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Langfinger lassen Langohren mitgehen
TATORT PFARRGARTEN BRUNECK Langfinger lassen Langohren mitgehen
Dem Brunecker Dekan Josef Wieser wurden am Sonntag zur göttlichen Barmherzigkeit (11. April), während der Messe seine geliebten Hasen gestohlen. Hinter der Aktion werden Tierschützer vermutet, denn schon öfters wurde dem tierlieben Pfarrer Tierquälerei vorgeworfen. Von einer Anzeige will Wieser jedoch absehen.
Seit vielen Jahren hält Dekan Josef Wieser in seinem Pfarrgarten Hasen, zur Freude vieler Kinder, die die Langohren gerne besuchen, sie streicheln und mit ihnen spielen. Der Pfarrer sieht das ganz im Sinne Jesus´: „Lasset die Kinder zu mir kommen; hindert sie nicht daran! Denn Menschen wie ihnen gehört das Reich Gottes.“ Und Wieser wies niemanden ab. Ganz im Gegenteil. Es freute ihn stets, wenn Familien und Kinder zu ihm in den Garten kamen, dort einige Zeit verbrachten, spielten, ein Häschen hielten und streichelten. Kinder und Eltern haben diese Möglichkeit genutzt und geschätzt. Das hat aber nicht allen gefallen. Schon öfters wurde - vor allem von Tierschützern - beanstandet, dass mit den Kaninchen nicht behutsam und artgerecht umgegangen und zum Teil Tierquälerei betrieben werde. Der Dekan hat dies stets dementiert: „Die Tiere haben dort einen großen Auslauf, sind gut versorgt“. Und er habe den Kindern auch erklärt, wie man ein Häschen richtig hält. „Wenn eine Häsin Junge hatte, habe ich immer ein Hängeschloss verwendet, damit die Käfige nicht geöffnet und die Jungtiere herausgenommen werden können, wenn ich nicht da bin“, erzählt Wieser wehmütig in einem Interview auf Radio Holiday. Der Tierarzt sei öfters gekommen und habe nie etwas zu beanstanden gehabt. Auch Dr. Andrea Reyer vom Amtstierärztlichen Dienst sei erst am 8. April vor Ort gewesen und konnte keine Unregelmäßigkeiten feststellen.
HASENSTÄLLE AUFGEBROCHEN
Jetzt ist aber Schluss mit dem Hasenbesuch. Seit dem Barmherzigkeitssonntag steht der Dekan ohne Hasen da. Sie wurden ihm gestohlen! Wieser hat am Montag in der Folge das Tor zum Pfarrgarten verriegelt und einen Zettel aufgeklebt: „Am Sonntag 11. April, während der Messe, wurden mir alle Hasen gestohlen. Es ist traurig, aber wahr! Der Pfarrgarten bleibt geschlossen! Dekan.“
Dekan Josef Wieser wird Ende August den Schlüssel der Pfarre Bruneck wieder abgeben und ohne Hasen und Häsinnen seinen Dienst in Algund antreten.
TIERSCHUTZVEREIN NIMMT OFFENBAR HASEN MIT
Bereits die Tage vorher soll Einiges los gewesen sein, in Wiesers‘ Wiese. Am Freitag (8. April 2021) seien plötzlich Tierschützer gekommen, um seine Rammler zum Kastrieren mitzunehmen. Wieser wunderte sich zwar darüber, lenkte aber schlussendlich ein. Am Tag darauf seien die Tierschützer dann erneut gekommen und sagten zum Dekan, dass er keine Hasen mehr halten könne, da Kinder diese nicht streicheln dürften. Es folgten lautstarke Diskussionen zwischen Tierschützer und Eltern. „Als ich am Sonntag nach der Messfeier in Reischach zurückgekehrt bin, fand ich die Garagentür aufgebrochen und alle Hasen waren weg!“, erzählt Wieser. Das Hängeschloss eines Stalles, wo eine Häsin mit zehn Jungen im Alter von acht Tagen untergebracht war, wurde ebenfalls aufgebrochen und alle Tiere mitgenommen. „Gleich erging es zwei weiteren trächtigen Häsinnen, die schon Wolle gerupft haben, was darauf hinweist, dass sie am nächsten Tag Junge bekommen!“ Zwei Mädchen aus Bruneck und eine pakistanische Familie, die im Widum wohnt, haben den Vorfall beobachtet und die Diebe auch direkt konfrontiert. „Daraufhin haben sie alles zusammengepackt, hinein ins Auto und weg waren sie!“, schildert Wieser. Trotz der Zeugen will er aber keine Strafan-
zeige stellen. Der Friede sei ihm wichtiger, als Streit. „Ich kenne sie ja, die Leute, die meine Hasen mitgenommen haben. Sie sind vom Tierschutzverein ‘Südtiroler Tierparadies hilft’. Sie haben mir ja eine Karte hinterlassen“, erzählt der Dekan. Wer am Sonntag da war, die Ställe aufgebrochen und die Häsinnen samt den Jungen gestohlen hatte, wisse er aber nicht. „Ich vermute aber von diesem Verein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand anderes die Hasen gestohlen hat. Beweisen kann ich es aber nicht“, sagt der Pfarrer. Inzwischen hat der Diebstahl weiter Kreise gezogen, vor allem auch in den sozialen Netzwerken. Und den Kindern fehlen die Häschen. „Bitte bringt die Hasen zurück“ steht u.a. auf kleinen Zetteln geschrieben, die am Tor zum Pfarrgarten hängen. Ob die Langfinger Reue zeigen und die Langohren tatsächlich zurückbringen, kann jedoch bezweifelt werden. „Ich räum jetzt auf und im Herbst bin ich dann weg“, sagt der Dekan. Josef Wieser wird nämlich am 1. September 2021 seine neue Stelle als Pfarrer von Algund antreten, vermutlich ohne seine Vierbeiner. Aber wie heißt es in der Bibel: „Noch die Diebe, noch die Geizigen, noch die Trunkenbolde, noch die Lästerer, noch die Räuber werden das Reich Gottes ererben…“ // Alex Dariz
MARTINA SANIN AUS REISCHACH
SIE HOLT DIE BEGEHRTE PINOCCHIO-TROPHÄE
Einen sensationellen Saisonsabschluss lieferte die Reischacher Athletin Martina Sanin beim legendären 39. „Trofeo Pinocchio sugli Sci“ Ende März/Anfang April in Abetone.
Martina konnten die schwierigen Rennbedingungen in dieser Coronasaison offensichtlich nichts anhaben. Nachdem sie bereits bei den Bezirksrennen und der Landesmeisterschaft Erfolge eingefahren hatte, krönte sie die Saison mit der hölzernen Pinocchio-Trophäe. Im Slalom U16 siegte sie vor Tatum Bieler aus Gressoney Monterosa und der Südtirolerin Nora Pernstich vom ASC Jochgrimm. Mit ihrem Sieg löste Martin das Ticket für den internationalen Teil des Bewerbes, an dem junge Skitalente aus 23 Nationen teilnahmen. Auch hier konnte sie Martina Sanin aus Reischach mit ihrem Trainer Willi Frontull. überzeugen, mit einem zweiten Platz im Slalom und einem elften im Riesentorlauf. lAls Teil des Teams Italia A sicherte sich die Kronplatz Ski Team-Athletin den Gesamtsieg, den sogenannten „Pinocchio d’Oro“ für die beste Nation 2021. // ev
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