BAUEN & ARCHITEKTUR HERBST 2014 | #8
LEICHTES SCHWERGEWICHT
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ALUMINIUM
GLASARCHITEKTUR | BUSINESS PORTRAIT BERGER METALLBAU AG CHRISTIAN RASMUSSEN | CREATIVE DIRECTOR REPUBLIC OF FRITZ HANSEN LIEBLINGSSTUHL | VON DER FABRIK IN DAS WOHNZIMMER
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#8 EDITORIAL
ES GLITZERT UND GLÄNZT Aluminium ist ein Tausendsassa unter den Materialien, den wir sowohl innen als auch aussen gerne sehen wollen. Zwar ist Alu in der Herstellung teuer und ein Energiefresser, aber dann entfaltet es sein ganzes Potenzial und ist auch noch ein Recyclingkünstler. Eine glitzernde Fassade, die gleichzeitig eine hohe Festigkeit und Biegsamkeit aufweist, begeistert jede Architektin und jeden Architekten. Das Material ist leicht und kommt daher auch in vielen Formen unseres Mobilitätslebens zum Zuge. Zudem hat Aluminium auch im Produktdesign eine vielfache Fankultur. Viele Hersteller haben die Vorzüge erkannt und setzen auf Aluminium. Im vorliegenden Magazin werden Sie viele Stühle finden. Der Stuhl ist ein Alltagsgegenstand, den wir meist unbewusst am häufigsten nutzen. Wir werfen daher einen Blick zurück auf das skandinavische Design des letzten Jahrhunderts, das bis heute stilprägend ist, und stellen beispielhaft die Stühle des Dänen Hans Wegner vor. Nina Röhrs von «Lieblingsstuhl» hat ein Faible für Möbel aus Metall, Eisen und Stahl. Das ist eine Reminiszenz an die grossen Zeiten der fordistischen Industriekulturen des 20. Jahrhunderts. Sie hat dieses Jahr dem Thema Industriemöbel zwei Ausstellungen gewidmet. Nicht nur die Schweizer Bahnhofsuhr ist ein bekanntes Beispiel für erfolgreiches Design aus der Schweiz. Die Geschichte der Designs in der Schweiz reicht viele Jahrzehnte zurück. Wir präsentieren die «alltäglichen Dinge», die Weltruhm erlangten. Mit diesem internen Gruss aus der Schweiz, der aber sich aber auch von aussen inspirieren lässt, wünschen wir Ihnen ein herbstliches Lesevergnügen.
Francesco J. Ciringione Verleger
Lone Katrine Halvorsen Chefredaktorin
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INHALT #8 | HERBST '14
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ARCHITEKTUR 010 DAS NEUE BAUEN MIT ALUMINIUM 012 ZWISCHEN ALT UND NEU MIT ALUMINIUM 014 ALUMINIUM HÄLT GLAS 016 BAUSTOFF DER MODERNE
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018 FASSADENWELTEN MIT ALUMINIUM 022 TRAUMHAUS AM SEE 030 AUS EINER HAND RÄUME GESTALTEN 034 AUSSTELLUNGEN 036 DAS AKTIVHAUS B10 042 WUNDERBARE VERWANDLUNG
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046 SWISSFINELINE – BUSINESS PORTRAIT
INNENARCHITEKTUR 050 DAS MÖBELSTÜCK ALS LEBENSBEGLEITER 052 MÖBEL AUS ALUMINIUM 060 NEWS
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062 GLASMALEREI UND DIE FORMSPRACHE 066 INDUSTRIEMÖBEL IM TREND 072 MARTYN LAWRENCE BULLARD 076 SMARTE LICHTSTEUERUNG IM HARD TURM PARK
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Sofa ODEON. Design Marco Dessi. Markante Linien, die Ruhe und Gelassenheit ausstrahlen. Infos und Bezugsquellen: WITTMANN AG, Z端rcherstrasse 59, CH-5400 Baden, Tel. 0041 56 221 35 50, info@wittmann.ch, www.wittmann.ch
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INHALT #8 | HERBST '14
DESIGN 078 DIE SCHÖNHEIT UND DER MEHRWERT 080 REPUBLIC OF FITZ HANSEN 086 NEWS 088 SWISS-MADE-QUALITÄTSLABEL
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094 BÜCHERREGAL 096 20 JAHRE SELEDUE 102 HANS CORAY & SEIN «CORAY-STUHL» 104 DER GUTE STUHL
GARTEN 110 AM ANFANG WAR DAS FEUER 112 DIE KUNST DES ETWAS ANDEREN GRILLENS
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BAUEN 118 SCHALTER IN RICHTUNG SANIERUNG UMLEGEN
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120 MINERGIE – KOLUMNE 122 MEHR RAUM UND WENIGER ENERGIEVERBRAUCH 126 ENERGETISCHE SANIERUNG VON ALTBAUTEN
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IMMOBILIEN 130 SERVICE AT HOME 132 ADRIAN.MUELLER IMMOTREUHAND 134 PRIME RESIDENCES HORGEN
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DER SPEZIALIST FÜR BADEZIMMERMÖBEL UND SCHRANKSYSTEME Die FRAMO SA ist ein innovativer Schweizer Hersteller für Badezimmermöbel und Schranksysteme. Seit mehr als 40 Jahren fertigen wir als Spezialist Möbel für das Badezimmer und Schranksysteme für den anspruchsvollen Schweizer Markt. „Made for me“ / gemacht für mich. Dies ist unser tägliches Motto bei der Herstellung der Produkte für unsere Kunden - welche wissen was sie wollen. Aus unserem breiten Sortiment können sich unsere Kunden Ihr Produkt ihrer Wahl aussuchen. Wir stellen die bestellten Produkte in unserer hochmodernen Fertigung in der Schweiz her. Kundenorientierung ist Teil unserer Firmenkultur. Aufgrund unserer Fertigungskompetenz und unserer auf Flexibilität getrimmten Prozesse können verschiedene Farben, Masse, Ausstattungswünsche und auch Spezialwünsche erfüllt werden. Ein mehrsprachiges Verkaufsteam steht für alle Fragen zur Verfügung. Lernen Sie uns und unsere Produkte kennen. Virtuell übers Internet – schauen Sie sich unseren kurzen Vorstellungsfilm auf unsere Website an und lassen Sie sich inspirieren von den vielen Möglichkeiten. Mit dem Produkt Unico haben Sie sogar die Möglichkeit Ihr Wunschsujet bei uns zu bestellen und vorgängig auf unserer Website zu visualisieren. Versuchen Sie es doch gleich aus – mittels nebenstehendem QR Code gelangen Sie direkt auf unseren Unico-Konfigurator. Wir freuen uns auch über einen Besuch in unserem Showroom in 1680 Romont – Kanton Freiburg. Framo SA
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ARCHITEKTUR DAS NEUE BAUEN MIT ALUMINIUM Georg Lutz |
ALLEGA
Auf den ersten Blick hat Aluminium einen sehr schweren ökologischen Rucksack. Allein bei der Herstellung verschlingt es sehr viel Energie. Auf seinem weiteren Weg entwickelt sich aber Alu zu einem Baustoff, der uns hilft, die Rahmen an den immer grossflächigeren Fenstern immer dünner und gleichzeitig sehr effizient zu halten. Auch die Mobilität kann durch die Leichtbauweise schadstoffärmer gehalten werden. Und am Schluss der Wertstoffkette steht der grosse Pluspunkt Recycling: Aluminium kann beliebig oft und ohne Qualitätseinbussen wiederverwertet werden. Für 40 Prozent des Energieverbrauchs in der EU ist der Gebäudesektor verantwortlich. In der Schweiz ist das nicht viel anders. Es gibt hier viele Möglichkeiten, Energieeinsparungs-Strategien zu realisieren. Aluminium ist das Material der Wahl, um bestehende Gebäude energieeffizienter zu gestalten. Dazu passt, dass die Schweizer Hersteller von energieeffizienten Aluminiumfenstern, -türen und -fassaden in den letzten Jahren Zuwachsraten erzielen konnten. Last but not least überzeugt Aluminium im Aussen- und Innenbereich optisch. Aluminium-Verbundplatten mit flexiblen Kernen haben eine sehr hohe Biegesteifigkeit und gleichzeitig ein extrem niedriges Gewicht. Da können sich Architekten heute richtig fantasievoll verwirklichen. Wir zeigen dazu Beispiele.
HAUS MIT ZWEI BAUVOLUMEN ZWISCHEN ALT UND NEU MIT ALUMINIUM Emmett Scanlon |
Enda Cavanagh
Die Kombination von neuen Lösungen im Rahmen von alten Baustrukturen führt mit dem richtigen Materialmix aus Glas, Aluminium und Stein zu spannenden architektonischen Ergebnissen – nicht nur in Dublin.
Nicht übertrieben – nur ein Hauch von Luxus im Innenleben.
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bwohl die Stadt Dublin nach europäischen Standards nur wenige Hochbauten zählt und nicht sehr dicht bevölkert ist, finden sich im Stadtzentrum viele grosse Häuser an breiten Strassen oder Plätzen wie dem Merrion Square oder der Pembroke Road. Während an der Gebäude-Vorderseite jeweils eine üppige Fassade steht, war die Rückseite früher den Dienst- und Lieferanteneingängen sowie den Kutschhäusern und Stallungen vorbehalten, die an Pflasterstrassen lagen. Seit ungefähr 1980 – und ganz besonders während des Baubooms der letzten Jahre – wurden diese Stallungen und Kutschhäuser in den hinteren Gärten von einigen der führenden irischen Architekten entweder umgestaltet oder abgerissen und neu gebaut. Diese neu entstandenen Bauten wurden dadurch in manchen Fällen genauso beliebt wie die Herrenhäuser. Dieses Haus ist eine dieser Stallungen, die an der Rückseite eines alten Reihenhauses an der grünen Pembroke Road am Südrand der Stadt gebaut wurde. Es wird erzählt, dass, als das ursprüngliche Haus 1847 gebaut wurde, die Eigentümer des Hauses eine schönere Aussicht haben wollten, sodass eine künstliche neoklassizistische Fassade errichtet wurde, um die schlichten Stallungen am Ende des Gartens zu verbergen. Das Vorderhaus und die Stallungen gehören zurzeit einer irischen Familie, die in Amerika lebt. Es sollte eigentlich ein neues Haus gebaut werden, in dem die Familie während ihrer Besuche in Irland wohnen kann. So wurde das ursprüngliche Stallgebäude abgerissen. Die Baubestimmungen schrieben jedoch vor, dass die neoklassizistische Vorderseite erhalten bleiben musste und dass ein neues Haus sich durch dessen Ideen, Formen und Materialien deutlich als zeitgenössisch profilieren sollte. Dies führte zu einem Haus, das vom irisch-amerikanischen Architekten Lorcan O’Herlihy gebaut wurde. Der Bau wurde von Darrell O’Donoghue von ODOS Architects in Dublin geleitet.
Wenn man die von Bäumen gesäumte Allee verlässt, gelangt man zu einer Steinmauer, die all den anderen ähnelt, die sich in diesem Stadtteil befinden. Sobald man aber das schwarze Metalltor passiert, erblickt man eine faszinierende schwarze Betonfassade im Farbton einer Schultafel. Das 270 Quadratmetergrosse Haus besteht aus zwei Teilen. Der eine Teil hat eine tiefe, in weissem Putz ausgeführte Aussparung, die schräg gegenüber einem riesigen Fenster liegt. Diese weisse Aussparung dient als Veranda. Wenn man durch diese Veranda geht, gelangt man – noch immer im Freien – zu der neoklassizistischen Fassade, die jetzt die Rückseite dieses Teils des Hauses darstellt. Beim Betreten des anderen Gebäudeteils eröffnet sich dem Betrachter ein hoher lichtdurchfluteter Raum mit Küche sowie Ess- und Wohnbereich. In den Boden darunter integriert befinden sich zwei Schlafzimmer. An der Rückseite im Erdgeschoss befinden sich ein weiteres Schlafzimmer sowie ein grosser Familienraum. Innen wurde der schwarze Beton für die Ausführung der Decken verwendet, während der weisse Marmor und das Zebranoholz dem Interieur einen besonderen Hauch von Luxus verleihen.
Spiegel seiner selbst Die neoklassizistische Fassade blieb unberührt, weil die beiden Bauvolumen die Fassade einfassen. Die Bauvolumen sind intern über eine Glas- und Metallbrücke im Erdgeschoss miteinander verbunden. Dadurch ist es möglich, sich durch den privaten Innenhof von innen nach aussen zu bewegen. Die Glasfassade widerspiegelt die ursprüngliche Fassade, indem sie ihr auf spielerische Weise einen Spiegel vorhält. Bei dieser raumtechnisch durchdachten und komplexen Lösung wurde der Platz optimal genutzt. Durch die Aufteilung des Hauses in zwei Volumen konnte viel Glas eingesetzt werden. Aluminium bildet hier den Rahmen. Die Reynaers-Lösung CW 50-SC in Schwarz war ideal für die Ausführung der Fenster, während das System CS 77 für die Ausführung der Türen eingesetzt wurde. Durch eine kleine Anpassung am Lüftungsprofil der Türen konnte das Glas direkt mit der Profil-Oberfläche verleimt werden. So ist von aussen her kein Rahmen erkennbar, und das Licht fällt ungehindert ins Gebäude. Dies verleiht dem gesamten Haus eine erstaunlich klare und raffinierte Ausstrahlung.
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ARCHITEKTUR
Ein Hauch von Luxus
VOLLER DURCHBLICK ALUMINIUM HÄLT GLAS Georg Lutz |
Reynaers Aluminium
Das ist eine speziell für die rahmenlose Schiebetür Hi-Finity entwickelte neue Ecklösung (Ecke), bei der die Fensterfront komplett geöffnet werden kann. Sie gewährt einen ungehinderten Ausblick in die Aussenwelt, ohne störende sichtbare Eckprofile und bietet so noch mehr Transparenz und einen noch höheren Wohnkomfort.
Von unten bis oben: Zimmer mit Aussicht.
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chiebetüren auf der Höhe der Zeit verbinden heute eleganten architektonischen Minimalismus mit höchster Energieeffizienz und stehen damit für das Motto «Weniger ist mehr». Das Produkt Hi-Finity, welches MINERGIE® zertifiziert ist, ist ein Beispiel. Durch eine neu entwickelte Ecklösung ohne Eckprofile bleiben bei geöffneter Schiebetür die Eckbereiche vollständig transparent und sind damit auch für Gebäude interessant, bei denen es auf den barrierefreien Zugang zum Aussenbereich ankommt wie etwa in Restaurants oder auch in immer mehr Bürogebäuden. Hi-Finity verbindet nachhaltige Technologie mit kreativem Design und bietet seinen Nutzern die perfekte Kombination zwischen beständigem Material, benutzerfreundlicher Anwendung und architektonischer Vielseitigkeit, auf die es in der zeitgenössischen Architektur besonders ankommt. Durch die nahezu vollständige Integration des Rahmens in Boden, Wände und Decke bieten Hi-Finity-Schiebetüren einen maximalen Ausblick. Mit dieser besonders schlanken Formgebung werden grosse Tür- und Fensterflächen geschaffen, die leicht und elegant wirken. Architekten schaffen auf diese Weise einen eleganten Übergang vom Raum in die Umgebung – im harmonischen Einklang mit modernen städtebaulichen Entwürfen. Mit der perfekten Verschmelzung
Modernste Technologie Auch wenn der Rahmen von Hi-Finity-Schiebetüren kaum zu sehen ist, sorgen die hohe Qualität und die moderne Technologie dafür, dass die Schiebetür ausserordentlich strapazierfähig und langlebig ist und sich leicht warten lässt. Dank der enormen Stabilität und der innovativen Verbindung des Aluminiumrahmens mit den Verglasungen können selbst grosse Glasflächen bei einer Elementhöhe von bis zu 3,5 Meter Gewichte bis zu 500 Kilogramm tragen. Ästhetisches Design kombiniert mit höchstem Komfort. Die grossen Glasflächen sind geschosshoch und bieten ultimative Transparenz. Die vollständig in den Boden integrierte Schwelle bietet eine maximale Barrierefreiheit für behindertengerechtes Bauen. Die speziell entwickelten Laufräder garantieren ein geräuscharmes und leichtes Bewegen der Öffnungsflügel. Die Bedienung der Öffnungsflügel kann sowohl manuell als auch elektromotorisch ausgeführt werden. Der elegante Griff weist eine schlanke und dezente Formgebung auf. In geschlossener Stellung harmoniert der Griff perfekt mit der Wand, fällt dabei kaum auf und ist dennoch jederzeit voll funktionsfähig. Mit den verschiedenen Öffnungsvarianten, einschliesslich zwei- und dreibahniger Ausführung und der zu öffnenden Ecke bietet sich dem Architekten ein breites Spektrum an gestalterischen Lösungen für optimale architektonische Freiheit.
ARCHITEKTUR
von Raum und Umgebung, Technologie und Design sowie Licht und hervorragendem Schutz (RC2) bietet Hi-Finity die perfekte Lösung für die Umsetzung zeitgenössischer Architektur-Trends. Hi-Finity ist die ideale Lösung für Neubauten und Renovierungen. Die herausragenden Wärmedämmeigenschaften empfehlen die rahmenlose Schiebetür für Passivbauten, Minergie-Bauten sowie Nullenergiehäuser.
KOLUMNE
BAUSTOFF DER MODERNE ALUMINIUM Marcel Menet
Zukunft erfüllt werden. In diesem Kontext lassen sich zahlreiche Qualitätsmerkmale einer nachhaltigen Bauweise anführen: Funktionalität, Sicherheit, Gesundheit, Werterhalt, Wohnkomfort, bauliche Ästhetik und vieles mehr. Aluminium hat sich in diesem Spannungsfeld der Anforderungen vielfach als Baustoff der Moderne bewährt und sich zu einer vielgestaltigen Grösse in Architektur und Bauwesen entwickelt – sei es als Monomaterial oder im Zusammenspiel mit anderen Baustoffen. Aluminium eröffnet Architekten nahezu grenzenlose Möglichkeiten des Gestaltens, bietet eine Fülle zukunftsgerechter Materialeigenschaften und wird auch unter ökologischen und klimarelevanten Fragestellungen höchsten Anforderungen gerecht.
Marcel Menet ist Geschäftsführer von Aluminiumverband Schweiz.
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eim nachhaltigen, zukunftsgerechten Bauen müssen wirtschaftliche, ökologische, gesellschaftliche, kulturelle und städtebauliche Anforderungen der Gegenwart und mehr noch der
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Als dritthäufigstes Element der Erdkruste ist Aluminium in der Natur nahezu unerschöpflich verfügbar. Einmal in den Produktionskreislauf gebracht, können Aluminiumprodukte nach ihrer Nutzung unendlich oft und ohne Qualitätsverlust wieder eingeschmolzen und zu neuen, hochwertigen Produkten verarbeitet werden. Und beim Einschmelzen von Aluminiumschrotten werden nur fünf Prozent der zur Ersterzeugung des Metalls eingesetzten Energie benötigt. Dieser Kreislauf funktioniert bereits seit über 100 Jahren vorbildlich. Dies zeigt sich auch darin, dass rund 75 Prozent des jemals produzierten Aluminiums noch immer im produktiven Einsatz sind. In vielen Anwendungen wurde das Aluminium bereits mehrfach recycelt. Und die Recyclingrate für Bauprodukte aus Aluminium liegt heute bei rund 96 Prozent.
Aluminium zeichnet sich auch durch seine exzellente Leichtbaugüte aus. Der Werkstoff ist leicht und hat
Als Baustoff hat sich Aluminium seit vielen Jahrzehnten bewährt, zudem eröffnen werkstoff- und prozesstechnische Weiterentwicklungen sowie bautechnische Verbesserungen immer neue Anwendungsfelder für Produkte aus und mit Aluminium. Seine innovativen Potenziale hat dieses Metall noch lange nicht ausgereizt. www.alu.ch
KOLUMNE
dennoch eine hohe Festigkeit. Diese Eigenschaften eröffnen Architekten grosse gestalterische Freiräume. Rahmen von Aluminiumfenstern und Vorhangfassaden können schmaler gebaut werden. Die hohe Materialfestigkeit schafft die Voraussetzung für filigrane und trotzdem standsichere Tragkonstruktionen. Das geringe Gewicht macht leichtere Unterbauten und hohe Vorfertigungsgrade von Bauteilen wie sonst bei keinem anderen Material im Fertigungsbetrieb möglich, was sich letztlich auch in niedrigeren Gesamtkosten für das Bauvorhaben ausweist.
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Eine weitere herausragende Eigenschaft ist die Langlebigkeit von Aluminium, das dank seiner hauchdünnen und dennoch festen Oxidschicht korrosionsbeständig, wetterfest und auch gegen UV-Strahlung resistent ist. Dies wirkt sich gerade bei langlebigen Bauobjekten vorteilhaft aus, weil zum einen die Bauteile während der Nutzung erst spät oder gar nicht ersetzt werden müssen und weil es zum anderen den Aufwand für Wartung und Instandhaltung minimiert. Beides wirkt sich günstig auf die Umweltbilanz von Aluminium aus. Ein prominentes Beispiel für den mehr als ein Jahrhundert überdauernden Einsatz von Aluminium liefert die 1897 errichtete Kirche San Gioacchino in Rom. Ihre Kuppel ist mit Aluminiumblechen eingedeckt, die bis heute ohne erkennbare Materialermüdung ihren Dienst tun.
DEN STADTRAUM PRÄGEN FASSADENWELTEN MIT ALUMINIUM Georg Lutz |
3A COMPOSITES / ALLEGA
Fassaden können die Prägnanz eines Gebäudes wirkungsvoll unterstreichen. Fassaden kommunizieren aber auch zwischen aussen und innen und verbergen inzwischen aufwendige Gebäudetechnik. Zudem geben sie nicht nur dem einzelnen Gebäude ein Aussehen, sondern dem städtischen Raum ein Gesicht. Aluminium – als Fassadenmaterial – bietet hier spannende Möglichkeiten.
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ie Fassade verleiht einem Gebäude ein Ge sicht. In früheren Zeiten richtete sich die Auswahl des Bau- und damit auch des Fassadenmaterials in der Regel nach der Verfügbarkeit: Die Verfügbarkeit vor Ort war das zentrale Kriterium. Inzwischen sind die Infrastrukturen so entwickelt, dass Material global transportiert und eingesetzt werden kann. Es ist nur eine Frage der einsetzbaren Mittel. Zudem ist eine grosse Zahl von Werkstoffen und Halbzeugen hinzugekommen, die technische und gestalterische Eigenschaften aufweisen, welche über die Möglichkeiten traditioneller Baumaterialien weit hinausgehen. So zum Beispiel Verbundstoffe, sogenannte Composites. Die Anzahl der Möglichkeiten hat sich so vervielfacht und beschert Architekten und Planern eine breite Palette von Möglichkeiten.
Die vorgehängte, hinterlüftete Fassade Neben der architektonischen Aussage hat die Fassade natürlich auch handfeste technische Aufgaben zu lösen. Sie ist nicht nur das Kleid oder der Anzug des Gebäudes, sondern auch dessen Regen-, Sommer- und Wintermantel. Der Schutz vor Temperaturen, Winden, Niederschlägen, vor Lärm, Feuer, unbefugtem Betreten und Blickensollte gewährleistet sein. War früher die Aussenwand für die Errichtung von Decken und Dach als tragendes Bauteil unerlässlich, haben wir den Prozess längst umgekehrt und hängen sogenannte Vorhangfassaden (curtain walls) an den Decken auf. Moderne Materialien und neu entwickelte Techniken erlauben das stützenfreie Überspannen riesiger Flächen und das weite Auskragen grosser Bauteile und die nahezu freie Gestaltung der Fassade. Die vorgehängte, hinterlüftete Fassade macht sich diesen Fortschritt zunutze. Sie steht, durch eine Luftschicht getrennt, als eigenständiges Bauteil vor der tragenden, gedämmten Wand. Sie übernimmt den äusseren Wetterschutz – sowie gestalterische und weitgehend repräsentative Aufgaben.
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ARCHITEKTUR
Das Konzerthaus in Uppsala. Bei der Gestaltung der Fassade liessen sich die Architekten von einer Flügeltastatur inspirieren.
ARCHITEKTUR
Konstruktion und Verankerung Der klassische Aufbau einer vorgehängten, hinterlüfteten Fassade besteht aus tragender Wand (Mauerwerk, Beton), Unterkonstruktion und Dämmung, Luftschicht und Bekleidung. Die Unterkonstruktion kann aus Holz, Aluminium oder korrosionsfestem Stahl bestehen. Durchgesetzt haben sich hier vor allem gepresste Aluminiumprofile. Diese sind erprobt, sicher und lassen sich in drei Dimensionen justieren, was die Montage wirtschaftlich macht. Um Windlasten aufnehmen zu können, gibt es fixe Haltepunkte sowie Gleitlager. Die Verankerung der Profile in der tragenden Wand muss statisch nachgewiesen werden. Entsprechende Schwerlastdübel aus Stahl verfügen in der Regel über eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung und sind so un-
Markante Alu-Fassaden können die Umgebung, wie hier in Kilchberg (ZH), prägen.
Die Alu-Architektur unterstützt den Brand von Marc Cain.
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problematisch im Gebrauch. Die Dämmung besteht praktisch immer aus mineralischen Baustoffen. Mit diesen Materialien ist neben dem baulichen Wärmeschutz auch gleich ein ausreichender Brandschutz gewährleistet, und zwar bei jeder Gebäudehöhe.
Aluminium-Verbundplatte Bei der Aluminium-Verbundplatte Alucobond handelt es sich um eine Sandwichkonstruktion: Ein Kern aus Polyethylen wird beidseitig mit Aluminium kaschiert. Das ist gut für die Statik, denn dadurch wird eine grosse Biegesteifigkeit erzielt. Wie bei einem DoppelT-Träger liegen die grössten Materialdichten nun in der Zug- bzw. in der Druckzone. Entlang der statisch neutralen Nulllinie befindet sich das leichte Material, das den Verbund herstellt. So entstehen leichte, sehr feste und plane Platten.
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ARCHITEKTUR
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as Wasser plätschert idyllisch an die Ufermauer, ein herrlicher alter Baumbestand markiert die seitlichen Grundstücksgrenzen, die Abendsonne strahlt direkt ins Haus; und auch die Aussicht über den Küssnachtersee bis zum Bürgenstock auf der gegenüberliegenden Seeseite lässt keine Wünsche offen. Auf dem zum Wasser hin leicht geneigten, rund 770 m² grossen Grundstück zwischen der frequentierten Strasse und dem Seeufer plante der Zürcher
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Architekt Albert Heer mit seinem Team ein Doppeleinfamilienhaus. Beide Gebäudeteile mit je rund 237 m² Nutzfläche sind autonom und formal eigenständig, dennoch bilden sie nach aussen ein harmonisches und zusammengehörendes Ganzes. Eine der Bauaufgabe entsprechend knappe Ausnützungsziffer mit einschränkenden Bauvorschriften setzte dabei enge Rahmenbedingungen. Architektur, Raumgefüge und deren Ausrichtung sollten Funktionen und Abläufe umsetzen, immer bezugnehmend auf das Leben am See.
EINE ZWEI-GENERATIONEN-VILLA AM VIERWALDSTÄTTERSEE Gerald Brandstätter |
Stefan Küng
Auf einem herrlich gelegenen Grundstück direkt am Vierwaldstättersee befindet sich eine repräsentative Doppelvilla, die sich ganz zum See hin öffnet. Kubische Strenge und raumhohe Transparenz vereinen sich, in diesem Projekt von Albert Heer, zu einem ausdrucksstarken Baukörper.
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ARCHITEKTUR
TRAUMHAUS AM SEE
ARCHITEKTUR
Entstanden ist ein höchst repräsentatives Gebäude mit insgesamt 2 600 m² verbautem Raum für zwei Generationen derselben Familie. Das Gebäude wirkt homogen, beide Hausteile gewichten sich gleichwertig und bieten bestmögliche Privatsphäre auf dem gemeinsamen Grundstück.
Zum See hin offen Beide Gebäudeteile lehnen sich mittig an eine massive Brandmauer, die einerseits das Rückgrat der beiden Haushälften bildet, andererseits jeden Hausteil vom anderen trennt. Von der Strasse- wie auch von der Gartenseite aus ist diese Mauerscheibe klar ablesbar. Richtung See setzt sie sich als Gartenmauer fort und teilt den seeseitigen Garten auf. Nähert sich der Besucher von der Strasse her dem Haus, wirkt es verschlossen und zurückhaltend; die Fassade zeigt sich eher abweisend, Maueröffnungen sind minimal gehalten. Die beidseitig zurückversetzten Carports seitlich der Hauseingänge markieren einerseits den Zugang zum Vorplatz des Grundstücks, dienen andererseits dem Parken von je zwei Personenwagen. Die weiss und glatt verputzte Fassade weist mit zwei Einschnitten auf die beiden Eingänge hin. Die funktionale Raumabfolge im Erdgeschoss orientiert sich beidseits der mittigen Mauerscheibe konsequent dem Garten sowie dem See zu. Der eine Hausteil verläuft eher längs zum See – von dessen Eingang sind die Räume im Erdgeschoss hintereinander ausgelegt; der Besucher gelangt in den Essbereich mit der offenen Küche linkerhand, eine Treppe gliedert den Ess- vom eigentlichen Wohnbereich.
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ARCHITEKTUR
Raumhohe, schwellenlose Schiebet端ren von Air-Lux weiten den Wohnraum bis zum Garten aus.
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ARCHITEKTUR
Die Raumabfolge des zweiten Hausteils orientiert sich eher nebeneinander. Beide Gebäudehälften bestechen durch ihre grosszügigen Räume. Diese scheinen sich mittels der rahmenlosen sowie deckenbündigen Verglasungen der Firma Air-Lux zum Garten und zum See hin grenzenlos auszuweiten. Vom Eingang kann der Blick durch das ganze Erdgeschoss schweifen: zum Essbereich und weiter zum Wohnbereich bis hinaus in den Garten und bis zum See. Das T-förmige Haus öffnet sich förmlich Richtung See: Es scheint zu schweben, sucht den Übergang in die Landschaft und spielt mit dem Kontakt zum Wasser.
Freie Sicht dank Glasschiebetüren Glasschiebetüren auf breiter Front verbinden bei beiden Gebäudeteilen den Wohnraum mit den seeseitigen Terrassen. Die raumhohen Verglasungen,
schwellenlos ohne sichtbaren Rahmen zwischen den Wandscheiben und den Decken eingepasst, erweitern das Innere nach aussen zum Garten hin. Auf Gehrung gefügte Glasecken lassen die Übergänge ineinander fliessen und das Tageslicht ungehindert bis in die hintersten Winkel des Gebäudes eindringen. Flache Stufen führen auf die Liege- und Spielwiese vor dem Haus, wo die Parzelle mit 40 Metern Breite am Seeufer endet. Der bestehende Bootsschlipf für das Ein- und Auswassern sowie der Anlegesteg werden gemeinschaftlich benutzt. Auch das Obergeschoss mit den je drei Schlafzimmern und dem Wintergarten orientiert sich zum See hin. Die Raumteilungen der einzelnen Zimmer lassen sich mittels nicht tragenden Leichtbauwänden entsprechend den Bedürfnissen in ihrer Grösse beliebig verändern. Der seeseitig ausgerichtete Wintergarten bietet ein weiteres, individuelles Refugium, das zu einem zusätzlichen Zimmer ausgebaut werden kann.
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ARCHITEKTUR
Die Zweiteilung der Zweigenerationenvilla ist von aussen gut ablesbar.
Freie Sicht über den See und die gegenüberliegende Bergkette prägen das Landschaftsbild. Auch im Innern der Doppelvilla herrschen klare Formen und wertige Materialien: weisser Abrieb an den Decken, Zementabrieb an den Böden, edle Holzverkleidungen an den wenigen Wänden und viel Glas, vom Boden bis zur Decke. Nachts erhellt das Licht, den von innen nach aussen laufenden Raum. In sorgfältiger Ausgewogenheit zwischen Schweben und festem Halt, zwischen Massivität und gläserner Transparenz verbindet das Haus am See geborgenen Wohnraum mit freier Natur am See. Architekt: Heer Associates, Zürich | www.heerassociates.ch
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ARCHITEKTUR
FASZINATION REALISIEREN AUS EINER HAND RÄUME GESTALTEN Georg Lutz |
arttesa ag
Die Planung und Realisierung innenarchitektonischer Lösungen ist ein komplexer Prozess, bei dem einige Fähigkeiten eingebracht werden. Das betrifft kleine Lösungen wie ein neues Badezimmer, das gleichzeitig eine Wellnessoase sein soll, und reicht bis hin zu Hotels, bei denen die Verantwortlichen ihre Philosophie in der Innenarchitektur wiedererkennen wollen. Die Kombination von zielgerechtem Arbeiten, professionellen Partnern und kreativen Fähigkeiten bilden die Basis einer erfolgreichen Umsetzung der Projekte. Wir stellen das Arbeitskonzept von arttesa vor.
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ARCHITEKTUR
Festlegen des Grundkonzeptes • Bedürfnisabklärung • Analyse • Festlegung Budgetrahmen • Prioritäten • Nutzungsanalyse • Nutzungsvorschläge • Grobkonzept für Material- und Farbauswahl • Visualisierung mittels Handskizzen • Perspektiven • Material- und Bildkollagen
Erarbeitung Detailkonzept • Raumfolge • Haus und Umgebung • Festlegung der Detaillösungen • Schnittstellen • Konstruktionsskizzen • Detailliertes Materialkonzept • Detailliertes Farbkonzept • Beleuchtungskonzept • Kostenübersicht mittels detaillierter Aufstellung
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ohn- und Geschäftsräume brauchen nicht selten einen neuen Charakter. Der Eigentümer will den Zeitgeist abbilden und schreitet zur Tat. Das ist aber meist zu kurz gesprungen. Es reicht nicht, eine Wand neu zu streichen oder ein paar neue Möbel zu platzieren. Einem oberflächlichen Trend hinterherzulaufen führt oft in Sackgassen. Beim Thema Innenarchitektur sind einige Faktoren zu berücksichtigen. Es gilt, umfassendes Expertenwissen aus allen Bereichen der Innenarchitektur in die Waagschale zu werfen.
Wunsch und Wirklichkeit Das persönliche Wohlgefühl ist gleichzeitig Ziel und Fundament, wenn es darum geht, optimale Ergebnisse bei der Sanierung als auch beim Thema Neubau zu erreichen. Leicht verlieren die Bauherren oder Sanierungsverantwortlichen den Überblick, wo man anfangen soll. Ein strategisches Vorgehen ist eine
wichtige Voraussetzung, um zu einer zielgenauen Umsetzung und Lösung zu kommen. Fragen der Planung und der Ausführung kommunizieren dabei auf Augenhöhe. Zunächst gilt aber das alte Sprichwort «Gut geplant ist halb gebaut.» Das Arbeiten nach einem schematisierten Ablauf ermöglicht Transparenz und die eingeforderte Kostenkontrolle.
Kreativität braucht Grundlage Damit es hier keine Überraschungen gibt, setzten die Professionellen des Anbieters der arttesa ag im Vorfeld ihre Kreativwerkstatt ein. Die Materialisierung beginnt in diesen Räumlichkeiten, in denen Brainstorming von Experten Vorfahrt hat. Dort gibt es ein umfassendes Mustersortiment, welches von der Bodenplatte über das Parkett bis zum Vorhangstoff reicht. Hier hat man als Kunde eine Wahl, die auf realen Beispielen beruht. Die Kreativität bekommt einen materiellen Boden.
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Einen Ansprechpartner Das strategische Vorgehen, bei dem der Kunde immer die Kontrolle über das Geschehen hat, hat aber noch einen weiteren Vorteil. Die Kunden müssen nicht für jede spezifische Lösung einen anderen Handwerker suchen, sondern bekommen alles aus einer Hand. Die Fragen von Geschmack, Stil, Funktionalität, Effizienz, Nachhaltigkeit und Kostentransparenz sind im Normalfall unterschiedliche Welten. Hier kommen sie zusammen. Die Beratung erfolgt über einen Ansprechpartner, der unterschiedliches Expertenwissen bündeln kann.
Jeder Raum ein Erlebnis
Der Kunde hat Geschmack, arttesa bringt ihn strahlend zur Geltung.
Die Verantwortlichen der arttesa ag nehmen die Individualität ihrer Kunden ernst, da deren Persönlichkeitsstruktur sich auch in den Räumen spiegeln soll. In der Folge wird jeder Raum zu einem passenden persönlichen Erlebnis. Die eigenen Bedürfnisse und Anforderungen an einen Raum unterscheiden sich von Mensch zu Mensch. Geschmäcker können bekanntlich sehr unterschiedlich sein. Es gilt die viele Materialien, Formen, Farben und auch das technische Know-how, welches uns heute zur Verfügung steht, gezielt in der Raumgestaltung einzusetzen. Dabei kommt ein harmonisches Ganzes nur zustande, wenn man mit Lieferanten, Partnern und Handwerken zusammenarbeitet, die die gleiche Philosophie leben.
Zimmer ohne Wände Gärten bekommen heute immer eine grössere Bedeutung. Sie sind unsere Rückzugsoasen vom stressigen Alltag. Dabei stehen sie nicht als Insellösung im Raum, sondern die Übergänge von aussen nach innen sind zunehmend fliessend. Die Philosophie der Innenarchitektur findet eine Entsprechung im Aussenraum. Das gilt es schon bei der Planung zu berücksichtigen. Grüne Lösungen können klein und gross sein, wild-romantisch oder geometrisch gestaltet, mit und ohne Bio-Pool bestückt sein. Die Lösung muss passen.
Die Übergänge von innen nach aussen gestalten.
arttesa ag | Wasserwerkgasse 20 | CH-3011 Bern | Telefon +41 (0)31 310 51 00 | www.arttesa.ch
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Innovation. Motivation. Cross Personal ist das neuste Familienmitglied von Technogym Personal-Linie im preisgekrönten Design von Star-Architekt Antonio Citterio. Geniessen Sie einen angenehmen Bewegungsablauf durch eine perfekte Ellipsenbewegung und ein unterhaltsames Training mit VISIOWEB, der TV-und internetfähigen Unterhaltungsplattform.
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NEWS AUSSTELLUNGEN
ARCHITEKTUR
Glanzlichter – Meisterwerke zeitgenössischer Glasmalerei Die moderne Glasmalerei hat in jüngster Zeit in der internationalen Kunstszene eine noch nie dagewesene Aufmerksamkeit gefunden. Dazu hat wesentlich beigetragen, dass weltweit anerkannte Gegenwartskünstler wie Gerhard Richter, Markus Lüpertz, Xenia Hausner, Max Uhlig und Sigmar Polke sich für diese architektur- und öffentlichkeitsbezogene Kunstgattung interessierten und aufsehenerregende Arbeiten meist in sakralen Räumen schufen. Weitere zeitgenössische Künstler wie Ludwig Schaffrath, Hella de Santarossa, Thierry Boissel, Marie-Luise Dähne, Wilhelm Buschulte, Jochem Poensgen und Kim en Joong u.v.a. sorgen ab dem 1. Juni 2014 im Naumburger Dom für eines der herausragenden Ausstellungsprojekte in der deutschen Kulturlandschaft. Mit rund 150, fast durchwegs architekturbezogenen Arbeiten von 35 Künstlern gibt die Ausstellung «Glanzlichter» einen repräsentativen Überblick über Werke von Meistern der zeitgenössischen Glasmalerei. Bis zum 02.11. 2014 / Naumburger Dom / Naumburg (Saale), Deutschland
Alvar Aalto – Second Nature Der Architekt und Designer Alvar Aalto (1898 – 1976) war einer der wichtigsten Vertreter organischer Gestaltung im 20. Jahrhundert. Seine Architektur fasziniert bis heute durch natürliche Materialien und skulpturale, geschwungene Formen. Für das Sanatorium in Paimio entwarf Aalto 1932 den ersten Freischwinger aus Holz, seine Savoy-Vase (1936) gilt heute als das Symbol finnischen Designs schlechthin. Die Ausstellung gibt einen umfassenden Einblick in das Werk Aaltos, präsentiert seine wichtigsten Bauten, Möbel und Leuchten und geht den Inspirationen nach, die sein Werk prägten. Schlüsselthemen sind Aaltos Dialog mit wichtigen Künstlern wie Hans Arp, Alexander Calder oder Laszlo Moholy-Nagy, seine intensiven internationalen Verbindungen, seine Auseinandersetzung mit Fragen des rationalen Bauens, aber auch seine Suche nach einer Gestaltung, die stets den Menschen in den Mittelpunkt stellt. 27.09. 2014 – 01.03.2015 / Vitra Design Museum / Weil am Rhein, Deutschland
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ARCHITEKTUR
Die 14. Architektur-Biennale von Venedig Die Architektur-Biennale in Venedig ist aus der Kunst-Biennale hervorgegangen und findet seit den 1970er-Jahren in der Lagunenstadt statt – die letzten wie die Kunst-Biennalen im 2-Jahres-Rhythmus. Jede Nation, die an der Ausstellung beteiligt ist, hat einen eigenen Pavillon – zum Teil von bedeutenden Architekten des 20. Jahrhunderts entworfen –, in dem die aktuellen Beiträge der jeweiligen Nation zu sehen sind. Das Ausstellungsgelände nimmt einen Teil der öffentlichen Gärten, der «Giardini Pubblici» ein, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts unter Napoleon entstanden, sowie des Arsenales. Ferner sind Länderpavillons, Objekte und Installationen über das gesamte Stadtgebiet verstreut. Die Architektur-Biennale gehört zu einer der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Venedig. Der Niederländer Rem Koolhaas wurde zum Leiter der 14. A rchitektur-Biennale in Venedig ernannt. Der Titel der 14. A rchitektur-Biennale ist «Fundamentels», der Titel der Ausstellung ist «Absorbing Modernity». Bis zum 23.11. 2014 / Giardini und Arsenale Venedig, Italien
100 Jahre Schweizer Design Ob Lichtschalter, Sitzmöbel oder Sparschäler – bis heute gilt Design aus der Schweiz als ehrlich, präzise, unaufgeregt und benutzerfreundlich. Der Blick auf hundert Jahre Designgeschichte führt entlang lokal verankerter Traditionen über die Gestaltungsansätze der Moderne bis hin zu den aktuellen Aufgaben einer global vernetzten Entwerfer-Generation. Mit über 800 Objekten aus der Designsammlung, der weltweit grössten Sammlung zu Schweizer Design, zeigt die Eröffnungsausstellung im Schaudepot erstmals eine umfassende Schau der Schweizer Designleistungen. Alltägliche Dinge sowie herausragende Möbel-Ikonen von Le Corbusier, Max Bill, Hans Bellmann oder Willy Guhl zeigen sich mit Skizzen, Prototypen, Modellen, Werbefilmen und Fotografien und eröffnen neue Perspektiven auf das Designland Schweiz. 27. 09. 2014 – 08.02. 2015 / Schaudepot in Toni-Areal / Zürich
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ARCHITEKTUR
WEGWEISEND DAS AKTIVHAUS B10 Gerald Brandstätter |
Zooey Braun, Werner Sobek
In der historisch berühmten Stuttgarter Weissenhofsiedlung präsentiert der Architekt Werner Sobek sein Aktivhaus. Es hat einige zukunftsweisende Ansätze zu bieten.
Das Systemhaus der Zukunft: 85 Quadratmeter Wohnfläche werden von einem Gebäudesystem geleitet.
D
as Gebäude B10 befindet sich zentral in der Weissenhofsiedlung in Stuttgart (D). Für Architekten ist das ein historischer Mythos. Ende der Zwanzigerjahre des letzten Jahrhunderts entstand dort eine Plattform für zukünftiges Wohnen. Mies van der Rohe, Peter Behrens, Le Corbusier, Hans Scharoun, Walter Gropius und andere klangvolle Namen hinterliessen dort ihre noch heute kühnen architektonischen Fussabdrücke. In diesem Quartier lebten und leben die Versprechungen der Moderne. Stuttgart liegt in einem Talkessel, und die Weissenhofsiedlung befindet sich an der Hanglage. Stuttgar-
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ter sprechen gerne von der exklusiven Halbhöhenlage. Dort kann man heute von oben in die grösste entstehende Baugrube Europas schauen. In Stuttgart wird gerade ein Bahnhof unter die Erde verlegt, dessen Leistungsfähigkeit allerdings unter der des bestehenden Bahnhofs liegt. Es gibt zudem Indizien dafür, dass das Projekt wie der neue Berliner Flughafen oder die Elbphilharmonie in Hamburg endet – Kostensteigerungen ohne Ende und immer wieder verschobene Eröffnungstermine. Nicht wenige Bewohner der Halbhöhenlage sprechen daher von einem aberwitzigen Schwabenstreich. Die Stadt hat sich wegen des Projektes in zwei Lager gespalten.
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ARCHITEKTUR
ARCHITEKTUR
Die Weissenhofsiedlung an der Halbhรถhenlage in Stuttgart bekommt Nachwuchs.
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Werner Sobek will eine Vorreiterrolle übernehmen.
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Energieversorgung im Quartier
Kommen wir aber zurück auf reale Blicke in die Zukunft, die Praxisrelevanz aufweisen. Von der Weissenhofsiedlung kann man nicht nur in den Talkessel schauen, sondern in unmittelbarer Nachbarschaft ein Projekt bewundern, welches auch für die Zukunft des Bauens und Wohnens steht. Auf den ersten Blick ist das Haus B10, im Bruckmannweg Nummer 10, ein Enkel seiner Grossmütter und Grossväter aus den Zwanzigerjahren des letzten Jahrhunderts. Der Baukörper ist vergleichsweise klein und minimalistisch gestaltet. Er sieht aus wie ein lang gestreckter Schuhkarton. Er umfasst auch nur 85 Quadratmeter auf einer Etage. Eine verglaste Front, Flachdach und der weisse Rahmen würden den Klassikern gefallen. Nur, was zeichnet heute eine Avantgarde aus? Sicher spielt dabei ein zukunftsweisendes Energiekonzept eine zentrale Rolle. Für Architekt Werner Sobek ist das Haus ein Prototyp für die Zukunft. Das PowerHaus erzeugt doppelt so viel Energie, wie es selbst verbraucht. Zentrale Bausteine dabei sind eine Fotovoltaik-Anlage auf dem Dach und eine vorausschauende Gebäudesteuerungstechnik. Das Haus kann sich den wechselnden Bedingungen von aussen und innen anpassen. Der Stromüberschuss reicht für ein E-Smarts und Elektrofahrräder aus. Auch an die Nachbarschaft kann B10 Strom abgeben. Das ist ein zentrales Mittel, wenn die Energiewende dezentral gestaltet werden soll. Im Rahmen von Quartiersverbünden wie Genossenschaften kann der Energiebedarf mit kurzen Wegen und aus nachhaltigen Quellen realisiert werden.
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ARCHITEKTUR
Aktivhaus B10 – Projektdaten Zeitraum von Planung und Realisierung: September 2013 – Juni 2014 | Bauherr: E-Lab Projekt GmbH, Stuttgart/Deutschland (eine Tochtergesellschaft des gemeinnützigen Stuttgart Institute of Sustainability Stiftung e.V. (SIS), Stuttgart/Deutschland) | Architekt: Werner Sobek, Stuttgart/ Deutschland | Generalplanung: Werner Sobek Design GmbH, Stuttgart/Deutschland | Energiekonzept: WS Green Technologies GmbH, Stuttgart/Deutschland | Gebäudekonstruktion: Schwörer Haus, Hohenstein/Deutschland | Gebäudesteuerung + Energiemanagement: alphaEOS AG, Stuttgart/Deutschland | Interface: Werner Sobek Design GmbH, Stuttgart/Deutschland | Elektromobilität: Daimler AG, Stuttgart/Deutschland | Virtuelles Kraftwerk: Next Kraftwerke GmbH, Tübingen/Deutschland | Monitoring: Institut für Leichtbau Entwerfen und Konstruieren (ILEK), Universität Stuttgart/Deutschland.
Die Vorderfront von B10 ist voll verglast.
Nichts auf den Bauschutt Auch was das Thema Graue Energie betrifft, gibt sich B10 vorbildlich. Alle Baustoffe werden nicht vermischt. Glas, Holz, Alu oder textile Verspannungen können getrennt und im Falle eines Abbaus auch recycelt werden. Auch das ist eine Reminiszenz an die Klassiker der Weissenhofsiedlung.
Forschungsprojekt in der Praxis Das Aktivhaus B10 ist Teil eines Forschungsprojekts. Allerdings kein SF-Gebäude, sondern unter dem Druck der Praxis. Die beteiligten Wissenschaftler und Experten untersuchen, wie innovative Materialien, Konstruktionen und Technologien unsere gebaute Umwelt nachhaltig verbessern können. Während der gesamten Projektlaufzeit werden Ver-
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brauch und Gewinnung von Energie sowie eine Vielzahl weiterer für die Gebäudeforschung relevanter Daten kontinuierlich gemessen und am Institut für Leichtbau Entwerfen und Konstruieren (ILEK) der Universität Stuttgart wissenschaftlich ausgewertet. Die Landeshauptstadt Stuttgart hat für die Realisierung des Projekts das im städtischen Eigentum stehende Grundstück für drei Jahre zur Verfügung gestellt. Das Gebäude wird der Öffentlichkeit seit Juni 2014 in regelmässigen Abständen zugänglich gemacht. Weitere Informationen hierzu werden nach der Eröffnung auf der Projektwebsite www.aktivhaus-b10.de publiziert.
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FIDELITY Magazin 3/2014
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ARCHITEKTUR
WUNDERBARE VERWANDLUNG TRANSPARENTE ARCHITEKTUR UND ENERGIEEFFIZIENZ Ann-Kathrin Laskowski |
HUF HAUS GmbH u. Co KG
Klassische Systemhäuser waren früher üblicherweise nicht die Meister beim Thema Energieeffizienz, und grosse Glasflächen gelten immer noch als Energiefresser. Beides ist ein Vorurteil. Heute gibt es Lösungen, die die Welt der Optik und die Welt der Ökologie optimal zusammenbringen.
Grossflächige Glasfronten nutzen die Kraft der Sonne. 042
ARCHITEKTUR
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uf den ersten Blick wirkt das moderne Flachdachgebäude etwas ungewöhnlich für ein Fachwerkhaus. Betrachtet man es jedoch einen Moment länger, so enthüllen sich die stilprägenden Elemente, die jedem HUF-Haus seinen individuellen Charakter verleihen: Das klassische Holzskelett rahmt die grosszügigen, bodentiefen Verglasungen harmonisch ein und gibt dem Haus seine prägnante Form. Für das moderne Design sorgt das Flachdach mit seinen grossen Dachüberständen sowie das zusätzliche Oberlichtband in Erd- und Dachgeschoss. Offenheit und Transparenz, so weit das Auge reicht.
Lichte Räume Gradlinig und klar ist auch die Aufteilung im Inneren des Hauses. Das Erdgeschoss besteht aus einem grossen Raum, der als kommunikatives Zentrum dient. Durch die grosszügige Deckenöffnung im Dachgeschoss kann der Blick ungehindert durch das ganze Haus schweifen – über den Koch- und Essplatz zum Wohnbereich und bis hinauf zur Galerie. Türen und räumliche Trennungen sucht man in diesem loftartigen Grundriss vergeblich. Blickfang im Haus ist die geschickt integrierte Bibliothek, die sich vom Wohnzimmer im Erdgeschoss bis in die offene Galerie erstreckt. Dort finden Lesefreunde ausreichend Platz zum Schmökern. Wer zur Abwechslung einen Film bevorzugt, kann diesen im Wohnzimmer auf einer Grossbildleinwand anschauen oder einfach nur sonnige Momente auf dem Sofa geniessen.
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Der loftartige Grundriss bietet viel Raum und Transparenz.
Auch im Dachgeschoss ist der Blick ins Grüne allgegenwärtig. Wenn man Galerie und Bibliothek hinter sich lässt, gelangt man in das Schlafzimmer und den Badbereich, die sich beide konsequent offen präsentieren und eine harmonische Einheit bilden.
Mix aus Alt und Neu Die gesamte Inneneinrichtung des Hauses besticht durch einen charmanten Mix aus Alt und Neu. Ausgewählte Designermöbel in Kombination mit Antiquitäten oder ungewöhnlichen Einrichtungsgegenständen geben jedem Raum eine ganz persönliche Note. So findet der Besucher im Essbereich neben dem modernen Massivholztisch von StilART auch einen restaurierten Buffetschrank. Ein Schriftzug ersetzt das klassische Bild im Treppenaufgang, ein antikes Sofa schmückt die Galerie – Individualität bis ins kleinste Detail!
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Effizienz und Optik Das Spannende ist, dass trotz der grossen Glasfronten der KfW-Effizienzhaus-Standard 55 erreicht wird 1). Neben der landläufigen Meinung, die Glasscheiben seien Energiefresser, kann man eigentlich genau das Gegenteil behaupten. Durch den passiven Solargewinn erhält das Haus automatisch eine angenehme Wärme. Im Sommer kann die komplette Fassade beschattet oder das Haus unter anderem mit der Fussbodenheizung gekühlt werden. Die Kombination mündet in eine Harmonie, die der transparenten Architektur und Energieeffizienz ihren optimalen Raum lässt.
Anmerkung Die Kreditanstalt für Wiederaufbau vergibt in Deutschland Mittel, wenn es um Energie und Effizienz beim
ARCHITEKTUR Produkte mit tiefe Harmonie von Transparenz und Effizienz.
Bauen geht. Die Formel hinter der KfW-Förderung ist ganz einfach: Je energieeffizienter ein Haus oder eine Wohnung nach Abschluss der Bauarbeiten dasteht, desto attraktiver ist der Investitionszuschuss zum Eigenkapital beziehungsweise der Tilgungszuschuss beim Darlehen. Gemessen wird die energetische Qualität dabei anhand der Referenzgrössen «Primärenergiebedarf» und «Transmissionswärmeverlust». Für beide definiert die Energieeinspar-Verordnung 2009 (EnEV) Höchstwerte, die ein vergleichbarer Neubau einhalten muss. Aus dem Vergleich erfolgt die Zuordnung in einen der Förderstandards. Ein KfW-Effizienzhaus 100 entspricht zum Beispiel den Vorgaben der EnEV. Ein KfW-Effizienzhaus 85 verbraucht 85 Prozent der Energie eines vergleichbaren Neubaus nach EnEV, ein KfW-Effizienzhaus 55 sogar nur 55 Prozent.
Aktuell gibt es im Rahmen einer Sanierung mit der KfW-Förderung folgende KfW-EffizienzhausStandards: energieeffizient sanieren: 55, 70, 85, 100, 115 und KfW-Effizienzhaus-Denkmal. Dabei gilt: je kleiner die Zahl, desto niedriger und besser das Energie-Niveau.
HUF HAUS GmbH u. Co KG | Franz-Huf-Strasse 1 | D-56244 Hartenfels | Telefon +49 (0)26 26 76 10 | www.huf-haus.com
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ARCHITEKTUR
SWISSFINELINE FINESSE UND EFFIZIENZ ÄSTHETISCH VEREINT Georg Lutz |
Berger Metallbau AG
BUSINESS PORTRAIT
Glas schafft heute nicht nur eine transparente Verbindung zwischen aussen und innen. Es kann funktionelle und optische Elemente in die Waagschale der modernen Architektur werfen. Glas unterstützt unsere Arbeits- und Lebenswelten. So sollen Glaslösungen nicht nur optisch faszinierend wirken, sondern auch effizient sein und damit Kälte und Wärme von uns fernhalten. Wir stellen einen zentralen Anbieter von Glaslösungen aus der Schweiz vor.
swissFineLine verbindet die Natur mit dem Wohnbereich und bildet das Gefühl einer grenzenlosen Freiheit. 046
ARCHITEKTUR Die hoch dämmenden Leichtmetallprofile fügen sich nahtlos in Wände, Boden und Decken ein.
D
ie Berger Metallbau AG hat sich seit Jahren auf die Glasarchitektur spezialisiert und bietet Gesamtlösungen von Ganzglasgeländern über Wintergärten bis zu grossflächigen Glasfassaden an. Das national wie international bekannte Verglasungssystem swissFineLine ist ein spannendes Beispiel. Es unterstützt die von den meisten Bauherren und Architekten gewünschte grossflächige Transparenz vollumfänglich.
Fast nur Glas Bei dem rahmenlosen Fenstersystem swissFineLine fügen sich alle Komponenten zu einem vollendeten Ganzen zusammen und ermöglichen imposante Architekturlösungen. Die Transparenz und Filigranität sind einmalig. Die Bodenführung und die umlaufenden Rahmenprofile sind vollständig in Böden, Decken und seitlich in die Wände eingearbeitet. Vom Rahmen bleibt so praktisch nichts mehr sichtbar. Unter der Leitung von Kurt und Hansrudolf Berger, die das Unternehmen in fünfter Generation führen, realisiert Berger Metallbau mit swissFineLine massgefertigte Komplettlösungen. «Wir sind der Partner für anspruchsvolle Glasmetall-Architektur», sagen die beiden. «Unsere Philosophie: swiss level of perfection», fassen sie ihre Firmenleitidee zusammen.
Lichtdurchflutete Räume swissFineLine steht für grossflächige, rahmenminimierte Schiebefenster. Der Lichteinfall auf die Fensterfläche liegt bei über 98 Prozent und garantiert so freie Aussicht und lichtdurchflutete Räume. Lebensraum voller Licht, Luft und Atmosphäre. Im Wohnbereich breitet sich das Gefühl einer grenzenlosen Freiheit aus. Diese muss allerdings auch geschützt werden. Dank sicherheitsüberwachten Mehrpunktverriegelungen, kombiniert mit entsprechendem Verbundsicherheitsglas, bietet das System auch eine optimale Sicherheit.
Höchste Energieeffizienz swissFineLine überzeugt nicht nur bei der Optik. Die Wärmedämmung und Energieeffizienz entsprechen dem hohen Schweizer Minergie-Standard. Trotz grossflächiger Glaslösungen ist die konsequente thermische Trennung von Innen- und Aussenschalen garantiert und sorgt für unerreichte Wärmedämmwerte.
Vorbildlicher Bedienkomfort Die Barrierefreiheit von innen nach aussen ermöglicht eine maximale Mobilität und Bewegungsfreiheit. Dank schwellenlosen Übergängen in Kombination
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BUSINESS PORTRAIT
ARCHITEKTUR
Der neue Firmenhauptsitz ermöglicht die Erhöhung der Produktionskapazitäten.
Die rahmenlose Verglasung swissFineLine erfüllt höchste Ansprüche bezüglich exklusivem Architekturdesign.
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mit automatischer Schiebetürbedienung garantiert swissFineLine höchsten Komfort. Die rahmenlosen Schiebefenster lassen sich auch von den Ecken aus pfostenfrei öffnen und können durch mehrere Elemente zusammenbewegt werden. Der Bedienkomfort kann auf Wunsch durch eine automatische Antriebslösung erhöht werden.
125 Jahre Erfahrung swissFineLine ist eine Marke der Berger Metallbau AG, welche mit über 40 Angestellten anspruchsvolle Glasarchitektur realisiert. Das traditionsreiche Familienunternehmen aus Langnau im Emmental blickt auf eine über 125-jährige Firmengeschichte zurück.
Wachstum braucht Platz Das innovative Verglasungssystem swissFineLine ist gefragt, auch weit über die Landesgrenze hinaus. Deshalb entschieden sich Kurt und Hansrudolf Berger, ihr Unternehmen zu erweitern. Mit dem Neubau eines modernen Bürogebäudes mit Produktionstrakt trägt die Firma dem kontinuierlichen Wachstum Rechnung. Nach anderthalb Jahren intensiver Bauzeit wurde vor Kurzem der neue Firmenhauptsitz des Familienunternehmens an der Gerbestrasse in Langnau fertiggestellt. Zur Ergänzung des 2010 realisierten Showrooms mit Produktionshalle werden durch den Neubau erweiterte Produktionskapazitäten geschaffen, um speditivere Abwicklungen für die swissFineLine-Produktion zu ermöglichen. Der moderne Bau ist mit den eigens hergestellten Verglasungssystemen swissFineLine S und dem Fassadensystem swissFineLine F ausgeführt. Durch den Einsatz von hoch dämmenden DreifachWärmedämmgläsern entspricht das Büro- und Produktionsgebäude dem Minergie-Standard und ist punkto Wärmedämmung und Energieeffizienz vorbildlich. Mit dem neuen selbst entwickelten System swissFineLine S wird der Minergie-P-Standard erreicht und wurde dementsprechend erfolgreich zertifiziert.
Berger Metallbau AG | CH-3550 Langnau Telefon +41 (0)34 409 50 50 | www.swissfineline.ch
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ARCHITEKTUR
Im swissFineLine-Showroom erlebt man die rahmenlose Verglasung im Massstab 1 : 1.
INNENARCHITEKTUR DAS MÖBELSTÜCK ALS LEBENSBEGLEITER Lone K. Halvorsen |
Republic of Fritz Hansen
Wer eine Affinität für Qualität und Schönheit hat, ist nicht nur bei der Auswahl des richtigen Lebenspartners wählerisch, sondern auch beim Aussuchen des perfekten Möbelstücks. Wie bereits in der vorherigen Ausgabe geschrieben wurde, vermittelt die Wohnung einen Ausdruck unserer Persönlichkeit und Individualität. Wie in der Liebe findet fast jeder auch bei Möbeln den eigenen Weg und Geschmack. Viele Menschen verbringen sogar Jahrzehnte mit ihrem Möbelstück zusammen – zum Teil länger als manche mit ihrem Partner. Aber auch Möbel sollten eine gewisse Zuneigung und Beachtung bekommen, denn so bleiben uns diese länger treu und erhalten.
Das Regalsystem ÂŤRadar ClassicÂť von Adeco ist komplett aus Aluminium gefertigt.
INNENARCHITEKTUR
LEICHT, MODERN, ALLWETTERTAUGLICH MÖBEL AUS ALUMINIUM Patricia Brandeville
Ob Laptops, Campinggeschirr, Fahrzeuge der neusten Generation, Gartenmöbel oder Leuchten: Nur dank Aluminium und seiner Eigenschaften können diese Produkte überzeugen und sich am Markt behaupten. Sie sind gefertigt aus einem Werkstoff, der als rötliches Mineral aus dem Boden kommt und in Form von silbrig-weissen High-End-Produkten vielseitig zur Anwendung gelangt.
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er französische Geologe Pierre Berthier entdeckte 1821 in der südfranzösischen Ortschaft Les Baux de Provence ein Mineral, das nach dem ersten Fundort Bauxit benannt wurde. Bauxit ist das einzige wirtschaftlich wichtige Ausgangsmaterial für die Aluminiumproduktion. Aus dem rötlich-braunen Mineral Bauxit wird Aluminium herausgeschmolzen, oder wie der Fachmann sagt, mittels Schmelzflusselektrolyse nach dem Kryolith-Tonerde-Verfahren (Hall-Héroult-Prozess) gewonnen. Aluminium ist ein Leichtmetall. Es ist
das dritthäufigste Element und häufigste Metall in der Erdkruste. Im Vergleich zu anderen Metallen ist Aluminium jedoch noch nicht lange bekannt: Erst im Jahre 1808 beschrieb es Sir Humphry Davy als «Aluminium» und versuchte seine Herstellung. Dies gelang Hans Christian Ørsted erstmalig im Jahr 1825. 1886 wurde unabhängig voneinander durch Charles Martin Hall und Paul Héroult das heute nach ihnen benannte Elektrolyseverfahren zur Herstellung von Aluminium entwickelt: der Hall-HéroultProzess.
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INNENARCHITEKTUR
Strangpressen, Druckguss und Knetlegierung Aluminium ist ein zähes, relativ weiches und leichtes Metall. Es ist dehnbar und kann durch Auswalzen zu dünnen Blechen oder Folien verarbeitet werden. Wegen seiner geringen Dichte wird Aluminium gern dort verwendet, wo es auf geringe Masse ankommt. Zum Beispiel bei Transportmitteln, wo es zu geringerem Treibstoffverbrauch führt – vor allem in der Luft- und Raumfahrt. Auch im Fahrzeugbau gewann es aus diesem Grund an Bedeutung. Schon in den 1930erJahren verwendete ein amerikanisches Unternehmen Aluminium, um ein militärisches Amphibienfahrzeug leichter zu machen. Beim Bau von kleinen und mittleren Yachten wird die Korrosionsbeständigkeit von speziell legiertem Aluminium gegenüber Salzwasser geschätzt, die sich nach Bildung einer dünnen, schützenden Oxidschicht an der Oberfläche ergibt. Aluminium lässt sich durch Strangpressen in komplizierte Konstruktionsprofile formen. Hierin liegt ein grosser Vorteil bei der Fertigung von verschiedensten Profilen. Zudem kann geschmolzenes Aluminium durch Druckguss in komplizierte Formen gebracht werden und somit fast jede Gestalt annehmen.
Sogenannte AluminiumKnetlegierungen lassen sich auch bei niedrigen Temperaturen gut umformen, biegen, pressen und schmieden. Aluminium ist nach Ablauf seiner Lebensdauer besser rezyklierbar als Kunststoffe. Beim Recycling von Aluminium wird nur 5 % der Energiemenge der Primärproduktion benötigt.
Das edle Material Gerade bei Möbeln sind die hervorragenden Eigenschaften von Aluminium besonders gefragt: Es hat ein geringes Gewicht, ist korrosionsbeständig, kann durch Giessen und Pressen verschieden geformt werden, ist rezyklierbar und hat einen industriellmodernen Look. Mit Aluminium können ganze Produkte geformt werden oder einzelne Bestandteile, die dann zusammenmontiert werden. Aus einzelnen, zusammensteckbaren Aluminiumprofilen besteht beispielsweise der Sichtschutz «Paraflex». Dank seiner flexiblen Bauweise ist er endlos anbaubar, verzweigbar und verformbar. Die farblos
Beim Stuhl «ALU 4» aus der Kollektion Seledue verbinden sich gegossene sowie gezogene Aluminiumkomponenten zu einem Designklassiker.
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INNENARCHITEKTUR Von der Ribag Licht AG kommt die H채ngeleuchte FLISC mit Geh채use aus leichtem Aluminium.
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Alu-Druckguss: Der LED-Spot TWIST von der Ribag Licht AG.
eloxierten Profile schaffen als Gruppe eine flexible Raumarchitektur als Sichtschutz, Schallschutz oder Garderobe. Aus gegossenen sowie gezogenen Profilen besteht der Stuhl «Alu 4» von Seledue. So sind der gelochte Sitz und der Rücken aus Aludruckguss, die Füsse aus Profilen, die dann mit dem Sitz verschraubt werden. Eine Ästhetik der Leichtigkeit zeigt das Regal von Radar. Filigrane Eleganz, schlichte Erscheinung sowie minimaler Einsatz des Materials machen das Regal dank Aluminium einmalig. Es ist ein Möbel, das sich beliebig aus- und umbauen lässt, also ein Höchstmass an Flexibilität und Funktionalität aufweist. Der Werkstoff Aluminium bildet den gemeinsamen Nenner. Das edle Material unterstreicht die schlichte, klare Formensprache. So auch beim Aufbau LEDSpot «Twist» vom Schweizer Hersteller Ribag. Dank Aluminium ist die Leuchte leicht, exakt geformt und wärmeableitend. Aluminium kann auch als Oberfläche für Plattenmaterial zur Anwendung kommen. Sogenannte Verbundplatten bestechen durch ihr geringes Gewicht, die hohe Planheit, Farbenvielfalt und leichte Verformbarkeit. Das Korpusmöbel «Wogg53» wendet solche Verbundplatten in gekerbter Form an. Die einzelnen, miteinander verbundenen Streifen werden so zu einem beweglichen vertikal orientierten Rolladen. Eine wichtige Eigenschaft von Aluminium, die gerade beim Möbelbau besticht, ist die Korrosionsbeständigkeit. Mittels Eloxierung kann die Beständigkeit noch verbessert werden: Das Eloxal-Verfahren ist eine Me-
thode der Oberflächentechnik zum Erzeugen einer Schutzschicht, die Aluminium härter macht und noch besser vor Korrosion schützt. Dabei wird, im Gegensatz zu den galvanischen Überzugsverfahren, die Schutzschicht nicht auf dem Werkstück niedergeschlagen, sondern durch Umwandlung der obersten Metallschicht ein Oxid bzw. Hydroxid gebildet. Kein Wunder, dass viele Outdoor-Möbel aus Aluminium gefertigt sind, so auch der «Landistuhl» von Vitra oder der «Logo-Tisch» von Adecco. Leichte Formteile aus Aluminium bilden die eleganten Füsse des Tisches «Logo». Das Tischblatt besteht aus einer integral geschäumten Sandwichkonstruktion mit umlaufender Gummieinlage. Enorme Stabilität bei leichtem Gewicht charakterisieren das Tischblatt; es kann deshalb leicht gewendet werden und zeigt sich dank zweier unterschiedlicher Oberflächen in verschiedenen Optiken. Untergestell und Tischplatte bestehen aus eloxiertem Aluminium, sind also wetterfest. In gegossener Form, als Strangprofil, als Folie oder als Oberfläche von Plattenmaterial, Aluminium ist ein vielseitiger Werkstoff, der durch eine höchst moderne Ausstrahlung und herausragende Eigenschaften überzeugt. Genau wie die Möbel, die aus dem leichten silbrig-weissen Metall gefertigt sind.
Wetterfest, leicht, bunt: der Stuhl FOREST von Weishäupl eignet sich dank Aluminium für draussen.
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Landistuhl und Davy Tisch von Vitra. Paraflex Paravent von Seledue.
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IBACH (SCHWEIZ), 1891
DER MUT 1890 beschloss der Schweizer Bundesrat, die Soldaten mit einem Taschenmesser auszurüsten. Karl Elsener, unser Urgrossvater und Gründer von Victorinox, wollte unbedingt offerieren und seiner kleinen Schmitte am Tobelbach den ersten Grossauftrag sichern. Ihm war klar, dass er die gewünschte Menge nicht alleine herstellen konnte; also gründete er mit befreundeten Messerschmieden den Verband der Schweizerischen Messerschmied-Meister. Zusammen gelang es ihnen, die Schweizer Soldaten erstmals mit einem hiesigen Messer auszustatten. Wenige Jahre später entwickelte er ein neuartiges Taschenmesser mit zusätzlichen Funktionen, das leichter und eleganter war – das Original Swiss Army Knife. Dieses hat Victorinox über die letzten 130 Jahre treu begleitet. Es trägt den Mut unseres Urgrossvaters in sich, neue Wege zu beschreiten und Tag für Tag einen Schritt weiterzugehen. Carl Elsener, CEO der Victorinox AG, März 2014 Entdecken Sie zum 130-jährigen Jubiläum unsere eigene Geschichte auf victorinox.com
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INNENARCHITEKTUR
NEWS INNENARCHITEKTUR 060
GlasDesignArt® Glasbilder im Grossformat mit höchster Auflösung. Mit unserem neuen Fotoglas bieten wir Ihnen die ultimative visuelle Präsentationsform für die Innenanwendung an. Unsere innovativen LED-Lichtkonzepte nach Mass für Durchleuchtung des Motivs lassen keine Wünsche offen. Die Grossbilder nach dem UltraSEC® Verfahren können bis zum Format 182 x 306 cm in 4 000 dpi Auflösung erstellt werden. Ihrem Bauvorhaben wird somit eine unverwechselbare Note verliehen. www.glasdesignart.ch
On-The-Move Das ist eine ist eine pfiffige Idee. On-The-Move ist ein leichter, schicker Beistelltisch – er ist elegant und praktisch mit seinem griffigen Henkel und dem abnehmbaren Tablett, das im Handumdrehen in ein nützliches Tablett verwandelt werden kann. Da er aus Aluminium besteht, ist er der ideale Begleiter im Freien wie im Haus. On-TheMove ist in vielen Trendfarben wie Weiss und Anthrazit erhältlich. www.moebelschaller.ch
Erholsamer Schlaf Die Wittmann Möbelwerkstätten stehen für eine Qualität, die höchsten Ansprüchen an Komfort, Langlebigkeit und Design gerecht wird. Es ist also nicht überraschend, dass Wittmann dem so persönlichen und für unser Lebensgefühl so wichtigen Thema Schlaf ein ganz besonderes Engagement widmet. Ein Engagement aus dem eine Bettenkollektion entstanden ist, die alle Anforderungen an das Schlafen und die erwünschte gesunde Erholung erfüllt. Das Schlafzimmer soll ein Ort der Entspannung, der Ruhe, des Rückzugs sein. Nicht nur die perfekte Matratze oder der komfortable Lattenrost spielen also eine Rolle, sondern auch die Möglichkeit, sich mit einem ganzheitlichen Schlafsystem die ganz persönliche Oase des Wohlbefindens schaffen zu können. www.arnosti-moebel.ch
INNENARCHITEKTUR
Ovale Eleganz mit extragrossem Sichtfenster Der neue Premium-Kaminofen «Bali» besticht optisch ebenso wie technisch. Ausgestattet mit der innovativen Einhebel-Luftregelung «Easy Control», Aussenluftanschluss und verschliessbarem Zuluftanschluss, steht der «Bali» für sauberes und effizientes Heizen der neuesten Generation. Egal, ob frei im Raum stehend oder eng an die Wand geschmiegt – der charismatische neue Premium-Kaminofen «Bali» macht in jeder Position eine gute Figur. In elegantem schwarz gehalten und von massivem Naturstein – wahlweise «Woodstone» oder «Speckstein antik» – umrahmt, besticht der «Bali» durch klare Formensprache und edles Design. Sein extragrosses Sichtfenster eröffnet den ungetrübten Blick auf das romantische Spiel der Flammen. www.sibirtherm.ch
Skandinavisches Lebensgefühl Anna Saarinen hat zwei Leidenschaften: Nordisches Design und traditionelle finnische Handwerkskunst. Was die Zürcherin mit finnischen Wurzeln in ihrem Showroom und Atelier am Zürcher Neumarkt 3 erschafft, ist die perfekte Symbiose skandinavischer Coolness und Schweizer Wohnkultur: Exklusive Teppiche aus Naturmaterialien, einen Hauch nordischer Frische gibt es inklusive. www.annasaarinen.ch
Kugelleuchte Atlantis-LED Form-Farbe-Licht. Design in Vollendung. Die Glasmosaikleuchten werden in einer Manufaktur in Antalya produziert und anschliessend in der Schweiz von der Firma 3Light zu einem High End Produkt verarbeitet. Durch das eigens entwickelte LED System von 3Light mit optimiertem Wärmemanagement wird die Kugel bei minimalem Stromverbrauch gleichmässig ausgeleuchtet. Die Kugelleuchte schenkt jedem Raum eine stimmungsvolle Atmosphäre. Holen Sie sich den Zauber des Orients in Ihr Heim. www.worldoflamps.ch
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INNENARCHITEKTUR
ZEICHEN SETZEN GLASMALEREI UND DIE FORMSPRACHE Georg Lutz |
Martin Halter
Bei dem Thema Glas, Farben und Licht geht es um Kommunikation und Emotion. Das kann man in sehr alten Kirchenfenstern sehen. Das Ziel, die räumlichen Lichtverhältnisse zu verstärken und die architekturorientierte Struktur zu unterstützen, kann aber auch in modernen Gebäuden vortrefflich realisiert werden.
«Strahler» Glasmalerei als 3D-Komposition, 1992
G
laskünstler Martin Halter hat sich der Glasmalerei verschrieben. Das ist eine ganz alte Kunst, die aber auch in aktuellen Beispielen Zeichen setzen kann.
Schutzverglasungen, und andererseits stelle ich mich zur Verfügung, weitere neue Entwürfe für Fenster herzustellen und deren Umsetzung persönlich zu begleiten und zu realisieren.
sweet home: Bei den Stichworten Glas und Kunst geht vermutlich nicht nur bei mir eine Tür auf und die heisst Kirchenfenster. Inwieweit sind Sie in diesem Bereich tätig, und wo kommen ganz moderne Lösungen zum Einsatz?
Mit welchen Techniken arbeiten Sie?
Martin Halter: Einerseits befasse ich mich und mein Atelier-Team mit dem Unterhalt von Kirchenfenstern in bestehenden Kirchenbauten. Das betrifft Reparaturen, Instandsetzungen, Fenstersanierungen, Restaurationen und isothermische
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Die Ausführung von Glasmalerei hat sich seit ihrer Etablierung im Jahre 1000 kaum verändert. Natürlich stehen in der Gegenwart andere Geräte oder Hilfsmittel zur Weiterbearbeitung zur Verfügung als noch vor hundert Jahren. Jedoch die genaue Handhabung grenzüberschreitender Verarbeitungstechniken wie Glas-Schneiden, Bemalen, Ziselieren, Radieren oder Ätzen bleibt sich gleich. Es geht darum, handwerklich sehr aufmerksam bei Sinnen zu bleiben und die Techniken im Griff zu halten.
INNENARCHITEKTUR Entrée Einfamilienhaus, 1993
Architekturorientierte Glaskunst-Inszenierung, 2014
«Paradiesvogel» Glasmalerei 1996/97
Martin Halter
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INNENARCHITEKTUR
Glas ist heute in erster Line sehr nüchtern und soll sehr effizient sein. Setzen Sie hier einen Gegentrend, oder gibt es produktive Überschneidungen? Das breit gefächerte Angebot von heute üblichen Floatgläsern zur Erfüllung von rein energieökonomischen Belangen und weiteren Bedürfnissen in der Architektur kann unabhängig von einer wünschbar integrierten Farbfenster-Gestaltung beurteilt bleiben. Die Montage-Integration einer fragmentarisch-angeordneten oder ganz ausfüllenden Farbglaseinheit, innerhalb einer FensterDimension/auch Dachfenster, erfolgt individuell und losgelöst von den Vorschriften baulicher Gegebenheiten (SIA-Normen).
Wenn Sie von einem Kunden einen Auftrag bekommen, haben Sie dann eine strategische Vorgehensweise, zum Beispiel was die Anpassung an die Architektursprache betrifft? Im Zentrum steht immer das Gespräch mit dem Auftraggeber. Insbesondere versuche ich jeweils
konzentriert zuzuhören, um mich in der Welt des Gegenübers heimisch zu finden. Diese Phase erachte ich als enorm wichtig, und gewissermassen ist sie eine entscheidende Vorbedingung. Erst dann kann ich mich ernsthafter mit dem Projekt und später mit dem Entwurf auseinandersetzen. Schneller, als man denkt, liegt man um Haaresbreite neben einem möglichen oder gewollten Einbezug der Klientel.
Haben Sie eine künstlerische Formsprache, die immer wieder auftaucht und Ihre Philosophie verdeutlicht? Meine Konzepte bleiben unterschiedlich und vielseitig ausgerichtet – das bleibt für mich wie ein ringendes Spiel mit der ganzen Bandbreite der Formenfülle. Dennoch widerspiegelt sich meine Formensprache durch all meine gestalterischen Glaskunstwerke – eine fliessende Linienführung innerhalb eines offen proportionierten horizontalen / vertikalen Netzwerkes eingebunden, erzeugt eine belebende Dynamik, welche weitgehend meiner Handschrift entspricht.
«Aqua» Glas-Blei-Komposition, 1997
Atelier für Glaskunst | Martin Halter | Klösterlistutz 10 | CH-3013 Bern | Telefon +41 (0)31 331 42 66 | info@glasmalkunst.ch | www.glasmalkunst.ch
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«Es geht darum handwerklich sehr aufmerksam bei Sinnen zu bleiben und die Techniken im Griff zu halten.»
Wie kommen die Welten der Architektur mit Ihrer Welt der Glaskunst zusammen? Es geht darum, die Fenster- oder Türfronten als Nahtstelle zwischen innen und aussen attraktiver zu nutzen. Mit dem Einsatz von passenden Glaskunst-Fragmenten kann die Identität eines Raumbehältnisses erhöht werden. Verschiedene flexible Montage-Vorrichtungen helfen mit, dass auch eine einwandfreie Bedienfreundlichkeit gewährleistet bleibt. Bauliche Veränderungen an Fenstern oder Türen sind nur in Ausnahmefällen erforderlich. Primär geht es nicht darum, ein Raumbehältnis einer Farbkomposition unterordnen zu wollen. Auch Kunst im Bau als Selbstzweck einzubringen wäre anmassend und könnte eine vorbestimmte Philosophie für das Verständnis einer aktuellen Architektur beeinträchtigen.
Und positiv formuliert? Mit stark vereinfachten oder auch komplexen Gestaltungselementen lässt sich aus farbigen, mundgeblasenen Spezialgläsern eine räumliche Einheit formal – einmal mehr, einmal weniger – in ihrer Aussage unterstützen. Mit einer sensiblen Integration von lichtdurchlässigen Glaselementen aus Farben und Formen kann eine ungewollte Anonymität durch eine erwünschte Identität vielversprechend ersetzt werden.
Der Klassiker Glasmalerei in Kirchen in einer modernen Übersetzung
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VON DER FABRIK IN DAS WOHNZIMMER INDUSTRIEMÖBEL IM TREND Lone K. Halvorsen |
lieblingsstuhl
Was lange Zeit weggeworfen wurde, hat nun den Weg in das Wohnzimmer gefunden.
Arbeitsstühle aus Metall.
INNENARCHITEKTUR Die Gründerinnen von Lieblingsstuhl – Nina Röhrs und Tina Boetsch.
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ie Möbel aus Metallblech, Eisenplatten und Stahlrohren wurden damals nicht von Designern hergestellt, sondern häufig von «Künstlern», die in den Fabriken Inventar herstellen sollten. Nun haben die Möbel, welche
in der Vergangenheit in den Fabriken sowie Industrieanlagen für die Arbeiter und Mechaniker verwendet wurden, einen neuen Zweck erhalten. Die Tische, Schränke sowie Stühle und Hocker haben den Einzug in das Wohnzimmer geschafft und
dürfen wieder aufleben. Sweet home sprach mit Nina Röhrs von «Lieblingsstuhl». In Zürich und Düsseldorf organisiert sie regelmässig Ausstellungen, in deren Mittelpunkt verschiedene Designer und Designthemen von gestern und morgen stehen.
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INNENARCHITEKTUR
sweet home: Welche Idee steckt hinter «Lieblingsstuhl»?
«Lieblingsstuhl» die Entwicklung von jungem Design mit einem Designpreis.
Nina Röhrs: Primär geht es um die Begeisterung für Design. Dabei legen wir einen grossen Schwerpunkt auf den Handel mit Original-Designklassikern. Immer geht es um Gegenstände, die in ihrer Art einzigartig sind und die die Handschrift ihrer Zeit tragen. Wobei wir versuchen, den jeweiligen Originalzustand möglichst zu erhalten, um dem Gegenstand nicht seine «Persönlichkeit» zu nehmen.
Sie befassen sich aber nicht nur mit Designklassikern von gestern, sondern auch von morgen. Warum? Design ist ja nicht statisch. Was zum Beispiel Designer wie Jean Prouvé, Eileen Gray, Mies van der Rohe, Poul Kjaerholm und Charles & Ray Eames in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entworfen haben, hat bis heute grosse Bedeutung und Einfluss auf die Designentwicklung. Gegenwart verdankt sich immer auch den Ideen und Entwürfen der Vergangenheit. Auf der Basis unserer Expertise auf dem Gebiet der Original-Designklassiker streben wir danach, Teil und Motor gegenwärtiger und zukünftiger Designentwicklung zu sein. In diesem Sinne fördert
«Lieblingsstuhl» hat in diesem Jahr zwei Ausstellungen zum Thema Industriemöbel gemacht? Was fasziniert Sie besonders an diesem Thema? Industriemöbel haben einst in Fabriken und anderen Arbeitsstätten eine primär funktionale Rolle wahrgenommen. Auch wenn die Funktionalität im Vordergrund stand, ist das handwerkliche Können und das ästhetische Verständnis der damaligen «Designer» verblüffend. Hinzu kommt eine einzigartige Originalität, die sich der individuellen Handanfertigung und Produktion geringer Stückzahlen verdankt. Die Langlebigkeit und gleichzeitige «Lebendigkeit» des oftmals verwendeten Materials Metall trägt zudem wesentlich zum Erhalt der Stücke bei gleichzeitiger «Charakterbildung» bei. Ein gutes Beispiel sind die Spinde der Firma Strafor aus den 1920er-Jahren. Die Struktur ist i.d.R. im Wesentlichen unbeschädigt, die Farbe ist jedoch zumeist über die Jahre abgeblättert, und das Metall zeigt Ansätze von Rost. Nach schonender Reinigung und Konservierung wird aus einem solchen Spind ein absolutes Einzelstück mit einer unverwechselbaren Patina. Nicht zuletzt
aufgrund all dieser Eigenschaften sind Original-Industriemöbel inzwischen begehrte Kernstücke individueller Einrichtungen.
Worauf achten Sie bei der Auswahl von Objekten? Funktionalität, Ästhetik, Originalität und Innovation sind die Eckpfeiler unserer Betrachtung von Stücken. Dies gilt gleichermassen für Stücke der Vergangenheit wie auch der Gegenwart. Jedes Stück muss sich dabei an den Gegebenheiten der Zeit messen, in der es entstanden ist. Ein weiterer zentraler Aspekt, der sich aus den oben genannten Prinzipien ergibt, ist Nachhaltigkeit respektive Langlebigkeit. Diese hat zum einem mit der Materialität und handwerklichen Qualität, aber vor allem auch mit der gestalterischen Qualität eines Entwurfs gemessen an den genannten Prinzipien zu tun. Nur wenige Stücke behalten ihre Aktualität über Generationen hinweg und werden zu Klassikern.
Haben diese Prinzipien etwas mit der Wahl des Namens Lieblingsstuhl zu tun? Ja, auf jeden Fall. Der Stuhl ist ein Paradebeispiel der Designentwicklung. Entsprungen aus der Suche nach Funktion und Ästhetik haben viele Stuhlentwürfe eine enorme
ECLETTICA: FUNKTIONALE ÄSTHETIK UND REDUKTION IM JAPAN STYLE. Basel | Bern | Luzern | Zürich www.sato.ch
INNENARCHITEKTUR Tolix Stuhl Typ A.
Tolix St端hle vor einem Industrieregal aus Metall. Lieblingsstuhl Pop-Up Store im Herzen von Z端rich.
Rover Chair von Ron Arad.
Nicolle Hocker.
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Wirkung auf die Geschichte des Möbeldesigns gehabt. Die Entwicklung von immer neuen Ausdrucksformen hat zugleich die Designtheorie vorangetrieben und immer wieder Fortschritte in Herstellungstechnik und Materialverwendung gebracht. Das «Liebling» steht für die Begeisterung, die wir mit zahlreichen anderen DesignLiebhabern teilen. Bisher bin ich noch keinem Design-Liebhaber begegnet, der nicht zumindest einen Lieblingsstuhl hat.
Wie sieht für Sie eine optimale Einrichtung aus? Jasper Morrison hat einmal gesagt: «Ein gutes Umfeld ist die Basis dafür, sich wohlzufühlen, und ein gutes Umfeld entsteht, wenn man nach und nach Dinge zusammenträgt, die man mag und für die man sich aus guten Gründen entschieden hat.» Auch wenn die Vorstellung von einem «guten Umfeld» individuell sehr verschieden sein mag, gibt es wahrscheinlich Gemeinsamkeiten bei den «guten Gründen». Und hier sind wir wieder bei den Themen: Funktionalität, Ästhetik, Originalität, und Innovation. «Alte» Stücke haben einen unverwechselbaren Charakter und eine besondere Patina, die dem individuellen Originalzustand und der Lebensgeschichte zu verdanken sind. «Neue» Stücke sind aktuelle Zeitzeugen und weisen zugleich in die Zukunft. Durch die individuelle Kombination von «Alt» und «Neu», dem Zusammenspiel von vermeintlichen Gegensätzen, entsteht für mich ein gutes Umfeld.
Industrieschrank aus Metall.
Strafor Spind.
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www.lieblingsstuhl.ch
Fr 24. – So 26.10.2014
Maag Hallen Zürich
11.00 bis 20.00 Uhr
INNENARCHITEKTUR
LUZERNER KRONJUWEL MARTYN LAWRENCE BULLARD Stella Orsini |
Château Gütsch
Umfassend renoviert nach Entwürfen des international renommierten Innenarchitekten Martyn Lawrence Bullard öffnet das Château Gütsch nunmehr erneut seine Tore.
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it seiner spektakulären Panoramasicht über die historische Altstadt von Luzern, den Vierwaldstättersee und die Berge ist der Gütsch weitum bekannt als einer der wohl schönsten Hotelstandorte überhaupt – und das seit mehr als einem Jahrhundert. Ursprünglich hatte Architekt Emil Vogt das Haus im Jahre 1888 als Privatsitz mit angrenzendem Hotel und Restaurant erbaut. Angelehnt an die Bauart von Schloss Neuschwanstein in Bayern wollte Vogt ein wahres Märchenschloss im Stile der Belle Époque erschaffen.
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Château Gütsch Nun hat Martyn Lawrence Bullard das Kunststück vollbracht, dem Château Gütsch seinen original historischen Zauber zurückzugeben, und es zugleich mit modernen Annehmlichkeiten und einem Mass an Luxus bereichert, das sonst nur die bedeutendsten 5-Sterne-Häuser Europas bieten können. Mit seinem Sinn für ein aussergewöhnliches Dekor und seiner Liebe zum historischen Detail will das Château nunmehr erneut seinen Status als das Kronjuwel der Schweizer Wahrzeichen begründen; als Hommage
INNENARCHITEKTUR
an all jene, die seine Hallen über die vergangenen 130 Jahre beehrt haben – darunter Könige und Königinnen, ausländische Würdenträger, internationale Stars, und nicht zuletzt die Bürger von Luzern. Bullards Stil gilt bei vielen als extravagant, eklektisch, aber doch raffiniert und stilvoll. Der mehrfach preisgekrönte Innenarchitekt aus Los Angeles hat die Häuser zahlreicher Hollywood-Stars wie Cher, Tommy Hilfiger oder Eva Mendes eingerichtet. Es gibt keine «Interio-Design-Chartlist», wo er nicht zu
finden ist – ob vom Architectural Digest, Elle Decor oder durch Hollywood-Reporter. Nun hat er das Château Gütsch neu erfunden und den Räumlichkeiten ihre ursprüngliche Grosszügigkeit zurückerschaffen. Ein besonderes Augenmerk lag dabei nicht zuletzt auf den historischen Designdetails wie etwa dem Deckenstuck, den Holzschnitzarbeiten, dem edlen Parkett und dem handbemalten Holztäfer, die heute in neuem Glanz erstrahlen. Als Grundlage für die Neugestaltung der Räumlichkeiten diente dabei eine Mischung aus verschiedenen traditionellen
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INNENARCHITEKTUR
lokalen Farbnuancen und Mustern. Kein Zimmer gleicht jedoch dem anderen; jedes für sich weiss mit charmanten Details wie einem gemütlichen kleinen Erker, einer balkenverzierten Decke oder viktorianischer Stuckatur zu überraschen. Wunderschöne gepolsterte Himmelbetten wechseln sich ab mit fantasievollen schmiedeeisernen Doppelbetten und mit feinstem Leinen bezogenen französischen Schlittenbetten aus den Zeiten von Louis XVI.
Im Dienste der Glamour Ursprünglich wollte Bullard Schauspieler werden, und wie so viele angehende Schauspieler zog es ihn nach Los Angeles. Er arbeitete Teilzeit in einem Café
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und lebte in einer Wohnung, eingerichtet mit SecondHand-Möbeln. Schliesslich bekam er eine Film-Rolle, wo er sich mit Produzent Victor Ginzburg anfreundete. Er lud ihn zum Essen ein, und Ginzburg fand Gefallen an seinem Einrichtungsstil. Bullard wurde zwar kein Schauspieler, jedoch durfte er von nun an die Büros in den Hollywood-Studios einrichten. Mittlerweile gehören seine Kunden auch zu seinem privaten Freundeskreis. Mit Elton John geht er jedes Jahr in den Urlaub, mit Cher verbringt er Weihnachten und bei Sharon und Ozzy Osborn geht er ein und aus. Seinen Rat gibt er gerne weiter: «Folgen Sie niemals einem Trend, sondern folgen Sie Ihrem Herzen und Ihrem dekorativen Geist.»
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INNENARCHITEKTUR
Vom 23. Stock des Penthouse blickt man über das neue Trendquartier Zürich West.
ÜBER DEN DÄCHERN VON ZÜRICH SMARTE LICHTSTEUERUNG IM HARD TURM PARK digitalSTROM |
Gaston Wicky
Technischer Fortschritt und digitale Vernetzung sind für uns im Beruf, beim Autofahren oder im Austausch mit Freunden selbstverständlich geworden. Nur im Haus scheint die Zeit stehen geblieben. digitalSTROM schliesst diese digitale Lücke. Das Smart-Home-System vernetzt sämtliche elektrischen Geräte im Haus miteinander und mit dem Internet. Die intelligente Vernetzung des Zuhauses macht Wohnen komfortabler, sicherer und energieeffizienter. Mit digitalSTROM bieten Architekten ihren Kunden ein Smart-HomeSystem für modernsten Wohnkomfort, dessen Komponenten unsichtbar bleiben und das Raumdesign nicht beeinträchtigen. Wie das Zusammenspiel von intelligenter Vernetzung und zeitgenössischem Design funktioniert, zeigt ein Projekt im Hard-Turm-Park-Hochhaus in Zürich West auf eindrückliche Weise.
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raumhaft, wenn die Sonne rot-golden über dem Limmattal versinkt und die zwei Geschosse von «Timeless Promise» in ein festliches Licht tauchen. Nicht grundlos haben die Macher die Attikawohnung im 22. und 23. S tock des Hard Turm Park ein zeitloses Versprechen genannt. Die 120 Q uadratmeter grosse Wohnung ist vom jungen Künstlerkollektiv Dyer-Smith Frey gekonnt inszeniert und eingerichtet worden. Das Ende 2013 fertiggestellte Hochhaus an der Pfingst-
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weidstrasse 98 beherbergt in den unteren Stockwerken das Hotel Sheraton Zürich, darüber befinden sich Eigentumswohnungen. Das mitten im aufstrebenden Zürich West stehende Hochhaus setzt Akzente: urban und kosmopolitisch. Die Gestaltung von «Timeless Promise» spielt mit Räumen sowie Lichtführungen und überzeugt mit souveränen Farbwelten. Die Inneneinrichtung besticht mit urbaner Coolness, kombiniert mit überraschenden Bezügen zu Design-Klassikern.
Für Bauherren und Architekten entfällt damit die Notwendigkeit, die Vernetzung frühzeitig einzuplanen. Der Kunde kann sein Smart Home Schritt für Schritt erweitern. Im Hard Turm Park entschied man sich von Anfang an für die intelligente Vernetzung.
Klein, aber oho Ein zeitloses Versprechen – dank zukunftsweisender Technologie und zeitlosem Design.
digitalSTROM-Klemmen für mehr Komfort im eigenen Zuhause.
Der digitale Lifestyle zieht im Hard Turm Park ein Damit das Innendesign des Künstlerkollektivs und die stilvollen Architekturelemente sich ganz im durchdachten Penthouse entfalten und gleichzeitig eine «State of the Art»-Technologie genutzt werden kann, haben sich die Bauherren für das SmartHome-System von digitalSTROM entschieden. digitalSTROM ist dank der Installation über die bestehenden Stromleitungen sowohl für Neubauten als auch zur Nachrüstung in Miet- oder Altbauwohnungen geeignet. Gegenüber herkömmlichen Systemen weist digitalSTROM drei Vorteile auf: Erstens wird jedes Gerät durch Anschluss einer kleinen Lüsterklemme mit eigener Intelligenz ausgestattet und kann so mit jedem anderen Gerät kommunizieren beziehungsweise interagieren. Dies gibt eine enorme Flexibilität in Bezug auf das Raumdesign und
Das Herzstück von digitalSTROM ist ein kleiner, intelligenter Hochvoltchip. Dieser kann elektrische Geräte schalten, dimmen, kommunizieren, Strom messen, Programme ablaufen lassen und verfügt über Rechnerleistung. Intuitiv in der Anwendung geht digitalSTROM flexibel auf persönliche Bedürfnisse und Lebensstile ein. Dank der Offenheit des Systems und der Intelligenz der Geräte sind die Anwendungsmöglichkeiten schier grenzenlos. Von individuellen Lichtstimmungen über die Vernetzung mit Audiosystemen wie Sonos bis hin zur Integration von Streaming-Diensten wie Spotify kann der Kunde sein Smart Home nach Wunsch gestalten. Die Steigerung von Komfort und Energieeffizienz ist kein Widerspruch mehr. Wenn die Familie sich etwa zum Fernsehen auf dem Sofa versammelt, lassen sich mit einem Klick via App die Lichter in allen Räumen ausser dem Wohnzimmer ausschalten. Einen Schritt weiter geht die «Ich verlasse das Haus»-Funktion, bei der mit einem einzigen Tasterdruck sämtliche Geräte in der Wohnung ausgeschaltet werden. Die Steuerung von digitalSTROM erfolgt einfach und intuitiv durch herkömmliche Lichttaster, Tablets oder mit dem Smartphone – auch mittels Sprachsteuerung. Durch Internetanbindung und Apps werden die mobilen Kommunikationsgeräte wie Smartphone oder Tablet zur universellen Fernbedienung für das Smart Home. Von unterwegs aus lässt sich die Kaffeemaschine in der heimischen Küche einschalten. So erwartet einen oben im 23. Stock über den Dächern von Zürich ein Kaffee.
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neue Möglichkeiten, die dem Kunden das Leben zu Hause bequemer und praktischer machen. Zweitens erfolgt die Kommunikation über die bestehenden Stromleitungen, wodurch keine Extra-Verkabelung und damit keine Schmutz-verursachenden Bauarbeiten erforderlich sind. Drittens lässt sich das System jederzeit nachrüsten und erweitern.
DESIGN DIE SCHÖNHEIT UND DER MEHRWERT Lone K. Halvorsen |
Republic of Fritz Hansen
Design hat in den Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen – nicht nur aus ästhetischen, sondern auch aus betriebswirtschaftlichen Gründen. In der Vergangenheit bedeutete Design für viele «in Schönheit zu sterben», aber heutzutage wissen wir, dass der Absatz von Produkten im Wesentlichen vom Design abhängt. Ob Nespresso-Maschine, Schweizer Bahnhofsuhr oder ein Design-Klassiker von Le Corbusier. Design spiegelt auch die Geschichte und die Verhältnisse eines Landes und seiner Gesellschaft wieder.
DESIGN
ZEITLOSE STILIKONEN REPUBLIC OF FRITZ HANSEN Lone K. Halvorsen |
Republic of Fritz Hansen
Fritz Hansen steht auch heute dort, wo die Firma sich seit 端ber einem Dutzend Jahrzehnten befindet: an der Spitze, in der Avantgarde.
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DESIGN Das Ei von Arne Jacobsen
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ie Geschichte begann 1872. Der Tischlermeister Fritz Hansen gründete seine erste Tischlerei, und 13 Jahre später wurde er selbstständiger Möbelproduzent. Es war jedoch sein Sohn, der die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Architekten und Designern in den 30er-Jahren begann. Der Erfolg des Unternehmens wurde dadurch massgeblich von Arne Jacobsen geprägt. Seine Ent-
würfe gelten heute als Meilensteine der Möbelkunst – modern und zeitlos zugleich. Mit liebevollen Namen wie das Ei, der Schwan oder die Ameise entwarf Arne Jacobsen für Fritz Hansen Möbel, die einen Kultstatus erlangten. Das Unternehmen hat mit den weltweit bewunderten Designklassikern die Möbelindustrie revolutioniert, und die erfolgreiche Geschichte geht weiter.
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DESIGN
Die Fritz Hansen Produktion in den fr체hen Jahren.
Sorgf채ltige Verarbeitung.
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Das Ei und der Schwan von Arne Jacobsen.
DESIGN
Im sweet home erzählt der Chefdesigner bei Republic of Fritz Hansen, Christian Rasmussen, über seine Arbeit, die Unsterblichkeit von Möbelklassikern sowie die Zusammenarbeit mit anderen Designern.
sweet home: Sie sind als Chefdesigner für Fritz Hansen tätig. Ist man als Designer somit ganz oben angekommen? Christian Rasmussen: Fritz Hansen ist definitiv ein attraktiver Arbeitgeber. Für mich ist aber eine kleine Start-up-Firma oder eine grosse, multinationale Marke genauso interessant und herausfordernd – es ist einfach anders.
Mit welcher persönlichen Note haben Sie sich bei Fritz Hansen «verewigt»?
Die Lilie bekommt Farbe.
Mir war es sehr wichtig und ich habe mich sehr dafür eingesetzt, die Design-Philosophie von Fritz Hansen in Worte zu fassen und intern eine Designsprache zu entwickeln.
Es ist ein klarer Trend im Hinblick auf ReEditions aus der Mitte des 20. Jahrhunderts zu erkennen. Woher stammt diese «Unsterblichkeit» von Möbelklassikern? Ich denke, die Leute möchten sicher sein und wissen, dass diese Möbelstücke sich bereits bewährt haben. Wichtig sind auch die Bedeutung und die hochwertige Qualität dieser Produkte.
Gibt es einen Klassiker, auf den Sie ein wenig neidisch sind im Hinblick auf die Genialität des Entwerfens? Ich bewundere viele Designer, hatte aber schon immer eine Schwäche für den französischen Designer Jean Prouvé.
Fritz Hansen arbeitet mit sehr bekannten Designern zusammen. Wie kommen diese Zusammenarbeiten zustande, und was ist Ihre spezifische Aufgabe in diesem Prozess? Christian Rasmussen
Wir verbringen viel Zeit damit, die Designer kennenzulernen, bevor wir mit der Zusammenarbeit
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DESIGN
DROP - die Neuauflage des Kultstuhls von Arne Jacobsen.
beginnen. Wir müssen sicher sein, dass sie sich mit den Werten und der Design-Philosophie identifizieren können. Eine Kooperation ist immer eine 50 / 50-Zusammenarbeit, wir sind also immer sehr stark am Design-Prozess beteiligt.
An welchen grösseren Projekten arbeiten Sie momentan?
Wie ist die Zusammenarbeit mit den Designern definiert? Über einen bestimmten Zeitraum eine gewisse Anzahl an Objekten oder gar lebenslänglich?
Gibt es ein skandinavisches Konzept für Ästhetik?
Eine kontinuierliche Zusammenarbeit ist immer das Ziel.
Empfinden Sie persönlich ein Verantwortungsbewusstsein für die Gestaltungsgeschichte Dänemarks? Sicher, ich fühle mich aber auch verantwortlich, diese herauszufordern und weiterzuentwickeln.
Wie sieht ein klassischer Arbeitstag eines Chefdesigners aus? Es gibt keine typischen Arbeitstage, diese sind sehr oft unvorhersehbar. Langweilig wird es mir nie.
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Momentan steht der Fokus meiner Arbeit bei den Kollektionen für 2015 und 2016.
Unser Ansatz ist sehr bedürfnis- und benutzerorientiert. Wir reduzieren und haben starke Argumente für die Wahl, die wir als Designer treffen.
Beschreiben Sie dänisches Design in drei Worten … Funktional, pur und wohlüberlegt.
Fritz Hansens Ziel für die Zukunft? Eine starke und erfolgreiche, zeitgenössische Kollektion zu schaffen, basierend auf denselben Werten wie die Klassiker – einen Teil der Kollektion, welche wir weiterentwickeln und erneuern werden, um deren Relevanz für unsere Zielgruppe sicherzustellen.
Modell Bay
Die zeitlosen Polsterbetten von GRAND LUXE BY SUPERBA sind geprägt von Individualität und höchstem Komfort. In Schweizer Maßarbeit werden sie bis ins kleinste Verarbeitungsdetail individuell nach Ihren Wünschen von Hand gefertigt. Die exklusiven Stoffe und hochwertigen Materialien, das Design und die Ausstattung werden perfekt auf Ihre persönlichen Bedürfnisse abgestimmt. Jedes Bett ist ein Unikat: edel und einzigartig.
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NEWS DESIGN
DESIGN
Ongo Ein grosser Teil des modernen Lebens findet im Sitzen statt – obwohl der menschliche Körper darauf ausgelegt ist, sich zu bewegen. Der ONGO® Classic vereint diese scheinbar widersprüchlichen Anforderungen. Die gewölbte Standfläche reagiert auf jede Gewichtsverlagerung und aktiviert die Muskulatur. Die im Fuss des ONGO® Classic integrierte Kugelbahn gibt zu jeder Bewegung eine akustische Rückmeldung: Summt die Kugel in der Kugelbahn, sind Sie auf dem richtigen Weg. www.ongo.eu
Axor Starck V Wasser ist ein kostbares Lebenselexier; ohne Wasser kein Leben! Nun lässt sich das Wasser erleben und bestaunen. Axor Starck V lässt uns direkt am Waschtisch erleben, wie lebendig Wasser ist: Mit einer glasklaren Armatur und dem oben offenen Auslauf ist es uns jetzt zu Hause möglich, das natürliche Element Wasser so intensiv wahrzunehmen wie nie zuvor. Neben aller Ästhetik zeichnet sich Axor Starck V auch durch Funktionalität aus. www.hansgrohe.ch
Hästens Inspiriert durch die ikonische Farbe «Stockholmsvit», die in Schweden in den 1950er-Jahren entwickelt wurde, ist das 2014-Limited-Edition-Bett ein Tribut an das schwedische Vermächtnis von Hästens. Als Hästens mit der Kreation des diesjährigen LimitedEdition-Bettes begann, wurde ein Stoff gesucht, der sowohl zur heutigen Zeit als auch zur schwedischen Tradition von Hästens passt. Es entstand ein neuer Hästens-Stoff in der Farbe «Stockholm White», dessen Ursprung auf den echt schwedischen Farbton «Stockholmsvit» aus den 1950er-Jahren zurückgeht. www.hastens.com
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DESIGN
Cosentino Die neuen Waschbecken «Silence» und «Reflection» ergänzen seit diesem Sommer die Badkollektion von Cosentino, die durch individuelle Massanfertigungen optimale Raumausnutzung ermöglicht. Klare Linien sorgen für natürliche Eleganz und verleihen dem ganzen Badezimmer einen modernen und ursprünglichen Look. Die neuen Waschbecken sind freistehend absolute Hingucker – als Teil des speziellen Badkonzepts von Cosentino lassen sie sich aber auch mit Silestone- oder ECO-Platten als Wand- und Bodenoberflächen und Duschtassen kombinieren. www.cosentino-group.net
Kite Kite verbindet die Lässigkeit eines Lounge-Sessels mit den Intertime-typischen Anforderungen an Funktion und Design. Die zeitlose runde Formgebung wird durch hohen Sitzkomfort und hochwertige Materialien ergänzt. Ob Podium, Hotel oder Wohnraum – Kite entfaltet seinen unverwechselbaren Charakter als flexibler Drehsessel im Objekt- wie im Privatbereich und verleiht jeder Einrichtung einen individuellen Stil. www.intertime.ch
les cigales Das Designer-Duo les cigales, Harald Hofer und Michaela Schenk, beschäftigt sich mit industriell gefertigten Alltagsprodukten wie Trinkhalme, Haarwickler, Kleiderbügel und anderen diversen Gebrauchsgegenständen und führt diese einer neuen Verwendung und Ästhetik zu. Bei dieser entworfenen und hergestellten Leuchte von les cigales aus rund 1 100 Jumbo-Trinkhalmen hat ein Alltagsprodukt eine ganz neue Funktion erhalten. www.les-cigales.at
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SCHWEIZER DESIGN IN DER WELT SWISS-MADE-QUALITÄTSLABEL Lone K. Halvorsen
Die Schweizer Bahnhofsuhr ist nur ein bekanntes Beispiel für eine internationale Karriere eines Designobjekts aus der Schweiz.
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Nespresso Die Erfolgsgeschichte von Nespresso begann mit einer einfachen, aber revolutionären Idee: jedem zu ermöglichen, die perfekte Tasse Espresso zuzubereiten – genau wie ein professioneller Barista. Seit den Anfängen vor 28 Jahren hat das Markenkonzept von Nespresso die Art, wie Millionen von Menschen ihren Kaffee trinken, neu definiert und revolutioniert und hat damit die globale Kaffeekultur geprägt. Neue Maschinen setzen weiterhin Massstäbe in den Bereichen Style, Innovation und Design.
Victorinox 1884 wurde die damalige Messerwerkstatt von Karl und Victoria Elsener gegründet, und bereits 1891 erfolgte die erste Lieferung von Soldatenmessern an die Schweizer Armee. Als Karl Elsener 1897 das original Schweizer «Offiziersmesser» schuf, konnte er nicht ahnen, dass dieses auf der ganzen Welt zum Symbol für Qualität, Funktionalität und den Schweizer Erfindergeist werden sollte. Die Kunst von Victorinox ist, Funktion und Design sinnvoll zu vereinen. Der Hersteller aus dem Swiss Knife Valley ist überzeugt, dass Funktionalität und Nützlichkeit allein nicht ausreichen, um auch die Gefühle der Menschen zu erreichen. Erst ein gutes Design, das die Ästhetik der intelligenten Funktion zum Ausdruck bringt, verleiht den Produkten eine unverwechselbare Identität.
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FREITAG 1993 suchten die beiden Grafikdesigner Markus und Daniel Freitag nach einer funktionellen, wasserabweisenden und robusten Tasche für ihre Entwürfe. Inspiriert vom bunten Schwerverkehr, der täglich an ihrer Wohnung vorbei über die Zürcher Transitachse brummte, entwickelten sie einen Messenger Bag aus gebrauchten LKW-Planen, ausrangierten Fahrradschläuchen und Autogurten. So entstanden im Wohnzimmer der WG die ersten FREITAG-Taschen – jede rezykliert, jede ein Unikat. Unbeabsichtigt lösten die Brüder damit eine neue Welle in der Taschenwelt aus, die von Zürich aus über die europäischen Städte bis nach Asien schwappte und FREITAG zum inoffiziellen Ausrüster aller urbanen (Velo fahrenden) Individualisten/-innen machte.
«LC2» von Le Corbusier Der «LC2» von Le Corbusier, Pierre Jeanneret und Charlotte Perriand, gilt heute als wegweisender Entwurf der Bauhaus-Ära von 1928 bis 1935. Der kubische Sessel scheint auf den ersten Blick ein einfacher Entwurf, ist aber dennoch ein Sessel mit einer perfekt rationalisierten geometrischen Form in Kombination mit unkonventionellen Materialien. Die vielen raffinierten und teils versteckten Details bieten ausserdem einen unvergleichlichen Sitzkomfort. Der Sessel trägt seine Struktur aussen in Form eines Chromskeletts zur Schau, das wunderbar das Ozeandampfer-Aussehen von Le Corbusiers Architektur und die Ästhetik des Maschinenzeitalters widerspiegelt. Mit losen Kissen aus Webstoffen oder Leder bleibt der «LC2» dauerhaft populär und in vielerlei Hinsicht ein perfektes Beispiel für den immerwährenden glamourösen internationalen Stil.
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Davoser Schlitten Die Geschichte der Davoser Schlitten begann im 19. Jahrhundert. Schreiner aus Davos entwickelten den norwegischen Vorgänger weiter – und heutzutage gilt der als das Original unter den Schlitten. Seinen Namen erlangte der Schlitten am ersten historischen Schlittenrennen 1883 in Davos. Die Besonderheit des Schlittens ist die Holzkonstruktion, und für die nötige Stabilität sorgt ein Zugeisen, das die beiden mit Eisen beschlagenen Kufen verbindet. An dieser Eisenstange hängt eine Schnur, mit der man den Schlitten ziehen kann, und in die mittlere Holzlatte ist der Schriftzug «Davos» gebrannt.
Création Baumann Das Unternehmen blickt auf eine lange und erfolgreiche Geschichte zurück – eine Geschichte, die geprägt ist von langfristigem Denken, unternehmerischem Verantwor- tungsbewusstsein und der strikten Orientierung an Qualität. Seit 1886 ist der Name Création Baumann ein Begriff in der Textilwelt. Heute, in vierter Generation, entwirft, produziert und vertreibt das Familienunternehmen Création Baumann am Standort Langenthal Textilien für die Inneneinrichtung und zeichnet sich nebst höchsten Designansprüchen auch durch funktionale und technische Anwendungen aus.
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Ulmer Hocker Ob als schlichter Hocker, als aparter Beistelltisch, Nachttisch oder mobile Traghilfe für Bücher und Zeitschriften, der Ulmer Hocker ist ein gern gesehener Klassiker. Er wurde 1954 von Max Bill in Zusammenarbeit mit Hans Gugelot für die Studenten der HfG entworfen. Weil Geld knapp war, schuf man sich Sitzgelegenheiten für die Studierenden selbst. Der Hocker hatte den Vorteil, dass er bei grosser Stabilität leicht zu transportieren war und den Schülern so auch als Tragegestell für ihre Unterlagen diente. Das Design wurde ausschliesslich an der Funktionalität ausgerichtet: Der Rundstab (ursprünglich aus einem Besenstiel) verleiht dem Hocker Stabilität und dient ausserdem als Tragegriff.
USM Nach seiner Gründung 1885 durch Ulrich Schärer in Münsingen war USM zunächst jahrzehntelang als Produzent erstklassiger Eisenwaren und Fensterverschlüsse bekannt. 1961 entschied Paul Schärer, der Enkel des Unternehmensgründers, die Firma neu auszurichten und USM von einer Metallmanufaktur in ein modernes Industrieunternehmen zu überführen. Im Zuge dessen beauftragte Schärer den Architekten Fritz Haller mit dem Entwurf eines neuen Firmengebäudes. Dieses sollte Produktion und Verwaltung künftig unter einem Dach vereinen. Haller gestaltete den Bau auf Basis seines Mini/ Midi/Maxi-Systems, einem Stahlrahmen-Konstruktionsprinzip für Gebäude unterschiedlicher Grösse. Die einzigartige modulare Architektur inspirierte Haller und Schärer dazu, nach der gleichen Systematik flexible Aufbewahrungslösungen zu kreieren. Und so wurde 1963 zum Geburtsjahr des wegweisenden Möbelbausystems, welches als USM Haller internationale Bekanntheit erlangte.
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Mein Smart Home ist von Kopf bis Fuss auf mich eingestellt.
Mit digitalSTROM ist die Zukunft bei mir eingezogen. Denn digitalSTROM vernetzt alle elektrischen Geräte, Leuchten und Taster im Haus über die bestehenden Stromleitungen zu einem intelligenten Miteinander. Was ich davon habe? Mehr Komfort, zum Beispiel durch die Programmierung von individuellen Lichtstimmungen, geringere Energiekosten, höhere Sicherheit und vieles mehr. Steuern kann ich das Ganze übrigens ganz einfach über die Lichtschalter oder bequem via PC, Tablet, Smartphone, durch Sprache oder völlig automatisiert. Und das Beste: Für die Montage mussten weder Wände aufgestemmt noch neue Leitungen verlegt werden. Also dann: Legen Sie doch schon mal die Füsse hoch und lassen Sie sich diese clevere Smart Home-Lösung durch den Kopf gehen. Mehr Infos gibt’s unter www.digitalstrom.com
BÜCHERREGAL LESE-TIPPS
Ein Kaleidoskop vielfältigster Interieurs
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Jung, urban und international – von der ersten bis zur letzten Seite erzählt Wohnort Zürich in Wort und Bild vom Lebensgefühl und Esprit der Schweizer Metropole. Vom renovierten Handwerkerhäuschen zum Fabrik-Loft, von der ehemaligen Scheune über das Hochhaus-Apartment bis zur Villa hoch über dem See gibt das Buch sehr persönliche Einblicke in die unterschiedlichsten Wohnwelten der Stadt. Neben den kreativen und inspirierenden Interieurs bietet es Porträts der Bewohner und einen Guide-Teil, der die Hot Spots Zürichs in Sachen Architektur und Design vorstellt. Ein Ideenfundus für alle Besucher, Bewohner und Liebhaber Zürichs – einer Stadt zwischen mediterranem Flair und helvetischer Perfektion. Wohnort Zürich – Interieurs & Stadtleben Mirko Beetschen | Stéphane Houlmann Verlagsgruppe Random House
Konzeption von Innenräumen Gut gestaltete Räume sind heute für jedes Unternehmen ein Muss. Sie wirken nach innen wie nach aussen und schaffen Interaktion mit Mitarbeitern und Kunden. Je wohler diese sich fühlen, umso emotionaler kann die Verbindung zum Unternehmen und zur Marke ausfallen. Die Bedeutung von Corporate Interiors als Marketinginstrument steigt daher rasant. Dieses Grundlagenbuch zeigt die wichtigsten Komponenten bei der Konzeption von Innenräumen und gibt mit über 100 Beispielen einen Überblick zum Thema. Kleine Arbeitswelten werden dabei ebenso berücksichtigt wie grosse Unternehmen. Corporate Interiors Sylvia Leydecker avedition GmbH
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Kunst? Design!
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What’s new, Mr. Newson? Alison Castle vom Taschen Verlag sprach mit Marc Newson über die Freuden, Leiden und Erkenntnisse, die eine KarriereRetrospektive in Buchform so mit sich bringt. Der in Sydney geborene Australier Marc Newson studierte Schmuckdesign und Bildhauerei am Sydney College of the Arts, bevor er nach Tokio ging und die ersten Entwürfe für Idée machte. Später zog er nach Europa, wo er heute in Paris und London lebt und arbeitet, und wurde einer der einflussreichsten Designer der Welt. Seine Entwürfe findet man inzwischen in den Designsammlungen fast aller grossen Museen. Exklusive Edition von 100 Exemplaren mit lederintarsiertem Cover und Schuber aus dem Retro-Kunststoff Micarta, Design: Marc Newson und Richard Allan. Marc Newson. Works, Art Edition Alison Castle Taschen Verlag
Eine Insel, seine Bewohner und deren Wohnstil Ibiza ist eine Insel der Gegensätze. Sie ist zugleich Zufluchtsort für Hippies wie für die Schönen und Reichen der Welt, für Aussteiger ebenso wie für Partygänger. Reizvolle und anregende Gegensätze zeigen sich auch in der Architektur der Insel. Von jahrhundertealten Fincas im typischen spanischen Stil bis hin zu einzigartig modernen Häusern – die Inselbewohner pflegen einen exklusiven und kosmopolitischen Wohnstil. Egal, ob futuristisch schön oder doch eher klassisch elegant, alle Interieurs sind einzigartig und versprühen einen warmen, einladenden Charme. Living in Style Ibiza präsentiert diese Einrichtungs-Highlights, bei denen stilvolle Gestaltung und aussergewöhnliche Materialien eine aufregende Verbindung eingehen. Living in Style Ibiza Anke Rice & Clarisse Grumbach-Palme teNeues
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20 JAHRE SCHWEIZER DESIGN 20 JAHRE SELEDUE Stella Orsini |
Seleform
Hinter dem Label Seledue steckt der leidenschaftliche Designliebhaber und Unternehmer Heinz Ryffel. Vor 20 Jahren hat er eine Möbelkollektion ins Leben gerufen, die sich dem Schweizer Design und einer hohen Qualität verpflichtet.
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DESIGN Der staffelbare Leichtbau-Stuhl «Aluflex» , entworfen 1951 von Armin Wirth, ist ein Klassiker.
Einzelbett oder Doppelbett? Das Bett «SN 2» von Urs Esposito lässt sich auseinanderziehen und ist beides!
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ie ist klein, aber fein. Die Möbelkollektion Seledue der Firma Seleform wartet mit Möbeln auf, die den Inbegriff des guten, funktionalen Schweizer Designs verkörpern. Promotor und Inhaber ist Heinz Ryffel, ein passionierter Design-Seigneur und pragmatischer Macher. Ryffel liebt
Der Garderobenständer «GSZ» aus der Feder von Stefan Zwicky
das Design nicht nur; er fördert es auch, indem er Entwürfe entwickeln und fertigen lässt und auf den Markt bringt. 1989 übernahm Heinz Ryffel nach jahrelangen Erfahrungen im Verkauf und als Berater für gesamtheitliche Bürogestaltungen die
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1960 gegründete Seleform AG. Mit seinem feinen Gespür für gutes Design konnte er nicht nur bei seinen vorherigen Tätigkeiten renommierte Kollektionen in den Designfachhandel bringen; in seiner eigenen Firma hat er diese Tradition fortgesetzt. So pflegt Seleform schon seit langer Zeit die Zusammenarbeit mit dem deutschen Stuhlspezialisten Thonet sowie mit dem holländischen Polstermöbelhersteller Artifort, deren Produkte in der Schweiz vertrieben werden.
Eine Hommage an das Schweizer Design Heinz Ryffel hatte immer auch schon ein Faible für das Schweizer Design. Sein sicheres Gespür für gute Gestaltung und hohe Produktequalität haben ihn dazu bewogen, 1994 das eigene Label Seledue zu lancieren. Dieses umfasst eine kleine, jedoch auserlesene Möbelkollektion. Gemeinsam Heinz Ryffel, Gründer und Geschäftsführer von Seleform und der Kollektion Seledue.
Kurt Thut entwarf für Seleform den Stuhl «Alu 3/4», der insbesondere auch draussen eine gute Figur macht.
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ist allen Möbeln, dass sie einem hohen Qualitätsanspruch genügen. Sie überzeugen durch Form und Funktionalität, die in logischer und ausgewogener gegenseitiger Beziehung stehen. Hinzu kommt die perfekte Verarbeitung hochstehender Materialien. Die Kollektion Seledue von Seleform steht für kompromissloses Schweizer Design. Da gibt es zum Beispiel den «Coray-Stuhl», dessen filigrane Konstruktion mit den gelochten Sitz- und Rückenteilen aus Aluminium fast wie ein Schmetterling anmutet. Oder die zeitlosen Stuhlklassiker von Kurt Thut. Klare Formen und hohe Funktionalität zeichnen die Möbel aus, ganz nach dem Motto, dass bei Seleform ausschliesslich hochstehendes Design gefördert, hergestellt und vertrieben wird. Die Kollektion ist gewissermassen eine Hommage an das Schweizer Design. So sind es renommierte Namen wie Hans Coray, Kurt Thut, Benjamin Thut und Stefan Zwicky, deren Entwürfe – die in Zusammenarbeit entwi-
ckelt und produziert werden – den hohen Standard des Labels ausmachen. Wer sich davon ein Bild machen möchte, kann die gesamte Kollektion im Showroom der Seleform AG in Zollikon bei Zürich begutachten. sweet home sprach mit Heinz Ryffel über die Vergangenheit und Zukunft des Schweizer Designs.
sweet home: Heinz Ryffel, Sie haben vor 20 Jahren das Label Seledue gegründet. Was hat Sie dazu bewogen, als Importeur in die Produktion einzusteigen? Heinz Ryffel: Mit der Lancierung einer eigenen Kollektion stehe ich in erster Linie hinter dem Schweizer Design, das ich dadurch fördern möchte. Denn erst wenn ein Entwurf auch wirklich hergestellt und vertrieben wird, wird er sichtund verwendbar. Ich denke, es geht um die Wahrnehmung des Schweizer Designs, das so viele Qualitäten aufweist. Mit Thonet und Artifort vertrete ich mit meiner Agentur Seleform eine deutsche und eine niederländische Firma, die einen ebenso hohen Anspruch
an Fertigung und Formvollendung stellen. Mit Seledue kann ich jedoch meinen eigenen Weg gehen und meine Ideen mit denen der Designer verbinden.
Die Produkte aus Ihrer Kollektion Seledue sind von den führenden Schweizer Designern gestaltet worden. Helfen Namen wie Stefan Zwicky, Benjamin und Kurt Thut oder Hans Coray, die Produkte zu verkaufen? Heute sind die Produkte der genannten Designer schon fast Klassiker der Schweizer Designgeschichte. Vor 15 oder 20 Jahren war Design jedoch kein Begriff, die Namen der Designer (zu dieser Zeit Gestalter genannt) den allerwenigsten bekannt. Seit damals hat sich jedoch vieles geändert. Design wurde zum Begriff für jedermann, Designer zu wichtigen Persönlichkeiten, die in Fachmagazinen, in Wohnzeitschriften oder heute sogar in
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Tageszeitungen zu Wort kommen. International bekannte Designer wie Philippe Starck oder Jasper Morrison sind sicherlich ein Garant, dass ein neues Möbel schneller vom Fachhandel in die Ausstellung genommen wird und vom Endkunden rascher gekauft wird. Schweizer Designer müssen jedoch durch ihr Design überzeugen, da reicht der Name alleine nicht (oder noch nicht).
Wie hat der Fachhandel damals auf Ihr neues Label reagiert? Sehr positiv. Die Fachhändler in der Schweiz unterstützen das heimische Gestalten. Die meisten Wohnmöbelläden sind stark engagiert mit italienischen Kollektionen oder Vitra und USM. Das klassische Schweizer Design ist jedoch geprägt von kleineren Läden, die inhabergeführt sind und ihrer Liebhaberei frönen. Und das ist gut so.
Wenn Sie zurückschauen, wie hat sich der Möbelhandel in der Schweiz in den vergangenen 20 Jahren verändert? Er hat sich stark verändert. Die Konkurrenz ist riesig, das Marketing hat die Produktentwicklung, wie sie einmal war, verdrängt. Grosse Labels werden immer dominierender. Innovative Materialien
Der stapelbare Stuhl «Viena» wurde von Stefan Zwicky für die Kollektion Seledue speziell für den Einsatz im Objekt entwickelt.
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wie seinerzeit Kunststoff, Aluminium oder auch Carbon fehlen, um eine Wende oder einen innovativen Impuls in der Gestaltung von Möbeln zu erreichen. Die grossen Möbelhäuser versuchen, mit neuen Ideen im klassischen Wohnmöbelmarkt Fuss zu fassen. Früher war der Fachhandel die Anlaufstelle für Auskünfte oder Beratung für Möbel, Materialien, Gestalter, Designgeschichte etc. Das hat sich geändert. Der Handel ist durch die elektronische Kommunikation stark unter Druck geraten.
Sie sind mittlerweile ein alter Hase im Schweizer Möbelbusiness – wie sehen Sie die Zukunft für einheimische Labels? Schweizer Labels müssen clever sein und für Überraschungen sorgen, um nicht in der Masse der internationalen Marken unterzugehen. Da die Schweizer Hersteller meist klein sind und über wenig Geld für Marketing verfügen, muss das Produkt bzw. die Kollektion überzeugen. Es wird gekauft, wenn es einfach, ge-
brauchsfertig und harmonisch ist. Dazu gehört auch eine Portion Witz. International sollten Schweizer Firmen vorsichtig sein: Ohne eine aktive Exportabteilung muss der Hersteller länderspezifisch die Grenzen kennen.
Was zeichnet Schweizer Möbeldesign aus, und welchen Stellenwert hat es, international gesehen? Schweizer Labels und Schweizer Design im Besonderen behaupten international ihre Stellung. Denn konzeptionell und formal kann Schweizer Design international mithalten, ist sogar führend. Formaler Anspruch, Raffinesse und Qualitätsbewusstsein sind typische Schweizer Attribute, die auch international wahrgenommen und geschätzt werden. Einige Schweizer Designer und Schweizer Hersteller haben sich dadurch international einen ausgezeichneten Ruf schaffen können. Und natürlich spricht Schweizer Design auch in der Schweiz designaffine Menschen wie Gestalter, Architekten, Werber etc. an ...
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DESIGN STÜCK
DESIGN
DESIGN & DESIGNER
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r hat eine schlichte Form und steht auf einer eleganten, filigranen Konstruktion aus Edelstahl. Dazu gehören leichte Sitz- und Rückenteile aus gelochtem Aluminium. Der «CorayStuhl» ist ein Leichtgewicht eines Stuhles, das sich wie ein Schmetterling Anfang der Fünfzigerjahre verpuppt hat und ausgeflogen ist. Der von Hans Coray 1954 entworfene Stuhl verbindet Schönheit und Funktionalität und steht zu Unrecht im Schatten seines legendären grossen Bruders, des «Landistuhls», den Hans Coray für die Landesausstellung 1939 entwarf. Seinen «Coray-Stuhl» entwarf der Schweizer Gestalter 15 Jahre später, sozusagen als Weiterentwicklung und optimierte Version seines StuhlIdeals. Auch wenn dieses Stuhlmodell je nach Ausführung etwas schwerer als der nur 3,5 kg wiegende «Landistuhl» ist, so zeigt er sich optisch leichter. Das liegt daran, dass er auf einem filigranen Edel-
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HANS CORAY & SEIN «CORAY-STUHL» Lone K. Halvorsen
stahlgestell mit leicht ausgestellten Beinen ruht und Sitz und Rücken zwei unabhängige Teile bilden. Der stapelbare «Coray-Stuhl» lässt sich vielseitig einsetzen, was sicher auch den unterschiedlichen Varianten zu verdanken ist. In der gelochten Aluminiumausführung eignet sich der «Coray-Stuhl» besonders für den Aussenbereich – sei dies im privaten Garten, im Restaurant oder auf Kreuzfahrtschiffen. Mit Rücken und Sitz in Buchensperrholz macht er mit seiner bescheidenen Eleganz auch in jedem Interieur eine gute Figur. Dank der Schweizer Firma Seledue wird der «Coray-Stuhl» seit einigen Jahren wieder hergestellt und im gehobenen Fachhandel angeboten. Hans Coray (1906–1991) studierte Romanistik und pflegte als Sohn eines Kunsthändlers im Umfeld der Dadaisten schon bald Kontakte mit den Zürcher Künstlerkreisen. Später gehörte er zum Kreis der Zürcher Künstlerbewegung der Konkreten und entwarf schon im Jahr 1930 erstmals Möbel. Hans Coray, der nach den 1950er-Jahren zuerst als Maler und Plastiker tätig war, legte grossen Wert auf die Funktionalität und Einfachheit seiner Modelle und gilt als Vorreiter des Industriedesigns. Der elegante «Coray-Stuhl» ist ein typischer Entwurf des Gestalters und ein Klassiker des Schweizer Designs.
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DER GUTE STUHL EIN VERSPRECHEN – SCHÖN UND ZWECKMÄSSIG Georg Lutz |
Design Museum Danmark
In Kopenhagen ist das Werk von Hans J. Wegner zu bewundern. Der wichtigste Vertreter der «Dänischen Moderne» hat im letzten Jahrhundert herausragende Sitzgelegenheiten geschaffen. Wo liegen die Gründe für diese Produktivität, die uns noch heute fasziniert?
DESIGN Hans J. Wegner (1914–2007) sitzt auf dem Ergebnis seiner Schaffenskraft, ein Beispiel für die runde und gleichzeitig funktionale Formgebung.
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uf den ersten Blick ist ein Stuhl ein banaler Alltagsgegenstand, auf den wir uns an Arbeitstischen, Restauranttischen oder Wohnzimmertischen setzen. Auf den zweiten Blick ist die Spannbreite zwischen den Sitzgelegenheiten unglaublich gross. Als opulenter Thron oder mächtiger Sessel aus Leder repräsentiert er den Machtanspruch von Königen und Unternehmenskadern. Das Gegenteil ist ein schlichter Stuhlschemel in früheren Klassenzimmern, auf denen Generationen von Schülerinnen und Schülern sehr tief und sehr eng den strafenden Blick des Lehrers erwarteten. Stühle begleiten uns auch unser ganzes Leben lang. Das reicht vom ersten Babystuhl bis hin zum gemütlichen Ohrensessel, in dem wir unseren Lebensabend verbringen. Daher ist der Stuhl ein Gegenstand, der uns sehr nah ist. Gute Designer wissen, dass der Stuhl mit dem Menschen ein sehr enges Verhältnis pflegt. Wir bekommen das spätestens zu spüren, wenn wir
auf schlechten Stühlen sitzen und uns dann früher oder später Rückenschmerzen plagen. Auch die Stilrichtungen sind beim Thema Stuhl sehr vielschichtig. Oft hat man es mit barocken oder verspielten Stilrichtungen zu tun. Die Vertreter der skandinavischen Moderne, die in den Zwanziger- bis Sechzigerjahren des letzten Jahrhunderts Höhepunkte ihrer Schaffensperiode hatten, gehen einen ganz anderen Weg. Ihre Stühle, Tische und andere Möbel sollten schön und zweckmässig sein. Nicht mehr oder weniger. Davon profitiert bis heute das bekannteste schwedische Möbelhaus.
Die Moderne und ihre erotische Ausstrahlung Aktuell gibt es eine Ausstellung im Design Museum in Kopenhagen, die einen berühmten Vertreter der skandinavischen Design-Moderne in den Mittelpunkt stellt. «Nur ein guter Stuhl» («bare een god stol»)
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Optimal zweckmässig und gleichzeitig von bestechender Form.
lautet der schlichte und doch so anspruchsvolle Titel, der Hans J. Wegner gewidmet ist. Schon vor über 50 Jahren und auch noch heute gelten sie als Avantgarde unserer Einrichtungsgegenstände, die nirgendwo sonst in solcher Perfektion das Spannungsverhältnis zwischen optischer Ästhetik und funktionaler Perfektion abbildeten. Weder in Italien, in den USA oder Deutschland wurde diese Klarheit der Moderne erreicht. Neben Wegner sind weitere Dänen wie Arne Jacobsen oder Poul Kjaerholm zu nennen. Aber auch der Schwede Bruno Mathsson oder der Finne Alvar Aalto gehören zur funktionalistischen Stilrichtung aus dem Norden dazu.
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Es gibt ein Bild aus der Mediengeschichte, das sich als Kombination von skandinavischer Schönheit und Zweckmässigkeit in unser historisches Gedächtnis eingebrannt hat. Das englische Model Christine Keeler pflegte Anfang der Sechzigerjahre eine politisch heikle Ménage à trois mit dem britischen Kriegsminister John Profumo und mit dem sowjetischen Marineattaché Jewgenij Iwanow. Sie löste damit den grössten gesellschaftlichen Skandal des Kalten Krieges aus und führte zum Sturz einer Regierung. Das Foto, welches wir von ihr im Kopf haben, ist das Posing auf einem funktionalistischen skandinavischen Alltagsstuhl, dessen
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Die Ausstellung und das Buch Wegner. Bare een god stol. Design Museum Danmark, Kopenhagen, bis 2. November 2014. Der auf Dänisch und Englisch erhältliche Katalog, verfasst von Christian Holmested Olsen, ist im Verlag Hatje/ Cantz erschienen.
Formen aber exakt mit den Schönheitslinien von Christine Keeler harmonieren.
Die Schaffenskraft von Wegner Hans J. Wegner wurde vor gut hundert Jahren im April 1914 geboren. An der Kunsthandwerkerschule in Kopenhagen begann er ab 1936 mit ersten Entwürfen. In den folgenden Jahrzehnten entstanden Stühle und weitere Einrichtungsgegenstände, die als Stilrichtung «Danish Modern» in Trendzyklen immer wieder von Hochglanzmagazinen abgefeiert werden. Beispiele sind der elegante China-Stuhl (1943) oder den Y-Stuhl (1950). Auf dem schlicht
«The Chair» (1949) genannten Stuhl sass 1960 John F. Kennedy, als er sich mit Richard Nixon das erste Politikerduell im Fernsehen lieferte. Wegner benutzte traditionelle Verbindungstechniken wie Schlitz und Zapfen oder Fingerzinken und ging dabei an die Grenzen des mit Holz Machbaren, was seinen Designs pure Eleganz verleiht. So konnte er sich auch Ausflüge in humoristische und Macho-Welten leisten. Sein prachtvoller Pfauen-Stuhl (1947) oder der maskuline Ochsen-Stuhl (1960) sind Beispiele dafür. Es fällt hier auf, dass er im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen, die mit kantigen Modellen warben, mit runden organischen Formen begeisterte.
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Die Frage nach dem Erfolg Warum wurden eigentlich in Dänemark und im übrigen Skandinavien Mitte des 20. Jahrhunderts solche Stühle abgeliefert, die heute in den Geschichtsbüchern stehen? Um diese Frage zu beantworten, müssen wir eine Zeitreise antreten. Der erste Grund führt uns in die Manufakturen Skandinaviens, die Anfang des 20. Jahrhunderts noch sehr viel handwerklicher arbeiteten, die noch nicht den maschinellen Zwängen voll ausgeliefert waren.Künstlerische Inspirationen konnten so noch besser in die Praxis umgesetzt werden. Die wichtigere zweite Antwort bezieht sich aber auf die Versprechen der Moderne. Sie waren damals noch auf eine bessere
Zukunft ausgerichtet und entfalteten die Kraft der positiven Utopie. Das sehen wir heute viel nüchterner, ja pessimistischer. Damals waren ganze Heerscharen von skandinavischen Pädagogen, Soziologen und Arbeitswissenschaftler damit beschäftigt, den Einwohnern in Dänemark, Norwegen und Schweden bessere Wohn- und Arbeitsverhältnisse zu schaffen. Das betraf alle Bevölkerungsgruppen und nicht nur eine Elite. Aus heutiger Sicht geschah dies in einem paternalistischen Staat, bei dem die Verantwortlichen ihr Volk erziehen wollten. Das klingt heute schauderhaft, fiel aber im damaligen historischen Kontext auf fruchtbaren Boden und hat uns tolle Möbel beschert.
John F. Kennedy sitzt auf «The Chair» und ist selbst ein berühmter Vertreter der Versprechungen der Moderne.
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GARTEN AM ANFANG WAR DAS FEUER Georg Lutz
Feuer und Garten sind eine uralte Kombination. Seit der Steinzeit haben wir das Feuer gezähmt und geniessen die wärmende Atmosphäre. Um das Feuer herum entstehen kommunikative Situationen, die selbstverständlich mit gutem Essen und Trinken begleitet werden. Und dann kann es sogar romantisch werden. Heute wollen wir in unseren Gärten die alte Verbindung von wilder Natur und gezähmte Feuern in etwas kleinerem Rahmen, immer wieder aufleben lassen. Dabei stehen uns einige Möglichkeiten zur Verfügung. Gartenkamine gibt es in vielen Ausführungen und optisch ansprechenden Verkleidungen. Als Grillkamin bietet er Zusatzfunktionen. Zudem kann man auch an kühleren Abenden das Feuer nutzen und die Grill-Ergebnisse geniessen. Als optische Zeichen verwenden wir Feuersäulen, Feuerschalen, Feuerkörbe oder Gartenfackeln. Immer wieder lebt die Faszination des Feuers auf, und es kann gleichzeitig die Sprache der Gartenarchitektur durch Licht- und Schattenspiele verstärken. So sichert man sich Lebensqualität im Garten. Auf den folgenden Seiten stellen wir den Feuerring vor. Mit ihm lassen sich die vielen geschilderten Vorzüge geschickt vereinen.
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GARTEN
GARTEN
SAVOIR VIVRE AM RING DIE KUNST DES ETWAS ANDEREN GRILLENS Georg Lutz |
Feuerring
Die Ortschaft Immensee am Zugersee verströmt die Idylle, die man klassischerweise mit der Innerschweiz verbindet. Eine Postkartenlandschaft mit Menschen, die das Leben geniessen können. Wer heute in die Innerschweiz fährt, hat zunächst mit sehr modernen Welten zu tun. Die Autobahnen sind voll und die Immobilienpreise hoch.
Minimalistische und funktionale Wohnatmosphäre.
A
n der Seepromenade von Immensee kann man sich aber noch wunderbar erholen. Der alte Lebensstil atmet durch die Gassen. Vor einem Atelier liegen Stahlschüsseln, die wie
kleine Ufos aussehen, als wären sie letzte Nacht vom See her an Land gespült worden. Hier sind wir richtig, bei Andreas Reichlin, dem Schöpfer des Feuerrings.
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GARTEN
Andreas Reichlin: Wir garantieren ein Erbstück. Das fängt mit dem Material an. Der Ring ist aus herkömmlichem Stahl, für die Schale braucht es eine spezielle Legierung. Durch diese Legierung reisst das Material nicht. Für jede angebotene Feuerring-Form wurde ein Holzkern designt und gedrechselt. Über diesen Holzkern wird der Stahl in kaltem Zustand gedrückt. Das bedarf spezieller handwerklicher Fähigkeiten. Schale und Ring werden dann zu einer Form verschweisst. Das ist bei den anfallenden Temperaturunterschieden wichtig? Ja, den Unterschied sieht man oft bei günstigen Nachbauten. Hier liegt das Material einfach auf. Wenn der Stahl heiss wird, dehnt er sich aus und sucht seinen Weg – da muss man mit Verformungen rechnen. Einem Feuerring kann die extreme Hitze nichts anhaben – er behält seine Form und wird sogar mit den Jahren immer schöner. Man sieht keine Schweissnähte und hat das Gefühl, er sei aus einem Guss.
Was ist beim Thema Design wichtig?
Spezielle handwerkliche Fähigkeiten und erstklassige Materialien machen den Feuerring zu einem Qualitätsprodukt.
Beim Feuerring geht es um eine neue Kultur des Grillens, Kommunizierens und Geniessens. Dabei wird eine ganz alte Geschichte erzählt. Seit der Steinzeit sitzen wir um das Feuer und vergessen den Alltag des Überlebenskampfes und spüren unsere Sinne bei Gespräch, Trinken und Essen. Das ist Savoir Vivre pur. Beim Entfachen des Feuers und Zubereiten der Speisen beginnen wir das Interview mit Andreas Reichlin.
sweet home: Fangen wir mit den nüchternen technischen Aspekten an: Wie ist der Feuerring aufgebaut und was macht seine Qualität aus?
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Das Verhältnis von Form und Raum. Es ist schade, wenn die Form zu gross wirkt und den Raum quetscht. Umgekehrt darf die Form nicht zu klein sein und optisch untergehen. Das ist immer eine Gratwanderung, um zur passenden Lösung zu kommen. Daher gibt es den Feuerring ja auch in unterschiedlichen Grössen – da findet sich für jeden Garten die richtige Form.
Kommen wir zum praktischen Gebrauch. Wie pflegt man den Feuerring? Je mehr man den Feuerring benutzt. Durch die Nutzung wird der Grillring geölt und kann so nicht korrodieren. Das ist das Prinzip einer Gusspfanne. Wenn Sie diese nicht nutzen, rostet sie. Zum Reinigen und Pflegen des Feuerrings benötigt man nur Stahlspachtel, Stahlbesen und etwas Speiseöl.
GARTEN
«Mit dem Feuerring ist ein schonendes Grillen möglich.»
Das offene Feuer: ein Kommunikationsmittelpunkt seit der Steinzeit.
Jetzt entzünden wir das Feuer. Sie machen es mit Holz. Grillen braucht Glut. Wie ist das beim Feuerring?
Ja, ich habe nach einem Verfahren gesucht, mir dies zu ermöglichen, und bin so nach vielen Versuchen auf diese Form gekommen.
Wir lieben das offene Feuer, da liegt der zentrale Unterschied zum Holzkohlengrill. Man grillt neben einer lodernden Flamme. Nach ungefähr 40 Minuten anfeuern kann man mit dem Grillen beginnen. Wir verwenden gerne gut abgelagertes Buchenholz.
Gibt es noch weitere Gründe?
Der Mittelpunkt beim Kommunizieren und Essen ist hier das Feuer. Ein Bild, das uns seit der Steinzeit begleitet. Da kommen ja viele Sinne zusammen. Hat das auch mit der Grundidee zu tun? Wie ist der Feuerring geboren?
Es hat mich gestört, dass üblicherweise die Männer mit einem Bier um den Grill herumstehen und auf die ideale Glut warten und dann nur relativ kurze Zeitfenster zum Grillen bestehen. Derweil sind die Frauen in der Küche und bereiten alles vor.
Grillen über dem Grillrost habe ich einfach nicht vertragen. Mein Geschmack und mein Magen sind sensibel.
Sie wollten sich selbst schonenderes Grillen ermöglichen?
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GARTEN
Andreas Reichlin und sein Team: Andreas Reichlin, Beate Hoyer, Regina Mathis und Verena Singer (von links nach rechts).
Beim Feuerring bleibt man zusammen und geniesst die schönen Frauen und die besser gelaunten Männer um den Feuerring herum. Die Zubereitung und das Grillen gehen hier Hand in Hand. Da sind wir wieder beim klassischen Kommunikationsmittelpunkt. Das übliche Grillen ist auf die Funktion beschränkt, und Kommunikation und Emotion finden woanders statt. Die Geselligkeit ist mir ein wesentliches Moment. Grillen macht hier viel mehr Spass. Man sitzt im Kreis um den Feuerring. Im Sommer ist der Kreis grösser. Im Winter wird der Kreis kleiner, weil man die Wärme sucht. Beim Feuerring gibt es daher keine Hochsaison im Sommer, die haben wir das ganze Jahr über.
Üblicherweise haben Steak, Fisch oder Poulet unterschiedliche Anforderungen bei der Zubereitung am Grill. Auch bei Kartoffeln oder Gemüse gibt es Unterschiede. Wie werden diese Herausforderungen beim Feuerring gelöst? Durch die verschiedenen Temperaturzonen: Innen am Ring liegt die Temperatur bei zirka 300 Grad, aussen beträgt sie ungefähr die Hälfte. Zudem nutzen wir gerne Eichenbrettchen. Das Fleisch liegt dann nach dem Anbraten auf dem Brett und kann von einem zweiten Brett bedeckt werden. Die Temperatur liegt darunter bei etwa 80 Grad – das ist Niedergartemperatur.
Jetzt hören Sie sich an wie ein Vertreter der Slow-Food-Bewegung? Warum nicht – Zeit ist ja ein wertvoller Faktor geworden: Es geht mir in erster Linie aber um die Qualität bei der Zubereitung. Kulinarische Köstlichkeiten brauchen einfach ihre Zeit. Mit dem Feuerring ist ein schonendes Grillen möglich. Man legt alles auf die Stahlfläche, die mit Öl beträufelt wird. Alu oder andere künstliche Hilfsmittel kommen nicht auf den Feuerring. Und dann geniesst man die Garzeit, bei einem feinen Glas Wein, mit seinen Gästen.
So bekommen wir kein ausgetrocknetes Putenfleisch oder verbrannte Steaks, wie wir dies vom üblichen Grill kennen? Genau, man kann eigentlich wenig falsch machen, das Grillen mit dem Feuerring ist quasi selbsterklärend und damit auch einfacher als bei anderen Grilltypen, bei denen man gern den richtigen Zeitpunkt verpasst.
Wagen Sie Ihre Philosophie in einem Satz zusammenzufassen? Klar: «Geselligkeit und Kulinarik um eine ästhetische Form geniessen und daraus kreative Kraft schöpfen» – das ist meine Lebensphilosophie, die ich mit dem Feuerring weitergeben darf. Das ist eine wundervolle Lebensaufgabe.
Feuerring | Tieftalweg 3 | CH-6405 Immensee | Telefon +41 (0)41 850 70 58 | www.feuerring.ch
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BAUEN SCHALTER IN RICHTUNG SANIERUNG UMLEGEN Georg Lutz
Viele Altbauten 체berzeugen uns mit ihrem besonderen Charme. Im Vergleich mit den coolen Neubauten strahlen sie oft mehr Lebendigkeit und W채rme aus. Auch statistisch sind Altbauten relevant. Jede vierte Wohnung in der Schweiz befindet sich in einem Mehrfamilienhaus, das zwischen 1940 und 1970 erstellt wurde. Diese Geb채ude sind immer noch eine zentrale Grundlage unseres Wohnens. Sie spielen aber bei der anstehenden Energiewende und der 2000-Watt-Gesellschaft bislang kaum eine Rolle. Bei Neubauten sind Themen wie Energie und Effizienz inzwischen fast obligatorisch. Der Altbau fristet hier noch ein Mauerbl체mchendasein. Es geht aber auch anders, wie die folgenden Seiten zeigen.
KOLUMNE
NEUE SCHRITTE MINERGIE GARANTIERT QUALITÄT Christian Röthenmund
Christian Röthenmund ist Geschäftsführer von MINERGIE Schweiz.
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inergie steht für tiefen Energieverbrauch, mehr Komfort und Wirtschaftlichkeit. Aber nur wenn Minergie dran steht, ist auch Minergie drin: Das Zertifikat ist der Qualitätsausweis für ein Produkt, das genau umschrieben und definiert ist. Es liefert klare Kenndaten als Sicherheit für Bauherren und Käufer und verschafft dem Eigentümer handfeste Vorteile – zum Beispiel Förderbeiträge, günstigere Hypotheken oder gar eine höhere Ausnützungsziffer. Seit der Lancierung 1998 hat Minergie sich kontinuierlich weiterentwickelt und auf breiter Ebene etabliert: Für zahlreiche Bauherren, Investoren und Architekten kommt eine konventionelle Bauweise gar nicht mehr infrage. Das Minergie-Zertifikat ist für Bauherren ein Qualitätssiegel. Es bescheinigt ihnen, dass ihr Gebäude punkto Energieverbrauch und Wohnkomfort höchsten Anforderungen entspricht. Das Zertifikat dokumentiert also den Wert des Gebäudes.
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Übereinstimmung der Bauausführung mit den genehmigten Projekten prüfen. Je nach Gebäudetyp sollen Messdaten für die Qualitätssicherung (Prüfung der geplanten Energiekennzahl), für die Betriebsoptimierung (Energie- und Temperaturwerte der Heizzentrale) und für die Nutzerinformation (Raumklimawerte) in unterschiedlichem Umfang erfasst und den betroffenen Stellen zur Verfügung gestellt werden. Zudem wird geprüft, ab der Einführung des neuen Sortiments die Projekteingabe neu einzuführenden Planungsfachpartnern vorzubehalten. Weiter wird eine fachliche Leitung einheitliche Richtlinien, Abläufe und Vorgaben für die Projektplanung und Bauausführung garantieren.
Einen weiteren Schritt zur garantierten Qualität macht Minergie ab 2015. Sämtliche Minergie-Standards werden ab diesem Zeitpunkt durch das Merkmal Qualitätssicherung ergänzt. Diese wird damit zum tragenden Pfeiler der Entwicklung von Minergie. So wird zum Beispiel ein Leiter Qualitätssicherung mit regionalen Qualitätssicherungs-Beauftragten die
KOLUMNE
Zwar ist die Zertifizierung eines Minergie-Gebäudes die Regel, doch es gibt auch Ausnahmen: Manche Bauherren entscheiden sich gegen eine Zertifizierung, weil sie überzeugt sind, dass ihr Haus nie den Besitzer wechseln werde. Tatsächlich ist der höhere Wiederverkaufswert eines der Hauptargumente, die für die Zertifizierung sprechen. Sie ist in jedem Fall sinnvoll und empfehlenswert, denn es könnte gut sein, dass man später einmal froh darüber ist, auch wenn im Moment keine Notwendigkeit besteht. Eine Nachzertifizierung ist in der Regel aufwendig und teuer. Nicht allen Bauherren ist bewusst, dass das Zertifikat eines Tages bares Geld wert sein kann.
www.minergie.ch
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BAUEN
DER GROSSE UNTERSCHIED MEHR RAUM UND WENIGER ENERGIEVERBRAUCH Erlinda Osinuga |
KONE (Schweiz) AG
Mit dem Aufzug Kone NanoSpace präsentiert Kone sein neuestes Produkt für den Totalersatz von Aufzügen. In ihm vereinen sich alle Innovationen, die der weltweit tätige Aufzugs- und Rolltreppenhersteller bisher für die Modernisierung und Neuinstallation von Aufzügen entwickelt hat: energiesparende Antriebstechnik, verbesserter Fahrkomfort und preisgekröntes Design.
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ie Aufzugsmodernisierung ist zu einem wichtigen Thema geworden. In der Schweiz ist rund die Hälfte aller Aufzüge über 25 Jahre alt ). Entsprechend hoch ist der Bedarf, die Sicherheit und den Komfort der Anlagen auf einen zeitgemässen Stand zu bringen. Gleiches gilt für die Zugänglichkeit: Für Nutzer mit Kinderwagen oder Rollstuhlfahrer ist die Barrierefreiheit von essenzieller Bedeutung. Ein neuer Aufzug kann die Lebensqualität erheblich verbessern. Und gerade bei Anlagen, die «in die Jahre» gekommen sind, ist ein Totalersatz die zeit- und kosteneffizienteste Art der Aufzugsmodernisierung. Durch den Austausch einer älteren Anlage mit dem Kone NanoSpace kann die Kabinenfläche um bis zu 50 Prozent vergrössert werden, ohne dass Änderungen am bestehenden Schacht notwendig sind. Dadurch erhöht sich die Kapazität erheblich: Konnte ein Aufzug bisher vier Personen befördern, fahren im Kone NanoSpace nach dem Austausch bis zu sechs Personen. Der Raumgewinn wird durch eine sehr kompakte Bauweise der Anlage mit zwei schmalen, zwischen den Führungsschienen platzierten Ausgleichsgewichten und der neuen innovativen Hybrid-Antriebstechnologie Kone HybridHoisting er-
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möglicht. Sie vereint die Riemen- und Seiltechnik auf komplett neue Art und Weise: Für die Kraftübertragung des Antriebs wird ein Zahnriemen eingesetzt, während die Kabine an Seilen mit den Ausgleichsgewichten gesichert ist.
Ausgezeichnete Ausstattungen Die Aufzugs- und Signalisierungsdesigns von Kone sind mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem renommierten Reddot Design Award. Auch für die Ausstattung des Kone NanoSpace zeichnet sich das Kone-Designteam verantwortlich und stellte Kabineninterieurs in verschiedenen Stilen zusammen. Es kann zwischen den Komplettpaketen «Modern Simplicity», «Classic Chic» oder «Industrial Chic» gewählt werden. Von schlicht über klassisch bis hin zu elegant – der neue Aufzug kann das Erscheinungsbild und die Atmosphäre des Gebäudes ideal ergänzen.
Innovationen für mehr Energieeffizienz Die grössere Kabine, weit öffnende Automatiktüren, sanfte Anfahr- und Bremsvorgänge, ein geräuscharmer Fahrverlauf und ein optisch ansprechendes Design steigern die Attraktivität der Immobilie für Mieter und andere Nutzer. Der Kone NanoSpace zeichnet sich zudem durch seine Energieeffizienz
BAUEN Dank Raumgewinn verbessert der Kone NanoSpace die Kapazität und Zugänglichkeit der Kabine.
Die neue HybridAntriebstechnologie Kone Hybrid-Hoisting trennt die Systeme für Bewegung und Hängefunktion der Kabine.
aus: Im Vergleich zu Altanlagen, insbesondere gegenüber Hydraulikaufzügen, verbraucht er bis zu 70 Prozent weniger Energie. Dafür sorgen das kombinierte Hybrid-Antriebssystem, langlebige LED-Kabinenbeleuchtungen, energiesparende Stand-by-Lösungen und der besonders ökologische Antriebsmotor. Der neu entwickelte getriebelose Synchronmotor Kone EcoReel mit Permanentmagneten basiert auf der gleichen Technologie, die bereits im tausendfach bewährten Antrieb Kone EcoDisc zum Einsatz kommt. Da der Antriebsmotor in der Schachtgrube montiert wird, ist kein Maschinenraum nötig – ein zusätzlicher Raumgewinn.
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DIE NEUE MODERNISIERUNGSLÖSUNG KONE NANOSPACE IM ÜBERBLICK: Revolutionäre Hybridtechnologie Die neue Hybrid-Antriebstechnik Kone HybridHoisting verbindet Riemen- und Seiltechnologie auf innovative Art und Weise: Der Riemen bewegt den Aufzug, und die Seile sichern die Kabine im Schacht.
Grössere Kabine Schmale Ausgleichsgewichte befinden sich zwischen den Führungsschienen und erlauben mehr Raum für eine grössere Kabine im gleichen Schacht.
Optimierter Komfort Sanfte Anfahr- und Bremsvorgänge, ein geräuscharmer Fahrverlauf und ein optisch ansprechendes Design verbessern die Lebensqualität der Nutzer.
Preisgekröntes Design Die vielfältigen Materialien und das Zubehör können entweder frei kombiniert oder aus einer Auswahl von den Designern vorgeschlagenen Komplettpaketen gewählt werden.
Erhöhte Ökoeffizienz Kone NanoSpace ist angetrieben vom Kone-EcoReelAntrieb, der energieeffiziente Technologie in einem kompakten Design vereint. Er ermöglicht bis zu 70 Prozent Energieeinsparung gegenüber alten Aufzügen.
Vielseitige Designs sorgen für ein
KONE (Schweiz) AG | Aufzüge und Rolltreppen | Ruchstuckstrasse 21 | CH-8306 Brüttisellen | Telefon +41 (0)44 838 38 38 | www.kone.ch/nanospace ansprechendes Kabineninterieur.
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Quelle: renggli-haus.ch
Die Baumesse. Wo man schaut, bevor man baut.
Quelle: arento.ch
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LUFT NACH OBEN ENERGETISCHE SANIERUNG VON ALTBAUTEN Franz Schnider |
arento ag
Bei Neubauten steht inzwischen die Frage der W채rmed채mmung oder der Einsatz von regenerativen Energien auf der Agenda von Bauherren. Bei der Sanierung von Altbauten gibt es noch viel Luft nach oben. Oft trifft man noch auf die Methode der Pinselrenovierung und vergibt dadurch viele Potenziale. Das muss aber nicht so sein.
Aus einem hässlichen Entlein nach einer energetischen Sanierung ein schmuckes Haus zum Vorzeigen realisieren.
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bers Ganze gesehen, muss der Gebäudebestand in der Schweiz als stark veraltet bezeichnet werden. Die Dekaden zwischen 1940 und 1970 prägen die Bauten in der Schweiz. In diesen Jahrzehnten verdoppelte sich die Bevölkerung in den städtischen Agglomerationen. Da ist es kein Wunder, dass schnell und intensiv gebaut werden musste. Die Themen Energie und Effizienz blieben dabei auf der Strecke. Energie war ja noch billig zu haben. Diese Last beschäftigt uns noch heute. Dies betrifft nicht nur die ungenügende Energieeffizienz. Viele Grundstücke sind schlecht ausgenutzt, und das Raumprogramm entspricht weder dem aktuellen Bedarf noch dem gewünschten Wohnstandard. Rund zwei Drittel der Wohnbauten sind über 40 Jahre alt, der Sanierungsbedarf ist entsprechend gross. Um die angestrebte Energiewende zu schaffen, ist eine konsequente und weitsichtige Modernisierung dieser Bauten unabdingbar. Gute Dämmstoffe, effi-
ziente Heizungen und wirtschaftliche Solaranlagen leisten hier einen wertvollen Beitrag. Es bleibt aber noch viel zu tun. Sollen die Ziele der 2 000-WattGesellschaft erreicht werden, müssen bis 2050 fast 90 Prozent der Wohnbauten energetisch auf Vordermann gebracht werden. Das betrifft meist Altbauten. Dabei geht es in erster Linie um eine Senkung der Heizkosten. In den letzten Jahren stand hier die Gebäudehülle im Vordergrund. Das reicht aber nicht aus. Neben dem Einsatz von regenerativen Energien kommen heute auch Graue Energie (bei Erstellung oder Renovierung des Gebäudes) oder die Fragen der induzierten Mobilität in den Fokus.
Aus Altbauten werden Plusenergiehäuser Man kann aber seinen Blick noch weiter richten. So können auch aus Altbauten Plusenergiehäuser werden. Das ist keine Utopie, sondern bereits realisierte Praxis. Allerdings gilt es einige Hürden zu nehmen. Da jedes Projekt eine andere Ausgangslage hat, ist ein
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Ein Plusenergiehaus zum Anfassen Wer ein Plusenergiehaus sehen und erleben will, kann dies bei diversen Events beim Q-busplus im glarnerischen Mollis tun. Auf Voranmeldung können auch individuelle Besichtigungen durchgeführt werden. Weitere Infos unter: www.plusenergiehaus.ch
breites Fachwissen zu Energiefragen, Bauphysik und Statik nötig. Um die für das betreffende Objekt günstigste Variante zu finden, muss die Wirtschaftlichkeit genau geprüft werden. Daraus leitet sich ab, ob ein Gebäude klassisch saniert wird, eine Aufstockung Sinn macht oder sogar ein Ersatzneubau die beste Lösung ist. Als Planer stellen wir uns der Herausforderung, aus jedem Unikat ein ganz besonderes Bijou zu machen. So wird zum Beispiel Altholz von rückgebauten Gebäuden im neuen Plusenergiehaus wieder in Szene gesetzt. Als Totalunternehmer bieten wir unseren Kunden von den ersten Abklärungen bis zum Einzug ins neu gestaltete, energieeffiziente und wohnliche Zuhause Perfektion aus einer Hand.
Raus aus der Nische
Ein Plusenergiehaus ist kein Hexenwerk, braucht aber viele Fachkenntnisse.
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Viele stellen sich unter einem Plusenergiehaus ein hochkomplexes und teures Gebäude vor, vollgestopft mit komplizierter Technik. Solche Ängste mögen in den Anfangszeiten dieser Technologie begründet gewesen sein, waren doch die Pioniere gezwungen, ihre ersten Häuser als Prototypen zu erstellen und ihre eigenen Ideen unkonventionell einzubringen. Heute sieht dies ganz anders aus. Vor allem die Produktion eigener Energie, zum Beispiel mit einer Fotovoltaikanlage, ist inzwischen sehr viel wirtschaftlicher geworden. Die heutzutage zur Verfügung stehenden Technologien für Heizungen, Haushaltgeräte und Beleuchtungen sind so weit fortgeschritten und optimiert, dass ein Gebäude so sparsam zu betreiben ist, dass noch genügend Energie für die Elektromobilität der Bewohner übrig bleibt. Mit einer einfachen Hausautomation können die Systeme bequem und jederzeit über ein iPad gesteuert und überwacht werden. Wer will, kann also sehr günstig und umweltfreundlich in einem Plusenergiehaus leben. In Anbetracht der stetig steigenden, unberechenbaren Energiepreise macht dieser Standard mit jedem Tag mehr Sinn – das Plusenergiehaus wird zweifellos kein Nischenprodukt bleiben. Denn wer heute baut, baut in die Zukunft.
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Wer heutzutage den Kauf einer Immobilie wägt, sollte sich die Frage stellen: wie möchte ich im Alter leben? Die Tendenz zu Single-Haushalte ist deutlich erkennbar und parallel dazu steigen die Lebenserwartungen. Wir möchten jedoch auch im Alter selbstbestimmend, selbständig und hochwertig leben. Der Wahl der richtigen Immobilienfirma hilft, um die richtige Entscheidung zu fällen und die gewünschte Lebensqualität auch im Alter zu erhalten.
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ADRIAN.MUELLER IMMOTREUHAND EIN KLASSISCHER IMMOBILIENDIENSTLEISTER Stella Orsini |
adrian.mueller ImmoTreuhand
Die adrian.mueller ImmoTreuhand ist kein anonymer Konzern, sondern ein 체berschaubares, dynamisches und kundennahes Unternehmen, das f체r individuelle Beratung, Qualit채t, Leistung und Kompetenz steht.
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IMMOBILIEN Adrian Müller Inhaber und Geschäftsführer
Michèle Gschwind stv. Leiterin Bewirtschaftung
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ie Tätigkeiten bei adrian.mueller ImmoTreuhand werden mit Leidenschaft und Engagement ausgeführt. Inhaber Adrian Müller äussert sich wie folgt dazu: «Wir bauen auf eine aktive Geschäftsbeziehung, die auf Vertrauen basiert und eine Bereicherung für beide Vertragsparteien sein soll. Ein weiterer Schlüsselerfolg ist die personelle Kontinuität. Die adrian.mueller ImmoTreuhand hat das Glück und verfügt seit der Gründung über zwei erfahrene Geschäftsleitungsmitglieder, die mit ihrem Engagement seit fünf Jahren die Unternehmensphilosophie mitprägen und zum heutigen Erfolg beigetragen haben.»
Thomas Wöhrle stv. Geschäftsführer
wird auf Wunsch die Bauherrenrolle übernommen und beim Umbau zusammen mit den beauftragten Fachplanern die Koordination und Realisation von notwendigen Sanierungen begleitet. Adrian Müller verspricht: «Das Team der adrian.mueller ImmoTreuhand unterstützt Sie in sämtlichen Fragen rund um die Immobilie. Es ist unsere tägliche Herausforderung, Ihnen einen erstklassigen Dienstleistungsservice anzubieten. Wir sind der richtige Partner für hohe Kundenansprüche und wir betreuen Ihr Vermögen nachhaltig und mit der nötigen Umsicht. Wir sind gradlinig und stehen zu unserem Wort. Und wir tun alles dafür, dass unsere Kunden bei uns gut aufgehoben sind.»
Mit Inhaber Adrian Müller sowie den Geschäftsleitungsmitgliedern, Herr Thomas Wöhrle und Frau Michèle Gschwind, ist die adrian.mueller ImmoTreuhand ein klassischer Immobiliendienstleister, der seinen Kunden in sämtlichen Fragen rund um die Immobilie beratend zur Seite steht. Die Kernkompetenzen liegen im Verkauf, in der Vermietung und Verwaltung von Mehrfamilienhäusern und der Begründung und Verwaltung von Stockwerkeigentum. Zudem erstellt das Unternehmen als erfahrener und neutraler Partner Verkehrswert-Schätzungen oder berät bei diversen Problemstellungen rund um die Immobilie. Des Weiteren unterstützt das Unternehmen auch bei umfassenden Sanierungszyklen von Liegenschaften, d. h. mit fachkundigen Partnern adrian.mueller ImmoTreuhand | Viaduktstrasse 65 | CH-4002 Basel | Telefon +41 (0) 61 205 90 20 | amueller@am-immotreuhand.ch | www.am-immotreuhand.ch
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«Lage, Lage, Lage!» Dies ist die Top-Antwort auf die Frage nach dem wichtigsten Kriterium einer Immobilie. Bei Luxusobjekten ist ein erstklassiger Standort meist kein Thema, da schlicht selbstverständlich. Was bei Transaktionen von Traumobjekten an bester Lage zählt, ist Diskretion!
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avon ist Andreas Sorge, Prime-ResidencesGründer und Geschäftsführer, überzeugt. Sein Unternehmen demonstriert, dass man auch bei grösster Verschwiegenheit das Sagen haben kann. Seit sechs Jahren ist das aufstrebende Immobilien-Unternehmen vornehmlich im mittleren bis obersten Segment zu Hause. Man kennt die Ansprüche der Klientel. «Je exklusiver ein Anwesen, desto höher die Mauern und dichter die Hecken.» Auch im übertragenen Sinne. Es sei die absolute Privatsphäre, die es zu respektieren gelte, so der Brancheninsider, der auf eine lange Erfahrung in der erfolgreichen Immobilienvermarktung zurückblickt. Liebend gerne würde mancher Makler die Perlen aus seinem Portfolio einer breiten Öffentlichkeit präsentieren. Beste Eigenwerbung, würde man denken. Doch Verschwiegenheit geht vor – der Kunde ist König. Das gilt nicht nur für die veritablen Prinzen im Kundenstamm. Die eigentliche Kunst der diskreten Vermarktung ist, ohne Publicity an die richtigen Kunden zu gelangen. Oft wollen nicht nur prominente Kunden absolut keine Öffentlichkeit. Das ist die Königsdisziplin. Eine echte Herausforderung, welcher sich Prime Residences mit
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