148/Okt. 2015
Das lesbisch/schwule Österreichmagazin
Auf der Flucht Wie finden queere Flüchtlinge eine sichere Heimat?
S. 06-15
Ein Gemeinschaftsprojekt von
Preis 2,50 € | GZ 02Z031968 S | Österreichische Post AG | Sponsoring Post
World Press Photo 2014: x” „Jon und Ale S. 12
PRIDE
Editorial (Queer) Refugees Welcome!
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enn diese Ausgabe erscheint, hat auch Wien bereits gewählt. Und wie in Oberösterreich wird das Wahlergebnis in der politischen Landschaft kaum einen Stein auf dem anderen lassen. Einmal mehr zeigt sich, dass politischer Populismus mehr zählt als lösungsorientierte Sachpolitik. Zugegeben: Daran hat es in letzter Zeit durchaus gemangelt – in Österreich wie in Europa. Die Flüchtlingsproblematik dieses Sommers ist ein beredtes Zeugnis dafür. Das kann aber kein Freibrief dafür sein, menschenverachtendem Populismus, Hetze und Verleumdung den Weg in Regierungsämter zu ebnen. Verantwortungsbewusstes Wählen schaut anders aus – bei allem verständlichen Frust. Diese Wahlgänge sind jedenfalls an uns auch nicht spurlos vorübergegangen, und wir berichten daher darüber auf Seite 23 ebenso, wie über die homosexuellen Aspekte der Flüchtlingstragödie in diesem Sommer (Seiten 06-15), sowie über die internationalen queeren migrantischen Filmtage (Seite 11). Dazu hat die Redaktion das „World Press Foto des Jahres“ als Titelbild gewählt, da es zeigt, dass es auch subtile Antworten auf komplexe Lebenssituationen gibt. Darüber hinaus gibt es noch Berichte und Foto impressionen vielfältiger Community-Aktivitäten und Infos zur rechtlich kontraproduktiven Situation für HIV-Positive in Österreich (Seite 40). Mit bewegten Grüßen Gerhard Niederleuthner
IMPRESSUM Offenlegung laut §25 Mediengesetz: Medieninhaberin, Herausgeberin und Verlegerin: „Verein zur Förderung der Information über Schwule, Lesben und TransGender-Personen”, Gerstnerstraße 13, 4040 Linz (Vorstand: Vorsitzender: Joe Niedermayer, Vorsitzender-Stellvertreterin: Isolde Messerklinger, Schrift führer: Hans-Peter Weingand, Finanz referent: Gernot Wartner) ZVR: 993540699 Zulassungsnummer: GZ 02Z031968 S, „Sponsoring Post“ EigentümerInnen: HomosexuelleInitiative Linz, Goethe straße 51, 4020 Linz (Vorstand: Vereinssprecher: Stefan Thuma, Finanzreferent: Björn Zahn, Organisationsreferentin: Elisabeth Landl); RosaLila PantherInnen (Vorstand: Vorsitzende: Martina Weixler, Kassier: Chris Skutelnik, Schriftführer: Peter Beck) und Stop Aids – Verein zur Förderung von sicherem Sex (Vorstand: Vorsitzender: Chris Skutelnik, Kassier: Niedermayer Johannes, Schriftführer: Martina Weixler), beide: Annenstraße 26, 8020 Graz Grundlegende Richtung: basierend auf den in den Vereinsstatuten des „Vereins zur Förderung der Information über Schwule, Lesben und Trans-Gender-Personen” niedergeschrie-
benen Grundsätzen. Im Sinne der Entschließung des Europäischen Parlaments vom 17. Februar 1998 zur Achtung der Menschenrechte in der Europäischen Union will PRIDE mitwirken, dass die Gleichberechtigung von Schwulen und Lesben anerkannt wird, insbesondere durch eine rechtliche Absicherung von gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften, und will mitwirken, jedwede Diskriminierung abzuschaffen, unter der Schwule und Lesben vor allem im Bereich des Steuerrechts, des Vermögenrechts, der sozialen Rechte etc. immer noch zu leiden haben, und mit Hilfe von Information und Aufklärung dazu beitragen, gegen Vorurteile anzukämpfen, die in der Gesellschaft gegen Homosexuelle bestehen. Die Beiträge geben die Meinung der Verfasserin bzw. des Verfassers wider. Für unverlangt eingesandte Beiträge und Bildmaterial wird keine Haftung übernommen. Ein Recht auf Abdruck besteht nicht. LeserInnenzuschriften sind uns willkommen; bei allen Beiträgen behält sich die Redaktion das Recht auf Kürzung vor. Der anonyme Abdruck von Beiträgen ist möglich; Name und Anschrift des/der VerfasserIn müssen
der Redaktion bekannt sein. Private Kontaktanzeigen sind gratis. Redaktionsleitung OÖ: Gerhard Niederleuthner Redaktionsleitung Stmk.: Hans-Peter Weingand Redaktionsanschrift: PRIDE, Gerstnerstr. 13, 4040 Linz; Auflage: 2200 Stk. Redaktion: Web: pride.at, Mail: redaktion@pride.at, PRIDE, Gerstnerstr. 13, 4040 Linz; PRIDE Nr. 148/Oktober 2015 Cover: World Press Foto 2014 © Nissen/laif Layout: Gerhard Niederleuthner Redaktion: Rainer Bartel, Thomas Koller, Isolde Messerklinger, Gerhard Niederleuthner, Heinz Schubert, Gernot Wartner, Hans-Peter Weingand MitarbeiterInnen: Rainer Bartel, Thomas Koller, Yavuz Kurtulmuş, Joe Niedermayer, Gerhard Niederleuthner, Gernot Wartner, HansPeter Weingand Redaktionsschluss: PRIDE Nr. 149/Dez. 2015: Sa., 06.11.15 Spendenkonto: UniCredit Bank Austria AG; BIC: BKAUATWW; IBAN: AT69 1100 0049 2560 3500 n
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Inhalt PRIDE Nr. 148/Oktober 2015 Editorial & Impressum 03 Vor 20 Jahren 05
Thema: Auf der Flucht Auf der Flucht 06 (Queer) Refugees Welcome! 10 Queeres Kino ist in Bewegung 11 Subtile Antworten 12 Hilfe tut not 13 Queer Refugees 14 Mitmachen 15
Steiermark Herzensbrücke 2015 Ausgezeichnet Louis' Lusthouse & Island Beyond the Sea
30 31 32 33
Ausland Splitter
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Kultur Fußball und Homosexualität Homosexualität_en „Helmut Berger, Actor”
36 37 37
Gesellschaft Menschenrecht vor Gottesrecht 16 Österreich Splitter
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Termine & Kontakte Oberösterreich / HOSI Linz Stmk / RosaLila PantherInnen
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Oberösterreich OÖ hat gewählt Splitter
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Gesundheit HIV und Recht
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Kärnten Pink Lake
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Mixed Kontakte
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HTETE DARÜBER BERIC HREN... PRIDE VOR 20 JA HOSI Info Nr. 28/Oktober 1995 In dieser Ausgabe drehte sich alles um Outing einerseits und um Homophobie andererseits. Begonnen hat alles Anfang Juli, als im Nationalrat eine Reform der drei verbliebenen Strafrechtsparagrafen (209, 220 und 221 StGB) wieder einmal in einen Unterausschuss verwiesen und damit auf die lange Bank geschoben wurde. Daraufhin outet Kurt Krickler, langjähriger Aktivist der HOSI Wien, vier Bischöfe als schwul. Die Wogen der – zum Teil homophoben – Empörung gingen prompt hoch und das mediale Sommerloch 1995 konnte ausgiebig gefüllt werden. Vom damaligen Nationalratspräsidenten Heinz Fischer, über Wolfgang Schüssel und Bischof Andreas Laun bis hin zu Heide Schmidt (LiF) wurden alle damals nicht urlaubsbedingt verreisten Prominenten und Halbprominenten quer durch die Republik um Stellungnahmen gebeten. Bei den LGBT-Organisationen stieß die Aktion auf wenig Gegenliebe, blieb Kurt Krickler doch die Fakten schuldig. Anders sah es da bei Wolf Martin aus. Der prominente, homophobe und rechtskonservative Mitarbeiter der Kronenzeitung, der für seine rechtslastigen Ausfälle in Form von Stabreimen bekannt geworden war, wurde vom Magazin „Profil“ und der Wiener Stadtzeitung „Der Falter“ als schwul und zudem als früherer Aktivist der HOSI Wien geoutet. Aber auch Homophobie beim von der Post betriebenen Bildschirmtext-Angebot BTX und in der Linzer Parkbad-Sauna musste ebenso berichtet werden wie über die Forderung nach einem Antidiskriminierungs gesetz. Heute, 20 Jahre später, kommen einem diese Themen größtenteils immer noch bekannt vor! Und täglich grüßt das Murmeltier!
rosalila buschtrommel 5/1995 Unter dem Titel „Alle Mittel nutzen“ lag dem Heft eine Unterstützungserklärung zum Unterschreiben bei. Die PantherInnen schlugen als eine der vielen „politischen Kampfformen“ eine neue Strategie ein und übermittelten dem Nationalrat und auch dem Steiermärkischen Landtag sogenannte Bürgerinitiativen und Petitionen, mit denen sich dann – wenn formal korrekt eingebracht – parlamentarische Gremien auseinandersetzen mussten. Damit wurden Anliegen der Community direkt an die Gesetzgebung herangetragen. In Graz erwies sich diese Strategie als sehr erfolgreich, später gab es im Landtag sogar einen eigenen Ausschuss zu diesen Anliegen und die PantherInnen wurden bekannte und anerkannte GesprächspartnerInnen für alle Parteien. Zu dieser Zeit ermittelte in Tirol noch die Gendarmerie Axams gegen den Innsbrucker HOSI-Vorsitzenden, nachdem „Pornojäger“ Martin Humer alle schwullesbischen Initiativen Österreichs wegen dem noch bestehenden Verbindungs- und Werbeverbot angezeigt hatte. Ein Kritiker der Disco BANG bemängelte, dass ein „schwules Lokal“ auch wirklich ein solches sein müsse. BANG-Gründer Klaus konterte: „Eigentlich finde ich es traurig, daß sich bei dir immer noch der Glaube hält, daß man sich als Schwuler nur in einem Ghetto ungezwungen wohlfühlen kann.“ Er führte aus: „Es gibt den Cafebereich für Tratsch tunten, den Discobereich für Hupfdohlen, den Darkroom für Gamsige, den Garten für Frischluftfanatiker (kein Rauch!), die Donnerstage für Männer bzw. Frauen, die unter sich sein wollen.“ n
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THEMA: AUF DER FLUCHT
Auf der Flucht Lange glaubten gleichgeschlechtlich Liebende, ihre Identität verstecken und verleugnen zu müssen, aus ihrem Dorf oder Städtchen in die Stadt fliehen zu müssen. Nun leben aber mittlerweile schon viele mehr von ihnen offen und selbstbewusst. Doch da kommen Ströme von Flüchtlingen, verwirren und verunsichern die einen, erregen Mitleid und Hilfsbereitschaft der anderen. Nicht wenige Homosexuelle suchen erst ihre Position dazu. Text: Rainer Bartel
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THEMA: AUF DER FLUCHT
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esben und Schwule haben hierzulande schon viele mühsame Schritte in Richtung Gleichberechtigung mit den Heteros und Integration in die Gesellschaft gemacht. Das kostete viele einen enormen Einsatz an Mut und Mühe, Zeit und Geld, Zuversicht und Hartnäckigkeit: sei es im Dialog mit PolitikerInnen, auf Diskussionsveranstaltungen oder Demonstrationen, in Gesprächen mit Verwandten oder KollegInnen, sei es in der Schule oder im Sportverein, im Beruf oder im Wohnheim, …
Mehrheit steht hinter den Forderungen zur Entdiskriminierung der Lesben und Schwulen – als Einzelpersonen oder als Paare. Großes wurde erreicht, wenn auch längst nicht alles erreicht wurde und es noch viel zu tun gibt – selbst dann noch, wenn einmal die Ehe für alle durch ist und die Eingetragene PartnerInnenschaft auch für die Heteros geöffnet ist. Ist, sprichwörtlich gesagt, das Glas schon halb voll oder noch halb leer? … aber noch nicht ganz sicher Gleichgeschlechtlich Liebende dürfen etwa ganz legal auf den Waren- und Dienstleitungsmärkten diskriminiert werden (keine Wohnungsmietung, kein Diskoeinlass etc.). Schwule Männer sind noch immer nicht im Strafregister reingewaschen von strafrechtlichen Sachverhalten, für die sie einst verurteilt wurden, für die aber heutzutage längst klar ist, dass sie menschenrechtswidriges Recht waren und somit heute nichtig sind. Lesben und Schwule sind relativ schlecht vor Verhetzung geschützt, und niemand kann sagen, ob und wann die „Warmen“ wieder zur Zielscheibe blinder Wut aus dem Bauch der Bevölkerung und zu Sündenböcken der Zukurzgekommenen werden.
Immerhin tragen die Bemühungen der Community und Bewegung immer prächtigere Früchte; immer weitere Erfolge werden geerntet auf dem Weg zum Endzustand, wo die sexuelle Orientierung oder Identität keine entscheidende Rolle mehr in der Gesellschaft spielt. Nur für uns persönlich ist unsere sexuelle Ausrichtung wichtig, für uns selbst, die wir gleichgeschlechtliche PartnerInnen ganz offen suchen und daher auch so leicht finden können wie die Heteros schon bisher (da gehört ja das Flirten zum Alltag, und das Anbraten ist Volkssport). Endlich geht in den letzten ein, zwei Jahren so etwas wie eine merkliche Welle der Akzeptanz durch die Bevölkerung; eine große
FOTO: STANISLAV JENIS
ZAATARI FLÜCHTLINGSLAGER, JORDANIEN FOTO: UNHCR/BRIAN SOKOL
Wir sind erfolgreich, nicht mehr auf der Flucht, …
Symbolfoto, Flüchtlinge September 2015 am Westbahnhof
Übergriffe und Verfolgung werden immer seltener und unwahrscheinlicher, können jedoch für die Zukunft nicht ausgeschlossen werden – weil der Staat noch immer nicht seine Hausaufgaben gemacht hat und weil es immer noch soziale HetzerInnen und ZündlerInnen gibt: in Politik und Privatleben, in Kirche oder Familien. Wir kennen immerhin nicht mehr das Gefühl, dass gleichgeschlechtliche Orientierung unter Strafe gestellt ist und Teile der Gesellschaft auf dieser Basis zur Hatz blasen. In 77 Staaten wird Homosexualität gesetzlich mit Strafe bedroht, in sieben davon mit dem Tod. In manchen Staaten ist Homosexualität nicht verboten, aber die Schwulen und Lesben werden nach anderen,
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THEMA: AUF DER FLUCHT
nebulosen und beliebig dehnbaren Paragrafen von der Justiz (lateinisch für Gerechtigkeit) verfolgt. In anderen Staaten gibt es kein Verbot, aber Schwule und Lesben werden durch private bis halboffizielle Lynchjustiz gesteinigt oder (massen-)vergewaltigt. Und in einigen Staaten bestreitet die Politik offiziell, dass es Homosexualität dort überhaupt gebe. Und da kommen sie … Einmal mehr, einmal weniger, einmal große Gruppen auf einmal: Flüchtlinge kommen ins Land und beunruhigen einige von uns; die menschliche Urangst vor dem Fremden, vor dem Existenzverlust in jedweder Form steigt in uns auf und macht sich über unsere sozialen Kontakte breit … und breiter. Ja, wir können die unmittelbare existenzielle Bedrohung oder Verletzung von körperlicher und seelischer Unantastbarkeit, von Gesundheit und (Über-)Leben den Ankömmlingen nicht nachfühlen. Doch sollte es uns zu denken geben und darüber reden lassen, die Vorbehalte und Ängste sachlich und psychologisch auflösen. Immerhin haben Flüchtlinge ein Grundrecht auf Straflosigkeit ihrer Flucht und auf ein faires Asylverfahren. Verständnis Einfühlsamkeit können und sollen sich in und unter uns breitmachen und solidarisches Verhalten auslösen. Flüchtlinge kommen weltweit in Massen aus Ländern, die lange unter dem Kolonialismus Europas gelitten haben und diese Belastung bis heute noch spüren und tragen müssen. Ihre ursprüngliche Zivilisation wurde entfremdet und korrumpiert. Die Homophobie (Angst vor und Hass auf Homosexuelle) wurde vielfach aus Europa erst in den Kolonien eingepflanzt. Heute noch mischen sich extremistische Kirchen mit der Finanzierung reicher Ultrakonservativer leider erfolgreich in die Politik der Fluchtherkunftsländer ein und drängen Lesben und Schwule dort aus ihrer Existenz in jeglicher Form.
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… und wir verstehen und wollen sie nicht Schätzungen sind oft problematisch; das zeigt schon der Umstand, dass der Anteil der Homosexuellen an der Bevölkerung sehr unterschiedlich eingeschätzt wird: je nach Definition und Methodik meist so zwischen zwei und zwölf Prozent. Schätzen wir vorsichtig, so sind bspw. unter zehntausend Flüchtlingen, sagen wir, fünfhundert Lesben und Schwule – die wir aber nicht sehen, weil sie aus Ländern und zusammen mit Menschen fliehen, vor denen sie ihre sexuelle Orientierung oder Identität aus Sicherheitsgründen tatsächlich verstecken müssen. So mancher fragt mich in der Beratung immer, immer wieder, ob es hierzulande wirklich kein Problem sei, homosexuell oder transident (mit der Seele im falschen biologischen Geschlecht) zu sein. Österreich ist in dieser Hinsicht ein sicheres Land. Probleme gibt es für lesbische und schwule Flüchtlinge aber noch immer. Ein zentralasiatischer Klient von mir in der Beratung wartet wegen seiner Homosexualität hier auf seinen Asylbescheid. Sein Bruder, der schon lange in Österreich ist, spielt hier das Familienoberhaupt, setzt ihn unter Druck und drängt ihn unablässig zur Heirat. Ein Klient vom Balkan wurde daheim von seiner Familie gefoltert und ist nur knapp seiner Ermordung entgangen. Im Quartier mobbten ihn seine Mitbewohner derart, dass er sich freiwillig wieder in die Gefahr seines Heimatlandes zurückbegab. Ein Klient aus Vorderasien muss immer wieder in stationäre psychiatrische Behandlung, weil in seiner Heimat Verfolgung und Todesangst in eine schwere Depression umgeschlagen sind, die hier erst sehr langsam geheilt wird. Die HelferInnen vorort sind überfordert … Lesbisch/schwule Organisationen denken und fühlen mit den homosexuellen Flüchtlingen mit. Die Heterosexuellen unter den
FOTOS: STANISLAV JENIS
THEMA: AUF DER FLUCHT
Symbolfotos, Flüchtlinge September 2015 am Westbahnhof ehrenamtlichen oder berufsmäßigen HelferInnen stehen erstens unter Dauerbelastung und denken dabei zweitens wahrscheinlich nicht oder zu wenig an die Eventualitäten, dass schwule und lesbische Flüchtlinge einer besonderen Belastung und Bedrohung ausgesetzt sind. Sie haben diese Problematik weder ständig im Hinterkopf, noch wissen sie im Stress wohl kaum, was dagegen zu machen ist. … und bedürfen der Hilfe zur Hilfe Hier kommen die homosexuellen Organisationen als Lobby- und Service-Einrichtungen ins Spiel. Erstens wissen die AktivistInnen am besten, die spezielle Problematik mitzudenken und mit den betroffenen Menschen mitzufühlen, jedenfalls nicht in den fremdenfeindlichen Chor der AgitatorInnen noch miteinzustimmen. Was ist zu tun? Neben dem allgemeinen Helfen, das jeder Einzelperson freisteht, wie etwa das Spenden oder das Mithelfen in der Flüchtlingsbetreuung, sind lesbisch/schwule Organisationen dazu prädestiniert und aufgerufen, den speziellen Bedürfnissen der der flüchtenden Lesben und Schwulen entgegenzukommen. Das helfende Personal vor Ort gehört informiert: nicht im Einzelnen, sondern im Weg der Trägerorganisationen der Flüchtlingshilfe; dort muss die Info ankommen, um im „Dienstweg“ effektiv anzukommen. Die HelferInnen müssen wissen, einerseits wie
die Situation für Lesben und Schwule hierzulande ist, und andererseits vor allem, wie sich die Gefahren darstellen, die für homosexuelle Flüchtlinge von anderen Flüchtlingen ausgehen können. Die Flüchtlinge müssen generell wissen, dass Anfeindungen wegen Homosexualität bei uns ein absolutes Geht-nicht ist. Homosexuelle Flüchtlinge müssen speziell und möglichst geschützt erfahren, wann und wo sie mit BeraterInnen der HOSIs oder deren Schwestervereinen sprechen können, wo sie anrufen können, wo und wie sie zur Beratung kommen können, dass womöglich DolmetscherInnen dafür verfügbar sind und dass keine Wunder geschehen, sie also nicht vertrauensselig sein sollten. Es wird schwer, kann aber klappen Die entsprechende Information muss auf geeignete Informationsträger gebracht werden. Das kostet Geld – Geld, über das die homosexuellen Organisation in Zeiten wie diesen kaum oder gar nicht verfügen. Die Schwestervereine im lesbisch/schwulen Bereich könnten und sollten der professionellen Politik vormachen, wie Zusammenarbeit funktionieren und Ressourcen freigemacht und rasch bereitgestellt werden können. Gemeinsam kann es die Community schaffen, ohne ins politische Kleingeldzählen oder ins hirnlose Hetzen zu verfallen. Es könnte ja auch umgekehrt sein und wir auf Hilfe angewiesen sein. n
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THEMA: AUF DER FLUCHT
(Queer) Refugees Welcome! In vielen Ländern gibt es zwar keine gesetzliche, dafür umso heftigere gesellschaftliches Ausgrenzung und Diskriminierung und nicht automatisch ein Asylrecht.
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ie eine große Welle ist die Nachricht im November 2013 gekommen, dass laut einem Urteil des Europäischen Gerichtshofes in Luxemburg homosexuelle Menschen in der Europäischen Union, und somit auch in Österreich, ein eindeutiges Recht auf Asyl haben, wenn sie in ihren Herkunftsländern aufgrund ihrer sexuellen Orientierung verfolgt werden. Das war ein wichtiges Zeichen, weil es zum ersten Mal die Rechtssicherheit geschaffen hat, dass Sexualität eindeutig ein bedeutendes Identitätsmerkmal ist und LSBTQ*-Menschen somit nicht dazu gezwungen werden dürfen, ihre sexuelle Orientierung versteckend in ihren Heimatländern zu leben und auch „nur“ der Gefahr einer Verfolgung ausgesetzt zu werden. Es gibt auf der Welt etwa nach wie vor 70 Länder, die Homosexualität in diversesten Formen verbieten oder unter Strafe stellen – bis hin zur Todesstrafe. Darunter gehören Länder wie Iran oder Afghanistan, in anderen – wie etwa Myanmar oder Ugan da – können Gefängnisstrafen mit bis zu lebenslanger Haftstrafe verhängt werden. Damit ist das Problem allerdings nicht gelöst: in vielen Ländern, die auch gar nicht so weit weg von Österreich liegen, ist Homosexualität zwar nicht verboten, aber gesellschaftlich derart verpönt, dass die Lage einer tatsächlichen Verfolgung gleichkommt. Serbien, Bosnien und das Kosovo gehören
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dazu: Maja und Irina (Namen geändert) kamen nach Wien, nachdem sie in ihrem Heimatort in Bosnien als Paar ständig angepöbelt und auch körperlicher Gewalt ausgesetzt worden waren. Sie sagen, auch die Polizei habe sich für sie nicht interessiert und gemeint, dass „Lesben ohnehin stark genug sein sollten, um zurück zu schlagen.“ Das ist genau jener graue Bereich, der nicht vom EuGH-Asylrecht gedeckt ist: dort, wo keine Verfolgung durch den Staat, aber auch kein effektiver Schutz von Übergriffen besteht, und dort, wo man sich diesen Schutz auch nicht vor Gerichten erkämpfen kann. Mit Lippenbekenntnissen zu Vielfalt und Demokratie ist es für LSBTQ*-Menschen noch lange nicht getan. Das Paradebeispiel hierzu ist Russland. Dort sind homosexuelle Beziehungen nämlich „an sich erlaubt“, seit 1993, allerdings wurde mit dem „Gesetz zum Schutz von Kindern vor nicht-traditionellen sexuellen Beziehungen“ aus dem Jahr 2013 eine große Serie an homosexuellen gewalttätigen Übergriffen entfacht, mit Gewalt, Verwaltungen, öffentlich geförderter homophober Propaganda, sodass es die russische Aktivistin Lyudmila Alexeyeva als „einen Schritt ins dunkle Mittelalter“ bezeichnet hat. Dass Homosexualität nicht unter Strafe gestellt wird, bedeutet allerdings nicht, dass homosexuelle Menschen in dem Land frei von Diskriminierung leben können: in Finnland bekamen beispielsweise Menschen aus Russland
FOTO: STANISLAV JENIS
THEMA: AUF DER FLUCHT
Symbolfoto, Flüchtlinge September 2015 am Westbahnhof Asyl, weil sie in ihrer Heimat massiven Diskriminierungen und Gewalt ausgesetzt werden und nicht mit entsprechendem behördlichen Schutz rechnen dürften. In Deutschland gibt es inzwischen kleine Vereine die sich besonders intensiv mit der Betreuung von LGBTQ-Flüchtlingen beschäftigen,
und auch in Österreich laufen gerade einige Asylverfahren für Menschen aus Russland. Diese sind allerdings alles andere als schnell und effizient, und mit langwierigen und oft auch mühsamen Begutachtungen verbunden. Selbst wenn es in der Community einige wenige Initiativen und Projekte gibt, sind LGBTQ*-Flüchtlinge nach wie vor nur am Rande der Wahrnehmung durch die Community, und es bleibt die Hoffnung, dass künftig auch die Solidarität und Engagement der Community als Ganzes viel stärker werden, sodass es wirklich heißt: (Queer) refugees welcome! n Text: Yavuz Kurtulmuş
QUEERES KINO IST IN BEWEGUNG Vom 13. bis 20. November 2015 findet TRANSITION in Wien statt – die vierte Ausgabe der Internationalen queeren migrantischen Filmtage, die allerdings gewachsen und inzwischen als Filmfestival über, von und mit allen queeren Minderheiten konzipiert ist. Die Erfolge der letzten Jahre – volles Haus bei fast jeder Vorführung – haben die Veranstalter, die Wiener Vereine MiGaY und Cinema Arts, zu einer Neuauflage der europaweit nach wie vor einzigen Filmveranstaltung bewogen, die sich gezielt an Minderheiten innerhalb der queeren Community richtet und diese zum Mittelpunkt macht: Leute, die „queer sind, und dann nochmal anders.“ Anders in diesem Jahr ist, dass wir uns nicht nur Filme anschauen möchten, sondern mit jungen FilmemacherInnen
ützung | Support
aus Österreich und dem Ausland die Frage gemeinsam stellen wollen – in welche Richtung bewegt sich queeres Kino, welche Fragen stellt es, und welche Antworten kann es bieten? Welche Rolle kann queeres Kino zu einem Umdenken in der Community beitragen, damit diese noch offener und bunter wird? Ungefähr 30 spannende Filme, darunter Kurz-, Dokumentar- und Spielfilme, stehen auch heuer am Programm. Stargast ist übrigens der provokante iranisch-norwegische Künstler, Aktivist und Musiker Tooji. Den Trailer, gemacht vom talentierten österreichischen Regisseur Gregor Schmidinger, sowie alle Infos findet mensch unter: www.iqmf.at n Text: Yavuz Kurtulmuş
uns über alle, die Ideen für uns haben oder
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tmachen möchten. Egal, wo du herkommst, Festival st und wen du liebst – meldefür dich oder Plattform queere Migrant_innen
INTERNATIONAL QUEER MINORITIES FILM FESTIVAL VIENNA
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International Queer Minorities Film Festival
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2015 veranstaltet MiGaY bereits zum vierten Mal eine
FOTO: © MADS NISSEN, DÄNEMARK, SCANPIX/PANOS PICTURES
Subtile Antworten Das WORLD PRESS PHOTO des Jahres zeigt das schwule Paar Jon und Alex aus St. Petersburg in einem intimen Moment.
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ereits zum 14. Mal in Folge zeigt das Fotomuseum WestLicht heuer die World Press Photo Ausstellung. Seit ihrer Premiere an der Westbahnstraße im Jahr 2002 ist die Leistungsschau der internationalen Pressefotografie ein Publikumsmagnet des Museums mit jährlich weit über 20.000 ZuschauerInnen.
Jury. Für Schwule, Lesben, Bisexuelle und Transgender werde das Leben in Russland immer schwieriger: „Sexuelle Minderheiten sind mit rechtlicher und sozialer Diskrimi nierung konfrontiert, mit Verfolgung und sogar gewalttätigen Hassverbrechen durch konservative religiöse und nationalistische Gruppen.“
Zum WORLD PRESS PHOTO des Jahres kürte die internationale Jury ein Bild des dänischen Fotografen Mads Nissen. Es zeigt das schwule Paar Jon und Alex aus St. Petersburg in einem intimen Moment. Das Foto ist Teil eines größeren Projekts zum Thema Homophobie in Russland. „Wir haben nach einem Bild gesucht, das auch noch morgen von Bedeutung ist – nicht nur heute“, so die
Für die Jury-Vorsitzende Michele McNally, Foto-Direktorin der New York Times, besitzt das Siegerbild von Nissen, der Fotograf für die dänische Tageszeitung Politiken ist, „große ästhetische Kraft und zeigt Menschlichkeit.“ Jurorin Alessia Glaviano ergänzt: „Gewalt tätige Bilder werden heute von Terroristen für Propagandazwecke produziert. Unse re Antwort darauf muss subtiler ausfallen!“ n
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THEMA: AUF DER FLUCHT
World Press Photo des Jahres 2014 1. Preis Fotoserien, Aktuelle Themen Mads Nissen, Dänemark, Scanpix/Panos Pictures
FOTO: GALERIE WESTLICHT
FOTO: THOMAS KOLLER
Sankt Petersburg, Russland Jon und Alex, ein Homo-Paar, teilen einen intimen Moment miteinander in Alex’ kleiner Wohnung in St. Petersburg, Russland. Das Leben für Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender (LGBT) wird in Russland immer schwieriger. Sexuelle Minderheiten werden rechtlich und sozial diskriminiert und schikaniert, bis hin zu gewalttätigen Hassangriffen aus konservativen religiösen und nationalistischen Kreisen.
Fotograf Mads Nissen WORLD PRESS PHOTO 15 bis 18.10.2015 Galerie Westlicht: www.westlicht.com Weitere Infos: www.worldpressphoto.org
Hilfe tut Not Kommentar von Gernot Wartner
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ass Menschen geholfen wird, die vor Krieg und Elend ihre Heimat verlassen, ist nicht nur durch die Menschenrechts-Charta ein verbrieftes Menschenrecht, sondern auch durch die Flüchtlingskonvention gewährleistet. Es geht letztlich um die Würde eines Menschen, also um das Recht in Freiheit und Würde zu leben. Dies ist dort aber nicht möglich, wo Streubomben und ArtillerieSperrfeuer ganze Städte in Schutt und Asche bomben, wo durch die bewusst zerstörte Infrastruktur Seuchen und Hungertod drohen. Und dies ist auch nicht möglich, wo terroristische Regime, seien es die des Staates, die revolutionärer Gruppen oder islamistische Milizen, Menschen wegen religiöser, sozialer oder sexueller Vorbehalte schlichtweg ermorden. Menschen, die aus solchen Gegenden flüchten, tun dies wohl nicht gerne – auch sie empfinden für ihr Land, in dem sie aufgewachsen sind, in dem sie sich etabliert und eine wirtschaftliche Basis aufgebaut haben, wo sie Verwandte und Freunde haben, wohl so etwas wie ein Heimatgefühl, also eine tief empfundene Verbundenheit. Wenn sie dennoch den Schritt wagen, ja wagen müssen, dann wohl nicht ohne Not und ohne Zurücklassung nahezu allen Hab und Gutes. Und nicht ohne Verlustgefühle, schweren Traumata und Zukunftsängste. Und wenn sie dann, nach einer teils lebensgefährlichen Flucht und monatelangen Strapazen bei uns ankommen, dann ist Europa gefordert, sie menschenwürdig und vorbehaltlos aufzunehmen. Das ist sich Europa schuldig angesichts seines Wohlstandes und seiner sozialen Sicherheit. Hier ist die Politik gefordert, aber auch jede und jeder Einzelne von uns. Lichtermeere genügen nicht – Taten sind gefordert. Es sind Menschen, die uns brauchen! n
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THEMA: AUF DER FLUCHT
Queer Refugees Unter den Flüchtlingen, die derzeit vor Krieg und Ver folgung Schutz in Europa suchen, sind auch viele Homo sexuelle. Sie sehen sich aber in den Aufnahmelagern häufig Repressionen ausgesetzt.
Dabei wäre die Situation in den Aufnahmelagern und Flüchtlingsheimen insgesamt zu verbessern. Wo zu viele Menschen auf zu engem Raum zusammen sind, sind Konflikte nahezu unausweichlich. Umso wichtiger wäre es, auch das Personal für die spezielle Situation von Gruppen wie etwa schwule, lesbische Flüchtlinge zu sensibili-
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FOTO: SUZE / PHOTOCASE.DE
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ür viele schwule, lesbische oder transgender Flüchtlinge stellt die Ankunft in Europa nicht automatisch das Ende von Verfolgung und Diskriminierung dar. Nicht selten waren sie in ihren Heimatländern zum Verheimlichen ihrer sexuellen Orientierung gezwungen, um Diskriminierung und/oder strafrechtlicher Verfolgung zu entgehen. Während über ihre Asylanträge entschieden wird, müssen sie sich wie alle Flüchtlinge in den Aufnahmelagern aufhalten – und sind nicht selten weiter zum Schweigen gezwungen. Sie outen sich natürlich nicht gegenüber MitbewohnerInnen, haben im Gegenteil aber große Angst davor, dass die anderen etwas mitbekommen. Der Versuch, dem Betroffenen möglich schnell eine Wohnung zu vermitteln, scheint angesichts der sprunghaft angestiegenen Zahl von Flüchtlingen, die Wohnraum suchen, schon fast utopisch. BetreuerInnen, die mitunter schwule, lesbische und transgender Flüchtlinge betreuen, berichten von Beleidigungen, Schlägen und sexuellen Übergriffen. Es kommt auch immer wieder vor, dass sich arabischsprachige ÜbersetzerInnen weigern, das Wort schwul auszusprechen, weil sie es für schmutzig erachten.
sieren, wie auch Informationsmaterial bereitzustellen wäre. Es wäre schon sehr viel gewonnen, wenn homosexuellen Flüchtlingen nicht mit Abwehr, sondern mit Verständnis begegnet wird, wenn Hilfsinitiativen generell Wissen weitergeben können, wo und wie dieser Gruppe der Flüchtlinge durch Beratung und Initiativen der schwullesbischen Community weitergeholfen werden kann. Dazu müssen Einzelprojekte aus der Community nicht nur realisiert und koordiniert, sondern auch finanziell auf dauerhafte Basis gestellt werden. Und: Hilfe aus der Community muss immer die Kooperation mit den Hilfsorganisationen vor Ort suchen. Hilfe für queere Flüchtlinge kann aber dennoch nicht allein Einzelfallhilfe meinen, sondern Aufklärung, Information und das Werben für ein gleichberechtigtes Miteinander in allen Teilen der Gesellschaft sind notwendiger denn je. n Text: Gernot Wartner
THEMA: AUF DER FLUCHT
Mitmachen Jede Unterstützung ist hilfreich. PRIDE hat ein paar Initiativen und Organisationen aufgelistet*. ÜBERREGIONAL HELFEN. WIE WIR. ORF in Kooperation mit Caritas, Diakonie, Hilfs werk, Samariterbund, Rotem Kreuz, Volkshilfe www.helfenwiewir.at KAMA - Graz, Linz, Salzburg, Wien Kurse und Workshops, die von Asylsuchenden, MigrantInnen und Asylberechtigten geleitet werden info@kama.or.at Willkommen Mensch Schnelle, unbürokratische & solidarische Hilfe z.B. bei der Arbeitssuche, bei Behördenwegen und Arztterminen www.willkommen-Mensch.at MiGay Plattform für queere MigrantInnen www.facebook.com/migay.at Queeramnesty Teilgruppe von Amnesty International im Bereich Menschenrechte, sexuelle Orientierung und geschlechtlicher Identität www.queeramnesty.at
REGIONAL Flüchtlinge Willkommen in Wien Plattform zur Förderung einer Willkommenskultur in Wien facebook.com/ fluechtlingewillkommeninwien Flüchtlinge Willkommen Unterkunft von Flüchtlingen in Privatwohnungen www.fl uechtlinge-willkommen.at Flüchtlingshilfe office@caritas-burgenland.at
Asyl in der Steiermark Webportal, das Flüchtlingsinitiativen in der Steiermark vorstellt und vernetzt www.asyl-stmk.at Flüchtlinge - Willkommen in Kärnten Plattform zur Förderung einer Willkommenskultur in Kärnten facebook.com/refugees.carinthia/ Aufeinander zugehen OÖ Vernetzungsplattform von Initiativen www.landdermenschen.at Asyl in Oberösterreich Webportal, das Flüchtlingsinitiativen in Oberösterreich vorstellt und vernetzt. www.asyl-in-oö.at Flüchtlinge Willkommen in Salzburg Plattform zur Förderung einer Willkommenskultur in Salzburg facebook.com/ fluechtlingewillkommensalzburg Asyl in Tirol Webportal, das Flüchtlingsinitiativen in Tirol vorstellt und vernetzt www.asyl.tirol Verein Vindex – Schutz und Asyl Vindex ist ein interkultureller Zusammenschluss von anerkannten Konventionsflüchtlingen, asylsuchenden und einheimischen Menschen www.vindex.or.at/ Flüchtlingsquartiere Vorarlberg Vorarlberger Plattform, die Flüchtlingen Zuflucht und Hilfe bieten möchte www.fluechtlingsquartiere.at (*Kein Anspruch auf Vollständigkeit)
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Menschenrecht vor Gottesrecht Die Freiheit zur Religionsausübung ist zweifellos ein Grundrecht und daher schützenswert. Was ist aber, wenn diese Freiheit mit öffentlichem Recht, Dienstrecht und Dienstpflichten in Konflikt gerät? Grundfragen menschlicher Philosophie …
… und demokratischer Entscheidungen
Das Grundmerkmal unseres Menschseins und der menschlichen Gesellschaft ist der Verstand (die Ratio). Das unterscheidet uns von reinen Triebwesen und instinktgeleiteten Tieren. Verstand heißt, wir erfassen die weltlichen Erscheinungen (Natur, Mensch und Gesellschaft) mit unseren Sinnen, wir belegen sie sachlich (d.h. möglichst objektiv) und erklären sie logisch und nachvollziehbar. Die Grundlage für rationale Erkenntnisgewinnung ist also die Diesseitigkeit der Welt. Weltlichkeit ist die irdische Wirklichkeit für den rationalen Menschen, eben den Verstandesmenschen.
Die Prinzipien der humanistischen (am Menschen orientierten) Aufgeklärtheit beschränken sich nicht nur auf den Verstand, sondern erstrecken sich auch auf die Demokratie. Demokratische Abstimmungen regeln das allgemeine Zusammenleben in der Welt. Rationaler Weise müssen diese politischen Entscheidungen auf Argumenten beruhen, die sich wiederum durch Logik, Überprüfbarkeit und Nachvollziehbarkeit auszeichnen. Sonst kann die Zweckmäßigkeit der Entscheidungen weltlich nicht
Das Jenseitige (Transzendentale) muss hingegen auf subjektivem Glauben beruhen. Solcher Glaube kennzeichnet die Religionen. Er ist aber von einem Menschen, der subjektiv davon überzeugt ist, einem anderen Menschen, der diese Überzeugung persönlich nicht teilt, nicht objektiv mitteilbar, Glaube ist nicht zwingend einsehbar, sondern eine höchst persönliche, private Angelegenheit. Wissenschaftliche Beweise gibt es nämlich – gemessen an den Prinzipien der Aufklärung (also schon seit Beginn der Neuzeit um 1500) – für Transzendentales, für die letzten Dinge, nicht – nicht einmal mittels wissenschaftlicher Analyse von Nahtodes erlebnissen.
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„Personen, die im Ausland eine gleichgeschlechtliche Ehe oder PartnerInnenschaft schließen möchten, sollen keine Probleme mehr auf den polnischen Standesämtern haben. Den BeamtInnen soll künftig untersagt werden, die Ausgabe der dafür notwendigen Dokumente zu verweigern.“ Zuvor wurde kritisiert, dass die betreffenden polnischen BeamtInnen mit ihrem Handeln das grundlegende Menschenrecht auf Gründung einer Familie verletzten. Dieses stehe auch den polnischen Schwulen und Lesben zu. Überdies stehe das Handeln der BeamtInnen im Widerspruch zu einem Grundprinzip der Europäischen Union (…)“ (dieStandard.at, 27.4.2011).
FOTO: CRASHED / PHOTOCASE.DE
GESELLSCHAFT
GESELLSCHAFT
eingeschätzt werden. Und es geht immer um den Zweck, den Menschen eben nach menschlichem Ermessen zu dienen.
d.h., sie kommen weltlich zu wenig gerechtfertigt zustande.
Religiöses ist jedoch dem Menschenverstand entzogen, daher kann Religion – außerhalb von Glaubensgemeinschaften – auch nicht gut Inhalt demokratischer Entscheidungen und weltlicher Regelungen sein. Grundwerte von Religionen (z.B. Liebe) sind universell, sind auch auf der gesellschaftlichen Werteskala so hoch angesiedelt, dass sie mittelbar ganz problemlos in die Politik und das öffentliche Leben einfließen können. Konkrete Regeln des (diesseitigen) menschlichen Lebens können daher nicht unmittelbar durch Religion oder Religionsgemeinschaften gerechtfertigt werden, weil sie nicht universell gültig, sondern nach menschlichem Verstand umstritten sind.
Also ist es illegitim, wenn ein Bundeskanzler einen Erzbischof einlädt, mit ihm gemeinsam einen bildungspolitischen Standpunkt politisch zu verfechten. Ebenso illegitim ist es, wenn ein Erzbischof öffentlich erklärt, dass die Kirche eine Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare nicht akzeptiere. Hier werden nämlich bewusst und unzulässig religiöse Unterrichtsinhalte und Gestaltung des Bildungssystems bzw. kirchliche Ehe als geistliches Sakrament und staatliche Ehe als weltliche Zivilinstitution vermengt. Das ist Manipulation, und die ist illegitim, weil die Mittel den Zweck nicht heiligen können. Gottesherrschaft (Theokratie) ist etwas anderes als Volksherrschaft (Demokratie).
Was ist legitim, was Manipulation?
Weltliche Grenzen religiöser Mission
Religion hat frei zu sein, sofern sie die demokratisch geschaffenen Regeln (meist Gesetze) einhält, und sie hat Privatsache zu sein, weil sie über weltliche Regeln weder verstandesgemäß noch zwingend zweckmäßig entscheiden kann. Religion und Staat müssen daher in allen gesellschaftlich relevanten Entscheidungsbereichen strikt getrennt sein. Ansonsten sind die Entscheidungen illegitim (nicht legitim),
Religionen und ihre Religionsgemeinschaften haben in religiöser Hinsicht von Gott einen Auftrag zur Bekehrung der Menschen erhalten – nämlich ihre jeweilige Mission – oder haben sich aus weltlicher Sicht diesen Auftrag selbst gegeben. Mission ist legitim, wenn sie die von den Menschen für die Menschen geschaffenen Grund- und Freiheitsechte wahrt; zugegeben, eine Grau bereich.
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GESELLSCHAFT
Aus weltlicher Perspektive völlig haltlos ist es dann, wenn religiöse FundamentalistInnen, die alles menschliche Leben auf dem Fundament der Religion regeln wollen und also solche ExtremistInnen sind, die Mission der Heterosexualität und des Sexualverbots außerhalb der sakramentalen Ehe rechtfertigen und durchsetzen, indem sie behaupten, Lesben und Schwule die nicht keusch wären, würden auf ewig in der Hölle braten und müssten unbedingt davor bewahrt werden. So etwas nennen SoziologInnen traditionelle Herrschaft; sie ist undemokratisch. Gottesrecht vor Menschenrecht? Der selige Kardinal Krenn sagte vor etwa 15 Jahren im „profil“: „Homosexualität ist Sünde, etwas Böses in sich, gegen die Schöpfung. Natürlich ist sie durch Krankheit oder missliche Entwicklung zu entschuldigen. Wenn einer sich rühmt, es zu sein, rühmt er sich einer Sünde. Wenn er aber bereut und Gottes Willen leben will, ist er auf dem Weg der Bekehrung.“ Zudem kann die bloß wörtliche Interpretation der Bibel – ohne historische Betrachtung –keine ernsthafte Grundlage zur Beurteilung gleichgeschlechtlicher Liebe sein. Jedenfalls ist eine heilige Schrift für die Gesellschaft und ihre Politik strikt irrelevant. Wohl oder übel ist die wortwörtliche Interpretation aber das Öl in den Kannen der FundamentalistInnen und MissionsfanatikerInnen, die es munter in die Feuer der Leichtgläubigen, Vorurteilsbehafteten, Frustrierten und Homophoben schütten. … es gibt jüngere Skandale – und rechtsstaatliche Siege Den religiösen ExtremistInnen geht Gottesrecht vor Menschenrecht, Theokratie vor Demokratie. Kurt Diemann, seliger Autor der ultrakonservativen religiöser Zeitschrift „der 13.“, formulierte das in der Ausgabe vom
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„Religionsausübung ist kein Grund, Gleichbehandlung zu verweigern. Auch das jüngste Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte macht dies deutlich. (…) Lillian Ladele, Standesbeamtin im Norden Londons. In Großbritannien ist es für lesbische und schwule Paare seit 2005 möglich, sich in einer Eingetragenen Partnerschaft (‚civil partnership‘) registrieren zu lassen – doch Ladele weigerte sich, gleichgeschlechtliche Paare zu trauen und wurde entlassen. Ladele behauptete, ihr Arbeitgeber hätte sie gezwungen, sich zwischen ihrem Glauben und ihrem Job zu entscheiden – ihre Kündigung sei Diskriminierung. Der EGMR sah das jedoch anders: Jene britischen Gerichte, die ihre Entlassung für rechtmäßig erklärt hatten, hätten das richtige Gleichgewicht zwischen ihrem Recht auf Religionsfreiheit und dem Recht gleichgeschlechtlicher Paare auf Nichtdiskriminierung gefunden. Es gebe keinen Anspruch darauf, während der Arbeit ohne Einschränkungen seinen religiösen Überzeugungen folgen zu dürfen. (…) (dieStandard.at) 13. November 1997 in seiner Kolumne auf Seite 8 unmissverständlich: „Auch ‚Menschenrechte‘ im Umgang mit Homosexualität und Homosexuellen geltend zu machen, ist absurd: Immer steht Gottesrecht über allem Menschenrecht, Naturrecht über allem Individualrecht. (...) wie auch Gottesrecht das sicherste Unterpfand allen Menschenrechtes ist. (…) Im Kampf gegen das organisierte Verbrechertum entstehen in Amerika immer mehr ‚Bürgerwehren‘: Auch wir brauchten solche Einrichtungen im Kampf gegen die organisierte, staatlich subventionierte und privilegierte Unzucht.“ Das ist längst vorbei, doch … n Text: Rainer Bartel
Österreich
ÖSTERREICH
„Elemente von Heiligkeit und Wahrheit“ WIEN. Kardinal Christoph Schönborn erwartet von der anstehenden Familiensynode keine „generellen Bestimmungen“ für den Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen. Wie die Katholische Presseagentur kathpress berichtet, gehe es in erster Linie um die Seelsorge. Bereits zuvor hatte er darauf hingewiesen, dass es auch in irregulären Verhältnissen, auch in homosexuellen Partnerschaften, viele Elemente von Heiligkeit und Wahrheit gäbe, soweit Paare liebevoll Verantwortung füreinander übernehmen. Andererseits könne ein Mensch als Heterosexueller ein „schrecklicher Partner“ sein. Doch Schönborn bleibt klar auf konservativer Kirchenlinie: Denn für ihn bleibe na-
türlich gleichgeschlechtlicher Sex eine Sünde – doch die Kirche solle „nicht zuerst ins Schlafzimmer, sondern ins Wohnzimmer schauen“, empfiehlt der 70-Jährige. Bei einer Gleichstellung von Schwulen und Lesben im Eherecht zieht Schönborn eine klare Grenze: Dabei müsse die Kirche „Non possumus – Wir können nicht“ – sagen. Das sei allerdings keine Diskriminierung, so der Kardinal: „Zu unterscheiden bedeutet nicht zu diskriminieren.“ Die XIV. Ordentliche Generalversammlung der Bischofssynode findet vom 4. bis 25. Oktober in Rom statt – zum Thema „Die Berufung und Sendung der Familie in Kirche und Welt von heute“.
FOTO: MANUEL DOMNANOVICH
Regenbogenherz-Flashmob für Ehe-Öffnung Im Zuge eines Flashmobs versammelten sich zahlreiche AktivistInnen vor dem Wiener Parlament, um ein großes Regenbogenherz zu bilden. Organisiert wurde die Aktion von der SoHo (Sozialdemokratische Lesben-, Schwulen-, Bisexuellen-, Transgender- und Intersexuellen-Organisation) in Kooperation mit der Initiative "Ehe gleich". Alle Verbesserungen in den letzten Jahren wurden durch höchstgerichtliche Entscheide erreicht. Der nächste Schritt muss von der Politik kommen, die BürgerInnen-Initiative gibt hoffentlich den letzten Anstoß dafür. Die Wiener Antidiskriminierungsstadträtin Sandra Frauenberger und viele SPÖ-PolitikerInnen haben die BürgerInnen-Initiative "Ehe-gleich" bereits unterzeichnet: „Das kategorische Nein der Konservativen bedeutet im Endeffekt, dass sie Liebe nach zweierlei Maß misst. Das ist unerträglich, denn wie beim Diskriminierungsschutz geht es um gleiche Rechte für alle. Es ist höchste Zeit, diese Ungerechtigkeiten zu beseitigen. Öffnen wir die Ehe für alle!"
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ÖSTERREICH
Bollwerk WIEN. Die ÖVP Wien ist ebenso reaktionär wie die Bundespartei und befürwortet ungeniert die Diskriminierung einer ganzen Bevölkerungsgruppe, einzig aufgrund der sexuellen Orientierung. Bislang ist das „Levelling-Up“, also die Ausweitung des Diskriminierungsschutzes auch für Homosexuelle, am Veto der ÖVP gescheitert, obwohl dieses schon mehrfach ausverhandelt und zur Verabschiedung vereinbart war (PRIDE berichtete). Diese diskriminierende Blockadepolitik feiert die ÖVP Wien-Kandidatin Gudrun Kugler, die schon in der Vergangenheit ihre Homophobie zeigte und in Opfer-TäterUmkehr sich gegen die Ehe-Öffnung aus-
sprach, weil diese ChristInnen diskriminieren würde. Auf Facebook schrieb Kugler unter dem Hashtag „övpfürchristlichewerte”: „Die ÖVP hat das ‚Levelling-up’ trotz massivem Druck verhindert! D.h. keine weiteren Diskriminierungsverbote, die in diesem Fall insbesondere Christen vor Gericht gebracht hätten.“ Kugler beweist ein weiteres Mal, dass es der ÖVP nicht darum geht, alle Menschen entsprechend der Menschenrechtskonvention und Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte gleich zu behandeln, sondern sie fordert unter dem fadenscheinigen Deckmantel der Religionsfreiheit die Dis kriminierung von Lesben und Schwulen.
Schwuler König
FOTO: ORF/ZDF/TORBJÖRN KARVANG
In Österreich ist er manchen aus dem Geschichtsunterricht als Gegenspieler von Maria Theresia im Gedächtnis, der den armen Österreichern Schlesien geraubt hat: Friedrich der Große. In ORF III ist am 21. Oktober eine Doku zu sehen, in der es nicht nur um die Kriege des Preußenkönigs geht, sondern auch um sehr persön-
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liche Seiten: Bis heute ein Rätsel: War Friedrich der Große homosexuell? 2011 fand sich im Preußischen Staatsarchiv jedenfalls sein Gedicht von 1740 über den Orgasmus zweier Männer: „Küssen, in Lust zergehen, seufzen und sterben, Neu auferstehen im Kuss, um wieder Lust zu werden.“
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Beratung SALZBURG. Mit Oktober 2015 nimmt die Beratungsstelle COURAGE SALZBURG in Kooperation mit der HOSI Salzburg ihren Betrieb in der Gabelsbergerstraße 26 auf, um so auch für Österreich Nord ein professionelles Beratungsangebot vor allem für LGBTIQ-Personen zu bieten. Kontakt: Beratungsstelle COURAGE SALZBURG 5020 Salzburg, Gabelsbergerstraße 26
(im HOSI Zentrum) Beratungszeiten: Mo, Mi, Do 17:00-20:00 Telefonische Voranmeldung: Mo – Do, 9:00 – 15:00 Tel.: 0669/166 166 65, Mail: salzburg@courage-beratung.at, Web: www.courage-beratung.at Ab 2016 sucht die COURAGE barrierefreie Räumlichkeiten in der Stadt Salzburg.
FOTO: DIE GRÜNEN ANDERSRUM
Homo-Garantie WIEN. „Wer Rot-Grün will, muss grün wählen“ – einmal mehr versuchen die Grünen die WählerInnen in Wien zum taktischen Wählen einer Koalitionsoption zu bewegen. Das wäre nichts Ungewöhnliches, zumal das bereits bei den letzten Landtagswahlen zunehmend (und wenig effektiv zudem) um sich gegriffen hat
und zumal das alle anderen Parteien auch recht unverblümt machen. Ob aber der Homofaktor das gewünschte Ergebnis bringen wird, bleibt abzuwarten. Also: Wer auf allen Wiener Straßenkreuzungen Homo-Ampelpärchen installiert sehen will, der muss die Grünen wählen – die Einzigen mit Homo-Garantie!
WIEN. Bei einem Termin des Rechts komitee Lambda bei Justizminister Dr. Wolfgang Brandstetter Anfang September zeigte sich der Justizminister in der Frage der Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare, die in immer mehr westlichen Ländern erfolgt, ehrlich und erklärte: „Ich bin noch nicht so weit!“ Damit ist Brandstetter weniger weit als die große Mehrheit der österreichischen Bevölkerung, denn laut Umfragen befürworten rund drei Viertel der ÖsterreicherInnen die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare. Die ÖVP, die mit wechselndem Personal seit 29 Jahren in der Bundesregierung die Sessel wärmt, diskutiert seither darüber und ist in all der Zeit über aktive Diskriminierung nicht hinausgekommen. So schaut’s leider aus.
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FOT O: ÖVP
Warten
OBERÖSTERREICH
Oberösterreich hat gewählt… … und die ganze Republik ist schockiert.
-10,4
% für die ÖVP, -6,6 % für die SPÖ, dafür +15,1 % für die FPÖ, die damit WählerInnenstimmen wie Mandate nahezu verdoppelt und künftig drei statt ein Mitglied in der Landesregierung stellen wird. Es will auch niemand Schuld an diesem „politischen Erdbeben“ haben – denn dass die Flüchtlingsdebatte der letzten Wochen und Monate bzw. das völlige Versagen von SPÖ und ÖVP in der Herausforderung, eben dieses Problem zu lösen, der FPÖ nur zusätzlichen Auftrieb geben würde, hat ja wohl niemand ahnen können, oder? Und dabei ist es genau dieses Versagen, das die WählerInnen und Wähler in Scharen ins Lager der RechtspopulistInnen treibt. Und es ist auch nichts Neues: Im Burgenland hat sich ein solches Ergebnis schon abgezeichnet, und auch die Steiermark liegt ganz im Trend – und dieser Trend wird sich in Wien fortsetzen. Die Flüchtlingsfrage hat vielleicht den Trend noch verstärkt – ausgelöst hat ihn aber eine Politik, die sich selbst lähmt, von Krise zu Krise taumelt und glaubt, das gestalterische Versagen durch Großflächenplakate und üppige Inseratschaltungen verdecken zu können. Die Bürgerinnen und Bürger sehen aber genau, wo es hakt: Wo bleibt denn die seit Jahrzehnten angekündigte Bundesstaatsreform? Die Verwaltungsreform? Wo stehen wir mit der längst überfälligen Modernisierung des Bildungssystems
oder notwendigen Reformen im Gesundheitswesen? Solange SPÖ und ÖVP Reform als Rückschritt in vergangene, vermeintlich bessere Zeiten begreifen, weil damals ihre politische Macht noch intakt war – wie es zuletzt die ÖVP mit ihrem Parteiprogramm vorexerziert hat, das ideologisch wie emotional in den frühen 1970er Jahren einzuordnen wäre –, solange wird die FPÖ mit ihren billigen Slogans weiter Wahlen gewinnen, bis sie an der nächsten Regierungsverantwortung glanzvoll scheitern wird. HypoAlpe-Adria, Buwog und so weiter und so fort – die Liste gerade auch des wirtschaftspolitischen Versagens der FPÖ ist ebenso lang wie dessen Kosten für die SteuerzahlerInnen hoch sind. Diese Republik ist reif und gefestigt genug, ein paar Tausend Flüchtlinge bewältigen zu können; sie wird auch reif und gefestigt genug sein, ein paar rechte Rabauken und deren Spezi, eigenwillige Rhetorik, noch eigenwilligere politische Vorstellungen und ein paar in Liechtenstein oder den CaymanInseln verschwundene Millionen aushalten zu können. Vielleicht braucht das das Land ja auch. Ein politisches Fegefeuer für ÖVP und SPÖ gewissermaßen – zahlen müssen es ohnehin die SteuerzahlerInnen. Oberösterreich hat gewählt – da müssen jetzt die Ober österreicherinnen und Oberösterreicher die nächsten sechs Jahre wohl durch. n
Text: Gernot Wartner
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OBERÖSTERREICH
Halloween RUHESTIFTER UN
Halloween ACH PARTY BE Sputnik, 14.08.2015
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FOTOS: GERHARD NIEDERLEUTHNER
Live in Concert @ HOSI Linz 06.09.2015
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OBERÖSTERREICH
Halloween SA STADL RO
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OBERÖSTERREICH
Halloween GESPRÄCH IM VertreterInnen der politisch wahlwerbenden Parteien zur Gemeinderats- und Landtagswahl in OÖ im Gespräch in der HOSI Linz.
Bernhard Baier (ÖVP)
FOTOS: GERHARD NIEDERLEUTHNER (4), GERNOT WARTNER (1)
Gerda Weichsler-Hauer, Jakob Huber (SPÖ)
Gerlinde Grünn (KPÖ)
Lorenz Potocnik (NEOS)
Presseaussendung der HOSI Linz zur Wahl und Radiomitschnitte und Interviews der Gespräche: > www.hosilinz.at
Evi Gmach, Alexander Handlbauer (Die Grünen)
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KÄRNTEN
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FOTOS: THOMAS KOLLER / FOTOMA
Pink Lake International LGBT Festival vom 3. bis 6. September 2015 in Velden/ Wörthersees www.pinklake.at/
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Herzensbrücke 2015 Eine Brücke verbindet Länder, Ufer, Menschen. Sie überbrückt Distanzen und schafft Begegnungen.
A
ls Symbol der Aktion „Sozial verbindet“ haben das Grazer Sozial amt und Vizebürgermeisterin Martina Schröck wieder die Herzensbrücke als Treffpunkt und Bühne für Begegnungen zwischen Menschen installiert. Sie soll dazu beitragen, dass wir erkennen, wie viel uns miteinander verbindet - trotz unterschiedlichen Alters, Geschlechts, Bildung oder Herkunft. Denn je stärker unser soziales Netz ist, desto besser ist jeder oder jede Einzelne von uns aufgehoben. Desto lebenswerter ist unsere Stadt. Das beginnt bereits bei einem Lächeln, einer kleinen hilfsbereiten Geste oder einem gemeinsamen Erlebnis, das beiden Seiten Freude bereitet und sie miteinander verbindet.
am 9. September am Mariahilferplatz, informierten über ihr Angebot und entwickelten konkrete Kooperationen mit anderen Initiativen. „Die Herzensbrücke ist ein leuchtendes Symbol für das starke soziale Netz, den guten Zusammenhalt und das vielfältige Serviceangebot in unserer Stadt. Es war eine Freude, die Grazerinnen und Grazer an unserem Infostand zu unserem Angebot zu informieren – da gab es viele begeisterte ‚Aha‘Momente“, so PantherInnen-Vorsitzende Martina Weixler: „Wir haben in dieser Woche viele neue Menschen kennengelernt, gute Zusammenarbeit und eindrucksvolle Begegnungen erlebt.“ Text: Hans-Peter Weingand
Auf der Herzensbrücke trafen sich Menschen verschiedensten Alters, unterschiedlicher sexueller Orientierung, die aber gemeinsam „Zeig Herz“ realisierten.
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FOTO: MARLON FINK (3), PRIDE-ARCHIV (1)
Auch die Rosalia PantherInnen beteiligten sich an der Herzensbrücke
STEIERMARK
Ausgezeichnet FOTOS: DAVID PICHLER
D
ie Grazer Heilandskirche, mit ca. 6500 Mitgliedern die größte evangelische Pfarrgemeinde Österreichs, wurde am 13. September für ihren Umgang mit gleichgeschlechtlichen Lebensformen ausgezeichnet. Das Gütesiegel „akzeptierend und offen für alle Lebensformen“ wurde dem Kurator Heinz Schubert und der Pfarrerin Ulrike FrankSchlamberger von Pfarrer Pröglhöf (Hallein) überreicht. Denn die Grazer Heilandskirche pflegt einen unaufgeregten Umgang mit dem Thema Sexualität, gewährt Menschen unterschiedlicher sexueller Orientierung und Identität Platz im Leben der Gemeinde und bietet Segnungsfeiern für gleichgeschlechtliche Paare an. Heinz Schubert, er ist auch Sprecher der Ökumenischen Arbeitsgemeinschaft Homosexuelle und Glaube, in seinen Dankesworten: „Ich bin stolz auf meine
Kirche und vor allem meine Pfarrgemeinde, die schon seit vielen Jahren ein Ort ist, an dem alle Menschen, egal welcher sexuellen Orientierung, willkommen sind!“
TION IN BRÜSSEL ROSALILA PANTHERiNNEN-DELEGA Auf Einladung der Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, der grünen Abgeordneten Ulrike Lunacek in Brüssel, führten VertreterInnen der Rosalila PantherInnen am 17. September mit ihr persönlich ein Gespräch u. a. zu Fragen der Rechte von Homosexuellen auf europäischer und internationaler Ebene. Nach dem Besuch mit Führung und Diskussion im Europäischen
Parlament stand am nächsten Tag neben Sightseeing-Touren durch die Brüsseler Altstadt auf persönliche Einladung von Dr. Ronald Rödl, Leiter des SteiermarkBüro Brüssel, auch der Besuch des Steiermarkhauses im Brüsseler Regierungsviertel am Programm. Bei einem gemeinsamen Mittag essen berichtete Rödl über seine tägliche Arbeit und die Auf gaben des Büros.
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STEIERMARK
Louis’ Lusthouse Nach der Sommerpause öffnete ROSY am 19. September die Pforten zum Lusthaus des Sonnenkönigs Louis XIV. Da tummelte sich natürlich so mancher Prinz mit blauem Blut – aber auch das zahlreich erschienene Hofpersonal aller Art sorgte für eine frivolfruchtbare Feierlichkeit im Schutze lockiger Perücken und aufreizender Roben. Wirklich gut: Melissa Totten – kurzfristig eingeflogener Special Guest Star mit wirklich täuschend echtem Madonna Look-Alike. Dank ROSY fängt die Saison ja gut an.
ISLAND Sowas gab in Graz noch nie! Die Jugend gruppe Ausufern, die OUT 'n LOUD Clubbing Serie und das The FAGtory Club Team organisierten für 29./30. August ein gemeinsames queeres Sommerevent auf der Murinsel: Bereits am Nachmittag begann die Chillerei und dann wurde bei freiem Eintritt bis in den Morgen bei feinstem DJ Sound von Petra Pan und kalten Drinks gefeiert.
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STEIERMARK
Beyond the Sea Der Tuntenball bricht auf zu neuen Ufern
FOTO: FOTOMA (4), DAVID PICHLER (1)
„B
eyond the Sea – dive into a new world“, so das Motto der Charity-Veranstaltung, die am 20.02.2016 zum 27.Mal im Grazer Congress gefeiert wird. Von Triton über Meerjungfrauen bis hin zu Piraten und Inselschönheiten, vom mythischen Atlantis über die glitzernde Arktis bis hin zu tropischen Inseln mit Karibikflair unter Palmen – der Phantasie und Kreativität sind auch diesmal wieder keine Grenzen gesetzt. Am bevorstehenden Tuntenball dürfen die Gäste eintauchen in die wunderbare Welt der sieben Weltmeere und zu neuen Ufern aufbrechen. Den Gästen bleibt dabei jede Menge Spielraum für außergewöhnliche Kostümgestaltung.
vor Diskriminierung und Vorurteile be stehen, die weggespült werden müssen“, so Martina Weixler, Vorsitzende des Vereins RosaLila PantherInnen, zum Thema des Tuntenballs.
„Mit dem diesjährigen Thema wollen wir in eine vielfältige und abenteuerliche Welt eintauchen, in der Akzeptanz und Gleichbe rechtigung herrschen. Im alltäglichen Le ben sehen wir die Bedürfnisse, Lebenswei sen und Benachteiligungen von Menschen die ‚anders’ – zum Beispiel schwul oder les bisch sind – oft nur an der Oberfläche. Wir wollen zeigen, dass in den Tiefen nach wie
Der Kartenverkauf startet heuer am 28. November in mehreren Vorverkaufsstellen in Graz, Wien sowie online. Im vergangenen Jahr war der Tuntenball innerhalb kürzester Zeit ausverkauft! Zum Vorverkauf findet eine Pressekonferenz statt, bei der nähere Informationen zum Programm sowie weitere Highlights rund um den Tuntenball bekanntgegeben werden. n
So gilt es, trotz Glamour und Vergnügen noch immer politische Botschaften zu senden und aktiv Vorurteile abzubauen: Neben seinem bunten Abendprogramm hat der Tuntenball jedes Jahr auch einen politischen Themenschwerpunkt. Für das Jahr 2016 lautet dieser „Ehe gleich“! „Österreich ist das einzige Land Europas, das Homosexu ellen zwar volle Familiengründungsrechte eingeräumt hat, die Ehe aber nach wie vor verbietet“, so Martina Weixler.
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Ausland Paraden – hoffnungsfroh und überschwänglich BELGRAD hat schon viel schlechtere Zeiten gesehen. Die Gay Pride Parade (Regenbogenparade) war vor Jahren von gewalttätigen Extremisten angegriffen worden und hatte zahlreiche Verletzte hinterlassen. Dann wurde sie zweimal abgesagt: aus Sicherheitsgründen. Heuer fand sie in Ruhe statt. Der Wunsch nach EU-Mitgliedschaft wirkt offenbar Wunder. Bürgermeister, Integrationsministerin und Kulturminister führten den rund tausendköpfigen Festzug an. Zu feiern sind der gestiegene Stellenwert und der von massivem Polizeiaufgebot geschützte Raum für lesbisch/schwule Kundgebungen. Aber die Ruhe täuscht. Beachtliche Teile der Bevölkerung sind, geschürt durch die Kirche, homophob und aggres-
siv. Immerhin, keineR der Pride-TeilnehmerInnen wollte sich den Medien stellen. Wenn die Polizei die Straßen für Lesben und Schwule nicht freimacht, haben sie kaum einen Platz in der serbischen Gesellschaft. Kein Grund zum Feier, aber ein guter Grund zum Marschieren! PRAG. Die Goldene Stadt bietet längst goldene Zeiten für Lesben und Schwule. Eine Woche voller bunter Events, 15.000 Teil nehmerInnen an der Regenbogenparade „Prague Pride“, und an der Spitze die liberale Politikerin Adriana Krnacova (ANO). Auftakt der Festlichkeiten war ein Konzert unserer Conchita Wurst. In der Tat: We are unstoppable.
Kultur, Aktionismus und Emanzipation Wer kannte die beiden Hip-Hopper „Far & Son“ aus Schweden gut? Nun sind sie auf einen Schlag bekannt geworden: in der internationalen Presse – und vor allem im Kreml. Die beiden Künstler Frej Larsson und Simon Gärdenfors arbeiten an einer gesellschaftskritischen Sendereihe im schwedischen Fernsehen. Dafür haben sie auf den Aland-Inseln (Finnland) ein Grundstück des bislang letzten russischen Zaren – Wladimir Putin – zweckentfremdet. In der 1980er-Jahre-Hollywood-
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Produktion Police Academy kommt eine Schwulenbar vor. Diese haben Far und Son kurzerhand nachgebaut: auf Putins Aland-Grundstück. Das war wohl eine Anzeige wegen Sachbeschädigung wert. Sie taten Gutes, und alle reden drüber. Die beiden Aktionisten stellten auch klar: Es war durchaus als ein Act gegen die verbreitete und staatlich geförderte Homophobie in Russland gemeint.
AUSLAND
61 Prozent für Ehe-Öffnung Das Ergebnis einer neuen „Eurobarometer“Befragung zur Diskriminierung in der Europäischen Union, die von der Europäischen Kommission veröffentlicht wurde, zeigt ein klares Ergebnis: 61 Prozent der EU-BürgerIn nen befürworten die Ehe-Öffnung für Lesben und Schwule. Demnach sprechen sich in den 28 EU-Ländern 61 Prozent der Befragten dafür aus, dass in ganz Europa gleichgeschlechtliche Ehen erlaubt sein sollten, 33 Prozent sind dagegen. 71 Prozent befürworten, dass heterosexuelle und homosexuelle Paare zumindest gleiche Rechte erhalten sollten. Das heißt, die Zustimmungsquote hat sich in
den letzten Jahren erheblich erhöht: Bei der Befragung im Jahr 2006 unter den damaligen 25 Mitgliedsstaaten waren nur 44 Prozent für die Ehe-Öffnung, 49 Prozent aber dagegen. Wie bei vielen anderen gesellschaftspolitischen Fragen sind die Umfrageergebnisse sehr unterschiedlich: Die höchste Zustimmung für die Ehe-Öffnung gibt es in den Niederlanden (91 Prozent), Schweden (90 Prozent) und Dänemark (87 Prozent). In Österreich sind jetzt 62 Prozent für die Gleichbehandlung (plus 13 Prozentpunkte) und 32 Prozent dagegen – damit liegt Österreich knapp über dem EU-28 Durchschnitt. n
Gleichstellung von Homosexuellen gehört zu Deutschland Klare Worte fand der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck in seiner Rede beim zentralen Festakt zum Tag der deutschen Einheit in der Alten Oper in Frankfurt. In Bezug auf die Integration von Flüchtlingen meinte er, dass das zwar schwieriger als die Wiedervereinigung vor 25 Jahren wäre, aber: „Unsere Werte stehen nicht zur Disposition!“ „Gerade weil in Deutschland unter schiedliche Kulturen, Religionen und Lebens stile zuhause sind, gerade weil Deutschland im mer mehr ein Land der Verschiedenen wird, braucht es die Rückbindung aller an unumstöß liche Werte. Einen Kodex, der allgemein als gültig akzeptiert ist“, so der Bundespräsident. Gauck bezog sich aber auch ganz klar auf andere Minderheiten und Integrationsthemen: „Hier ist die Würde des Menschen unantastbar. Hier hindern religiöse Bindungen und Prägungen die Menschen nicht daran, die Gesetze des säkularen Staates zu befolgen. Hier werden Errungenschaften wie die Gleichberechtigung der Frau oder homo sexueller Menschen nicht in Frage gestellt.“
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Kultur Fußball und Homosexualität Langsam wird klar: Auch Kicker dürfen Männer lieben
Die gibt es natürlich, weshalb auch der Deutsche Fußball-Bund auf Aufklärung setzt. „Homosexualität im Fußball“ lautet auch der Titel der Infobroschüre, die der DFB seinen Regional- und Landesverbänden sowie allen rund 26.000 Vereine in Deutschland an die Hand gegeben hat. Sie ist auch auf der Website dfb.de downloadbar und will mit zahlreichen Informationen, Begriffserklärungen und Kontaktadressen das Thema Homosexualität und Fußball enttabuisieren. Dazu ganz neu auf dem Buchmarkt die Studie von Christoph Rohlwing zu Homosexualität im deutschen Profifußball. Selbst im Jugendbereich in verschiedenen Spielklas-
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sen aktiv, untersucht er, warum sich bisher noch kein aktiver Spieler zu seiner Homosexualität bekannt hat. Er interviewte auch Corny Littmann, den ehemaligen Präsidenten des FC St. Pauli, der einerseits ein geouteter Schwuler ist und eine Insiderperspektive auf ein immer noch tabuisiertes Thema hat. Rohlwing setzt sich aus soziologischer Sicht mit den Begriffen Männlichkeit, Homosexualität und Heteronormativität auseinander und analysiert die Hintergründe einer Problematik, die sich in vielen anderen gesellschaftlichen Kontexten relativiert hat. Nur eben (noch) nicht im Fußball. n Text: Hans-Peter Weingand Christoph Rohlwing „Homosexualität im deutschen Profifußball. Schwulenfreie Zone Fußballplatz?” 102 S., 20,60 Euro ISBN 978-3-8288-3596-2
FOTOS: TECTUM VERLAG, DFB
H
omosexualität im Fußball ist nicht erst seit dem Comingout des ehemaligen National spielers Thomas Hitzlsperger ein Thema. Dennoch: der (deutsche) Profi fußball wirkt nach wie vor wie eine „schwulenfreie Zone“. Dabei müsste es – rein statistisch betrachtet – doch einige homosexuelle Profifußballer geben.
Splitter
KULTUR
Homosexualität_en
Mit der Kooperationsausstellung präsentieren das Deutsches Historisches Museum (dhm.de) und Schwules Museum* (schwulesmuseum.de) in Berlin bis 1. Dezember 2015 erstmals eine umfassende Schau zu Geschichte, Politik und Kultur der Homosexualität_en der vergangenen 150 Jahre. Es werden der Umgang mit Homosexualität unter Aspekten sozialer, juristischer und wissenschaftlicher Repression und die schrittweise Emanzipation seit dem späten 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart thematisiert. Die Ausstellung würdigt damit die kulturhistorische Leistung der homosexuellen Emanzipation, die das gesellschaftliche Verständnis von geschlechtlicher Identität verändert und die Anerkennung von alternativen Lebensmodellen befördert hat. Zu sehen ist beispielsweise ein Exemplar der ersten Strafvorschrift „Constitutio Criminalis Carolina“ aus der Mitte des 16. Jahrhunderts, die sexuelle Handlungen „wider die Natur“ von Frauen wie Männern mit dem „Feuertod“ bestrafte. Auch der handschriftliche Brief des Schriftstellers Karl Maria
Fotos: Homage to Benglis, part of the larger body of work CUTS: A Traditional Sculpture, 2011; A six month durational performance; Image courtesy of Heather Cassils and Ronald Feldman Fine Arts © Heather Cassils and Robin Black 2011 Walpurgis in Berlin, 1983; Foto: Petra Gall © Schwules Museum*, Berlin, Sammlung Petra Gall
Kertbeny von 1868 ist zu sehen, in dem erstmals die Begriffe „homosexual“ und „heterosexual“ verwendet wurden. Die Ausstellung durchkreuzt die übliche Wahrnehmung, Homosexuelle mit schwulen Männern gleichzusetzen. Sie rückt vielmehr die wesentliche Rolle lesbischer Aktivistinnen ebenso wie weitere Geschlechtsidentitäten in den Fokus. Auch wird aufgezeigt, mit welchen Modellen WissenschaftlerInnen wie Karl Heinrich Ulrichs, Magnus Hirschfeld oder Judith Butler versuchten, ein Verständnis für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt zu etablieren. Ein Kernbereich widmet sich mit einer Fülle von unterschiedlichen Exponaten den Emanzipationsbewegungen lesbischer, schwuler und transidentischer Menschen, insbesondere seit der gesetzlichen Liberalisierung ab den 1960er-Jahren.
Der umstrittene Dokufilm von Andreas Horvath über den Schauspieler Helmut Berger war der einzige Österreichbeitrag bei den 72. Filmfestspielen in Venedig. Schonungslos und intim wird der alternde Schauspieler porträtiert. Berger, der in Filmen von Luchino Visconti berühmt wurde, zeigt sich hier als „zutiefst ernsthafter nichtspielender Schauspieler“. Die Grenze von realem Leben oder inszenierter Rolle sind schleichend, inklusive einer Masturbationsszene. Der Titel „Helmut Berger, Actor“ unterstreicht den Gedanken: Schauspiel ist für Berger kein
Beruf, sondern ein Daseinsprinzip. Helmut Werner, der Manager von Berger, ist da anderer Meinung: „Hier wurde die Institution und der Schauspieler Helmut Berger nachhaltig zerstört, er ist nicht mehr vermittelbar.“
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FOTO: © ANDREAS HORVATH
„Helmut Berger, Actor”
OÖ Termintipps Sa., 24.10.2015/21:00 LADIES NIGHT: First Anniversary Eintritt frei. Für alle Frauen und FreundInnen! Programm: Partymusik von N-Rockz, Welcome-Shot bis 24:00, Frauenpower hinter der Bar und Tombola Ort: HOSI Linz Mi., 28.10.2015/19:00 spotlight – Film: „Ein Zuhause am Ende der Welt“ Filmabend: Offen ab 19:00 Uhr, der Film startet um 20:15 und das HOSI-Lokal bleibt rauchfrei. Ort: HOSI Linz Spotlight: jeden 2. Mi von 19:00-22:00: Weitere Termine: 11.11., 25.11., 09.12.2015
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YOUnited meets Hedwig and the Angry Inch Das Landestheater Linz lädt YOUnited zu einem etwas anderen Theaterprojekt „Theater hautnah!" ein. Probenbesuche, KünstlerInnengespräche, Premierenbesuch und auch die Premieren-Afterparty mit den KünstlerInnen Sa., 14.11./11:00 – ca. 15:00 Workshop, Probenbesuch, Führung Fr., 20.11.2015/20:00 Premierenbesuch mit HOSI-Treff Der gemütliche Treff ab 19:00, jeden 2. Fr. HOSI Linz
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Treffpunkt: Foyer Zeughaus, Herrengasse 16 Mo., 16.11.2015/19:00 Lesung zum Internatio nalen Tag für Toleranz 2015 Landesbibliothek Graz, Kalchberggasse 2 Fr., 20.11.2015 ausufern – Themenabend Transsexualität Infos: facebook.com/ausufern Mo., 23.11.2015/19:30 Adventkranzbinden Evangelischen Hochschul gemeinde, Kaiser-Josef-Platz 9 Mi., 25.11.2015/2015 Frauengruppe – Themen_ abend „When Night Is Falling“ feel free Fr., 27.11.2015/16:00 Selbshilfegruppe trans-austria Cafe Erzherzog Johann, Sackstraße 3-5
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Dezember Do., 03.12.2015/18:00 Kinderwunschgruppe für Lesben Frauengesundheitszentrum, Joanneumring 3, 1.Stock Fr., 04.12.2015 ausufern – Glühwein Infos: facebook.com/ausufern Sa., 05.12.2015/22:00 Spaß mit Gummi Party Die Thalia, Opernring 5a Mo., 14.12.2015/19:30 HuG – Adventgottesdienst und Weihnachtsfeier EHG-Raum, Martin-LutherHaus 1. OG, Kaiser-Josef-Platz 9. Fr., 18.12.2015 ausufern – Weihnachtsfeier Infos: face-book.com/ausufern Fr., 18.12.2015/19:00 Frauengruppe – Weihnachtsmarktbesuch Treffpunkt: Mariahilferplatz Transgender Selbsthilfegruppe Jeden 2. So. im Monat um 17:00 im feel free.
Kultur- und Freizeitgruppe Jeden 3. So. im Monat um 18:00: Themenabend zu einem ausgewählten Film im feel free; Termine für Besuche von kul Frauenstammtisch – Women only turellen Veranstaltungen unter: Jeden 1. Mi. im Monat facebook.com/RLP.Kultur um 19:00 im LaMeskla. Männerstammtisch ElternStammtisch Ankündigung der nächsten Jeden 2. Di. im Monat Treffen unter: facebook.com/ um 18:00 im LaMeskla. Maennerstammtisch Homosexualität u. Glaube (HuG) Alle Veranstaltungen findest du Jeden 2. Mo. im Monat um 19:30 auch auf homo.at/kalender im feel free und jeden 4. Mo. im Am Handy abonnierbar! Monat um 19:30 im EHG-Raum, Martin-Luther-Haus 1. OG, Kaiser-Josef-Platz 9. RLP-Teambesprechung Jeden 1. und 3. Mi. im Monat um 19:00 im feel free – JedeR ist willkommen mitzuarbeiten!
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Gesundheit HIV und Recht Rechtliche Infos für HIV-Positive
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in HIV-Positiver lernt bei einem Date einen anderen Mann kennen. Bevor es zum ersten Sex kommt, teilt er dem Mann mit, dass er mit HIV infiziert ist. Da der Mann bereits seit einiger Zeit in medikamentöser Behandlung wegen der HIV-Infektion ist, ist seine Viruslast noch nicht ganz unter der Nachweisgrenze, dennoch bereits sehr gering. Eine Ansteckung ist daher höchst unwahrscheinlich. Im gegenseitigen Einverständnis verzichten die beiden auf die Verwendung von Kondomen. Irgendwann bricht die Beziehung auseinander und der andere Mann erstattet Anzeige bei der Polizei. Denn auch wenn dieser Mann in den ungeschützten Sex eingewilligt hat, kann es in Österreich zu einer Anklage und möglicherweise auch Verurteilung des HIV-Positiven nach § 178 Strafgesetzbuch kommen. § 178 StGB schützt das Rechtsgut der sogenannten Volksgesundheit. Damit versucht der Gesetzgeber, Infektionsquellen zu ermitteln und diese auszuschalten. Es geht ihm dabei um den Schutz der Allgemeinheit vor Epidemien. HIV fällt unter die bedingt meldepflichtigen Erkrankungen und wird dadurch bislang unter §§ 178 f StGB subsumiert. Bei den § 178 (Vorsatztat) und § 179 (fahrlässige Tat) StGB ist nicht Voraussetzung, dass es zu einer tatsächlichen Gefährdung der Volksgesundheit gekommen ist, sondern es reicht ein Verhalten, das eine konkrete Gefahr für die gesundheitliche Situation der Bevölkerung herbeiführen könnte. Dass jemand der staatlichen Strafverfolgung ausgesetzt wird, weil ein anderer eine persönliche Fehde nach einer gescheiterten Beziehung auslebt, ist für die Anwendung der §§ 178 f StGB unerheblich.
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Ist der anzeigende Mann HIV-negativ, kann er auch nicht zur Beihilfe nach § 178 StGB herangezogen werden, denn eine HIV-negative Person kann keine konkrete Gefährdung der Gesamtbevölkerung durch Beihilfe (§ 12 StGB) nicht herbeiführen, sehr wohl aber, wenn dieser ebenfalls HIV-positiv wäre. Unter präventiven Erwägungen ist eine derartige rechtliche Situation kontraproduktiv, überträgt sie doch die alleinige Verantwortung für den Schutz vor einer HIV-Infektion der HIV-positiven Person und trägt so zu einer Kriminalisierung von HIV-positiven Menschen bei. Die öffentliche Gesundheit ist jedoch am besten gewährleistet, wenn jeder Mensch für sich und seine Gesundheit selbst verantwortlich ist. Im österreichischen Strafrecht ist dieser Grundsatz leider – noch – nicht konsequent umgesetzt worden. Auch beim Entwurf des Strafrechtsänderungsgesetzes 2015 fehlen weiter die Entkriminalisierung von HIV-positiven Menschen und die Herausnahme von HIV aus dem Tatbestand des § 178 f. Übrigens: Eine gesetzliche Verpflichtung, dass HIV-Positive verpflichtet sind, vor Beginn sexueller Aktivität die HIV-Infektion mitzuteilen, existiert in Österreich nicht, allerdings kann es manchmal sinnvoll sein. § 178 StGB: Wer eine Handlung begeht, die geeignet ist, die Gefahr der Verbreitung einer übertragbaren Krankheit unter Menschen herbeizuführen, ist mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bis zu 360 Tagessätzen zu bestrafen, wenn die Krankheit ihrer Art nach zu den wenn auch nur beschränkt anzeige- oder meldepflichtigen Krankheiten gehört.
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Ich heisse Wilfried Parzer und bin 30 Jahre alt und habe am 18.08.1984 Geburtstag und bin 1,80 groß und schlank schwarze Haare und blaue Augen und Brille habe ich auch seit 2005 Habe oder besser gesagt nehme ich Tabletten gegen Anfälle Meine Hobbys: Fernsehe, Musik hören, Spazierengehen, Lesen Romantische Essen zu zweit Er soll zwischen 18-40 Jahre alt sein. Chiffre: 4143
Weil ich an DIE EINE glaube… Ich, 30 Jahre, blond, sportlich, wünsche mir eine dauer hafte, spannende und ehrliche Beziehung Ich schreibe Gedichte und Texte Musik ist mir sehr wichtig Meine Hobbys sind Tennis und Fußball Wohne im Mostviertel Suche eine feminine, interessante, sportliche Frau zwischen 23 und 32 Jahren Freu mich über Zuschriften. Chiffre: 4521 Fortsetzung auf Seite 42
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