PRIDE Nr.158/Juni 2017

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158/Juni 2017

Das lesbisch/schwule Österreichmagazin

#chechnya100

Ein Gemeinschaftsprojekt von

Preis 2,50 € | GZ 02Z031968 S | Österreichische Post AG | Sponsoring Post

S. 06-15 Gewalt gegen Lesben & Schwule – damals & heute


4.GRAZER CSD-PARADE

PRIDE

TREFFPUNKT: FREIHEITSPLATZ 24/06/2017 // 12:00 UHR

START: 12:00 FREIHEITSPLATZ HAUPTPLATZ

TH H KUNSTHAUS VOLKSGARTEN ZIEL: PARKFEST ANNENSTRAÃ&#x;E

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OPERNRING

EISERNES TOR


Editorial

PRIDE

#chechnya100

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er Monat Juni steht weltweit unter dem Zeichen des Christopher-Street-Day (CSD) und der StonewallRiots. Die weltweit vernetzte LesbenSchwulen-TransGender Bewegung – erweitert als „LBGTQI+“-Bewegung – kämpft erfolgreich gegen jede Form der Diskriminierung – aber die Zeiten werden nicht überall besser. Systematische Verfolgung in Tsche­tschenien, verstärkter Zuwachs an nationalistischem, rechtem und religiösradikalem Gedankengut werden nicht nur viral verbreitet, sondern finden auch immer mehr Einfluss in politischen Bewegungen. Aber auch konkrete Projekte gegen Hassverbrechen werden nicht nur in Österreich initiiert, sondern finden auch immer schneller eine Verbreitung in sozialen Medien. #chechnya100 steht stellvertretend für die solidarischen Netz-

werke, Projekte und auch von einzelnen Akti­v istInnen getragenen Initia­ tiven. PRIDE hat dazu die Hintergründe zusammengetragen und will damit konkrete Hilfe leisten. „Many colours – One community“ – das Motto der diesjährigen Regen­ bogenparade ist eine klare Ansage: nur gemeinsam, in einer vielfältigen und differenzierten Community können wir die Welt verändern. Feiern wir gemeinsam in Wien, Linz oder Graz – geben wir Hass und Hetze keine Chance. Mit bewegten Grüßen Gerhard Niederleuthner PS: Mit dieser Ausgabe haben wir PRIDE einer grafischen Auffrischung unterzogen. Wir freuen uns auf Rückmeldungen unserer LeserInnen.

Impressum Offenlegung laut §25 Mediengesetz: Medieninhaberin, Herausgeberin und Verlegerin: „Verein zur Förderung der Information über Schwule, Lesben und TransGender-Personen”, Gerstnerstraße 13, 4040 Linz (Vorstand: Vorsitzender: Joe Niedermayer, Vorsitzender-Stellvertreterin: Isolde Messerklinger, Schrift­führer: Hans-Peter Weingand, Finanz­referent: Gernot Wartner) ZVR: 993540699 Zulassungsnummer: GZ 02Z031968 S, „Sponsoring Post“ EigentümerInnen: HomosexuelleInitiative Linz, Goethe­ straße 51, 4020 Linz (Vorstand: Vereinssprecher: Stefan Thuma, Finanzreferent: Björn Zahn, Organisationsreferentin: Elisabeth Landl); RosaLila PantherInnen (Vorstand: Vorsitzender: Johannes Niedermayer, stellv. Vorsitzende: Michaela Feiner, Kassier: Chris Skutelnik, stellv. Kassier: Alexander Groß, Schriftführer: Raphael Rainer, stellv. Schriftführer: Eberhard Feiner-Wuthe, Beiräte: Peter Beck, Michael Hammer, Andreas Strick, Mag. a Monika Gratzer und Stop Aids – Verein zur Förderung von sicherem Sex (Vorstand: Vorsitzender: Chris Skutelnik, stellv. Vorsitzender: Peter Beck, Kassier: Johannes Niedermayer, Schriftführerin: Martina Weixler), beide: Annenstr. 26, 8020 Graz Grundlegende Richtung: basierend auf

den in den Vereinsstatuten des „Vereins zur Förderung der Information über Schwule, Lesben und Trans-Gender-Personen” niedergeschriebenen Grundsätzen. Im Sinne der Entschließung des Europäischen Parlaments vom 17. Februar 1998 zur Achtung der Menschenrechte in der Europäischen Union will PRIDE mitwirken, dass die Gleichberechtigung von Schwulen und Lesben anerkannt wird, insbesondere durch eine rechtliche Absicherung von gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften, und will mitwirken, jedwede Diskriminierung abzuschaffen, unter der Schwule und Lesben vor allem im Bereich des Steuerrechts, des Vermögenrechts, der sozialen Rechte etc. immer noch zu leiden haben, und mit Hilfe von Information und Aufklärung dazu beitragen, gegen Vorurteile anzukämpfen, die in der Gesellschaft gegen Homosexuelle bestehen. Die Beiträge geben die Meinung der Verfasserin bzw. des Verfassers wider. Für unverlangt eingesandte Beiträge und Bildmaterial wird keine Haftung übernommen. Ein Recht auf Abdruck besteht nicht. LeserInnenzuschriften sind uns willkommen; bei allen Beiträgen behält sich die Redaktion das Recht auf Kürzung vor. Der anonyme Abdruck von Beiträgen ist möglich; Name und Anschrift des/der VerfasserIn müssen

der Redaktion bekannt sein. Private Kontaktanzeigen sind gratis. Redaktionsleitung OÖ: Gerhard Niederleuthner Redaktionsleitung Stmk.: Hans-Peter Weingand Redaktionsanschrift: PRIDE, Gerstnerstr. 13, 4040 Linz; Auflage: 2500 Stk. Redaktion: Web: pride.at, Mail: redaktion@pride.at, PRIDE, Gerstnerstr. 13, 4040 Linz; PRIDE Nr. 158/Juni 2017 Cover: Grafik: Gerhard Niederleuthner Foto: Fox Fisher, @theFoxFisher Layout: Isolde Messerklinger, Gerhard Niederleuthner Redaktion: Rainer Bartel, Isolde Messerklinger, Gerhard Nieder­ leuthner, Heinz Schubert, Gernot Wartner, Hans-Peter Weingand MitarbeiterIn­ nen: (Redaktion Stmk) Hannah Bayer, Michaela Feiner, Michael Hammer, Florian Schmiedl, Heinz Schubert, Chris Skutelnik, Andy Strick, Hans-Peter Weingand; (Redaktion OÖ) Rainer Bartel, Isolde Messerklinger, Gerhard Niederleuthner, Gernot Wartner Redaktionsschluss: PRIDE Nr. 159/2017: Sa., 03.06.2017 Spendenkonto: UniCredit Bank Austria AG; BIC: BKAUATWW; IBAN: AT69 1100 0049 2560 3500

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Fotos Dave Frenkel (Twitter), Gerhard Niederleuthner (2), SoHo

Inhalt

PRIDE Nr. 158/Juni 2017 Editorial & Impressum 03

Thema: Hate Crime Freiwild, Hetzjagd, KZ und Tod – dazumal und heute 06 Hassverbrechen bekämpfen! 10 Gewalt gegen Schwule 12 Österreich Vor 20 Jahren 05 Politischer Erfolg statt Kleingeld 16 Splitter 18 Vienna Pride 2017 19

Oberösterreich Rosa Alm 20 Schmusn! 20 Gedenkfeier 21 Neues Glück 21 Live in concert 22 ESC-Party 22 Neues Team 23 Neuer Glanz 23 Vorarlberg Zehn Jahre Go West

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Steiermark Aus mit „Nur für Heteros” It’s Springtime! Donna Lila wird sportlich! 20 Jahre Unifest Gottesdienst zum CSD Generationenwechsel

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Ausland „Heilen” bleibt verboten 31 Leben im Widerspruch 32 Splitter 34

Kultur Dreamdancers 36 Politisches Kino – humorvoll & trashy 38 Termine & Kontakte Oberösterreich / HOSI Linz 40 Stmk / RosaLila PantherInnen 41 Kontakte 42


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Darüber berichtete PRIDE vor 20 Jahren... PRIDE Nr. 38/Juni 1997

rosalila buschtrommel 3/1997

eit Wochen wurde die Nachricht in allen Community-Treffpunkten plakatiert. Schon in der Ausgabe Nr. 37/ April 1997 tauchten Anzeigen mit der Botschaft: „PRIDE kommt!“ auf. Und jetzt hieß es im Editorial: „PRIDE bedeutet Stolz – und nicht zuletzt deswegen haben wir unser altes, gutes Info jetzt PRIDE getauft. […] Was damals mit 100 Stück und 8 bis 12 Seiten begonnen hat, ist eben mittlerweile eine richtige Zeitschrift mit einer Auflage von 2000 Stück und durchschnittlich 48 Seiten pro Ausgabe geworden.“ Doch nicht nur der Name war neu, auch das Erscheinungsbild des PRIDE hatte sich radikal gewandelt. Professionell gestaltet und in einem modernen Layout und Cover im Duplex-Druck kam PRIDE nun daher. Mit einem Fest und einer Verlosung in der Bar Blue Heaven wurde diese Veränderung am 14. Juni 1997 auch gefeiert.

ie neue und erste weibliche Vorsitzende der Rosalila PantherInnen, Brigitte Hinteregger, bedankte sich bei allen MitarbeiterInnen im „feel free“ und erklärte ihr wichtigstes Ziel: eine partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Männern und Frauen zu schaffen. LesBiSchwule Zusammenarbeit war damals, heute schwer vorstellbar, noch keineswegs selbstverständlich. Die HuG berichtete über das größte Treffen christlicher Kirchen Europas im Juni in Graz: Das Exekutivkomitee hatte sich durchringen können, den österreichischen HUG-Gruppen die Teilnahme zu gestatten, wenn die Aktivitäten „keinerlei offensiven oder denunziatorischen Charakter haben.“ Am 29. März hatte es im Clubcafé Werner zum letzten Mal „Showtime“ gegeben: Nach 18 Jahren übergaben Peter und Werner das Lokal an Harald und Michi, die daraus das Clubcafé Barcelona machten. Weiters gab es mit „The Birdcage“ ein neues Szenelokal – eines der vielen bunten Vögel mit kurzer Lebensdauer, die in den nächsten Jahren folgen sollten. Zum Thema Schwule im Bundesheer meinte der Verteidigungsminister: „So sehr ich es ablehne, Homosexuelle wegen ihrer Neigung in irgend einer Weise zu diskriminieren, bin ich mir andererseits […] der Verantwortung gegenüber den jungen Männern während ihrer Präsenzdienstleistung […] voll bewusst!“ Der Artikel hatte den Titel: „Wer will unter die Soldaten?“

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Inhaltlich blieb jedoch alles beim alten. Berichte über die Aufforderung des Europäischen Parlaments, das gesetzliche Zwangsalter in Österreich endlich abzuschaffen, und über den 200. Geburtstag Franz Schuberts waren ebenso zu lesen, wie die Ankündigung des 1. Österreichischen Summermeetings für junge Lesben und Schwule der HOSI Linz oder die gemeinsam von der HOSI Salzburg und Community-Einrichtungen in Ober­ österreich organisierte Zugfahrt zur 2. Regenbogenparade nach Wien.

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Text Gernot Wartner, HansPeter Weingand Fotos PRIDE-Archiv


Thema: Hate Crime

Freiwild, Hetzjagd, KZ und Tod – dazumal und heute Am siebenten Mai feierte die Republik Österreich die Befreiung des Konzentrationslagers Mauthausen und seiner Nebenlager durch US-Truppen vor 72 Jahren. Befreiungs­feier 2017 Aktives Gedenken an die homosexuellen Opfer des NSRegimes im ehemaligen KZ Mauthausen

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ie Befreier im Jahr 1945 trauten ihren Augen nicht, so sehr waren sie von den Gräueln und deren Auswirkungen geschockt. Systematische Verfolgung und organisierter Massenmord, Hunger und Schwerstarbeit, grausame Willkürakte und Folter waren schreckliche Normalität gewesen. Ausgemergelte und geschundene Gestalten, Aschenreste aus den Krematorien waren im KZ übriggeblieben. Folter und Vernichtung waren mit der Befreiung zu Ende, doch von wir-

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kungsvoller Aufarbeitung, gerechter Bestrafung und Entnazifizierung zumindest auf den öffentlichen Dienstposten und in den politischen Positionen konnte lange Zeit danach noch nicht die Rede sein. Die Republik gab sich gern als Opfer der Hitler-Aggression und konnte sich mit den Opfergruppen nicht recht anfreunden; das Verhältnis blieb viel zu lang unterkühlt, Einladungen zur Rückkehr in die Heimat (Heimat?) blieben halbherzig oder blieben aus. Die TäterInnen wurden zuweilen vor den Opfern bevorzugt.


Thema: Hate Crime

Wer durch seine Existenz an Schuld und Leid gemahnt, wird nicht gut wieder aufgenommen und integriert – egal, ob Jüdinnen und Juden, Lesben („Asoziale“ mit dem Schwarzen Winkel) und Schwule (Rosa Winkel), „ZigeunerInnen“, „Politische“ oder andere, man hatte – und hat heute? – keine „Freude“ mit ihnen und (durch sie) mit unserer Vergangenheit. Unsere Vergangenheit? Wir sind zwar nicht für damals verantwortlich, aber wir haben die moralische Pflicht, diese unglaublichen Missverhältnisse und Verbrechen heute und künftig zu verhindern. Gedenkfeiern Es fällt schwer, sich in der Gedenkstätte ehemaliges KZ Mauthausen die Schrecknisse einigermaßen zu vergegenwärtigen, und das besonders, wenn es von Menschen wimmelt, die das Gedenken feierlich und zum Teil auch mit Pomp begehen wollen. Wie soll überhaupt eine derartige Feier am besten gestaltet werden? Die Kernstücke der Großveranstaltung mit Tausenden von BesucherInnen bilden wohl die einzelnen Feierlichkeiten an den Gedenksteinen und Monumenten der verschiedenen Opfergruppen, freilich auch der Homosexuellen. Es verwundert, dass in Mauthausen Menschen aus so vielen Ländern leiden mussten, aus deren Ländern die Gedenk- und Trauerfeiernden kommen. Die absolute Mehrheit bilden aber stets die TeilnehmerInnen aus Italien, der Gedenknation schlechthin. Die Zahl der Delegationen ist so groß, dass die zentrale Feier aller in den schier endlosen Kranzniederlegungen am Sarkophag, dem Zentrum

des Appellplatzes und des als Gedenkstätte erhaltenen KZ, besteht sowie im gemeinsamen Auszug aus dem Museumslager: allen voran die paar noch überlebenden damaligen KZ-Insassen. Ihr Anblick berührt am meisten. Am meisten erschreckt aber, dass vor allem ohne die ItalienerInnen, aber auch ohne die PolInnen, deren Gedenken eher bombastisch inszeniert erscheint, verdammt wenige TrauerarbeiterInnen anwesend wären. Die Teilnahme der ÖsterreicherInnen unter ihnen war auch in erster Linie von linken politischen Gruppierungen organisiert und getragen. Selbst das aus HOSIs und lesbischwulen Vorfeld­ organisationen gebildete Häuflein geht als Gedenkgruppe fast unter. Mit Bundespräsident, Landeshauptmann, RegierungsvertreterInnen und Abgeordneten, von Bund und Land ist die Politik doch recht zahlreich vertreten. Es ist ein Zeichen der Bescheidenheit und Ehrerbietung, dass das offizielle Österreich die Feier nicht selbst bestreitet, sondern sich als Gastgeber verdient macht. Feierliche Worte werden GästInnen überlassen, obwohl sich auch das offizielle Österreich kurz zu Wort melden sollte – in seiner besonderen offiziellen Verantwortung als damals tatkräftiger Mittäter. Das Generalthema der heurigen Feierlichkeit war „Internationalität verbindet“. Tun sich da und dort Brandherde wieder aufflammenden Gedankenguts in der Art des Nationalsozialismus oder sonstigen Faschismus auf, kann international solidarisches Auftreten dagegen und Eintreten für Menschlichkeit den entscheidenden Ausschlag für den Erfolg des WiderPRIDE | Nr. 158 | Juni 2017 |

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Text Rainer Bartel Foto Gerhard Niederleuthner


Thema: Hate Crime stands gegen Unmenschlichkeit geben. Und dies ist wieder einmal dringend nötig. Grausame Gegenwart Die KZ sind wieder offen, die Hetzjagd gegen Schwule ist ganz unverhohlen eröffnet, Hetze und Hetzjagden, Folterungen und Tötungen sind wieder Realität geworden. Nur der Ort ist Tschetschenien, nicht mehr Deutschland und Österreich. Bei der Feier am Gedenkstein für die homosexuellen Opfer der perfiden Nazis und ihrer gedanken- oder gewissenlosen MitläuferInnen wurden die treffenden Worte gefunden, die Parallelen aufgezeigt. Tschetschenien, ein Teil Russlands, verleugnet einerseits das Vorhandensein von Homosexuellen (die gebe es nur im „verderbten“ kulturellen Westen), andererseits wird nichts dagegen unternommen, die Hasskampagnen seitens der Polizei und übler Banden zu unterbinden. Im Gegenteil, es wird munter zum privaten Lynchen aufgerufen und das eigene Morden prahlerisch gepriesen. Geheimgefängnisse mit Folterkellern, in denen mit Eisenstangen ge-

Foto Gerhard Niederleuthner

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prügelt und mit Elektroschocks gefoltert, jedenfalls auch entwürdigt und entmenschlicht wird, verschluckt die Männer, die als Schwule verdächtigt, verraten und ausgeliefert oder deren Namen durch Folter abgepresst worden sind; manche verschwinden dort für immer. Alle werden gebrochen. Angela Merkel soll Wladimir Putin darauf angesprochen und ermahnt haben, und dieser habe zugesagt, die Sache zu untersuchen. Doch allgemein ist bekannt, dass der russische Despot die Homophobie billigt, hat er doch Repressionsgesetze gegen Homosexuelle eingeführt und damit ein billigendes Zeichen gesetzt. So ließ er denn auch Aktivisten und Journalisten verhaften, die die tschetschenischen Gräuel aufgezeigt hatten, und verkündete schließlich, es habe „keine Opfer von Verfolgung, Drohungen oder Gewalt“ gegeben. Rückschritte und fehlende Fortschritte Ähnliches passiert in den USA. Unter Trump werden Gesetze erlassen, die vordergründig der Religionsfreiheit dienen und auf dieser Basis Diskriminierungen erlauben, die die bislang hart errungenen Gleichstellungsmaßnahmen wieder umkehren. Den Les-


Thema: Hate Crime ben und Schwulen dürfen von der Wirtschaft wieder Dienstleistungen verweigert werden, Adoptionsagenturen dürfen gleichgeschlechtliche Paare wegen der sexuellen Orientierung abweisen. Es geht Bundesstaat für Bundesstaat, Facette für Facette in Richtung neuerlicher Diskriminierungen. Wir dürfen aber nicht mit dem Finger darauf zeigen, bei uns will man ja auch nicht die Lesben und Schwulen diskriminieren, aber die Ehe, Familie und Jugend schützen. Bischof Andreas Laun darf einmal mehr Homosexuelle verunglimpfen und so den Weg zu Intoleranz, An-den-Rand-Drängen und Gewaltausübung bereiten. „Der scheidende Weihbischof hatte Homosexuelle als ‚irgendwie gestörte Männer und Frauen, die anatomisch eine kleine Missbildung haben oder eine sexuelle Anziehung zum eigenen Geschlecht verspüren‘ bezeichnet“, schreibt der ORF Salzburg. Die Salzburger Staatsanwaltschaft sieht keinen ausreichenden Anfangsverdacht, um nach Anzeige durch die HOSI Salzburg Ermittlungen gegen den alten Kleriker einzuleiten. Der hat wohl Narrenfreiheit, doch diese ist brandgefährlich, bereitet sie doch den Weg vom Verbal-Theo­retischen zum Gewaltmäßig-Praktischen. Wer sind wir, dass wir über die serbisch-orthodoxe Kirche urteilen, weil sie eine Kampagne gegen eine lesbische Ministerin führt, damit diese nicht noch die neue Ministerpräsidentin wird? Ja, wehret den Anfängen, aber auch bei uns! Wir dürfen uns nicht über die indonesische Provinz Aceh ereifern, dass Schwule nach der Scharia zu Prügelstrafen verurteilt werden. Wir sind noch immer auf einem schlechten Weg, potenziell in eben diese Richtung unterwegs, auch wenn wir dort

vermutlich oder hoffentlich nie mehr ankommen werden. Aber durch diesen unseren Weg verlieren wir Glaubwürdigkeit und Wirkungsstärke im Auf- und Eintreten gegen Diskriminierung und schwächen die internationale Solidarität. Bei uns gibt es immer noch 29 rechtliche Unterschiede zwischen Ehe und Eingetragener PartnerInnenschaft. Was kümmert das bei uns die politische Mehrheit? Immerhin: Solche Brandherde gibt es sonderzahl da du dort auf der Welt; die Funken könnten bis zu uns fliegen. Wird sich die Geschichte wiederholen? International verstreut kommt der starke Mann wieder politisch in Mode. Der, der keine große oder saubere demokratische Legitimität mehr braucht, keine wissenschaftliche Expertise mehr sucht, weil er aussucht, wer zum Volk gehört und wer nicht, der vorgeblich weiß, was das Volk will, wer benachteiligt, entrechtet, ausgestoßen und verfolgt werden soll. Rechter Populismus kommt ohne Rechtfertigung und Verantwortlichkeit aus, er stützt sich missbräuchlich auf den Bauch eines Teils des Volks und dessen Empfinden, Glauben, Meinen und Handeln. Die Richtung weist zu Faschismus und Diktatur. Aus Parteien mit Demokratie werden zunächst Bewegungen mit FührerInnen, und Scheibchen für Scheibchen kann die Salamitaktik fortgesetzt werden, wenn es keinen effektiven Widerstand gibt. All das geht auch zurück in die 1930er Jahre in Österreich, USA und Deutschland. Wird sich die Geschichte wiederholen? Sicher nicht eins zu eins, doch möglicher­weise ähnlich. Wir werden über den Fortgang mitentscheiden – so oder so.

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Österreich – kein Vorbild Bei uns gibt es immer noch 29 rechtliche Unterschiede zwischen Ehe und Ein­ getragener PartnerInnenschaft.


Thema: Hate Crime

Hassverbrechen bekämpfen! Am 13. Mai stellte der Verein Vielfalt das neue Projekt „STOP! Hate Crime & Speech Austria“ in Innsbruck vor. Text Chris Skutelnik Foto RLP

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iel dieses Vorhabens ist es, mit der neu gegründeten Meldeplattform Vorfälle betreffend Hass bzw. Gewalt gegenüber LGBTIQ-Personen aufzuzeigen. Solche Plattformen werden bereits in anderen Ländern genutzt und zeigen die Notwendigkeit, gesetzliche Schritte zu setzten. Im Fokus liegt dabei die niederschwellige und gleichzeitig einfache Form der Meldung und der Schutz der betroffenen Person. So kann anonym ein Vorfall gemeldet werden,

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aber auch die Angaben von persönlichen Daten ist möglich. Diese werden selbstverständlich vertraulich behandelt und dienen nur der statistischen Auswertung. Die daraus resultierende Erhebung geht in Form eines Jahresberichtes an die ILGA Europe (European Region of the International Lesbian, Gay, Bisexual, Trans and Intersex Association), um sie dann gesammelt an OSCE/ODIHR (Office for Democratic Institutions and Human Rights) weiterzuleiten.


Thema: Hate Crime

Auf Lücken aufmerksam machen Ein langfristiges Ziel dieser Aktion ist es, auf die Lücken im Anti-Diskriminierungsschutz in Österreich aufmerksam zu machen. Denn LGBTIQ- Personen sind zwar z. B. im beruflichen Umfeld geschützt oder bei Angeboten von öffentlichen Stellen – nicht aber als private Konsumenten. Es gibt keinen Schutz, wenn man aufgrund der sexuellen Orientierung aus einem Lokal geworfen wird (Fall Café Prückl), eine Mietwohnung nicht bekommt oder ein Taxifahrer die Beförderung verweigert. Sowohl Online-Angriffe als auch Übergriffe des täglichen Lebens können nun einfach in nur wenigen Minuten gemeldet werden. Auf der Homepage www.lgbt-hatecrime.at kommt man mit nur wenigen Klicks zum Er­ hebungsbogen. Doch darf bitte nicht

vergessen werden, dass dieser Schritt nicht die Anzeige bei der Polizei ersetzt. Darüber hinaus findet man Informationen zu Beratungseinrichtungen in deiner Nähe und kann das Vorhaben mit einer Spende unterstützen. Prominente Unterstützung

Webtipp

Bei der Projektauftaktveranstaltung durfte Rachel Estrella Cloud als offizielle Botschafterin der Initiative gemeinsam mit Vereinsobmann Sven Alexander Hofer unter anderem Irmgard Griss, Josef Hosp als den Obmann des Vereins Gay Cops Austria und dem Innsbrucker Stadtrat Gerhard Fritz begrüßen. Neben Grußworten von Ulrike Lunacek und Bundesrat Mario Lindner gab es zahlreiche Glückwunsche von den anwesenden Personen vor Ort.

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lgbt-hatecrime.at


Thema: Hate Crime

Gewalt gegen Schwule Massenarrest wegen Homosexualität in Tschetschenien Text Robert Adler Foto Dave Frenkel, Twitter

Festnahmen Die Polizei in Russland nimmt gewaltsam 20 AktivistInnen nach einer Demo in St. Petersburg fest.

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uerst waren es nur Gerüchte in den sozialen Medien. Eine oppositionsnahe russische Zeitung bestätigt nun, dass mehr als hundert Personen verschleppt wurden – auch von Morden wird berichtet. Homosexualität war in Tschetschenien immer gesellschaftlich tabuisiert, Menschen mit nicht-heterosexueller Orientierung müssen mit Gewalt durch ihr soziales Umfeld wie auch durch staatliche Stellen rechnen. Nach dem lokalen Recht sind homosexuelle Handlungen in Tschetschenien strafbar. Im März 2017 hat die Verfolgung deutlich zugenommen und es kam zu einer Verhaftungs­ welle, Folter und Todesfällen sowie in Reaktion darauf zu internationalem Protest gegen diese Ereignisse. Mit Elektroschocks gefoltert und zu Tode geprügelt Diversen Medienberichten zufolge wurden in einem „prophylaktischen Streich“ mehr als 100 homosexuelle Männer bei Razzien im Nordkaukasus wegen ihrer „nicht-traditionellen sexuellen Orientierung oder dem Verdacht solcher“ in Nazi-ähnlichen

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Konzentrationslagern quer durch Tschetschenien illegal festgesetzt – wo sie angeblich unter anderem mit Elektroschocks gefoltert und zu Tode geprügelt werden. Drei Menschen seien bei den landesweiten Razzien ums Leben gekommen, berichteten mehrere deutschsprachige Medien unter Berufung auf die russische Zeitung „Nowaja Gaseta“. Internationale Menschenrechtsaktivisten und eben jene russische Zeitung „Novaya Gazeta“ haben herausgefunden, dass die Männer im Alter zwischen 16 und 50 Jahren verhaftet wurden, nachdem eine lokale Schwulen- und Lesben-Rechte-Gruppe, GayRussia.ru, erfolglos Genehmigungen für Schwulen-Paraden beantragt hatte. Der Novaya-Gazeta-Bericht, der auf vom russischen Schwulen- und Lesben-Netzwerk gesammelten Aussagen beruht, behauptet, die tschetschenischen Behörden hätten mehrere Lager eingerichtet, in denen homosexuelle Männer in außergerichtlichen Ehrenmorden getötet oder zum Verlassen des Landes gezwungen würden.


Thema: Hate Crime Petitionen und Untersuchungen Mittlerweile hat Amnesty International eine Petition ins Leben gerufen, die von Tschetschenien verlangt, endlich damit aufzuhören, schwule Männer zu entführen und zu ermorden. Eine Reihe von Menschenrechtsaktivisten hat ebenfalls eine Untersuchung verlangt, um sicherzustellen, dass die Täter vor Gericht gestellt werden. Unter den Häftlingen sind beispielsweise Vertreter tschetschenischer Muftiate (territoriale Verwaltungsbezirke der Muslime), darunter prominente, einflussreiche und religiöse Führer aus dem nächsten Umfeld des Oberhauptes der Republik sowie zwei bekannte tschetschenische TV-Persönlichkeiten. In Russland, wo es die LGBTQICommunity bekanntermaßen auch nicht leicht hat, wurden die gruseligen Nachrichten aus der Teilrepublik Tschetschenien von der oppositionellen Presse verbreitet. Es war beispielsweise die Rede davon, dass der tschetschenische Parlamentssprecher Magomed Daudov, in der Teilrepublik besser bekannt un-

ter dem Rufnamen „Lord“, persönlich mehrfach eines der Gefängnisse besucht und dort „Freilassungsprozeduren“ durchgeführt haben soll. Dabei soll er schwule Männer und ihre männlichen Verwandten in einem Saal antreten lassen haben, und während die einen sich zu ihrer Homosexualität bekennen mussten, sollten die anderen sie „öffentlich“ aus den Familien verstoßen. In der engstirnigen, archaischen, patriachalen, erzkonservativen, rechtsnationalen und streng muslimischen Gesellschaft Tschetscheniens kommt eine solche Praxis einem Todesurteil gleich. Wobei nicht der Staat, sondern die Familie als Henker auftritt. Denn nur so kann die „beschmutzte Ehre“ wieder reingewaschen werden. #chechnya100 Auf Facebook kann man sein Profil mit einem rosa Winkel und dem auch auf Twitter kursierenden Hashtag #chechnya100 schmücken und so seine Sorge und seine Solidarität mit tschetschenischen Schwulen aus­d rücken. Auch als T-Shirt ist dieses Symbol der Soli­ darität erhältlich. Mutige Solidarität In die USA geflüchtete Russen geben den gefolterten Tsche­ tschenen eine Stimme. Screenshot: Human Rights First/YouTube

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Thema: Hate Crime den des Quellenschutzes nicht genannt. Und so hing stets die Frage im Raum: Kann denn das alles wirklich wahr sein? Präsident Kadyrow bestreitet die Vorwürfe Die Reaktion der tschetschenischen Machtelite spricht dagegen Bände, und sie fiel eindeutig aus: Anfang April versammelten sich rund 15.000 Staats- und Gottesdiener in der Hauptmoschee der tschetschenischen Hauptstadt Grosny. Dort wurden gegenüber der Redaktion der Novaya Gazeta offene und unverhohlene Drohungen ausgesprochen, weil diese es gewagt habe, eine solch ungeheuerliche Behauptung aufzustellen. Wohlgemerkt: Gemeint war die Behauptung, in Tschetschenien gäbe es Homosexuelle.

Solidarität Proteste vor der russischen Botschaft in London Foto Fox Fisher, @theFoxFisher

Kann denn das wirklich alles wahr sein? Diese Berichte lösten eine Welle der Solidarität und Unterstützung für tschetschenische Homosexuelle aus. Teils mit Hilfe internationaler Organisationen wurde versucht, den Betroffenen zu helfen, die russische Teilrepublik zu verlassen. 30 von ihnen sollen regelrecht evakuiert worden sein, manche schafften den Weg auf eigene Faust, einigen wenigen gelang sogar die Flucht nach Europa. Doch von Anfang an gab es auch Zweifel an der Glaubwürdigkeit der dargestellten Grausamkeiten und Morde. Zwar beriefen sich die Journalisten auf eine „nie da gewesene Beweisbasis“ für die Vorwürfe und auf zahlreiche Zeugen, die etwa die Vorgänge in den Geheimgefängnissen unabhängig voneinander bis ins Detail bestätigten. Namen von Informanten wurden jedoch aus Grün-

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Die autoritäre Tschetschenen-Führung um Republikchef Ramsan Kadyrow wies die Anschuldigungen als Lügen zurück. Auch Sprecher Alwi Karimow sagte der Agentur Interfax, „es gebe in Tschetschenien gar keine Homo­ sexuellen“. Mit den Worten „nicht-traditionelle sexuelle Orientierung“ wird in Russ­ land oft Homosexualität umschrieben. Alwi Karimow, der Sprecher des tschetschenischen Republikführers Ramsan Kadyrow, bezeichnete nach Angaben der „Süddeutsche Zeitung“ und orf.at den Bericht als „Lüge“ und „Desinformation“: „Man kann niemanden verhaften oder unterdrücken, den es in der Republik gar nicht gibt.“ Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte, es sei nicht Aufgabe des Kremls, sondern der Sicherheitsbehörden, solchen Berichten nachzugehen.


Thema: Hate Crime Die liberale Oppositionspartei Jabloko forderte die Behörden auf, die Mordfälle aufzuklären und Entführungen zu unterbinden. In Deutschland bat der Grünen-Abgeordnete Volker Beck die Bundesregierung, alles zum Schutz der verfolgten Homosexuellen zu tun. Die Geschichte selbst sowie die Drohgebärden der tschetschenischen Führung riefen eine so große Resonanz in der russischen und internationalen Öffentlichkeit hervor, dass Präsident Putin ein paar Wochen später ein Treffen mit Ramsan Kadyrow anberaumte, bei dem es auch um dieses Thema ging. Kadyrow bestritt dabei jegliche Art von Verfolgung und Ermordung von Homosexuellen in seiner Republik. Und dann nannte er als konkretes Beispiel den Namen eines Mannes, der angeblich ermordet worden sei – sich dabei aber unbehelligt zu Hause befinde. Zu einem späteren Zeitpunkt behauptete Kadyrow sogar, dass er persönlich bei einem der mutmaßlichen Opfer unlängst noch zum Tee gewesen sei. Russlands Behörden ermitteln Beobachter halten das zumindest für ein Eingeständnis der systematischen Verfolgung: Denn bis dahin ist in keiner Publikation auch nur ein Name von Verhafteten oder Ermordeten gefallen. Novaja Gazeta bestätigte jedoch, dass die besagte Person in mehreren ihr vorliegenden Zeugenaussagen auftaucht. Die Frage folgt: Woher kennt Tschetscheniens Staats­ oberhaupt diesen Namen, wenn es eben keine Bespitzelung, Überwachung oder andere Art der Repressionen gibt?

onen zu massenhaften Verfolgungen von Homosexuellen in Tschetschenien aufgenommen. Die Redaktion der Novaja Gazeta übergab nach eigenen Angaben alle ihr bekannten Fakten sowie die persönlichen Daten von 26 Tschetschenen, die unrechtmäßig festgehalten, gefoltert oder gar auch getötet worden sein sollen. Ob diese Ermittlungen zum Ziel führen werden, bleibt fraglich. Denn in der kaukasischen Teilrepublik ist Ramsan Kadyrow der unangefochtene starke Mann, sein Wort ist Gesetz. Und am 22. April 2017 hat er in Grozny nochmals alle Vorwürfe als haltlos abgestritten. Protest und Solidarität aus der ganzen Welt ist nun gefordert Die Menschenrechtsorganisation Human Rights First hat Aussagen von Männern gesammelt, die Gewalt in Tschetschenien erlebt haben, und diese von homosexuellen Männern für ein Video vorlesen lassen. Die zu Wort kommenden Männer sind ebenfalls geflohen und leben mittlerweile in die USA, wo sie auf Asyl hoffen. Das Video ist in Zusammenarbeit mit der russisch-amerikanischen LGBTVereinigung Rusa entstanden. In Moskau unterstützt die Homosexuellen-Vereinigung LGBT-Liga die geflohenen Tschetschenen. Sie erhalte „drei bis vier Hilferufe täglich“, sagt die Leiterin des Moskauer Büros, Olga Baranowa. Insgesamt seien bereits fast 20 Gefährdete nach Moskau geschleust worden.

Petition #EyesOn Chechnya hrc.org/ campaigns/ eyesonchechnya Webtipp

Russlands Behörden haben jedenfalls vorläufige Ermittlungen auf Grundlage der journalistischen Informati-

facebook.com/ Chechnya100/ PRIDE | Nr. 158 | Juni 2017 |

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Österreich

Text Gernot Wartner Foto RLP

Politischer Erfolg statt Kleingeld

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it dem Rücktritt Reinhold Mitterlehners als ÖVP-Chef ist die große Koalition am Ende. Der Außenminister und neuer ÖVP-Obmann Sebastian Kurz will nicht Vizekanzler werden, aber Neuwahlen haben und trotzdem am Koalitionspakt festhalten. Bundeskanzler und SPÖ-Vorsitzender Christian Kern muss Justizminister Wolfgang Brandstätter als Vizekanzler akzeptieren und ruft das freie Spiel der parlamentarischen Kräfte aus. Diese Gelegenheit zum Wechseln politischen Kleingelds nützend, brachten die Grünen im Justizausschuss prompt einen Fristsetzungsantrag zur Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare ein. Das bedeutet lediglich die Festlegung eines bestimmten Tages, an dem das Nationalratsplenum dann über den eigentlichen Antrag debattiert und abstimmt. Die SPÖ stimmte überraschend unter Hinweis auf den Koalitionsvertrag dem Antrag nicht zu – die ÖVP sowieso nicht. Aus Koalitionsräson Viele sind jetzt zu Recht aufgebracht. Auch 2015, kurz vor der Regenbogen­ parade, mitten im Wiener Wahlkampf, hat die SPÖ schon einmal einem Antrag der Grünen für die Öffnung der Ehe aus Koalitionsräson nicht zugestimmt. Die Empörung in und außerhalb der Community war groß, und selbst in der SoHo war die Frustration unter den AktivistInnen hoch. Und so ist auch heute die Kritik an der SPÖ verständlich – es hätte zwar in der Sache nichts gebracht, wäre aber doch ein wichtiges Zeichen gewesen.

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Zu glauben, die SPÖ sei gegen gleiche Rechte für homosexuelle Paare, ist dennoch nicht richtig. Und tatsächlich hat Bundeskanzler Christian Kern ja persönlich und öffentlich auch einen solchen Antrag zugesichert – aber: Die Gleichstellung braucht nun einmal auch politische Mehrheiten. Jetzt geht es also darum, dass alle fortschrittlichen Kräfte aufeinander zugehen und sich in der Sache verbünden. Die Bevölkerung ist viel weiter als ÖVP und FPÖ. Eine ausreichende Mehrheit ist für die Öffnung der Ehe, aber diese Mehrheit ist im Parlament nicht abgebildet – das wissen auch die Grünen und die NEOS. Der Fristsetzungsantrag der Grünen hätte nur dazu geführt, dass der Gesetzesentwurf im Juni dann erst recht abgelehnt worden wäre. Auch wenn der Fristsetzungs­antrag durchgegangen wäre, wäre die Herausforderung dieselbe: Nur wenige Wochen bleiben für Grüne, SPÖ und NEOS, die ÖVP davon zu überzeugen, sich nicht weiter gegen den Willen der Bevölkerung und gegen den Zeitgeist zu stellen, sondern sich noch vor der Auflösung dieser Gesetzgebungs­ periode ins Unvermeidliche zu schicken. Und ja, liebe ÖVP, liebe Liste Kurz, die Zustimmung oder auch nur die Billigung der Bischofskonferenz ist nicht erforderlich. Und auch vor dem Geifer mancher FPÖMandatarIn­nen muss man sich nicht gleich fürchten. Politik machen heißt, die Welt und das Leben der BürgerInnen zu gestalten, und nicht darauf zu warten, dass Höchstgerichte einem diese Arbeit abnehmen.


Österreich

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Impressum: Die Grünen Andersrum OÖ, Landgutstr. 17, 4040 Linz Hotline: 0699 1004 3558, facebook.com/andersrum.ooe.gruene.at PRIDE | Nr. 158 | Juni 2017 |

: SA , 24.6.2017 17 LINZPRIDE 20 STAND VON

INFO SUM OÖ 17 Ü R G NE ANDER


Österreich

Splitter Van der Bellen lud Homolobby in die Hofburg

Text und Foto RosaLila PantherInnen

Empfang einer Delegation von MenschenrechtsaktivistInnen in der Hofburg als wichtiges Zeichen

RECHT HABEN IST GUT – RECHT BEKOMMEN IST BESSER!

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„Weltweit werden aktuell demokratische Werte untergraben und Menschenrechte rücken in den Hintergrund. Dass der österreichische Bundespräsident im Vorfeld des weltweiten Aktionstages gegen Homo- und Transphobie eine überparteiliche Delegation aus dem diesem Bereich in der Hofburg empfängt, ist ein wichtiges Zeichen», sagt Joe Niedermayer, Vorsitzender der RosaLila PantherIn­nen.

Am 17. Mai wurde weltweit in über 130 Ländern der Internationale Tag gegen Homo- und Transphobie (IDAHOT) als Aktionstag begangen. Dies geschieht in Anlehnung an den 17. Mai 1990, als die WHO beschloss, Homosexualität aus ihrem Diagnoseschlüssel für Krankheiten zu streichen. Die Einladung von Bundespräsident Alexander Van der Bellen war ein wichtiges gesellschaftspolitisches Signal. Werte wie Freiheit, Demokratie und Gleichheit sind nicht bloß Slogans, sondern gelebte Überzeugung!

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Vienna Pride 2017

Österreich

Rund um die Regenbogenparade gibt es unzählige Aktivitäten in ganz Wien und beim Pride Village.

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ie Homosexuelle Initiative (HOSI) Wien und der CSD Vienna, die beiden Vereine, die bisher die Regenbogenparade bzw. das Pride Village separat organisiert haben, werden in Zukunft die beiden Projekte gemeinsam unter einem Dach umsetzen. Zu diesem Zweck beteiligt sich der CSD Vienna an der Stonewall GmbH, die im Dezember 2016 von der HOSI Wien in Vorbereitung auf EuroPride 2019 in Wien als nicht gewinnorientiertes Unternehmen gegründet wurde. Heuer wird Vienna Pride zu einem einwöchigen Festival ausgebaut, das sich über ganz Wien – vom Prater bis nach Schönbrunn – erstrecken wird.

Pride Village 14.-17. Juni 2017 Das Pride Village ist von 14. bis 17. Juni vor dem Wiener Rathaus geöffnet und bietet ein umfangreiches Programm: Zahlreiche Vereine sind vor Ort und informieren über ihr Angebot, Szenelokale sorgen für Erfrischung und heimische und internationale Acts auf einer großen Bühne für Unterhaltung. 22. Regenbogenparade 17. Juni 2017 „Many colours – One community“ – unter diesem Slogan wird am 17. Juni 2017 die Regenbogenparade zum 22. Mal über die Wiener Ringstraße ziehen. Lesben, Schwule, Bisexuelle, Heterosexuelle, Transgenderund intergeschlechtliche Personen werden gemeinsam für eine diskriminierungsfreie Gesellschaft in Österreich und der ganzen Welt demonstrieren.

Die Parade startet um 14 Uhr auf Höhe des Rathausplatzes. Der Pa­ radenzug wird sich gegen die Fahrtrichtung einmal rund um Ring und Kai bis zurück zum Pride Village bewegen, wo die Celebration mit Ansprachen von AktivistInnen und PolitikerInnen sowie die Prämierung der besten Beiträge stattfinden wird. Heimische und internationale Acts werden auf einer großen Bühne für Unterhaltung sorgen.

Text Gerhard Niederleuthner

Moment des Gedenkens Um 17 Uhr wird die Regenbogenparade für eine Minute innehalten und beim „Moment des Gedenkens“ sich jener Menschen erinnern, die nicht mitfeiern können, weil sie an der Immunschwächekrankheit AIDS verstorben sind oder aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität Opfer eines Gewaltverbrechens wurden. Trotz ausgelassener Party-Stimmung ist die Regenbogenparade eine wichtige politische Demonstration, daher ruft die HOSI Wien auch alle Mitmarschierenden und ZuschauerInnen auf, ihren Anliegen mit Transparenten, T-Shirts etc. Ausdruck zu verleihen.

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Webtipps viennapride.at regenbogenparade.at stonewall.wien


Oberรถsterreich

Oberรถsterreich

Fotos Gerhard Niederleuthner

Rosa Alm 30.04.2017: #gaytic #queerclubbing #urfix #DJjosch #voluMen #atemlos @donaualm

Schmusn! 30.04.2017: #nightline #queerparty #crossingeuropefilmfestival #j'aimejulien #jeanetpeirre @mediadeck

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Gedenkfeier

Oberösterreich

07.05.2017: #befreiungstag #homosexuelleopfer #ns #totgeschlagentotgeschwiegen @kzmauthausen Fotos Gerhard Niederleuthner

Neues Glück Panthera-Preisträger Adam, Flüchtling aus dem Irak, ist nicht nur stolz, schwul zu sein (siehe Interview im PRIDE Nr. 153/August 2016), sondern hat jetzt einen fixen Aufenthalts­ status. Wir gratulieren ihm herzlich und wünschen viel Erfolg und Glück. hosilinz.at/category/refugees/

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Oberรถsterreich

Live in concert 22.04.2017: #alexanderfabian #liveinconcert #unplugged @hosilinz

Fotos Gerhard Niederleuthner

ESC-Party 13.05.2017: #esc2017 #12points #portugal #salvadorsobral #nathantrent @hosilinz

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Oberösterreich

Neues Team Das Vorstandsteam der HOSI Linz wurde bei der 35. Ordentlichen General­versammlung am 22.04.2017 neu gewählt. In ihren bisherigen Funktionen wurden Stefan Thuma als Vereinssprecher und Björn Zahn als Finanzreferent neu bestätigt. Lisa Linner wechselt in die Funktion der

Organisationsreferentin, und neu im Team ist Klaus Maschik, der als Jugend- & Communityreferent das Team verstärken wird. Gerhard Niederleuthner, seit 20 Jahren Redaktionsleiter des PRIDE-Magazins, wurde als Ehrenmitglied der HOSI Linz gewürdigt.

Neuer Glanz In nahezu völlig neuem Glanz erstrahlt seit einigen Wochen das Musik­café Sax. Arnold Ober hat seinem Lokal nämlich eine Runderneuerung verpasst. Die neuen Sanitäranlagen im letzten Jahr waren erst der Anfang. Nicht nur frisch ausgemalt zeigt sich das beliebte Community-Lokal jetzt, sondern auch mit neuem Boden, neuen Tischen, Stühlen und Bänken, neuen Dekorationen und vor allem neuen Angeboten, wie Frühstück oder kleinere Feiern gegen Anmeldung. Jedenfalls hat Arnold Ober jede Menge Geld in die Hand ge-

nommen, um seinen GästInnen in ihrem zweiten Wohnzimmer ein völlig neues Wohngefühl zu bieten. Nur eines ist gleich geblieben: Der Hubschrauber … PRIDE | Nr. 158 | Juni 2017 |

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Texte und Fotos Gernot Wartner, Gerhard Niederleuthner


Vorarlberg

Zehn Jahre Go West Go West, der Verein für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans*- und Inter*-Menschen, macht seit über zehn Jahren queere Lebensweisen in Vorarlberg sichtbar.

Infos Verein für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans* und Inter* Kirchstraße 39, 6900 Bregenz Tel. 0681 1086 4866 (jeweils Do. von 18 – 20 Uhr) info@gowest.or.at gowest.or.at

Die Beratungsstelle des Vereins bietet Beratung, Begleitung und Unterstützung für Menschen der LGBTIQZielgruppe und deren Angehörigen. Die Beratungen sind anonym, kostenlos und können persönlich, telefonisch, per E-Mail oder via Social Media erfolgen. Für Begegnung und Austausch von LGBTIQ-Menschen und Interessierten veranstaltet Go West monatliche offene Treffen (jeden ersten Donnerstag ab 19 Uhr), SonntagsBrunches (3-4 x jährlich) und kostengünstige Partys (1-2 x jährlich). Mit out@school betreibt Go West seit 2010 ein Aufklärungs- und Sensibilisierungsprojekt für Schulen und Jugendliche zum Thema sexuelle Vielfalt, das schon vierfach ausgezeichnet wurde: Anerkennungspreis der SozialMarie 2012, Preis für soziale Innovationen – 3. Preis Jugendprojektewettbewerb Vorarlberg 2012 – 2. Preis Interregionaler Jugendprojektwettbe-

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werb (Kanton St. Gallen, Vlbg, Liechtenstein) 2012 / Publikumspreis IBKIdeenwettbewerb für Jugendbegegnung 2013. Das ehrenamtliche Kernteam ist vernetzt mit anderen LGBTIQ-Organisationen aus Österreich und der angrenzenden Bodenseeregion, mit sozialen Institutionen, Betrieben und Schulen und besucht Weiterbildungen zur fachlichen Entwicklung. Go West veranstaltet jährlich QueerFilmreihen und Fachtagungen, um die Bevölkerung über LGBTIQ-Themen aufzuklären und Homophobie, Transphobie, Tabuisierung und Diskriminierung entgegenzuwirken. Aktuell läuft die Filmreihe im Spielboden zum Thema Intergeschlechtlichkeit; auch die Fachtagung heuer findet zu diesem Thema am 20. Oktober statt. Am 13. Mai 2017 um 19.30 Uhr fand die Zehn-Jahre-Feier des Vereins Go West im Kesselhaus in Bregenz statt.

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I

m Dezember 2006 gegründet, nahm er seine ehrenamtliche Tätigkeit in den Räumen der Vorarlberger AIDSHilfe auf. Erst seit 2013 verfügt Go West über eigene Räumlichkeiten, die durch Kooperation mit dem Verein Amazone ermöglicht wurde. Seit 2014 wird der Verein vom Land Vorarlberg finanziell unterstützt.



Steiermark

Standesamt Aus mit „Nur für Heteros” Foto StadtGraz/ Fischer

Bereits im Dezember hat der Nationalrat beschlossen, dass ab 1. April 2017 Eingetragene Partnerschaften nicht mehr bei den Bezirksverwaltungsbehörden, sondern auf den Standesämtern geschlossen werden. So gab es Anfang April in Flachau und Dorfgastein (beide im Pongau) auch die ersten Verpartnerungen in ländlichen Standesämtern. Auf der Homepage der Stadt Graz fanden sich zu diesem Zeitpunkt noch immer veraltete Informationen. Die Rosalila PantherInnen wiesen darauf hin und forderten, dass auch in Graz die

Zeit des Separatismus nun vorbei sein müsse. Seit 5. April ist die Eingetragene Partnerschaft kein „Sonderkapitel“ mehr, die Informationen finden sich auf der Seite des BürgerInnenamtes unter der Rubrik „Heirat / Verpartnerung“. Dort auch mit dem Hinweis, dass diese natürlich auch im Trauungssaal im Rathaus oder an Grazer Sonderlocations stattfinden kann: „Wir freuen uns, nun auch Verpartnerungen anbieten zu können und unseren Teil zum Thema Gleichberechtigung beitragen zu dürfen“, so Anke Christina Talker, die Leiterin des Referates Standesamt und Staatsbürgerschaft.

It’s Springtime! „Tanzen bis der Frühling kommt“ hieß es bei der vergangenen FAGtory Spring Edition. Der tanzbarste Aprilscherz der Stadt fand am 1. April 2017 in der Postgarage statt. Anstelle von Welcome Shots gab es diesmal am Eingang des 2nd Floor Lollipops für die Gäste. In Massen strömten die Bienchen und Blümchen in

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die Postgarage, um dort ihren brodelnden Frühlingsgefühlen freien Lauf zu lassen. Bei ausgelassener Stimmung wurde zu den heißen Beats von Djane S.Stereo und DJ Alessandro Caruso bis in die frühen Morgenstunden getanzt und gefeiert. Die ohnehin schon sehr heißen Temperaturen schossen ein paar Grad in die Höhe – der Frühling ist nun tatsächlich da.


Donna Lila wird sportlich!

Steiermark

Donna Lila, die Frauengruppe der RosaLila PantherInnen, repräsentiert eine moderne und aufgeschlossene Frauenbewegung.

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ir sind eine kreative, aktive und dynamische Gruppe, die versucht, sich offen und diskriminierungsfrei für die Gleichstellung der Geschlechter einzusetzen. Von Zeit zu Zeit organisieren wir große Veranstaltungen, manchmal wollen wir auch nur in kleiner Runde miteinander sprechen oder uns gegenseitig unterstützen. Donna Lila steht also für ein breit gefächertes und abwechslungsreiches Veranstaltungs­ angebot speziell für weibliches Publikum. Da es in letzter Zeit schwer war, eine konstante Gruppendynamik zu sichern, ist der Frauenabend an jedem dritten Dienstag im Monat derzeit die einzige fixe Veranstaltung von Donna Lila. Wir treffen uns einmal im Monat zu einem gemütlichen Frauenabend beim Sterz im Mohrenwirt. Dort können wir in entspannter Atmosphäre gemeinsam gut essen, kühle Drinks genießen und uns dabei ungestört austauschen oder andere Leute kennenlernen. Neue Gesichter sind jederzeit gerne willkommen, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Neben diesem gemütlichen Frauen­ abend lädt Donna Lila zu Konzerten, Vorträgen über geschlechtergerechte Sprache oder einem Fahrrad-Workshop „do-it-yourself“. Ab diesem Frühling starten wir mit einer neuen Idee für Donna Lila: Um

dem inneren Schweinehund leichter Text Hannah den Kampf anzusagen, hatten wir die Bayer und Idee, gemeinsam in einem Park Sport Michaela Feiner zu treiben. Es geht uns darum, den eigenen Körper zu spüren, zusammen neue Sportarten auszuprobieren, vielleicht alte Sportarten wieder aufzunehmen oder einfach gemeinsam Bewegung an der frischen Luft zu genießen. Ob Yoga, Joggen oder Ballsportart, wir können gemeinsam jeden Sport ausprobieren. Ob Faulenzerin oder Sportskanone, jede Frau ist herzlich willkommen und wird gleichermaßen wertgeschätzt. Uns geht es nicht um die sportliche Leistung, sondern um den Spaß an der gemeinsamen körperlichen Anstrengung im Freien. Am 30. September ist eine Party mit Live-Musik auf der Grazer Murinsel geplant, hierfür brauchen wir noch viele engagierte Teilnehmerinnen und Helferinnen. Die Organisation hat schon begonnen, wir werden euch auf dem Laufenden halten. Weitere Informationen zu den Veranstaltungen findet ihr auf Facebook unter Donna Lila. Wir würden uns freuen, wenn ihr euch mit neuen Ideen und Motivation einbringen wollt. Donna Lila ist für alle möglichen lustigen Veranstaltungen offen, du kannst dich jederzeit bei uns melden, wenn du Lust auf Unternehmungen innerhalb einer Frauengruppe hast.

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Steiermark

Text Anna Condar Fotos Archiv

20 Jahre Unifest

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er hätte das gedacht, 20 Jahre ist es her ... Das erste „Schwulesbische” Unifest, am 22. Mai 1997, feierte im Wall-Gebäude in der Merangasse seine Premiere. Mit diesem Fest wurde ein Meilenstein für die Universität und die damalige Zeit gelegt. Neben den LGBTIQ-Personen, sollte das Unifest eine Begegnungszone für alle Studierenden und alle, die gerne die Vielfältigkeit feiern wollten, sein. Die Gäste konnten sich auf eine Nacht mit mitreißender Musik sowie köstliche Getränke freuen. Später war die Besonderheit des Unifestes, neben dem besonderen Veranstaltungsort, die Liebespost, die manche Herzen höher schlagen ließ. Während des Abends konnten die Gäste kleine Nachrichten schreiben und sie für ihren Schwarm hinterlegen. Nach dem gelungenen Auftakt wurde das Unifest von da an jedes Jahr veranstaltet. Nach ein paar Jahren wurde das Schwulesbische Unifest umbenannt auf LesBiSchwules Unifest, da sich

Plakate: Vom „LesBiSchwulen Unifest“ zum „Queer Unifest“

im Jahr 2000 das LesBiSchwule Referat an der ÖH Uni Graz etablierte. 2011 wurde das Unifest unter dem Namen “LesBiSchwules Unifest goes queer” veranstaltet, von da an hieß es Queer Unifest. Für Furore sorgte das Unifest am 25.10.2012, es wurde in den Nationalfeiertag hineingefeiert, es wurde die Bundeshymne umgeschrieben und auf Trachten Bezug genommen. Krea­ tive Köpfe konnten den Entwurf der queeren Bundeshymne an das Referat schicken. Es wurde auch der Text: „Land der Vielfalt, bunte Ströme, Land der Gleichheit, keine Höhne, QueerHeimat zukunftsreich!”, auf dem Plakat gedruckt. Hierfür gab es starke Kritik, nicht nur von den Rechten, sondern auch von der Linken. Im Sommersemester 2014 wurde das Queer Unifest das letzte Mal im Foyer des KFU-Hauptgebäudes gefeiert. 2015 musste das Fest in der Bar, “die Thalia”, abgehalten werden, da es nicht möglich war, passende Räume von der Karl-Franzens Universität zu bekommen. Kritisch anzumerken ist hier auch, dass es mit der Zeit immer schwieriger wurde, das Unifest an der KFU abhalten zu können. Es ist bedauerlich, dass ein Hauptbereich des Unilebens, und zwar das Feiern, von der Universität selbst erschwert wird. Gerade das Queer Unifest ist eines der größten und glamourösesten Feste der ÖHs an der Universität Graz, die Universität sollte stolz sein auf Ihre Vielfalt und diese auch feiern! Wegen Umbauarbeiten der Bibliothek fand das 20-jährige Jubi­ läum unter dem Motto „Queer im Berg” im Dom im Berg statt. 20 Jahre queer Unifest, hoffentlich auf viele weitere wundervolle Feste!

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Steiermark

Gottesdienst zum CSD

Text Heinz Schubert

Gemeinschaft unterm Regenbogen

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um vierten Mal werden heuer am 24. Juni Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transpersonen in Graz anlässlich des Christopher Street Day durch die Straßen ziehen, für Akzeptanz und Gleichberechtigung aufstehen, das Leben und die Liebe feiern.

Was in vielen Städten schon Tradition ist, soll dieses Jahr nun erstmals in Graz angeboten werden. Ein Gottesdienst am Vorabend des Festes. Eingeladen sind alle, die Gott für ihr Leben danken möchten, die mit sich hadern, die Kraft für ihr Coming Out brauchen oder die bitten möchten für die vielen, die weltweit aufgrund ihrer sexuellen Orientierung verfolgt werden.

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Ein Aspekt des Lebens wird Homo-, Bi-, Trans- und Intersexuellen oft abgesprochen – sowohl innerhalb der Community, als auch von außerhalb: Auch wir haben Sehnsucht nach einem spirituellen Freiraum. Ein

Ausdruck davon ist, dass die HuG (Homosexuelle und Glaube) die dienstälteste Gruppe innerhalb der RosaLila PantherInnen ist.

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Fotos © Josef Lex © Dominik Hultsch

Gottesdienst Wir feiern Gemeinschaft unterm Regenbogen! Fr., 23.6.2017, 19:00 Uhr Evangelische Kreuzkirche am Volksgarten, Mühlgasse 43, 8020 Graz


Steiermark

Generationenwechsel Neue Ziele, neue Perspektiven und ein Generationen­wechsel – das stand im Zentrum der Landeskonferenz der SOHO Steiermark im April.

Text SoHo Fotos SoHo

Webtipp Alle Infos zur Arbeit der SOHO Steiermark: facebook.com/ sohosteiermark

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und 40 Mitglieder wählten dabei nicht nur ein neues Team, sondern bestimmten auch den Kurs der sozial­ demokratischen LGBTIQ-Organisation für die kommenden Jahre. „Wir können auf eine echte Erfolgsbilanz zurückblicken, denn maßgebliche Schritte der Gleichstellungspolitik der letzten Jahrzehnte wurden federführend von der SOHO mitgestaltet. Genau deshalb ist es jetzt an der Zeit, unsere Organisation auf die nächste Ebene zu heben“, so Sebastian Pay. Der 25-jährige Student wurde im Zuge der Konferenz zum neuen steirischen SOHO-Vorsitzenden gewählt und folgt in dieser Funktion Martin Gössl nach. Mit Pay gemeinsam wurde auch die 22-jährige Grazer Gemeinderätin Anna Robosch zur Landessekretärin gewählt – sie übernimmt diese Funktion von Hans-Peter Weingand. Als Zeichen der An-

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erkennung für ihre langjährigen Verdienste in der Gleichstellungsarbeit wurden Gössl, Weingand und das Gründungsmitglied Kurt Zernig außerdem zu SOHO-Ehrenmitgliedern ernannt. In den kommenden Jahren will die SOHO Steiermark vor allem gesellschaftspolitisch auftreten. „Unser Fokus liegt im Kampf gegen jede Form von Diskriminierung. Deshalb wird es in der SOHO Steiermark sowohl einen aktionistischen, als auch einen starken queer-feministischen Schwerpunkt geben“, so die neue Landessekretärin Anna Robosch. Als Gäste besuchten die Konferenz unter anderem die Bundesräte Mario Lindner und Hubert Koller, die Grazer Gemeinderätin Alexandra Marak-Fischer und der Vorsitzende der Rosa-Lila PantherInnen Joe Niedermayer.


Ausland

Ausland „Heilen” bleibt verboten

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er Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten hat sich Anfang Mai zum zweiten Mal nach 2012 geweigert, eine Klage gegen das Verbot der sogenannten Konversionstherapie bei Jugendlichen anzunehmen. Damit dürfen Bundesstaaten weiterhin Angebote zur „Heilung“ von Homosexualität verbieten. Die Klage war von Donald Welch angeführt worden, einem Pfarrer der evangelikalen Megakirche „Skyline Church“ im Süden Kaliforniens, der selbst jugendliche Schwule, Lesben oder Transsexuelle „heilen“ möchte. Seit 2012 ist dies aber in Kalifornien per Gesetz untersagt. Ein katholischer Psychiater und ein Mann, der behauptet, durch Therapie von seiner Homosexualität „geheilt“ worden zu sein, hatten sich der Klage angeschlossen. Die Kläger argumentierten, dass ihr in der US-Verfassung garantiertes Grundrecht auf freie Religionsausübung durch das Verbot eingeschränkt werde. In Vorinstanzen konnten sie sich allerdings nicht mit dieser Argumentation durchsetzen, zuletzt wies ein Bundesberufungsgericht in San Francisco die Klage zurück. Durch die Nichtannahme des Verfahrens bestätigte der Supreme

Court in Washington faktisch diese Entscheidung. Bereits vor fünf Jahren hatten die Höchstrichter bei einer ähnlichen Klage gegen ein „Heilungs“-Verbot in New Jersey ebenfalls die Entscheidung einer Vorinstanz anerkannt. In den USA verbieten derzeit mit New Jersey, Kalifornien, Oregon, Illinois, New York, Vermont und New Mexico sieben der 50 Bundesstaaten die „Heilung“ von LGBT-Jugendlichen. Zudem haben 17 Städte ebenfalls die „Konversions­ therapie“ für Unter-18-Jährige untersagt, darunter die Hauptstadt Washington, Seattle, Miami und Key West. In Europa hat vergangenes Jahr Malta als erstes Land Homo-„Heilung“ sowohl für Jugendliche als auch für Erwachsene untersagt. PsychologIn­ nenverbände warnen bereits seit Jahren davor, dass Homosexuelle mit derartigen „Therapien“ in den Selbstmord getrieben werden könnten. Der Weltärztebund verurteilte die Homo„Heilung“ 2013 als Menschenrechtsverletzung. Viele ehemalige Homo„Heiler“ geben inzwischen offen zu, dass die „Therapie“ nichts außer Leid bringe, darunter auch John Paulk, das ehemalige Aushängeschild der Ex-Gay-Bewegung.

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Text Gernot Wartner Foto RLP


Ausland

Leben im Widerspruch Der AfD-Parteitag hat Alexander Gauland und Alice Weidel zum Spitzenduo für die Bundestagswahl gekürt – eine Lesbe in einer homophoben Partei.

Text Gernot Wartner Foto AfD

Privates Alice Weidel lebt mit ihrer Partnerin und zwei Adoptivsöhnen zusammen.

„D

ie politische Korrektheit gehört auf den Müllhaufen der Geschichte“, ereiferte sich Alice Weidel beim AfD-Bundesparteitag in Köln unter tosendem Applaus ihrer rechten ParteifreundInnen – alle, die sich der Anstrengung um gegenseitigen Respekt im Zusammenleben entledigen wollen, fanden ihre Erlösung in diesem einen Satz. Alice Weidel verkündete ihre Intoleranz geradezu triumphierend. Die Tatsache, dass sie als Lesbe selbst zu einer Minderheit gehört, die immer noch schutzbedürftig ist, spielte für sie

offenbar keine Rolle. Genau gesehen kommt sie vielmehr auf geradezu perverse Weise zum Tragen: Dass ausgerechnet eine homosexuelle Frau diesen Satz sagt, macht ihn für die AfDAnhängerInnen nur umso glaubwürdiger. Weidel wird zum lebenden Beweis dafür, dass – aus Sicht der AfD – gesellschaftliche Minderheitenpolitik nicht notwendig ist. Die neue Frau an der Spitze der Partei promovierte an der Uni Bayreuth in Wirtschaftswissenschaften und hatte auch ein Stipendium der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung; danach arbeitete sie für Goldman Sachs und war mehrere Jahre in China tätig. Die Unternehmensberaterin soll jetzt zum modernen Gesicht der AfD werden. So viel haben die deutschen RechtspopulistInnen vom französischen Front National gelernt: Nur mit alten Männern schafft man die Fünfprozent­hürde nicht. Das Private ist nicht politisch Alice Weidel lebt mit ihrer Partnerin und zwei Adoptivsöhnen zusammen. Für sie ist das Private wohl nicht politisch, denn offenbar hat sie keine Probleme damit, dass das Programm ihrer Partei ihr und allen anderen Lesben und Schwulen die rechtliche Gleichstellung der homosexuellen Partnerschaft mit der Ehe verweigert. Offenbar ist es ihr auch egal, dass die AfD dagegen Stimmung macht,

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Ausland

das Bild von Sexualität im Schulunterricht jenen Realitäten anzupassen, die sie und ihre eigenen Söhne leben. Und offenbar ist es ihr ebenso egal, dass zumindest Teile der AfD eine männerbündlerische und oft offen homophobe Kultur pflegen.

datin zu sein, die ihre Homosexualität – wie unsichtbar sie sie auch werden lässt – nicht verschweigen muss, wäre noch vor wenigen Jahren selbst in gesellschaftlich offeneren, liberaleren Parteien unmöglich gewesen. Leben in homophober Partei

Weidel gehört gewiss zu Deutschlands Besserverdienenden. Dies und ihre gutbürgerliche Herkunft bestimmen nicht nur ihre Politik – sie setzt sich gegen Erbschaftsteuer und Mindestlohn ein –, diese schützen sie auch vor Diskriminierung. Einen Anlass zur Solidarisierung mit anderen Lesben, Schwulen oder TransGenderPersonen scheint sie nicht zu sehen. Die Wahrheit aber ist, dass diese erfolgreiche lesbische Frau ihre Karriere genau jenen AktivistInnen zu verdanken hat, die sie jetzt niederbrüllt. Ohne den schwul-lesbischen Kampf für gesellschaftliche Akzeptanz wäre die Position, die sie heute einnimmt, gar nicht denkbar. Eine Spitzenkandi-

Insofern verdient der Widerspruch, als Homosexuelle in einer homophoben Partei Karriere machen zu können, also sehr wohl Beachtung – man denke auch an den verstorbenen Jörg Haider. Ein Resultat des relativen Erfolgs der lesbisch-schwulen Emanzipation ist, dass sich für Lesben und Schwule neue Machtoptionen ergeben haben. Diese Möglichkeiten aber nutzen nicht alle ProfiteurInnen dieser Toleranz im Sinne von sozialer Gerechtigkeit. Weidels Satz lässt sich so auch als Kampfansage interpretieren: Ich lass mir durch meine Sexualität nicht die Karriere ruinieren – auch nicht in einer homophoben Partei.

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Ausland

Splitter Vercoopert NEW YORK CITY. Im Hochzeits­ monat Mai haben sich auch USSchauspieler Jim Parsons und sein Partner Todd Spiewak getraut: Sie heirateten in New York City. Jim Parsons, bekannt als Dr. Dr. Sheldon Lee Cooper aus der Sitcom „The Big Bang Theory“, und Regisseur Spiewak führen seit elf Jahren eine Beziehung. Parsons hat sich 2015 geoutet. Bei der GLSEN-Gala (Gay, Lesbian & Straight

Education Network-Event) im Oktober 2013 zeigte er sich erstmals öffentlich mit seinem Partner. Gegenüber der Presse sagte Parsons: „Ich habe mich selbst nie als Aktivist gesehen.“ Über ihre Beziehung scherzte er 2013, sie sei „ein Zeichen der Liebe, Kaffee am Morgen, zur Arbeit gehen, Wäsche waschen, mit den Hunden hinaus­ gehen – ein normales Leben, langweilige Liebe.“

Volksentscheid in Guyana GEORGETOWN. Als letztes Land Südamerikas will nun auch Guyana die Strafbarkeit von Homosexualität abschaffen. Die Regierung von Guyana hat in einem Brief an die Interamerikanische Kommission für Menschenrechte (IAKMR) angekündigt, das Volk in einem Referendum darüber entscheiden zu lassen, ob homosexuelle Aktivitäten weiterhin strafbar sein sollen. Im Land gebe es unterschiedliche Ansichten darüber, ob Homosexualität bestraft werden soll oder ob Schwule und Lesben vor Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung geschützt werden sollen. Die Regierung sehe sich bei dieser kontroversen Frage nicht in der Lage, eine Entscheidung ohne eine Volksbefragung zu treffen. Das berichtet die Zeitung „Guyana Chronicle“. Ein Termin für den Volksentscheid wurde aber noch nicht genannt. Guyana war in den letzten Jahren von internationalen Menschenrechtsorganisationen vermehrt unter Druck gesetzt worden, seine homophoben Ge-

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setze abzuschaffen. Die ehemalige britische Kolonie ist das letzte Land in Südamerika, in dem Homosexualität unter Strafe steht – nach einem Gesetz, das auf britischem Kolonialrecht basiert. Das Land erlangte 1966 seine Unabhängigkeit von Großbritannien; ein Jahr nachher wurde in England und Wales die Strafbarkeit von Homosexualität unter Erwachsenen abgeschafft. Nach dem Gesetz kann vollzogener Geschlechtsverkehr unter Männern in Guyana mit einer lebenslangen Haftstrafe geahndet werden, lesbische Frauen können für „unnatürliche Handlungen“ bis zu zwei Jahre Gefängnis erhalten. In den letzten Jahren wurde kein einziges Urteil aufgrund des homophoben Gesetzes mehr bekannt. LGBT-AktivistInnen beklagen jedoch, das Gesetz führe dazu, dass die Stigmatisierung von Homosexuellen anhalte. Auch der religiöse Einfluss bewirke, dass Schwule und Lesben weiterhin versteckt leben müssten – zwei Drittel der 750.000 EinwohnerInnen sind ChristInnen.


Ausland

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Kultur

Dreamdancers Linzer Männertanzpaar gewinnen offene Deutsche Meisterschaften und beim Danube Equality Dance Festival in Linz. Text Gerhard Niederleuthner Fotos Peter Steinerberger, Gerhard Niederleuthner

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nde April fanden in Fürth bei Nürnberg die offenen Deutschen Meisterschaften im Equalitytanzsport statt. Zwei Tage tanzten Männer- und Frauenpaare um den Sieg in den Standardund Lateinamerikanischen Tänzen. Dieses Tanzturnier zählt zu den wichtigsten Tanzturnieren für gleichgeschlechtliche Tanzpaare in Europa. Bei den Männerpaaren in Standard war auch das Tanzpaar Thomas Marter und Stefan Lehner vom Tanzsportclub Wechselschritt Linz am Start. Die beiden trainieren seit Oktober 2016 gemeinsam – beide haben vorher mit anderen Partnern getanzt – und diese offenen Deut-

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schen Meisterschaften war ihr erstes gemeinsames Antreten bei einem Tanzturnier. Thomas Marter erklärt dazu: „Wir hatten uns top vorbereitet und uns einen Platz unter den ersten Drei erhofft. Dass es dann sogar der 1. Platz wurde, übertrifft unsere Erwartungen.“ Die beiden konnten 18 Konkurrenten aus England, Norwegen, Frankreich, der Schweiz und Deutschland hinter sich lassen und die sieben internationalen Wertungsrichter von ihrem Können über­ zeugen. Das nächste große Ziel sind die Europameisterschaften der Männer- und Frauentanzpaare, die vom 27. bis 29. Juli in Berlin stattfinden.


Kultur

Danube Equality Dance Linz Der Tanzsportclub Wechselschritt veranstaltete am 13. Mai im Volk­haus Keferfeld-Oed in Linz das Danube Equality Dance Festival mit Tanzpaare aus Österreich und dem benachbarten Ausland – in den Tanzkategorien Standard und Latein. Thomas Marter und Stefan Lehner konnten hier ebenfalls die Jury und das Publikum überzeugen und bei den Standardtänzen erster werden, bei den Frauen überzeugten Helene Grob und Judith Wildi aus der Schweiz. Bei den latein­

amerikanischen Tänzen gewannen bei den Männern Rafael Chmiela und Grzegorz Dyrda aus Poland und bei den Frauen Melanie Studera und Nathalie Traxler aus Österreich. Im Vorfeld des Turniers konnten die tanzbegeisterten Paare des Tanzsportclub Wechselschritt bei den Fun Competitions mit viel Witz und Humor ihr Können beweisen.

Webtipp

Ein Festival mit abwechslungsreichem Programm, vielen Möglichkeiten zum Tanzen und einem spannender Wettbewerb, der auch NichttänzerInnen begeistern konnte.

Danube Equality Festival: tsc-wechsel schritt.at/ dance-festival/

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Kultur

Politisches Kino – humorvoll & trashy Filme beim Filmfestival Crossing Europe sind manchmal sperrig, oftmals sehr subtil und meist politisch hochbrisant. Eine Analyse anhand von drei Filmen. Text Gerhard Niederleuthner Fotos Crossing Europe, Gerhard Niederleuthner

Harte Realität – subtiler Stil Bereits der Film Hjartasteinn/ Heartstone von Guðmundur Arnar Guðmundsson zeigt auf, wie unterschiedlich die Reaktionen des Publikums sein können. Es gab entsetzte Reaktionen in der schwulen Community: bitte keine Coming OutFilme mit Mobbing im Dorf, Selbstmordversuch, gewalttätigem Vater und Flucht in die nächste größere Stadt als einzige Perspektive. Film­ regisseur Guðmundsson hat selbst autobiografische Erfahrungen in den Film miteinbezogen und daher auch zarte, humorvolle und erotische Mo-

Festivalleiterin Christine Dollhofer beim „Creative Europe Get-together”

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„Hjartasteinn/Heartstone” mente gut einzubauen gewusst. Der Autor dieser Zeilen hat sich den Film mit schwulen Flüchtlingen angesehen und anhand derer Reaktionen war schon klar ersichtlich, wie gutes Kino funktioniert. Eine authentische – oftmals brutale – Lebenssituation, in der mit sensiblen Einstellungen Zuneigung, Unsicherheit, aber auch Nai­v ität darstellt wird, ist miterlebbar, berührt und zeigt auch Perspektiven auf. Natürlich trägt dazu auch der smarte Hauptdarsteller Christian bei. Der diesjährige Publikumspreis ging daher verdientermaßen an Hjartasteinn.


Politisches Kino Knives Out von Przemysław Wojcieszek ist eine schonungslose Abrechnung mit der polnischen Gesellschaft, die immer stärker nach rechts triftet. Sechs FreundInnen treffen sich, reden, saufen und flirten miteinander und langsam wird der Hass auf Minderheiten (hier eine Freundin aus der Ukraine) immer sichtbarer, langsam triftet das Spiel in tödliche Realität ab. Im längeren Q&A mit dem Regisseur nach der Filmvorführung wurden heftig debattiert, ob hier übertrieben oder Realität einfach abgebildet wird. Die konzentrierte Darstellung von (männlicher) Gewalt, das Eskalieren ausgelöst von einem Rädelsführer oder die Passivität eines lesbischen Paares sind schonungsloses Sichtbarmachen von sozialen Strukturen, die mit anderen Vorzeichen auch bei uns in Österreich spürbar sind. Knives Out konnte in

Trash auf rumänisch Die junge Filmkunststudentin Roxana Stroe hat mit ihrem Filmprojekt im Rahmen ihres Studiums die Professorenschaft heftig provoziert. O Noapte Ȋn Tokoriki / A Night In Tokoriki ist eine lustige, trashige Liebesgeschichte, die ohne gesprochene Dia­ loge auskommt. Die Liedtexte von bekannten rumänischen Popsongs erzählen die Geschichte. Im Skript war nicht ablesbar, dass es sich zu einer schwulen Liebesgeschichte entwickeln würde. Der Hauptdarsteller blickt direkt in die Kamera (Ein NoGo für Filmlehrende!) und die klischeehafte Darstellung besonders der männ­ lichen Jugendlichen kam nicht gut an. Erst als der Kurzfilm den „Special Prize – Generation 14plus“ beim Berlin International Film Festival 2016 gewann, wurde der Film auf der Bukarester Filmuni zum beste Film erklärt. Das Arbeiten mit mu-

gewissen Teilen von Polen nicht gezeigt werden, weil der Film einen schonungslosen Spiegel vorhält. Wie in einem Kammerspiel wird MitläuferInnentum, die Unmöglichkeit emotionale Vorurteile mit rationalen Fakten zu entkräften aufgezeigt. Wie in der Realität selbst, ist kein Entkommen aus dem gesellschaftlichen Gefängnis – einzig mit Ironie und Humor kann das lesbische Paar dem dummen Agieren des Machos kurzfristig Paroli bieten.

Kultur

Talk mit Przemysław Wojcieszek

tiger Ästhetik, keine Scheu, auch tabuisierte Themen lustvoll, humorvoll und unterhaltsam darzustellen – das sind gute Zutaten für ein Kino, das auch vom Publikum mit Schmunzeln, Zwischenlachern und verdientem Applaus honoriert wurde. Das Filmfestival Crossing Europe zeigte wieder einmal Mut und arbeitet konsequent gegen die These, Kino kann die Welt nicht verbessern – sie kann!

Politisch moti­ vierter Festival­ trailer: Auf der Flucht – beim Filmscreening im AEC Webtipp Crossingeurope.at

Talk mit Roxana Stroe

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Oberösterreich

Termine Juni

Hinweis Am Fr., 23.06.2017 ist die HOSI regulär geöffnet, am Sa., 24.06.2017 ist die Goethestraße 51 geschlossen – wir feiern beim LINZPRIDE 2017. HOSI Treff Der gemütliche Treff für alle Interessierten; alle zwei Wochen; jeweils 19:00 Die nächsten Termine: 09.06., 23.06., 07.07., 21.07.2017

22:00 LINZPRIDE AFTERPARTY Club Spielplatz Official Afterparty mit DJane S.Stereo und DJ Mart.i AK 10,- | VVK 8,- | HOSI MITGLIEDER 7,VA: Gaytic & HOSI Linz

Sa., 03.06.2017/22:00 Schmusn! – Klub Renate geht fremd Queer Party im Solaris mit Klub Renate und Jean et Pierre; Eintritt frei

Juli Sa., 10.06.2017/21:00 PRE-PRIDE PARTY Die offizielle PRE-PRIDEPARTY zu LINZPRIDE 2017 mit DJane Nini Eintritt frei Ort: HOSI Linz

Sa., 24.06.2017: LINZPRIDE 2017 13:30 – Parade „Respekt statt Hass und Hetze!“ Stoppen wir jede Diskriminierung!

Martin-Luther-Platz  Hauptplatz  AEC Maindeck VA: linz-gegen-rechts.at 15:00 Straßenfest AEC Maindeck Liveacts: Christine Hödl, Alexander Fabian, Michael Ammon, Karan d´Ache, Kaurna Cronin, The Morricones, DJane S.Stereo; Moderation: Jürgen Pendl VA: hosilinz.at/csd

Do., 06.07.2017/16:00 Turteln am Taubenmarkt Aktuelle Infos zu HIV/ Aids am Linzer Taubenmarkt; Programm: Beatboxerfii, Ines & Sia Vaiz, Bye Maxene, Guarana, Hinterland, Lucy McEvil & Martin Kratochwil, Rize Rockerz, Sambusas vom Restaurant tamu sana; Moderation: Tamara Mascara; Eintritt frei VA: AIDSHILFE OÖ

Homosexuelle Initiative Linz HOSI Linz – Die Lesben& Schwulenbewegung in Oberösterreich Goethestraße 51, 4020 Linz Jeden Fr. und Sa. ab 21:00 W hosilinz.at T 0732/60 98 98 E ooe@hosilinz.at facebook.com/hosilinz

find us on facebook:

/hosilinz

Beratung Telefonisch & per Mail: Mo, Do 20:00 – 22:00 T 0732/60 98 98-4 E beratung@hosilinz.at W hosilinz.at/beratung (Persönlich: nach Vereinbarung)

HOSI-Treff Der gemütliche Treff ab 19:00, jeden 2. Fr. in der HOSI Linz

YOUnited Treffen jeden 1. und 3. Fr. im Monat für bis 25-Jährige W hosilinz.at/younited

Lesbentreff „Lesbresso – what shall‘s“ Ab 19:00 am 1. Fr. Eine Kooperation von aFZ Linz & HOSI Linz W hosilinz.at/frauen

Queer Refugees welcome Informationen und Hilfe in fünf Sprachen: W hosilinz.at/category/ refugees

Regenbogenstammtisch Jeden Do. 19:00 im Restaurant Zur Brücke, Vorstadt 18, 4840 Vöcklabruck W hosilinz.at/voecklabruck

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Spendenkonto (VKB Bank) Kto.-Nr. 10711174 / BLZ: 18600 IBAN: T 7618 6000 0010 7111 74 BIC: VKBLAT2L lautend auf HOSI Linz


Termine

Steiermark

Juni

Mo., 26.06.2017/19:30 HuG – Luther (nicht nur) zum Vergnügen feel free

Mo., 05.06.2017/10:30 HuG – Pfingstausflug nach Pöllau/Pöllauberg Treffpunkt: KaiserJosef-Platz So., 11.06.2017/17:00 Transgender Selbsthilfegruppe feel free Mo., 12.06.2017/18:00 HuG – Erkundungs­tour durch die Pfarre Fernitz Treffpunkt: Portal der Pfarrkirche Fernitz

Juli Fr., 23.06.2017/19:00 HuG – Gottesdienst zum CSD Kreuzkirche am Volksgarten Sa., 24.06.2017/12:00 queer Referate Graz – CSD Parade Treffpunkt: Freiheitsplatz

Di., 13.06.2017/18:00 Elternstammtisch La Meskla

Sa., 24.06.2017/13:00 CSD Parkfest Volksgarten

Mi., 14.06.2017/19:00 Donna Lila Frauentreffen La Meskla

Sa., 24.06.2017/22:00 The FAGtory Club – Pride Night Postgarage

Fr., 16.06.2017/19:00 ausufern – Picknick Treffpunkt: feel free

So., 25.06.2017/10:00 CSD Frühschoppen Sterz im Mohrenwirt

Sa., 08.07.2017/10:00 ausufern – Radausflug Wildon Treffpunkt: feel free So., 09.07.2017/17:00 Transgender Selbsthilfegruppe feel free Mo., 10.07.2017/19:30 HuG – Abschluss-Picknick am Schloßberg Treffpunkt: Schloßbergplatz Di., 11.07.2017/18:00 Elternstammtisch La Meskla Do., 20.07.2017/19:00 Donna Lila Frauentreffen La Meskla

RosaLila PantherInnen RosaLila PantherInnen „feel free“ Annenstr. 26, 8020 Graz Kontakt T 0316/366601 E info@homo.at W www.homo.at Öffnungszeiten Montag 16:00 - 18:00 Mittwoch 15:30 - 17:00 Donnerstag 15:30 - 17:00 Beratung (nach Vereinbarung) T 0316/366601 E beratung@homo.at

RLP-Teammeeting Jeden 2. und 4. Donnerstag im Monat um 18:00 im feel free – alle sind willkommen mitzuarbeiten! Donna Lila Frauentreffen Jeden 3. Donnerstag im Monat um 19:00 im La Meskla ElternStammtisch Jeden 2. Dienstag im Monat um 18:00 im LaMeskla

Homosexualität & Glaube (HuG) Jeden 2. Montag im Monat um 19:30 im EHG-Raum, Martin-Luther-Haus 1. OG, Kaiser-Josef-Plz. 9 u. jeden 4. Montag im feel free TransgenderSelbsthilfegruppe Jeden 2. Sonntag im Monat um 17:00 im feel free

L-Ways Lesbenwanderungen Kultur- und Freizeitgruppe Programm und Details im Programm und Details im RLP-Kalender sowie unter: RLP-Kalender sowie unter: facebook.com/L_ways facebook.com/RLP.Kultur

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Webtipp Alle Veranstaltungen findest du auch auf homo.at/ kalender Auf dem Handy abonnierbar!


Kontakte

Kontakte PRIDE bietet gratis eine Möglichkeit, Leute kennen zu lernen. Sie sucht sie Wir, ein Frauenpärchen mit Kindern suchen ein Frauenpärchen (mit oder ohne Kinder) für eine nette Bekanntschaft zum Plaudern, Austauschen und evt. gemeinsame Freizeitaktivitäten. Über Zuschriften aus den Be­ zirken Vöckla­bruck und Gmunden sowie Umgebung würden wir uns sehr freuen! Chiffre: 2455

Hinweis: Die Redaktion behält sich vor, die Veröffentlichung von Anzeigen (z.B. mit unsafem oder rassistischem Inhalt) ohne Angabe von Gründen abzulehnen. Die Texte der Anzeigen werden in der Form veröffentlicht, wie sie an die Redaktion geschickt werden. Es werden keine inhaltlichen oder grammatikalischen Änderungen vorgenommen.

Antwort Die Anonymität der InserentInnen der kostenlosen Kleinanzeigen wird auf Wunsch gewahrt; für Herkunft, Inhalt, Qualität und Wahrheitsgehalt der in den Anzeigen angebotenen, nicht kommerziellen Waren, Dienstleistungen oder Mitteilungen bzw. für die direkten und indirekten Folgen ist die Redaktion nicht verantwortlich. Inserate, die ausschließlich oder überwiegend kommerzielle Zwecke verfolgen, können wir nicht kostenlos abdrucken. Auf Anfrage übersenden wir aber gerne unsere aktuelle Anzeigenpreisliste. 0900-Nummern sind kostenpflichtig. Bei gewünschter Veröffentlichung der Telefonnummer muss der Redaktion eine Kopie der letzten Telefonrechnung vorliegen, bei Veröffentlichung der Adresse ist eine Kopie des Personalausweises/Reisepasses notwendig (per FAX: 0732/70 04 74-4 oder per Post: PRIDE, Gerstnerstraße 13, 4040 Linz, Kennwort: „Kontakte“). Die Redaktion behält sich vor, die Veröffentlichung von Anzeigen ohne Angabe von Gründen abzulehnen sowie Kontakt­ anzeigen zu kürzen oder bei Platz­

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mangel in der folgenden Ausgabe zu veröffentlichen. Pro Person und Ausgabe wird nur eine Kontaktan­ zeige geschaltet. So antwortest Du auf ChiffreKleinanzeigen: 1. Antwortbrief in ein Kuvert stecken, zukleben und entsprechend frankieren. (Unterschiedliche Gebühren bei In- und Ausland!). Die Chiffre-Nummer mit Bleistift auf das Kuvert schreiben. 2. Das Kuvert steckst du nun in ein 2. Kuvert, klebst es ebenfalls zu, frankierst es und adressierst es an die Redaktion: PRIDE, Gerstnerstraße 13, 4040 Linz Und nicht vergessen: Chiffre-Nummer unbedingt draufschreiben und Brief ausreichend frankieren! Nicht ausreichend frankierte Antwortbriefe können nicht weitergeleitet werden! Bei Zusendungen im Ausland höhere Portogebühren beachten!


PRIDE 43

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