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Theater: Die Liebe und das Geld
PUSTERTALER THEATERGEMEINSCHAFT Die Liebe und das Geld
Die Pustertaler Theatergemeinschaft konnte es kaum erwarten, den Lockdown hinter sich zu lassen. Mit der scharfsinnigen Komödie «Die Liebe Geld» von Daniel Glattauer möchte nun sie ihrem Publikum wieder etwas von der Unbeschwertheit der Vor-Corona-Zeit zurückgeben. Die Premiere findet am 24. Juni im «Josef-Resch-Haus» in Innichen statt.
Der Titel des Stücks verrätselt dessen Inhalt erfolgreich. Geht es um (die) Liebe und auch um (das) Geld, wie sie irgendwie zusammenhängen, oder geht es um das liebe Geld? Der Bestsellerautor wirft jedenfalls einen amüsanten Blick auf den Kampf des kleinen Mannes gegen die Windmühlen der Finanzwelt. Alfred Henrich braucht Geld für ein Geschenk zum Hochzeitstag. Allein der Geldautomat verwehrt ihm seit Tagen den Zugriff auf sein Konto. Die Bankangestellte versichert ihm, dass es seinen Ersparnissen zwar gut gehe, sie aber gerade auf „Geschäftsreise“ seien. Und der smarte Bankdirektor will zwar über alles reden, nur nicht über Finanzen. Lieber präsentiert er dem verzweifelten Kunden die Bank der Zukunft, die das Menschliche in den Vordergrund stellt. Was
Die Pustertaler Theatergemeinschaft ist wieder aktiv. Einmal mehr geht es um das liebe Geld…
vor allem bei Ulli, Alfreds Ehefrau, überraschend gut ankommt ... Der Autor rechnet zynisch mit der modernen Finanzwelt ab und demonstriert treffend die digitale Kontrolle der mächtigen Institutionen, der wir ausgeliefert sind. Wäre es nicht eine Komödie von Daniel Glattauer, würde einem das Lachen beinahe vergehen. Die PUSTERTALER THEATERGEMEINSCHAFT bietet ihrem Publikum wie gewohnt beste Hör- und Sichtbedingungen und vermittelt darüber hinaus eine unglaublich dichte Theateratmosphäre. Unter der Regie von Alfred Meschnigg (Villach) spielen Sonja Ellemunt Lorenzato (Bruneck), Katharina Gspan Thaler Hofer (Sexten), Paul Beikircher (Rasen) und Peppe Mairginter (Innichen).
// peppe

DIE AUFFÜHRUNGEN
INICHEN – „Josef-Resch-Haus“
Donnerstag 24.06.2021 20 Uhr Freitag 25.06.2021 20 Uhr Samstag 26.06.2021 20 Uhr Sonntag 27.06.2021 17 Uhr Mittwoch 30.06.2021 20 Uhr
FRANZENSFESTE – „Festung Franzensfeste – Gebäude 37“
Samstag 03.07.2021 20 Uhr Sonntag 04.07.2021 17 Uhr Dienstag 06.07.2021 20 Uhr Mittwoch 07.07.2021 20 Uhr Donnerstag 08.07.2021 20 Uhr
STRASSEN – „Kulturstadel beim Strasserwirt“
Freitag 16.07.2021 20.30 Uhr Samstag 17.07.2021 20.30 Uhr Sonntag 18.07.2021 20.30 Uhr
WIE MAX UND MORITZ EIN STURM IM WASSERGLAS
Jeder kennt die zwei frechen Buben, die Wilhelm Busch in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erdachte, zeichnete und mit humorvollen gesellschaftskritischen Versen kommentierte.
Sieben Streiche spielten die Lausebengel den Dorfbewohnern. Zwischen einem und dem nächsten steht der fröhliche Satz: „Dieses war der erste (zweite, dritte usw.) Streich, und der nächste folgt sogleich!“ Nach sechs fantasievollen Bosheiten der frechen Missetäter geht es ihnen an den Kragen. Bauer Mecke hat sie erwischt, nachdem sie böswillig seine Getreidesäcke aufgeschnitten haben. Er bringt sie zur Mühle, wo sie kurzerhand durchgedreht und aufgeschrotet werden. Die Enten fressen die Körner auf und alle sind froh, dass die boshaften Buben weg sind. Diese tollen witzigen Figuren sind im deutschen Sprachraum ein Begriff, die humovoll-kritischen Verse Wilhelm Buschs wurden zu beliebten Zitaten. Die Wendung „Wie Max und Moritz“ ist im Zeitalter der Zwangsdigitalisierung leider so selten geworden wie das Blättern in den Büchern mit Buschs humorvollen Werken. // mb

BILDUNG IM DORF DER BILDUNGSAUSSCHUSS
Ein Sturm auf hoher See ist ungemütlich und gefährlich. Da droht das Boot unterzugehen, die Gischt durchnässt alles und jedes, der Seegang haut das kleine Schiff buchstäblich um. Eine witzige Person hat von diesem Bild die anschauliche Redewendung vom Sturm im Wasserglas abgeleitet. Hin und wieder stürmt nämlich überall einmal jemand in den Raum, der sich fürchterlich aufregt oder einen Streit vom Zaun bricht, es entsteht ein riesiger, aufgeregter Wirbel. Löst sich das Problem dann aber von alleine oder erweist sich als Missverständnis, war die ganze Aufregung für die Katz: ein Sturm im kleinen Wasserglas, viel Aufregung und Geschrei, überflüssig und unwichtig. // mb

NACHBAR SEIN – NAHBAR SEIN
Ob wir in der Stadt oder auf dem Land wohnen, jeder hat Nachbarn in seiner Umgebung. Räumlich näher oder weiter entfernt – Nachbarn wirken auf uns und wir auf sie. Sie können herausfordernd sein oder auch zu unserem Wohlbefinden und zu unserer Weiterentwicklung beitragen.
Der Ursprung des Wortes „Nachbar“ geht auf das Wort „nahe“ zurück, was auch der italienischen Übersetzung entspricht - „il vicino“. Und wir Menschen, vor allem wir als Nachbarn, sind uns oft näher als wir denken. Diese Nähe macht etwas mit uns. Machen wir positive Erfahrungen mit den Menschen nebenan, können wir gemeinsam und aneinander wachsen. Ist es eine eher schlechte bis negative Erfahrung, ziehen wir engere Grenzen und schützen uns. Nicht nur bei uns Menschen, sondern auch im Gemüsegarten gibt es gute und schlechte Nachbarn. Pflanzen können sich gegenseitig Nährstoffe rauben. Deshalb sollte in einem Garten darauf geachtet werden, welche Pflanzen sich gut miteinander vertragen. Auf diese Art können sie sich sogar gegenseitig in Wachstum und Gesundheit fördern. So kann auch ein Wohnort dazu beitragen, dass neu zugezogene Bürger in ihrem Umfeld besser ankommen. Es profitiert schlussendlich die gesamte örtliche Gesellschaft davon. Wie schön und bewegend ist es, wenn wir aus der näheren Umgebung einmal überraschend und unerwartet etwas geschenkt bekommen, vor allem dann, wenn wir uns allein fühlen oder es uns grad nicht so gut geht. Es ist der Hinweis darauf, dass Menschen in der Nähe das feine Gespür haben, was gerade braucht wird. Daher sind meist die Ereignisse einer Geburt, von Krankheit oder eines Todesfalles eine der häufigsten Momente, bei denen Nachbarn zueinander in Beziehung treten. Oft genügt das Reichen einer Hand, ein ehrliches Lächeln im richtigen Moment, ein kleines, unerwartetes Geschenk, das Herzen öffnen und sogar Berge versetzen kann. So liegt es auch maßgeblich an uns, wie nahbar wir sein wollen und für welche Art von Nachbarschaft wir uns entscheiden.
