sweet home 02-2014 Auszug

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BAUEN & ARCHITEKTUR SOMMER 2014 | #7

DER MYTHOS LEBT VERY BRITISH | ENGLISCHE GÄRTEN 9 772296 069405

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GLAS IN DER GEGENWART

DIE KRAFT DER SONNE | SOLARE VORBILDER KARTELL | EIN ITALIENISCHER KLASSIKER WIRD 65 KONSTANTIN GRCIC | DER «DENKER» UNTER DEN DESIGNERN



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#7 EDITORIAL

LUFT, LICHT UND SONNE Während verglaste Fenster bis ins Mittelalter einen grossen Luxus bedeuteten, hat heute der Baustoff Glas längst Einkehr in die moderne Architektur gefunden. Es gibt aber auch neue Herausforderungen. So sollen die immer grösseren Glaslösungen nicht nur optisch faszinierend wirken, sondern auch effizient sein und damit Kälte und Wärme von uns fernhalten. Die Charta von Athen (Konvention zur Restaurierung historischer Gebäude) mit ihren Forderungen nach Licht, Luft und Sonne spiegelt sich auch bei vielen Menschen wider, die ein Lebensumfeld über den Dächern der Stadt aussuchen: Lofts und Roof Top Gardens. Während zu Warhols Zeiten Lofts aufgesucht wurden, um Geld zu sparen, bieten heute Lofts und die Oasen über den Dächern der Stadt in der Tat die Anforderungen, welche 1928 in Athen festgelegt wurden. Während wir uns in den Sommermonaten weiterhin nach Luft, Licht und Sonne sehnen, gibt es jedoch auch einen plausiblen Grund, bis September das Thema Indoor nicht zu vergessen. Konstantin Grcic präsentiert im Vitra Design Museum die Ausstellung «Panorama», die sich auf die Schlüsselthemen des Designs beziehen. Auch die anstehende Energiewende braucht das Licht der Sonne und gleichzeitig vielfaches Engagement. Es geht nicht nur um die Steigerungen von regenerativen Energien, sondern auch um die Chance, Teile der Energieversorgung dezentral organisieren zu können. Wir wünschen Ihnen ein sommerliches Lesevergnügen, und denken Sie stets daran: Luft, Licht und Sonne nicht nur beim Einrichten ins Leben zu rufen.

Francesco J. Ciringione Verleger

Lone Katrine Halvorsen Chefredaktorin

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INHALT #7 | SOMMER '14

ARCHITEKTUR

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010 WELTEN DER TRANSPARENZ – GLAS 012 GLASARCHITEKTUR IM VERLAUF DER GESCHICHTE 018 AUSSEN VERSCHLOSSEN, INNEN VERGLAST 026 BÜCHERREGAL 028 TRANSPARENZ IN IHRER SCHÖNSTEN FORM 032 VON DER NATUR LERNEN 038 GEBOGENE UND THERMISCH «GEKNICKTE» GLÄSER

050

INNENARCHITEKTUR 042 DIE BEDEUTUNG DESSEN ... 044 LEBEN IM LOFT 048 KOCHENDES WASSER AUS DEM HAHN 050 OLED

044

054 NEWS 056 MARTIN HALTER – GLASMALEREI 058 FERDINAND KRAMER – EINFACH UND PRAKTISCH 064 STOREN, MARKISEN UND MEHR

DESIGN 068 WEIL DESIGN DIE WELT VERÄNDERT 070 DER ITALIENISCHE KLASSIKER – KARTELL

080 006

076 DIE KÖNIGLICHE PORZELLANMANUFAKTUR 080 HERMÈS


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Stockental 4.–6. Juli 2014

Buochs 20.–22. Juni 2014


INHALT #7 | SOMMER '14

102 DESIGN 084 NIKO KRALJ & DIE STUHLSERIE «REX» 086 KONSTANTIN GRCIC

GARTEN 092 ENGLISCHE LANDSCHAFTSGÄRTEN ALS VORBILD 094 FUNKTION UND NATUR 100 NEWS

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102 ÜBER DEN DÄCHERN DER STADT

BAUEN 104 DIE ENERGIEWENDE MIT DEZENTRALEN AKTEUREN 106 KOLUMNE – SWISSOLAR 108 DER SOLARCHAMPION ALTBÜRON 112 BAUEN MIT SCHWEIZER HOLZ 118 KOLUMNE – MINERGIE

112

120 SIA-TAGE DER ZEITGENÖSSISCHEN ARCHITEKTUR

IMMOBILIEN

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126 HOHES NIVEAU PROFESSIONELL BEARBEITEN 128 KOLUMNE – UBS 130 PROPERTY ONE PARTNERS AG 132 IMMOBILIEN BUTLER 134 BERN IMMOBIL AG

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ARCHITEKTUR

ARCHITEKTUR WELTEN DER TRANSPARENZ – GLAS Georg Lutz

Schon im Mittelalter nutzten die Glasmaler die Faszination, die ihre Arbeit mit Glas auslöste. Das Licht und ihre Kunstfertigkeit mit Glas, machten die mittelalterliche Mystik sicht- und erfassbar. Das durchscheinende Licht gab den Farben eine noch grössere Leuchtkraft. Zudem verstärkten die Lichtstrahlen die Konturen im Raum und reflektierten auf Böden und Wänden. Glas schafft auch heute noch nicht nur eine transparente Verbindung zwischen aussen und innen. Heute klingt das nur profaner als im Mittelalter. Allerdings ist die Faszination weiter hoch aktuell. Glas ist nicht nur ein funktionelles, sondern auch ein optisches Element moderner Architektur. Dabei sind die technischen Möglichkeiten, zum Beispiel was gebogene Gläser an Fassaden betreffen, gestiegen. Glas unterstützt unsere Arbeits- und Lebenswelten. Gleichzeitig sind die Anforderungen in die Höhe geschnellt. So sollen Glaslösungen nicht nur optisch faszinierend wirken, sondern auch effizient sein und damit Kälte und Wärme von uns fernhalten. Wir sehen oft Dinge und wissen nicht, woher sie kommen, und sind dann auf der Suche. Während der Spiegel die Wirklichkeit einfach seitenverkehrt wiedergibt, wird durch das Aneinanderreihen von Glasbausteinen die Wirklichkeit gebrochen, verändert und verfremdet. Das entspricht auch eher unseren zerklüfteten Lebenswelten. Der Betrachter muss auf die Suche gehen und die Wirklichkeit immer wieder neu zusammensetzen. Dabei hilft uns Glas.

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ARCHITEKTUR


ARCHITEKTUR

ES WERDE LICHT GLASARCHITEKTUR IM VERLAUF DER GESCHICHTE Lone K. Halvorsen

Glas und sein Einsatz an Fassaden ist eines der formbildenden Kernthemen der modernen Architektur; Glasfl채chen sind heute ein Spielfeld f체r Formen und integrierte Funktionen.

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ARCHITEKTUR Diese Fensterrose in der Kathedrale Notre Dame in Paris symbolisiert die religiöse Bedeutung des Lichts.

K

aum hatte man in anderen Ländern begonnen, die romantischen Kirchen zu perfektionieren, als in Frankreich ein völlig neuer Stil des Kirchenbaues entstand: die gotische Kathedrale, die eine komplett neue Idee verwirklichte. Getragen von Stützen anstelle von starken Wänden, trug sie Glas statt Mauerwerk. Glas, sehr viel Glas, um den Tempel transparent zu machen für die göttliche Weisheit. Die farbigen Glasfenster der Gotik ersetzten die bunt bemalten Wände der romantischen Kirchen und entwickelten eine transparente Architektur. Das Bauwerk wurde

für den Betrachter durchsichtig und liess ihn das Sonnenlicht auf eine ganz besondere Weise erleben. Nichts war an den Kathedralen ohne symbolischen Sinn, und dies galt ebenfalls für das Licht. Jahrhundertelang blieben jedoch die Fensteröffnungen in Wohnbauten sehr klein, und Glas wurde nur in Ausnahmefällen verwendet. Venedig hatte eine Monopolstellung in der Produktion von Kristallglas und Spiegel, die zu der damaligen Zeit aufsehenerregend war. Doch bis die Herstellung von kleinen Glasscheiben für Fensteröffnungen vereinfacht und verbessert wurde, verging noch viel Zeit.

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ARCHITEKTUR

«Crystal Palace» in London als Wegbereiter des modernen Bauens.

Überdimensionales Gewächshaus Als das Vereinigte Königreich im Jahr 1851 beschloss, eine Weltausstellung auszurichten, und alle Architekten des Landes aufforderte, einen Entwurf für einen britischen Pavillon abzuliefern, war allen klar: Dieser Entwurf musste kühn und grossartig sein. Dies war die Stunde des Gartenarchitekten Joseph Paxton. Denn es wurde eine kuriose Vorgabe in der Ausschreibung gemacht: Das Gebäude sollte so konstruiert sein, dass der alte Baumbestand des Hyde Park erhalten bleiben sollte. Paxton legte den Entwurf eines überdimensionalen Gewächshauses vor, und aufgrund der Grösse konnten die uralten Bäume mitten in der Ausstellungshalle erhalten bleiben. Jedoch auch die Bauweise war für die Zeit revolutionär. «Crystal Palace», wie die Ausstellungshalle bald genannt wurde, war nicht nur ästhetisch, sondern vor allem technisch ein Wegbereiter des modernen Bauens. Paxton setzte als Baumaterial konsequent auf Guss- und Schmiedeeisen sowie standardisierte Glasscheiben – die grössten, die britische Glashütten damals herstellen konnten. Als Gerüst

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für den Bau diente die Eisenkonstruktion selbst. So liess sich der enge Zeitplan von sieben Monaten einhalten, um das 563  Meter lange, 124  Meter breite komplett verglaste Gebäude rechtzeitig zur Eröffnung zu errichten.

Haut und Knochen Im Jahr 1921 nahm Mies van der Rohe an einem Wettbewerb für ein Bürohochhaus an der Friedrichstrasse in Berlin teil. Die Veranstalter nahmen den Entwurf jedoch nicht so richtig ernst. Betrachtet man aus heutiger Sicht seinen Entwurf, gilt er als revolutionär zu bezeichnen. Erstmals waren alle Hauptnutzflächen weitgehend variabel und die Fassade komplett verglast. Sie ist das erste Beispiel für die «Haut-und-Knochen-Architektur» der späteren Jahre Mies van der Rohes: Eine transparente Haut aus Glas schliesst sich dabei um die Knochen eines stählernen Tragwerks. Viele Jahre später realisiert Mies van der Rohe schliesslich das Seagram-Building (1956–1959), dessen Aussenfassade komplett verglast ist und zu einer Ikone der Haut-und-Knochen-Architektur geworden ist.


ARCHITEKTUR Glasfassaden in der modernen Architektur.

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ARCHITEKTUR

Fassaden sind längst viel mehr als nur statische Hüllen, die als Schnittstelle zwischen innen und aussen die Gebäude vor Witterungseinflüssen schützen. Dem Baustoff Glas wird etwas Visionäres angeheftet, er steht für die Moderne gegen

das konventionelle Bauen. Ein Ausdruck von Fortschrittlichkeit, jedoch ist die Bauhaus-Diskussion um die Moderne verbunden mit der Charta von Athen mit ihren Forderungen nach Licht, Luft und Sonne noch längst nicht zu Ende geführt.

St. Paul’s Cathedral in London – Alte Glaslösungen spiegeln sich in modernen Glasfassaden.

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ARCHITEKTUR

EIN ARCHITEKTONISCHES GLANZSTÜCK AUSSEN VERSCHLOSSEN, INNEN VERGLAST Gerald Brandstätter |

Bruno Helbling

Hinter der weissen Fassade einer nach aussen verschlossen wirkenden Villa oberhalb des Vierwaldstättersees versteckt sich ein verglaster Innenhof sowie Hightech vom Feinsten.

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ARCHITEKTUR Aussen eher verschlossen, innen mit einem verglasten Innenhof, der das ganze Gebäude mit Tageslicht durchströmen lässt.

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ie Aussicht ist kaum zu überbieten: Der Vierwaldstättersee breitet sich vor einem aus, gleich gegenüber präsentiert sich der Bürgenstock, rechter Hand erhebt sich der Pilatus. «Ich wollte ein Haus entwerfen, bei welchem die Innenund Aussenräume verschmelzen. Durch die raumhohen Glasfronten und den zentralen Lichthof wird der Aussenraum sozusagen ins Haus hineingeholt», erläutert Petra König aus Luzern, die Architektin der weissen Villa. Und tatsächlich: Viel Glas in Form von raumhohen Schiebefenstern auf der Südseite lassen die Blicke ungehindert über die Landschaft schweifen. Mittelpunkt der Villa ist jedoch das zweigeschossige, mit elf riesigen Schiebeflügeln des Glasbauspezialisten Air-Lux rundum verglaste Atrium. Dieser von aussen nicht einsehbare Innenhof ist ein gelungener architektonischer Kniff und bringt neben Tageslicht viel Privatsphäre ins Gebäude.

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ARCHITEKTUR

Das Atrium bietet einen intimen Innenhof, der die Jahreszeiten mitten im Haus erleben lässt.

Introvertiert Von der Strasse aus wirkt das Gebäude mit den atypischen gerundeten Gebäudeecken eher verschlossen. Nur die beiden seitlichen, ins Gebäudevolumen eingelassenen kleinen Lichthöfe öffnen die Fassade. Betritt der Besucher das Haus, wird er von lichtdurchfluteten Räumlichkeiten empfangen: Der verglaste Innenhof nimmt viel Tageslicht auf und macht die Jahreszeiten mitten im Hausinnern hautnah erlebbar. So werfen morgens die ersten Sonnenstrahlen ihr Licht in den Hof; es regnet, es schneit mitten im Haus. Und nachts funkeln sogar die Sterne im Haus, reflektiert durch das Wasserbecken. Vorbei am Atrium gelangt man in den in Grösse und Ausgestaltung eindrücklichen Wohnbereich mit dem fantastischen Ausblick. Erst die rahmenlosen Schiebefenster ermöglichten es, die Aussicht optimal in Szene zu setzen. Die Fenster sind raumhoch

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und lassen sich geräuschlos auf Knopfdruck zur Seite schieben, sodass sich der 2.55 Meter hohe Wohnraum bis zur Terrasse hinaus ausweitet. Von der Terrasse aus gelangt man mittels einer Wendeltreppe vom Wohngeschoss hinunter ins Gartengeschoss. Hier liegen sämtliche Schlafzimmer und Bäder. Neben einem Arbeitszimmer nimmt das Elternschlafzimmer fast die ganze Frontseite der Villa ein: ein grosses Ankleidezimmer, der eigentliche Schlafbereich mit dem Bett und dazwischen das riesige Bad mit freistehender Wanne von Boffi. Liegt man in der Badewanne, so schweift der Blick auf der einen Seite in den Innenhof und auf der anderen Seite in den Garten. Draussen wartet eine Terrasse mit Sitzplatz, Liegemöbeln und Pool. Im hangseitigen Gebäudeteil befinden sich zwei weitere grosse Schlafzimmer mit je einem Bad, von den seitlichen, kleinen Innenhöfen natürlich belichtet.


ARCHITEKTUR Eine Wendeltreppe verbindet auch auf der Terrasse die Geschosse und den Garten miteinander.

Klare Formen bei den Einbauten und Weiss als Grundfarbe bieten die optimale Basis fĂźr die erlesene MĂśblierung.

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ARCHITEKTUR

Durch die schlichten Oberflächen und die minimierte Farbpalette kommen Details, die handverlesenen Designmöbel und besonders die Aussicht voll zur Geltung. Im ganzen Haus bestehen die Böden aus pflegeleichtem grauen Fliessbeton von Walo. Alle Wände sind weiss verputzt, Einbauschränke und die Küche sind ebenfalls weiss. Die ovale Riesenbadewanne oder die Einbauten im Bad unterstreichen das exklusive Ambiente. Auch die Küche von Boffi verbindet formale Zurückhaltung mit stilistischer Klarheit. Kräftige Farbtupfer setzen die rosa Loungekissen im Innenhof sowie die orangen Outdoor-Möbel von Paola Lenti auf der Terrasse. Je nach Jahreszeit zeigen sich die Blätter des Baums im Innenhof in Grün oder Rostrot und wetteifern mit den knallroten Stühlen von Vitra im Essbereich. Stilvolle Wohnaccessoires und die sorgfältig platzierte Kunst setzen zusätzlich Akzente.

Von der Wanne fällt der Blick in den Garten oder in den verglasten Innenhof. Bei Bedarf lässt sich der hinter dem Spiegel versteckte Bildschirm aktivieren.

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ARCHITEKTUR Raumhohe Schiebefenster bieten grandiosen Blick 체ber den Vierwaldst채ttersee oder in den Garten.

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ARCHITEKTUR

Verborgenes Hightech Im Untergeschoss, vollkommen ins Erdreich eingelassen, sind die Haustechnik sowie einige Nebenräume untergebracht. Und das klimatisierte Weinlager mit gegenüberliegendem Verköstigungsraum, natürlich belichtet durch Oberlichter in den darüberliegenden seitlichen Innenhöfen. Tageslicht gelangt auch vom Atrium und dem grosszügigen, verglasten Treppenhaus hinab ins UG, wo die edlen Tropfen lagern. Der Kontrast könnte nicht grösser sein: Während die Aussicht Natur pur bietet, ist das Gebäude selbst Hightech. Oder wie Architektin Petra König erklärt: «Die Natur im und ums Haus steht im Kontrast zu den technischen Installationen, welche auf dem neusten Stand sind.» So wird das Haus via Erdsonde beheizt, im Sommer über die Bodenheizung gekühlt. Es existiert eine kontrollierte Wohnraumlüftung, der Weinkeller und der Degustationsraum sind mit einer separaten Lüftung bzw. einer Kühlung ausgerüstet. Eine Anlage von Revox beschallt die ganze Villa; mittels eines KNX-Systems können sämtliche Installationen ferngesteuert werden. Diverse eingebaute TV-Geräte, wie beispielsweise der im Badspiegel integrierte Bildschirm von Ad Notam, können nach Bedarf eingesetzt werden. Die technischen Installationen wurden jedoch alle unsichtbar eingebaut. Denn die Technik soll dienen, jedoch nicht im Mittelpunkt stehen. Hauptfokus im Haus soll die Aussicht mit dem beindruckenden Bergpanorama sein, mit den bewaldeten Seeufern und den saftig grünen Hängen.

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Im separat klimatisierten Weinraum herrschen perfekte Lagerbedingungen für die edlen Tropfen. Der Verköstigungsraum liegt gleich gegenüber.


ARCHITEKTUR

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ARCHITEKTUR

BÜCHERREGAL LESE-TIPPS

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Eine Reise durch die dänische Möbelindustrie des 20. Jahrhunderts Im einzigartigen Buch «Finn Juhl & Onecollection» verbindet der dänische Schriftsteller Mike Rømer die zwei Geschichten des weltbekannten Designpioniers Finn Juhl und der Möbelherstellerin Onecollection, die es schaffte, die Finn Juhl - Möbelklassiker nach aufwändigen Recherchen wieder herzustellen, zusammen. Das Buch konzentriert sich auf Finn Juhls Arbeit als revolutionärer Möbeldesigner und die freudige Tatsache, dass seine Möbel wieder original-getreu produziert werden. Es zeigt die Wiedergeburt einer soliden Sammlung von Finn Juhl Entwürfen. Das Buch dokumentiert eine Reise durch die dänische Möbelindustrie des 20. Jahrhunderts und zeigt wie zwei Männer mit grosser Leidenschaft die anspruchsvollen Entwürfe von Finn Juhl aufleben liessen. Finn Juhl & Onecollection Mike Rømer Qn`C Philipp Kuntze

Aus dem Land der Morgenröte Eine Reise nach Japan weckte einst Josef Meyers Begeisterung für die fernöstliche Gartenkultur. Heute ist sein eigener Garten ohne Zweifel einer der wenigen authentischen Japangärten in Deutschland. Schritt für Schritt hat er ihn behutsam wie konsequent verwandelt; jetzt hält der Garten in Mühlen Vergleichen mit seinen Vorbildern im Ursprungsland durchaus stand. Sukzessive Erweiterungen geben allen Ideen Raum, und so fliessen die unterschiedlich gestalteten und in ihrer Stimmung wunderbar variierenden Gartenräume harmonisch ineinander: ein Ort meditativer Kraft, tiefer Ruhe und begeisternder Inspiration. Ein japanischer Garten Nik Barlo jr. | Ursula Barth Verlagsgruppe Random House

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2.


ARCHITEKTUR

3.

Auf die Suche nach dem eigenen Wohnstil Wohnbegeisterung³: Pointierter lässt sich «Das neue SoLebIch-Buch» von Deutschlands grösster Wohncommunity kaum beschreiben. Es ist viel mehr als ein blosses Wohnbuch sondern ein praktischer Ideengeber, inspirierendes Coffee Table Book und Community-Buch in einem. Es zeigt Raum für Raum einzigartige Wohnstile und Einrichtungsideen zum Nachmachen und verrät die wichtigsten «Zutaten» für ein schönes, gemütliches Zuhause. Praktische Einkaufs- und Herstellerhinweise sowie zahlreiche DIYTipps ergänzen die Wohnungsfotos und garantieren, dass die Ideen leicht umgesetzt werden können. Zweifellos das neue, aussergewöhnlich gestaltete Lieblingsbuch für Inspirationssuchende, Einrichtende oder all diejenigen, die durchs Schlüsselloch in die Wohnungen anderer blicken möchten. Das neue SoLebIch-Buch Nicole Maalouf Verlagsgruppe Random House

Clevere Ideen für kleine Gebäude Ob aufgrund urbaner Enge oder angesichts der schmäleren Budgets von heute – Architekten schaffen immer häufiger Werke, die zwar klein in ihren Abmessungen sind, aber gross im Hinblick auf zukunftsweisende Einfälle. Ob in einer japanischen Metropole oder im Grenzbereich zwischen Kunst und Architektur: Kleine Gebäude weisen zahlreiche Vorzüge auf und zwingen ihre Planer, aus weniger mehr zu machen. Toyo Ito, der 2013 mit dem Pritzker-Preis ausgezeichnet wurde, ist hier ebenso vertreten wie junge, aufstrebende Architekten aus Portugal, Chile, England und Neuseeland. Neben Künstlern wie Doug Aitken und Ólafur Eliasson stellen Álvaro Siza und Kazuyo Sejima (SANAA) ihr Auge für winzigste Details unter Beweis.

4.

Architecture Now! Kleine Bauten Philip Jodidio Taschen Verlag

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ARCHITEKTUR

HOCH ÜBER LUGANO TRANSPARENZ IN IHRER SCHÖNSTEN FORM Céline Berger |

Udo Geissler

Hier weitet sich der Blick, gleichzeitig geht das funktionale Detail aber nicht verloren. Glas ist heute nicht nur transparent. In Kombination mit feinen Aluminiumrahmen kann es seine Potenziale voll ausspielen. Unsere Autorin präsentiert eine imposante Lösung die von der Philipp Architekten GmbH realisiert wurde.

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ARCHITEKTUR

S

o lässt es sich leben. Ein faszinierendes Panorama bietet sich an dieser exponierten Lage hoch über dem Lago di Lugano. Das Haus verfügt über vier Stockwerke. Von

sämtlichen Räumen geniesst man einen ungehinderten Blick über die Dächer und den See. Von der obersten Etage aus hat man eine 270-GradSicht, welche sich kaum überbieten lässt.

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ARCHITEKTUR

Beim rahmenlosen Fenstersystem swissFineLine steht die absolute Transparenz im Mittelpunkt. Umgeben von Landschaft, Licht und Himmel rückt die raumhohe Verglasung in den Hintergrund und wird kaum mehr wahrgenommen. Durch die nahtlose Einfügung der hochdämmenden Profile in Wände, Böden und Decken lösen sich die Grenzen auf. Grundlage dafür sind eine einzigartige, hindernisfreie Aussicht sowie ein grosszügiges und behagliches Wohngefühl. Die grandiose Aussicht ist überwältigend und berauschend. Barrierefreiheit von innen nach aussen ermöglicht eine maximale Mobilität und Bewegungsfreiheit. Wohn-/Esszimmer und Küche sind offen und über die bodengleichen Fenster swissFineLine, die sich fast komplett öffnen lassen, mit Blick nach aussen angeordnet. Die Weitläufigkeit des Wohnbereichs scheint sich nahtlos mit der eindrucksvollen Natur zu verbinden. Ein wesentlicher Aspekt der Architekturgestaltung war die Transparenz der Anlage, insbesondere die des Hauses. So wurden die Balkone aus eingespanntem, rahmenlosem, fast unsichtbaren Sicherheitsglas abgesichert. Alle Fenster im Haus sind raumhoch, bodengleich und schwellenlos eingebaut und ermöglichen so lichtdurchflutetes Wohnen. Die rahmenlosen Schiebefenster können von der Ecke aus pfostenfrei geöffnet oder mehrere Elemente zusammen bewegt werden. Der Bedienkomfort kann auf Wunsch durch eine automatische Antriebslösung erhöht werden. Die Fenster lassen sich durch die Antriebstechnik rasch und nahezu geräuschlos öffnen und schliessen. Berger SwissFineLine | 3550 Langnau i.E. +41 (0)34 409 50 50 | www.swissfineline.ch


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ARCHITEKTUR

VON DER NATUR LERNEN DIE GLASLÖSUNGEN DES SCHAUHAUSES IM BOTANISCHEN GARTEN IN GRÜNIGEN Georg Lutz |

Markus Bertschi Fotografie, Ladina Bischof Fotografie

Ein Glashaus eines Botanischen Gartens ist ein Mikrokosmos, der auf der einen Seite abgeschlossen sein muss, da im Gebäude höhere Temperaturen und Luftfeuchtigkeit herrschen. Auf der anderen Seite brauchen Pflanzen und Betrachter viel Licht. Das eingesetzte Glas hat hier einige Hürden zu überwinden. Im Schauhaus im Botanischen Garten in Grünigen haben Martina Wuest und Stephan Buehrer eine Gratwanderung realisiert.

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Glashaus bietet ein ähnliches Bild. Wir sehen und spüren die anderen Temperaturen und Bedingungen. Sie sind aber noch getrennt von uns. Wir stehen scheinbar auf der sicheren, der anderen Seite. Auf jeden Fall bieten Bananenbäume, Farne und andere tropische Gewächse andere klimatische Welten und den Besuchern ein Aber-Hallo-Erlebnis, das zum Nachdenken über die Funktion und Bauweise der Natur herausfordert.Das ist auch für Architekten ein spannendes Feld.

Der Mikrokosmos Glashaus bietet ein transparentes Spannungsfeld zwischen aussen und innen.

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ARCHITEKTUR

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in Gewächshaus ist oft eine kleine «Arche Noah» für gefährdete oder seltene Pflanzenund Tierarten. Auf jeden Fall bietet er exotische Blicke in Welten, die zu unserer Erde gehören, uns aber trotz aller Globalisierungsprozesse immer noch fern erscheinen. Auf einer höheren Ebene spiegelt sich hier die Klimadebatte wider. Wir alle sehen theoretisch die neuen Klimaentwicklungen auf uns zukommen, in der Praxis ist das aber noch sehr weit weg. Daher passiert auch so wenig. Der Blick in ein


ARCHITEKTUR

Eine Architektur, die in Logik, Struktur und Ausdruck von der Natur inspiriert ist. Der Mikrokosmos Glashaus bietet ein transparentes Spannungsfeld zwischen aussen und innen.

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ARCHITEKTUR Martina Wuest und Stephan Buehrer wagen nicht nur beim Thema Glas das Ungewöhnliche.

Lücke schliessen

Anspruchsvolle Glaslösungen

An dieser Erkenntnis haben die Architekten Martina Wuest und Stephan Buehrer angeknüpft, als sie den Auftrag von der ZKB bekamen, ein neues Schauhaus im Botanischen Garten in Grünigen zu realisieren. Das Tropenhaus steht nicht alleine, sondern in engem Bezug zum Ort, einem Waldgrundstück. Das Schauhaus ist somit als Bestandteil des Gartens zu lesen. Die Lücke im Wald, die durch den Abbruch der beiden alten Gewächshäuser entstanden war, sollte wieder geschlossen werden – mit einer Architektur, die in Logik, Struktur und Ausdruck von Bäumen inspiriert ist und damit mit der Umgebung kommuniziert.

Für die Lösung galt es, neue Gläser zu entwickeln. Das Glas musste erstens die Festigkeitswerte für die Statik erfüllen, zweitens unterschiedliche Temperaturen, die auf die Materialien einwirken, aushalten, drittens die für ein subtropisches Klima notwendige Isolation gewährleistet und viertens soll das Glas auch noch ausreichend UV-Strahlung durchlassen. Isolierverglasung filtert UV-Strahlung normalerweise heraus. Die meisten Gewächshäuser sind deshalb nur einfach verglast. Um die für das Pflanzenwachstum notwendige UV-Durchlässigkeit auch energieeffizient zu erreichen, galt es eine Spezialfolie ins Verbundsicherheitsglas zu integrieren.

Im Unterschied zu Botanischen Gärten in der Stadt ist die Anlage in Grüningen stark bewaldet. Das Schauhaus sollte auf den Baumbestand reagieren, die Lichtung füllen. Der Botanische Garten wollte ein neues Gewächshaus. Stephan Buehrer und Martina Wuest haben es unauffällig und doch beeindruckend zwischen die Bäume gepflanzt.

Die bis zu fünf Meter hohen und fünf Zentimeter dicken 3-Scheiben-Gläser sind nur gestossen und oben und unten durch ein U-Profil gehalten, sodass sich das Glas mit dem Stahl mitbewegen kann. Wenn die Gläser nur eingespannt worden wären, würde die Gefahr bestehen, dass eine Deformation des Stahls, bei den laufenden Temperaturschwankungen, das Glas gesprungen wäre.

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ARCHITEKTUR

Das Gebäude steht nicht isoliert, sondern kommuniziert mit dem Umfeld.

Zellteilung in der Architektur Als stilbildende Pfeiler dienen Stützen, die ein schützendes Dach tragen. Die Assoziation von Bäumen mit ihrem Blätterdach liegt hier auf der Hand. Die vorhandenen Bäume sind um stählerne «Bäume» ergänzt worden, deren Kronen das Dach bilden. Die Dachformen erinnern an das Prinzip der Zellteilung. Wie sich die Membrane um die Zellkerne herumbilden, funktioniert nach einer geometrischen Grundregel, die

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Experten unter dem Begriff der «Voronoi-Interpolation» zusammenfassen. Die Architekten nahmen die Position der alten und neuen Baumstämme als Grundlage, sprich als Zellkerne, bildeten sie in einem Diagramm ab und realisierten daraus den Aufbau. Es ist immer wieder faszinierend, was die Architektur von der Natur lernen kann. Davon wollen wir mehr sehen! www.id-a.ch


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ARCHITEKTUR

SANFT GESCHWUNGEN GEBOGENE UND THERMISCH «GEKNICKTE» ISOLIERGLÄSER Georg Lutz |

Architekt: Studio Daniel Libeskind, New York City | Projektentwickler: die developer Projektentwicklung GmbH, Düsseldorf

Düsseldorfs Königsallee (D) ist nicht nur ein für seine Luxusangebote berühmter urbaner Boulevard – er ist, von Süden aus betrachtet, auch der sprichwörtliche Wegbereiter für den am nördlichen Ende der Prachtmeile entstandenen Kö-Bogen: einem von Daniel Libeskind entworfenen Gebäudeensemble, dessen Fassade aus Naturstein- und gebogenen Ganzglaselementen dem urbanen Flair rund um den Jan-Wellem-Platz neuen Schwung verleiht.

Mythos Kö in Düsseldorf (D) hat einen optischen Fixpunkt.

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ARCHITEKTUR

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as emotionale Zentrum von Düsseldorf, die Königsallee, brauchte eine neue architektonische Lösung. Die alte Architektursprache war noch von der Nachkriegszeit geprägt. Entstanden ist der vom New Yorker Star-Architekten Daniel Libeskind entworfene Kö-Bogen, ein aus zwei separaten Bauten bestehender und mit 26  Metern Höhe und mehr als 500  Metern Umfang imposanter Gebäudekomplex und echter Hingucker in der Düsseldorfer Silhouette.

Zum Hofgarten im Norden beschreibt die Fassade den sanft geschwungenen Bogen der früheren Hofgartenstrasse. Zum Hofgarten selbst und zur Königsallee springt die Fassade durch Einschnitte (englisch «cuts») zurück, die bepflanzt werden. So wird die bei der Planung berücksichtigte Gebäudekante zum Hofgarten wiederhergestellt und das Gegenüber von Stadt- und Landschaftsraum erlebbar gemacht.

Komplexe Scheibengeometrie Modulare Ordnung Die Hauptfassaden des Kö-Bogens bestehen aus fast weissem Travertin-Naturstein und Ganzglas-Elementen in flächenbündiger Anordnung, deren komplexe Muster die modulare Ordnung nicht auf den ersten Blick erkennen lassen. Während zur Königsallee und zum Hofgarten der Charakter der Gebäude durch eine vertikale Ordnung unterstützt wird, verstärkt eine horizontale Ordnung den dynamischen Charakter zum Schadowplatz und zum Gustaf-Gründgens-Platz. Die Fassaden der Bauwerke nach Süden und Osten sind konkav und konvex geschwungen, während die westliche Seite der Fluchtlinie der Königsallee folgt.

Die gesamte Elementfassade ist eine Sonderanfertigung, bestehend aus Elementgrössen zwischen 1,35 x 2,70 m und 2,70 x 5,60 m. «Durch die geschwungene Gebäudeform gibt es eine Vielzahl von Winkeln in der Pfosten-Riegel-Verbindung. Um gleiche Ansichtsbreiten sowohl innen als auch aussen zu erhalten, wurde ein spezieller Drehpunkt für die Profilverbindung gewählt. Die äussere Glasleiste musste in verschiedenen Höhen hergestellt werden», erläutert Ingo Bofinger von der Lindner Group die Konstruktionsdetails. Die Glasfassade ist mit statisch tragender Verklebung innen und aussen ausgeführt, wobei die äussere Verklebung als «mechanische Sicherung» gilt.

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ARCHITEKTUR

Einzigartig in Europa ist die Verwendung von gebogenen und thermisch «geknickten» Zweifach-Isoliergläsern als Element der Fassadengestaltung in diesem Ausmass. Für die Glasbiegerei Döring aus Berlin, Mitglied der GLASSOLUTIONS-Gruppe, bestand die Herausforderung, den architektonischen Anspruch von 2 200 m² Fassadengläsern in unterschiedlichen Radien und Elementbreiten von 2,70  Metern und Höhen von bis zu 5,60  Metern erfolgreich umzusetzen. «Nur durch die intensive Zusammenarbeit mit allen Beteiligten und unserer, über Jahrzehnte erworbenen Biegekompetenz konnte aus der architektonischen Planung ein reales Produkt mit einzigartiger Scheibengeometrie entwickelt werden», beschreibt Carsten Kunert, Projektleiter bei Döring Glas, das Projekt. Dafür sei die konsequente Weiterentwicklung der Biegeverfahren und teilweise auch der für die Herstellung verwendeten Betriebsmittel notwendig gewesen. «Durch das Biegen hochselektiver Beschichtungen mit kleinsten Radien sind wir hier in der Lage, die gestellten architektonischen und auch bauphysikalischen Anforderungen zu erfüllen», so Kunert.

Architektur und sozialer Raum

Die gebogenen Gläser ermöglichen eine eindrucksvolle Architektensprache.

In der Tat verleihen die gebogenen Glaselemente dem gesamten Komplex eine sanfte Leichtigkeit. Betont und intensiviert wird dieser Eindruck von den fünf Meter breiten und zwei Meter tiefen Fassadeneinschnitten. Der so entstehende Aussenraum ist mit skulpturalen Elementen besetzt, die zum Teil intensiv begrünt werden. Die Begegnung von Stadt und Landschaft, um die es am Kö-Bogen geht, wird so im Gebäude selbst thematisiert: Natur und Architektur sind miteinander in einzigartiger Weise verknüpft. So hat Libeskind am Ende von Düsseldorfs Prachtmeile eine sanft geschwungene Landmarke erschaffen, die sich nicht nur formal und massstäblich auf die Umgebung bezieht, sondern auch verschiedene Epochen von Geschichte zitiert und verbindende Funktion an einer Schnittstelle der Stadt verleiht. Nach eigener Aussage hatte der StarArchitekt beim Entwurf die Menschen vor Augen, die in dieser Stadt leben oder zu Gast sind. Der Kö-Bogen soll kein Konsumtempel, sondern ein Kaufhaus der Zukunft sein, ein neuwertiger sozialer Raum, der die bewegte Geschichte des Jan-Wellem-Platzes um ein weiteres Kapitel bereichert. www.glassolutions.de

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INNENARCHITEKTUR


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INNENARCHITEKTUR DIE BEDEUTUNG DESSEN . . . Lone K. Halvorsen

Die Innenarchitektur hat eine lange Geschichte. Die ersten Anfänge gab es bereits bei den Höhlenmenschen. Unsere Vorfahren bemalten die Wände und bestückten sie mit Tierfellen. Der moderne Mensch hat viel mit seinen Vorfahren aus der Steinzeit gemeinsam. Zwar war es bei der Einrichtung der Höhlenmenschen etwas mühsamer, die damaligen Unterkünfte halbwegs bewohnbar zu machen, jedoch wurde das «Haus» damals auch in unterschiedliche Wohn-, Ess- und Schlafbereiche unterteilt. Heutzutage stellen sich die Situation und die Möglichkeiten des Einrichtens etwas leichter dar, jedoch das Grundprinzip bleibt identisch: Eine Wohnung ist der Ort, an dem wir einen grossen Teil unseres Lebens verbringen; sie vermittelt einen Ausdruck unserer Persönlichkeit und Individualität.

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INDUSTRIECHIC LEBEN IM LOFT Lone K. Halvorsen

Überdimensionale Fenster, freie lang gezogene Boden- und Wandflächen, dazu eine sparsame Möblierung: Das sind die Eckpfeiler einer Loft-Wohnung.

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s ist schick, in einem Loft zu wohnen. Menschen, die etwas Individuelles suchen, finden ihr Glück in einer Loft-Wohnung. Doch was ist in der Tat ein Loft? In den 1940er-Jahren wurden in London und New York leer stehende Fabrikhallen zu Wohn- und Arbeitszwecken umfunktioniert, wobei die Bausubstanz der Räumlichkeiten kaum verändert wurde. Zu Beginn waren es vorwiegend Künstler, die hier günstige Räume fanden. Andy Warhols «Factory» in New York der 1960er-Jahre gilt wohl als das berühmteste Loft.

Wenige Wände, viel Freiheit Hohe Decken, grosse Räume, Backsteinwände, überdimensionale Fensterfronten sowie eine Wohnfläche, die oft die gesamte Etage umfasst, sind typisch für den «Loft-Style», ein Wohntrend, der viele Anhänger gefunden hat. Während zu Warhols Zeiten die Fabriketagen gemietet wurden, um Geld zu sparen, müssen Loft-Besitzer oder -Mieter heutzutage für ihren Traum vom Loft jedoch viel Geld hinlegen. Heute werden aber auch viele Wohnungen als Lofts benannt, die ein bisschen höher, grösser und offener sind als die meisten 08/15-Wohnungen. Aus sogenannten «normalen» Wohnungen werden von Baugesellschaften die

Wände herausgerissen, umgebaut und als Lofts bezeichnet und verkauft. Allerdings werden auch immer noch Fabrik- und Industriehallen sowie alte Gewerbehäuser in grosszügige, meist luxuriöse Wohnungen umgewandelt. Viele Menschen mögen das Gefühl von Raum und Freiheit und sehnen sich nicht nur nach der entsprechenden Grösse, die meist ein Loft zu bieten hat, sondern auch nach alten Ziegelmauern und alten gusseisernen Stützen.

Die Kunst des Einrichtens Die enorme Weite eines Lofts vermittelt ein einmaliges Raumgefühl. Diese gilt es natürlich zu erhalten, denn mit der falschen Einrichtung geht einiges von der beeindruckenden Grosszügigkeit des Raumes verloren. Ferner ist es eine hohe Kunst der Innenarchitektur, den Charme der alten Fabriketagen zu bewahren. Und nicht nur das Design, sondern auch die Materialauswahl ist entscheidend. Eine perfekte Kombination aus schönen Materialien und zeitlosem Geschmack. Wichtig ist jedoch – ob in einer «normalen» Wohnung oder in einem Loft: Der persönliche Geschmack ist das Wichtigste. Keinem Trend sollte gefolgt werden, wenn es nicht dem eigenen Geschmack entspricht. Hier ein paar kleine Tipps, welche beim Einrichten helfen können.

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Die bodenhohen Fenster zaubern einen lichtdurchfluteten Raum.

• In ein Loft passen minimalistische Möbel, die mit Schlichtheit punkten. Ob ausgewählte Antiquitäten, Sammlerstücke oder auch einen BauhausKlassiker wie zum Beispiel der «Barcelona-Chair» von Mies van der Rohe. Jedoch auch Stücke mit Industriecharakter wie etwa eine Europalette mit Rollen als Beistelltisch sind stimmige Elemente. • In den grossen Räumen gehen kleine Möbelstücke verloren. Daher achten Sie auf einen Mix aus grossen und kleinen Gegenständen. • Da Möbel in einem Loft häufig frei stehen, ist es wichtig, dass diese von allen Seiten schön anzusehen sind. Ausserdem können Sie Möbel zur Unterteilung des Raumes verwenden. Platzieren Sie beispielsweise zwischen Wohn- und Schlafbereich ein grosses Regal, das von beiden Seiten nutzbar ist. • Wer etwas kreativer ist, setzt bei der Einrichtung auf einen bunten Mix. Stilbrüche sind erlaubt und zaubern das gewisse Etwas. • Bei der Lichtgestaltung verwenden Sie eher indirektes Licht. Schön sind Deckenfluter mit dem nach oben strahlenden Lichtkegel. Ferner kann eine Lichtleiste an der Decke den Übergang in einen

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neuen Bereich markieren. Originell sind Industrieleuchten, und stilgerecht sind alte Leuchten. • Schön ist es, wenn man auf Sichtschutz verzichten und die Fenster in ursprünglichem Zustand belassen kann. Denn durch die bodenhohen Fenster wird ein lichtdurchfluteter Raum gezaubert. Haben jedoch die Nachbarn von gegenüber freie Sicht zu Ihnen, dann empfehlen Experten Flächenvorhänge oder Jalousien. • Für die Wandgestaltung heisst es: je grösser je besser! Hängen Sie grosse Bilder auf und idealerweise beleuchten Sie diese. Kleine Bilder gehen verloren, grosse dagegen sind ideal für ein Loft. Grosse, bunte und gern auch abstrakte Kunstwerke. Wer Sichtmauerwerk hat wie zum Beispiel Backsteinwände, der benötigt nicht unbedingt Kunst an den Wänden, denn hier sind die Steinformen Zierde genug. Lofts sind nicht für jeden etwas, denn viele möchten sich auch zurückziehen können. Allerdings bieten Lofts ein weitläufiges, freies und einzigartiges Wohngefühl, das in «normalen» Wohnungen einfach nicht erlebt werden kann.


INNENARCHITEKTUR Ausgewählte minimalistische Möbel sind stimmige Elemente für ein Loft.

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GUT KOMBINIERT KOCHENDES WASSER AUS DEM HAHN Georg Lutz

Egal, ob beim Kochen von Pasta und Gemüse, beim Tee-Zubereiten, Pfannen-Säubern oder zum Sterilisieren von Nuggis – dank dem Quooker geht dies künftig noch sicherer, schneller und energieeffizienter. Frisches und kochendes Wasser aus dem Wasserhahn.

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er Quooker konnte den gewöhnlichen Wasserkocher schon aus vielen Schweizer Küchen vertreiben und ersetzen. Jetzt sorgt der Kochend-Wasser-Hahn auch noch für mehr Platzersparnis unter der Spüle: Der neue Quooker COMBI verknüpft die bewährten Eigenschaften des Quooker mit denen eines hoch effizienten Küchenboilers – dabei schafft er mehr Platz, spart Wasser, Zeit und Energie. Oft wird unnötig viel Energie und Wasser verschwendet, indem von der Zentralheizung aufgeheiztes Wasser ungenutzt in der Leitung abkühlt. Wenn zum Beispiel im Winter warmes Wasser benötigt wird, dann dauert es oft sehr lange, bis das Wasser warm wird, und das abgekühlte gute Trinkwasser in der Leitung wird meist minutenlang einfach durchgespült. Da das Reservoir des Quooker direkt unter der Spüle installiert ist, gibt es mit dem COMBI keine Vergeudung von Trinkwasser durch lange Leitungen mehr, denn das warme Wasser aus dem Reservoir ist immer sofort verfügbar.

Integration in jede Küche Der COMBI bietet auch jederzeit sofort 100 Grad Celsius heisses Wasser, wie man es vom Kochend-WasserHahn kennt, und gleichzeitig stellt er warmes Wasser je nach Wunsch zwischen 50 und 65 Grad Celsius aus der Mischbatterie bereit. Hierbei wird kaltes Leitungswasser mit dem kochenden Wasser aus dem Reservoir ver-

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mischt und in die Warmwasserleitung der Mischbatterie geleitet. Mit dem COMBI Plus sogar nur solange, bis das Boilerwasser der Zentralheizung am Austritt warm ist. So werden mit nur noch einem Gerät unter der Spüle beide Funktionen auf der Arbeitsfläche bedient, 100 Grad Celsius heisses und zirka 60 Grad Celsius warmes Wasser. Durch die patentierte Hochvakuumtechnologie ist der COMBI eine sehr sparsame Warmwasserversorgung und kann in jede neue oder bestehende Küche einfach integriert werden. Auch neu im Sortiment sind die Fusion Armaturen und Seifenspender in Voll-Edelstahl. Somit liefern auch die neuen eleganten All-in-OneArmaturen kaltes, warmes und kochendes Wasser ohne Wartezeiten direkt aus einem Hahn. Der Quooker ist mittlerweile in weit über 600 ausgewählten Küchengeschäften der Schweiz erhältlich. «Auch der COMBI wird in der Schweiz grossen Anklang finden», so Cenk Gressel, Geschäftsführer von Quooker. Die absolut sicheren Geräte verfügen des Weiteren über sämtliche benötigten Zertifizierungen. Aktuell zeigt TVKoch Andreas C. Studer, was mit dem Quooker alles möglich ist. Das verführt zu Nachahmungsaktivitäten. QUOOKER SCHWEIZ AG Kasernenstrasse 1 | 8184 Bachenbülach | +41 (0)43 4112030 www.quooker.ch


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MoltoLuce

DAS DIGITALE LICHT OLED Stella Orsini

Knapp 150 Jahre stand uns die altehrw端rdige Gl端hbirne mit ihrem warmen Licht treu zur Seite. Doch die digitale Revolution macht auch vor dem Thema Licht nicht halt: Innovative Leuchten und Lampen versprechen eine strahlende Zukunft.

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INNENARCHITEKTUR «Move Around» von Tobias Grau bietet warm leuchtendes LED-Licht, durch optische Linsen optimal entblendet.

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ach der Glühbirne kam die Kompaktleuchtstoff- und dann die Halogenlampe. Das wahre Energiesparwunder mit hoher Lichtqualität liegt allerdings in der LED-Technologie, die mit adäquaten Lösungen und ihrem hochwertigen Licht überzeugt. Die digitale Steuerung sowie die Art und Weise, wie wir unsere Wohnungen, Büros und Geschäfte oder Städte beleuchten, hat sich durch die LED grundlegend verändert. Nicht nur, dass die Lichtquellen immer kleiner werden, sie werden gleichzeitig auch immer effizienter. Heute kommt alle sechs bis acht Monate eine neue und noch effizientere LED-Generation auf den Markt, die viel mehr Licht aus viel weniger Energie bei viel geringerer Wärmeabgabe generiert. Leuchtdioden (LED) lassen sich hervorragend in moderne Lichtsteuerungssysteme einbauen. Dank der vielen Vorteile der LED entstehen besonders im Lichtdesign neue Möglichkeiten, wie Hersteller wie Ingo Maurer, MoltoLuce, Tobias Grau und andere aufzeigen.

Von LED zu OLED Während die LED sich weiter etablieren, arbeiten einige Hersteller bereits an OLED, der kommenden Generati-

on von Leuchtmitteln. OLED ist die Abkürzung für Organic Light Emitting Diode (organische Leuchtdioden), eine völlig neuartige Technologie. Es handelt sich dabei um eine zweidimensionale Lichtquelle, die weiches, grösstenteils blendfreies Licht ohne scharfe Schatten ausstrahlt. OLED sind Flächenstrahler, LED sind Punktlichtquellen. Insofern sind die beiden Technologien für unterschiedliche Anwendungsbereiche konzipiert. Man kann direkt in OLED-Lichtquellen sehen, ohne geblendet zu werden – ganz anders als bei herkömmlichen Lichtquellen wie etwa Glühlampen, Halogenlampen und LED. OLED sind extrem dünn. Ihre aktiven Schichten besitzen eine Gesamtdicke von weniger als 500 nm, das ist 100-mal dünner als ein menschliches Haar. Die Gesamtdicke der Komponente beträgt in der Regel wenige Millimeter. Und selbst dieser Wert kann noch wesentlich reduziert werden, indem dünnere und biegsamere Substrate und ein Dünnfilmverguss verwendet werden. Weisse OLED erzeugen mit ihrem Breitband-Emissionsspektrum eine hochqualitative Beleuchtung mit hervorragender Farbwiedergabe. Durch

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Veränderung des Betriebsstroms können OLED ganz einfach auf ein beliebiges Niveau gedimmt werden. Im Gegensatz zu Röhren- und Kompaktleuchtstofflampen geben sie sofort nach dem Einschalten ihre volle Leistung ab.
OLED sind mehr als nur Lichtquellen, sie sind Designelemente: Selbst wenn sie ausgeschaltet sind, sehen sie sehr viel anders aus als herkömmliche Lichtquellen. Sie sind sehr flach, sehr leicht und sehen deshalb sehr attraktiv aus. Der grösste Erfolg ist in genau den Bereichen zu erwarten, in denen die Alleinstellungsmerkmale von OLED optimal zur Geltung kommen. Das ist etwa in extrem dünnen, effizienten und transparenten Flächenstrahlern mit sehr guter Lichtqualität der Fall. Interessanterweise haben nicht die grossen Leuchtenhersteller bei der Anwendung die Nase vorn, obwohl auch diese einzelne Produkte mit OLED zeigen. Die weltweit erste komplette Leuchtenfamilie mit OLED-Technologie kommt jedoch aus Schweizer Fabrikation: An der Light + Building, der weltgrössten Messe für Gebäudeund Beleuchtungstechnik präsentierte im April die Ribag Licht AG aus dem aargauischen Safenwil mit «Oviso» zukunftsträchtige OLED-Technologie in Bestform.

Die Ribag Licht AG präsentiert mit «Oviso» die weltweit erste Leuchtenfamilie mit OLED-Technologie.

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Abgesehen von den neuwertigen Leuchtmitteln veränderte sich damit auch die Ansteuerung von Beleuchtungslösungen immer mehr. Der klassische Lichtschalter, der eine einzelne Leuchte ein- oder ausschalten kann, wird zunehmend von digitalen Lichtsteuerungen abgelöst, die über eine gewisse Intelligenz verfügen. Diese Steuerungen bieten dem Anwender Funktionalitäten, die mit der alten Technik nicht möglich wären. So lassen sich für verschiedene Situationen die Beleuchtungsstärke und auch die Lichtfarbe anpassen. Für jede Situation kann eine optimierte Beleuchtung zum Wohlbefinden beitragen. Neben diesen Komfortfunktionen ergeben sich auch Vorteile in Bezug auf Energieeffizienz und damit auf die Energiekosten. Die Zukunft wird also strahlen, hell und energieeffizient.


INNENARCHITEKTUR Das Licht der Zukunft: OLED-Technologie in der Millimeter dünnen «Oviso»-Leuchte von Ribag.

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NEWS INNENARCHITEKTUR

INNENARCHITEKTUR

Hosu Der preisgekrönte Lounge-Sessel Hosu von Coalesse und Patricia Urquiola ist jetzt erstmals in einer exklusiven Ledervariante erhältlich. Das weiche Lederpolster zeichnet sich durch seine Langlebigkeit aus und verleiht dem Sessel eine natürliche Eleganz. Das Semi-Anilin-Leder ist nur leicht gefärbt, daher bleibt das ursprüngliche Narbenbild des Leders erhalten. www.coalesse.de

«Formatsch» Futuristisch, stilvoll mit einem Hauch Feng Shui? Der Tisch «Formatsch» lässt reichlich Raum für Eigeninterpretation. Fakt ist, seine formschönen Beine setzen einen ganz neuen Akzent in ihrem Bereich. www.formatsch.weebly.com

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D4 Er ist die Design-Ikone schlechthin, der Inbegriff für eine zeitlos gültige Ästhetik – Marcel Breuers Stahlrohrsessel B4. Werkgetreu und in Lizenz gefertigt, wird die Klappversion des Bauhausklassikers von TECTA unter der Bezeichnung D4 angeboten. In vielen frischen Farben hebt der renommierte Möbelhersteller den Bauhausklassiker in einen zeitgemässen Kontext. www.tecta.de


INNENARCHITEKTUR

Paul Smith Anlässlich des 100. Geburtstags von Hans J. Wegner präsentiert Carl Hansen & Son in Zusammenarbeit mit Paul Smith und Maharam die bekanntesten Möbel Wegners in limitierter Auflage. Stoffe des Modedesigners Paul Smith mit dem typischen farbenfrohen Streifenmotiv kleiden den Wishbone Chair, den dreibeinigen Shell Chair, das Sofa CH163 sowie den Wing Chair. www.paulsmith.com.uk

Modularer Charakter Jedes USM-Möbelbausystem ist modular aufgebaut und basiert auf jeweils drei Grundelementen, was grenzenlose Vielfalt zur individuellen Einrichtungsgestaltung ermöglicht. Die mit den modularen Elementen montierten USM-Möbel sind jederzeit zerlegund veränderbar. Sie lassen sich individuell organisieren und problemlos mit neuen Elementen ergänzen, auch wenn sie bereits vor Jahrzehnten angeschafft wurden. www.usm.com

Rey junior Der Schweizer Klassiker des progressiven Designers Bruno Rey bekommt Nachwuchs. Rey Junior nennt sich die Mini-Version des Rey-Holzstuhls. Er verleiht Kindereinrichtungen einen fröhlichen Farbtupfer und bietet Sprösslingen eine Sitzgelegenheit in zeitlosem Design. www.dietiker.com

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«Aqua» Glas-Blei-Komposition, 1997

GLASMALEREI MARTIN HALTER Glaskünstler Martin Halter ist gelernter Glasmaler und Kunstglaser EFZ in dritter Generation (am Glasmuster-Rahmen). Bereits seit fünf Jahrzehnten ist er dieser Kunstform verpflichtet. Das Atelier ist bis zum 100jährigen Bestehen im Jahr 2016 geöffnet, dann schliesst es seine Pforten. Den zukünftigen Aktivitäten bleibt Martin Halter offen gegenüber und wird sich gelegentlich als Berater und Entwurfsgestalter für Glaskunst / Glasmalerei weiterhin zur Verfügung halten.

«Strahler» Glasmalerei als 3D-Komposition, 1992

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INNENARCHITEKTUR Martin Halter

«Eine Welt» Glasbild, 2009, Text von Jürg Halter

Architekturorientierte Glaskunst-Inszenierung, 2014

Entrée Einfamilienhaus, 1993

Atelier für Glaskunst | Martin Halter | Klösterlistutz 10 | CH-3013 Bern | Telefon +41 (0)31 331 42 66 | info@glasmalkunst.ch | www.glasmalkunst.ch

«Paradiesvogel» Glasmalerei 1996/97

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INNENARCHITEKTUR

EINFACH UND PRAKTISCH FERDINAND KRAMER ALS VORKÄMPFER FÜR DEMOKRATISCHES DESIGN UND ARCHITEKTUR Georg Lutz

Ferdinand Kramer (1898–1985) gilt in Fachkreisen als einer der wichtigsten Architekten und Designer der deutschen Moderne. Mit neuen Vorstellungen vom Gebrauch der Dinge in funktional minimalistischer Form stellte er der barocken Architekturtradition eine eindeutige Alternative gegenüber, die den praktischen Lebenswirklichkeiten der Masse der Gesellschaft entgegenkam. Heute verdienen Möbelproduzenten wie Ikea, die seine Ideen weiterentwickelten, viel Geld damit.

Minimalistische und funktionale Wohnatmosphäre.

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Allerdings sind die Träger der demokratischen Moderne in der Architektur des 20.   Jahrhunderts, bis auf wenige Ausnahmen, nur in Fachkreisen bekannt. Berühmt sind nur das Bauhaus und Promiarchitekten wie Walter Gropius und Mies van der Rohe. Demgegenüber sind Beispiele wie die Werkbundsiedlung in Stuttgart oder das Wirken von Ferdinand Kromer in Frankfurt weitgehend unbekannt.

Epochenwechsel Das Wirken von Ferdinand Kramer begann vor hundert Jahren, in einer Zeit, die von einem emotionalen Schock geprägt wurde. Der Beginn des Ersten Weltkriegs war von einer Euphorie geprägt, die sich in den Wirtschaftswunderjahren der Belle Epoque aufgebaut hatte. Eine Globalisierungswelle, befeuert von neuen Technologien und Kommunikationsmöglichkeiten, die an heutige Zeiten

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as Erbe der Moderne, was Architektur und Design in Deutschland betrifft, fällt sehr polarisierend aus. Auf der einen Seite prägte die Opulenz und die barocke Sprache das Geschehen der pulsierenden Moderne. Ein Strang davon landete im architektonischen Grössenwahn der Nazis oder im stalinistischen Zuckerbäckerstil. Auf der anderen Seite trat die transparente Funktionalität in den Vordergrund. Ein typischer Vertreter war zum Beispiel Günter Behnisch. Das luftige Münchner Olympiastadion oder der Bonner Bundestag waren der demokratische Gegenentwurf zu jeder architektonischen Totalität.


INNENARCHITEKTUR

Ein Stuhl für den städtischen Nomaden.

erinnert, wurde von nationalistischen Gefühlsausbrüchen und Machtdemonstrationen begleitet. Das ist nicht nur Geschichte, sondern auch heute wieder zu beobachten. Auf jeden Fall liess sich damals die Architektur von diesen Wellen mittragen. Entsprechend imposant gestalteten sich die Gebäude des ersten Jahrzehnts im 20. Jahrhundert. Die «Blutmühle von Verdun» begrub diese Euphorie. Mit dem ersten Giftgaseinsatz der Deutschen im April 1915 bei Ypern hörte die viktorianische

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Pendeluhr endgültig auf zu schlagen. Eine Epoche ging zu Ende. Es begann eine Zeit der Entbehrungen. Funktionalität und Gebrauchswert waren die prägenden Stichworte für das Überleben im Krieg. Der Alltag im Schützengraben brauchte keine silbernen Zierleisten und goldenen Barockornamente. Es benötigte Gegenstände wie die von Ferdinand Kramer. Im Grauen des Krieges entwarf er einen seiner ersten Gebrauchsgegenstände, den «Kramer-Ofen». Es war ein schlichter und energieeffizienter Allesbrenner.

Minimalistische Sachlichkeit Nach dem Ersten Weltkrieg arbeitete Kramer im Frankfurter Hochbauamt. Es galt, das Neue Frankfurt mit Leben zu füllen. Der Zuständigkeitsbereich von Kramer war die Normierung und Typisierung. Es ging um das Design der verarmten Nachkriegsgesellschaft. Alles hatte kostengünstig, kombinierbar und doch anspruchsvoll zu sein. Das ist die Philosophie, mit der Ikea heute viel Geld verdient. Es wurde in den Zwanzigerjahren des letzten Jahrhunderts von Ferdinand Kra-


6. Februar - 7. September 2014 Museum Angewandte Kunst Schaumainkai 17 D-60594 Frankfurt am Main www.museumangewandtekunst.de

mer erfunden. Der Architekturhistoriker Julius Posner nannte das später zusammenfassend «Das Prinzip der Einfachheit». In den Dreissigerjahren emigrierte Kramer, der eine jüdische Frau hatte, in die USA. Dort konnte er sich weiterentwickeln, da dort die starre Automation der tayloristischen Fliessbandarbeit in der Fabrikautomation am weitesten entwickelt war. Das Stichwort Mobiliar nahm er wörtlich. Seine Möbel konnten mit wenigen Handgriffen zerlegt und woanders wieder aufgebaut werden. Der Transport war auch

wesentlich einfacher als bei den klassischen massiven Schrankwandschlachtschiffen. Die Spezies des modernen Nomaden, die heute unseren Alltag prägt, gab es damals schon in den USA. Wer seinen Job wechselte, wechselte auch seine Möbel. Mit den Lösungen von Kramer konnten die Möbel zudem mitgenommen werden.

Frischer Wind Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte Kramer, im Gegensatz zu vielen anderen Emigranten, wie-

der nach Deutschland zurück Jetzt konnte er sich auch aussenarchitektonisch beweisen. Er wurde Leiter des Universitätsbauamtes. Technologisch wegweisend schuf er die erste S t a h l b e to n s ke lett-Konstruktion in Deutschland. Kein Wunder, er kam ja gerade aus den U S A zurück. Sonst

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Das Prinzip Kramer. Design für den variablen Gebrauch


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blieb er seiner Linie aber treu. Das neue Amerika-Institut hatte in Frankfurt den Titel «Das hellste Haus in Frankfurt». Es ging bei ihm nicht nur um neue Techniken, sondern um einen frischen Wind. So schleifte er radikal das neobarocke Portal des Haupteingangs der Universität und ersetzte ihn durch eine profane Glastür. Die universitäre und städtische Elite stöhne auf und nannte ihn einen «Glattmacher». Der Subtext dazu könnte auch Kramer als demokratischen Gleichmacher verurteilen. Die alten Ordinarien mit ihrem universitären Pomp hatten wenig zu lachen.

Eine Garderobe zum schnellen Auf- und Abbau als Vorläufer des Ikea-Prinzips.

Das stimmte auch. So durfte auch sein Chef, Professor Max Horkheimer, in einem funktionalen Stuhl von Ferdinand Kramer Platz nehmen. Die klassischen Ohrensessel der Gelehrten hatten ausgedient. Allerdings strahlt die Atmosphäre der funktionalen Stühle des Modernisten im wahrsten Sinne des Wortes viel mehr Atmosphäre aus als ein klassischer Sessel eines Biedermeierprofessors. Die Philosophie dieses Mannes hat eine lebhafte Renaissance verdient.

Ein minimalistisch designter Sessel kann auch bequem sein.

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Jetzt würdigt das Museum Angewandte Kunst (MAK) in Frankfurt den Designer Ferdinand Kramer mit einer umfassenden Retrospektive. Zu sehen sind Entwürfe aus den frühen 1920erJahren bis Ende der 1950er-Jahre. Ein umfangreicher Katalog ist im Verlag Wasmuth erschienen.


IBACH (SCHWEIZ), 1891

DER MUT 1890 beschloss der Schweizer Bundesrat, die Soldaten mit einem Taschenmesser auszurüsten. Karl Elsener, unser Urgrossvater und Gründer von Victorinox, wollte unbedingt offerieren und seiner kleinen Schmitte am Tobelbach den ersten Grossauftrag sichern. Ihm war klar, dass er die gewünschte Menge nicht alleine herstellen konnte; also gründete er mit befreundeten Messerschmieden den Verband der Schweizerischen Messerschmied-Meister. Zusammen gelang es ihnen, die Schweizer Soldaten erstmals mit einem hiesigen Messer auszustatten. Wenige Jahre später entwickelte er ein neuartiges Taschenmesser mit zusätzlichen Funktionen, das leichter und eleganter war – das Original Swiss Army Knife. Dieses hat Victorinox über die letzten 130 Jahre treu begleitet. Es trägt den Mut unseres Urgrossvaters in sich, neue Wege zu beschreiten und Tag für Tag einen Schritt weiterzugehen. Carl Elsener, CEO der Victorinox AG, März 2014 Entdecken Sie zum 130-jährigen Jubiläum unsere eigene Geschichte auf victorinox.com

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LEBENSQUALITÄT DURCH SCHUTZ STOREN, MARKISEN UND MEHR Georg Lutz

Die Geschichte der STOBAG ist ein Beispiel für eine Erfolgsgeschichte eines Schweizer KMUs, welches im Rahmen von kleinen und beschaulichen Verhältnissen begann und heute mit 700 Mitarbeitern auf internationalen Märkten und Standorten erfolgreich ist. Wir waren anlässlich eines runden Jubiläums vor Ort und fragten nach den Gründen. Zudem präsentieren wir im folgenden Beitrag einige neue Produkte.

Technik, Design und Komfort kommen zusammen.

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er Pionier und Gründer Ernst Gremaud begann 1964 in einem Kellerraum in Langnau Gattikon mit der Produktion von Sonnenund Wetterschutzsystemen. Daher leitet sich auch der Name STOren-BAu Gattikon ab. Heute steht in Muri im Kanton Aargau die modernste Markisenproduktionsanlage Europas. Wie ist solch eine Erfolgsgeschichte zu erklären? Das zentrale Stichwort hierfür heisst Innovation. Heute, nach 50 Jahren, hat schon lange der Sohn Gianni Gremaud den Stab übernommen und erklärt: «Das Wetter prägt unsere Innovationskraft.» Es geht auch am runden Jubiläum immer noch um optimale Lösungen beim Schutz gegen Sonne, Regen, Wind und Schnee. «Wir wollen das Leben unseren Kunden angenehmer machen», betont Gremaud. Schatten im Sommer führt zu mehr Lebensqualität. Und auch der Schutz vor den Wetterkapriolen im Winter macht uns sicherer. Der Charme besteht Gianni Gremaud aber genau darin, die setzt immer wieder richtige Mischung im neue Innovationen in Gang. geschützten Aussenraum zu finden. Historisch hat dies Leo Tolstoi auf den Punkt gebracht: «Die ganze Mannigfaltigkeit, der ganze Reiz und die ganze Schönheit des Lebens setzen sich aus Licht und Schatten zusammen.»

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Die Faltmarkise überdeckt eine Wohlfühlinsel.

Komplexe Herausforderungen

Grundlage und Rahmen

Heute haben Markisen und Beschattungssysteme komplexe Herausforderungen zu meistern. Zunächst fällt die quantitative Bandbreite auf. Der Anspruch reicht von kleinen Lösungen auf einem Minibalkon in urbanen Zentren bis hin zu gross dimensionierten Flächen, die beispielsweise im Aussenbereich der Gastronomie verlangt werden. In den Bereichen Komfort und Funktion haben die Ansprüche qualitativ zugenommen. Mit ausgeklügelter Technologie soll uns auch hier das Leben erleichtert werden. Auch verstehen sich die Lösungen nicht mehr als Anhängsel im Rahmen der Gebäudehülle, sondern sie sind integraler Bestandteil derselben. Last but not least verändern sich Geschmackstrends im Design und auch individuelle Ansprüche nehmen hier zu. Der Dreiklang bei STOBAG heisst Qualität, Technik und Design.

Die Basis des Individual STOBAG Living Ambiance (I.S.L.A.) System bildet die selbsttragende Aluminium-Bodenkonstruktion SB4700. Diese kann auf verschiedensten Untergründen zeitsparend installiert werden. Auf dem massgefertigten I.S.L.A.Systemboden lassen sich diverse STOBAG-Sonnenund -Wetterschutzlösungen aufbauen. So kann, je nach Anforderungen und gewünschtem Komfort, zwischen der neuen Faltmarkise MELANO, dem bewährten Glasdachsystem TERRADO oder den Doppelmarkisen BOXMOBIL und OMBRAMOBIL gewählt werden.

Die geschilderten Herausforderungen sind Grund, einen genaueren Blick auf die aktuelle Angebotspalette zu werfen.

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Optionen wie Senkrechtbeschattung, Verglasung oder Beleuchtung lassen sich, abhängig vom Aufbaumodul, frei kombinieren. Die einzelnen Systeme können farblich individuell aufeinander abgestimmt werden. Die spezifische, rutschhemmende Beschichtung in diversen Holzdekorvarianten verleiht den witterungsbeständigen Aluminium-Bodendielen einen natürlichen Charakter und verhindert über viele Jahre ein Ausbleichen der Farben.


INNENARCHITEKTUR PURABOX ist auf kleinstem Platz zu realisieren, bietet aber Technik auf höchstem Niveau.

Faltmarkise MELANO

Objektmarkise im Kleinstformat

Das Faltmarkisensystem MELANO überzeugt mit seiner kubischen Architektursprache und den fliessenden Übergängen. Vielfältige Optionen wie Senkrechtbeschattungen, Schiebeverglasung oder Beleuchtung sowie unzählige Möglichkeiten von Tuch- und Farbkombinationen machen aus der MELANO-Faltmarkise eine individuelle Erholungsinsel mit unverwechselbarem Charakter.

Die neue PURABOX BX1500 ist die kompakteste Kassettenmarkise, die STOBAG je entwickelt hat. Mit ihrer eleganten Form und ihrem zeitlosen Erscheinungsbild passt sie sich harmonisch in die Architektur ein. Trotz minimalster Abmessungen ist die PURABOX mit vielen bewährten Eigenschaften ausgestattet: einfachste Neigungswinkelverstellung von 0-90 Grad, universelle Montagekonsolen mit 2-Punkt-Einhängesystem für eine zeitsparende Montage an Wand, Decke oder Dachsparren. Die selbstragende, komplett geschlossene Aluminiumkassette bietet optimalen Schutz für Tuch und Gelenkarme. Durch die maximalen Abmessungen bis 5 Meter Breite und 2.25 Meter Ausladung eignet sich die PURABOX BX1500 ideal für Balkone und Loggias im anspruchsvollen Objektbereich sowie bei Reihen- und Mehrfamilienhäusern. Als Antrieb kann zwischen Getriebe mit Handkurbel oder optionalem Elektromotor gewählt werden. Auf Wunsch stehen auch weitere Automatisierungs- und Steuersysteme zur Verfügung.

Die MELANO-Faltmarkise ist auch eine optische Referenz an den Urlaub im Süden. Gut geschützt verbringt man erholsame Stunden im kühlen Schatten. Und sollte es trotzdem einmal regnen, sorgt das spezielle Gewebe für einen optimalen Wasserablauf und ungetrübten Freizeitgenuss. In einer weiteren Variante kann die MELANO auch ohne Stützen an ein Gebäude, in einem Innenhof oder an eine bestehende Konstruktion installiert werden und fügt sich so harmonisch in die Architektur und Umgebung ein.

www.stobag.ch

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DESIGN WEIL DESIGN DIE WELT VERÄNDERT . . . Lone K. Halvorsen

Vorwiegend denken wir an wohlgeformte Stühle, gewagte Modekreationen oder an das neue iPhone, wenn wir das Wort Design hören. Design ist diejenige Disziplin, die heutzutage alle Lebensbereiche umfasst. Design beeinflusst unser Leben – bewusst und zielgerichtet. Man könnte sogar behaupten, Designer sind moderne Lifestyle-Diktatoren. Längst entwerfen Designer die Zukunft, und in den letzten Jahren ist die Design-Szene förmlich explodiert. Über den Sinn und Unsinn vieler Design-Objekte lässt sich aber streiten, denn es befindet sich in der Tat auch leider vieles darunter, das unser Dasein weder besser noch schöner macht.

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DER ITALIENISCHE KLASSIKER KARTELL Lone K. Halvorsen

Kartell, eine Erfolgsgeschichte, die zum festen Bestandteil der Wohnlandschaft und zu echten Klassikern des zeitgenรถssischen Designs wurde.

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ls Marktführer der Design-Branche ist das von Giulio Castelli 1949 in Mailand gegründete Unternehmen Kartell seit 65 Jahren einer der wichtigsten Hersteller für Design aus Italien. Kartell feiert 2014 sein 65-jähriges Firmenbestehen – ein besonderer Anlass, auf die beeindruckende Geschichte des italienischen Design-Klassikers zu blicken.

Die Anfänge des Kunststoffs Mit der Gründung seines Unternehmens Kartell im Jahr 1949 machte Giulio Castelli gleich den denkbar konsequentesten Schritt nach vorne: Er setzte auf das damals progressivste Material der industriellen Massenanfertigung – Kunststoff. Das erste Produkt war ein strapazierfähiger Skiträger aus Kunststoff für den Fiat 500. Es folgten Haushaltswaren, die salonfähig wurden, und schliesslich visionierte Herr Castelli das beliebig formbare Material als Ausgangspunkt für eine Revolution der Einrichtung in den italienischen Wohnzimmern. Ab 1963 produzierte Kartell mit der «Habitat-Division» erstmalig Einrichtungsgegenstände und eröffnete im Jahr 1967 das Firmengebäude in Noviglio, welches bis heute der Unternehmenssitz ist. Kurz vor seinem 70.  Geburtstag gab er das Ruder an sei-

nen Schwiegersohn Claudio Luti ab, der das Unternehmen seit damals führt. Herr Luti nutzte die unternehmerischen Freiräume für eine rasante Produktentwicklung im Wohn- und Lifestyle-Segment «Habitat», und in den folgenden Jahren wurde die Zusammenarbeit mit Designern aus aller Welt intensiviert. Entstanden ist durch die Jahre eine äusserst vielseitige Kartell-Kollektion. Die Objekte sind praktisch, haben eine einfache Anwendung und eine besondere ästhetische Attraktivität.

Der Erbe des «Kartell-Spirits» In Zusammenarbeit mit internationalen Designern treibt Claudio Luti weiterhin mit dem gleichen Eifer und Enthusiasmus wie der Gründer das Streben nach neuen Technologien, Formen und Stilen voran. Im sweet home erzählt er von Visionen, Kunststoff und dem Zauber von «Louis Ghost».

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sweet home: Kartell feiert dieses Jahr sein 65. Firmenjubiläum. Man liest, der Unternehmensgeist sei jünger als je zuvor. Geht Kartell mit neuen Visionen in die Zukunft? Claudio Luti: Die transversale Natur der Kartell-Kollektion eignet sich ideal für die unterschiedlichsten Vertriebslösungen, vorausgesetzt sie haben Qualität: Single-Brand-Stores, Shop in Shops, Luxus-Kaufhäuser, Modeboutiquen und Online-Vertrieb. Kartell unterscheidet zwischen Gesamtlösungen und spezifischen Produktpaletten, präsentiert als Kartell Leuchten, Kartell à la Mode, Kartell-Geschenke, Kartell-Soft und nun auch Kartell von Laufen (Bad-Kollektion) sowie Kartell-Tavola (Tisch-Accessoires). Mit diesem ausserordentlichen Potenzial schaut Kartell zuversichtlich in die Zukunft, und der Höhepunkt des Jahres wird die Einführung der neuen Unternehmens-Website kartell.com Mitte Mai sein. Transparenz, Farbe, Esprit sowie ungewöhnliche, aber funktionelle Formen kennzeichnen die unverwechselbaren Kartell-Objekte. Suchen Sie bewusst einen roten Faden als Wiedererkennungswert bei Ihren Produkten? Absolut ja, wir wollen in Bezug auf Produkt und Marke als Ganzes äusserst wiedererkennbar bleiben. Dieses

Jahr feiert Kartell die ersten 15 Jahre seines klar erkennbaren Möbel-Designs. Am Anfang stand La Marie (Präsentation 1999, Salone del Mobile), und Kartells grösste und unaufhaltsame Mission wurde: Kunststoff zu einem edlen Material in der Design-Industrie zu machen und ihm damit Ausdruck von Qualität zu verleihen, dieses Vorrecht galt bisher nur für Glas: Transparenz.

Kartell hat uns bewiesen, dass es mit dem Material Kunststoff möglich ist, zeitlose Stilikonen zu entwerfen. Jedoch ist der Ruf des Kunststoffs immer noch mit einem industriellen Charakter verbunden. Welche Strategie verfolgen Sie, um diesem Ruf entgegenzuwirken? Kartell ist ein industrielles Unternehmen und wird es auch bleiben. Innovative Technologien und Qualität werden immer an erster Stelle stehen. Es gibt keine Strategie, um dem industriellen Charakter von Kartell entgegenzuwirken.

Während bei Kartell zu Beginn ausschliesslich auf Kunststoff gesetzt wurde, sind im späteren Verlauf Verbindungen aus Plastik und Holz, Aluminium sowie anderen Materialien entstanden. Gehört ausser einer Portion kalkulierbarem Risiko auch ein wenig Freude dazu, um etwas Neues auszuprobieren?

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Das Experimentieren mit innovativer Technologie ist Teil der «Kartell's DNA», um die vorhandenen Bedürfnisse und Wünsche unserer Kunden zu befriedigen. Wir versuchen uns anzupassen, wo wir Marktlücken oder jegliches Geschäftspotenzial sehen. So lief es mit dem «Audrey Stuhl», ein vielseitiges Sitzmöbel aus einer Kombination von Aluminium und Kunststoff, welches von Piero Lissoni entworfen wurde. Dieser vielseitige und moderne Stuhl zeichnet sich durch einfache, klare Linien aus und ist, dank eines speziellen Druckgussverfahrens, aus nur zwei Teilen ohne zu schrauben oder zu schweissen zusammengesetzt.

Wenn man den Namen Kartell hört, denken viele automatisch an «Louis Ghost». Welche Bedeutung hat dieser Stuhl für das Unternehmen? «Louis Ghost» wurde nicht nur zum absoluten Kartell-Bestseller, sondern ist, aufgrund von 1,5 Mio. verkauften Stücken, darüber hinaus ein Symbol und der am häufigsten verkaufte Design-Stuhl der Welt. Dies ist der Stuhl, durch den Kartell zum Weltmarktführer in der Produktion von «transparenten Design-Möbeln» wurde und durch den der ästhetische Aspekt der Transparenz weltweit angenommen und die enorme Funktionalität des Materials aufgezeigt wurde.

Was ist das Geheimnis hinter dem Erfolg von Kartell? Kartell zeichnet sich in erster Linie durch das Gefühl für seine Produkte aus. Mit einem gelungenen

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Mix aus Kreativität und Innovation, Industrieproduktion und Glanz, Funktionalität und Qualität unterscheidet es sich von anderen. Aber heutzutage ist dies nicht genug. Diese Faktoren müssen auch mit einer klaren strategischen Vision und mit der Entwicklung des Einzelhandelsnetzwerks kombiniert werden. In den vergangenen 15 Jahren haben wir uns eher schmalspurig auf den Vertrieb und die Überwachung jedes Bereichs fokussiert. Heute können wir 130 Flagship-Stores, 200  Shop-in-Shops und mehr als 2500  Multibrand-Stores in über 130 Ländern weltweit zählen. Um ein guter Unternehmer zu sein, muss man gleich viel Energie in Innovation, Vertrieb und Marketing einsetzen. Nur so kann ein hohes Mass an Qualität erreicht werden. Heute verkaufen wir nicht nur ein Produkt, sondern eine ganze Marke.

Wie sehen die nächsten 65 Jahre aus? Leider werde ich nicht mehr hier sein, um das zu sehen, aber ich hoffe, meine Enkelkinder und die Kinder meiner Enkel werden da sein und Kartell wird immer noch zu unserer Familie gehören. Die Welt verändert sich so schnell, dass es wirklich unmöglich ist, mögliche Szenarien vorherzusagen. Ich hoffe jedoch, dass das Unternehmen weiterhin mit der Zeit geht, mit neuen Emotionen und Spannung für beide, diejenigen, die für Kartell arbeiten, und diejenigen, die die Marke, ihre Geschichte und Produkte lieben.


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ROYAL COPENHAGEN DIE KÖNIGLICHE PORZELLANMANUFAKTUR Lone K. Halvorsen

Stilvoll, traditionell und exklusiv. Seit mehr als zweihundert Jahren steht Royal Copenhagen für hochwertige Produkte aus Porzellan, die nicht nur das dänische Königshaus bezaubern.

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ie edle Porzellanmanufaktur Royal Copenhagen wurde 1775 gegründet, und seitdem werden Produkte mit tiefem Respekt für die Geschichte und die handwerkliche Tradition hergestellt. Das Kennzeichen des hochwertigen Unternehmens sind die drei Wellenlinien als Symbol für die drei Meeresstrassen, welche Dänemark umgeben: Kleiner Belt, Grosser Belt und der Øresund.

Das «weisse Gold» Die Geschichte von Royal Copenhagen ist in der westlichen Welt eine lebendige Erzählung von der Suche nach dem «weissen Gold». Dem magischen, durchscheinenden Schatz des Fernen Ostens, den sich jeder europäische Fürst für seine Kunstkammer wünschte. Royal Copenhagen wurde als Ergebnis der Experimente des Chemikers Frantz Heinrich Müller gegründet. Müller, ein erfahrener, auf Mineralogie spezialisierter Pharmazietechniker begann in den 1770ern mit dem harten Feldspatporzellan zu experimentieren. Dabei handelte es sich um eine Geheimrezeptur der Chinesen, die von Meissen neu entdeckt wurde. Viele Jahre war es Meissen gelungen, diese geheimzuhalten, jedoch als Müller mit seinen Experimenten begann, waren die Bestandteile der Porzellanrezeptur allgemein bekannt. Zwischen Theorie und Praxis war auch damals ein weiter Weg, und Müller investierte all seine Zeit und sein gesamtes Vermögen in die Experimente mit seinem kleinen Porzellanofen. Schliesslich wurde unter dem Protektorat der verwitweten Königin Juliane Marie und ihrem Sohn, dem Erbprinzen Frederik,

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Produkte mit tiefem Respekt für die handwerkliche Tradition.

die königliche Porzellanmanufaktur gegründet. Während der folgenden 100 Jahre unterstand das Unternehmen dem Königshaus. Im Jahre 1868 wurde sie privatisiert, behielt jedoch ihren Namen und die offizielle dänische Splittflagge.

Flora Danica Noch heute erinnert die Royal Copenhagen in vielen Bereichen an die Besonderheiten der Vergan-

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genheit. Viele verschiedene Geschirrdekore zeichnen das exklusive Sortiment aus. Vor allem das königlich-exklusive Flora Danica, welches König Christian VII., der mit Königin Caroline Mathilde verheiratet war, zu verdanken ist. Diese Tafelserie gehört zu den bekanntesten von Royal Copenhagen. Als Vorlage diente das grosse botanische Werk Flora Danica, das erstmalig im Jahr 1761 in Kopenhagen heraus-

gegeben wurde. Das Geschirr war als Geschenk für Katharina  II. von Russland gedacht. Als Katharina II. im Jahre 1796 starb – sechs Jahre nachdem die Produktion des Geschirrs begonnen hatte –, war dies noch lange nicht fertiggestellt. Das prächtige Tafelgeschirr verblieb in Dänemark und wurde zum Festessen anlässlich des Geburtstages von König Christian VII. im Jahre 1803 eingeweiht. Als die Fabrik


DESIGN Das exklusive Sortiment besteht aus vielen verschiedenen Geschirrdekoren.

1885 den Maler und Architekten Arnold Krog als neuen künstlerischen Leiter erhielt, wurde frischer Wind ins Unternehmen gebracht. Krog befasste sich sehr mit der Unterglasmalerei, und zunächst erneuerte er die legendäre Musselmalet-Serie. Danach entwickelte er eine neue Unterglas-Maltechnik, mit der Landschaften und andere naturalistische Dekore ermöglicht wurden. Als das neue Porzellan

1889 auf der Weltausstellung in Paris präsentiert wurde, wurde das Unternehmen innerhalb weniger Jahre weltberühmt.

Im Herzen von Kopenhagen Weit über die Grenzen hinaus ist die Royal Copenhagen seitdem bekannt geblieben. Als ein bedeutender Vermittler für Kunst und Design für Tisch und Haus und zugleich ein begehrter Arbeitsplatz für Künstler, Hand-

werker und Designer, die den Mut gehabt haben, durch die Herausforderung der Gegenwart die Zukunft mitzuprägen. Das Haupteinkaufsgeschäft von Royal Copenhagen befindet sich an der grössten Einkaufsstrasse Europas, Strøget, mitten im Herzen von Kopenhagen gelegen. In einem historischen Renaissance-Bau aus dem Jahr 1616 ist das Geschäft der Manufaktur seit 1911 hier ansässig.

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MODELABELS BEIM SALONE DEL MOBILE 2014 HERMÈS Lone K. Halvorsen

Beim Mailänder Salone del Mobile präsentieren nicht nur Möbelfirmen ihre Design-Highlights, auch Modemarken stellen ihre Home-Collections vor.

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mmer mehr Modehäuser leisten sich eine Möbellinie, doch unter den häufig überladenen tut sich eine hervor: Hermès. Das Modehaus beweist, dass gestalterische Vision und handwerkliche Perfektion im Möbelgeschäft auch von einem Modehaus ausgehen kann. Keine andere Marke verkörpert Luxus in dem Masse wie Hermès. Jedoch wird hier bewiesen, dass Luxus auch mit einem verbundenen Understatement einhergehen kann. Nachhaltig, zurückhaltend und stilvoll. Hermès provoziert nicht, sondern fokussiert auf das Besondere, ohne laut zu sein. Kantige Formen gepaart mit dem Schlichten bewahrt das Gleichgewicht aus Form und Funktion. Herrlich kultiviert und stilvoll.

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Seit Beginn erweitern zeitgenössische Designer die Palette an Möbeln, jedoch ein Bereich hat bisher gefehlt: Das Licht. Und wie könnte das perfekter interpretiert werden, als dass man ein Schwerpunkt-Material des Pariser Traditionshauses als Inspiration nimmt – das Leder. Auf der diesjährigen Salone del Mobile in Mailand wurden die höchst exklusiven und eleganten Möbel- und Interieur-Kreationen präsentiert.

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Sinnliche Offenbarung

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DESIGN STÜCK

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DESIGN & DESIGNER

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omen est omen: im Fall der Stuhlserie «Rex» und seinem Entwerfer, dem Architekten Niko Kralj, sogar in zweifacher Hinsicht. Kralj (1920 – 2013) gehört zu den wichtigsten  Figuren im slowenischen (einstmals jugoslawischen) Nachkriegsdesign. Kralj bedeutet auf Slowenisch «König», und sein heute als Klassiker gehandelter Stuhl «Rex» bedeutet auf Lateinisch dasselbe. Der Architekt, dessen Design sich durch soziale Verantwortung sowie das Bekenntnis zur Einfachheit auszeichnet, entwickelte den Stuhl, während er 1952 diplomierte und gleichzeitig ein Praktikum in der Stuhlfabrik Stol in Kamnik absolvierte. Mit seinen Entwürfen, Forschungen und Schriften trug er wesentlich zur Innovation in Konstruktion und Produktion sowie aktuellen Designdebatten der Zeit bei. Unter anderem stand er in Kontakt mit so prominenten Gestaltern wie Alvar Aalto, Arne Jacobsen und Charles Eames. In der Stuhlserie «Rex» verkörpern sich Kraljs Designkonzepte geradezu idealtypisch. Von der ersten Entwurfsform bis zu den heutigen Typen – Klappstuhl, Lounge-Klappstuhl und einen klappbaren Schaukelstuhl umfassend – überzeugt das Möbel durch ein wohlproportioniertes Sitzprofil mit viel Sitzkomfort verbunden mit einer leichten, aber dennoch stabilen Konstruktion. «Rex» hat eine Massivholzstruktur mit

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NIKO KRALJ & DIE STUHLSERIE «REX» Lone K. Halvorsen

gespreizten Beinen und aufmontierten Armlehnen. Sitz und Rücken sind aus verformtem, in seitlichen Zargen verankertem Sperrholz. Heute ist «Rex» in sechs verschiedenen Farben lieferbar. Seinen Einzug findet der Klassiker nicht nur im Zuhause von Freunden guten Designs. Er hat seinen permanenten Platz auch in renommierten Sammlungen wie dem MOMA in New York, im Designmuseum Danmark in Kopenhagen, dem MAK in Wien sowie dem Museum for Industrial Design in Prag gefunden. Heute wird «Rex» wieder in Slowenien hergestellt und in der Schweiz durch die Seleform AG vertrieben.


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DESIGN IST EINE FORM DES DENKENS KONSTANTIN GRCIC Lone K. Halvorsen

Er entwirft industrielle Produkte, die oft als essenziell, schlicht oder minimalistisch beschrieben werden. Er selbst bevorzugt den Begriff der Einfachheit.

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Konstantin Grcic – Panorama Vitra Design Museum, Weil am Rhein bis 14. September 2014
 www.design-museum.de

Chair One von Magis | © KGID, Foto: Florian Böhm

E Mayday von Flos | © KGID, Foto: Florian Böhm

r gehört zu den wichtigsten Designern unserer Zeit. Seine Entwürfe verbindet industrielle Ästhetik mit experimentellen, künstlerischen Elementen, sie sind ernsthaft und funktional, aber manchmal auch sperrig und teilweise irritierend. Manche von Grcics Designs wie etwa der «Chair One» oder die Leuchte «Mayday» gelten bereits heute als Designklassiker. Zurzeit präsentiert das Vitra Design Museum die bislang grösste Einzelausstellung zu Grcic und seinem Werk.

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Pallas von ClassiCon | © KGID, Foto: ClassiCon

Die Welt braucht Designer Der 1965 in München geborene Grcic findet, dass es für eine bessere Welt Designer braucht, denn sie überlegen, wie man Dinge anders machen kann. Und nach eigener Aussage hat ihn die Welt der Gegenstände schon immer fasziniert. Seit er sich 1991 als Industriedesigner in München selbstständig gemacht hat, entwickelt er in seiner eigenen unverwechselbaren Formensprache neue ungewöhnliche Lösungen für namhafte Unternehmen wie Vitra, Classicon, Muji, Flos, Magis, Moroso und viele weitere. Inspiriert von Jasper Morrisons, bei dem er Ende der 80er-Jahre seine Laufbahn begann, setzte er konsequent seinen Weg fort. Durch seine Lösungen, die jede Gefälligkeit vermeiden und oft eine eigenwillige Ästhetik besitzen, hat er den internationalen Durchbruch geschafft. Er kreiert Produkte, die weitläufig als einfach, minimalistisch und reduziert beschrieben werden. Jedoch unterscheidet er sich von den zeitgenössischen Strömungen des Minimalismus dadurch, dass er Funktion stets in humanen Dimensionen definiert und ein gewisses Mass an formaler Strenge mit bemerkenswertem Scharfblick und Humor zu kombinieren weiss. Seine Begeisterung für neue Technologien und Materialien spielen bei seinen Entwürfen ebenso eine Rolle wie Designund architekturhistorische Bezüge. Auch wenn er es nicht gerne hört, wird Grcic häufig als ein Denker bezeichnet. Selbst ist er der Ansicht: «Natürlich gehört das Denken bei jedem Arbeitsschritt dazu und auch ein Wissen, das mit dem Denken verknüpft ist. Trotzdem intellektualisiere ich die Dinge nicht. Ein Stuhl hat für mich ganz elementar damit zu tun, wie man darauf sitzt.» Genau diese Normalität hat schon Jasper Morrison fasziniert: «Das Einzigartige an Konstantins Arbeit ist die bewundernswerte Alltäglichkeit seiner Lösungen, denen andere Designer in ihrer Schaffenswut nicht einmal Beachtung schenken.»

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Refolo von Driade | © KGID, Foto: Florian Böhm

Konstantin Grcic | © Markus Jans


DESIGN Diana von ClassiCon | Š KGID, Foto: ClassiCon, Hans Buttermilch

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Object Space | Vitra Design Museum, Foto: Florian Böhm

Die konkreten Dinge? Nun hat der Denker das Vitra Design Museum in eine Denkfabrik umgewandelt. Denn die Ausstellung tut nicht weniger, als seine Denkrichtung umzukehren. Wie werden wir in Zukunft leben? Bislang verdichtete der Produktdesigner seine Welterfahrung zu einem konkreten Ding – einem Abfalleimer, einem Kleiderbügel oder einem Tisch. Eigens für die Ausstellung hat Grcic mehrere raumgreifende Installationen entwickelt, die seine persönliche Vision für das Leben von morgen darlegen: ein Wohninterieur, ein Designatelier und einen Stadtraum. Sie zeigen fiktive Szenarien, konfrontieren den Betrachter mit den Inspirationen, Herausforderungen und Fragen des Designers und stellen Grcics Entwürfe in einen grösseren gesellschaftlichen Zusammenhang. Höhepunkt dieser Inszenierungen ist ein 30 Meter langes Panoramabild,

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das eine Architekturlandschaft der Zukunft zeigt. Mit der Ausstellung «Panorama» betritt Grcic Neuland – nie zuvor hat er sich auf so grundsätzliche Weise mit Gestaltung auseinandergesetzt und seine Designauffassung so umfassend dargelegt. Lebensqualität, neue Technologien oder Nachhaltigkeit, aber auch die persönlichen Momente der Utopie und der Fiktion, die am Anfang jedes neuen Entwurfs stehen, werden beleuchtet. Sie verknüpft eine zutiefst persönliche, erzählerische Inszenierung mit wissenschaftlichen Recherchen mit den Blick auf Ausschnitte des Alltags. Sie zeigt, wie aus Weltentwürfen Objekte entstehen können – und aus Objekten neue Weltentwürfe. Das Ergebnis ist eine erzählerische Inszenierung, die sich zwischen Gegenwart und Zukunft, zwischen Realität und Fiktion bewegt: nachdenklich, fragmentarisch und ungemein bildmächtig.


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GARTEN

GARTEN DAS BÜRGERLICHE VORBILD DES ENGLISCHEN LANDSCHAFTSGARTENS Georg Lutz

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Demgegenüber sah man in den englischen Gärten kaum Adlige lustwandeln, sondern Bürgerinnen und Bürger brachten ihren Picknickkorb mit, breiteten auf dem Grün eine Tischdecke aus und dann hiess das Motto: «The Cattle Sings – It`s Tea-Time.» Das englische Modell war erfolgreicher, und daher können wir uns noch heute, wenn wir unsere Rückzugsinsel Garten gestalten oder Urban-Gardening betreiben, davon inspirieren lassen. Auf den folgenden Seiten stellen wir zwei Akteure vor, die sich dem englischen Vorbild verschrieben haben.

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GARTEN

Der englische Landschaftsgarten steht historisch im Spannungsfeld zwischen der Sehnsucht nach dem verlorenen Paradies und dem Wunschbild einer bürgerlichen Gesellschaft. Es war der Beginn einer gesellschaftlichen Entwicklung, die in der Zeit des achtzehnten Jahrhunderts entstand, als der feudale Absolutismus sich mit Ludwig XIV. – dem Sonnenkönig und seinen barocken Gärten – auf dem Höhepunkt ihrer Macht wähnten. Die Formsprache der Gärten hatte sich vollständig dieser Macht zu unterwerfen.


GARTEN

FUNKTION UND NATUR ANFORDERUNGEN AN DIE MODERNE GARTENGESTALTUNG Georg Lutz |

Derek St Romaine Garden Photo Library, Andrew Duff

Daniel Auderset und Nicole Fischer sind mit Leib und Herz Gartenliebhaber. Im folgenden Portr채t stellen wir einige Arbeiten von ihnen vor. Unter anderem waren sie an der diesj채hrigen RHS Chelsea Flower Show in London vertreten.

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Auderset und Fischer haben sich beim Studium in London an der Inchbald School of Design kennengelernt. Daniel Auderset arbeitet als Gartendesigner in Bern, Nicole Fischer ist in M체nchen und London t채tig.


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Silver Gilt Medaille 2014 Die Vielfalt eines Naturschutzgebietes auf einige Quadratmeter erfahrbar machen.

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er Entwurf und die Realisierung eines Gartens ist eine komplexe Angelegenheit. Auf der einen Seite braucht ein Garten naturnahe Fantasie, die sich entfalten soll. Auf der anderen Seite ist der oft begrenzte Raum eine Herausforderung an die Gestaltung. Dazu kommen noch funktionale Bedingungen und die passende Lösung, die in die Umgebung passt. Ein Garten kommuniziert immer mit seinen Nachbarn. Daniel Auderset und Nicole Fischer betonen die Notwendigkeit, dass sich der Garten «dem Stil Ihres Heims anpasst und sich harmonisch in die Umgebung einfügt».

Das Gartenmekka in London Die Chelsea Flower Show ist eine jährliche Gartenschau in London. Dort zeigen Gartenprofis und Landschaftsarchitekten ihr Können und messen sich in Wettbewerben. Die Gartenschau wird von der altehrwürdigen Royal Horticultural Society (RHS) veranstaltet und findet an fünf Tagen im Mai im Royal Hospital im Londoner Stadtteil Chelsea auf einer Fläche von 4,5 Hektar statt. Der Schweizer Gartendesigner Daniel Auderset und seine deutsche Kollegin Nicole Fischer gestalteten ihren ersten Show-Garten an der renommierten Chelsea Flower Show im Mai 2014.

Auf einer Fläche von zehn mal zehn Metern entstand der minimalistische Garten «The Extending Space», der von der landschaftlichen Vielfalt und Schönheit des Naturschutzgebietes PfynwaldFinges im Wallis inspiriert ist. Der Naturpark umschliesst nicht nur das grösste Föhrenwaldgebiet der Schweiz, sondern auch eine der bedeutsamsten und vielfältigsten Auenlandschaften der Schweiz. Das Naturschutzgebiet Pfynwald verdankt seinen Reichtum an Pflanzenarten den verschiedenen Mikroklimata. Im Show-Garten spiegelt sich diese Vielfalt subtil in der Bepflanzung. So sind verschiedene Baumarten und Sträucher, Wildblumen der RhoneAuen und Steppengräser vertreten. Durch ein geschicktes Spiel mit den Raumdimensionen gibt der Garten Durchblick und Begrenzung wieder. Der Garten untersucht so das sich verändernde Raumerlebnis am Waldrand. Die baulichen Elemente verstärken das Raumerlebnis. Ihr zentrales Element ist eine Pergola aus Föhrenholz. Sie entwickelt sich organisch aus der Hecke, und die wachsenden Abstände zwischen den Balken bieten eine immer freiere Aussicht.

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Im Wald wird der Blick durch Bäume und Sträucher gelenkt und begrenzt. Diese weichen beim Übertritt ins Freie zurück und bieten Ausblicke auf die Schönheit der Föhren und ihren vielseitigen und wirkungsvollen Einsatz in Gärten aller Art. Überdies machen die Designer Daniel Auderset und Nicole Fischer auf den Rückgang der Föhrenwälder in wärmeren Gebieten Europas aufmerksam. Die Kiefer-Arten Pinus sylvestris «Watereri» und Pinus mugo und Sorbus aria «Lutescens» bilden den Baumbestand. Das Hellgrün der patinierten Kupferpaneele lassen den Betrachter an den Morgendunst denken, der durch den Föhrenwald zieht. Wasserbecken deuten den Lauf und wechselnden Charakter der Rhone durch das Wallis an. Es ist erfreulich, dass nach über 15 Jahren erneut ein Schweizer an der Chelsea Flower Show einen Garten gestalten kann.

Country Garden in Fribourg In der Umgebung eines Landhauses hat man den Platz, eine persönliche Note zu realisieren. «Einer meiner ersten Aufträge bestand darin, die Umgebung eines Landhauses umzugestalten. Ich wollte formale Strenge und Symmetrie mit einer naturalistischen Bepflanzung kombinieren», erklärt Auderset. Der langgezogene Garten wurde in vier durch einen Weg verbundene Bereiche unterteilt. Eine weitläufige Rasenfläche mit zwei alten Pinus sylvestris, einem lauschigen Sitzplatz mit Buxus sempervirens Kegeln und einer immergrünen Waldbepflanzung bilden den ersten Bereich. Ihm schliesst sich der formal gestaltete Poolbereich an, mit Buchskugeln und Rosenbögen mit alten und neuen Sorten. Über einen geschwungenen Weg aus Kopfsteinpflaster gelangt man in den dritten Gartenraum mit einem abgesenkten Sitzplatz, der von Carpinusbetulus-Hecken, symmetrisch angeordneten Robinien (Robinia pseudoacacia «Umbraculifera») und Taxus baccata «Fastigiata» Säulen umgeben ist. So ist dieser eher private Bereich nicht vom Nachbargrundstück aus einsehbar. Im hintersten Gartenbereich ist ein ornamentaler Kräuter- und Gemüsegarten angelegt.

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GARTEN Naturnah bleiben und formale Strenge realisieren. Im Rahmen des Landhausstils kommuniziert das zusammen.

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Urban Garden in Zürich Die Gestaltung eines Gartens im städtischen Raum erfordert, selbst wenn in diesem Fall Platz vorhanden ist, andere Lösungen. «Der Kunde, eine junge Familie, war gerade in ihr neues Haus gezogen. Sie wünschte sich einen modernen, pflegeleichten Garten, ein Rückzugsort für die Eltern und ein Ort zum Spielen für die Kinder», betont Auderset. Ein Wellnessbereich mit Whirlpool, Sitzgelegenheit und einer Feuerschale kann über den grosszügigen Sitzplatz vor dem Haus erreicht werden. Ein Rasen rahmt das Haus ein, und die sich anschliessende Rabatte ist mit Taxus baccata «Fastigiata» und Gräsern bepflanzt. Bambus und Acer palmatum «Atropurpureum» prägen die Bepflanzung beim Wellnessbereich und Sitzplatz. Ein Kräutergarten mit einem Feigenbaum (Ficus caria «Dalmatie») wurde vor der Küche angelegt. Die Farbpalette wurde in diesem Garten auf Grün und Rot begrenzt, um das minimalistische Design zu betonen. www.audersetfischerdesign.com

Der Garten in der Stadt als Rückzugsort und Spieloase.

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NEWS GARTEN

GARTEN

Flaschenträger im Retrostyle Eddy ist für 6 Flaschen (à 0,3 l) geeignet und bietet dank der herausnehmbaren Einteilung auch reichlich Platz für Grillsaucen, Besteck oder Servietten – der Star in geselligen Runden! Aus pulverbeschichtetem, galvanisiertem Zinkblech gefertigt und mit einem Edelstahlrand und -griff ist Eddy in den Farben Rot, Creme, Grün, Schwarz und Weiss erhältlich. Passend zur Serie von contento® gibt es auch noch JOHNNY, den Eiseimer, sowie JIMMY, die Flaschenkühlwanne – der Sommer kann kommen! www.contento-shop.com

Stripe big / Star giant Au Maison präsentiert die ideale Picknick-Decke für Grillund Gartenpartys im Grünen. Die prächtig designte und funktionale Wachsdecke ist für viele Gelegenheiten ein zuverlässiger Begleiter. Im Inneren ist die Decke komfortabel wattiert. Die einseitige schmutz- und wasserabweisende Wachsbeschichtung sorgt zudem für praktische Bequemlichkeit. Mit zwei Bändern verschnürbar lässt sich der Quilt mit Leichtigkeit transportieren. www.artchateau.de

Grill To Go Der neue Grill To Go von Eva Solo ist für den grillfreudigen Stadtbewohner das Must-have dieses Sommers. Wer nicht immer nur im eigenen Garten oder auf dem Balkon grillieren möchte, der kann mit dem Grill To Go von Eva Solo das Grillvergnügen auf die ganze Stadt ausweiten. Der Holzkohlegrill wird einfach mitgenommen, und so muss man auch im Park nicht auf den gewohnten Eva-Solo-Komfort verzichten. Wer lieber am eigenen Tisch speist, der kann jetzt auch am eigenen Tisch grillieren! www.evasolo.com

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Wegbeleuchtung mit Stil Ein schöner, gepflegter Garten ist das i-Tüpfelchen eines jeden Grundstücks. Damit der Aussenbereich auch nachts strahlt, taucht die moderne Wegbeleuchtung Catwalk von Gacoli das Grundstück in stimmungsvolles Licht und ermöglicht ein sicheres Durchqueren des Gartens. Die robusten und dennoch edlen Designer-Lampen können 365 Tage im Jahr im Freien stehen und beziehen ihren Strom über Solarzellen direkt aus der Natur. www.gacoli.ch

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Vogeltränken im Bauhausstil Endlich gibt es ein Vogelhaus, welches auch im Sommer als kombinierte Tränke, passend zu Häusern in moderner Architektur, verwendet werden kann. Eine Alternative zu traditionellen Vogelhäusern und Tränken ist diese kombinierte Futterstelle von Opossum Design für durstige und ausgehungerte Vögel. Klassische Moderne trifft auf unvoreingenommene Vögel. www.opossum-design.com

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GARTEN

ROOF TOP GARDEN ÜBER DEN DÄCHERN DER STADT Lone K. Halvorsen

Viele kennen sie, aber nur wenige haben Zugang dazu. Dachterrassen: die urbanen Oasen über den Dächern.

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chnell wachsende Städte, moderne Wohnblocks und immer weniger grüne Höfe sowie Parks. Die Grünflächen verschwinden und aus kleinstem Wohnraum werden vermehrt Wohnflächen gezaubert.

Den Sternen vorbehalten Über Jahrhunderte vergessen, gelangte die Gartenkultur der Antike zur Zeit der Renaissance zuerst nach Florenz, Rom und Venedig, um bald darauf auch andere europäische Städte zu erreichen. Vorwiegend Dachflächen auf Schlössern verwandelten sich so zu wunderbaren Dachanlagen. Erst zur Zeit des Barocks erkannten in unseren Breiten die Bauherren die Bedeutung von begrünten Dachflächen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts beschäftigten sich in Europa einzelne avantgardistische Architekten mit der Formsprache des neuen Bauens, und der bekannteste unter ihnen war Le Corbusier. Kaum ein anderer hat das Flachdach und dessen Nutzung als Wohnterrasse so entschieden propagiert. Das ehemals als elitär gehaltene flache Dach wurde nun als eine neue Form des Bauens zur Erweiterung des Wohnraumes entdeckt. Le Corbusiers philosophische Äusserung dazu: «Ist es nicht wahrhaft wider alle Logik, wenn eine ganze Stadtoberfläche ungenützt unter Zwiesprache der Schiefer mit den Sternen vorbehalten bleibt?»

Wohnraum umwandeln Doch als Wohnraum werden die Dächer tatsächlich erst seit gut 30 Jahren genutzt, und schliesslich haben auch die grossen Hotels die zauberhafte Welt der Dächer mit dem Blick auf die Skyline der Stadt entdeckt. Neben der exponierten Lage hoch über der Stadt besticht die Dachterrasse mit besonders viel Platz und viel Sonnenlicht. Was liegt da näher, als die Platzfülle zu nutzen und die Dachterrasse als luftiges Refugium zu gestalten. Dachterrassen sind die einzigen verbliebenen grünen Oasen, die ein bisschen Freiheitsgefühl in der schnelllebigen urbanen Welt vermitteln. Auch mit einfachen und kostengünstigen Gestaltungsideen kann die Dachterrasse in ein kleines, grünes Paradies verwandelt werden, wo man in den sommerlichen Monaten schöne Stunden mit Blick auf den Sonnenuntergang über den Dächern der Stadt geniessen kann.

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BAUEN DIE ENERGIEWENDE BRAUCHT DEZENTRALE AKTEURE Georg Lutz

Bei der anstehenden Energiewende geht es nicht nur um die Steigerungen von regenerativen Energien, wie die der Solarenergie, sondern auch um die Chance, Teile der Energieversorgung dezentral organisieren zu können. Werden Bürgerinnen, Bürger und Unternehmerinnen sowie Unternehmer die Treiber sein, oder fällt die Zuständigkeit des Ausbaus in wenige grosse Energieanbieter und in zentrale staatliche Strukturen zurück? Es gibt Beispiele, die wir auf den folgenden Seiten präsentieren, die die vorbildlichen Leistungsträger der dezentralen Energiewende vorstellen. Wir brauchen nicht in die Zeit der oligopolistischen Energieversorger zurückzuschauen.

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DAS ERFOLGSMODELL  WEITERFÜHREN! SWISSOLAR David Stickelberger

David Stickelberger ist Geschäftsleiter von Swissolar.

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eltweit wird das Fördermodell der kostendeckenden Einspeisevergütung in rund 100 Ländern und Bundesstaaten angewendet . In der Schweiz ist sie unter dem Kürzel KEV bekannt. Jede ins Netz eingespeiste Kilowattstunde wird während einer bestimmten Periode (zum Beispiel 20 Jahre) zu einem fixen Tarif vergütet. Ohne diese Förderung wäre der rasche Zubau von Solar- und Windstromkapazitäten mit der damit verbundenen Kostensenkung nicht möglich gewesen. Der Anteil der Erneuerbaren wuchs in Deutschland seit 2000 von etwa sieben Prozent auf

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25 Prozent (davon sechs Prozent Solarstrom), und Italien hat bereits acht Prozent Solarstrom im Netz. Dieser Erfolg macht die Vertreter der alten Energiewirtschaft nervös. Sie wollen trotz Stromüberschuss im europäischen Netz partout ihre alten Kohlenmeiler und AKW nicht stilllegen – im Gegenteil, sie nehmen sogar noch neue Kohlekraftwerke in Betrieb. Stattdessen kritisieren sie die Einspeisevergütung und wollen uns weismachen, diese Förderung sei viel zu teuer. Auf die horrenden, von der Allgemeinheit getragenen Risiken einer katastrophalen Klimaveränderung


Quoten und Ausschreibungen sind am ehesten für Grossinvestoren attraktiv, folglich beispielsweise für die Energieversorger selbst. Damit ist ein wichtiger Vorteil der Einspeisevergütung genannt: Sie erlaubt es auch privaten Hausbesitzern und anderen Kleininvestoren, ihren Beitrag zur Energiewende zu leisten. Dies ist für die Akzeptanz dieser grossen Aufgabe sehr wichtig. Ein weiteres wichtiges Argument: Die mit der KEV verbundene hohe Investitions-

sicherheit führt im Vergleich zu anderen Fördermodellen zu tieferen Kosten des produzierten Solar- oder Windstroms aufgrund der günstigeren (Fremd-)Kapitalzinsen.

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oder eines atomaren GAU kommen sie hingegen nicht zu sprechen. Auch nicht auf die grosszügigen Entlastungen der Industrie, die dazu führen, dass die privaten deutschen Stromkonsumenten die Umstellung der Stromversorgung auf erneuerbare Quellen praktisch allein bezahlen müssen. Sie behaupten, Quoten- oder Ausschreibemodelle zur Förderung erneuerbarer Energien seien viel effizienter. Tatsache ist: Verschiedene Länder, beispielsweise Grossbritannien, haben früher mit solchen Fördermodellen gearbeitet. Die mangelnde Investitionssicherheit und der unverhältnismässige Preisdruck führten jedoch dazu, dass der Zubau stagnierte. Diese Länder stellten in der Folge auf die Einspeisevergütung um.

Gewisse Anpassungen an den bestehenden Einspeisevergütungen, wie etwa die Schaffung von zusätzlichen Marktanreizen, können durchaus sinnvoll sein. Deutschland hat dies mit dem Marktprämienmodell bereits vorgemacht, und auch in der Schweiz sind im Rahmen der Energiestrategie 2050 solche Anpassungen vorgesehen. Die in der nationalrätlichen Energiekommission beschlossene Direktvermarktung soll dabei eine Option, aber nicht ein Zwang sein. Für all jene, die jetzt in der Schweiz in Photovoltaik und weitere erneuerbare Energien investieren wollen, muss das Parlament rasch Klarheit über das weitere Vorgehen schaffen. Denn die heute verfügbaren KEV-Mittel reichen gerade mal bis 2016! 1

REN21: Renewables 2013. Global Status Report.

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DIE SONNENKÖNIGIN MIT AUSSTRAHLUNG DER SOLARCHAMPION ALTBÜRON Andreas Meyer

Beim Thema Solarenergie denken wir in erster Linie an grosse Städte wie Zürich oder Basel, die ihre Sonnenlösungen medial gut verkaufen. Der ländliche Raum gilt eher als konservativ und rückständig. Dieses Vorurteil ist falsch. Die Gemeinde Altbüron im Kanton Luzern hat 991 Einwohner, keine Gartenzäune und ist Europameister in der Disziplin PV-Anlagendichte. Die Energiewende braucht mehr solcher Vorbilder.

Im Dorfzentrum thront die Kapelle, die von PV-Anlagen umgeben ist.

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ltbüron liegt eingebettet an leichter Hanglage im Tal der Rot, mit freiem Blick über die Wässermatten bis zur Jurakette. Als Wahrzeichen thront die St.-Antonius-Kapelle inmitten des Siedlungsgebietes auf einer freistehenden Anhöhe. Wie kein anderer Sakralbau ist die Geschichte der Kapelle geprägt von den konfessionellen Gegensätzen und Machtansprüchen, die das Leben über Jahrhunderte prägte. Unter dem Einfluss des Klosters St. Urban entwickelte sich das heutige Naherholungsgebiet der Wässermatten.

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Auf dem Dach der schaerholzbau ag bündelt sich eine Unternehmensphilosophie, die die Kraft der Sonne und ökonomisches Gewinnstreben zusammenführt.

Die Industriealisierung wird 1874 mit dem Bau des Staltentunnels als Kernstück der Langenthal-Wauwil-Bahn eingeläutet, jedoch nie fertiggebaut. Bahndamm und Tunnel sind als sichtbare Zeitzeugen dieser Pionierzeit geblieben.

Dass die beiden Werkstätten in Altbüron gebaut wurden, ist auf das verfügbare Bauland zurückzuführen sowie dem Willen des Gemeinderates von Altbüron zu verdanken, der kooperative Lösungen mitgetragen und bewilligt hat. Politik und Wirtschaft ziehen an einem gemeinsamen nachhaltigen Strang.

Heute ist der Staltentunnel Trinkwasserquelle und Reservoir in einem und bildet das Kernstück der Wasserversorgung. Die Nutzung garantiert den Erhalt des Bauwerkes. Bahndamm, Burghügel und Kantonsstrasse umschliessen das Siedlungsgebiet. Innerhalb dieser Zonengrenzen sind alle Dienstleistungen und Güter des täglichen Gebrauchs erhältlich. Die moderne Sport-, Kultur- und Freizeitanlage wird von den Vereinen aktiv belebt und ist neben der reichhaltigen Natur das weitere Bindeglied für eine spannende und aktive Dorfund Vereinskultur. Als Siedlungsglücksfall hat sich in der Talsohle zwischen der Rot und der Kantonsstrasse ein innovatives Gewerbe entwickelt. Der Pioniergeist ist in den Gewerbebauten sichtbar und widerspiegelt sich in der gelebten Haltung der Unternehmer für Nachhaltigkeit und Ökonomie. Die Ausstrahlung ist beispielhaft und der Grundstein, dass Altbüron mit dem Solarpreis 2013 ausgezeichnet wurde.

Zusammen klappt es Die Haupttreiber für die Euphorie der PV-Anlagen in Altbüron sind die Geschäftsphilosophien der Unternehmer, Affentranger Bau AG und schaerholzbau ag altbüron. Ihr definiertes Ziel, autark und CO2 neutral zu produzieren, wird laufend und konsequent umgesetzt.

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Das Gebäude der Affentranger Bau AG hat Vorbildcharakter.

Wirtschaftliches Erfolgsmodell So sind die grössten PV-Anlagen im Ort entstanden. Private Investoren sowie die Einwohnergemeinde Altbüron sind mit eigenen Anlagen auf den fahrenden Zug aufgesprungen. Ende 2013 kamen auf jeden Einwohner, 10 m² PV. Die Leistung entspricht 32 Prozent des gesamten Stromverbrauches von Altbüron. Wirtschaftlich zahlt sich dieses Engagement für alle Beteiligten bestens aus. Fliessen doch heute bereits ansehnliche Beträge aus dem Stromverkauf zurück, die sich mit dem bevorstehenden KEV-Beitrag mindestens verdoppeln werden. Wirtschaftlich sind diese Erträge statisch und generieren den Unternehmen auch in schwierigen Zeiten liquide Mittel. Auf der anderen Seite dürfen


BAUEN Junge Generationen suchen nachhaltige Lösungen.

die Unternehmen und die Gemeinde von einer Medienpräsenz profitieren, die in dieser Form unbezahlbar ist. Altbüron steht Pate für die Energiewende. Gerne empfängt sie interessierte Gäste und motiviert sie zum eigenen Handeln. Die gemeindeeigene PV-Anlage dient dabei als Anschauungsobjekt. Daten und Fakten werden offen kommuniziert und können als Entscheidungshilfen genutzt werden.

bestehenden Denkmustern heraus. Oder mit den Worten von Walter Schaer ausgedrückt. Er vergleicht das Bauen eines Hauses mit dem Füllen eines Setzkastens. Der Rahmen bildet die finanzielle Grenze, die Felder den gewünschten Komfort. Die Motivation liegt darin, Nachhaltigkeit innerhalb dieses Spielraumes als höchste Priorität zu halten. www.altbueron.ch

Der Gemeinderat von Altbüron setzt auf seinem Gemeindegebiet auf formschöne und architektonisch sauber integrierte Anlagen. Ein Widerspruch zur Förderung, jedoch prägen PV-Anlagen über Jahrzehnte das Dorfbild im Guten wie im Schlechten. Bei bestehenden Bauten ist dies eine Herausforderung, welche Planer und Installateure fordert. Gelungene Lösungen sind das Fachwissen für die PV-Anlage von morgen, die Weiterempfehlung des Bauherrn der Lohn für anfängliche Schwierigkeiten. Der Wunsch, nachhaltig zu bauen, ist heute sehr gross. Das Verständnis für das nachhaltige Prioritäten-Setzen fordert Planer und Bauherren in ihren

Lebensqualität in Altbüron ist in unterschiedlichen Formen vorhanden. Hier als historische Reminiszenz an das fossile Zeitalter.

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QUALITÄT AUS DER REGION BAUEN MIT SCHWEIZER HOLZ Michael Meuter |

Lignum

Wenn es ums Bauen und Wohnen geht, ist Holz immer eine gute Wahl. Denn Holz ist ein natürlich nachwachsender Rohstoff, der für seine Herstellung nur Sonnenenergie benötigt. Ernte und Verarbeitung erfolgen sehr energiearm, und das Material speichert erst noch das Treibhausgas CO2. Noch besser schneidet indessen einheimisches Holz ab: Hiesiges Holz wird nicht weit transportiert, was die darin enthaltene Graue Energie reduziert.

Bruno Lindenmann, Zürich/Lignum

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chweizer Holz und Holzprodukte – vom Stuhl und Tisch über den Bodenbelag und den Innenausbau bis zum ganzen Haus – enthalten aber noch viel mehr ökologische Mehrwerte für Konsumentinnen und Konsumenten. Denn die Schweizer Waldbesitzer bewirtschaften ihre Wälder im internationalen Vergleich auf höchstem Niveau, was Umweltschonung und Nachhaltigkeit angeht. Tatsächlich trägt mehr als die halbe Waldfläche unseres Landes ein Ökozertifikat (FSC oder PEFC). Aus der zertifizierten Fläche stammen etwa 70 Prozent des im Schweizer Wald genutzten Holzes. Allerdings machen beide hierzulande anzutreffenden Öko-Labels nach wie vor keine Aussagen über die Holzherkunft. Genau die interessiert aber die Konsumentinnen und Konsumenten – und sie haben gute Gründe dafür, wenn sie nach Schweizer Holz fragen. Denn in Schweizer Unternehmen fertigen hervorragend ausgebildete Fachleute aus dem Rohstoff Holz Produkte von bester Qualität. Und die macht es aus, dass Schweizer Herkunft im In- und Ausland als fester Wert gilt. Zu den ökologischen Vorteilen des Materials kommen ökonomische, wenn es aus der Umgebung stammt: Es sichert Arbeitsplätze im Wald und in der Verarbeitung. Das ist in wirtschaftlich schwierigen Zeiten wie jetzt, wo der starke Franken allenthalben drückt, ein wichtiger Aspekt.

Wohnen in einem Haus mit Wurzeln Nicht nur bei Lebensmitteln bevorzugen immer mehr Menschen Regionales aus nachhaltiger Produktion. Auch im Bauwesen steigt die Nachfrage nach authentischen Materialien wie Holz aus der Region. Wenn der Zug aus dem Vereinatunnel ins Licht des Engadins schiesst, bietet sich dem Blick eine ganz andere Wohntradition als auf der Nordseite des Tunnels. Nachdem im Prättigau zuvor links und rechts der Bahn überall Holzbauten zu sehen gewesen waren, zeigen nun die traditionellen Bauten der Dörfer im Inntal dicke, weisse Mauern, die in der Sonne leuchten. Man scheint hier, denkt der Reisende auf seinem Weg nach Scuol, wo die Bahnlinie endet, seit immer

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Chasa Beer in Zernez (Architektur: Cadonaubüro d`architectura sa, Ramosch).Bild: Chasper Cadonau, Ramosch.

schon Holz allein für Heubühnen, für Balkone, Fenster, Türen und natürlich für Innenausbauten zu brauchen. Nur hie und da begegnen dem Wanderer in den Ortschaften – abgesehen von Ställen und Maiensässen – Holzbauten: Es sind moderne Werke.

Gegen brachliegende Ressourcen Doch der massive Eindruck der Engadinerhäuser täuscht. «Die ältesten Häuser, deren Aufbau wir bei Umbauten freigelegt haben, sind ummauerte Strickbauten», korrigiert Architekt Chasper Cadonau das schnell verfertigte erste Bild. «Erst später hat man allein Mauerwerk verwendet.» Dennoch: Der Holzbau zeigt kaum Flagge in diesem Tal. So wenig, dass auch Sägereien wie die in Ramosch, wo Cadonau sein Büro hat, von Scuol weiter dem

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Inn entlang Richtung Martina, mangels Auslastung schliessen mussten. Die Anlagen unten im Plan da Mulign wurden schon vor Jahrzehnten verkauft und abtransportiert. Das störte Cadonau, dessen Grossvater einst die Sägerei betrieben hatte. Es störte ihn umso mehr, als er überzeugt ist, dass man beim Bauen lokale Materialien verwenden sollte. Wo, fragte sich Cadonau, bleibt da das naheliegende Holz aus dem Wald, der im Engadin die Berghänge üppig bedeckt? Warum Baustoffe von weither herbeiführen, in denen dann wegen der Transporte, die sie hinter sich haben, Unmengen an Grauer Energie stecken, wo es doch vor Ort alles gibt, was es zum Bauen und Wohnen braucht? Weshalb sollte sich das Tal Wertschöpfung vergeben, auf die es doch selber dringend angewiesen ist?


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und Neubauten auf der anderen Seite. Etwas mehr als ein halbes Dutzend Einfamilienhäuser nach dem Konzept der «Chasa Engiadina» hat Cadonau in den letzten paar Jahren bauen können. Wer ist die typische Bauherrschaft, die sich dafür interessiert? «Es ist eine Familie, die ganz bewusst ein energiesparendes und gesundes Haus will», sagt Cadonau.

Erstes Minergie-A-Haus im Bündnerland Eine Bauherrschaft wie die Familie Beer in Zernez zum Beispiel. Ihr 2011 fertiggestelltes Haus nach dem Konzept «Chasa Engiadina» war das erste Minergie-A-Haus des Kantons Graubünden und damit ein Gebäude an der Spitze der technischen Entwicklung. Ein Minergie-A-Haus hat in der Energiebilanz eine schwarze Null. Das bedeutet, dass der Aufwand für Raumwärme, Wassererwärmung und Lufterneuerung mittels Komfortlüftung sowie allenfalls Klimatisierung vollständig durch erneuerbare Energien abgedeckt wird – also durch Sonnenenergie und Biomasse, durch Erdwärme und Wärme aus der Aussenluft. Der anspruchsvolle neue Standard war von Minergie erst im Frühjahr 2011 lanciert worden – und wurde von einem anderen Holzbau im bernischen Rosshäusern als Pionier eingelöst. Mehrfamilienhaus am Kirchrainweg in Kriens (Strategie und Gesamtkonzept: e4plus AG, Kriens; Architektur und Nachhaltigkeit: aardeplan AG, Baar; Holzbauingenieur: AG für Holzbauplanung, Rothenthurm). Bild Gabriel Ammon, Fotoagentur Aura, Luzern.

Aus der Region – für die Region Das war für Chasper Cadonau die Geburtsstunde des Konzepts «Chasa Engiadina». Die nach dem Grundsatz «Nachhaltige Qualität aus der Region» individuell und hochwertig erstellten Häuser bestehen aus Holz, das nachweislich in Graubünden gewachsen ist, nach Möglichkeit aus der Umgebung des Ortes, wo ein Bau entsteht. «Das ist nachhaltig: nämlich umweltschonend, energiesparend und gesund. Und es sorgt für Arbeit und Verdienst in der Region», bringt Cadonau die Stärken seines Konzepts auf den Punkt. Chasper Cadonaus Büro ist klein. Seine Aufträge sind meist Wohnbauten für Familien, je etwa zur Hälfte Sanierungen und Umbauten auf der einen

In der Chasa Beer kommt der Beton für den Sockel aus Zernez, das benötigte Holz wurde in den Unterengadiner Gemeinden Sent und Tschlin geschlagen und nur wenige Kilometer entfernt in Ramosch gesägt und zu Elementen zusammengebaut – nicht zuletzt dank Aufträgen für Cadonaus «Chasa Engiadina» ist es im Plan da Mulign unten wieder lohnend geworden, Holz zu verarbeiten.

Chance zur Multiplikation Bauen mit Materialien aus der Region: Das ist ein Konzept, das mit dem überall aufstrebenden Holzbau für die ganze Schweiz Aussicht auf Erfolg hat. Denn nicht nur findet sich in allen Landesgegenden genug von dem nachwachsenden Rohstoff Holz im Wald, sondern es gibt auch überall Waldwirtschaft, Sägereien und verarbeitende Betriebe wie Zimmereien und Schreinereien vor Ort. Schweizer Holz ist zudem aus Umweltsicht ein Premium-Produkt:

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Herkunftszeichen Schweizer Holz – die Garantie für einheimisches Holz Das Herkunftszeichen Schweizer Holz weist den Schweizer Ursprung nach. Alles Holz, welches in Schweizer Wäldern gewachsen ist und in der Schweiz oder im Fürstentum Liechtenstein verarbeitet wird, kann mit dem Herkunftszeichen markiert werden. Bei gemischten Produkten darf ein Anteil des Holzes ausländischer Herkunft sein, jedoch nur, wenn das Holz aus vergleichbaren Produktionsregionen stammt und mit einem Nachhaltigkeitslabel oder einer kontrollierten Herkunft versehen ist. Mindestens 80  Prozent des Holzes müssen aus der Schweiz stammen.

Das Logo des Herkunftszeichens Schweizer Holz. Lignum.

Die hiesigen Waldbesitzer bewirtschaften ihre Wälder im internationalen Vergleich auf ökologisch höchstem Niveau. Mehr als die halbe Waldfläche des Landes trägt ein Ökozertifikat (FSC oder PEFC). Aus der zertifizierten Fläche stammen etwa 70 Prozent des genutzten Holzes. Baumaterial aus lokaler Herkunft schafft einen starken Bezug zur eigenen Umgebung – und das ist vielen etwas wert in einer Zeit, wo man im Mainstream der Dinge rudert, von denen keiner weiss, woher sie stammen und durch wessen Hände sie gegangen sind. Tatsächlich fragen bewusste Bauherren zunehmend nach einheimischem Holz – und Konsumenten lassen sich immer öfter beim Einkauf etwa im Do it & Garden der Migros vom «Herkunftszeichen Schweizer Holz» ansprechen, das seit 2009 alles Holz auf einen Blick kenntlich macht, das aus der Schweiz kommt und hier verarbeitet worden ist. Das Herkunftszeichen wird seit 2012 auf der gesamten Waldfläche der Schweiz angewendet und deckt mittlerweile gegen 80 Prozent der Sägerei-Produktion ab.

Bauen über das Einfamilienhaus hinaus Dass sich mit Schweizer Holz bei Weitem nicht nur Einfamilienhäuser erstellen lassen, die quali-

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tativ top und technisch auf der Höhe der Zeit sind, weisen viele grosse Bauten nach, die in den letzten Jahren mit dem «Herkunftszeichen Schweizer Holz» ausgezeichnet wurden: etwa das riesige Salzlager der Rheinsalinen in Riburg, Hallen für Industrie und Gewerbe, aber auch Bürobauten oder Mehrfamilienhäuser wie dasjenige, das Marie-Theres und Markus Portmann am Kirchrainweg im Zentrum von Kriens bei Luzern im Frühjahr 2013 fertiggestellt haben. Der von aardeplan Architekten aus Baar geplante Bau erreicht energetisch den Standard Minergie-A-Eco und hat die Auszeichnung «Watt d’Or 2014» des Bundesamtes für Energie in der Kategorie «Gebäude und Raum» geholt. Erstellt wurde das Haus in Holzbauweise mit Luzerner Weisstanne. Dabei kamen 230 Kubikmeter Holz zum Einsatz, das zu 85 Prozent aus Luzerner Wäldern stammt. Das Holz wurde im Umkreis von rund 30 Kilometern verarbeitet. Das Beispiel zeigt, dass regionale Wertschöpfungsketten auch bei Projekten dieser Grösse realisierbar sind, wenn sich alle Beteiligten an einen Tisch setzen. www.lignum.ch


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FRISCHE UND GESUNDE LUFT IN WOHNBAUTEN MINERGIE Christian Röthenmund

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eit mehr als 15 Jahren gibt es Minergie-Gebäude. Ein Vorurteil der ersten Stunde hält sich hartnäckig: Wegen der Lüftung könne man im Minergie-Haus die Fenster nicht öffnen, wird immer wieder behauptet. Manche glauben gar, Minergie-Häuser müssten deswegen grundsätzlich mit Festverglasung erstellt werden. Der automatischen Wohnungslüftung, auch bekannt als Komfortlüftung, weht ein rauer Wind entgegen: Sie führe zu trockener Luft im Gebäude, zu Durchzug und Lärm und begünstige das Vorkommen von Bakterien und Parasiten im Haus. Was ist dran an diesen Vorurteilen – und warum halten sie sich hartnäckig, trotz hohen technischen Standards und überwiegend positiver Erfahrungen mit Wohnungslüftungen?

Christian Röthenmund ist Geschäftsführer von MINERGIE Schweiz.

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Um das zu erklären, lohnt sich zunächst ein Blick auf die lange Tradition des Lüftens mit Fenstern. Seit es Fenster gibt, wurden diese geöffnet, damit Frischluft in die Räumlichkeiten gelangen und «verbrauchte» Luft einschliesslich Gerüche aus denselben entfernt werden konnte. Die Vorstellung, dass frische Luft nicht durch ein Fenster, sondern durch die Rohre eines Lüftungssystems ins Haus gelangt, ist vielen Menschen fremd, wenn nicht gar suspekt. Viele können sich nicht vorstellen, bei geschlossenen Fenstern zu schlafen, und sehen deshalb keinen Vorteil in einer automatischen Lüftungsanlage. Ein dichtes Haus mit geschlossenen Fenstern weckt bei manchen die Assoziation des Eingeschlossen-Seins. Die Erfahrung


Die Verschärfung der Bauvorschriften im Interesse der Energieeffizienz hat unter anderem dazu geführt, dass unsere Häuser dichter gebaut werden als noch vor einigen Jahrzehnten. Ein dichtes Haus behält im Winter mehr Heizwärme – aber auch mehr Feuchtigkeit. Was soll der Bewohner tun, der nach dem Duschen zur Arbeit eilt? Lässt er das Fenster offen, kühlt der Raum aus; lässt er es geschlossen, bildet sich mit

Eine Komfortlüftung ist immer nur so gut, wie sie geplant, gebaut und gepflegt wird. Zu gross dimensionierte Anlagen, mangelhafte oder falsche Führung des Luftstroms durch die Wohnung, falsche Positionierung der Zu- und Abluftöffnungen, Beschädigungen oder Verstopfungen der Rohre während des Baus oder mangelhafte Wartung, zum Beispiel kein regelmässiger Filterwechsel, führen zu Problemen im Betrieb. Planungs- und Baufehler oder mangelnde Wartung haben mit der Komfortlüftung oder mit dem Baustandard Minergie nichts zu tun. Eine Lüftungsanlage, die richtig geplant, gebaut und unterhalten wird, sorgt für frische Luft im Gebäude rund um die Uhr – ohne Lärm, ohne Durchzug, ohne Gerüche und ohne übermässige Trockenheit. Sie erhöht den Wohnkomfort und trägt zum Wohlbefinden von Nutzern und Bewohnern bei – denn Luft ist ein Lebensmittel. www.minergie.ch

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der Zeit Schimmel. Die manuelle Lüftung, wie man sieht, ist keine befriedigende Lösung.

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zeigt allerdings, dass die meisten Nutzer von Wohnungen mit Komfortlüftung sich sehr schnell daran gewöhnen und trotz anfänglicher Skepsis bald einmal «vergessen», vor dem Schlafengehen das Fenster zu öffnen. Sie stellen nämlich fest, dass sie auch bei geschlossenen Fenstern stets frische Luft im Zimmer haben – und ausserdem ihre Ruhe: Gerade an lärmbelasteten Standorten ist die Komfortlüftung ein wahrer Segen. Im Winter kommt als zusätzlicher Vorteil dazu, dass die Räumlichkeiten nicht auskühlen, man morgens bei angenehmen Temperaturen erwacht und keine kostbare Heizwärme verloren geht.


BAUEN

Der Charme des Neuen. Neubau Fachhochschule Nordwestschweiz Campus Olten von Bauart Architekten und Planer AG, Bern.

AM PULS DES BAUGESCHEHENS SIA-TAGE DER ZEITGENÖSSISCHEN ARCHITEKTUR UND INGENIEURBAUKUNST Georg Lutz

Die SIA-Tage sind ein prägnantes Spiegelbild der Schweizer Architektur. Hier zeigen sich die echten Potenziale. Wir präsentieren einige herausragende Beispiele der letzten SIA-Tage, die im Mai stattfanden.

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BAUEN Kochen und Essen in der ehemaligen Tenne in Oberembrach (ZH) von Roland Hüsser & Stefan Schmid GmbH für Baukunst, Lenzburg.

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ie 2006 von der Sektion Waadt des SIA (Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein) ins Leben gerufene Werkschau hat sich mittlerweile zum wichtigsten Anlass für die publikumswirksame Vermittlung aktuellen Bauens entwickelt.

Ein Publikumsmagnet war dieses Jahr zweifellos der «Saldome 2»: Mit einer Spannweite von 120 Metern und einer Firsthöhe von 32 Metern konstruierten die Ingenieure von der Häring Projekt AG in Möhlin den grössten Holzkuppelbau Europas.

Alleine im Kanton Aargau gab es dieses Jahr 28 verschiedene Häuser und Ingenieurbauwerke zu entdecken. In Brugg ist ein Terrassenhaus entstanden, das sich konventionellen Vorstellungen entzieht: Die von Ken Architekten zu einer strengen Grossform zusammengefassten 16 Eigentumswohnungen werden durch gestaffelte Mauern gegliedert, die an Stützmauern in Weinbergen erinnern. Dadurch entstehen hofartige private Aussenräume, die zugleich gegen Lärm abgeschirmt sind. Zurückgenommen in Kubatur und Materialität scheint das präzise ins Terrain eingebettete Bauwerk mit dem Hang des Bruggerberges zu verschmelzen.

Bauen im Bestand In der gesamten Deutschschweiz gut vertreten ist die Königsdisziplin architektonischer Planung, das Bauen im Bestand: Äusserlich scheinbar unverändert zeigt sich nach ihrer Sanierung die 1914 errichtete Fabrikantenvilla Joerg in Stettlen bei Bern. Sie ist ein Denkmal von kantonalem Rang, und dementsprechend scheuten Gerber Heiniger Zutter Architekten (GHZ) aus Belp keinen Aufwand, im Zuge des Umbaus so viel wie möglich von der erhaltenen Originalsubstanz zu bewahren: Einbaumöbel wurden aufgearbeitet, die Tapeten teilweise nach dem Vorbild erhaltener Originale nachgedruckt.

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BAUEN

Die ehemalige Giesserei in Winterthur ist die grösste selbstverwaltete Siedlung der Schweiz. Der Innenhof des Mehrgenerationenhauses fördert mit durchlaufenden Loggien die Kommunikation, von Galli Rudolf Architekten AG BSA ETH, Zürich.

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BAUEN Gut eingebettet und trotzdem Zeichen setzen. Das Maison Iseli in Venthône(VS) von MEYER architecture, François Meyer, Sion.

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Weitaus älter ist die St. Galler Katharinenkirche: 1368 als Teil eines Dominikanerinnen-Klosters errichtet, wurden die Kirche und das angrenzende Gemeindehaus von Klaiber Partnership Architekten aus St. Gallen im Auftrag einer Privatbank zum Kultur- und Versammlungsort umgebaut. Das «Forum Katharinen» wird seit dem Umbau für Weiterbildungen und Tagungen der Bank, aber auch für Konzerte und andere Kulturereignisse genutzt. Während es im Gemeindehaus aus dem Jahre 1884 darum ging, die qualitativ hochwertige Substanz mit kleinen Eingriffen aufzufrischen, setzen die Architekten bei der Kirche die vorhandene Originalsubstanz so in Szene,

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dass der Ursprung als Gotteshaus eines Bettelordens wieder spürbar wird. Neben solchen Beispielen sensiblen «Weiterbauens» finden sich auch selbstbewusste Neubauten: Ein Haus ganz besonderer Art ist das fast skulptural anmutende «Brandhaus II» in Opfikon bei Zürich. Der Name ist Programm, denn hier brennt es fast täglich: In dem von Staufer und Hasler Architekten aus Frauenfeld geplanten Gebäude üben die Feuerwehrleute der Stadt Zürich Einsätze an brennenden Häusern. www.sia-tage.ch

1 Das Gebäude schmiegt sich an den Berg. Wohnhaus am Bruggerberg von Ken Architekten BSA AG. 2 Brandhaus II, Ausbildungszentrum Rohwiesen von Staufer & Hasler Architekten AG, Frauenfeld. 3 Aus Alt macht Neu. Die Villa Joerg nach der Sanierung. Im Hintergrund die ehemalige Kartonfabrik von Gerber Heiniger Zutter Architekten AG, Belp.

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IMMOBILIEN

IMMOBILIEN HOHES NIVEAU PROFESSIONELL BEARBEITEN Georg Lutz

Die Schweiz darf sich glücklich schätzen, einen Immobilienmarkt zu haben, der keinen internationalen Vergleich scheuen muss. Gerade im gehobenen Bereich gibt es sehr viele attraktive Regionen, die auf einem sehr hohen Niveau angesiedelt sind. Teure Objekte brauchen aber auch einen Beratungsrahmen, der viel Know-how, Erfahrung und Beziehungen mitbringt. Es geht um umfassende Marktkenntnisse, Architektur-, Bau- und Renovationserfahrungen. Ebenso muss man einen Türöffner in Richtung finanzkräftiger Käuferkreise haben, die sich nicht auf Allerweltsplattformen der Immobilienbranche tummeln. Zudem darf auch nicht die heikle Preissituation aus den Augen verloren gehen. Eine Immobilienblase liegt für viele Experten im Bereich des Möglichen (vgl. die nächsten Seiten). Das ist ein weiteres Argument für eine professionelle Beratung. 126


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IMMOBILIEN


KOLUMNE

NUR NOCH GERINGE PREISANSTIEGE ERWARTET UBS Dr. Matthias Holzhey

eigentum sanken in über der Hälfte aller Gemeinden in der Schweiz. Unter Druck gekommen sind die Preise insbesondere in grossen Teilen der Westschweiz sowie in einigen Top-Tourismusdestinationen im Wallis, dem Berner Oberland und Graubünden. Das Preisniveau scheint langsam aber sicher an seine Grenze zu stossen, da viele potenzielle Erstkäufer die Tragbarkeitsnormen kaum mehr erfüllen können. Zusätzlich drücken das wachsende Überangebot in einzelnen Agglomerationen sowie die restriktivere Vergabe von Hypothekarkrediten aufgrund neu eingeführter regulatorischer Massnahmen auf das Preisniveau.

Dr. Matthias Holzhey ist Immobilienspezialist bei UBS.

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ls Ökonom und Immobilienspezialist bei UBS Chief Investment Office Wealth Management, gehört es zu meinen Aufgaben die Analyse des Schweizer Immobilienmarktes im Auge zu haben und im Speziellen den UBS Immobilienblasenindex zu erstellen. Welche Trends lassen sich aktuell festmachen? Die Preise für Einfamilienhäuser verzeichneten im 1. Quartal 2014 mit erwarteten minus vier Prozent den – angesichts des seit 1998 andauernden Immobilienbooms – stärksten Quartalsrückgang seit 17 Jahren. Die Preise für Wohn-

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Im Gegensatz zur Immobilienblase der 1980er Jahre zeigen die Preise also keine Anzeichen einer Beschleunigung. Auch ist der hiesige Bausektor nicht aufgebläht und das Wachstum der Hypothekarvolumen hat sich verlangsamt. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich in den kommenden Quartalen eine spekulative Wohnimmobilienblase auf baut und danach platzt, hat sich damit entschärft. Aus einer Bewertungsoptik kann aber dennoch keine Entwarnung gegeben werden. Der Immobilienblasenindex der UBS steht mittlerweile seit eineinhalb Jahren in der Risikozone. Die zugrundeliegenden Indikatoren zeigen, dass sich bereits ein substantielles Korrekturpotenzial aufgebaut hat. Ob die momentane leichte Schwächeperiode in eine Korrekturphase übergeht, wird durch politische Entscheide zur Zuwanderung, die Zinsentwicklung und die Kreditvergabekonditionen bestimmt. Als Auslöser


einer starken Preiskorrektur in der Schweiz, kommt primär eine deutliche Verteuerung oder Verknappung der Hypothekarkredit in Frage. Angesichts der verhältnismässig hohen Bewertungen, könnten aber auch die zur Diskussion stehende zusätzliche Verschärfung der Selbstregulierung (höhere Amortisationsraten, striktere Belehnungsvorschriften) und die Unsicherheit über die weitere Entwicklung der Zuwanderung, nach Annahme der Masseneinwanderungsinitiative, die Trendwende bei der Preisentwicklung einleiten. Falls sich das makroökonomische Bild jedoch nicht verändert – der Schweizer Wirtschaftsmotor weiterhin gut läuft und die Zinsen tief bleiben – dürften die Preise im laufenden Jahr weiter leicht ansteigen. Denn trotz historisch hoher Bewertungen sind die Wohnkosten relativ zum Einkommen im internationalen Vergleich nicht untragbar. So ist die in Zürich und Genf für eine Wohnung aufzuwendende Arbeitszeit vergleichbar mit dem Arbeitsaufwand in den meisten Städten Westeuropas wie Berlin, Wien oder Frankfurt. Im Vergleich mit internationalen Finanzzentren ist das Wohnen in Schweizer Städten sogar günstig. In London, New York oder Singapur ist das Verhältnis der Wohnungspreise zu den Einkommen mindestens doppelt so hoch. Bei anhaltenden Preisanstiegen, ohne zyklische Korrektur, würde langfristig aber ein enormes Gefahrenpotenzial für die Volkswirtschaft aufgebaut.

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IMMOBILIEN

THE FAMILY OFFICE FOR REAL ESTATE PROPERTY ONE PARTNERS AG

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IMMOBILIEN Das Team mit profunden Kenntnissen über den hochwertigen Immobiliensektor der Schweiz.

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ndividuelle Wohnträume, lukrative Investitionsmöglichkeiten, attraktive Grundstücke, optimale Renditen – Immobilien sind gefragt, schwer zu finden und ihr Potenzial ist meist nicht einfach zu erkennen und auszuschöpfen. Der Immobilienmarkt für hochwertige Objekte hat einige Herausforderungen zu meistern. Dazu braucht es professionelle Partner. Die Property One Partners AG ist ein Team von Spezialisten aus den Fachbereichen Architektur, Bauleitung, Projektentwicklung und Vermarktung. Das konzentrierte Fachwissen, gute Vernetzung und genaue Kenntnisse des Marktes und der Prozesse machen das Unternehmen zum richtigen Ansprechpartner für alle Angelegenheiten rund um hochwertige Immobilien. Die Kunden können Teilleistungen aus dem umfangreichen Angebot beauftragen oder von einer ganzheitlichen Betreuung profitieren – von der ersten Idee bis zum Verkauf, von der Vision eines Traumhauses bis zum Einzug. Für grössere Investoren steht das Unternehmen als «family office for real estate» auch für das Immobilienmanagement und für die strategisch optimale Entwicklung des Portfolios zur Verfügung. Property One ist die ideale Antwort auf einen Immobilienmarkt, der besonders im hochpreisigen Segment immer komplexer und unzugänglicher wird.

Angebotene Dienstleistungen Property One bildet bei anspruchsvollen Immobilienprojekten das Zentrum der Planung, Koordination und Organisation zwischen allen am Projekt beteiligten Akteuren, sowohl für private Auftraggeber als

auch für professionelle Investoren. Wir finden interessante Investitionsmöglichkeiten, übernehmen die Projektentwicklung, stellen zum geeigneten Zeitpunkt Kontakt zu Dienstleistern her, helfen bei Fragen zur Finanzierung, begleiten die Bauphasen, sichern Qualitätsstandards, kümmern uns um die Vermarktung und strukturieren individuelle Beteiligungsmodelle. Als Family Office übernehmen wir für grössere Investoren die Bewirtschaftung, unterstützen bei der Portfolioentwicklung und erarbeiten individuelle Strategien. Wir bieten umfassende Gesamtlösungen, stehen aber auch gerne für einzelne Auftragsphasen oder Teilbereiche zur Verfügung. Der Branchenfokus liegt auf hochwertigen Immobilien in der Schweiz, Immobilien mit Entwicklungspotenzial und Bestandsimmobilien.

Das Unternehmen Property One wurde von Spezialisten aus den Bereichen Immobilien, Architektur, Bauleitung und Finanzen 2012 gegründet, die vor allem die Faszination für das hochwertige Immobiliensegment verbindet. Das Ergebnis ist ein Unternehmen, das Erfahrung, detailliertes Wissen und gut ausgebaute Netzwerke aus allen relevanten Fachgebieten bündelt. Anspruchsvolle Immobilienprojekte werden effizient und mit hoher Qualität realisiert. Es gehört zum Selbstverständnis des Unternehmens, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln, Prozesse zu optimieren und neue Wege zu gehen. Diese Philosophie leben die zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Zürich. Unterschiedliche Kompetenzen und die gemeinsame Leidenschaft sind die Grundlage für den Erfolg von Property One.

Property One Partners AG | Seestrasse 455b | CH-8038 Zürich | T +41 (0)44 487 20 40 | www.propertyone.ch | welcome@propertyone.ch

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IMMOBILIEN

Imposantes & einzigartiges Bungalow-Einfamilienhaus mit mediterraner High-End-Poollandschaft in 9444 Diepoldsau, SG.

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D

er Butler, abgeleitet aus dem altfranzösischen «bouteiller», wird als ranghöchster Diener von Amtssitzen und Residenzen hoher Würdenträger bezeichnet. Um solch eine traditionelle Tätigkeit auf diskreter Ebene ausführen zu dürfen, sind Vertrauen, maximale Sozialkompetenz sowie das ständige Dienstleistungsdenken eine Grundvoraussetzung. Die IMMOBILIEN BUTLER Gesellschaft, welche sich schwergewichtig auf die Vermarktung (Verkauf oder Erstvermietung) von gehobenen Wohnimmobilien in der Ostschweiz spezialisiert hat, konnte sich als junges und zielstrebiges Unternehmen in den letzten Jahren bei seinen anspruchsvollen Kunden behaupten und im Markt etablieren. Egal, ob Häuser, Wohnungen, Villen, Mehrfamilienhäuser oder Baugrundstücke: IMMOBILIEN BUTLER vermarktet diskret, professionell und mit einem neuartigen, ungebundenen Vermarktungskonzept.

Die Dienstleistungen Wer sein Anliegen vertrauensvoll in die Hände von IMMOBILIEN BUTLER, kurz Immobutler, legt, für den geht es in aller Regel um erhebliche, materielle Werte. Daher widmet sich Immobutler jedem Kundenauftrag mit einem Höchstmass an Transparenz, Verlässlichkeit, Kompetenz und vor allem Engagement. Ein breites Netzwerk aus führenden Finanzinstituten, Führungspersönlichkeiten, Relocations und Branchenpartnerunternehmungen bilden, gepaart mit hochprofessionellen Vermarktungstools, das Erfolgsrezept mit einem klaren, fokussierten Dienstleistungsdenken.

Raphael Hagspiel ist Gründer von IMMOBILIEN BUTLER. WIR FAIRMITTELN – MIT SICHERHEIT

Das Unternehmen Raphael Hagspiel: Warum plädieren Sie auf mehr Dienstleistungsdenken und mehr Freiheit für den Auftraggeber? Dienen (der Dienst) und Leisten gehören für mich im Dienstleistungsgewerbe unweigerlich zusammen. Meist bleibt jedoch das Dienen auf der Strecke. Der Hauptgrund ist wahrscheinlich, dass das Wort Dienen im Deutschen überwiegend mit negativen Assoziationen verknüpft ist. Dienen hat keinesfalls mit Unterwürfigkeit zu tun, sondern ist ein ganz entscheidender Punkt, um uns bei unseren anspruchsvollen Kunden zu profilieren. Über den Tellerrand zu blicken, das gewisse Fünkchen mehr zu machen, zusätzliche Mehrwerte bieten, genau das ist es, was das wirkliche, moderne Dienstleistungsdenken komplettiert. Hier sehe ich auch die Freiheit des Auftraggebers in Bezug auf den eigentlichen Vermarktungsauftrag eng damit verbunden. Feste mehrmonatige Makler-Knebelverträge mit Ausstiegsentschädigungsklauseln und weiteren Vertragsbindungen sind, in Anbetracht der massiven Verlagerung der Vermarktungsmöglichkeiten auf den Online-Bereich, als absolut unzeitgemäss einzustufen! Wir lassen unseren Kunden maximale Freiheit und erarbeiten uns unsere «Bindung» durch überdurchschnittliche Leistungsbereitschaft. Unsere Auftraggeber wägen sich in einem «ungebundenen» guten Gefühl, denn gerade wegen keinen festen Vertragslaufzeiten und vereinbarten Ausstiegsentschädigungen respektive Exklusivität setzen wir alles daran, den erfolgreichen Verkauf respektive die Vermarktung im gewünschten Zeitrahmen zu realisieren.

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IMMOBILIEN

DIE ERSTE ADRESSE FÜR AUSSERGEWÖHNLICHE IMMOBILIEN BERN IMMOBIL AG

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IMMOBILIEN Richard Auf der Maur (Präsident des Verwaltungsrates, Immobilienökonom FHSG und eidg. dipl. Finanz- und Anlageexperte)

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it rund 80 Transaktionen pro Jahr zählt die Bern Immobil AG zu den erfolgreichst geführten Immobilienvermittlern im Grossraum Bern.

Seit mehr als einem Jahrzehnt bietet die Bern Immobil AG hochwertige Immobiliendienstleistungen im Grossraum Bern an. Kundinnen und Kunden profitieren nicht nur von einer äusserst erfolgserprobten Immobilienvermittlung, sondern auch von Unterstützung bei der Bewertung von Immobilien und beim Umsetzen von Bauvorhaben. Um dem notorisch schlechten Ruf der Maklerbranche entgegenzuwirken, stellt die Bern Immobil AG ausschliesslich ausgewiesene Immobilienfachkräfte mit eidgenössischem Abschluss ein. Im nachfolgenden Interview erläutert Inhaber Richard Auf der Maur die Verknüpfung des Immobilienmarktes in Bern mit der Unternehmensphilosophie seines Hauses.

sweet home: Der Kanton Bern ist mit seiner hohen Steuerbelastung und nach der Verschärfung der Bestimmungen im Zusammenhang mit der Pauschalbesteuerung nicht gerade bekannt für starke Anziehungskraft bei Wohlbegüterten. Wie wirkt sich dieser Umstand auf das Angebot von Luxusimmobilien aus? Richard Auf der Maur: Einen Blick in die einschlägigen Immobilienportale genügt, um festzustellen: Das Angebot an Luxusimmobilien im Kanton Bern ist – vom Sonderfall Gstaad einmal abgesehen – vergleichswei-

se bescheiden. So sind im Kanton Zürich rund zehnmal mehr Immobilien im Preissegment über drei Millionen Franken ausgeschrieben. Auch in der Preisentwicklung war während der letzten zehn Jahre die typische bernische Langsamkeit zu beobachten. So gibt es mit etwas Glück und Geduld immer wieder qualitativ und lagetechnisch hochstehende Liegenschaften zu noch relativ vernünftigen Preisen zu erwerben.

«All business is local» – gilt dies auch für den Immobilienmarkt im Grossraum Bern? Unbedingt. Kaum ein Geschäft ist so lokal geprägt wie das Immobiliengeschäft. Gerade Bern ist ein ausgesprochen lokaler Markt mit überwiegend lokaler Nachfrage. Deshalb ist eine stark regionale Verankerung für einen erfolgreichen Immobilienvermittler unabdingbar. Das Jagdgebiet der Bern Immobil AG ist der Grossraum Bern. Hier sind wir daheim.

Welche Tipps würden Sie Verkäuferinnen und Verkäufern von gehobenen Immobilien mit auf den Weg geben? Auf keinen Fall einen Alleingang wagen. Gerade beim Verkauf von teureren Liegenschaften ist so viel Geld im Spiel, dass Experimente fahrlässig sind. Und Hand aufs Herz: Wirkt es nicht etwas schäbig, wenn sich die Verkäuferschaft einer wertvollen Liegenschaft nicht einmal die Dienste eines professionellen und ausgewiesenen Immobilienvermittlers leisten kann?

Bern Immobil AG | Stauffacherstr. 145 | CH-3014 Bern | +41 (0)31 318 19 19 | aufdermaur@bernimmobil.ch | www.bernimmobil.ch

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Vorschau #8

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Aluminium Heutige Architektur- und Baulösungen beinhalten für die eingesetzten Materialen vielfache Herausforderungen. Aluminium bewährt sich hier als vielfach ein zu setzendes Bau-, Architektur und Designmaterial, sei es als Alleinunterhalter an der Fassade oder als Teamplayer mit Holz im Fensterbau. Das Thema Alu durchzieht die gesamte nächste Ausgabe.

Sanierungsstau Um die 1,5 Millionen Gebäude in der Schweiz sind sanierungsbedürftig. Der Sanierungsstau betrifft in erster Linie die jungen Altbauten der sechziger und siebziger Jahre. Wir beleuchten die unterschiedlichen Strategien und Akteure.

Wohnen im Alter Die Schweizer Gesellschaft wird älter. Darauf haben wir uns vor zu bereiten. Das reicht von einzelne Produkten die das Leben für die Generation Gold erleichtern, bis hin zu neue Formen des Zusammenlebens, wie Mehrgenerationenhäuser. Wir stellen sie vor.

4. Von der Fabrik in das Wohnzimmer Das Industriedesign des 20. Jahrhundert hat viele Facetten, die es heute wieder zu entdecken gilt. Wir präsentieren Designobjekte des 21. Jahrhunderts, deren Ursprung im 20. Jahrhundert liegt.

5. Schweizer Design in der Welt Die Schweizer Bahnhofsuhr ist nur ein bekanntes Beispiel für eine internationale Karriere eines Designobjektes. Es gibt noch viele mehr…

Publisher Francesco J. Ciringione | Owner Prestige Media International AG, prestigemedia.ch | Publishing Director Boris Jaeggi / b.jaeggi@prestigemedia.ch Editor in Chief Lone K. Halvorsen / l.halvorsen@prestigemedia.ch | Art Director & Head of Production Sandra Schneider / s.schneider@prestigemedia.ch Sales & Marketing Director Hazim Vincent-Junuzovic / h.vincent@prestigemedia.ch  | Sales  Virginie Vincent v.vincent@prestigemedia.ch / Marija Jeanmaire m.jeanmaire@prestigemedia.ch | Editors Lone K. Halvorsen / Georg Lutz / Stella Orsini | Web Dennis Senn | Support Dejan Djokic | News Lone K. Halvorsen Cover Picture Bildagentur | Photographs Bildagentur. Alle Fotos, soweit nicht anders vermerkt, mit Genehmigung der Urheber. | Administration & Abo Service Serpil Dursun / s.dursun@prestigemedia.ch | Corrector Brigitte Battaglia / Karin Klindworth | Coordination Laura Giarratana | Office Publisher / Production Prestige Media International AG, St. Jakob-Strasse 110, CH-4132 Muttenz / Basel Telefon +41 (0) 61 335 60 80, Telefax +41 (0)61 335 60 88, info@prestigemedia.ch, www.prestigemedia.ch | Internet www.sweethomemag.ch | E-Mail info@prestigemedia.ch | Price / Issue CHF 4.90 | Price / Year CHF 19.– | Frequency vierteljährlich / Wiedergabe von Artikeln und Bildern, auszugsweise oder in Ausschnitten, nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Redaktion. Für unverlangte Zusendungen wird von Redaktion und Verlag jede Haftung abgelehnt.

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