ARCHITEKTUR, WOHNEN & DESIGN SOMMER 2013 | #3
GLAS
PHILIPPE STARCK | THE POPSTAR OF DESIGN 9 772296 069405
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EIN TRANSPARENTES LEBEN
FLOATING HOMES | DAS LEBEN AUF DEM HAUSBOOT INTERIOR-DESIGN | MADE IN ITALY ERFOLG VON MINERGIE | LEBENSQUALITÄT UND EFFIZIENZ
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Erweitern Sie Ihren Wohnraum. Die rahmenlosen Schiebefenster von Sky-Frame gehen schwellenlos in ihre Umgebung über. So lässt sich nur schwer sagen, wo die Aussicht anfängt und der Innenraum aufhört. www.sky-frame.ch 001
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bauen hat immer etwas mit zukunft zu tun.
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Halle 9, Messe Zürich
31|5 – 2|6|2013
design messe.ch FR SA SO
16 - 20 Uhr 10 - 20 Uhr 10 - 18 Uhr
Verkaufsplattform für Möbeldesign Gezeigt werden attraktive Möbel aus dem Büro- und Wohnbereich, Leuchten, Accessoires, Teppiche und vieles mehr. Nähere Infos: www.designmesse.ch
Partnerschaften: bau info service bauschweiz.ch
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Das Portal für Bauen+Wohnen
#3 Editorial
Die Affinität vom Licht … Glas und Architektur sind ein attraktives Paar – Architekten entwickeln beeindruckende gläserne Bauwerke, die durch ihre Transparenz oder skulpturale Qualität bestechen, aber auch Künstler und Designer haben die Vielfältigkeit von Glas längst entdeckt. sweet home zeigt Ihnen die Mannigfaltigkeit von Glas und was man tatsächlich unter Transparenz zu verstehen hat. Licht ist Leben – und Glas zaubert Licht in unser Leben. Im sonnenverwöhnten Italien sind die Designer verwöhnt mit Licht, und vielleicht fördert dies deren Kreativität. Denn nicht nur die Mode ist ein italienisches Schwergewicht. Italien lockt mit stilvollem Design – ob klassisch oder modern. Das Land hat eine ganze Reihe talentierter Designer hervorgebracht, und so unterschiedlich Möbel aus Italien auch sein mögen, sie haben alle eins gemein: ihre Eleganz. Ferner findet man in Italien auch den berühmten «Salone Internazionale del Mobile» – das Mekka aller Kreativen und Designbegeisterten –, der jedes Jahr im April seine Tore öffnet. Wer ist der Popstar der Designer? Wer hat die Mission, durch Design die Welt zu verbessern? Gewiss nicht James Bond, sondern Philippe Starck! In Berlin Mitte entstand sein neues Designprojekt «yoo inspired by Starck». Ein wegweisendes Immobilienprojekt mit dem Anliegen, Menschen die Möglichkeit zu geben, hervorragend gestaltete Wohnungen zu erwerben. Wir wünschen Ihnen ein vergnügliches und spannendes Leseerlebnis. Und denken Sie daran – eine neue Idee ist ein Licht, welches Dinge beleuchtet, die, ehe das Licht darauf fiel, ohne Form für uns waren.
Francesco J. Ciringione Verleger
Lone Katrine Halvorsen Chefredaktorin
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#3 | SOMMER '13
Inhalt 010
WOHNEN 010 glas 020 made in italy 024 gianluigi spreafico 036 unbegrenzter raum 038 Edle Tropfen in richtigem Rahmen
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architektur 042 Wein und architektur 050 zaha hadid 058 floating homes
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design 068 Imm cologne 2013 072 vintage 076 philippe starck 082 Die Renaissance des Filterkaffees 006
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Welche Geheimnisse Spitzen-Köche auch haben – seit 1999 ist es eins weniger.
Der Unterschied heisst Gaggenau. Sein bestes Rezept gibt ein Profi niemals preis. Seine bevorzugte Zubereitungsweise haben wir ihm entlockt. So haben wir vor über einem Jahrzehnt mit dem Dampfbackofen die private Küche revolutioniert. Damit eröffneten sich ungeahnte Geschmackserlebnisse. Wie mit so vielen Geräten, bei denen wir professionelle Technik mit Komfort und Design verbinden. Eine Tradition, die wir mit Leidenschaft leben – und das ist kein Geheimnis. Informieren Sie sich unter Telefon 043 455 40 00 oder unter www.gaggenau.ch oder besuchen Sie unsere Showrooms in Geroldswil und Bern.
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garten
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084 outdoor living 088 Fenster-Modernisierung 092 klassiker im garten 098 VERTIKALE GÄRTEN 102 wintergarten 108 RÄUMEN STRUKTUREN VERPASSEN 112 DAS ZWEITE WOHNZIMMER
bauen 116
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minergie beim bauen 120
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finanzierungspotenziale 124 Mehr als ein nischenprodukt 126 bauen mit glas 128 ein «transparentes» material 130 das ozeanium in basel 132 das glas gefühl 136
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Fenster für mehr Lebensqualität 140 schwebende transparenz 142 andré treina
media 148 der perfekte dreiklang 154 sicherheit trifft design 156 Vorschau & Impressum 008
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Glas Ein transparentes Leben Lone K. Halvorsen
Es vereint Funktion und Design. Es sch체tzt uns gegen Sonne, Schall und W채rme und zugleich sind wir doch mit Licht verbunden.
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«Kein Material überwindet so sehr die Materie wie Glas. Von allen Stoffen, die wir kennen, wirkt es am elementarsten. Es spiegelt den Himmel und die Sonne, es ist wie lichtes Wasser, und es hat einen Reichtum der Möglichkeiten in Farben, Formen, Charakter, der wirklich nicht zu erschöpfen ist und der keinen Menschen gleichgültig lassen kann.» Paul Scheerbart (1863–1915).
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© Leonardo
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ach wie vor zählt Glas zu den Materialien mit dem grössten Innovationspotential und immer wieder werden wir von Neuerungen oder unerwarteten Anwendungsmöglichkeiten überrascht. Der Grossteil davon ist darauf ausgerichtet, durch unsichtbare Beschichtungen oder aufgelöste Konstruktionen grösstmögliche Transparenz zu erzielen. Der Trend zum Bauen und Wohnen mit Glas hebt die Grenze zwischen Innen und Aussen auf und ermöglicht in den Wohnräumen ein bisher nicht gekanntes Mass an natürlichem Licht. Kaum ein Baustoff regt die Kreativität von Architekten derart an wie Glas, aber auch Künstler und Designer haben die Vielfältigkeit von Glas längst entdeckt. Glas an den Decken, an den Wänden, an Fussböden und Treppen oder auch als Designobjekte und Möbel – es gibt kaum einen Ort, wo das Material Glas nicht eingesetzt werden kann.
Glas in der modernen Architektur Mit der Entdeckung der Skelettbauweise war die grosse Stunde des Glases gekommen. Seither entwickelten Architekten beeindruckende gläserne Bauwerke, die durch ihre Transparenz oder skulpturale Qualität bestechen. Jedoch ist nicht nur in den privaten Räumen der Glas-Trend vermehrt zu beobachten. Auch öffentlichen Gebäuden wie in der kleinen niederländischen Stadt Schijndel hat das Material Glas einen spektakulären Bau ermöglicht. Bereits 1980 hatte der damals 20-jährige Winy Maas vom Architekturbüro MVRDV den Bürgermeister bedrängt, die vom Krieg geschlagene Wunde neu zu bebauen. Vor wenigen Monaten ist nun das neueste MVRDV-Projekt seiner Bestimmung übergeben worden: die sogenannte Glass Farm. Das multifunktional genutzte Gebäude, das neben Geschäften und Restaurants auch Büros und ein Wellnesscenter beherbergt, sieht von fern aus wie ein altes Bauernhaus, ist aber in Wirklichkeit ein bedruckter Hightech-Glaskasten. Das wirklich Spektakuläre ist aber das Gebäude an sich: Um den ortstypischen Architekturcharakter wiederaufleben zu lassen, wird die äussere Glashülle derart bedruckt, dass sie wie eine überdimensionierte Variante der klassischen Bauernhäuser erscheint. Dazu hat Künstler Frank van der Salm alle noch verbliebenen traditionellen Farmhäuser fotografiert und daraus das Bild einer typischen Farmfassade komponiert. Dieses Bild wird auf die 1 800 Quadratmeter grosse Glasfassade appliziert – der Effekt ist ähnlich dem, den bunte Kirchenfenster verursachen. Nachts wird das Gebäude von innen beleuchtet – und wird so zum Denkmal der typischen Farm.
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© Leonardo
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Auf dem Firmengelände des Familienunternehmens glaskoch, das unter dem Markennamen «Leonardo» innovative und hochwertige Glas- und Geschenkartikel vertreibt, ist eine signifikante Corporate Architecture entstanden. Diese bildet als atmosphärische Brandworld ein zentrales Element im kommunikativen Gesamtauftritt der Marke. Der Leonardo Glass Cube vermittelt auf inspirierende Weise die Philosophie und Visionen des Unternehmens. Das Gebäude mit seiner spektakulären Architektur wurde von dem Designbüro 3deluxe aus Wiesbaden entwickelt. Die Gruppe formierte sich 1992 in Wiesbaden und entwickelte eine eigene, organische Formensprache, deren stilprägende Designelemente die Architektur des Glass Cube beherrschen. Das Gebäude mit einer Nutzfläche von insgesamt 1 200 Quadratmetern erlaubt den Besuchern und Mitarbeitern des Unternehmens eine flexible und multifunktionale Nutzung. Das im Sommer 2007 eröffnete Gebäude umfasst zwei Etagen: ein teilweise unterirdisch gelegenes Untergeschoss sowie das Erdgeschoss. Dessen transparent bedruckte Glasfassade mit ihren organisch geformten Lisenen bildet die Schnittstelle zwischen innen und aussen sowie zu einer ästhetisch überhöhten Welt. Die bauliche Struktur kennzeichnen zwei komplett kontrastierende Formen: Die äussere Hülle ist geometrisch stringent und quaderförmig gestaltet. Im Innenraum finden sich freie Formen, deren Grundrisse auf wellenförmig geschwungenen Linien basieren. Drei skulpturale, weisse Strukturen – so genannte «Genetics» – erstrecken sich zum Teil durch Öffnungen in der gewellten Wand und verknüpfen die separaten Gebäudekomponenten wieder miteinander. Eine besondere Funktion übernimmt beim Glass Cube die Glasfassade. Sie ist hier nicht nur Nahtstelle zwischen innen und aussen, sondern wird durch grossformatige, der Architektur und Landschaft entlehnte Drucke zu einer eigenen Bilderwelt. Das durch die bedruckten Gläser einfallende Licht lässt je nach Tages- und Jahreszeit wechselnde Eindrücke im Inneren des Glass Cube entstehen. Durch Perspektivwechsel des Betrachters ergibt sich somit eine Vielfalt möglicher Erscheinungen auf der Fassade. Sie verleihen, so die Architekten von 3deluxe, dem Bauwerk «poetische Qualität» – Geschichten können entdeckt, artifizielle Landschaften erkundet werden.
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Glas in der Inneneinrichtung
© Trösch AG
Als Material für die Innenraumgestaltung ist Glas längst auch jenseits von Fensterscheiben, Glastüren und Glastischen sehr beliebt. Die modernen Möglichkeiten, Glas bei Bedarf praktisch völlig fugenfrei und extrem widerstandsfähig auch für grössere Flächen herzustellen, macht es vor allem für Küchen und Bäder zu einem Werkstoff mit Zukunft. Ferner geht Glas mit praktisch jedem anderen Werkstoff eine ästhetisch anregende Verbindung ein – gleichgültig ob Holz, Beton, Stein oder Kunststoff. Wohnelemente aus hochwertigem Glas sind zwar vielfach immer noch sehr teuer, aber durch seine Multifunktionalität gepaart mit einem hohen ästhetischen Reiz ist Glas vielen anderen Materialien gegenüber klar im Vorteil. Nicht zu vergessen ist der ästhetische Aspekt beim Glas. Ein unverwechselbarer Glanz oder der sanfte Samtschimmer satinierter Flächen machen Arbeitsplatten aus gehärtetem Glas immer beliebter. Es schmeichelt dem Auge und fasst sich zudem samtig an. Wo man Einblicke ins Innenleben der Schränke gewähren möchte, sind Fronten aus Glas beliebt. Besonders in kleinen oder dunklen Küchen ist der Einsatz von Glas sinnvoll, da dieses Material weniger kompakt wirkt als eine Fläche aus Holz oder Kunststoff. Doch Vorsicht: Ebenso wie bei einem offenen Regal ist hinter einer Glasfront kein Platz für Unordnung!
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© Meiler Glas
Glasige Blickfänge Auch in der Kunst findet man aussergewöhnliche Skulpturen aus Glas wie beispielsweise «Der schönste Kreisel der Schweiz». Seit 2005 steht der vom Künstler Costas Varotsos in Zusammenarbeit mit Glas Trösch gestaltete Glaskreisel im Oberaargau. Der sogenannte Glaskreisel mit dem Thema «Begegnungen» wurde als der schönste der Schweiz vom TCS mit dem «Street Trend Award» ausgezeichnet. Die Plastik inklusive Sockel misst sieben Meter in der Höhe, besteht aus Stahl, Glas und einem voluminösen Betonfundament. Die beiden Stahlarme sind bestückt mit 1 500 Glasdreiecken unterschiedlicher Bruchkanten. Dadurch reflektiert sich das Sonnenlicht je nach Einfall unterschiedlich, ohne dass das Monument die Verkehrsteilnehmer jemals blendet. Wo Glas ist, da ist Licht. Und auch der Einrichtung verleihen Glasobjekte eine Leichtigkeit. Möbel aus Glas oder auch Wandverglasungen sowie Trennwandsysteme aus Glas werden zum absoluten Blickfang in einer Wohnung. 2003 kam Manuela Meiler-Ahlborn erstmals mit dem Werkstoff Glas und einem Endprodukt, dem Schmelzglas, in Berührung. Der Anblick einiger Exponate von Klaus Meiler war für sie faszinierend und begeisternd zugleich. Vor allem diese sichtbar gemachte Elastizität des Glases neben seiner offenkundigen Transparenz erregten all ihre Sinne. Der Lamellenbrunnen La Scaletta, ein von Meiler Glas handgefertigtes Design-Wasserobjekt aus Edelstahl und künstlerisch geschmolzenen Glaslamellen, macht aus jedem Raum ein Ereignis. Als Skulptur frei im Raum stehend, als Raumteiler oder an einer Wand. In einem aufwendigen Schmelzverfahren wird jede einzelne Glaslamelle von Meisterhand gefertigt und bearbeitet, bis ihre Oberfläche so ist, wie sie sein soll: weich und rund, sanft und berührbar, sinnlich wie Wasser, worüber der Wind streicht.
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© kuechenspezialisten.ch
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Interview
reflektionen über glas Patric Simmen, CEO und Art Director der SimmenGroup |
sweet home: Neben Transparenz besitzt das Material Glas auch andere Fähigkeiten wie beispielsweise das Licht zu brechen, zu reflektieren oder Farbe in die Architektur zu bringen. Welche Funktion erfüllt das Glas bei Ihnen? Patric Simmen: Es ist ein durchaus interessanter und vielfältig einsetzbarer, wenn auch nicht kostengünstiger Baustoff mit sehr guten Eigenschaften. Glas wird beim Hausbau sowohl im Aussen- als auch im Innenbereich verwendet. Oft sind grosse Teile einer Gebäudehülle, zum Beispiel Scheibenfronten, oder aber auch die ganze Fassade eines Hauses aus Glas. Dank immer besseren Isolationswerten wird bei solchen Konstruktionen auch keine Energie verschwendet. Im Gegenteil, mit Glasfassaden wird sogar Strom gespart, wenn die Hitzeentwicklung durch Sonneneinwirkung mit einer kontrollierten Raumlüftung richtig geplant ist. Glas spendet zudem Tageslicht und mit der Helligkeit ein Gefühl von Lebensqualität.
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Bei der heutigen Qualität von künstlichem Licht ist möglichst viel Tageslicht jedoch nicht mehr zwingend. Glas kann ausserdem statische Funktionen annehmen. Die neusten Fenster werden kaum mehr von einem Rahmen getragen.
hängen leicht mehr Privatsphäre geschaffen werden, bei neuen Bauprojekten stellt sich jedoch die Frage, ob Glas überhaupt verwendet werden soll oder ob gefärbtes Glas oder gar ein anderes Material eine idealere Lösung wäre.
Welche gestalterischen Möglichkeiten bietet Glas?
Welche Glastrends zeichnen sich aus Ihrer Sicht derzeit ab?
Ob geschliffen, gefärbt, matt, gewölbt, Kristall- oder Panzerglas: jedem Stil und Zweck sein Glas. Beispielsweise durch Lichteinfall in geschliffenes Glas wird ein Kristalleffekt erzeugt. Da gibt es viele weitere Möglichkeiten …
Mit Laser bearbeitetes oder gefärbtes Glas wird häufig nachgefragt. Letzteres muss jedoch regelmässig gereinigt werden, daher setzen wir es immer weniger für zum Beispiel Geländer oder Duschwände ein. Das transparente Material findet man auch vermehrt in Möbeln und Accessoires. Bei Leuchtern, vor allem in höheren Preisklassen, wird oft Glas verwendet, da die Reflexion ein unvergleichbar schönes Licht gibt. Mit Glas lassen sich heute aber auch Bilder einlasern, die dann als originelle Trennwände eingesetzt werden. Ein weiterer typischer Glastrend sind auch hinterleuchtete Liftrückwände.
Licht, Transparenz und Offenheit ... Verlieren wir nicht unsere Privatsphäre durch offene Grundrisse und gläserne Wandelemente? Der Trend von viel Transparenz geht wieder etwas zurück und mehr und mehr Privatsphäre wird gewünscht. Bei einem bestehenden Haus könnte mit Innenvor-
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Die rahmenlose Verglasung.
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Made in Italy Eine kleine Designgeschichte ... Lone K. Halvorsen |
B&B Italia
Italien ist ein sehr gutes Vorbild, wenn es um eine stilvolle Einrichtung geht, denn wer sich italienisch einrichtet, der versteht die Kunst zu leben.
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talien lockt mit antikem Charme und modernem Design. Ob man nun modernes Design zu schätzen weiss oder lieber klassische Möbel bevorzugt: In Italien werden Wohnträume wahr. Das Land hat eine ganze Reihe talentierter Designer hervorgebracht. So entstanden dort zahlreiche Möbel und Accessoires, die heute zu Recht als wahre Klassiker bezeichnet werden. Zu den bekanntesten Design-Ikonen Italiens gehört zum Beispiel Franco Albini. Der italienische Architekt galt als Meister reduzierter und eleganter Formen und liess häufig Elemente des Art déco in seine Entwürfe einfliessen. Aber auch zeitgenössisches Design findet in Italien eine Bühne: Designer wie Patricia Urquiola, Antonio Citterio oder Piero Lissoni entwerfen vom verspielten Outdoorsofa bis hin zur minimalistischen Badewanne allerlei Möbel und Ausstattungen im italienischen Design. So unterschiedlich Möbel aus Italien auch sein mögen, sie haben alle etwas gemeinsam, und das ist ihre Eleganz. Ein italienisches Möbelstück kann zum Blickfang für ein ganzes Zimmer werden, aber italienische Möbel brauchen nicht viel Raum, um zu überzeugen. Teils wirken sie sehr filigran und minimalistisch, aber sie machen jedes Zimmer ganz gross. Italienische Möbel erinnern immer noch an die Zeit der Renaissance, die Italien wie keine andere Zeitepoche einst geprägt hat. In die Möbel von heute fliessen dazu moderne Elemente mit ein, und das macht diese Möbel so einzigartig – mal klassisch und extravagant, mal schlicht und funktional. Doch eines haben sie alle gemeinsam: Sie tragen das Label «Made in Italy» – ein Statement für Qualität, Handarbeit und Tradition.
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Vom Kunststoff bis zur Gegenwart Die klassische Moderne von 1925 bis 1945 läutet ein neues Zeitalter im italienischen Möbeldesign ein. Aufgrund der zunehmenden Industrialisierung spiegelt sich der funktionale und moderne Einrichtungsstil wider. Bekannte italienische Designermöbel-Hersteller wie Cassina haben ihre Wurzeln in dieser Zeit. Das italienische Design und Cassina werden seit der Nachkriegszeit meist gemeinsam zitiert, Cassina als ein fähiger Unternehmer mit guter Intuition, der die schwierige und stimulierende Lage zu nutzen wusste. Geprägt durch allgemeinen wirtschaftlichen Aufschwung und Optimismus präsentierte sich das italienische Nachkriegsdesign. Es kam zu den ersten Versuchen, Möbel aus Kunststoff zu fertigen, und so entstanden Einrichtungen in den verschiedensten Farben und Formen, sodass Italien zum Vorbild in Sachen Kunststoffdesign avancierte. Das experimentierfreudige Italien brachte zahlreiche moderne Designs von Kunststoffstühlen, -sesseln und -hockern sowie verschiedene ergonomisch gestaltete Sitzmöbel hervor. Und so feierten ab etwa 1965 die Kunststoffmöbel endgültig ihren Durchbruch. Die Tendenz zum kecken und provokanten Popdesign in den neuen italienischen Möbelentwürfen wurde deutlich, und so präsentierte das New Yorker Museum of Modern Art 1972 eine Ausstellung zum Thema «Italien: Die neue Wohnlandschaft italienischen Möbeldesigns». Von Emilio Ambasz betreut und von Cassina, Centro Cassina, B&B Italia, Citroën und Industrie Pirelli gesponsert, stellte sie den Gipfel des italienischen Designs dar, jedoch auch gleichzeitig seine Krise, da man immer weiter in die Utopie flüchtete. Der durch das an «Anti-Design» angelehnte «Banal-Design» berühmt gewordene Mendini stellte damals die These auf, dass sich künftiges Möbeldesign nur noch an der Vergangenheit orientieren werde, anstatt Designinnovationen hervorzubringen. In den 90er Jahren bevorzugten die Möbeldesigner eher einen ruhigen und farbigen Designstil. Das Baukastenprinzip bei Sitzmöbeln lag im Trend und vor allem wurde vermehrt Acryl bei der Herstellung von Tischen verwendet. Bis ins 21. Jahrhundert hinein wirkten die zahlreichen italienischen Möbelvarianten aus den 60er, 70er und 80er Jahren auf aktuelle Designs. Aus dem Umfeld der fruchtbaren Designermöbelwelt Italiens heraus entwickelte sich die Mailänder Möbelmesse.
Gipfeltreffen des Designs Der «Salone Internazionale del Mobile» – das Mekka aller Kreativen und Designbegeisterten – öffnet jedes Jahr im April seine Tore. Seit 52 Jahren zeigen namenhafte Hersteller die Wohn- und Designtrends, über die das ganze Jahr diskutiert wird. Bis in die 90er Jahre war die Messe eher für ein Fachpublikum. Doch die Anziehungskraft Mailands und der Siegeszug «Designed in Italy» machten die Messe zum Mekka für die Kreativen. Die Fachgrenzen brachen auf, seitdem spielt ganz Mailand verrückt und feiert das italienische Design. Denn für die Dauer der Messe kommt niemand am «Salone Internazionale del Mobile» vorbei, ob er will oder nicht. Gewiss ist die Möbelmesse mit Abstand die wichtigste der Welt, und mittlerweile hat sie sich jenseits des offiziellen Messegeländes über die ganze Stadt ausgebreitet. Und jeder macht mit – von Prada und Armani oder jedem noch so kleinen Geschäft bis hin zu den Automarken, die auch am Rummel teilhaben möchten. Es herrscht Volksfeststimmung mit Partys und Ausstellungen in allen Strassen und Gassen bis tief in die Nacht. 2012 kamen an den sechs Messetagen circa 330ʼ000 Besucher aus aller Welt und es herrschte auf dem Messegelände wieder einmal dichtes Gedränge. Die Erwartungen der Design-Interessierten sind jedes Jahr gleich hoch, und schon im Vorfeld werden unzählige Prognosen und Spekulationen darüber aufgestellt, welche Akzente gesetzt werden und welche Trends das Jahr begleiten werden. Während diese Zeilen geschrieben werden, warten wir mit Vorfreude auf den «Salone Internazionale del Mobile 2013», und gewiss werden wir in der nächsten Ausgabe die Highlights für 2013 verraten.
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Interior-Design made in Italy Gianluigi Spreafico by Essenza Lone K. Halvorsen
Hier werden die anspruchsvollen Kunden mit einem eigenen Team in allen Phasen eines Projekts betreut – von der Planung bis zum Styling, von der Herstellung bis zur Veredelung.
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Interior-Design made in Italy wohnen
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as Unternehmen Essenza ist spezialisiert auf Inneneinrichtungs-Mobiliar von hochwertiger Qualität, das sich von den Bedürfnissen des täglichen Lebens inspirieren lässt und dabei ein besonderes Augenmerk auf klassische Elemente legt. Auf internationaler Ebene hat das Unternehmen viel Aufmerksamkeit und Beachtung gefunden, denn es kann auf eine hochrangige Kundenliste zurückblicken. Projekte mit bekannten Designern wurden unter anderem für das Europaparlament in Brüssel, die Bibliothek von Cambridge in England, Sony und das Hotel Bulgari in Mailand realisiert. Seit vielen Jahren besteht eine Zusammenarbeit mit B&B Italia. In den Interior-Einrichtungen vereinen sich die formalen Linien des Modernen mit klassischen Elementen zu einem individuellen und zeitgenössischen Design. Das Stilgefühl des Unternehmens spiegelt sich in einer natürlichen Eleganz wider, in der schlichten Aufteilung der Räume, der Kontrolle von Proportionen und Details und im wohlüberlegten Gebrauch der Materialien. Mit grossem Feingefühl interpretieren das italienische Unternehmen und seine Designer durch individuell angepasste Lösungen den Lebensstil ihrer Kunden, die kulturellen und persönlichen Vorlieben, und erschaffen so ein einladendes Ambiente zum Wohlfühlen. Die Produktpalette unterteilt sich in hochwertige Küchen, Esstische, Regale, Holzverkleidungen, Schlafzimmer, Badezimmer, Türen, Treppen und vieles mehr. Dabei werden oft ungewöhnliche Lösungen vorgeschlagen – ausserhalb der üblichen Standards –, um so weit wie möglich auf die unterschiedlichen Kundenwünsche einzugehen. sweet home sprach mit Gianluigi Spreafico, einem der namhaften Designer des Unternehmens, über die Vorgehensweise bei Projekten und seine Arbeit.
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wohnen Interior-Design made in Italy
sweet home: Herr Spreafico, was hat in Ihnen die Liebe zu Möbeln entfacht?
Alles, was existiert! Baumformen, Inneneinrichtungsbücher, aber auch Museen und Städte.
Gianluigi Spreafico: Es war die Leidenschaft, die mir mein Vater vermittelt hat.
Tradition und Klassik, Moderne und Avantgarde – ein Widerspruch bei der Gestaltung?
Wie würden Sie sich selbst bezeichnen? Als Möbeldesigner oder Inneneinrichter – oder beides? Ich würde sagen beides, jedoch zuerst Inneneinrichter und daraus hervorgehend Designer.
Wie würden Sie Ihren Design-Stil beschreiben? Zeitgenössisch bürgerlich.
Was symbolisiert die italienische Möbelindustrie? Und was macht die italienische Möbelindustrie so besonders? Sicherlich zeichnet sich die italienische Möbelindustrie durch eine besondere Hochwertigkeit in Qualität, Geschmack und Design aus. Jedoch betrifft dies nicht nur die italienische Möbelindustrie, sondern auch Mode, Autos, alles, wo das handwerkliche Können eine grosse Rolle spielt.
Haben Sie eine Vorliebe bei der Gestaltung von Möbeln? Und spielt die Art des Holzes eine wichtige Rolle bei der Herstellung von Objekten? Die Gestaltung geschieht nach den Einrichtungswünschen des Kunden und muss funktionell und ästhetisch sein sowie sich harmonisch in den Raum einfügen. Daraus ergibt sich dann die Wahl des Holzes.
Was sind Ihre Inspirationsquellen?
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Seit 170 Jahren sind wir Möbelbauer und diese Tradition ist ein Teil unserer Geschichte. Natürlich verändert sich der Geschmack im Laufe der Zeit, dennoch bleiben als Grundlage die Kundenwünsche und das Einfügen der Einrichtung in ihre Umgebung.
Besteht eine Diskrepanz zwischen Funktionalismus und Ästhetik und inwiefern können Sie diese in einem Objekt zusammenfügen? Das Objekt oder Möbelstück muss funktionell und gleichzeitig ästhetisch sein. Jedoch benötigt man Erfahrung, um diese beiden Eigenschaften zusammenzufügen.
Wie sieht bei Ihnen ein typischer Arbeitstag aus? Nach dem Aufstehen um 6.40 Uhr beginne ich zuerst mit der Schreinerei. Je nach Bedarf gehe ich anschliessend auf die Baustelle, um den Fortschritt der Arbeiten zu überprüfen. Dann folgen Gespräche mit meinen Kunden, bevor ich mich dem Zeichnen im Büro widme. Mein Arbeitstag endet gegen 19.30 Uhr. Ich empfinde meine Arbeit als sehr schön, denn ich muss mich täglich mit unterschiedlichen Aufgaben auseinandersetzen.
Wenn Sie einen Auftrag erhalten für die Neueinrichtung einer Wohnung, wie gehen Sie vor?
DIE SCHWEIZ DUSCHT MIT KORALLE UNTERRUBRIK
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Der erste wichtige Punkt für mich ist, meinen Kunden kennenzulernen. Ich verschaffe mir einen Überblick über seine Angewohnheiten, seinen Geschmack, seine Vorlieben. Dann geht es mit der Vermessung der Wohnung weiter und mit dem Entwurf für die Möbel. Anschliessend wird ein Angebot vorbereitet und nach der Zustimmung des Kunden mit der Herstellung der Möbel begonnen. Ungefähr sieben Wochen nach diesen Schritten werden die Möbel und Zubehörteile ausgeliefert.
Wer sind Ihre Kunden und was für Wünsche können Sie erfüllen? Haben Sie möglicherweise auch erlebt, einen Einrichtungswunsch nicht erfüllen zu können? Meine Kunden sind überall zu finden – junge Paare, die die erste gemeinsame Wohnung einrichten wollen, Personen, die ihrer bereits bestehenden Wohnung ein neues Gesicht geben wollen, aber auch Firmen bei der Gestaltung der Büroräume sowie Restaurants, Cafés und Hotels. Bisher ist es uns noch nicht passiert, dass wir die Wünsche eines Kunden nicht erfüllen konnten. Unsere Arbeit umschliesst einen Rundum-Service vom Entwurf über die Fertigung bis zur Fertigstellung des Möbelstücks, ferner die Beleuchtung, Teppiche und Gardinen. Man könnte behaupten, es wäre schwierig, den Kunden nicht zufriedenstellen zu können.
Wie prognostizieren Sie die Trends für 2013? Es gibt eine Rückkehr der Muster und Gewebe aus den 50er und 60er Jahren, also weiche Formen und reich bearbeitete Gewebe, Samt und Chenille. Aber dies ist nur ein Trend, man muss ihm nicht unbedingt folgen!
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4. Flaye Stimmige Proportionen und liebevolle handwerkliche Details machen den flaye-Tisch unverwechselbar. Eine Lederzarge erlaubt individuelle Farbakzente und lässt die Tischplatte zart erscheinen. Durch die raffinierte Gestaltung verschmelzen die sanften Rundungen von Platte und Zarge zu einem Ganzen. www.team7.at | 2. Falling Leaf Die Hängeleuchte Falling Leaf von Tobias Grau besticht durch die Kombination aus poliertem Aluminium und mattem hochwertigen Kunststoff in verschiedenen Farben sowie einer optischen Linse. Durch diese wird das brillant warmweisse LED-Licht blendfrei und optimal gestreut. www.tobias-grau.com | 3. Bocca-Sessel Für den Bocca-Sessel zeichnet der Designer Tal Gur verantwortlich. Mit dem Ziel, stets einzigartige Stücke zu entwerfen, hat Gur für gaga & design deren beliebtes Webmuster neu interpretiert. www.gagaanddesign.ch | 4. Adartne Wer klare Linien liebt, erkennt in Adartne die perfekte Balance. Die Sitze dieses Sofas scheinen in ihrem Rahmen zu schweben und der Einfall des Tageslichts wird kaum unterbrochen. So entstehen Gleichgewicht und Transparenz – auch in kleineren Räumen. www.leolux.de 1.
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5. 6. 7. Sekretär Montana Die Neuauslegung des alten, charmanten Sekretärs von Oma lässt sich zum Beispiel für Schmuck, Wäsche oder Taschentücher verwenden. Mit lackierten Fronten in abgestimmten Farbkombinationen bekommt der Sekretär einen modernen Charakter, der gut zum skandinavischen, minimalistischen Stil passt. www.montana.dk | 6. Kvilt Die Kvilt-Familie – als Sofa, Sessel oder Hocker erhältlich – überrascht mit klarer Form, einladendem Komfort und vielseitigem Einsatzgebiet. Passend dazu die Leuchte ORBIT. www.garsnas.se | 7. Bolea Das Modell Bolea ist ein Lounger für Mutige! In der besonderen Löffelform dieses bunten niedrigen Loungers «Lungo» können Sie sich geborgen entspannen, wobei auch aktives Aufrechtsitzen mindestens genauso angenehm ist. www.leolux.de 5.
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Refugium von höchster Transparenz Unbegrenzter Raum Gerald Brandstätter |
Architektur: Silvia Gmür Reto Gmür Architekten Basel | www.gmuerarch.ch Schiebefenster: Air-Lux AG Engelburg | www.air-lux.ch 030
Hélène Binet Ltd., London/Air-Lux AG
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Wie ein Kristall, klar und rein und transparent, präsentiert sich dieses Gebäude hoch oben am Monte Cardada. Silvia Gmür Reto Gmür Architekten haben die Casa al Pozzi als Refugium und intimer Raum gestaltet, der sich zur imposanten Landschaft des Lago Maggiore, den Bergen des Sopraceneri, des Gotthards und des Piemonts hin öffnet.
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«Die Architektur besteht aus Traum, Phantasie, Kurven und leeren Räumen.» Oscar Niemeyer
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Refugium von hรถchster Transparenz UNTERRUBRIK wohnen
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wohnen Refugium von höchster Transparenz
Transparenz Der Innenraum der Casa al Pozzi findet seine Begrenzung nicht an den Glasfassaden, sondern in der weiten Natur. Dank den 16 riesigen Schiebeflügelfenstern vom Schweizer Hersteller Air-Lux, motorisiert und bis zu sechs Meter Breite bei einer Raumhöhe von drei Meter, kommt das grenzenlose Raumgefühl erst zur Geltung.
Casa al Pozzi Das Projekt von Silvia Gmür Reto Gmür Architekten aus Basel wird bestimmt von
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Einheit und Dualität, Mathematik und Harmonie, Regel und Freiheit, Haus und Landschaft. Trotz ihrer radikalen Umsetzung entstanden Räume von grosser Poesie. Das Gebäude ist nicht mit seinem Grund verwurzelt, sondern davon abgesetzt und vermittelt ein schwebendes Raumgefühl. Die formale Reduktion lässt die überall präsente Landschaft noch eindrücklicher wirken. Das Haus, als Refugium und intimer Raum, setzt sich von der umgebenden Natur ab, öffnet sich aber gleichzeitig zur imposanten Landschaft.
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news bad
Kaldewei blüht das Badezimmer auf Die Natur treibt ihre Knospen aus und immer mehr Pflanzen zeigen ihre Blütenpracht. Davon inspiriert, avancieren florale Dekore zum Trend und halten auch in unser Zuhause Einzug. Mit zarten Lilien-Ornamenten für Badewannen und emaillierte Duschflächen setzt Kaldewei individuelle Akzente im Bad. www.kaldewei.com
Dampfbad Atlanta Das Dampfbad Atlanta steht für eine funktionale und designschöne Wellnessoase auf kleinem Raum für bis zu zwei Personen. Das Dampfpaneel sticht durch seine elegante Glasfront und das schlanke abgerundete Design sofort ins Auge. Das bedienerfreundliche Tableau ist gut sichtbar in die Glasfront integriert. Hinter dem grazilen Dampfpaneel verbirgt sich die komplette Dampfbadtechnik. Zusatzausstattungen wie Aroma-, Farblichttherapie und Musikgenuss können individuell ergänzt werden. Selbst auf die heilende Wirkung von Sole muss im Dampfbad Atlanta nicht verzichtet werden. www.repabad.de
Country-Style Der Rückzugsort Bad bietet sich als Wohnambiente im Country-Style geradezu an. Mit der Serie 1930 übersetzt Duravit den traditionellen Landhaus-Stil in eine moderne Sprache: Gestaltet in den goldenen 1920er Jahren und 1930 erstmals präsentiert, verbindet dieser Klassiker Nostalgie mit zeitloser Moderne. Ob Waschtisch, WC oder Bidet – markantes Kennzeichen aller Produkte der Serie 1930 ist die oktogonale Form. www.duravit.ch
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Wasser auf Knopfdruck Der jüngste Meilenstein der Marke Hansgrohe ist die neuartige Duschsteuerung Hansgrohe Select: Sie bedarf keiner komplexen Betriebsanleitung, sondern kommt als eleganter Knopf daher, mit dem man ganz intuitiv per einfachem Klick Wasserquellen steuert. Knopfdrücken – das ist eine ganz selbstverständliche Art, viele Dinge und Funktionen im Alltag zu steuern. Warum sollte man nicht auch die verschiedenen Strahlen einer Handbrause oder die unterschiedlichen Verbraucher eines Duschsystems per Knopfdruck wechseln? www.repabad.com Waschtisch nach Mass
Noch mehr Gestaltungsfreiheit bietet Hewi mit einem Waschtisch, dessen Länge individuell bestimmbar ist. Das Basismodell hat eine unveränderbare Tiefe von 415 mm und eine Mindestbreite von 850 mm. Der Waschtisch kann auf eine Gesamtlänge von bis 2800 mm verbreitert werden. Asymmetrische Ausführungen sind möglich. Das neue Waschtischmodell verfügt über ein ovales Becken und frontal angebrachte Haltegriffe, die auch als Handtuchhalter genutzt werden können. Mit den Waschtischen nach Mass sind passgenaue Lösungen realisierbar. Die Fertigung erfolgt auf den Millimeter genau, sodass die Waschtische perfekt in den Sanitärraum eingefügt werden können. www.hewi.de
Ray of Grey Nach Jahren mit vielen lebhaften Farben hält Vipp es dieses Jahr etwas ruhiger mit der Jahresfarbe «Ray of Grey» – ein matt schimmerndes Grau. Die Vipp-Jahresfarbe 2013 trägt der Design-Philosophie «Form folgt Funktion» Rechnung, die in eine Palette funktionaler Produkte von einfacher und reiner Ästhetik mündet. www.vipp.com
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Weinkeller Die edlen Tropfen korrekt lagern Lone K. Halvorsen |
SimmenGroup
Ein prächtiges, altes Kellergewölbe, in dem die feinen Weine bis zur idealen Reife lagern – so stellt sich der Geniesser den perfekten Weinkeller vor.
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edoch sieht die Realität meist etwas anders aus. Auch wenn es viele verschiedene Arten von Weinkellern gibt, haben alle eine Gemeinsamkeit: Es sind persönliche Schatzkammern – voller Erinnerungen und voller Erwartungen. Wenn man seinen feinen Wein schätzt, weiss man auch, dass man ihn korrekt und stilgerecht lagern sollte, denn sonst gehen all die schönen Qualitäten, die er hervorbringt, verloren. Für viele gehört der Weinkeller zum Haus dazu, so wie der Kühlschrank, welchen wir benötigen,um das Essen frisch aufzubewahren. Bereits die alten Römer haben Gewölbeanlagen errichtet und die Eigenschaften des natürlichen Baustoffs Ziegel genutzt. Auch mehr als 2 000 Jahre später stehen Ziegelgewölbe hoch im Trend, dennoch behaupten viele, dass die «muffigen» Keller zur Vergangenheit gehören. Patric Simmen, Architekt und CEO der SimmenGroup, berät Kunden, die in ihrem Zuhause einen Weinkeller einbauen möchten. Mit sweet home sprach er über die Wünsche und Bedürfnisse von Kunden.
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sweet home: Was sind die Bedürfnisse von Kunden, die einen Weinkeller von Ihnen bauen lassen? Patric Simmen: Es beginnt damit, dass natürlich alle Flaschen aus der derzeitigen Sammlung den geeigneten Platz finden und dass bei der Planung des Weinkellers auch an die Zukunft gedacht wird. Einige Kunden nutzen den Weinkeller ausschliesslich zur Lagerung. Andere sehen den Weinkeller als weiteren Aufenthaltsraum, eine stilvolle Atmosphäre, um gemütlich mit oder ohne Gäste die Zeit und vor allem den Wein zu geniessen. Ein solcher Weinkeller wird dann oft auch nicht im Kellergeschoss gebaut, sondern im Erdgeschoss bei den Wohnräumen, wo er gesehen wird. Im Sinne eines Statusobjekts. Ein sehr beliebtes Raumkonzept ist beispielsweise ein Weinkeller bestehend aus zwei Teilen. Im einen Teil, hinter einer Glaswand wie in einem Kühlschrank lagert der Wein. Im anderen Teil ist der Aufenthaltsraum für Weindegustationen, ausgedehnte Essen mit Freunden etc. Ein solches Raumkonzept erlaubt auch den Einbau eines Cheminées, was bei den Kunden viel Anklang findet.
Was macht Ihrer Meinung nach einen guten Weinkeller aus? Der Raum soll einerseits Atmosphäre versprühen und zum Verweilen einladen, aber auch funktional muss er überzeugen. So muss jede Flasche leicht zugänglich und übersichtlich sortiert sein. Für die optimale Lagerung braucht es Regale und speziell für die Weinkisten ausziehbare Tablare. Wenn es die Raumgrösse zulässt, unbedingt mit Berkel, einer
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Aufschnittmaschine, und Tisch und Stühlen. Um Schaum-, Weiss- sowie Rotweine in ein und demselben Raum optimal zu lagern, bedarf es verschiedener Temperaturen. Ferner muss das Licht stimmen, damit die Etiketten gelesen werden können. Und es braucht die richtige Klimatisierung für optimale Luftfeuchtigkeit und Belüftung, falls Zigarren im Raum geraucht werden, denn was gibt es Schöneres als ein Glas Wein und dazu eine Zigarre im eigenen Weinkeller?
Welche Materialien sind beliebt beim Bau eines Weinkellers? Holz, Stein und Metall sind allesamt beliebte Materialien. Es ist letztendlich Geschmacksache, was dem Kunden optisch am besten gefällt. Die verschiedenen Materialien eignen sich aber alle für den Bau eines Weinkellers. www.simmengroup.ch
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inserat
individualität ist für uns norm Unsere Produkte sind genauso individuell wie Sie – unsere Kunden. Schweizer Qualitätshandwerk hat bei uns seit über 40 Jahren Tradition. Sie finden bei uns individuelle Schränke, Garderoben, Sideboards und weitere Produkte nach Mass für Ihren Wohnraum.
Besuchen Sie eine unserer Ausstellungen in Ihrer Nähe Info-Nummer 0800 800 870 | www.alpnachnorm.ch
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Wein und Architektur Die Hülle der 1 000 Rebsorten Lone K. Halvorsen
Italien ohne Wein wäre wie die Schweiz ohne Schokolade! Und die Qualität als oberste Maxime beschränkt sich nicht nur auf die Entwicklung, sondern auch auf die Präsentation.
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rchitektur und Wein bieten eine Kombination, die an Entwicklungsdynamik fast nicht zu übertreffen ist. Eindrucksvolle moderne Bauten sind entstanden, denn neue Weine brauchen neue Keller. Statt gesichtsloser Zweckbauten werden heute immer mehr fantasievolle, symbolträchtige Keller gebaut, die mehr bieten als nur ein Dach für den Wein.
Weinkultur trifft Baukultur Die rege Handelstätigkeit in Bozen, bei der deutsche und italienische Lebensstile aufeinandertrafen, nahm Einfluss auf die Gesellschaft in Südtirol. Zwischen 1550 und 1650 entstanden dort Weinhöfe und Ansitze, deren Formen als «Überetscher» Baustil bezeichnet werden und Elemente der deutschen Gotik und der italienischen Renaissance vereinen: Erker, Loggien, Freitreppen, Doppelbogenfenster. Geprägt von der wechselvollen Geschichte des Landes, wo der Adel über die Jahrhunderte unzählige Burgen und Schlösser hinterliess, befindet sich die Südtiroler Architekturszene schon seit den frühen 90er Jahren in einem starken Aufschwung. Höchst sehenswerte Projekte von Museen, Wohn- und Geschäftshäusern bis hin zu Weinkellereien wurden realisiert. Längst haben Südtiroler Architekten die alten Baumeister aus Venedig und der Lombardei abgelöst und einen eigenen zeitgemässen Stil entwickelt, der sich auch bei Weinkellereien in der Verschmelzung von neuen Ideen mit Altbauten zeigt. Mit ihrer eigenen Mischung aus alpiner Rauheit und südlicher Eleganz halten die jüngsten Bauten aus Südtirol eine Einkehr in die moderne Architektur. Alle Projekte eint das Anliegen, eine an die landschaftliche Situation Südtirols angepasste Architektur zu schaffen. Deshalb werden den Architekten nicht nur zeitgemässe Lösungen abverlangt, sondern auch eine intensive Auseinandersetzung mit der gewachsenen Bau- und Lebenskultur. © ArchivBILDRAUM 2004
Weingut Manincor Flachdach aus unverputztem Zement auf Holzträgern, glatter Beton, Corten-Stahl, Eichenholz und Glas sind die technisch fortschrittlichen Elemente, die den Besucher begleiten, während er den Spitzenwein des Guts verkostet. Der historische, 1609 erbaute Gutshof Manincor steht inmitten eines Landschaftsschutzgebiets am Kalterer See, dem traditionellen Zentrum der Südtiroler Weinwirtschaft. Ursprünglich hat man in Manincor zwar Wein angebaut, aber nicht eingekellert, die Trauben wurden direkt an Weinbauern oder Händler weiterverkauft. Als Michael Graf Goëss-Enzenberg den Ansitz übernahm, entschloss er sich, die wunderbare Lage direkt an der Südtiroler Weinstrasse zu nutzen und den Hof in ein eigenständiges Weingut umzubauen. Im intensiven Dialog mit den Architekten Walter Angonese, Silvia Boday und Rainer Köberl nahm die Vision schliesslich Gestalt an. Dazu diente unter anderem der Bau einer neuen Kellerei, welche die gesamte Produktion von jährlich 300’000 Flaschen Wein, die Verwaltung und den Verkauf zusammenfassen sollte. 4 800 Quadratmeter Nutzfläche verlangte das Raumprogramm. Wohin damit in dieser paradiesischen Landschaft? Der Graf war sich mit seinen Architekten einig: Ein Weinkeller ist ein Keller, und ein Keller gehört unter die Erde. Der Tiefbau folgt mit seinen Schrägen und Senken dem Geländeverlauf und verschafft sich im Inneren des eiszeitlichen Schuttkegels Raum – viel Raum. Über zwei Rampen taucht man in die Versenkung hinab und gelangt in eine weitläufige Vorhalle, die in ihrer Grösse den Dimensionen der unterirdischen Kubatur Tribut zollt. Im rückwärtigen Teil des Weinguts befinden sich der Barrique-Keller, ein Presshaus und die Abfüllanlage sowie das Hochregallager. Ein räumlicher Querarm mündet in das vergleichsweise kleine Herzstück des Weinguts, den Verkostungsraum, der mit Glasfront und Pergola wie ein Teleskopauge aus der Hügelkuppe ragt und den Blick auf den See stimmungsvoll fasst. Der Bau besteht hauptsächlich aus Sichtbeton. Dem Material wurden organische Substanzen zugesetzt, die dafür sorgen, dass der kalkputzfarbene Beton im Laufe der Zeit eine grau-beige Färbung ähnlich jener des historischen Ansitzes erhalten wird. Nicht nur die gelungene Verbindung zwischen Alt und Neu, auch jene zwischen dem Keller und der Landwirtschaft sticht ins Auge. «Es war von Anfang an klar, dass das neue Kellergebäude sich nicht nur gut in seine Umgebung einfügen, sondern auch die höchsten Ansprüche an die Funktionalität und Kapazität erfüllen musste», betont der Hausherr.
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Kellerei Tramin Der Architekt Werner Tscholl liess sich von den Formen und der Bewegung der Rebe inspirieren, um die Kellerei Tramin zu gestalten, die zu einer Skulptur aus Metall, Zement und Glas wird, ohne dabei ihre Funktionalität zu verlieren, und wo der aromatische Gewürztraminer die Hauptrolle spielt. Formal ging Tscholl ganz neue Wege: Sein Vorschlag entwickelte sich aus der Analyse der bizarren Formen der Rebstöcke, welche aus dem Boden des Anlieferungshofes herauswächst und dem Gebäude die neue Hülle gibt, es sozusagen umrankt, sodass ein skulpturales, sich dem Besucher öffnendes Ensemble entsteht. Diese zunächst sehr ungewöhnlich wirkende Konstruktion trägt die dahinter liegenden geschosshohen Glasfassaden der Verkaufs-, Verkostungs- und Verwaltungsräume. Von aussen nicht sichtbar, da in das Erdreich eingefügt, sind die notwendigen Erweiterungen für die Traubenverarbeitung und einen sehr eindrucksvollen, ganz in Rot gehaltenen Barriquekeller. Von aussen betrachtet überrascht das Gebäude durch seinen einzigartigen Stil; von innen wurde der Raum im Hinblick auf seine Zweckbestimmung eingeteilt, sodass der Besucherstrom und der Arbeitsfluss auf getrennten Ebenen ablaufen. Vom alten Gebäudekörper aus strecken sich die beiden langen Arme mit Vinothek und Verkostungsraum den Besuchern entgegen und ermöglichen es ihnen, das Erlebnis Tramin mit allen Sinnen zu geniessen. Auf dem tieferen Niveau liefern die Weinbauern ihre Ernte ab, und somit verschwinden alle «störenden» Elemente aus dem Blickfeld des Kellereibesuchers. Eindeutig hat dieses Gebäude am Eingang des Dorfes Potential, zu einer neuen Pilgerstätte zu werden – besucht und bestaunt von Architekturfans und Weinliebhabern gleichermassen.
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Winecenter Kaltern An der Weinstrasse Südtirols wurde für die Kellereigenossenschaft Kaltern eine neue Verkaufsstelle errichtet, die auf die mobile Wahrnehmung des 21. Jahrhunderts und die lokale Identität gleichermassen Rücksicht nimmt. Die Haut aus eingefärbten glasfaserverstärkten Betonplatten zieht sich über die Aussenwände und Dachflächen und betont mit den bündigen Fensterflächen den monolithischen Charakter des Gebäudes. Die Spannung des Archaik evozierenden Landmarks am Dorfeingang entsteht zwischen dem ruhigen monolithischen Charakter der Hülle und dem von ihr umschlossenen einzigen grossen Innenraum, in welchem sich eine skulpturale Terrassenlandschaft entfaltet, die allein durch ihre Höhenentwicklung eine komplexe Abfolge von Atmosphären und Raumeindrücken schafft. Die skulpturale Deckenlandschaft ist aus Sichtbeton, Akazienparkett und Glas ausgeführt und wird zur starken Figur vor dem zurückhaltenden weissen Grund der Hülle, die somit auch den natürlichen Farben des Weines den nötigen Rahmen geben kann. Zwischen den verschiedenen Ebenen besteht ein interner Weinparcour mit fliessenden Übergängen, um die Begegnung mit dem Wein zu gewähren.
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Kerzenständer Die vier kubischen Kerzenständer lassen sich variabel zu wirkungsvollen Ensembles aus Ahorn und Nussbaum kombinieren. Mit dem Hell-dunkel-Prinzip greifen sie als Ying-Yang-Symbole treppenförmig abgestuft ineinander. www.team7.com 2. X-Table – Swiss Made Die filigranen Beistelltische von home3 sind in zwei verschiedenen Höhen erhältlich und so konstruiert, dass sie sich unter ein Sofa, Bett oder Bettsofa schieben lassen und miteinander kombiniert werden können. Die gehärteten Tischbeine aus pulverbeschichtetem Stahl mit der beständigen Vollkernplatte garantieren optimale Qualität und Stabilität. www.home3.ch | 3. Welded Die Idee für Welded – ein Projekt von Alain Gilles für Bonaldo – entstand aus der Suche nach einer «New Simplicity». Seine Elemente werden aus Stahl mit Laser geschnitten und danach miteinander verschweisst. Die rechteckige Tischfläche ist aus Holz, aus Kristallglas und in der originellen Ausführung aus mattem weissen Carrara-Marmor erhältlich. www.bonaldo.it 1.
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4. 5. 6. LEN von Tossa Einladend und komfortabel, unaufdringlich und dennoch einzigartig tritt er in Erscheinung. Egal ob im heimischen Wohnzimmer, im urbanen Loft, ob in der Hotel-Lounge oder der öffentlichen Bibliothek, LEN macht als Low Chair eine gute Figur, ohne den Raum zu dominieren. Mit oder ohne Armlehnen, natur lasiert oder bunt lackiert, LEN hält, was er verspricht. www.tossa.ch 5. Morph Edition In Zusammenarbeit mit Friederike Klesper sind drei mit unterschiedlichen Motiven bedruckte Morph-Stühle entstanden. Die Innenarchitektin beschäftigt sich schon lange damit, Drucke in Holz einzubetten, ohne dabei die natürliche Struktur abzudecken, sodass das Material Holz als solches spürbar bleibt. www.zeitraum-moebel.de | 6. Fat Tony Fat Tony ist ein modulares Sitzsystem, dessen Bausteine eine möglichst grosse Bandbreite an Variationsmöglichkeiten erlauben. Mit den einfach versetzbaren Elementen kann das Sofa zwischen verschiedenen Nutzungsansprüchen und Raumkonfigurationen im Alltag umgebaut werden: Ob Sofasystem, Couch, Sessel, Chaiselongue oder Hocker, alles ist möglich. www.ipdesign.de 4.
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«Die Hand kann Fehler machen. Manchmal gestaltet dadurch der Zufall einen Entwurf, so entsteht Fortschritt.»
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Architektur einer Vision채rin Zaha Hadid Lone K. Halvorsen |
Zaha Hadid Architects
Schiefe Ebenen, hervorragende D채cher, spitz zulaufende W채nde: Zaha Hadids Entw체rfe und Projekte scheinen die Gesetze der Statik und Schwerkraft aus den Angeln zu heben.
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Architektur Architektur einer Visionärin
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ie in Bagdad geborene und in London beheimatete Architektin Zaha Hadid gehört zur Weltspitze ihrer Zunft, und seit vielen Jahren beeinflussen und revolutionieren ihre Bauten die Architekturwelt immer wieder aufs Neue. Als Tochter eines Managers und ehemaligen Vorsitzenden der Demokratischen Partei im Irak wuchs sie in einem der ersten Häuser Bagdads auf, die vom Bauhaus-Stil beeinflusst waren. Von 1972 bis 1977 belegte sie den Studiengang für Architektur an der angesehenen Architectural Association School (AA) in London. Unter ihren Lehrern waren Rem Koolhaas und Bernard Tschumi. Bereits 1977 wurde sie Mitarbeiterin an Koolhaas Office for Metropolitan Architecture und lehrte auch selbst an der AA. So wurde die britische Hauptstadt zu ihrer Wahlheimat und 1979 eröffnete sie dort ihr eigenes Architekturbüro. Eine Diva, eine Sphinx der zeitgenössischen Architektur, so inszeniert sich Zaha Hadid, und so wird sie weltweit gefeiert. Der Kontrast zwischen ihrer kühlen Ruhe und ihren hitzigen Bauten lässt immer wieder staunen. Vielleicht ist der undurchdringliche Gleichmut ein Erbe der langen Wartezeit, die Zaha Hadid hinnehmen musste, ehe ihr 1993 mit der Feuerwache des Vitra-Design-Werks in Weil am Rhein der Durchbruch als bauende Architektin gelang. Obwohl ihre Publikationen und Ausstellungen massiven Einfluss auf die zeitgenössische Architektur hatten, galten ihre Visionen lange als phantastisch, aber unrealisierbar. Umso erstaunlicher erscheint im Rückblick ihr fester Wille, diese Visionen Realität werden zu lassen. Jedoch ist die gebürtige Irakerin keine «klassische» Architektin – eher eine Künstlerin im klassischen Sinne, die sich nicht auf eine Disziplin beschränken mag, sondern ihre Ideen in möglichst vielen Bereichen umgesetzt sehen will. Sie baut Fabrikgebäude, stattet Clubs aus und baut Bühnenbilder, gestaltet Ausstellungen und Museumsbauten, unkonventionelle Handtaschen und skulpturale Lampen, raumgreifende Möbel und futuristische Küchen sowie komplette Interior Designs von Hotels und Wohngebäuden.
Museo Nazionale delle Arti del XXI Secolo (MAXXI) Das hatten viele Pessimisten wohl erwartet: Lotrechte Wände, an denen man Bilder aufhängen könnte, gibt es hier nicht. Zaha Hadids Architektur soll szenographischer Rahmen sein, die Kunstwerke werden frei im Raum stehen, von der Decke herabhängen oder virtuell auf schiefe Wände projiziert. Das Museum soll jedoch nicht nur der Kunstbetrachtung gewidmet werden, sondern auch Experimente und neue künstlerische Konzepte fördern. Einmal mehr soll sich zeigen, dass Italien in der zeitgenössischen Kunst eine führende Rolle spielt und seine grandiose Vergangenheit im heutigen Schaffen weiterwirkt. Die Entwürfe von Zaha Hadid wurden immer wieder mit dem Suprematismus und dem russischen Konstruktivismus, mit Malewitsch und El Lissitzky in Verbindung gebracht. Betrachtet man die Zeichnungen des MAXXI-Baukörpers freilich aus einem zeitgenössischen Blickwinkel, so erinnern sie an übereinandergeschobene Gleise oder an die Fahrbahnen eines Autodroms. Stillstand ist anderswo. Den offiziellen Titel «Museo Nazionale delle Arti del XXI Secolo» hat man in Rom zur griffigen Formel MAXXI komprimiert. Er steht auch für die imposante Gesamtfläche von 21’200 Quadratmeter, jedoch wirkt der Bau keineswegs bedrückend massig. Wie von Zaha Hadid zu erwarten, strahlen die langen Gänge, Säle und Galerien eine furiose Dynamik aus. Wie in einer symphonischen Dichtung entwickelt sich ein Ambiente aus dem anderen.
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Changsha Meixihu International Culture & Art Center Im März dieses Jahres wurde das neue Projekt Zaha Hadids in Changsha präsentiert. Das neue Kulturzentrum wird aus drei Gebäuden bestehen – dem Museum für zeitgenössische Kunst, einem Theater und einer Mehrzweckhalle für Konzerte, Ausstellungen und Events. Gewohnt kurvig und unverkennbar Hadid und – wie jeder ihre Solitäre – spektakulär!
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© Marburger Tapetenfabrik
Architektur Architektur einer Visionärin
Architektur an den Wänden Ihre Arbeiten und ihre von grossem Schaffensdrang geprägte Persönlichkeit haben etwas Massloses. Stets weitet sie die Räume ihrer Architekturen in Dimension und Ausdruck ins bisher Unbekannte aus. Die Formen ihrer Bauten und Produkte scheinen das Material bis an seine Grenzen zu dehnen; Glas und Metall, Kunststoffe und Beton werden virtuos gestreckt und gewölbt und entgegen jeder konventionellen Symmetrie miteinander verbunden. Heute entwirft die 2004 mit dem Pritzker-Preis, dem Nobelpreis der Architektur, ausgezeichnete Architektin gelegentlich Kulissen für Operninszenierungen und oft kapriziöse Möbel sowie Innendekorationen. Und alles, was Zaha Hadid gestaltet, folgt dem gleichen hohen Anspruch: Es ist neu, noch nie da gewesen, es ist überragend durchdacht und es funktioniert. Im Auftrag der Marburger Tapetenfabrik entwarf sie für die Reihe «Art Borders» vier Kollektionen, mit denen sie die gewohnte zweidimensionale Darreichungsform der Tapete um eine visuelle Dimension erweitert. Durch sehr intensive Farben und Motive von bis zu neun Meter Breite und 3,30 Meter Höhe definiert sie Räume mit ihren Tapetenmustern neu. Sie vervielfacht und verdichtet Fläche. Komplementäre Zeichnungen ohne Anfang und Ende, expressive organische Formen verwandeln Wände in eine Leinwand dynamischer Illustrationen von plastischer Tiefe. Es ist dies die Dynamik der Bauten der Architektin Zaha Hadid eingefangen und gezähmt im Innenraum, doch immer noch meilenweit weg von Konventionellem.
Zukunftsvisionen Hadid will in ihrer Architektur Ideen thematisieren. Wohnungen und Büros sollen sich nicht länger dem Diktat starrer Wände, niedriger Decken und rechter Win-
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kel unterwerfen. Sie will fliessende Linien, nahtlose Übergänge zwischen Räumen, Transparenz nach innen und nach aussen schaffen, denn eine offene Architektur trägt zu höherer Lebensqualität bei. Hadid sieht in der Transparenz eines Gebäudes – und sei es noch so klein – den Luxus von morgen. Sie entwickelte die Begriffe «fluidity» und «artificial landscape», um sich von dem Diktat des Rationalismus zu befreien. Jenseits von x- und y-Achse entwickelt sie eine Architektur, die in bisher architektonisch unerschlossene Bereiche vordringt. So sind Zaha Hadids Gebäude immer eine «flüssige Art der Räumlichkeit», die den Eindruck des Natürlichen, Biomorphen und Organischen vermitteln. Auch im Bereich Design, wo sie Möbelentwürfe, Inneneinrichtungen, Messepavillons, Ausstellungsgestaltungen und Gebrauchsgegenstände realisiert, geht es ihr um fliessende Formen – nur in einem kleineren Massstab.
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Geberit AquaClean Das WC, das Sie mit Wasser reinigt.
Das neue inserat Wohlbefinden. Erleben Sie mit Geberit AquaClean ein wohltuendes Gefühl von Frische und Sauberkeit. Das WC mit Duschfunktion reinigt den Po auf Knopfdruck sanft mit einem warmen Wasserstrahl. Weil nur Wasser wirklich sauber macht. → www.geberit-aquaclean.ch, 0848 662 663 und bei Ihrem Sanitärfachmann. 055
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LOOS. Zeitgenössisch Die vom Loos-Experten Yehuda E. Safran für das CAAA Guimarães, Portugal, entwickelte Ausstellung LOOS. Zeitgenössisch dokumentiert den Einfluss von dessen Œuvre auf die Baukultur der letzten hundert Jahre, wie Werke von unter anderen Le Corbusier, Hermann Czech, José Paulo Dos Santos, Eileen Gray, Herzog & de Meuron, Friedrich Kiesler, Rem Koolhaas, Richard Neutra, Aldo Rossi, Rudolph M. Schindler, Eduardo Souto de Moura, Ludwig Wittgenstein belegen. Anhand von Entwürfen, Modellen, Möbeln, Fotos und Publikationen sowie Interviews thematisiert die Ausstellung das nie endende Bemühen um eine Balance zwischen Innenund Aussenwelt. MAK-Kunstblättersaal, Wien, Österreich Bis zum 23. Juni 2013
150 Jahre Henry van de Velde Henry van de Velde war das, was man heute als «Alleskönner» bezeichnen würde. Die Gestaltung eines Hauses oder eines Raumes, die Form von Kleidung und Schmuck, aber auch das Design von Alltagsgegenständen gehörten für ihn zusammen. Der Belgier, der 1902 nach Thüringen kam, ignorierte die Grenzen zwischen Kunst und Kunsthandwerk und gestaltete Objekte praktisch für jedes Gebiet des Lebens. In Thüringen hinterliess er zahlreiche Spuren, auf denen im Jahr 2013 anlässlich seines 150. Geburtstages gewandelt werden kann. Anhand von Spitzenwerken aus zahlreichen privaten und öffentlichen Sammlungen vermittelt die umfassende Ausstellung über Henry van de Velde das Spektrum seines Wirkens von 1890 bis Ende der 1930er Jahre. Die Präsentation stellt den agilen Flamen als einflussreichen Gestalter der Moderne dar und vermittelt seinen eminenten Stellenwert in der Kunstgeschichte. Neues Museum Weimar, Deutschland Bis zum 23. Juni 2013
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Marcel Breuer, Design und Architektur Der Designer und Architekt Marcel Breuer gehörte zu den einflussreichsten Gestaltern des 20. Jahrhunderts. Im Alter von nur 23 Jahren gelang ihm 1925 die als revolutionär zu bezeichnende «Erfindung» des Stahlrohrmöbels, die als sein zentraler Beitrag zur Designgeschichte gilt. Mochte sich Breuer innerhalb von nur wenigen Jahren vom Bauhausschüler zu einem in der gesamten europäischen Avantgarde beachteten und geschätzten Möbeldesigner und Inneneinrichter entwickelt haben, seinem Selbstverständnis nach wollte er in erster Linie Architekt sein. Die vom Vitra Design Museum konzipierte und organisierte Retrospektive auf das Werk von Marcel Breuer war die erste Ausstellung überhaupt, in der die verschiedenen Schaffensbereiche des Meisters in einer umfassenden Zusammenschau präsentiert wurden. Cité de l’architecture & du patrimoine, Paris, Frankreich Bis zum 17. Juli 2013
Concrete – Architektur und Fotografie Architekturen und Städte sind Körper und Bilder zugleich. Sie werden unmittelbar körperlich, sinnlich, aber ebenso über Bilder erlebt. Bilder sprechen eine eigene Sprache, bieten einen anderen Diskurs als die körperliche Erfahrung von Architektur. Sie verwandeln Volumen in Fläche, sie destillieren Materie zu Form und Zeichen. Fotografie formt Architektur, verformt sie, vergrössert, verkleinert, erhöht oder erniedrigt sie, akzentuiert sie, aber kaum je wird Architektur «in Ruhe gelassen». Concrete – Fotografie und Architektur will sich dem eigentümlichen, vielfältigen Verhältnis von Architektur und Fotografie auf verspielte, erzählerische und dialektische Weise annähern. Die Ausstellung fragt nach Historie und Ideologie, aber auch ganz konkret nach Form und Materie im fotografierten Bild. Fotomuseum Winterthur, Schweiz Bis zum 20. Mai 2013
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Floating Homes Das Leben auf dem Hausboot
Š Meike Hansen, Archimage
Lone K. Halvorsen
BĂźro sprenger von der lippe
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Floating Homes architektur
© Jens Kroell
Ob einstöckig oder mehrstöckig, einfach gestaltet oder eine schwimmende Luxusvilla, mit Terrasse oder Pool – die Gestaltungsmöglichkeiten sind vielfältig und der Trend ist steigend.
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as für viele bisher als ein «Aussteigertraum» galt, ist in vielen Städten eine realistische Lebensform geworden. Was den Reiz daran ausmacht, wissen wir bereits seit dem Film «Schlaflos in Seattle», in dem Tom Hanks in einem schwimmenden Haus auf dem Lake Union lebte. Was in Amsterdam historisch gewachsen ist, etabliert sich nun in vielen weiteren Städten.
Das Erbe der Hippies Die Geschichte der Hausboote begann zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Amerika als alternative Wohnweise und Rückzugsort. Vorwiegend von Schriftstellern und Künstlern bewohnt, dienten die Hausboote nicht nur zu Wohnzwecken, sondern auch als Atelier und Ausstellungsort. In anderen grossen Städten wie Paris und London zogen sich ebenfalls meist Künstler aufs ruhige Wasser in ihre schwimmenden Häuser zurück. Allerdings hatte das Wohnen auf dem Wasser kein gutes Ansehen, da es aus der Wohnungsnot heraus entstand. Ein Phänomen, welches sich im Laufe der Jahre nicht gross änderte – erst in den 1960er Jahren wurde es wieder «in», auf einem Hausboot zu leben. Die Gemeinschaft wurde mit «freedom state» umschrieben, gab es doch in den Anfängen weder gesetzliche Regelungen noch Verpflichtungen. Wie zu erwarten war, wurde es aber auf dem Wasser mit der zunehmenden Beliebtheit von Hausbooten auch immer enger. Die Zeiten haben sich zwar geändert, dennoch sind heutzutage die Grundstücke in den Grossstädten entweder Mangelware oder meist unbezahlbar. Daher setzen viele Städte darauf, die vorhandenen Wasserflächen künftig auch als Wohnraum zu nutzen. So werden von Architekten emsig Modelle entworfen, und in einigen Städten entwickeln sich «Kleinstadtsiedlungen» am Steg – und eine steigende Nachfrage ist nachweisbar. Denn was von den Hippies und Künstlern ins Leben gerufen wurde, steht heute bei jungen Urbanen mit gut bezahlten Jobs für einen trendigen Lebensstil.
Ein Leben auf dem Wasser Das leicht improvisiert wirkende Aussehen früherer Hausboote gehört eher zur Vergangenheit und der Ruf als Wohnort für Lebenskünstler ist endgültig abgelegt. Moderne Hausboote mit allen Bequemlichkeiten und einer modernen, einem Einfamilienhaus ähnlichen Architektur sind heute gefragt. Das Hausboot hat somit seinen festen Platz als Alternative zum klassischen Haus gefunden. Die meisten Entwürfe der «Floating Homes» ähneln keineswegs zu Wohnungen umgebauten Kähnen, sondern auf Pontons schwimmenden Häusern. Diese neuartigen Haustypen, die allen konventionellen Vorstellungen von Wohnkomfort entsprechen, bieten darüber hinaus ein exklusives Lebensambiente gepaart mit Freiheit, Ruhe, Energie und viel Privatheit. Momentan ist der Weg zum Eigenheim auf dem Wasser noch steinig, denn es ist schwierig, einen dauerhaften Liegeplatz zu bekommen, und das Angebot an Hausbooten in der Schweiz ist noch relativ klein. Doch in Zukunft sollen weitere offizielle Liegeplätze für Hausboote geschaffen werden, um das Abenteuer Leben auf dem Wasser zu realisieren.
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© Florentine-Amelie Rost
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Florentine-Amelie, Jörg und Nando Florentine-Amelie Rost und Jörg Niderehe von «Rost.Niderehe Architekten Ingenieure» beschäftigen sich nicht nur mit Planungsund Bauaufgaben von Gartenhütten bis zu städtebaulichen Entwürfen, sondern auch mit Um- und Neubauten von Hausbooten. Selbst leben und arbeiten sie mit ihrem Hund Nando auf einem Hausboot in Hamburg. sweet home sprach mit Florentine-Amelie Rost über das Leben auf dem Hausboot und die Herausforderungen eines Architekten beim Hausbootbau.
sweet home: Wie erleben Sie das Leben auf dem Hausboot im Vergleich zu einer gewöhnlichen Wohnung? Florentine-Amelie Rost: Wir haben das Gefühl, dass wir auf dem Wasser enger mit der Natur zusammenleben, als wir das auf dem Land in unserer Wohnung getan haben. Zum einen «spürt» man die Natur, wenn sich das Boot bei Wind leicht bewegt. Zum anderen sind es auch praktische Dinge wie zum Beispiel der Schutz vor dem Eis im Winter. Ab einer Eisdicke von 20 Zentimeter geht mein Partner Jörg jedes Jahr aufs Eis und schneidet uns mit der Kettensäge frei, damit das Eis den Rumpf nicht beschädigt. Und im Sommer kann man – und das ist das Schönste – direkt vor der Haustüre beziehungsweise vor dem Wohnzimmer 060
schwimmen. Das Wasser hier hat eine gute Wasserqualität, wir haben hier sogar Flusskrebse und Muscheln.
Hausboot oder «normale» Wohnung? Was ist für einen Architekten die grössere Herausforderung? Ich würde sagen, dass ein Hausboot schon eine grössere Herausforderung ist, aber nicht weil die konstruktive oder technische Umsetzung sehr viel schwieriger wäre, sondern eher, weil man einfach in vielen Bereichen den Standard verlässt und sich neue, kreative Lösungen einfallen lassen muss. Dies betrifft zum Beispiel schon die Kostenschätzung in der Vorentwurfsphase. Beim Bauen an Land gibt es den Baukostenindex, welcher uns Planern Kostenkennwerte liefert, um einen Entwurf kostenmässig einzuordnen. Für das Bauen auf dem Wasser gibt es das zumindest in Deutschland noch nicht, sodass wir mittlerweile unsere eigenen Kostenkennwerte aus unseren und den Erfahrungen unserer Nachbarn ermitteln und verwenden. Aber auch im konstruktiven Bereich mussten wir Planer uns natürlich ein neues Feld erschliessen. Beim Bauen auf dem Land muss man zum Beispiel keine Schwerpunktermittlung machen oder darauf achten, dass man nicht zu schwer baut, um nicht zu
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viel Tiefgang zu bekommen. Dazu gilt es natürlich, die Schnittstelle Schiffsbau-Hochbau konstruktiv zu lösen. Sobald dieser Punkt jedoch überwunden ist, unterscheidet sich die Umsetzung der einzelnen Gewerke nicht sonderlich von einem Einfamilienhausbau auf dem Land. Weitere Herausforderungen sind dann eher praktischer Art. Punkte wie zum Beispiel: Wo lagert man Material während der Bauzeit? Wir bei Rost.Niderehe lieben diese Arbeit, eben gerade weil es einen als Architekten und Planer fordert und gerade weil man ausserhalb der Standards arbeiten kann. Wir dürfen hier in Hamburg ein bisschen Pionierarbeit leisten, und das ist wunderbar.
Welche bautechnischen Faktoren müssen besonders beachtet werden beim Entwerfen von einem Hausboot? Wie bereits erwähnt, sind es zum einen das Gewicht, die Gewichtsverteilung und die Schnittstelle zwischen Rumpf und Hochbau. Zudem sind die Entwässerung und die Brückengängigkeit hier in Hamburg ein Thema. Hausboote in Hamburg dürfen eine gewisse Höhe nicht überschreiten, um unter den Brücken durchzupassen. Das bedeutet, dass man hier in bestimmten Bereichen mit seinem Wohnraum und unter Umständen auch mit der Terrasse unter der Wasseroberfläche, im Schiffsrumpf liegt, und hier
muss man natürlich mit Pumpen entwässern. Ausserdem bedeutet die Brückengängigkeit, wenn man zweigeschossig baut, dass das obere Geschoss demontierbar konstruiert sein muss. Der Ruf der Hausboote und deren Besitzer hat sich in den letzten Jahren stark geändert.
Wer sind die Hausboot-Besitzer von heute? Pauschal lässt sich das nicht beantworten. Wir würden sagen, dass Hausboot-Besitzer generell die Liebe zum Wasser und den Mut und die Lust auf das Ungewöhnliche vereint. Berufsgruppen, Herkunft, Alter etc. sind dabei sehr unterschiedlich. Wir haben hier in unserer Nachbarschaft eher junge Menschen in unserem Alter, zum Teil mit Kindern, zum Teil ohne. Wir haben aber auch bereits ein Hausboot für ein Ehepaar im Ruhestand gebaut und bauen derzeit für zwei Paare mit bereits erwachsenen Kindern.
Erleben Sie eine steigende Tendenz bei Anfragen zu Hausbooten? Und welche Bedenken erleben Sie bei potentiellen Hausboot-Besitzern? Ja, das Interesse ist schon sehr gross, was uns natürlich sehr freut. Leider ist es nicht immer leicht, einen Liegeplatz zu finden.
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Viele Liegeplätze in Hamburg sind geprägt von industriellem Charme und entsprechen damit oft noch nicht dem Bild, welches die Interessenten hier vom Eilbekkanal haben, werden aber in naher Zukunft schon allein durch den Bau der Hausboote sicher sehr attraktiv werden. Die Vision für einen Liegeplatz müssen die Bauherren oft mitbringen.
Der grösste Vorteil beim Leben auf dem Wasser? Das Schwimmen im Sommer, das Gefühl, auf seiner eigenen kleinen Insel zu leben, und die wunderbaren Stimmungen zu verschiedenen Tages- und Jahreszeiten.
Der grösste Nachteil beim Leben auf dem Wasser? Die Bauunterhaltung ist sehr aufwendig. Stichworte wie Winterschutz, Rumpfpflege, Schwimmfähigkeitszertifizierung alle paar Jahre etc. fallen mir da spontan ein. www.rost-niderehe.de
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© Jens Kroell © Jens Kroell
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news küche
Das perfekte Frühstücksei Ausschlafen, bis die Sonne einen kitzelt, dann den Geruch von frischem Brot und würzigem Kaffee geniessen und den Sonntagmorgen genüsslich auskosten. Davon träumt man die ganze Woche. Doch was wäre ein Wochenendfrühstück ohne ein Ei? «Clack» macht einen sauberen Schnitt: «Clack» auf das gekochte Ei platzieren, Kugel bis zuoberst zum Köpfchen anheben und dann fallen lassen. Und schon kann ein rundum aufgeschnittenes Ei sauber geöffnet werden. www.trenddesignhandel.ch
Pantone Die Tage werden länger, die Temperaturen steigen, die Mode zeigt sich in kräftigen Farben. Wer vermehrt auch Farben in die Küche, in die Wohnung oder gar ins Büro bringen will – ein Wunsch, der in jeder Jahreszeit seine Berechtigung hat –, der sollte die neuen Tassen und Mugs in den aktuellen PantoneFarben nicht verpassen! Die kleinen Espressotassen machen den Morgen- oder Nachmittags-Espresso zu einem farbenfrohen Erlebnis. www.trenddesignhandel.ch
Frosted Pearl Der neue KitchenAid Toaster in Frosted Pearl verspricht vollendeten Frühstücksgenuss und besticht durch seine vielseitige Ausstattung. Die Schlitze sind extrabreit und verhelfen durch ihre automatische Zentrierung dazu, dass jede Brotscheibe gleichmässig erwärmt wird. Der gewünschte Bräunungsgrad kann über sieben Stufen eingestellt werden. Auf einer LED-Anzeige lässt sich während des Toastvorganges ablesen, wie lange der Toast noch benötigt. Ausserdem verfügt der neue Toaster über eine Sandwich- und Bagel-Funktion. www.KitchenAid.de
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vao Die Liebe zum Holz und dessen Inszenierung sind Grundlage für das prämierte Design (Green GOOD DESIGN Award 2012) der vao-Küche, welches eine schlichte elegante Formensprache mit dem Genuss puren Naturholzes verbindet. Die Fronten werden von einem zarten Passepartout eingefasst, das zum einen Leichtigkeit schenkt und zum anderen die Schönheit des Holzbildes hervorhebt. www.team7.at
Brunner Küchen Zweckmässigkeit und Eleganz miteinander zu verbinden, ist eine Herausforderung, die die Firma Brunner Küchen gerne annimmt und das Konzept mit dem Kunden erarbeitet. Das Design dieser Küche ist schnörkellos, kubisch und grifflos. Die helle Küche mit diskreter Schattenfuge passt perfekt zum modernen Baustil. Sie strahlt eine gewisse Ruhe aus und bildet eine harmonische Einheit zum Essbereich. www.brunner-kuechen.ch
Schmidt Küchen Der Küchen-Hersteller Schmidt bringt mit seinem Konzept Moon eine einzigartige Kombination an Formgebung und Farbenwelten in das Herzstück des Wohnraums. Die Kontur des Mondes findet ihre Entsprechung in reinen, weichen Linien und Rundungen. Provozierende und originelle Farben umspülen den Raum mit einem eindrucksvollen Licht. www.schmidt-kuechen.de
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bücherregal lese-Tipps
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Autobiografische Häuser Die grösste Herausforderung beim Entwerfen eines Hauses ist es, ein Gleichgewicht zwischen Ästhetik und den persönlichen Wünschen der Bewohner zu finden. Während es einerseits wichtig ist, dass das Gebäude die Vision und den Stil des Baumeisters widerspiegelt, muss sich andererseits der Bauherr unter diesem Dach zu Hause fühlen. Es ist daher besonders interessant, einmal jene Häuser zu betrachten, die Architekten für sich selbst entwerfen. Wenn Häuser die Persönlichkeit ihrer Eigentümer reflektieren, dann ist das Haus eines Architekten seine gebaute Autobiografie. Standort, Grundriss, Stil, Beleuchtung, Kunst, Einrichtung – jede Einzelheit fügt der Geschichte neue Nuancen hinzu. Jedes dieser Wohnhäuser sagt mehr über seinen Baumeister aus, als jedes andere Gebäude es könnte. «Wie Architekten wohnen» Gennaro Postiglione Taschen Verlag
Internationale Trends temporärer Architektur Burkhardt Leitner constructiv entwickelt, produziert und vertreibt seit 1993 modulare Architektursysteme für temporäre Bauten in den Bereichen Messe und Display, Office und öffentlicher Raum, Museum und Ausstellung. Der Tradition von Bauhaus und der Ulmer Schule folgend hat der Firmengründer Burkhardt Leitner Massstäbe gesetzt für funktionale Ästhetik im Messedesign. Das Buch zeigt zahlreiche Projekte aus aller Welt – von Showrooms in der Schweiz und in Deutschland über Messestände in der Türkei, Frankreich, Russland und Iran bis hin zu Ausstellungen in Kanada, Australien oder Brasilien. Die vorgestellten Projekte werden ergänzt durch Insidertipps für die jeweilige Region. «Temporary Architecture» Burkhardt Leitner constructiv avedition
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2.
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Wo das Gras grüner ist Die spannendsten neuen Bauten weltweit sind heutzutage fast alle den Werten Umweltbewusstsein, Nachhaltigkeit und Energieeffizienz verpflichtet. Die Erkenntnis, dass Architektur einer der Hauptverursacher des Treibhauseffekts ist, macht diesen neuen Trend besonders relevant. Dieses Buch versammelt die besten Beispiele ökologischen Bauens aus der Reihe «Architecture Now!» und stellt darüber hinaus viele neue Projekte vor – von etablierten Architekturstars wie Frank Gehry und Norman Foster bis zu vielversprechenden Newcomern aus aller Welt.. Die 100 in dieser einzigartigen Sammlung vorgestellten Gebäude vertreten das ganze Spektrum zeitgenössischer ökologischer Baukunst und gehören zu den derzeit aufregendsten Architekturprojekten der Welt. «100 Contemporary Green Buildings» Philip Jodidio Taschen Verlag
4.
Ein Zuhause für Boote Schon seit jeher wirken die Lichtstimmungen weiter Wasserflächen und die Nähe zur Natur auf Architekten inspirierend. Sie alle haben die Aufgabe, einen Schutzraum für Boote zu entwickeln. Von der kaiserlichen Anlage und dem verträumten Pavillon der Romantik führt uns dieser Band chronologisch bis zum modernen Bootshaus in Privatbesitz und zu einer Hightech-Konstruktion von Renzo Piano. 40 architektonische Bauwerke aus allen Ländern der Welt zeigen uns, wie dieses ganz besondere Kapitel der Architekturgeschichte zu Lösungen führte, die Bootsbesitzer und jeden architektonisch Interessierten in besonderer Weise anregen. «Bootshäuser» Adam Mornement Knesebeck Verlag
5.
Komplexe Klarheit Siza realisierte zahlreiche Bauten in Portugal und war unter anderem am Wiederaufbau des Lissaboner Stadtviertels Chiado beteiligt, nachdem es 1988 durch ein verheerendes Feuer zerstört worden war. Er entwarf den Portugiesischen Pavillon für die Weltausstellung 1998 in Lissabon sowie 2005, gemeinsam mit Eduardo Souto de Moura, den Sommerpavillon der Londoner Serpentine Gallery. Weitere imposante Bauten aus seinem Büro sind die Fundação Serralves (Porto, 1998) und das Museum der Fundação Iberê Camargo im brasilianischen Porto Alegre von 2008. Wie alle TASCHEN-Architektenmonografien entstand auch dieser Band in enger Kooperation mit dem Baukünstler und behandelt Sizas Gesamtwerk bis heute. «Álvaro Siza. Complete Works 1952–2013» Philip Jodidio Taschen Verlag
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imm cologne 2013 Die imm cologne zeigte Möbel mit weiblicher Seite – der Trend für 2013. Lone K. Halvorsen
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imm cologne 2013
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lljährlich zeigt die Kölner Messe imm cologne die neuesten Trends beim Wohnen. Und nach diesem Jahr steht fest: Das Trendmöbelstück 2013 hat runde Kurven und geschwungene Linien, ist aus Holz oder anderem Naturmaterial und aus nachhaltiger Produktion. Ausserdem: Farben wirken Wunder!
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wohnen UNTERRUBRIK
Kurven, Farben und Holz Die neuesten Trendfarben bei Möbeln der kommenden Saison sind kräftiges Blau und weiterhin Grün. Blau ist die selbstbewusste Farbe der kommenden Möbelsaison und avanciert in Zukunft zu dem neuen Schwarz, denn Blau wirkt leichter als Schwarz und ist doch seriös. Sofas und Sessel werden zudem immer kleiner als in früheren Jahren und werden heute eher frei stehend im Raum verwendet. Interessant ist auch die Formensprache, die wieder zunehmend gefälliger wird. Abgerundete Ecken und Kanten machen Pols-
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termöbel endlich wieder harmonisch und einladend. Um Gefühl geht es auch beim Holz: Das ersetzt immer häufiger künstliches Material. Eiche liegt dabei ganz vorn. Auch einen alten Bekannten trifft man wieder: den Vintage-Stil! Mit steigender Individualisierung in unseren Gesellschaften nimmt auch die Vielfalt der Bedürfnisse stetig zu. Damit einher geht die Vielfalt der Wohnstile. So verschieden wie die Geschmäcker, so verschieden sind auch die Möbelangebote. Immer flexibler werden deshalb auch die Möbel, die die Aussteller zeigen. Möbel, die sich herumtragen lassen und die Küche spontan zum Wohnzimmer machen. Ausklappbare Tische, Regale, die sich je nach Wand unterschiedlich zusammenbauen lassen. Was auf den ersten Blick nur durchgestaltet aussieht, muss vor allem funktionieren. Der Kunde ist heutzutage gern im eigenen Zuhause, denn dieses «Homing» schafft Identität. Trends sind vergänglich, und die meisten möchten eine Wohnung, die uns passt wie ein Handschuh – bequem, praktisch und schön!
DESIGN Stück
Design & Designer Adjustable Table E1027 & Eileen Gray Lone K. Halvorsen
I
n Eileen Grays Haus in Roquebrune-Cap-Martin an der Côte d’Azur steht das Tischchen in einem der Gästeschlafzimmer neben dem Bett: Eileen Gray hat es den Bettfrühstückern zugedacht. Deshalb hat sie die ingeniöse Lösung ersonnen, den Stahlrohrring am Boden und die in Stahlrohr gefasste runde Glasplatte nur an einer Stelle durch Standrohre zu verbinden. So kriecht der Bodenring auch unter Betten mit den flachsten Füssen, und da man die Höhe der Standrohre bis auf fast einen Meter verstellen kann, umgreift das Tischchen auch hohe Betten. Der Tisch zählt zu den populärsten Designikonen des 20. Jahrhunderts und stammt aus dem Jahr 1927. Mit dem rumänischen Architekten Jean Badovici, der engen Kontakt zum Zirkel um Le Corbusier pflegte, realisierte Eileen Gray neben einigen Interieurprojekten schliesslich ihr erstes Gebäude – die in den Jahren 1926 bis 1929 erbaute Villa E1027 «Maison en bord de mer» –, nach dem der Tisch benannt wurde. Der geheimnisvolle Codename ihrer Sommerresidenz ist auf Folgendes zurückzuführen: E steht für Eileen, 10 für Jean (J ist der zehnte Buchstabe im Alphabet), 2 für B(adovici) und 7 für G(ray). Eileen Gray lebte zurückgezogen und ihre Arbeiten gerieten in Vergessenheit. Schliesslich wurden ihre Möbel nie in Serie produziert, sodass selbst in ihren Unterlagen oft nur vage Skizzen und Rechnungen existierten, statt technischer Zeichnungen. 1968 erschien in der «Domus» ein Artikel des Architekturhistorikers Joseph Rykwert, der die Arbeiten Eileen Grays zurück in den Fokus rückte. Sie selbst blieb im Hintergrund, doch der Ruhm kommt für sie zu spät.
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Vintage Der zweite FrĂźhling alter Formensprache Lone K. Halvorsen
Vintage – ein spannender Mix aus Alt und Neu, welcher Designer aller Sparten inspiriert, ob es sich nun um MÜbel oder um Mode handelt.
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Vintage
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er Begriff ist mittlerweile zu einem Modewort avanciert – ganz egal, in welche Sparte man schaut. Ganz egal, ob es sich nun auf eine Design- oder Moderichtung, Möbel, Kleidung oder Musikinstrumente bezieht. Vintage ist wieder «in»! Zweifelsohne befinden wir uns in der Hochphase einer nicht enden wollenden VintageWelle. Die guten Dinge von gestern sind wieder da – wie alte Freunde, die behaupten, nur mal kurz weg gewesen zu sein, während man ein völlig anderes Leben führt.
Jäger und Sammler Vieles von dem, was es schon lange gibt, und beinahe alles, was an das Design der letzten Jahrzehnte erinnert, ist chic. Auch an den grossen Möbelmessen wie in Köln waren dieses Jahr erstaunlich viele Vintage-Möbel zu sehen. Im Zuge der Wiederbelebung des Vintage-Stils legen viele namhafte Hersteller ihre Produkte von damals als Neuproduktionen auf, bei denen das Design zwar noch dem ursprünglichen gleichzusetzen ist, jedoch die Produktion nicht unter den gleichen Bedingungen wie damals abläuft. Aus hochwertigen Materialien hergestellt und meist in einer geringen Auflage produziert, weckt es in uns wieder den Jäger und Sammler. Um ein Original zu ergattern, muss man sich auf die Suche machen; meist wird man lange nicht fündig, da in den Geschäften das Sortiment täglich wechselt. Die durch jahrelange Benutzung entstandene Patina und Gebrauchsspuren der Möbel gehören zu einem solchen Stück dazu und verleihen ihm einen gewissen Charme. Vor allem der Retro-Stil aus der Zeit zwischen den 50er und 70er Jahren erlebt eine Renaissance. Die Zeiten von damals spiegelten sich auch im Design der Möbel wieder – organische Formen wie beim Nierentisch, der bis heute als Inbegriff des Wohnens in den 50ern gilt, oder geschwungene Cocktailsessel aus Leder. Kitsch, Luxus und Extravaganz waren hier fehl am Platz. Gewünscht waren geradlinige Formen und nichts Verspieltes. Jedoch bei den Farben ist alles vertreten und darf beliebig kombiniert werden. Von dezenten Pastelltönen bis hin zu knalligen Farben, häufig kombiniert mit Naturtönen, Cremeweiss und Schwarz, die oft als Akzent eingesetzt werden. Gewiss umfassen die Vintage-Möbel nicht nur die 50er bis 70er Jahre. Auch die verspielten Möbel des Jugendstils, die sachlichen Entwürfe des Art déco und der Bauhaus-Ära sind heiss begehrt. Ohne Bedenken können auch die Epochen gemischt werden, nur die Solitäre sollten sich gegenseitig nicht die Schau stehlen. Auch ein Möbelstück benötigt Luft und Freiraum, um seinen wahren Charakter zu entfalten.
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Demetrio Zanetti von Demosmobilia Demetrio Zanetti ist Inhaber von Demosmobilia, einer der grössten Schweizer Plattformen für Vintage-Design, und Herr der umfangreichsten Designsammlung in der Schweiz mit mehr als 3 500 Gegenständen. Nicht nur in seiner Wohnung in Lugano findet man die bekannten Klassiker, auch sein Showroom in Chiasso beherbergt jegliche Objekte, die ein Vintage-Herz höher schlagen lassen. sweet home sprach mit dem leidenschaftlichen Händler über seine umfangreiche Designsammlung und warum die Klassiker nicht ohne Grund zu Klassiker avanciert sind.
sweet home: Ihr erster Designklassiker? Demetrio Zanetti: Mein erster Kauf war ein Stuhl von Charles & Ray Eames Wieso hat sich die Leidenschaft zu Designklassikern in Ihnen entwickelt? Ich habe schon immer den Wunsch nach etwas Schönem in mir gespürt.
Sie haben zwei Läden, zwei Lager und eine Wohnung, in denen Sie täglich von Klassikern umgeben sind. Gibt es dennoch Objekte, von denen Sie sich ungern trennen? Ich verabschiede mich immer sehr ungern von meinen Objekten, aber da es mein Job ist, muss ich es leider machen.
Woher stammen Ihre Objekte? Meine Suche nach den Objekten ist sehr unterschiedlich, ich fahre rund 50’000 Kilometer im Jahr durch Europa und besuche private Händler, Märkte und vieles mehr.
Stühle, Tische, Lampen ... Was ist Ihre grösste Leidenschaft und weshalb? Ich liebe Lampen, sie sind sehr individuell und bringen das gewisse Licht und Ambiente in unser Zuhause.
Welche Besonderheiten besitzt ein Klassiker gegenüber Möbeln aus der Gegenwart? Nichts Aussergewöhnliches, aber in den 30er bis 60er Jahren haben die Designer alles neu gemacht. Heutzutage arbeiten die Designer mehr mit verschiedenen Materialien und mit den Eigenschaften des Materials. Aber man findet auch heutzutage interessantes neues Design.
No Copy! Auch weniger gut verdienende Menschen möchten gerne Designgegenstände in den eigenen vier Wänden besitzen. Was halten Sie von der unendlichen Vielfalt an Nachahmungen? Ich bin gegen Kopien und schlechte Qualität! Ich habe lieber anonyme, dafür jedoch originelle Stücke.
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Vintage
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Mit welchen Argumenten würden Sie Ihre Kunden dazu bewegen, mehr in Qualität zu investieren und weniger billige Massenproduktion zu konsumieren? Der Name ist unwichtig, wichtig sind die Originalität und vor allem die Qualität.
Preis/Leistung! Wie begründen Sie die teils sehr hohen Preise bei Designklassikern? Ich versuche die Preise tief zu halten, jedoch sind gewisse Stücke richtige Kunststücke und darum ist ein hoher Preis auch legitim.
Gibt es momentan ein neues Möbelobjekt, das Potential zum Designklassiker hat? Viele Contemporary-Objekte wie beispielsweise von Fratelli Campana haben das Potential, zum Klassiker zu werden.
Welcher Designer hat Ihrer Meinung nach den grössten Einfluss auf die Möbelentwicklung gehabt? Einen zu erwähnen, wäre zu wenig. Es gibt mehrere!
Kann Design glücklich machen? Ganz bestimmt kann Design glücklich machen! Mit schönen Objekten sein Heim einzurichten, ist wunderbar. Es macht den Menschen glücklich, wenn er Design einfach und richtig benutzt.
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The Popstar of Design Philippe Starck Yvonne Beck
Er ist der grosse Philosoph unter den Designern. Er ist der Mann hinter vielen bemerkenswerten zeitgenĂśssischen DesignstĂźcken. Sein Name: Philippe Starck.
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The Popstar of Design design
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hilippe Starck hat eine Mission, wenn er designt, dann will er damit nicht weniger als die Welt verbessern. In einer Gesellschaft, in der wir immer einsamer werden. In der jeder das Land des anderen, das Dorf des anderen, seinen Nachbarn und eigentlich sich selbst hasst, versucht er, einen öffentlichen Raum zu schaffen, in dem sich Menschen noch treffen.
Life is better when you live it with style So ein Raum entstand beispielsweise in Berlin Mitte. «yoo inspired by Starck» heisst das Designprojekt, bei dem Menschen sich treffen und friedlich zusammenleben sollen. An repräsentativer Stelle in Berlin Mitte, nur 50 Meter von der Friedrichstrasse entfernt, befindet sich das Immobilienprojekt «yoo berlin». Die Gründer der Marke «yoo Ltd» sind Philippe Starck und John Hitchcox. Eine perfekte Mischung, denn der Weitblick des internationalen Immobilienentwicklers John Hitchcox verbindet sich perfekt mit den kreativen Ideen des weltbekannten französischen Designers Philippe Starck. Beide gelten als Visionäre ihres jeweiligen Fachgebiets. Mit der Marke yoo kreieren sie ein wegweisendes Konzept. Ihr Anliegen ist es, Menschen die Möglichkeit zu geben, hervorragend gestaltete Wohnungen zu erwerben. Allerdings handelt es sich dabei um Appartements, bei denen Gutbetuchte zueinanderfinden. In Panama, Miami, in Tel Aviv und anderen Metropolen stehen solche Luxustempel bereits. «yoo berlin» wartet mit insgesamt 87 Eigentumswohnungen auf zehn Etagen sowie drei Gewerbeeinheiten im Untergeschoss auf. Das Design der Innenarchitektur, den Wellness‐ und Spabereich mit Bar, Lobby, Atrium und den Cafébereich kreiert das Designteam «yoo – inspired by Starck». Während die Aus-senfassade mit der Vorliebe der Berliner für Dramatik spielt, setzt man innen hingegen Modernes neben Klassisches, Satire neben Leidenschaft und Gestalt neben Form – eben das Design eines Philippe Starck. In allen yoo-Projekten auf der Welt das gleiche Konzept: überall 100 Prozent Philippe Starck. Alles entworfen und eingerichtet von dem Stardesigner. Auf die Frage, ob dies nicht der Tod der Individualität wäre, erklärt der Designer in einem Fernsehinterview: «Eine 100-prozentige Philippe-Starck-Wohnung existiert nicht. Hat nie existiert oder ich weiss nichts davon. Und wenn sie existierte, würde ich mich für diese Menschen schämen, weil das einfach nur hiesse, dass sie vollkommene Idioten sind. Ich helfe ihnen nur bei der Basis, den Dingen, bei denen man keine Fehler machen darf.»
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design The Popstar of Design
Aufsässige, originelle Schöpfungskraft Starck selbst sieht sich als Rebell, Gleichmacherisches kann er ebenso wenig leiden wie Design, das exklusiv sein will. Und eins muss man ihm lassen – er hat das Verständnis von Design revolutioniert. Demokratisches Design – Designobjekte so günstig, dass sie für fast jedermann zugänglich sind. Tatsächlich gibt es bereits Starck-Stühle ab 60 Franken – skandalös günstig! Berühmt machten ihn jedoch seine Haushaltswaren für Alessi. Allen voran die Zitruspresse. Auch sie wird in den Spree-Appartements in Berlin stehen. Eine 3-Zimmer-Wohnung kostet hier circa 750’000 Euro, absolute Spitze auf dem Berliner Wohnungsmarkt. Auf die Frage, wie demokratisches Design und Luxusappartements zusammenpassen, erklärt Starck: «Dies ist kein Widerspruch, sondern bloss eine Facette desselben Gedankens. Ich habe Eliten nie gemocht und schon gar nicht die Vorstellungen von Luxus, aber ich will auch kein Rassist im umgekehrten Sinne sein. Ich möchte nicht etwas nicht machen, nur weil es im Moment noch nicht günstiger zu lösen ist. Man tut, was man kann. Manchmal ist es teuer, manchmal ist es billig.» Und so leitet Starck manchmal die pure Lust am Gestalten, manchmal ein höheres Ziel. Neben Luxusimmobilien, Alltagsdesign arbeitet Starck ständig an weiteren Ideen. Eine davon, von welcher er ganz besessen ist, ist die «Democratic Ecology». So soll es nach Starck bald Solardächer und Elektroautos für jeden geben. Philippe Starck steckt voller Widersprüche. Er ist einer der bekanntesten Designer und doch verachtet er seinen Beruf. Denn für ihn steht fest, wenn man Design als den Versuch ansieht, ein Objekt schöner zu machen als ein anderes, dann ist es einfach eine sinnlose Tätigkeit. Er sei manchmal enttäuscht von sich selbst, dass er so unnütz sei. Das Einzige, was ihm Kraft gäbe, sei, dass er in dieser eigentlich sinnlosen Welt immer eine sehr politische Arbeit gemacht hätte. Zumindest so gut es möglich war. Starck versucht, mit seinen Arbeiten Blickwinkel zu verändern, auch die Blickwinkel des Denkens. Er sei in den letzten Jahren radikaler geworden, denn er habe Macht und Zeit und wisse, was zu tun sei. Starcks Ideal ist eine Welt, die ganz frei von materiellen Gütern ist, bis diese Utopie jedoch vielleicht einmal Wirklichkeit wird, bleibt Starck ein Pragmatiker und schafft manchmal Sinnvolles, manchmal Sinnloses. Denn Philippe Starck ist nicht nur ein Philosoph, sondern vor allem einfach ein Macher.
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ÂŤNothing is normal, everything is creation.Âť
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