Fabrik der Zukunft

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APRIL 2016 | UNABHÄNGIGE VERÖFFENTLICHUNG VON PUBLICATEUR IM HANDELSBLATT

Fabrik der Zukunft ERFOLGREICH IN DIE VIERTE INDUSTRIELLE REVOLUTION

MENSCH-MASCHINE-­ INTERAKTION

STUDIE ZUR DIGITALEN TRANSFORMATION

VERANSTALTUNGSKALENDER

Was die deutsche Wirtschaft noch besser machen muss

Wie Arbeiter im digitalen Werk mit Robotern kommunizieren

Berater entdecken fünf Hemmnisse für ganzheitliche Strategien

Die wichtigsten Trends der Digitalisierung: Diese Messen zeigen, wo es lang geht

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FABRIK DER ZUKUNFT

Vorwort

SIGMAR GABRIEL Bundesminister für Wirtschaft und Energie

Deutschland gehört zu den weltweit führenden Indus­ ­triestandorten und startet deshalb aus der vordersten Reihe im Wettbewerb um die besten Lösungen für Industrie 4.0. Die industrielle Produktion und produk­ tionsnahe Dienstleistungen in Deutschland erzielen mehr als die Hälfte der gesamten Wirtschaftsleistung. Bei vielen digitalen Innovationen in der Produktions­ technik steht Deutschland an führender Stelle. Unser Ziel muss es sein, Deutschland zum Leitan­ bieter und -anwender von Industrie 4.0 und damit zum modernsten Industriestandort der Welt zu machen. Insbesondere unsere mittelständische Wirtschaft braucht dazu eine gezielte Unterstützung, um eigene Digitalisierungsstrategien und neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Im Gegensatz zu den großen Unternehmen, die zu den ‚Early Adop­ ters‘ neuer technologischer Trends gehören, sind die Mittelständler nicht zuletzt wegen fehlender perso­ neller und finanzieller Ressourcen nach wie vor zögerlicher. Am aktuellen Beispiel Industrie 4.0 zeigen sich die Größenunterschiede sehr deutlich. Während 23 Prozent der Unternehmen mit mindes­ tens 500 Beschäftigten bereits Industrie 4.0-Projekte

ZEICHENERKLÄRUNG

Text der Redaktion

Redaktioneller Gastbeitrag

durchführen oder planen, sind es bei kleineren Unternehmen lediglich zwischen 3 und 11 Prozent. Hier ist die Politik ganz klar gefordert. Der Ausbau der Breitbandinfrastruktur und die Verbesserung der IT-Sicherheit haben oberste Priorität. Unsere bestehenden Förderinitiativen, die kleine und mitt­ lere Unternehmen bei der konkreten Umsetzung von Digitalisierungs- und Vernetzungsprojekten unterstützen, wollen wir ausweiten und mit einer Digitalisierungsoffensive Mittelstand Anreize zu Investitionen in die digitale Transformation setzen. Mit Industrie 4.0 wird sich unsere Vorstellung von industrieller Produktion verändern müssen. Die Grenzen zwischen Industrie und Dienstleistung werden noch durchlässiger, und der globale Wett­ bewerb wird fortan auch in der Industrie digital­ getrieben beziehungsweise IKT-basiert sein. Wir haben alle Chancen, unseren industriellen Vor­ sprung, etwa bei der digitalen Steuerung von Autos oder bei komplexen Produktionsprozessen, zu nutzen und auszubauen. Dafür müssen die eigenen Kompe­ tenzen für digitale Technologiekomponenten massiv ausgebaut werden. Nur so können wir die enormen Potenziale für eine effizientere, kundennahe und ressourcenschonendere Produktion nutzen und zusätzliche Wertschöpfung durch neue Geschäfts­ modelle generieren. Um auch im Bereich der Datenökonomie zu den führenden Volkswirtschaften aufzuschließen, werden wir die FuE-Förderung für die Digitalisierung der Wirtschaft erheblich verstärken und die Förder­ programme auf innovative Technologie- und Anwen­ dungsbereiche ausrichten. Auf der Hannover Messe, der weltweit wichtigsten Industriemesse, kommen alle Schlüsseltechnologien und Kernbereiche der Industrie zusammen. Nutzen Sie als Aussteller oder Besucher dieses einmalige Themen- und Angebots­ spektrum und profitieren Sie aus den daraus resul­ tierenden Synergien. Ihr

IMPRESSUM publicateur GbR Geschäftsführung Alan David & Anna Penseler Schwedter Straße 23 10119 Berlin Mitte t +49 (0) 30 702 436 04 f +49 (0) 30 702 436 07 mail@publicateur.com publicateur.com

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CHEFREDAKTION Markus Kemminer (V.i.S.d.P.)

GESTALTUNG Simon Störk simonstoerk.com

AUTOREN Markus Kemminer Otmar Rheinhold Günter Weihrauch

ILLUSTRATION Karol Banach karolbanach.com

LEKTORAT Simone Lindow

DRUCK DHVS – Druckhaus und Verlagsservice GmbH

Projektleitung/ Anzeigenverkauf Alan David, Anna Penseler

Inhalt 4

STANDORT D MUSS SICH BEWEISEN Deutschland muss heute die Weichen für die Zukunft stellen

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DREHBANK AN LAGER Smarte Produkte wissen, wo es langgeht

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INTELLIGENTER PRODUZIEREN Wertschöpfungskette wird digital

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DIE BLOCKADEN DER KONZERNE Hürden erkennen – und überwinden

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ALLE UNTERNEHMEN BRAUCHEN EINE DIGITALE STRATEGIE Smarte Strategien helfen bei der Transformation  →  VDI

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MENSCH UND MASCHINE WERDEN ZUM TEAM Roboter als Arbeiter von Morgen  →  Fraunhofer IML

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BEDINGT ABWEHRBEREIT Unternehmen müssen sich vor Spionage und Sabotage schützen

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VERANSTALTUNGEN IM ÜBERBLICK Diese Messen zeigen die Trends der Zukunft


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→ HUAWEI

Maßgeschneiderte Lösungen für mehr Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit für eine vernetzte Zusammenarbeit von Fabriken der Zukunft. Die Erwartungshaltung an diese Transformation ist hoch: Die Industrie setzt darauf, ihre Effizienz signi­ fikant zu steigern. Intelligente Produktion als Grundlage der Industrie der Zukunft Die intelligente Produktion (Smart Production) ist die Grundlage für eine solche Industrie der Zukunft und beinhaltet die Integration von fortgeschrittenem Logistikmanagement, Mensch-Maschine-Interaktion und dreidimensionalen Visualisierungs-Technologien in den Produktionsprozess. Auch die Möglichkeit der Fehlervorbeugung und -analyse auf der Basis von Echtzeitdaten ist ein weiteres wesentliches Element der intelligenten Fabrik. Zur Verwirklichung intelligenter Fabriken müssen mehrere Aspekte erfüllt sein: ›

Bei der Implementierung der Industrie 4.0 stehen die individuellen Herausforderungen der unterschiedlichen Branchen im Vordergrund. Werden diese von Informations- und Kommunikationstechnologie-Anbietern bei der Entwicklung von Lösungen miteinbezogen, wird die intelligente Fabrik zu einem grundlegenden Bestandteil der digitalisierten Wirtschaft werden. „Industrie 4.0“, „Re-Industrialization“, „Industrial Intelligence“  –   hinter diesen Begriffen verbirgt sich eine neue industrielle Revolution. Unternehmen greifen im Zuge dieser vierten Industrierevolution auf modernste Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT), wie beispielsweise Cloud Computing oder das Internet der Dinge (IoT), zurück und definieren Produktionsmöglichkeiten neu. IKT-Anbieter und traditionelle Industrieunternehmen arbeiten mit Hochdruck daran, branchenübergreifende Geschäftsmodelle für eine erfolgreiche Industrie 4.0 zu entwickeln. Dieser Trend wird sich weiter fortsetzen und immer mehr Unternehmen werden zukünftig Partnerschaften eingehen. Dabei bleibt die Entwicklung nicht auf die Industrie beschränkt. Auch Regierungen und internationale Organisationen sind ein Teil dieser industriellen Veränderung, indem sie länder- und industrieübergreifende Standardisierungen und Kooperationen entwickeln. Steigerung von Effizienz und Wettbewerb IKT-Technologien wie Big Data, Cloud Computing und das Internet der Dinge spielen eine wichtige Rolle bei der Implementierung einer Industrie 4.0. Um Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit langfristig steigern zu können, ist es ebenso entscheidend, die Herausforderungen und Probleme unterschiedlicher Industriebranchen gesondert zu betrachten. Angesichts der Bandbreite an unterschiedlichen Produk­ tionsumgebungen, Techniken, Rohstoffen und Ausrüstungsanforderungen eines jeden Industriebereichs kann es keine Universallösung für die Implementierung der Industrie 4.0 geben. Vielmehr müssen die spezifischen Anforderungen jeder Produktionsumgebung berücksichtigt werden.

Die Notwendigkeit für individualisierte Lösungen wird am Beispiel der Stahlindustrie deutlich. In Stahlwerken müssen Temperatursensoren den Zustand von Stahl und Werkzeugen exakt messen – in einer Arbeitsumgebung von mehr als 1000 Grad. Bei solchen Temperaturen sind kabelgebundene Kommunikationssysteme nicht mehr arbeitsfähig. Mit kabelloser Kommunikationstechnologie kann dieser Herausforderung jedoch begegnet werden. Individualisierte Lösungen sind gefragt Ähnlich schwierig gestaltet sich die Produktionsum­ gebung in Ölraffinerien, denn die Vielzahl an Rohren innerhalb der Raffinerien schirmt manche kabellosen Signale ab. In einer solchen Umgebung können Lösungen wie die eLTE-Funktechnologie (Enterprise Longterm Evolution) von Huawei ihre Vorteile hinsichtlich hoher Diffrak­tion und hoher Durchdringungsrate voll ausspielen. Diese Beispiele zeigen, wie wichtig individualisierte Lösungen für unterschiedliche Branchen sind. Um die optimale Lösung für jede Branche anbieten zu können, müssen Anbieter zunächst ihr Verständnis für die spezi­ fischen Anforderungen verbessern. Nur so können die passenden Technologien und Produkte entwickelt werden. Das Fachwissen muss entlang der gesamten Industrie-­ 4.0-Wertschöpfungskette kombiniert werden, um anbieter­ übergreifend effizientere Lösungen für jede Branche anbieten zu können. Zudem müssen alle Industrie-4.0-Lösungen eine hohe Ausfallsicherheit und intelligente, verbundene Netzwerkstrukturen aufweisen. Das jeweilige System muss in der Lage sein, unterschiedliche Unternehmensanwendungen zu unterstützen. Gleichzeitig sollte es schnell und dynamisch optimierbar sein, um auf jegliche Veränderungen reagieren zu können. Alle Lösungen müssen über offene Architekturen verfügen, damit Komponenten leicht hinzu­ gefügt werden können. Nur so sind sie in der Lage, den unterschiedlichen Ansprüchen im Herstellungsprozess gerecht werden. Durch integrierte Systeme und Netzwerke, Cloud Data und sichere Datenaustauschprozesse steht Industrie 4.0

Upgrades von bestehenden Maschinen auf vernetzte Sensoren

› Die Kombination von drahtgebundenen und drahtlosen Netzwerken in Produktions- und Büroumgebungen ›

Umfassende Sicherheitsgewährleistungen für vernetzte Maschinen

Eine optimale Nutzbarmachung der durch Maschinen und Produktionsprozesse generierten Daten

Der Einsatz von IT-Plattformen, die Fabrikautomatisierung und Analysen zulassen

Optimierte Produktionsprozesse, um die Produktqualität sowie Effizienz und Sicherheit zu verbessern

Huawei als starker Partner für Industrie-4.0-Lösungen Die Smart-Factory-Lösungen von Huawei setzen all diese Anforderungen um. Sie wurden mit unterschiedlichen Netzwerktechnologien entworfen und ermöglichen eine effektive drahtlose Kommunikation über kurze wie lange Distanzen. Als Grundlage stellen sie hybride kabelgebundene und kabellose Systeme zur Verfügung. Über die Netzwerklösungen und die IoT-Management-­ Plattform von Huawei lassen sich alle für die fehlervorbeugende Fernwartung maßgeblichen Netzwerkkomponenten zuverlässig miteinander verbinden – zum Beispiel Sensoren, Tele­­metrie, funk- und kabelgestützte Netzwerke sowie Server. Huawei hat es sich zum Ziel gesetzt, den Wandel von der produktionszentrierten zur servicebezogenen Fertigung zu beschleunigen. Das Unternehmen setzt dazu auf gemeinsame Innovationen und eine offene Kooperation mit Kunden und Partnern aus der Industrie in Deutschland und Europa, um führende IKT-Produkte und -Lösungen zu entwickeln und verfügbar zu machen.

AUTOR TORSTEN KÜPPER VICE PRESIDENT & DIRECTOR CORPORATE & PUBLIC AFFAIRS HUAWEI TECHNOLOGIES DEUTSCHLAND GMBH


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FABRIK DER ZUKUNFT

Standort D muss sich beweisen

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ie vierte industrielle Revolution ist in Wahrheit eine Evolution. Mit dem digitalen Umbau ihrer Fertigung werden Konzerne und Mittelständler viele Jahre beschäftigt sein. Dennoch: Wer sich dem Thema nicht stellt, kann schnell den Anschluss verpassen. Viele Unternehmen können aber schon jetzt von den Innovationen des neu angebrochenen Zeitalters profitieren.

Die deutsche Industrie strotz vor Selbstbewusstsein. Kein Wunder: Auguren der IT-Szene haben ein Thema ausgerufen, das den hiesigen Unternehmen ein Heimspiel beschert: die Digitalisierung der Fabrik. Konnten sich bei der Entwicklung smarter Services für Endkunden vor allem US-­Pioniere eine Vormachtstellung erarbei­ ten, so schlägt nun die Stunde der Deutschen. Denn industrielle Produktion ist seit jeher die Stärke unserer Wirtschaft. Beim Walldorfer Software-Konzern SAP gilt das industrielle Internet als das „nächste große Ding“. Und auch Siemens hat schon lange genau diesen Markt im Visier. „Die Digitalisierung eröffnet uns deutschen Unternehmen ein neues, wichtiges Wachs­ tumsfeld“, hat Vorstand Siegfried Russwurm erklärt und die Expansionserwartung darin auf bis zu neun Prozent beziffert. Bei digitalen Services rechnet er sogar mit mehr als 15 Prozent. ENORMER OPTIMISMUS Der Optimismus der deutschen Industrie ist enorm. Einer Studie der Beratungsgesellschaft McKinsey zufolge geben 91 Prozent der Unternehmen an, dass sie Industrie 4.0 als Chance und nicht als Bedrohung zu sehen. Im Durchschnitt erwarten sie eine Produk­ tivitätssteigerung von über 20 Prozent. Insbesondere im Vorfeld der Hannover Messe, die als die größte und wichtigste Industrie-Messe der Welt gilt, haben zahlreiche Studien die Fortschritte der hiesigen Fertigungsunternehmen auf dem Weg zur smarten Fabrik analysiert. Doch die Ergebnisse zeichnen nicht ganz das Bild, das die Industrie wohl gern sehen würde. Einige Problemfelder sind danach unverkennbar. MITTELSTAND MUSS INVESTIEREN Da ist zunächst der Mittelstand, der mit seiner hohen Anzahl von Hidden Champions traditionell als wichtige Säule der deutschen Industrie gilt. Während die Großkonzerne die hohen Investitionen für die digitale Fabrik im Normalfall stemmen können, werden mittelständisch geprägte Unternehmen hier nicht selten an ihre Grenzen stoßen. Die Unternehmensberatung hat den Mittelstand nach den Aus­ gaben für Industrie-4.0-Projekte befragt und ermittelt, dass ein Viertel der Betriebe zwischen fünf und zehn Millionen Euro in entsprechende Vorhaben investieren. Bei 70 Prozent sind es hin­ gegen weniger als fünf Millionen Euro. „Um sämtliche Potenziale zu erschließen und das Thema strategisch zu nutzen, müsste der Mittelstand aber um die zehn Prozentpunkte mehr investieren“, urteilt Lutz Meyer, Partner und Leiter Mittelstand bei Deloitte. Ein weiterer Knackpunkt: das Personal. Nach einer Umfrage der Staufen AG räumen 77 Prozent der Befragten ein, ihre Manager seien nicht ausreichend für Industrie 4.0 qualifiziert. Und die meisten Firmen haben Auswahl und Entwicklung ihrer Spitzen­ kräfte noch immer nicht auf Industrie 4.0 abgestimmt, urteilt die Studie. Fast acht von zehn deutschen Industriebetrieben räumen ein, die Qualifizierung ihrer Führungskräfte hinke der Entwicklung in Sachen Industrie 4.0 hinterher. MANGELNDES KNOW-HOW Und dies führt schließlich zum dritten Engpass: Es mangelt vor allem an Experten, die in der Lage sind, aus den Industrie-­4.0Technologien neue Betriebs- und Businessmodelle zu ersinnen. Oftmals werden unter dem Begriff noch Projekte subsumiert, die auf Prozessverbesserungen und Automatisierung abzielen – Trends, die alles andere als neu sind. Die Managementberatung Oliver Wyman hat unter Entscheidungsträgern im Maschinen-und

Anlagenbau bei einer Umfrage sehr selbstkritische Einschätzungen vorgefunden. Alle hätten angegeben, dass es an der Kreativität fehle, über bestehende Geschäftsmodelle hinauszudenken. Und 84 Pro­ zent räumten ein, dass zu wenig Know-how vorhanden sei, um auch große Datenmengen zu analysieren. Das Risiko, dass die deutschen Unternehmen ihre Stärken in der inkrementellen Verbesserung auch in der smarten Fabrik ausleben, die anderen aber mit der Entwicklung disruptiver Geschäftsmodelle die industriellen Spielregeln auf den Kopf stellen, wird auch weiterhin die Gemüter beschäftigen. Wer Industrie 4.0 allein auf Effizienzverbesserungen und Kostensenkungen bezieht, verkennt die Chancen, mit den digitalen Technologien auch neue Erlöspotenziale zu erschließen. PARTNERLAND USA Die Hannover Messe bietet in diesem Jahr wieder die Chance, die Potenziale von Industrie 4.0 neu zu vermessen. Partnerland sind die USA. Gemeinsam mit Bundeskanzlerin Angela Merkel eröff­ net US-Präsident Barack Obama die Messe. Und selbstverständlich werden die Amerikaner zeigen, was sie zu bieten haben. So gehören erstmals das Massachusetts Institute of Technology (MIT) und die Carnegie Mellon University zu den Ausstellern. Letztere gilt als eine Geburtsstätte der künstlichen Intelligenz. Das MIT hat sich den Ruf eines Pioniers im Bereich 3D-Druck erworben, der eine immense Bedeutung in der digitalen Fabrik der Zukunft haben wird. Neben Innovationen wird die Messe in diesem Jahr auch kontro­ verse Diskussionen zu bieten haben. Was bedeutet es für den Menschen, wenn der Kollege Roboter sich immer weiter im Werk ausbreitet? Welche Rolle können Start-ups bei Industrie-­4.0Themen spielen? Und wie realistisch ist die viel zitierte Losgröße eins in der Fabrik der Zukunft? Man darf gespannt sein, welche Antworten die Experten finden werden. Selbstverständlich wird auch die Energiewende ein großes Thema auf der Hannover Messe sein. „Im Jahr 2017 sind die Energie-, Mobilitäts- und Kommunikationsnetze so eng miteinander verwoben, dass neue Geschäftsmodelle und Kooperationen entstehen“, heißt es in einer Studie des Think Tanks future matters. Neue vernetzte und sichere Energie- und Mobilitätstechnologien werden daher benötigt, um die nächsten Etappen beim Umbau der Energiever­ sorgung zu bewältigen. TEXT MARKUS KEMMINER


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→ E.ON

Energie in der Fabrik der Zukunft: dezentral – effizient – vernetzt AUTOR ROBERT HIENZ GESCHÄFTSFÜHRER E.ON ENERGIE DEUTSCHLAND

Mit smarten und individuell abgestimmten Energielösungen können Unternehmen ihre Kosten senken und die Umwelt entlasten. Auf der Hannover Messe zeigt E.ON, wie es geht. In der Fabrik der Zukunft kommunizieren Maschinen miteinander. Komplette Prozesse werden digital und vernetzt gesteuert. Doch was bedeutet das für die Energie­ versorgung im Unternehmen? Auch hier spielen integrierte Lösungen eine zentrale Rolle. E.ON versteht sich dabei als Energiepartner, der gemeinsam mit den Kunden langfristig tragfähige Lösungen zur Energie-, Emissions- und Kosteneinsparung entwickelt. Zukünftig stellt sich die Frage, wie Industrie und Gesellschaft möglichst sinnvoll und nachhaltig mit den vorhandenen Energiequellen wirtschaften können. Für Unternehmer kann die Energiewende gute und nach­ haltige Perspektiven eröffnen. So zeigen Kundenprojekte: Mit intelligent kombinierten Maßnahmen können die Energie- und Wartungskosten in vielen Unternehmen um bis zu 40 Prozent reduziert werden. Bei E.ON gibt es dafür sogar eine „Einspargarantie“ auf prognostizierte Potentiale mit attraktivem Finanzierungsmodell ohne Eigeninvestition. Langfristig können sich gerade die deutschen Unternehmen durch den intelligenten Einsatz von

Energie, innovativen Produkten und dezentraler Erzeugung zusätzliche Vorteile gegenüber den Wettbewerbern sichern. Betriebe nehmen ihre nachhaltige und sichere Energie­ versorgung zunehmend selber in die Hand. Sie kombinieren Energieeffizienz-Maßnahmen mit eigener Erzeugung­  – und zwar intelligent aufeinander abgestimmt. Kraft-­ Wärme-Kopplung ist hier ein Stichwort. Diese Anlagen erzeugen sowohl Strom als auch Wärme. Die gewonnene Energie kann entweder komplett oder teilweise selbst verbraucht oder ins Netz eingespeist werden. Damit vollziehen Unternehmen ihre eigene „Energiewende“: vom Consumer zum Prosumer.

oder im Großhandel zu vermarkten. Die erfolgreiche Ver­ marktung ist anspruchsvoll und erfordert viel Expertise, die wir als etablierter Direktvermarkter mitbringen. Partner mit rund sechs Millionen Kunden deutschlandweit Integrierte und vernetzte Lösungen bei der Energie­ versorgung werden zu Erfolgsfaktoren für Unternehmer. Mit E.ON können sie auf einen Partner mit langjähriger Erfahrung und Know-how bauen – Kundenlösungen sind eines unserer strategischen Kerngeschäfte. Darauf vertrauen in Deutschland bereits rund sechs Millionen Privat-, Geschäfts- und Industriekunden.

Teilnehmer am Energiemarkt Besuchen Sie uns auf der Hannover Messe vom 25.-29. Mehr noch: Unternehmer werden Teilnehmer am Energie­ April, Halle 27 – Stand L40 oder auf eon.de markt. Sie erhöhen oder senken ihre Stromerzeugung oder ihren Strombezug flexibel auf Abruf. Für die damit einhergehende Regelenergie erwirtschaften sie mit Unter­ stützung von E.ON als einem der größten Regelenergie-­ Anbieter in Deutschland attraktive Zusatzerlöse. Unternehmerisches Denken und Handeln ist auch am Markt für erneuerbare Energien gefragt: Betreiber von Anlagen zur Erzeugung von erneuerbarer Energie sind zunehmend verpflichtet, ihre Strommengen an der Börse

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→ FINPRO

Die Erben Nokias AUTOR REIJO SMOLANDER SENIOR ADVISOR FINPRO

Von „Connecting People“ zu „Connecting Processes“: Finnische IKT-Unternehmen treiben die digitale Vernetzung industrieller Prozesse voran – und zeigen ihre Expertise auf der Hannover Messe Produzierende Unternehmen befinden sich im Umbruch: Für viele geht es um nicht weniger als die digitale Vernetzung aller industriellen Prozesse. Umfassende Software-­ Kompetenzen und die passgenaue Implementierung des Internets der Dinge sind die entscheidenden Treiber dieser Entwicklung. Besonders finnische Unternehmen punkten bei der Entwicklung dieser innovativen Technologien für das produzierende Gewerbe. Das Silicon Valley des Industrial Internet Seit jeher haben finnische Unternehmen eine signifikante Rolle bei der weltweiten digitalen Vernetzung gespielt. Der Slogan „Connecting People“ des bekanntesten finnischen Handyherstellers Nokia steht nach wie vor als Synonym für den globalen Durchbruch des Mobilfunks. Auf Basis dieser Expertise wurden in den vergangenen Jahren zahlreiche finnischen IKT-Unternehmen gegründet, die innovative Lösungen für die digitale Vernetzung in­dus­trieller Pro­zesse anbieten. Eine erfolg­versprechende Mischung aus Innovationsfähigkeit und Flexibilität, gepaart mit einem

umfangreichen Know-how aus Forschungskooperationen zeichnet diese neue Generation finnischer Visionäre aus – daher wird Finnland auch als das Silicon Valley des Industrial Internet bezeichnet. Kompetenz entlang der gesamten Wertschöpfungskette Um eine Produktion „smart” aufzustellen, braucht es vielseitige IKT-Kenntnisse. Denn die Implementierung passgenauer Technologien und technischer Lösungen ist anspruchsvoll. Finnlands starke IKT-Industrie ist in jeder Hinsicht eine hervorragende Adresse, wenn es darum geht, produzierende Unternehmen bei der Integration neuer, smarter Technologien zu unterstützen. Viele der finnischen IKT-Unternehmen bieten Produkte und Lösungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Industrial-Internet- und Big-Data-Integration – so reicht das Produktportfolio von zukunftsweisenden Predictive und Prescriptive Analytics bis hin zu hochentwickelten Visualisierungsmethoden. Finnische IKT-Expertise Die finnischen IKT-Angebote sind vielfältig und besonders innovativ. Quva bietet beispielsweise ein strategisches Analyse-Tool, das Produktionsdaten auf neuartige Weise

zusammenfasst. Oliotalos Angebot ist eine IoT-Plattform mit modularen intelligenten Einheiten und eingebundener Management-Infrastruktur. Das LATO Strategy Tool bietet digitale Lösungen, um die Umsetzung von Strategie- und Business-Plänen zu erleichtern. Auf der Hannover Messe 2016 sind neben diesen Unternehmen auch Symbio, Wirepas, Elisa, Bittium und Tieto vertreten – am Stand des finnischen Außenhandelsbüros Finpro. Hannover Messe: Finnisches Know-how zugänglich machen Mit knapp 200 Quadratmetern und nahezu 20 vertre­ tenden Unternehmen setzt Finpro bei der Hannover Messe neue Maßstäbe. Hier haben Besucher die Möglichkeit, sich umfassend über die Chancen der Digitalisierung durch finnische Expertise und benutzerfreundliche Anwen­ dungen zu informieren. Der Stand von Finpro befindet sich in Halle 16, C04.


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FABRIK DER ZUKUNFT →  DETECON INTERNATIONAL

Produktion 2030 Lässt sich so lange in die Zukunft planen? AUTOR UWE WEBER MANAGING PARTNER DETECON INTERNATIONAL

Als Resultat ordnen die Teilnehmer üblicherweise die Anwendungspotentiale neuer Technologien wie Augmented Reality nicht nur einem, sondern gleich mehreren Bereichen der Wertschöpfungskette zu – von der Werkerführung bis zur Fabrikplanung! Das schafft Raum für Synergien und vermeidet die redundante Beschaffung ähnlicher Technologien, was die Gesamtkomplexität nur weiter erhöhen würde. Lassen Sie sich also überraschen, was Ihre Spezialisten gemeinsam für Ihre digitale Zukunft so alles entwickeln.

Quelle: DFKI 2011, Bosch

BILDQUELLE: DETECON INTERNATIONAL

nötig sind, um ein Geschäftsmodell umzusetzen. Im Hinblick Ja, das geht. Und Sie sollten es tatsächlich tun! Denn wir wissen: Das Internet der Dinge eröffnet viele Chancen, auf eine Roadmap beschreibt beispielsweise das Modul sei es, um Kunden stärker in Entwicklung und Produktion „Produktion“ auf der nächsttieferen Detailebene im Modul einzubeziehen, mehr Qualität zu schaffen oder den Werker „Werker führen“ alle erforderlichen konkreten Kernfähigkeiten einfach durch neue Produktionsverfahren zu führen. von Mitarbeitern, Prozessen, Informationen und Technologien. Doch leider sind diese Investitionen meist aufwendig, Gut, der Rahmen steht. Aber woher kommen die Ideen auch weil sie nicht genug Synergien nutzen. für neue Geschäftsmodelle? Geben Sie Ihren Fachleuten die Gelegenheit, eine neue Vision zu entwickeln. Stellen Nutzen Sie daher stärker die Erfahrungen und Ideen Ihrer Sie dazu Kreativitäts- und Entwicklungstechniken wie Mitarbeiter! Der Ansatz des Concurrent Engineering führt Design Thinking bereit. Zudem sind Denkanstöße hilfreich, Experten unterschiedlicher Bereiche zusammen und lässt die die Projektteilnehmer auf die eigene Situation projizieren diese gemeinsam an einem neuen Produkt arbeiten: der können: Detecon nutzt hierzu eine fortwährend aktualieigenen Produktion in 5, 10 oder 15 Jahren! sierte Datenbank mit Anwendungsbeispielen für die digita­ lisierte Kernwertschöpfung. Wie geht das? Die Best Practice besteht darin, mittels gemeinsamer, eindeutiger Sprache organisationsunab- Ein Beispiel für die Automobil­industrie finden Sie unter www.detecon-futureproduction.com. hängig diejenigen fachlichen Module zu benennen, welche

Vier Stufen der Industriellen Revolution

Erste mechanische Produktionsanlagen mit Wasser- und Dampfkraft betrieben

Einführung arbeitsteiliger Massenproduktion mithilfe elektrischer Energie

Einsatz von Elektronik und IT zur weiteren Automatisierung der Produktion

Cyber-physische-Systeme: Reale Objekte und virtuelle Prozesse werden verknüpft

18. Jh

20. Jh

1970er

Heute


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→ ERICSSON

Mit 5G bereit für die Smart Factory

BILDQUELLE: ERICSSON

Auf dem Weg zur Industrie 4.0 bedarf es nicht nur intelligenter Produktionsanlagen und kommunizierender Werkstücke – auch die Datennetze müssen effizient genug sein, alle Informationsströme schnell und sicher passieren zu lassen. Um das Versprechen der Industrie 4.0 einzulösen, die Produktion um ein Vielfaches effizienter und flexibler zu machen, muss der Einsatz der Ressourcen und Prozesse optimiert werden – und zwar so, dass durch kürzere Produk­ tionszyklen selbst geringe Losgrößen individualisierter Produkte kostengünstig hergestellt werden können. Um dies zu erreichen, bedarf es anpassungsfähiger Fertigungsprozesse in flexiblen Produktionsstätten. Mobilere Maschinen dank Mobilfunk

N = GRUNDGESAMTHEIT DER BEFRAGTEN UNTERNEHMEN

Die kabelgebundene Kommunikation erschwert hierbei den nötigen Umbau von Fertigungsstrecken. Bei jeder Umrüstung muss die Verkabelung aufwendig neu verlegt werden, wobei es zu hohem Verschleiß und sogar zu Kabelbruch kommen kann. Kontaktverluste erfordern eine arbeitsintensive Fehlersuche in der ganzen Produktionsanlage. Außerdem wird die Bewegungsfreiheit von Robotern und autonomen Transportsystemen in der kabelgebundenen Industrieproduktion stark eingeschränkt, sodass ihr Produktivitätspotenzial bei der Produktion geringer Losgrößen kaum genutzt werden kann. Drahtlose Industriekommunikation, die auf Kommunikationsnetzen der vierten (4G) und zukünftig der fünften Mobilfunkgeneration (5G) basiert, bietet dagegen flexible Lösungen. So ermöglicht etwa die 5G-Technologie neben sehr hohen Datendurchsatzraten bei niedrigen Latenzzeiten und geringer Laufzeitschwankung auch wesentlich längere Batterielaufzeiten, zum Beispiel beim Einsatz von Sensoren. Mobilfunktechniken sind weltweit standardisiert und bieten einen sehr hohen Sicherheitsstandard. Daneben spielen eine besonders hohe Verfügbarkeit sowie eine gut

planbare Netzabdeckung innerhalb von Gebäuden in einer industriellen Produktionsumgebung eine wichtige Rolle. Dabei sind nicht nur extrem leistungsfähige und robuste Funklösungen nötig, um besonders niedrige Latenzzeiten für die Industrieroboter-Steuerung zu realisieren, auch verteilte Cloud-Lösungen vor Ort sorgen dafür, die Roundtrip-­ Zeiten auf bis unter eine Millisekunde zu reduzieren. Zudem kann die Kommunikation für die Produktionsstätten und für die Unternehmenskontrolle in ein gemeinsames Kommunikationssystem integriert werden, das der Referenzarchitektur RAMI 4.0 (DIN 91345) entspricht.

Hannover Messe zeigt Ericsson 2016 erstmals sein Proto­ typen-Testsystem „Connected Factory – Enterprise 5G“, das in Machbarkeitstests bereits bei Partnern aus Forschungseinrichtungen und der Automatisierungsindustrie zum Einsatz kommt. Im Rahmen seines Programms „5G for Germany“ bietet Ericsson über sein Forschungsund Entwicklungszentrum Eurolab in Herzogenrath bei Aachen Partnern umfangreiche technische und beratende Unter­stützung zu den Aspekten Datensicherheit und Datenanalyse, Latenz, Bandbreiten, und Authentifizierung.

Smart-Factory-Bedürfnisse früh berücksichtigen Als Weltmarktführer im Mobilfunk spielt Ericsson eine zentrale Rolle bei der 5G-Entwicklung, die Smart-Factory-­ Anforderungen in der gerade angelaufenen 5G-Standardisierung von Anfang an berücksichtigen wird. Auf der

Treiber von Industrie 4.0 im Mittelstand

SEHR GERING

EHER GERING

WEDER/NOCH

EHER STARK

SEHR STARK

Technologische Veränderungen [N=168] 1% 7%

10%

52%

30%

Markt-/Kundenbedürfnisse [N=168] 3% Impulse aus dem Top-Management [N=162]

8%

7%

10%

47%

19%

32%

23%

41%

10%

Aktionen von Wettbewerbern [N=168] 8%

QUELLE: DELOITTE

KONZEPT EINER VERNETZTEN WEINPRODUKTION

Impulse aus der restlichen Organisation [N=162] Probleme mit der aktuellen Erfolgslage des Unternehmens [N=169]

15%

34%

32%

11%

12%

26%

27%

31%

4%

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31%

21%

5%


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FABRIK DER ZUKUNFT

Drehbank an Lager: Neues Werkstück bitte!

STATT ZENTRAL: AUTONOM UND DEZENTRAL

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ie Fabrik der Zukunft ist digital und weitgehend automatisiert. Maschinen und Werkstücke kommunizieren direkt miteinander. Menschen machen nur noch generelle Vorgaben oder melden ihre Bestellungen direkt in den Produktionsprozess. Das spart ganz profan Kosten und ist dabei Teil einer neuen indus­ triellen Revolution.

Werkstücke wissen, mit welchen Werkzeugen sie bearbeitet werden müssen. Maschinen machen untereinander ab, wer welchen Auftrag abarbeitet. Geht das Material zur Neige, bestellen sie auto­ matisch Nachschub beim Zulieferer. Der ist vom Auftraggeber so eng in die Beschaffungslogistik eingebunden, dass er stets zum richtigen Zeitpunkt und mit der verlangten Qualität liefern kann. Zugleich wird alles, was in dieser scheinbar magischen Fabrik vor sich geht, automatisch dokumentiert und ist jederzeit rechtssicher abrufbar. JEDEM WERKSTÜCK SEINE IP-ADRESSE Klingt wie Science Fiction? Ist es aber nicht. Höchstens noch ein bisschen Zukunftsmusik. Die wird unter dem Titel „Industrie 4.0“ gespielt. Hinter dem Begriff verbirgt sich nichts anderes als der Anspruch der vierten industriellen Revolution. Doch das Schlag­ wort ist längst mehr und beschreibt, wie die Fabrik der Zukunft funktioniert. Nämlich nach dem Prinzip „Alle reden mit allen“, oder auch „Alles ist vernetzt“. Vom Internet der Dinge ist die Rede, wenn jede Maschine, jeder Sensor, jedes Werkstück, jede Transport­ wanne und jede Palette ihre eigene IP-Adresse hat und mächtige IT-Prozesse dafür sorgen, dass die Teile dieser zukünftigen Produktionsprozesse zusammenarbeiten. Und wozu das Ganze? Eine Antwort lautet: Effizienz – eine andere: Flexibilität – eine weitere: Kostenersparnis. Und auch die Erfüllung massenhaft auftretender, individueller Kundenwünsche rückt immer mehr in den Fokus der produzierenden Unternehmen. Womit die Pole beschrieben wären, zwischen denen sich die Industrie 4.0 bewegt. Zum einen geht es um immer effizienterer Produktionsprozesse, die ohne zentrale Steuerung auskommen. Zum anderen werden die Grenzen zwischen Konsumenten, Produ­ zenten, Zulieferern und Verkäufern durchlässiger – und das setzt voraus, dass sie sich über das Internet miteinander austauschen.

Stück für Stück verlieren so auch zentrale Planungsvorgänge an Bedeutung. Stattdessen werden bestimmte Grundmechanismen vorgegeben, und den Rest machen die Systemkomponenten dann unter sich aus. So reicht es aus, dass etwa einer Abfüllanlage von Flüssigseife die an diesem Tag georderte Menge der Lavendel-, Honig- und Rosenvariante mitgeteilt wird: nicht auf einen Schlag, sondern nach und nach, um möglicherweise auf die individuellen Wünsche ihrer Onlinekunden einzugehen. Jede Flasche wird mit einem individuell programmierten RFIDChip versehen, der die Informationen über das abzufüllende Produkt enthält – nebst Angaben über das aufzudruckende Label, den passenden Verschluss oder die gesetzlich vorgeschriebene Inhaltsangabe. Diese Informationen, abgelesen an jeder Produkti­ onsstation, steuern den Herstellungsprozess. Denkbar ist damit eine Quadratur des Kreises: individuell gestaltete Produkte – zum Beispiel ganz persönliche Beschrif­ tungen – von Massenprodukten, die jedermann über das Internet direkt bei einer „autonom“ agierenden Fabrik in Auftrag gibt. Die sich dann auch gleich noch um Verpackung, Versand und Rech­ nungsstellung kümmert. Welche Mengen an Daten sich dabei ergeben, kann man kaum erahnen – genauso, welcher Datenschatz über Käuferverhalten hier erwächst. Big Data und die Herausfor­ derungen, diesen Schatz auszuwerten und in Produktions- und Vertriebsprozesse rückzuspeisen, das sind die Aufgaben, vor denen Unternehmen in Zukunft stehen. MASCHINEN, DIE BESTELLUNGEN ANSTOSSEN Auch was die Lagerhaltung angeht, weckt „Industrie 4.0“ große Hoffnungen. So ist ein Szenario denkbar, in dem sich Maschinen selbst um ihr Material kümmern. Eine Werkzeugmaschine etwa bekommt einen Auftrag mit einer bestimmten Lieferfrist. Durch Direktzugriff auf die Lagerdaten überprüft sie den Vorrat an benötigten Werkstücken. Das Material wird nicht reichen. Die Maschine stößt über das zentrale Planungssystem die Bestellung der Werkstücke an. Bis zu deren Eintreffen arbeitet sie selbständig einen anderen Auftrag ab. Die Bestellung für die Werkstücke landet direkt im System des Zulieferers, ohne weitere Überprüfung – denn sie liegt innerhalb des der Maschine erlaubten Rahmens an autonomem Verhalten. Die neuen Werkstücke werden angeliefert  – genau zum Abschluss des bisherigen Auftrages. Die Anlieferung melden die „intelligenten“ Transportbehälter per RFID-Chip selbständig an das Logistiksystem des Zulieferers. Im Lager pflegen sich die Werkzeuge automatisch ein und melden sich bei der Maschine, die sie anfordert. Angaben über das nötige Werkzeug sind im Werkstück gespeichert. Der Auftrag wird abgearbeitet. Zuletzt bieten solche digitalisierten Fabriken auch den Vorteil, dass keine Information über den Produktionsprozess mehr verloren geht. Der Mensch sollte auch in einer High-Tech-Welt die letzte Instanz sein. Doch wenn es darum geht, wer wann was bestellt hat, können sauber implementierte automatische Dokumentations­ systeme dazu beitragen, Unsicherheiten und Rechtsstreitigkeiten im Rahmen zu halten. Magie muss dabei gar nicht im Spiel sein. Es reicht, wenn wir die Möglichkeiten der Vernetzung und der IT nutzen, um Prozesse effizienter und vernetzter zu machen. TEXT OTMAR RHEINHOLD


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→  LANDESHAUPTSTADT DRESDEN

Neue Produkte mit völlig neuen Eigenschaften und Funktionen – ohne Zukunftsmaterialien sind Innovationen in der Industrie kaum möglich. Und diese Materialien kommen aus Dresden. Die sächsische Landeshauptstadt setzt weltweit Standards – sowohl mit innovativen Leichtbaumaterialien als auch als europäisches Technologiezentrum für 3D-Druck.

gesetzt. Bei der Entwicklung neuer Werkstoffe für den modernen Flug- und Fahrzeugbau ist Dresden einer der Vorreiter. Ausgehend von der Technischen Universität Dresden ­ – als Exzellenzuniversität eine der führenden Hochschulen in Deutschland und Europa – hat sich ein leistungsstarker Leichtbau-Campus gebildet. Kernstück ist das Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK), welches vom Dresdner Modell des „Funktionsintegrativen Systemleichtbaus in Multi-Material-Design“ geprägt ist. Die Leichtbau-Zentrum Sachsen GmbH, Spin-off des ILK, gehört zu den führenden Entwicklungspartnern auf dem Gebiet des Systemleichtbaus in Deutschland. Beim im Jahr 1997 vom ILK ins Leben gerufenen Internationalen Leichtbausymposium treffen im jährlichen Turnus Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft zusammen. Leit­idee ist, durch Interdisziplinarität Entwicklungsetappen durch neuartige Lösungsansätze sprunghaft zu verkürzen.

Ob neuartige metallische Strukturen, hybride Werkstoffe, Verbundwerkstoffe aus Faserkeramik oder Materialien mit hoher Temperaturbeständigkeit – der technologische Fortschritt hängt wesentlich von neuen Materialien ab. Die Industrie hat große Erwartungen an die additiv-generative Fertigung, umgangssprachlich 3D-Druck genannt. Durch sie können hochkomplexe Produkte zeit- und kosten­ effizient in einem Stück produziert werden. Die neue Technologie wird maßgeblich in Dresden entwickelt. Denn das wirtschaftliche wie kulturelle Zentrums Sachsens lockt auch Forscher und Visionäre an: So haben sich die Fraunhofer-Institute für Werkstoff- und Strahltechnik IWS, für Keramische Technologien und Systeme IKTS sowie für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung IFAM hier angesiedelt. Sie zählen zu den weltweit führenden 3D-Druck-Zentren. Grenzen des Machbaren überwinden: Europas größtes Cluster für 3D-Druck

BILDQUELLE: FRAUNHOFER IWS

3D-Druck-Zentrum Dresden: Impulse für die Industrie

Spitzenforschung in der Nanotechnik

MODELL DER FRAUENKIRCHE DRESDEN, LASERGESCHWEISST MIT PULVERZUFUHR

Im Zuge seiner Exzellenzinitiative hat der Bund außerdem das Dresdner Center for Nanoanalysis (DCN) der TU Dresden als Technologie-Plattform für Spitzenforschung errichtet. Dort erforschen Wissenschaftler neuartige Nanostrukturen an modernsten Elektronen-, Ionen- und Röntgenmikroskopen. Auf diese Weise gewinnen sie Erkenntnisse beispielsweise über die Alterung von Materialien, welche die Zuverlässigkeit neuer Produkte in der Automobil- und Kommunikationselektronik oder auch der Medizintechnik abzusichern helfen.

Siemens, Rolls Royce und Airbus, arbeiten daran, den 3D-Druck in die industrielle Fertigung zu bringen. 90 Das vom Fraunhofer IWS geleitete Konsortium „Additiv-­ Millionen Euro Förder- und Industriemittel fließen bis Generative Fertigung – Die 3D-Revolution zur Produkt- 2019 in die Arbeit der strategischen Allianz. herstellung im Digitalzeitalter“ (AGENT-3D) ist das bundesweit größte Verbundvorhaben zur generativen Weltweite Leichtbau-Standards gehen von Dresden aus Mehr Informationen: dresden.de/invest Fertigung. Einmalig sind dabei die wissenschaftlich-­ technische Bandbreite des F&E-Ansatzes und die Werk- Dresden ist zudem die deutsche Material- und Leicht­ stoffpalette: von Metallen, Kunststoffen, Keramiken bis bauhauptstadt: Mit Deutschlands größtem Leichtbau-­ zu Verbundwerkstoffen. Mehr als 100 Partner aus Indus- Cluster und Ostdeutschlands zweitdichtester Werkstoff-­ trie und Wissenschaft, darunter die Großunternehmen Forschungslandschaft werden hier weltweite Standards

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→  MESSE MÜNCHEN

Die digitale Produktions-Ära hat begonnen

INTERVIEW MIT FALK SENGER GESCHÄFTSFÜHRER DER MESSE MÜNCHEN

Herr Senger, wie sieht die Fabrik der Zukunft aus? Die Industrieproduktion ist im Wandel. Automatisierung ist dabei ein Schlüsselfaktor zum Erfolg. Moderne Software macht diese Technologie noch leistungsfähiger. So entsteht die Fabrik der Zukunft: vernetzt, intelligent agierend und effizient. Welche Rolle spielt dabei die Interaktion zwischen Mensch und Maschine? Die Mensch-Roboter-Kooperation ist ein wichtiger Schritt zur Fabrik der Zukunft. Neue Technologien ermöglichen eine sichere Zusammenarbeit und die direkte Vernetzung

zwischen Mensch und Maschine. Im nächsten Schritt werden ganze Produktionsanlagen und Menschen vernetzt arbeiten. Für welche Branchen ist die vernetzte Zusammenarbeit relevant? Die Fabrik der Zukunft eröffnet neue Automatisierungsmöglichkeiten für Unternehmen aller Größen, insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen. Es gibt bereits praxisreife Lösungen für die unterschiedlichsten Anwenderbranchen: vom Automobilbau bis hin zur Labor­ automation. Welche Technologien sind für die Fabrik der Zukunft maßgeblich? Entscheidend ist das Zusammenspiel zwischen unterschiedlichen Technologien: Robotik, Bildverarbeitung, Montage-­und Handhabungstechnologie sowie Software spielen dabei eine wichtige Rolle.

Die AUTOMATICA ist eine der wichtigsten Automati­ sierungsmessen weltweit. Welche Rolle hat dabei das Thema Digitalisierung? Vernetzte Roboter und Automatisierungsanlagen sind die Hauptdarsteller der Industrie 4.0. Das ist ein Zukunftsthema sowohl für unsere Aussteller als auch für die Besucher. Deswegen wird die Digitalisierung überall auf der Messe ein Schwerpunkt sein. Zudem bietet die AUTOMATICA mit der neuen Softwaremesse IT2Industry eine eigene Netzwerkplattform für Software- und Maschinenbauanbieter. Welche Vorteile entstehen aus diesem Messe-Duo? Es geht hier um eine Win-Win-Situation: Intelligente Software ermöglicht Automatisierern, Produktionsan­ lagen anzubieten, die noch hochwertiger, flexibler und kostengünstiger produzieren. Dadurch entstehen neue Geschäftspotenziale für Softwareanbieter. Und Anwender profi­tieren von maßgeschneiderten Produktionslösungen.


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FABRIK DER ZUKUNFT

Intelligenter produzieren

I

nnovative Lösungen in der Fertigung eröffnen mittelgroßen Unter­ nehmen wie auch Großkonzernen schon heute Wettbewerbsvorteile. Auf dem Weg zu einer durchgängigen Digitalisierung der industriellen Wertschöpfungskette über den gesamten Produkt­lebenszyklus hinweg rückt dabei das Produkt-Lebenszyklus-Management (PLM) immer mehr in den Fokus. Produzierende Unternehmen stehen vor großen Herausforderungen. Die unsichere Entwicklung der Weltwirtschaft oder die Konkur­ renz von Wettbewerbern aus Niedriglohnländern erhöhen den Handlungsdruck. Selten spielte es gerade für weltweit agierende Unternehmen eine so große Rolle, die Produktivität zu steigern, energie- und ressourceneffizient zu arbeiten und parallel dazu die Flexibilität zu erhöhen. Gefragt ist in diesem Kontext eine intelli­ gente Digitalisierungsstrategie. Das größte Potenzial birgt dabei die zunehmende Verschmelzung der virtuellen mit der realen Fertigungswelt durch den Einsatz von leistungsstarker und intel­ ligenter industrieller Software. Dadurch werden sämtliche Produk­ tionsschritte miteinander wie auch mit betriebswirtschaftlichen Ebenen und mit allen Wertschöpfungsstufen außerhalb des eigenen Unternehmens verknüpft. Auf diese Weise lassen sich Kosten senken, Markteinführungszeiten verkürzen oder die steigende Nachfrage nach höherer Produktvielfalt und immer individuelleren Produkten befriedigen. CHANCEN DURCH DIGITALISIERUNG WERDEN OFT NOCH NICHT GESEHEN Allerdings werden diese Chancen von vielen Unternehmen noch gar nicht wahrgenommen. Laut einer Studie des Beratungsunterneh­ mens ICD setzt sich zwar eine wachsende Zahl von Unternehmen mit den Themen Digitalisierung und Industrie 4.0 auseinander. Allerdings stehen viele Betriebe bei der Umsetzung noch am Anfang. „Es zeichnet sich eine Industrie 4.0 der zwei Geschwindigkeiten zwischen den Fabrikausstattern, die ihr traditionelles Produkt­ geschäft durch innovative, zusätzliche Services erweitern und neue Umsatzquellen erschließen wollen, und den Fabrikbetreibern ab“, bewertet Mark Alexander Schulte, Consultant und Projektleiter bei IDC, die Ergebnisse. „Es ist höchste Zeit, dass die Fertigungs­ betriebe aus dieser Lethargie erwachen, wenn sie langfristig erfolgreich bleiben wollen.“ PLM IST EIN ECKPFEILER DER UNTERNEHMENS-IT Der Weg hin zu integrierten Prozessen in Zeiten von Industrie 4.0 besteht in einer durchgängigen Digitalisierung der industriellen Wertschöpfungskette über den gesamten Produktlebenszyklus. Die­ ser Zyklus orientiert sich im Rahmen des PLM an den zunehmend

TEXT GÜNTER WEIHRAUCH

individualisierten Kundenwünschen und erstreckt sich von der Idee und Entwicklung eines Produkts über die Fertigung und Auslieferung an den Endkunden bis hin zum Service und Recy­ cling, schließt aber auch die damit verbundenen Dienstleistungen ein. Als Basis dafür dient die Verfügbarkeit aller relevanten Daten in Echtzeit durch Vernetzung aller an der Wertschöpfung beteiligten Instanzen sowie die Fähigkeit, aus den Daten den zu jedem Zeit­ punkt optimalen Wertschöpfungsfluss abzuleiten. Dabei gilt: Nur wenn Daten selbst smart sind und ihre Bedeutung mitliefern, können sie auch als Big Data sinnvoll genutzt werden. Eine der nötigen Voraussetzungen für die integrierten, digital vernetzten Prozesse sind digitale Modelle vom Produkt und der Produktion, aber auch von der Lieferkette und den Serviceprozessen. PLM stellt diese digitalen Modelle, etwa 3D-CAD-Modelle als Input für das 3D-Printing, aktuell und bedarfsgerecht über den gesamten Produktlebenszyklus zur Verfügung. Da Modelle ein vereinfachtes Abbild der Realität sind, dienen sie hervorragend auch zur Kommunikation zwischen den Prozesspartnern. FERTIGUNGSABLÄUFE KÖNNEN VERBESSERT WERDEN Auch im Bereich der Verbrauchsgüterhersteller sollen Innovationen und Vernetzung Wettbewerbsvorteile sichern: Denn weltweit agierende Produzenten stehen auf globalen Märkten vor großen Herausforderungen. Sie müssen ihre Waren pünktlich und ohne Qualitätseinbußen an ihre Kunden liefern. In diesem Kontext geht es darum, verschiedene Produktzusammensetzungen, Materialien und Compliance-Anforderungen zu berücksichtigen, die für global verteilte Werke und Lieferanten verwaltet werden müssen. So gibt es immer wieder Bestrebungen, die Fertigungsabläufe in der Verbrauchsgüterproduktion zu verbessern. Innovative Steuerungsprogramme ermöglichen den Herstellern die volle Transparenz, Steuerung und Synchronisation der Geschäftsprozesse in Echtzeit – nicht nur in den eigenen Werken, sondern auch bei den Lieferanten. So können die Hersteller mit ihren Lieferanten über die gesamte Lieferkette hinweg operative Standards erarbeiten, die sich ganzheitlich und global verwalten lassen, während gleich­ zeitig die Anforderungen lokaler Märkte und Kunden kontinuierlich verbessert und erfüllt werden. Auf diese Weise können weltweit tätige Hersteller Effizienz, Produktivität und Flexibilität ihrer Anlagen steigern.


WENN WIR unsere Meinung ändern, kann die Produktion damit Schritt halten? Flexible Fertigungsprozesse – ein Traum, den unsere Software wahr machen könnte.

Innovative Köpfe weltweit setzen auf die INDUSTRY SOLUTION EXPERIENCES von Dassault Systèmes, um die tatsächlichen Auswirkungen ihrer Ideen zu erforschen. Virtuelle 3D-Einblicke erlauben Maschinenund Anlagenbauern, die Flexibilität und Reaktionsfähigkeit in der Produktion auf ein neues Niveau zu heben. Wie lange wird es dauern, bis die Massenproduktion zu meiner Produktion wird?

Nur mit einem besonderen Kompass lässt sich die Gegenwart verstehen und die Zukunft steuern. 3DS.COM/INDUSTRIAL-EQUIPMENT 3DS.COM/ INDUSTRIAL-EQUIPMENT


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FABRIK DER ZUKUNFT

Die Blockaden der Konzerne D

ie deutschen Unternehmen haben die Bedeutung der Digitalen Transformation erkannt. Was jedoch häufig noch fehlt, ist ein überzeugender Plan für die Umsetzung. Unternehmensberater haben die Gründe dafür untersucht und fünf zentrale Hürden ausgemacht, an denen die Firmen oft scheitern.

TEXT MARKUS KEMMINER


FABRIK DER ZUKUNFT

Das Wettrennen hat begonnen. Die Topmanager in den deutschen Unternehmen sind überzeugt davon, dass die künftigen Wachs­ tums­chancen in starkem Maße von der Digitalen Transformation abhängen. Viele sind daher auf der Suche nach neuen, digitalen Business-Modellen, die ihnen zentrale Impulse für ihr Geschäfts­ modell liefern. Die Unternehmensberater von Accenture vertreten dabei die Auffassung, dass es in Deutschland noch zu wenige Unternehmen gibt, die dabei nach einem strukturierten Plan vorgehen. So lautet jedenfalls das Fazit der Studie „Digitali­sierung entzaubern – wie die deutschen Top500 digitale Blockaden lösen“. Dabei sind es vor allem fünf Blockaden, die die Berater ausgemacht haben.

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BLOCKADE DREI

ÜBER EFFIZIENZSTEIGERUNGEN HINAUS DENKEN Blockade Nummer drei ist laut Accenture die Tendenz, bei Inves­ titionen in die Digitalisierung vor allem Effizienzsteigerungen im Blick zu haben. Zwar ist das ein wesentlicher Bestandteil der Digitalen Transformation, doch Unternehmen müssen auch darüber hinaus denken. Das gilt gerade in Bezug auf Industrie-4.0-Techno­ logien: Ausgeschöpft werden die Möglichkeiten der Digitalisierung nur, wenn neben Effizienzsteigerungen Technologien auch dazu genutzt werden, um das Angebot für Kunden zu verbessern. Dies ist der Fall, wenn eine größere Variantenvielfalt und kundenindi­ viduelle Produktgestaltungen in der digitalen Fabrik realisiert wird.

BLOCKADE EINS

DEN KUNDEN NEU ENTDECKEN

BLOCKADE VIER

STRUKTUREN SPRENGEN Bei der Entwicklung von digitalen Geschäftsmodellen muss der Kunde stärker in den Mittelpunkt gerückt werden, fordert Accenture. Denn die größte Hürde bei der Digitalen Transformation besteht darin, ganz neue Kundenerlebnisse zu gestalten. Deutsche Unter­ nehmen sind meist fixiert darauf, ihre Produkte schrittweise zu verbessern. Anstelle der Evolution muss in den Unternehmen aber auch einmal eine Revolution stattfinden, um sich im Rahmen der Digitalen Transformation entscheidende Vorteile vor dem Wett­ bewerber zu verschaffen. Nur so können auch einmal disruptive Geschäftsmodelle durchgesetzt werden. Für die deutsche Wirtschaft ist wichtig, dass vor allem die Unternehmen in den Leitindustrien – etwa Automobilindustrie, Maschinenbau, Pharmabranche oder Logistik – diesen zentralen Schritt vollziehen. Denn die Digitale Transformation kann im Wettbewerb für erhebliche Positionsverschiebungen sorgen. In Branchen wie dem Einzelhandel oder den Medien hat sich das schon gezeigt. Für die Autoindustrie kann beispielsweise das auto­ nome Fahren zum disruptiven Geschäftsmodell werden. Damit können völlig neue Kundenerlebnisse geschaffen werden. Autoher­ steller sollten zukünftig Angebote für den Fahrer schaffen, in denen sie ihren Wagen nicht mehr zu steuern brauchen und die freigewordene Zeit im Fahrzeug anders nutzen können. Auch im Gesundheitssektor oder in der Logistik sowie im Maschinenbau ist es möglich, neue digitale Geschäfts­modelle auf der Basis von ganz neuen Kunden­erlebnissen zu entwickeln.

Neue digitale Geschäftsmodelle können nach Ansicht der Studie oft nicht in den bestehenden Strukturen entwickelt werden. Deutsche Unternehmen schotten sich oft ab. US-Unternehmen fällt es dagegen leichter, offene Entwicklungskulturen – unter dem Begriff „Open Innovation“ – zu entwickeln. In den USA finden auch intensivere Bemühungen, Ecosysteme rund um das eigene Unternehmen auf­ zubauen, statt. Kooperationen mit Universitäten, Kapitalgebern, Start-ups oder anderen Unternehmen tragen nach Ansicht der Unternehmensberater dazu bei, „Radarsyteme“ aufzubauen, um Marktchancen auszuloten und neue Wettbewerber zu identifizieren. BLOCKADE FÜNF

DIGITALE VISION Außerdem muss das richtige Verhältnis aus der Vision und Strategie des CEO und den vielfältigen internen Aktivitäten im Unternehmen gefunden werden. Die Digitale Transformation muss also zentrale und dezentrale Komponenten haben. Mit anderen Worten: Die di­ gitale Vision des CEO ist wichtig, aber ähnlich wichtig ist es, dass Mitarbeiter im Unternehmen auch etwas ausprobieren dürfen.

BLOCKADE ZWEI

KEINE ANGST VOR DATEN Für die Entwicklung neuer Kundenerlebnisse müssen Unternehmen aber lernen, intensiver mit Daten zu arbeiten. Die Nutzung von Kundendaten bezeichnet Accenture als die zweite große Blockade der Digitalisierung. Wenn Unternehmen den Kunden neu ent­ decken und ihm neue Erlebnisse bieten wollen, dann müssen sie ihn auch von seiner digitalen Seite aus kennenlernen. Derzeit weist Deutschland aber noch einen Rückstand gegenüber einigen anderen Ländern im internationalen Wettbewerb auf. Dort werden umfangreicher digitale Profile von den Kunden angelegt. Systeme für Kaufverhaltensvorhersagen, die bereits am Markt angeboten werden, sind in den USA, in England und zunehmend in Asien bereits stark gefragt. Doch in Deutschland ist das Interesse gering. Denn deutsche Firmen nehmen in starkem Maße Rücksicht auf ihre Kunden, die der Preisgabe von Daten noch sehr skeptisch gegenüber stehen. Der Schutz der Privatsphäre hat hierzulande eben einen hohen Stellenwert. Zudem ist die Datenverwendung stark reguliert.

Den Kunden neu entdecken

DIE 5 BLOCKADEN DER KONZERNE

Keine Angst vor Daten

Digitale Vision

Strukturen sprengen

Über Effizienzsteigerungen hinaus denken


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FABRIK DER ZUKUNFT

Alle Unternehmen brauchen eine digitale Strategie die zunehmende Intelligenz der Geräte gewinnbringend in Kombination mit menschlichen Eigenschaften wie Empathie, Kreativität, spontaner Entscheidungsfähigkeit zu einem Mehrwert geführt werden kann. Bestehende Unsicherheiten müssen dabei ebenso wie die Lernfähigkeit der Mitarbeiter berücksichtigt werden.

REDAKTIONELLER GASTBEITRAG PROF. DR.-ING. UDO UNGEHEUER Präsident des VDI Verein Deutscher Ingenieure

G

eschäftsmodelle für die Zukunft, die den entstehenden Ökosystemen und digitalen Marktplätzen Rechnung tragen, haben einen starken Einfluss auf die Organi­ sation von Unternehmen – und anders herum. Strategien für die Digitale Transformation dürfen daher weder aus­ schließlich nach außen noch ausschließlich nach innen gerichtet sein. Entscheidend ist, dass jedes Unternehmen sich JETZT Gedanken über die eigene Strategie für die Digitale Transformation macht. Die Smart Services, von Smart Maintenance über Services zur Inbetriebnahme bis zum Komplettpaket mit Remote Service und integrierter Bezahlfunktion sind so individuell wie die Produkte, die Unternehmen herstellen. Basis solcher Services werden autonom operierende, informations­verarbeitende und steuernde Kom­ ponenten sein. Hier werden intelligente Strukturen – nicht nur zur Steuerung, sondern auch zur Organisation der Unter­ nehmen – benötigt. Diese Strukturen werden die Art und Weise, wie wir in Zukunft arbeiten, stark beeinflussen – vom Shopfloor bis zum Management. Wenn ein Mensch an der Maschine oder ein Entscheider vor seinem Computer über weniger Informationen als die Maschine verfügt, ist das nicht zielführend. Wir benötigen daher für jedes Unternehmen eine Antwort auf die Frage, wie

CUSTOMER EXPERIENCE WIRD ZUM KERN Wir müssen flächendeckend zu einem Umdenken kommen: Die Customer Experience wird zum Kern künftiger Geschäfts­modelle. Es geht nun verstärkt darum, wie Nutzen für den Kunden generiert werden kann. Wer morgen noch einzig an die Absatzmaximierung denkt, wird vielleicht übermorgen schon in einem veränderten Markt scheitern. Im Rahmen dieser Transformation unserer Unternehmen benö­ tigen wir selbstverständlich Leuchttürme und im Einzelfall sogar einen Moonshot: Wir müssen in Deutschland lernen, diese Parade­beispiele genauso werbewirksam darzustellen, wie es die USA vorgemacht hat. Tatsächlich entdecken wir in unserer Indust­ rielandschaft bereits mehr erfolgreich am digitalen Markt agierende Unternehmen mit sehr guten digitalen Strategien und nur schwer zu kopierenden Geschäftsmodellen als beispielsweise in den USA.

Es lebe die Freiheit!

U

nsere Arbeitswelt befindet sich im Umbruch – und die Digitalisierung spielt dabei die tragende Rolle. Sie sorgt da­­für, dass einige althergebrachte Ge­ schäftsmodelle – man denke nur an die Schreibmaschine – überflüssig werden. Die Sorgen vieler Arbeit­ nehmer um ihre Jobs sind aber nur selten begründet.

85 Prozent aller Berufe sind trotz der fortschreitenden Digitalisierung kei­ nem hohen Risiko ausgesetzt, durch Automatisierung wegrationalisiert zu werden. Zu diesem Ergebnis kam das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufs­ forschung (IAB). Jedoch: Etwa 60.000 Stellen könnten laut IAB bis 2025 verloren gehen. Dafür werden aber neue Stellen entstehen: eco –Verband der Internetwirtschaft e.V. und Arthur D. Little gehen in ihrer gemeinsamen Studie davon aus, dass die Zahl der Beschäftigten in der deutschen Internet­ wirtschaft von 243.000 im Jahr 2015 auf 332.000 im Jahr 2019 steigen wird.

DIE DIGITALISIERUNG VERÄNDERT UNSERE ART ZU ARBEITEN Die Einstellungspolitik der Wirtschaft hängt in erster Linie davon ab, ob die Unternehmen Ertragssteigerungen erwarten. Das Internet, die Digitalisierung und Industrie 4.0 eröffnen neue Geschäfts­ chancen für viele Branchen und tragen damit wesentlich zu einer positiven Entwicklung auch auf dem Arbeitsmarkt bei. Die immensen Chancen für Arbeitnehmer stehen leider immer noch viel zu häufig im Hintergrund. Denn die vierte industrielle Revolution lässt nicht nur neue Geschäftsfelder entstehen, sie verändert auch unsere Art zu arbeiten in jeder denkbaren Hinsicht. Die Digitalisierung der Arbeit bietet völlig neue Möglichkeiten, ob für den digitalen Nomaden, der sein Büro an den Strand verlegt, oder für die berufstätige Mutter, die im virtuellen Team arbeitet. Diese Chancen müssen wir aktiv nutzen, um gerüstet zu sein für die Herausforderungen einer digitalisierten Arbeitswelt.

REDAKTIONELLER GASTBEITRAG LUCIA FALKENBERG Leiterin der Kompetenzgruppe New Work eco Verband der Internetwirtschaft e.V.


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FABRIK DER ZUKUNFT

Mensch und Maschine werden zum Team Plädoyer für eine „Social Networked Industry“

REDAKTIONELLER GASTBEITRAG ANDREAS NETTSTRÄTER CARINA NEVELING PROF. DR. MICHAEL TEN HOMPEL Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML, Dortmund

W

Flexibilität ist allerdings ein wesentlicher Zukunfts- und Wettbe­ werbsfaktor für die Industrie: Die Nachfragestruktur der Konsu­ menten hat sich verändert, individualisierte Produkte stehen schon seit längerem im Fokus. Die Industrie muss die schnelle und einfache Veränderung von Strukturen vorantreiben. Dabei setzt sich die Erkenntnis durch, dass der Mensch in diesem System einen neuen Platz einnehmen kann und muss. Schließlich ist es die unbestrittene Stärke des Menschen, flexibel auf veränderte Prozesse und räumliche Veränderungen reagieren zu können. Ein hoher Anteil an manuellen Tätigkeiten ermöglicht nachweislich eine hohe Flexibilität. DER MENSCH RÜCKT INS ZENTRUM Um dem heutigen Wunsch der Kunden nach individuellen, preis­ günstigen Produkten nachzukommen, müssen die Stärken der manuellen und der maschinellen Arbeit – nämlich Flexibilität und Effizienz – kombiniert genutzt werden. Was dazu benötigt wird, ist ein völlig neuartiges sozio-technisches System, in dem Men­ schen und Maschinen als Team zusammenarbeiten. Als Vorbild für die neue Zusammenarbeit und Kommunikation können dabei die Sozialen Netzwerke mit ihrem hohen Grad an Vernetzung und der Möglichkeit, zu agieren oder zu interagieren, dienen. Auf die Fabrik der Zukunft übertragen bedeutet das: Mensch und Maschine sollen in (digitalen) Sozialen Netzen und Netzwerken („Social Networks“) in einer vernetzten Industrie („Networked Industry“) miteinander kommunizieren. Diese neue „Social Networked Industry“ steht für eine Industrie 4.0, die den Menschen (wieder) stärker ins Zentrum der Produktion rückt und sich seine spezifischen (Kommunika­ tions-)Fähigkeiten zunutze macht. Zu den großen Herausforderungen zählt dabei die dem System Industrie 4.0 immanente Vernetzung über Unternehmensgrenzen

BILDQUELLE: FRAUNHOFER IML

ann immer in den vergangenen Jahren über die Fabrik der Zukunft gesprochen wurde, beherrschte ein Bild die Diskussion: das der „menschenleeren Fabrik“. Das Konzept der (voll-)automatisierten Fertigung galt wegen der niedrigen Kosten lange Zeit als Garant für absolute Leistungsfähigkeit und Effizienz. Doch inzwischen weiß man: Die Flexibilität der Produktion bleibt in der „menschenleeren Fabrik“ auf der Strecke.

hinweg. Dabei spielt die Souveränität über die eigenen Daten, egal ob maschinen- oder personenbezogene Informationen, eine große Rolle und wird bereits in der industriellen Initiative Industrial Data Space ® vorangetrieben. Produktion und Logistik verschließen sich schon längst nicht mehr der Tatsache, dass Wertschöpfung in Unternehmensnetzwerken stattfinden muss. Dabei werden sich Unternehmen allerdings auch daran gewöhnen müssen, dass nicht nur Strukturen, sondern auch Geschäftsmodelle aufgrund des technologischen Fortschritts permanent auf dem Prüfstand stehen. Das spricht für das Konzept der „Social Networked Industry“ mit seinem Bedeutungszuwachs des (flexiblen) Menschen. VERTRAUENSVOLLE ZUSAMMENARBEIT Damit die Vision der gemeinschaftlichen Arbeit von Menschen und Maschinen Wirklichkeit werden kann, muss sich die Industrie auf die neue Art der Zusammenarbeit einlassen. Neben der „maschi­ nellen Verantwortung“, mit der Maschinen zukünftig ausgestattet werden müssen, ist das lebenslange Lernen von Menschen und Maschinen zentraler Erfolgsfaktor. Das Verhältnis des Menschen zu intelligenten Maschinen wird sich dann in eine Richtung entwickeln können, in der wir auch in der Mensch-MaschineKommu­nikation von einer Art „vertrauensvollen Zusammenarbeit“ sprechen werden.

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INNOVATION MEETS OPERATIONAL EXCELLENCE: IT APPLIED

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6 ARBEITSGRUPPEN • Digitalisierung der IT • Digital Security • Digitalisierung folgt der Industrialisierung • Neue Geschäftsmodelle • Steuerung der Digitalisierung • Bimodale IT und die Auswirkungen auf das Business

10 BEIRÄTE Dr. Hans-Joachim Popp (DLR) / Günter Weinrauch (ADAC) • Dr. Rolf Reinema (Siemens) / Prof. Dr. Norbert Pohlmann (if(is)) • Dr. Norbert Kleinjohann (Siemens) / Dr. Roger Kehl (Festo) • Karsten Vor (Loh Gruppe) / Constantin Kontargyris (TÜV Rheinland) • Prof. Dr. Walter Brenner (Universität St. Gallen) / Stefanie Kemp (RWE)

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FABRIK DER ZUKUNFT

Bedingt abwehrbereit

I

m Wettbewerb um globale Märkte und innovative Produkte richtet sich Wirtschaftsspionage, Sabotage oder Datendieb­ stahl zunehmend auch gegen Unternehmen aller Größen in Deutschland. Entsprechend sind Unternehmenslenker gefordert, einem umfassenden Schutz der IT große Bedeutung beizumessen. Parallel dazu bieten spezielle Versicherungen finanzielle Absicherung gegen Cyber-Kriminalität. Wer sich über das Thema IT-Sicherheit regelmäßig informiert, kennt die spektakulären Cyber-Attacken auf Unternehmen der vergangenen Jahre. Im November 2014 stahlen Hacker bei einem Angriff auf das Firmennetz des Filmstudios Sony Pictures eine große Zahl vertraulicher Daten, darunter E-Mails von Hollywood-­ Stars und unveröffentlichte Filme. Die polnische Fluggesellschaft LOT musste im Juni 2015 nach einem Hackerangriff für fünf Stunden den Flugbetrieb einstellen und deutschlandweit sorgte erst im Februar 2016 der Ausfall des IT-Systems im Neusser Lukas­ krankenhaus über mehrere Tage für Schlagzeilen. In diesem Fall öffnete ein Mitarbeiter des Krankenhauses den Anhang einer mit einem Virus verseuchten E-Mail. FAST JEDES ZWEITE UNTERNEHMEN BUNDESWEIT BETROFFEN

IT-SICHERHEIT STÄRKER IN DEN FOKUS RÜCKEN Die Palette möglicher Maßnahmen zur Stärkung des unternehmens­ eigenen IT-Systems ist breit. Dazu gehören Virenscanner, Firewalls und regelmäßige Updates. Da die Angriffe immer komplexer werden, sind für besonders sensible Unternehmensdaten auch zusätzliche Schutzmaßnahmen wie innovative Verschlüsselungstechniken notwendig. Zu den effektiven Möglichkeiten zählen auch die

„GEZIELTE TRAININGS KÖNNEN FIRMENMITARBEITERN DABEI HELFEN, SCHWACHSTELLEN EIGENSTÄNDIG UND FRÜHZEITIG ZU ERKENNEN.“ Manfred Hader, Partner ber der Unternehmensberatung Roland Berger

Die Vorfälle zeigen: Attacken aus dem Internet können jedes Unternehmen treffen. Das bestätigt auch die aktuelle e-Crime-­ Studie der Unternehmensberatung KPMG. Dafür wurden Füh­ regelmäßige Überprüfung des eigenen Systems auf Sicherheitslü­ rungskräfte aus 500 deutschen Unternehmen unterschiedlicher cken oder die Einbeziehung des eigenen Personals. „Gezielte Trainings können Firmenmitarbeitern dabei helfen, Schwachstellen eigenständig und frühzeitig zu erkennen“, empfiehlt etwa Manfred Hader, Partner der Unternehmensberatung Roland Berger. Neben der Stärkung von Schutzmaßnahmen von IT-Systemen wird in Zukunft auch die finanzielle Absicherung gegen Schäden durch Cyber-Kriminelle an Bedeutung gewinnen. Denn gestohlene DER ANTEIL DER FIRMEN, Kundendaten, eine Betriebsunterbrechung, kompromittierte DIE IN DEN VERGANGENEN JAHREN E-Mails der Geschäftsführung oder Erpressung nach Cyber-Vorfällen OPFER VON CYBER-CRIME WURDEN, führen oft zu schwer kalkulierbaren finanziellen Risiken. Auch LIEGT BEI 40 PROZENT. 2013 WAREN Folgewirkungen wie ein Reputationsschaden oder stark sinkendes ES ERST 27 PROZENT. Vertrauen in das betroffene Unternehmen können schnell immense finanzielle Einbußen nach sich ziehen. DAS HÄUFIGSTE ZIEL VON E-CRIME-­ANGRIFFEN WAREN BARGELDLOSE ZAHLUNGSSYSTEME.

CYBER-POLICEN SENKEN DAS FINANZIELLE RISIKO

In diesen Fällen helfen Cyber-Policen. Im Fokus steht hier der Versicherungsschutz bei Verlust oder Diebstahl personenbezogener, vertraulicher Daten, die ein Unternehmen verwaltet, speichert, verarbeitet oder übermittelt. Versichert werden aber auch ein Quelle: KPMG Produktionsausfall aufgrund von Cyber-Kriminalität, anfallende Krisenmanagementkosten oder gegebenenfalls Lösegeldzahlungen an Erpresser. Experten raten, den Versicherungsschutz stets Größen und Branchen befragt. Laut der Studie liegt der Anteil der an den individuellen Bedürfnissen des eigenen Unternehmens auszurichten. Eine steigende Zahl an Versicherungsgesellschaften Firmen, die in den vergangenen Jahren Opfer von Cyber-Crime haben modulare Versicherungen für gewerbliche Kunden im Angebot. wurden, bei 40 Prozent. 2013 waren es erst 27 Prozent. Das häufigste Ziel von e-Crime-Angriffen waren bargeldlose Zahlungs­ Optional ist im Rahmen eines umfassenden Risikomanagements systeme. Besonders betroffen: Finanzdienstleister und Handels­ im Zusammenhang mit Cyber-Risiken auch Industrie-Spionage ver­ unternehmen. „Auch Clients und Workstations, Mail- und Webserver sicherbar. Bei Bedarf lässt sich durch Versicherungspolicen nicht wurden von mindestens jedem fünften Befragten als Angriffsziele zuletzt die Begrenzung zivil- und strafrechtlicher Verantwortlich­ keiten des Managements regeln. Beispielsweise schützt die auch genannt“, sagt Alexander Geschonneck, Leiter des Bereichs Forensic bei KPMG. „Das unterstreicht, dass es nicht ein klassisches e-Crime-­ als Managerhaftpflicht-Police bekannte D&O-Versicherung Manager und andere Angestellte in leitenden Positionen wie Geschäftsführer, Angriffsmuster gibt. Unternehmen müssen umfassend Vorsorge treiben und sich gegen entsprechende Übergriffe wappnen.“ Aufsichtsräte oder Prokuristen vor Schadenersatzansprüchen.

TEXT GÜNTER WEIHRAUCH


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Dinge anders machen. Der neue GuardEon Kompaktleistungsschalter, Markteinführung 2016.

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Ausspähen und Abfangen von Daten

Fälschung beweiserheblicher Daten

Computersabotage und Datenveränderung

Verstoß gegen Patentund Markenrechte

Industrie- und Wirtschaftsspionage

Diebstahl vertraulicher Kunden- und Unternehmensdaten

› Neue PremEonTM G Auslöser mit digitaler Anzeige, Klasse-2-Messungen und Kommunikation

Manipulation von Kontound Finanzdaten

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› ArcWatchTM ermöglicht die Erkennung, Isolation und Überwachung von Lichtbögen

Computerbetrug

0,39

Basis: alle von E-Crime betroffenen Unternehmen

0,11

Höhe der durchschnittlichen direkten und indirekten Schäden (Mittelwert)

0,59

Das E-Crime-Delikt mit dem höchsten direkten und indirekten Schaden (in Prozent)

› Ein globaler Leistungsschalter gemäß den gültigen Standards

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5.000–10.000

Sicher

> 10.000

Zuverlässig

Durchschnittliche Schäden durch E-Crime nach Unternehmensgröße (in Mio. Euro)

Intelligent

23

18

16

8

11

10

5

9

Quelle: PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg


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FABRIK DER ZUKUNFT → GELSEN-NET

Smarte Lösungen für die Stadt der Zukunft AUTOR THOMAS DETTENBERG GESCHÄFTSFÜHRER GELSEN-NET KOMMUNIKATIONS­ GESELLSCHAFT MBH

Modellregion für NRW und für Deutschland

mit WLAN versorgt. Weitere Highlights sind das flächendeckende WLAN-Netz in der ZOOM Erlebniswelt Gelsen­ kirchen und in der Veltins-Arena Auf Schalke. In Europas modernstem Fußballstadion gibt es WLAN für über 61.000 Besucher je Veranstaltung. Diesen Service realisiert GELSEN-NET als Serviceprovider mit einer Vier-­Gigabit-

Oberbürgermeister Frank Baranowski: „Die Zusammenarbeit eröffnet uns die Chance, innovative Lösungen im Bereich Smart City zu testen und damit nicht nur den Gelsenkirchen ist reich an guten Digitalisierungsideen. Bürgerinnen und Bürgern, sondern auch den Unter­ Die Stadt ist Vorreiter im Bereich Breitband und Digitali- nehmen wegweisende digitale sierung. Das belegt die enge Zusammenarbeit zwischen Lösungen anzubieten. Gelsen­ dem IT-Weltmarktführer Huawei, der Stadt Gelsenkirchen kirchen steht als Testregion für und dem lokalen IT-Systemhaus GELSEN-NET, das mit den Einsatz von moderner IT-­ dem Smart City Award 2016 ausgezeichnet wurde. Die Technologie zur Verfügung und Stadt hat sich aus einer Reihe von namhaften Bewerbern kann so Modellregion für NRW aufgrund der guten Glasfaser-Infrastruktur und bereits und für Deutschland werden.“ erfolgreicher Smart-City-Projekte hervorgetan. Huawei ist vom hohen Nutzen der Smart-City-Lösungen aus Auf dem Weg zur vernetzten Stadt Gelsenkirchen und der weiteren Entwicklung zu einer intelli­ Der Smart City Award geht zum ersten Mal an ein IT-­ genten, vernetzten Stadt der ZuUnternehmen aus Nordrhein-Westfalen. Mit der Auslo- kunft überzeugt. Kevin Hu, CEO bung des Preises würdigt Huawei Unternehmen, die sich Huawei Deutschland: „Wir freuen durch beispielhafte Projekte und erfolgreiche Lösungen in uns sehr, die Partnerschaft mit Deutschland um Glasfaserausbau und Digitalisierungs- Gelsenkirchen im Bereich Smart strategien verdient gemacht haben. Zu den prämierten und Safe City weiter ausbauen Lösungen zählen die flächendeckenden WLAN-Projekte in zu können. Gemeinsam wollen wir den Fußgängerzonen der beiden Gelsenkirchener Stadt­ eine neue Qualität der intelligenten GELSENKIRCHENS OBERBÜRGERMEISTER FRANK BARANOWSKI (MITTE) VEREINBART AUF DER zentren City und Buer, in der gesamten ZOOM Erlebniswelt Stadt in Deutschland schaffen.“ CEBIT 2016 EINE ENGE ZUSAMMENARBEIT MIT DER HUAWEI TECHNOLOGIES DEUTSCHLAND GMBH sowie erstmals auch im öffentlichen Personennahverkehr. Die Integration von Informations- und Kommunika­ Glasfaserausbau als Grundlage Anbindung in Kooperation mit FC Schalke 04 und Huawei. tionstechnologien in die Infrastruktur einer Stadt hilft, Das Surfen an den öffentlichen GELSEN-NET-Hotspots Lösungen für Mobilität, Verwaltung und öffentliche Gelsenkirchen hat in den vergangenen Jahren beim Thema ist grundsätzlich kostenlos. Zur Nutzung des Angebotes Sicherheit zu finden. Viele städtische Probleme können Digitalisierung einen sehr guten Ruf erworben. Dazu beige­ ist  auch – um vor Missbrauch geschützt zu sein – eine so effizienter und schneller gelöst werden. Huawei tragen haben die flächendeckende Glas­ faser­ anbindung Authentifizierung per SMS erforderlich. Diese Authenti­ Deutschland beabsichtigt, Gelsenkirchen daher als Modell- sämtlicher Gelsenkirchener Gewerbegebiete, Krankenhäuser fizierung ist kostenlos und gilt für 24 Stunden. stadt für „Safe-City“-Lösungen zu etablieren – ein wichtiger sowie aller 86 Schulen durch GELSEN-NET. Das Glas­ Schritt zur vernetzten Stadt. Dazu hat Oberbürgermeister fasernetz der Stadtwerketochter umfasst mittlerweile Hotspots im ÖPNV Frank Baranowski auf der CeBIT für die Zukunft eine enge eine Faserlänge von 13.000 Kilometern und bildet die Zusammenarbeit mit der Huawei Technologies Deutschland zentrale Basis für weitere Dienste und Services, wie zum Der nächste Schritt auf dem Weg zu einer „better GmbH vereinbart. Beispiel die Vernetzung von Industrie und Digitaler Wirt- connected city“ ist die Entwicklung vom stationären zum schaft (Industrie 4.0), Cloud Computing, eHealth und mobilen Hotspot. Damit einher geht die Einbindung Smarte Lösungen für die Stadt der Zukunft Connected-­ Home-Dienstleistungen. In den nächsten des öffentlichen Personennahverkehrs in die Smart-­­­City-­ Jahren wird GELSEN-NET die Erschließung weiterer Strategie von GELSEN-NET. Schon heute sind die zentralen Gemeinsam wollen Stadt, Huawei und GELSEN-NET, Gelsen­kirchener Stadtgebiete mit Glasfaser fortführen. Omnibus-Bahnhöfe in Bottrop und Gelsenkirchen-Buer eine hundertprozentige Tochter der Stadt Gelsenkirchen, Bis zum Jahr 2020 sollen rund 15.000 Privat- und mit breitbandiger Hotspot-Technik vernetzt. Zusätzlich zu kunden an die High-Speed-Datenautobahn den Haltestellen werden auch die Busse und Bahnen im innovative Projekte entwickeln und auf den Weg bringen, Geschäfts­ um aus Gelsenkirchen eine Vorzeigestadt für digitale angeschlossen sein. Auch die flächendeckende WLAN-­ öffentlichen Personennahverkehr mit modernster WLAN-­ Lösungen zu machen. Denkbar sind beispielsweise Müll- Versorgung an besucherstarken Standorten, die über Technik ausgestattet. Gemeinsam mit dem Verkehrs­ tonnen, die der Stadtreinigung mitteilen, wenn sie geleert die Grenzen von Nordrhein-Westfalen einzigartig ist, unternehmen BOGESTRA bietet GELSEN-NET den Fahrwerden müssen, oder Autos, die dem Fahrer den Weg kann ohne eine breitbandige Glasfaserinfrastruktur nicht gästen im ersten PowerBus kostenfreies On-Board-WLAN zum nächsten freien Parkplatz zeigen. Auch Straßen­ realisiert werden. an. Ein mobiler LTE-Accesspoint im Bus sorgt dafür, dass laternen, die sich dimmen, wenn niemand in der Nähe ist, die Fahrgäste über eine breitbandige und schnelle Datenden dunklen Heimweg aber minutenlang erhellen, wenn Die längste Hotspotmeile in Nordrhein-Westfalen verbindung ohne Einschränkung surfen können. Die sich die App des Passanten mit ihnen verbindet, sind Teil der technische Lösung für den Bus wurde gemeinsam mit Smart-City-Strategie. Bei Unfällen könnten automatische Für Städte und Kommunen hat sich der Aufbau von dem Technologiepartner Huawei entwickelt. Quadrokopter den Einsatzkräften den kürzesten Weg öffentlich zugänglichen Hotspots zu einem populären zum Einsatzort weisen und Sensoren messen im Asphalt Thema entwickelt. Dabei geht es zunächst darum, in die Verkehrsdichte und regulieren Ampeln. Bereichen mit hoher Besucherfrequenz oder besonderem Die Safe-City-Lösungen stützen sich auf die modern­ Bildungsauftrag eine Grundversorgung mit Internet­ sten Technologien aus den Bereichen „Mobiles Breitband“ zugang über WLAN anzubieten. Bislang hat GELSEN-NET und „Internet der Dinge“. In den Fokus rücken alle über 260 Accesspoints im Gelsenkirchener Stadtgebiet sicherheits­relevanten Le­bens­­bereiche, die die Lebens­ errichtet. Die längste Hotspotmeile in Nordrhein-Westfalen qualität einer Stadt aus­machen: Sicherheit im öffentli- befindet sich zentral in Gelsenkirchen. Auf der über zwei chen Raum, bei Großveranstaltungen, im eigenen Wohn­ Kilometer langen Bahnhofstraße gibt es ein öffentliches, umfeld und für die schnellere Kommunikation inner- und flächendeckendes und kostenloses WLAN-Netz. Auch die außerhalb der Verwaltung. Hochstraße in der Innenstadt von Gelsenkirchen-­Buer ist

BILDQUELLE: GELSEN-NET

Flächendeckendes WLAN, smarte Technologien und beispielhafte Kooperationen: Gelsenkirchen entwickelt sich zur vernetzten Stadt  und damit zu einer Vorzeigestadt für digitale Lösungen.


FABRIK DER ZUKUNFT

IT2Industry

21. — 24. JUNI 2016 München

19

→ MESSE MÜNCHEN

Die IT2Industry ist die zentrale Fachmesse zu den Themen Smart Factory, Industriesoftware, M2M, IT-Sicherheit, Big Data & Cloud sowie Datennetze. ↗ IT2INDUSTRY.DE

AUTOMATICA

Veranstaltungskalender

21. — 24. JUNI 2016 München

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Hannover Messe 25. — 29. APRIL 2016 Hannover

→ DEUTSCHE MESSE

Die weltweit wichtigste Industriemesse steht im Zeichen der vernetzten Industrie. 5.000 Aussteller zeigen fünf Tage lang Tech­ nologien für die Fabriken und Energiesysteme der Gegenwart und Zukunft. KOSTENFREIES TICKET ZUR HANNOVER MESSE! SICHERN SIE SICH JETZT IHR KOSTENFREIES TICKET ZUR HANNOVER MESSE. ÜBER DIESEN QR-CODE KOMMEN SIE ZUM TICKET. Begrenzte Anzahl von insg. 100 Tickets verfügbar!

↗ HANNOVERMESSE.DE

→ MESSE MÜNCHEN

Die AUTOMATICA ist die internationale Leitmesse für Automation und Mechatronik: In sechs Messehallen zeigen über 850 Aussteller die neuesten Entwicklungen in den Bereichen Montageanlagen, Robotik und industrielle Bildverarbeitungssysteme. ↗ AUTOMATICA-MUNICH.COM

Industry of Things World

19. — 22. SEPTEMBER 2016 Berlin

→ BCC BERLIN CONGRESS CENTER

Wie werden wir in der digitalen Fabrik von morgen unsere Güter produzieren? Auf der diesjährigen Industry of Things World erhalten Besucher in Vorträgen, Workshops und Diskussionen Einblicke in erfolgreiche Business-Programme, Fallbeispiele, profitable Strategien und Marktlücken. ↗ INDUSTRYOFTHINGSWORLD.COM

FabCon 3.D

14. — 16. JUNI 2016 Erfurt

→ MESSE ERFURT

IT & Business

04. — 06. OKTOBER 2016 Stuttgart

→ MESSE STUTTART

Wer hat die besten Ideen für die Zukunft des 3D-Drucks? Auf der FabCon 3.D stellen kreative Start-ups und renommierte Branchen­ kenner ihre innovativen Lösungen vor. Neben Nachwuchswett­ bewerben gibt es Vorträge, Hilfestellungen für junge Unternehmen und kreative Neuerungen.

Als Fachmesse für digitale Prozesse und Lösungen vereint die IT & Business die gesamte Bandbreite der Unternehmens-IT. Im Vorder­grund stehen praxisnahe Lösungen, mit denen Unternehmen ihre betrieblichen Abläufe optimieren können.

↗ WWW.FABCON-GERMANY.COM

↗ MESSE-STUTTGART.DE/IT-BUSINESS

→  MESSE STUTTGART

Takt- und Impulsgeber für eine wettbewerbsfähige Industrie AUTOR ULRICH KROMER VON BAERLE GESCHÄFTSFÜHRER DER MESSE STUTTGART

Die deutsche Industrie steht vor einem Paradigmenwechsel, weiß Ulrich Kromer von Baerle, Geschäftsführer der Messe Stuttgart. Auf seinen Messen zeigen Unternehmen schon heute die Trends von morgen. Digitale Transformation, Industrie 4.0, Internet der Dinge (IoT) – sind das alles nur Buzzwords oder stehen wir vor einem Paradigmenwechsel? Zweifelsohne befinden wir uns in einem Umbruch, der die gesamte Organisationsstruktur in Unternehmen betrifft und bestehende Pro­ zessketten tiefgreifend verändert. Wer sich dieser Herausforderung nicht stellt, wird dem permanent steigenden Wettbewerbsdruck nicht standhalten können.

Industrie 4.0 als Treiber der Prozesse Als Gastgeber zahlreicher führender Industriemessen – wie der AMB, LASYS, Moulding Expo, R+T und Vision – wissen wir, wovon wir reden. Denn alle diese Veranstaltungen beschäftigen sich mit Maschinenbau, Produktion, Weiterverarbeitung, Vertrieb und dem Einsatz von Hightech-­ Produkten im hochdynamischen globalen Markt. Bei allen Themen kommt eine Komponente immer stärker zum Tragen: die IT zur Steuerung, Analyse und Vernetzung der Prozesse. Das bestätigen uns immer wieder die ausstellenden Unternehmen – angefangen vom kleinen Mittelständler bis hin zum weltweit aufgestellten Großkonzern. Mit der IT & Business, der Fachmesse für digitale Prozesse und Lösungen, bieten wir im Herbst einen Taktund Impulsgeber, der Unternehmen unterstützt, diesen digitalen Wandel auf allen produktiven Ebenen nachhaltig

und effizient umzusetzen. Beispielsweise mit Sonderschauen, die sämtliche Komponenten von Industrie 4.0 oder IoT einbeziehen – angefangen von der Maschine bis hin zu den notwendigen IT-Systemen werden die vermeintlichen Buzzwords greifbar, sodass der Nutzen klar entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu erkennen ist. Nehmen Sie uns beim Wort und besuchen Sie uns vom 4. bis 6. Oktober 2016 auf dem Stuttgarter Messegelände! Wir freuen uns auf Sie. www.itandbusiness.de


Fabrik der Zukunft

Kostenfreies Ticket zur Hannover Messe sichern! → Mehr auf Seite 19 www.publicateur.com


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