IT GIPFEL 2016

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november 2016 | unabhängige veröffentlichung von publicateur im Handelsblatt

IT Gipfel 2016 Deutschland wird smart

Schutz gegen Cyberattacken

Chance für Deutschland

Das Lernen wird digital

Die Digitalisierung fordert Politik und Wirtschaft heraus – doch die Weichen werden gestellt

Verschlüsselungen, Firewalls und Versicherungen schützen Firmen vor den Gefahren aus dem Netz

Die Smart Factory entscheidet über die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Unternehmen

Neue Lehrmethoden setzen auf Apps, Onlineplattformen und schlaue Algorithmen

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IT GIPFEL 2016

Vorwort

Zweitens : Wir müssen weiter dafür sorgen, dass

auch kleine Unternehmen die Chancen der Digitalisierung ergreifen. Die IT-Gipfel-Plattform „Innovative Digitalisierung der Wirtschaft“ hat im letzten Jahr eine Vielzahl von Veranstaltungen in mittelgroßen Städten durchgeführt. In diesem Jahr werden elf Mittelstand-4.0-Kompetenzzentren eingerichtet, darunter eines im Handwerk. Es entstehen vier Agenturen, um Unterstützung bei der Verknüpfung von Prozessen, Cloud-Anwendungen oder neuen Geschäftsmodellen aufzuzeigen.

Sigmar Gabriel Bundesminister für Wirtschaft und Energie

Die Entwicklung digitaler Technologien und Innovationen nimmt ein bisher nicht gekanntes Tempo an. Digitale Plattformen verändern Märkte und stellen bestehende Geschäftsmodelle in Frage. Innovative Dienstleistungen ersetzen Angebote aus der Offline-Welt oder ermöglichen völlig neue Interaktionen. Wirtschaft und Gesellschaft müssen sich so aufstellen, dass sie die Möglichkeiten dieser Entwicklungen ausschöpfen und gleichzeitig die Risiken beherrschen. Dabei können wir selbstbewusst an unseren Stärken anknüpfen, ohne die Risiken der PlattformÖkonomie aus dem Auge zu lassen. Das gelingt am besten, wenn wir gemeinsam vorangehen und im Zusammenspiel von Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft den digitalen Wandel gestalten. Ein zentrales Forum dafür ist der Nationale IT-Gipfel, der in diesem Jahr sein zehnjähriges Bestehen feiert. Vier Punkte sind für die weitere digitale Entwicklung essenziell: erstens : Deutschlands wichtigster Rohstoff sind

kluge Köpfe. Eine hervorragend ausgebildete Facharbeiterschaft hat unsere Wirtschaft stark gemacht. Diesen Wettbewerbsvorteil müssen wir in die neue Zeit übertragen. Gerade an den Berufsschulen müs-

drittens : Die deutsche Industrie treibt die Digitalisierung erfolgreich voran. Viele ausländische Partner suchen Kontakt zur Plattform Industrie 4.0 und wollen von deutschen Unternehmen lernen. Diesen Weg müssen wir weitergehen. Unser Programm Mittelstand digital und die Plattform Industrie 4.0 helfen Unternehmen mit Leitfäden und gelungenen Praxisbeispielen. Durch Kooperationen mit den USA, Japan, China oder Frankreich sowie innerhalb der EU wird die Verbreitung deutscher Standards vorangebracht. Auch unter deutscher G20-Präsidentschaft im kommenden Jahr wird Industrie 4.0 ein wichtiges Thema sein. viertens : Junge Unternehmen sind die Treiber

von Innovationen. Wir haben für die bessere Finanzierung von Gründern und jungen Technologieunternehmen schon einiges getan, z. B. den coparionFonds sowie die ERP/EIF-Wachstumsfazilität neu aufgelegt und den ERP/EIF-Dachfonds erheblich aufgestockt. Aber damit Deutschland zu einem Zentrum der Start-up-Kultur wird, muss der Wagniskapitalmarkt noch erheblich wachsen. Auch die Verknüpfung von etablierten Unternehmen mit Start-ups kann noch besser werden, was wir mit Initiativen wie dem Beirat Junge Digitale Wirtschaft, einem weiteren German Accelerator oder der German Hub-Initiative unterstützen. Alle diese Themen sollen beim diesjährigen IT-Gipfel diskutiert werden, der wie immer ein ausgezeichneter Rahmen ist, um sich auszutauschen, neue Netzwerke zu bilden und die Digitalisierung weiter voranzubringen. Ich wünsche Ihnen und uns zwei erfolgreiche Tage.

Ihr

Impressum publicateur GbR Geschäftsführung

chefredaktion Markus Kemminer (V.i.S.d.P.)

Alan David & Anna Penseler

Deutschland auf Aufholjagd Auf dem IT-Gipfel stellen Politik und Wirtschaft die Weichen für die Zukunft

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Wer den Schaden hat Unternehmen wappnen sich gegen Spionage und Angriffe aus dem Netz

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Einfach sicher mailen Alltagstaugliche Verschlüsselungsprogramme schützen die Kommunikation  →  Fraunhofer SIT

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Daten frei flieSSen lassen Informationen werden immer attraktivere Wirtschaftsgüter →  Thomas de Maizière

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Per Klick zum Personalausweis Die konsequent digitale Verwaltung kommt – doch der Weg ist noch weit

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Eine groSSe Chance für die Wirtschaft Durch die Vernetzung aller Prozesse entstehen neue Wettbewerbsvorteile

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Sonnig mit Schönwetterwolke Die Cloud verspricht schnelle und flexible Prozesse bei geringen Kosten

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Der elektronische Mentor Neue Lernformen präsentieren Unterrichtsstoff individuell und multimedial

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Das Ziel ist die digitale Bildungsrepublik Deutschland! E-Learning-Konzepte passen sich den unterschiedlichen Bedürfnissen an  →  August-Wilhelm Scheer

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Digitalisierung macht flexibel Lebenslanges Lernen ist für die Arbeitswelt von morgen unverzichtbar

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Der Mensch bleibt im Mittelpunkt Die smarte Fabrik der Zukunft braucht qualifizierte Mitarbeiter →  VDMA

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In die Zukunft mit 5G Mit der Echtzeitübertragung von Daten in die digitale Zukunft

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Die Digitalisierung in die Köpfe bringen Der digitale Wandel beginnt im Kopf, nicht im Glasfaserkabel → Bitkom

www.wntr.de

Schwedter Straße 23 10119 Berlin Mitte

Markus Kemminer

Illustration Karol Banach

Otmar Rheinhold

www.karolbanach.com

Günter Weihrauch

f +49 (0) 30 702 436 07 mail@publicateur.com

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gestaltung Max Winter

Autoren Katja Reichgardt

t +49 (0) 30 702 436 04

Inhalt

sen wir mehr tun, um die Ausstattung mit W-LAN und modernen Lehrmitteln zu verbessern. Es ist daher folgerichtig, dass sich dieser IT-Gipfel digitale Bildung zum Schwerpunkt gesetzt hat.

Lektorat Simone Lindow

www.publicateur.com

Projektleitung/ Anzeigenverkauf Alan David Anna Penseler

Druck DHVS – Druckhaus und Verlagsservice GmbH

QR-Code scannen, um die Online-Ausgabe des Magazins zu lesen. itgipfel2016.publicateur.com


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3 |  Advertorial

→ Huawei

Eine neue Technologie für das Internet der Dinge Innovative Technologien ermöglichen den Aufbau neuer, schnellerer Netze. Die Schmalbandtechnologie (NB) für das Internet of Things wird vielen Anwendungen zum Durchbruch verhelfen. Bil

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20 Milliarden Geräte werden bis zum Jahr 2020 mit dem Internet verbunden sein, prognostizieren die Analysten von Gartner. In der Konsequenz wird sich das Internet drastisch verändern: Der Fokus verlagert sich – weg von durch Menschen bediente Computer und mobile Endgeräte hin zu einem Netz autonomer Smart Devices, das wesentlich von Kommunikation zwischen Maschinen (M2M) dominiert werden wird. Das Internet of Things (IoT) wird Wirklichkeit. Für die Industrie, aber auch für Privatanwender eröffnen sich im IoT völlig neue Möglichkeiten. Fernwartung beziehungsweise -diagnose erzeugen einen Strom an Daten, der in Verbindung mit innovativer Hardware und modernen Dienstleistungen völlig neue Wertschöpfungen ermöglicht – von effizienteren Logistiklösungen, die komplett neue Marktsegmente erschließen, bis zu Anwendungen, die über die Cloud erbracht und nach Abruf abgerechnet werden. Geschäfts- und Privatanwender können diese IoTDienste in den meisten Fällen über ihre existierenden mobilen Endgeräte steuern – beispielsweise mit Apps, die mit den Webservern interagieren, welche wiederum mit den IoT-Objekten verbunden sind. Bisher wurde das Thema M2M-Kommunikation im Mobilfunknetz mit GSM verknüpft, der seit Anfang der 90er Jahre etablierten digitalen Mobilfunktechnologie. Die GSM-Verfügbarkeit, der SMS-Dienst beziehungsweise der Paketdatendienst GPRS waren für viele Anwendungen mit moderaten Datenanforderungen ausreichend. Doch das exponentielle Wachstum der vernetzten Geräte durch IoT lässt sich mit den heutigen Mobilfunknetzwerken nicht mehr bedienen. Der NB-IoT Technologiestandard eröffnet neue Geschäftsmöglichkeiten Die Schlüsselanwendungen der Zukunft, zum Beispiel in den Bereichen Smart Home, Smart City, E-Health, Fernwartung, Energiemanagement und Mobilität stellen höhere Anforderungen hinsichtlich Reichweite, Gerätedichte pro Fläche und Batterielaufzeiten. Auch erlaubt eine Kostensenkung pro Verbindungsmodul gegenüber dem gegenwärtigen Niveau viele weitere Anwendungsfälle. Seit einigen Jahren adressieren daher die Low-PowerWide-Area-Technologien ( LPWA ) diese höheren Anforderungen. Sie leiden allerdings aus Sicht der Telekommunikationsindustrie unter einigen Nachteilen: Exemplarisch seien die Fragmentierung der Lösungen in konkurrierende Standards oder die Notwendigkeit des Aufbaus neuer Netze neben den bereits existierenden Mobilfunknetzen genannt. Der Einsatz der Narrow Band-IoT-Technologie (Schmalbandtechnologie für das Internet der Dinge, kurz NB-IoT)

ergeben sich weitgehende Synergien mit den bestehenden Mobilfunknetzen – mit den entsprechenden Vorteilen. Schlüsselsektoren für die M2M-Kommunikation: Industrial- und Public-IoT NB-IoT kann viele Vorteile bei wichtigen IoT-Anwendungen ausspielen. Einige Beispiele:

vermeidet diese Nachteile. Der 3GPP-Standard wurde dieses Jahr im Juni verabschiedet und wird von weiten Teilen der Telekommunikationsindustrie unterstützt. Erste Netz-Implementierungen durch die Mobilfunkbetreiber in Deutschland sind 2017 geplant. Es wird erwartet, dass der Einsatz von NB-IoT das Internet der Dinge in Deutschland weiter vorantreibt. Für viele Anwendungsfälle des IoT werden Lösungen benötigt, die eine große Fläche abdecken können, weniger Strom verbrauchen und eine hohe Zahl von Verbindungen unterstützen. Folgende Charakteristika von NB-IoT machen diese Technologie zur ersten Wahl: › Mit +20dB höherer Reichweite als GPRS und einer erwarteten Indoor-Abdeckung von 99,5 Prozent ermöglicht NB-IoT die Einführung von IoT-Diensten praktisch überall. › Minimaler Stromverbrauch ist eine Grundvoraussetzung für 80 Prozent der LPWA-Anwendungsfälle –   zum Beispiel beim Einsatz in Smart Metern, Mobilitätslösungen und Wearables. Batterielaufzeiten von bis zu zehn Jahren sprechen für NB-IoT. › Wenn man davon ausgeht, dass in Zukunft jeder Haushalt über Smart Devices verfügen wird, muss jede NB-IoTfähige Zelle in der Lage sein, etwa bis zu 100.000 Geräte zu versorgen – eine Anforderung, die NB-IoT erfüllt. › NB-IoT verfügt über ein schnell wachsendes Ökosystem, das von vielen Mobilfunkbetreibern weltweit unterstützt wird – ein Vorteil gegenüber den anderen Lösungen. Die Bereitstellung der Technologie erfolgt durch Aufrüstung der bestehenden Mobilfunknetze unter weitgehender Verwendung der bestehenden Radio-Infrastruktur und bereits lizensierter Frequenzbänder. Einzelne GSMKanäle als auch die UMTS/LTE-Schutzbänder können genutzt werden. Darüber hinaus wird auch die Einbettung der NB-IoT-Signale in die LTE-Träger unterstützt. Damit

› Smart Metering, also der Einsatz von intelligenten Mess- und Steuerungssystemen im Strom-, Gas- und Wassernetz auf IoT-Basis, wird dazu beitragen, die Kosten für die Ablesung von Stromzählern zu senken und durch Lastverschiebungen, Einspeise- und Lademanagement die Stromnetze zu entlasten. Die NB-IoT-Technologie eröffnet auch Möglichkeiten zu einer verbesserten Umsetzung der Anforderungen, wie sie sich durch das kürzlich verabschiedete Energiewendegesetz ergeben. › Im Bereich Smart City wird intelligente Straßenbeleuchtung nicht nur die kommunalen Stromrechnungen senken, sondern auch die Sicherheit erhöhen: Die Straßenbeleuchtung wird sich den Bewegungen von Fußgängern, Fahrradfahrern und Autos anpassen, Stromverbrauch, Wartungskosten und Lichtverschmutzung werden gesenkt. › Die just-in-time-Produktion kann weiter optimiert werden. Tracking-Daten von Frachtcontainern ermöglichen die permanente Lokalisierung von Vorprodukten für die eigene Produktion. Die Lieferkette wird in Echtzeit überwacht; bei Problemen, Verlust oder Verzögerungen kann schnell reagiert werden. Physische Vermögenswerte in der Logistik- und Transportwirtschaft werden durch „Asset Tracking“ anhand von Geodaten in Echtzeit verfolgt – so wird deren Sicherheit verbessert. Huawei hat jüngst eine Geschäftsstudie zum Thema NB-IoT für Deutschland erstellt. Sie kommt zu dem Schluss, dass neben der Netzverbindung die Aspekte wie Sicherheit, Abrechnung und Big-Data-Analyse die entscheidenden Anreize für die Nutzung der NB-IoTTechnologie in Deutschland sind. Der nächste Schritt ist daher, das Potenzial von NB-IoT als 4.5G-Technologie für die Digitalisierung Deutschlands zu erkennen und zu nutzen.

Autor Torsten Küpper Vice President und Director Corporate & Public Affairs Huawei Technologies Deutschland GmbH


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Immer wieder wird den Deutschen vorgeworfen, sich im Schneckentempo zu digitalisieren. Gleichzeitig propagieren Vertreter von Politik und Wirtschaft die Vierte Industrielle Revolution. Zunächst aber müssen die Weichen für den technologischen Wandel gestellt werden. Wie weit die deutsche Wirtschaft da ist, zeigt sie auch auf dem zehnten Nationalen IT-Gipfel am 16. und 17. November 2016 in Saarbrücken. Deutschland verschläft die Digitalisierung – dieser Vorwurf wird immer wieder laut, wenn die Sprache auf die digitale Transformation der Bundesrepublik kommt. Und in der Tat: Die vollvernetzte, smarte Fabrik, in der Roboter individuelle Produkte effizient zusammensetzen, steht noch nicht. Öffentliche wie gewerbliche Verwaltungen sind oft noch weit davon entfernt, ihre Services konsequent digital und benutzerfreundlich anzubieten. Und elektronische Lernangebote ergänzen zwar heute den Unterricht in Schulen und Universitäten, doch auch hier steht die Entwicklung erst am Anfang. Kein Wunder, wenn Kritiker fordern: Deutschland muss sich ranhalten, will es den Anschluss nicht verpassen und seine Stellung am Weltmarkt halten. Andere Nationen, so heißt es, sind im Kampf um die digitale Vorherrschaft weiter – allen voran die USA, aber auch asiatische Länder wie Japan oder Südkorea. Politik und Wirtschaft hierzulande sollten daher weniger zögerlich agieren und mehr Risiken eingehen. Gerade im Mittelstand sind die Investitionen in Forschung und Entwicklung zuletzt gesunken. G5 bis 2025 Auch im europäischen Vergleich schneidet Deutschland nicht in jeder Disziplin gut ab. Jedoch: Digitale Musterschüler wie Estland haben sehr viel kleinere und weniger komplexe wirtschaftliche Infrastrukturen. Gerade dieser Komplexität muss aber Rechnung getragen werden. Denn sie ist der Grund, warum der Aufbau einer konsequent digitalen Bundesrepublik noch einige Jahre in Anspruch nehmen wird. Im Hintergrund läuft der Wandel indes auf vollen Touren: Im altehrwürdigen Berliner Westen testen die Deutsche Telekom und die Fraunhofer Institute FOKUS und HHI demnächst den neuen schnellen Netzstandard in Echtzeit – Anwendungen zum autonomen Fahren, zu innovativen medizinischen Behandlungen, zum Internet der Dinge und zur drahtlosen Objektsteuerung in Echtzeit inklusive. Ist das Testfeld erfolgreich, will Bundesminister Alexander Dobrindt Deutschland zum ersten Staat mit flächendeckendem 5G-Mobilfunknetz machen. „Wir wollen, dass Deutschland zum Leitmarkt für 5G wird und als

erstes Land ein flächendeckendes 5G-Netz bereitstellt“, heißt es im Bericht zu den Ausbauzielen. Demnach sollen bis zum Jahr 2025 alle Hauptverkehrswege und mindestens die 20 größten Städte in Deutschland mit 5G ausgestattet werden. Mit 5G fließen Daten zehnmal schneller als mit dem heutigen Premium-Standard LTE . Zudem schrumpfen die Reaktionszeiten so weit, dass an das 5G-Netz angeschlossene Geräte ohne Verzögerung auf Eingaben reagieren. Wichtig ist das nicht nur beim autonomen Fahren, sondern auch in der smarten Fabrik der Zukunft. Smarte Fabrik braucht smartes Back-Office Denn in den nach den Leitlinien der Industrie 4.0 aufgebauten Fabriken finden Werkstücke dank RFID -Chips eigenständig ihren Weg zu den Arbeitsstationen. Dort teilen sie den Produktionsanlagen mit, was mit ihnen geschehen soll. Roboter setzen die Produkte zusammen; dabei sind die so flexibel, dass die Produktion in Losgröße 1 möglich wird. Der Mensch programmiert und überwacht dabei lediglich. Auch Print- und Dokumentenmanagement treiben die Digitalisierung voran. So werden im Printmanagement zunächst die passenden Infrastrukturen zum Drucken und Scannen betrieben. Mit dem Dokumentenmanagement werden papierbasierte Prozesse anschließend digitalisiert, damit der Content schließlich in ganz unterschiedlichen Formaten und Datenquellen möglichst automatisch weiterverarbeitet werden kann – auf diese Weise werden Geschäftsprozesse ganzheitlich optimiert. IT-Gipfel zeigt, wie es geht Aber wie sieht die Zukunft der Digitalisierung in Deutschland konkret aus? Welche Ergebnisse sind in den kommenden Jahren mit hoher Wahrscheinlichkeit zu erwarten, und wo besteht noch weiterer Entwicklungsbedarf? Antworten darauf könnte der zehnte Nationale IT-Gipfel am 16. und 17. November 2016 in Saarbrücken geben. Dort werden neben der Bundeskanzlerin Angela Merkel rund 1.000 Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und gesellschaftlichen Gruppen erwartet. Neben dem diesjährigen Kernthema, der digitalen Bildung, liegen die Schwerpunkte des Gipfels wieder breit gestreut auf den Themen Netzausbau, Digitalisierung von Wirtschaft und Verbraucher, E-Government und E-Health, Datenschutz und Datensicherheit. „Die digitale Transformation ist in diesen Jahren die größte Herausforderung, aber auch die größte Chance der deutschen Wirtschaft“, weiß Bernhard Rohleder, Hauptgeschäftsführer des Branchenverbands Bitkom. Die Weichen dazu sind, wie es aussieht, bereits gestellt.

auf Aufholjagd

Deutschland

Text Markus Kemminer text der redaktion


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→  Konica Minolta

Effizient und stressfrei im digitalen Informationszeitalter Digitalisierung betrifft uns alle – Privatpersonen ebenso wie Unternehmen. Der vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) initiierte Nationale IT-Gipfel hat zum Ziel, den digitalen Wandel zur Chance für Deutschland zu machen. Für Unternehmen ist dabei entscheidend, ihre gesamte Organisation in den Blick zu nehmen. Informationsflüsse bilden das Rückgrat der meisten Unternehmen; digitales Dokumentenmanagement wird somit zum Treiber des digitalen Wandels. Viele Vorgänge in Unternehmen laufen heute bereits digital ab. Zudem steht laut Bitkom Digital Office Index eine überwiegende Mehrheit der Unternehmen dem Thema Digitalisierung aufgeschlossen gegenüber. Man könnte also meinen, wir seien in Deutschland auf einem guten Weg. Das sind wir auch. Bedenkt man aber, dass laut derselben Studie nur rund 40 Prozent der befragten Unternehmen auch über eine entsprechende Digitalisierungsstrategie verfügen, so muss man feststellen, dass ein Großteil des Weges noch vor uns liegt. Relevante Informationen müssen jederzeit einfach und rasch auffindbar sein. Eine schlüssige digitale DokumentenmanagementStrategie wird somit zum Herzstück für Informationsprozesse. Information fließt digital Dokumentenmanagement-Lösungen fördern die Produktivität und erlauben zielgerichtete Prozessoptimierungen. Hier liegt unsere Stärke: Als Hersteller von Multifunktionssystemen – der Schnittstelle zwischen papierbasierten

und digitalen Informationen – kennen wir die Abläufe in Büros sehr genau. Seit Jahrzehnten optimieren wir Informationsflüsse in Unternehmen. War der Träger von Information früher vor allem Papier, sind es heute überwiegend digitale Dokumente, die unternehmerische Entscheidungen beeinflussen. Dieses Know-how ist in den Aufbau unseres IT-Services-Portfolios eingeflossen. Als Partner für die Definition und Umsetzung einer bedarfsgerechten Dokumentenmanagement-Strategie unterstützen wir unsere Kunden mit individuellen Lösungen. So profitieren sie von stressfreien Abläufen und haben wieder mehr Zeit für ihr Kerngeschäft.

Autor Johannes Bischof President Konica Minolta Business Solutions Deutschland GmbH

Effizienz in allen Fachabteilungen Einen noch umfänglicheren Ansatz bieten EnterpriseContent-Management-Lösungen (ECM ). Mit ihnen lassen sich Dokumente zentral erfassen, speichern, aber auch teilen. Zudem sind sie geschützt und dank einer Schnittstelle auch an die sonstige Unternehmenssoftware angeschlossen. Unser ECM-Angebot beinhaltet eine Reihe effizienter Lösungen, die vom digitalen Postund Rechnungseingang über das Vertrags- und E-MailManagement bis zur Personal- und Kundenakte reichen und diese Abläufe weitgehend automatisieren. Am Anfang steht eine umfassende Analyse: Sie identifiziert die optimale, individuelle Strategie und passende Lösungen für den größten Wettbewerbsvorteil. Hohe Zeit- und Kostenvorteile erzielen unsere Kunden beispielsweise mit der bereits erwähnten digitalen Eingangsrechnungsverarbeitung. Sie umfasst die Erkennung, digitale Prüfung,

Kostenzuordnung und Genehmigung von Rechnungen. So werden wertvolle Skontoerträge gesichert und ein zeitnaher Monatsabschluss gewährleistet. Schnell finden statt lange suchen Jeder Büroarbeiter kennt die Herausforderung: Die Suche nach bestimmten Informationen in verschiedenen Systemen oder Programmen kostet viel Zeit. Konica Minoltas Enterprise-Search-Lösung dokoni FIND ermöglicht sekundenschnellen Zugriff auf alle Informationen – ob E-MailAnhänge, gescannte Dateien, Notizen, CRM -Datensätze oder rund 300 andere Formate. Innerhalb eines Unternehmens werden sämtliche Informationen über einen einzigen Zugriffspunkt auffindbar – so wie wir es von Internetsuchmaschinen gewohnt sind.

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→ microsoft

Digitale Souveränität real umsetzen – mit Sicherheit ist das möglich Die digitale Transformation ist ein Prozess, der wohl unausweichlich jedem bevorsteht. Dieser Prozess vollzieht sich global – dadurch entstehen einige Dilemmata: insbesondere der Widerspruch zwischen globaler Interaktion und im Extremfall lokaler Abschottung. Grenzen in den grenzenlosen Einsatz von Technologie zu ziehen, scheint nicht nur eine unlösbare Aufgabe, sondern auch wenig sinnvoll.

stellen, Integrations- oder Interaktions-Fähigkeit bereitzustellen, damit dieser Sicherheitsanker auch seinen Zweck erfüllen kann. Souverän in die Cloud

Datensicherheit als treibendes Thema Beim IT-Gipfel 2015 wurden Leitplanken zur digitalen Souveränität diskutiert. Herausgearbeitet wurde hier, dass sich digitale Souveränität unter den gegebenen Umständen weder in Autarkie noch in Fremdbestimmung abbilden lassen will. Anwender fühlen sich durch global verfügbare und interoperable Lösungen eher angezogen, als durch isolierte, inkompatible oder proprietäre Systeme. Sie wollen jedoch auch über die Nutzung ihrer Systeme und insbesondere über ihre Daten selbst bestimmen. Da gerade die Daten eine entscheidende Rolle spielen, ist die Datensicherheit auch das treibende Thema der Souveränitätsdiskussion. Doch wie kann eine theoretische Diskussion zur Abbildung digitaler Souveränität auch real umgesetzt werden – und zwar zeitnah und effektiv? Denn die Geschwindigkeit der Digitalisierung steigt. Und die Frage, wie das angestrebte Ziel der Selbstbestimmung tatsächlich erreicht werden kann, drängt. Tatsächlich muss man

Autor Michael Kranawetter National Security Officer Deutschland

sich dem Ziel wohl eher abgestuft annähern, wie es im Sicherheitsbereich immer wieder der Fall ist. Was kann mit Bezug auf Datensicherheit eine Stufe sein? Dass Lösungen von globalen Herstellern zum Einsatz kommen, ist ein Fakt. Anwender wollen und kaufen diese und das wird sich in absehbarer Zeit nicht ändern. Kann es folglich möglich sein, in diese Lösungen hinein Sicherheitsanker zu setzen? Hintergrund der Frage ist nicht, ob die angebotenen Lösungen tatsächlich sicherer sind oder ob ein globales Angebot unsicher wäre. Es geht darum, Souveränität dadurch zu gewinnen, das Kernprozesse und Sicherheitstechnologien unter lokaler Kontrolle liegen. Die Frage in Folge ist dann, ob ein Hersteller die Möglichkeit bietet, einem lokalen Angebot die Schnitt-

Ein gutes Beispiel dafür ist die Microsoft Cloud Deutschland. Zum einen wird durch den Betrieb durch einen Treuhänder für den Kunden sichergestellt, dass Microsoft selbst keinen Zugriff auf die Kundendaten bekommt. Zum anderen wird für die Verschlüsselung ein deutsches Trustcenter verwendet. An der Technik selbst ändert sich nichts, Azure bleibt Azure und Office 365 bleibt Office 365. Es wird lediglich ein Sicherheitsanker für den Betrieb und die Zertifikatverwaltung gesetzt. So wird digitale Souveränität real, mit der Bereitstellung dieser souveränen Cloud. Es gibt bereits heute eine Vielzahl solcher Beispiele, die aufzeigen, das deutsche Technologie und Expertise im Zusammenspiel mit globalen Herstellerangeboten den Vertrauensgrad beim Anwender steigert und somit souveräne Lösungen möglich werden. Eine Übersicht bietet hier das neue Kompendium internationaler Sicherheitspartnerschaften (KiSi). Es ist also heute bereits möglich, digitale Souveränität insbesondere im Datensicherheitsbereich abzubilden. Der entscheidende Punkt ist, diese auch zum Einsatz zu bringen, um das Sicherheitsniveau in Deutschland tatsächlich zu steigern.


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→ Samsung

Mobile Sicherheit im vernetzten Zeitalter Mitarbeiter nutzen private Handys am Arbeitsplatz und Firmenlaptops zu Hause. Was nach höchstmöglicher Flexibilität klingt, birgt allerdings auch Risiken. Denn nicht immer sind private Geräte oder Netzwerke ausreichend geschützt. Samsung Knox hilft, den umfassenden Schutz sensibler Unternehmensdaten zu gewährleisten.

Mehr als 324 Millionen Arbeitnehmer werden in diesem Jahr Enterprise-Mobility-Lösungen nutzen und damit flexibel arbeiten. Das geht aus dem Global Mobile Enterprise Business Applications User Forecast 2015 hervor, der die Entwicklung der Jahre 2015 – 2020 beleuchtet. Dies bedeutet jedoch nicht nur eine deutlich mobilere Mitarbeiterschaft, sondern stellt auch eine enorme Herausforderung für die Sicherheit und den Schutz von Unternehmensdaten dar. Mobilität, Flexibilität und die zunehmende Überschneidung von Beruf und Privatleben sind wesentliche Trends in der Arbeitswelt von heute. Smartphones und Tablets werden dabei ganz selbstverständlich für dienstliche ebenso wie für private Zwecke genutzt. Was früher strikt getrennt wurde, geht heute oft nahtlos ineinander über. Damit die neue Mobilität im Geschäftsalltag nicht zum Risiko wird, ist ein umfassendes und robustes Sicherheitskonzept entscheidend. Dies wird umso wichtiger mit Blick auf die zunehmende Vernetzung im Zuge des Internets der Dinge und Dienste. Eher konservative Prognosen gehen aktuell von etwa 20 Milliarden IoT-Geräten bis 2020 aus, wovon sechs Prozent in der Industrie verwendet werden oder mit Industrie-Geräten kommunizieren sollen. Um den stetig wachsenden Anforderungen an mobile Sicherheit in Zeiten zunehmender Vernetzung gerecht zu werden, hat Samsung die Sicherheitsplattform Knox entwickelt.

Betriebssystems bildet, werden in Echtzeit überwacht. Alle Geschäftsdaten werden mit AES 256-bit, einem der sichersten kryptographischen Verfahren, verschlüsselt. Auch bösartige Root-Zugriffe, mit denen Angreifer versuchen, Kontrollrechte über das System zu erlangen, werden abgewehrt. Das renommierte Analystenhaus Gartner hat der Knox-Plattform im „Mobile Device Security“-Report 2016 Bestnoten ausgestellt: Unter allen Corporate-Managed-Security-Plattformen erhielt sie die meisten Höchstbewertungen. Produktiv und sicher im mobilen Arbeitsalltag Damit mobile Lösungen die Produktivität im Unternehmen steigern, müssen sie effektiv, einfach, skalierbar und weitgehend konfigurierbar sein. Daher hat Samsung auf Basis der Knox-Plattform eine Reihe maßgeschneiderter Produkte entwickelt. Die ganzheitliche Hard- und Softwarelösung „Knox Workspace“ schützt sensible Firmendaten auf Geräten, die geschäftlich und privat genutzt werden, indem es sie strikt von den privaten Daten und Apps der Mitarbeiter trennt. In einem isolierten Arbeitsbereich, dem Knox Container, können Mitarbeiter nur von der IT-Abteilung freigegebene Apps verwenden. Zahlreiche Anwendungen wie Telefon, E-Mail-Programm oder Kalender sind vorinstalliert, weitere können flexibel freigeschaltet werden. Alle Daten im Knox Container werden separat verschlüsselt. Über eine intuitive Benutzeroberfläche wechseln Mitarbeiter schnell und bequem zwischen Privatem und Arbeitsbereich. Unternehmen haben damit die Kontrolle über ihre Daten, während Mitarbeiter ihre Geräte privat weitgehend frei nutzen können. Was „Knox Workspace“ für das gesamte Gerät ist, ist „Knox Enabled App“ für einzelne Apps: Auf Basis der Knox-Plattform können Unternehmen ihren Endkunden damit gesicherte Anwendungen zur Verfügung stellen.

Bilderquelle: Samsung

Maßgeschneiderte Lösungen Für mobile Geräte, die für spezielle Zwecke eingesetzt werden, hat Samsung mit „Knox Customization“ zudem ein Set an Tools und Services für benutzerdefinierte Konfigurationen bereitgestellt: So lassen sich SamsungGeräte zu Infotafeln in Museen oder Bezahlsystemen im Handel umfunktionieren, indem Funktionen verändert oder abgeschaltet werden können. Außerdem ist es möglich, vorher definierte Profile über WLAN auf Geräte auszurollen. Sicherheit vom Smartphone bis zur Smartwatch Samsung Knox wurde mit klarem Fokus auf Managebarkeit entwickelt und fügt sich in die meisten bestehenden IT-Umgebungen ein. Aktuell hat Samsung die Interoperabilität erweitert, so dass Samsung Knox neben dem Android Betriebssystem auch das Samsung Tizen Betriebssystem umfasst. Damit ist die Sicherheitsplattform auch auf Samsung-Wearables verfügbar, die zukünftig das Portfolio mobiler Arbeitsgeräte zunehmend ergänzen werden. Zur Einführung des jüngsten Smartwatch-Modells, der Gear S3, hat Samsung daher ein eigenes Software-Development-Kit vorgestellt, das es vereinfachen wird, die Smartwatch an die Wünsche von Geschäftskunden anzupassen. Zudem lässt sich Samsung Knox dank einer Reihe offener APIs und SDKs nahtlos mit verschiedenen Internet-of-Things-Lösungen einsetzen. Dadurch bietet Samsung Knox auch mit Blick auf die zunehmend vernetzte Zukunft robuste Sicherheit für Unternehmen.

Einrichten im Self-Service Sicherheit vom Chip bis zur App Die Sicherheitsarchitektur von Samsung Knox ist in die Hardware aktueller Samsung-Geräte integriert und ergänzt Android um wichtige Sicherheitsfeatures. Das Fundament der Plattform bildet eine mehrschichtige Technologie. Sie schützt die Integrität mobiler Geräte auf allen Ebenen – vom Chip bis zur App. Eine TrustedBoot-Funktion stellt sicher, dass auf unterstützten Geräten nur autorisierte Software laufen kann und schützt bereits während des Systemstarts vor Schadcode. Auch Schlüssel, Zertifikate und der Kernel, der den Kern des

Auch die für die IT-Abteilung zeitaufwendige Einrichtung neuer Geräte ist bei Samsung Knox effizient: Mit „Knox Mobile Enrollment“ bietet Samsung eine automatisierte Lösung, mit der Unternehmen mobile Endgeräte schnell und sicher an ein kompatibles MDM-System anbinden können, ohne jedes Gerät manuell konfigurieren zu müssen. Über Self-Service-Funktionen kann auch Mitarbeitern ermöglicht werden, ihre Geräte selbst einzurichten; ein neues Gerät muss also nicht zwingend erst die IT-Abteilung passieren, bevor es sicher verwendet werden kann.

Weitere Informationen unter: www.samsung.de/knox


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Wer den Schaden hat Die deutsche Wirtschaft ist weltweit vernetzt und vergleichsweise stark digitalisiert. Damit steigt aber auch die Gefahr einer Cyberattacke. Für einen bestmöglichen Schutz gegen Cyberkriminalität sind Unternehmen aufgefordert, großen Wert auf ihre IT-Sicherheitsstrategie zu legen. Spezielle Versicherungen sichern gegen die Restrisiken digitaler Angriffe und IT-Störfälle ab. Datendiebstahl, IT-Ausfall oder Sabotage: Globale Wirtschaftsbeziehungen und immer komplexere Geschäftsprozesse lassen das Risiko für Cybercrime steigen. Vor der Gefahr durch organisierte Kriminalität im Internet warnt auch eine gemeinsame Studie der Unternehmensberatung KPMG und des Telekommunikationsriesen British Telecommunications (BT ). Danach gaben nahezu alle befragten Unternehmen an, bereits Ziel einer Cyberattacke geworden zu sein. Die Hälfte der Betroffenen berichtete, dass solche Attacken innerhalb der vergangenen zwei Jahre zugenommen haben. Insgesamt sieht nur etwa ein Fünftel der IT -Entscheider laut der aktuellen Studie ihr Unternehmen umfassend auf Angriffe durch Cyberkriminelle vorbereitet. Ein Grund für diese Ergebnisse ist die steigende Professionalität der Angreifer. „Der Cyberkriminelle des 21. Jahrhunderts ist ein skrupelloser und effizienter Unternehmer, der von einem hochentwickelten Schwarzmarkt unterstützt wird“, so Mark Hughes, CEO Security bei BT . Alleine für die deutsche Wirtschaft belaufen sich die jährlichen Schäden durch Angriffe von Cyberkriminellen auf einen mittleren zweistelligen Milliardenbetrag. Risiko ist vielen Unternehmen noch nicht bewusst Klar ist: Attacken aus dem Internet können jedes Unternehmen treffen. Deswegen rät Steffen Salvenmoser, Partner beim Unternehmensberater PwC im Bereich Forensic Services: „Der Aspekt IT-Sicherheit sollte bei jedem Schritt in Richtung Digitalisierung von Beginn an berücksichtigt werden.“ Die Palette möglicher Maßnahmen zur Stärkung der eigenen IT -Systeme ist breit. Sie reicht von innovativen Verschlüsselungstechniken über moderne Firewall-Konzepte bis zu einer leistungsfähigen Antivirensoftware. Zu einem umfassenden und modernen Sicherheits-Konzept gehört auch die Ausweitung der verschiedenen Schutzmaßnahmen auf mobile Geräte. Fachleute für Sicherheit sprechen in diesem Zusammenhang von Mobile Security. Darüber hinaus dürfen Unternehmen mit Blick auf Cyberbedrohungen die Sensibilisierung des eigenen Personals vom Top-Management bis hin zum Sachbearbeiter nicht vernachlässigen.

Restrisiko digitaler Angriffe und IT -Störfälle ab.“ Im Fall eines Angriffs übernimmt die Versicherung zum Beispiel die Kosten für die Reparatur von IT -Systemen oder die Wiederherstellung von Daten. Abgedeckt sind in der Regel auch Schäden, die durch eine Betriebsunterbrechung entstehen. Optional ist im Rahmen eines umfassenden Risikomanagements mit Blick auf CyberRisiken nicht zuletzt auch Industrie-Spionage oder Rechtsschutz versicherbar. Experten raten, den Versicherungsschutz stets an den individuellen Bedürfnissen des eigenen Unternehmens auszurichten. Ganzheitlicher Schutz für Manager Übrigens lässt sich bei Bedarf dank Versicherungspolicen auch die Begrenzung zivil- und strafrechtlicher Verantwortlichkeiten des Managements regeln. Zum Beispiel schützt die auch als Managerhaftpflicht-Police bekannte D&O -Versicherung Angestellte in leitenden Positionen wie Geschäftsführer, Aufsichtsräte oder Prokuristen vor Schadensersatzansprüchen. Dieser ganzheitliche Schutz ist nicht unwichtig, denn die Zahl der Klagen und damit auch die Versicherungsschäden durch Unternehmensmanager nehmen auch in Deutschland stetig zu. Dieser Trend lässt sich etwa in den USA schon länger beobachten. Das liegt unter anderem an einer gestiegenen Anspruchsmentalität gegenüber dem Management von Unternehmen. Verschärfte Gesetze und Urteile der Gerichte dürften in Zukunft zudem das Risiko weiter erhöhen, aufgrund von Fehlverhalten auf Schadenersatz verklagt zu werden.

text der redaktion

Zahl der Abschlüsse von Cybercrime-Policen steigt Hat Ihr Unternehmen eine Versicherung gegen Hackerangriffe bzw. Datendiebstahl?

5,6

10,5 9,2

Policen decken Restrisiko ab Mit den verschiedenen Sicherheitsmaßnahmen können die Cyberrisiken zwar gesenkt werden, allerdings gibt es keinen hundertprozentigen Schutz vor Angriffen. „Eine Versicherung gegen Cybercrime ist daher eine sinnvolle Ergänzung technischer und organisatorischer Maßnahmen zur Verbesserung der IT -Sicherheit“, glaubt Marc Fliehe, IT-Sicherheitsexperte des Branchenverbands Bitkom. „Die Cybercrime-Police deckt das unvermeidbare

Text Günter Weihrauch

Ja   Nein, ist aber geplant   Nein, aber wir diskutieren das   Nein, kein Thema

48,6

26,1

Weiß nicht / k. A.

Basis: Industrieunternehmen ab 20 Mitarbeitern, n=504 Quelle: Bitkom Research


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Einfach sicher mailen

Private E-Mails werden nach wie vor nur selten vollständig verschlüsselt. Dabei ist es dank moderner und alltagstauglicher Verschlüsselungslösungen ganz einfach, die eigene Kommunikation zu schützen. Viele Verschlüsselungslösungen werden nicht genutzt, weil sie zu kompliziert sind. Die Volksverschlüsselung des Fraunhofer SIT will das jetzt ändern und die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung von E-Mails alltagstauglich machen. Eine Software erzeugt die hierfür notwendigen Schlüssel und Zertifikate und hinterlegt diese automatisch an den passenden Stellen. Mit wenigen Klicks ist der eigene Rechner verschlüsselungsfertig. Die privaten Schlüssel werden ausschließlich auf dem Endgerät des Nutzers erzeugt und gespeichert – nur er selbst kann seine Mails entschlüsseln. Seit Juli ist für Privatnutzer eine kostenlose S/MIME-Version für Windows-Rechner verfügbar – eine PGP-Erweiterung folgt. Identifizierung über Festnetz oder Personalausweis

Text Michael Herfert Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie (SIT) redaktioneller gastbeitrag

Damit Krypto-Zertifikate nur einem Menschen zugeordnet werden, legt die Volksverschlüsselung großen Wert auf eine starke Identifizierung: Derzeit erfolgt diese elektronisch über das Festnetzkonto von Kunden der Deutschen Telekom oder mithilfe des elektronischen Personalausweises. Darüber hinaus kann man sich persönlich bei einer Reihe von Fraunhofer-Veranstaltungen registrieren. Termine hierzu finden sich unter www.volksverschluesselung.de , wo die Software auch kostenlos heruntergeladen werden kann. Dort ist auch der Quelltext der Software einsehbar.

Die alltagstaugliche Lösung der Volksverschlüsselung wurde vom Fraunhofer SIT entwickelt und besteht aus einer Software und der dazugehörigen Infrastruktur, die von der Deutschen Telekom in einem Hochsicherheitsrechenzentrum betrieben wird. Mit dem gemeinsamen Engagement erfüllen die beiden Partner die Forderungen der Charta zur Stärkung der vertrauenswürdigen Kommunikation, die auf dem vergangenen IT-Gipfel von Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik vorgestellt und unterzeichnet wurde.

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→  HDI Global

Bedarfsgerechter Cyberschutz für den Mittelstand Immer häufiger stehen deutsche Unternehmen im Visier von Cyber-Kriminellen. Greifen Hacker das Firmennetzwerk an, ist der Schaden oft groß – und die Reputation zerstört. Helfen können da speziell konzipierte CyberVersicherungen – wie die „Cyber+ Smart“.

deckt auch „Cyber+ Smart“ Dritt- und Eigenschäden sowie Betriebsunterbrechungen aus Cyber-Vorfällen ab. Sollten beispielsweise Aufgaben der Datenverarbeitung an externe Dienstleister ausgelagert sein, lassen sich diese einfach in den Versicherungsschutz integrieren.

Durch gezielte Internetattacken stehlen Hacker Geschäftsgeheimnisse oder legen Produktionsabläufe durch die Platzierung von Schadsoftware lahm. Die Cyber-Kriminalität hat den Mittelstand längst erreicht. Nach einer Studie des Branchenverbandes Bitkom waren mittelständische Unternehmen in jüngster Vergangenheit sogar stärker betroffen als große Gesellschaften.

Unterstützung bei Verdacht eines Cyber-Angriffs

Cyber-Kriminalität gefährdet Geschäftserfolg

Autor Philipp Lienau Leiter Vermögensschadenhaftpflicht, HDI Global SE

gerichtet ist. Im Fokus liegen Unternehmen mit einem Jahresumsatz zwischen fünf und 50 Millionen Euro. Die Folgen solcher Internetangriffe – Datenverluste, BeAbgesichert werden verschiedene Formen von Infortriebsunterbrechungen oder Haftpflichtansprüche – kön- mationssicherheitsverletzungen. Hierzu zählt die Entnen Geschäftserfolg und Reputation von Unternehmen wendung personenbezogener Daten, die Verletzung von erheblich gefährden. HDI hat mit „Cyber+ Smart“ eine Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen sowie Attacken Versicherungslösung entwickelt, die speziell auf die auf das firmeneigene Netzwerk. Analog zur VersicheAnforderungen des produzierenden Mittelstands aus- rungslösung „Cyber+“ für große Industrieunternehmen

Die Gestaltung des Versicherungsschutzes von „Cyber+ Smart“ ist bewusst zielgruppengerecht standardisiert: Die betrieblichen Cyber-Risiken werden generell per Selbstauskunft des Kunden ermittelt. Je nach Anforderungen können Versicherungssummen von 250.000, 500.000, 750.000 oder einer Million Euro vereinbart werden, bei Bedarf auch höhere. Ebenso werden Varianten der Selbstbeteiligung zur Wahl gestellt. Außerdem erhalten mittelständische Unternehmen Versicherungsschutz für Dienst- und Beratungsleistungen zur professionellen Unterstützung, wenn bereits der Verdacht besteht, dass ein Cyber-Angriff stattgefunden hat. www.hdi.global


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Daten frei fließen lassen Woran erkennt man, dass wir eine neue Stufe der digitalen Goldgräberstimmung erreicht haben? Zuerst eroberten „digitale Cowboys“ – also Start-ups, Plattformen und Netzwerke – den digitalen Wilden Westen, hoben Datenschätze und erschlossen digitale Ölfelder. Diesen Vorreitern folgt nun eine juristische Nachhut. Ihr erklärtes Ziel: die Schaffung rechtlicher Regeln im digitalen Zusammenleben. Je mehr Daten zu attraktiven Wirtschaftsgütern werden, desto verlockender wird für viele die Vorstellung von „eigenen“ Daten, die monetarisiert und gehandelt werden können. Da überrascht es wenig, dass Ideen sprudeln, wie man Dateneigentums-, Datenverwertungs- und Datenausschließlichkeitsrechte verteilen könnte. Derzeit kennt nur das Urheberrecht Rechte an Sammel- und Datenbankwerken, weil die Auswahl oder Anordnung der Daten hier eine persönliche geistige Schöpfung darstellt. Und im Wettbewerbs- und Strafrecht können Geschäfts- oder Betriebsgeheimnisse ausschließliche Nutzungsrechte vermitteln. Privateigentum an Daten gibt es jedoch nicht. Daten sind Informationsträger, sind Ideen, sind Wissen, sind Meinungen. Der freie Fluss der Daten ist Teil einer auf Freiheit und Wettbewerb beruhenden Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung. Der Austausch von Ideen ist das Wesen dieser Ordnung. Das Konzept „Privateigentum an Daten“ hingegen trägt protektionistische Züge und birgt die Gefahr einer Überregulierung. Das Bundesverfassungsgericht stellte in seinem Volkszählungsurteil 1983 fest, dass der Einzelne keine „absolute“ Herrschaft über „seine“ Daten hat und dass der Schutz personenbezogener Daten durch das Allgemeininteresse beschränkt werden kann. Das ist auch heute noch richtig. Natürlich stellt sich stets die Frage, wo das freie Spiel – in diesem Fall das freie Spiel der Daten – endet und wo die Schutzpflicht des Staates beginnt. Die jüngst verabschiedete EU-Datenschutz-Grundverordnung sorgt für einen Ausgleich zwischen den Chancen der Digitalisierung und dem bestmöglichen Schutz personenbezogener Daten. Das Konzept des Privateigentums an Daten könnte das Gegenteil bewirken. Der Verkauf personenbezogener Daten kann zum Ausverkauf der Privatsphäre werden, wenn nur noch Finanzkraft Enthaltsamkeit ermöglicht. Diese Idee ist nicht der richtige Weg.

Bildquelle : Henning Schacht

Text Dr. Thomas de Maizière, MdB Bundesminister des Innern redaktioneller gastbeitrag

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Der stärkste Schlag trifft die Netze aus dem Netz. Stellen Sie sich vor, jemand würde in das IT-Netzwerk eines Versorgungsdienstleisters eindringen. Die Auswirkungen könnten fatale Ausmaße annehmen. Die Absicherung kritischer Infrastrukturen ist eine echte Herausforderung. Hier sind Giesecke & Devrient und secunet Ihre verlässlichen Partner. Zusammen stellen wir sicher, dass das Licht buchstäblich nie ausgeht.

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Panel: Worin sehen Sie die größten Risiken für die IT in Deutschland?

Arne Schönbohm Präsident des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI)

Prof. Dr. Michael Waidner Leiter des Fraunhofer-Instituts für Sichere Informationstechnologie SIT in Darmstadt

Sascha Lekic Director IT & Mobile Communication B2B, Samsung Electronics GmbH

Für den Industriestandort Deutschland sind die Chancen der Digitalisierung groß. Staat und Wirtschaft müssen gleichermaßen dazu beitragen, die Digitalisierung erfolgreich zu gestalten, sodass diese Chancen genutzt werden können. Unabdingbare Voraussetzung für den Erfolg der Digitalisierung ist die IT-Sicherheit. Denn Cyber-Angriffe finden jeden Tag statt, die Methoden der Angreifer werden dabei immer professioneller. Die Angriffe mit Ransomware im Frühjahr haben eindrucksvoll deutlich gemacht, wie verwundbar unsere digitalisierte Gesellschaft ist. Wir beobachten aber gleichzeitig, dass in der Wirtschaft etablierte Mechanismen noch nicht an das digitale Zeitalter angepasst sind. Hier gibt es in Bezug auf die IT-Sicherheit Nachholbedarf. Das BSI unterstützt die Wirtschaft dabei, die Herausforderungen der Digitalisierung zu bewältigen. Wir verstärken daher die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft, beispielsweise in etablierten Kooperationskreisen wie dem UP KRITIS oder der Allianz für Cyber-Sicherheit. Wir suchen den Dialog und führen Gespräche mit Vorständen und Aufsichtsräten, um mehr IT-Sicherheit in Deutschland zu erreichen.

Das Thema IT-Sicherheit ist mittlerweile in den Chefetagen der deutschen Unternehmen und in der Politik angekommen – in der Sache hat sich aber wenig geändert. Unsere Forschung belegt: IT ist angreifbar und wird auch angegriffen. Die meisten Angriffe könnten mit bekannten Methoden abgewehrt werden, aber gerade Innovationen in der IT-Sicherheit brauchen außergewöhnlich lange bis zum Markterfolg. Zugleich schreitet die Digitalisierung rasant voran. In der Summe bedeutet dies: Das Risiko steigt. Ein wichtiger Risikofaktor: Der Markt kann mangels nachvollziehbarer Tests und Zertifizierungen nicht zwischen guter und schlechter Sicherheit unterscheiden. Hier braucht es entsprechende Methoden und Technologien, aber auch wirtschaftliche und rechtliche Anreize. Doch es mangelt an Kompetenz. In vielen Aus- und Weiterbildungen zur Digitalisierung kommen Sicherheit und Datenschutz nicht vor. Es fehlen auch Experten, zum Beispiel Analysten und Forensiker. Bedarf besteht auch in der Forschung zu Sicherheitsanalyse, Benutzbarkeit, intelligenter Automatisierung, sicherer Entwicklung und Umsetzungsstrategien für IT-Sicherheit. Oft übersehen wird der Mangel an Sicherheitsinfrastrukturen, etwa PKIs für Verschlüsselung und Unterschriften. In der digitalen Gesellschaft sind solche Infrastrukturen aber ebenso wichtig wie das Straßennetz.

Der mobile Zugriff auf Unternehmensdaten nimmt momentan deutlich zu. Mobilität, Flexibilität und die Überschneidung von Beruf und Privatleben sind wesentliche Trends in der Arbeitswelt von heute. Smartphones und Tablets werden dabei ganz selbstverständlich für dienstliche ebenso wie private Zwecke genutzt. Damit die neue Mobilität im Geschäftsalltag nicht zum Risiko wird, ist ein umfassendes und robustes Sicherheitskonzept entscheidend, das Mobilgeräte vor Hackerangriffen schützt. Dies wird umso wichtiger mit Blick auf die zunehmende Vernetzung im Zuge des Internets der Dinge und Dienste. Mobile Security, Datenschutz und Compliance sind hochkomplexe Themen, die IT-Verantwortliche häufig vor Herausforderungen stellen. Heute gilt es, mobile Sicherheit von der Hardware bis zur einzelnen App zu garantieren. Dabei sollten wir jedoch nicht aus den Augen verlieren, dass mobile Geräte nicht nur sicher, sondern weiterhin auch anwenderfreundlich und intuitiv zu bedienen sein sollten. Diese beiden Spannungsfelder gilt es in Einklang zu bringen. Nur so können Mitarbeiter die neue Effizienz der mobilen Arbeitswelt voll ausnutzen.


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Per Klick zum Personalausweis Lange Warteschlangen am Infotresen, freie Termine erst nach Wochen oder gar Monaten und lange Wege zwischen den verschiedenen Behörden – all das könnte bald der Vergangenheit angehören, würden verwaltungstechnische Vorgänge für Bürger und Unternehmen konsequent digitalisiert. Die elektronische Verwaltung ist auch hierzulande Ziel vieler Bemühungen: Allein der Weg ist noch weit. Auf dem Heimweg vom Büro fällt der Blick aufs vorm Haus parkende Auto. Ein Strafzettel wegen Falschparkens, der Anwohnerparkausweis ist abgelaufen. Kein Problem, sicher können wir die Parkberechtigung flugs online beauftragen. Nach einigem Herumklicken findet sich bei der zuständigen Behörde ein Formular, das sogar online ausgefüllt und per E-Mail versendet werden kann! Bis wir feststellen, dass das Formular unterschrieben werden muss. Von Hand. Der elektronische Personalausweis hilft hier nicht. Also Formular ausdrucken und nebst Kopie des Personalausweises und des Fahrzeugscheins in den Briefkasten werfen. Und dann heißt es warten, auf die schriftliche Zahlungsaufforderung. Erst dann kommt, irgendwann, der Aufkleber mit der neuen Parkberechtigung. E-Government könnte so schön sein

E-Government? Ja bitte!

Ein Beispiel für fehlgeschlagenes E-Government. Der Begriff meint, verwaltungstechnische Vorgänge für Bürger und Unternehmen mit den Möglichkeiten moderner Informationstechnik durchzuführen. Daneben umfasst E-Government auch die Abwicklung politischer Prozesse auf diese Weise. Ziel ist es, administrative und politische Prozesse schneller, bequemer und billiger zu machen. Bürger können online ihre Behördengänge erledigen. Gewerbeanmeldungen, Wohnortswechsel, Ausweisverlängerungen sind in wenigen Minuten amtlich erledigt. Vor allem: In einer idealen E-Government-Welt bleiben alle Schritte digital – bis hin zur Online-Identifizierung, die die Unterschrift ersetzt. Möglich macht das in Deutschland der sogenannte „nPA“, der „neue Personalausweis“, der mithilfe eines Lesegerätes und einer persönlichen PIN die Authentifizierung eines Antragsstellers erlaubt. Auch die Verwaltungen sind sich der Vorteile bewusst. So kommt die Arbeitsgemeinschaft der Kommunalen IT-Dienstleister in einer aktuellen Studie zu dem Ergebnis, dass beim Einsatz von E-Government Einsparungen von bis zu 70 Prozent möglich sind. Im August 2013 etwa trat das E-Government-Gesetz (E-GovG) in Kraft, untermauert vom Grundsatzpapier „Digitale Verwaltung 2020“. Formuliert wird die Absicht, „alle nutzbringenden Dienstleistungen der Verwaltung online zur Verfügung zu stellen“. Es wird gar als Ziel ausgegeben, eine „digitale Transformation der öffentlichen Verwaltung“ zu erreichen.

Text Otmar Rheinhold text der redaktion

Nutzungsbarrieren … … die einer (intensiveren) Nutzung von Online-Behördendiensten in Deutschland im Weg stehen

71 %

56 %

56 %

51 %

50 %

45 %

Viele OnlineAngebote sind nicht bekannt

keine vollständige Abwicklung der Angebote im Internet möglich

Einfache Handhabung oft nicht gegeben

Mangelnde Datensicherheit

Mangelndes Vertrauen in Behörde allgemein

Verfahren sind (sprachlich) schwer zu verstehen

Basis: n = 1000 Quelle: EGOVERNMENT MONITOR 2015, Initiative D21 u. IPIMA, TU München

Den Bürgern und Unternehmern käme dies sehr entgegen. Das jedenfalls sagen die Zahlen des jährlich erscheinenden „eGovernment Monitor“. Laut der jüngsten Ergebnisse haben 39 Prozent der deutschen Online-Nutzer in den vergangenen zwölf Monaten Angebote des E-Government genutzt. Was sie sich wünschen? 58 Prozent möchten „Bürgerdienste gebündelt aus einer Hand erhalten – mit so wenig Aufwand wie möglich für das Ausfüllen von Formularen verwenden“. Und fast die Hälfte, nämlich 47 Prozent, wünscht sich einfache und verlässliche Wege zur Datenermittlung ähnlich dem Online-Banking. Wirtschaftsverbände wie der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) fordern, dass die elektronische Unterschrift, bundesweit vereinheitlichte Prozesse und der Datenaustausch zwischen Behörden ermöglicht und ausgebaut werden. Wie steht’s in Deutschland – und der Welt? Wünsche und Absichten sind also klar. Peinliche Realität ist das Ergebnis des European Digital Progress Reports: Da reicht es nur für Platz 18 von 28. Die Unternehmensberatung McKinsey kommt  – grob gesagt – zu dem Ergebnis, dass es in deutschen Kommunen zwar mit der Online-Information über verwaltungstechnische Vorgänge gut aussieht. Jedoch hapert es bei der konsequenten Digitalisierung komplexer Vorgänge  –  zu oft müssen entscheidende Schritte eben doch noch persönlich vorgenommen werden. Ganz anders im europäischen Musterland des E-Governments: Estland. Dort wird sogar online gewählt. Wer will, kann sein ganzes Leben elektronisch organisieren. Die Esten setzen auf ein System aus elektronischem Personalausweis und dem verschlüsselten Datenaustausch zwischen Behörden und Institutionen. Es ermöglicht ihnen, online Arzttermine zu vereinbaren, die Steuererklärung abzugeben oder ein Unternehmen anzumelden. Das geht theoretisch auch hierzulande. Doch das estnische System funktioniert flächendeckend, es gibt keine Insellösungen – das ganze Land nutzt dasselbe System. Dass es funktioniert, mag zudem auch einem größeren Vertrauen in Behörden, Institutionen und staatlich garantiertem Datenschutz geschuldet sein – Stichwort elektronischer Ausweis, der vielen Deutschen suspekt ist. Zudem gilt die Akzeptanz der Esten neuen Technologien gegenüber als größer. Und nicht zuletzt wissen 71 Prozent der Deutschen gar nichts von den Online-Angeboten ihrer kommunalen Verwaltungen. Zeit also für ein bisschen Publicity.


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Eine große Chance für die Wirtschaft Die vierte Stufe der industriellen Revolution wird die Industrieproduktion revolutionieren. Durch die Digitalisierung und Vernetzung der gesamten Wertschöpfungskette entsteht eine ganz neue Verzahnung aller Prozesse. Deutschland könnte bei einer erfolgreichen Umgestaltung seine starke Position im globalen Wettbewerb festigen. Funkchips übermitteln individuelle Kundenwünsche an Produktionsanlagen, Schrauben kommunizieren mit Montagerobotern und Maschinen koordinieren Fertigungsprozesse: Im Mittelpunkt von Industrie 4.0 steht die digitale Fabrik. Eines der zentralen Elemente dieses Konzeptes ist die Verzahnung der Produktion mit modernster Informations- und Kommunikationstechnologie. Material, Maschinen und logistische Systeme kommunizieren in smarten Fabriken in Echtzeit über das Internet miteinander, tauschen Informationen aus und treffen autonome Entscheidungen. Eine Folge: Die Fertigung in einer intelligenten Fabrik steuert und optimiert sich zunehmend selbst. Digitalisierung verändert die Wettbewerbslandschaft Davon versprechen sich Unternehmen signifikante Vorteile bei Kosten, Effizienz und Gewinnen. Das ist das Ergebnis einer globalen Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC. Danach stuft rund ein Drittel der Unternehmen ihren Digitalisierungsgrad bereits jetzt als hoch ein, durchschnittlich soll dieser Wert innerhalb der nächsten fünf Jahre von 33 Prozent auf 72 Prozent steigen. Die Befragten digitalisieren dabei nicht nur wesentliche Funktionen innerhalb ihrer vertikalen Wertschöpfungskette, sondern auch horizontal mit ihren Partnern entlang der Lieferkette. Zusätzlich stärken sie ihr Produktportfolio mit digitalen Funktionen und bieten innovative, datenbasierte Dienstleistungen an. Die Chancen durch Analyse und Nutzung riesiger Datenmengen werden damit zusehends in den Fokus rücken. „Selbst wenn sich nur die Hälfte der daran geknüpften Erwartungen erfüllt, wird Industrie 4.0 die Wettbewerbslandschaft in den kommenden fünf Jahren grundlegend verändern“, sagt Reinhard Geissbauer, Ansprechpartner für das Thema bei PwC . Branchen stehen vor gemeinsamen Herausforderungen Zu den Wegbereitern von Industrie 4.0 zählt Siemens. Der DAX Konzern bietet als Fabrikausrüster produzierenden Unternehmen Lösungen für die Digitalisierung industrieller Fertigungsprozesse an. „Entscheidend für die erfolgreiche Digitalisierung der Industrie ist es, die Anforderungen der unterschiedlichen Branchen und Anwender genau zu kennen und zu verstehen“, sagt Klaus Helmrich, Mitglied des Vorstands der Siemens AG . Die Möglichkeiten zur Umsetzung der digitalen Transformation sind dabei sehr vielfältig. „Unternehmen der Prozessindustrie können bestehende Anlagen Schritt für Schritt in die digitale Welt bringen, den Einstieg in den integrierten Betrieb, aber auch durch Überführung bestehender Dokumentationen in digitale Daten vollziehen“, erklärt Helmrich weiter. Ein Blick in die Automobilindustrie: Dort ist es beispielsweise schon heute möglich, alle Arbeitsschritte vom Design bis zur Fertigung und dem Ersatzteilgeschäft mittels Software virtuell in die Computerwelt zu übertragen und miteinander zu verzahnen. Fachkreise nennen diese Vorgehensweise Product-Lifecycle-Management. Stärker durch Partnerschaften Ein wichtiger Faktor für den künftigen Erfolg von Industrie 4.0 liegt in der Partnerschaft der handelnden Akteure. „Um die großen

Text Günter Weihrauch text der redaktion

Potenziale der vernetzten Industrie noch besser auszuschöpfen, müssen internationale Unternehmen stärker als bisher und mit offenen Standards kooperieren“, fordert Bosch-Chef Volkmar Denner. Das wissen auch die beteiligten Unternehmen. So arbeiten zum Beispiel die Bosch-Gruppe und Siemens mit SAP zusammen, um flächendeckende Lösungen im Bereich von Software oder Cloud-Technologien im Rahmen von Industrie 4.0 und dem Internet der Dinge anbieten zu können. Durch das Internet der Dinge werden übrigens auch außerhalb klassischer Industriebereiche neue Lösungen und Geschäftsmodelle Einzug halten, etwa im Rahmen von Smart Living. Verbraucher können Beleuchtung, Heizkörper und technische Geräte in ihrem Haus miteinander vernetzen und programmieren. Mittels App auf Smartphone und Tablet lassen sich die einzelnen Elemente so auch von unterwegs steuern. Zum Beispiel serviert die Kaffeemaschine den Kaffee dann passend zum Feierabend oder der leere Kühlschrank lässt dem Verbraucher über sein Smartphone einen Einkaufszettel zukommen.


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→ Siemens

Die digitale Zukunft aktiv gestalten

Als Anbieter digitaler Produkte und Lösungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette, aber auch als Nutzer von Industrie-4.0-Anwendungen in 300 vernetzten Werken setzt Siemens auf die Digitalisierung als größten Wachstumstreiber unserer Zeit. Ein Hype, der schnell wieder abklingen wird, oder Zukunftsmusik, die noch nicht die Realität der Märkte und vor allem nicht die der Unternehmen in Deutschland widerspiegelt: Mit diesen Charakterisierungen wurde das Thema „Industrie 4.0“ in der Vergangenheit gerne abgetan. Doch die vermeintliche Zukunft hat bereits begonnen: Industrie 4.0 ist längst Realität – für große wie für mittlere und kleine Unternehmen in Deutschland. Die zentrale Frage für Produzenten und Serviceanbieter in Deutschland beginnt deshalb nicht mit einem „Ob“, sondern mit einem „Wie“. Sie lautet: Wie lässt sich die fortschreitende Digitalisierung gestalten? Als Mitglied der Plattform Industrie 4.0 setzt sich unser Unternehmen zusammen mit anderen aktiv dafür ein, die Rahmenbedingungen der digitalen Innovation in Deutschland für den Weltmarkt zu gestalten. Aktuelle Ergebnisse werden zum IT-Gipfel in Saarbrücken publiziert – mit wesentlichen Impulsen für kleine wie auch große Unternehmen. Digitalisierung als Wachstumstreiber Als Ratgeber und starker Partner unserer Kunden qualifizieren wir uns durch unsere Erfahrung. Der digitale Wandel hat einen Paradigmenwechsel eingeläutet – in der Wirtschaft genauso wie im Privaten. Bei Siemens haben wir diese Entwicklung bereits früh erkannt und uns entsprechend ausgerichtet. Wir haben die Digitalisierung als einen unserer größten Wachstumstreiber identifiziert, mit dem wir unser Unternehmen in eine erfolgreiche Zukunft führen wollen. Um dies zu erreichen, erweitern wir unsere umfassenden Branchenkenntnisse und unser Fertigungs-Know-how kontinuierlich um eine digitale Dimension und sind in beiden Welten gut aufgestellt: in der realen und in der virtuellen. Als eines der global führenden Unternehmen der Digitalisierung treten

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wir nun an, diese Entwicklung so zu prägen, dass die deutsche Wirtschaft insgesamt davon profitieren kann. Für unsere Kunden sind wir schon heute ein starker Partner in der Digitalisierung: als Anbieter von digitalen Produkten und Lösungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette, mit denen wir Automatisierungslösungen ergänzen und weiter ausbauen. Ganze Märkte verändern sich – eine Entwicklung, die wir zum Teil bereits antizipiert haben und für die wir schon jetzt entsprechende Lösungen anbieten können. Am deutlichsten wird das zurzeit im Servicegeschäft. So haben wir alle erforderlichen Technologien auf unserer Datenanalytik-Plattform gebündelt, mit der wir unsere bisherigen Angebote zur Fernwartung und -optimierung um die neuesten Entwicklungen bei Datenanalyse, Konnektivität und Cyber-Sicherheit ergänzen. Rund 300.000 Systeme sind an diese Plattform angebunden – Industrieanlagen, Züge, Windkraftanlagen oder bildgebende medizinische Geräte – und liefern jeden Monat 17 Terabyte an Daten, die analysiert werden. Mit nahezu 300 Werken weltweit sind wir auch selbst Anwender von Industrie 4.0 in der Produktion. Wir profitieren von höherer Effizienz und größerer Flexibilität, bei gleichzeitig weiter verbesserter Qualität. Das eröffnet neue Möglichkeiten und Geschäftsfelder. Auch diese Expertise bringen wir in die Plattform Industrie 4.0 ein. Eine der Aufgaben, die wir uns als Motor der Plattform gestellt haben, ist es deshalb, zu erarbeiten, welchen Einfluss der digitale Wandel auf die einzelnen Schritte der Wertschöpfungskette haben wird. Unternehmerische und gesellschaftliche Verantwortung Gleichzeitig darf das Thema nicht nur rein technisch betrachtet werden. Es gilt auch, den gesellschaftlichen Rahmen zu definieren, und zwar nicht nur national. Und nicht zuletzt ist das Thema eine soziale Frage: Die Digitalisierung verändert die Arbeitswelt – Berufsbilder müssen dahingehend angepasst werden. In der Plattform Industrie 4.0 haben wir bewusst auch eine Arbeitsgruppe „Arbeit, Fort- und Weiterbildung“ installiert. Bei Siemens stellen wir uns bereits auf die

neue, die digitale Welt ein: Wir bereiten uns in der Ausund Weiterbildung auf neue Arbeitsmethoden vor. Und mit rund 10.000 Auszubildenden und Dual-Studierenden ist das Unternehmen einer der größten privaten Ausbilder Deutschlands und macht seine künftigen Mitarbeiter fit für die digitale Welt, etwa was Cloud Computing oder Robotik angeht. Von unserem Bildungsengagement profitieren auch andere. So stellen wir beispielsweise Fachhochschulen Systeme wie SIMATIC IOT 2000 – eine Plattform zum Sammeln, Verarbeiten und Übermitteln von Daten im Fertigungsumfeld – kostengünstig zur Verfügung. Das alles hat auch Auswirkungen auf die Unternehmenskultur. Sichtbar wird dies beispielsweise daran, dass sich die Art und Weise verändert, wie wir das Unternehmen steuern und wie wir miteinander arbeiten. So agieren wir heute bereits viel interdisziplinärer über unterschiedliche Fachbereiche und Abteilungen hinweg, als dies in der Vergangenheit der Fall war. Die zentrale Forschungs- und Entwicklungsabteilung Corporate Technology arbeitet noch enger mit den Kollegen in den Geschäftseinheiten zusammen – nur so kann Fortschritt entstehen, der uns langfristig erfolgreich macht. Die Digitalisierung liefert die zeitgemäßen Werkzeuge für diese Zusammenarbeit. Unsere Firmenkultur ist indes nur eine Facette unter mehreren. Wir lernen auch aus der Bereitschaft von Start-ups, beim Erschließen neuer Geschäftszweige unternehmerische Risiken einzugehen, aus ihrer Fähigkeit, schnell aus Fehlern zu lernen und diese zu korrigieren. Und wir beschreiten neue Wege, wie wir mit externen Partnern zusammenarbeiten. Wir wollen nicht nur offen für Neues sein, sondern auch so schnell und flexibel wie ein Start-up. Deshalb haben wir mit next47 eine eigene Einheit gegründet, die uns noch schneller, beweglicher und einfacher macht. Innovationen schnell und kundengerecht auf den Markt zu bringen – nichts sonst ist so entscheidend für den Erfolg eines Unternehmens. Dieser Satz gilt gerade im Zeitalter der Digitalisierung. Deshalb wird Siemens mit next47 disruptive Ideen stärker fördern und neue Technologien vorantreiben. Bereit zum Schulterschluss Diese Ideen und den damit verbundenen Anspruch zu mehr Transparenz und Offenheit tragen wir auch in die Plattform Industrie 4.0 hinein. Siemens wird den Weg zu einem digitalen Unternehmen konsequent weitergehen. Darüber hinaus sehen wir uns in einer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung. Deshalb werden wir uns im Schulterschluss mit anderen Unternehmen – ob klein oder groß – sowie mit Gewerkschaften, wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Institutionen dafür einsetzen, dass sich die Rahmenbedingungen für Unternehmen weiter verbessern – in Deutschland und in aller Welt. Qualität, Effizienz, Flexibilität und Agilität – das sind die Werte, für die wir gemeinsam stehen und für die wir unsere Erfahrungen bündeln. Denn nur so kann das Potenzial, das sich uns vor allem im Kontext von Industrie 4.0 bietet, auch optimal genutzt werden – im produzierenden Gewerbe genauso wie bei den sich darum gruppierenden Dienstleistungen. In diesem Sinne freue ich mich auf viele interessante Gespräche auf dem IT-Gipfel in Berlin.

Autor Prof. Siegfried Russwurm Mitglied des Vorstands und Chief Technology Officer der Siemens AG sowie Vorsitzender des Lenkungskreises der Plattform Industrie 4.0


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Sonnig mit Schön wetter wolke auf der ganzen Welt verteilt sind und um deren Wartung sich der Nutzer im Idealfall nicht kümmern muss. Auch hierzulande ist das Thema angekommen. 54 Prozent der deutschen Unternehmen nutzen laut dem Cloud Monitor 2016 des Brancheninstituts BITKOM die Cloud. Mit 43 Prozent liegen dabei Büroanwendungen vorn, gefolgt von Anwendungen wie Web-Mail und Onlinekalendern mit 35 Prozent. Und der Nutzen? Der Nutzen von Cloud-Anwendungen liegt auf der Hand. Einige der wichtigsten Schlagworte lauten Virtualisierung, Skalierbarkeit und Flexibilität. Ressourcen und Kapazitäten können unbemerkt vom Nutzer jederzeit angepasst werden. Benötigter Speicherplatz, Rechenleistung und zusätzliche Arbeitsplätze können nach Bedarf flexibel nach oben oder unten skaliert werden. Das spart schlicht Kosten, denn bezahlt wird üblicherweise nur nach Nutzung. So viele Daten

Über die Hälfte der deutschen Unternehmen nutzt Cloudanwendungen. Sie versprechen sich davon Kostenersparnisse, schnellere Geschäftsprozesse und mehr Wissen über Lieferanten, Kunden und die eigene Leistungsfähigkeit. Die Cloud wird zum Normalfall. Und Sicherheitsfragen lassen sich mit guten Dienstleistern lösen. Neulich, in einer coolen Bar in Berlin Mitte: Zwei Akteure der Clubszene sind bei der Arbeit. Es gilt, die Events für eine neue Location zu planen. Budgets und Kalkulationen werden im Netz bearbeitet und für Geschäftspartner bereitgestellt. Logos, Bildmaterial und Videos stehen in virtuellen Ordnern zur Verfügung – irgendwo in der Cloud. Neulich, in der schwäbischen Provinz bei einem Automobilzulieferer: Ein Auftraggeber hat über die Cloud einen dringenden Auftrag in das ERP gestellt. Zusätzliches Material von den Lieferanten wird automatisch geordert. Die zuständige Vertriebsmitarbeiterin bekommt eine Nachricht auf ihr Smartphone – das System weiß, dass sie sich gerade in der Nähe des Kunden befindet. Auf alle wissenswerten Daten zum Auftrag kann sie von unterwegs zugreifen, inklusive dem Stand der Abarbeitung. Neulich, im Büro der Chefin eines Beratungsunternehmens: Für einen neuen Auftrag braucht sie schnell neue Mitarbeiter und vor allem neue Arbeitsplätze. Über die firmeneigene Cloud kann sie mit wenigen Klicks zusätzliche, virtuelle Rechner und Telefonanschlüsse einrichten. Die neuen Mitarbeiter können darauf von überall aus zugreifen, egal, ob sie einen PC, ein Tablet oder ihr Smartphone nutzen.

Wie sicher ist das?

Cloud? Kenn’ ich! Das Arbeiten mit und in der Cloud wird immer selbstverständlicher. Immer mehr Menschen haben eine Vorstellung davon, was es mit dieser Cloud auf sich hat. Nämlich die Nutzung von Infrastruktur, Anwendungen und Daten von überall – auf Rechnern, die in der Regel über das Internet miteinander verbunden und

Wenn es nicht mehr wichtig ist, wo die Daten liegen, ist es auch unerheblich, von wo aus sie genutzt werden. Ein großer Vorteil von Cloud-Lösungen ist ihre Ubiquität. Besagte Vertriebsmitarbeiterin kann von überall auf Daten und Anwendungen zugreifen. Sie nutzt dabei das gleiche Versprechen, das auch Cloud-Lösungen für private Nutzer machen. Egal, ob im Urlaub, im Büro, unterwegs – der Zugriff auf die Daten ist immer gewährleistet. Neben der Skalierbarkeit von Ressourcen ist diese zentrale Nutzung von Daten eine der Haupteigenschaften der Cloud. A propos Daten. Wer Cloud sagt, der sagt oft auch Big Data. Und meint damit, aus den Zetabytes an Bildern, Kundenkommentaren und Geschäftsvorgängen Mehrwert zu schaffen. Ganz neue Berufsbilder ergeben sich hier, zum Beispiel das der Data Scientists. Sie sollen herausfinden, wie man aus Daten Geld macht, Prozesse verbessert, Informationen besser zur Verfügung stellt. Etwa, indem Kunden von Onlineshops passgenaue Angebote bekommen. Aber auch, um die Routenplanung eines Logistikanbieters in Echtzeit und entsprechend aktueller Aufträge zu optimieren.

Text Otmar Rheinhold text der redaktion

Bei all dem stellt sich stets die Frage nach der Sicherheit. Wer seine Firmenprozesse einem Anbieter von Cloudlösungen anvertraut, sollte klare Forderungen stellen. Welche Referenzen gibt es? Wie steht es mit Standards und Zertifizierungen, zum Beispiel die ISO 27001? Wo stehen die Server – in der EU oder in Ländern mit zweifelhafter Gesetzeslage? Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hilft mit Handreichungen weiter. Entscheidend ist daneben wie so oft der Faktor Mensch. Das Post-it mit dem Passwort auf dem Rechner ist immer noch vielerorts Wirklichkeit. Und wer seinen Mitarbeitern erlaubt, über private Geräte auf die Firmen-Cloud zuzugreifen, sollte tunlichst an seiner Zugriffsverwaltung arbeiten. Auch hier helfen seriöse Anbieter und Berater, das Ausspähen wettbewerbsrelevanter Daten und den Verstoß gegen Datenschutzgesetze zu verhindern. Bei allem gilt: Absolute Sicherheit gibt es nicht. Doch vernünftig und mit guten Partnern genutzt, überwiegen die Vorteile der Cloud für jedes Unternehmen.


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→ IMC

Augmented Learning: Lernen in der erweiterten Realität Seitdem das Mobile Game Pokémon-Go die Screens spielebegeisterter Smartphone-Besitzer erobert hat, ist das Thema Augmented Reality (AR) in aller Munde. Neu ist das Thema der virtuellen, erweiterten Realität allerdings nicht. Der Augmented Reality-Markt wächst rasant. Marktforschungsinstitute schätzen, dass die Zahl der Nutzer von AR-Anwendungen innerhalb der nächsten fünf Jahre von 60 Millionen auf 350 Millionen steigen wird. Sinkende Hardware- und Datenübertragungskosten bei steigender Leistungsfähigkeit der mobilen Endgeräte treiben diese Entwicklung. Dabei ist die konzeptionelle Grundlage des Themas nicht neu: Bereits in den 1960er Jahren wurden erste Versuche im Bereich AR durchgeführt. Dass die „erweiterte Realität“ dennoch erst in den vergangenen Jahren zum Trend avancierte, hat einen einfachen Grund: Jüngste technische Entwicklungen machen es heute einfacher und erschwinglicher, AR in diversen Bereichen des Alltags und insbesondere in der digitalen Weiterbildung zu nutzen. Vom Forschertraum zum markttauglichen Produkt Noch ist die Erstellung neuer Inhalte für AR-Anwendungen allerdings aufwendig. Hinzu kommt, dass einfach bedienbare Autorenwerkzeuge aktuell noch nicht existieren beziehungsweise nicht zugänglich sind. Vorgefertigte Inhalte zu Einzelthemen sind zwar verfügbar, allerdings wird das Potenzial von AR allein durch solche Standardinhalte nicht ausgeschöpft. Mit der Weiterentwicklung der technischen Möglichkeiten zur Inhaltserstellung wird es jedoch schon bald in verschiedensten Anwendungsbereichen möglich sein, AR nutzenbringend einzusetzen.

Autor Christian Wachter Vorstand IMC AG

Potenziale von Augmented Reality am Beispiel E-Learning Besonders in der innovationsgetriebenen E-LearningBranche wird das Thema AR gespannt verfolgt, da hier nicht zuletzt in Bereichen wie der verarbeitenden Industrie sowie in der Logistik enorme Potenziale liegen. Die technisch denkbaren Möglichkeiten gehen dabei noch weit über das hinaus, was derzeit in der Praxis zum Einsatz kommt. Anstatt beispielsweise lediglich QR-Codes an bestimmten Punkten einer Fertigungsstraße anzubringen, die die Mitarbeiter abscannen können, um Informationen zu einer Maschine oder einem Fertigungsteil zu erhalten, ist es durchaus möglich, Mitarbeiter mit einer Datenbrille auszustatten, auf der ganze Arbeitsabläufe visualisiert werden. Der Mehrwert einer solchen Vorgehensweise liegt neben der Gestaltbarkeit der digitalen Inhalte vor allem darin, dass der Mitarbeiter direkt in seinem Arbeitsumfeld die Informationen erhält, die er gerade benötigt. Das Ergebnis ist ein deutlich effizienteres Arbeiten. Als FullService-Anbieter im Bereich E-Learning hat die IMC AG das Potenzial von AR für die Weiterbildung früh erkannt

und fördert deren Entwicklung im Rahmen zahlreicher Projekte. Ein Beispiel ist das Forschungsprojekt APPsist  – hier beteiligt sich IMC an der Entwicklung von Assistenzsystemen, die Mitarbeiter in der industriellen Produktion im Umgang mit der Maschine und der Anlage unterstützen. Das Projekt sieht vor, den  Mitarbeitern während des gesamten Fertigungsprozesses Informationen zu den nächsten Arbeitsschritten und zu erledigenden Aufgaben anzuzeigen, sie aber auch auf mögliche Gefahren hinzuweisen. Für welche Zielgruppen eignet sich AR am besten? Der Einsatz von Augmented Learning ist besonders für solche Berufe geeignet, bei denen es darauf ankommt, das Situationswissen der Mitarbeiter „im Einsatz“ zu schulen und sie für real eintretende Fälle im Arbeitsalltag fit zu machen. Gerade dort, wo schnelles Handeln und sofort abrufbares Wissen gefragt sind, brauchen die Lernenden Trainingsmöglichkeiten, bei denen sie selbst aktiv werden können und gezielt Handlungswissen erhalten. Beispielsweise befinden sich Ansätze in der Erprobung, die Servicetechniker bei der Vor-Ort-Wartung komplexer Anlagen oder Maschinen unterstützen und so das arbeitsplatzintegrierte „Lernen“ schon heute greifbar machen. Denkbar sind ebenso Formate für Sicherheitskräfte oder den medizinischen Bereich, bei denen AR-Anwendungen sinnvoll in Simulationsspiele eingebunden werden. Und wer weiß: Vielleicht ist es für junge Ärzte in wenigen Jahren bereits selbstverständlich, sich in einer virtuellen Klinik auf den Kontakt mit Patienten vorzubereiten. Interessieren Sie sich für unsere Kunden- und Forschungsprojekte? Ausführliche Informationen finden Sie unter: www.im-c.de

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→ Q-loud

„Unternehmen brauchen Enabler für das Internet der Dinge“

Christian Pereira Geschäftsführer der Q-loud GmbH, ein Unternehmen der QSC AG

Auf dem Weg zu smarten Produkten sollten Unternehmen auf die Expertise spezialisierter Partner zurückgreifen, meint Christian Pereira, Geschäftsführer bei Q-loud, einem Unternehmen der QSC AG. Q-loud bringt die Produkte und Geschäftsmodelle ihrer Kunden ins Internet of Things. Das „Internet der Dinge“ wird in zahlreichen Branchen heiß diskutiert, smarte Produkte wie der oft zitierte Kühlschrank, der von selber Milch bestellt, sind aber nach wie vor Mangelware. Woran liegt das? An der deutschen Gründlichkeit. Es ist ja nicht so, dass keine Projekte angestoßen werden, aber häufig sehen wir, dass zu viel Zeit für die Suche nach dem perfekten Geschäftsmodell oder für den Aufbau von hochskalierbarer Technologie aufgewendet wird. Etwas mehr Pragmatismus und Neugier würden der Innovationsgeschwindigkeit guttun. Vieles klärt sich auf dem Weg! Wichtig ist, schnell Erfahrung zu gewinnen und keine Zeit zu verlieren. Welche Bausteine sind notwendig, damit die Dinge intelligent werden? Leider ganz viele. Allem voran die Security – und neben der Software benötigt man auch Hardware, Betrieb und

oft Funk, um Dinge zu vernetzen und intelligent werden zu lassen. Das sind Herausforderungen, die über die DNA der meisten Unternehmen hinausgehen – sie brauchen Enabler für das Internet der Dinge. Mein Rat: Unternehmen sollten ihre Kernkompetenzen klar definieren und die übrigen Disziplinen durch Partner und Eco-Systeme abdecken. Sonst verliert man sich in der Komplexität und hat keine Chance auf einen Spitzenplatz. Wie unterstützen Sie Unternehmen bei diesem Prozess? Als Tochter eines ITK-Unternehmens ist unsere DNA Security, Connectivity, Cloud, Betrieb und Technologie (Software und Hardware). Hiermit bieten wir ein führendes Full-Stack-Angebot für die Vernetzung von Produkten – ob Neuentwicklung oder Retrofit. Die Unternehmen unterstützen wir sehr individuell und holen sie auf ihrem Weg ins Internet of Things dort ab, wo sie gerade stehen. Damit haben die Unternehmen Raum, eigene Kompetenzen aufzubauen, ohne sich um die volle Komplexität kümmern zu müssen. Das reduziert das Risiko und spart das Kostbarste: Zeit. Ich bin sicher, dass so schon bald mehr vernetzte Produkte vom deutschen Mittelstand sichtbar werden!


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Der elektronische Mentor

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Text Otmar Rheinhold text der redaktion


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alle. Ähnliches gilt für den Bereich der betrieblichen Ausbildung, die dem Bundesbildungsministerium (BMBF) besonders am Herzen liegt. Trotz Förderprogrammen, welche die überbetrieblichen Berufsbildungsstätten, aber auch die Betriebe selbst „an die neuesten technologischen Erfordernisse anpassen“ sollen, ist die digitale Zukunft noch kaum in Betriebe und Berufsschulen eingezogen. Eine Studie des Bundesinstituts für Berufsbildung zeigt, dass dort vor allem auf Lehrbücher und Skripte gesetzt wird. E-Learning als Ergänzung

Lehrbuch, Frontalunterricht und Präsenzzwang waren gestern. Neue Formen des Lernens setzen auf Apps, Onlineplattformen und schlaue Algorithmen, die sich den Lernenden anpassen und den Unterrichtsstoff individuell präsentieren. Auch in Deutschland ist die Zukunft des Lernens digital. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg. Wer Anfang der 1990er-Jahre schon erwachsen und in der „Multimediabranche“ tätig war, der erinnert sich an die aufregenden Diskussionen um neue Formen des Lernens. Viel Geld war zu verdienen mit Software, die den Menschen über das damals neue Medium CD-ROM Sprachen lehren oder die neue Rechtschreibung nahebringen sollte. Viele Fördergelder von der EU gab es für Projekte, die das „Telelearning“ unters Volk bringen wollten. Einen umfassenden Namen hatten solche Angebote damals nicht. Heute spricht man von E-Learning oder digitalem Lernen, wenn es darum geht, Menschen per digitaler Technik etwas beizubringen. Schüler pauken das Einmaleins übers Internet, Studenten schauen sich die Vorlesung auf YouTube an, Auszubildende in Bergbaufirmen üben den Umgang mit Großgeräten wie dem Schaufelradbagger am Simulator und Flüchtlinge lernen Deutsch per App.

Immerhin bieten selbst staatliche Institutionen mittlerweile sogenannte „MOOCs“ an, „Massive Open Online Courses“ – Vorlesungen etwa, die übers Internet abrufbar sind. „E-Learning wird von Studierenden vor allem ergänzend zur Präsenzvorlesung und zur Vorbereitung auf Klausuren genutzt“, sagt Professor Christoph Igel, Leiter des Center for Learning Technology im Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz. Sprich: Es reicht, wenn das Script zur Vorlesung zum Nachschauen aus dem Netz geladen werden kann. Die modernsten Formen des digitalen Lernens kommen in den USA zum Einsatz. Dort haben sich längst an vielen Schulen Lernprogramme durchgesetzt, mit denen die Schüler individuell lernen können, etwa englische Grammatik. Die Programme beobachten den Lernverlauf der Kinder und passen Aufgaben und Inhalte je nach Lernstand an. Für Lehrer existieren Onlineplattformen, auf denen sie sich Lernprogramme ohne Programmierkenntnisse selbst zusammenstellen können. Das stellt auch sicher, dass die Pädagogik und nicht das rein technisch Machbare im Vordergrund steht. Die Schüler wiederum können online und natürlich zu jeder Zeit auf die Kurse zugreifen und mit ihnen arbeiten. Fazit : Gerade das Beispiel USA zeigt, welches Potenzial im digitalen Lernen steckt. Es macht jedoch auch deutlich: So sehr die Algorithmen auch auf seine Bedürfnisse zugeschnitten sind, lernen muss immer noch der Mensch.

Lernen, wann und wo man will Eindeutig definiert ist E-Learning nicht. Jedoch gibt es bestimmte Merkmale, die auf viele Angebote zutreffen. Allen voran die Multimedialität, also die Verwendung von verschiedenen Medienformen wie Texten, Filmen oder Animationen – und der Möglichkeit, zwischen ihnen wählen zu können. Ein weiteres Merkmal ist die Möglichkeit, Lerninhalte „vernetzt“ darzubieten. So weisen Hyperlinks in einem Text zu weiterführenden Texten oder Medien. Nicht zu vergessen die Möglichkeiten des interaktiven Zugangs. Lerninhalte können individuell abgerufen, wiederholt und aktiv erarbeitet werden, inklusive persönlicher Lernkontrolle. Ein wichtiger Aspekt ist im Zeitalter des allgegenwärtigen Onlinezugangs der zeitlich und örtlich unbegrenzte Zugriff auf Lerninhalte. Viele Vorteile des E-Learnings liegen auf der Hand. Wo früher Lehrbücher jahrelang in Gebrauch waren und deshalb der Entwicklung neuen Wissens nicht hinterherkamen, sind digital vorliegende Inhalte in kürzester Zeit aktualisierbar. Orts- und zeitunabhängige Lernangebote erleichtern es, sich beruflich up to date zu halten. Aus den Nähten platzende Vorlesungsräume könnten der Vergangenheit angehören, wenn die Menschen von zu Hause aus lernen. Und eine Generation, die mit Smartphone und YouTube aufwächst, kommt mit der digitalen Präsentation von Lerninhalten womöglich besser zurecht als mit dem klassischen Frontalunterricht durch eine Lehrerin oder einen Lehrer. Papier und Bleistift dominieren Standard ist digitales Lernen in Deutschland aber noch lange nicht. Zwar nimmt das Thema breiten Raum in der „Digitalen Agenda“ ein, die die Bundesregierung 2014 ausgegeben hat. Und tatsächlich werden PC und Smartboard mittlerweile auch an öffentlichen Schulen zum Standard. Genutzt wird die Technik aber in der Regel wie die klassische Kreidetafel für den Frontalunterricht für

Ausbildung bleibt klassisch Derzeitige Wichtigkeit digitaler und klassischer Medien in der beruflichen Ausbildung im Betrieb Lehrbücher, Fachbücher Schriftliche Unterlagen, Handouts Reale Gruppenarbeit, Teamarbeit

Präsenzunterricht im Betrieb

Fachspezifische Software Informationsangebote im Internet, z. B. Handbücher, Filme etc. Referat, Vortrag Lernprogramme, also WBT oder CBT Lernplattformen

Videos Software zur Prüfung von Lernerfolgen Simulationen/virtuelle Welten

Wikis

Online-Foren

eher unwichtig

weniger wichtig

wichtig

sehr wichtig

Basis: n=1.779 Quelle: bundesinstitut für berufsbildung 2016


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Die digitale Wissensgesellschaft von morgen gestalten!

Text Prof. Dr. Johanna Wanka Bundesministerin für Bildung und Forschung redaktioneller gastbeitrag

Der Digitale Wandel durchdringt nahezu alle Lebensbereiche mit einer ungeheuren Geschwindigkeit. Bildung, Wissenschaft und Forschung stehen im Zentrum dieser Digitalen Transformation: Durch die Digitalisierung eröffnen sich einerseits permanent und rasend schnell neue Möglichkeiten, digitale Medien und Technologien im Bildungsbereich sowie in Wissenschaft und Forschung zu nutzen. Andererseits sind Bildung und lebenslanges Lernen elementar, um Menschen in unserem Land noch besser auf die Anforderungen der digital geprägten Wissensgesellschaft von morgen vorzubereiten. Der diesjährige IT-Gipfel macht diese Zusammenhänge deutlich und zeigt in vielen Facetten die wichtige Rolle „Digitaler Bildung“ für die Zukunft auf. Um den Digitalen Wandel in Bildung, Wissenschaft und Forschung aktiv zu gestalten, habe ich im Rahmen des IT-Gipfel-Prozesses die Plattform „Digitalisierung in Bildung und Wissenschaft“ ins Leben gerufen und gemeinsam mit Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer deren Leitung übernommen. Während des IT-Gipfels 2016 in Saarbrücken zeigen die Plattform und deren Arbeitsgruppen anhand vieler Praxisbeispiele, wie die digitale Zukunft des Lernens und des Forschens aussehen kann. Das Spektrum reicht dabei von der ersten „Smart School“ in Saarbrücken über den Einsatz digitaler Medien in der Berufsaus-

bildung bis hin zum Thema „Open Data“ im Zusammenspiel von Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft. An guten Beispielen aus der Praxis herrscht wahrlich kein Mangel. Wir werden als Plattform Impulse setzen, damit möglichst viele Menschen in Deutschland von diesen innovativen Ideen profitieren.

„Das Ziel ist die digitale Bildungsrepublik Deutschland!“

Die Klassenzimmer der Bundesrepublik müssen digitaler werden, meint August-Wilhelm Scheer, emeritierter Professor für Wirtschaftsinformatik, erfolgreicher Unternehmer und Redner auf dem IT-Gipfel. Deutschland hinkt bezüglich der Digitalisierung des Bildungssystems hinter anderen vergleichbaren Ländern hinterher. Das muss grundlegend geändert werden. Doch die Einsicht dazu wächst. Stiftungen, einzelne Hochschulen, aber auch die Kultusministerkonferenz (KMK) und das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) haben die Zeichen der Zeit erkannt: Für Dezember ist hierzu ein Strategiepapier der KMK angekündigt. Der diesjährige IT-Gipfel mit seinem Schwerpunktthema Bildung kommt genau zum richtigen Zeitpunkt, um der Rakete den richtigen Schub für die digitale Transformation unseres Bildungssystems zu geben. Es geht nicht darum, Technologie um ihrer selbst willen einzuführen. Es geht vielmehr darum, die großen Fortschritte der

Text Prof. Dr. AugustWilhelm Scheer redaktioneller gastbeitrag

digitalen Bildung wie Zeit- und Ortsunabhängigkeit des Lernens sowie die stärkere Individualisierung der Lernformen und  -inhalte zu nutzen. Von der Individualisierung können alle Lernenden profitieren – denn das digitale Lernangebot passt sich an ihre Bedürfnisse an. Auch außerhalb der formalen Bildungsgänge wird das digitale Lernen immer wichtiger. Dort müssen die Voraussetzungen für lebenslanges Lernen geschaffen werden ebenso wie die Voraussetzungen für Kooperationsmodelle zwischen dem öffentlichen und dem privaten Bildungssystem. Das gilt insbesondere für die Weiterbildung. Es geht darum, die wichtigste Ressource, die wir in Deutschland haben – nämlich unsere klugen Menschen und ein noch funktionierendes Bildungssystem – an die Zukunft anzupassen. Das Ziel ist die digitale Bildungsrepublik Deutschland. Dabei bin ich durchaus optimistisch. Es gibt schon heute beeindruckende Beispiele für moderne e-Learning-Konzepte in Schulen. Es kommt dabei nicht vorrangig darauf an, Computer in die Schulen zu stellen. Sondern es geht um integriertes und individualisiertes Lernen wie beim Konzept des Flipped Classroom, bei dem Schüler als Hausaufgabe den Lernstoff zunächst im Selbststudium über digitale Medien erlernen und dann in der Schule mit Unterstützung des Lehrers das Gelernte anwenden. Mit einem digitalen Bildungssystem eröffnen sich neue Bildungschancen. Indem frei und kostenlos auf Lernmedien zugegriffen werden kann und eine neuartige Kommunikation stattfindet, wird die Demokratisierung des Bildungssystems unterstützt. Wir müssen zudem dafür sorgen, dass die unterschiedlichen Bildungsstufen, also Schule, Hochschule, Ausbildung, Meisterschule und Weiterbildung – bis hin zum lebenslangen Lernen – ineinandergreifen. Möglich wird das mit der Einführung einer datensicheren und datengeschützten Bildungs-Cloud. Sie begleitet den Menschen ein Leben lang, unterstützt ihn bei der persönlichen Bildungsplanung, bietet Zugänge zu Lernmöglichkeiten und dokumentiert seine Bildungsergebnisse. Die Frage einer nationalen Bildungs-Cloud wird auf dem IT-Gipfel sicher eine große Rolle spielen!


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Wie wir zu kreativen Gestaltern unserer Zukunft werden Der IT-Gipfel 2016 markiert eine Zeitenwende: Ab sofort geht es nicht mehr darum, ob wir mehr digitale Bildung brauchen, sondern darum, wie wir sie bestmöglich stärken können. Die Kultusministerkonferenz formuliert eine Strategie für „Bildung in der digitalen Welt“. Bundesbildungsministerin Johanna Wanka stellt eine „Bildungsoffensive für die digitale Wissensgesellschaft“ vor und ruft zu einem „DigitalPakt#D“ auf. Und digitale Bildung ist das Top-Thema des diesjährigen IT-Gipfels. Das Jahr 2016 markiert eine echte Zeitenwende. Quer durch die Gesellschaft herrscht endlich Einigkeit darüber, dass wir mehr digitale Bildung brauchen. Ab sofort geht es nicht mehr um das „ob“, sondern um das „wie“. „Wie können digitale Medien das Lernen erleichtern?“ „Wie vermitteln wir die richtigen Qualifikationen für den Arbeitsmarkt von morgen?“„Wie sichern wir die Chancengerechtigkeit in der Bildung in einer digitalen Welt?“ An den Antworten auf diese und weitere wichtige Fragen arbeiten bereits viele Experten in Gemeinschaftsprojekten wie der Initiative „Digitaler Bildungspakt“ oder der IT-Gipfel-Plattform „Digitalisierung in Bildung und Wissenschaft“.

Menschen für das Leben und Arbeiten in der digitalen Welt rüsten

Vernetzung zwischen Lehrenden und Lernenden fördern Auf dem IT-Gipfel wird beispielsweise der Pilot einer „Schulcloud“ präsentiert – eine offene, zeit- und ortsunabhängige web-basierte Lern- und Lehrplattform. Das Modellprojekt „Smart School“, das der Branchenverband Bitkom gemeinsam mit IKT-Unternehmen initiiert hat, zeigt, wie Schüler der Gesamtschule Bellevue in Saarbrücken bestmöglich auf die digitale Wissensgesellschaft vorbereitet werden. Zum Beispiel mit der Bildungsinitiative „Code your Life“, die Kinder spielerisch an das Programmieren heranführt. Dabei will die Initiative nicht nur Lust auf Technik machen, sondern auch dazu beitragen, dass Kinder von „Technologiekonsumenten“ zu kreativen Gestaltern der digitalen Zukunft werden. Mit diesem Ziel steht „Code your Life“ beispielhaft für das, was digitale Bildung eigentlich erreichen soll: jedem Menschen die Chance zu bieten, die eigene Zukunft zu gestalten und Lösungen für die drängenden Herausforderungen unserer Zeit zu entwickeln.

Text Renate Radon Mitglied der Geschäftsleitung von Microsoft Deutschland und Mitglied der IT-Gipfel Plattform „Digitalisierung in Bildung und Wissenschaft“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung redaktioneller gastbeitrag

Im Bildungsbereich fangen wir gerade erst an, die Innovationskraft von IT in ihrer ganzen Bandbreite zu erfassen. Die spannenden Projekte, die auf dem IT-Gipfel vorgestellt werden, sind dabei eine tolle Quelle der Inspiration. Gleichzeitig müssen Bund und Länder die Aufbruchsstimmung des IT-Gipfels nutzen, um gemeinsame Ziele zu formulieren und einen gemeinsamen Aktionsplan zu definieren, damit Bildung für eine digitale Welt in Deutschland gelingen kann. Dazu zählt nicht zuletzt auch die Frage der nachhaltigen Finanzierung digitaler Bildung. Wir regen außerdem an, in den DigitalPakt#D Interessenvertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft einzubeziehen. Wie so ein Schulterschluss unterschiedlichster Akteure funktionieren kann, belegt der Digitale Bildungspakt bereits seit Ende 2015. Fakt ist: Nur wenn wir alle an einem Strang ziehen, können wir Menschen entlang der gesamtem Bildungskette optimal für das Leben und Arbeiten in einer digitalen Welt rüsten.

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Save

IT-Event des Jahres für CIOs und IT-Entscheider aus Wirtschaft, Forschung, Politik und der Start-up Szene.

2. VOICE ENTSCHEIDERFORUM 20.– 22. September 2017 Steigenberger Hotel am Kanzleramt, Berlin Weitere Informationen und Anmeldung unter: www.voice-ev.org/veranstaltungen/entscheiderforum/

the D

Eine Veranstaltung von:

Service GmbH

ate!

In Kooperation mit:


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Digitalisierung macht fehlen dem Staat im Jahr 2030 voraussichtlich bis zu 3,5 Millionen Arbeitskräfte. Vor allem in den Bereichen Medien, Technologie und Telekommunikation wird es deshalb, so die Prognosen, zu Engpässen kommen. Was also erwartet den Arbeitnehmer von morgen und welche Maßnahmen helfen, sich auf die moderne Arbeitswelt vorzubereiten?

Text Katja Reichgardt text der redaktion

Weiterbildung ist essenziell

Björn Ühss steht jeden morgen früh auf und macht sich an die Arbeit, entwickelt Internet-Marketing-Konzepte und berät Start-ups und gesatndene Unternehmen bei der Umsetzung digitaler Transformationen. Ein normaler Arbeitsalltag – könnte man meinen. Und doch ist bei Björn Ühss einiges anders. Denn Ühss arbeitet ortsunabhängig, lebte bereits in London, Barcelona, München und weilt aktuell für mehrere Wochen im spanischen Surferparadies Tarifa. Wenn er nachmittags den Drang verspürt, nach draußen zu gehen, schnappt er sich sein Board und entspannt auf den Wellen. Lange Arbeitszeiten und Nachtarbeit gehören zwar auch zu seinem Job, dafür kann er sich die Überstunden aber frei einteilen, zwischendurch ein paar Stunden am Strand relaxen und den Kopf freikriegen für neue Ideen. Björn Ühss ist Teil einer immer größer werdenden Gruppe – der digitalen Nomaden. Personen also, die überall auf der Welt arbeiten können. Alles, was sie dafür benötigen, sind ein funktionierender Laptop und eine halbwegs stabile Internetverbindung. Und auch wenn Ühss selber die Bezeichnung des digitalen Nomaden als zu schwammig empfindet, so schätzt er doch genauso wie die anderen „reisenden Arbeiter“ die Unabhängigkeit, die das digitale Nomadentum mit sich bringt.

Die Nachfrage nach akademischen Fachkräften steigt stetig – eine auf den Wandel im Arbeitsmarkt angepasste, flexible Ausbildung und lebenslanges Lernen rücken verstärkt in den Fokus. Vor allem Bildung wird in der Arbeitswelt 4.0 eine noch größere Rolle spielen. „Die Digitalisierung sorgt dafür, dass lebenslanges Lernen notwendig wird“, sagt auch Sandra Hofmann vom WifOR, dem Darmstädter Wirtschaftsforschungsinstitut, das sich mit Fragen rund um die Arbeitsmarktforschung auseinandersetzt. Außerdem zeigt das Beispiel von Björn Ühss, dass auch andere Arbeitsformen abseits der Festanstellung an Beliebtheit gewinnen. Arbeitsformen und -zeiten werden zunehmend flexibler und digitale Nomaden oder Coworking-Plätze gibt es längst nicht mehr nur in den Großstädten. Flexibilität und Selbstverwirklichung sind auch laut Ühss die klaren Vorteile des digitalen Nomadentums, das er am liebsten mit Gleichgesinnten teilt. Denn alleine reisen kann einsam machen, vielen fehlt der Austausch mit Kollegen. Abhilfe sollen Coworking-Camps schaffen, eine weitere Form des gemeinschaftlichen Arbeitens. Die Verbindung von reizvollen Standorten und Arbeit, kurz „Coworkation“, schafft Platz und technische Mittel für die reisenden Arbeiter und sorgt gleichzeitig für eine Vernetzung.

flexibel

Digitale Nomaden arbeiten, wann und wo sie wollen. Möglich macht das die Digitalisierung, die die Arbeitswelt derzeit ganz schön umkrempelt. Doch wer flexibel ist und sich ein Leben lang weiterbildet, hat nichts zu befürchten – ob er nun an der spanischen Atlantikküste sitzt oder in der deutschen Provinz.

Mensch gegen Maschine? Möglich macht dieses mobile Arbeitsleben die fortschreitende Digitalisierung, die mit alten Strukturen der Industriegesellschaft und festgefahrenen Mustern, wie Nine-to-five-Bürojobs, bricht. Was für einige Flexibilität und Freiheit bedeutet, bereitet anderen Zukunftsängste. Zu häufig ist die Rede davon, dass Computer und Roboter die menschliche Arbeitskraft in der Zukunft ersetzen. Dass dieser wirtschaftliche Pessimismus nicht zwangsläufig mit der Arbeitsrealität übereinstimmt, zeigen neue Studien der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC: Zwar machen Digitalisierung und der technische Fortschritt menschliche Arbeit in einigen Berufszweigen obsolet. Gleichzeitig entstehen aber auch neue Bereiche und Anforderungen, die nur mit Fachkräften bewältigt werden können. Generell hilft die Digitalisierung dabei, die Lücken zu schließen, die der demografische Wandel in die deutsche Arbeitswelt reißt, schlussfolgern die Experten. Immerhin

„Distanz ist eine Illusion“

Dabei weicht die Realität der digitalen Nomaden oftmals ab von dem Bild, das in den Medien meist herrscht. „Die Vorstellung, die einige Menschen von unserem Alltag haben, ist falsch und sorgt auch für falschen Neid“, so Ühss. Das Bild von Arbeitsplatz am Strand sei schlicht eine Illusion. Wahr ist hingegen, dass die digitalen Nomaden tatsächlich dort arbeiten, wo andere Urlaub machen und sich auch mal einige Stunden freinehmen können. Weniger Arbeitszeit bedeutet das bei Nachtschichten und mehreren Projekten gleichzeitig meist allerdings nicht. Doch muss es nicht gleich die Extremform sein; Homeoffice und flexible Arbeitszeiten, die vor allem Vätern und Müttern die Möglichkeit bieten, Familie und Job in Einklang zu bringen, sind immer häufiger Alternativen zur Bürozeit. In den USA arbeiten bereits knapp 50 Prozent regelmäßig vom heimischen Schreibtisch aus. In Deutschland sind es nur knapp 10 Prozent der Arbeitnehmer. Dabei wünschen sich rund 30 Prozent der deutschen Arbeitnehmer mehr Autonomie bei der Tagesplanung. Die Chancen der Arbeitswelt von morgen sind offensichtlich und überwiegen die Risiken bei Weitem. Um auf die Arbeit 4.0 vorbereitet zu sein, ist aber ein Umdenken in der Gesellschaft und Politik notwendig – Bildung und Weiterbildung sind dabei genauso essenziell wie Flexibilität und Mobilität.


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Der Mensch bleibt im Mittelpunkt, auch in Zukunft

Industrie 4.0 wird nicht nur die Wirtschaftsabläufe und Produktionsprozesse effizienter gestalten, sondern auch zu einer Veränderung der Arbeitswelt beitragen. Der Mensch bleibt dabei im Mittelpunkt. Die Digitalisierung hat unsere Arbeits- und Lebenswelt bereits nachhaltig verändert und diese Entwicklung wird weitergehen. Mit Blick auf die Produktion ist von der Industrie 4.0 die Rede, sie steht für mehr Effizienz, mehr Flexibilität und mehr Individualität. Damit lassen sich Kosten sparen, neue Ertragsmodelle realisieren und der Produktionsstandort Deutschland wird gestärkt. Beschäftigte für die 4.0-Welt qualifizieren

Text Thilo Brodtmann VDMA-Hauptgeschäftsführer redaktioneller gastbeitrag

Industrie 4.0 wird zugleich zu Veränderungen der Arbeitswelt beitragen. Insbesondere die Aufgabenprofile der Beschäftigten in der Produktion werden sich verändern. Denn stärker als je zuvor gilt es, Abläufe zu koordinieren, die Kommunikation zu steuern und eigenverantwortliche Entscheidungen zu treffen. Kurzum, der Mensch bleibt im Mittelpunkt. Die Neuerungen der Arbeitswelt werden sich dabei nicht von heute auf morgen einstellen. Vielmehr bedeutet Arbeit 4.0 einen schrittweisen Wandel, bei dem Bildung und Qualifikation der Beschäftigten eine zentrale Rolle spielen. Denn ohne qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wird es nicht gelingen, die Technologieführerschaft vieler deutscher Unternehmen zu behaupten und die führende Position auf den internationalen Märkten nachhaltig zu stärken. Der Maschinen- und Anlagenbau steht dabei im Zentrum der 4.0-Entwicklung, als Anbieter und Anwender und als größter industrieller Arbeitgeber in Deutschland. Mehr dazu unter www.allesbleibt-anders.net

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Neue Antworten für zukünftige Mobilität. Continental entwickelt intelligente Technologien für die Mobilität der Menschen und ihrer Güter. Als zuverlässiger Partner bietet der internationale Automobilzulieferer, Reifenhersteller und Industriepartner nachhaltige, sichere, komfortable, individuelle und erschwingliche Lösungen. Der Konzern erzielte 2015 mit seinen fünf Divisionen Chassis & Safety, Interior, Powertrain, Reifen und ContiTech einen Umsatz von 39,2 Milliarden Euro und beschäftigt aktuell rund 215.000 Mitarbeiter in 55 Ländern.

www.continental-corporation.com

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Mit digitalem Selbstbewusstsein zum Wirtschaftswunder 4.0

Bildquelle: Bundesregierung / Kugler

Die Digitalisierung ist eine Substanzrevolution von Wirtschaft und Gesellschaft und begründet einen neuen Wettbewerb der Unternehmen, aber auch der Staaten. Dabei ist nichts gesetzt – aber eines klar: Wer nicht komplett digitalisiert, der verliert. Wir haben die Digitalisierung mit der Plattform „Digitale Netze und Mobilität“ deshalb massiv vorangetrieben und sind heute das digitale Leistungszentrum Europas. Jetzt starten wir

unseren Ziellauf auf die internationalen Digital Five – mit neuem digitalem Selbstbewusstsein und einer umfassenden Zukunftsoffensive: › Wir schaffen mit unserer Gigabit-Strategie aus marktgetriebenem Ausbau, einem Bundesförderprogramm mit 4 Milliarden Euro und einem einzigartigen Glasfaser-Gesetz die Voraussetzung für das beste Gigabit-Netz der Welt. Allein mit den ersten Förderbescheiden unseres Bundesprogramms bauen wir 120.000 Kilometer neue Glasfaser und verdoppeln damit auf einen Schlag das gesamte Glasfasernetz in Deutschland. Mit unserer Initiative „5 Schritte zu 5G“ wollen wir außerdem die ersten sein beim flächendeckenden Roll-out des Mobilfunkstandards der nächsten Generation. › Wir stellen uns an die Spitze beim automatisierten und vernetzten Fahren. Mit dem Digitalen Testfeld Autobahn auf der A 9 haben wir die erste intelligente und voll-digitalisierte Straße errichtet – und bringen dort das automatisierte und vernetzte Fahren aus den Laboren in den Realverkehr. Jetzt beschließen wir das modernste Straßenverkehrsrecht der Welt und schaffen eine Gleichstellung von menschlichem Fahrer und Computer. › Wir begreifen Big Data als Chance und bauen in Deutschland ein starkes Ökosystem für Mobility-Start-ups. Mit der neuen mCLOUD stellen wir Millionen an Mobilitäts-, Geo- und Wetterdaten offen zur Verfügung und schaffen damit die Voraussetzung für Wertschöpfung aus Daten. Zusätzlich haben wir mit dem mFUND einen neuen Förderfonds gestartet – und investieren 100 Millionen Euro in die frühe Entwicklung digitaler Innovationen im Bereich Mobilität. Ich bin überzeugt: Diese Zukunftsoffensive legt den Grundstein für das Wirtschaftswunder 4.0 und sichert Deutschland eine Spitzenposition in der neuen digitalen Weltordnung.

Text Alexander Dobrindt, MdB Bundesministerfür Verkehr und digitale Infrastruktur redaktioneller gastbeitrag

In die Zukunft mit 5G Industrie 4.0, E-Health oder selbstfahrende Autos: Erst die Echtzeitübertragung großer Datenmengen macht einen flächendeckenden Einsatz ganz neuer Geschäftsmodelle möglich. Dafür wird die 5G-Technologie benötigt. In Berlin entsteht gerade ein Testfeld, um die superschnelle Technik erfahrbar zu machen.

Text Günter Weihrauch text der redaktion

Der momentan schnellste Mobilfunkstandard heißt 4G. Diese Technologie könnte bald zu langsam sein. Denn immer mehr Menschen wollen immer größere Datenmengen schnell herunterladen. Zugleich werden künftig Milliarden von stationären und mobilen Dingen untereinander kommunizieren. Dafür ist eine neue kommunikationstechnische Infrastruktur nötig: Das 5G-Netz. In Berlin entsteht gerade am Ernst-Reuter-Platz in Charlottenburg ein Testfeld für die neue Datenfunk-Generation. Zu den Projektentwicklern gehören die Berliner Institute Fraunhofer FOKUS und Fraunhofer HHI. „Mit unserer offenen Plattform bieten wir einen attraktiven Rahmen, um gemeinsam mit Forschungspartnern aus Industrie und Hochschulen innovative 5G-Technologiekomponenten und Kommunikationsmechanismen in relevanten Anwendungsszenarien realer Funk- und Kernnetzwerke zu testen“, sagt Thomas Haustein, Abteilungsleiter Drahtlose Kommunikation und Netze beim Fraunhofer HHI. Dabei werden die für das 5G-Netz notwendigen Sendeanlagen zum Testen innovativer Anwendungen einen Radius von etwa einem Kilometer abdecken.

Basis neuer Geschäftsideen

Dieses Netz der Zukunft wird nicht nur für Telefonie und Datendienste ausgelegt sein. Vielmehr handelt es sich um ein universelles Netz für die Kommunikation von Geräten im Rahmen des Internets der Dinge oder der Maschine-zu-Maschine-Kommunikation. Denn schon heute steht fest: In den nächsten Jahren wird die Digitalisierung immer größeren Einfluss darauf nehmen, wie wir leben und arbeiten. Sie durchdringt alle Lebens- und Geschäftsbereiche, angefangen bei dem Thema E-Health und ferngesteuerten Operationsrobotern über hochautomatisierte Roboterfabriken bis zu Anwendungen im smarten Haus. Der stabile und sichere Betrieb solcher innovativen Anwendungen und Services erfordert eine überall verbreitete und flexible Infrastruktur. Sie wird durch 5G-Technologie ermöglicht. Ohne Zeitverlust in die nächste Funkzelle

Bezogen auf die Mobilität beziehungsweise auf mobile Anwendungen ist das schnelle Netz auch für das autonome Fahren unerlässlich. Damit Autos überhaupt ohne Fahrer unterwegs sein können, müssen die Fahrzeuge zum Beispiel ohne Zeitverlust von einer Funkzelle in die nächste weitergereicht werden können. Zugleich ist es unabdingbar, dass die Fahrzeuge während ihrer Fahrt mit Ampeln kommunizieren oder Kartendaten automatisch aktualisiert werden. All das ist nur mit einer schnellen Datenverbindung denkbar. Für das Jahr 2020 ist die Marktreife des 5G-Netzes geplant.


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→ Gelsen-net

Gelsenkirchen ist Gigabit-Glasfaser-Stadt in NRW Ohne den Ausbau schneller und moderner Datenautobahnen können Städte und Regionen in Deutschland die Digitalisierung nicht erfolgreich bewältigen. Gelsenkirchen spielt vorne in der Glasfaser-Liga und gehört zu den wenigen Städten in Deutschland, die diese Anforderungen bereits umsetzen.

Bereits seit 20 Jahren setzt GELSEN-NET als regionales IT-Systemhaus auf den Ausbau eines eigenen Glasfasernetzes in der Emscher-Lippe-Region mit den Städten Bottrop, Gelsenkirchen, Gladbeck und Herten. Der Erfolg kann sich sehen lassen: Schon heute sind beispielsweise in Gelsenkirchen alle Gewerbegebiete einschließlich des 1,2 Millionen Quadratmeter umfassenden Hafens flächendeckend mit Glasfasertechnik angebunden. Als erste Stadt in Nordrhein-Westfalen hat Gelsenkirchen alle 86 Grundund weiterführenden Schulen an das zukunftsträchtige Glasfasernetz angeschlossen. Im Glasfasernetz sind Bandbreiten von bis zu 100 Gigabit pro Sekunde möglich. Kein anderes Übertragungsmedium bietet höhere Bandbreitenreserven und somit maximale Ausbaumöglichkeiten. Vorreiter im Bereich Breitband und Digitalisierung Vernetzte Medizintechnik und IT nehmen auch im Gesundheitswesen eine immer größere Rolle ein. Alle Krankenhäuser in der Emscher-Lippe-Region sowie eine Reihe anderer medizinischer Einrichtungen profitieren seit Jahren von der leistungsstarken und ausfallsicheren Breitbandversorgung auf Glasfaserbasis. In Sekundenschnelle werden Röntgenbilder, Laborergebnisse oder Patientendaten empfangen und versendet. Darüber hinaus nutzen mehr als 90 Arztpraxen in Bottrop, Gelsenkirchen, Gladbeck und Herten die von GELSEN-NET eingesetzte KV-SafeNET-Lösung zum sicheren Datenaustausch zwischen Arztpraxen, Kliniken und der Kassenärztlichen Vereinigung.

Seit 2009 steht auch die Anbindung privater Haushalte an das breitbandige Netz im Fokus. Mit den ortsansässigen Wohnungsbaugesellschaften sind innovative FTTH-Projekte realisiert worden. In mehr als 5.000 Wohnungen gehört der Glasfaseranschluss – wie ein Wasser- und Stromanschluss – bereits zum Basisangebot der Wohnung. Bis Ende des nächsten Jahres sollen es bereits 15.000 Haushalte sein. Paralleles Surfen, Internet-TV, Telefonieren und der Download von HD-Filmen aus dem Netz sind somit gleichzeitig problemlos möglich.

Autor Thomas Dettenberg Geschäftsführer GELSEN-NET Kommunikationsgesellschaft mbH

50.000 Haushalte ans Glasfasernetz Mittelfristiges Ziel ist es, in den nächsten Jahren mindestens 50.000 Haushalte in der Emscher-Lippe-Region an das moderne Gigabit-Glasfasernetz anzuschließen. Gelsenkirchen gehört damit im Vergleich zu vielen anderen Städten in Nordrhein-Westfalen zu den Vorreitern im Digitalisierungsprozess. Das Glasfasernetz der hundertprozentigen Stadtwerketochter umfasst mittlerweile eine Faserlänge von 13.000 Kilometern und bildet die zentrale Basis für weitere Dienste und Services, wie zum Beispiel die Vernetzung von Industrie und digitaler Wirtschaft (Industrie 4.0), Cloud Computing, E-Health, und ConnectedHome-Dienstleistungen. Auch die Mobilfunkmasten bundesweit agierender Carrier werden mit Glasfasertechnik versorgt. Darüber hinaus wird ebenfalls die flächendeckende WLAN-Versorgung an besucherstarken Standorten der Stadt über eine breitbandige Glasfaserinfrastruktur realisiert. Hotspots im gesamten Stadtgebiet Für Städte und Kommunen hat sich der Aufbau von öffentlich zugänglichen Hotspots zu einem populären Thema

entwickelt. Dabei geht es zunächst darum, in Bereichen mit hoher Besucherfrequenz oder besonderem Bildungsauftrag eine Grundversorgung mit Internetzugang über WLAN anzubieten. Bislang hat GELSEN-NET über 260 Accesspoints im Gelsenkirchener Stadtgebiet errichtet: Das Gelsenkirchener Zentrum stellt heute die längste Hotspotmeile Nordrhein-Westfalens dar. Auf der über zwei Kilometer langen Einkaufsmeile Bahnhofstraße gibt es ein öffentliches, flächendeckendes und kostenloses WLAN -Netz und auch die Hochstraße in der Innenstadt im Stadtnorden von Gelsenkirchen-Buer ist mit leistungsfähigen WLAN auf Glasfaserbasis versorgt. Eine Vorreiterstellung im digitalen Bereich nimmt die ZOOM Erlebniswelt ein, die als erster Zoo in Deutschland komplett mit WLAN abgedeckt ist und diesen Service seinen Besuchern kostenfrei anbietet. Auch die VELTINS -Arena Auf Schalke ist am Netz. In Europas modernstem Fußballstadion steht den über 61.000 Besuchern zu jeder Veranstaltung schnelles und kostenfreies WLAN zur Verfügung. Diesen Service realisiert GELSEN-NET als Serviceprovider mit einer VierGigabit-Anbindung in Kooperation mit FC Schalke 04 und dem IT-Giganten Huawei. Im ÖPNV mit neuen Services unterwegs Schon heute sind zentrale Haltestellen mit breitbandiger Hotspot-Technologie vernetzt. Gemeinsam mit dem Verkehrsunternehmen BOGESTRA wird GELSEN-NET im kommenden Jahr den Fahrgästen in den Straßenbahnen ein kostenfreies On-Board-WLAN anbieten und weitere Haltestellen anbinden. Die technische Lösung wird gemeinsam mit dem Technologiepartner Huawei entwickelt.

Bildquelle: GELSEN-NET

Smarte Lösungen für die Stadt der Zukunft

Glasfaserkabel transportieren Daten in Lichtgeschwindigkeit

Ziel ist es, Gelsenkirchen auch zukünftig digital weiter zu vernetzen und so dem Bürger eine Vielzahl an aktiven Beteiligungsmöglichkeiten zu geben. Mit der Vision einer vernetzten Stadt hat sich Gelsenkirchen zum Ziel gesetzt, im Rahmen einer Smart- und Safe-City-Strategie die Chancen des technologischen Fortschritts zur Verbesserung der Lebensqualität und wirtschaftlichen Attraktivität zu nutzen. Vor diesem Hintergrund ist auch das Bekenntnis des Oberbürgermeisters Frank Baranowski zu Smart City auf der CeBIT 2016 zu verstehen. Das ITK-Weltunternehmen Huawei unterstützt im Rahmen der Kooperation das Ziel, Gelsenkirchen zur vernetzten Stadt und SafeCity-Modellstadt für Deutschland zu entwickeln. Die Möglichkeiten und Chancen der Digitalisierung zielen auf eine nachhaltige Stadtentwicklung in Bereichen wie Mobilität, Sicherheit und bürgerfreundliche Serviceangebote der Stadtverwaltung. Die Vernetzung soll die Stadt effizienter, technologisch fortschrittlicher und sozial inklusiver gestalten.


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→ Esri Deutschland

Digitalisierung hat uns zum Erfolg geführt Bei einer ständig steigenden weltweiten Datenmenge wird die Beziehung der Informationen zum Raum, zur Umwelt sowie zur Stadt- und Infrastrukturplanung immer wichtiger. Geoinformationssysteme gewinnen daher an Bedeutung.

strategie und im Einklang mit der Agenda 2030 der UN, die auch mehr Sicherheit im Straßenverkehr fordert. Digitalisierung heißt auch Partizipation. Eine technische Methode für mehr Partizipation durch Datenerfassung ist Crowd Sourcing. In Verbindung mit dem Raum in Stadt und Land ergeben sich neue Erkenntnisse: beispielsweise, wenn eine Community von Autofahrern die ihnen zugänglichen Fahrzeugdaten sammelt und mit den Erkenntnissen die Grundlage für intelligente Mobilität legt. GIS ist auch dafür die geeignete Plattform.

Die Fortsetzung der Entwicklungszyklen unserer Wirtschaft ist die Herausbildung einer Wissens- und InforAutor mationsgesellschaft als Grundlage von SchlüsselinnoDr. Gerhard Haude geschäftsführender Gesellschafter vationen. Nach Erfindungen wie der Dampfmaschine, der Esri Deutschland Group GmbH Entwicklungen in der Petrochemie und der Verbreitung Im Verbund stark von Elektrizität prägt seit den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts die Vernetzung den neuen Wirtschafts- und verantwortungsvollen Umgang der Digitalisierung zyklus. Dank ihr erschließen wir uns ein erhebliches Inno- zu unterstreichen, sind wir auch Gründungsmitglied der Selbstverständlich sind wir unternehmensintern ebenvationspotenzial. „Charta der digitalen Vernetzung“. falls „digital“, tauschen Informationen aus und nutzen Plattformtools wie Sharepoint, Salesforce und Skype. Noch nie waren Datenverarbeitung und KommunikaGIS vielseitig einsetzbar tion so vielfältig und effizient wie heute. Die NutzungsDamit bestimmt das kollektive Wissen unserer Organimöglichkeiten von Daten nehmen ständig zu; ebenso die sation ganz wesentlich unsere Unternehmensleistung. Innovationsgeschwindigkeit – damit verringert sich der Unsere GIS-Technologie war bislang dafür gedacht, die Zugleich sind wir nach wie vor bei unseren Kunden vor Time-to-Market-Faktor stetig. Es reicht heute nicht mehr physische Umwelt mit ihren Objekten, Phänomenen und Ort – mit elf Niederlassungen in Deutschland, der Schweiz aus, nur ein außergewöhnliches Softwareprodukt zu ent- Prozessen digital abzubilden. Das reicht heute nicht mehr und Rwanda. Kundennähe ist ein wichtiger Faktor in wickeln. Schon längst gehört auch der Content dazu eben- aus. Wir stellen fest, dass stattdessen die physische mit unserer Unternehmensstrategie. Ein weiterer ist unser so wie die Fähigkeit, interoperabel und vernetzt Prozesse der digitalen Welt interagiert. Beide Welten verschmel- Committment zur global erfolgreichen GIS-Plattform und Workflows mit Informationen zu optimieren. Digita- zen. Wir erkennen dies zum Beispiel in Supply-Chain- ArcGIS mit ihrer universellen Einsatzfähigkeit. Mit starken lisierung, Interoperabilität, Smart Data, Vernetzung und Management-Prozessen. Für die Betriebssicherheit in Partnern im Unternehmensverbund der Esri Deutschland Prozessoptimierung sind die Erfolgsfaktoren, die heute Produktionsunternehmen ist es wichtig, Ausfallsicherheit Group GmbH haben wir bereits seit Jahren die Weichen mit einem starken Portfolio untersetzt werden müssen. herzustellen – nicht nur vertraglich, sondern auch auf- für die Zukunft gestellt: Mit der Esri Deutschland GmbH Der Bau von Prototypanwendungen ist heute nicht mehr grund von Naturgefahren. Mit einer GIS-Plattform und und der Esri Swiss AG begleiten schlagkräftige Vertriebweit entfernt von der Lösung im Wirkbetrieb. dem richtigen Content ist das leistbar. sorganisationen unsere Kunden in BranchenentwicklunÄhnliche Fragestellungen begegnen uns in Mobilitäts- gen und Technologiefragen. Die con terra GmbH ist ausgeRaumdaten von universeller Bedeutung prozessen. Um Mobilität zu planen und zu gewährleisten, richtet auf Systemintegration und Consulting; die geocom sind Geoinformationen unerlässlich. Wir engagieren uns GmbH entwickelt und vertreibt Spezialanwendungen für Dies gilt besonders für die Schlüsseltechnologie unseres daher seit einigen Jahren im IT-Gipfelprozess in der Platt- Energieversorger, automotive Unternehmen, IndustrieHauses, die Geoinformationssysteme (GIS). Wir haben form „Digitale Netze und intelligente Mobilität“. Automa- anlagenbetreiber und Katastermanagement. 70 weitere erlebt, dass bei einer ständig steigenden weltweiten tisiertes Fahren, durchgängiges Ticketing und der digitale Partnerunternehmen arbeiten mit uns zusammen. Datenmenge die Beziehung dieser Daten zum Raum, Reisebegleiter: Sie alle kommen nicht ohne GeoinformatiDie Wurzeln unseres Unternehmens sowie sein akzur Umwelt, zur Stadt- und Infrastrukturplanung immer onen aus – und Geoinformationsplattformen nicht ohne tuelles Portfolio liegen in der Wissenschaft. Bis heute wichtiger wird: Daten ohne Koordinaten sind wie Buch- die spezifischen Daten der Sensorsysteme auf und in begleitet uns ein erfolgreicher Transferprozess und wir staben ohne Buch! unseren Straßen und Infrastrukturen. Wir engagieren arbeiten eng zusammen mit Bildungs- und ForschungsGeoinformationen waren schon immer komplex und uns beispielsweise als Partner des „Deutschen Mobilitäts- einrichtungen, Schulen und Hochschulen. herausfordernd. Das galt schon in der Gründungsphase preises“, weil es künftig ohne derartige Schulterschlüsse Diesen eingeschlagenen Weg der „Geo-Digitalisieunseres Unternehmens vor mehr als 37 Jahren, als die nicht mehr gehen wird. rung“ werden wir auch künftig konsequent gehen. Dafür Projekt- und Forschungsergebnisse in deutschen NatioSo lesen wir für das Winterdienstmanagement auf engagieren sich täglich unsere 580 Mitarbeiterinnen nalparks auch für künftige Forschergenerationen „digital“ bayerischen Autobahnen die Glatteismeldeanlagen aus und Mitarbeiter in Kundenprojekten, Netzwerken und in zu konservieren waren. Die Digitalisierung von raumbezo- und kombinieren die Daten mit Informationen des Deut- Gesprächen mit Politik und Gesellschaft. genen Informationen war damals wie heute ein wesent- schen Wetterdienstes (DWD). Gezielte Sicherheitsmaßlicher Erfolgsfaktor für unser Unternehmen und unsere nahmen und eine optimale Routenplanung sind das Ich freue mich auf interessante Begegnungen auf dem Ergebnis. Dies ist ein wichtiger Baustein der ZukunftsKunden. IT-Gipfel 2016 in Saarbrücken und darüber hinaus. Die Komplexität der Fragestellungen nimmt mit fortschreitender Digitalisierung zu. Schon längst reicht es nicht mehr aus, zu wissen, „was“, „wann“ und "wo" ist und "wie viel" davon. Monitoring ist zur Daueraufgabe geworden. Heute wollen wir wissen, wie sich die Dinge ändern, und mit welcher Geschwindigkeit. Die SmartData-Ansätze bekommen neuen Schub durch dynamische Informationen von Sensoren aus dem Weltraum und der physischen Infrastruktur. Viele Prozesse erfordern heute Vorher-sagen. Wir wollen beispielsweise die tatsächlichen Wartungszeiträume von Infrastrukturen messen. „Predictive Maintenance“ heißt eine Methode, die auch von Geoinformationen profitiert. Nach demselben Prinzip ermöglichen wir mit Rauminformationen mehr „Innere Sicherheit“. Die Digitale Gesellschaft wird dank Digitalisierung auch zu einer sicheren Gesellschaft. Schon heute sind raumbezogene Tatprofile ein probates Mittel für Präventivmaßnahmen unserer Sicherheitsbehörden. Ohne Geoinformationen würde das nicht gehen – auch Kunden und ihre durchschnittliche Wegentfernung zu Packstationen entlang der Caltrain Line. Bilderquelle: nicht im Cyberraum. Um den gesellschaftlichen Nutzen Diese Karte finden Sie auf storymaps.arcgis.com/gallery/ Esri Deutschland Group GmbH


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Die Digitalisierung in die Köpfe bringen sorgung mit schnellem mobilem Internet zur Verfügung. In Europa hat Deutschland hier die Führungsrolle übernommen. Die WLAN-Störerhaftung, die einer Verbreitung öffentlicher Hotspots bislang im Wege stand, ist endlich abgeschafft. Mit dem IT-Sicherheitsgesetz hat die Bundesregierung Maßnahmen ergriffen, die das Schutzniveau in der Wirtschaft deutlich erhöhen werden. Die langjährigen Verhandlungen über die EU-Datenschutzgrundverordnung sind zum Abschluss gekommen. Damit gilt schon bald erstmals das gleiche Datenschutzrecht für alle in der EU tätigen Unternehmen. Und schließlich hat die Regierung wichtige Schritte unternommen, damit die Automobilnation Nummer 1 auch Vordenker bei intelligenten Verkehrsnetzen werden kann. Auf der A9 ist eine Teststrecke für selbstfahrende Autos eingerichtet worden; und der Verkehrsminister hat begonnen, die rechtlichen Rahmenbedingungen für autonome Fahrzeuge auf unseren Straßen zu schaffen. In Deutschland werden statt der gewaltigen Chancen der Digitalen Transformation oft deren Probleme betont. Dabei haben wir in den vergangenen Jahren große Fortschritte bei der Digitalisierung gemacht – und jetzt muss das Tempo weiter erhöht werden. Großer Handlungsbedarf besteht bei der Verwaltung, bei der Zusammenarbeit zwischen Großunternehmen, Mittelständlern und Start-ups in unseren Leitbranchen und bei der Aus- und Weiterbildung. Digitalisierung beginnt im Kopf, nicht im Glasfaserkabel.

Wenn etwas die Deutschen in ihrer Geschichte ausgezeichnet hat, dann ihre Lust daran und ihre Fähigkeit dazu, Probleme zu lösen. Diese Eigenschaften haben unsere Wirtschaft und unsere Industrie in den vergangenen Jahrzehnten und Jahrhunderten stark gemacht. Mit technischen Schwierigkeiten und Zweiflern konfrontiert, erfanden Tüftler – oder wie man heute häufig sagt: Nerds oder Geeks – den Buchdruck und brachten das Automobil auf die Straße. Hunderttausende Betriebe arbeiten tagtäglich noch an den kleinstmöglichen Schwachstellen ihrer Produkte und machen sie so zu den besten der Welt. Herausforderungen als Chancen begreifen – das ist also seit jeher unsere Stärke. Wieso verursacht das Thema Digitalisierung bei uns dann solche Sorgenfalten? Gerade bei dieser wegweisenden Aufgabe des 21. Jahrhunderts sprechen wir zu häufig über die Risiken und zu selten über die Möglichkeiten, die sich aus ihr ergeben. Zum Beispiel darüber, wie selbstfahrende Autos mit Elektroantrieb in unseren Ballungsräumen den Verkehr entlasten könnten und wie viel Lebenszeit die Menschen dadurch sinnvoller nutzen könnten. Oder darüber, wie 3D-Druck nicht nur die Anfertigung von Implantaten beim Zahnarzt oder Prothesen in der Chirurgie revolutionieren kann, sondern dass wir durch den Einsatz in der Industrie die Produktion aus Billiglohnländern zurückholen können – weil die Lohnkosten der Fertigung plötzlich nicht mehr die entscheidende betriebswirtschaftliche Größe sind. Oder wie leicht es digitale Vertriebskanäle oder Plattformen jedem innovativen Mittelständler machen, seine Produkte und Dienste auf völlig neuen Märkten anzubieten. Nicht nur regional, nicht nur national, nicht nur in Europa, sondern weltweit. Rahmenbedingungen für die Digitalisierung

Text Thortsen Dirks Bitkom-Präsident redaktioneller gastbeitrag

Um all diese Chancen besser nutzen zu können, hat sich die Bundesregierung 2014 eine Digitale Agenda vorgenommen. Diese sollte die für das Gelingen der Digitalen Transformation entscheidenden Vorhaben, die in verschiedenen Ministerien angesiedelt sind, zusammenfassen und vorantreiben. Die Bilanz, gut ein Jahr vor der nächsten Wahl: Von den 121 Einzelmaßnahmen sind 66 bereits umgesetzt und 46 in Arbeit. Das sind beachtliche Zahlen, und es lohnt, sich einiger Höhepunkte zu erinnern. Die 700Megahertz-Frequenzen, die bislang für den Fernsehempfang über DVB-T genutzt werden, stehen künftig für die Breitbandver-

Handlungsbedarf bei Verwaltung, Hubs und Bildung So wichtig es ist, sich der Erfolge gewahr zu werden – noch wichtiger ist es, scharf zu analysieren, wo wir schneller handeln müssen, und dann dort ansetzen. Der IT-Gipfel ist genau der Ort, an dem diese Diskussion stattfindet und an dem die Weichen gestellt werden, in welche Richtung sich die Digitalisierung in Deutschland entwickeln wird. An drei Beispielen wird der Handlungsbedarf deutlich. Erstens: Wir müssen unsere Verwaltung endlich ins digitale Zeitalter überführen. Das ist eine Herkulesaufgabe, denn dazu brauchen wir gleichermaßen Bund, Länder und Kommunen. Während man heute per App problemlos ein Konto eröffnen oder im Web eine Reise ans andere Ende der Welt buchen kann, muss man für fast alle Verwaltungsvorgänge persönlich im Amt erscheinen und Formulare auf Papier ausfüllen. Das kostet die Bürger Zeit, die Unternehmen Geld und die Verwaltung Sympathie. Estland, das vor 30 Jahren noch Teil des Ostblocks war, oder das von der Finanzkrise gebeutelte Portugal sind da viel weiter. Warum sollten wir das nicht schaffen? Zweitens: Zwei Drittel aller Unternehmen in Deutschland sagen, die Digitalisierung verändere ihr Geschäftsmodell. Alle Branchen sind betroffen, aber wir müssen dort ansetzen, wo Deutschland die Nase vorn hat. Deutschlands Leitbranchen bestehen aus erfolgreichen Großunternehmen und Mittelständlern. Und wir haben Start-ups, die neue Ansätze in der Automobilbranche, in der Logistik, dem Finanz- und Versicherungswesen oder im Gesundheitssektor entwickeln. Wenn hier mehr Austausch stattfinden würde, könnten innovative digitale Produkte und Dienstleistungen schneller entwickelt werden. Wir müssen daher physische Orte – Hubs – schaffen, an denen wir große und mittelständische Unternehmen unserer Leitbranchen mit Start-ups und Forschungseinrichtungen zusammenbringen. Und Drittens: Wir müssen das Digitale in der Aus- und Weiterbildung stärken, damit die Menschen die Chancen der Digitalisierung ergreifen können. Bildung ist die entscheidende Voraussetzung für die Teilhabe an der digitalen Gesellschaft – und für die Aussicht auf einen erfüllenden, spannenden Job. Neun von zehn Unternehmen sagen, dass Digitalkompetenz für die Beschäftigten künftig so wichtig sein wird wie fachliche und soziale Kompetenz. Diese Digitalkompetenz muss vermittelt werden, und zwar nicht nur an Schulen und Hochschulen, sondern vor allem als Teil des beruflichen Alltags im Unternehmen. Aber auch jeder Einzelne ist gefordert. Entscheidend ist nicht, wie digital Deutschland heute ist. Entscheidend ist, wie offen wir digitalen Technologien gegenüber sind, wenn es um die Lösung unserer alltäglichen Herausforderungen und die Bereicherung unseres Lebens geht. Digitalisierung ist weder ein Zustand noch ein Ziel, sondern ein Prozess. Ihn müssen wir mit aller Kraft vorantreiben. Denn Probleme sind dazu da, gelöst zu werden.


NEUERSCHEINUNG AUGUST HARDER Coop

DR. MATTHIAS UFLACKER, DR. RAINER SCHLOSSER, PROF. DR. CHRISTOPH MEINEL Hasso-Plattner-Institut

„Die „In-Memory Revolution“ bildet die technologische Grundlage für neue, äußerst leistungsfähige Big-Data-Lösungen rund um den digitalen Handel, mit der Unternehmen die wachsende Komplexität und Quantität der Datenverarbeitung in den Griff bekommen können.“

RAINER GLÄß GK Software AG

„Die Coop-Gruppe ist über die grundsätzliche Frage, ob und wie ein Handelskonzern digitalisiert werden kann, hinaus und arbeitet heute daran, aus bereits digitalisierten und bestehenden digitalen Unternehmensteilen oder Prozessen eine konzernweite Plattformstruktur zu schaffen.“

PROF. DR. AUGUST-WILHELM SCHEER Scheer GmbH

„Technologien wie Cyber Physical Systems und Internet der Dinge verändern die Produktion, gleichzeitig verändern sich Unternehmensorganisationen und Geschäftsmodelle. Beides zusammen ist der Big Change.“

TORSTEN TOELLER Fressnapf Holding SE

„Neu an Handel 4.0 sind die notwendige technologische und fachliche Integration der Handelsstufen, die Verarbeitungsgeschwindigkeiten zu „near realtime“, Datenvolumina und integrierte Technologien.“ BERND LEUKERT SAP AG

„Kunden erwarten heute eine umfassende, einheitliche Präsenz einer Marke über sämtliche Verkaufskanäle. In diesem „cross channel commerce“ zeigen sich Kunden flexibel in der Wahl der Vertriebskanäle und erwarten die gleiche Flexibilität in Bezug auf die Bereitstellung aller Informationen, Transaktionsmöglichkeiten und konsistenter Preisgestaltung von ihrem Händler.“

PROF. DR. TOBIAS KOLLMANN, SIMON HENSELLEK Universität Duisburg-Essen

„Erfolgreiche digitale Geschäftsmodelle haben als Ausgangslage eine innovative Idee, mit der ein relevantes Kundenproblem elektronisch besser gelöst werden kann als in der herkömmlichen, realwirtschaftlichen Form.“

Rainer Gläß – Bernd Leukert

Handel 4.0: Die Digitalisierung des Handels Strategien, Technologien, Transformation

Die digitale (R)evolution der Wirtschaft hat den Dienstleistungssektor Handel längst erreicht und erfordert Strategien sowie neue Technologien für eine erfolgreiche Gestaltung der digitalen Transformation. Unter dem Stichwort „Handel 4.0“ diskutieren Autoren aus Wissenschaft und Praxis, wie eine traditionelle Branche durch die Digitalisierung neben neuen Konkurrenten vor allem neue Chancen erhält, mit innovativen Dienstleistungen ihre Kunden neu zu begeistern. Die Kombination aus aktuellen Forschungsergebnissen und Best Practices machen diese Einführung in das Thema Handel 4.0 zu einer lohnenswerten Lektüre für Praktiker und Forscher.

Simply Retail.

ISBN 978-3-662-53331-4 Erhältlich in allen Buchhandlungen, Springer-Wissenschaftsverlag, www.springer.com, GK Software AG, www.gk-software.com


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Veranstaltungskalender

Mit derzeit 141 regelmäßig stattfindenden Messen ist Deutschland der weltweit wichtigste Messestandort. Einige der Veranstaltungen konnten sich zu wahren Publikumsmagneten entwickeln und gelten heute als führend in ihrer Branche. Auch im Bereich der Digitalisierung locken die deutschen Messen jedes Jahr tausende Aussteller und Besucher an. Einige der wichtigsten Veranstaltungen hier im Kurzüberblick.

CeBIT  20. — 24. März 2017, Hannover

Weltgrößte Technologiemesse Digitale Lösungen aus der Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) für die Arbeits- und Lebenswelt von morgen – das verspricht die CeBIT, die weltgrößte IT-Messe. Die Veranstaltung, die 1970 als Computer-Show in Halle 1 der Hannover Messe begann und seit 1986 als „Centrum der Büro- und Informationstechnik“ eigenständig ist, lockt jedes Jahr im März rund 200.000 Besucher nach Hannover. So stellten in den vergangenen 30 Jahren tausende Anbieter ihre IKT-Neuheiten an den Messeständen und bei den Konferenzen vor: Auf der CeBIT werden Trends gesetzt, internationale Produktinnovationen präsentiert, hochkarätige Vorträge gehalten und wegweisende Diskussionen geführt. Im kommenden Jahr öffnet die CeBIT vom 20. bis 24. März ihre Pforten. Mit dabei sind wieder hunderte Aussteller sowie Diskussionsgäste aus der Technikwelt. Partnerland der kommenden CeBIT wird die Hightech-Nation Japan sein. Der Spitzenreiter in Sachen Forschung und digitaler Kompetenz investiert Milliarden in die Forschung – zum Beispiel zur Entwicklung humanoider Roboter und künstlicher Intelligenz oder zum Ausbau des Internets der Dinge und der Digitalisierung. www.cebit.de

Hannover Messe  24. — 28. April 2017, Hannover

60 Jahre Innovationen Alle Innovationen und Zukunftstechnologien an einem Ort – die Hannover Messe bietet vielfältige Synergien. Aussteller, Redner und Fachpublikum diskutieren über aktuelle Trends und Entwicklungen in den Bereichen der Digitalisierung, der Industrie 4.0 und der Zukunftstechnologien. Jedes Jahr im April wartet ein breitgefächertes Veranstaltungsangebot aus spannenden Vorträgen, mitreißenden Podiumsdiskussionen und praxisnahen Foren auf das Publikum. Zum nunmehr 60. Mal wird Hannover vom 24. bis 28. April 2017 zum internationalen Hotspot der Industrie. Angefangen hat alles 1947 mit der „Exportmesse 1947 Hannover“. Heute besteht die Hannover Messe aus unterschiedlichen internationalen Leitmessen, die die gesamte industrielle Wertschöpfungskette abdecken. Dabei sind die einzelnen Leitmessen im Zweijahres-Rhythmus auf der Veranstaltung vertreten – so wandelt sich das Bild der Hannover Messe stetig. Die Kernthemen – Industrieautomation und IT, Energie-, Mobilitäts- und Umwelttechnologien, Industrielle Zulieferung, Produktionstechnologien und Dienstleistungen, Forschung und Entwicklung – bleiben aber immer interessant. Partnerland der Hannover Messe 2017 wird Polen sein. WWW.HANNOVERMESSE.DE

IFA  01. —  06. September 2017, Berlin

Leit-Expo für Unterhaltungselektronik Die Internationale Funkausstellung – kurz IFA – ist eine der ältesten Industriemessen Deutschlands und gilt heute als weltweit führende Messe für Consumer Electronics und Home Appliances. Die seit 1924 zuerst in unregelmäßigen Abständen stattfindende IFA öffnet seit 1971 jedes Jahr Anfang September in Berlin ihre Pforten. In

den Messehallen unter dem Berliner Funkturm bietet sie über 1000 Ausstellern Gelegenheit, ihre Produkte und Entwicklungen aus den Bereichen Unterhaltungs- und Gebrauchselektronik einem breiten Publikum vorzustellen. Auch 2017 präsentieren sich vom 1. bis zum 6. September wieder nahezu alle großen Elektronikfirmen. Neben Kameraherstellern werden vor allem Anbieter der starken Wachstumssegmente Notebook, TV, Navigationsgeräte und Internet-Services erwartet. Für das angereiste Fachpublikum organisiert die IFA vielfältige Programmangebote und Events. Dank der neuen zweigeschossigen Halle CityCube am Südeingang des Messegeländes können sich die Elektronik-Aussteller heute auf einer Fläche von insgesamt 149.500 Quadratmetern ausbreiten. Parallel dazu präsentieren ausgewählte Aussteller ihre Technikneuheiten am Breitscheidplatz unweit des Ku’Damm. www.ifa-berlin.de

dmexco  13. — 14. September 2017, Köln

Zentrales Forum für digitales Marketing Bereits seit 2009 gilt die dmexco als größte Fachmesse für digitales Marketing und Werbung in Europa. Die Messe hat sich dank des feinen Gespürs für nationale sowie internationale MarktEntwicklungen innerhalb weniger Jahre zu einer der führenden Branchenveranstaltungen und zum zentralen Forum für die digitale Wirtschaft entwickelt. Dabei zeichnet die in Köln stattfindende Veranstaltung die gesamte Wertschöpfungskette des digitalen Marketings nach. Gegründet als digital marketing exposition & conference zeigt die dmexco Innovationen in den Geschäftsfeldern Multi-Channel-Marketing, Mobile- und OnlineVermarktung, Internet of Things, E-Commerce, In-Game-Advertising, Social Targeting, Bewegtbild-Werbung sowie Broadcasting auf. Fachbesucher profitieren vom intensiven Austausch mit Marketingentscheidern, Ausstellern und Agenturen. Im kommenden Jahr öffnet die dmexco vom 13. bis 14. September auf dem Gelände der Messe Köln ihre Pforten. WWW.DMEXCO.DE

IT & Business  17. — 19. Oktober 2017, Stuttgart

Digitale Prozesse praxisnah demonstriert Jedes Jahr im Oktober lädt die IT & Business als Fachmesse für digitale Prozesse und Lösungen nach Stuttgart ein. Die Messe vereint die gesamte Bandbreite der Unternehmens-IT, angefangen bei Produktionsplanung und -steuerung über Dokumenten- und Content-Management bis hin zu CRM-Systemen für die digitale Steuerung von Marketing- und Vertriebsprozessen sowie Personalwirtschaft und Organisation. Mehr als 300 Aussteller präsentieren auch im kommenden Jahr vom 17. bis 19. Oktober digitale Lösungen und Anwendungen aus allen Bereichen für nationale wie internationale Fach- und Führungskräfte. Das Ausstellungsangebot ergänzen zahlreiche Fachvorträge und Diskussionsrunden. Daneben zeigen IT-Anbieter und Experten in angegliederten Fachforen in Best-Practice-Beispielen und Live-Vergleichen, wie Unternehmen dank der digitalen Optimierung ihrer betrieblichen Abläufe effizienter, sicherer und kostengünstiger arbeiten können. Im Vordergrund steht dabei immer der praxisnahe Lösungsansatz. WWW.MESSE-STUTTGART.DE/IT-BUSINESS


Der Schaden infolge digitaler Wirtschaftsspionage, Sabotage und Datendiebstahl liegt nach konservativen Schätzungen allein in Deutschland pro Jahr bei

Es trifft bei weitem nicht nur die Big Player – über 75 Prozent der Unternehmen in Deutschland sind in den vergangenen zwei Jahren nachweislich oder vermutlich Opfer von Cyberkriminalität geworden.* Zeit zu handeln. www.tekit.de

Die IT-Security- und Datenschutzexperten des TÜV Saarland. *Quelle: Spionage, Sabotage und Datendiebstahl – Wirtschaftsschutz im digitalen Zeitalter, Bitkom Research 2015


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