MÄRZ 2017 | UNABHÄNGIGE VERÖFFENTLICHUNG VON PUBLICATEUR IN DER ZEITUNG DIE WELT
Digitalisierung MEHR DIGITALISIERUNG WAGEN
NEUE QUALIFIKATIONEN FÜR NEUE TECHNOLOGIEN
ALLES SPRICHT MIT ALLEM
CYBER-ATTACKEN WERDEN HÄUFIGER
Deutschland muss auf dem Weg in die Digitale Transformation noch einige deutliche Schwächen abbauen
Innovative Technik bietet die Chance auf neue Geschäftsmodelle – aber nur mit gut geschultem Personal
Im Internet der Dinge vernetzen Firmen immer mehr Maschinen und Komponenten miteinander
Unternehmen brauchen mehr Schutz vor Angriffen aus dem Netz – auch in Form von Policen der Assekuranz
→ SEITE 4
→ SEITE 6
→ SEITE 13
→ SEITE 14
www.das-ist-thueringen.de
Es gibt unzählige Wege Richtung Industrie 4.0. Viele führen über Thüringen. Die Häcker Automation GmbH entwickelt Anlagen zur Mikromontage und Nanodosierung. Das ist Thüringen.
Jetzt anschauen: der Film zum Thema Industrie 4.0. www.das-ist-thueringen.de
2
DIGITALISIERUNG
Vorwort
Hier liegt der Schlüssel für die erfolgreiche digitale Transformation der Wirtschaft. Ich begrüße daher, dass in diesem Jahr noch mehr etablierte Unternehmen gezielt den Kontakt mit jungen Unternehmen suchen und sich mit ihren Start-up-Aktivitäten in der scale11 präsentieren. Künstliche Intelligenz, humanoide Roboter, autonome Systeme, das Internet der Dinge – die technologischen Trends der digitalen Transformation werden auch den Auftritt des CeBIT-Partnerlands Japan prägen. Japan und Deutschland gehören zu den innovativsten Ländern weltweit. Sie stehen vor ähnlichen Herausforderungen, etwa bei der demografischen Entwicklung. Wir haben daher gemeinsam verabredet, den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen unseren Ländern weiter zu intensivieren.
BRIGITTE ZYPRIES Bundesministerin für Wirtschaft und Energie
Über 20 Milliarden Geräte und Maschinen sind schon heute über das Internet vernetzt. Bis 2030 werden es rund eine halbe Billion sein. Das zeigt: Unsere Zukunft wird immer stärker durch die Digitalisierung geprägt werden. Sie wird Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft in rasender Geschwindigkeit verändern. Die Zukunft lässt sich schon heute auf der CeBIT besichtigen. In diesem Jahr werden sich dort mehr als 3.000 Unternehmen aus 70 Ländern präsentieren. Die Messe macht die Potenziale der umfassenden digitalen Transformation erlebbar. Sie beleuchtet alle Facetten von disruptiven Technologien. Damit gibt die CeBIT eine wichtige Orientierung für die Transformation in Wirtschaft und Gesellschaft. Ich freue mich sehr, dass sich auf der CeBIT auch mehr als 450 Start-ups aus 40 Ländern präsentieren. Mir ist es sehr wichtig, die Entwicklungschancen für junge digitale Unternehmen weiter zu verbessern. Mit der Erweiterung des Förderprogramms „invest − Zuschuss für Wagniskapital“ haben wir einen weiteren Schritt in diese Richtung getan. Von herausragender Bedeutung ist insbesondere die Zusammenarbeit von Start-ups und etablierten Unternehmen.
Deutschland will den digitalen Wandel weltweit fördern. Deshalb hat die Bundesregierung die Digitalisierung zu einem Schwerpunkt unserer G20-Präsidentschaft gemacht. Auf der G20-Digitalministerkonferenz im April in Düsseldorf werden wir uns mit drei zentralen Themenfeldern beschäftigen: Erstens wollen wir das Potenzial der Digitalisierung für Wachstum und Beschäftigung voll ausschöpfen. Wenn es auf internationaler Ebene Blockaden gibt, werden wir sie identifizieren und Lösungen dafür finden. Zweitens wollen wir die industrielle Wertschöpfung digital vernetzen. Hierfür brauchen wir international harmonisierte Normen und Standards, die Interoperabilität zwischen verschiedenen Systemen ermöglichen. Und drittens wollen wir Transparenz schaffen und das Vertrauen in die digitale Welt stärken. Die Komplexität und Intransparenz digitaler Systeme erzeugen Unsicherheit und Zurückhaltung. Das hemmt die wirtschaftliche Entwicklung. Deshalb streben wir im G20-Kreis eine Verständigung darüber an, dass zum freien Informationsfluss auch der Schutz der Privatsphäre sowie Datenschutz, Datensicherheit und Verbraucherschutz untrennbar dazugehören.
Inhalt 4
MEHR DIGITALISIERUNG WAGEN Deutschland muss aufpassen, den Anschluss nicht zu verlieren
6
DIE DIGITALE TRANSFORMATION SCHREITET VORAN Inwieweit die Chancen der Digitalisierung genutzt werden können; entscheidet sich in der Aus- und Weiterbildung
8
NATURWISSENSCHAFTLICHE EXPERIMENTE DURCH ERWEITERTE REALITÄT ERFAHREN Ein Studium in den MINT-Fächern gilt als theorielastig. Mit neuen Technologien werden diese Fachrichtungen attraktiver → dfki
10
DIE CLOUD WIRD IMMER BELIEBTER Ubiquitäres, allgegenwärtiges Computing wird heute von Milliarden Privatanwendern und Unternehmen genutzt
11
DIGITALE TRANSFORMATION: ES IST ZEIT ZU HANDELN – FÜR ALLE Die deutschen Leitbranchen werden ihre gute Stellung nur halten können, wenn die Herausforderungen der Digitalisierung bewältigt werden → Bitkom
13
ALLES VERNETZT? Das Internet der Dinge führt für die Industrie zu einer umfassenden Vernetzung zahlreicher Unternehmensbereiche
14
DATEN IN GEFAHR Die Zahl der Cyberangriffe nimmt immer mehr zu. Damit steigt auch der Handlungsdruck der verantwortlichen Akteure, ein angemessenes IT-Sicherheitsniveau zu erreichen.
16
CYBERSICHERHEIT IST VORAUSSETZUNG FÜR DEN ERFOLG DER DIGITALISIERUNG Auch immer mehr sensible Prozesse werden vernetzten IT-Systemen überantwortet – bis hin zu lebenswichtigen Einrichtungen der Daseinsvorsorge → bsi
17
WELCHE MASSNAHMEN SIND FÜR DIE IT-SICHERHEIT AM WICHTIGSTEN? Drei Meinungen zu einer der wichtigsten Fragen, die im Zuge der Digitalen Transformation beantwortet werden muss
18
VERANSTALTUNGEN IM ÜBERBLICK Diese Messen zeigen die Trends der Zukunft
FOTO: SUSIE KNOLL
Impressum publicateur GbR Geschäftsführung
CHEFREDAKTION Markus Kemminer (V.i.S.d.P.)
Alan David & Anna Penseler
GESTALTUNG Jan Erlinghagen www.jan-erlinghagen.de
Schwedter Straße 23
AUTOREN Katja Reichgardt
10119 Berlin Mitte
Markus Kemminer
ILLUSTRATION Karol Banach
Otmar Rheinhold
www.karolbanach.com
t +49 (0) 30 702 436 04
Günter Weihrauch
f +49 (0) 30 702 436 07 mail@publicateur.com
LEKTORAT Simone Lindow
www.publicateur.com
PROJEKTLEITUNG/ ANZEIGENVERKAUF Alan David Anna Penseler
DRUCK DHVS – Druckhaus und Verlagsservice GmbH
QR-Code scannen, um die Online-Ausgabe des Magazins zu lesen. digitalisierung3.publicateur.com
DIGITALISIERUNG → HUAWEI
3 | ADVERTORIAL
Cloud-Systeme benötigen Zusammenarbeit und Investitionen
Für die digitale Welt gilt das Gleiche wie für die Natur: Je geschlossener ein System ist, desto eher stagniert es. Für Telekomanbieter bedeutet dies, alles zu überdenken, was in den letzten 100 Jahren praktiziert wurde – denn zukünftig wird Zusammenarbeit den Wettbewerb in der digitalen Welt ersetzen. Bis zum Jahr 2020 werden Menschen und Gegenstände durch mehr als 100 Milliarden Verbindungen unterschiedlichster Art miteinander verknüpft sein – sei es zu Hause oder auf der Arbeit. Telekommunikationsunternehmen sind prädestiniert für eine Vorreiterrolle in der digitalen Wirtschaft. Sie verfügen über Millionen von Kunden, einen zertifizierten Providerstatus und eine Back-End-Infrastruktur für Abrechnungs- und Bezahlsysteme. Diejenigen Unternehmen, die die richtigen Investitionen tätigen, werden signifikante Einnahmen erwirtschaften – beispielsweise indem sie Videocontent, Smart Home, E-Health, Sicherheits- oder andere Dienstleistungen anbieten. Um sicherzustellen, dass die weltweit größten Cloud-Ökosysteme weiterhin lebendig bleiben, sind Investitionen dringend notwendig. Huawei stellt beispielsweise eine Milliarde US-Dollar für die Unterstützung von Softwareentwicklern zur Verfügung. Dadurch soll so eine Plattform entstehen, über die Entwickler mit ihren Apps die unterschiedlichen Knotenpunkte des digitalen Lebens für Verbraucher, Unternehmen, Einrichtungen und Organisationen verbinden können. Für Telekommunikationsunternehmen ist es wichtiger, die Industrie voranzubringen, anstatt ausschließlich um Marktanteile zu kämpfen. Die Logik dahinter ist sehr einfach: Langfristig ist es sinnvoller, einen relativ kleinen, aber absolut wachsenden Anteil zu besitzen anstatt einen großen Anteil eines schrumpfenden Marktes. Ein schrumpfender Markt ist beispielsweise das veraltete Geschäftsmodell der Telekommunikationsindustrie, mit dem Daten und Sprachverbindungen abgerechnet wurden. Ein wachsender Markt nutzt im Gegensatz dazu die zunehmende Datenflut, insbesondere Videos, und verwandelt diese in Wissen – das ist die Kraft der neuen digitalen Dienstleistungen. Den Wettbewerb abschaffen Ein Bericht des Weltwirtschaftsforums prognostiziert, dass durch die Transformation vertikaler Industrien innerhalb der nächsten zehn Jahre 100 Milliarden US-Dollar an Umsatz erwirtschaftet werden. Die zunehmende Popularität von Virtual Reality und Augmented Reality führt zu einem erhöhten Datenaustausch. Das stellt Informationsleitungen hinsichtlich Kapazität, Übertragungsraten und
FOTO: CLAUDIA ZURLO PHOTOGRAPHY
Nach Ansicht von Torsten Küpper, Mitglied der Geschäftsleitung von Huawei Deutschland, sind Cloud-Ökosysteme zu komplex, als dass sie dauerhaft von einem einzelnen Akteur dominiert werden können. Netzbetreiber müssten diese vielmehr orchestrieren.
Customer Experience vor große Herausforderungen. Gleichzeitig bietet diese Entwicklung aber auch unzählige neue Möglichkeiten für die unterschiedlichen Industrien. In der Vergangenheit war es das Ziel von Unternehmen, so viele Wettbewerber wie möglich auszuschalten. Es wurde versucht, die gesamte Lieferkette vom Rohstoff bis zum Endprodukt zu kontrollieren – in der Hoffnung, den gesamten Gewinn abzuschöpfen. Heutzutage sind die entsprechenden Ökosysteme viel zu komplex, als dass einzelne Akteure auf diesem Weg den Markt dominieren könnten. Unternehmen müssen zukünftig Ressourcen orchestrieren, anstatt sie zu kontrollieren. Dies erfordert jedoch, dass alle Beteiligten ihre einzigartigen Vorteile einbringen und den Verbrauchern einen gemeinsamen Mehrwert bieten. Nehmen wir zum Beispiel eine Familie, die am Wochenende in den Park gehen will: Mithilfe einer mobilen App kann sie ganz einfach ihren Lieblingspark und den verkehrsärmsten Weg aussuchen. Videoüberwachung am Parkplatz kann die Sicherheit ihres Autos gewährleisten, während die Familie im Park ist. In diesem Beispiel benötigt die dahinterliegende Plattform folgende Funktionen: eine App für den Park selbst, ein Modul zur Überwachung und Berechnung von Straßeneigenschaften, ein Videoüberwachungssystem und so weiter. Die Verlagerung in die Cloud erfordert zudem eine Veränderung in den ITK-Unternehmen selbst. Die Carrier müssen die gesamte Rolle der ITK innerhalb ihrer Unternehmen überdenken. So muss bereits von Anfang an anerkannt werden, dass sich die ITK von einem Unterstützungs- zu einem Produktionssystem entwickelt hat.
Gleichermaßen ist es wichtig, ITK als treibende Innovationskraft in Unternehmen und hinter Betriebsmodellen einzusetzen. Bis jetzt wurden oftmals Technologien nur passiv adaptiert, um bereits bestehende Prozesse zu verbessern. Heutzutage müssen Produktionsprozesse um neue Technologien herum gestaltet werden. Nicht eine, sondern drei Clouds Huawei ist davon überzeugt, dass es zukünftig drei Arten von Clouds geben wird: eine für Netzbetreiber, eine für Unternehmen und eine für Verbraucher. Die Cloud für Netzbetreiber muss die Inhalte von Anbietern und Betreibern verknüpfen. In der vertikalen Industrie muss die Cloud das Kundenwachstum des Unternehmens vorantreiben. Die Verbraucher-Cloud wird dank der engen Zusammenarbeit von Huawei und Partnern die bestmögliche Customer Experience bieten. In der heutigen Welt, in der fast alles durch digitale Verknüpfungen möglich gemacht wird, müssen ITK-Unternehmen ihren Fokus vom Aufbau von Marktanteilen hin zum Ausbau des Ökosystems verlagern. Nur dann können die Versprechen des Internets der Dinge, 5G und anderer Technologien eingelöst werden, um das Ökosystem der digitalen Wirtschaft von morgen herauszubilden.
AUTOR TORSTEN KÜPPER VICE PRESIDENT UND DIRECTOR CORPORATE & PUBLIC AFFAIRS HUAWEI TECHNOLOGIES DEUTSCHLAND GMBH
4
DIGITALISIERUNG
Mehr Digitalisierung wagen Die Digitale Transformation kommt – doch nicht unbedingt in Deutschland. Während hierzulande über Regeln und Ausnahmen, über Rechte und Pflichten debattiert wird, eilen uns andere Nationen auf dem Weg in eine von Technologien bestimmte Zukunft voraus. Deutschland muss aufpassen, den Anschluss nicht zu verlieren. Sie strahlt in Edelstahlglanz und Platinengold, die Welt von morgen. In der durchdigitalisierten Zukunft nehmen uns Helfer aus Blech und Schaltkreisen alle unliebsamen Arbeiten ab – Roboter stehen am Fließband oder entsorgen den Abfall, selbstfahrende Autos bringen uns bequem von A nach B, und Drohnen liefern unsere Bestellungen, und zwar binnen weniger Minuten. Unsere Rolle in der smarten Welt: Wir steuern, programmieren und gestalten – und entwickeln immer neue digitale Innovationen. Und das ist auch wichtig, sollen die künstlichen Intelligenzen uns doch künftig immer mehr unterstützen. Roboter im Altenheim Wie das aussehen kann, zeigt sich schon heute in Japan. Bereits seit Jahren kämpft der Inselstaat gegen die Folgen der Überalterung. Die japanische Bevölkerung ist die älteste der Welt, nigendwo sonst leben so viele Hochbetagte wie dort. Für die hochtechnisierte Bevölkerung jedoch kein Problem: Bereits in den vergangenen Jahren entwickelten japanische Forscher Pflegeroboter, die das Personal in den Altenheimen unterstützen und zum Beispiel die Pflegebedürftigen aus dem Bett heben oder beim Spaziergang halten.
meisten anderen OECD-Staaten. Von einer lebendigen Gründerkultur sei Deutschland insgesamt trotz vereinzelter Erfolgsgeschichten zudem noch weit entfernt. Vor allem hapert es an geeignetem Personal. So sei Deutschland zwar allgemein hinsichtlich der Talente sehr gut aufgestellt und besitze eine hohe Anziehungskraft für internationale Spezialisten. Der „digitale Talentpool“ sei derzeit aber eher schwach besetzt und entsprechend stark überfischt. Nur rund 0,7 Prozent aller Beschäftigten seien als IT-Experten für die Entwicklung und Implementierung digitaler Technologien verantwortlich. Und auch im gesamten Bereich der Ingenieure – ob Elektrotechniker, IT-Service-Manager, IT-Techniker oder IT-Professionals – seien nur 2,8 Prozent der Beschäftigten tätig. Ähnlich schwach ist das Bild bei den Forschern im IT-Sektor.
Vor allem dank seiner Technologiebegeisterung und seines Erfindergeistes ist Japan prädestiniert als Partnerland der diesjährigen „Es gibt zahlreiche Ansatzpunkte, um dem Land im Hinblick auf CeBIT. Denn die steht ganz im Zeichen der künstlichen Intelligenz: die Digitalisierung mehr Schwung zu verleihen. Das beginnt bei Mit zahlreichen Anwendungsbeispielen zu Drohnen und Robotern, einer erweiterten und intensivierten Ausbildung mit besonderem zu virtueller Realität und Datensicherheit will die Messe am Puls Fokus etwa auf Data-Analytics-Kompetenzen und dem Prinzip des der Zeit bleiben. „Die Digitalisierung hat das Labor verlassen, sie ist lebenslangen Lernens. Vor allem aber sind höhere Investitionen angekommen in den Betrieben“, betont Messechef Oliver Frese zur in den gesamten Bereich der Digitalisierung erforderlich, um die Vorstellung der CeBIT-Trends. wirtschaftliche Produktivität und den Wohlstand zu erhalten oder gar zu steigern“, fasst Andersen von dttl die Studienergebnisse Deutsche Tüftler fremdeln mit Digitalisierung zusammen. Auf der weltgrößten Tech-Messe in Hannover präsentieren Unternehmen aus aller Welt, wie sie sich die Zukunft vorstellen. Fernab der Messetore müssen die deutschen Unternehmen allerdings aufpassen, den Anschluss an die Digitalisierung nicht zu verschlafen. Denn: „Das Land der Ingenieure und Tüftler fremdelt noch mit der neuen digitalen Welt“, meinen Alexander Börsch, Director Research Deutschland, und Nicolai Andersen, Leiter Innovation bei Deloitte Touche Tohmatsu Limited (dttl). Im Rahmen der Studie „Digitale Wettbewerbsfähigkeit – wo steht der Standort Deutschland?“ haben sie die Digitalisierungstauglichkeit Deutschlands mit der von 34 anderen oecd-Ländern verglichen. Ergebnis: „Ausstattung mit Talenten, Affinität zu unternehmerischer Aktivität oder Investitionen: Unter den 34 oecd-Ländern, die in die Studie einbezogen wurden, positioniert sich Deutschland in den relevanten Kategorien sehr unterschiedlich – mit Stärken, aber auch mit deutlichen Schwächen. Entsprechend groß sind die Herausforderungen“, erklärt Börsch. Spezialisten gesucht So investieren deutsche Unternehmen deutlich weniger in Digitalisierungspotenziale und -lösungen als Unternehmer aus den
Technologien sind vorhanden Wichtig ist dabei aber, die verschiedenen Softwarelösungen für Unternehmen stetig weiterzuentwickeln und an die sich wandelnde digitale Umwelt anzupassen. Denn die Systeme für das Enterprise Ressource Planning (erp), für das Enterprise Content Management (ecm) oder für das Customer Relationship Management (crm) bilden die Schaltzentrale für fast alle Kernfunktionen der Unternehmens-IT. Und nicht zuletzt kommt dem Dokumentenmanagement in naher Zukunft eine immer zentralere Rolle zu: Denn im Zuge der Digitalisierung gilt es, immer mehr papierbasierte Prozesse in die virtuelle Welt zu überführen, damit der Content von den verschiedenen Akteuren in ganz unterschiedlichen Formaten und Datenquellen möglichst automatisch weiterverarbeitet werden kann – auf diese Weise werden Geschäftsprozesse ganzheitlich optimiert. Ressourcenplanung und Projektumsetzung, Finanzverwaltung und Kundenmanagement, aber auch Produktions- und Einsatzplanung sowie Logistik und Field Services – kurz: Erfolg oder Misserfolg hängen oft maßgeblich davon ab, wie gut sich die Technologien an die sich zunehmend digitalisierende Unternehmensumwelt anpassen.
TEXT MARKUS KEMMINER TEXT DER REDAKTION
5
DIGITALISIERUNG → KONICA MINOLTA
| ADVERTORIAL
Digitale Revolution zwischen Mensch und Umgebung
Auch 2017 stellt die CeBIT die digitale Transformation in den Mittelpunkt: „d!conomy“ lautet das neue alte CeBIT-Motto. In diesem Jahr wird es mit dem Attribut „no limits“ versehen. Das ist schlüssig, denn es spiegelt das gewaltige Potenzial der Digitalisierung wider.
FOTO: KONICA MINOLTA
Digitalisierung über Produkte hinaus
AUTOR JOHANNES BISCHOF PRESIDENT KONICA MINOLTA BUSINESS SOLUTIONS DEUTSCHLAND GMBH
Als IT Services Provider unterstützt Konica Minolta seine Kunden bei der digitalen Transformation und trägt mit seinem ganzheitlichen Verständnis und seinen Lösungen dazu bei, das Potenzial bereits vorhandener Informationen zu realisieren. Hierdurch profitieren Kunden von der Einrichtung noch effizienterer, strukturierterer sowie produktiverer Workflows. Sie gestalten damit den Arbeitsplatz der Zukunft. Die digitale Revolution geht an dieser Stelle weit über einzelne Produkte hinaus, denn sie definiert das Verhältnis von Mensch und Arbeit neu. Unsere Vision: Der Workplace of the Future wird kein Ort sein, sondern vielmehr eine Situation. Menschen werden darin Aufgaben erledigen, zeitlich begrenzt, in einem Team, das sich je nach Projekt verändert.
Digitale Reise in die Zukunft Unsere Lösungen für das digitale Zeitalter, die wir auf der CeBIT 2017 präsentieren, untermauern unseren Anspruch, Treiber der digitalen Revolution zu sein. Enterprise Content Management (ECM), Security, aber auch zum Beispiel Smart-Cloud-Services wie „Text to Speech“ sowie eine Suchmaschine für Unternehmen, sorgen bei unseren Kunden dafür, dass sie mehr Zeit für ihr Kerngeschäft erhalten. Doch die digitale Reise durch ein Unternehmen endet für uns auch auf der CeBIT nicht in der Gegenwart. Die Anwendungen, die Konica Minolta in Kooperation mit der MOBOTIX AG zur Verbindung von Mensch, Raum und digitalen Technologien in intelligenten Arbeitsumgebungen präsentiert sowie ein revolutionäres IT-Services-Konzept machen deutlich: Unternehmen, welche die Chancen der neuen digitalen Ära nutzen wollen, sind bei Konica Minolta bestens aufgehoben. Weitere Informationen unter: cebit2017.konicaminolta.de
→ VITERO
| ADVERTORIAL
Lieber WebCo statt TelKo: So erzielen Sie mit Online-Sessions Spitzenergebnisse Unternehmen ohne Gesprächs-, Schulungs- und Abstimmungsbedarf gibt es nicht. Sei es zwischen (internationalen) Teams, unter Kollegen, mit Kunden oder Zulieferern – Kommunikation ist das A und O für den Geschäftserfolg in einer globalisierten und digitalisierten Welt. Web Conferencing ist der König der Kommunikationsmittel, da es dank Moderationsmöglichkeiten, Teilen des Bildschirms oder Abstimmungstools über die „normale“ Audiokommunikation hinausgehende Mittel bereitstellt. So wird die Kommunikation einfacher, effizienter und damit im Endeffekt auch preisgünstiger.
Online-Kommunikation effizient und intuitiv gestalten Komplizierte Sachverhalte einfach erläutert Dabei gilt es zu beachten, dass die Technik nicht zum eigentlichen Gesprächsinhalt wird. Wenn das Tool typische „TelKo-Fragen“ wie „wer hört überhaupt zu?“, „wer spricht gerade?“, „wer ist der Moderator?“ hervorruft, ist nichts gewonnen. Eine günstige Web-Conferencing-Software ist die Ersparnis nicht wert, wenn Absprachen nicht zielgerichtet geführt werden können – sie verkommen im schlechtesten Fall zu einem teuren Kaffeeklatsch. Das Web-Conferencing- und Virtual-Classroom-Tool vitero wurde speziell dafür entwickelt, Online-Sitzungen nicht nur zu ermöglichen, sondern auch effektiv zu gestalten. Denn nur wenn die Sitzungsergebnisse überzeugen, war die Kommunikation erfolgreich – mit bloßem Funktionieren der Technik ist es nicht getan. Bei vitero sorgen eine wissenschaftlich entwickelte Oberfläche sowie die langjährige Spezialisierung der Online-KommunikationsExperten für bestmögliche Sitzungsergebnisse.
Gerade bei komplexen Besprechungs- und Schulungsinhalten reicht es nicht aus, eine Folienpräsentation zu zeigen. Hier sind sinnvolle Interaktions- und FeedbackMöglichkeiten gefragt. Namhafte Kunden wie Lufthansa, Volkswagen oder RWE sowie zahlreiche Auszeichnungen zeigen, dass hohe Software- und Beratungsqualität kein Luxusgut, sondern ein absolutes Muss ist, wenn man die Vorteile digitaler Kommunikation nutzen möchte. Die innovative Software können Sie auf der CeBIT an Stand D13, Halle 7 kennenlernen. Oder nehmen Sie direkt mit einem unserer Kundenberater Kontakt auf: Tel.: +49 (0)711 / 68 68 988-0 info@vitero.de www.vitero.de
→ AUDIUS
| ADVERTORIAL
Digitale Transformation im Field Service: Are You Ready?
In der Vergangenheit wurden bereits durch Optimierungen an den Service-Prozessen Einsparpotenziale und ein Zugewinn an Flexibilität realisiert. Mangels geeigneter Technologien blieben diese Optimierungen aber oft nur Stückwerke. Eine durchgängige Prozessabwicklung war meist eine aufwendige Sonderlösung.
Durchgängige digitale Service-Prozesse als Standard
führt über Wahrscheinlichkeitsanalysen zu Predictive Maintenance. Das bedeutet, eine Anlage wird repariert, bevor diese ausfällt.
Als erster strategischer Partner in Deutschland für Microsoft Dynamics 365 Field Service bietet audius durch- Die Verbindungsmöglichkeiten einer Plattform, deren gängige digitale Kunden- und Serviceprozesse. Mit Flexibilität und letztendlich ihre Innovationsfähigkeit sind audius.CRM Mobile Service auf Basis von Microsoft Dyna- somit entscheidend für die Zukunftsfähigkeit der Servicemics 365 werden nun alle Mehrwerte der Digitalisierung Organisation. in einer standardisierten Lösung realisiert. audius unterstützt dabei, die richtigen Schritte auf dem Einsatz neuer Technologien wie Mixed Reality Weg zur digitalen Transformation zu gehen. Ziel ist, zuund Predictive Maintenance künftig den richtigen Techniker zur richtigen Zeit am richtigen Ort mit den richtigen Ressourcen zu haben. So Neue Technologien wie Mixed Reality oder das Internet of werden Kunden begeistert und gleichzeitig OptimierungsThings bringen einen weiteren Wandel im technischen Au- potenziale umgesetzt! ßendienst. So kann die Microsoft HoloLens den Techniker Weitere Informationen unter: im Einsatz optimal unterstützen und ihn gleichzeitig schulen. www.audius.de/fieldservice Die kontinuierliche Übermittlung von Maschinendaten BILDQUELLE: AUDIUS
Die digitale Transformation übernimmt zukünftig eine Schlüsselrolle – auch im Bereich Field Service. Doch oft fehlt den Unternehmen eine klare Strategie, um die Potenziale nutzen zu können. audius unterstützt seit über 25 Jahren im Bereich Field Service Management. Mit unseren Lösungen machen wir Sie fit für die digitale Revolution.
6
DIGITALISIERUNG
Die Digitale schreitet voran TEXT MARKUS KEMMINER & KATJA REICHGARDT TEXT DER REDAKTION
Die Bereitschaft der Unternehmen, auf neue Technologien zu setzen, steigt – und damit auch der Bedarf an zusätzlichen Qualifikationen. Inwieweit die Chancen der Digitalisierung genutzt werden können, entscheidet sich somit vor allem in der Aus- und Weiterbildung.
In der deutschen Wirtschaft hat die digitale Transformation längst begonnen. Geschäftsmodelle stehen auf dem Prüfstand, Arbeitsstrukturen verändern sich und neue Technologien erhalten Einzug. Der IT-Verband Bitkom sieht digitale Zukunftstechnologien wie 3D-Druck, Virtual Reality oder Cognitive Computing sogar vor dem Durchbruch. Laut einer Umfrage unter Unternehmen aller Branchen ab 20 Mitarbeitern, die der Verband in Auftrag gegeben hat, planen oder diskutieren schon jetzt ein Fünftel der befragten Firmen den Einsatz von 3D-Druck-Verfahren. Bisher waren es nur fünf Prozent. Bei der Virtual-Reality-Technologie liegt die Nutzung noch bei zwei Prozent, aber jedes neunte Unternehmen (11 Prozent) prüft bereits den Einsatz. Noch eher am Anfang stehen Cognitive Computing beziehungsweise Verfahren der künstlichen Intelligenz. Hier liegt die aktuelle Anwenderquote bei lediglich einem Prozent, während aber sieben Prozent der Unternehmen erklärt, nun vor der Einführung zu stehen. Die neuen Technologien gelten als zusätzliche Beschleuniger der Digitalisierung. So ermöglichen beispielsweise die 3D-DruckVerfahren eine flexiblere und kostengünstigere Produktion. Kleine, digitale Produktionsstätten in urbanen Räumen, in den hochqualifizierte Fachkräfte verfügbar sind, werden für Unternehmen zu einer echten Alternative. Bislang waren solche Szenarien kaum denkbar.
Für die Digitale Transformation sind die Unternehmen auch bereit zu investieren. Von den befragten Unternehmen wollten 40 Prozent ihre Investitionen für digitale Technologien im vergangenen Jahr steigern, die Hälfte davon sogar kräftig. Etwa jede fünfte Firma (19 Prozent) erklärte, gezielt Ausgaben für die Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle zu planen. Neue Produkte und Leistungen In vielen Unternehmen hat die Digitale Transformation auch schon jetzt zu Veränderungen geführt. So gaben 41 Prozent der Befragten an, dass sie als Folge der Digitalisierung bereits neue Produkte oder Dienstleistungen anbieten. Umgekehrt haben 16 Prozent deshalb bereits Produkte vom Markt genommen. Fast zwei Drittel (63 Prozent) haben ihre Produkte oder Dienstleistungen um digitale Zusatzdienste ergänzt. Beinahe jedes dritte Unternehmen (32 Prozent) setzt dabei auf interaktive Onlinekommunikation, zum Beispiel über soziale Medien. Doch die Veränderungen müssen sich auch in den Organisationsstrukturen und Qualifikationen widerspiegeln und hier stehen die Unternehmen noch vor gewaltigen Herausforderungen. Nur etwa jedes fünfte Unternehmen (18 Prozent) hat bereits eine eigene organisatorische Einheit gegründet, die sich ausschließlich mit der Digitalisierung beschäftigt. Bei Unternehmen ab 500 Mitarbeitern sind es immerhin 42 Prozent.
DIGITALISIERUNG
Defizite in der Weiterbildung Nicht gut sieht es auch bei der Weiterbildung aus – das belegen Zahlen, die ebenfalls vom Bitkom beauftragt, in einer Befragung unter 500 Unternehmen ab zehn Mitarbeitern ermittelt wurden. Danach halten 97 Prozent der Unternehmen Weiterbildung in puncto Digitalisierung für ihre qualifizierten Fachkräfte für wichtig. 77 Prozent meinen, dass auch Führungskräfte in Digitalthemen fortgebildet werden müssen. Für Geringqualifizierte wird von 71 Prozent ein entsprechender Bedarf gesehen. Derzeit wird die Digitalkompetenz von Bewerbern und eigenen Mitarbeitern von den Unternehmen nur mit den Durchschnittsnoten „befriedigend“ oder „ausreichend“ bewertet. Umso erstaunlicher ist es, dass dennoch nur wenig in Weiterbildung investiert wird. Mehr als sechs von zehn Unternehmen (62 Prozent) gaben an, dass sie die eigenen Mitarbeiter nicht für neue Digitalkompetenzen weiterbilden. Doch für den Einsatz der neuen Technologien brauchen die Unternehmen dringend neue Qualifikationen, die nur schwer am Arbeitsmarkt zu finden sind. Technologien wie Virtual Reality (VR) oder Wearables werden bald auch in der Industrie eine große Rolle spielen. VR beispielsweise wird vermehrt in der Architektur, Medizin sowie in der Gebäude- und Maschinenmodellierung eingesetzt werden. In der Unterhaltungselektronik gilt diese Technik
schon jetzt als „the next big thing“. Fast jeder dritte (31 Prozent) Deutsche kann sich vorstellen, eine VR-Brille zu nutzen. Fast die Hälfte der Deutschen zeigt zudem Interesse daran, in Zukunft eine Smartwatch zu tragen. Lernen für den digitalen Wandel Aber wie gelingt der Wandel in der Arbeitswelt? Universitäten und Schulen stellen sich schrittweise auf die neuen Arbeitsanforderungen ein und versuchen, mit spezifischen Kursen und Studiengängen, Fachkräfte für den digitalen Markt zu formen. Wichtigster Faktor für die Arbeitswelt 4.0 ist aber ein zukunftsgerichtetes Lernen. Im Silicon Valley werden derzeit Millionen in Education Technology, kurz EdTec, investiert. In der neuen Lernwelt soll die Förderung jedes Einzelnen im Vordergrund stehen, die im besten Falle zu den Fachkräften von morgen heranwachsen. Hierzulande sorgen das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die Kultusministerkonferenz für die digitale Transformation des Bildungssystems. „Gute Initiativen für digitale Bildung gibt es bereits viele, doch das Gesamtbild ist bislang noch von Insellösungen gekennzeichnet“, hat Bundesbildungsministerin Johanna Wanka erklärt. Ihr Ministerium arbeitet nun an einer strategischen Bildungsoffensive für die digitale Wissensgesellschaft. „Wir wollen das Potenzial des Lernens mit digitalen Medien übergreifend für alle Bildungsbereiche erschließen“, formuliert Wanka die Ziele.
3D-Druck und Virtual Reality vor dem Durchbruch Setzt Ihr Unternehmen diese Technologien aktuell ein oder plant bzw. diskutiert den Einsatz?
3d-druck
industrie
5% 20 %
16 % 40 %
cognitive computing / ai 1% 7%
virtual reality 2%
Im Einsatz
11 %
7
Einsatz geplant / diskutiert
BASIS: UNTERNEHMEN AB 20 MITARBEITER (N=503) QUELLE: BITKOM RESEARCH
8
DIGITALISIERUNG
→ PROTO LABS
| ADVERTORIAL
Kreative technologische Ansätze sind gefragt, wenn es um die Fertigung neuer Produkte oder die Beschaffung von Ersatzteilen bei End-of-Life-Produkten geht. Die deutlich beschleunigte Produktentwicklung verbunden mit einem verkürzten Lebenszyklus macht diese heute unabdingbar. Einen weiterentwickelten Ansatz verfolgt Proto Labs mit seinem intuitiven Online-Angebots-System zur Erstellung von Prototypen und Kleinserien mit folgenden Services: 3D-Druck, CNC-Bearbeitung und Spritzguss. Das System zur direkten Produktion von Teilen in Serienqualität oder zur Verwendung im Prototypenbau steht Kunden 24 Stunden an sieben Tagen die Woche zur Verfügung. Der technisch ausgereifte Produktionsprozess arbeitet tagesaktuell auf einer eigens entwickelten Softwarebasis. In wenigen Schritten zum Prototypen Aus dem Lieferprogramm wählt der Anwender zwischen unterschiedlichen Kunststoffen und Metallen, frei nach der geforderten Materialbeschaffenheit für das geplante Projekt. Die gewünschten Produktions- und Lieferzeiten lassen sich nach der Dringlichkeit des Projektes skalieren. So ist eine Preisberechnung in Echtzeit möglich. Umständliche oder aufwendige Rückfragen entfallen. Das bietet
auch Wiederverkäufern genügend Spielraum, individuell auf Kundenbedürfnisse einzugehen und einzelne Projektphasen sicher zu planen. Komplexere Verfahren wie der Spritzguss bieten zusätzlich zur 3D-Ansicht im Browser Richtlinien für eine Design- und Machbarkeitsanalyse (DFM) an. Um die vollständige Machbarkeit des Projektes sicherzustellen, wird anhand der DFM eine Qualitätssicherung durchgeführt. Diese bewertet die über den Kunden geladenen Daten nach festen Regeln und erstellt eine Machbarkeitsanalyse. Konstruktive Empfehlungen und Richtlinien bringen einen zusätzlichen positiven Aspekt in das Projekt ein. Da dieser Service für den Kunden kostenlos ist, fallen keine produktionsbezogenen Mehrkosten an. Damit lassen sich kostenintensive Nachbearbeitungen oder Neuproduktionen bei einer eventuellen Fehlkonstruktion auf der Kundenseite vermeiden. Im Vergleich zur herkömmlichen Fertigung von Kunststoffteilen unterscheidet sich Proto Labs ebenso von den Marktbegleitern im Formenbau. Kunden bestellen keine Spritzgussformen, sondern kalkulieren die Beschaffungskosten auf Basis von Teilen und Lieferzeiten. Die Form für die Fertigung von Spritzgussteilen bleibt im Bestand von Proto Labs und steht jederzeit für eine Nachproduktion zur Verfügung – eben on demand. Somit verlagert sich das Risiko vollständig auf den Lieferanten.
AUTOR TOBIAS FISCHER SENIOR MARKETING MANAGER CENTRAL EUROPE BEI PROTO LABS
Fertigung in eigenen Produktionsstätten Ermöglicht wird dies durch die eigenen Rechenzentren. So stehen im Durchschnitt über 20 Teraflops Rechenleistung für die Echtzeitverarbeitung der Anfragen zur Verfügung. Die im Rahmen einer aktiven Partnerschaft zwischen Konstrukteur und dem Lieferanten übliche Datenübernahme wird bei Bedarf durch ein NDA oder eine Geheimhaltungsvereinbarung abgesichert. Da Proto Labs ausschließlich in eigenen, geschlossenen Produktionsstätten in Europa, den USA und Japan fertigt, verlassen die Konstruktionen bis zum Zeitpunkt des Versands zu keiner Zeit das Unternehmen. Die Möglichkeiten der Übergabe der gefertigten Teile reichen vom Expressversand bis zur eigenen Abholung. Dieses Beispiel einer neu definierten Lieferkette verdeutlicht den innovativen, skalierbaren Ansatz einer automatisierten Fertigung. Ein positiver Nebeneffekt ist die Risikoverlagerung auf den Lieferanten sowie die Reduzierung der Investitionen in neue Maschinen und Verfahren. Weitere Informationen unter: www.protolabs.de
Naturwissenschaftliche Experimente durch Erweiterte Realität erfahren Ein Studium in den mint-Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik gilt bei vielen Studenten aufgrund der Theorielastigkeit als unattraktiv. Mit neuen Technologien kann das geändert werden.
Bekanntermaßen ist die Anfangsphase des Studiums, also der Übergang von der Schule in die Hochschule, eine neuralgische Phase. Dies gilt insbesondere für Studierende in den mintFächern. So liegt zum Beispiel die Abbrecherquote in den ersten Semestern des Physikstudiums bei 30 bis 40 Prozent. Dies ist unter anderem auf den eher theorielastigen Einstieg ins Studium zurückzuführen. Selbst in den experimentalphysikalischen Grundlagenveranstaltungen stehen fast ausschließlich theoretische Aufgabenstellungen im Vordergrund. Diesen Missstand will das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekt „Be-greifen: Interaktive Experimente für mehr Praxis im Physikstudium“ beheben. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekt ist durch die Einsicht motiviert, dass der Kern der mint-Ausbildung die Verbindung zwischen abstrakten mathematischen Modellen und der realen, beobachtbaren Welt ist. Die Studierenden können den Stoff nur dann wirklich verstehen, wenn sie eine Vorstellung davon haben, wie sich verschiedene Formeln und Modellparameter auf die Dinge auswirken, die sie im Alltag
TEXT PROF. DR. PAUL LUKOWICZ Leiter Forschungsbereich Eingebettete Intelligenz Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) REDAKTIONELLER GASTBEITRAG
FOTO: DFKI
Industrie 4.0 kann heute mit einer skalierbaren, IT-gestützten Lösung schneller, einfacher und in hoher Qualität realisiert werden.
FOTO: PROTO LABS
Per Knopfdruck zum Prototypen: Auftragsfertigung on demand dank schneller Onlinetechnologie
erfahren. Das Ziel des Projektes besteht darin, dies im Rahmen geeigneter Praktikumsexperimente mit Hilfe neuer Technologien aus den Bereichen Internet of Things und Erweiterte Realität zu vermitteln. So sollen zum einen in verschiedenen Komponenten eingebaute Sensoren den Zustand des Experimentes und die Aktionen der Studierenden permanent erfassen. Gleichzeitig werden verschiedene Modellparameter und Auswertungen über Datenbrillen in Echtzeit über die entsprechenden Teile des Experiments übergeblendet. So kann zum Beispiel ein Studierender, der im Experiment die Länge eines Pendels verändert, neben der realen Schwingung mithilfe einer Datenbrille zusätzlich die Veränderung der entsprechenden Modellparameter und Graphen verfolgen. So wird die Verbindung zwischen dem Abstrakten und dem Praktischen schnell und anschaulich klar. Ein weiterer Aspekt des Projektes ist die Erfassung des Lernfortschrittes und der kognitiven und emotionalen Belastung. In Kombination mit Eyetracking sowie am Körper angebrachter Sensoren lassen sich Anzeichen für Stress oder Überforderung erkennen. Somit ermöglicht es die Technik, dass der Studierende personalisierte, situationsbezogene Hilfestellungen bekommt. Aus trockener, stressiger Theorie wird so anschaulicher, stressfreier und optimal auf den Einzelnen zugeschnittener Unterricht.
Das dfki auf der CeBIT 2017: Halle 6 Stand B 48
DIGITALISIERUNG → SWYX
9 | ADVERTORIAL
FOTOS: SWYX
Digitalisierung im Mittelstand: Mit flexiblen Lösungen zukunftssicher kommunizieren AUTOR DR. RALF EBBINGHAUS VORSTANDSVORSITZENDER (CEO) SWYX SOLUTIONS AG
Im Jahr 2018 werden in Deutschland alle ISDN-Anschlüsse abgeschaltet und auf Voice-over-IP (VoIP) umgestellt. Unternehmen, die sich noch nicht mit dem Wechsel zu einer alternativen Kommunikationslösung beschäftigt haben, sollten spätestens jetzt damit beginnen. Das Dortmunder Unternehmen Swyx ist europaweiter Marktführer für IP-basierte Kommunikationslösungen und bietet mittelständischen Unternehmen eine zukunftssichere und innovative Unified-Communications-Lösung. Ein Umstieg auf IP-Telefonie bietet besonders Mittelständlern viele Chancen. So profitieren sie von vereinfachten Prozessen, Effizienzsteigerungen und schlankeren Kommunikationsstrukturen. Auch die anfallenden Kosten lassen sich durch die Nutzung einer Unified-Communications-Lösung reduzieren. Mit seiner softwarebasierten IP-Kommunikationslösung unterstützt Swyx Unternehmen dabei, Optimierungspotenziale zu identifizieren und bestmöglich auszuschöpfen. Die Größe des Unternehmens spielt hierbei nur eine untergeordnete Rolle. Die Lösung des Dortmunder Anbieters ist modular und flexibel. So passt sie sich unkompliziert an bestehende Strukturen an und kann beliebig erweitert werden. Mehr als eine klassische Telefonanlage Die Kommunikationslösung von Swyx bündelt die komplette Kommunikation eines Unternehmens auf nur einer Benutzeroberfläche. Zudem bietet sie Funktionen, die weit über die einer klassischen Telefonanlage hinausgehen. Das „One-Number-Concept“ sorgt für effizientere Kommunikationsstrukturen: Der Mitarbeiter ist jederzeit unter seiner Festnetznummer erreichbar, auch wenn er Termine außerhalb des Büros wahrnimmt. Mittels einer Präsenzfunktion ist für die Kollegen zudem ersichtlich, ob der Mitarbeiter zurzeit verfügbar ist. Dies erhöht zum einen die Zufriedenheit innerhalb des Teams, da das störende erfolglose Weiterleiten von Anrufen entfällt. Zum anderen steigert sich auch die Kundenzufriedenheit. Denn Kunden erreichen jederzeit einen Ansprechpartner, der sich ihres Anliegens annimmt oder Auskunft darüber erteilen kann, wann der entsprechende Kollege wieder erreichbar sein wird. Eine intelligente, regelbasierte Anrufvermittlung sorgt
für eine besonders schnelle Weiterleitung an einen freien Ansprechpartner. Da die Kommunikationslösung von Swyx über den PC genutzt wird, benötigen die Nutzer kein Tischtelefon mehr, sondern können über ein leichtes Headset telefonieren, während sie parallel den PC bedienen oder unterwegs sind. Die Lösung lässt sich nahtlos in bestehende IT-Infrastrukturen und Anwendungen integrieren. So kann sie sich beispielsweise mit einer bestehenden Kundendatenbank abgleichen. Dadurch wird Mitarbeitern der Name eines Anrufers direkt angezeigt und sie können den Anrufer persönlich mit Namen begrüßen. Dieser persönliche Kontakt wirkt sich positiv auf die Kundenbindung aus und verschafft konkrete Vorteile gegenüber Wettbewerbern. Mobile Endgeräte wie Tablets oder Smartphones können durch die entsprechenden Applikationen problemlos eingebunden werden. Nutzer können so auch von unterwegs auf alle Funktionen der Kommunikationslösung zugreifen. Einfache Einbindung in bestehende IT-Strukturen Die Auto Lindner GmbH nutzt seit zwei Jahren die innovative Kommunikationslösung von Swyx. Gemeinsam mit seinem Swyx Partner realisierte das Autohaus ein besonderes Projekt: die Unfall-Hotline „Herbie“. Während der Geschäftszeiten werden Anrufer dieser Nummer bevorzugt an die zuständigen Mitarbeiter geleitet und dort deutlich gekennzeichnet. So kann den Kunden im Falle eines Unfalls schnellstmöglich geholfen werden. Zudem nutzt das Autohaus Lindner auch die Möglichkeit, eine Kundendatenbank einzubinden. Die Kommunikationslösung gleicht sich über Nacht mit der Kundendatenbank ab und ist so immer auf dem neusten Stand. Auf diese Weise können die Mitarbeiter Anrufer mit einer persönlichen Ansprache begrüßen.
Auch K3 Raumkonzept, einer der führenden deutschen Anbieter für Interiorgestaltung, hat sich für die Kommunikationslösung von Swyx entschieden. „Ich nutze die Produkte von Swyx aus Überzeugung. Sie vereinfachen nicht nur unsere Kommunikation, sondern steigern auch unsere Produktivität und Effizienz“, sagt Inhaber Ulrich Küppers. K3 Raumkonzept erstellt zeitgemäße Innenausstattungen für Privatwohnungen und -häuser, Praxen und Büroräume. Ulrich Küppers und seine Mitarbeiter sind daher oft auch außerhalb ihres Büros auf Terminen unterwegs. Durch die Nutzung des „One-Number-Concepts“ sind sie für Kunden und Kollegen trotzdem jederzeit über nur eine Telefonnummer zu erreichen. In der Produktion des Unternehmens befinden sich an allen Maschinen Telefone von Swyx. Die Mitarbeiter an den jeweiligen Anlagen können so problemlos miteinander in Kontakt treten. Im Falle einer Störung kann direkt von der Maschine aus ein Gespräch mit einem Techniker geführt werden. So ist für eine schnellstmögliche Behebung des Problems und Wiederaufnahme des Betriebsablaufes gesorgt. Digitalisierung des Mittelstandes vorantreiben Die modulare Lösung von Swyx kann verschiedenen Anforderungen angepasst werden. Sie ist als Cloud-Lösung erhältlich oder kann über das klassische Customer Premise Equipment (CPE) mit einer großen Auswahl passender Endgeräte genutzt werden. Wer bereits eine On-PremiseLösung nutzt, kann diese problemlos um Services aus der Cloud erweitern. Mit dieser hybriden Variante ermöglicht es Swyx allen Kunden, von den Vorteilen der innovativen Cloud-Lösung zu profitieren. So findet jeder Kunde eine IP-Kommunikationslösung, die seinen Anforderungen entspricht. Mit seiner innovativen Kommunikationslösung unterstützt Swyx die Digitalisierung des Mittelstandes und trägt Sorge dafür, dass Kunden zu jeder Zeit zukunftssicher kommunizieren. Mittelständische Unternehmen können sich so bereits heute auf die Kommunikation von morgen vorbereiten und immer flexibel auf Veränderungen reagieren. Durch ihre Skalierbarkeit eignet sich die Lösung von Swyx für verschiedenste Unternehmensgrößen. Dadurch ist sie für viele Mittelständler die optimale Alternative zur klassischen TK-Anlage. Weitere Informationen unter: www.swyx.com
10
DIGITALISIERUNG
Die Cloud wird immer beliebter
schließlich nutzen Kunden lediglich bestimmte Anwendungen, die komplett beim Anbieter laufen und verwaltet werden. Bezahlt wird oft pro Nutzer. Beispiel sind Office-Anwendungen, auf die über einen Webbrowser zugegriffen wird und die nicht auf den einzelnen Firmenrechnern oder einem zentralen Firmenserver installiert sind. Dass mittlerweile mehr als die Hälfte der deutschen Firmen Cloud-Computing nutzt, erklären sich die Experten von kpmg mit dem zunehmenden Einsatz von sogenannten Public Clouds. Im Gegenzug sinkt die Nutzung von Private Clouds. Das wiederum hat mit den oben beschriebenen Servicearten zu tun. Um das zu verstehen, hilft ein Exkurs in die verschiedenen Arten von Clouds. Öffentlich, privat – oder beides zugleich
Daten, Anwendungen, Rechnerkapazität – wer es benötigt, braucht dafür nur noch ein internetfähiges Endgerät. Alles andere stellt die Cloud zur Verfügung – ubiquitäres (allgegenwärtiges) Computing nennt man das. Darüber, wie das alles funktioniert, machen sich die wenigsten Gedanken.
Cloud-Computing ist zum festen Begriff in der IT geworden. Milliarden von Privatwendern nutzen die Cloud, für die Wirtschaft ist die Nutzung von internetbasierten Diensten längst ein grundlegendes technologisches Paradigma. Rund 54 Prozent der deutschen Unternehmen setzen Cloud-Computing ein, weitere 18 Prozent planen es. Das ergibt sich aus dem Cloud-Monitor 2016, einer Marktstudie, welche die Unternehmensberatung KPMG seit 2011 jährlich erstellt. Vielleicht gerade aufgrund ihrer Allgegenwärtigkeit wissen aber viele kaum, was sich dahinter verbirgt.
TEXT MARKUS KEMMINER TEXT DER REDAKTION
Und die Zukunft ? Die gehört laut vieler Experten den Plattformen. Jüngstes Schlagwort ist Integration Platform as a Service. Gemeint ist die Zusammenführung unterschiedlichster Geschäfts- und Produktionsprozesse in ein großes, zusammenhängendes System, in dem menschliche Anwender ebenso wie Maschinen, Planungsund Analysetools zusammenwirken. Das könnte die Cloud der Zukunft sein.
Die Skalierbarkeit macht’s Cloud Computing bedeutet, Infrastruktur, Software, Anwendungsund Entwicklungsumgebungen nicht in einem fest dimensionierten System auf den eigenen Servern zu nutzen, sondern diese Dienste auszulagern. Ein Hauptmerkmal des Cloud Computings ist die Flexibilität und die Skalierbarkeit. Je nach Bedarf kann die Kapazität des Systems erweitert werden. Mehr Speicher, mehr Rechenleistung, mehr Anwendungen in Sekundenschnelle. Bezahlt wird, auch das ist neu, ebenfalls nach Bedarf. Ein weiteres wichtiges Prinzip ist die Virtualisierung. Statt pro Arbeitsplatz einen physikalisch vorhandenen Rechner mit Betriebssystem und Software einzusetzen, verbindet sich der Arbeitsplatzrechner – meist ein sogenannter Thin Client, ein abgespeckter Rechner mit wenig eigener Leistung und damit eher ein reines Terminal – mit einem zentralen Server, der dem jeweiligen Nutzer seine individuelle Arbeitsumgebung auf den Bildschirm liefert. Virtualisierung erleichtert auch den mobilen Zugriff auf Daten und Anwendungen, weil auch vergleichsweise rechenschwache Endgeräte wie Smartphones oder Tablets die eigentliche Rechenleistung auslagern. Service ganz nach Bedarf Klassischerweise unterscheidet man zwischen drei „Servicearten“. IaaS (Infrastructure as a Service) bedeutet, rein physikalische Leistung zu mieten, also Server und Speicherkapazität nach Bedarf zu nutzen. Die Server müssen nicht mehr selbst im eigenen Keller betrieben werden. Gerade hier kommt das Prinzip der Skalierbarkeit zum Tragen. Wird mehr Rechen- oder Speicherleistung benötigt, stellt sie der Anbieter flexibel und ohne Reibungsverluste zur Verfügung. Bei PaaS (Platform as a Service) stellt der Anbieter eine Entwicklungsumgebung zur Verfügung, die der Kunde nutzt, um eigene Anwendungen zu entwickeln, zu testen und zur Reife zu bringen. Um die darunterliegende Hardware und Software braucht er sich nicht zu kümmern. Bei SaaS (Software as a Service)
Public Clouds sind Angebote frei zugänglicher, öffentlicher Provider. Privatanwender und auch Firmen können sie nutzen, um etwa Bürosoftware einzusetzen. Auch wer seine Daten statt auf dem eigenen Computer oder Handy in der Cloud speichert, nutzt Public Clouds. Sie ermöglichen den Zugriff auf Daten und Anwendungen von überall und unabhängig vom benutzten Gerät. Auch Webmailer sind klassische Angebote der Public Cloud. Demgegenüber stehen Private Clouds. Sie bieten die Vorteile einer Cloud, wie etwa die Skalierbarkeit oder wartungsfreie Anwendungen, sind aber nur dem definierten Nutzerkreis einer Organisation zugänglich. In der Regel erfolgt dies aus datenschutzrechtlichen Gründen und den Anforderungen der internen IT-Sicherheit. Hybrid Clouds stellen eine Mischform dar. Unkritische Anwendungen laufen über eine Public Cloud, während auf Dinge, die in der Organisation bleiben sollen, nur ihre Mitglieder Zugriff haben. Dafür braucht es eine klare Trennung von Prozessen, eine saubere Unterscheidung zwischen kritischen und unkritischen Daten und eine ständige Überwachung der Strukturen.
Nutzung von Public Cloud-SaaS-Anwendungen Nutzen Sie folgende Anwendungen im SaaS-Modell bzw. planen oder diksutieren Sie den Einsatz?
OFFICE-ANWENDUNGEN AUS DER CLOUD
43 %
GROUPWARE (z.B. E-MAIL, KALENDER)
9%
35 %
BRANCHENSPEZIFISCHE ANWENDUNG
21 %
34 %
13 %
19 %
29 %
SECURITY AS A SERVICE
26 % 10 %
BUSINESS INTELLIGENCE/BIG DATA CUSTOMER RELATIONSHIP MANAGEMENT
23 %
ENTERPRISE RESOURCE PLANNING
23 %
TELEFONIE AUS DER CLOUD, VOICE OVER IP
19 % 0
13 %
10 %
20 %
30 %
COLLABORATION-ANWENDUNGEN
11 %
14 % 10 %
14 %
13 %
16 % 18 %
20 %
26 %
22 % 50
100
Im Einsatz Geplant Diskutiert
BASIS: ANTEIL IN PROZENT DER UNTERNEHMEN DIE PUBLIC-CLOUD-ANWENDUNGEN IM SAAS-MODELL NUTZEN, DEN EINSATZ PLANEN ODER DISKUTIEREN (N=166) QUELLE: KPMG 2016
11
DIGITALISIERUNG
Digitale Transformation: Es ist Zeit zu handeln — für alle
Wir werden international beneidet um unsere Autoindustrie. Weltweit führend sind unsere Logistiker und Maschinenbauer. Wir haben eine starke Gesundheitswirtschaft und innovative Elektronikunternehmen. Diese Liste ließe sich problemlos verlängern. Doch ein genauer Blick zeigt, dass vieles in Bewegung geraten ist. Beim Auto geht es längst nicht mehr nur darum, das beste Getriebe zu bauen. Es geht um digitale Fahrassistenten und die Einbindung der Fahrzeuge in smarte Verkehrskonzepte. Erfolgreiche Logistiker setzen auf intelligente Software, die Probleme auf Routen schon lange vor dem Menschen erkennt. D!conomy für Wohlstand und Wachstum Längst wissen Manager und Politiker, dass die Digitalisierung der Wirtschaft – oder kurz d!conomy – wichtig ist für Wohlstand und Wachstum. Diesem Erkenntnisgewinn steht aber oft noch ein Umsetzungsproblem gegenüber – vor allem im Mittelstand. So sehen nach einer Bitkom-Umfrage fast drei Viertel der Mittelständler in Deutschland die Digitalisierung als zentrale Herausforderung an. Zugleich erklärt aber mehr als die Hälfte, dass sie keine zentrale Digitalisierungsstrategie haben. Dabei muss jeder wissen: Es ist Zeit zu handeln. Unterstützung gibt es reichlich – so bringt der Bitkom auf der Mittelstands-Tour gemeinsam mit Industrie- und Handelskammern Firmen und Digitalexperten zusammen. Aber
FOTO: BITKOM
Die deutsche Wirtschaft bietet auf den ersten Blick das gewohnte Bild. Unsere Leitbranchen sind stark wie eh und je. Um unsere Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten, müssen wir die Herausforderungen der Digitalisierung bewältigen.
auch auf einer Messe wie der CeBIT kann man an konkreten Beispielen erleben, wie und wo das eigene Unternehmen durch Digitalisierung besser werden kann. Digitale Hubs werben um die klügsten Köpfe Doch nicht nur Mittelständler stehen manchmal ratlos vor der Digitalisierung. Start-ups haben tolle Ideen, wissen aber nicht, mit wem sie diese auf den Markt bringen können. Aus der Forschung entstehen zu selten Produkte. Und Großunternehmen versuchen zu oft, im Alleingang einen Markt von Grund auf zu verändern – was nur selten funktioniert. An dieser Stelle setzen die digitalen Hubs rund um unsere Leitindustrien an. In München geht es künftig um Mobility. In Frankfurt startete bereits ein Hub für Finanz-Themen. Weitere Hubs zur Logistik, zum Internet of Things oder zur Gesundheit werden folgen. Unter der gemeinsamen Dachmarke de:hub werben diese Zentren der digitalen Transformation im Ausland um die spannendsten Firmen. Gerade wenn andere Nationen auf Abschottung setzen, wollen wir uns auf Offenheit besinnen und Orte schaffen, an denen die klügsten Köpfe der Welt gerne arbeiten und forschen. Wenn wir das beherzigen, werden wir die digitale Transformation nicht nur bewältigen, sondern eine echte Gewinnergeschichte für Deutschland und Europa daraus machen.
TEXT THORSTEN DIRKS Bitkom-Präsident REDAKTIONELLER GASTBEITRAG
→ THÜRINGEN
Thüringen digital: Wie der Freistaat seinen Weg in eine digitale Gesellschaft gestaltet
| ADVERTORIAL
Aktionsprogramm für Wirtschaft 4.0
Vom digitalen Wandel besonders betroffen sind dabei laut Studie diejenigen Industriezweige, die für Thüringen standortprägend sind – Herstellung von Metallerzeugnissen, Maschinenbau, Automobilbranche, Kunststoffindustrie. Um sie zu unterstützen, wurden erste konkrete Initiativen Die Digitalisierung revolutioniert die Wirtschaft und „Wir müssen erreichen, dass sich kleine Unternehmen auf bereits im Rahmen des „Thüringer Aktionsprogramms für macht dabei auch um Thüringen keinen Bogen. Eine Stu- digitalen Plattformen zusammenschließen und so neue die Wirtschaft 4.0 in Thüringen“ umgesetzt: vom Breitdie im Auftrag des Thüringer Wirtschaftsministeriums Formen kooperativer Wertschöpfung schaffen“, beschreibt bandausbau über neue Fördermöglichkeiten für digitale hat ergeben: Die „Industrie 4.0“ kann in Thüringen für ein Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee die Innovationen bis hin zum Kompetenzzentrum Wirtschaft zusätzliches Wachstum zwischen 180 und 258 Millionen Herausforderung der Digitalisierung. Damit könne der ver- 4.0, das vor allem die kleinen und mittleren Unternehmen Euro pro Jahr sorgen. Um diese Potenziale zu nutzen, meintliche Nachteil der Kleinteiligkeit, der die Wirtschaft bei ihren digitalen Vorhaben beraten soll. Für die Umsetkommt es darauf an, gerade die vielen kleinen und mittel- im Freistaat kennzeichnet, in einen Vorteil verwandelt wer- zung des Aktionsprogramms stellt das Thüringer Ministeriständischen Unternehmen auf ihrem Weg ins digitale den. Die Digitalisierung ist deshalb zu einem Leitthema der um für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft bis zum Jahr 2020 mehr als 100 Millionen Euro zur VerfüZeitalter zu unterstützen. Thüringer Wirtschafts- und Innovationspolitik geworden. gung.
FOTO: MASTERFILE
Digitalisierung als gesellschaftliche Aufgabe Die Veränderungsprozesse, die die Digitalisierung auslöst, beschränken sich aber nicht allein auf den Bereich der Wirtschaft. Thüringen hat die Digitalisierung deshalb konsequent als gesellschaftliche Aufgabe anerkannt und als erstes Bundesland das Thema „Digitale Gesellschaft“ im Wirtschafts- und Wissenschaftsministerium verankert. Ganz bewusst werden hier auch andere Lebensbereiche adressiert: Hochschulen und Forschung, Arbeitswelt, öffentliche Verwaltung, Kultur und Bildung. Derzeit erarbeitet die Landesregierung ressortübergreifend eine umfassende Strategie zur Digitalisierung Thüringens. Die Kernthemen lauten Mittelstand 4.0, Smart Cities sowie digitale Bildung und Forschung. Ab Ende 2017 soll der Fahrplan stehen, der Thüringen bis zum Ende des Jahrzehnts zu den Vorreitern der Digitalisierung bundesweit machen soll.
12
DIGITALISIERUNG | ADVERTORIAL
Wie Unternehmen vom Internet der Dinge profitieren
FOTOS: WWW.DAS-PORTRAIT.COM
→ EUROMICRON
AUTOREN BETTINA MEYER & JÜRGEN HANSJOSTEN VORSTAND EUROMICRON AG
IoT-Spezialist euromicron zeigt, was Digitalisierung leisten kann.
Wir schreiben das Jahr 2017. Alle reden vom Internet der Dinge (Internet of Things / IoT). Aber was nützt es uns eigentlich? Antworten auf diese spannende Frage gibt der IoT-Konzern euromicron bereits heute. Die Unternehmensgruppe aus 14 mittelständischen Unternehmen hat sich auf die Digitalisierung von Netzwerkinfrastrukturen, insbesondere in Gebäuden sowie von Industrieprozessen spezialisiert. Sie bietet ihren Kunden schon heute anwendungsreife Lösungen für eine digitalisierte Zukunft an. Besprechungsräume samt Heizung, Licht und W-Lan bereiten sich bedarfsgerecht auf das nächste Meeting vor. Weichen schicken Zustandsinformationen an Stellwerke. Industrieroboter melden präventiv einen drohenden Ausfall an Prüfgeräte oder Datenbanken. Aus der Analyse der hier anfallenden Daten werden Handlungsempfehlungen für den Anwender abgeleitet. Diese Daten sind das „neue Gold“: die Ressource für digitale Wertschöpfung und den zukünftigen Antrieb unserer Wirtschaft. Sie sind die Basis für neue Geschäftsmodelle und Services.
Herstellung der Komponenten über High-End-Netzwerke bis hin zu den sogenannten Smart Services – Applikationen, die Dingen erst ihre Intelligenz einhauchen. Ob es nun die vorbeugende Wartung von Maschinen und Anlagen, die intelligente Gebäudetechnik, sich selbst regulierende Verkehrsleittechnik oder automatisierte Fertigungsprozesse sind: Die Möglichkeiten sind schier unbegrenzt, und mit jeder neuen Anwendung entstehen wieder Ideen für innovative Einsatzmöglichkeiten. Im Smart Building, der Smart Factory oder in der Smart City – täglich werden neue Applikationen Realität. Das Wissen vervielfacht sich schnell
Von High-End-Netzen bis Smart Services Die strategischen Schwerpunkte liegen dabei auf den Bereichen Digitalisierte Gebäude, Kritische Infrastrukturen und Industrie 4.0. In jedem dieser Bereiche können Kunden die kompletten IoT-Lösungen erhalten: von der
BILDQUELLE: EU RO
Doch ohne ausfallsichere Infrastrukturen und hochverfügbare Netzwerke kann das Internet der Dinge nicht funktionieren. Gerade die euromicron Gruppe hat im Bereich Vernetzung jahrzehntelange Erfahrung. Inzwischen ist der Konzern Spezialist für das Internet der Dinge und vereint das Wissen um sichere Infrastrukturen, intelligente Prozesse und smarte Anwendungen unter einem Dach. In der deutschen IoT-Landschaft ist das ein einzigartiges Angebot. Der Konzern ist ein IoT-Praktiker der ersten Stunde. Die Unternehmen unter dem Konzerndach sind High-Tech-Spezialisten – Hersteller, Softwarehäuser und Systemintegratoren, die seit vielen Jahren kontinuierlich Erfahrungen mit der Digitalisierung im Industrie- und Infrastrukturumfeld gesammelt haben. „Wir haben hier extrem viel Know-how im Bereich Digitalisierung aufgebaut und entwickeln es konsequent weiter“, erläutert Bettina Meyer, Vorstandsmitglied der euromicron AG, die Stärken des Konzerns. „Unsere Mitarbeiter erarbeiten mit und für Kunden innovative Lösungen zum Anfassen.“ Dabei kommen auf der technischen Ebene das ganze Spektrum namhafter Fremdhersteller ebenso zum Einsatz wie maßgeschneiderte Eigenentwicklungen „made in Germany“. Intelligente Switches, hochwertige Glasfaserprodukte, durchdachte Sicherheitskonzepte oder schlaue Apps: Implementiert wird, was den Unternehmenserfolg der Kunden unterstützt.
MI
CR
ON
IoT made in Germany
Sicherheit im Internet der Dinge euromicron hat im Januar 2017 den Spezialisten für IT-Sicherheit koramis übernommen. Geschäftlicher Schwerpunkt ist „Cybersicherheit für Kritische Infrastrukturen“. Das Thema ist in der Wirtschaft inzwischen elementar. Cyberattacken stellen beispielsweise für Unternehmen aus dem Energiesektor oder für Behörden – und damit auch für das Allgemeinwohl – ein existenzielles Risiko dar. Integrierte und effiziente IT-Sicherheitskonzepte sind deshalb in Zukunft unverzichtbar. Durch das hinzugewonnene Know-how können Kunden von euromicron zukünftig individuelle und sichere Gesamtlösungen für Prozessund Betriebsnetze aus einer Hand beziehen. Mögliche Anwendungsfelder sind die produzierende Industrie, Energie, Chemie sowie Transport und Verkehr.
Rund 60 Prozent der Unternehmen im deutschen Mittelstand haben hinsichtlich des Internets der Dinge bisher keinerlei Pläne, geschweige denn Erfahrungen. Gerade deshalb sieht sich der Konzern hier mit seinem Know-how aus der Praxis und seinen Services gut aufgestellt. „Die Unternehmen wissen oft noch gar nicht, was ihnen die Digitalisierung wirklich bringen kann“, kennt Jürgen Hansjosten, Vorstandsmitglied der euromicron AG, die Realität im Mittelstand. „Wir zeigen unseren Kunden auf, dass die Daten, die in ihrem Unternehmen heute ohnehin anfallen, ein riesiges Potenzial für sie bergen. Zusammen mit einer intelligenten Vernetzung entstehen ganz neue Optionen, um den Geschäftsbetrieb effizienter und effektiver zu gestalten.“ Inzwischen vertrauen auch große Unternehmen, beispielsweise aus den Bereichen Automobil, Transport, Logistik oder Verkehr sowie Energieversorger bei der Digitalisierung ihrer Infrastrukturen auf den IoT-Spezialisten. Denn der Innovationsdruck ist hoch. Anwendungsreife Lösungen im Bereich Industrie 4.0 sind noch eine Seltenheit und euromicron gehört zu den Pionieren. Der IoTKonzern punktet hier mit digitalisierten Prozessen von Fertigungsschritten bis zur Prüftechnik, von der Fertigung bis zum Warenausgang – wirtschaftlich übrigens ab Losgröße 1. Womit wir wieder bei der Frage nach dem Nutzen wären: Maßgeschneiderte Systeme und Konzepte sprechen wirtschaftlich, organisatorisch, aber auch in Umwelt- und Sicherheitsfragen eine deutliche Sprache. „Unternehmen wollen Kosten und Einsparpotenziale einschätzen können. Sie wollen wissen, was unter dem Strich steht und welchen Mehrwert sie davon haben“, weiß Jürgen Hansjosten aus vielen Gesprächen. An überzeugenden Anwendungsbeispielen mangelt es nicht.
DIGITALISIERUNG
Alles vernetzt? TEXT OTMAR RHEINHOLD TEXT DER REDAKTION
Das Internet verbindet nicht nur Menschen, sondern auch Maschinen und Komponenten. Für die Industrie läuft das zunehmend auf eine umfassende Vernetzung zahlreicher Unternehmensbereiche hinaus. Anbieter von Soft- und Hardwarelösungen müssen immer mehr in der Lage sein, sämtliche Prozesse – vom Sourcing bis zur Auslieferung – zu integrieren.
Was haben Werkzeugmaschinen, Webcams, Smart TVs und Toaster gemeinsam? Was vereint Regensensoren, Haushaltsgeräte und Blutdruckmessgeräte mit Smartphones und dem Buchungsserver einer Airline? Sie sind vernetzt. Sie sprechen miteinander. Und sie benutzen dafür das Internet. Dem Marktforschungsinstitut idc zufolge wird es im Jahr 2020 weltweit mehr als 30 Milliarden internetfähige Endgeräte geben. Stolze 44 Zettabyte an Daten sollen diese dann erzeugen, umgerechnet 4,4 Billionen Gigabyte. Jedem Ding seine IP-Adresse Wie wirkt es sich auf unser Leben aus, und was bedeutet es für die Industrie? Nüchtern betrachtet, ist das Internet der Dinge (Internet of Things / IoT) längst fester Bestandteil der industriellen Welt. Schon seit Jahren gibt es Drucker, die automatisch über das Internet Tintenpatronen nachbestellen. Alltag ist die OnlineVerfolgung eines Pakets, das über einen rfid-Chip jederzeit mitteilt, wo es gerade steckt. Jeder Smartphone-Besitzer ist Teil des Internet of Things. Auch bei den autonomen Autos der Zukunft geht es um Gegenstände, die mit anderen Gegenständen über das Internet kommunizieren – Internet zum Anfassen, sozusagen jedem Ding seine IP-Adresse. Das gilt auch für den Kühlschrank. Die Vision vom selbstständig nachbestellenden Vorratskasten ist ein Dauerbrenner und wird auf jeder Heimtechnikmesse aufs Neue beschworen. Durchgesetzt hat sie sich noch nicht. Da geht es mit der Fernsteuerung der Haustechnik schon besser voran. Es muss nicht gleich ein vollvernetztes Heim sein, aber es werden immer mehr Menschen, die per Smartphone schon mal die Heizung im Häuschen anwerfen, wenn der Büroschluss naht. Die Geräte nutzen dafür die Datennetze des Internets. Kurz: Das IoT steht für alles, was irgendwie per IP zusammenhängt – und damit automatisch für einen riesigen Markt. Rasanter Zuwachs Vor allem der Industriesektor, aber auch Logistik, Energieversorgung und Gesundheitswesen sind in Bewegung. Von 111 Milliarden im Jahr 2015 auf 250 Milliarden Euro soll das Volumen des europäischen IoT-Marktes bis 2019 anwachsen, schätzt der Branchenverband Bitkom. Beispiel Industrie 4.0: In diesem Bereich erfährt der Begriff des IoT zurzeit eine rasante Erweiterung. Bislang dienten IoT-Anwendungen in vielen Szenarien „lediglich“ dazu, Zulieferer, Produktionsstätten, Vertriebsnetze und Endkunden im Sinne des Datenaustausches miteinander zu verbinden. Da meldet etwa die Werkzeugmaschine, dass ihr die Rohlinge ausgehen, und bestellt automatisch beim Zulieferer nach. Aber nicht per E-Mail beim Key Accounter, sondern direkt in dessen Produktionsplanungssystem, das daraufhin nicht nur die Fertigung entsprechend umstellt, sondern auch gleich die notwendigen Logistikprozesse anstößt und anschließend genau verfolgen kann, wann die bestellten Teile an die Rampe des Kunden gelangen. Schließlich transportiert die Technik die Lieferung automatisch bis zum Fließband, wo sie der Industrieroboter in Empfang nimmt. Da IoT wird schlau Noch spannender wird es, wenn künstliche Intelligenz ins Spiel kommt. Denn die erwähnten Unmengen an Daten sind ein wahrer Schatz. Predictive Analytics nennt man es, wenn aufgrund
von Datenmodellen Voraussagen getroffen werden. Wasserwerke etwa setzen Analysesoftware ein, die aus Sensormeldungen und langjährigen Lastdaten errechnet, wann Pumpenteile ersetzt werden müssen – lange bevor eine echte Havarie gemeldet wird. Beispiel Bilderkennung: Apps erkennen per Bildanalyse den Zustand eines Bauteils und geben dem Monteur einer Sanitärfirma Hinweise, was für die Reparatur zu tun sei. Beispiel Energieversorgung: Smart Grids, intelligente Netze, sind nicht denkbar ohne miteinander kommunizierende Maschinen. Kleine, schlaue Computer etwa, die an Trafostationen den Energieverbrauch in lokalen Netzen bis zum – natürlich „intelligenten“ – Stromzähler im Haushalt verfolgen und je nach Bedarf Energie einspeisen oder ins überregionale Netz leiten. Kühlschränke, die „wissen“, wann der Strom günstig ist und dann die Kühlleistung hochfahren. Stromspeicher in Privathaushalten, die über das Internet miteinander kommunizieren und sich quer durch die Republik Energie zuschieben. So leistet das Internet of Things auch seinen Beitrag zu mehr Energieeffizienz. Anbieter von IoT-Lösungen stehen vor der Herausforderung, neben der rein physikalischen Verbindung von Produktionskomponenten und der Produktionssteuerung auch Komponenten wie die erwähnte Analyse-Software anbieten zu müssen. Zudem geht es um Datensicherheit, und natürlich sollten die Lösungen möglichst flexibel anpassbar sein. Immer häufiger spricht man von „iPaaS“ – der Begriff steht für „Integration Platform as a Service“ und meint ein solches umfassendes System, das cloud-basierte Lösungen mit Vorort-Systemen vereint und ganze Liefer- und Produktionsketten zusammenschließen kann. Entsprechend entwickelt sich die Branche. Der Trend geht zur Vernetzung und Kooperation von Konkurrenten, um alle Bausteine anbieten zu können. Damit werden Anbieter von Cloud-Lösungen zunehmend zu Experten, die Unternehmen bei der Navigation durch die IoT-Welt unterstützen. Die wird man auch brauchen – bei 30 Milliarden Mitspielern.
USA und Deutschland sind bei der Industrie 4.0 weltweit führend Welche Nation ist Ihrer Meinung nach derzeit beim Thema Industrie 4.0 führend?
28 % 25 % 20 %
USA DEUTSCHLAND JAPAN FRANKREICH CHINA KOREA NIEDERLANDE
8% 6% 3% 3%
BASIS: INDUSTRIEUNTERNEHMEN AB 100 MA (N=559). QUELLE: BITKOM RESEARCH
13
14
DIGITALISIERUNG
Daten in Gefahr Der aktuelle Lagebericht des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik zeigt unmissverständlich: Die Zahl der Cyberangriffe nimmt immer mehr zu. Damit steigt auch der Handlungsdruck der verantwortlichen Akteure, ein angemessenes IT-Sicherheitsniveau zu erreichen. Policen helfen dabei, das Restrisiko gegen Hackerangriffe und IT-Sicherheitsvorfälle zu minimieren.
Wer sich mit der IT-Sicherheitslage in Deutschland beschäftigt, weiß um die Gefährdung durch Cyberangriffe. So warnt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) in seinem aktuellen Lagebericht sogar vor einer neuen Qualität der Gefährdung. Laut BSI bietet die zunehmende Digitalisierung und Vernetzung durch Entwicklungen wie dem Internet der Dinge, Industrie 4.0 oder Smart Everything Cyberkriminellen fast täglich neue Angriffsflächen und weitreichende Möglichkeiten, Informationen auszuspähen, Geschäfts- und Verwaltungsprozesse zu sabotieren oder sich anderweitig auf Kosten Dritter kriminell zu bereichern. Dabei verfügen die Angreifer mehr denn je über leistungsfähige und flexibel einsetzbare Angriffsmittel und -methoden. Hierzu erklärt BSI-Präsident Arne Schönbohm: „Der Lagebericht des BSI macht deutlich, dass sich die Frage der Sicherheit der eingesetzten Informationstechnik nicht mehr nur nebenbei stellt.“
TEXT GÜNTER WEIHRAUCH TEXT DER REDAKTION
Umfassender Schutz erhöht Cybersicherheit Die Gefahren betreffen alle Nutzer. Im Fokus stehen nicht nur Verwaltung, Forschungseinrichtungen oder Bürger, auch Unternehmen und Kritische Infrastrukturen sind stärker denn je gefährdet. Entsprechend gilt: IT-Sicherheit muss immer von Anfang an mitgedacht werden und zwar bei jedem Schritt in Richtung Digitalisierung. Der Sicherheitsrahmen sollte dabei möglichst umfassend sein. Er reicht von sicheren Netzwerken und Endgeräten über eine geeignete Sicherheitsarchitektur für mobile Kommunikation bis zu einer sicheren Sprachkommunikation.
IT-Sicherheit und Datenschutz 2017 Folgende Kernthemen stehen in diesem Jahr mit Blick auf die IT-Sicherheit im Fokus
89
83
Datenschutz Sicherer Umgang mit mobilen Geräten Schutz der Firmendaten
91 FÜR DEN REPORT WURDEN 100 FACH- UND FÜHRUNGSKRÄFTE VORNEHMLICH AUS MITTELSTÄNDISCHEN UNTERNEHMEN IN DEUTSCHLAND BEFRAGT. QUELLE: NATIONALE INITIATIVE FÜR INFORMATIONS- UND INTERNET-SICHERHEIT E.V.
Nicht sorglos mobil arbeiten Mögliche Maßnahmen für mehr IT-Sicherheit sind vielfältig. Dazu gehört, dass auf Netzwerke und Computer nur die eigenen Mitarbeiter zugreifen können. Auch ein sicheres Passwort, das regelmäßig geändert wird, leistungsfähige Antivirensoftware oder eine moderne Firewall gehören heutzutage zum Basisschutz. Wer täglich Smartphone oder Tablet nutzt, sollte zudem nicht unüberlegt neue Apps installieren und Bluetooth oder W-Lan nur dann aktivieren, wenn es gerade benutzt wird. Nicht zuletzt hilft moderne Software wie zum Beispiel eine Smartphone-App für abhörsicheres Telefonieren bei der Optimierung der IT-Sicherheit. Und wenn ein Mitarbeiter doch Opfer einer Cyberattacke wird, etwa durch die Sperrung des Zugriffs auf die eigenen Daten? Darauf gilt es sich nach Überzeugung von Marc Fliehe vorzubereiten. „Unternehmen sollten im Rahmen eines Notfallmanagements einen Sicherheitsdienstleister ausgewählt haben, der bei Cyberangriffen rund um die Uhr zur Verfügung steht“, fordert der Bitkom-Bereichsleiter Information Security. Risiko minimieren durch Cyberpolicen Eine sinnvolle Ergänzung gegen Cyberrisiken ist der Abschluss einer Cyberversicherung. Diese Policen decken das Restrisiko digitaler Angriffe ab. Im Fall eines Angriffs übernimmt die Versicherung zum Beispiel die Kosten für die Reparatur von IT-Systemen oder die Wiederherstellung von Daten. Abgedeckt sind in der Regel auch Schäden, die durch eine Betriebsunterbrechung entstehen, auch Industriespionage ist versicherbar. Haftungsrisiken begrenzen Zudem steigern heute nicht mehr nur der zunehmende Aktivismus der Aktionäre oder Aufsichtsbehörden sowie der Einfluss von Prozessfinanzierern das Risiko für Geschäftsführer und Manager, für unternehmerische Entscheidungen persönlich haftbar gemacht zu werden. Auch Cyber- und Datenschutzvorfälle bergen Haftungsrisiken, auf die Manager im Rahmen eines umfassenden Risikomanagements frühzeitig reagieren sollten. So könnten sie künftig stärker für die Folgen von Cyberattacken oder Datenschutzverletzungen in Haftung genommen werden. Dies geht aus der aktuellen Studie „D&O Insurance Insights: Management Liability Today“ der Allianz hervor. Durch die geplante Verschärfung der Datenschutzregulierung in Europa mit der Einführung von hohen Bußgeldern erwarten Experten künftig eine steigende Zahl von Haftungsfällen rund um Cybersicherheit und Datenschutz, die über Managerhaftpflichtversicherungen – sogenannte Directors-and-OfficersVersicherungen ( D&O-Versicherungen) – reguliert werden. „Die Wahrnehmung ändert sich gerade, aber noch immer betrachten einige Vorstände Cybersicherheit als ein Fachthema. Doch ITSicherheit liegt klar im Verantwortungsbereich eines Vorstands – und wer dies auf die leichte Schulter nimmt, geht ein beachtliches Risiko ein“, betont Martin Zschech von der Allianz Global Corporate & Speciality. Im Falle von Pflichtverletzungen zum Beispiel bei Datenschutzverstößen drohen Topmanagern kostspielige Untersuchungen, Zivilverfahren oder gar strafrechtliche Ermittlungen, die die Finanzen des jeweiligen Unternehmens wie auch das persönliche Vermögen der Betroffenen bedrohen. Gegen solche Haftungsrisiken schützen D&O-Versicherungen, indem sie etwaige Schadenersatzleistungen der Manager sowie die Kosten der Rechtsverteidigung übernehmen.
15
DIGITALISIERUNG
| ADVERTORIAL FOTO: © AIRBUS CYBERSECURITY
→ AIRBUS
Sicherheit für die Fabrik der Zukunft Die Fernwartung über Internet und Cloud gehört heute zu den Routineaufgaben im vernetzten Produktionsverbund. Umso bedenklicher, dass sich gerade hier immer wieder gravierende Sicherheitsmängel offenbaren. Aktuelle Sicherheitsvorfälle zeigen: Die intelligente Fabrik muss schnellstens Rahmenbedingungen für den sicheren Betrieb des stetig wachsenden Verbundes aus Betriebstechnik und IT schaffen. Nur so können Unternehmen verhindern, zum leichten Ziel von Cyberkriminellen zu werden. Denn eines der gravierendsten Sicherheitsprobleme stellen immer wieder unzureichend geschützte Verbindungen zwischen Produktion und Internet dar. Sicherheitslücken entstehen hier meist aufgrund von Koordinationsmängeln bei der Vergabe von Fernwartungszugängen für externe Servicetechniker oder Maschinenhersteller. Diese benötigen regelmäßig einen direkten Zugang zum Maschinenpark, um Updates einzuspielen oder Störungen zu beseitigen. Mangels geeigneter Systematik werden Servicesitzungen in vielen Fällen nicht ordnungsgemäß beendet und bleiben so unwissentlich weit über den eigentlichen Einsatzzeitraum hinaus aktiv. Diese Zeitfenster geben Cyberkriminellen genügend Spielraum, um vorhandene Sicherheitsmechanismen vorzuschädigen und anschließend weiter in die Produktionsebene vorzudringen – ein Angriffsmuster, das aufgrund fehlender
AIRBUS CYBERSECURITY SECURE OPERATION CENTER (SOC)
Protokollierungsfunktionen meist unentdeckt bleibt und dadurch ein hohes Schadenspotenzial aufweist. Sicherheit durch SRM-Architektur Einen praxisgerechten Ansatz, um solchen Cyberbedrohungen entgegenzuwirken, verfolgt der Bereich CyberSecurity von Airbus mit seiner Lösung Secure Remote Management (srm). Die srm-Sicherheitsarchitektur kann ohne größeren Aufwand in vorhandene Zugangsmechanismen integriert werden und erweitert diese um entscheidende Security- und Überwachungsfunktionen. Dreh- und Angelpunkt von srm ist der „Rendezvous-Server“, der ein zentrales Wartungsportal bereitstellt. Der RendezvousServer befindet sich in einem hochsicheren Rechenzentrum von Airbus und ist mit einem permanenten vpn-Tunnel mit der Produktionsanlage verbunden. Externe Zugriffe auf das Wartungsportal sind nur über eine verschlüsselte Verbindung
möglich und erfordern eine Authentifizierung gegenüber einem zentralen Verzeichnisdienst. Ergänzend dazu überwachen passive Sensoren wichtige Netzwerkparameter und übermitteln diese auf Wunsch in das ics Security Operations Center (soc) von Airbus. Mit srm liefert Airbus CyberSecurity eine leicht zu integrierende Lösung für eine der sensibelsten Schwachstellen industrieller Sicherheit. Das Wartungsportal reduziert die Angriffsfläche für Cyberattacken und etabliert gleichzeitig ein solides Sicherheitskonzept rund um alltägliche Aufgaben von Produktionsleitern und Technikern. Auch bei begrenzten personellen IT-Ressourcen können Anlagenbetreiber so ein gleichbleibend hohes Sicherheitsniveau realisieren, teure Ausfallzeiten minimieren und ihre Reaktionszeiten bei einem IT-Sicherheitsvorfall deutlich verbessern.
| ANZEIGE
Ihr Schutzschild gegen Lauschangriffe Smartphones und Tablets werden abgehört und ausspioniert. Eine Gefahr, die bis in höchste Regierungskreise reicht, sogar Wahlen beeinflussen kann. Das macht den Schutz vor Lauschangriffen zum entscheidenden Thema im Jahr der Bundestagswahl. SecuTABLET und SecuSUITE for BlackBerry® 10 sichern Ihre mobile Sprach-und Datenkommunikation. Das ist verlässlicher Schutz für Ihre Sprache und Daten. Das ist Secusmart. Ausrüster der deutschen Regierung In mehr als 20 Ländern weltweit im Einsatz Der Experte für abhörsichere Kommunikation www.secusmart.com
Secusmart live: CeBIT 2017, Hannover 20.–24. März 2017 Halle 6, Stand J 28
16
DIGITALISIERUNG
FOTO: BSI
Cybersicherheit ist Voraussetzung für den Erfolg der Digitalisierung Die Digitalisierung ist zu einer wichtigen Grundlage für technologischen Fortschritt sowie wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wohlstand geworden. Sie erschließt gesellschaftliche und volkswirtschaftliche Vorteile, beinhaltet aber auch, dass wir immer mehr sensible Prozesse vernetzten IT-Systemen überantworten, bis hin zu lebenswichtigen Einrichtungen der Daseinsvorsorge. Cybersicherheit wird dadurch zum wesentlichen Erfolgsfaktor der Digitalisierung.
TEXT ARNE SCHÖNBOHM Präsident des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik ( bsi ) REDAKTIONELLER GASTBEITRAG
BSI als zentrale Stelle für Cybersicherheit
Vernetzung und zunehmende Komplexität der IT bieten Angreifern weitreichende Möglichkeiten, Informationen auszuspähen, Geschäfts- und Verwaltungsprozesse zu sabotieren oder sich auf Kosten Dritter kriminell zu bereichern. Betroffen sind Unternehmen und Kritische Infrastrukturen ebenso wie Verwaltung, Forschung und Bürger.
Durch das IT-Sicherheitsgesetz von 2015 wird die Rolle des bsi als zentrale Stelle für die Belange der Cybersicherheit gegenüber der Wirtschaft gestärkt. Mit der Übertragung von mehr Verantwortung und Kompetenzen durch Erweiterung der bisherigen operativen Aufgaben wächst die Verpflichtung des bsi, dieser Verantwortung gerecht zu werden. Als die nationale Cybersicherheitsbehörde gestalten wir deshalb die Digitalisierung in Staat, Wirtschaft und Gesellschaft mit einem ausgeprägten kooperativen Ansatz. Den strategischen Rahmen für mehr Sicherheit im Cyberraum setzt dabei die neue Cybersicherheitsstrategie der Bundesregierung.
Unter anderem durch die Verantwortung für den Schutz der Netze der Bundesverwaltung hat das bsi über Jahre hinweg Kompetenzen bei der Prävention, Detektion und Reaktion auf komplexe Cyberangriffe und IT-Sicherheitsvorfälle aufgebaut und unter Beweis gestellt. Als die nationale Cyber-Sicherheitsbehörde stellen wir diesen Wissensvorsprung auch anderen staatlichen Stellen zur Verfügung, etwa in den Ländern.
Die durch die Digitalisierung angestoßenen Entwicklungen sind durchgreifend und werden Deutschland verändern. Die Frage der Sicherheit der eingesetzten Informationstechnik stellt sich damit nicht mehr nur nebenbei. Sie stellt sich auch nicht länger nur einem eingeweihten Kreis von IT-Spezialisten. Vielmehr ist die Informationssicherheit eine wesentliche Vorbedingung für das Gelingen der Digitalisierung in Deutschland geworden.
| ANZEIGE
IT:
B Ce
Be
r de f 6 u s a d B1 n u ie Stan S , n he alle 6 c su H
DIGITALISIERUNG
17
Panel: Welche Maßnahmen sind für die IT- Sicherheit am wichtigsten?
MARKUS SCHAFFRIN GESCHÄFTSBEREICHSLEITER MITGLIEDER SERVICES BEIM ECO – VERBAND DER INTERNETWIRTSCHAFT E. V.
CHRISTINA BUGL MARKETING MANAGER CYBERSECURITY, AIRBUS CYBERSECURITY
Der größte (Un-)Sicherheitsfaktor für die Unternehmens-IT ist und bleibt der Mensch: Immer wieder ermöglichen Mitarbeiter von innen Cyberkriminellen erfolgreiche Angriffe. Wer in verdächtigen E-Mails auf Links oder auf die Anhänge klickt, der holt möglicherweise einen Erpressungstrojaner ins Haus. Beim „CEO-Fraud“ überweisen Mitarbeiter hohe Summen aufgrund gefälschter E-Mails. Diese Form der personalisierten Manipulation (Social Engineering) hat Hochkonjunktur und ergänzt immer stärker technische Angriffe. Cyberkriminelle nutzen dabei menschliche Eigenschaften wie Hilfsbereitschaft, Neugier und Angst aus. Um dem vorzubeugen, brauchen Unternehmen eine Kultur, die Mitarbeiter sensibilisiert und informiert. Verdächtige E-Mails und Vorfälle zu melden und Rücksprache zu halten, sollte sich als selbstverständliches Verhalten etablieren. Die IT-Verantwortlichen können dann die tatsächliche E-Mail-Adresse und gegebenenfalls das S/MIME-Zertifikat überprüfen. Regelmäßige Schulungen oder monatliche Mitarbeiterversammlungen halten das Bewusstsein für aktuelle Bedrohungen aufrecht. Aktuelle Informationen und konkrete Hilfestellung erhalten Verantwortliche auf botfrei.de, einem kostenlosen Service von eco – Verband der Internetwirtschaft e. V.
Das bewusste Umgehen mit Daten jeglicher Art ist essenziell beim Thema IT-Sicherheit – das heißt beispielsweise auch, nicht auf jeden ungeprüften Link oder Datei-Anhang zu klicken. Es gibt ein kleines 1×1 der IT-Sicherheit der BITKOM, welches zu einem Grundschutz mit aktuellen Virenscannern und Firewalls sowie regelmäßigen Software-Updates rät. Darüber hinaus sollte Software zur Erkennung von IT-Angriffen eingesetzt und Systeme regelmäßig auf Schwachstellen hin überprüft werden. Und um den Unsicherheitsfaktor „Mensch“ halbwegs in den Griff zu bekommen, sollte eine Zugangssteuerung und Festlegung von Zugriffsrechten für bestimmte Gruppen von Mitarbeitern erfolgen. Hilfreich an dieser Stelle ist auch eine IT-Compliance, zu der sich jeder Mitarbeiter verpflichtet. Ebenso sollte eine ganzheitliche, umfassende Sicherheitslösung eingesetzt werden, die alle Systeme auf einmal schützt. Fakt ist, dass bei der fortschreitenden Digitalisierung das Thema IT-Sicherheit in die Hände von Profis gehört, die Daten und Expertenwissen schützen und dies vor allem in Abstufung ihrer Bedeutung. Dabei geht es um weitaus mehr, als Gefahren zu analysieren, zu bewerten und gezielt zu bekämpfen – es geht auch darum, die IT-Sicherheit strategisch zu sichern.
FOTOS (V.L.N.R.): ECO VERBAND; ©AIRBUS CYBERSECURITY; FRAUNHOFER SIT
PROF. DR. MICHAEL WAIDNER LEITER DES FRAUNHOFER-INSTITUTS FÜR SICHERE INFORMATIONSTECHNOLOGIE SIT IN DARMSTADT
Absolute Sicherheit gibt es nicht, aber die meisten erfolgreichen IT-Angriffe ließen sich durch etablierte Standardschutzmechanismen verhindern, angefangen bei der Wahl sicherer Passwörter, der Verwendung von Firewalls, der sicheren Konfiguration von Internetservern bis hin zum zeitnahen Einspielen von Sicherheitsupdates. Durch den Siegeszug von Smartphones und Cloud Computing profitieren viele Unternehmen von der digitalen Transformation ihrer Geschäftsprozesse, doch bei der Auswahl von Anwendungen und Diensten sollten Firmen auf ein ausreichendes Maß an Sicherheit und Datenschutz achten und unnötige Abhängigkeiten vermeiden. Hersteller und Anbieter, die Security ernst nehmen, werden kein Problem haben, die eigenen Systemeigenschaften zu erläutern und durch neutrale Expertisen zu belegen. Viele erfolgreiche Unternehmen betreiben heute Securityby-Design. Das heißt, sie berücksichtigen Sicherheit und Datenschutz bereits in der Konzeptionsphase und vermeiden dadurch große, nachgelagerte Ausfälle und Kosten. Angesichts der Komplexität und ständigen Veränderung der heutigen IT-Welt sind erfolgreiche Angriffe aber fast unausweichlich. Führende Unternehmen konzentrieren sich deshalb verstärkt auf die schnelle Erkennung von Angriffen sowie auf prompte Reaktionen darauf. Der nächste Schritt sind neue Methoden und Werkzeuge, die den Anforderungen unserer realen und äußerst komplexen Systeme entsprechen und weitgehend autonom agieren.
| ANZEIGE
Stabilität kommt von Architektur: Netzwerksicherheit mit SINA. Wer täglich mit vertraulichen Daten arbeiten muss, braucht eine ganzheitliche Lösung für eine sichere Netzwerk-Architektur: SINA von secunet. Anders als bei einem Flickwerk aus schlecht harmonisierenden Einzelkomponenten administrieren Sie mit SINA alle Bausteine über ein zentrales Management. Mit SINA werden Sicherheit und Komfort zu einer Einheit. Dazu besitzt SINA mit die höchsten Zulassungen durch BSI, EU und NATO und ist ohne Grenzen skalierbar für Arbeitsumgebungen bis hin zu mehreren Tausend Arbeitsplätzen. IT security „Made in Germany“. www.secunet.com/sina
IT-Sicherheitspartner der Bundesrepublik Deutschland
18
DIGITALISIERUNG
Messekalender CeBIT 20. — 24. März 2017, Hannover
Weltweit größte Messe für Informationstechnik Die CeBIT ist die weltweit größte Messe für Informationstechnik. Jedes Jahr im Frühjahr versammeln sich Anbieter und Anwender der Telekommunikations- und Informationsbranche auf dem Messegelände in Hannover. In diesem Jahr findet die CeBIT vom 20. bis 24. März statt. Partnerland ist die Hightech-Nation Japan. Veranstaltet wird die CeBIT seit 1986. Alljährlich treffen auf der Messe gut 3.000 Unternehmen auf rund 200.000 Besucher. Im Fokus stehen dabei neueste Technologien wie Artificial Intelligence, autonome Systeme, Virtual & Augmented Reality, humanoide Roboter und Drohnen. Die Digitalisierung lässt sich auf der CeBIT in Anwendungsszenarien erleben. Mit dem Topthema der CeBIT 2017 „d!conomy — no limits“ rückt die CeBIT die chancenorientierten Möglichkeiten der Digitalen Transformation in den Mittelpunkt. Durch ihre Kombination aus Ausstellung, Konferenz und Networking ist die CeBIT Pflichttermin für die gesamte digitale Wirtschaft.
60 Jahre nach seiner Premiere besteht dieses inzwischen weltweit wichtigste Industrieereignis heute aus unterschiedlichen internationalen Leitmessen, die die gesamte industrielle Wertschöpfungskette abdecken. Dabei sind die einzelnen Leitmessen im Zweijahres-Rhythmus auf der Veranstaltung vertreten. Auf diese Weise wandelt sich das Bild der Hannover Messe kontinuierlich. Die Kernthemen Industrieautomation und IT, Mobilität und Umwelttechnologien, Industrielle Zulieferung, Produktionstechnologien und Dienstleistungen, Forschung und Entwicklung bleiben aber auch im Wandel immer interessant. WWW.HANNOVERMESSE.DE
FabCon 3.D
20. — 22. Juni 2017, Erfurt
Fachmesse für 3D-Drucktechnik
Die Fach- und Publikumsmesse für 3D-Drucktechnik „FabCon 3.D findet in diesem Jahr vom 20. bis 22. Juni in Erfurt statt. 2013 hat die Messe Erfurt die FabCon 3.D zum ersten Mal als Veranstaltung WWW.CEBIT.DE für Prosumer und semiprofessionelle Anwender durchgeführt. Die Messe dient sowohl kreativen Start-ups als auch Experten und Branchen-Größen als idealer Treffpunkt. Daneben hat sich die „3D-printing Conference“ in Rekordzeit als internationales FachHannover Messe 24. — 28. April 2017, Hannover forum etabliert. 2016 präsentierte sich das in Deutschland einmalige Messeduo Rapid.Tech + FabCon 3.D erfolgreich und international wie nie. Rund 4.500 Fachbesucher und Kongressgäste aus 19 Ländern interessierten sich für das Angebot der 176 Aussteller aus 17 Ländern und die Vorträge von 88 Referenten aus Die Hannover Messe ist seit Jahren die bedeutendste Industrieneun Ländern. Das waren 13 Prozent mehr als im Jahr zuvor. messe und die größte Investitionsgütermesse der Welt. In diesem WWW.FABCON-GERMANY.COM Jahr findet die Hannover Messe zum nunmehr 60. Mal statt. Vom 24. bis 28. April 2017 wird Hannover wieder zum internationalen Hotspot der Industrie. Mit Polen steht auch 2017 wieder ein Partnerland im Fokus der Messe.
60 Jahre Industrie und Technologie
→ DEUTSCHE MESSE
CeBIT Hannover — Die Chancen der Digitalisierung nutzen
| ADVERTORIAL
Wie keine andere technologische Entwicklung zuvor verändert die Digitalisierung Wirtschaft und Gesellschaft. Einzelne digitale Technologien entwickeln im Zusammenspiel eine nie erlebte Disruptions- und Innovationsdynamik. Die Form der Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine sowie das Zusammenspiel von Virtualität und Realität machen diese Dynamik besonders deutlich.
auf rund 200.000 Teilnehmer. Im Fokus stehen dabei neueste Technologien wie Artificial Intelligence, autonome Systeme, Virtual & Augmented Reality, humanoide Roboter und Drohnen. Die Digitalisierung lässt sich auf der CeBIT in Anwendungsszenarien erleben. Mit dem Topthema der CeBIT 2017 „d!conomy – no limits“ rückt die Messe die vielfältigen Möglichkeiten der digitalen Transformation in den Mittelpunkt. Sie bietet der Start-upDie Auswirkungen der digitalen Transformation sind über- Szene eine Heimat: Bei scale 11 präsentieren sich mehr all spürbar. Gerade in der Wirtschaft werden durch sie als 400 internationale Start-ups. Durch ihre Kombination tradierte Prozesse, etablierte Strukturen und bestehende aus Ausstellung, Konferenz und Networking ist die CeBIT Branchengrenzen aufgebrochen und erneuert. Die Mög- Pflichttermin für die gesamte digitale Wirtschaft. Sie ist lichkeiten der Zusammenarbeit über Unternehmens- und aber nicht nur Informations- und Innovationsbühne, Branchengrenzen hinweg werden neu verhandelt. Neue sondern auch Inspirations- und Diskussionsplattform. Die Formen von Arbeit und Geschäftsmodellen entstehen. CeBIT Global Conferences haben sich in den vergangenen Die digitale Transformation ist das zentrale Thema der Jahren zur wichtigsten Digitalkonferenz entwickelt und CeBIT in Hannover. Sie ist die weltweit wichtigste Veran- bieten 2017 wieder mehr als 200 internationale Sprecher staltung für die Digitalisierung in Wirtschaft, Verwaltung auf mehreren Bühnen in der Halle 8. Partnerland der CeBIT und Gesellschaft. 2017 ist Japan. Topthema „d!conomy – no limits“
FOTO: DEUTSCHE MESSE AG
Im Jahr 2017 wird sie vom 20. bis 24. März ausgerichtet. Jedes Jahr treffen auf der CeBIT gut 3.000 Unternehmen
CeBIT 2017 Montag, 20. bis Freitag, 24. März Weitere Informationen unter: www.cebit.de
DIGITALISIERUNG
2017
19
Mit derzeit 141 regelmäßig stattfindenden Messen ist Deutschland der weltweit wichtigste Messestandort. Einige der Veranstaltungen konnten sich zu wahren Publikumsmagneten entwickeln und gelten heute als führend in ihrer Branche. Auch im Bereich der Digitalisierung locken die deutschen Messen jedes Jahr tausende Aussteller und Besucher an. Einige der wichtigsten Veranstaltungen hier im Kurzüberblick.
IFA – Internationale Funkausstellung 01. — 06.September 2017, Berlin
Weltgrößte Messe für Consumer Electronics Die Internationale Funkausstellung IFA ist die global führende Messe für Consumer Electronics und Home Appliances. Sie findet in diesem Jahr vom 01. bis 06. September 2017 in Berlin statt. Mehr als 1.500 Aussteller zeigen auf der IFA alles vom Flachbildgiganten bis zum winzigen TV-Handy, vom mobilen Medienplayer bis zum kompletten Heimkino, kurz: Die Internationale Funkausstellung Berlin präsentiert faszinierende Highlights aus allen Bereichen der Unterhaltungselektronik. Darüber hinaus finden die Besucher auch die führenden Marken für Hausgeräte. Die IFA findet seit 1924 in Berlin statt und ist weltweit einzigartig in ihrer Kombination aus Publikums- und Ordermesse. Als Schaufenster für Innovationen und zukunftweisende Technologien wird sie durch ein spektakuläres Entertainmentprogramm und jede Menge Stars und Sternchen begleitet. WWW.IFA-BERLIN.DE
dmexco
13. — 14. September 2017, Köln
Business-Messe für das digitale Marketing Die Messe dmexco Köln – digital marketing exposition & conference ist die Business-Messe für das digitale Marketing. Sie findet in diesem Jahr vom 13. bis 14. September statt. Die Veranstaltung bildet die komplette Wertschöpfungskette des digitalen Marketings ab und setzt gleichzeitig auf Qualität statt Quantität. Die Fachbesucher erwartet auf der digital marketing exposition & conference ein intensiver Austausch zwischen Marketing-Entscheidern, Agenturen und Ausstellern. Mit dem richtigen Gespür für nationale sowie internationale Markt-Entwicklungen ist die dmexco Köln eine der führenden Branchenveranstaltungen und zentrales Forum für die digitale Wirtschaft. Innerhalb weniger Jahre hat sich die dmexco zum wichtigsten Treffpunkt der globalen digitalen Wirtschaft entwickelt: mit direkten Geschäftsabschlüssen, wertvollen Neukontakten und der Evaluierung von Geschäftsideen. 2016 kamen 50.700 Besucher und 1.013 Aussteller aus aller Welt zur dmexco nach Köln. WWW.DEMEXCO.DE
It-sa
10. — 12. Oktober 2017, Nürnberg
Zentrales Forum für IT-Sicherheit Vom 10. bis 12. Oktober 2017 dreht sich auf der Fachmesse it-sa in Nürnberg wieder alles um die IT-Sicherheit. Neben Lösungen für IT-Security und den Top-Themen Cloud Security, Mobile Security, Verschlüsselung, IT-Compliance und Biometrie finden auf der Veranstaltung auch Basics wie Netzwerksicherheit, Virenschutz oder IT-Grundschutz eine breite Präsentationsfläche. Die it-sa hat ihren Ursprung im Security Forum der Systems München. Seit 2009 wird sie als eigenständige Messe im Messezentrum Nürnberg veranstaltet. Die guten Wachstumsraten bestätigen die Notwendigkeit, dem Thema IT-Sicherheit eine eigene, alljährliche Plattform zu geben. Heute zählt die it-sa zu den bedeutendsten IT-Security-Messen weltweit. 2016 kamen über 10.000 Fachbesucher und Mitarbeiter ausstellender Unternehmen auf die Messe. 489 Unternehmen aus 19 Ländern stellten ihre Produkte und Dienstleistungen vor. WWW.IT-SA.DE
IT2Industry@productronica 14. — 17. November 2017, München
Internationale Fachmesse rund um Industrie 4.0 Die IT2Industry findet vom 14. bis 17. November 2017 in München satt. Als zentrale, internationale Fachmesse und Open Conference unterstützt sie Unternehmen auf ihrem Weg in die digitalisierte vernetzte Industriewelt. Sie schafft fundierte Entscheidungsgrundlagen und valide Leitfäden für die Transformation ins Industrie4.0-Zeitalter. Die IT2Industry bündelt Produkte, Lösungen und Services rund um den Bereich Industrie 4.0. Vordenker und Experten präsentieren, wie sich aktuelle technologische Möglichkeiten effektiv nutzen lassen. Durch das industrielle Internet der Dinge ändern sich die Voraussetzungen für Produktion und Fertigung grundlegend. Die Produkte und Services, die auf der IT2Industry im Rahmen der Weltleitmesse productronica präsentiert werden, bilden das Bindeglied zwischen der klassischen Fertigung und der vierten industriellen Revolution. WWW.IT2INDUSTRY.DE