Führung

w Entscheidungen im Team besprechen

w Erst besprechen, dann anweisen

w Überzeugen durch Argumente

w Hilfe zur Fehlervermeidung bieten

w Konstruktiv kritisieren

w Kontrollen im Beisein des Mitarbeiters

w Anerkennung von Einsatz und Mühe durch Benefits

w Zuhören, Meinungen hinterfragen, nach Kompromissen suchen

w Delegation nach internen Grundsätzen

w Anerkennung von Leistungsgrenzen der Mitarbeiter

w Offene Kommunikation

LITERATUREMPFEHLUNG

Agiles Führen von Jörg Preussig und Silke Sichart.

Haufe-Lexware Verlag

ISBN 978-3-648-17316-9

Rolf Leicher ist Diplom-Betriebswirt in Heidelberg.

www.haufegroup.com

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EFFEKTIVES EMPLOYER BRANDING

Für eine starke Arbeitgebermarke

Aus dem heutigen Arbeitsmarkt ist ein starkes Employer Branding nicht mehr wegzudenken. Nicht nur stellt der Fachkräftemangel eine Herausforderung für viele Unternehmen dar, sondern es wird auch immer mehr Flexibilität von den Arbeitgebern gefordert.

Autor: Markus Kramer

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Die Studie «Employer Branding 2024» hat ergeben, dass der Fachkräftemangel durch den demografischen Wandel erst 2040 überwunden sein wird. Bis 2029 wird er sogar noch kräftig zunehmen. Doch nicht nur das ist ein Grund für ein verstärktes Augenmerk auf die Attraktivität der Arbeitgebermarke. Damit Wettbewerbsvorteile und Unternehmenskultur glaubwürdig nach innen und aussen getragen werden können, ist eine stringente und gut orchestrierte Kommunikation unabdingbar.

WAS IST EINE ARBEITGEBERMARKE?

Eine klarer Employer Brand beziehungsweise eine Arbeitgebermarke reflektiert nicht nur die Zufriedenheit der Mitarbeitenden, sondern bildet vor allem auch den Kern der Unternehmenskultur ab. Generell kann gesagt werden, dass das Ziel von Employer Branding in der Steigerung der Attraktivität des Unternehmens als Arbeitgeber liegt. Damit dies erfolgreich erreicht werden kann, wird die sogenannte ideale «Employer Value Proposition» (EVP) festgelegt. Mit dieser werden die übergeordnete Strategie, die Vision sowie die Werteversprechen kommuniziert, sowohl gegen

innen als auch gegen aussen. Eine gute Arbeitgebermarke zielt auf die positive Wahrnehmung von potenziellen Bewerbenden, aktuellen Mitarbeitenden und der breiten Öffentlichkeit ab und stärkt die Position und Sichtbarkeit im Wettbewerb.

DIE EMPLOYER VALUE PROPOSITION

Für die Positionierung als attraktiven Arbeitgeber ist eine ideale EVP zentral. Sie setzt sich aus drei Elementen zusammen: Identität, Vision und Talent. Mit der Verbindung dieser drei Elemente kann eine abgestimmte und differenzierte EVP geschaffen werden, welche das Unternehmen glaubwürdig repräsentiert.

Die eigene Identität spiegelt die Raison d’être, die Werte und die Kultur des Unternehmens, aber auch die Differenzierung nach aussen wider. Die Identität kommuniziert an die Mitarbeitenden, wovon sie Teil sind.

Der Weg in die Zukunft wird über eine klare Vision, die Strategie, eine deutliche Positionierung und die notwendigen Ambitionen kommuniziert. Damit werden das Ziel und der Weg verdeutlicht.

Und letztlich fliessen beim Talent Identität und Vision zusammen. Rationale Aspekte wie Lohn, Flexibilität oder Sozialleistungen bilden ein wichtiges Fundament, welches künftige Arbeitnehmer anspricht und bestehende Mitarbeiter stolz und zufrieden hält.

Gutes Employer Branding ist für Unternehmen unabdingbar. Es trägt massgeblich dazu bei, qualifizierte und motivierte Mitarbeitende anzuziehen und zu halten, was wiederum die Innovationskraft und die Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig stärkt.

UND WIE KOMMEN WIR DORTHIN?

Eine erfolgreiche Integration einer starken Arbeitgebermarke setzt einen langfristigen Grundstein für das Unternehmen. Sie reflektiert die inneren Werte nach aussen und kann dadurch die Attraktivität des Unternehmens erheblich steigern. Damit die Umsetzung im eigenen Unternehmen gelingt, haben wir drei wichtige erste Schritte formuliert:

1. Definieren Sie klar Ihre Unternehmenswerte und die Kultur, um eine authentische und ansprechende Arbeitgebermarke zu schaffen, die sowohl intern als auch extern kommuniziert wird.

2. Investieren Sie in die Mitarbeitererfahrung, indem Sie ein positives Arbeitsumfeld und attraktive Karriereentwicklungsmöglichkeiten bieten, um die Zufriedenheit und Loyalität Ihrer Angestellten zu fördern.

3. Nutzen Sie gezielte Kommunikationskanäle und soziale Medien, um Ihre Arbeitgebermarke aktiv zu bewerben und mit potenziellen Kandidaten in einen Dialog zu treten, wobei die Einzigartigkeit Ihres Unternehmens hervorgehoben wird.

www.brandaffairs.ch

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LEUCHTFEUER DES MOTORSPORTS

Eine Partnerschaft zwischen Genesis und Jack Ickx

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© Genesis Motors
So kraftvoll wie schön: der «X Gran Berlinetta Tribute»

Der Rennsport, ein unendliches Drama aus Geschwindigkeit, Können und Leidenschaft, fasziniert die Massen seit jeher. Doch weit über das blosse Streben nach Siegen und Trophäen hinaus ist es die Mensch-Maschine-Verbindung, die diesen Sport so einzigartig macht. Fahrer wie Jacky Ickx, dessen Name untrennbar mit den legendären Rennstrecken und den epischen Duellen auf dem Asphalt verbunden ist, verkörpern diese Verbindung auf eine Weise, die unvergesslich ist. Als Partner und Botschafter für Genesis setzt Ickx sein Erbe fort und inspiriert eine neue Generation von Autoenthusiasten.

Autorin: Swenja Willms

Rennsportlegenden verhalfen schon so manchen Automobilherstellern zum Sieg. Ayrton Senna heuerte im Jahr 1988 bei McLaren an und überquerte in seiner ersten Saison im «MP4 / 4», einem der besten Formel-1Rennwagen aller Zeiten, achtmal als Erster die Ziellinie – ein neuer Rekord. Niki Lauda stand in seiner Laufbahn bei Ferrari zweimal auf dem Siegertreppchen, 1975 und 1977, und Sir Stirling Moss fuhr den «DBR1 / 300» beim 1 000-KilometerRennen auf dem Nürburgring 1958 zum Sieg. Namen wie Jim Clark, Michael Schumacher oder Alain Prost sind nicht nur Synonyme für Siege und Trophäen. Ihre unbestreitbare Erfahrung und Expertise machen sie zu begehrten Partnern für Luxusautomarken. So hat sich Genesis, die Luxusfahrzeugmarke aus Südkorea, mit einer der grössten Motorsportlegenden seiner Zeit zusammengetan: Jacky Ickx, bekannt für seine beeindruckende Karriere sowohl in der Formel 1 als auch in Langstreckenrennen. Die Zusammenarbeit, basierend auf dem Streben nach Perfektion, verspricht vielfältig zu werden.

DER «MONSIEUR LE MANS»

Geboren am 1. Januar 1945 in Brüssel, Belgien, wurde Jacky Ickx von Kindheit an von der Faszination für den Motorsport

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© Genesis Motors © Genesis Motors
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«Ich möchte in der Zukunft leben, die Vergangenheit ruhen lassen, Neues gestalten und mich stets nach vorne bewegen.»
– Jacky Ickx

ergriffen. Und die Erfolge kamen schnell. Schon bevor Ickx sein 20. Lebensjahr erreicht, stieg er aufs Treppchen seiner ersten Strassen- und Motorradrennen. So belegte er 1962 im Mettet Grand Prix Road Race der 50-ccm-Klasse den ersten Platz. Sein Talent und seine Entschlossenheit führten ihn schnell in die Welt der Formel 1, wo er 1967 in Monza debütierte. Dort errang er im Laufe seiner Karriere acht Siege und stand 25-mal auf dem Podium. Parallel zu seinen Erfolgen in der Königsklasse des Rennsports tauchte Ickx auch in die Welt der Langstreckenrennen ein. Gemeinsam mit Hubert Hahne triumphierte er 1966 beim 24-Stunden-Rennen von Spa in Belgien, und seine Siege setzten sich fort. Ickx gewann sechsmal das 24-Stunden-Rennen von Le Mans und erlangte den respektvollen Titel «Monsieur Le Mans». Seine Fähigkeit, unter extremen Bedingungen zu fahren und gleichzeitig eine bemerkenswerte Geschwindigkeit und Ausdauer zu bewahren, machte ihn zu einer Legende des Motorsports. Ickx betonte stets, dass er sich selbst als Teamplayer sieht und weiss, dass die Experten im Hintergrund eine ebenso wichtige Rolle in seinem Erfolg und der Verwirklichung seiner Träume spielen.

EINE PARTNERSCHAFT FÜR

PERFORMANCE UND ELEGANZ

Es scheint, als habe Ickx seinen Platz in der Motorwelt auch abseits der Rennstrecken gefunden. Denn sich nur auf den Lorbeeren seiner Erfolge auszuruhen, genügt dem heute 79-Jährigen nicht: «Ich möchte in der Zukunft leben, die Vergangenheit ruhen lassen, Neues gestalten und mich stets nach vorne bewegen.» So hat Ickx eine neue Position in der Automobilindustrie eingenommen. Bei Genesis wird er eine dreifache Rolle als Partner übernehmen und nicht nur als Berater fungieren, um strategische Einblicke zu geben, sondern auch als Botschafter für das Ethos der Marke auftreten und als geschätzter Diplomat in der Luxuslandschaft agieren. «Ich habe Genesis schon immer wegen der Eleganz und des ästhetischen Designs bewundert und bin von dieser Beziehung, die auf Authentizität und gegenseitiger Wertschätzung beruht, voll und ganz überzeugt», wie er sagt. Die Fülle an Erfahrungen, sein Wissen und die Historie, aus all dem schöpft Genesis neue Inspiration für Konzepte und die Entwicklung seiner Fahrzeuge. So wie für das Konzeptfahrzeug «X Gran Berlinetta Tribute»: Als eine Hommage an die beeindruckende Karriere von Jacky Ickx erstrahlt das Fahrzeug in einer speziellen Lackierung in Midnight Blue mit einem einzelnen

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© Genesis Motors © Genesis Motors
Jacky Ickx, Formel-1- und Weltrekord-Langstreckenrennfahrer, ist offizieller Partner der Marke Genesis.

weissen Streifen, der an seinen legendären Rennhelm erinnert. Das Flaggschiff-Konzept der Genesis-«Magma»-Linie verkörpert auf eindrucksvolle Weise die charakteristische Designphilosophie von Genesis: Athletic Elegance. Die neue Frontpartie des Konzepts integriert den Crest-Kühlergrill und die Quad Lights auf innovative Weise, wodurch eine strukturierte Volumenverteilung entsteht. Das Seitenprofil betont den grosszügigen Dash-to-AxleAbstand und verleiht dem Fahrzeug eine schlanke Silhouette. Die aerodynamischen Details des Designs unterstreichen seine kraftvolle Form, während das Heck mit einem Spoiler und seitlichen Schleppkanten für Hochgeschwindigkeitsstabilität verfeinert wurde. Im Interieur des «X Gran Berlinetta Tribute» steht die Kon zentration auf die Rennstrecke im Mittelpunkt. Durch die Gestaltung des weissen Raums wird eine übersichtliche Umgebung geschaffen, die Fahrerinnen und Fahrer auf das Wesentliche fokussieren lässt. Die digitale Panorama-Schnittstelle dient als Informationszentrum und bietet freie Sicht auf

nahegelegene Fahrzeuge durch das digitale Surround-MonitoringSystem. Die Steer-by-Wire-Griffbefehle ermöglichen präzises und entschlossenes Manövrieren, um den Fahrerinnen und Fahrern einen klaren Vorteil zu verschaffen. Doch der «X Gran Berlinetta Tribute» zeigt nicht nur eine beeindruckende Ästhetik, sondern auch eine bemerkenswerte Performance. Mit einem Lambda-11-V6Front-Mittelmotor, der von der E-SC-Technologie von Genesis unterstützt wird, liefert das Fahrzeug eine Gesamtleistung von 1 071 PS und 1 337 Newtonmeter Drehmoment – eine perfekte Verkörperung der Verbindung von Kraft und Eleganz.

LEUCHTENDES ORANGE: DIE SIGNALFARBE DER HOCHLEISTUNGSMODELLE

Der «X Gran Berlinetta Tribute» ist Teil der «Magma»-Linie von Genesis, also des Performance-Labels, welches im März 2024 den Eintritt der Marke in das Hochleistungsterritorium markierte. Das Ziel dieses Programms ist es, für jedes Modell der bestehenden

Aus der Farbe Magma wird die Submarke «Magma», die extreme Leistung und unvergleichlichen Fahrspass verspricht.

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© Genesis Motors

Palette ein Hochleistungsmodell namens Magma zu entwickeln, das sowohl Ästhetik als auch Leistung maximiert – und natürlich den Fahrspass. Auf den Strassen werden diese Modelle kaum zu übersehen sein, denn sie werden stets in der Signalfarbe «Magma», also in ein leuchtendes Orange, gekleidet.

Der «X Gran Berlinetta Tribute» ist eines von fünf Modellen im Rahmen des «Genesis Magma»-Programms, neben den bereits vorgestellten «GV80 Coupe Concept», «G80 Magma Special», «X Gran Berlinetta Concept» und «GV60 Magma Concept». Letzterer hebt das Design und die Leistung des bestehenden «GV60», des der-

zeitigen Bestsellers der Marke, auf eine neue Ebene, indem er verbesserte Batterieund Motortechnologien integriert. Durch eine breitere und tiefere Bauweise gewinnt das Fahrzeug eine dynamischere Haltung und einen niedrigeren Schwerpunkt, was die Stabilität beim sportlichen Fahren verbessert. An der Front sorgen breitere Lufteinlässe für eine effektive Kühlung der Batterien, des Motors und der Bremsen, während aerodynamische Luftschleier die Effizienz steigern. Zusätzliche Canards und vergrösserte Kotflügel unterstützen die Erzeugung von Abtrieb an der Vorderachse. Im Innenraum beeindruckt der «GV60 Magma Concept» mit luxuriösem, sportlichem Design. Sportsitze mit Wagen-

farbe und Nappa- und Wildlederbezug, kombiniert mit doppelten Diamantnähten in den charakteristischen Farben von Magma und Titangrau, schaffen eine elegante Atmosphäre.

Durch die Fusion von erstklassigem De sign, innovativer Technologie und dem Erbe eines Champions schreibt die «Magma»-Linie eine Geschichte des Fortschritts. Sie ist nicht nur ein Tribut an die glorreichen Tage des Rennsports, sondern auch eine Verheissung für eine aufregende Zukunft auf den Strassen der Welt – auch abseits der Rennstrecke.

www.genesis.com

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ÜBER ALLE GRENZEN HINWEG

Die neue CVO Road Glide von Harley-Davidson

© Harley-Davidson

In der Motorradkultur, in der das Dröhnen von Motoren den Geist der Freiheit widerspiegelt, steht HarleyDavidson als Emblem für anhaltende Leidenschaft und Innovation. Mit der Veröffentlichung der CVOReihe, kurz für Custom Vehicle Operations, definierte Harley-Davidson die Grenzen von Leistung, Technologie und Stil neu. Die Verkörperung all dessen ist die neue CVO Road Glide.

Autorin: Swenja Willms

Im Zentrum der CVO Road Glide liegt ein Design, das die Tradition ehrt und gleichzeitig eine neue Ära der Ästhetik einläutet. Die klassische Sharknose-Verkleidung hat eine markante Evolution durchgemacht, die Aggression und Dynamik ausstrahlt. Ein einzelner LED-Scheinwerfer, der an frühere Modelle erinnert, zieht Aufmerksamkeit mit seinem breiten, horizontalen Blick auf sich, während integrierte Bernstein-Blinker nahtlos Form und Funktion vereinen. Jede Linie und Kontur der CVO Road Glide spricht von Zweck und Stärke. Von der straffen, gestreckten Oberfläche des Kraftstofftanks bis hin zur dreidimensionalen Form der Seitenkoffer ist jedes Detail sorgfältig gestaltet, um mit dem Bewegungsfluss zu harmonieren. Das Ergebnis ist nicht einfach nur ein Motorrad, sondern ein Meisterwerk in Bewegung, eine Symphonie aus Form und Funktion.

Die CVO Road Glide bietet Fahrern die Wahl zwischen zwei verschiedenen Lackierungen, jede ein Zeugnis für Handwerkskunst und Kunstfertigkeit. Der Standard Dark Platinum mit Bright Smoked Satin-Pinstriping strahlt Raffinesse aus,

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während das optionale zweifarbige Whiskey Neat / Raven Metallic-Schema Kühnheit und Individualität verkörpert.

Unter seiner Aussenhülle beherbergt die CVO Road Glide den Milwaukee-EightVVT-121-V-Twin Motor, ein Wunderwerk der Ingenieurskunst. Mit 121 Kubikzoll Hubraum liefert dieses Kraftpaket eine berauschende Mischung aus Drehmoment und PS. Die variable Ventilsteuerung optimiert die Leistungsentfaltung über den gesamten Drehzahlbereich, während modernste Kühltechnologie auch bei den anspruchsvollsten Bedingungen für Fahrerkomfort sorgt – ob beim Gleiten durch die Strassen der Stadt oder beim Erobern kurviger Bergstrassen.

www.harley-davidson.com

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© Harley-Davidson © Harley-Davidson

Sicher, auch bei der Reichweite.

Der Volvo XC90 Plug-in Hybrid.

Am liebsten elektrisch. Hybrid, wenn Sie es brauchen.

Unser Premium-SUV mit integrierten Google Services und Plug-in Hybrid-Technologie hat immer einen Plan B und bringt Sie sicher an jedes Ziel.

volvocars.ch/ XC90

Volvo XC90 T8 AWD Plug-in Hybrid 310+145 PS/228+107 kW. Kraftstoffverbrauch in l/100 km: 1,2–1,6 l, Stromverbrauch in kWh/100 km: 19,1–21,4 kWh, CO2-Emissionen: 29–36 g /km. Energieeffizienz-Kategorie: C. Google ist eine Marke von Google LLC. A B C D E F G C

DER LEISE SUPERSPORTLER

Der erste vollelektrische Hyper-SUV von Lotus

© Lotus

Die Zeiten, in denen Lotus in den 1960er- und 1970erJahren die Formel 1 mit seinen aussergewöhnlich leichten Rennwagen dominierte, sind passé. Heute sind die Fahrzeuge von Lotus weitaus leiser – und dank starker Elektromotoren auch schwerer unterwegs. Mit dem Lotus «Eletre» lebt das Erbe von Gründer Colin Chapman jedoch weiter – der vollelektrische Hyper-SUV macht sowohl auf der Strasse als auch auf dem Track eine gute Figur.

Autorin: Swenja Willms

Fast schon meditativ gleite ich über die leergefegte Autobahn –links und rechts von mir zieht die von saftig grünen Wäldern und tiefblauen Seen geprägte Landschaft Norwegens vorbei. Die ruhigen Strassenverhältnisse erlauben es mir, meinen Blick umherschweifen zu lassen und das mysteriöse Land, das ich sonst nur aus Film und Fernsehen kenne, zu bestaunen. Nur selten kommt mir ein anderes Fahrzeug entgegen oder zieht an mir vorbei – aber wenn, dann ist es ein Elektroauto. Rund 85 Prozent aller Neuzulassungen in Norwegen sind derzeit elektrisch – mittlerweile fährt jedes fünfte Auto hier mit Elektroantrieb. Die grosszügigen Subventionen des Staates machen den Kauf für Norweger attraktiv. Schliesslich will das Land bis 2025 den Verkauf von Verbrennern einstellen. Ein hochgestecktes Ziel, das sich aber bereits jetzt auf den Strassen bemerkbar macht. Es überrascht also nicht, dass sich Lotus genau diese Destination, das Land im hohen Norden, für den Test des ersten vollelektrischen Hyper-SUVs weltweit ausgesucht hat: den Lotus «Eletre».

VOM RENNSTALL AUF DIE STRASSE

Die Erfolge und Innovationen im Rennsport haben die Grundlage für die heutige Faszination und Anziehungskraft von Lotus gelegt. Gegründet wurde das Unternehmen 1952 von Colin Chapman, einem visionären Ingenieur und Rennfahrer. Chapman hatte eine klare Philosophie: Leichtbau, innovative Technik und überragende Fahrleistung sollten Hand in Hand gehen. So erlangte Lotus bereits früh seinen Ruf für technische Exzellenz und bemerkenswerte Rennsporterfolge. Zum Beispiel war Lotus einer der ersten Hersteller, der den Einsatz von aerodynamischen Flügeln in der Formel 1 einführte. Dieser Ansatz fand später weltweit Anwendung und prägte das Rennwagendesign nachhaltig. Die Zusammenarbeit mit berühmten Fahrern wie Jim Clark und Ayrton Senna trug weiter zur Legendenbildung bei und machte Lotus zu einer festen Grösse im Rennsport.

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Parallel zur erfolgreichen Rennsportkarriere begann Lotus, auch Strassenfahrzeuge zu produzieren. In den 1970er- und 1980er-Jahren eroberte der Lotus «Esprit» die Herzen von Autoenthusiasten weltweit. Mit seinem auffälligen Design und dem legendären Auftritt in James-Bond-Filmen wurde der luxuriöse Sportwagen zu einem Symbol für Eleganz und Stil.

Mittlerweile hat Lotus seine Aktivitäten im Rennsport eingestellt, seine Expertise in die Entwicklung von High-Performance-Strassenfahrzeugen eingebracht und dabei die Philosophie von Colin Chapman bewahrt. Im Einklang mit dem Zeitgeist hat Lotus die Elektrifizierung als Teil seiner zukünftigen Vision angenommen. Nach dem «Evija», dem ersten vollelektrischen Hypercar, setzte Lotus im Jahr 2023 mit dem «Eletre» ein weiteres Statement für sein Engagement im Bereich Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein.

EIN MEILENSTEINAUTO FÜR

EINEN MEILENSTEINMOMENT

Er ist ein wichtiger Meilenstein in der dramatischen Transformation von Lotus: Der weltweit erste vollelektrische Hyper-SUV «Eletre» übernimmt die Kernprinzipien und die Lotus-DNA aus 75 Jahren Sportwagendesign und -technik und entwickelt sie zu einem begehrenswerten, völlig neuen LifestyleFahrzeug weiter. Tatsächlich fühle ich mich in dem markanten SUV mit seinen rot-schwarzen Sportsitzen, dem Grip rund um das Lenkrad und den beiden kraftvollen Elektromotoren unter mir, als würde ich gleich die Rennstrecke befahren. Glücklicherweise befinde ich mich später im Rahmen meines Test-Drives auf einem leerstehenden Flughafengelände, wo ich die Leistung des ModellFlaggschiffs «Eletre R» sorgenlos testen kann. Immerhin bietet das Spitzenmodell eine Beschleunigung von null auf 100 Kilometer pro Stunde in atemberaubenden 2.95 Sekunden. Mächtig Power, die dank des aktiven Heckspoilers sowie eines zweiten geteilten Dachspoilers noch unterstützt wird. Diese passen sich je nach Fahrzeuggeschwindigkeit, Beschleunigung, Bremsung und Fahrmodus-Einstellung automatisch an. Ein weiteres charakteristisches Element des Designs ist die «Porosität» – das aerodynamische Prinzip der Luftströmung durch das Fahrzeug sowie darunter, darüber und drumherum. Für den Fahrer liegen die Vorteile klar auf der Hand: Durch die Reduzierung des Luftwiderstands verbessern sich Leistung und Reichweite. Von aussen zeichnet sich der Wagen

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durch eine nach vorn gerichtete Fahrerhausposition, einen langen Radstand und sehr kurze Überhänge vorne und hinten aus. Insgesamt wirkt das Fahrzeug optisch leicht und vermittelt eher den Eindruck eines hochsitzenden Sportwagens als eines SUV. Auffallend bleibt das Gefährt ohnehin. Unzählige Augenpaare drehen sich nach dem Fahrzeug um, als ich wenig später meine Fahrt durch Norwegen fortsetze. Vielleicht auch, weil die Norweger nicht gerade für ihren Hang zum Luxus bekannt sind –neben Skoda, Toyota und VW trifft man aber auch auf den Strassen eher die budgetfreundlicheren Elektromodelle. Kein Wunder also, dass die dramatische Erscheinung des «Eletre» die Aufmerksamkeit erregt. Es liegen noch rund drei Stunden Fahrt vor mir, bis ich mein Endziel erreiche. Doch dank der Reichweite des Akkus von bis zu 600 Kilometern trete ich die Reise ent-

spannt an. Und selbst wenn sich der Akku dem Ende nähert, reichen nur 20 Minuten aus, um diesen von zehn auf 80 Prozent aufzuladen. Sorgenfrei folge ich den Anweisungen meines Navigationsgeräts, das mir nicht nur meine Route, sondern auch die Verfügbarkeit von Ladestationen anzeigt. Und auch wenn die Strassen ruhig vor mir liegen, ist der «Eletre» natürlich mit einer ganzen Reihe fortschrittlicher Fahrerassistenzsysteme ausgestattet, die alle darauf ausgelegt sind, die Sicherheit zu erhöhen und die Fahrt entspannter zu gestalten. Insgesamt 34 Sensoren verleihen dem Fahrzeug einen echten 360-Grad-Blick auf die Welt drum herum – praktisch, als ich den Wagen einige Stunden später am gut besuchten Parkplatz beim Flughafen in Oslo zurückbringe.

www.lotuscars.com

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© Lotus

FLOTTENMANAGEMENT MIT POST COMPANY CARS AG

Marcel Ingold von Post Company Cars über effektives Flottenmanagement

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Post Company Cars bewirtschaftet die grösste E-Flotte der Schweiz.

Managen Sie Ihre Flotte noch selbst? Profitieren Sie von einer Professionalisierung und sparen Sie Zeit, Geld und Nerven.

Interviewpartner: Marcel Ingold Autor: Reto von Arx

Firmenfahrzeuge kosten viel G eld und der administrative Aufwand für den effizienten Betrieb einer Fahrzeugflotte ist hoch. Zudem sind die tatsächlichen Vollkosten f ür jedes einzelne Firmenfahrzeug oft gar nicht bekannt. Mit der Bewirtschaftung der Fahrzeugflotte durch Profis können sich Firmen wieder auf ihr Kerngeschäft fokussieren und dadurch d ie Kosten optimieren. Denn gut gewartete Firmenfahrzeuge sichern einen ungehinderten G eschäftsalltag.

Marcel Ingold, Leiter Sales & Markt und Mitglied der Geschäftsleitung von Post Company Cars, erklärt, weshalb sich das Outsourcing der Firmenflotte an Post Company Cars für die Kundinnen und Kunden rechnet.

PRESTIGE BUSINESS: Herr Ingold, welches sind die Hauptgründe, dass Kunden ihre Flotte im Outsourcing bewirtschaften lassen?

Marcel Ingold: Dafür gibt es verschiedene Gründe. Der Hauptgrund ist sicher der Fokus auf ihr Kerngeschäft. Viele Unternehmen sind bei der Ausübung der Geschäftstätigkeit auf die Fahrzeuge angewiesen. Es macht durchaus Sinn, in diesem Bereich alles aus einer Hand zu beziehen, ohne finanzielle Risiken einzugehen. Wir beleuchten die Kosten der Flotte mit dem TCO-Modell. Somit kennen unsere Kunden von Anfang an ihre Mobilitätsvollkosten und können sich auf ihre Kernkompetenzen konzent rieren und dadurch interne Ressourcen einsparen.

Was sind die Vorteile des TCO-Modells?

TCO bedeutet Total Cost of Ownership. In diesem Modell werden alle Kosten,

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die mit dem Besitz und Betrieb einer Fahrzeugflotte verbunden sind, berechnet. Dies umfasst neben den Anschaffungskosten auch die Kosten für Treibstoff, Versicherung, Steuer, Instandhaltung, Reparaturen, Zinsen und Abschreibung über die gesamte Nutzungsdauer der Fahrzeuge.

Es gibt viele Mitbewerber am Markt. Mit welchen Argumenten überzeugen Sie Ihre Kunden? Wir können sicher mit unserem Gesamtpaket und Transparenz überzeugen. Unser Flottenmanagement ist modular als Baukastensystem aufgebaut. Die Kunden können die einzelnen Module nach ihren individuellen Bedürfnissen wählen oder weglassen. Zudem profitieren unsere Kunden vom grossen schweizweiten Partnernetz mit 800 Garagen und Carrosserie-Betrieben. Auch ein Vorteil: Wir sind marken- und herstellerunabhängig und bewirtschaften eine grosse Palette an unterschiedlichen Fahrzeugen vom Dreirad über Personenund Lieferwagen bis hin zum E-Lkw. Ganz wichtig ist die persönliche Betreuung unserer Kunden.

Was macht die Betreuung durch Post Company Cars einzigartig?

Kurze Reaktionszeiten! Wir bearbeiten kommerzielle Anfragen schnell und unterstützen unsere Kunden in allen relevanten Belangen. Die Fahrzeugverantwortlichen werden direkt durch unsere Key-Account-Manager und unser Sales-SupportTeam betreut – und die Fahrerinnen und Fahrer durch unser eigenes Servicecenter, welches sich um das operative Tagesgeschäft kümmert. Durch diese klare Trennung der Zuständigkeiten gewinnen unsere Kunden wertvolle Zeit. Und besonders erwähnenswert: Wir garantieren eine persönliche Betreuung im Ereignisfall (Schaden, Panne usw.) in den Sprachen Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch.

Und wie können Ihre Kunden mit dem Flottenmanagement effektiv Kosten sparen?

Wir übernehmen die administrativen Tätigkeiten im gesamten Lebenszyklus des Fahrzeugs und entlasten sie bereits dadurch. Wie schon erwähnt, werden die Kosten nach dem TCO-Modell berechnet. Gestützt auf die Vollkostenabrechnung gibt es verschiedene Abrechnungsmodelle. Bei der geschlossenen Abrechnung sind die Kosten gedeckelt und linear, alle finanziellen Risiken (Wertverlust, Reparaturen, Instandhaltung) übernehmen wir. Die Kunden können somit ihren Fahrzeugpark viel einfacher planen und Kosten veranschlagen.

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Marcel Ingold, Leiter Sales & Markt Post Company Cars Post Company Cars überzeugt mit dem Gesamtpaket.

Alle sprechen von der E-Mobilität. Welche Erfahrungen hat Post Company Cars damit?

In diesem Bereich dürfen wir uns durchaus Pioniere nennen. Bereits seit fast 15 Jahren elektrifizieren wir die Flotte von unserem grössten Kunden, der Schweizerischen Post. Mittlerweile bewirtschaften wir mit über 7 500 Fahrzeugen die grösste EFlotte der Schweiz. In all den Jahren haben wir ein grosses Know-how in der Elektromobilität aufgebaut, von dem jetzt natürlich auch unsere Kunden profitieren.

Welche Vorteile bieten Sie konkret? Nichts weniger als ein 360-GradsorglosPaket. Wir unterstützen unsere Kunden

auf dem Weg in die Elektromobilität und bieten die Planung, Installation und den Betrieb der Ladeinfrastruktur / -lösung aus einer Hand an – sei es durch die Beratung über bauliche Massnahmen inklusive Einholung von Baubewilligungen, den Zugang zum grössten Ladenetz der Schweiz oder über intelligente Abrechnungslösungen. Mit unserem E-MobilityFlottencheck zeigen wir unseren Kunden das Einsparpotenzial auf und empfehlen passende Fahrzeuge und die richtige Ladeinfrastruktur. Dies alles betrifft den Bau und Betrieb von Ladestationen sowohl an den Firmenstandorten als auch bei den Mitarbeitenden zu Hause. Kurzum: Auch hier kümmern wir uns um alles,

die Kunden fokussieren sich auf ihr Kerngeschäft.

Gibt es immer noch Vorurteile in diesem Bereich?

Es gibt zahlreiche Mythen in der Elektromobilität: zu teuer, zu wenig Reichweite, kompliziertes Laden. Die Vorurteile nehmen aber laufend ab. Heute fragen sich viele Unternehmer, ob sie schon bereit sind, ihre Flotte zu elektrifizieren. Hier kommt wieder unser E-Mobility-Flottencheck ins Spiel, mit dem wir unseren Kunden genau aufzeigen können, ob sich eine Umstellung jetzt lohnt. Was ich klar verneinen kann, ist die pauschale Aussage, dass Elektromobilität bei der

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Gesamtbetrachtung der Vollkosten immer noch teurer als eine fossile Flotte ist.

Was liegt Ihnen persönlich am Herzen?

Das ist die gemeinsame Weiterentwicklung der Fahrzeugflotten mit unseren Kunden. Dazu gehört, dass wir uns als Flottendienstleister stetig weiter verbessern, unsere Prozesse digitalisieren, offen sind für neue Technologien sowie Prozesse und Trends prüfen.

Aktuell sind Fahrzeug-Abos voll im Trend. Bietet Post Company

Cars dies auch an?

Wir haben soeben YellowDrive lanciert. Mit diesem Angebot bieten wir unseren B2B-Kundinnen und Kunden die Möglichkeit, für einen kurzfristigen, ungeplanten Bedarf ein Fahrzeug zu mieten. Die Miete ist schon ab einem Monat möglich. Wir

bieten verschiedene Fahrzeugkategorien und -modelle, darunter auch E-Fahrzeuge, mit unterschiedlichen Kilometerpaketen an. Im monatlichen Fixpreis sind ausser dem Treibstoff alle Kosten wie Versicherung, Zulassung, Steuern, Service und Wartung inkludiert.

Haben Sie noch einen Tipp für unsere Leserinnen und Leser?

Auf unserer Website haben wir einen Onlinerechner. Damit können interessierte Flottenverantwortliche mit wenigen Klicks die Gesamtkosten für ihre Flotte berechnen lassen. Die Auswertung folgt nach dem TCO-Modell. Gerne zeigen unsere Kundenberater im Nachgang in einem unverbindlichen und kostenlosen Beratungsgespräch die grossen Einsparmöglichkeiten mit dem Fullservice-Flottenmanagement auf.

www.postcompanycars.ch

DIE VORTEILE MIT DEM FLOTTENMANAGEMENT VON POST COMPANY CARS IM ÜBERBLICK

w Sichere Budgetierung durch planbare und lineare Gesamtkosten

w Individuelle Dienstleistungen im modularen Baukastensystem (Finanzierung, Wartung, Instandhaltung, Reparaturen, Reifen, Ersatzmobilität, Versicherung, Assistance und Schadenmanagement)

w Möglichkeit der Rekalkulation bereits während der Vertragslaufzeit (Anpassung der Kilometerlaufleistung)

w Deutlich geringerer administrativer Aufwand dank fachmännischer Rechnungsprüfung, Treibstoff- und Schadenmanagement

w Professionelles Datenmanagement und Onlinereporting w Klare Umsetzung der Kundenfahrzeugpolitik (Marken, Modelle, Ausstattung)

ÜBER POST COMPANY CARS

Die Post Company Cars AG ist die grösste marken- und herstellerunabhängige Flottenmanagerin der Schweiz und führend im Bereich von nachhaltigen Mobilitätslösungen. Das KMU mit Sitz in Bern ist schweizweit tätig und beschäftigt 80 bestens ausgebildete Fachspezialistinnen und -spezialisten, die mit viel Herzblut und Know-how über 25’000 Fahrzeuge bewirtschaften. Post Company Cars bietet alle Dienstleistungen aus einer Hand: von der Analyse, Planung und dem Einkauf über Finanzierung, Versicherung, Instandhaltung, Reparatur, Treibstoff- und Ladelösungen bis zum Wiederverkauf. Besonders stolz ist Post Company Cars, mit über 7 500 Fahrzeugen die grösste Elektroflotte der Schweiz zu managen.

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#Kundennähe

In Ihren Perspektiven denken.

Mehr Nähe entsteht nicht durch längeren Händedruck, sondern durch vertiefte Auseinandersetzung mit Ihnen, Ihrem Unternehmen und Ihren Plänen. Denn unser oberstes Ziel ist die Optimierung Ihrer Finanzen. Unternehmerische Denkweise, persönliche und ganzheitliche Beratung sowie massgeschneiderte Lösungen machen uns unverwechselbar. Willkommen bei der Bank CIC. cic.ch

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LUXUS MIT VERANTWORTUNG

Lucid «Air»: Elektromobilität neu definiert

© Lucid

Luxusfahrzeuge stehen nicht mehr nur für PS-starke

Motoren und aufwendige Verarbeitung, sondern auch für Nachhaltigkeit und innovative Technologie.

Eine Symbiose all dessen strebt ein Automobilunternehmen aus Kalifornien an. Wir begeben uns auf eine rasante Testfahrt mit dem Lucid «Air».

Autorin: Swenja Willms

So fühlt sich vielleicht fliegen an. Beinahe laut- und schwerelos schiesse ich mit 260 Kilometern pro Stunde über die Autobahn. Ein breites Grinsen lässt sich bei diesem Gefühl nicht verkneifen. Eigentlich sollte einem bei so hohen Geschwindigkeiten zwangsläufig etwas mulmig werden, aber die Leichtigkeit, mit der der Lucid «Air» über die deutsche Schnellstrasse fegt, lässt in mir pure Begeisterung aufsteigen. Es ist meine erste Fahrt mit dem Flaggschiff des kalifornischen Elektromobilherstellers, der vergangenes Jahr seinen Weg über den grossen Teich nach Europa gefunden hat. Mit einem ganz klaren Ziel: die Art und Weise, wie wir Autos erleben, zu revolutionieren. Mit einer beeindruckenden Reichweite von über 800 Kilometern pro Ladung und einer atemberaubenden Beschleunigung von null auf 100 km / h in 2.7 Sekunden beweist der Lucid «Air», dass Elektromobilität alles andere als kompromisslos sein muss.

ELEKTRISIERENDE ELEGANZ

Die Tiefen des Südschwarzwalds liegen vor mir. Fichten und Kiefern reihen sich endlos aneinander und schaffen ein Dickicht von friedvoller und atmosphärischer

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© Lucid © Lucid

Ruhe. Statt mit einem dröhnenden Sportwagen beschreite ich die kurvenhaften Strassen folglich lieber mit einem Elektroauto. Leiser Luxus gilt beim Lucid «Air» nicht nur in puncto Antrieb, sondern auch das Exterieur hält sich zurück. Minimalistische Eleganz trifft auch höchste Effizienz. Denn die Elektrolimousine ist nicht nur atemberaubend schön, sie gehört mit einem cw-Wert von 0.197 auch zu den aerodynamischsten Fahrzeugen der Welt.

In Verbindung mit dem präzisen Handling und der satten Beschleunigung streife ich sorgenlos durch den Schwarzwald – eine Region, die für den Automobilhersteller aus Kalifornien wohl auch eher Neuland sein dürfte. Ganz im Gegensatz zur Elektromobilität: Ursprünglich im Bereich der Elektroantriebs- und Batteriesystementwicklung tätig, verschob das Unternehmen seinen Fokus im Laufe der Zeit auf die Kreation eigener Elektrofahrzeuge. Seit 2016 richtet sich das Unternehmen hauptsächlich auf die Herstellung von Luxus-Elektrofahrzeugen aus. Der Hauptsitz von Lucid Motors befindet sich in Newark, Kalifornien, während die Produktionsstätten in Casa Grande, Arizona, angesiedelt sind, wo die edlen Fahrzeuge gefertigt werden.

Seinen Ursprung in der Batterieentwicklung verdankt das Unternehmen wohl auch seinem «Lucid Space Concept», das sich die Miniaturisierung des von Lucid selbst entwickelten EV-Antriebsstrangs zunutze macht, um den Platz im Innenraum zu optimieren. Die kompaktere und gleichzeitig leistungsstärkere Antriebstechnik benötigt nur rund ein Drittel des Platzes eines herkömmlichen Antriebs und ist somit in der Lage, diesen Platz für die Passagiere und ihren Komfort zurückzugewinnen. Dieses grosszügige Platzangebot und die bequemen Sitze sorgen für ein entspanntes Fahrerlebnis, während ich die umgebende Schönheit des Schwarzwaldes durch die grossflächigen Fenster und das Panoramadach bewundere.

Das optionale Glasdach erstreckt sich fast ohne Unterbrechung über den gesamten

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Innenraum und bietet allen Fahrgästen einen herrlichen Blick in den Himmel. Wir verlassen die ländlichen Strassen BadenWürttembergs – denn natürlich darf ein kurzer Sprint auf der Autobahn mit einer solch angepriesenen Power nicht fehlen. Und nachdem ich die Beschleunigung fast bis zum Maximum getestet habe – das Adrenalin schiesst durch den Körper –nehme ich statt der Ausfahrt nach Basel lieber nochmals Anlauf Richtung Karlsruhe. Vielleicht wachsen mir ja bei der zweiten Runde endlich Flügel

www.lucidmotors.com

LUCID FÄHRT VOR: EIN EXPANSIONSKURS QUER DURCH EUROPA

Das Herzstück der Lucid-«Air»-Reihe bilden die Modelle «Air Touring» und «Air Grand Touring» mit 620 beziehungsweise 800 PS. Wem das noch nicht genug ist, kommt mit dem «Air Sapphire» auf seine Kosten, der im dritten Quartal 2024 auf den Markt kommt. Die 1 251 PS starke Luxus-EV-Limousine, das Spitzenmodell von Lucid mit einem dreimotorigen Antriebsstrang, beschleunigt in rund zwei Sekunden von 0 auf 100 km / h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 330 km / h. Ebenfalls ganz frisch, seit Anfang des Jahres, erweitert der «Air Pure Rear-Wheel Drive » das Portfolio von Lucid. Mit einem einzigen Motor und einer reduzierten Anzahl von Batteriezellen überzeugt dieses Modell nicht nur durch seine Effizienz, sondern auch durch sein exquisites Interieur und sein sportliches Design. Der Einstiegspreis von 91’000 Franken macht ihn zu einer äusserst attraktiven Option für sowohl Elektroauto-Enthusiasten als auch Erstkäufer, die in die Welt der Elektromobilität eintauchen möchten.

Für europäische Elektrofahrzeug-Enthusiasten und -Interessent*innen schafft Lucid noch mehr Möglichkeiten, den Lucid «Air» hautnah zu erleben. Die sechs Lucid-Studios, die sich an erstklassigen Standorten in Deutschland, der Schweiz, den Niederlanden und in Norwegen befinden, bieten ein intensives und informatives Erlebnis rund um die Marke und das Vorzeigemodell. Um die Bedeutung und das Engagement in Europa zu unterstreichen, plant Lucid im Jahr 2024 die Eröffnung drei weiterer Studios in Deutschland: Frankfurt, Hamburg und Stuttgart. So erhalten potenzielle Kunden noch vielseitigere Möglichkeiten, Probefahrten zu buchen und sich von der bahnbrechenden Technologie, der Handwerkskunst und dem einzigartigen Fahrerlebnis zu überzeugen, die Lucid auszeichnen. Darüber hinaus baut die Marke das europäische Servicenetz deutlich aus – zwei neue, voll ausgestattete Servicecenter in München und Zürich eröffneten Anfang des Jahres. Diese bieten einen hochwertigen Wartungs-, Kunden- und Pannenservice vor Ort.

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DIE RUHMREICHE GESCHICHTE EINER DESIGNSCHMIEDE

Automobili Pininfarina

Mit eleganten Linienführungen und rassiger Eleganz bereichert das renommierte italienische Designstudio «Pininfarina» seit fast 95 Jahren die Autowelt mit extravaganten Entwürfen. Die Geschichte begann im Jahr 1930, als der Gründer Battista «Pinin» Farina sich zum Ziel setzte, sich auf Design und die Details von luxuriösen Sportwagen in limitierter Auflage zu konzentrieren. Die grösste Bekanntheit erlangte die Turiner Karosserie schmiede mit ihren Arbeiten für Ferrari, wenngleich von Pininfarina über 1200 Autos – vom Sportwagen bis zum Kleinwage – entworfen wurden. PRESTIGE sprach mit dem Chefdesigner des Unternehmens, Dave Amantea, über die verantwortungsvolle Aufgabe als Designer und die epochalen Entwicklungen im Zeitalter der Elektroautos.

Interviewpartner: Dave Amantea

Autorin: Lone K. Halvorsen

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© Automobili Pininfarina

PRESTIGE BUSINESS: Herr Amantea, das Jahr 2023 war von zahlreichen A wards für Pininfarina geprägt, und das Jahr 2024 hat bereits m it drei Auszeichnungen begonnen. Ich nehme an, es geht I hnen gut?

Dave Amantea: Ich bin unglaublich glücklich über d ie Auszeichnungen, welche wir in den letzten Jahren bei Automobili Pininfarina erhalten haben. Gewiss entsteht dadurch ein enormer Druck, dem Namen Pininfarina gerecht zu werden, aber ich glaube wirklich, dass unsere Vorfahren stolz darauf wären, was wir bislang erreicht haben.

Glück empfinden, aber vermutlich entsteht zugleich ein gewisser Erwartungsdruck ...

Der benannte Druck entsteht natürlich, weil wir die Geschichte des Unternehmens mit dem lang gehegten Traum des Gründungsvaters, ein eigenes Pininfarina-Auto zu entwickeln, nun in eine neue Ära gebracht haben. Mit dem Elektro-Hypercar «Battista» wurde dieser Traum im Jahr 2018 vollbracht und fortan steht «Designed and produced by Pininfarina» nicht nur auf der Karosserie von anderen Autos, sondern ebenfalls auf unseren s elbst entwickelten Autos.

Der Zeitalter der Elektrifizierung wird sicherlich neue spannende Möglichkeiten in der Automobilgeschichte ermöglichen.

Wir stehen gegenwärtig an einem bedeutsamen Punkt in der technologischen Entwicklung und die Elektrifizierung ist der Funke, der es uns ermöglicht, noch weitere 100 Jahre Designgeschichte zu schreiben. Automobili Pininfarina möchte in diesem «Rennen der Giganten» nicht auf Platz zwei kommen, sondern Pionier sein. Das elektrische Zeitalter hat gerade erst begonnen, und das Beste steht uns noch bevor. Mit dem «Battista» wollten wir für Furore sorgen und einen Meilenstein in der Geschichte von Pininfarina setzen. Es war das erste italienische ElektroHypercar das zugelassen wurde – mit hypermodernen Technologien und einer fesselnden Silhouette, welche zugleich das Erbe der Vergangenheit von Pininfarina würdigt. Dieses Auto ist bereits jetzt eine Ikone und daher sind die Erwartungen dementsprechend auch sehr hoch.

Kann man nach ein paar Jahren auf dem Markt bereits von einer Ikone sprechen?

Wenn wir über eine Ikone sprechen, betrifft das nicht nur das Design, sondern eine Reihe von Faktoren, die zusammen eine elementare Rolle spielen. Mit dem «Battista» war es unser Ziel, die beste italienische Maschine zu entwickeln: fast 2 000 PS gepaart mit den besten Technologien der Welt. Wir haben etwas Einzigartiges entworfen. Ausserdem werden nur 150 Stück davon produziert und diese sind limitiert auf fünf DesignEditionen sowie weitere massgeschneiderte Editionen. Jeder «Battista» übertrifft alles, was wir in der Vergangenheit gesehen haben.

Der «Battista» war die Verwirklichung des Traums des Gründervaters Battista «Pinin» Farina. Laut Aufzeichnungen sagte der Visionär bereits 1959: «Die nächste Revolution in der Automobilindustrie wird sein, wenn sich die Autos von den Zwängen des Verbrennungsmotors befreien können.» Was würde er wohl sagen, wenn er das erste Auto des Unternehmens, das nach ihm benannt ist, gesehen hätte?

Ich hoffe, er würde «Wow» sagen, und ich denke, dass er mit Stolz auf uns und unser Design herabblickt. Er war ein Visionär auf seinem Gebiet – er hatte recht, als er sagte, dass dieser technologische Wandel ein weiteres Kapitel in der Entwicklung des Sektors aufschlagen wird.

Welche Bedeutung hat Pininfarinas erstes eigenes Auto für das Unternehmen?

Ich kann die Bedeutung des «Battista» gar nicht hoch genug einschätzen. Dieser Hyper-GT ist das leistungsstärkste italienische Auto, das je produziert wurde, und er ist das erste Auto, das die Marke Automobili Pininfarina trägt. Der Battista verkörpert unser Kernziel: «Dream Cars. Made Real.» Der Battista ist nicht nur schön, er ist auch der Schlüssel zur Geschichte einer erstaunlichen und ikonischen Familie.

Im Jahr 2023 hat Automobili Pininfarina gleich drei Autos vorgestellt. Wofür stehen diese drei neuen Modelle?

Das Jahr war sensationell und es wurden ebenfalls drei sensationelle Fahrzeuge vorgestellt: der «Battista Edizione Nino Farina», der «B95 Barchetta» und das Designkonzept «PURA Vision». Der «Battista» war die erste Brücke vom Jahr 2019 in die Gegenwart, der «PURA Vision» ist die Vorlage für die Zukunft und schlägt die Brücke von der Vergangenheit in die Zukunft. Der «B95», unsere Hyper-Barchetta, ist der erste Beweis dafür, wie wir die «PURA Vision» in unsere Entwürfe einfliessen lassen.

Der Begriff «PURA Vision» ist nun ein paar Mal gefallen. Sie sind quasi der «Pate» dieser Designphilosophie, die als Inspirationsquelle für Automobili Pininfarinas zukünftiges Fahrzeugportfolio dienen wird. Können Sie uns Ihre Intentionen hinter diesem Konzept erläutern?

Die «PURA Vision» ist die Kunst des Gleichgewichts von Designzutaten, die verwendet werden, um die Schönheit der Einfachheit zu entwerfen. Unsere «PURA»-Designphilosophie umfasst die DNA der ikonischen Fahrzeuge aus der Vergangenheit von Pininfarina und interpretiert sie für eine moderne Ära neu. Sie steht für zeitloses Design, Eleganz, schöne Details und klassische Proportionen.

Der Einfluss des «PURA Vision»-Designkonzepts wuchs mit der Zeit mit dem Ziel, etwas Zeitloses zu schaffen, das die Vorlage für zukünftige Modelle bilden soll. Die ersten Entwürfe wurden im Jahr 2019 auf dem Genfer Autosalon zusammen mit einem massstabsgetreuen Modell präsentiert. Anhand des Feedbacks wurde die Vision perfektioniert, aber bedauerlicherweise

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bremste Covid-19 unsere Plänen – es hat uns jedoch nicht zum Stillstand gebracht. Das Konzept wurde weiterentwickelt und letztlich bot uns die Monterey Car Week 2023 die Möglichkeit, die Vision der «PURA»-Designphilosophie, die in zwei Fahrzeugen – dem «PURA Vision Design Concept» und dem «B95 Barchetta» – verkörpert wird, zu demonstrieren.

Als der «B95» auf der Monterey Car Week vorgestellt wurde, waren der Empfang und die Begeisterung von Presse und Publikum so, wie Sie es erwartet hatten?

Die Resonanz war erstaunlich! Es ist immer etwas nervenaufreibend zu hören, was die Leute denken, und wir haben uns für eine mutige Art entschieden, das Fahrzeug der Öffentlichkeit vorzustellen. Es war absolut perfekt!

Woher kam die Inspiration für das weltweit erste elektrische «Barchetta» Super Sports Car, den «B95»?

Wir haben den Geist eines Rennwagens aus den 60er-Jahren aufgegriffen, des offenen Le-Mans-Rennwagens, aber auch den futuristischen Ansatz eines modernen F1-Wagens. Die Inspiration kam jedoch auch von früheren Pininfarina-Modellen wie dem Maserati «Birdcage 75th Anniversary», dem Ferrari «Testarossa Lamelles», dem Pininfarina «Abarth Prototyp» und natürlich dem «Pura Vision» und dem «Battista».

Automobili Pininfarinas Engagement für Designinnovationen und dessen Führungsrolle im Bereich der LuxusElektrofahrzeuge ist kaum zu übertreffen. Welche Herausforderungen gilt es zu bewältigen, um den Vorsprung gegenüber der Konkurrenz zu halten?

Wir arbeiten daran, die nächsten 100 Jahre des Erfolgs des Familiennamens zu gestalten. Die wichtigste Herausforderung besteht darin, als Erster ein Risiko einzugehen. Zum Beispiel die Entwicklung eines hyperelektrischen Autos mit fast 2 000 PS, das die Vergangenheit respektiert, aber in die Zukunft blickt.

Gibt es eine andere Kategorie von Autos, mit denen Automobili Pininfarina spekuliert?

Das ist in der Tat eine sehr häufige Frage und wenn man bedenkt, dass es nur 150 Personen gibt, die einen Battista kaufen können, ist es zurecht auch eine legitime Frage. Wir produzieren erst seit fünf Jahren Autos im eigenen Namen, haben zwar eine Meile an Entwicklung zurückgelegt, der Weg ist jedoch noch lang. Daher lautet die Antwort auf die Frage: Ja, und wir werden Schritt für Schritt etwas unternehmen, um die Stückzahlen zu vergrössern. Dennoch wollen wir unsere «Pininfarina-Seele»

bewahren und den Fokus auf limitierte Serien von Fahrzeugen legen.

Sie wurden kürzlich von Bloomberg Businessweek als eine von nur 50 Personen auf der «Ones to Watch»-Liste 2023 genannt. Welche Gefühle löst das in Ihnen aus, wenn Sie an die Verleihung dieser ehrenvollen Auszeichnung denken?

Ich fühle mich geehrt, eine solche Nominierung zu erhalten. Es ist der Lohn für all die Anstrengungen, die ich unternommen habe, um so weit zu kommen, wie ich jetzt bin. Gleichwohl geht

«Das elektrische Zeitalter hat gerade erst begonnen, und das Beste steht uns noch bevor.»
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© Automobili Pininfarina

ein grosses Dankeschön an mein Team, denn es ist meine Geheimwaffe, die es mir ermöglicht, vor allen anderen zu glänzen. Dies ist jedoch keineswegs der Endpunkt, sondern der Anfang.

Als Designer müssen Sie Ihrer Zeit immer voraus sein und die Trends von morgen schon heute erkennen. Wie funktioniert das?

Das ist eine grossartige Frage, und ich könnte gewiss drei Stunden lang darüber reden. Ehrlich gesagt, geht es um Vision, Intuition und ein bisschen Glück. Ich betrachte etwas gerne aus allen Blickwinkeln und denke darüber nach, wie ich in Zukunft leben werde.

Wann betrachten Sie ein Fahrzeug als besonders erfolgreich? Wenn ein Auto als schön erkannt wird, ist das ein Erfolg. Aber noch mehr, wenn ein Auto mit einer kulturellen Bewegung oder einer Epoche verbunden wird. An diesem Punkt wird es zu einer Design-Ikone, was ein sehr seltener und besonderer Moment ist.

Welches Auto hat Sie am meisten beeindruckt, als Sie jung waren?

Es gibt sehr viele schöne Autos, von denen ich seit der Kindheit träume, jedoch wird mir immer eine Begegnung in Erinnerung bleiben: Ich war ungefähr acht Jahre alt und mit meinem Vater unterwegs. Auf einem grossen Areal standen sehr viele Autos herum und hier entdeckte ich einen Ferrari Testarossa. Es war «Liebe auf den ersten Blick». Wie das Schicksal es so wollte, liess mich der Besitzer in das Auto sitzen, während er den Motor startete. In diesem Moment war es um mich geschehen – und fast 30 Jahre später kann ich zurückblicken und Dankbarkeit dafür empfinden, dass ich für ein Unternehmen arbeiten darf, das dieses Auto entworfen hat.

Somit können wir festhalten, dass Pininfarina der Grund dafür ist, dass Sie Autodesigner geworden sind?

In der Tat kann ich diese Frage mit Ja beantworten, und es ist ein grosses Privileg für mich, als Chefdesigner für Automobili Pininfarina tätig zu sein. Es ist sogar fast wie ein Schicksal, denn ich wurde in Turin geboren und ging dort sogar auf die Pininfarina-Schule.

Was sind die grössten Vorteile in Bezug auf die künstlerische Freiheit und die Möglichkeiten beim Design eines Elektroautos im Vergleich zu einem Auto mit Verbrennungsmotor? Die Architektur eines Elektroautos bietet eine gewisse Freiheit, die es uns ermöglicht, eine schöne Silhouette zu gestalten und einen unglaublich niedrigen Schwerpunkt zu erreichen. Ich versuche, ein Designer zu sein, was etwas anderes als ein Künstler ist. Der Grossmeister des italienischen Autodesigns, Herr Giugiaro, sagte mir, dass Künstler ein gutes Händchen für Skizzen und gute Ideen haben, aber Designer haben die Kontrolle über die Gesamtsituation. Und obwohl Künstler mehr künstlerisches

Geschick haben, sind Designer geschickt darin, Konzepte vom Papier in die Produktion zu übertragen und dabei dem Geist des Originals treu zu bleiben. Hinzu kommt die fantastische Arbeit, welche unsere Ingenieure geleistet haben, um unseren Kunden das bestmögliche Fahrerlebnis zu bieten.

Und wenn Sie keine Autos designen würden, was dann?

Mein absoluter Traum wäre, zusammen mit dem legendären «Hollywood-Designer» Daniel Simon Fahrzeuge jeglicher Art –ob Raumschiffe, Autos oder Motorräder – für Hollywood-Filme zu entwickeln. Hier muss man auch nicht mit den Ingenieuren über die Konstruktionsweise diskutieren (lacht), sondern man hat nur Spass, verrückte Science-Fiction-Ideen auszuleben.

Progressives Design ist ein zentraler Bestandteil der Unternehmensphilosophie von Automobili Pininfarina, das im Jahr 2055 sein 125-jähriges Bestehen feiern wird. Ein Blick in die Zukunft: Wie wird das Jubiläumsauto im Jahr 2055 aussehen?

Im Zeitalter der Elektrifizierung wird es interessant sein zu sehen, wie weit man gehen kann, aber das Jubiläumsauto wird definitiv ungeheuer schön sein.

www.pininfarina.it

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© Automobili Pininfarina © Automobili Pininfarina

«WIR SEHEN DIE WELT ALS EINE XXXL-KÜCHE»

Arnaud Verschueren, Mitbegründer der Madame Sum AG

Der Schweizer PremiumDumpling-Anbieter Madame Sum expandiert auf die britische Insel. Arnaud Verschueren über den Markteintritt, britische Offenheit und seinen TraumDumpling à la Jamie Oliver.

Interviewpartner: Arnaud Verschueren

Autor: Urs Huebscher

PRESTIGE BUSINESS: Herr Verschueren, Madame Sum ist eine Erfolgsstory mit einer Million verkauften Dumplings in der Schweiz im letzten Jahr. Nun folgt der Schritt über die Grenzen hinaus nach Grossbritannien. Was hat Sie zur Auslandsexpansion bewogen?

Arnaud Verschueren: Mein Mitbegründer Yves Jäger und ich hatten immer das Ziel, international tätig zu sein. Heute ist keine Marke führend auf dem Markt und keine Marke bietet das, was wir tun. Wir möchten mit unseren Dumplings neue Menschen über die Schweizer Grenzen hinaus erreichen und neue Geschmacksrichtungen entwickeln, denn unsere Dumplings sind sehr stark von Rezepten aus der ganzen Welt inspiriert. Wir sagen gerne, dass wir die Welt als eine XXXL-Küche sehen.

Wieso haben Sie sich für den britischen Markt entschieden?

Die Briten lieben Dumplings und passen mit ihrer kulturellen Aufgeschlossenheit perfekt zu unserem Produkt. Sie sind es gewohnt, online zu bestellen. Auch ist die Grösse des Marktes sehr attraktiv. Zudem passt die Kaufkraft der Londoner gut zu unserer Positionierung.

Welche Herausforderungen erwarten

Sie bei der Erschliessung des britischen Marktes?

Unsere Anfangsstrategie ähnelt der Schweizer Strategie. Diese Anfangsphase ist sehr wichtig für unsere Positionierung. Es gibt eine gewisse Konkurrenz in Grossbritannien, aber niemand macht das Gleiche wie wir. So können wir etwas Neues anbieten und uns von der Konkurrenz abheben. Wir sind sehr nah am Puls der Zeit – und das ist eine riesige Chance für uns, wenn wir schnell reagieren.

Madame Sum ist für innovative, schmackhafte Füllungen bekannt. Werden Sie Ihr Angebot auf der Insel mit neuen Varianten an den britischen Geschmack anpassen?

Die Anpassung an den britischen Gaumen ist eindeutig ein sehr wichtiges Erfolgselement. Unsere Produktvorschläge basieren auf unseren Untersuchungen über die liebsten Lebensmittel der Briten. Später würden wir gerne Partnerschaften mit lokalen Köchen und Produzenten eingehen. Ich träume bereits von einem walisischen Lamm-Dumpling, der von Jamie Oliver signiert ist (lacht).

Welche Marketingstrategie plant Madame Sum, um die Präsenz und Bekanntheit auf dem britischen Markt aufzubauen?

Zu Beginn werden wir uns auf digitales Marketing konzentrieren. Wir arbeiten mit Influencern und mit einer PR-Agentur. Mit diesen ersten Schritten schaffen wir eine Basis für Mundpropaganda, die wir dann durch Onlineanzeigen ausbauen. Unser Presse- und Influencer-Dinner ist sehr gut gelaufen. Später werden Offlineaktivitäten folgen, zum Beispiel Pop-ups und Partnerschaften mit lokalen Köchen und Marken.

Madame Sum hat seinen Kundenstamm innerhalb von nur zwei Jahren verdoppelt. Wie haben Sie diesen Erfolg geschafft?

Wir haben unsere Online- und Offlinepräsenz stark aufgebaut. Durch die Zusammenarbeit mit einigen der besten Köche der Schweiz im Rahmen unserer Chiefs Editions konnten wir ein grosses Publikum erreichen. Wir glauben auch an die Unterstützung durch die Mitglieder unseres Dumpling Addict Clubs.

www.madamesum.com

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Madame-Sum-Gründer Yves Jäger und Arnaud Verschueren

«AUCH IM HOMEOFFICE ETABLIEREN SICH ERGONOMISCHE PRODUKTE IMMER STÄRKER»

Christian Stiefel und Jonas Romer, Gründer Ofinto AG

Schnelle Lieferung wie beim Onlinehändler und Beratung wie beim Fachhändler: Mit ihrem Jungunternehmen ofinto revolutionieren die beiden den BüromöbelMarkt. Wie der Arbeitsplatz der Zukunft aussieht und ihre Zukunftspläne.

Interviewpartner: Christian Stiefel und Jonas Romer

Autor: Urs Huebscher

PRESTIGE BUSINESS: Herr Stiefel, wie kam es zur Gründung von ofinto?

Christian Stiefel: Wir erkannten aus eigener Erfahrung, wie schwierig es sein kann, hochwertige, ergonomische Büromöbel zu einem fairen Preis zu finden. Vor ofinto arbeitete ich bei Premium-Büromöbelherstellern und setzte mich mit den Problemen dieser Branche auseinander. Ich war überzeugt, dass es auch besser gehen könnte. So entstand die Idee, selbst tätig zu werden und eine Lösung zu schaffen.

Was macht das Angebot von ofinto im Vergleich zu traditionellen Anbietern von Büromöbeln einzigartig? ofinto verbindet die Stärken traditioneller Anbieter wie Qualität, Ergonomie und Service mit den Vorteilen eines schnellen, unkomplizierten Onlineshoppings. Wir bieten ein schlankes, perfekt auf verschiedene Zielgruppen abgestimmtes Sortiment, das in jeder Hinsicht höchsten Standards genügt und dennoch bis zu 50 Prozent günstiger ist.

Was betrachten Sie als bisherigen grössten Erfolg?

Wir sind stolz darauf, in kurzer Zeit Tausende Kunden von unserem Konzept überzeugt zu haben – darunter Privatpersonen ebenso wie namhafte Unternehmen und verschiedene staatliche Einrichtungen. Deren durchweg positives Feedback, etwa in Form von bislang rund 3 500 Top-Bewertungen, ist für uns der schönste Erfolg.

Herr Romer, welche Rolle spielt Nachhaltigkeit für Sie?

Jonas Romer: Nachhaltiges Handeln ist ein Grundpfeiler unserer Unternehmensphilosophie. Der Trend von «Fast-Furniture», sprich

billigen Möbeln mit kurzer Lebensdauer, ist ein grosses Umweltproblem. Mit unserem Garantieversprechen über fünf Jahre möchten wir langlebige Büromöbel schaffen. Sollte doch mal ein Produkt beschädigt werden, reparieren wir dieses. Zudem achten wir stark auf recycelbare Materialien und optimieren stetig unsere Produktions- und Logistikprozesse, um unseren Fussabdruck gering zu halten. So sind alle unsere ergonomischen Bürostühle bspw. Greenguard-Gold zertifiziert und somit frei von Schadstoffen. Auch unser Holz kommt aus nachhaltiger FSC-Produktion.

Wie sieht der ideale Arbeitsplatz der Zukunft aus?

Ergonomie wird auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Fast 70 Prozent der Schweizer Bevölkerung leiden an Rückenschmerzen. Ein ergonomischer Top-Stuhl sowie ein höhenverstellbarer Tisch gehören bei vielen attraktiven Arbeitgebern zum Standard. Auch im Homeoffice etablieren sich ergonomische Produkte immer stärker. Der Arbeitsplatz der Zukunft ist entsprechend ergonomisch und adaptiv; die Produkte passen sich den individuellen Bedürfnissen und Vorlieben jedes Nutzers an.

Was dürfen Ihre Kunden in den kommenden Jahren von ofinto erwarten?

Unsere Kunden dürfen sich auf viele spannende Produktinnovationen freuen, die wir teils schon in der Pipeline haben. Auch errichten wir gerade im Herzen von Zürich einen Showroom und treiben die Internationalisierung voran, um noch mehr Menschen von den Vorteilen smarter, ergonomischer Büromöbel «Made by ofinto» zu begeistern.

www.ofinto.ch

101 PRESTIGE BUSINESS OUT OF THE BOX

«IMMER MEHR FRAUEN SUCHEN NACH NICHTMONOGAMEN BEZIEHUNGEN»

Ashley Madison, die weltweit führende Partnervermittlung, ist in 45 Ländern und in 16 Sprachen verfügbar. Über Diskretion, Offenheit und den gesellschaftlichen Wandel.

Interviewpartner: Christoph Kraemer

Autor: Urs Huebscher

PRESTIGE BUSINESS: Wie positioniert sich Ashley Madison im Vergleich zu anderen OnlinedatingPlattformen?

Christoph Kraemer: Ashley Madison hat sich als Plattform etabliert, die Menschen eine Community bietet, in der sie diskret nach einem Seitensprung suchen können –eine Alternative zur Suche im Freundeskreis oder am Arbeitsplatz. Doch die Community mit über 250’000 Mitgliedern in der Schweiz ist im Wandel und nicht mehr nur auf Seitensprünge ausgerichtet. Vor allem die Generation Z ist offener gegenüber alternativen, abgesprochenen nichtmonogamen Beziehungsmodellen.

Welche Sicherheits- und Datenschutzmassnahmen haben Sie implementiert, um die Vertraulichkeit Ihrer Nutzer zu gewährleisten?

Wir arbeiten mit einer Zwei-Faktor-Authentifizierung und einem internen Sicherheitsteam, das stetig Verbesserungen vornimmt. Ausserdem werden regelmässig externe Tests durchgeführt. Unseren Mitgliedern empfehlen wir, keine persönliche oder geschäftliche E-Mail-Adressen zu verwenden.

Wie hat sich die demografische Zusammensetzung Ihrer Nutzer in den letzten Jahren entwickelt und welche Trends beobachten Sie?

Die Zahl der Gen-Z-Nutzer, die sich auf unserer Plattform anmelden, steigt stetig. Diese sind in der Regel nicht verheiratet und befinden sich wahrscheinlich noch nicht lange in einer Beziehung. Auffällig ist auch, dass mittlerweile ein Viertel der Frauen auf unserer Plattform angibt, in einer offenen Beziehung zu sein. Dieser Anteil ist doppelt so hoch wie bei unseren männlichen Mitgliedern.

Wie reagiert Ashley Madison auf ethische Bedenken hinsichtlich des Geschäftsmodells?

Unsere Existenz verleitet niemanden dazu, nicht monogam zu sein. Wir sehen, dass viele unserer Nutzer bereits versucht

haben, ihre Bedürfnisse mit ihrem Partner zu kommunizieren, jedoch ohne Erfolg. Unsere Plattform bietet eine Möglichkeit, diese Bedürfnisse, ob diskret oder abgesprochen, zu erfüllen, denn wir sind der Meinung, dass jeder ein Anrecht auf sein persönliches Glück und Wohlbefinden hat.

Wie unterstützt die Plattform Menschen, die nichtmonogame Beziehungen erforschen möchten?

Ashley Madison hat aktiv zur öffentlichen Diskussion über nichtmonogame Beziehungen beigetragen. Wir arbeiten mit Experten zusammen, die ihre Ansichten kommentieren und so den öffentlichen Diskurs fördern. Wir empfehlen Paaren, die eine nichtmonogame Beziehungsform erkunden wollen, eine Vereinbarung zu treffen. Sie sollen Regeln aufstellen und die Vereinbarung sporadisch überprüfen. Insgesamt fördert unsere Plattform Offenheit und Toleranz und trägt so zu einer fortschrittlichen Gesellschaft bei.

Wie sieht die langfristige Vision von Ashley Madison aus?

Ashley Madison sieht eine Zukunft, in der nichtmonogame Beziehungen zunehmen und offen gelebt werden. Wir begleiten unsere Community auf diesem Weg, um ihren Bedürfnissen und Wünschen gerecht zu werden.

www.ashleymadison.com

102 PRESTIGE BUSINESS OUT OF THE BOX

«THINKPADS KANN JEDER LAIE SELBER AUFRÜSTEN»

Christoph Blindenbacher, ThinkPad Portfolio Management Lenovo

Auf dem Mobile World Congress (MWC) in Barcelona präsentierte Lenovo im März eine Neuheit, die einen Paradigmenwechsel in der Branche einläutet: reparierbare Laptops. Lenovo erarbeitete das Konzept mit dem spezialisierten US-Unternehmen iFixit. Wir hatten die Gelegenheit, mit Christoph Blindenbacher am US-Hauptsitz in Morrisville im Bundesstaat North Carolina über diese Neuheit zu sprechen.

Interviewpartner: Christoph Blindenbacher

Autor: Urs Huebscher

PRESTIGE BUSINESS: H err

Blindenbacher, warum muss man einen Laptop überhaupt reparieren können?

Christoph Blindenbacher: Um den CO2-Fussabdruck zu reduzieren, muss man Geräte viel länger benutzen können. Dazu müssen sie reparier- und vor allem aufrüstbar sein. Unsere Hauptkunden –Firmen – wollen ihre ThinkPads nicht nach drei Jahren wegwerfen. Das ist ein Kostenfaktor. Die ThinkPads kann jetzt jeder Laie selber mit zusätzlichen RAM aufrüsten, den Storage-Speicher tauschen oder von 4G auf 5G nachrüsten. Und natürlich den Akku wechseln. Ein simpler Kreuzschraubenzieher genügt. Einzigartig ist: Das Keyboard lässt sich ersetzen. Das ist wichtig, wenn ein Gerät an einen neuen Mitarbeiter weitergegeben wird. Ein Keyboard hat schnell Gebrauchsspuren –einfach austauschen und der Computer ist wie neu.

Warum macht Lenovo das?

Wegen der Nachhaltigkeit – unserer eigenen und der unserer Kunden. Die nachlassende Leistung des Akkus ist der meistgenannte Grund, warum diese ein neues Gerät anschaffen müssen. Nach drei Jahren bringt er nicht mehr die volle Leistung – nicht weil wir einen schlechten Akku verbauen, sondern weil die Laptops ständig am Strom

angeschlossen sind. Die Batterie sollte regelmässig unter 20 Prozent fallen, dann hätte sie eine viel längere Lebensdauer.

Eine Firma muss Geld verdienen. Wie rentieren sich reparable Devices?

Jede Firma möchte, ja muss mittlerweile in Richtung CO2 -Neutralität gehen. Wir helfen unseren Kunden, indem wir ihnen statt schöner Worte etwas Konkretes, Vorzeigbares in die Hand geben. Dass wir es ernst meinen, zeigt der Umstand, dass wir die Reparierbarkeit nicht in einem Nischenprodukt, sondern in unseren meistverkauften Serien implementiert haben.

Ist Nachhaltigkeit ein entscheidendes Verkaufsargument?

Wir sind die Nummer eins im Markt, wir wollen die Kundenbedürfnisse erfüllen. Früher gewann das dünnste, leichteste Gerät zum besten Preis eine Ausschreibung. Heute wird Nachhaltigkeit sehr stark gewichtet. Wer da nicht punktet, wird in Zukunft schlicht keine lukrativen Geschäfte mehr abschliessen können.

Welchen Einfluss hat das neue EU-Gesetz über das Recht auf Reparatur?

Es diktiert den Trend für alle Unternehmen, die in Europa Geschäfte machen wollen. Wir agieren vorausschauend, nicht erst, wenn neue Gesetze kommen.

Gibt es Punkte, die heikel sind, wenn jeder an seinem Laptop herumschrauben darf?

Lithium-Batterien können Feuer fangen, wenn sie verletzt werden. Darum haben wir sie mit einer Metallplatte und einem Plastikmantel geschützt. Wir haben zusammen mit iFixit jedes Detail und jede Eventualität genau durchdacht. Jetzt ist es narrensicher, denn würde ein Gerät Feuer fangen, wäre Lenovo haftbar.

Gingen Sie darum vor zwei Jahren eine strategische Partnerschaft mit iFixit ein? Wir wollten eine externe Expertise. Cracks, die uns aufzeigen, welche Bedürfnisse ein Laie hat. Gemeinsam entwickelten wir einen Repair Guide und Anleitungsvideos, die man auf YouTube anschauen kann.

iFixit bewertet die Reparierbarkeit von elektronischen Geräten. Sie stehen gut da. Die Lenovo-L-Serie erreicht zehn von zehn möglichen Punkten, die T-Serie neun von zehn. Lenovo ist der erste Hersteller, der seine Geräte von einem unabhängigen Unternehmen testen liess. Wir wollen einen neuen Standard setzen und hoffen, dass die ganze Branche mitzieht. Sonst müssen wir alle aufhören, von Nachhaltigkeit zu reden.

www.lenovo.com

103 PRESTIGE BUSINESS OUT OF THE BOX

IPEAK – VORREITERIN DER DIGITALEN

INFORMATIONSLANDSCHAFTEN

Weg vom Papier und hin zu digitalen Informationslandschaften

Immer mehr Unternehmen und Destinationen gehen diesen Weg. Die Systeme dazu liefert die Schweizer Firma ipeak Infosystems.

Das aktuelle Abendmenü auf die Hotel-App ausspielen oder Mitarbeitende ohne Büroarbeitsplatz im Pflegeheim via internem Messengerprogramm kontaktieren: Möglich machen das digitale Informationslandschaften. An vorderster Front bei der Entwicklung und Umsetzung solcher Systeme mischt die Schweizer Firma ipeak Infosystems GmbH mit. «Wir erschaffen insbesondere für Kunden aus dem Tourismus und dem Gesundheitswe sen sogenannte digitale Ökosysteme», sagt CEO Raoul Julen, der das Unternehmen 2005 zusammen mit zwei Kollegen in Zer matt gründete.

DIGITALE NETZWERKE

Bei diesen digitalen Ökosystemen handelt es sich um digitale Netzwerke und Plattformen, die wie eine Toolbox funktionieren. Sprich: Der Kunde kann sich an verschiedenen Modulen bedienen. «Es handelt sich um ein einheitliches System, das die gesamte Kommunikation und das Marketing abdecken kann. Die Kunden entscheiden dabei selbst, in welchem Umfang sie das Programm nutzen wollen», so Julen. Die Produkte von ipeak sind mit den gängigsten Geräten wie Infotafeln, Touchscreens, Smartphones, Tablets und Hotel-TVs kompatibel.

Ein Beispiel aus der Praxis findet sich unter anderem in Pontresina, wo ipeak ein einheitliches Kommunikationssystem für Hoteliers entwickelt hat. Die Plattform zentralisiert dabei die Informationen der verschiedenen Hotels und spielt sie über die gewünschten Kanäle aus. Das Resultat: signifikante Zeit- und Kostenersparnisse für alle Beteiligten.

IMMER MEHR BERATUNGEN

Ein weiteres Plus der digitalen Informationslandschaften: Da alle Daten direkt von den Kunden stammen, lassen sich die Inhalte individuell anpassen und ausspielen –ganz nach dem Motto: die richtige Information zur richtigen Zeit am richtigen Ort. So wurde beispielsweise für einen Kunden mit Solarpanels auf dem Dach eine Schnittstelle zur Software der Solaranlage ge -

ZERMATT UND STEINHAUSEN

schaffen, die es ermöglicht, die Menge der eingesparten Energie auf den Hotel-TVs anzuzeigen. «Woher die Daten stammen, spielt für uns keine Rolle. Wir kümmern uns um die Anbindung und Integration in die digitale Plattform», so Julen.

Doch: Man führe auch vermehrt umfangreiche Beratungen im Bereich des Informationsmanagements. «Wir entwickeln uns immer mehr von der Softwareschmiede zur Beratungsfirma», so Julen. Die Gründe liegen nahe: Zum einen verfügt die Firma über ein riesiges Know-how und zum anderen erfordern Projekte gerade in informationsintensiven Branchen wie dem Tourismus besonders detaillierte Überlegungen und Planungen.

www.ipeak.ch

Zu den Kunden der ipeak Infosystems GmbH mit Hauptsitz in Zermatt und einem Sitz in Steinhausen ZG gehören grösstenteils Hotels, Tourismusorganisationen sowie Spitäler, Alters- und Pflegeheime. Dazu kommen aber auch solche aus der Finanzoder Versicherungsbranche. Derzeit beschäftigt die Firma zehn Mitarbeitende.

104 PRESTIGE BUSINESS OUT OF THE BOX
Autor: Markus Fässler

NEUER SCHWUNG UND SCHWEIZER QUALITÄT

Eine Geschäftsführerin mit frischen Ideen belebt die Vereinigung der Swiss Quality Hotels. Auch Gäste und Mitarbeitende profitieren.

Seit Julia Geffers die Swiss Quality Hotels leitet, herrscht Aufbruchstimmung in der Vereinigung unabhängiger Herbergen. Die 53-Jährige kam im Juni 2023 von den renommierten Relais & Châteaux Hotels und brachte frischen Wind in die Genossenschaft, die, wie der Name verrät, ganz auf Schweizer Qualität setzt. Mitglieder sind Hotels im Segment von drei bis vier Sternen Superior, die nicht zu einer Kette gehören. Sie werden von den Besitzern oder engagierten Di rektorinnen oder Direktoren sehr persönlich geführt. Derzeit gehören 48 Häuser zu Swiss Quality Hotels. Zuletzt konnte Julia Geffers das Management des Hotels Zofingen im Aargauer Städtchen und des Hotels Bellevue in Seelisberg am Vierwaldstättersee für eine Mitgliedschaft gewinnen. «Das Etappenziel von 50 Mitgliedern werden wir bis Ende Jahr schaffen», gibt sich Julia Geffers überzeugt. Das Portfolio von Swiss Quality Hotels ist breit, umfasst Hotels in Ferienregionen und urbanen Gebieten – vom Bernerhof in Gstaad über das Hotel Olten bis zum Sedartis in Thalwil oder dem Bellinzona Sud. Zimmerzahl: zwischen 15 und 100.

BUCHUNGSKANÄLE IM FOKUS

Und was leistet die Zentrale von Swiss Quality Hotels in ZürichWollishofen? «Im Prinzip bieten wir den Hotels einen vollen Service, übernehmen Aufgaben, die kleinere Häuser mit beschränkten Ressourcen gar nicht stemmen können», sagt Julia Geffers. Im Fokus steht die Distribution: Julia Geffers und ihr sechsköpfiges Team betreuen die verschiedenen Buchungskanäle der einzelnen Häuser wie etwa booking.com. Das hilft, die Hotels besser auszulasten, auch unter Einbezug internationaler Kundschaft. Bei Swiss Quality Hotels werden das Networking und das Know-how auf verschiedenen Ebenen gestärkt. So trafen sich im März erstmals die für die Rezeption und das Check-in zuständigen Mitarbeitenden zu einem eintägigen Erfahrungsaustausch. Die Frontmanagerinnen und -manager aus 23 Hotels vernetzten sich und hörten Referate zu künstlicher Intelligenz und digitalen Hotelbewertungen.

Swiss Quality Hotels ist eine Non-Profit-Organisation, die den Mitgliedern gehört. Sie wurde 1986 unter dem Label «Top Welcome Swiss Hotels» gegründet und 2003 umgetauft. Die Vereinigung genoss in der Branche stets einen guten Ruf, flog beim Publikum aber unter dem Radar. «Wir werden dank verschiedener Massnahmen nun für die Hotelgäste und mögliche neue Hotelbetriebe viel sichtbarer», kündigt Julia Geffers an.

Und kann ein Hotel aus der Vereinigung ausgeschlossen werden? «Wir richten uns nach den Publikumsbewertungen, die in der Plattform Trustyou zusammenfliessen. Dort gibt es eine bestimmte Punktezahl, die ein Haus erreichen muss», sagt Julia Geffers. Ausserdem besuchen die Studierenden der Hotelfachschule Luzern die Swiss Quality Hotels anonym und klopfen in sogenannten Mystery Checks die Mitgliedsbetriebe auf Schweizer Qualität ab.

www.swissqualityhotels.ch

105 PRESTIGE BUSINESS OUT OF THE BOX
© Remy Steiner Photography

NEUE HOTELKONZEPTE ERARBEITET

Schweizer Hotelgruppe Sorell arbeitet an der Stadthotellerie 2.0

Ein Blick ins frisch renovierte Hotel Seefeld, das mithilfe kreativer Nachbarn zum Treffpunkt des trendigen Zürcher Quartiers werden soll.

Nach herausfordernden Jahren findet sich Sorell, die grösste Schweizer Hotelgruppe in Eigenbesitz, wieder auf Kurs. Im 2023 verzeichnete die Gruppe ein Um satzwachstum von 15.4 Prozent und auch 2024 rechnet COO Thomas Kleber mit einem moderaten Wachstum.

Doch um langfristig erfolgreich zu bleiben, hat Sorell zuletzt intensiv darüber nachgedacht, wie die Stadthotellerie der Zukunft aussehen könnte. Während das im März 2022 wiedereröffnete Hotel Seidenhof die Gäste auf eine Reise in die Zeit mitnimmt, als Zürich das Zentrum der europäischen Seidenindustrie war und mit dem innovativen Restaurant

Enja punktet, hat man beim jüngst teilrenovierten Hotel Seefeld einen anderen Ansatz gewählt.

Beim Umbau des Vier-Sterne-Hotels im Zürcher Trendquartier wurden mehrheitlich Unternehmen aus der näheren Umgebung berücksichtigt. Auch bei der Ausstattung und dem Dekor arbeitete man eng mit lokalen Designern, Handwerkern und Künstlern zusammen.

TREFFPUNKT FÜR

QUARTIERBEWOHNER

Die neu konzipierte «Café Bar Flor» im Erdgeschoss des Hotels soll nicht nur ein Ort für Erlebnisse und lokale Begegnungen sein, sondern auch für Nachhaltigkeit und persönliche Gastfreundschaft stehen. Mit

Schlagworten wie unkompliziert, gepflegt, chic und persönlich definiert das Hotel ein urbanes und dennoch naturnahes Umfeld.

«Mit dem Hotel Seefeld wollen wir vor allem Freizeitgäste ansprechen, die nach einem stilvollen und modernen Rückzugsort mitten im Trendquartier suchen und Wert auf zeitgemässe Dienstleistungen legen», sagt Thomas Kleber. «Gleichzeitig war es uns aber sehr wichtig, die Kreativität in der Nachbarschaft zu nutzen und auch Quartierbewohnern einen Wohlfühlort zu bieten, an dem sie einen genussvollen Abend verbringen können».

www.sorellhotels.com

106 PRESTIGE BUSINESS
Autor: Urs Huebscher

«FÜR JEDES FORTSCHRITTLICHE, WACHSTUMS-

ORIENTIERTE UNTERNEHMEN GEEIGNET»

Will Lahaise, Mitgründer Pltfrm

Pltfrm ist ein Executive-Search-Unternehmen der neuen Generation. Über neue, technologiegetriebene Ansätze und notwendige Skills von Führungskräften.

Interviewpartner: Will Lahaise

Autor: Urs Huebscher

PRESTIGE BUSINESS: Herr Lahaise, Sie waren bis Ende 2022 Global Head of Recruiting bei UBS. Wie kam es zu Ihrem Wechsel in die Selbstständigkeit?

Will Lahaise: Ich war viele Jahre im Executive Search tätig, zuletzt im Executive Search Team der UBS. Mein Mitgründer Chris Rowe, ehemaliger Partner bei Leathwaite, und ich hatten schon seit einiger Zeit darüber gesprochen, ein Unternehmen zu gründen und eine etwas verschlafene Branche voranzutreiben – und Ende 2022 war für uns beide der richtige Zeitpunkt gekommen!

Was genau bietet Pltfrmsearch?

In den Unternehmen der Executive Search Branche ist das Angebot in den letzten Jahren gleich geblieben Die Branche hat sich nicht weiterentwickelt, während sich aber ihre Kunden weiterentwickelt haben. Deshalb haben wir in der Anfangsphase viel Zeit und Ressourcen investiert, um sicherzustellen, dass wir für alle unsere Prozesse – von der Identifizierung über die Bewertung bis hin zum Onboarding – über die modernste Technologie verfügen. Das Ergebnis ist ein schnellerer und gründlicherer Prozess, der zu einer datengestützten Vorauswahl und einer anschliessenden Einstellungsentscheidung führt.

Wie können wir uns Ihr Executive-Search-Unternehmen der nächsten Generation vorstellen?

Traditionelle Ansätze führen zu traditionellen Ergebnissen, und die Unternehmen sind es leid, immer die gleichen Namen auf den Kandidatenlisten zu sehen. Wir verfügen beide über umfangreiche persönliche Netzwerke, aber die Technologie kann den Suchprozess beschleunigen und die Zeitspanne drastisch verkürzen. Die Kunden wollen ein schnelleres und aussagekräftigeres Verfahren – genau das bieten wir ihnen.

Welches sind Ihre Branchenschwerpunkte?

Aufgrund unserer Erfahrungen haben wir gute Beziehungen zu Finanzdienstleistern wie Grossbanken, Versicherungen und

Private-Equity-Firmen. Die Kandidaten, auf die wir uns spezialisiert haben, sind jedoch für jedes fortschrittliche, wachstumsorientierte Unternehmen geeignet. Deshalb sind wir auch in den Bereichen Technologie und Telekommunikation sehr aktiv.

Was ist heute bei der Personalrekrutierung wichtig?

Die Messung der wichtigen Skills ist entscheidend. Jede Kandidatin und jeder Kandidat, die oder der den pltfrm in die engere Auswahl nimmt, wird quantitativ auf Fähigkeiten in Bezug auf Inclusive Leadership und Digital Mindset geprüft. Ich denke, es gibt keinen CEO oder Vorsitzenden, der nicht grossen Wert auf diese Dinge legt.

In der Schweiz herrscht wie in vielen Ländern ein Mangel an qualifizierten Arbeitskräften. Welche Eigenschaften brauchen Führungskräfte heute?

Unabhängig von der Funktion ist eine Neugier für Technologie unerlässlich. Das scheint bei der Suche nach einem CTO offensichtlich zu sein, aber auch ein General Counsel oder ein CHRO muss sich mit Konzepten wie AI auseinandersetzen, um nicht Gefahr zu laufen, auf der Strecke zu bleiben.

www.pltfrmsearch.com

107 PRESTIGE BUSINESS OUT OF THE BOX

MIT WEITBLICK ÜBER DEN BODENSEE

Hotel Schönblick: Seeblickszimmer und Spitzenküche

Verbringen Sie genussvolle Tage im Vier-Sterne-Panoramahotel Schönblick in entspannter Atmosphäre. Es erwarten Sie elegante Zimmer mit Blick über den Bodensee, gutbürgerliche Küche auf Hauben-Niveau und zahlreiche Erholungsmöglichkeiten in unserem Wellnessbereich und der umliegenden Natur.

Autor: Hotel Restaurant Schönblick

Das Hotel Schönblick liegt in bester L age 400 Meter über dem B odensee, eine halbe Stunde v on der Schweizer Grenze entfernt.

Unsere Zimmer mit Seeblick bieten allesamt einen Balkon mit unschlagbarem Panorama. Der Wellnessbereich lädt mit Hallenbad, Sauna, Dampfbad, diversen A nwen-

dungen und der Liegewiese zum Verweilen ein. Erkunden Sie von hier das einzigartige Dreiländereck oder geniessen Sie das vielseitige Angebot vor Ort.

RESTAURANT UND WEINKELLER

Unser haubenprämiertes À-la-carte-Restaurant bietet kreative heimische Küche

mit vorwiegend regionalen und hauseigenen Produkten. Die passende Weinbegleitung liegt uns dabei besonders am Herzen. Unser Weinkeller ist die Perle des Hauses und wird von den zwei Weinakademikern und Chefs des Hauses persönlich bestückt.

SEMINARE

Fokussiertes Arbeiten in angenehmem Ambiente ermöglichen wir Ihnen in unserem modernen Seminarraum. Verfolgen Sie Ihre Ziele abseits des Trubels, wir kümmern uns dabei um eine rundum abgestimmte Versorgung. Auch für das Rahmenprogramm sorgen wir mit abendlichen Käse-Wein-Verkostungen und geführtem Waldbaden. Familie Hehle und ihr Team freuen sich auf Sie.

www.schoenblick.at

108 PRESTIGE BUSINESS

Wir setzen ihr Unternehmen oder ihr Produkt ins beste Licht. Ob Image-, Marketing- oder Produkt-Film – wir entwickeln und realisieren die passende Bildwelt.

YOUR VISION, OUR MISSION Instinct Pictures | Erlenparkweg 110 | CH – 4058 Basel | T +41 61 535 66 60 | www.instinct-pictures.com

FACE YOGA

Der Beauty-Trend erobert nun auch die Unternehmenswelt

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Tamara Golliez teilt ihr Wissen in Gruppenkursen, Eins-zu-eins-Sitzungen, Livechats und in Onlinekursen © Claudia Brandenberger

Wenn Arbeitnehmer*innen altersbedingte Schönheitsmakel zu schaffen machen, kann sich das negativ auf ihre berufliche Leistung auswirken. Die Zürcher Face-Yoga-Pionierin Tamara Golliez besucht Firmen und hilft ganzen Teams dabei, Gesichtszüge und Selbstvertrauen zu stärken.

Autorin: Marion Genetti

Ob Rednerpult, Fotoshooting für die Firmenwebsite oder ein wichtiges Kundengespräch: Wer sich aufgrund von erschlaffenden Gesichtszügen vor dem Blick in den Spiegel scheut, hat vermutlich auch wenig Lust darauf, sich beruflich ins Rampenlicht zu stellen. Doch das muss nicht sein! Die Schweizer Face-Yoga-Pionierin Tamara Golliez bietet ab sofort monatliche Face-Yoga-Lektionen direkt in den Unternehmen an. In der Mittagspause können interessierte Mitarbeiter*innen gemeinsam an der Kräftigung ihrer Gesichtsmuskeln arbeiten – und ganz nebenbei auch noch ihr Selbstbewusstsein stärken. Denn: «Es ist immer wieder erstaunlich zu sehen, wie schnell sich bei regelmässigem Training positive Ergebnisse im Gesicht zeigen und welche Strahlkraft Menschen dadurch entfalten, dass sie sich wieder wohl in ihrer Haut fühlen», weiss Tamara Golliez, und sie ergänzt: «Von so einem Training profitieren nicht nur die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, sondern auch die Arbeitgebenden, die glücklichere, gesündere und erfolgreichere Mitarbeitende beschäftigen.»

SCHÖNHEITSBOOST: LAST-MINUTE-ÜBUNGEN

VOR DEM GROSSEN AUFTRITT

Für Face-Yoga-Begeisterte, die nicht nur in der Mittagspause, sondern auch in ihrer Freizeit an der Straffheit ihrer Gesichtsmuskulatur arbeiten wollen, bietet die erfahrene Instruktorin zudem private Eins-zu-eins-Sessions in Zürich oder im Livechat an. Nach einem umfassenden Vorgespräch, in dem die Anliegen und Wünsche der Kund*innen besprochen werden und eine Gesichtsanalyse erstellt wird, erarbeitet die 62-Jährige einen massgeschneiderten Trainingsplan, mit dessen Hilfe Augenringmuskel, Wangenheber & Co. dauerhaft gestärkt werden. In jedem Training mit dabei ist die beliebte Aufwärmübung, bei der mit vollem Einsatz der Gesichtsmuskeln wie ein Löwe «WOAH» gebrüllt wird, was für eine gute Durchblutung sorgt. Zur Straffung der Zornesfalten wiederum wird der kleine dreieckige Muskel mit den Fingerknöcheln von der Mitte nach aussen massiert, was ihn beruhigt und glättet. Dem Doppelkinn wird der Kampf angesagt, indem die Unterlippe über die Oberlippe geschoben, dabei die Zunge rausgestreckt und nach oben gezogen wird, das dehnt und strafft die Halsmuskulatur. Diese Übungen sind auch alle ein Last-Minute-Booster, kurz bevor es auf die Bühne oder in den Termin geht.

Face Yoga eignet sich sowohl als langfristiges Training als auch als Last-Minute-Booster.

AUCH INTERNATIONALE CELEBRITIES SCHWÖREN AUF FACE YOGA

Für sich entdeckt hat Tamara Golliez die effektive Waffe gegen das Altern vor fünf Jahren. Im Internet ist sie auf die Onlinekurse der japanischen Face-Yoga-Erfinderin Fumiko Takatsu gestossen und hat bei ihr ein Fernstudium absolviert. «Meine Haut fühlte sich bereits nach dem ersten Training rosiger an und strahlte wie schon lange nicht mehr», erinnert sich die gelernte medizinische Laborantin. Und sie ist bis heute begeistert geblieben: «Die Methode ist effektiv, kostengünstig und orts- und zeitunabhängig. Ich kann unter der Dusche, beim Autofahren oder beim Kochen trainieren», erklärt Golliez. Kein Wunder, dass sie auch bei internationalen Celebrities wie Meghan Markle, Kim Kardashian und Gwyneth Paltrow so beliebt ist.

MIT GESICHTSGYMNASTIK ZUM ERFOLG

Das Versprechen der Face-Yoga-Trainerin: «Wer täglich rund zehn Minuten übt, kann seine Falten deutlich reduzieren und mit einem Ergebnis rechnen, das man sonst nur von Botoxoder Hyaluron-Behandlungen kennt.» Sie selbst ist der beste Beweis für den Erfolg der Methode. Und auch ihre Klient*innen erzielen sichtbare Resultate. «Immer wieder höre ich von meinen Kundinnen und Kunden, dass sie nach einer Sitzung Komplimente für ihr strahlendes Aussehen bekommen, dass sie jünger geschätzt werden oder dass sie sich einfach endlich wieder wohl in ihrer Haut fühlen.» Seit ihrem Fernstudienabschluss teilt Tamara Golliez ihr Wissen nun in Gruppenkursen, in Eins-zu-eins-Sitzungen in Zürich, aber auch über Livechats. Zudem hat sie mehrere Onlinekurse für gezielte Gesichtspartien erstellt. Ihr Anliegen ist es, so vielen Menschen wie möglich zu mehr Glow zu verhelfen, damit der nächste Auftritt im Rampenlicht zu einem unvergesslichen und erfolgreichen Moment wird.

www.tamara-faceyoga.ch

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STILVOLLE BERUFSKLEIDUNG

25 Jahre «feel better than good»

Vor 25 Jahren hat die Zürcher Modedesignerin Andrea Welti ihr Fashion-Label «feel better than good» gegründet. Mit ihrer Care Collection beweist sie seit 2008, wie stilvoll bequeme Berufskleidung in den Bereichen Hospitality, Health und Wellness sein kann.

Autorin: Swenja Willms

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© allink AG

Die von Andrea Welti ausgewählten HightechTextilien haben ihren Ursprung in der Sportbe kleidung und erfüllen höchste Anforderungen an Tragekomfort und Funktionalität. Die Kollektionen im Casual-Chic-Look sind alltagstauglich, elegant und in einer Vielzahl an Farben erhältlich. Dank hochwertiger Materialien knittern die Artikel nicht und sind leicht zu pflegen – sie können gewaschen, aufgehängt und ganz ohne Bü geln wieder angezogen werden. Hergestellt und verarbeitet von ausgewählten Partnern in Europa, bieten die langlebigen Textilien höchste Qualität und verfügen über das europäische Oeko-Tex100-Zertifikat. Zu Weltis Kundenportfolio gehören namhafte Schweizer Hotels und Thermalbäder wie The Dolder Grand, die Giardino Hotels und das Fortyseven. Das neue Studio im Zürcher Seefeld ist gleichzeitig Boutique, Atelier und Showroom. Kreation, Anprobe und Beratung verteilen sich auf zwei Etagen und befinden sich an der Seefeldstrasse 7 in Zürich.

DIE CARE COLLECTION: IDEALE TEAM WEAR FÜR HOSPITALITY, HEALTH UND WELLNESS

Die verschiedenen Styles der Care Collection sind als ästhetische Berufskleidung für sie und ihn speziell für die Bereiche Hospitality, Health und Wellness konzipiert. Die Kollektion besteht aus atmungsaktiver, strapazierfähiger, pflegeleichter und langlebiger italienischer Microfaser namens Econyl ®. Der hochwertige Funktionsstoff aus regeneriertem und recycelbarem Polyamid und Elastan bietet zudem UV-Schutz. Sadiye Yegit, Leiterin Hauswirtschaft & Residenzmanagerin vom Sonnmatt Luzern, sagt zur Zusammenarbeit mit «feel better than good»: «Andrea Weltis modische Handschrift und ihr Selbstverständnis für ein Kleidungsstück haben uns überzeugt, die standardisierten Pflegeuniformen neu zu interpretieren und die Mitarbeiter einzeln und als Team hervorzuheben, um die Kompetenz und den Stil des Hauses widerzuspiegeln. Die Rückmeldungen unserer Mitarbeitenden und Gäste bestätigen unseren Entscheid und wir sind auch stolz, täglich unsere Mitarbeitenden in so schicken und gleichzeitig bequemen Arbeitskleidern im Einsatz zu sehen! Auch unser Team in der Lingerie ist glücklich über das pflegeleichte und knitterfreie Material, das ihnen deutlich weniger Aufwand bereitet.»

DIE MODISCHE HANDSCHRIFT

Die Karriere von Designerin Andrea Welti begann unkonventionell. Die gelernte Werbefachfrau baute ihren Fashion-Brand ohne Ausbildung in einer Designschule nur mit ihrer Passion und durch learning by doing auf. Der Brandname «feel better than good» repräsentiert bis heute die modische Handschrift der Autodidaktin. Ihr Ziel ist es, eine schmeichelhafte Kleidung zu kreieren, die die weiblichen Silhouetten in all ihren Formen ehrt und ihren Kundinnen ein Wohlfühlerlebnis bietet. In Zusammenarbeit mit ihrem Schnitttechniker François Schaffter entwickelt sie ihre Ideen und Skizzen zur schnitttechnischen Vollendung und lässt sich von aktuellen Trends inspirieren, ohne

ihnen zu folgen. Sie kreiert Styles, die nie aus der Mode kommen und zu langjährigen Lieblingsstücken ihrer Kundinnen werden. Alle ihre Kollektionen beinhalten spielerisch kombinierbare Basics aus atmungsaktiver und pflegeleichter Microfaser. Vier neue Styles der aktuellen Saison ergänzen bewährte Modelle, die saisonübergreifend harmonieren.

www.feelbetterthangood.ch

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© allink AG © allink AG

DER STAMMESFÜHRER

Sadry Keiser über die Markenidentität von Roger Dubuis

Es ist das rebellische Kind in Richemonts Portfolio: Roger Dubuis. Laut, unkonventionell und spielerisch. Und mit ihm im Sandkasten sitzt Sadry Keiser als Marketing- und Kommunikationsdirektor. PRESTIGE Business traf den kühnen CMO auf dem Spielplatz der Uhrenindustrie, der Genfer Schmuck- und Uhrenmesse «Watches & Wonders». Im Interview teilt Keiser Einblicke in seine vielseitige berufliche Laufbahn, in die Bedeutung von persönlichen Beziehungen in der Markenkommunikation und in die Identität von Roger Dubuis, die auf einem tiefen Gefühl der Zugehörigkeit basiert.

Interviewpartner: Sadry Keiser

Autorin: Swenja Willms

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© Roger Dubuis

PRESTIGE BUSINESS: Herr Keiser, Sie haben einen vielseitigen beruflichen Hintergrund, der vom Eventmanagement über den Handel bis hin zur technischen Seite der Uhrenherstellung reicht. Wie beeinflusst diese Vielfalt Ihre Herangehensweise an Marketing und Kommunikation bei Roger Dubuis?

Sadry Keiser: Zunächst einmal bin ich ein reines Uhrenkind. Ich habe meine gesamte Karriere in der Uhrenindustrie verbracht, zwar in verschiedenen Verantwortungsbereichen, anfangs im Marketing, dann bin ich auf die dunkle Seite der Industrie gewechselt, die viel industrieller und technischer ist. Dort blieb ich fast 15 Jahre. Auch wenn ich kein Techniker bin, habe ich in dieser Zeit gelernt, was eine Uhr wirklich auszeichnet, und habe eine regelrechte Leidenschaft dafür entfesselt. Und jetzt, da ich wieder bei meiner ersten Liebe, dem Marketing, bin, geht es darum, wie wir diese Leidenschaft und Obsessionen so nah wie möglich an das Publikum, die Kunden, die Fans heranbringen können. Meine Mission ist es, die Türen zu öffnen, Gespräche zu führen und unsere Identität zu erklären, um eine Verbindung zu potenziellen Kunden herzustellen.

Diese Türen halten Sie aber manchmal auch gerne etwas verschlossen. Roger Dubuis verzichtet im Gegensatz zur Konkurrenz auf grosse Kampagnen und Werbegesichter. Ein bewusster Marketingzug, nehme ich an?

Du kannst Millionen für Werbekampagnen ausgeben, aber das hat kaum Einfluss auf potenzielle Kunden. Deswegen investiere ich lieber in Beziehungen als in einseitige Marketingaktivitäten. Wenn man Zeit mit Menschen verbringt, entstehen qualitative Gespräche. Es gibt keine riesigen Werbetafeln für Roger Dubuis, gemeinsame Zeit ist viel wertvoller. Wir setzen uns dafür ein, dass sich die Kunden bei uns wohl fühlen und wir ihnen erklären können, warum wir anders als unsere Konkurrenz sind. Es geht darum, eine Bindung zu unserer Zielgruppe aufzubauen.

Sie bezeichnen Ihren Kundenstamm gerne als «Tribe». Könnten Sie uns näher erläutern, welcher Idee diese Bezeichnung zugrunde liegt und wie Sie die Beziehung zu Ihren Kunden aufbauen und pflegen?

Es geht um ein Gefühl der Zugehörigkeit. Dieses Konzept ist tief in den Werten des Unternehmens verwurzelt und geht zurück auf die ersten Uhren von Roger Dubuis, die mit dem Schriftzug «Just For Friends» graviert waren. Sogar hier in unserer Lounge bei «Watches&Wonders» ist dieser Slogan zu finden. Dieses Gefühl, die Tatsache, dass wir alle zur selben Familie gehören, ist ein wichtiger Teil, selbst aus Arbeitgebersicht. Das Team und das Dasein sind von grosser Bedeutung. Die gleiche Authentizität und Nähe suchen wir auch zu unseren Kunden. Wir setzen nicht auf grosse prominente Ambassadors, denn für unsere Kunden ist es wichtiger, sich als Teil einer Gemeinschaft zu fühlen, als oberflächliche Begegnungen mit Berühmtheiten zu haben. Unsere Kunden sind in irgendeiner Form alle erfolgreich, und wir wollen keine Diskrepanzen. Der Stammesgedanke ist also entscheidend für uns.

«Es geht nicht darum, Tradition abzulehnen, sondern darum, ihr eine Chance zu geben, sich weiterzuentwickeln.»

Und diesem Stamm beizutreten, ist nicht besonders einfach. Ihre Uhren sind streng limitiert und meist in kürzester Zeit ausverkauft.

Die begrenze Distribution und Produktion unserer Zeitmesser gehören zu unserer Identität. Natürlich ist es einfacher, zum selben Preis zehn Uhren zu verkaufen als 100 Uhrenpaare, aber wir benötigen viel Zeit für die Herstellung dieser komplizierten Uhren, was die Idee der Seltenheit unterstützt. Es ist eine objektive Seltenheit, nicht künstlich erzeugt. Selbst mit den modernsten Technologien könnten wir nicht mehr produzieren, als wir es bereits tun. Es gibt eine Nachfrage, aber aufgrund unserer künstlerischen Ausdrucksweise kann es manchmal länger dauern, bis die richtigen Kunden gefunden werden. Es ist wie eine menschliche Beziehung: Manchmal entsteht sofort eine Verbindung, während es in anderen Fällen mehr Zeit braucht. Und es ist in Ordnung, wenn es mal länger dauert, den richtigen Kunden zu finden, solange wir unsere ästhetischen Standards nicht kompromittieren. Das gehört dazu.

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© Roger Dubuis

Suchen Sie also auch effektiv nach den richtigen Käufern?

Absolut. Dies trägt zu dem Gefühl der Zugehörigkeit bei, von dem wir zuvor gesprochen haben. Denn wir wissen, dass die glücklichen Besitzer der Uhren zumindest einige gemeinsame Werte teilen, auch wenn sie geografisch, national oder kulturell verschieden sind.

Welche Werte sind das?

Sie sind sozial und lieben Interaktionen, schätzen ihre Persönlichkeit und möchten, dass unsere Marke zu ihrer Individualität beiträgt. Wenn eine Uhr sie einzigartiger macht, ist das für sie wertvoll, ansonsten nicht. Es geht also eher um das psychologische Profil unserer Kunden als um typische

Merkmale wie Geschlecht, Alter und Nationalität. Beim Kauf von Luxusgütern geht es immer um Emotionen und weniger um Funktionen. Aber Trends der emotionalen Intelligenz vorherzusagen, ist beinahe unmöglich, was gleichzeitig die Schönheit unserer Industrie ausmacht.

Ist eine Uhr nun ein Accessoire oder die Definition der Persönlichkeit?

Früher war es einfacher, anhand einer Uhr auf die Persönlichkeit einer Person zu schliessen. Da hiess es: «Zeig mir deine Uhr und ich sag dir, wer du bist.» Heute ist es komplexer, da wir nach unserer eigenen Individualität suchen. Unsere Persönlichkeit wird durch eine Kombination aus Gegenständen, Verhaltensweisen und Werten

«Unser rebellisches Verhalten ist eine Art, voranzukommen und den Status quo herauszufordern.»

definiert. Die Herausforderung besteht darin, zu verstehen, wie eine Uhr zur persönlichen Ausdrucksweise und zum Gesamtbild einer Person beiträgt.

Ist eine Messe wie die «Watches & Wonders» der richtige Ort, um mit Ihrer Zielgruppe in Kontakt zu treten?

Messen wie diese bieten eine ideale Gelegenheit, mit der Zielgruppe in Kontakt zu treten, da die Besucher bereits ein Interesse an Uhren haben und offen dafür sind, neue Marken zu entdecken. Die Messeumgebung ermöglicht es, Gespräche zu beginnen und die Marke vorzustellen, ohne die grundlegenden Informationen über die Uhrenproduktion betonen zu müssen.

Bei ihrer Marke bedarf es also noch häufig einer Vorstellung?

Auf jeden Fall. Neun von zehn Personen, die hier die Sicherheitskontrolle passieren, wissen nicht, wer wir sind. Und dann beginnen die spannenden Gespräche. Warum sind unsere Uhren anders? Ist das Design interessant? Welches Fachwissen steckt dahinter? Die Redaktionen der Besucher

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darauf, ihre Vorschläge und Kritiken nehmen wir zwar dankbar an, berücksichtigen tun wir diese aber grösstenteils nicht. Wir versuchen, unserem künstlerischen Ansatz treu zu bleiben. Wenn Sie ein Künstler sind, malen Sie etwas, das ihre eigene Kunst repräsentiert. Sobald Sie dies aufgrund einer reinen Marktnachfrage tun, befinden Sie sich nicht mehr im künstlerischen Prozess. Genau diese Distanz versuchen wir zu wahren. Wir folgen unserem eigenen Weg.

Das passt zu Ihrem Image, dem Rebellen der Uhrenindustrie. Es stimmt, manchmal bezeichnen wir uns als das wilde Kind in unserem Umfeld oder sogar im Portfolio von Richemont. Dies bedeutet jedoch nicht, dass wir zerstörerisch sind oder gegen

Regeln rebellieren. Unser rebellisches Verhalten ist eher eine Art, voranzukommen und den Status quo herauszufordern. Wir sind eine noch sehr junge Uhrenmarke und obwohl wir die traditionelle Uhrmacherei schätzen, versuchen wir, unsere eigene Persönlichkeit zu finden. Das mögen manche als schockierend empfinden, aber trotzdem verdienen wir dafür Respekt.

Spielt Ihnen das bei der Vermarktung der Marke in die Karten? Für mich ist es eine Stärke des Unternehmens, sich immer wieder neu zu erfinden und seine eigene Vorgehensweise zu überdenken. Die Frage, ob es eine Herausforderung oder ein Vorteil ist, eine Marke zu fördern, die sich von anderen unterscheidet oder die Grenzen verschiebt, ist komplex. Es ist sicher -

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© Roger Dubuis

lich beides. In einer sich schnell verändernden Welt müssen alle Unternehmen agil bleiben. Heutzutage zählen das Handwerk und die Authentizität, weniger die historische Langlebigkeit. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Vergangenheit nicht wichtig ist. Aber auf unseren Schultern lastet keine 200-jährige Geschichte, keine lange Tradition, die den Wert des Unternehmens symbolisiert.

Dass Roger Dubuis kein Traditionshaus ist, heisst nicht, dass Sie keine Geschichte schreiben können. Welche Ziele haben Sie für das Unternehmen?

Nun, ich habe keine Kristallkugel, aber wir sind bestrebt, an vorderster Front unserer Branche zu kämpfen. Wir haben keine

«Die Herausforderung besteht darin, zu verstehen, wie eine Uhr zur persönlichen Ausdrucksweise und zum Gesamtbild einer Person beiträgt.»

klare Vorstellung von der Zukunft und wir sind stets darauf bedacht, neue Gebiete zu erkunden. Zwischen 2005 und 2008 lancierten wir erstmals unsere Skeleton-Uhren mit einfachem und doppeltem Tourbillon, die den Markt schockierten. Jetzt sehen wir, dass die Konkurrenz diese Idee adaptiert, was uns dazu zwingt, über das nächste grosse Ding nachzudenken. Es ist ein kontinuierlicher Prozess, der interne Herausforderungen mit sich bringt, aber es zahlt sich aus, da wir uns als einzigartiger Uhrenhersteller etablieren.

Sie bewegen sich zwischen Innnovation und Tradition. Ein Balanceakt?

Tradition ist für alle Akteure in dieser Branche wichtig. Daraus lässt sich Inspiration schöpfen und althergebrachtes Fachwissen in die moderne Zeit transferieren. Ein dynamischer Prozess, wodurch man nicht in der Vergangenheit stecken bleibt, sondern sich mit der Zeit bewegt und gleichzeitig seine Identität und Herkunft im Blick behält. Neuen Technologien darf man sich nicht verschliessen. Wer heute noch mit Feder und Tinte schreibt, verliert schnell den Anschluss. Es geht nicht darum, Tradition abzulehnen, sondern darum, ihr eine Chance zu geben, sich weiterzuentwickeln. Ein gutes Beispiel dafür ist das «Poinçon de Genève», ein traditionelles Zertifizierungssiegel. Die Philosophie dahinter ist Authentizität und handwerkliche Qualität. Vor 50 Jahren konnten nur edle Materialien zertifiziert werden. Heute besteht die Welt der Uhren aus vielen verschiedenen Materialien, die nicht zwingend edler Natur sind. Folglich hat Roger Dubuis vorgeschlagen, die Definition von Wertigkeit zu überdenken und das Zertifikat auch für Verbundmaterialien zu öffnen. Das zeigt, wie wir Evolution und Technologie in eine traditionelle Branche integrieren. Ähnlich wie bei Künstlern gibt es verschiedene Techniken, um etwas zu erschaffen. Und genauso wie moderne Künstler zur Evolution der Kunst beitragen, nutzen auch wir verschiedene Techniken, um unsere Kreationen zu gestalten.

www.rogerdubuis.com

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GUTES UNTERNEHMERTUM SUCHT ERFÜLLUNG STATT ERFOLG

Der Weg zur inneren Freiheit

Was «gute» Unternehmer auszeichnet und «schlechte» verrät, ist vielen Menschen sonnenklar. Die guten verdienen viel Geld und sind erfolgreich, die schlechten kommen kaum über die Runden und können mit der nächsten Krise schon weg sein. Doch ganz so einfach ist es nicht. Über den inneren und äusseren Weg des Unternehmers vom finanziellen Erfolg zur existenziellen Erfüllung.

Dass Geld allein nicht glücklich macht, ist weit mehr als eine klischeehafte Redewendung. Auch wenn Literaturpapst Marcel Reich-Ranicki nicht ganz zu Unrecht hinzufügte, dass es besser sei, «in einem Taxi als in einer Strassenbahn zu weinen», können viele Unternehmer von der Richtigkeit des Zitats ein Liedchen singen. Die Umsätze sprudeln, die Firma floriert und verfügt über gesunde Perspektiven. Man kann sich etwas leisten und muss nur wenige Zukunftssorgen haben. Und dennoch fühlen sich viele, trotz dieser Erfolge im Tagesgeschäft, getrieben und ungeachtet prächtiger Bilanzen irgendwie leer.

Die Mehrheit der anderen, die diese Gipfel erst noch erreichen wollen, tut sich nicht minder schwer. Der Tag besteht fast nur aus Fachkraftaufgaben. Man selbst ist der beste Mitarbeiter, fast alles geht über den eigenen Tisch. 60 bis 80 Wochenstunden, gefangen im berühmten Hamsterrad, kaum Privatleben und wenig Freiraum für die echte Entwicklung des Unternehmertums – weg von der Fachkraft- und Managerrolle hin zur Unternehmerrolle, die es eigentlich auszufüllen gelte. Denn die alte Regel hat immer noch Bestand: Ein Unternehmer sollte nicht im, sondern am Unternehmen arbeiten.

QUICK WINS MACHEN VIELLEICHT REICH, ABER NICHT GLÜCKLICH

Eine Unternehmensentwicklung und -führung, die auf Quick Wins ausgelegt ist, will immer mehr: mehr Kunden, mehr Standorte, höhere Zielvorgaben, mehr Umsatz und Gewinn. Oft liegt der Fokus dabei auf dem eigenen Vorteil. Der Unternehmer will in erster Linie Geld vermehren, messbare Erfolge erzielen. Er investiert in alles, was weitere schnelle Erfolge verspricht. Die Persönlichkeit, ja die Seele, die eine ganz andere Nahrung

braucht, bleibt allzu oft auf der Strecke. Und schon ist der Traum von der Freiheit als Unternehmer dahin – zerbrochen an Hektik, Sachzwang und dem Streben nach mehr Geld statt mehr Leben. Finanzieller Erfolg hin oder her – ein Unternehmersein, das nicht mit Energie, Stolz und Lebensglück erfüllt, bleibt letztlich hohl.

DIE ANTWORTEN DER FERNÖSTLICHEN KAMPFKÜNSTE

«Schön und gut», mag man da fragen, «aber wie komme ich dahin?» Auf der Suche danach finden sich Antworten in der fernöstlichen Philosophie und den berühmten asiatischen Kampfsportarten, zu denen das Unternehmersein eine fast perfekte Parallele darstellt. In diesen Kampfkünsten, die weit mehr sind als «nur ein Sport», unterscheidet man zwei Wege: einmal den äusseren, den Weg der Technik, der Methodik, der Ausdauer. Dazu gehören auch die Tritte und Schläge, die vom rein technischen Ablauf immer und immer wieder trainiert werden. Daneben gibt es einen inneren Weg. Da geht es um folgende Fragen: Wie gehe ich mit meiner Angst um? Wie komme ich in einen Zustand innerer Ruhe? Wie kann ich in einer extrem schnellen Kampfsituation dennoch strategisch agieren? Wie gehe ich mit Schmerzen um, wenn der Gegner eine Aktion gut platziert hat?

Wer sich auf den äusseren Weg versteift, wird niemals die Erfüllung des inneren Weges erleben können. Vermutlich wird dieser Weg in seiner Existenz komplett verborgen bleiben. Paradoxerweise verschliesst sich der Blick auf diese grossartige Perspektive umso mehr, je erfolgreicher über den äusseren Weg hinweggerannt wird.

Das ist genau deshalb so schade, weil erst auf dem inneren Weg aus dem Getriebensein die innere Freiheit entsteht, wegen der

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man sich seinerzeit zum Unternehmertum entschlossen hat. Der äussere Weg hat seine Grenzen, ab einem bestimmten Punkt kommt man nicht mehr weiter. Man beginnt, eine gewisse Leere zu spüren – und die lässt sich häufig nur mit Mühe durch noch grössere äussere Ziele übertünchen.

WAHRE MEISTER BRAUCHEN

KEINE ZIELE

Die wahren Meister des Kampfsports und seiner Philosophie brauchen keine äusseren Ziele. Sie müssen nicht mehr kämpfen und sind innerlich frei. Im Kampfsport heisst dieser innere Weg Budō. Der Meister des inneren Wegs hat keine Angst mehr. Nicht, weil er die Angst verdrängt, sondern weil er sie sich zuerst einmal eingesteht und dann bereit ist, den Preis zu bezahlen. Und das gelingt nur, wenn man die vielen Einflüsterungen des Egos – ich muss diese oder jene Ziele erreichen …, ich brauche dies und jenes …, ich bekomme meinen Selbstwert durch X und Y …, die Menschen mögen mich, wenn ich Z mache – wirklich überwunden hat.

Beim Gedanken der Freiheit geht es nicht um ein pubertäres Frei-Sein von Vorschriften, nicht darum, tun und lassen zu können, wozu man gerade Lust hat. Es geht vielmehr um Freiheit von den eigenen Gedankengefängnissen und automatischen Reaktionsmustern. Um Selbstbestimmung im eigentlichen Sinne des Wortes: seinem Selbst eine echte Bestimmung zu geben.

DIESES NEUE LEBENSGEFÜHL ALS UNTERNEHMER, ALS UNTERNEHMERIN

Als Unternehmer, vor allem aber als Mensch hat man nichts davon, wenn auf dem Grabstein später steht: «Er hat aus einer kleinen Softwarebude eine grosse Softwarebude gemacht.» Die meisten haben sich nicht fürs Unternehmertum entschieden, um durch diese Welt zu rennen und Konten voll zu machen. Wer sich auf den inneren Weg begibt und wie der beseelte Kampfsportler nicht aufhört, immer weiter zu trainieren und Gürtel für Gürtel für sich zu gewinnen, der kommt wirklich in ein Gefühl echter Selbstbestimmung und Freiheit. Erfolge, wie sie allgemein definiert werden, sind dann nicht mehr erheblich. Sie stellen sich eher ganz von selbst und als Folge der eigenen Entwicklung ein. Mut, Abenteuer, Begeisterung, Entschlossenheit, Dankbarkeit, Nähe, Faszination, Gelassenheit, Lebendigkeit, Selbstsicherheit oder Kraft sind die wahren Gefühle, die an diese Stelle treten und in diesem Zustand erlebt werden können.

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FÜR DEN MEISTERGRAD TRAINIEREN

Leistungssportler – so sagt man – erreichen nach etwa 10’000 Stunden Training Weltklasse. Begeisterte der Kampfkunst brauchen ebenfalls einige Jahre, um den höchsten Gürtel zu bekommen. Und auch ein Unternehmerleben kann grossartige Entwicklungsstufen erklimmen und dabei immer zufriedener und innerlich ruhiger werden. Ganz zu Beginn steht ein festes Commitment. Es geht zunächst darum, wieder Handlungsspielraum zu gewinnen –in zeitlicher Hinsicht, oft auch in finanziellen Dingen, mitunter sind auch länger schwelende Konflikte zu klären und Aufgeschobenes ist nachzuarbeiten. Die grosse Herausforderung besteht darin, die Fachkraftaufgaben loszuwerden und an die Teams zu übergeben, sodass Raum für die notwendige Arbeit am Unternehmen entsteht. Die nächste Etappe führt zum Unternehmer selbst. Was ist mir wirklich wichtig im Leben? Wer bin ich eigentlich? Es gilt, neue Ziele zu entwickeln – Qualitätsziele, die zur eigenen Persönlichkeit und Gefühlswelt passen. So gewinnt man mehr innere Klarheit und einen wirklichen Fokus.

Sind solche Themen geklärt, kann man sich den strategischen Fragen widmen. Wie gewinne ich die Kunden, die wirklich

zu mir passen? Wie löse ich deren dringlichste Probleme und baue gute Beziehungen zu Ihnen auf? Und ganz entscheidend auf dieser Stufe: Wie lehne ich die Kunden ab, die nicht zu mir passen? Jetzt ist es an der Zeit, den Blick nach innen zu wenden, ins Unternehmen hinein. Schliesslich braucht es einen Führungsstil und eine Kultur, die die Mitarbeiter bei der Strategie mitnimmt. Es gilt, die Einflüsterungen des Egos zu hören und zu besiegen, herausragende Teams aufzubauen und einen starken inneren Kompass für diese Kulturthemen zu entwickeln.

SEINER SEELE AUSDRUCK VERLEIHEN

Vielen Unternehmen kommt solch eine Begrifflichkeit vielleicht ungewöhnlich vor. Der Seele Ausdruck geben? Im Unternehmertum? Das ist genau das Ziel des grossartigen Unternehmers: Er agiert aus einer Position der inneren Stärke, der Ruhe und der Selbstsicherheit. Er folgt seinem eigenen Pfad und hört dabei nie auf zu trainieren. Er bereichert sein Leben, das seiner Familie und das der Menschen um ihn herum. So entstehen Unternehmen mit Sinn, Nachhaltigkeit und Zukunft, die zum Wohle aller agieren.

DIE SCHWARZGURTUNTERNEHMER

Stefan Merath

GABAL Verlag

448 Seiten

ISBN 978-3-96739-177-0

Stefan Merath ist seit fast 30 Jahren Unternehmer, seit mehr als 20 Jahren Unternehmercoach. Als manager-magazin-Bestsellerautor hat er mit «Der Weg zum erfolgreichen Unternehmer» Tausende von Unternehmern geprägt und entwickelt. Er schuf eine einzigartige Community, in der sich Unternehmerinnen und Unternehmer gegenseitig unterstützen und bereichern. Sein permanentes Training am eigenen Unternehmersein sowie der Geist und die Prinzipien des fernöstlichen Thai Ki San haben ihn selbst zum ersten «Schwarz gurt- Unternehmer» werden lassen. Sein neues, transformierendes Werk ist reine Praxis für ein gelungenes Unternehmertum. Und das sagt der Autor selbst über sein neues Buch: «Es ist mein Meisterwerk geworden und wird «Der Weg zum erfolgreichen Unternehmer» als Einstiegsbuch ablösen.» Seit seinem Erstlingswerk, erschienen im Jahr 2007, ist Merath heute dreimal so lange Unternehmer, fünfmal so lange Unternehmercoach und hat mit 1000-mal mehr Unternehmern gearbeitet. Diese Erfahrungen der letzten 17 Jahre flossen in «Die SchwarzgurtUnternehmer» ein und es entstanden nochmals völlig neue Ansätze, die in keinem der bisherigen Bücher oder Seminare enthalten sind.

www.unternehmercoach.com

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KREATIVITÄT ALS SCHLÜSSEL ZUM ERFOLG

Wie fördern Sie innovative Ideen in Meetings?

Kreativität ist zweifellos ein Schlüssel zum Erfolg in der heutigen schnelllebigen und sich ständig verändernden Geschäftswelt. Unternehmen, die innovative Ideen generieren können, haben oft einen Wettbewerbsvorteil und sind besser in der Lage, sich den Herausforderungen des Marktes anzupassen. Meetings bieten eine ausgezeichnete Gelegenheit, um das kreative Potenzial Ihres Teams zu entfesseln und neue Ideen zu entwickeln. Doch wie können Sie sicherstellen, dass Ihre Meetings wirklich kreativ sind und nicht in Routinen und Konventionen stecken bleiben?

Autorin: Ursula Gerber

Kreativität ist ein entscheidender Erfolgsfaktor für Unternehmen in einer sich ständig verändernden und anspruchsvollen Geschäftswelt. Indem Sie eine offene und unterstützende Atmosphäre schaffen, kreative Techniken verwenden, Raum für freies Denken geben, Vielfalt fördern, visuelle Hilfsmittel nutzen, zur Kombination von Ideen ermutigen und kontinuierliches Feedback einholen, können Sie das kreative Potenzial Ihrer Teammitglieder voll ausschöpfen und innovative Ideen in Meetings generieren. Nutzen Sie die folgenden Strategien, um Ihr Unternehmen voranzubringen, Probleme zu lösen und sich von der Konkurrenz abzuheben.

SCHAFFEN SIE EINE OFFENE UND UNTERSTÜTZENDE ATMOSPHÄRE

Eine Atmosphäre, die von Offenheit, Unterstützung und Respekt geprägt ist, ist entscheidend für die Förderung von Kreativität. Beginnen Sie das Meeting mit einer kurzen Einführung, die die Bedeutung kreativen Denkens hervorhebt und betont, dass alle Ideen willkommen sind. Ermutigen Sie die Teilnehmer, offen zu sprechen und sich gegenseitig zu unterstützen. Es ist wichtig, jegliche Form von Kritik oder der negativen Bewertung von Ideen während des Brainstormings zu vermeiden, um ein Umfeld zu schaffen, in dem sich die Teammitglieder sicher fühlen, ihre Gedanken zu teilen.

VERWENDEN SIE KREATIVE TECHNIKEN

Es gibt eine Vielzahl von kreativen Techniken, die verwendet werden können, um innovative Ideen zu generieren. Einige beliebte Methoden sind zum Beispiel Brainstorming, Mind Mapping, die Sechs-Hüte-Methode von Edward de Bono oder das Walt-Disney-Kreativitätsprinzip. Experimentieren Sie mit verschiedenen Techniken und finden Sie heraus, welche am besten für Ihr Team und den spezifischen Kontext des Meetings funktionieren.

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SCHENKEN SIE RAUM FÜR FREIES DENKEN

Oft entstehen die besten Ideen, wenn man einfach mal abschaltet und mit Herz und Seele fühlt: Raum für freies Denken, indem Sie kurze Pausen einlegen oder das Meeting in einem unkonventionellen Umfeld abhalten, zum Beispiel im Freien oder in einem geschützten kreativen Raum. Dies kann dazu beitragen, eingefahrene Denkmuster aufzubrechen und neue Perspektiven zu eröffnen. Ein Wechsel der Umgebung kann auch die Kreativität stimulieren und die Teammitglieder dazu ermutigen, ausserhalb der üblichen Grenzen zu fühlen, mit Herz und Seele zu denken.

FÖRDERN SIE VIELFALT UND DIVERSITÄT

Vielfalt in Bezug auf Hintergrund, Erfahrung und Denkweise kann einen entscheidenden Beitrag zur Entstehung innovativer

Ideen leisten. Stellen Sie sicher, dass Ihr Team vielfältig ist und verschiedene Perspektiven einbringt. Ermutigen Sie alle Teilnehmer, ihre einzigartigen Sichtweisen zu teilen und von ihren unterschiedlichen Erfahrungen zu profitieren. Unterschiedliche Standpunkte können dazu beitragen, den Horizont zu erweitern und neue Lösungsansätze zu entwickeln.

NUTZEN SIE VISUELLE HILFSMITTEL

Visuelle Hilfsmittel wie Whiteboards, Post-it-Notes oder Visualisierungstools können dabei helfen, Ideen zu konkretisieren und zu visualisieren. Verwenden Sie diese Hilfsmittel während des Meetings, um Ideen festzuhalten, Zusammenhänge aufzuzeigen und komplexe Probleme zu vereinfachen. Visuelle Darstellungen können oft eine tiefere Einsicht in die Problematik ermöglichen und den Ideenaustausch erleichtern.

ERMUTIGEN SIE ZUR KOMBINATION VON IDEEN

Oftmals entstehen die innovativsten Lösungen durch die Kombination verschiedener Ideen. Ermutigen Sie Ihre Teammitglieder dazu, Ideen zu kombinieren und weiterzuentwickeln. Stellen Sie Fragen wie «Wie könnten wir diese beiden Ideen miteinander verknüpfen?» oder «Was passiert, wenn wir diesen Ansatz mit jenem verbinden?». Die Kombination unterschiedlicher Ansätze kann zu unerwarteten und hoch kreativen Lösungen führen.

SETZEN SIE AUF KONTINUIERLICHES FEEDBACK

Kontinuierliches Feedback ist entscheidend, um den kreativen Prozess am Laufen zu halten und Ideen zu verbessern. Ermutigen Sie Ihre Teammitglieder dazu, konstruktives Feedback zu geben und offen für Rückmeldungen zu sein. Dies kann dazu beitragen, Ideen zu verfeinern und weiterzuentwickeln, bis sie bereit für die Umsetzung sind. Regelmässige Feedbackschleifen ermöglichen es, Ideen kontinuierlich zu optimieren und sicherzustellen, dass sie den Anforderungen und Zielen des Projekts entsprechen.

ÜBER DIE AUTORIN

Ursula Gerber ist eine renommierte Schweizer Künstlerin, die sich darauf spezialisiert hat, kreative Events in Unternehmen zu gestalten. Als dynamische Botschafterin der Kunst unterstützt sie Unternehmen dabei, durch innovative Veranstaltungen das kreative Potenzial ihrer Mitarbeiter zu entfesseln. Ihr Ziel ist es, durch künstlerische Ausdrucksformen ein inspirierendes Umfeld zu schaffen, das die Zusammenarbeit fördert und die kreative Energie im Team freisetzt. Mit ihrem Engagement für kreative Events trägt Ursula Gerber dazu bei, Unternehmen zu mehr Innovation, Teamgeist und Erfolg zu verhelfen.

www.ursulagerberkunst.ch

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DRINK RESPONSIBLY

EINE IKONE FEIERT GEBURTSTAG

330 Jahre Schuler Weine

Die SCHULER St. Jakobs Kellerei feiert dieses Jahr ihr 330-jähriges Bestehen. 1694 führte Jakob Castell erstmals Wein über den Gotthard in die Schweiz ein. Heute – 330 Jahre später –zählt das traditionsreiche Schwyzer Weinhandelshaus zu den zehn ältesten Unternehmen der Schweiz.

Autor: Urs Huebscher

Das Familienunternehmen hat sich über die Jahrhunderte zum marktführenden Weinhandelshaus entwickelt. Die SCHULER St. Jakobs Kellerei spezialisiert sich auf den Import von Weinen im Premiumbereich sowie den Ausbau von Jungweinen im eigenen Barriquekeller und setzt auf eine enge Zusammenarbeit mit den Winzern. Durch die Expertise hauseigener Önologen und die Ausstattung mit einem eigenen Weinlabor, einem Barriquekeller sowie einer angegliederten Küferei gewährleistet man eine durchgängige Qualitätskontrolle. Das Sortiment umfasst 530 verschiedene Referenzen. Rechtzeitig zum 330-Jahre-Firmenjubiläum ist die Geschäftsleitung dieses Jahr mit Markus Naewie (CEO) und Simone Wicki (Leiterin Organisation) vom Verwaltungsrat neu aufgestellt worden, dessen Vorsitz als Präsident des Verwaltungsrats der Weinakademiker Robert Heinzer hat.

DIE UNTERNEHMERFAMILIE SCHULER

Vor über 30 Jahren begann die Familie Schuler, sich auch im Weinbau zu engagieren. Heute sind neben der SCHULER St. Jakobs Kellerei die vier Weingüter Domaines Chevaliers (Salgesch / Schweiz),

Maison Gilliard (Sion / Schweiz), Castello di Meleto (Gaiole / Italien) und Noah of Areni (Vayots Dzor / Armenien) in deren Besitz. Die Führung in der Unternehmerfamilie Schuler liegt heute bei Jakob Schuler (zehnte Generation) und Philippe Schuler (elfte Generation).

ZUKUNFT MIT STARKEN MARKEN

Das Traditionshaus setzt nicht nur in der eigenen Firmengeschichte auf Qualität: Auch bei seinen Partnern werden solche Familienunternehmen bevorzugt, die während Jahrzehnten auf hohe Qualitätsstandards achten. Die nachhaltige Pflege der Kontakte über Jahrzehnte zu solchen Weinhäusern rund um die Welt garantiert langfristige Kooperationen. «Wir übernehmen Verantwortung – vom Rebstock bis ins Glas», betont CEO Markus Naewie. Naewie möchte das Sortiment in den nächsten Jahren innovativ ausbauen, das Unternehmen gezielt weiterentwickeln und zukunftsträchtig positionieren. Hierbei geht die SCHULER St. Jakobs Kellerei gezielt neue Wege in der Produktentwicklung, wie am Beispiel der neuesten Marke Pascualito deutlich wird.

www.schuler.ch

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GESUNDHEITSAUSZEIT IN STYLISCHEM AMBIENTE

Detox, Sport & Beauty: Rosenalp Gesundheitsresort & Spa Oberstaufen / Allgäu

Dass Gesundheit nicht alles, aber ohne Gesundheit alles nichts ist – diese Weisheit gilt mehr denn je in unserer fordernden Zeit: Ein achtsamer Umgang mit gesundheitlichen Ressourcen ist unerlässlich. Doch wer sich eine Gesundheitsauszeit gönnt, möchte sich wohlfühlen wie im Urlaub, umgeben von Natur und modernem Lifestyle. Das Rosenalp Gesundheitsresort & Spa (adults only) ist solch ein Ort.

Autor: Urs Huebscher

Stilisierte Rosen-Rankgitter umrahmen als architektonisch spannendes Element die Rosenalp, bilden Balkongitter und finden sich als Designelement in einigen Zimmern wieder. Mit Dornröschenschlaf aber hat das aufgeweckte Gesundheitsresort und Spa rein gar nichts zu tun. Denn was die Gastgeberfamilien Schädler und Burkhart hier für die Gesundheit anbieten, orientiert sich an den Herausforderungen unseres modernen Lebensstils. Das beginnt schon bei der Leichtküche, die alle Register einer gesunden, ausgewogenen Ernährung zieht und den Körper mit den Nährstoffen versorgt, die er braucht – gerne auch vegetarisch und vegan. Wer sich wirkungsvoll von Altlasten befreien will, hat die Wahl zwischen drei Kurangeboten: Basenfasten, Schrothkur und Heil-

fasten. Als «Einsteigerprogramm», das für eine natürliche Regulierung des Säure-Basen-Haushalts sorgt und Impulse für einen gesünderen Alltag ohne Hungergefühle gibt, eignet sich das Basenfasten nach der original Wacker ® -Methode. Niederkalorische Kuren sind dagegen die Schroth- und Heilfastenkur, Letztere mit dem Verzicht auf feste Nahrung, die von Schlacken und Giftstoffen wie von seelischem Ballast befreien kann, für mehr Energie sorgt und die Kilos purzeln lässt.

AUS ERFAHRUNG WIRKUNGSVOLL – VEGANE DETOXKUR NACH JOHANN SCHROTH

Als wirksames Naturheilverfahren wird in der Rosenalp mit über 50 Jahren Erfahrung die original Oberstaufener Schrothkur

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© Rosenalp

angeboten. Mit Schrot und Korn hat sie nichts zu tun: Sie heisst wie ihr Erfinder Johann Schroth und zeigt sich als vegane Detoxkur heute zeitgemässer denn je. Oberstaufen ist stolz darauf, das einzige anerkannte Schroth-Heilbad Deutschlands zu sein. Die typisch Schroth’sche Kombination aus basischer Diät, Detox-Packungen, Trink- und Trockentagen sowie Ruhe und Bewegung pusht den Stoffwechsel, setzt einen effektiven Reinigungsprozess im Körper in Gang, stärkt die Selbstheilungskräfte und das Immunsystem.

«Die Schrothkur erleben wir als ungemein wirkungsvoll – sie ist bei vielen Krankheitsbildern als Heilverfahren anerkannt», sagt Dr. Aliia Fink. Zusammen mit ihrem Mann Dr. Benedikt Fink führt sie das Medical Center im Haus, das mit internistischer wie kardiologischer, orthomolekularer wie ästhetischer Kompetenz ein breites Spektrum abdeckt. Moderne Infusionstherapien zur Stärkung des Immun-

systems sowie gegen Erschöpfung und Long Covid können ebenso wie Sauerstoff-Ozontherapien die Kuren unterstützen. Und wer will, nutzt die Me-Time in der Rosenalp zusätzlich zeitsparend für modernste Prävention und Diagnostik. Denn hier findet sich alles unter einem Dach: die Ultraschalldiagnostik mittels Highend-Gerät, die Vor- und Nachsorgeuntersuchung, das Schlafapnoe-Screening, aber auch die Physiotherapie- und Osteopathiepraxis und vieles mehr.

IN BEWEGUNG KOMMEN UND ERHOLTER AUSSEHEN

Wer mit einem sportlich-gesunden Programm sein Training starten oder optimieren möchte, ist richtig beim neuen «Power & Balance»-Programm mit Personal Training – ergänzt durch Untersuchungen und Behandlungen im Medical Center und im Med Spa, wie etwa «LPG Endermology Body» zur Glättung, Straffung und zum lokalen Fettabbau. Apropos: Sind

die Treatments im Sense Spa schon luxuriös, so kombinieren die Medical-BeautyAnwendungen in der Rosenalp die derzeit innovativsten Technologien mit hochwertigen Produkten und ganz viel Erfahrung, für Wellness mit Wirkung ohne operativen Eingriff. Wer noch mehr will, kann zudem ein vielfältiges Angebot an ästhetischer Medizin in Anspruch nehmen.

Die Gesundheitsauszeit wird aber nicht nur begleitet von ganz viel Kompetenz, sondern auch von herzlichen Menschen, die sich Zeit nehmen – und vom Charme des exklusiven Hauses. So gibt’s im 2 000 Quadratmeter grossen Spa eine moderne Sauna- und Badewelt mit ganz vielen Ruhemöglichkeiten, ein Top-Fitnesscenter sowie ein Aktiv- und Fitprogramm an sechs Tagen in der Woche. Und als i-Tüpfelchen die Allgäuer Natur, unwiderstehlich mit Wiesen, Wäldern und Gipfeln.

www.rosenalp.de

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Rosenalp © Rosenalp

EINES DER BESTEN SPAS IM ALPENRAUM

AQUA DOME – Tirol Therme Längenfeld

Das luxuriöse Thermen-Resort gilt als hochwertigstes und architektonisch spannendstes im Alpenraum – nicht erst nach dem jüngsten Umbau im Vier-Sterne-Superior-Hotel. Hochgefühle gibt’s zwischen 250 Dreitausender-Gipfeln und der Urkraft des Thermalwassers aus 1 865 Metern Tiefe, im kühlen Wasser der Bergseen und im warmen der Therme.

Autor: Urs Huebscher

Der AQUA DOME zeigt sich von der Ötztaler Natur inspiriert. Nicht nur im preisgekrönten Spa 3000, sondern auch in den frisch um- und ausgebauten Restaurantbereichen sowie der neu gedachten Eingangshalle mit Bar und Kaminzimmer imVier-Sterne-Superior-Hotel. Hier wurde investiert in ein zeitgemässes Genussfeeling, setzt doch die Vision der Eigentümer auf höchste Qualität. Vermittelt werden soll das Gefühl,

mitten im Herzen der Alpen zu logieren, aber dennoch moderne Inspirationen zu geben. Der Blick nach draussen aus den nunmehr fünf Restaurantbereichen in die hochalpine Bergwelt ist unvergleichlich, jede Szenerie wurde in Sachen Farbigkeit und Materialien unterschiedlich gestaltet. Zudem sorgen modern-stylishe Interiors für einen kosmopolitischen Gesamteindruck. Ein echtes Statement in der Lobby wagt etwa die neue Bar mit verspiegelter Decke. Im Sommer öffnet der neue Restaurantgarten mit seinen

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© Aqua Dome

opulenten Grills. Die AQUA-DOME-Küche setzt Traditionsrezepte und landestypische Spezialitäten, Zutaten und Herstellungsmethoden aus dem Alpenraum überraschend neu um. Ein kulinarischer Kulturaustausch, spannend auch für Feinschmecker!

IM SOMMER IST BIKE-AND-HIKE-SAISON

Hängebrücken, Almen und würzig duftende Blumenwiesen erwandern? Oder lieber Gipfel stürmen mit viel Adrenalin? Sicher ist: Die 1 300 Kilometer Wanderwege im Ötztal zählen zu den abwechslungsreichsten Highlights im Tal. Eine Flotte mit 50 hochwertigen (E-)Bikes wartet im AQUA DOME auf die erste Ausfahrt auf 850 Kilometern mit allerlei Routen, Bike-and-HikeStrecken und dem 52 Kilometer langen Ötztal-Radweg im Tal. Top: Die Begleitung durch die AQUA-DOME-Biketrainer mit wertvollen Tipps und Tricks – und aufspannenden Routen, vielleicht hinauf zum Feuerstein oder auf die Köfler Runde.

LUXURIÖSES SPA 3000 UND SEPARATE FAMILIENWASSERWELT

Erst die Anspannung, dann die Entspannung: So geht aktive Erholung! Umrahmt von mächtigen Gipfeln gilt der AQUA DOME als eine der ersten Adressen für Wellness und Entspannung mit seinem riesigen Thermen- wie Saunenangebot und vielen «thermal deep»-Signature-Treatments. Und dem privaten Spa 3000

mit vielen regionalen Spa-Inszenierungen zur Eigenanwendung für die Gäste des Vier-Sterne-Superior-Hotels. Den speziellen Kick gibt das Thermalwasser aus 1 865 Metern Tiefe in zwölf Becken drinnen wie draussen. Doch auch für Familien mit Kindern ist gesorgt – ohne die Ruhesuchenden zu stören. Und jede Menge Action in der separaten Wasserwelt «Alpen Arche Noah» inklusive Wasser-Funpark an Deck eines Schiffes. Heiss geliebt: die Trichterrutsche! Im Baby-Becken können schon die Kleinsten das Wasser entdecken – schön warm und schön seicht. Selbst draussen gibt’s einen eigenen Bereich mit Aussenbecken, in dem die Kids spielen, schwimmen, spritzen und Spass haben dürfen.

AQUA-DOME-ANGEBOTE FÜR

DEN BERGSOMMER 2024

Dazu hat der AQUA DOME beliebte Sommerangebote: «Entspannungszeit», «Aktivzeit» und «Bergzeit» für alle, die in Bewegung kommen möchten. Bei der «Familienzeit» gibt es zusätzlich noch leckeres Essen und Eis, Wasserspass und Kinderanimation. Überhaupt sind als spezielles Bergsommerangebot ab 7. Juni 2024 ab drei AQUA-DOME-Übernachtungen Bergbahnfahrten, geführte Wanderungen, Radtouren und kostenfreie Fahrräder inklusive. Einstweilen darf auch das Auto im AQUA DOME eine Ruhepause einlegen, sind doch die öffentlichen Verkehrsmittel im Ötztal kostenfrei. Das entspannt und macht den Urlaub nachhaltiger.

www.aqua-dome.at

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© Aqua Dome © Aqua Dome ©
Aqua Dome

UNSER ZIEL: «GLOBALER MARKTFÜHRER FÜR HAAR- UND HAUTBEHANDLUNGEN»

Hair & Skin begleitet Kundinnen und Kunden auf deren Reise zu vollem Haar oder einer gesunden Haut. Über die Strategie des Unternehmens und die Expansion ins Ausland.

Interviewpartner: Philip Lehmann

Autor: Urs Huebscher

PRESTIGE BUSINESS: H err

Lehmann, wie kam die Idee zur Firma Hair & Skin?

Philip Lehmann: Die Idee entstand vor dem Hintergrund einer dringenden Marktlücke und einer wachsenden Nachfrage in der Schweiz. Tatsache ist, dass mittlerweile etwa acht von zehn Männern unter Haarausfall leiden und jeder dritte 30-Jährige mit zumindest einer Halbglatze konfrontiert ist. Eine hochwertige Lösung wurde dringend benötigt, denn bisherige Optionen beschränkten sich auf medikamentöse Ansätze oder fragwürdige Behandlungen im Ausland. Hier setzt Hair & Skin an: Wir sind eine Klinik mit höchsten medizinischen Standards, die gleichzeitig ein transparentes, vertrauenswürdiges und angenehmes Kundenerlebnis bietet.

Mittlerweile gibt es 19 Kliniken in der ganzen Schweiz – welche Behandlungen sind vor allem gefragt?

Unsere Haartransplantation, die wir bereits 2020 eingeführt haben, ist nach wie vor unser Flaggschiff. Seitdem haben wir einen starken Ruf sowie umfangreiche Erfahrung und Expertise aufgebaut. Wir beobachten aber auch einen deutlichen Anstieg im Bereich Hautbehandlungen, insbesondere bei Faltenbehandlungen. Hier sind minimal

invasive Behandlungen wie Medical Needling sowie Botox- und HyaluronUnterspritzungen sowohl bei Frauen als auch bei Männern äusserst beliebt.

Welche Behandlungen bieten Sie im Bereich Skin an?

Hier bieten wir ein sorgfältig ausgewähltes Spektrum an Behandlungen an. Unsere Strategie konzentriert sich darauf, nicht die gesamte Bandbreite an Hautbehandlungen anzubieten, sondern uns auf einige wenige, jedoch äusserst effektive Verfahren zu fokussieren, die wir in höchster Qualität durchführen.

Sie expandieren in die UK. Wie kam es dazu?

Unsere Vision ist, der globale Marktführer für Haar- und Hautbehandlungen zu werden. Das treibt uns dazu an, unsere Präsenz auf internationaler Ebene auszubauen. Nachdem wir einen signifikanten Anteil des Schweizer Marktes abgedeckt haben und unsere Position dort weiter stärken wollen, haben wir uns entschlossen,

unsere Expansion ins Ausland voranzutreiben. In den letzten drei Jahren haben wir unsere Prozesse kontinuierlich optimiert, um sie auf die internationale Skalierung vorzubereiten. Nun sind wir bereit, unsere gesammelten Erfahrungen gebündelt in die Expansion zu investieren. Die Entscheidung für die UK war recht eindeutig. Zum einen gibt es dort eine hohe Nachfrage nach unseren Dienstleistungen und zum anderen liegt der englischsprachige Markt sowohl sprachlich als auch kulturell nahe, was die Erschliessung erleichtert.

Was ist das Ziel?

Unser Ziel ist es, unsere bewährten Konzepte und hochwertigen Dienstleistungen in Grossbritannien zu etablieren und dort ebenso erfolgreich zu sein wie in der Schweiz. Wir sind davon überzeugt, dass wir mit unserer Expertise und unserem Engagement auch international einen positiven Beitrag zur Schönheits- und Gesundheitsbranche leisten können.

www.hairskin.com

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VORSCHAU

Die nächste Ausgabe erscheint im September 2024

Marketing & Sales

w Die besten Marketingstrategen der Schweiz w Swiss Made Marketing

w Die besten CRM Systeme w Die neusten Sales Strategien w Mitarbeitermotivationssysteme

Herausgeber

Schweizer Fachmedien GmbH

Pfeffingerstrasse 19 CH-4153 Reinach

Telefon +41 (0) 78 322 63 43 info@schweizerfachmedien.ch www.schweizerfachmedien.ch

Verleger

Francesco Ciringione

Verlags- & Projektleitung

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Verkaufsleitung

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Verkauf & Marketing

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Leitung Redaktion

Swenja Willms s.willms@schweizerfachmedien.ch

Reise Redaktion

Urs Hübscher u.huebscher@schweizerfachmedien.ch

Leitung Produktion & Grafik

Rebecca Brutschin r.brutschin@schweizerfachmedien.ch

Korrektorat / Lektorat

Mario Hetzel

Aboservice info@schweizerfachmedien.ch

Autor*innen

Alyssia Kugler

Andreas Schollmeier

Andy Klossner

Christoph Ammann

Daniel Spitzer

Dominik Buholzer

Dr. Anja H. Förster

Evi Melkenbeke

Gabriela Röthlisberger

Hotel Restaurant Schönblick

Lone K. Halvorsen

Luis Flores

Marion Genetti

Markus Fässler

Markus Kramer

Mark Meili

Matthias Kolbusa

Myriam Minnig

Opacc Software AG

Pierre-Frédéric von Kaenel

Reto von Arx

Rolf Leicher

Stefan Häseli

Stefan Merath

Svenja Pfister

Swenja Willms

Urs Huebscher

Ursula Gerber

Interviewpartner*innen

Andreas Thorsheim

Arnaud Verschueren

Chris Werner

Christian Stiefel

Christoph Blindenbacher

Christoph Kraemer

Dave Amantea

Jonas Romer

Marcel Ingold

Philip Lehmann

Sadry Keiser

Will Lahaise

Titelbild

SBB Immobilien

Bilder

AdobeStock allink AG

Aqua Dome

Automobili Pininfarina

Christina Weirich

Claudia Brandenberger

Genesis Motors

Harley-Davidson iStock

Lotus

Lucid

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Richard Brink GmbH & Co. KG

Remy Steiner Photography

Roger Dubuis Rosenalp Shutterstock www.orellfuessli.ch

Jahresabo

Vier Ausgaben CHF 19.–Einzelpreis CHF 5.90 info@schweizerfachmedien.ch

ISSN Print 2813-1525

ISSN E-Mag 2813-1533

A PART OF FIRST CONZULENZA AG

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