162/Februar 2018
Das lesbisch/schwule Österreichmagazin
Regenbogenfamilien Ein Gemeinschaftsprojekt von
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Kinder in lesbisch/ schwulen Beziehungen
S. 06-15
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Editorial
PRIDE
Regenbogenkinder
W
ie entsteht eine tolerante Gesellschaft, in der sich auch Minderheiten wohlfühlen, in der jeder und jede so leben kann, wie es ihm oder ihr gut tut? Oft sind gesetzliche Antidiskriminierungsbestimmungen oder das Öffnen der Ehe auch für Lesben und Schwule wichtige Signale einer Normalisierung. Es braucht aber auch ganz einfach soziale Interaktionen, um Vorurteile abzubauen und andere Lebensmodelle im Dialog kennenzulernen. (S. 40) Rechtlich ist jetzt schon eine Adoption auch in Österreich möglich, aber bei der Ehe-Diskussion kommen permanent alte, veraltete und immer wieder falsche Fakten ins Spiel. Das Thema Kinder in Regenbogenfamilien ist ein ideologisch aufgeladenes. Daher ist hier Aufklärung, Vorbildwirkung
und auch ein spielerischer Zugang eine sinnvolle Art der Auseinandersetzung mit dem Thema Regenbogenkinder. Die kroatische Organisationen „Dugine Obitelji” (Regenbogenfamilie) hat dazu ein schönes Kinderbuch gemacht – das wir auch gerne als Titel gewählt haben (S. 13). In dieser Ausgabe werfen wir einen Blick auf rechtliche Fragen, wissenschaftliche Untersuchungen und persönliche Erfahrungen, wie gut es Kindern mit lesbischen oder schwulen Eltern geht. (S. 06-15) Natürlich kommen auch andere spannende Themen wie schwule Fußballer (S. 22), das Tuntenball Clubbing (S. 32) oder ein berührender Film über Lesben und Probleme des Alterns (S. 36) nicht zu kurz. Mit bewegten Grüßen Gerhard Niederleuthner
Impressum Offenlegung laut §25 Mediengesetz: Medieninhaberin, Herausgeberin und Verlegerin: „Verein zur Förderung der Information über Schwule, Lesben und TransGender-Personen”, Gerstnerstraße 13, 4040 Linz (Vorstand: Vorsitzender: Joe Niedermayer, Vorsitzender-Stellvertreterin: Isolde Messerklinger, Schriftführer: Hans-Peter Weingand, Finanzreferent: Gernot Wartner) ZVR: 993540699 Zulassungsnummer: SP 02Z031968 S, „Sponsoring Post“ EigentümerInnen: Homosexuelle Initiative Linz, Goethestraße 51, 4020 Linz (Vorstand: Vereinssprecher: Mag. Richard Steinmetz, Finanzreferent: Marco Graf, Organisationsreferent: Wolfgang Zehetmayer; RosaLila PantherInnen (Vorstand: Vorsitzender: Johannes Niedermayer, stellv. Vorsitzende: Michaela Feiner, Kassier: Chris Skutelnik, stellv. Kassier: Alexander Groß, Schriftführer: Raphael Rainer, stellv. Schriftführer: Eberhard Feiner-Wuthe, Beiräte: Peter Beck, Michael Hammer, Andreas Strick, Mag. a Monika Gratzer) und Stop Aids – Verein zur Förderung von sicherem Sex (Vorstand: Vorsitzender: Chris Skutelnik, stellv. Vorsitzender: Peter Beck, Kassier: Johannes Niedermayer, Schriftführerin: Martina Weixler), beide: Annenstr. 26,
8020 Graz Grundlegende Richtung: basierend auf den in den Vereinsstatuten des „Vereins zur Förderung der Information über Schwule, Lesben und Trans-GenderPersonen” niedergeschriebenen Grundsätzen. Im Sinne der Entschließung des Europäischen Parlaments vom 17. Februar 1998 zur Achtung der Menschenrechte in der Europäischen Union will PRIDE mitwirken, dass die Gleichberechtigung von Schwulen und Lesben anerkannt wird, insbesondere durch eine rechtliche Absicherung von gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften, und will mitwirken, jedwede Diskriminierung abzuschaffen, unter der Schwule und Lesben vor allem im Bereich des Steuerrechts, des Vermögenrechts, der sozialen Rechte etc. immer noch zu leiden haben, und mit Hilfe von Information und Aufklärung dazu beitragen, gegen Vorurteile anzukämpfen, die in der Gesellschaft gegen Homosexuelle bestehen. Die Beiträge geben die Meinung der Verfasserin bzw. des Verfassers wider. Für unverlangt eingesandte Beiträge und Bildmaterial wird keine Haftung übernommen. Ein Recht auf Abdruck besteht nicht. LeserInnenzuschriften sind uns willkommen; bei allen Beiträgen behält sich die Redaktion das Recht auf Kürzung vor. Der anonyme Abdruck von Beiträgen
ist möglich; Name und Anschrift des/der VerfasserIn müssen der Redaktion bekannt sein. Private Kontaktanzeigen sind gratis. Redaktionsleitung OÖ: Gerhard Niederleuthner Redaktionsleitung Stmk.: Hans-Peter Weingand Redaktionsanschrift: PRIDE, Gerstnerstr. 13, 4040 Linz; Auflage: 2500 Stk. Redaktion: Web: pride.at, Mail: redaktion@pride.at, PRIDE, Gerstnerstr. 13, 4040 Linz; PRIDE Nr. 162/Februar 2018 Cover: „Moja Dugina Obitelj“ („Meine Regenbogenfamilie“) von Ivo Segota Layout: Isolde Messerklinger, Gerhard Niederleuthner Redaktion: Rainer Bartel, Isolde Messerklinger, Gerhard Nieder leuthner, Heinz Schubert, Gernot Wartner, Hans-Peter Weingand MitarbeiterIn nen: (Redaktion Stmk) Stefanie Horvath, Andy Joe, Joe Niederm ayer, Luan Pertl, Christoph Skutelnik, Hans-Peter Weingand; (Redaktion OÖ) Philip Cal, Rainer Bartel, Isolde Messerklinger, Gerhard Niederleuthner, Gernot Wartner Redaktionsschluss: PRIDE Nr. 163/2018: Sa., 03.03.2018 Spendenkonto: UniCredit Bank Austria AG; BIC: BKAUATWW; IBAN: AT69 1100 0049 2560 3500
PRIDE | Nr. 162 | Februar 2018
03
PRIDE
Inhalt 13
PRIDE Nr. 162/Februar 2017
Steiermark
Editorial & Impressum
03
Vor 2o Jahren
05
Sexualität braucht Kommunikation 30
Thema: Regenbogenfamilien Regenbogenfamilien in Österreich
22
26
06
32
Schwuler Prinz
34
Ali Erol festgenommen
35
Kultur
Der Weg zum Kind
Millionen Momente voller Glück
36
Anton Kolig
38
Für vier Oscars nominiert
39
12
Hand in Hand für Gleichberechtigung 13 14
Das Coming-Out der Staaten 40 Gesundheit
Proaktives Aussitzen
16
Keine Katastrophe
18
Splitter 20 Der Tag wird kommen
22
Rund Eckig Schwul
24
Oberösterreich Spendensammelaktion 26
36
Tuntenball Clubbing
Einblick in eine Regenbogenfamilie 10
Österreich
34
31
Ausland
Regenbogenkinder 08
Sehr geehrter Herr Patterer!
32
Das Wanderjahr 2017
Von Hunden, Flöhen und Bischöfen
41
5. Red Ribbon Club Night
42
Vorspiel 43 Termine & Kontakte Oberösterreich / HOSI Linz
44
Jahresabschluss 28
Stmk / RosaLila PantherInnen 45
XMasParty 29
Kontakte 46
04
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PRIDE
Darüber berichtete PRIDE vor 20 Jahren... PRIDE Nr. 42/Februar 1998
rosalila buschtrommel 1/1998
Text Gernot Wartner, HansPeter Weingand
Wieder einmal war die Katholische Kirche ein Thema. Nicht nur, dass im Nachgang der Affäre Groër neuerliche Vorwürfe gegen den Kardinal auftauchten, wurde auch bekannt, dass dessen Abt bereits vor der Weihe von dessen Verfehlungen wusste. PRIDE analysierte die Hintergründe und zeichnete in diesem Zusammenhang auch den St. Pöltener Bischof Kurt Krenn mit dem Grottenolm aus. Homosexualität sei heilbar und nach einer diskreten Buße vergebbar, meinte der Bischof. Zudem brachten LGBT-Organisationen eine strafrechtliche Klage wegen gefährlicher Drohung, Verhetzung, Wiederbetätigung und medienrechtlich auf Unterlassung und Widerruf gegen das rechtskonservative Kirchenblatt „Der 13.“ und dessen Herausgeber Kurt Dieman ein. Dieser hatte festgestellt, dass die „Homosexuellen jetzt überall wie die Ratten aus ihren Löchern“ kämen und mit „Peitsche und Ochsenziemer zurechtgewiesen“ gehörten. Ein Schwerpunkt war auch die Kommerzialisierung der Community. Gerät das Benefizfest zum Schicki-Micki-Muss, fragte PRIDE angesichts 23.000 Kartenbestellungen für den Life Ball 1998 und angesichts der Tatsache, dass manche die Regenbogenparade zur schrillen Präsentationsfläche von Clubs und Saunen verkommen sahen. Dazu gehörte dann auch ein Bericht über die Turbulenzen im Wiener Medienwald. Drei neue Magazinen (Bussi, Rainbow News und Connect) sollte kein langer Bestand beschieden sein. Und auch das Coming Out Alfons Haiders, war PRIDE einen Bericht wert.
Die grüne Bundesgeschäftsführerin Ulrike Lunacek war beim Frauencafe im feel free zur Gast. Zentral war aus ihrer Sicht der Kampf gegen die patriachale Vorstellung, dass die einzig mögliche Liebesbeziehung monogam, heterosexuell und familienbezogen sei. Das Österreichische Lesben- und Schwulenforum hatte Ende 1997 in St. Pölten drei Forderungen aufstellte: „1. Eingetragene PartnerInnenschaften für homosexuelle und heterosexuelle PartnerInnen. 2. Gleichstellung homosexueller mit heterosexuellen Lebensgemeinschaften. 3. Gleichheit aller BürgerInnen vor dem Gesetz.“ Die Lage in Skandinavien wurde genau analysiert. Heute, 20 Jahre später, ist dies auf juristischer Ebene fast erreicht, gesellschaftspolitisch bleibt aber noch einiges zu tun. Auf Gesellschaftspolitik setzte auch das Schauspielerhaus: „Ein Gespräch über die rechtliche Gleichstellung von lesbischwulen Beziehungen muss her. So öffnen wir die Tore des Kunsttempels und bitten die öffentliche Diskussion herein. Vertreter des Justizministeriums, der politischen Parteien, der Kirchen und einer Homosexuellenorganisation disputieren auf dem Podium.“ Die ÖH der TU Graz war die erste Studierendenvertretung außerhalb Wiens, die ein „Referat für Lesben und Schwule“ eingerichtet hatte. Die ÖVP-nahe Aktionsgemeinschaft schrieb damals, 40 Leute bei einem Schwulentutorium (!) seien der Beweis, dass es nur sehr wenige schwule Studenten gebe, womit auch der Zweck des Referates in Frage zu stellen sei.
Fotos PRIDE-Archiv
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Regenbogenfamilie
Regenbogenfamilien in Österreich Das Spektrum der Meinungen der Gesellschaft liegt weit auseinander was das Thema Regenbogenfamilien betrifft. Von Unkenntnis, über Gleichgültigkeit bis zur Ablehnung, aber auch Toleranz und Befürwortung sind anzutreffen.
Text Kerstin Völker Foto Andy Joe
Thema: Aufwachsen von Kindern in einer Regen bogenfamilie in einer Gesellschaft des 21. Jahr hunderts in Österreich
I
m Rahmen unserer Vorwissenschaftlichen Arbeit haben wir uns mit der Frage nach der Akzeptanz von Kindern in Regenbogenfamilien beschäftigt. Unsere Ergebnisse dürfen wir hier präsentieren. Ein großes Problem ist nach wie vor, dass Gesetze und öffentliche Meinungen häufig weit auseinander gehen, wenn es um homosexuelle Lebensformen geht. Viele Menschen akzeptieren Homosexuelle, solange sie selbst nicht betroffen sind. Geht es allerdings um Kinder, ist ihre Meinung meist anders. Oft wird die homosexuelle Familie auch als Konkurrenz zur traditionellen Familie gesehen. Das Hauptargument gegen homo sexuelle Eltern ist, dass diese die Be-
dürfnisse des Kindes nicht hinreichend befriedigen könnten. Dieses Grundargument wird durch mehrere Unterargumente gestützt. Das erste Unterargument ist, dass Kinder bei homosexuellen Eltern selbst homosexuell werden würden. Den Wahrheitsgehalt dieser Aussage werden wir in den nächsten Seiten analysieren. Im zweiten Argument geht man davon aus, dass Regenbogenkinder in der Schule ausgegrenzt werden würden. Dies kommt zwar vor, aber es werden auch Kinder aus anderen Gründen ausgegrenzt, wie zum Beispiel Fettleibigkeit. Wird ein Kind ausgeschlossen, dann nicht wegen der Lebensweise seiner Eltern, sondern aufgrund der Reaktion des sozialen Umfeldes. Das letzte und vermutlich schwerwiegendste Argument ist, dass die Kinder sowohl einen Vater wie auch eine Mutter brauchen würden. KritikerInnen zufolge ist es ein Vorteil, zwei verschiedengeschlechtliche Eltern zu haben. Die Abwesenheit des männlichen Geschlechts in einer Elternschaft wurde als nicht schwerwiegend beschrieben. Das Fehlen
Unterrichtsfach: Sozial management, Soziologie Verfasserinnen: Berger Vanessa, Fraissler Katharina und Völker Kerstin
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Regenbogenfamilie
vom weiblichen Elternteil konnte noch nicht hinzureichend erforscht werden, da die Kinder meist aus vorhergehenden heterosexuellen Beziehungen stammen. Dieser Frage sind wir in einem Interview nachgegangen, welches ebenfalls auf den folgenden Seiten nachzulesen ist. Schon vorab als Kurzzusammenfassung unserer Arbeit: Die traditionelle Familie wird nach wie vor als Ideal gesehen, obwohl es sie noch nicht so lange gibt und sie auch nicht von allen gelebt wurde. GegnerInnen der Regenbogenfamilie wollen nicht, dass Kinder in alternativen Familien aufwachsen, bevor sich diese Art der Familien nicht als den heterosexuellen ebenbürtig erwiesen haben. Damit sich die Regenbogenfamilie beweisen kann, muss sie die gleichen Voraussetzungen, sprich Rechte, Förderungen und staatliche Unter stützung, haben wie eine heterosexuelle Familie.
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Regenbogenfamilie
Regenbogenkinder Sexuelle und psychische Entwicklung
Text Katharina Rosa Fraißler Foto RLP
I
n politischen Debatten oder konservativen Kreisen wird die gesunde Entwicklung von Kindern homosexueller Paare immer wieder in Frage gestellt und angezweifelt. Haben Kinder, die in Regenbogenfamilien aufwachsen, tatsächlich einen Nachteil in ihrer sexuellen oder psychischen Entwicklung, oder hat es gar Vorteile, mit gleichgeschlechtlichen Eltern aufzuwachsen? Drei zentrale Begriffe Für die sexuelle Entwicklung spielen drei Begriffe eine zentrale Rolle: Geschlechtsidentität, Geschlechtsrollenverhalten und sexuelle Orientierung. Erstere bildet sich schon im frühen Kindesalter heraus. Je nach Geschlechtsidentität fühlt man sich einem jeweiligen Geschlecht zuge hörig und hat ein gewisses inneres Bewusstsein dafür. Für die Entwicklung der Geschlechtsidentität gibt es mehrere Faktoren. Laut kognitiven Erklärungsmustern ist die Prägung der Eltern dabei weit geringer als angenommen. Kinder wollen das Geschlecht, dem sie sich zugehörig fühlen, auch zum Ausdruck bringen. Dieses zum Ausdruck Bringen ist das Geschlechtsrollenverhalten. Die Verhaltensweisen und Einstellungen von Kindern in Regenbogenfamilien hinsichtlich dieser Entwicklung weichen nicht von kulturellen Erwartungen ab und
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unterscheiden sich somit nicht vom Geschlechtsrollenverhalten von Kindern aus Heterofamilien. Die Annahme, das Kind schaue sich die homosexuelle Lebensweise bei den Eltern ab und entwickle so auch eine gleichgeschlechtliche sexuelle Orientierung, ist nach angloamerikanischer Forschung nachweislich ein Irrtum. Homo-, Bi- oder Transsexualität tritt bei Regenbogenkindern nicht häufiger auf als bei Kindern, die in einer Hetero-Lebensgemeinschaft aufwachsen. Zwar machen sich Aufwachsende in Regenbogenfamilien häufiger Gedanken über ihre sexuelle Orientierung, das beeinflusst diese allerdings nicht, sondern zeigt, dass sie offen mit dem Thema Sexualität umgehen. Höheres Selbstwertgefühl Neben der sexuellen Entwicklung eines Kindes in einer Regenbogenfamilie ist auch die mentale (psychische) Gesundheit als Entwicklungsaspekt von Interesse. Viele Studien kommen zu äußerst positiven Ergebnissen. So wurde an der bayrischen Universität Bamberg innerhalb einer zweijährigen Forschung die Situation von 1059 homosexuellen Eltern mit 852 Kindern hinterfragt. Es wurde festgestellt, dass Heranwachsende in gleichgeschlechtlichen Lebens partnerschaften über ein höheres
Regenbogenfamilie
Selbstwertgefühl verfügen als Kinder anderer Familienformen. Die Kinder entwickeln sich positiv, der schulische und berufliche Werdegang ist normal und es gibt keine erhöhte Neigung zu emotionalen Unsicherheiten. Elke Jansen beforschte 100 Kinder und Jugendliche auf entwicklungspsychologische Aspekte. Das Ergebnis zeigte, dass sich diese meist eher gefördert als beeinträchtigt fühlen. Speziell in ihrer Entwicklung hin zu Toleranz, Offenheit und Selbstständigkeit treten sie gestärkt auf. Sie zeigen keine Anzeichen für erhöhte Neigung zu Depressionen oder psycho somatischen Beschwerden und entwickeln sich meist sogar zu stabileren Persönlichkeiten als Kinder aus ande-
„
Homo-, Bi- oder Transsexualität tritt bei Regenbogenkindern nicht häufiger auf als bei Kindern, die in einer Hetero-Lebensgemeinschaft aufwachsen.
ren Familienformen. Die Entfaltung sozialer und emotionaler Kompetenzen verläuft altersentsprechend. Zusammenfassend kann man sagen, dass sich Kinder in Regenbogenfamilien psychisch sowie sexuell ebenso gut entwickeln wie in anderen Familienformen.
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”
Regenbogenfamilie
Einblick in eine Regenbogenfamilie Christian Rampanelli über Stiefkindadoption, weibliche Bezugspersonen und andere Vätersorgen
Text Katharina Rosa Fraißler, Kerstin Völker, Vanessa Berger Foto Andi Joe
„
„U
nser Sohn lebt bereits fünf Jahre bei uns und wurde von meinem Partner aus einer vorherigen Beziehung mitgebracht. Eine Stiefkindadoption war bis jetzt noch nicht möglich, aber ist durchaus wünschenswert.“ Das jedenfalls erhofft sich Christian, Vorstandsmitglied des Vereins Vielfalt aus Tirol. Für unsere Abschlussarbeit durften wir Christian Rampanelli zum Thema Regenbogenfamilien in Österreich um seine Meinung fragen. Als Kassier des Vereins Vielfalt, der sich für die Unterstützung und Vernetzung von Regenbogenfamilien einsetzt. Als Stiefvater eines 13-jährigen Sohnes konnte er uns einen tiefen Einblick in eine Regenbogenfamilie geben.
Ok, du bist mit einem Mann zusammen. Und jetzt?
”
Wie hat euer Sohn das ComingOut seines leiblichen Vaters aufgenommen? Er war acht Jahre als er von der Homosexualität seines Vaters und von
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seiner Beziehung zu mir erfahren hat. Seine Reaktion war auch sehr cool, er sagte nur: „Ok, du bist mit einem Mann zusammen. Und jetzt?“ Uns ist natürlich ein Stein vom Herzen gefallen. Kommt für Sie eine Stiefkindadoption in Frage? Ich hätte großes Interesse, unseren Sohn zu adoptieren, und auch mein Sohn würde es befürworten. In unserem Fall ist es durch die Schwierigkeiten mit der Mutter bislang nicht möglich gewesen. In der Gesellschaft wäre es einfacher, mit einer gesetzlichen Grundlage aufzutreten – zwischen uns würde es aber nichts ändern. Kennen Sie andere Regen bogenfamilien? Ja, bei denen ist die Situation aber noch etwas komplexer: In diesem Fall haben sich ein lesbisches und ein schwules Pärchen zusammengetan. Einer der beiden schwulen Männer hat seinen Samen dem lesbischen Paar bereitgestellt. Das Kind wächst sowohl beim schwulen und als auch beim lesbischen Paar auf. Ein zweites Kind ist bereits in Planung. Die beiden Pärchen leben in zwei nebeneinanderliegenden Wohnungen.
Regenbogenfamilie
Christian Rampanelli, 29 Jahre Verein Vielfalt in Tirol; Vater eines 13-jährgen Sohnes; lebt in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft Denken Sie, dass sich die fehlende Mutterrolle negativ auf Ihren Sohn auswirkt? Unser Sohn macht nicht den Eindruck, als fehle ihm die Mutterrolle. Er hatte jedoch auch immer weibliche Bezugspersonen, wie zum Beispiel die Exfreundin meines Partners oder seine Oma. Ich will auf keinen Fall abstreiten, dass die Kinder beide Geschlechter brauchen, um ausge wogen heranzuwachsen. Glauben Sie, dass Ihr Kind eine Neigung dazu hat, homosexuell zu werden? Nein. Ich kann sagen, unser Sohn ist
sowas von hetero. Ich glaube nicht, dass die Tendenz höher ist als bei anderen Kindern. Wir hatten anfangs Sorge, wir würden unseren Sohn in der Findung seiner Sexualität auseinanderbringen. Wir haben das ganze einfach beobachtet, jedoch stellte es sich nie als Problem heraus. Haben Sie schon Erfahrung mit Diskriminierung gemacht? Wo ich noch eine große Diskriminierung sehe, ist bei Familienangeboten. Regenbogenfamilien werden dabei oft ausgeschlossen bzw. muss man die Existenz einer gleichwertigen Familie meist argumentieren.
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Regenbogenfamilie
Der Weg zum Kind „Eltern werden ist nicht schwer, Eltern sein dagegen sehr!“ ist eine Redewendung, die auf Regenbogen familien nicht zutrifft.
Text Vanessa Berger
H
ier folgen die Möglichkeiten, wie gleichgeschlechtliche Paare dennoch ihr Elternglück finden können.
Künstliche Befruchtung Selbstinsemination Hierbei wird Sperma einer dritten Person ein paar Tage vor Eintreten des Eisprungs vaginal eingeführt. Zu bedenken gilt es, dass der Gesundheitszustand des Spenders oft nicht eindeutig geklärt ist und dass dem Spender Sorgerechtsklagen drohen, wenn es zu keiner vertraglichen Vereinbarung gekommen ist. Die Partnerin, die das Kind nicht austrägt, gilt nicht automatisch als Mutter des Kindes. Es benötigt diesbezüglich eine Stiefkind adoption, welche seit 2013 auch homosexuellen Elternteilen gestatten ist. Klinische Insemination Seit 2015 ist es lesbischen Paaren offiziell möglich, sich medizinisch unterstützt fortzupflanzen. Führt man diese in einer seriösen Klinik durch, werden rechtliche Angelegenheiten mittels Notariatsakt bereits vor dem Eingriff geklärt, damit es im Nachhinein zu keinen Sorgerechtsklagen kommen kann. Außerdem wird die Gesundheit des Spenders genauestens überprüft, jedoch variieren Ablauf und Kosten je nach Klinik. Die Erfolgsquote bei Frauen in einem Alter von unter 38 Jahren liegt bei durchschnittlich 35% (bei Verwendung von Frischsamen). Adoption Seit 2016 ist es auch gleichgeschlechtlichen Paaren in Österreich erlaubt,
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ein Kind zu adoptieren. Weder eine eingetragene Partnerschaft noch eine Ehe ist Voraussetzung für die gemeinsame Adoption als homosexuelles Paar. Trotz dieser fortschrittlichen Gesetzeslage stehen die tatsächlichen Chancen für homosexuelle Paare eher schlecht, ein österreichisches Kind zu adoptieren. Durch die geringe Anzahl an zur Adoption freigegebenen Kinder stellt sich der Weg zum Kind oft als ein langer Prozess heraus. Pflegschaft Der Prozess der Pflegschaft ist nicht so langwierig wie der der Adoption, da verhältnismäßig viele Kinder auf der Suche nach Pflegeeltern sind. Die Pflegschaft ist entweder befristet (Krisenpflege) oder besteht bis zur Volljährigkeit des Kindes (Langzeitpflege). Während bei der Pflegschaft die meisten Rechte den leiblichen Eltern vorbehalten bleiben, wird das Sorgerecht bei der Adoption den Adoptiveltern übertragen. Diese gelten rechtlich von nun an als Eltern, was nicht rückführbar ist. Auslandsadoption Die Bedingungen zur Adoption eines ausländischen Kindes unterscheiden sich von Land zu Land. Hinzu können erhebliche Kosten kommen, die für die Anreise, den Aufenthalt und die Übersetzung von Dokumenten anfallen. Um dem Kinderhandel zu Adoptionszwecken vorzubeugen, wurden in der UN-Kinderrechtskonvention strengere Bedingungen des Adoptionsprozesses eingeführt.
Hand in Hand für Gleichberechtigung
Regenbogenfamilie
Die kroatische Organisation Dugine Obitelji (Regenbogenfamilien) will mit einem Kinderbuch von Ivo Segota für eine offene Gesellschaft werben.
S
chon seit mehreren Wochen wurde das Kinderbuch „Moja Dugina Obitelj“ („Meine Regenbogenfamilie“) in Kroatien mit Spannung erwartet. Mitte Jänner wurde es nun bei einer Präsentation im Französischen Institut von Zagreb offiziell vorgestellt. Die knallbunt illustrierte Geschichte über den Alltag eines schwulen und eines lesbischen Paares mit Kind wurde von Ivo Segota entwickelt und von der Organisation Dugine Obitelji initiiert, die seit 2011 für mehr Akzeptanz von Regenbogenfamilien in Kroatien kämpft. In dem osteuropäischen Land sind Eingetragene Partnerschaften möglich, gleichgeschlechtliche Ehen wurden aber unter anderem auch auf Betreiben der katholischen Kirche 2013 per Verfassungsklausel verboten. Entsprechend schwierig gestaltet sich für weite Teile der Bevölkerung die Akzeptanz von gleichgeschlechtli-
chen Paaren beziehungsweise Eltern. Guillaume Colin, der die Buchpräsentation in Zagreb moderierte, sagt über das Projekt: „Wir denken, dass es wichtig ist, für Toleranz, Respekt und Vielfalt zu werben, denn das sind originäre europäische Werte.“ Dieser Haltung stimmt Autor Ivo Segota zu, der äußerte, dass er mit seinem Buch die öffentliche Diskussion über Regenbogenfamilien anregen und gleichgeschlechtlichen Eltern (von denen es laut Dugine-ObiteljiSprecher Daniel Martinovic etwa 80 in Zagreb gibt) ein Mittel an die Hand geben wolle, mit dem sie Bekannten ihre Lebenssituation auf spielerische Weise näherbringen können. Katholische Verbände machten allerdings schon im Vorfeld Stimmung gegen das Buch und initiierten einen Boykott. Die erste Auflage von 500 Exemplaren ist trotzdem bereits vergriffen.
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Text Gernot Wartner Illustrationen Slikovnica „Moja dugina obitelj” / Ivo Segota
Webtipps dugineobitelji. com/slikovnica facebook.com/ dugineobitelji/
Regenbogenfamilie
Sehr geehrter Herr Patterer! Cengiz Kulac antwortet dem Chefredakteur der Kleinen Zeitung
U
nlängst haben Sie in der Kleinen Zeitung geschrieben, dass nur aus der Ehe, neues Leben hervorkommen könne. Nun ist mir bewusst, dass die katholische Blattlinie und die Gleichstellung von Homosexuellen im Eherecht nicht vollkommen widerspruchslos bleiben kann. Die Argumente sind im wesentlichen die selben wie vor der Einführung der eingetragenen Partnerschaft. Der Erfolg der Bewegung misst sich wohl auch daran, dass die Argumente der Gegner und Gegnerinnen im wesentlichen immer kleinlauter werden und allenfalls einige Wirrköpfe überbleiben, die wohl auch Ihnen schon zu wirr wären. Ihrem zuletzt geäußertes Argument, haftet allerdings ungeachtet der politischen Materie, etwas, wie soll man
es sagen, Widernatürliches an. Der Gedanke, dass aus dem Rechtsinstitut der Ehe neues Leben geboren wird, ist mit Verlaub doch eine äußerst metaphysische Vorstellung. Uneheliche Kinder fallen sprichwörtlich nicht vom Himmel. Zwar ist der Zeugungsakt überlagert von allerlei zivilisatorischen Vorstellungen, aber letzten Endes ist es, zumindest in Fragen der Fortpflanzung dann doch etwas sehr Mechanisches. Und so können auch unverheiratete Männer ihren Samen pflanzen, und ebenso könntenunverheiratete Frauen gebären. Man stelle sich vor, dafür muss man nicht einmal heterosexuell sein. Man stelle sich des Weiteren vor, die moderne Medizin erfordert heute nicht einmal mehr, dass man dafür im selben Raum ist. Nun, bei allem Amüsement, will ich Ihnen den Kern Ihrer Meinung las-
Hintergrund Im Dezember 2017 hat der Österreichische Verfassungsgerichtshof geurteilt, dass die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet werden muss. Ein Meilensteil in der Gleichstellung wurde erreicht. Im Zuge der Eheöffnung, hat sich kein unbedeutender steirischer Meinungsmacher zu Wort gemeldet: Der Chefredakteur der Kleinen Zeitung Hubert Patterer hat sich dabei
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wieder einmal gegen die Gleichstellung zu Wort gemeldet. Cengiz Kulac antwortet ihm und geht dabei vor allem auf zwei Aussagen ein: „Die Ehe ist nun einmal die einzige Verbindung, aus der neues Leben hervorgehen kann.“ Und: „Selbstverständlich ist es bedrückend, was Homosexuellen an Ächtung und Repression entgegenschlug. Zum Glück ist all das überwunden.“
Regenbogenfamilie
Doch was bei Ihnen nur als Nebensatz aufscheint, ist jedoch das Hauptproblem Ihres Artikels. Sie behaupten das Ende der Diskriminierung. Solange die Selbstmordrate unter Homosexuellen überdurchschnittlich ist, psychische Erkrankungen, wie Depressionen und Angststörungen, weitverbreitet sind, man sich über Diskriminierung am Arbeitsplatz sorgen muss, die Frage, bei wem man sich outet und bei wem nicht, einen das ganze Leben lang begleitet, die Angst vor Zurückweisung im sozialen Umgang immer im Hinterkopf steckt, solange kann nicht vom Ende des Leidens gesprochen werden. Die Liste lässt sich erweitern. Es ist genau jenes harmlose Unbehagen, das das Fundament bildet, sich anders zu fühlen. Die Angst wird so zum ewigen Begleiter. Vieles an dieser Angst ist auch vorgestellt, ja eingebildet, denn die meisten Menschen wollen heute gegenüber Homosexuellen nichts vorsätzlich Böses. Doch wird aus dem harmlosen Unbehagen eine unbändige Gewalt. Homophobie ist zu allererst die Angst vor der eigenen Sexualität, egal ob heterosexuell oder homosexuell. Auf diese Angst gründet sich eine Ordnung, die heute weniger als früher noch immer eine Autorität darstellt, über das, was rich-
tig und was falsch ist. Diese Ordnung pflanzt sich aber wiederum in unseren Köpfen fort. Die Leidtragende sind jene, die spüren, dass sie anders sind, weil sie im Widerspruch zu dieser Ordnung stehen. Dieses Anderssein wird zur psychischen Gewalt und oft genug noch zur physischen Gewalt. Die Gewalt ist nicht nur Ausdruck dieser Ordnung, sondern erhält diese auch. Die rechtliche Gleichstellung ist nur der Beginn, ein Rahmen, ein Minimalerfordernis für eine positive Entwicklung hin zu einer selbst bestimmten Sexualität.
QUELLE: KLEINE ZEITUNG, 10.12.2017
sen, dass Sie bei der Gleichstellung in der Ehe noch ein gewisses Unbehagen verspüren, auch wenn Sie es in seltsame Argumente kleiden. Gemessen daran, was die katholische Sexualmoral an Leid verursacht hat, wurde dieses Denken im Vergleich zur (christlichen) Orthodoxie hierzulande und islamischen Glaubenslehre weitestgehend gezähmt. Alles in allem zu Ihrer Beruhigung, davon wird das Abendland nicht unter gehen. Versprochen!
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Österreich
Proaktives Aussitzen Am 4. Dezember des Vorjahres hat ja der Verfassungs gerichtshof (VfGH) das Eingetragene Partnerschafts gesetz und die Ehe für alle geöffnet. Wie die neue türkis/schwarz-blaue Bundesregierung jetzt damit umgehen wird, ist die Frage. Text Gernot Wartner Foto RLP
E
inmal steht es der Bundes regierung respektive dem Nationalrat frei, dieses Urteil noch vor Inkrafttreten mit Ende 2018 proaktiv umzusetzen. Es ist allerdings nicht anzunehmen, dass sich auf Grund des höchstrichterlichen Erkenntnisses die Meinung der Regierungsparteien zu diesem Thema geändert hat. Also darf man weiter davon ausgehen, dass die FPÖ das gerne verhindern möchte und die ÖVP darüber nicht allzu unglücklich sein dürfte (PRIDE berichtete in Nr. 161/Dezember 2017 auf Seite 9). Der SPÖ-Nationalratsabgeordnete Mario Lindner meint allerdings: „Es wäre eine Schande, diese Diskriminierung weiter aufrechtzuerhalten!“ Die SPÖ fordere daher eine rasche Umsetzung des Urteils zur Öffnung von Ehe und Partnerschaft. Nachdem die ÖVP noch im Juni 2017, im Zuge des Fristsetzungsantrags zum selben Thema, betont hatte, dass man zuerst die laufenden VfGH-Verfahren abwarten und erst danach im Parlament entsprechend handeln solle, meint nun Lindner, Bereichs-
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sprecher für Gleichbehandlung, Diversität und LGBTIQ im SP-Parlamentsklub: „Jetzt ist es soweit. Der Wahlkampf ist vorbei und der Verfassungsgerichtshof hat im Dezember entschieden und einen ‚diskriminatorischen Effekt‘ durch die Trennung zwischen Ehe und Partnerschaft festgestellt.“ Ein diesbezüglicher Antrag der SPÖ wurde nun Ende Jänner in einen Ausschuss verwiesen, in dem er aber nicht allzu zügig behandelt werden dürfte. Neos und die Liste Pilz dürften den SP-Antrag wohl unterstützen; es ist aber nicht unwahrscheinlich, dass ÖVP und FPÖ in bereits bekannter Weise damit umgehen werden: Aussitzen. In nahezu allen die LGBTCommunity betreffenden VfGH-Entscheidungen in den letzten Jahren, hat die ÖVP auf diese Praxis gesetzt. Und mehr wird sie dem neuen Koalitionspartner in dieser Frage vermutlich auch nicht abringen können. Und vermutlich ist es auch das Beste, was passieren kann. Nicht auszudenken, was FPÖ und ÖVP womöglich alles einfallen würde, wollten sie diese Frage proaktiv angehen. Und die elf Monate können die Österreicherinnen und Österreicher dann auch noch zuwarten.
Österreich
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Österreich
Keine Katastrophe Die FPÖ hat sich eine Chance verdient. Die Demokratie will es so.
Text Gernot Wartner Foto PRIDEArchiv
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atürlich ist die Regierungsbeteiligung der FPÖ eine Zumutung. Seit einigen Wochen besetzen jetzt EU-GegnerInnen, Putin-VersteherInnen und deutschnationale Burschenschafter MinisterInnenposten, Spitzenämter und Kabinettsposten. Auch ist weiterhin und jederzeit mit Ausfällen aus der zweiten und dritten blauen Reihe gegen Flüchtlinge und ImmigrantIn nen („Höhlenmenschen“ nannte sie ein FPÖ-Abgeordneter) zu rechnen. Und mit hoher Wahrscheinlichkeit wird der eine oder andere freiheitliche Funktionär auch in Zukunft durch stramm rechtes Gedankengut bzw. dessen öffentliche Äußerung verhaltensauffällig werden. Und dennoch hat sich die FPÖ nach 1983 und 2000 eine dritte Chance als Regierungspartei verdient. Nicht
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im Sinne einer Belohnung für ihren Wahlerfolg, sondern weil es unser Verständnis von Demokratie schlicht so vorsieht. Man muss ja nicht jubeln, aber die Freiheitlichen sind den Österreicherinnen und Österreichern zumutbar. 1,3 Millionen WählerInnen Bei der Nationalratswahl am 15. Oktober erreichte die FPÖ 26 Prozent der Stimmen und mit 51 Mandaten nur eines weniger als die zweitplatzierte SPÖ. Verfassungsrechtler Bernd-Christian Funk meinte einmal, dass „die leitende Idee der Demokratie in der Forderung“ darin bestehe, „dass jede Form von politischer Macht in der Gesellschaft durch den Willen jener legitimiert sein soll, die dieser Macht unterworfen sind“. 1,3 Millionen WählerInnen haben Heinz-Christian
Österreich
Altbundespräsident Heinz Fischer, dem man nun nicht gerade eine Nähe zur FPÖ unterstellen kann, meinte einmal, Demokratie bedeute „einen ständigen Kompromiss zwischen allen gesellschaftlichen Gruppen“. Und: Es sei in einer Demokratie sicherzustellen, dass „die Willensbildung … unter Bedachtnahme auf möglichst viele Betroffene und deren Interessen“ erfolge.
Medien und Zivilgesellschaft sind hinreichend wachsam. Die Demokratie wird durch FPÖ-MinisterIn nen also keinen Schaden nehmen. Die FPÖ aber dauerhaft von der politischen Teilhabe auszuschließen, wäre eine viel größere demokratiepolitische Gefahr. Denn das würde das Wesen und die Grundprinzipien unserer Demokratie verraten. Mag die Politik der schwarz/türkis-blauen Bundesregierung inhaltlich noch so problematisch sein, mögen ihre Auswirkungen auf die Bürgerinnen und Bürger noch so gesellschaftlich spaltend sein, demokratiepolitisch ist diese Bundesregierung jedenfalls keine Katastrophe.
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Strache im Oktober zur Machtteil habe legitimiert. Sie haben das Recht, in einer Regierung repräsentiert zu werden. Wer kategorisch eine blaue Regierungsbeteiligung ablehnt, schränkt nicht die Freiheitlichen ein, sondern die Demokratie: Weil das Prinzip der Übereinstimmung von Herrschern und Beherrschten aufgehoben wird, und weil der Machtwechsel ein demokratiepolitischer Wert an sich ist.
Blauen Unsinnigkeiten Bedachtnahme bedeutet dann auch, dass rund 1,3 Millionen blaue Stimmen zu einer Regierungsbeteiligung führen können. Bedachtnahme in der Demokratie heißt dann aber auch die gerechte Verteilung von Macht und politischen Ämtern. Der Schlüssel dazu sind die Wahlergebnisse. Wie sehr das Bündnis von ÖVP-Chef Sebastian Kurz mit Heinz-Christian Strache dem Ansehen Österreich schadet, hängt von der Reife des FPÖChefs und seiner MitstreiterInnen ab. Mit blauen Unsinnigkeiten ist freilich zu rechnen. Grund zur Panik besteht allerdings nicht. Die „checks and balances“ in Österreich funktionieren. Opposition, PRIDE | Nr. 162 | Februar 2018 |
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Österreich
Splitter Stadtforschung
Foto GrazMuseum
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RECHT HABEN IST GUT – RECHT BEKOMMEN IST BESSER!
”
Frage, wie die Betroffenen eigentlich vor den Richter kamen (oft Denunziation) und untersucht ein „lesbisches Band“, ein konkretes Netzwerk gleichgeschlechtlich begehrender Frauen im Graz der Nachkriegszeit. Die Titel der beiden Aufsätze sind Originaldokumenten entnommen: „Ich lernte F. im Stadtpark kennen, gemeinsam in den Hilmteichwald gegangen“ bzw. „…ich lege alle Tage die verbotene Liebe zusammen…“ Das Historische Jahrbuch der Stadt Graz Band 47 ist bei Leykam erschienen und auch im Buchhandel erhältlich. Es ist wieder ein Beleg, dass man solche Forschungen auch in der „Provinz“ machen kann - nur muss es auch jemand tun.
LeserInnenbrief Titelgeschichte PRIDE NR. 161 „Gender*” Gendern ist falsch und eine neue dumme linke Ideologie, die man vermeiden muss. Sie haben sich selbst disqualifiziert.
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Das lesbis
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Österreichm
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Hainzl u. Weingand präsentierten vor Ort einem großen Publikum die neuesten Ergebnisse schwul/ lesbischer Stadt geschichte
GRAZ. Am 1. Februar wurde im GrazMuseum das Historische Jahrbuch der Stadt Graz präsentiert, das diesmal unter dem Schwerpunkt Geschlechtergeschichten steht: Den langjährigen Aktivisten in Sachen Kulturwissenschaften Joachim Hainzl und Hans-Peter Weingand ist es zu verdanken, dass es hier auch zu Schwulen und Lesben Forschung gibt. Hainzl analysierte anhand der Strafakten zu Grazer Verurteilten der 1930er bis 1950er Jahre „Arten und Orte des Kennenlernens und Orten der sexuellen Aktivitäten homosexueller Männer in Graz“. Weingand stellt sich mit einer Vollerhebung aller (wenigen) Verfahren gegen Frauen die
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Ehe für alles: ab 2019
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Österreich
Grau in Grau? LINZ. Vom 30. November bis 2. Dezember 2017 fand in der Kunstuniversität Linz die Tagung „Grau in Grau! Ästhetisch-politische Praktiken der Erinnerungskultur“ statt. KünstlerInnen und WissenschaftlerInnen aus den Feldern der Gestaltung, Medien/Kunst/Kulturtheorie und Zeitgeschichte sowie AkteurInnen aus der Gedenkstättenarbeit diskutierten die vielfältigen Zusammenhänge in der gegenwärtigen Erinnerungskultur in Europa. Hannes Sulzenbacher referierte zur Neugestaltung der österreichischen Ausstellung im Museum Auschwitz-Birkenau. Corinna Tomberger untersuchte die unterschiedliche Aufarbeitung des Rosa
Winkel als Erinnungssymbol in Deutschland und Österreich und die Unterschiede von schwulen und lesbenpolitische Interventionen in die Erinnerungskultur. Über die Analyse hinaus wurden dabei auch versucht, Perspektiven und Szenarien künftigen Erinnerns zu entwerfen. blog.mkkt.ufg.ac.at/grauingrau/
Fotos Gerhard Niederleuthner
„Schwuchteln“ ST.PÖLTEN. Eine herabwürdigende Aussage des freiheitlichen Klubobmanns Gottfried Waldhäusl während der niederösterreichischen Landtagssitzung Ende Jänner hat die Grünen und die ÖVP empört. In der Debatte um die Kürzungen der Familienleistungen im Spar-Budget der Bundesregierung sagte Waldhäusl in Anspielung auf die eingetragene Partnerschaft für Homosexuelle, dass für die Familien kein Geld da sei, aber „Schwuchteln“ unterstützen kein Problem sei. Er habe lediglich darauf hinweisen wollen, dass die ÖVP sich seiner Meinung nach mit den falschen Themen beschäftige. „Es war eine emotionale Diskussion im Landtag, wo man durchaus auch ein bisschen härter reingehen kann. Für mich ist das kein Schimpfwort, sondern Umgangssprache”, so Waldhäusl.
Anders sahen das die Grünen: „Derartige verbale Entgleisungen dürfen nicht ohne Konsequenzen bleiben. Ich verlange von Waldhäusl eine öffentliche Entschuldigung bei allen Homosexuellen für die öffentliche Erniedrigung“, forderte LAbg. Emmerich Weiderbauer. Entsetzt zeigte sich auch die Volkspartei. Die „diffamierenden Aussagen“ hätten „eine neue Qualität an Niveaulosigkeit erreicht“, so LAbg. Jürgen Maier. Vom dritten Landtagspräsidenten Alfredo Rosenmaier von der SPÖ erhielt der Freiheitliche für den Sager einen Ordnungsruf. Nach dem Ausscheiden von FPÖ-Spitzenkandidat Udo Landbauer aus allen politischen Ämtern wegen der antisemitischen Liedtexte der Burschenschaft Germania, folgt jetzt Gottfried Waldhäusl als Landesrat nach.
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Foto FPÖ NÖ
Österreich
Der Tag wird kommen Dokumentation über einen (un)gewöhnlichen schwulen Fussballspieler Text und Foto Andy Joe
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in Jahr ist es mittlerweile her, dass im PRIDE über das Outing von Oliver Egger berichtet wurde. Oliver, 25 Jahre alt und Lehramtsstudent in Graz, ist schwul und er spielt Fussball beim FC Gratkorn. Mit seinem Outing bricht Oliver ein Tabu innerhalb der Welt des Fussballs und zeigt, dass das Bild vom ausschließlich heterosexuell wahrgenommenen Fussballspieler der Vergangenheit angehört. Von seiner Geschichte inspiriert hat nun der ORF-Kameramann Erwin Schwischay einen Film gedreht, der von Olivers Erlebnissen berichtet und damit erstmalig in Österreich dokumentarisch das Thema Homosexualität im (Profi)Fussball anspricht. Komplexe Zusammenhänge zwischen Fussball & Homophobie „Der Tag wird kommen – Tagebuch eines (un)gewöhnlichen Fussballers“, so lautet der Titel des Films. Nicht rein zufällig hat ihn Schwischay nach dem gleichnamigen Song von Marcus Wiebusch benannt, befassen sich beide Werke doch mit derselben Thematik. Aufmerksam auf Oliver wurde der langjährige ORF-Mitarbeiter durch einen Artikel in der Kleinen Zeitung.
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Da sich Schwischay bereits in der Vergangenheit gegen Homophobie engagiert hatte, fand er in Olivers Geschichte den idealen Dreh- und Angelpunkt seines ersten Films, der die oft komplexen Zusammenhänge zwischen Fussball und Homophobie thematisiert. Keine Erfahrungsberichte Die Diskussion um Homosexualität im Fussball ist nicht neu, doch in Österreich scheint sie im Vergleich zu anderen Ländern noch nicht einmal richtig begonnen zu haben. Zu dominant ist noch immer das Bild des „starken“ heterosexuellen Mannes auf dem Spielfeld in den Köpfen der Fans, der Vereine, der Funktionäre. Ein Fussballspieler kann nicht homosexuell sein. Und sollte es doch homosexuelle Fussballspieler geben, wo sind dann diese Spieler? Während in Deutschland seit Jahren positive Signale gesendet werden, sich aktive Nationalspieler und hohe DfB-Funktionäre für das Outing von Fussballspielern aussprechen, bleiben die Vereine und Vereinigungen in Österreich stumm. Hier überwiegen wohl noch die alten Rollenverständnisse und die große Unsicherheit, wie denn
die Fans der eigenen und gegnerischen Mannschaft, sowie die anderen Spieler auf ein Outing innerhalb der eigenen Reihen reagieren würden. Schließlich gibt es keine Erfahrungsberichte, keine geouteten Spieler, die überall bekannt sind. Lediglich Thomas Hitzelsberger wagte diesen Schritt, allerdings erst nach seiner aktiven Karriere. Denkanstoß liefern Bei der Filmpremiere am 7. Dezember im Steirischen ORF-Zentrum in Graz zeigte sich Erwin Schwischay durchaus zufrieden mit seinem Erstlingswerk. Die Welt könne und wolle man mit dieser Dokumentation zwar nicht verändern, sehr wohl aber die öffentliche Diskussion vorantreiben. Das Problem werde sich eben nicht von heute auf morgen einfach lösen, einen Denkanstoß für den einen oder anderen liefert der Film jedenfalls allemal. Auch ORF-Landesdirektor Gerhard Draxler betonte von Anfang an hinter dem Projekt gestanden zu haben, sieht er doch den ORF, in dessen Programm der Sport keinen geringen Stellenwert einnimmt, als die Plattform, in der solche Dinge beredet und diskutiert werden können. Voll im Verein integriert Oliver Egger, selbst zwar kein Profilspieler, zeigt vor, wie ein Outing als aktiver Fussballspieler laufen kann.
Österreich
Auch ein Jahr nach seinem Outing ist er voll in seinem Verein integriert und akzeptiert. Hier ist seine Homosexualität kein Problem. Über Reaktionen zum Outing eines Nationalspielers kann vorerst nur spekuliert werden, doch auch hier wird der Tag einmal kommen, dass jemand den Mut fasst offen zu sich selbst zu stehen. Davon sind Oliver Egger und Erwin Schwischay fest überzeugt. So erzählt „Der Tag wird kommen“ die Geschichte eines mutigen jungen Menschen, der vorzeigt, wie durch Courage und Selbstbewusstsein starre und eingefahrene Rollenbilder aufgebrochen werden können. Vor allem eines wünscht sich Oliver: dass noch viele seinem Vorbild folgen und dass mit dieser Dokumentation zumindest ein kleiner Schritt in Richtung eines offeneren Fussballsports gemacht werden kann. Ein Wunsch, der eines Tages durchaus in Erfüllung gehen kann. „Der Tag wird kommen – Tagebuch eines (un)gewöhnlichen Fussballers“ wird in der Saison 2018 auf dem ORF ausgestrahlt werden. ORF-Kameramann Erwin Schwischay und Oliver Egger vom FC Gratkorn
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Österreich
Rund Eckig Schwul Ein Fussballtheaterstück Schaut hin, schaut zu, macht mit!
Text Andy Joe Foto Mundwerk
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ereits seit 2016 wird das interaktive Theaterstück „Rund Eckig Schwul“ der Wiener Theatergruppe Mundwerk erfolgreich aufgeführt. Jetzt haben sie ihre Wege im Zuge des Vernetzungstreffen der ARGE Formtheater Österreich auch erstmals nach Graz geführt, wo das Stück am 12. Januar im JUFA Hotel Graz gezeigt wurde. Homophobie im Männerfussball Das Theaterstück, das sich dem Thema Homophobie im Männerfussball widmet, zeigt in mehreren Szenen alltägliche Situationen in denen Homophobie und Fussball gemeinsam auftreten können. Diese finden dabei sowohl auf dem Spielfeld, auf der Tribüne und in der Kabine, als auch im
facebook.com/ rundeckigschwul/
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Vereinslokal statt. Ziel ist es dabei, dass das Publikum nach dem ersten Durchspielen der Szenerien in das Stück eingreifen kann. Auf diese Weise sollen praktische Lösungen für die dargestellten Probleme gefunden und die Diskussion zu dieser Thematik angeregt werden. Entstanden ist die Idee zu diesem Stück aus dem Wunsch heraus, die in Österreich vernachlässigte Diskussion um Homosexualität und Fussball voranzutreiben. Neben der Gründung der Gruppe „Fussballfans gegen Homophobie Österreich“, die wiederum von der gleichnamigen Ver einigung in Deutschland inspiriert ist, war es laut Produktionsleiterin Stefanie Gunzy dabei ein wichtiges Anliegen ein Medium zu finden, mit dem es möglich sein sollte Sportstätten direkt zu bespielen. Dieser Vorsatz konnte mit „Rund Eckig Schwul“ erfolgreich umgesetzt werden, so fand bereits die Uraufführung auf dem Wiener Sportclub-Platz statt. Für die Zukunft sind weitere Aufführungen geplant, wobei diese sich nicht alleine auf den Wiener Raum beschränken sollen.
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Wien
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Gayradio
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DANKE!
* Quelle: phonostar.de Radioranking
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Oberösterreich
Spendensammelaktion Crowdfunding-Kampagne der HOSI Linz für das neue Zentrum in der Schillerstraße
Text Gerhard Niederleuthner Fotos Gerhard Niederleuthner, Daniel Teubenbacher, Richard Steinmetz, Alex Handlbauer
CrowdfundingKampagne indiegogo.com/ projects/hosilinz
D
ie HOSI Linz wird neue Räume anmieten, die adäquate Möglichkeiten bieten: Ein großer, freundlicher und modern eingerichteter Barraum ist Kommunikationspunkt für gemütliche Abende, Raum für persönliche Coming-Out-Entwicklung und vielfältige Möglichkeiten, angefangen von Festen, über Live-Konzerte und Ausstellungen bis zu Workshops. Die HOSI wird damit sichtbarer und ein noch wichtigerer Teil in der Community. Die Coming-Out-Beratung wird in einem großen, abgetrennten Raum angeboten und bietet damit den nötigen persönlichen Platz für Gespräche und Hilfestellungen. Das Büro und ein großes Archiv bieten Freiraum für Projektplanungen und gute Arbeitsbedingungen für die ehrenamtlichen MitarbeiterInnen.
Archiv und Büro
Die Räume werden vom Vermieter generalüberholt, das Geld wird daher für weitere notwendige und zweck spezifische Umbauarbeiten oder Inneneinrichtung verwendet. Bis Ende Februar läuft die Spendensammelaktion mit dem Ziel von 10.000 Euro auf der Crowdfunding-Plattform Indiegogo. Jeder Euro hilft: Einzelsupports von 5,- bis 1.000.- Euro, als Spende, für 1 m2 Boden, für einen Barhocker oder für eine gemütliche LoungeEcke. Für konkrete Projekte der HOSI können mit den Themensupports – von 20,- bis 50,- Euro für Beratung, Lesben, Kultur oder Partys – bestimmte Aktivitäten unterstützt werden. Die SupporterInnen werden auf der Website (hosilinz.at) und im Barbereich sichtbar dargestellt werden. Und so funktioniert der Spendensupport auf der Crowdfunding-Plattform: Auf der Website indiegogo.com/
Symbolische Darstellung
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projects/hosilinz in der rechten Fotoaktion zum Crowdfunding: Navigation einen „Perk“ (Themensupport oder Einzelsupport) auswählen und auf „Diesen Perk bekommen“ klicken. Danach kann mit Kreditkarte bezahlt werden. Fertig! Oder auf „Unterstützen“ klicken und einen individuellen Eurobetrag auswählen. Spenden per Zahlschein ist natürlich auch möglich, einfach den Wunschbetrag unter Angabe des Namens, der E-Mail-Adresse und, wenn gewünscht, des Themen- oder Einzelsupports auf folgendes Konto überweisen: Konto Homosexuelle Initiative Linz (HOSI Linz) bei der VKB Bank Kto.-Nr. 10711174 IBAN: AT76 1860 0000 1071 1174 Der Beitrag wird berücksichtigt und der/die SpenderIn auf Wunsch auch namentlich erwähnt. Bei Fragen: ooe@hosilinz.at
Oberösterreich
Queerwatch € 20,–
ICH BIN JO, ICH STEH’ AUF LEDER
Lesbian Out & Loud € 30,–
hosilinz.at
La Cage aux Folles € 40,–
Going & Coming Out
ICH BIN ALICE, PANSEXUELL
€ 50,–
hosilinz.at
Danke für Spende € 5,–
Neue Wand für Beratung 1 m2 Boden € 20,–
ICH BIN ADAM, CHEMIKER 1 Barhocker € 40,–
Boden im Archiv und Büro hosilinz.at
Tisch und Sessel € 350,– 1 Barhocker € 40,–
Sitzecke € 1.000,–
Neue Fenster im Barbereich ICH BIN GINGER, TEIL DER NEUEN HOSI
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Oberösterreich
Jahresabschluss 22.12.2017: #Danke #Jahresabschlussfeier #Unterschrift-Mietvertrag @HOSILinz
Fotos Gerhard Niederleuthner
Fotoaktion zum Crowdfunding HOSI Linz Neu Fotos Daniel Teubenbacher
ICH BIN ADAM, ICH LIEBE FUSSBALL
ICH BIN GINGER, SEXUALTHERAPEUTIN
hosilinz.at
hosilinz.at
La Cage aux Folles € 40,–
ICH BIN ALICE, TEIL DER NEUEN HOSI ICH BIN JO, SOZIALARBEITER
UND WER BIST DU?
hosilinz.at
hosilinz.at
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Oberรถsterreich
XMasParty 25.12.2017: #gaytic #DjJerryJ.Kriz @Spielplatz
Fotos Gerhard Niederleuthner
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Steiermark
Text Sarah Eichinger Fotos Christina Lindauer
Sexualität braucht Kommunikation
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anz unter diesem Motto wird an der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik in Wien seit November 2017 erstmalig die Lehrveranstaltung „Sexualität und Gender“ angeboten. Die Studierenden des Bachelorstudiums Umweltpädagogik setzen sich mit Sozialisation in Bezug auf Geschlechterrollen, Verhütung und Schwangerschaftsabbruch, Körperbilder im Zusammenhang mit sozialen Medien und Pornografie und Gender Diversity auseinander. Ziel ist es, dass die StudentInnen in ihrer weiteren beruflichen Laufbahn, unter anderem als BiologielehrerInnen, dieses Wissen an ihre SchülerInnen weitergeben und einen differenzierten und reflektierten Sexualunterricht bieten können. Laut Christian Fiala, Gynäkologe und Begründer des weltweit einzigarten Museums für Verhütung und Schwangerschaftsabbruch, fühlt sich die Gesellschaft leider immer noch nicht verantwortlich, Jugendlichen auf dem Weg in ihre Sexualität frühzeitig Antworten auf ihre Fragen zu geben und sie mit wirksamen Ratschlägen und Maßnahmen zu begleiten. Ein vergleichbarer Bereich, bei dem sich die Gesellschaft sehr wohl
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zuständig fühlt und auch dementsprechend handelt, ist die Unfallverhütung im Straßenverkehr. Das gesellschaftliche Bewusstsein in Bezug auf Genderthemen zu stärken und nachhaltig zu beeinflussen, hat sich auch Joe Niedermayer, Vorsitzender des steirischen Vereins der RosaLila PantherInnen, zum Ziel gemacht. Im Zuge eines mehrstündigen Seminarblocks hat er gemeinsam mit der Lehrveranstaltungsleiterin Sarah Eichinger und den Studierenden zu Themen rund um Gleichstellung und Coming-out von Schwulen, Lesben, Bisexuellen und TransGender-Personen, gesellschaftliche Akzeptanz und Rechtslage im nationalen und internationalen Vergleich gearbeitet. Sein Credo: Wo immer es geht, darüber reden! Denn – durchs Reden kommen d‘Leut zam und alte Gedankenmuster können erfolgreich durchbrochen werden.
Steiermark
Das Wanderjahr 2017 Gut fürs Pilzesammeln
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eit 2012 ist die Neuauflage L-WAYS, die steirische Lesbenwandergruppe, immer jeden ersten Samstag im Monat, von April bis Oktober unterwegs, so war es auch 2017. Unsere Wanderungen führten uns von Graz nach Norden über Bruck bis Maria Zell, aber auch in die Süd- sowie in die Südoststeiermark. Im Juni waren wir gemeinsam mit der Wiener Lesbenwandergruppe auf der Regenbogenparade, und im Herbst verbrachten wir zusammen mit den Wienerinnen ein Wanderwochenende in der Obersteiermark. Da die Wetterlage im letzten Jahr sehr wechselhaft
war, hat sich bei fast allen Frauen unserer Gruppe ein Virus ausgebreitet, das „Pilzsammelvirus“. Die Ausbeute war auch dementsprechend. Wenn uns 2018 jemand begleiten möchte, findet sie die aktuellen Termine auf homo.at/l-ways oder auf facebook. Voraussichtlich geht es aber erst in den warmen Monaten wieder los. Für einen reibungslosen Ablauf ist Anmeldung zur Wanderung erforderlich unter L-WAYS@homo.at. Die Teilnahme ist kostenlos, erfolgt aber in Eigenverantwortung. Wir freuen uns auf euch. Auch gut trainierte Kinder und freundliche Hunde sind herzlich willkommen. Ein schönes neues Wanderjahr wünscht euer L-WAYS-Team
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Text und Fotos L-Ways
Steiermark
Text Marina Pichler, Anna Druško Fotos Andy Joe
Tuntenball Clubbing
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urch den Abend führte Miss Desmond, die in ihrer gewohnten Manier Publikum und Jury begeisterte. Diese bestand dieses Jahr aus Sänger und Entertainer Marco Brown, der extra aus Berlin angereisten DJane Kathy Böhm, dem bekanntesten österrei chischen Youtuber und Influencer Michael Buchinger und nicht zuletzt der amtierenden Miss Tuntenball Erika Empire. Nachdem das gespannte Publikum von DJane S.Stereo angeheizt und auf die Tanzfläche getrieben worden war, hieß es dann bald Bühne frei für das Drage Race 2018. Als Erste durfte Rachel Estrella Cloud auf die Bühne, gefolgt von Newcomerin Gloria Glowjob, Chantall Cavalli und Kween Melania aus Ungarn. Den krönenden Abschluss bildete Cherry T Joystick. Das Drag Race Finale findet dann am 24. Februar 2018 beim Tuntenball presented by T-Mobile statt.
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Steiermark
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Ausland
Schwuler Prinz Prinz Manvendra Singh Gohil ist einer von wenigen in Indien, der offen über seine Homosexualität spricht. Text Gernot Wartner Fotos lakshyatrust.com
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och sein Bekenntnis 2006 hatte auch Folgen für ihn: Die eigene Mutter schaltete Anzeigen in den Tageszeitungen, in denen sie öffentlich die Enterbung des Sohnes verkündete. Der Prinz wehrte sich und verhinderte das Vorhaben. „Auslöser meines Outings waren Pläne, mich in eine zweite Ehe zu drängen“, erzählt Manvendra. Dabei geriet schon die erste Heirat im Jahr 1991, die nur ein Jahr hielt, zum Desaster. „Laut den Erhebungen des Lakshya Trust leben 75 Prozent aller homosexuellen Männer in einer Ehe, um den Schein zu wahren“, so der Prinz, „vielen Ehefrauen ist es sogar ganz recht, dass ihre Männer zu anderen Männern gehen. Auf diese Weise kann bei der Untreue wenigstens kein Kind entstehen.“ Die Hilfsorganisation „Lakshya Trust“ ist eine Stiftung des Prinzen, die sich für LGBT-Menschen in seiner konservativen Heimat einsetzen soll.
Palast Hanumanteshwar als LGBT-Zentrum Der Maharadscha-Spross ließ sich nicht einschüchtern und kämpft nun für das Recht auf gleichgeschlechtliche Beziehungen. Nun will er Homosexuelle, Transsexuelle und andere Inder, die für ihre Sexualität verstoßen wurden, in seinem Palast aufnehmen – und hat damit neuerlich für einen Skandal gesorgt. „Ich werde meinen Palast Hanumanteshwar samt dem 60.000 Quadratmeter großen Gelände in ein Zentrum für LGBT-Leute verwandeln“, erklärte der Prinz, der auf offiziellen Fotos meist in der farbenprächtigen Tradition seiner seit mehr als 600 Jahren in Rajpipla im Bundesstaat Gujarat ansässigen Maharadscha-Vorfahren zu sehen ist. In Indien steht gleichgeschlechtlicher Sexualverkehr unter Strafe. Britische puritanische Dogmen Der Hass und die Verfolgung Homosexueller geht auf die britischen Kolonialherren zurück, die Indien während ihrer Herrschaft ein puritanisches
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Ausland
Dogma aufzwangen, das in der Gegenwart ausgerechnet von den regierenden Hindu-Nationalisten mit großem Aufwand verteidigt wird. Die Begründung für seine umstrittene Idee lieferte der Prinz gleich mit: „Ich werde keine Kinder haben. Warum sollte ich den ganzen Platz nicht für einen guten Zweck nutzen?“, sagte er, obwohl der 50-Jährige vor einigen Jahren noch mit der Idee geliebäugelt hatte, ein Kind zu adoptieren. Doch daraus wurde dann doch nichts, und heute will er seine Botschaft für die Gleichberechtigung sexueller Minderheiten in die ganze Welt verbreiten. Dafür ist Manvendra auch international unterwegs: In London eröffnete er sogar eine Gay-Pride-Parade. Am wichtigsten aber erwies sich ein Auftritt in der „Oprah Winfrey Show“ in den USA, die auch in Indien gesehen wurde. „Danach änderte sich alles“, sagte der Prinz. Heimat geben Der Lakshya Trust habe sich nach dem Auftritt vor Leuten, die ihr Interesse bekundeten, kaum noch retten können. „Ich will den betroffenen Menschen eine Heimat geben“, sagte der Prinz, der nun seinen Palast vergrößern und renovieren lässt. Auf dem riesigen Grundstück entsteht ein spezielles Zentrum mit reichlich Außenfläche, die Platz und Möglichkeit für Aktivitäten in der Landwirtschaft bietet. Bezahlt wird das Projekt durch Crowdfunding-Kampagnen sowie Spenden über den Lakshya Trust.
Ali Erol festgenommen ANKARA. Türkische Sicherheitskräfte haben Anfang Februar 2018 Ali Erol, den Mitbegründer der größten türkischen LGBTI-Organisation Kaos GL, bei einer Razzia in seiner Wohnung festgenommen. „Die Festnahme von Erol, einem führenden Aktivisten der LGBTIBewegung, zeigt wieder mal, wie es um die freie Meinungsäußerung in der Türkei bestellt ist“, stellt Kaos GL in einer kurzen Stellungnahme fest. „Freie Meinungsäußerung ist ein Grundrecht. LGBTI-Rechte sind Menschenrechte. Wir verlangen, dass unser Mitbegründer Ali Erol sofort freigelassen wird.“ Erol hatte 1994 mit anderen Aktivisten Kaos GL gegründet. Die Organisation musste sich seither immer wieder gegen staatliche Repressionen wehren. Die türkischen Behörden schränkten in den letzten Monaten immer mehr die Freiheit von LGBTI-Organisation ein: Im November wurden in der Hauptstadt Ankara alle queeren Veranstaltungen verboten, kurz drauf wurde auch ein LGBTI-Festival in Istanbul verboten. In den letzten Jahren wurden zudem Pride-Demonstrationen in Istanbul untersagt und das Verbot von der Polizei teilweise mit Tränengas, Gummigeschossen und Festnahmen durchgesetzt.
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Kultur
Millionen Momente voller Glück Der neue Lesbenfilm „A Million Happy Nows” (Alarr, 2017) stammt aus derselben US-amerikanischen Produktionsfirma wie die Lesbian Web Series „Venice The Series”.
Text Julia Obermayr Fotos amillionhappy nows.com
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it ihrer Lieblingsschauspielpartnerin Jessica Leccia liefert sie eine vielerorts gelobte Performance in einem einfühlsamen Film über lesbisches Altern und Alzheimer jenseits von klischeehaften Seniorenheim-Narrativen. Das kritische Auge sollte hier dennoch nicht fehlen! Wer Crystal Chappells und Jessica Leccias lesbische Figuren bisher verfolgt hat, wird feststellen, dass die beiden US-amerikanischen Schauspielerinnen nicht erst seit kurzem für die Darstellung eines Lesbenpärchens auf der Leinwand kooperieren. Als in den letzten 1,5 Jahren Sendezeit von Guiding Light – der ältesten Soap Opera
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der Welt, die schon Anfang der 1950er Jahre im Radio begann – die Figuren Olivia und Natalia (kurz ‚Otalia‘ genannt) ihre Liebe nicht körperlich im Fernsehen zeigen durften (Küsse wurden bspw. schon im Schnitt zensiert), kreierte Chappell 2009 kurzerhand selbst eine indirekte Fortsetzung ihrer Liebesgeschichte, indem sie in Anlehnung an ‚Otalia‘ ihre Protagonistinnen Gina und Ani in der Webserie Venice The Series erschuf, die sich auf 5 Staffeln beläuft. Die Staffeln 1 und 2 sind derzeit gratis auf YouTube anzusehen, Staffeln 3-5 werden gegen ein geringes Entgelt auf vimeo.com ausgestrahlt. Weitere Kooperationen folgten für The Grove sowie den erst kürzlich auf zahlreichen internationa-
Kultur
len Filmfestivals (u.a. in den USA, in Kanada, Australien, Italien, Spanien, Deutschland und der Schweiz) ausgestrahlten ersten gemeinsamen Spielfilm A Million Happy Nows, verwirklicht von der Produktionsfirma Perfect Features in Zusammenarbeit mit Open Book Productions. Regisseur Albert Alarr berührte mit seiner Geschichte zum Verlauf der EarlyOnset-Alzheimer-Krankheit bereits erstaunlich viele Jurys und holte insbesondere bei einigen Independent Filmfestivals, sowie diversen Lesbenfilmfestivals, Preise. A Million Happy Nows beginnt genau zu jenem Zeitpunkt, der Lainey Allens (Chapell) und Eva Morales’ (Leccia) Schicksal besiegelt: Lainey verliert die Orientierung und findet allein nicht mehr sofort nachause. Was folgt, ist eine Rückblende in ihr Leben als Seifenoperndiva vor Ausbruch der Krankheit, die als autobiografisches Augenzwinkern hinsichtlich Chappells eigener Soap Opera-Karriere verstanden werden kann. Lainey ahnt bereits vor der endgültigen Diagnose, was sie erwartet, steigt aus ihrem Workaholic-Dasein in der Fern sehindustrie aus und zieht mit ihrer Partnerin in ein lichtdurchflutetes Haus am Meer. Als ernstzunehmende Gedächtnislücken sich gepaart mit Stimmungsschwankungen und all täglichen Verwirrungen häufen, drängt Eva Lainey zu einer ärztlichen Untersuchung.
Während die unbekümmerte Darstellung der lesbischen Liebesbeziehung sich jeglicher Schwere entzieht, die dem traditionellen Lesbenfilm noch vor zehn Jahren häufig anhaftete, erfährt er durch die Alzheimer-Thematik eine nicht weniger wirkungsvolle Tragik. Der Krankheitsverlauf wird als Abwärtsspirale bis hin zur völligen Identitätsauflösung inszeniert. Einzig die Hängematte als Erinnerungsort und Symbol für die Liebe der beiden Frauen bleibt in Laineys emotionalem Gedächtnis auch später erhalten. Während der Film 2017 in diversen deutschen Kinos über die Leinwand flimmerte, müssen sich ZuseherInnen in Österreich mit einer Onlineversion auf Amazon.de begnügen oder die DVD mit deutschen Untertiteln erwerben. Soviel kann schon verraten werden: Es stirbt niemand den klassischen Lesbentod! Wenngleich die kognitive Intelligenz und Fähigkeit, Eva zu erkennen, gänzlich verschwinden, trägt den Film sein subtiler positiver Ausklang: Laineys Heimzimmerwand ist voller kindlich gemalter (unbewusster) Erinnerungen. Eva in der Hängematte bleibt selbst in Zeiten völligen Identitätsverlustes als emotionaler Nachhall erhalten. Ein Film, der an das Leben im Jetzt appelliert. Carpe diem! PRIDE | Nr. 162 | Februar 2018 |
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Webtipps amillionhappy nows.com/ venicethe series.com/ thegrovethe series.com/ youtube.com/ user/Otaliafan/ videos
Kultur
Anton Kolig Anton Kolig (1886–1950) zählt zu den bedeutends ten Malern in Österreich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Text Gerhard Niederleuthner Fotos Ausstellungs ansichten: Anton Kolig © Lisa Rastl, 2017
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olig ist ein exponierter Vertreter einer für seine Zeit vielfach typischen dynamisierten figuralen Malerei. Oft fokussierte Kolig seine Zeichnungen auf den männlichen Körper – mit derselben Obsessivität und Ausschließlichkeit, die Klimt in Zeichungen des weiblichen Körpers angewendet hat. (Siehe dazu PRIDE Nr. 86/Juni 2005) Seine Bilder sind von einer virtuosschwungvollen Handschrift und einer leuchtend-schillernden Farbigkeit gekennzeichnet. Hauptthemen von Koligs Gemälden sind Porträts
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und figurale Allegorien. Die Ausstellung bis Ende Jänner 2018 im Leopold Museum war nach über fünfzig Jahren die erste große Personale, die zum Werk von Anton Kolig in Wien stattgefunden hat. Das Leopold Museum ist dafür besonders prädestiniert, verfügt das Museum mit über 20 Gemälden doch über den umfangreichsten musealen Bestand von Werken dieses Künstlers. Die Ausstellung umfasste insgesamt rund 60 Gemälde und 50 Arbeiten auf Papier. leopoldmuseum.org
Kultur
Für vier Oscars nominiert Der Spielfilm „Call Me By Your Name“ von Luca Guadagnino hat beim Oscar Aussichten in den Kategorien „bester Film“ und „bester Schauspieler“.
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er schwule Coming-of-AgeFilm „Call Me By Your Name“ von Luca Guadagnino, der von der Liebes beziehung eines 17-Jährigen mit einem 24-Jährigen im Italien der Achtzigerjahre handelt, ist für vier Oscars nominiert worden. Der Film ist damit die große LGBTI-Hoffnung bei der 90. Verleihung des Filmpreises, der am 4. März verliehen wird.
Der Film wurde bereits im De zember letzten Jahres für drei Golden Globes nominiert – konnte aber keinen einzigen Preis gewinnen. Der Film hat auch mehrere Nominierungen für den britischen Oscar, den BAFTA-Award, und die amerikanischen Independent Spirit Awards erh alten. In Österreich ist der Kinostart für 1. März geplant.
Den dritten Platz mit je vier Nominierungen teilen sich die Tragikomödie „Lady Bird“, der Horrorfilm „Get Out“ und „Call Me By Your Name“. Außerdem gab es eine Nominierung für den 22-jährigen Schauspieler Timothée Chalamet als bester Hauptdarsteller und Nominierungen für das beste adaptierte Drehbuch und den besten Originalsong („Mystery of Love“ von Sufjan Stevens).
Hoffnungen auf einen Oscar für den besten fremdsprachigen Film darf sich „Eine fantastische Frau – Una mujer fantástica” des chilenischen Regisseurs Sebastián Lelio machen. Der Film handelt von einer transsexuellen Kellnerin, die nach dem plötzlichen Tod ihres älteren Freundes um ihr Recht auf Trauer kämpfen muss – der Film gewann im letzten Frühjahr den Teddy. PRIDE | Nr. 162 | Februar 2018 |
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Text Gerhard Niederleuthner Fotos © 2017 – Sony Pictures Classics
Webtipp facebook.com/ CallMeByYour NameFilm
Kultur
Das Coming-Out der Staaten Phillip M. Ayoub: „Das Coming-Out der Staaten. Europas sexuelle Minderheiten und die Politik der Sichtbarkeit.”
Text Rainer Bartel Buch In: Queer Studies, Band 15, Verlag transcript, Bielefeld 2017, 316 Seiten, kartoniert, ISBN 978-3-83763797-7, € 29,99
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esonders beeindruckt war ich von der enor men weltweiten Ver änderung“, schreibt der US-amerikanische Autor und Politologe Phillip Ayoub schon im Vorwort. Und er führt den – teils unerwarteten – Erfolg, nämlich das Coming-Out so mancher Staaten mit ihrer öffentlichen Einstellung und Gesetzgebung, vor allem auf die Politik der Sichtbarkeit von LGBTs (Lesben, Gays, BIs und Trans) zurück, deren Wirkung selbst über nationale Grenzen hinweg ansteckend wirke. So schreibt Ayoub dem Coming-Out von Individuen, Gruppen und Staaten das Erwachsen und Erstarken politischer Macht und das Durchsetzen von Rechten zu. Selbstbefreiung und Selbstermächtigung führ(t)en dort zum Ziel, wo Sichtbarwerden gelingt und internationale Kanäle solidarischer Unterstützung entstehen. Die Unterschiedlichkeit der in dieser Hinsicht fortschrittlichen Staaten schwächt andere Theorien sozialen Fortschritts für LGBTs; es komme nicht so sehr auf Offenheit, Wohlstand, Religiosität etc. an. Die Zauberformel enthält vielmehr zweierlei: soziale Interaktion, wo Menschen Vorurteile abbauen, Normen von Mitmenschen lernen und inter-
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nalisieren (sich zu eigen machen), und Gesetze, die unsere kollektiven Einstellungen formen. Die kollektive Bewusstseinsbildung fußt in Europa auf den gemeinschaftlichen europäischen Institutionen, wie dem Europarat auf internationaler und der EU auf supranationaler (überstaatlicher) Ebene, aber auch auf internationalen LGBT-Organisationen wie der ILGA Europa (International Lesbian and Gay Association Europe) und informellen aktivistischen Netzwerken. Institutionen an sich bedeuten noch keinen Erfolg, stehen ihnen freilich auch welche auf der Gegenseite gegenüber. Die Konkurrenz um LGBT-Rechte ist besonders schwer, wenn Nationalismus und Religiosität sowie eine starke Bedrohungsempfindung dahinterstehen (v.a. Polen, Russland). Gerade dort ist die internationale Einbettung in fortschrittliches Umfeld überaus wichtig. Internationalität verleiht Motivation und Mut, Unterstützung und Selbstbewusstsein. Und wenn ein Staat in die EU will, kann die Lage der LGBTs mit einem Mal wesentlich besser werden. Ein Jahrzehnt hatte Ayoub, geboren 1983, dieser Forschung gewidmet, die mehrfach und international ausgezeichnet wurde und deren Ergebnisse in seine Dissertation an der Cornell University und in dieses Buch eingeflossen sind.
Von Hunden, Flöhen & Bischöfen Was ist neu?
Gesundheit
Zum Welt-AIDS-Tag luden Kardinal Christoph Schönborn und Gery Keszler zum Gottesdienst für 36 Millionen AIDS-Opfer ein.
E
ine nicht unspannende Konstellation – nach katholischer Lehre sind „homosexuelle Handlungen in sich nicht in Ordnung. Sie verstoßen gegen das natürliche Gesetz und ... sind in keinem Fall zu billigen“, während der Life Ball die Lust in ihrer Vielzahl von Spielarten ausgelassen feiert.
te, war ein Bekenntnis zu radikaler und expliziter Umkehr im Umgang mit den noch Lebenden. Zuversicht wurde folgerichtig an den ewig verzeihenden Weltenrichter delegiert – den Opfern bleibt die Erkenntnis, dass ihr Leben erbärmlich und ihr Tod bes tenfalls bedauerlich ist, aber Zweifel an kirchlichen Lehrmeinungen dennoch unangebracht sind.
Vom Jüngsten Gericht Einzigartigkeit der Ehe Die Divergenz der Standpunkte wäre unbedarften KirchgängerInnen bei diesem Hochamt wohl kaum aufgefallen. Doch außerhalb salbungsvoller Gottesdienste ist die katholische Kirche eine vehemente Gegnerin von Keszlers Anliegen. Das gegen die Empfehlung der WHO unverändert gültige kirchliche Kondomverbot zum Beispiel wurde dezent ausgeblendet. Nun war allen Beteiligten der Messe wohl klar, dass dieses Verbot hierzulande kaum mehr ernst genommen wird und wenig Schaden anrichtet, doch vielsagend war die Predigt auch in anderem, was nicht ausgesprochen wurde: Von einzig zählender Liebe wurde gesprochen – vom Jüngsten Gericht, vor dem sich der schuldige Mensch für die Verurteilung seiner Mitmenschen, für die Nichtannahme seiner selbst rechtfertigen muss. Allerdings ist die zentrale Forderung der Kirche an Homosexuelle genau dieses Nichtannehmen der eigenen Liebesfähigkeit. Die Trauer des Kardinals um die toten Opfer war gewiss echt – was dennoch fehl-
Die Fürbitten enthielten den Wunsch, „das sinnlos Trennende zu überwinden“. Diese Fürbitte steht im stimmigen Einklang mit der Erklärung der Bischöfe zur Einzigartigkeit der Ehe, die derselbe Kardinal Christoph Schönborn wenige Tage nach diesem Gottesdienst neuerlich lautstark predigte. Diese nämlich formuliert die These der fundamentalen Verschiedenheit von Hetero- und Homo-Partnerschaften und fordert die Republik auf, diese Sicht im Gesetz abzubilden. Dem Verfassungsgerichtshof blieb es indes überlassen festzustellen, dass gleichgeschlechtlichen Paaren auch
Text Gernot Wartner Fotos RLP, PRIDE-Archiv
Gesundheit die Ehe offenzustehen hat – was diesem den Rüffel des Kardinal eintrug. Es braucht nicht den Segen der Kirche In weniger weihrauchschwangerer Luft würde vielleicht gefragt werden, welchen Vorteil aus der permanenten Verachtung gleichgeschlechtlicher Paare die katholische Kirche ziehe. Jeder Schritt zur Anerkennung lesbischer und schwuler PartnerInnenschaften war ein zäh errungener Erfolg gegen den hartnäckigen Widerstand des Episkopats. Irgendeinen Sinn werden sich die katholischen Bischöfe sicher in ihrer Haltung finden, irgendeinen Vorteil daraus zu ziehen, werden sie sicher vermeinen. Aber warum glauben schwule und les-
bische AktivistInnen, da mitspielen zu sollen? Es sollte doch auch Gery Keszler längst klar sein, dass ein Miteinander mit dieser Kirche nicht möglich ist. Der Kampf um die Gleichstellung Homosexueller und der Kampf gegen HIV und AIDS braucht nicht den Segen der Kirche, im Gegenteil: Er kann nur ohne sie gewonnen werden. Ein altes Sprichwort lautet: Wer sich mit Hunden ins Bett legt, solle sich nicht wundern, wenn er am Morgen mit Flöhen aufwacht. Der Preis für die Anbiederung an Kirche und Klerus wäre nichts weniger als die Aufgabe wesentlicher Forderungen im Kampf gegen HIV und für die vollständige Gleichstellung. Ja, es käme wohl auch der Aufgabe der Selbstachtung gleich, denn ein erfolgreicher Kampf verlangt letztlich auch die klare Benennung des Gegners.
5. Red Ribbon Club Night Text Gerhard Niederleuthner Fotos CREAVI Photography
Beim Clubbing im Club Spielplatz rief die AIDS-HILFE OBERÖSTERREICH zur Solidarität mit HIV-positiven Menschen auf. Erlöse und Spenden des Abends gehen an ein Beschäftigungsprojekt für HIV-positive Menschen. Tamara Mascara moderierte charmant durch den Abend und ihr neues #checkitVideo wurde präsentiert, weiters stand am Programm: Louie Austen, NicA und Jerry J. Kriz. Das nächste #checkit-Video wird im
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Rahmen eines Workshops bei Younited am Fr., 9.3.2018, ab 18:00 im Jugendzentrum Ann and Pat präsentiert. hosilinz.at/younited
Gesundheit
Vorspiel
Text und Fotos Andy Joe
Am 1. Dezember fand in Graz das Vorspiel statt. Viele der BesucherInnen nutzten die Aktion, sich bei der AIDS-Hilfe Steiermark einen kostenlosen Eintritt zu holen. Mit DJ Petra Pan und DJ Shane ging es durch die Nacht. NatĂźrlich waren alle safe unterwegs.
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Oberösterreich Mach mit! Die HOSI Linz sucht für den ehrenamtlichen Bardienst neue MitarbeiterInnen. Bei Interesse: ooe@hosilinz.at
Termine Februar Fr., 16.02.2018/18:00 YOUnited – Magic Friday It gets magic! Ein echter Wahrsager wird erwartet und Klaus wird mit seiner Magie alle zum Staunen bringen. Jugendgruppe der HOSI Linz; Ort: Ann and Pat Sa., 17.02.2018/22:00 Famous – Queer Club 10 Hours strictly House Music by Jerry J. Kriz Veranstalterin: Gaytic Ort: Club Vanilli, Hofgasse 8, 4020 Linz
Sa., 17.02.2018/ab 13:00 4. FrauenfußballHobbyturnier Sporthalle NMS Harbach Linz-Urfahr; Gespielt wird ein Kleinfeldturnier: 5+1; maximal 8 Teams. Gespielt wird ausnahmslos mit Hallenschuhen. Rahmenprogramm: Während des Turniers: Bar mit Getränken & kalten, warmen und süßen Snacks! Für alle Spielerinnen und BesucherInnen gibt es wieder das Schätzspiel mit tollem Preis zu gewinnen! Nach dem Turnier wird
mit Musik und Tanz gefeiert! Infos: kick.it@gmx.at Sa., 24.02.2018/20:00 schmusn! – queer party J'aime Julie | Jean et Pierre Eintritt frei Ort: solaris, OK Platz 1, OÖ Kulturquartier
März Fr., 09.03.-2018/18:00 Younited: Kennst du deinen HIV-Status? Jugendgruppe der HOSI Linz mit Gerhard (HOSI Linz) und Erik (AIDSHILFE OÖ); Präsentation des Projekts „#checkit” mit aktuellen Infos zum Thema HIV/ AIDS und Vorstellung des neuen #checkit-Videos. Ort: Ann and Pat, Lederergasse 7, 4020 Linz
Homosexuelle Initiative Linz HOSI Linz – Die Lesben& Schwulenbewegung in Oberösterreich Goethestraße 51, 4020 Linz Jeden Fr. und Sa. ab 21:00 W hosilinz.at T 0732/60 98 98 E ooe@hosilinz.at facebook.com/hosilinz
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Beratung Telefonisch & per Mail: Mo, Do 20:00 – 22:00 T 0732/60 98 98-4 E beratung@hosilinz.at W hosilinz.at/beratung (Persönlich: nach Vereinbarung)
HOSI-Treff Der gemütliche Treff ab 19:00, jeden 2. Fr. in der HOSI Linz
YOUnited Treffen jeden 1. und 3. Fr. im Monat für bis 25-Jährige W hosilinz.at/younited
Lesbentreff „Lesbresso – what shall‘s“ Ab 19:00 am 1. Fr. Eine Kooperation von aFZ Linz & HOSI Linz W hosilinz.at/frauen
Queer Refugees welcome Informationen und Hilfe in fünf Sprachen: W hosilinz.at/category/ refugees
Regenbogenstammtisch Jeden Do. 19:00 im Restaurant Zur Brücke, Vorstadt 18, 4840 Vöcklabruck W hosilinz.at/voecklabruck
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Spendenkonto (VKB Bank) Kto.-Nr. 10711174 / BLZ: 18600 IBAN: T 7618 6000 0010 7111 74 BIC: VKBLAT2L lautend auf HOSI Linz
Termine Februar Do., 15.02.2018/19:00 Donna Lila: Frauentreffen Ort: La Meskla Do., 22.02.2018/18:00 RLP Teammeeting Schau vorbei und sprich mit! Ort: feel free
Steiermark
Mo., 26.02.2018/19:30 HuG: Offener Abend Ort: feel free
März Do., 08.03.2018/19:00 RLP Teammeeting Ort: feel free So., 11.03.2018/17:00 Transgender Selbsthilfegruppe; Ort: feel free Mo., 12.03.2018/19:30 HuG – Homosexuelle und Glaube Ort: EHG-Raum Martin-Luther-Haus
April So., 08.04.2018/17:00 Transgender Selbsthilfegruppe; Ort: feel free Mo., 09.04.2018/19:30 HuG – Homosexuelle und Glaube Ort: EHG-Raum MartinLuther-Haus Do., 12.04.2018/18:00 RLP Teammeeting Ort: feel free Sa., 14.04.2018/23:00 The FAGtory Club Lollypop and disco stick! Do., 19.04.2018/19:00 Donna Lila: Frauentreffen; Ort: La Meskla
Sa., 24.02.2018/19:30 Tuntenball 2018
Do., 15.03.2018/19:00 Donna Lila: Frauentreffen; Ort: La Meskla
Einlass 19:30 Eröffnung 21:00 Finale Drag Race 22:30 Mitternachtseinlage und Quadrille um 02:00 Congress Graz
Do., 22.03.2018/18:00 RLP Teammeeting Ort: feel free
Mo., 23.04.2018/19:30 HuG – Homosexuelle und Glaube Ort: feel free
Mo., 26.03.2018/19:30 HuG – Homosexuelle und Glaube; Ort: feel free
Do., 26.04.2018/18:00 RLP Teammeeting Ort: feel free
RosaLila PantherInnen RosaLila PantherInnen „feel free“ Annenstr. 26, 8020 Graz Kontakt T 0316/366601 E info@homo.at W www.homo.at
RLP-Teammeeting Jeden 2. und 4. Donnerstag im Monat um 18:00 im feel free – Schau vorbei und sprich mit! Es geht um die Vertretung deiner Rechte und Interessen in der Steiermark!
Öffnungszeiten Montag 10:00 - 18:00 Mittwoch 09:00 - 13:00 Donnerstag 14:00 - 18:00
Donna Lila Frauentreffen Jeden 3. Donnerstag im Monat um 19:00 im La Meskla
Beratung (nach Vereinbarung) T 0316/366601 E beratung@homo.at
Homosexualität & Glaube (HuG) Jeden 2. Montag im Monat um 19:30 im EHG-Raum, Martin-Luther-Haus 1. OG, Kaiser-Josef-Plz. 9 u. jeden 4. Montag im feel free TransgenderSelbsthilfegruppe Jeden 2. Sonntag im Monat um 17:00 im feel free
L-Ways Kultur- und Freizeitgruppe Lesbenwanderungen Programm und Details im Programm und Details im RLP-Kalender sowie unter: RLP-Kalender sowie unter: facebook.com/RLP.Kultur facebook.com/L_ways
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