157/April 2017
Das lesbisch/schwule Österreichmagazin
Night of Stars Der Tuntenball 2017 Come out, get out!
S. 22-25
Ein Gemeinschaftsprojekt von
Preis 2,50 € | GZ 02Z031968 S | Österreichische Post AG | Sponsoring Post
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Li n z Pri d.1e7 24.06
en , fü r Lesb s ei n Fest tran s* & Fr iend schw ule,
Michaoenl Amm a Kaurn Cronin
Christine Hödl
The es Morricon
nder Alexan Fabia
15:00 straßenfest
aeC Maindeck
22:00 afterparty
DJane s.stereo & DJ Mart.i
hosilinz.at/csd
Karane d ´Ach
PRIDE
Editorial „Sexuelles Experimentieren“
I
n was für Zeiten leben wir eigentlich? Ein katholischer Weihbischof redet wirres Zeug über „Dämonische GenderIdeologie” und „sexuelles Experimentieren” (Seite 6), ein Innenminister lässt StandesbeamtInnen im Stich, weil noch Rechtsgrundlagen und Unterlagen für die Schließung von Eingetragenen PartnerInnenschaften am Standesamt fehlen (Seite 8). Da hilft dann nur mehr Feiern. „Night of Stars – Come out, get out!" – das diesjährige Motto des Tuntenball war erlebbar und weit über den Abend spürbar. Daher unsere Titelgeschichte: Gelebte Vielfalt in ihren schönsten Ausprägung – lebensfroh, laut und schrill, aber auch lebensbejahend und selbstbewusst (Seite 22-25).
Apropos Vielfalt – wie es so hinter den Kulissen des Songcontests zugeht, weiß Markus Tritremmel vom offiziellen Eurovision Song Contest Fan Club und zeigt uns einen persönlichen Blick vom internationalen Fes tival, das schon immer mehr als nur ein Musikfestival war (Seite 32-34). Für LiebhaberInnen der laufenden Bilder verlosen wir einen Festivalpass und Tickets für das Crossing Europe Filmfestival in Linz, das wieder mit einigen queeren Besonderheiten überraschen wird (Seite 36-37). Ganz im Gegenteil von Bischof Laun er mutigen wir zu sexuellem Experimentieren. Viel Spaß! Play safe! Gerhard Niederleuthner
IMPRESSUM Offenlegung laut §25 Mediengesetz: Medieninhaberin, Herausgeberin und Verlegerin: „Verein zur Förderung der Information über Schwule, Lesben und TransGender-Personen”, Gerstnerstraße 13, 4040 Linz (Vorstand: Vorsitzender: Joe Niedermayer, VorsitzenderStellvertreterin: Isolde Messerklinger, Schriftführer: Hans-Peter Weingand, Finanzreferent: Gernot Wartner) ZVR: 993540699 Zulassungsnummer: GZ 02Z031968 S, „Sponsoring Post“ EigentümerInnen: HomosexuelleInitiative Linz, Goethestraße 51, 4020 Linz (Vorstand: Vereinssprecher: Stefan Thuma, Finanzreferent: Björn Zahn, Organisationsreferentin: Elisabeth Landl); RosaLila PantherInnen (Vorstand: Vorsitzender: Johannes Niedermayer, stellv. Vorsitzende: Michaela Feiner, Kassier: Chris Skutelnik, stellv. Kassier: Alexander Groß, Schriftführer: Raphael Rainer, stellv. Schriftführer: Eberhard FeinerWuthe, Beiräte: Peter Beck, Michael Hammer, Andreas Strick, Mag. a Monika Gratzer und Stop Aids – Verein zur Förderung von sicherem Sex (Vorstand: Vorsitzender: Chris Skutelnik, stellv. Vorsitzender: Peter Beck, Kassier: Johannes Niedermayer, Schriftführerin: Martina Weixler), beide: Annenstr. 26, 8020 Graz
Grundlegende Richtung: basierend auf den in den Vereinsstatuten des „Vereins zur Förderung der Information über Schwule, Lesben und Trans-Gender-Personen” niedergeschriebenen Grundsätzen. Im Sinne der Entschließung des Europäischen Parlaments vom 17. Februar 1998 zur Achtung der Menschenrechte in der Europäischen Union will PRIDE mitwirken, dass die Gleichberechtigung von Schwulen und Lesben anerkannt wird, insbesondere durch eine rechtliche Absicherung von gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften, und will mitwirken, jedwede Diskriminierung abzuschaffen, unter der Schwule und Lesben vor allem im Bereich des Steuerrechts, des Vermögenrechts, der sozialen Rechte etc. immer noch zu leiden haben, und mit Hilfe von Information und Aufklärung dazu beitragen, gegen Vorurteile anzukämpfen, die in der Gesellschaft gegen Homosexuelle bestehen. Die Beiträge geben die Meinung der Verfasserin bzw. des Verfassers wider. Für unverlangt eingesandte Beiträge und Bildmaterial wird keine Haftung übernommen. Ein Recht auf Abdruck besteht nicht. LeserInnenzuschriften sind uns willkommen; bei allen Beiträgen behält sich die Redaktion das Recht auf Kürzung vor. Der anonyme
Abdruck von Beiträgen ist möglich; Name und Anschrift des/der VerfasserIn müssen der Redaktion bekannt sein. Private Kontaktanzeigen sind gratis. Redaktionsleitung OÖ: Gerhard Niederleuthner Redaktionsleitung Stmk.: Hans-Peter Weingand Redaktionsanschrift: PRIDE, Gerstnerstr. 13, 4040 Linz; Auflage: 2500 Stk. Redaktion: Web: pride.at, Mail: redaktion@pride.at, PRIDE, Gerstnerstr. 13, 4040 Linz; PRIDE Nr. 157/April 2017 Cover: Miss Tuntenball 2017 / Foto: © Andy Joe Layout: Isolde Messerklinger, Gerhard Niederleuthner Redaktion: Rainer Bartel, Isolde Messerklinger, Gerhard Niederleuthner, Heinz Schubert, Gernot Wartner, Hans-Peter Weingand MitarbeiterInn en: Rainer Bartel, Anna-Magdalena Drusˇ ko, Michaela Feiner, Valeria Georgieva, Andy Joe, Isolde Messerklinger, Gerhard Niederleuthner, Angelina Schwemmerlin, Gernot Wartner, Hans-Peter Weingand Redaktionsschluss: PRIDE Nr. 158/Juni 2017: Sa., 15.04.2017 Spendenkonto: UniCredit Bank Austria AG; BIC: BKAUATWW; IBAN: AT69 1100 0049 2560 3500 n
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Inhalt PRIDE Nr. 157/April 2017 Editorial & Impressum
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Österreich Vor 20 Jahren 05 Bizarr 06 Pfusch 07 Splitter 08 Kommentar: Weltfrauentag 09 Urteile aufheben! 12 Kommentar: Schuldig! 13
Tuntenball Goldene Panthera 22 Sektpräsentation 23 Night of Stars 24 Ausland Splitter 26
Oberösterreich 3 Jahre & Gaytic Kick it! ... and Party 20 Jahre & Herrliche Damen Danube Equality Dance Salzburg HOSI Fest
Steiermark Menschenrechtspreis Gut und teuer... Transgender Graz
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30
14 15 16 17 18
20 21
Kultur Von wegen La la la, Boom-BangA-Bang & Ding Dinge Dong ... 32 Life Is Beautiful 35 Queeres Cinema 36 Erlesenes: Ein Blick zurück im Zorn 38 Erfischend queer. 39 Termine & Kontakte Oberösterreich / HOSI Linz 40 Stmk / RosaLila PantherInnen 41 Kontakte 42
FOTOS: GERHARD NIEDERLEUTHNER, ANDY JOE (2), CROSSING EUROPE
Gesellschaft Ein Forscher, der Geschichte schreibt
PRIDE
HTETE DARÜBER BERIC HREN... PRIDE VOR 20 JA HOSI Info Nr. 37/April 1997 Diese Ausgabe stand unter dem Schwerpunktthema „Gewalt“. Von deren Ursachen bis hin zu Mobbing und anderen Alltagserfahrungen von Gewalt reichte die Themenpalette. Aber auch die Gewalt in Beziehungen, die oft zu einer nicht enden wollenden Spirale ausartet, wurde thematisiert. Und die Frage, wie man sich vor Gewalt schützen könne, blieb nicht unerwähnt, und Beratungsstellen wie z.B. ein schwules Überfalltelefon wurden vorgestellt. Daneben gab es einen ausführlichen Bericht über eine seit drei Jahren vorbereitete Tagung des Referats für Ehe und Familie der Diözese Linz, die unter dem beziehungsvollen Titel „ Homosexualität und Kirche – ein längst fälliger Dialog“ stand. Berichtet wurde auch über einen Hetzartikel in der in allen Arztpraxen kostenlos aufliegenden Zeitschrift „MEDIZIN populär“, dem Organ der Österreichischen Ärztekammer. Mit veralteten Studien, unsinnigen Theorien und abstrusen Behauptungen wurden darin Lesben und Schwule mit pseudomedizinischer Seriosität zu abnormen Monstren hochstilisiert, zum kranken, abnormalen Menschen erklärt. Die LGBT-Organisationen forderten allerdings ergebnislos eine Erklärung und eine Distanzierung der Bundesärztekammer. Und auch eine Personalie ist mit dieser Ausgabe verknüpft: Mit April 1997 übernahm Mag. Gerhard Niederleuthner die Redaktionsleitung, die er bis heute innehat. Die PRIDE-Redaktion gratuliert ihrem Chef herzlich zu diesem Jubiläum.
buschtrommel 2/1997 Die rosalila buschtrommel 2/1997 machte Werbung für das Frauenvolksbegehren. Die neue Vorsitzende der RosaLila PantherInnen präsentierte die elf Forderungen,
die teilweise bis heute nicht realisiert wurden, z. B. Vertretung von Frauen auf allen Ebenen entsprechend ihrem Anteil an der Bevölkerung, gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit. Auf juristischer Ebene ging ein wichtiger Prozess verloren: Der Oberste Gerichtshof entschied, dass der gleichgeschlechtliche Lebensgefährte im Todesfall kein Eintrittsrecht in den Mietvertrag des Partners habe. Diese Frage wurde letztendlich zugunsten der Schwulen und Lesben vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte entschieden. In einem umfangreichen AIDS-Special wurde berichtet, dass eine neue Wirkstoff-Kombination 80 % der Patienten retten könne. Absehbar war damals schon, dass diese Therapie vor allem Betroffenen im Westen und Norden des Globus zugutekommen werde: Bereits damals wurden die Behandlungskosten auf ca. 1000 Euro pro Monat geschätzt. Der 1993 gegründete "Rosa Panther Chor" lief zur Höchstform auf und gab bekannt, dass er sich zusammen mit weiteren 52 Chören aus der ganzen Welt am inter nationalen Festival "Various Voices '97" in München beteiligen werde. Im Kulturteil wurde mit Originalzitaten aus dem Prozess gegen den Schriftsteller Oscar Wilde wegen Unzucht mit Männern berichtet, nach denen Wilde nach zwei Jahren Zwangsarbeit 1897 das Gefängnis als gebrochener Mann verlies. Rezensiert wurde der Coming Out-Film "Beautiful Thing". Angekündigt wurde das erste "Schwullesbische Unifest", das zum ersten Mal im Mai 1997 im Dolmetschinstitut im Wall stattfand. n
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Österreich Bizarr Wirre Aussagen von Weihbischof Andreas Laun über den Teufel, Lesben und Schwule
„Dämonische Gender-Ideologie” Laun beklagte auch, dass „Transvestismus und Geschlechtsumwandlungen” als „denkbar und sogar wünschenswert” gelten, und verglich die „dämonische Gender-Ideologie” mit der Rassenlehre der Nationalsozialisten und mit kommunistischen Gesellschaftsutopien: „Die Folgen waren in beiden Sys temen Diktatur und Ströme von Blut”. Besonders gefährlich sei die "Sexualpädagogik der Vielfalt”, so Laun, denn Kinder sollen "schon ab dem Kindergarten, spätestens aber in der Schule lernen: Alle möglichen Praktiken der Sexualität sind gleichwertig und für normal zu halten.” Durch den Unterricht würden die Kinder „zu sexuellem Experimentieren ermutigt”.
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Der Vorstand der HOSI Salzburg bezeichnete in einem offenen Brief an die Öster reichische Bischofskonferenz Launs Aus lassungen als besonders bizarr und abscheulich. Homo-„Heilung” Der 74-Jährige, der bereits seit 1995 den Posten des Salzburger Weihbischofs innehat, polemisiert bereits seit langem gegen die angebliche „Homosexualisierung der Gesellschaft”. So warb er wiederholt für Homo-„Heilung” und behauptete, dass es „keine Diskriminierung homosexueller Paare" gebe. Während seine katholische Kirche mit Skandalen wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern durch Priester kämpfte, warf er Schwulen pauschal vor, eher Kinderschänder zu sein als Heterosexuelle. n Text: Gernot Wartner
FO TO: JOSEF KU SS, FOTO -KUSS@ AON.AT
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er Salzburger Weihbischof Andreas Laun hat in einem Mitte März im fundamentalistischen Portal kath.net veröffentlichten „Klartext” die „Gender-Ideologie” als „Lüge des Teufels” sowie sexuelle und geschlechtliche Minderheiten als „gestört” bezeichnet. Er rief „alle Christen und alle vernünftigen Menschen” auf, „sich zu wehren”. Der Teufel höre nicht auf, „Menschen auf seine Seite zu ziehen, hinein in den Abgrund des Leidens und sogar ewigen Unglücks”. Besonders gefalle dem Teufel, „dass es irgendwie gestörte Männer und Frauen gibt, die anatomisch eine kleine Missbildung haben oder eine sexuelle Anziehung zum eigenen Geschlecht verspüren und damit seine Lüge zu bestätigen scheinen."
ÖSTERREICH
Pfusch Innenminister lässt StandesbeamtInnen im Regen stehen
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eit Dezember ist es Gesetz: ab 1. April 2017 können Eingetragene Partnerschaften nur mehr auf den Standes ämtern geschlossen werden. Doch Paare, die gerne einen beliebten Mai-Termin gehabt hätten, wurden vertröstet: noch gäbe es vom Innenministerium keine Infos, keine Unterlagen und damit auch noch keine Termine. So bot und bietet zwar der Manz Verlag von Mitte März bis Mitte Mai teure Intensivseminare zum neuen Personenstandrecht an, so auch zur Eingetragenen Partnerschaft am Standesamt. Prominenter Referent ist dabei MR Norbert Kutscher, Referatsleiter für Personenstandswesen im Bundesministerium für Inneres. Informationen an die Standesämter gab es jedoch nicht. Auf den Webseiten steht immer noch die alte Regelung mit den Bezirksverwaltungsbehörden, im Vorfeld gab es auch keine Hinweise an die Öffentlichkeit auf die bald kommende neue Zuständigkeit. Beim letzten Arbeitsgespräch von Franziska Weber, Vorsitzende des Fachverbandes der Standesbeamten Österreichs, bei Innenminister Wolfgang Sobotka am 18. März war die neu hinzukommende Aufgabe für Standes beamtInnen kein Thema. Bis in den letzten Märztagen Alarm geschlagen wurde, da sich herausstellte, dass für eine reibungslose Durchführung noch Rechtsgrundlagen und Unterlagen fehlen. So gab es z. B. kein rechtlich korrektes Formular für eine Partnerschaftsurkunde. Bei einem Informationstermin im Innenministerium am 28. März wurde jedoch versprochen, dass man alles noch rechtzeitig erledigen werde. Am 31. März erschienen dann im Bundesgesetzblatt die notwendigen Änderungen der Personenstandsverordnung.
Mit der Öffnung der Standesämter zog das Innenministerium die Reißleine, um einer drohenden Verurteilung zu entgehen. Denn auf Initiative des Rechtskomitees Lambda und Rechtsanwalt Dr. Helmut Graupner hatte 2015 der Europäische Menschenrechtsgerichtshof (EGMR) wegen dem Standesamtverbot ein Verfahren gegen Österreich eingeleitet. Die Entscheidung des Höchstgerichts erging kurioser Weise am 30. März, also zu jener Zeit, in der man im Innenministerium fieberhaft damit beschäftigt war, durch die wegen der Standesamts- und Familiennamen-Diskriminierung entstandenen Folgen zu beseitigen und noch im letzten Moment neun Verordnungen und 49 Formulare zu ändern. Das Höchstgericht befand den Ausschuss gleichgeschlechtlicher Paare vom Standesamt für rechtswidrig und hat Österreich verpflichtet, den vier Beschwerdeführern, die zu Recht gegen das Standesamtsverbot geklagt haben, Ersatzzahlungen zu leisten. Auch wenn nun die Standesämter auch für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet werden und homosexuelle Paare auch (wieder) einen Familiennamen tragen dürfen, so bleibt ihnen die Ehe in Österreich – anders als in fast der gesamten westlichen Welt – immer noch verboten. Noch immer kann und soll die Bürger initiative auf ehe-gleich.at unterstützt werden, die mit über 50.000 Unterschriften eine der erfolgreichsten in der Geschichte der Republik ist. n Text: Hans-Peter Weingand
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ÖSTERREICH
Splitter Homosexualität und Flucht LINZ/WIEN. Am 23.03.2017 fand auf Ein ladung der Grünen And ersum OÖ eine Diskussion im Pressezentrum des Alten Rathauses in Linz über das Spannungsfeld Homosexualität und Flucht statt. Ein reger Gedanken- und Erfahrungsaustausch zwi schen dem breit aufgestelltem Podium und den zahlreich erschienenen TeilnehmerIn nen zeigte auf, wie groß das Interesse, aber auch das Aufklärungspotenzial war.
Die vielen Personen aus dem Asyl- und Fluchtbetreuungsbereich, die in der an schließenden teils emotional geführten Dis kussion wichtige Feedbacks geben konn ten, haben gezeigt, dass viele kleine, ein fache und konkrete Hilfestellungen schon ein guter Anfang zur Integration sein kön nen. Die extrem langen Wartezeiten bis zum Erstinterview müssen auf jeden Fall ver kürzt werden. Das war ein klarer Appell an die Bundesregierung. n
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FO TOS: GERHAR
NER D NIEDERLEUTH
Rudi Anschober, Landesrat für Integration musste leider kurzfristig krankheitsbedingt absagen, dafür berichtete Rainer Bartel über die gute Kooperation zwischen HOSI Linz und der Integrationsstelle des Landes Oberösterreich mit dem Projekt „Queer Refugees Welcome“, bei dem besonders auf Sensibilisierung des Betreuungspersonals von Flüchtenden hingearbeitet wird. Adam H., selbst Flüchtling aus dem Irak, wies besonders auf die problematische Situation hin, wenn homophobe Überset zer beim Gespräch mit Behörden viele Fak ten dann falsch weitergeben. Marty Huber von queerbase aus Wien konnte viele auf schlussreiche Erfahrungen gerade im Um gang mit den vielfältigen kulturellen Zu gängen von Flüchtlingen erzählen, aber
auch konkrete praktische positive Umset zungen, wie kleine private Unterkünfte, die dann für queere Flüchtlinge besonderen Schutz und Sicherheit bieten. Bundesrätin Ewa Dziedzic, Grüne Sprecherin für LGBTI im Parlament, verwies auch auf den in der Community noch immer herrschenden Ras sismus. Alexander Handlbaur, Sprecher von Grüne Andersrum OÖ, ergänzte auch die oft unzureichende Koordinationsarbeit zwi schen den Behörden und Flüchtlingshei men, wenn schwule Flüchtlinge nach ho mophoben Übergriffen zwar rasch in andere sichere Unterkünfte, aber noch weiter abge legen vom Zentralraum, gebracht werden – und dann noch schwieriger notwendige so ziale Kontakte aufbauen können.
ÖSTERREICH
KOMMENTAR Was haben eine Rose, Abnehmpillen und geschlechtergerechte Sprache miteinander zu tun? Ein Kommentar von Michaela Feiner
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FOTO: MICHAELA FEINER
enn Unternehmen, Vereine und Parteien Frauen mit einer roten Rose beschenken, ist es wieder einmal so weit: Es ist Weltfrauentag. Artig nehme ich als österreichische Durchschnittsfrau das „großzügige“ Geschenk an, bedanke mich höflich, steche mir dabei in den Finger und haste weiter, um meiner Arbeit nachzugehen, die Einkäufe zu erledigen oder zum Bus zu eilen, damit ich rechtzeitig zu Hause bin, um für meine Familie zu kochen. Die Rose stelle ich in eine Vase und versorge sie mit Wasser, es wäre ja Verschwendung, wenn sie verwelkte. Ich putze, koche, wasche, bügle, räume auf uvm. All das im Beisein der Rose, die mich dabei verhöhnt. Es wirkt, als würde sie mich fragen: Wer möchte schon gleiche Entlohnung für gleiche Arbeit, Chancengleichheit im Beruf, das Recht auf ein freies Leben ohne Gewalt und die Möglichkeit einem Beruf nachzugehen, an dem das Herz hängt, wenn man einmal im Jahr eine Rose bekommt? Bevor meine Gedanken abdriften und ich die Rose beim Fenster hinauswerfe, entscheide ich mich, die Post zu sortieren. Oh wie schön! Jetzt werde ich auch schon schriftlich darüber informiert, dass Ärzte eine neue Abnehmpille entwickelt haben, mit der es „auch mir gelingen wird, in relativ kurzer Zeit meine überschüssigen Kilos loszuwerden“. Auffallend ist, dass ausschließlich männliche Ärzte an der Entwicklung der Wun-
derpille beteiligt waren, denn Ärztinnen werden nicht erwähnt. Wahrscheinlich waren sie einfach „mitgemeint“! Dabei ist es relativ einfach, Frauen sprachlich sichtbar zu machen. Anlässlich des Weltfrauentags haben wir uns in einem Workshop mit geschlechtergerechter Sprache auseinandergesetzt. Eine Variante ist, beide Geschlechter sichtbar zu machen. Dazu zählt die Verwendung der weiblichen und männlichen Form (Lehrerin und Lehrer), das Binnen-I (LehrerIn) oder die Kennzeichnung der Geschlechter mittels Schrägstrich (Lehrer/innen). Weiters bieten sich geschlechtsneutrale Formulierungen an, wenn das Geschlecht nicht relevant ist (Lehrende). Eine andere Variante ist die Sichtbarmachung von mehr als zwei Geschlechtern mittels Gender Gap (Lehrer_ in), Sternchen (Lehrer*in) oder x bzw. ecs (Lehrx, Lehrecs). Beispielsweise bedeutet die Formulierung „der Verfasser“, dass dieser männlich ist, denn von einer „Verfasserin“ ist nicht die Rede. Bei „herausgegeben von“ bleibt das Geschlecht offen. Worte haben Macht. Sie können trösten, verunsichern, erklären, ermutigen, Versprechen besiegeln und sogar territoriale Grenzen festlegen. Sprache erzeugt Bilder und bildet Wirklichkeit ab. Bedenken wir, wie wichtig geschlechtergerechte Formulierungen sind und wie viel sie über unsere Vorstellungen von einer gleichberechtigten Welt aussagen. Frauen haben das Recht, auch sprachlich sichtbar zu sein! n
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ÖSTERREICH
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RECHT HABEN IST GUT – RECHT BEKOMMEN IST BESSER!
”
RECHTSANWALT DR. MICHAEL MAURER
‚Volkskörper‘ ist eine klar biologistischrechtsextreme Diktion. Dieses Posting stammt vom 16. Februar 2016. Ein paar Tage später bezeichnete S. den deutschen Grün politiker Volker Beck als ‚Berufsschwuchtel‘, eine Bürgermeisterin bezeichnete er als ‚verlogenes, strunzdummes Weibsstück‘, das ‚weg weg weg‘ gehöre. Ein Viertel, in dem teilweise extremistische Muslime wohnen, wollte er am 31. März 2016 ‚ausräuchern‘“. Überdies war auch der Ex-Chef von Alexander S., der FP-Nationalrat Höbart, durch ausländerfeindliche Postings aufgefallen, für die er medienwirksam in Kritik geraten war. Vielleicht holt auch ihn seine extreme Gesinnung bei seinem nächsten Posting ein. n
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Alexander S. ist nach Monate langem Hin und Her seinen Job als parlamentarischer Mitarbeiter des FPÖ-Abgeordneten zum Nationalrat, Christian Höbart (Foto), nun doch los. Seine Postings im Internet, auch zu Schwulen, haben ihn endgültig eingeholt, nachdem er bis zur Klärung des Falls beurlaubt gewesen war. Der Standard hatte am 26. August 2016 Folgendes zu berichten gehabt: „So schrieb S. über die Geschichte zweier homosexueller irakischer Flüchtlinge, die wegen Attacken im Flüchtlingsheim von einem schwulen Paar aufgenommen wurden: ‚Die Regierung hat zwei neue Ausländer und die warmen Brüder zwei neue Spielgefährten. So ist jedem zeitgenössischem Zersetzer gedient, oh brave new world.‘ Die Wortwahl ‚Zersetzer‘ in Bezug auf einen vermeintlichen
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FOTO: © PARLAMENTSDIREKTION / PHOTO SIMONIS
Und tschüss
ÖSTERREICH
Seit 2016 wird zurückgeschoben
Die Verurteilung zweier junger Männer zu Haftstrafen wegen ihrer vermuteten Homosexualität und die vorangegangene Untersuchung des Enddarms zur „Beweisaufnahme“ spricht jedem Menschenrechts-
anspruch Hohn. Bis zu 70 Männer werden jährlich nach dem strafrechtlichen Totalverbot homosexueller Handlungen ihrer Freiheit und Würde beraubt. Der neue Rechtsstaat setzt moralisches Unrecht durch. Lesben- und Schwulenaktivisten werden im Alltag massiv bedroht und zur Verzweiflung getrieben. Es fehlt der Wille zur gesellschaftspolitischen Änderung. Was hat das alles mit Österreich zu tun? Bei uns gilt Tunesien seit dem Vorjahr als sicheres Land, in das Flüchtende abgeschoben werden. Der deutsche Bundestag reagierte nun spät, aber doch und klassifizierte Tunesien zum unsicheren Herkunftsland. Wann wird Österreich endlich hellhörig? n
CHIV FO TO: PRIDE -AR
Tunesien war 2010 nicht nur Ausgangspunkt der Volkserhebung im „Arabischen Frühlings“, es galt danach einige Zeit als Vorzeigestaat, was die gesellschaftliche Entwicklung angeht. „Ein Leben in Würde“ sollte das Ziel der Bewegung gegen Gewaltherrschaft, Willkür und Korruption sein. Doch der erhoffte Weg zum Besseren verlief schwierig, langsam, abwegig und zuweilen im Sand. Zwar wurde die tunesische Initiative „Nationaler Dialog“ 2015 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet, doch diesem Frieden ist nicht zu trauen, da er kein sozialer Friede ist, der alle einschließt. Die Wirrungen im Gefolge der Umbrüche haben vor allem bei Jugendlichen zu einer religiösen und politischen Radikalisierung geführt, die von außerhalb noch angestachelt wird. Die „Wahrheitskommission“ befasst sich mit politischen Menschenrechtsverletzungen aus der Diktatur vor 2011, und auch das erstmals unabhängige Verfassungsgericht wirkt angesichts des Radikalismus keine Wunder.
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ÖSTERREICH
Urteile aufheben! Endlich reift in Deutschland der politische Wille zur Entkriminalisierung der schwulen Justizopfer.
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ie deutsche Bundesregierung hat beschlossen, die Urteile gegen jene Männer per Gesetz aufzuheben, die nach dem NS-Regime und vor der Aufhebung des Totalverbots von Homosexualität im Jahr 1994 wegen einvernehmlicher Sexualkontakte unter Erwachsenen vorbestraft sind. Die unter dem Naziregime wegen Homosexualität gefällten Urteile hatte der deutsche Bundestag schon 2002 aufgehoben. Es leben heute noch zahlreiche Betroffene, die Opfer des § 175 des Strafgesetzbuchs der Bundesrepublik Deutschland geworden sind und deren guter Ruf nun wiederherzustellen sei. Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) sprach von „Schandtaten des Rechts“ und führte Folgendes genauer aus: „Wir werden erlittenes Unrecht nicht gutmachen können, aber wir wollen ein Zeichen setzen, dass der Rechtsstaat in der Lage ist, Fehler zu korrigieren. Die verurteilten homosexuellen Männer sollen nicht länger mit dem Makel der Verurteilung leben müssen.“ Um den Justizopfern Einzelfallprüfungen zu ersparen, soll nun im Bundestag ein Aufhebungsgesetz beschlossen werden, das für alle § 175-Fälle gilt, wo keine Gewalt, Nötigung und Ausnützung eines Abhängigkeitsverhältnisses des Sexualpartners im Spiel waren. Die symbolische Entschädigung soll 3.000 Euro pro Urteil und weitere 1.500 Euro pro Jahr verbüßter Strafhaft betragen. Voraussichtlich wird der politische Wille der Bundesregierung im Bundestag durch die Koalitionsparteien umgesetzt werden. In Österreich können bzw. müssen aufgrund einer Gesetzesreform aus dem Jahr 2015 seit
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dem Vorjahr die Opfer der §§ 209, 210, 220 und 221 Strafgesetzbuch (erhöhtes Mindestaltergebot, Prostitutions-, Werbungs- und Vereinsbildungsverbot) vor dem Gericht, das sie dazumal verurteilt hat, ein erneutes Verfahren durchlaufen, um rehabilitiert zu werden. Erklärungen des Bedauerns oder gar Entschädigung bekommen die österreichischen Justizopfer keine, wie Rechtsanwalt Helmut Graupner vom Rechtskomitee Lamdba (RKL) schon 2015 kritisierte. Die Gesetzesreform kam in Österreich erst verspätet und unter dem hartnäckigen Druck des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte zustande. Angesichts der aktuellen deutschen Reforminitiative verlangte der Justizsprecher der Grünen im Nationalrat, Albert Steinhauser, ein ebensolches Aufhebungsgesetz für Österreich: „Aus heutiger Perspektive ist klar, dass den Betroffenen Unrecht widerfahren ist. Zudem hatten sie unter finanziellen wie sozialen Konsequenzen zu leiden.“ Anders als in Österreich (bis 1971) waren in Deutschland die Frauen nicht vom Totalverbot der Homosexualität betroffen. Denn nach einem Erkenntnis des Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe aus dem Jahr 1957 würden nämlich nur Schwule dazu neigen, „einem hemmungslosen Sexualbedürfnis zu verfallen“. Über 50.000 Männer waren zwischen 1949 und 1994 nach dem deutschen § 175 verurteilt worden. n Text: Rainer Bartel
ÖSTERREICH
KOMMENTAR Schuldig! Österreichs Schwule und Lesben fordern Gerechtigkeit Ein Kommentar von Hans-Peter Weingand
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n 50 Jahren, von 1922 bis 1971, hat es in Österreich 25.000 Verurteilungen wegen „Unzucht wider die Natur“ gegeben. Das generelle Verbot gleichgeschlechtlicher sexueller Handlungen hat Österreich erst 1971 beseitigt und war damit das Schlusslicht der europäischen Länder. Auch Frauen konnten wegen dieses Delikts verfolgt werden. Dieses sogenannte „Totalverbot“ wurde durch vier Bestimmungen ersetzt: ein Verbot gleichgeschlechtlicher Prostitution unter Männern, welches 1989 im Zusammenhang mit der AIDSPrävention abgeschafft wurde, ein Werbe- bzw. Verbindungsverbot, welches 1996 abgeschafft wurde und Homosexualität Sex mit Tieren gleichgestellt hatte, und schließlich das Mindestalter von 18 für sexuelle Kontakte zwischen Männern, welches für verschiedengeschlechtliche Beziehungen bzw. für gleichgeschlechtliche Beziehungen unter Frauen bei 14 lag. Die Abschaffung scheiterte am Widerstand von ÖVP und FPÖ – es war der Verfassungsgerichtshof, der 2002 diese Diskriminierung beseitigte. Von 1971 bis 2002 hat es ca. 1500 Verurteilungen nach diesen Bestimmungen gegeben, dies be-
ZAHLEN 1922 bis 1971 Totalverbot: ca. 25.000 Verurteilungen, davon ca. 600 Frauen davon ca. 4000 in der NS-Zeit seit 1953 ca. 9900 wegen Homosexualität vorbestrafte Männer
traf praktisch ausschließlich Männer. 26.500 Verurteilungen in 81 Jahren. Das bedeutet, dass an jedem Arbeitstag ein Richter mit einem „Schuldig!“ einen Betroffenen zum vorbestraften Sexualverbrecher machte, ins Gefängnis schickte, ihm Ansehen und Job nahm. Und das über 80 Jahre lang. Deutschland hat sich nun entschlossen, sich bei den wegen freiwilliger homosexueller Handlungen Verurteilten zu entschuldigen und für diese Verfolgung bzw. für Haftstrafen zu entschädigen. Was mit Merkel geht, sollte wohl mit Mitterlehner möglich sein. An der SPÖ wird es nicht scheitern. Zirka 2600 Männer und etwa 80 Frauen sind noch am Leben, denen so eine Entschuldigung noch zu Gute kommen könnte, der Großteil von ihnen hoch betagt. Wegen ihrer Homosexualität durch die Nazis Verfolgte hat Österreich erst 2005 als NS-Opfer anerkannt. Da waren prak tisch alle bereits gestorben. Diesmal sollte Österreich nicht so lange warten. n
1972 bis 1989: 474 Verurteilungen wegen männlichen Prostitutionsverbot 1972 bis 1996: 4 Verurteilungen wegen Werbe- und Verbindungsverbot 1972 bis 2002: 1054 Verurteilungen wegen höherem Mindestalter von 18 bei Männern
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04.03.2017: #geburtstagsparty #3jahre #singstar @hosilinz
SPENDEN
24 .06
Am 24.06.2017 soll heuer LINZ PRIDE 2017 auf dem Maindeck des AEC über die Bühne gehen. Diese Veranstaltung kostet nicht wenig Geld – wir rechnen insgesamt mit etwa 15.000 Euro. Die HOSI Linz ruft daher einen Spenden marathon ins Leben! Spendenziel: 42 Tage je 100 Euro Spenden! Wir wollen gemeinsam den Christopher Street Day feiern – lasst uns dieses Event auch gemeinsam finanzieren! Jeder Euro zählt! Herzlichen Dank in Voraus für die Unterstützung! hosilinz.at/spendenmarathon2017
FOTOS: STEFAN THUMA
Halloween 3 JAHRE
LI N Z PR I D.1E7
Halloween GAYTIC
FOTOS: GERHARD NIEDERLEUTHNER
25.103.2017: #gaytic # OneNightinVienna #DjMart.i #DJAlessandroCaruso @spielplatz
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OBERÖSTERREICH
Halloween KICK IT!
...
FOTOS: G. NIEDERLEUTHNER (3) GITTI VASICEK (4)
Mit toller Stimmung ging am 18.03.2017 die 3. Auflage des Frauenfußballturniers in der NMS Harbach über die Bühne. Die Golden Girls aus Linz gewannen vor den Gaynialen aus Wien und den Stahlstadt Kickerinnen.
... AND PARTY
EVENTS FO TOS: FEM
Anschließend wurde bei der FEM-Party ausgiebig im Living Room in der Linzer Altstadt gefeiert.
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OBERÖSTERREICH
Halloween 20 JAHRE 18.03.2017: #geburtstagsparty #20jahre #gogos @blueheaven
Halloween HERRLICHE
DAMEN FOTOS: GERHARD NIEDERLEUTHNER
25.02.2017: #herrliche-damen #travestie @volkshaus-keferfeld-oed
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Danube Equality Dance
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er Tanzsportclub Wechselschritt veranstaltet am Samstag, den 13.05.2017 im Volkshaus Keferfeld-Oed ein internationales Tanzfestival bei freiem Eintritt. Zu diesem Event werden über 100 TeilnehmerInnen aus ganz Europa erwartet. Höhepunkt der Veranstaltung ist ein Internationales Tanzturnier für Damen- und Herrenpaare. International Open Turnier – Standard & Latein Es erfolgt keine Einteilung in Leistungs klassen – alle genannten Paare treten gegeneinander an. Daher richtet sich das International Open in erster Linie an Paare mit B- oder A-Klassen-Niveau. Die Bewertung erfolgt durch fünf erfahrene WertungsrichterInnen. Im Finale werden fünf Tänze getanzt. Die Turniere werden für Frauenund Männerpaare getrennt abgehalten. Abhängig von der Anzahl der startenden Paare können die Frauen- und Männerbewerbe gemeinsam durchgeführt werden, die Auswertung erfolgt in jedem Fall separat. Es wird ein Startgeld von EUR 20,-- pro Paar (1 Disziplin) bzw. EUR 30,-- (beide Disziplinen) eingehoben. Die besten Paare der Turniere erhalten Preisgelder – ins gesamt werden EUR 600,-- an Preisgeldern ausgezahlt! Fun Competitions Als besonderen Anreiz für Hobby- und Breitensporttanzpaare wird erstmals ein spezieller Spaßbewerb durchgeführt:
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13. Mai 2017
OBERÖSTERREICH
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FREIER EINTRITT!
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Follow my Leader Bei diesem Wettkampf geht es vor allem um die Qualitäten als Führende bzw. Folgende. Die Anmeldung erfolgt einzeln, mit der Angabe, ob die Person führend oder folgend tanzt. Auch eine „flexible” Nennung ist möglich. Kurz vor Beginn werden die Paare geschlechtsunabhängig zusammengelost und es besteht einen Tanz Zeit, sich aufeinander einzustellen. Danach wird in der gelosten Kombination zwei Minuten Cha-ChaCha getanzt und von fünf Personen aus dem Publikum bewertet. Tanzparcours In diesem Bewerb erfolgt die Anmeldung paarweise, egal in welcher geschlechtlichen Kombination. Jeweils zwei Paare starten von gegenüber liegenden Ecken aus durch einen Tanzparcours. Mit Quickstep oder Foxtrott müssen unterschiedliche Stationen passiert werden, an denen Aufgaben zu erfüllen sind. Jenes Paar, das als erstes wieder am Ausgangspunkt ist, zieht ins Finale ein. Die Startreihenfolge wird ausgelost und erst unmittelbar vor dem Start den Paaren mitgeteilt. Für die Fun Competitions erfolgt die An meldung direkt am Turnier – namentlich oder anonym. Für die Fun Competitions wird keine Startgebühr erhoben! n tsc-wechselschritt.at/dance-festival
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Salzburg Halloween HOSI FEST
FOTOS: HOSI SALZBURG
04.03.2017: #queerparty #hosisalzburg @arge-nonntal
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Menschenrechtspreis
FOTO: FISCHER/STEIERMARK.AT
Vor zahlreichen Ehrengästen wurde am 7. März der Menschenrechtspreis des Landes Steiermark verliehen. Landeshauptmann Schützenhöfer ehrte Daniela Grabe vom Verein für Gedenkkultur in Graz für das Projekt „Stolpersteine”. An diesem Gedenkprojekt für Grazer Opfer des Nationalsozialismus beteiligen sich seit Jahren auch die RosaLila PantherInnen. Weiters würdigte die Landesregierung die Grazer Ärztin Dorothee Bauer, die seit über dreißig Jahren eine Vielzahl an Menschen aus dem In- und Ausland unbürokratisch unterstützt. PRIDE gratuliert herzlich! n
Für ehrenamtlich Engagierte, die mit Veranstaltungen Geld erwirtschaften müssen oder die Grazer Parks beleben, wird es wieder einmal schwerer gemacht. Einerseits gibt es durch das Monopol der Holding auf Veranstaltungssäle gewisser Größe (Messe, Congress) in Graz eine Preisstruktur, welche die Kosten für einen Charity Event wie den Tuntenball enorm in die Höhe treibt. Zum anderen kassiert die Stadt Graz (im Gegensatz zu Wien) Lustbarkeitsabgabe, sodass jede sechste Eintrittskarte die Stadt kassiert. Ein Verein wie die RosaLila PantherInnen ist damit Nettozahler: Die Stadt bekommt um tausende Euro mehr an Einnahmen als der Verein Unterstützung von der Stadt.
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Am 17. November ist dem Stadtsenat nun eine weitere Einnahmenquelle eingefallen. Für Veranstaltungen wie das CSD-Parkfest im Grazer Volksgarten ist ab sofort ein Nutzungsentgelt fällig, das bei gro ßen Veranstaltungen 601 Euro pro Tag betragen kann. Zusätzlich werden für jeden Tag, an dem etwas auf- oder abgebaut wird, 50% der Gebühr fällig. „Mich macht es traurig, wenn ehrenamtlich aktive Menschen reinhackeln, um Projekte zu finanzieren, und dafür auch noch abkassiert werden“, ist RosaLila PantherInnenVorsitzender Joe Nieder mayer erbost. n
FOTO: STADT GRAZ/FISCHER
Gut und teuer…
STEIERMARK
Leitungswechsel in der Selbsthilfegruppe Transgender Graz formiert sich gerade um Sandra und Sev, die die Tradition der im Herbst 2001 gegründeten Gruppe weiterführen. Die monatlichen Treffen der Gruppe, zu der alle Transgenderpersonen und ihre direkten Angehörigen willkommen sind, bilden den Kern der Arbeit. Hier wird ein geschützter Rahmen geboten, in dem Toleranz, Akzeptanz, Respekt und Wertschätzung groß geschrieben wird. Alle anderen Interessierten ersuchen wir um Kontaktaufnahme über unsere Werbsite graz.transgender.at. Zusätzlich wird mit diversen Institutionen an einer stärkeren Vernetzung zur Betreuung von Trans*-Personen gearbeitet. n
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Nach fünf Jahren an der Spitze der Selbst hilfegruppe Transgender Graz zieht sich die Leitung aus beruflichen und privaten Gründen zurück. Sie sind der Gruppe in tiefer Freundschaft verbunden und stehen ihr weiterhin mit Rat und Tat zur Seite. Die zurückliegenden Jahre waren ereignisreich und beinhalteten unter anderem auch die Übersiedelung der Gruppe zu den Rosa-Lila-PantherInnen. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön für die geleistete Arbeit und alles Gute für die berufliche Weiterentwicklung! Das neue Führungsteam
Queer im Berg
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STEIERMARK/TUNTENBALL
Goldene Panthera Bereits das dritte Jahr in Folge entwarfen SchülerInnen der HTBLA Hallstatt im Rahmen eines Wettbewerbes den Couragepreis Goldene Panthera.
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ine Auszeichnung, die an eine Person geht, die besonderen Mut beweist und sich für die Gleichstellung von anders liebenden Menschen einsetzt. Aus neun unglaublich kreativen und durchdachten sowie ästhetischen Modellen wurde die Goldene Panthera auserwählt. Die Jury bestand aus der amtierenden Miss Tuntenball Bubblegum Lecter sowie Michael Hammer, Vorstandsmitglied der RosaLila PantherInnen.
FOTOS: © ANDY JOE (3)
Die Entscheidung fiel der Jury sichtlich schwer. Alle Statuen punkteten mit ihrer Einzigartigkeit und den Geschichten dazu. Schließlich durfte sich Alexander Denifl mit seiner Statue „Der Tanz der Sterne“ über die Prämierung zur Goldenen Panthera freuen. „Meine Arbeit bedeutet für mich, an sich zu glauben, sich selbst treu zu sein und mutig zu seiner Leidenschaft zu stehen“, erklärt der gebürtige Salzburger: „Ein Stern hat eine Quelle, die Quelle des Lichts, eine Flamme,die lodert. Sie ist die Liebe, die er in sich trägt, und wenn die Flamme zum Feuer übergeht, wird die Liebe zur Leidenschaft.
Sie lässt hoffen, träumen, verführt zur Bewegung, sie tanzt, somit das innere Feuer nie erlischt. Die Leidenschaft ist schwer zu bändigen, leicht zu entfachen, aber unmöglich zu kontrollieren ...“ 2017 geht die Ehrung an Adam H. Adam ist aus dem Irak und musste aufgrund seiner Homosexualität aus seinem Heimatland flüchten. Ein besonderer junger Mann, der aller Gegenwehr zum Trotz nun offen zu seiner Liebe steht. Schuldirektor Jörg Zimmermann zeigte sich begeistert über die Präsentationen und ist stolz auf die SchülerInnen sowie die Kooperation mit dem Grazer Tuntenball: „Mit diesem Wettbewerb stehen unsere SchülerInnen nicht nur vor einer kreativen Herausforderung, sondern lernen auch viel über Akzeptanz, Mut und Toleranz.“ Er hofft, dass die Grazer Delegation auch kommendes Jahr wieder nach Hallstatt kommt. Der Tuntenball auch. n Text: Anna-Magdalena Drusˇko
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STEIERMARK/TUNTENBALL
FOTOS: © ANDY JOE (3), JÖRGLER (2)
Halloween KTPRÄSENTATION SE Der Tuntenball, presented by T-Mobile, lud am 25. Februar 2017 zur Warm-Up Party in die Merano-Lounge-Bar im Herzen des Univiertels ein. Traditionen gehören bewahrt, und daher gab es auch heuer wieder die traditionelle Sektpräsentation. Passend zum Motto „Night of Stars“ ist nur das Beste gut genug, und so wurde bei freiem Eintritt der leckere Sprudel von Kattus verkostet. Die Sektsorten Cuvée Rosé und Cuvée No.1 begeisterten die zahlreichen Partygäste. Musi kalisch wurde von DJ Barok und DJ Think Deep eingeheizt. Unter die ' Gäste mischten sich Organisator Joe Niedermayer und die amtierende Miss Tuntenball Bubblegum Lecter sowie die liebreizende Tuntenballmutti Miss Alexandra Desmond. Für viele überraschte und neugierige Blicke sorgten zwei neue Gesichter – die Sia Sisters Aktiva und Passiva feierten ihre glamouröse Premiere. Drag Anna Conda feierte ebenso ihre Geburts stunde. Mit Welcome-Sekt, TuntenballTattoos und Cocktail Happy Hour wurde bis in die Morgenstunden getanzt und gefeiert. n
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STEIERMARK/TUNTENBALL
Night of Stars Tuntenball 2017 – Kinder, was für eine Nacht! Ein be eindruckender Ball geht zu Ende, aber das Licht der Stars und Sternchen wird noch lange am Ballhimmel leuchten.
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lle Gäste sind VIPs. Das Motto „Night of Stars – come out, get out“ steht nicht nur für mehr Toleranz in unserer Gesellschaft und für den Mut, zu sich zu stehen, sondern auch dafür, dass alle Menschen etwas Besonderes – und die schönsten VIPs – sind. Der Tuntenball, presented by T-Mobile, ist besonders wegen seiner einfallsreichen Gäste und der beeindruckenden Kostüme einer der schönsten Bälle des Landes: So wurden auf dem Magenta Carpet nicht nur Hollywoodschönheiten oder Rockstars, Königinnen und Könige der Nacht, sondern auch außerirdische Gäste oder Sonnen und Planeten im Blitzlichtgewitter und unter Jubel begrüßt – jeder Gast ein VIP, jeder Gast ein Star!
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„Ich bin über alle Maßen begeistert von der Vielfalt und Kreativität der Kostüme am heutigen Abend. Es freut mich zu sehen, dass die Arbeit so vieler fleißiger Hände in einem so prachtvollen Abend gipfelt”, so Miss Alexandra Desmond, Tuntenballmutti und Moderatorin des Abends: „Denn dieser Ball ist auch der lebende und vibrierende Beweis dafür, dass wir unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Sprache und Religion miteinander schrecklich viel Spaß haben können!” Goldene Panthera-
STEIERMARK/TUNTENBALL
Vier bezaubernde Drag Queens zeigten während der Miss-Tuntenball-Wahl ihr Können, aber nur eine konnte die starbesetzte Jury und das Publikum von sich mit perfekten LipSinc und heißen Dancemoves überzeugen: Erica Empire. Sie wird das Gesicht der Veranstaltung sowie des Vereins RosaLila PantherInnen und darf das Blitzlichtgewitter noch ein wenig länger genießen.
Erica Empire, Miss Tuntenball 2017: „Ich will Menschen berühren und gesellschaftliche Normen hinterfragen. Als Drag Queens haben wir vor allem in der heutigen Zeit die Aufgabe aufzuzeigen, wie vielfältig das Leben ist und wie viele unterschiedliche Stücke das Leben spielt. Seien es die schönen, die aufregenden oder die tragischen Geschichten. Für mich ist der Titel Miss Tuntenball 2017 die Möglichkeit meine Geschichten zu erzählen.“ n Bilder und Videos: www.tuntenball.at
FOTOS: ANDY JOE (8), KATHI PSENNER (1)
Preisträger Adam H. nahm auf der Bühne strahlend die Auszeichnung für seinen Mut entgegen. Und zwar für seinen Mut, sich in der homophoben Welt seines Heimatlandes Irak nicht zu verstecken, für sich und seine Liebesform einzustehen und stolz in die Zukunft zu blicken.
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Ausland Spätes, aber geglücktes Coming Out: Danny Watts lich sind und er das Ende seiner Karriere befürchtet habe, sollte er den „Kopf aus dem Schützengraben” stecken. Jetzt kann er endlich gut und offen leben: „Ich bin immer noch die gleiche Person, die ich immer war. Ich lebe nur nicht weiter eine Lüge, die ich begonnen habe, um meine Karriere zu schützen.” n
TTER
Für den ehemaligen britische Profi-Rennfahrer beim Team Strakka Racing war das keine Entscheidung, die ihm leicht gefallen ist. „Das Geheimnis hat mich für einige Zeit von innen aufgefressen und ich kann es nicht mehr für mich behalten.” Daraufhin habe er begonnen, sich gegenüber seiner Familie und FreundInnen zu outen. Hashtag RIAD. Zur Zeit sorgt ein ganz spezieller Hashtag namens „(منھم _ولست_المثليين_احبIch liebe
Homosexuelle und ich bin keiner von ihnen“) in Saudi Arabien für einen Twitter‐Trend. Nach seiner Profikariere trainiert Watts derZuerst am 2. Februar gepostet, gelangte der Hashtag in Saudi Arabien seither in den Twitter‐ zeit Nachwuchskräfte und in ersten ReakTrend‐Hashtags ganz oben. Dabei gilt gerade Saudi Arabien als eines der konservativsten Länder, wenn es um die LGBT‐Community geht. Kürzlich wurden sogar mehr Anti‐Gay‐ tionen aus der Branche hat er nur positive Gesetze gefordert. So drohen Männern die Sex mit Männern haben extreme Strafen wie Bemerkungen bekommen. Der „Gay Times” Auspeitschung, Prügel, lange Gefängnishaft, Folter, chemische Kastration und/oder die Todesstrafe. Letztere finden aktuell zwar offiziell keine Anwendung, allerdings werden harte sagte er, dass besonders im Sport „SchwulenStrafen wie Auspeitschung sowie langen Gefängnishaft tatsächlich verhängt. 2007 wurden so zum Beispiel zwei Männer mit 7.000 Peitschenhieben bestraft, mit denen sie über viele Jahre witze und homofeindliche Sprüche” alltäg-
Hashtag
hinweg gefoltert wurden. Heute sind sie körperlich behindert! Laut pinknews.com würden Männern, die zum zweiten Mal beim gleichgeschlechtlichen Geschlechtsverkehr erwischt werden, dann direkt die Hinrichtung drohen. Nun also der Hashtag, um mehr Rechte zu fordern. Zeit wäre es.
RIAD. Zur Zeit sorgt ein ganz spezieller Hashtag namens منھم ولست المثليين احب („Ich liebe Homosexuelle und ich bin keiner von ihnen“) in Saudi Arabien für einen Twitter-Trend. Zuerst am 2. Februar gepostet, gelangte der Hashtag in Saudi Arabien seither in den Twitter-Trend-Hashtags ganz oben. Dabei gilt gerade Saudi Arabien als eines der konservativsten Länder, wenn es um die LGBT-Community geht. Kürzlich wurden sogar mehr Anti-Gay-Gesetze gefordert. So drohen Männern die Sex mit Männern haben extreme Strafen wie Auspeitschung, Prügel, lange Gefängnishaft, Folter, chemische Kastration und/oder
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die Todesstrafe. Letztere finden aktuell zwar offiziell keine Anwendung, allerdings werden harte Strafen wie Auspeitschung sowie langen Gefängnishaft tatsächlich verhängt. 2007 wurden so zum Beispiel zwei Männer mit 7.000 Peitschenhieben bestraft, mit denen sie über viele Jahre hinweg gefoltert wurden. Heute sind sie körperlich behindert! Laut pinknews.com würden Männern, die zum zweiten Mal beim gleichgeschlechtlichen Geschlechtsverkehr erwischt werden, dann direkt die Hinrichtung drohen. Nun also der Hashtag, um mehr Rechte zu fordern. Zeit wäre es.
FOT O: D. WATTS / TWI
LONDON. Der zweimalige Le-Mans-Sieger Danny Watts hat sich Ende Februar als schwul geoutet. Erst nach Ende seiner Profi karriere konnte er das tun, was für ihn das Richtige ist. Gegenüber dem Magazin Motorsport.com gab er sich nachdenklich: „Im Motorsport hat man das Gefühl, dass man sich verstecken muss, weil es ein sehr männlicher Sport ist.”
Kein Freibrief zum Mord BRISBANE. Das Parlament des nordostaustralische Bundesstaates Queensland strich nach heftigen Protesten den menschenrechtlich äußerst problematischen Strafrechtsparagrafen 304, genannt „gay panic defence“. Gemeint ist damit die gesetzliche Bestimmung, dass die Tötung eines Schwulen, der sich dem Täter sexuell angenähert hat, als eine im Affekt begangene Tat eingestuft wird. Wird eine strafbare Tat im Rahmen von heftigen Gemütsbewegungen (z.B. Wut oder Angst) begangen und konnte diese daher nicht mehr willentlich gelenkt werden, so handelt es sich hierbei um eine Affekthandlung. Liegt im Rahmen einer strafbaren Handlung ein Affekt vor, so kann eine Strafmilderung berücksichtigt werden. So könnte aus ein Mord nur als Totschlag beurteilt werden, und das abgemilderte Urteil würde an Abschreckungseffekt („Generalprävention“) verlieren.
FO TO: PRID E-ARCHIV
AUSLAND
Die Ministerpräsidentin von Queensland, Annastacia Palaszczuk, hatte im Wahlkampf mit der Abschaffung von „gay panic defence“ geworben und ihr Versprechen nun erfüllt. Ihre Justizministerin Yvette D‘Ath schreibt: „Das Strafgesetz von Queensland darf nicht den Anschein erwecken, Gewalt gegen die Gay Community, oder jede andere Community, zu billigen.“ Der katholische Priester Paul Kelly engagierte sich gegen „gay panic defence“ und war das Gesicht der Kampagne, die 270.000 Unterschriften gesammelt hat. n
St.Patrick, schau oba!
FOT O: © TIM PIERCE
/OUTVE TS/WIKIMEDI
A.ORG
BOSTON. Magonus Sucatus Patricius, der Heilige Patrick, Missionar und Nationalheiliger Irlands, soll im fünften Jahrhundert böse Geister ausgetrieben und Massaker marodierender Banden angepran-
gert haben. Daher dürfte es in seinem Sinn sein, dass die OutVets, die geouteten Veteranen der US Army, diesmal doch an der St. Patrick’s Parade in Boston, Massachusetts, teilnehmen dürfen. Entgegen einer früheren Entscheidung hat der South Boston Allied War Veterans Council, der Vereinigte Rat der Kriegsveteranen von Boston-Süd, die Zustimmung für die Teilnahme der OutVets gegeben. Die OutVets haben freilich auch ihren Stolz und wollen ihre Zulassung durch den Veteranenverband nun erst einmal prüfen, bevor sie über ihre Teilnahme entscheiden werden. Würde dem Heiligen Patrick das Mitmarschieren der schwulen Veteranen wohl lieber sein als Aberglaube, Vorurteile und Marodieren? n
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AUSLAND
Gefeuert TUNIS. Nach einer Probezeit von zwei Monaten in der Fundraising-Abteilung der SOS-Kinderdörfer Tunesien wurde der Arbeitsvertrag der SponsoringAssistentin nicht erneuert. Grund dafür war das Ergebnis einmonatiger Nachforschungen des Vorstands von SOS-Kinderdörfer Tunesien: Ihre auf Probe angestellte Assistentin betätigt sich als Aktivistin für Feminismus sowie für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender-Personen. Die internationale, in
den USA ansässige lesbisch/schwule Menschenrechtsorganisation All Out lanciert nun eine Kampagne dagegen. Die All OutAktivistin Najma Kousri Labidi wirft SOS vor, mit der Nichtverlängerung des Arbeitsverhältnisses „die Seite der Mächtigen einzunehmen und die aufrichtigen Angestellten zu unterdrücken, die nichts getan haben, als die Werte der Menschenrechte hochzuhalten, die die Kinderdorforganisation eigentlich selbst vertreten und vorantreiben sollte“. Die Protestkampagne kann mit Unterschrift unterstützt werden. n
Autsch, Bumerang MELBOURNE, SYDNEY. Die Australische Bibelgesellschaft wurde 200 Jahre alt. Dafür wollte die Traditionsbrauerei Coopers Bewery die moralische Instanz feiern und versah die Etiketten ihrer Bierflaschen mit Bibelsprüchen. Damit nicht noch genug: Ein Video wurde produziert, wo zwei Manager unter der Leitung eines bibelfesten Moderators sich bei einem gepflegten Glas Coopers Bier gepflegt über die politische Absicht unterhielten, die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare zu öffnen. In jovialer Atmosphäre kamen sie locker zu
dem Ergebnis, dass sie dieses Unterfangen nicht haben wollen, was der Moderator schließlich noch bekräftigte. Doch gerade in Australien sollte mit dem Bumerangeffekt gerechnet werden. Dieser trat denn auch prompt ein. Traditionelle Bars in Melbourne und Sydney begannen, ihre Abnahmeverträge mit Coopers zu kündigen. „Wir finden, dass das nicht mit unseren Werten übereinstimmt. Wir sind ein Treffpunkt der BefürworterInnen von Gleichheit“, erklärte ein Sprecher der OLD Bar in Fitzroy, Melboune. Autsch! n
Nicht mit euch! Nach Monaten legistischer Arbeit ist der Gesetzesentwurf jetzt fertiggestellt und dem Gouverneur von South Dakota, Dennis Daugaard, zur Vorlage im Senat überreicht worden. Senate Bill 149 macht es legal, dass aus öffentlichen Mitteln mitfinanzierte Organisationen und Unternehmen ihre Dienstleistungen all jenen möglichen KlientInnen oder KundInnen verweigern können, die den DienstleisterInnen aus religiösen oder moralischen Überzeugungen nicht geschäfts fähig erscheinen. Mit eingeschlossen und be-
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sonders damit gemeint ist hierbei der Dienstleistungsbereich der Vermittlung von Adoptions- und Pflegekindern, wie ACLU (American Civil Liberties Union), betont. Die Europäische Union hat es bislang nicht zustande gebracht, die Diskriminierung im Dienstleistungsbereich aufgrund der sexuellen Orientierung oder Identität rechtlich zu verbieten. In Anbetracht extrem konservativer Regierungen unter den EU-Mitgliedstaaten sind Hoffnungen auf dementsprechenden Dis kriminierungsschutz nicht allzu groß. n
AUSLAND
Gilbert Baker, Erfinder der Regenbogenfahne, ist tot ein anderes konkretes Problem ließ die Fahne auf sechs Farben reduzieren – also ohne Indigoblau: Nur so konnten auf beiden Seiten der Straße während der Parade die Fahnen gleichmäßig verteilt werden. Seitdem ist die Regenbogenfahnen das Symbol für die weltweite LGBTI-Bewegung. n
FOTO: WHITE HOUSE / AMANDA LUCIDON
NEW YORK. Der amerikanische Künstler Gilbert Baker starb im Alter von 65 Jahren am 30. März im Schlaf in seiner Wohnung in New York. Der schwule US-Künstler und Aktivist begegnete in den 70er-Jahren den ersten offen schwulen Stadtrat von San Francisco Harvey Milk und schuf daraufhin eine Regenbogenfahne, die bei der alljährlichen „Gay Freedom Day Parade” ein positives Zeichen setzen sollte. Die erste Version bestand noch aus acht Farben: Pink, Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau, Indigo und Lila – jede davon stand für eine positive Eigenschaft wie Sexualität, Leben, Heilung, Sonne, Natur, Kunst, Harmonie und Geist. Bei der industriellen Fertigung durch die „Paramount Flag Company” war das Pink aber nicht realisierbar und
Einen Segen für Mr. President WASHINGTON. In den USA hat allein Kalifornien rechtlich gegen „gay panic defence“ vorgekehrt. Dort ist per Gesetz ausgeschlossen, dass sich ein Mörder damit entlasten kann, dass sich das Opfer ihm sexuell angenähert und er begreiflich aus Panik, Wut und ekel getötet hätte. Die US-Bundesanwaltskammer empfiehlt zwar die Ausdehnung dieser Vorkehrung auf alle anderen Bundesstaaten, doch in Zeiten des Trump’schen Neokonservatismus sind die Aussichten darauf nicht sehr verheißungsvoll.
Im Gegenteil, Trump hat anlässlich eines Bibelfrühstücks versprochen, das Gesetz von 1954 aufzuheben, das steuerbefreiten religiösen oder mildtätigen Organisationen politische Kampagnen oder die Teilnahme an solche verbietet. Davon kann sich der US-Präsident breite und entschlossene Unterstützung moralisch-gesellschaftspolitischer Art erwarten, vor allem seitens der evangelikalen ProtestantInnen – und nicht zuletzt in Fragen der sexuellen Orientierung und Identität sowie der Rechte nichtheterosexueller BürgerInnen. n
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FOTO: ANDY JOE
Gesellschaft
Ein Forscher, der Geschichte schreibt Hans-Peter Weingand: „Man soll das tun, was man will… …Sonst wirst du nie gut sein“.
„Ein Thema muss dich mögen.“
Hans-Peter Weingand hat sich im Laufe seiner rund fünfundzwanzigjährigen Laufbahn mit unterschiedlichen Themen beschäftigt. Vier Forschungsschwerpunkte haben seine Karriere als Kulturwissenschaftler und Historiker geprägt.
Geistes- und Naturwissenschaften ergänzen sich, meint Weingand. Schon in seiner Jugend sah er die beiden Pole nicht von einander getrennt. Während er in einem technischen Gymnasium lernte, betrieb er Familienforschung.
Hinter seiner Brille blickt er weltoffen und es entsteht eine freundliche Atmosphäre. Das aktive Auftreten des weißbärtigen, in Sakko gekleideten Weingand widerspielgelt sich auch in seiner innovativen beruflichen Herangehensweise.
Die Themen haben ihn gefunden, nicht umgekehrt. Vielleicht liegt es auch an der Tatsache, dass er nie Angst vor unbekannten und unerforschten Forschungsfeldern gehabt hat. Eines ist die Beschäftigung mit historischer Kriminalität. Daraus entstand im Jahr 1996 das Buch „Krapfen
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GESELLSCHAFT
Zwanzig Jahre nach der Legalisierung von Homosexualität in Österreich hat HansPeter Weingand den Verein RosaLilaPantherInnen im Jahr 1991 in Graz mitgegründet. Parallel hat er sich mit historischen Studien beschäftigt. Den Fokus seiner Forschungen richtete er auf Rechtsgeschichte und Kriminalisierung von Homosexualität sowie damit im Zusammenhang stehende kulturwissenschaftliche Fragestellungen. Als Mitinitiator und Mitkurator der im Jahr 2010 stattgefundenen Ausstellung im Grazer Volkskundemuseum „l[i]eben und Be gehren zwischen Geschlecht und Identität“ öffnet er einen neuen gesellschaftlichen Diskurs. Erstaunlicherweise ist es oft immer noch schwierig, (Homo)Sexualität zu thematisieren und darüber wissenschaftlich zu arbeiten. Für ihn stellt sich die Frage, was den Menschen ausmacht, und dabei spielt Sexualität eine wesentliche Rolle.
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Handtuch
„Man soll seinem Thema treu bleiben“.
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Treu bleibt Hans-Peter Weingand seit über 25 Jahren diesem Bereich. Als Pionier in der Homosexuellen-Bewegung ist er bis heute noch hauptsächlich für die Zeitschrift PRIDE und in der Elternberatung tätig. Für die Zukunft wünscht er sich ein neues, aber äußerst unterschiedliches Thema. Welches dieses ist, wird ihn selbst noch überraschen, auf jeden Fall eines, das ihn mag. n
EUR 10,00*
Das Interview entstand im Rahmen des Projekts „KulturwissenschaftlerInnen in der Praxis” von Valeria Georgieva und Angelina Schwemmerlin.
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bäck Simerl. Leben und Sterben eines le gendären Kärntner Räubers“. Ein zweiter Schwerpunkt seiner Forschung ist der Vampirismus. 2014 war er wissenschaftlicher Assistent bei der Ausstellung „Carmilla, der Vampir und wir“ im GrazMuseum. Im Zuge dieser Ausstellung veröffentlichte er einen Katalogbeitrag über die erste prominente steirische Vampirin.
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Kultur
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la, Booma l a L n e B g ang e w n – Vo PRIDE sprach mit dem Chef der heimischen Song Contest-Fangemeinde Markus Tritremmel.
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enn jährlich 200 Millionen Menschen beim Grand Prix de la Chanson d‘Eurovision mitfiebern, dann sind die besten Plätze rund um die Bühne für die Mitglieder des treuen und gut organisierten Fanclubs dieses Events reserviert: für die Mitglieder der „Organisation Générale des Amateurs de l´Eurovision“ (kurz „OGAE“), des offiziellen Eurovision Song Contest Fan Club, die aus allen Ländern der Welt anreisen.
sind natürlich auch Events mit ehemaligen TeilnehmerInnen, die dabei auf ihr treuestes Publikum treffen.
Aktivitäten gibt es aber nicht nur am Austragungstag und am Austragungsort: Die OGAE-Gruppen sorgen international dafür, dass es schon vorher in allen Ländern ein umfassendes Unterhaltungsprogramm gibt. Beliebt sind natürlich die verschiedensten nationalen Vorausscheidungen, dienen diese Reviews und Prognosen der Fanbase doch dazu, auf den internationalen Gerüchte- und Wettbörsen potentielle GewinnerInnen vorab auszumachen. Und beliebt
„Ich bin sehr stolz darauf, hautnah beim hi storischen Sieg Österreichs dabei gewesen zu sein. Conchita Wurst hat damals in Dä nemark mehr als nur polarisiert, war aber schon vor dem gediegenen Auftritt über aus hoch bewertet, weil Show und Song ein fach stimmig waren. Aber es ist schon ein tolles Gefühl, Du bist einer von elf-, zwölf tausend begeisterten Menschen in der Hal le in Kopenhagen, dann der Song ‚Rise Like a Phoenix‘ – und auf einmal beginnen im
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In Österreich sind es offenbar die Steirer, denen der Song Contest ein Anliegen ist, denn nach Franz Gruber und Rene Kern ist Markus Tritremmel seit 2012 bereits der dritte Clubpräsident der OGAE Österreich aus diesem Bundesland. Ihm war es vergönnt, erleben zu dürfen, dass während der eigenen Präsidentschaft sein Land gewinnt.
KULTUR
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ngen (E S
C 1959)
Verk a Serduc
hk a (E SC 2007 )
–A-B ang & Ding Dinge Dong ... mer mehr Leute zu rufen: ‚Austria! Aus tria!‘. Da ist man schon stolz auf sein eige nes Land, das sich ja sehr tolerant präsen tiert hat“, erzählt Markus von der denkwürdigen Nacht zum 11. Mai 2014, in der Österreich zum zweiten Mal nach Udo Jürgens den wohl traditionsreichsten Musikwettbewerb der Welt gewann: „Und noch während die Jurywertungen eintrudelten, klopften alte Hasen mir jungem Präsidenten auf die Schulter: Nächstes Jahr werden wir bei euch zu Gast sein! Aber Achtung – viel Arbeit war tet nun auf dich!“ 2015 organisierten Markus und sein zwanzigköpfiges Team eine gigantische Feier zum 20-Jahr-Jubiläum der OGAE Austria mit enorm dichter nationaler Starbesetzung von Waterloo & Robinson und Nadine Beiler bis hin zu den ESC-Mehrfachteilnehmern Thomas Forstner, Gary Lux und Tony Wegas für das bereits nach Wien angereiste internationale Publikum. Und auch die amtierende Song Contest-Siegerin
Conchita würdigte dabei mit einem Auftritt den Support der Österreicher! Für einen Verein, der ca. 450 Mitglieder zählt, stellt das natürlich ein Megaevent dar, welches natürlich organisiert und vor allem finanziert werden muss. „Besonders schön war es für mich, die guten Kontakte, die ich mir jahrelang in der Showbranche erarbeitet hatte, endlich nutzen zu können. Nur so gelang es uns, mit beschränkten finanziellen Mitteln
OGAE AUSTRIA Auf der Website der OGAE Austria gibt es Infos, wie man Mitglied werden kann, welche Aktivitäten es gibt, Infos über CDs und Bücher, die verschiedenen Contests, das Clubmagazin „Reflections“ und eine gigantische Song Contest-Datenbank von den Anfängen im Jahr 1956 bis heute. ogae-austria.at
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KULTUR
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(E SC 1 976)
la la, Boomgen La Ban e w g-A Von -Ban g & Ding Dinge Dong ... neben vielen anderen internationalen Top Acts aus der Geschichte der Eurovision gleich fünf ehemalige ESC-Siegerinnen in nerhalb einer Woche nach Wien zu lotsen. Besonders schön war es für mich, die dritte österreichische ESC-Siegerin Getty Kaspers, die 1975 mit ‚Ding-A-Dong‘ für die Niederlande gewonnen hatte, nach genau 40 Jahren zum ersten Mal in Österreich auf eine Bühne zu holen. Seither verbindet mich eine innige Freundschaft mit ihr“, erzählt der Clubpräsident stolz, der auch die nor wegische Schlagerlegende Wencke Myhre zu seinem FreundInnenkreis zählen darf.
ESC 2017 09.05.2017/21:00 ESC Semi-Final One 11.05.2017/21:00 ESC Semi-Final Two 13.05.2017/21:00 ESC Grand Final eurovision.tv 13.05.2017/21:00 Public Viewing Song-Contest HOSI Linz, Goethestraße 51, 4020 Linz
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Für Markus ist der Song Contest ein Sammelpunkt für positive Energie – obwohl es ein Wettbewerb ist: „Bei einer Preview in Wien war auch in unserer Location zunächst viel Polizei angesagt, denn deren Logik war: Das ist ein Wettbewerb unter verschiedenen Na tionen mit internationalem Publikum – da müssen wir in puncto Sicherheit wie bei einem Fußballspiel vorgehen … Aber es ist natürlich gar nichts passiert, denn das Song Contest-Publikum besteht ja nicht aus Hooligans.“ Persönlich würde sich Markus beim Song Contest wieder mehr Mut wünschen – und zwar von allen Staaten: „Derzeit ist alles sehr im Mainstream, sehr radiotauglich und international angelegt. Aber warum nicht Mut zu den Landessprachen, zu Fol klore und vor allem Mut zu einem großen Orchester beweisen? Denn wenn man ein heitlich und gefällig ist, dann geht man auch leicht unter. Das Motto des heurigen österreichischen Beitrags ‚Running on Air‘ scheint ja auch zu sein: bloß nicht auffallen!“ n Text: Hans-Peter Weingand
FOTO: © STEPHAN BRUECKLER
KULTUR
Life Is Beautiful Scott Matthew & Rodrigo Leão begeisterten im Linzer Posthof mit ihrer „Life Is Long Tour“.
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in exotisches Duo hat sich wieder gefunden und zeigt, dass „quiet noise sound“ und melancholische Melodien gut zusammenpassen. Singer/Songwriter Scott Matthew begeistert mit gewohnt rauchiger, tiefzarter Stimme und feinem Humor zwischen den Liedern. Ein Mann, der über sich selber lachen kann, der sofort auf kleine Gefühlsregungen aus dem Publikum reagiert, – der sich im smarten Plauderton entschuldigt, wieder einen Lovesong zu singen – und dann mit seiner samtweichen Bassstimme auch in hohen Tonlagen wunderbar die Herzen aufblühen lässt. Komponist Rodrigo Leão gründete mit „Madredeus“ eine der wichtigsten Band Portugals und bietet mit spannenden, rhythmischen Asymmetrien und einem langsamen, aber immer packenden Sound, ein feines Fundament, auf dem Scott Matthew dahingleiten kann.
Bei Coverversions wie „I Wanna Dance with Somebody“ – das gemeinsam mit dem lautstark singenden Publikum zelebriert wird, nimmt der offen schwul lebende Sänger auch gesellschaftspolitische Position ein. Wie im Video zum Song, in dem männliche und weibliche TänzerInnen in allen erdenklichen Kombinationen, erotisiert miteinander tanzen, meint Scott am Ende des Liedes, egal ob ihr mit Männern oder Frauen oder sonst mit wem tanzen wollt, macht es einfach. Leão zeigt sich für die Kompositionen und die Produktion, Matthew für die Texte, Melodien und Vocals verantwortlich. Bei gutem Rotwein wird nach dem Konzert noch ausgiebig signiert und dem treuen Publikum viel Zeit gewidmet. Queere Sensibilität trifft auf fetzigen, südländischen Esprit – eine wunderbare Mischung. n
WEBTIPPS CD: „Life Is Long” (2016), Glitterhouse Records scottmatthewmusic.com rodrigoleao.pt
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FO TOS: G. NIED ERLEUTHNER (2)
Text: Gerhard Niederleuthner
KULTUR
Queeres Cinema
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CROSSING EUROPE 2017 – Filme zwischen bittersüßem Coming Out und lesbisch-feministischer Agitation
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eit 2004 verschreibt sich „CROSSING EUROPE Filmfestival Linz” jährlich im April programmatisch dem zeitgenössischen AutorInnenkino aus Europa. An sechs Festivaltagen bietet das Filmfestival seinen internationalen FachgästInnen und dem heimischen Kinopublikum rund 160 handverlesene europäische Spiel- und Dokumentarfilme. Beim Festival werden auch einige lesbisch/schwule Filmbeiträge gezeigt, die hier kurz vorgestellt werden: HJARTASTEINN / HEARTSTONE [1] Guðmundur Arnar Guðmundsson, DK/IS 2016, 129 min, OmeU, Spielfilm Ein entlegenes Fischerdorf in Island. Die Teenager Thor und Christian erleben einen turbulenten Sommer. Während der eine versucht, das Herz eines Mädchens zu gewinnen, entdeckt der andere neue Gefühle für seinen besten Freund. Als der Sommer zu Ende geht und die harsche Natur Islands Oberhand gewinnt, ist es für Thor und Chris tian an der Zeit, den metaphorischen Spielplatz zu verlassen und sich dem Erwachsenwerden zu stellen. Ein ergreifendes, kunstvoll gefertigtes Debüt, basierend auf der persönlichen Geschichte des Regisseurs.
VERLOSUNG PRIDE verlost einen Festivalpass und 2 x 2 Freikarten. pride.at/verlosungen CROSSING EUROPE Filmfestival Linz 25.-30. April 2017 crossingeurope.at
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KUUN METSÄN KAISA / KAISA'S ENCHANTED FOREST [2] Katja Gauriloff, FI 2016, 85 min, OmeU Dokumentarfilm Ein dokumentarisches Märchen mit verzaubernden Animationen, angesiedelt am Polarkreis. Erzählt wird von der charismatischen Erzählerin und Sängerin Kaisa. Die Filmemacherin Katja Gauriloff, ihre Urenkelin, hat sich ihres Lebens angenommen, indem sie es aus der Perspektive eines vorerst noch Fremden erzählt: Robert Crottet, der homosexueller Schriftsteller aus der Schweiz, folgte in den Dreißigerjahren des letzten Jahrhunderts einem nachdrücklichen Ruf, der ihn in einem Fiebertraum ereilt hatte, nach Lappland. Dort fühlte er sich, wie er in seinem Buch „Verzauberte Wälder“ schreibt, „in eine Zeit versetzt, in der die Trennung zwischen Menschen und Tieren und der uns allen umgebenden Natur noch nicht so groß war, wie in unseren Tagen“. A DATE FOR MAD MARY [3] Darren Thornton, IE 2016, 82 min, EF, Spielfilm „Mad“ Mary McArdle kehrt nach einer kurzen Gefängnisstrafe nach Drogheda zurück. Warum sie einsaß? Ach, das möchte sie am liebsten vergessen. Bei Marys Ankunft hat sich alles und jeder verändert. Ihre beste Freundin, Charlene, wird bald heiraten. Als Charlene ihr jedoch verbietet, Begleitung mitzubringen, weil sie ja sowieso niemanden finden würde, möchte sie Mary eines Besseren belehren. Doch: Ihre Dates sind ein Desaster. Und Mary fühlt sich einsamer denn je – bis sie die Musikerin Jess trifft und sich alles ändert. Eine bittersüße Entwicklungsgeschichte über Freundschaft, erste Liebe, Loslassen und Neubeginn.
KULTUR
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FO TOS:
G CROSSIN
EUROPE
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KNIVES OUT [4] Przemyslaw Wojcieszek, PL 2016, 90 min, OmeU, Spielfilm Sechs Mittzwanziger treffen sich in einem Sommerhäuschen am See. Es ist ihr erstes Wiedersehen seit dem Schulabschluss. Manche von ihnen haben eine erfolgreiche Karriere vorzuweisen, andere nicht. Hier können sie dem Genuss des Lebens frönen, einige lassen Dampf ab. Der siebente Charakter ist die Ukrainerin Solomia, die in der gleichen Firma wie Gastgeber Igor arbeitet. Als Außenseiterin wird Solomia schnell Ziel der Attacken von Hubert, der die betrunkenen Gäste dazu anstachelt, sich seinen brutalen Spielchen anzuschließen. THE MISANDRISTS [5] Bruce LaBruce, DE 2017, 91 min, EF, Spielfilm 1999, irgendwo in Ger(Wo)many: Zwei Nachwuchsrekrutinnen der Female Liberation Army (FLA), einer lesbischen, radikalfeministischen Terrorzelle, verstecken den jungen Volker im Keller ihrer „Schule“. Problem daran: Direktorin Big Mother darf unter keinen Umständen davon erfahren. Denn sie fantasiert von einer männerlosen Welt, ermuntert ihre lesbischen Jüngerinnen zur freien Liebe und zum Dreh eines agitatorischen Lesbenpornos. Doch nicht alle stehen hinter dem (Wo)Manifesto. QueercoreIkone Bruce LaBruce kritisiert in seiner campen Satire THE MISANDRISTS durchaus
[3] nuanciert feministischen Essentialismus, umarmt aber gleichzeitig das männerlose Utopia. Und alle singen: „Down with the patriarchy! Freedom for female people!“ O NOAPTE ÎN TOKORIKI / A NIGHT IN TOKORIKI [6] Roxana Stroe, RO 2016, 18 min, OmeU Programm „Closed Ties”, Spielfilm Im Nachtclub Tokoriki versammelt sich das gesamte Dorf, um Geaninas achtzehnten Geburtstag zu feiern, darunter auch ihr Freund und ihr Kollege Alin. Wo die Gefühle der Jugendlichen wirklich liegen, zeigt sich erst tief in der Nacht. DREIZEHN JAHRE [7] Elisa Unger, AT 2016, 9'55 min, OmeU, Local Artists, Kurzspielfilm Auch eine unerfüllte Liebe, kann eine große Liebe sein. n Text: Gerhard NIederleuthner
NIGHTLINE #CrossingEurope-Nightline Nr. 6 „Schmusn!” So., 30. 04.2017/22:00 OK Mediendeck, OK Platz 1, 4020 Linz Die queere Party mit DJs J'aime Julien (Malefiz, Sisters, AT) / Jean et Pierre (AT) Eintritt frei
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KULTUR
Erlesenes Ein Blick zurück im Zorn Das Buch ist teilweise keine leichte Kost, es ist eine Mischung aus Autobiografie und soziologisch-philosophischer Abhandlung, ein Blick zurück auf den seltenen, insbesondere für Frankreich untypischen Aufstieg aus der bildungsfernen ArbeiterInnenklasse in die hohe Sphäre der französischen Intellektualität. Didier Eribons Buch ist deshalb so besonders, weil es dreierlei sehr deutlich macht: erstens, wie sehr (nämlich gefinkelter, als es vordergründig erscheint) das Bildungssystem die Unterschicht vom sozialen Aufstieg ausschließt, zweitens, warum die Linke zerbröckelt und WählerInnen wie auch PolitikerInnen in Scharen den Rechtsextremen nachlaufen, und drittens, wie grausam der Leidensweg eines Schwulen im (seit 1789) aufgeklärten Frankreich sein kann und seine Schäden hinterlässt, auch wenn das Opfer seinen Weg macht, zu sich selber und zu gesellschaftlicher Anerkennung findet. Was interessiert uns heute Frankreich in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts? Die Parallelen zu Österreich und anderswo sind nicht zu übersehen. Daher sind Analyse und Botschaft des Autors, seines Zeichens Soziologieprofessor an der Universität Amiens, wahr-
INFOS Didier Eribon: Rückkehr nach Reims. Suhrkamp-Verlag, 2009, 11. Auflage 2016, ISBN978-3-518-07252-3, 238 Seiten, € 18,50
scheinlich ein guter Anhalt für die Analyse unserer gesellschaftlichen Situation – generell und aktuell. „Wenn ich an meine Jugendjahre zurückdenke, erscheint mir Reims nicht nur als der Ort familiärer und sozialer Bindungen, die ich lösen musste, um anders zu leben, sondern auch, und auf eine für meine Lebensentscheidungen nicht minder bedeutende Weise, als die Stadt der Beleidigung. (…) Die Beleidigung war mir schon lange, bevor ich entdeckte, dass sie auch mir galt, vertraut. Und mehr als einmal hatte ich sie sogar selbst gebraucht. Offen gesagt, habe ich sie noch im Alter von vierzehn oder fünfzehn Jahren an andere gerichtet, obwohl ich schon begriffen hatte, dass sie auch mir galt. Vielleicht wollte ich sie so von mir selbst fernhalten und mich vor ihr schützen“ (S, 191, 193). Die Beleidigungen – die ungerechten Zumutungen eines Lebens in der Unterschicht der Lohnabhängigen, die tief verwurzelte Homophobie sogar in diesem, für sexuelle Freizügigkeit besonders bekannten Milieu sowie die politische Orientierung zum Rechtsextremismus, weil die gemäßigteren und mehr oder weniger linken PolitikerInnen die Bedürfnisse des gemeinen Volks missachteten – alle diese Beleidigungen lassen den Text ein wenig selbstgefällig anmuten; aber das ist kein Wunder. Denn Eribon schaffte – gegen alle Widerstände – den Weg aus dem sozialen Sumpf. n Text: Rainer Bartel
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KULTUR
Erfrischend queer. Plädoyers gegen Dummheit, Dogmen und Denkverbote
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ach dem 2016 ebenfalls im Queerverlag erschienenen Band „Selbsthass & Emanzipation – Das Andere in der heterosexuellen Normalität“ präsentiert Patsy l’Amour laLove Fallbeispiele, Analysen und queertheoretische Überlegungen von 27 AutorInnen. Ausgehend vom progressiven Charakter von Queer als Kritik an der heterosexuellen Normalität ist in den Jahren nach 2000 eine antiemanzipative Wende zu bemerken, die nun sogar auf Angriff gegen Homosexuelle gerichtet ist: Nicht mehr die „perverse“ Entgegnung auf die Feindseligkeit in der Gesellschaft steht im Mittelpunkt, sondern vermehrt ein Aktivismus, in dem sich autoritäre Sehnsüchte durch Sprech-, Denk- oder Bekleidungsverbote ausdrücken. Der Kampf um Gleichberechtigung erscheint dabei vielen nur mehr als Kampf um Privilegien. In der Rubrik Privilegiencheck steht der queeraktivistische Ansatz der „Reflexion“ und „Kritik“ von Privilegien im Mittelpunkt, verbunden mit dem Wunsch nach Rückschritt und gleichmäßig verteiltem Unglück statt einer Befreiung aller. Denn eine Personengruppe, der es noch schlechter geht, lässt sich immer finden. Auch führt die Vorstellung, dass queer irgendwie alles ist, was sich selbst eine Abweichung von der Norm zuschreibt, zum Irrtum, dass ohnehin alle alles dürften. Dies bewirkt einerseits die Ausblendung nach wie vor vorhandener Homophobie, die eben nicht in dem Maße verschwindet, wie sexuelle Differenzen anerkannt zu werden scheinen. Doch es gibt Ausnahmen: Eine queere Konferenz zur Verfolgung von Homosexuellen in islamischen Staaten oder zur religiös begrün-
deten Unterdrückung der Frau ist (als Einmischung ehemaliger Kolonialmächte) ein Tabu. Selbst Betroffene dürfen nicht mit Solidarität rechnen. Als der deutschlibanesische LGBTAktivist Nasser el-Ahmad (der von seiner Familie mit Mord und Entführung bedroht worden war) im April 2015 zu einer Großdemonstration für das universelle Recht auf sexuelle Emanzipation durch seinen ehemaligen Wohnbezirk in Berlin-Neukölln aufgerufen hatte, um den Protest gegen die erlittene patriarchal-homophobe Gewalt im Namen der „Ehre“ an den Ort des Geschehens zu tragen, folgten Boykottaufrufe und die Anfrage, warum er denn durch vermeintlich besonders sensible Bezirke „mit vielen Moscheen, People of Color, Schwarzen Personen und von Klassismus betroffenen Menschen“ ziehen müsse. Mit der Kritik dieser queeren Strömungen richtet sich das Buch an queere AktivistInnen, die sich durch den autoritären Aktivismus nicht progressiver, sondern bedrängt fühlen, an aktive LGBTIs, die den Streit nicht meiden, sowie an TheoretikerInnen und WissenschaftlerInnen in den Gender- und Queer Studies, die an einer perversen Wendung von Queer interessiert sind. n Text: Hans-Peter Weingand
INFOS Patsy l’Amour laLove (Hg.): Beissreflexe. Kritik an queerem Aktivismus, autoritären Sehnsüchten, Sprechverboten. 17,37 Euro, 272 Seiten , ISBN 978-3-89656-253-1
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OÖ Termine April
Sa., 22.04.2017/21:00 HOSI Live in Concert mit Alexander Fabian anschließend DJ lieberAnders on turntables Ort: HOSI Linz 25.-30.04.2017 CROSSING EUROPE Filmfestival Linz Spielstätten: Moviemento | City-Kino | OÖ Kulturqartier | OK im OÖ Kulturquartier | Kapu | AEC www.crossingeurope.at Siehe Bericht auf Seite 36/37
Mai So., 30.04.2017/22:00 CrossingEuropeNightline Nr. 6 „Schmusn!“ OK Mediendeck, OK Platz 1, 4020 Linz DJs: J'aime Julien (Malefiz, Sisters, AT) / Jean et Pierre (AT) Die queeren Party-Reihe aus dem Solaris macht Station im Mediadeck. Jeder/Jede ist willkommen. Eintritt frei So., 30.04.2017/18:00 Rosa Alm Mit Dj Josch – mit den besten Hits und Klassikern Durch den Abend führt: voluMen Gastgeber: Gaytic – Queer Clubbing und Donaualm Ort: Donaualm, Urfahraner Jahrmarkt; Eintritt: € 10,00
Sa., 13.05.2017 Danube Equality Dance Internationales Open Tanz Turnier und Fun Competitions Ort: Volkshaus Keferfeld-Oed Veranstalterin: Tanzsportclub Wechselschritt Eintritt frei; Infos auf Seite 17 Sa., 13.05.2017/21:00 Public Viewing Song-Contest Ort: HOSI Linz
Vorschau Sa., 24.06.2017/15:00 LINZPRIDE 2017 Ort: Maindeck beim AEC CSD-Straßenfest: 15:00 –22:00 Freier Eintritt Afterparty at Spielplatz: ab 22:00 Eintritt: € 10,– | VVK: € 8,–Mitglieder € 7,–
HOSI LINZ HOSI Linz – Die Lesben- & Schwulenbewegung in OÖ Goethestraße 51, 4020 Linz Jeden Fr. und Sa. ab 21:00
HOSI-Treff Der gemütliche Treff ab 19:00, jeden 2. Fr. HOSI Linz
W hosilinz.at T 0732/60 98 98 E ooe@hosilinz.at facebook.com/hosilinz
Lesbentreff „Lesbresso – what schall‘s“ am 1. Fr. / Eine Kooperation von aFZ Linz & HOSI Linz W hosilinz.at/frauen
Beratung Telefonisch & per Mail: Mo, Do 20:00 – 22:00 T 0732/60 98 98-4 E beratung@hosilinz.at W hosilinz.at/beratung (Persönlich: nach Vereinbarung)
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Regenbogenstammtisch Jeden Do. 19:00 im Restaurant Zur Brücke, Vorstadt 18, 4840 Vöcklabruck W hosilinz.at/voecklabruck
YOUnited Treffen jeden 1. und 3. Fr. im Monat für bis 25-Jährige W hosilinz.at/younited Queer Refugees welcome Informationen und Hilfe in fünf Sprachen: W hosilinz.at/category/refugees Spendenkonto (VKB Bank) Kto.-Nr. 10711174 / BLZ: 18600 IBAN: AT761860000010711174 BIC: VKBLAT2L lautend auf HOSI Linz find us on facebook:
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Stmk Termine April Sa., 01.04.2017/23:00 The FAGtory Club – Spring! Postgarage Fr., 07.04.2017/19:00 ausufern – Singstar feel free Sa., 08.04.2017/10:00 L-Ways – Auf den Bergen von Graz Treffpunkt: siehe Website Mo., 10.04.2017/19:30 HuG-Diskussionsabend: Rollenbilder Evangelische Heilandskirche Fr., 21.04.2017/19:00 ausufern – Filmabend feel free Mo., 24.04.2017/19:30 HuG-Gesprächsabend: Woran ich glaube feel free
Mai Sa., 13.05.2017/16:30 ausufern, Kultur- und Freizeitgruppe: Mittelalterausflug mit Ritteressen Treffpunkt: feel free Sa., 13.05.2017/10:00 L-Ways – Semmering – Hirschenkogel – Maria Schutz Treffpunkt: siehe Website
Pöllau / Pöllauberg Treffpunkt: Kaiser-Josef-Platz Mo., 12.06.2017/18:00 HuG – Erkundungstour durch die Pfarre Fernitz Treffpunkt: Portal der Pfarrkirche Fernitz Fr., 16.06.2017/19:00 ausufern – Picknick Treffpunkt: feel free
Fr., 19.05.2017/19:00 ausufern – Volleyball feel free
Fr., 23.06.2017/19:00 HuG- Gottesdienst zum CSD Evangelische Heilandskirche
Fr., 19.05.2017/21:00 Queer Unifest, 20 Years (Queer im Berg) Dom im Berg
Sa., 24.06.2017/14:00 Queer Referate – CSD Parade Treffpunkt: Tummelplatz
Mo., 22.05.2017/19:30 HuG – Filmabend: Theo & Hugo feel free
Sa., 24.06.2017/14:00 CSD Parkfest Volksgarten
Juni
Sa., 24.06.2017/22:00 The FAGtory Club – Pride Night Postgarage
Fr., 02.06.2017/19:00 ausufern – Lagerfeuer Treffpunkt: feel free Mo., 05.06.2017/10:30 HuG-Pfingstausflug nach
Mo., 26.06.2017/19:30 HuG – Luther (nicht nur) zum Vergnügen feel free
ROSALIL A PANTHERINNEN RosaLila PantherInnen „feel free“ Annenstr. 26, 8020 Graz Kontakt T 0316/366601 E info@homo.at W www.homo.at
RLP-Teammeeting Jeden 2. und 4. Donnerstag im Monat um 18:00 im feel free – alle sind willkommen mitzuarbeiten! Donna Lila Frauenabend Jeden 3. Dienstag im Monat um 19:00 im Sterz im Mohrenwirt
Öffnungszeiten Montag 16:00 - 18:00 Mittwoch 15:30 - 17:00 Donnerstag 15:30 - 17:00
ElternStammtisch Jeden 2. Dienstag im Monat um 18:00 im LaMeskla
Beratung (nach Vereinbarung) T 0316/366601 E beratung@homo.at
Kultur- und Freizeitgruppe Programm und Details im RLP-Kalender sowie unter: facebook.com/RLP.Kultur
Homosexualität & Glaube (HuG) Jeden 2. Montag im Monat um 19:30 im EHG-Raum, MartinLuther-Haus 1. OG, KaiserJosef-Plz. 9 u. jeden 4. Montag im feel free TransgenderSelbsthilfegruppe Jeden 2. Sonntag im Monat um 17:00 im feel free
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Ich bin eine feminine Tirolerin (29) und möchte das Leben wieder gemeinsam genießen, deshalb suche ich auf diesem Wege eine herzliche, gebildete und sportliche Frau für eine Partnerschaft. Wenn du die Natur und gutes Essen schätzt, offen und ehrlich bist, dann melde dich! Chiffre 4646
ANTWORT Die Anonymität der InserentInnen der kostenlosen Kleinanzeigen wird auf Wunsch gewahrt; für Herkunft, Inhalt, Qualität und Wahrheitsgehalt der in den Anzeigen angebotenen, nicht kommerziellen Waren, Dienstleistungen oder Mitteilungen bzw. für die direkten und indirekten Folgen ist die Redaktion nicht verantwortlich. Inserate, die ausschließlich oder überwiegend kommerzielle Zwecke verfolgen, können wir nicht kostenlos abdrucken. Auf Anfrage übersenden wir aber gerne unsere aktuelle Anzeigenpreisliste. 0900-Nummern sind kostenpflichtig. Bei gewünschter Veröffentlichung der Telefonnummer muss der Redaktion eine Kopie der letzten Telefonrechnung vorliegen, bei Veröffentlichung der Adresse ist eine Kopie des Personalausweises/Reisepasses notwendig (per FAX: 0732/70 04 74-4 oder per Post: PRIDE, Gerstnerstraße 13, 4040 Linz, Kennwort: „Kontakte“). Die Redaktion behält sich vor, die Veröffentlichung von Anzeigen ohne Angabe von Gründen abzulehnen sowie Kontakt
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Hinweis: Die Redaktion behält sich vor, die Veröffentlichung von Anzeigen (z.B. mit unsafem oder rassistischem Inhalt) ohne Angabe von Gründen abzulehnen. Die Texte der Anzeigen werden in der Form veröffentlicht, wie sie an die Redaktion geschickt werden. Es werden keine inhaltlichen oder grammatikalischen Änderungen vorgenommen. anzeigen zu kürzen oder bei Platzm angel in der folgenden Ausgabe zu veröffentlichen. Pro Person und Ausgabe wird nur eine Kontaktanzeige geschaltet. So antwortest Du auf ChiffreKleinanzeigen: 1. Antwortbrief in ein Kuvert stecken, zukleben und entsprechend frankieren. (Unterschiedliche Gebühren bei In- und Ausland!). Die Chiffre-Nummer mit Bleistift auf das Kuvert schreiben. 2. Das Kuvert steckst du nun in ein 2. Kuvert, klebst es ebenfalls zu, frankierst es und adressierst es an die Redaktion: PRIDE, Gerstnerstraße 13, 4040 Linz Und nicht vergessen: Chiffre-Nummer unbedingt draufschreiben und Brief ausreichend frankieren! Nicht ausreichend frankierte Antwortbriefe können nicht weitergeleitet werden! Bei Zusendungen im Ausland höhere Portogebühren beachten!
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