Tierisches 2015

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Aus dem Landkreis Dingolfing-Landau · Dezember 2015 · kostenlose Ausgabe www.quellenhof-passbrunn.de

Bild: Kater Fürst © www.sb­fotografie.com

Jahresrückblick 2015 der Anja-Wojahn-Stiftung und des Tierschutzvereins Dingolfing-Landau e. V.


Sie haben eine Ausgabe unserer Zeitung „Tierisches“ verpasst? Kein Problem: Alle Ausgaben finden Sie auch auf unserer Webseite www.quellenhof-passbrunn.de in der Rubrik „Aktuelles“. Viel Spaß beim Schmökern!

www.expert.de/niederbayern

Straubinger Ausbildungspreis 2015 überreicht durch Erwin Huber (links), Herbert Wittl (2.v.links) und Oberbürgermeister Markus Pannermayr (rechts) an den Gewinner expert Straubing Feuchtgruber GmbH mit (von rechts) Personalreferentin Katharina Lehner und Assistentin Anna Haslbeck, expert-Marktleiter Sven Schubert, expert Personal-Entwickler Ercan Bozoglan sowie Geschäftsführer Josef Feuchtgruber.

Gewinner des Straubinger Ausbildungspreises Bei der Preisverleihung konnte das Mitglied des Landtages Erwin Huber zusammen mit Oberbürgermeister Markus Pannermayr und Herbert Wittl (Vertreter der Freunde der Stadt Straubing) vier Unternehmen in drei Kategorien auszeichnen. Der 5. Straubinger Ausbildungspreis geht in der Kategorie II (Unternehmen mit 20-99 Beschäftigten) an das Familienunternehmen expert Straubing Feuchtgruber GmbH. „Darauf sind wir natürlich sehr stolz“, betont Josef Feuchtgruber, Geschäftsführer der expert Straubing Feuchtgruber GmbH. Er sieht sich

durch den Ausbildungspreis der Stadt Straubing gestärkt weiterhin junge Menschen in seinem Betrieb auszubilden. expert investiert beispielsweise in einen eigenen Personalentwickler, der sich dauerhaft um die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter kümmert, um die Beratungskompetenz konstant hoch zu halten. Aber nicht nur im Verkauf sondern auch in der eigenen Meisterwerkstatt, in der z.B. Haushaltsgeräte, Kaffeevollautomaten, Fernseher und Computer repariert werden, bildet expert aus. Auch für 2016 ist expert auf Suche nach Auszubildenden. Weitere Informationen finden Sie unter: www.expert.de/niederbayern

STRAUBING expert Straubing Feuchtgruber GmbH • 94315 Straubing

PLATTLING DINGOLFING expert Plattling Feuchtgruber GmbH • 94447 Plattling

expert Feuchtgruber GmbH • 84130 Dingolfing

Oberer-Thor-Platz 3 Tel. 09421/18970-0

Otto-Brindl-Str. 3 gegenüber Tel. 09931/8946-0 GLOBUS

Pappelweg 8 Tel. 08731/3766-0

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 9:30 – 19:00 Uhr, Samstag 9:30 Uhr bis 18:00 Uhr

Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 9:30 – 19:00 Uhr

Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 9:00 – 19:00 Uhr

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Liebe Tierfreundinnen und Tierfreunde, Die Weihnachtszeit – stille Zeit – gibt uns die Möglichkeit, nach hektischen und aufreibenden Monaten für einen Moment innezuhalten, zurückzuschauen und zur Ruhe zu kommen. Der Jahresausklang ist eine spannende Zeit: Das Vergangene Re­ vue passieren lassen und mit Neugier auf das Kommende blicken. Das ganze Jahr über sind wir beschäftigt. Über 400 Tiere fanden im Quellenhof vorüber­gehende Aufnahme. Jeden Tag müssen wir uns mit neuen Situationen aus­ einander setzen, meist unter Zeitdruck Entscheidungen treffen, und das in einem so mit Emotionen verbundenen Bereich, wie es der Tierschutz ist. Man erlebt so viel an Leid, ist oft fassungslos. Aber es gibt zum Glück die vielen wunderbaren Erleb­nisse: Wenn man ein Tier aus katastrophaler Haltung frei bekommt, wenn Monta, die im­ mer von allen Interessenten übersehen wurde, plötzlich ein besonders liebevolles Zuhause bekommt, wenn die ängstliche Kiri zum ersten Mal vorsichtig mit Brust­ geschirr Gassi geht, wenn Esca uns ein Filmchen aus ihrem ersten Familienurlaub schickt und Enya einen Gruß im Gästebuch hinterlässt. In der Weihnachtszeit heißt es, sind besonders viele Engel unterwegs. An dieser Stel­ le gebührt unser Dank all den Tierschutzengeln, die sich das ganze Jahr über für das Wohl unserer Mitgeschöpfe einsetzen. Auf die Kompetenz, Einsatzbereitschaft und treue Mitarbeit der Tierpflegerinnen und Angestellten des Tierheims war auch in diesem Jahr Verlass. Ein herzliches Dankeschön allen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die zuverlässig zur Stelle sind, wann und wo immer Hilfe gebraucht wird. Sei es bei Veranstaltungen, beim Kuchen backen oder Marmelade kochen, bei der Aufnahme von Katzenkindern zur Pflege, bei Tierschutzkontrollen, bei Kastra­ tionsaktionen verwilderter Katzen. Auch die bei Wind und Wetter zuverlässigen Gassigeher und die freiwilligen Helferinnen im Katzen- und Kleintierbereich sind uns eine große Unterstützung. Ganz besonders danken wir allen, die ein Tier gerettet haben oder einem Tierheimschützling ein neues Zuhause gegeben haben. Ein herzliches Vergelt´s Gott allen Sponsoren, Tierpaten, Vereinsmitgliedern für die finanzielle Unterstützung, ebenso wie für die vielen Sachspenden. Unser Dank gilt allen, die uns bei unserer Arbeit Hilfe und Unterstützung geben: • dem Landratsamt mit Herrn Landrat Heinrich Trapp • den Amtstierärzten vom Veterinäramt, unserem Betreuungstierarzt und allen Tierärzten, die für unsere Schützlinge da waren • den Bürgermeistern und Gemeinden unseres Landkreises, insbesondere dem Markt Reisbach und Bürgermeister Rolf-Peter Holzleitner und dem Bauhof-Team • dem Verkehrsamt und den Ordnungsämtern • den Polizeiinspektionen Dingolfing und Landau • den Vertretern von Presse, Radio und Fernsehen Danke auch an alle Tierschutzkolleginnen und -kollegen befreundeter Tierheime und Vereine, dem Deutschen Tierschutzbund und seinem Bayr. Landesverband für die verlässliche und unkomplizierte Zusammenarbeit, wenn Hilfe benötigt wurde. Frohe, gesegnete Weihnachten und ein gesundes, glückliches, erfolgreiches Jahr 2016. Möge es 366 friedliche und tierisch gute Tage bringen. In tierschützerischer Verbundenheit

Impressum Herausgeber: Anja Wojahn Stiftung Stieglitzhöhe 3 84130 Dingolfing info@anja-wojahn-stiftung.de Tierschutzverein ­Dingolfing-Landau e.V. Postfach 15 29 84126 Dingolfing Quellenhof Passbrunn Passbrunn 1 94419 Reisbach Tel.: 08734 - 937 261 info@quellenhof-passbrunn.de www.quellenhof-passbrunn.de Redaktion v.i.S.d.P.: Ilona Wojahn, Cordula Steiger Assistenz: Monika Bergbauer, Sabine Blankenburg, Claudia Altmann, Susanne Kornacher, Eva Maier, Rolf Kleeberg, Christine Böhm, Marina Trinkl, Prof. Dr. rer. nat. Robert Geigenfeind Fotos: Claudia Gärtner, Claudia Altmann, Monika Bergbauer, Dorothée Kreuzer-Kuttenhofer, Susanne Kornacher, Barbara Kohl, Susanne Brunnmeier, Evi Lichtinger, Marina Trinkl, Eva Maier Druck: Wälischmiller Druck & Verlags GmbH Laaberstraße 2 84130 Dingolfing Tel.: 08731/703-21 Druckauflage: 3.000 Exemplare Erscheinungsweise: einmal jährlich Wir danken allen Inserenten, die den Druck dieser Zeitung ermöglichten.

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Die Anja Wojahn Stiftung wurde 2007 gegründet und durch die Regierung von Niederbayern anerkannt. Im Andenken und zu Ehren von Anja Wojahn und in ihrem Sinne möchte die Stiftung durch Erfüllung der in der Satzung festgelegten Stiftungszwecke zur Förderung des Gemeinwohls beitragen. In der Satzung sind als Stiftungszwecke die Förderung der Bildung und Erziehung sowie Jugendhilfe und die Förderung des Tierschutzes verankert.

Der Quellenhof Passbrunn beherbergt seit Juni 2009 Hunde, Katzen und Kleintiere. Im Internet unter www.quellenhof-passbrunn.de finden Sie Informationen zu den betreuten Tieren, Hinweise zur Tierhaltung, Tiervermissten- und Fundtiermeldungen und Veranstaltungshinweise.

Anja Wojahn

Die Stiftung fördert im Rahmen ihrer Möglichkeiten gemeinnützige Organisationen, deren Tätigkeit und Projekte mit den Stiftungszwecken konform sind und setzt eigene Projekte um.

* 1979 t 2007

Der Tierschutzverein Dingolfing-Landau e.V. wurde 1989 gegründet und hat derzeit 676 Mitglieder. Die Tierschutzarbeit wird durch Spenden, Mitgliedsbeiträge und Fundtierpauschalen der Gemeinden finanziert. Alle Helfer des Tierschutzvereins arbeiten ehrenamtlich und unentgeltlich. Aktivitäten: • Verfolgung von Tierschutzfällen in Zusammenarbeit mit Behörden • Pflege und Verbreitung des Tierschutzgedankens • Kastration freilebender Katzen • Unterstützung des Tierheims Quellenhof Passbrunn, insbesondere Vor- und Nachkontrollen bei Tiervermittlung

Das Tierheim in Zahlen - Statistik von 16.11.2014 bis 30.11.2015 Hunde

Übernahme aus 2014 13

Katzen

54

196

28

9

21

10

318

Nager

7

23

37

10

21

17

115

Vögel

2

4

-

-

-

-

6

Reptilien

-

1

-

-

-

-

1

Wildtiere

-

10

-

-

-

-

10

76

283

89

26

49

27

550

Tierart

Gesamt

7

Im Tierheim geboren -

Gesamt 2015 100

Fundtiere

Abgabe

Verwahrung

Amtshilfe

49

24

7

Von 42 Hunden, 11 Katzen und einem Kaninchen konnten die Halter ermittelt und die Tiere an diese zurückgegeben werden. Seit Juni 2009 fanden über 3.500 Tiere vorübergehende Aufnahme, darunter fast 600 Hunde, 1.900 Katzen und 750 Nager.

So können Sie helfen: Der Tierheimbetrieb lässt sich trotz Schutzgebühr und Fundtierpauschalen nur mit Spenden aufrechterhalten. Sie können den Quellenhof durch Überweisung auf folgende Konten unterstützen: Anja Wojahn Stiftung IBAN DE15 7439 1300 0100 0922 23 BIC GENODEF1DGF Volksbank-Raiffeisenbank Dingolfing

IBAN DE72 7425 0000 0040 2705 55 BIC BYLADEM1SRG Sparkasse Niederbayern-Mitte

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Ihre Spende können Sie steuerlich geltend machen. Für eine Spendenquittung geben Sie bitte Ihre Adresse an.

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Das Tierheim-Team Ilona Wojahn Tierheimleitung Sachkunde nach § 11 TSchG Eigene Tiere: die dreibeinigen Katzen Cleopatra und Cäsar, sowie Hugo, der aber lieber als Einzelprinz in der Nachbarschaft wohnt Sabine (Bine) Blankenburg Von Anfang an im TH dabei Tiermedizinische Fachangestellte Stellvertretende Tierheimleiterin Eigene Tiere: Rotti Barney, Molossermischling Wil­ son und die Katzen Shiwa, Charly, Stampfi, Captain, Gwenny, Pinkie

v.l.: Norbert Angermaier, Steffi Süß, Cathrin Ihlo, Steffi Kraus, Sabine Blankenburg, Ilona Wojahn, Sabine Baumgärtner

Steffi Kraus Seit 2014 im Team Tierpflegerin für Tierheime und Tierpensionen Eigene Tiere: die Kater Zorro und Sugar, Pekinesen­ mischling Josy und die Kaninchen Peter und Jacky Cathrin Ihlo Seit Sommer 2015 neu im Team Tierpflegerin für Tierheime und Tierpensionen Eigene Tiere: Chihuahua Lutz und Pferd TJ

Marius Kußmaul und Nina Glonegger, Student Veterinärmedizin und Studentin Kommunikationswissenschaft. Beide helfen in der vor­ lesungsfreien Zeit im Tierheim. Ninas eigene Tiere: Mischlingshund Nudel und ein Stubentiger namens Kater Josef Kastowsky Als Objektverwalter von Anfang an dabei. Ihm liegen besonders die hungrigen Vögel im Winter am Herzen.

Steffi Süß Seit 2010 im Team Zootierpflegerin Eigene Tiere: Malamutehündin Akina, Golden Retriever Lucky, Katze Lucy und eine Zwergbartagame Sabine Baumgärtner Von Anfang an im Tierheim dabei, zuvor langjähriges Engagement mit ihrer Katzenpflegestelle, Sachkunde nach § 11 TSchG Eigene Tiere: Mischlingshündin Mika und die vier Stubentiger Anna-Lena, Nini, Giovanna und Chester Norbert Angermaier Seit 2013 im Team. Als Hausmeister unser Mann für alle Fälle und begeisterter Gassigeher. Eigene Tiere: Shi Tzu Emil und Kater Tiger Wir bedanken uns herzlichst bei allen ehren­ amtlichen Helferinnen und Helfern, die uns­im Tierheim, bei Veranstaltungen, Kontrollfahrten oder beim Gassigehen unterstützen. Auch allen ehrenamtlichen „Katzenmamas“, die unseren kleinen und größeren Sorgenkindern viel Zeit und Zuwendung schenken, ein großes Danke­ schön. Ohne dieses ehrenamtliche Engagement wäre der Betrieb des Tierheims nicht möglich.

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Jahresmitgliederversammlung mit Neuwahlen der Vorstandschaft Infostände, Tierschutzkontrollen oder schwerpunktmäßig die Unterstützung des Tierheimes Quellenhof – Aufgaben gibt es für den Tierschutzverein Dingolfing-Landau e. V. genug. Der bisherige 1. Vorstand, Günter Blankenburg begrüßte im März 2015 die Versammelten im Seminarraum des Tierheimes Quellenhof. Der Verein war für nachstehende Tiere im Einsatz: ​ 54 Hunde, 220 Katzen, je neun Kleintiere und Vögel, drei Reptilien, die zügig an die Auffang­station gegeben wurden und ein Schaf, das im Übrigen bald wieder seinen Besitzer fand. Zusätzlich wurden 16 junge und verletzte Wildtiere in vorüber­ gehende Obhut genommen und nach tierärztlicher Versorgung wieder ausgewildert. Insgesamt fanden 312 Fund­­tiere Aufnahme. Die Fundtierpauschale beträgt 75 Cent je Einwohner und Jahr, wobei mit allen Kommunen des Land­ kreises Fundtierverträge bestehen. Nach Schätzung des Dt. Tierschutzbundes wäre die Fundtier­pauschale mit 1,50 Euro kostendeckend. Mit Spenden alleine könne man sich nicht über Wasser halten, deshalb brauche man Unterstützung durch die Kommunen. Hinzu kamen über hundert Abgabe- und Verwahrungstiere, die im Tierheim aufgenommen werden mussten, da ihre Besitzer aus verschiedenen Gründen nicht mehr in der Lage waren, sie zu versorgen (Umzug, finanzielle Probleme, Verwahrlosung, Krankheits- und Todesfälle). In mehreren Fällen erfolgte die

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Aufnahme der Tiere durch Veranlas- tung durchgeführt und bei Notwensung von Behörden (Veterinäramt, digkeit Veterinäramt oder OrdnungsPolizei, Caritas). Das Tierheim un- amt eingeschaltet. terstützte außerdem Veterinärämter In zwölf Fällen wurde anderen Tieranderer Landkreise bei der vorüber- schutzvereinen Amtshilfe geleistet und Vor- bzw. Nachkontrollen bei gehenden Aufnahme von Tieren aus Tierschutzfällen (31 Hunde und vier Tiervermittlung in unseren LandKatzen) und leistete anderen Tierhei- kreis durchgeführt. men Amtshilfe bei Überfüllung durch zu hohen Tierbestand (Aufnahme von elf Hunden und vier Katzen). Eine ­beson­dere ­Herausforderung für das Tierheim war die Aufnahme und Betreuung von 21 zum Teil sehr kranken Hundewelpen aus einem illegalen Wel- Die neu gewählte Vorstandschaft (v. l.): Rainer Rothenaicher, pentransport. Cordula Steiger, Bettina Gabler, Ilona Wojahn, Claudia Gärtner Im Rahmen von Gutscheinaktionen zur Bezuschus- Neben dem Zuschuss des Landkreises waren auch Einnahmen durch sung von Kastrationskosten wurde wieder ein großer Beitrag zur Ein- Spenden, Mitgliederbeiträge, Verandämmung des Katzenelends geleistet. staltungen, Fundtierpauschalen u. a. Die seit 2012 bestehende Jugend- zu verbuchen, denen jedoch hohe gruppe „Wilde Wölfe“ war sehr aktiv Ausgaben gegenüber standen. Günter Blankenburg zieht sich nach und beschäftigte sich unter Leitung von Margarete Kobel und Tierschutz- sechs Jahren im Vorstand aus der lehrerin Renate Ende mit verschie­ Verantwortung in erster Reihe zurück. Seine Nachfolge tritt Rainer denen Tierschutzthemen. Rothenaicher an. 2. Vorsitzende Zusätzlich zu den Vor- und Nach­ ­ bleibt Ilona Wojahn und 3. Vorsitzenkontrollen bei Vermittlungstieren de wurde die bisherige Schatzmeiswurden 46 Tierschutzkontrollen bei Hinweisen von schlechter Tierhal- terin Cordula Steiger. Die Schriftführung hat nach wie vor Claudia Gärtner inne und neue Schatzmeisterin ist Bettina Gabler. Kassenprüfer sind Steffi Panzer und der bisherige 3. Vorstand Fritz Brenneis. Die vorgeschlagene Finanz- bzw. Jahres­planung erfuhr durch die Mitglieder allgemeine Zustimmung. Ilona Wojahn bedankte sich mit Präsenten bei den bisherigen Vorstandsmitgliedern und den Leiterinnen der Jugendgruppe für ihren Einsatz, ehe der neue Vorsitzende die Versammlung beendete. Monika Bergbauer

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Hundeerziehung im Wandel der Zeit

Training über positive Verstärkung

Bedeutete vor Jahren Hunde­ nem Ballspiel erziehung das Einüben von Kom- „belohnt“ wird. mandoabfolgen, das meist über Warum positive Druck und Zwang erfolgte, so wird heutzutage vermehrt gewaltfrei über Verstärkung? Der einfachspositive Verstärkung trainiert. Ziel ist es, dass der Hund mit Freude lernt, te Grund dafür ist, dass im Alltag des Menschen erwünschtes Verhalten zu zeigen, ohne dass ihn Verhalten, der Mensch permanent mit „Kom- welches belohnt wird, in mandos“ überschütten muss. Junghund Nelson bekommt an lockerer, langer Leine Raum und Zeit, Zukunft mit Grundlage dafür sind umfangreiche um bei einem herannahenden Passanten eigenständig die richtige einer höheren Entscheidung zu treffen. In dem Fall zu seinem Menschen laufen und wissenschaftliche Erkenntnisse und bei ihm sitzend den Spaziergänger passieren lassen. Forschungen in Bezug auf das Sozial­ Wahrscheinverhalten von Hunden, die hormo- lichkeit gezeigt wird. nellen Abläufe im Hundeorganismus Jeder Hund zeigt erwünschtes Ver- mehr durch Knurren warnen oder und lerntheoretisches Wissen. halten; es liegt an uns Menschen, einer Konfliktsituation ausweichen, Was ist Training über dies zu sehen und entsprechend aus- sondern gleich zubeißen. positive Verstärkung? zubauen. Dafür müssen wir lernen, Negative Einwirkungen verursachen Training über positive Verstärkung unseren Blickwinkel zu verändern, immer Stress und bringen den Hund bedeutet einen freundlichen und hormonell auf ein erhöhtes Aktivinämlich weg vom Wahrnehmen des fairen Umgang mit dem Hund. Es tätsniveau, was die Reizschwelle heberücksichtigt dabei den indivi- Negativen hin zum Erkennen des runtersetzt. Dies hat zur Folge, dass duellen Zustand des Hundes (Ras- Positiven (das wäre übrigens auch der Hund noch schneller und intense, Alter, T ­agesform…). Erwünsch- im zwischenmenschlichen Bereich siver mit Angst oder Aggression auf erstrebenswert!). ­erhalten wird belohnt und tes V Darüber hinaus sollte aus ethischen, dargebotene Reize reagiert. bewusste psychische und physische moralischen und tierschutzrecht­ Der Mensch schraubt sich so durch Einschüchterung und Strafe wird unterlassen. Dabei wird nicht nur ab- lichen Gründen Training über Stra- den Einsatz von Gewalt immer höher gefragtes erwünschtes Verhalten (z.B. fe, Einschüchterung und Unter- in der Gewaltspirale! drückung des Hundes endlich der Der Ausweg: positive Verstärkung der Rückruf) belohnt, sondern auch Unerwünschtes Verhalten wird hierdas vom Menschen erstrebenswer- Vergangenheit angehören. bei ohne physische oder psychische Probleme von Strafmaßnahmen te Verhalten, das der Hund von sich Einschüchterung unterbrochen/ Über Einschüchterung und Strafe aus anbietet (z.B. Blickkontakt zum verhindert (z.B. über ein Aufmerkkönnen viele Probleme entstehen. Menschen). Hunde sind Hunde und haben des- Der Hund wird dadurch sehr verun- samkeitssignal), parallel dazu wird halb Motivationen, die sich mit un- sichert und in Folge dessen dem Stra- ein Alternativverhalten aufgebaut und belohnt (z.B. Hinsetzen statt fenden mehr und mehr aus dem Weg seren nicht immer decken. Es ist unfair, den Hund ständig für Ver- gehen. Bei instabilen, leicht beein- Hochspringen). Der emotionale Status und der haltensweisen zu bestrafen, die für druckbaren Hunden kann es einen Stresslevel des Hundes werden ihn art­typisch sind, uns aber stören. irreversiblen emotionalen Schaden beim Training über positive BestärDeshalb werden in der Arbeit über verursachen: der Hund fällt in die kung berücksichtigt und die Heranpositive Verstärkung für den Hund „erlernte Hilflosigkeit“ und traut sich gehensweise im Training entspreüberhaupt nicht mehr, von sich aus lohnenswerte Alternativverhalten chend angepasst (z.B. Hund aus nicht irgendein Verhalten anzubieten. trainiert, die auch für den Menschen Durch Strafe kann Verhalten nur un- zu bewältigender Stresssituation in Ordnung sind. herausnehmen). Es ist nicht Arbeiten über positive Be- terdrückt werden; die emotionale Reaktion des Hundes auf Menschen, Die Sozialisation und Umweltgewöhstärkung, wenn der Hund nach einem nung erfolgt im Tempo des Hundes; Leinenruck ein Leckerli bekommt, Artgenossen etc. kann dadurch nicht ebenso nicht, wenn auf dem Hunde- ins Positive verändert werden. Be- er bekommt viele Möglichkeiten, poplatz unter Starkzwang Grundgehor- strafung von bestimmten Verhaltens- sitive Erfahrungen in stressfreien/ sam trainiert wird und am Ende der weisen kann im schlimmsten Fall so- stressarmen Situationen zu sammeln, die der Hund mit hoher WahrTrainingseinheit der Hund mit ei- weit führen, dass Hunde z.B. nicht

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scheinlichkeit erfolgreich meistert und damit auch dafür belohnt wird. Der Schwierigkeitsgrad wird schrittweise gesteigert, immer so weit, wie der Hund die Situation noch gut bewältigen kann. Es werden ausreichend Pausen und Entspannungszeiten eingehalten. Idealerweise wird im Training ein sog. Marker­ signal (­Clicker oder ein bestimmtes Wort) verwendet, denn damit kann der Hund punktgenau in seinem erwünschten Verhalten bestärkt werden. Die Signale („Kommandos“) werden mit freundlicher Stimme gegeben, dem Hund wird die benötigte Zeit gegeben, diese Signale zu verstehen und umzusetzen und es werden nur sinnvolle, vom Hund gut ausführbare Signale ausgesprochen. Sowohl der individuelle Zustand des Hundes (Alter…), als auch äußere Faktoren (Klima…) werden berücksichtigt. Ziel des Trainings über positive Bestärkung Hat der Hundehalter diese Art des Umgangs mit seinem Hund verinnerlicht, so unterscheidet er nicht mehr zwischen Training und Alltag mit dem Hund. Dadurch erfährt der Hund seinen Menschen als Vertrauensperson, die ihm Sicherheit und Schutz gewährt; zugleich bekommt der Hund die Möglichkeit, eigenständig die richtigen (vom Menschen erwünschten) Entscheidungen zu treffen. Dies gibt dem Hund das wichtige Gefühl, seiner Umwelt nicht hilflos ausgeliefert zu sein, sondern sie ein Stück weit selber gestalten zu können – ein Gefühl, das für sein Wohlbefinden von großer Bedeutung ist. Nicht mehr nur anhand von „Kommandos“ durchs Hundeleben gegängelt zu werden, lässt den Vierbeiner Selbstwirksamkeit erleben, er gewinnt Vertrauen in sich und seine Umwelt und hat gelernt, sich auch ohne Anwesenheit seines Menschen sozial angemessen zu verhalten. Der Hund kann sich so auf der Grundlage einer stabilen Mensch – Hund – Beziehung zu einem souveränen, ausgeglichenen Begleiter seines Menschen entwickeln. Susanne Kornacher www.quellenhof-passbrunn.de

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Entscheidend für den Therapieerfolg ist hierbei immer die Zusammenarbeit zwischen Tierarzt und Physiotherapeut. Kein Patient sollte ohne exakte klinische Diagnose physiotherapeutisch behandelt werden .

• Betreuung von Sport- und Arbeitshunden, Blindenführ-, Service- und Rehabilitationshunden • Therapie bei neurologischen Erkrankungen • Rehabilitation nach Operationen • Muskelaufbau und Verbesserung der Gelenkfunktion (z.B. bei Arthrosen, Spondylosen, Hüftgelenks- und Ellenbogendysplasie…)

Ziele der Physiotherapie • Therapie von durch orthopädische und/oder neurologische Erkrankungen hervorgerufene Schmerzen • Verbesserung der Gelenkfunktion • Erhalt und Wiederaufbau von Muskelmasse • Verbesserung von Kraft und Kondition • Training von Propriozeption und Koordination • Verbesserung der Gliedmaßenfunktion • Unterstützung bei der Gewichtsreduktion 

und damit die Verbesserung der Lebensqualität des Tieres

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Schmerzen beim Hund - erkennen und lindern Sie kennen das: Ihr Hund tobt auf der Wiese, plötzlich jault er auf und humpelt mit hochgezogenem Lauf zu Ihnen zurück. Er hat eindeutig Schmerzen, hat sich vertreten. Nicht immer ist das Schmerzgeschehen so klar und eindeutig. Hunde verfügen zwar – wie wir auch - über ein ausgeklügeltes Schmerzsystem. Doch sie können sich uns nicht verbal mitteilen und zeigen ihren Schmerz völlig anders als wir. Sie zeigen ihre Schmerzen, mit Ausnahme des geschilderten akuten Schmerzes, erst dann deutlich, wenn es gar nicht mehr anders geht. Uns bleibt nur die Möglichkeit, genau zu beobachten, um so Hinweise auf eine mögliche schmerzhafte Erkrankung zu bekommen. 1. Welche Schmerzarten gibt es? Am häufigsten und unmissverständlichsten ist der akute Schmerz. Er entsteht meist unmittelbar nach Verletzungen oder Unfällen die oftmals eine Erstversorgung durch den Tierarzt erfordern. Akuter Schmerz ist ein hilfreicher Schutz für den Körper - er führt zu einer Sofortreaktion des Hundes und ist deutlich zu erkennen. Winseln, Hecheln, plötzliches Lahmen oder Schonen einer Gliedmaße sind klassische Symptome. Wird er ignoriert, kann daraus leicht chronischer Schmerz werden. Chronischer Schmerz ist ein krankhafter Schmerz, der viele Folgeprobleme mit sich bringt. Ihn zu erkennen ist schwierig, da sich die Symptome über lange Zeit einschleichen. Statt plötzlicher Verhaltensänderungen beobachtet man eher eine verminderte Aktivität, Unwilligkeit bei bisher normalen Tätigkeiten (Treppensteigen, Aufstehen und Hinlegen, Ballspielen), unklare Veränderungen im gewohnten Bewegungsablauf (der Hund läuft „unrund“, hält den Rücken „irgendwie komisch“, lahmt, ohne dass wir präzise sagen können, wo). Reizbarkeit, Schlafstörungen, Fellveränderungen, weniger Appetit fallen uns auf. Chronische Schmerzen sind bei Hun-

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den nur durch genaue Beobachtung zu erkennen, da sie lange anhalten, die Anzeichen vielfältig sind und sich das Verhalten des Hundes ganz allmählich verändert. Negativ beeinflusst werden dabei praktisch alle Körpersysteme: Herz-Kreislaufsystem, Atmung, Verdauung, Hormon-Haushalt, Nerven, Muskeln und Gelenke, Psyche. Neben der Früherkennung von Krankheiten ist deshalb eines der wichtigsten Argumente für regelmäßige Kontrolluntersuchungen des Hundes das Erkennen versteckter Schmerzzustände. 2. Wo tut es meist weh? Kopf- und Analbereich, Brustkorb und vorderer Bauchbereich sind besonders schmerzempfindlich. Wirbelsäule, hinterer Bauchbereich und Gelenkregionen nur mäßig, Rute relativ unempfindlich. Die bei Bandscheibenvorfällen oder Rückenproblemen auftretenden Nervenreizungen sind also sehr schmerzhaft. Beispiele sind Spondylose, Cauda-Equina Kompressionssyndrom oder auch eher simple und leicht zu lösende Wirbelblockaden, die durch Druck auf die Spinalnerven Schmerz auslösen. 3. Was verstärkt das Schmerzempfinden? Auch beim Hund spielt der seelische Zustand eine wichtige Rolle! Bestimmte Emotionen lassen ihn Schmerz intensiver empfinden. Angst und Stress fördern Schmerzen. Es ist daher unsere Aufgabe, diese negativen Gefühle zu verringern oder ganz abzubauen. 4. Wie erkenne ich, ob und welche Schmerzen mein Hund hat? Die häufigsten Anzeichen sind hier aufgeführt. Falls Ihr Hund eines oder mehrere aufweist, sollten Sie ihn von einem Therapeuten, Tierarzt oder Tierheilpraktiker untersuchen lassen. • Mag Ihr Hund seit einiger Zeit nicht mehr ins Auto oder aufs Sofa springen? • Bleibt er seit einiger Zeit an Treppen

Typische Schmerzpunkte am Bewegungsapparat des Hundes © www.hunde-wissen.de

stehen, läuft er sie nur zögernd? • Wird Ihr Hund neuerdings aggressiv, wenn andere Hunde auf ihn zulaufen und spielen wollen? Oder reagiert er ängstlich und versteckt sich? • Bevorzugt er nur bestimmte Gangarten (galoppiert nur noch, größere Hund traben meist nur noch oder zeigt er einen sog. „Schweinsgalopp“? • Hechelt Ihr Hund häufiger und anhaltender als früher (vor allem abends)? • Läuft er mit dem Po zu einer Seite versetzt oder „passt“ er? • Haben Sie manchmal den Eindruck, dass Ihr Hund ganz leicht lahmt? • Benagt er Stellen der Beine auffällig häufig? • Wirkt sein Fell trotz guter Pflege auf einmal rauh und struppig? • Hat sich die Aktivität Ihres Hundes deutlich verändert: ist er eingeschränkt oder rastloser? • Hat Ihr Hund in letzter Zeit kontinuierlich an Gewicht verloren? • Frisst Ihr Hund auf einmal schlecht? • Zittert er anfallsweise oder länger anhaltend? • Jault Ihr Hund bei abrupten Bewegungen plötzlich kurz auf? • Wirkt die Rückenmuskulatur härter, zuckt er bei Berührung deutlich mit der Haut? • Ist Ihr Hund in allem deutlich langsamer geworden oder will er nicht mehr so oft raus? Tierisches 2015


• Haben Sie den Eindruck, er zieht seinen Rücken hoch und macht „Katzenbuckel“? • Hebt der Rüde auf einmal das Bein nicht mehr? • Gibt es Veränderungen sonstiger Art, wie beim Urinieren oder Kot absetzen? 5. Wieso Schmerzen behandelt werden müssen „Die gesamte Lebensqualität, das Wohlbefinden, die Gemütslage und das Wesen des Hundes werden sehr stark durch Schmerz, besser gesagt durch Schmerzfreiheit bestimmt.“ (Katrin Blümchen, „Hundemassage“) Es ist folglich selbstverständlich, Schmerzen, soweit wie nur irgend möglich zu verhindern oder wenigstens zu lindern. 6. Was man selber tun kann Für den Laien ist bereits die Feststellung und Lokalisierung von Schmerzzuständen oft schwierig. Für eine exakte Befundaufnahme beim Verdacht auf Schmerzen empfiehlt sich somit immer der Gang zum Spezialisten, also Tierarzt oder Tierphysiotherapeut.

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Liegt einmal ein genauer Befund vor, so können sie nach Einweisung durch den Tierarzt oder Therapeuten selber schmerzlindernde Maßnahmen ergreifen. Beispielsweise: • Massagen • Wärme oder Kälte-Anwendungen, Wickel • Überdenken der Fütterung • Richtige Balance zwischen Ruhe und Bewegung • Passives Bewegungstraining (z.B. „Radfahren“) • Unterstützung Ihres Tieres in all-

täglichen Situationen (Hebehilfen, Rampe) • Anpassung der spielerischen Aktivitäten (Hundesport, Ballspiel) Jeder Tierphysiotherapeut und viele Tierärzte bieten Kurse an, in denen Sie in die richtigen Methoden eingewiesen werden. Nutzen Sie die angebotenen Möglichkeiten, und Sie tragen nicht nur aktiv bei, die Beschwerden Ihres Tieres zu lindern, sondern vertiefen damit gleichzeitig die Beziehung zu ihm. Rolf Kleeberg, Hundephysiotherapeut

Jedes Leben ist von Gott gegeben, das der Pflanzen, das der Tiere, das der Menschen. Wer alle diese Lebewesen nicht respektiert, verdient selbst kein Respekt! Je hilfloser ein Lebewesen ist, desto größer ist sein Anspruch auf menschlichen Schutz vor menschlicher Grausamkeit! (Mahatma Gandhi)

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Der Hund aus dem Tierheim "Einen Hund aus dem Tierheim kann man nicht in eine Familie mit Kindern vermitteln", "Tierheimhunde können ja nichts dafür, aber die sind doch irgend­ wie alle verhaltensgestört" oder "Ich möchte lieber einen Welpen, da weiß ich, was ich bekomme". Diese Aussagen bekommen wir oft zu hören. Allerdings kann man im Tierheim auch "wahre Schätze" finden. Natürlich haben manche unserer Hunde keine schöne Vergangenheit. Und oft geht dies einher mit Verhaltensauffälligkeiten, an denen intensiv gearbeitet werden muss. Genauso gibt es aber auch Vierbeiner, die völlig unverschuldet zu uns gekommen sind und vorher als Familienhund leben durften. Diese Hunde können natürlich wieder problemlos in einer Familie mit Kindern leben. Viele Interessenten möchten gerne einen jungen Hund, am besten einen Welpen. Sicher ist der Grundgedanke gut nachvollziehbar - der Hund hat noch nicht viel Schlimmes erleben können und man hat Aussicht darauf, das neue Familienmitglied möglichst lange an seiner Seite zu haben. Doch wer gibt einem die Garantie, dass sich der Welpe genau so entwickelt, wie man es gerne hätte? Bei einem ausgewachsenen Hund mit gefestigtem Charakter, hat man den entscheidenden Vorteil, dass dieser schon aus

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dem Teenager-Alter raus ist. Wer bereits das Vergnügen hatte, einen Welpen großzuziehen, weiß, wie anstrengend das ist und was für eine enorme Herausforderung es ist, aus einem Welpen, einen sozialkompetenten Begleiter zu machen. Das Thema "Stubenreinheit" ist bei einem erwachsenen Hund meist erledigt, genauso wie die Phase, in der der Junghund alles Mögliche "zum Fressen gern" hat oder aber alles Gelernte plötzlich vergisst, die Ohren auf Durchzug schaltet und jeder Spaziergang eine neue Herausforderung ist. Einen Welpen groß zu ziehen ist eine tolle Sache - aber ebenso nervenaufreibend, anstrengend und oft mit deutlich mehr Aufwand verbunden, als einen erwachsenen Hund zu adoptieren. Gesund soll der neue Weggefährte natürlich auch sein: gesunde Gelenke, keine Allergien oder andere chronische Erkrankungen. Auch beim Thema Gesundheit hat man bei einem Welpen keine Garantie. Viele Erkrankungen zeigen sich erst beim ausgewachsenen Hund oder mit fortgeschrittenem Alter und erfordern dann eine kostspielige Behandlung oder Spezialfutter. Alleine bleiben, gerne Autofahren, nicht an der Leine ziehen, einen guten Grundgehorsam und eine gute Sozialverträglichkeit soll er mit sich bringen. Bei keinem anderen Tier liegen die Ansprüche der Interessenten so hoch, wie bei einem Hund. Oft schrecken schon kleine Makel davon ab, dem Hund eine Chance zu geben. Doch wenn der Rest vom "Gesamtpaket" stimmt - kann man nicht ein oder zwei Dinge in Kauf nehmen und von der hohen Erwartungshaltung, sofort und ohne Aufwand den perfekten Hund zu bekommen, abrücken? Viele "Marotten" sind sehr schnell Schnee von gestern, wenn der Hund

erst einmal aus dem Tierheimstress heraus gekommen ist und konsequent mit ihm an den bereits bekannten Problemchen gearbeitet wird. Der Vorteil eines erwachsenen Hundes aus dem Tierheim ist in der Regel, dass man keine Überraschungspakete adoptiert. In den meisten Fällen können wir eine detaillierte Charakterbeschreibung geben und auch gesundheitliche Probleme sind uns oft schon bekannt. Natürlich zögert man, wenn der von den Tierpflegern vorgeschlagene Kandidat bereits 8 Jahre oder noch älter ist. Man will sich ja nicht bald wieder von dem neuen Familienmitglied verabschieden müssen. Aber ist das nicht auch ein wenig egoistisch, dem potentiell perfekten Wegbegleiter die Chance auf ein liebevolles Zuhause zu verwehren? Wir haben schon viele ältere Hunde an Menschen vermittelt, die zuerst wegen des Alters abgeschreckt waren. Im Nachhinein waren die Leute sehr froh, sich doch für genau diesen Hund entschieden zu haben, da er wirklich der absolut perfekte Traumhund war. Natürlich geht man mit der Adoption eines Hundes eine große Verantwortung ein und es ist bestimmt nicht für jeden Menschen möglich, sich einen Hund mit vielen "Unarten" ins Haus zu holen. Dennoch lohnt es sich, genau diese Hunde genauer anzusehen und ihnen eine Chance zu geben. Denn man kann definitiv auch im Tierheim "den Hund fürs Leben" finden. Sabine Blankenburg Tierisches 2015


Alter Hund - na und? „Jung muss er sein, dann können wir ihm noch was beibringen. Und er ist sicher gesünder als ein alter Hund. An einem alten Hund haben wir nicht lange Freu­ de.“ ... so in etwa waren unsere Gedanken, als wir ins Tierheim fuhren. Um die 60 Hunde warteten damals darauf, von ihren neuen Herrchen und Frauchen entdeckt zu werden. Fast jeder bellte aufgeregt am Zwingergitter. Oh, da waren auch junge Hunde mit dabei - wie schön. Nach einem RundBuffy nach seiner Ankunft genüsslich gang teilten wir der Hundebeauftragten des Tierheims unsere Wünsche im Gras liegend ... mit und welche Hunde wir uns vorstellen könnten. Sie fragte uns: „Darf er auch ein bisschen älter sein?“ - Wir zögerten - „Naja, hm, eigentlich nicht“. Und sie meinte nur: „Bitte seht euch doch den Buffy an. Er ist so ein lieber Kerl. Nur keiner will ihn haben, weil er so groß und schon 6 Jahre alt ist. Er wartet schon so lange“. Na gut - anschauen kostet ja nix. Wir gingen zu Buffys Zwinger: da stand ein großer, schwarzer Dobermann-Schäfer-Mischling. Er war schon ganz heiser vom vielen Kläffen. „Was? DEN sollen wir nehmen? Oh Gott!“ OK - gehen wir halt mal Gassi mit ihm. Man stelle sich 40 kg Hund vor, der einen 55 kg Mensch durch den Wald schleift. Zum Glück konnte ich mich an einem Baum festhalten, sonst wäre ich in den Bach gefallen, in ... was er auch mit 11 Jahren noch am den Buffy sich freudig stürzte, um ein Schlammbad zu nehmen. liebsten machte. Hmmmm, DEN sollen wir ernsthaft nehmen? Zurück im Zwinger hat Buffy genau das Richtige gemacht: Er hat sich zum Schmusen an mich gelehnt und mich mit großen, treuherzigen Augen angesehen. „OK OK - ist ja schon gut - wir nehmen dich mit.“ Wie uns erzählt wurde, musste er die ersten sechs Jahre seines Lebens fast ausschließlich im Zwinger verbringen. Er kam ins Tierheim, weil seine Besitzer gestorben sind. Trotz allem hat er sich seine Sanftmut und seine Liebe den Menschen gegenüber bewahrt. Ich hatte Tränen in den Augen, als Buffy hier bei uns ankam: Er hat sich nach einem ersten Rundgang ins Gras gelegt und eine unendliche Dankbarkeit ausgestrahlt. Er ging nach kurzer Zeit brav an der Leine und hat nie irgendwelchen Blödsinn angestellt. Er war ruhig und gelassen, kam mit Katzen genauso zurecht wie mit Hühnern und anderen Hunden. Kurz gesagt: ein toller Hund - trotz seines Alters. Oder vielleicht gerade WEGEN seines Alters? Buffy hat im Alter von 10 Jahren tapfer eine Magendrehung überstanden. Er schlief mit 12 Jahren friedlich ein und schenkte uns somit wunderbare sechs Jahre. Cordula Steiger

Seelenhunde

Seelenhunde hat sie jemand genannt... Sie sind unvergessen, weil sie unser Leben ver­ ändert haben und auch nach ihrem Tod in einem weiter leben. Man spürt es - in seinem Denken, in seinem Han­ deln, in seinem Fühlen. Seelenhunde hat sie jemand genannt... Jene Hunde, die es nur einmal gibt im Leben, Die man begleiten durfte und die einen geführt haben auf andere Wege. Seelenhunde hat sie jemand genannt ... Jene Hunde, die wie ein Schatten waren und die Luft zum Atmen, die uns ohne Worte verstehen. Kein Tag vergeht, ohne an sie zu denken und ohne sie zu vermissen. Und nur Hundemenschen können verstehen, wie es ist, so einen Seelenhund zu verlieren. (Autor unbekannt)

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Auch uns liegt das Wohlergehen von Mensch und Tier im Quellenhof Passbrunn sehr am Herzen.

Angela Prechtl e.K Fachapothekerin für Allgemeinpharmazie und Ernährungsberatung Kräuterpädagogin Marktplatz 41 Tel. 08734/1588

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Hunde suchen ein Zuhause Seit März ist der 2006 geborene Cocker Spaniel Rüde Egon bei uns. Er sollte eingeschläfert werden, da er in seinem alten Zuhause zugebissen hat. Egon ist ein sehr selbstbewusster Hundemann, der ein klein wenig der „Wolf im Schafspelz“ ist. Egon begrüßt jeden Zweibeiner sofort stürmisch und freundlich, allerdings sollten seine zukünftigen Zweibeiner sich nicht von seinem „treu-doofen“ Verhalten täuschen lassen. Egon braucht unbedingt eine klare, konsequente Linie und viel geistige und körperliche Auslastung, dann ist er ein absolutes Goldstück. Egon ist gelehrig und bei Such- und Denkspielen mit Feuereifer dabei. Für Hundefreunde, die einen Begleiter suchen, mit dem sie viel Nasenarbeit oder auch Apportiertraining machen können, wäre Egon perfekt. Egon gehört noch lange nicht zum alten Eisen und kann auch mal zwei oder drei Stunden draußen unterwegs sein. Egon könnte durchaus mit einem souveränen anderen Hund zusammen leben, braucht aber nicht unbedingt Artgenossen zum Glücklichsein. Egon ist stubenrein, fährt gerne Auto und kann auch mal allein bleiben.

Scotch Siberian Husky Rüde Scotch kam durch äußerst tragische Umstände ins Tierheim. Der 2013 geborene Rüde ist der ideale Hund für Huskyfans, die seinen Anforderungen und seinem Bewegungsdrang gerecht werden können. Sportliche Zweibeiner, die genügend Zeit haben, wären perfekt, denn Scotch liebt ausgedehnte Gassirunden, die nicht unbedingt im Schneckentempo erfolgen. Scotch ist mit Hündinnen verträglich, andere Rüden möchte er nicht neben sich haben. Auch Katzen sollten im neuen Zuhause lieber nicht vorhanden sein.

Alle Vermittlungstiere finden Sie im Internet unter www.quellenhof-passbrunn.de Besuche sind während der Öffnungszeiten Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Samstag von 14 - 17 Uhr möglich. An Sonn- und Feiertagen ist das Tierheim für Besucher geschlossen. Telefonische Auskunft unter 08734 / 937 261

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Katharina und Mischko Cocker Spaniel Dame Katharina (*2003) kam gemeinsam mit ihrem Sohn Mischko (*2005) unverschuldet ins Tierheim. Katharina ist eine absolut bezaubernde, freundliche Hundeoma, die noch für ihr Leben gerne spazieren geht und sich auch gut mit anderen Hunden versteht. Katharina wäre auch für Hundeanfänger geeignet. Katharina hat leider einige altersbedingte gesundheitliche Probleme. Mischko braucht ein wenig Zeit, bis er fremden Zweibeinern gegenüber auftaut, ist dann jedoch freundlich und anhänglich. Mischko hat ein wenig zu viel auf den Rippen und sollte unbedingt ein wenig Diät halten. Leider versteht Mischko bei manchen Dingen, wie z.B. Futter und Leckerli gar keinen Spaß und kann sehr unleidlich werden, wenn er teilen soll. Aus diesem Grund sollte Mischko nicht an Hunde-Neulinge oder in einen Haushalt mit Kindern vermittelt werden.

Emma Rottweilerdame Emma hat eine kleine Odyssee hinter sich gebracht, bevor sie zu uns kam. Emma wurde ursprünglich über eine Auslandstierschutzorganisation nach Deutschland vermittelt. Im neuen Zuhause hat sich leider herausgestellt, dass Emma nicht ganz so unkompliziert ist, wie sie eigentlich beschrieben worden war. Emma hat mehrere „Baustellen“, an denen wir derzeit noch arbeiten. Hundebegegnungen sind mit Emma noch etwas anstrengend, außerdem versteht sie sich nicht mit jedem anderen Hund. Mit Rüden ist Emma recht gut verträglich, sofern ihr hündisches Gegenüber sich von ihrer etwas ruppigen Art nicht aus der Ruhe bringen lässt. Kleine Hunde, Katzen und Kleintiere hat Emma eher zum Fressen gern. Emma ist eine sehr selbstbewusste Hündin, womit ihre neuen Zweibeiner umgehen können müssen. Sie ist bei Begegnungen mit Menschen und Hunden in vielen Situationen mit der Zeit schon deutlich cooler und lässt sich schon viel leichter wieder „runter holen“. Wir suchen für Emma ein Zuhause in einem kinderlosen Haushalt, in dem man schon Erfahrung mit Rottweilern hat. Emma gehört in Bayern zu den Listenhunden der Kategorie 2 und muss einen Wesenstest ablegen. Leider haben so tolle Vierbeiner, die wir im vergangenen Jahr vorgestellt haben, noch immer nicht ihre Menschen gefunden. Wir drücken die Daumen, dass es für Beagle Benno, Boxermischling Monty und die ängstliche Tinka endlich klappt.

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Hunde im Glück Viele Hündinnen und Rüden konnten 2015 das Tierheim verlassen und zu ihren Menschen ziehen. Wir wünschen allen, dass sie das beste Zuhause für immer gefunden haben. Der stattliche alte Malamute-Rüde Lucky wurde im April wegen Umzug seines Halters bei uns abgegeben. Damit brach für ihn eine Welt zusammen und er hatte große Probleme, sich an die neue Situation zu gewöhnen, bewegte sich meist in Zeitlupentempo und brummelte uns viel an. Recht schnell sind uns Luckys Augen aufgefallen. Der Tierarzt konnte leider nur noch feststellen, dass die Hilfe für Lucky viel zu spät kommt. Aufgrund einer Schilddrüsenunterfunktion hat Lucky eine Hornhaut­ dystrophie und ist leider fast blind. Mit Tabletten konnte das Fortschreiten der Erkrankung nun wenigstens gestoppt werden. Aber wer nimmt schon einen sieben Jahre alten, kranken, fast blinden Malamute? Doch das Wunder geschah: Im September zog Lucky in die Schweiz und ist jetzt im Kreise seiner Familie, zu der auch zwei Hunde­ mädels und eine Katze gehören, endlich wieder richtig „lucky“. Seine Familie schreibt: „Ja mit Lucky läuft alles gut er gewöhnt sich immer besser ein. Zuhause ist er ein Riesenschatz und auch an fremden Orten und mit fremden Personen gibt es gar kein Problem. Einzig am ­Spazieren gehen arbeiten wir noch, aber das ist eine Kleinigkeit. Abends muss auf alle Fälle mit der Katze gespielt und geschmust werden. Ganz liebe Grüße aus der Schweiz von uns allen.“

Lucky

Manche Dinge mag man einfach nicht glauben. Eines Morgens stand ein junger Mann am Tierheimtor, im Arm die kleine Elli. Er wollte am Vortag nach dem Wiesn-Besuch mit dem Zug nach Hause fahren. Auf dem Münchener Hauptbahnhof drückte ihm ein Unbekannter eine Hundeleine mit Elli und deren Impfpass in die Hand und verschwand sofort wieder in der Menschenmenge. Das bezaubernde Hundemädchen fand zum Glück ganz schnell ihre neue Familie, die sie bestimmt nicht wieder hergeben wird.

Elli

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Buddy Wir haben ihn bereits voll in die Familie und in unseren Herzen aufgenommen. Er ist eine echte Bereicherung für uns. Den Garten findet er total cool, hüpft rum wie ein Gummiball.

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Jacky

Die hübsche Schäferhündin kam nach einer Kreuzband-OP zur Reha nach Passbrunn. Die Wochen der nach der OP verordneten strengen Ruhe hat sie mit Bravour gemeistert. Jacky fand sehr schnell ein Zuhause und obwohl sie als schwer verträglich mit Männern beschrieben worden war, ist sie mit ihrem Herrchen mehr als glücklich, fährt begeistert Auto und pendelt w ­ öchentlich mit ihm zwischen Dachau und ihrem Wochenendhaus.

Aus der ehemals so schüchternen, ängstlichen Bella, wurde die selbstbewusste Enya: „Hallo ihr Lieben Passbrunner, wollte euch nur mal ein paar Fotos von mir schicken, damit ihr seht, wie es mir in meinem neuen Zuhause so geht. Hier hab ich es echt gut getroffen. Bei schönem Wetter darf ich den ganzen Tag im Garten spielen; mach mit meinem Frauli tolle Spaziergänge, oft gehen auch das Herrli und der Hopsi mit. Und wenn ich dann hinterher müde bin, leg ich mich im Esszimmer auf die Bank oder im Wohnzimmer auf die Couch; Hauptsache mein Frauli ist in der Nähe. Unter uns, ich darf auch mal im Bett schlafen. Da spring ich aber erst rein, wenn Frauli schon schläft. Gestern durfte ich am Stausee zum ersten Mal ohne Leine laufen. Mann, hatte ich einen Spaß! Frauli sagt, wenn ich so brav bin, darf ich das wieder einmal machen. Jetzt geb ich mir natürlich ganz doll Mühe. Ihr müsst aber nicht traurig sein, ich hab euch auch noch lieb, aber ganz ehrlich, ich komm nicht wieder zurück. Nur zu Besuch. Und auf den freu ich mich schon wieder. Gaaaaaaanz ganz liebe Grüße eure Enya“

Enya

HOney Honey wurde als zitterndes, verfilztes und über und über mit Zecken übersätes Häufchen Elend aufgefunden. Es dauerte einige Zeit, bis sie zur Ruhe kam und ihre Scheu überwand. Heute genießt die Süße ihr liebevolles Zuhause im Bayerischen Wald und hat dort hoffentlich alles Schreckliche, was sie erlebt hat, inzwischen vergessen.

Fragt eine Frau: „Wie bekommen Sie ihren Mann morgens wach?“ Darauf die andere: “Mit Hundekuchen!“ Erste Frau: “Und...???“ „Ich lege ihm den Hundekuchen ins Bett!“ Die Erste: “Und, weiter...???“ „Dann mache ich die Schlafzim­ mertür auf “

Ihr Zuhause fanden u.a. auch • der quirlige Schäfermischling Hippie • Lucy und Laika • Trennungswaise Tweety • Henry, der jetzt in München lebt

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Hunde im Regenbogenland Freddy Wie unendlich froh und erleichtert waren wir, als wir dich kurz vor Weihnachten 2014 aus deinem katastrophalen Zuhause holen konnten. Fast ein ganzes Hundeleben im Zwinger, im Schmutz, fast ohne Zuwendung. Wir haben uns mit dir gefreut über jede Stunde in Freiheit auf unserer Hundewiese, über jeden Spaziergang durch die Natur, die du freudig-aufgeregt jeden Tag ein Stückchen mehr entdecktest. Wie hast du es genossen, ein warmes Eckchen zu haben und dich auf der Matratze zu räkeln und richtig ausstrecken zu können und auch keine Schmerzen mehr haben musstest, weil du Medikamente dagegen bekamst. Leider war es dir nur wenige Monate vergönnt, das neue Leben zu genießen. Ganz, ganz leise hast du dich auf den Weg ins Regenbogenland gemacht. R.I.P., Großer, wir sprechen noch oft von dir und hoffen, dass du in dem Wissen gegangen bist, dass es auch Menschen gibt, denen man vertrauen kann.

Kessy Die sanfte Kessy, einst 2012 als Fundhündin, die niemand vermisste, ins Tierheim gekommen, hatte das große Glück, beim Besuch einer Kindergruppe von einem jungen Tierfreund entdeckt zu werden. Dieser konnte, unterstützt von Kessys unwiderstehlichen Augenaufschlägen, seine Eltern überzeugen, dass diese Hündin in ihre Familie gehört, wo sie fortan das Hundeparadies auf Erden hatte. Leider erkrankte Kessy schwer und es gab keine Rettung. Sie wird schmerzlich vermisst: "Für Kessy, unsere geliebte, ganz besondere Hündin. Es war uns eine große Ehre, dass du dich für uns entschie­ den hast. Von der ersten Stunde an waren wir deinem Blick verfallen. Deine ganz besondere, zauberhafte, ru­ hige und trotzdem präsente Art war für uns das Bes­ te, was uns passieren konnte. Leider hast du uns durch eine Krankheit viel zu früh verlassen müssen. Du hin­ terlässt eine große Lücke, wirst aber immer ein Teil von uns bleiben. In Liebe deine Familie"

Das kostbarste Vermächtnis eines Lebewesens ist die Spur, die seine Liebe in unseren Herzen zurückgelassen hat. (Vinzenz Erath)

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Tierisches 2015


Bärli

Timmy Der zauberhafte kleine Yorkshire Terrier konnte nichts dafür, dass er als Senior ins Tierheim abgeschoben wurde. Zum Glück fanden sich ganz liebevolle Menschen, die ihm trotz seines Alters die Geborgenheit eines neuen Zuhauses schenkten. Leider war auch Timmy schwer krank und das Hundeglück nur von kurzer Dauer. Die traurigen Abschiedsworte seiner Familie: „Danke kleiner Freund, dass wir dich kennenlernen durften. Du hast uns gezeigt, dass ein Leben ohne Hund möglich, aber nicht halb so schön ist wie mit dir. Auch wenn wir nur eine kurze Zeit mit dir hatten, fehlst du an jeder Ecke. Du warst ein tapferer kleiner Kerl, der sich bis zum Schluss vom Krebs die Lebensfreude nicht hat nehmen lassen. Der schwanzwe­ delnd in der Früh schon neben dem Bett wartete, bis es endlich losgeht. Der fest davon überzeugt war, dass er der Größte ist und sich auch von einem Bernhardiner nicht verschre­ cken lässt. Danke, dass wir dich auf deinem letzten Weg begleiten durften.“

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Anfang des Jahres wurde der Spitzsenior zusammen mit seinem Kumpel Wuschel wegen Trennung im Tierheim abgegeben. Bärli hatte fast kein Fell mehr, denn er hatte lange keine medizinische Behandlung mehr bekommen. Bärli litt an Morbus Cushing, hatte einen Herzfehler und eine Schilddrüsenunterfunktion. Zudem litten die beiden extrem darunter, dass sie im Alter ihr Zuhause verloren hatten. Es war wie ein Sechser im Lotto, dass sie gemeinsam in ein neues Zuhause zu sehr tierlieben Menschen ziehen durften. Leider war dieses Glück für Bärli nicht von langer Dauer: „Liebes Tierheimteam, leider mussten wir am vergangenen Samstag unseren lieben Bärli einschläfern lassen. Dass er ein Problem mit dem Herzen hat, wussten wir ja, dass wir ihn aber nur ein dreiviertel Jahr betreuen durften, hätten wir nicht gedacht. Er war ein Ausbund an Lebensfreude, ist gesaust wie ein Junger und hat es sich nicht nehmen lassen, schon nach kurzer Zeit Haus und Hof als sein Eigen zu betrachten und in Spitzmanier zu bewachen. Auch habe ich ihn regelmäßig zu meinen Eltern nach München ins betreute Wohnen mitgenommen. Da saß er dann bei meinem Vater auf dem Schoß und hat ihm Gesicht und Hände abgeleckt und sich ausgiebig streicheln lassen. Es dauerte ja nicht lange, da hat das Cushing-Medikament Bärli in ein richtiges Bärchen verwandelt, nur eine kleine Stelle an den Hinterbeinen war noch nackt. Er war von Anfang an hier gleich zuhause, war verschmust und äußerst folgsam und hat sich super in unsere Hundemeute integriert. Immer, wenn er irgendetwas nicht wollte (und das war am Anfang einiges) habe ich zu ihm gesagt: "Bärli, Du musst lieb sein". Das hat so gut funktioniert, dass er sogar bei Dr. Gaal ohne Maulkorb behandelt werden konnte. Man durfte nur nicht vergessen zu sagen, dass er lieb sein muss!! Wir vermissen unseren Bärli sehr, aber aus unseren Gedanken wird er niemals verschwinden! Liebe Grüße Bettina B. und vielen Dank, dass Sie uns diesen tollen und außergewöhnlichen Hund anvertraut haben.“

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Eine Katze zieht ein Die Katze gehört zu einem der beliebtesten Haustiere in unserer Gesellschaft. Fast jeder zweite Haushalt teilt sich sein Zuhause mit schnurrenden Mitbewohnern. Katzen sind sehr soziale und gesellige Tiere, nur bei der Jagd agieren sie als Einzelgänger. Darum sollten Katzen NIE einzeln gehalten werden, denn ein Mensch kann nicht die nötigen Sozialkontakte geben. Vor allem nicht, wenn es sich um reine Haus- oder Wohnungstiere handelt. Einzeln gehaltene Tiere können sich schnell langweilen und neigen zu Verhaltensauffälligkeiten. Natürlich gibt es auch unter den Katzen die Einzelprinzen und -prinzessinnen, die gerne alleine leben oder sehr wählerisch bei der Wahl ihrer tierischen Mitbewohner sind. Sinnvoll ist es, sich von Beginn an für ein Leben mit zwei Stubentigern zu entscheiden. Am besten sind das Katzen, die sich bereits kennen oder bereits ein Leben in Katzengesellschaft verbracht haben. Die Tiere sollten sich von Wesen, Charakter und Temperament ähnlich sein. Um Nachwuchs zu verhindern, sollten Kätzinnen und Kater auf alle Fälle kastriert werden. Unkastrierte Kater markieren zudem gern ihr Revier, was zu starken Geruchsbelästigungen führen kann. Es können ganz vertraute Katzenfreundschaften entstehen, die Tiere können sich miteinander beschäftigen und können so die Abwesenheit oder den Zeitmangel des Halters besser überbrücken. Eine Katze kann bei guter Pflege und Gesundheit bis zu 15 Jahre und älter werden. Daher sollte man sich bevor eine oder besser mehrere Samtpfoten einziehen, gut informieren und folgendes bedenken: Bestehen Allergien? Sind Kosten für Ausstattung, Futter, Tierarztkosten gesichert? Sind ALLE mit einem neuen Haustier einverstanden? Wer kümmert sich bei Abwesenheit? Was passiert bei Trennung mit den Tieren? ... Vor allem Erstkatzenhalter sind oft

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sehr überrascht, wie zeitintensiv ein Haushalt mit Katzen ist und welche unerwarteten Aufgaben und Probleme auf einen zukommen. Nicht nur die Beziehung der Katzen untereinander sollte harmonieren. Die Samtpfoten sollten vom Temperament und Wesen auch Die Eingewöhnungsphase der Katzu den zukünftigen Katzenhaltern zen in ein neues Zuhause ist eine sehr und deren Alltag passen. In einem Haushalt mit kleinen Kin- sensible Phase. dern ist eine scheue , ängstliche Kat- Auch wenn sich einige Katzen nach ze vielleicht nicht unbedingt die rich- wenigen Stunden, Tagen, Wochen aus menschlicher Sicht schon bestige Wahl. Auch bei Mehrkatzenhaltung ist der tens eingelebt haben, dauert dies bei Mensch eine wichtige Bezugsper- Katzen weitaus länger, bis sie wirkson. Zu einer guten, harmonieren- lich in ihrem Zuhause angekommen den Katzen-Mensch-Bindung gehö- sind und es als ihr Revier anerkennen. Deshalb sollte man Neuzugänge, die ren nicht nur die tägliche Versorgung des Tieres und regelmäßige Streiche- später einmal Freigang genießen leinheiten und Ansprachen. Die Kat- dürfen, nur langsam und behutsam zen möchten täglich geistig und kör- an das Leben draußen gewöhnen. Es ist ratsam, nach Einzug einer Katze perlich gefordert werden, vor allem wenn es sich um reine Wohnungs- mindestens acht Wochen damit zu warten, das Tier ins Freie zu lassen. katzen handelt. Wichtig dabei sind die gemeinsamen Spielminuten. Dies gilt auch für Katzen, die Freigang bereits kennenlernen durften. Wenn eine Katze nicht zum Spielen animiert werden kann, wird entwe- „Katzenkinder“ sollte man frühestens der nicht richtig mit der Katze ge- nach der Kastration, besser noch mit etwa einem Jahr, allmählich an ein spielt oder es stimmt etwas nicht mit ihr. Katzen in jedem Alter, auch Seni- Leben mit Freigang gewöhnen. Freigänger sollten auf alle Fälle kastoren müssen und wollen spielen. Die Spiele sollten allerdings dem Alter riert, gechipt und in einem Haustierregister registriert sein. entsprechend angepasst werden.

Tierisches 2015


In unseren Tierheimen warten sehr viele Katzen jeden Alters auf ihr Zuhause für immer. Ich rate daher, sich als erstes dort umzusehen und zu informieren, bevor man den Weg zu einem seriösen Züchter geht. Man sollte die Entscheidung nicht allein von Rasse, Geschlecht oder Aussehen abhängig machen. Falls man sich dennoch für eine Rassekatze entscheidet, sollte man Abstand von einem Billigkauf von sogenannten Hobbyzüchtern nehmen. Verlassen Sie sich nicht auf die Wesensbeschreibungen von bestimmten Rassen in Büchern und Internet. Natürlich stimmt es, dass gewisse Charakterzüge bei Rassekatzen ausgeprägter sind. Dennoch spielt bei JEDER Katze die Zeit der Aufzucht, Haltung sowie positive wie auch negative Erfahrungen aus der Kitten-Zeit eine viel größere Rolle im Hinblick auf ihre Persönlichkeit und den Charakter. Nehmen Sie Abstand von sogenannten Qualzuchten. Darunter fallen z. B. Perserkatzen mit extrem flachen Nasen, Rassen mit Faltohren, Nacktkatzen, Rassen mit fehlenden Tas-

thaaren oder mit verkürzten oder fehlenden Schwänzen. Kein Schönheitsideal und Niedlichkeitsfaktor soll und muss mit Schmerz und Leid für das jeweilige Tier verbunden sein. Auch wenn Liebhaber dieser Rassen immer wieder versuchen, dies mit Gegenargumenten zu verharmlosen. Je größer die Nachfrage, desto mehr sehen sich solche Züchter veranlasst, neue Würfe zu produzieren. Jeder unserer schnurrenden Begleiter ist einzigartig und keine Katze ist gleich. Auch können sich Katzenbeziehungen untereinander im Laufe der Zeit verändern. Egal ob Erstkatzenbesitzer oder Katzenhalter mit langjähriger Erfahrung, immer wieder können Fragen, Probleme mit Verhaltensauffälligkeiten sowie Unsicherheiten im Zusammenleben mit Ihren Katzen auftreten. Scheuen Sie sich nicht, frühzeitig genug fachmännische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Gerne stehen Ihnen dazu Mitarbeiter von Tierheimen, Tierärzte oder auch Katzenpsychologen und Verhaltenstherapeuten mit Rat und Hilfe unterstützend zur Seite. Eva Maier

HARMONISCHES KATZENLEBEN

Der Zuschuss richtet sich an bedürftige Katzenbesitzer aus dem Landkreis, besonders auch an Höfe mit großem Katzenbestand. Wir prüfen den jeweiligen Antrag und stellen dann einen Gutschein zur Vorlage beim Tierarzt aus. Mehr Infos im Tierheim unter Telefon 08734 / 937 261 Bitte unterstützen Sie unsere Katzenkastrationsaktionen durch Ihre Spende: IBAN:

Sparkasse Niederbayern-Mitte

Eva Maier Dieselstraße 18 94419 Reisbach Tel.: 08734 / 93 75 99 info@harmonisches-katzenleben.de www.harmonisches-katzenleben.de

Es macht uns immer wieder traurig, wenn Tiere überfahren und dann einfach liegen gelassen werden. Nicht immer ist das Tier sofort tot, sondern könnte mit tierärztlicher Hilfe noch gerettet oder, im schlimmsten Fall, von seinen Schmerzen erlöst werden. Ein Unfall kann immer passieren. Tiere rennen oft unverhofft über die Straße und manchmal kommt jedes Bremsen zu spät. Aber bitte schauen Sie nach, ob das Tier noch lebt. Bringen Sie es zum Tierarzt und lassen bitte auch im Todesfall nachschauen, ob es gechipt ist. Die lange Ungewissheit und das Hoffen, wenn man sein Tier vermisst, sind oft schlimmer als die traurige Gewissheit, dass es nicht mehr lebt.

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Der Tierschutzverein DingolfingLandau e.V. bietet weiterhin Zuschüsse für die Katzenkastration in Form von Gutscheinen an: 15,00 EUR pro Kater und 25,00 EUR pro Kätzin

Verwendungszweck „Kastrationsaktion“. Vielen Dank!

Wilhelmine Wulff / pixelio.de

Bitte an die Autofahrer

Die Kastration von Freigängerkatzen verhindert unkontrollierte Vermehrung und damit neues Katzenelend.

DE86 7425 0000 0000 5650 02 BIC: BYLADEM1SRG

 Katzenpsychologie und -Verhaltenstherapie Eva Maier  Handgemachte Katzenausstattung Beratung und Unterstützung bei Verhaltensauffälligkeiten Ihrer Katze. Ausführliche Infos auf meiner Internetseite.

Aktion zur Eindämmung des Katzenelends

Ein fleißiges Team ehrenamtlicher Helfer hat dafür gesorgt, dass unsere Katzenfreigehege und Hundeaußenbereiche überdacht wurden. Herzlichen Dank!

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Ich bin Purzel! – Mein Leben als Ataxie-Kater Guten Tag – schön, dass du bei meinem kleinen Artikel stehen bleibst =) Jetzt möchtest du bestimmt gleich mal wissen, was denn ein Ataxie-Kater ist. Als Ataxie bezeichnet man eine Störung der Bewegungskoordination und Haltungsinnervation. Mit Haltungsinnervation ist die Versorgung bestimmter Körperteile, Organe oder Gewebe mit Nerven und deren Reizübertragung gemeint. An einer solchen Störung können nicht nur wir Katzen erkranken, sondern auch Hunde, Pferde und sogar ihr Menschen könnt so etwas bekommen. Ursachen Die Ursachen sind sehr vielfältig. Die häufigste sind Schäden oder Erkrankungen des Kleinhirns. Das Kleinhirn ist für die Feinabstimmung von Bewegungsabläufen und für die Koordination zuständig. Es verarbeitet Informationen aus Rückenmark, Sinnesorganen und Gleichgewichtsorgan, koordiniert sie und setzt sie schließlich in motorische Bewegungen um. Kommen diese Informationen nun fehlerhaft oder gar nicht an, kommt es zu Störungen im Bewegungsablauf. Sehr oft werden kleine Kätzchen mit einer Ataxie geboren, wenn das Muttertier während der Schwangerschaft eine Infektionskrankheit erleidet. Die Jungtiere stecken sich im Mutterleib mit den Erregern an und behalten dann möglicherweise eine Schädigung des Kleinhirns zurück. Aber auch Vergiftungen der Mutter können zu einer solchen Symptomatik führen. Nicht selten sind auch Verletzungen des empfindlichen Nervensystems ursächlich. Wird beispielsweise das empfindliche Rückenmark verletzt, können Informationen für die Bewegung nicht mehr richtig weitergegeben werden, denn die Leitbahn ist sprichwörtlich unterbrochen. Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes oder degenerative Erkrankungen des Zentralen Nervensystems wie das Cauda-Equina-Syndrom (das sind Lähmungen oder neurologische

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Ausfallerscheinungen, die durch eine massive Quetschung der Nerven am Ende des Rückenmarks verursacht werden) können ebenfalls zu einer Ataxie führen. Formen Je nach Ursache, betroffenem Abschnitt oder betroffener Bewegung werden verschiedene Formen der Ataxie unterschieden. Diese äußern sich zum Teil auch mit unterschiedlichen Symptomen. • Kleinhirnataxie oder auch Cerebelläre Ataxie: Hier sind, wie oben bereits erwähnt, Schädigungen oder Erkrankungen des Kleinhirns die Ursache. Die Informationen für die jeweiligen Bewegungen können nicht richtig verarbeitet werden. • Sensorische/Sensible Ataxie: Hier sind das Rückenmark oder periphere Nerven der Gliedmaßen geschädigt. Das Gehirn erhält nicht mehr die richtigen Informationen über die Lage des Körpers bzw. der Extremitäten, die es für die Feinabstimmung der Bewegungen bräuchte. • Spinale/Afferente Ataxie: Dies ist eine häufige Unterform der Sensorischen/Sensiblen Ataxie. Bei ihr sind die Hinterstrangbahnen des Rückenmarks betroffen, welche die Muskulatur der Gliedmaßen mit dem Kleinhirn verbinden. • Vestibuläre Ataxie: Hier ist das Gleichgewichtsorgan geschädigt, z.B. durch Erkrankungen des Innenohrs.

• Nach betroffener Bewegung unterscheidet man außerdem z. B. die Stand-, Gang- oder Rumpfataxie. Symptome Katzen die eine Ataxie haben stehen oft sehr wackelig und breitbeinig da und wirken allgemein tapsig und steif. Viele wackeln auch beim Sitzen mit dem Kopf und haben deswegen Probleme beim Fressen oder Trinken. Hier sind erhöhte Podeste für den Napf sehr hilfreich. Ich hab schon gesehen, dass trickreiche Besitzer hier sehr tolle Tischchen aus Lego selbst gebaut haben. Tiere, die eine stärkere Ausprägung der Krankheit haben, können z.B. auch keine Treppen steigen und fallen häufig mal um. Das macht den Besuch der Katzentoilette ebenfalls für manche sehr schwierig. Hier ha-

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ben sich Plastikwannen oder Hunde- Aber weiter mit den Infos, die ich dir erzählen will. Weitere Symptome eibetten aus Plastik mit einem tiefen ner Ataxie können neben besagtem Einstieg (gerne auch selbstgebastelt) sehr bewährt. Die Wackel-Katzen ha- Gewackel folgende sein: ben verständlicherweise oft Proble- Lähmungen der Vorder- oder Rückme höhere Einstiege zu überwinden. hand, Schiefhaltung des Kopfes, Mehr Platz beim Geschäft nehmen Augenzittern, Kopfzittern, Wahrnehmungsprobleme, Bewusstseinssie auch dankend an. Ich persönlich bin ein fanatischer Freiluft-Klogän- störungen und falsche Abmessung von Zielbewegungen. ger. In meinem gesicherten Garten Prognose hab ich so viel Platz wie ich will und kann genüsslich graben, ohne dass Vor allem auf Bauernhöfen hat man Kätzchen, die so wackelig auf die mich jemand schimpft. Einmal hab ich ein so tolles Loch gegraben, dass Welt gekommen sind, schnell „erich fast bis zu den Schultern drin ste- löst“, obwohl die Erkrankung mit der richtigen Pflege und Versorgung eihen konnte =) nen sehr guten Verlauf nehmen kann. Ferner können Entfernungen und Abmessungen von betroffenen Tie- Auch wenn es so schlimm aussieht, ren nicht richtig abgeschätzt werden. hat man nicht den Eindruck, als würden betroffene Kätzchen unter dem Das führt z. B. bei mir dazu, dass ich ganz oft, wenn ich auf die Couch hüp- Wackeln sehr leiden. Das schlimmste fen will, nur mit meinen Vorderpfo- an einer Ataxie ist meist einfach das menschliche Empfinden. ten auf ihr lande und mein kleiner Po davor wieder auf den Boden plumpst. Ich z. B. finde mich nicht krank, das Wir haben es schon wirklich nicht finden nur Menschen, die meine „Krankheit“ nicht kennen. Wenn man leicht, sag ich dir. mich nämlich besser kennt, merkt In der Regel sind wir auch viel man schnell, dass ich ein sehr zufrieschreckhafter als unsere gesunden Gesellen und sehr geräuschemp- denes und glückliches Leben führe. findlich. Außerdem gewöhnen wir Ich spiele viel, liege gerne in der Sonne und beobachte Vögel und Insekten, uns schwerer an neue Situationen möchte schmusen und viel faulenund lieben daher unsere gewohnte zen und drehe meine Pflichtrunden Routine. Ein geregelter Tagesablauf ohne nennenswerte Überraschun- in meinem gesicherten Garten. Alles gen gibt Sicherheit und wird sehr ge- kein Problem und sehr schön. Ach ja, auch noch ganz wichtig: ich rauschätzt. Nach mir können sich meine fe sehr gerne und viel mit den nackiMenschen bei ganz vielen Sachen die Uhr stellen. Ein Wecker ist beispiels- gen Beinen meines Frauchens und weise unnötig, da ich an Arbeitsta- den Armen meines Herrchens, das gen schon aufstehe, bevor er klingelt. ist sehr spaßig kann ich dir sagen. Und mit anderen Katzen raufen, das Und nebenbei kann ich sehr wohl zwischen Arbeitstagen und Wochen- trau ich mich dann doch nicht. Da ende unterscheiden, am Wochenen- merk ich dann schon, dass ich nicht ganz so kann, wie andere – das lass de bleib ich nämlich getrost mal mit ich lieber mal schön bleiben. Obwohl Frauchen und Herrchen bis neun ich in meinem Garten sowieso noch oder zehn im Bett – hihi.

nie Besuch von anderen Katzen hatte. Die seh ich nur immer durch meinen „Miezel-Fernseher“, das ist das große Fenster im Wohnzimmer, oder wenn ich mit meinen Menschen aus dem Schlafzimmerfenster schauen darf. Das ist dann immer unglaublich spannend. Bei den meisten Kätzchen werden die Störungen mit der Zeit auch sehr viel besser. Wichtig ist, dass sie viel Bewegung bekommen, am besten ganz gezielt für die Motorik und natürlich dass viel mit ihnen gespielt und geübt wird. So stärkt sich die Muskulatur, was zu viel mehr Stabilität führt. Außerdem sind eine liebevolle Zuwendung und ein ruhiges und sicheres Zuhause nicht zu unterschätzen. Diese wirken nicht nur bei Ataxien äußerst positiv, sondern auch bei vielen anderen Erkrankungen. Sehr positiv kann sich außerdem eine artgerechte Ernährung auswirken. Am Besten wäre das BARFen, das ist die Rohfütterung von Hund und Katze. Aber wieder nicht nur bei der Ataxie, ich kenne an Diabetes erkrankte Katzen, die durch das BARFen keine Medikamente mehr benötigen oder Epileptiker, die dadurch dauerhaft anfallsfrei sind. Ich für meinen Teil bin bei mir daheim der verhätschelte kleine Einzelprinz, der ich meiner Meinung nach auch zu sein habe – hihi. Und das hat bei mir sehr, sehr viel gebracht. Du glaubst gar nicht, was es bringt, wenn so ein Katerchen wie ich warm, satt und ohne Stress sein darf. Und dafür bin ich ganz schön dankbar. Ich würde mich sehr freuen, wenn du das, was du hier gelesen hast, weitererzählst. Viele kennen meine Krankheit noch nicht und geben kleine Wackel-Katzen wie mich zu vorschnell weg oder lassen sie sogar einschläfern. Wenn du mehr von mir erfahren willst, kannst du mich auch gerne auf meiner schönen Internet-Seite besuchen. Auf www.miezel.de kannst du dir viele Bilder, Videos und Geschichten ansehen. Außerdem gibt es noch viele Informationen über die Ataxie, das BARFen und viel mehr. Viel Spaß bis dahin! Dein Purzel (Aufgeschrieben von Marina Trinkl)

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Katzen suchen ein Zuhause Tierschutzfall Katzen

Aus einem Tierschutzfall wurden 20 Katzen im Alter von etwa 2-5 Jahren im Tierheim auf­ genommen. Leider gestaltete sich ihre Ver­ mittlung nicht so einfach. Bei der ersten Kat­ zengruppe von 12 Tieren musste eine längere Pilzbehandlung erfolgen. Die meisten Tiere waren natürlich nicht kastriert. Etwa die Hälf­ te war recht scheu und leider mussten einige aufgrund ihrer vorherigen Haltungsbedingun­ gen sich an die Nutzung von sauberen Kat­ zentoiletten erst einmal gewöhnen. Zwei Kat­ zendamen wurden kurz nach der Ankunft im Tierheim zu stolzen Katzenmüttern. Inzwi­ schen sind alle Tiere kastriert, geimpft, gesund gepflegt. Wir appellieren an katzenerfahrene, geduldi­ ge und verständnisvolle Menschen, diesen lie­ benswerten Samtpfoten eine Chance zu geben. Sie alle hoffen auf ganz viele Besucher, um sich endlich ihre Menschen aussuchen zu dürfen.

Cäsar

Hera

Jael

Maria Samuel

Ruth

Remus Romulus Saturn

Nero

Phillipus

Ludolf Der stattliche Kater Ludolf ist etwa 5-6 Jahre alt und wurde als Fundtier ins Tierheim gebracht. Er hat verkrüppelte Ohren, vermutlich wurden frühere Entzündungen oder Milben nicht behandelt. Er schaut deshalb immer etwas grimmig aus, aber in Wirklichkeit ist Ludolf ein großer, sanfter Schmuser, der Nähe und Streicheleinheiten und gern ein Zuhause mit Freigang möchte.

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Valentina, Valentin und Valencia

Die drei Katzengeschwister kamen im Tierheim zur Welt. Ihre Mama hat bereits ein Zuhause gefunden. Die 3 waren anfangs sehr ängstlich und schüchtern, deshalb kamen sie zur Intensivbetreuung zu einer großen Katzenfreundin. Aber mittlerweile hat sich das schon gelegt. Valentina genießt bereits Streicheleinheiten und fordert diese auch ein, Valentin nimmt bereits Leckerli aus der Hand und streicht einem um die Beine. Nur Valencia ist noch etwas schüchterner, aber auch sie verkriecht sich nicht mehr unterm Schrank. Wenn man im Raum ist, bewegen sich alle drei frei im Zimmer und legen sich auch entspannt hin und beobachten. Anfassen lassen sich Valentin und Valencia leider noch nicht, aber wenn man ihnen Zeit zum Eingewöhnen gibt und sie ständig in der Nähe von Menschen sind, wird sich das bestimmt schnell legen. Mit Leckerli und Spielen kann man schnell ihr Herz gewinnen. Es wäre toll, wenn sich Katzenfreunde mit viel Zeit für Zuwendung der Hübschen annehmen würden. Sie benötigen einfach ein liebevolles Zuhause, in dem man ihnen die Zeit gibt, um sich einzugewöhnen und sich auch langsam an ihre Menschen zu gewöhnen.

Crystal Die etwa 5 Jahre alte Samtpfote Crystal kam ebenfalls als Fundtier ins Tierheim. Sie ist eine unglaublich verschmuste und liebe Katzendame, die auch bestimmt nichts gegen Artgenossen im selben Haushalt hätte.

Warum will mich denn keiner? Ich heiße Bazi und wurde ins Tierheim gegeben, weil ich mich nicht immer mit dieser anderen Katze verstanden habe. Das machte mich ganz schön traurig, so kurz vor Weihnachten mein Zuhause verloren. Einmal war ich danach schon vermittelt, aber auch da war es nicht so prickelnd, weil ich meine Dosenöffner teilen sollte. Das will ich aber nicht. Ich will der einzige geliebte Bazi für dich sein! Ich möchte einfach nur ein ruhiges und liebevolles Zuhause haben. Mit meinen 8 Jahren möchte ich auch nicht mehr so viel toben. Im Tierheim leben zurzeit sooo viele Katzen, da ist leider kein Einzelzimmer für mich drin und ich mag dieses WG-​ Leben ganz und gar nicht. Ich habe jetzt in einem ruhigen Eckchen eine Couch und Kuschelkissen für mich allein, da kann ich mich etwas zurückziehen und träume von einem Zuhause ganz für mich allein bei lieben Menschen, die auch Rücksicht darauf nehmen, dass ich selbst bestimmen möchte, wann mir nach Streichel­einheiten ist. Ob mein Traum endlich in Erfüllung geht?

Leo Der junge Kater Leo (*2015) ist ebenfalls ein Fundtier, das niemand zu vermissen scheint. Leo ist seinem Alter entsprechend noch sehr frech und verspielt. Schön wäre es, wenn Leo mit einem Katzenkumpel aus dem Tierheim in sein Zuhause fürs Leben ziehen könnte oder wenn dort bereits ein samtpfotiger Spielkamerad vorhanden wäre. www.quellenhof-passbrunn.de

Sie möchten einem Tier aus dem Quellenhof ein Zuhause geben? Alle Vermittlungstiere finden Sie im Internet unter www.quellenhof-passbrunn.de Besuche sind während der Öffnungszeiten Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Samstag von 14 - 17 Uhr möglich. An Sonn- und Feiertagen ist das Tierheim geschlossen

Telefonische Auskunft unter 08734 / 937261

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Katzen im Glück Selina, Lara und Zeus, für die im vergangenen Jahr Familien gesucht wurden, haben ihr Zuhause gefunden. Hallo liebes Tierheimteam, Zeus hat sich super eingelebt. Das letzte Röntgenbild war zufriedenstellend und er darf jetzt auch raus. Allerdings ist er momentan noch der etwas häuslichere Typ und bleibt nicht lange aus. Bei unserer Paula ist er immer noch nicht sonderlich beliebt, aber immerhin fressen die beiden schon gemeinsam und sie duldet ihn auch am Sofa, sofern er den von ihr geforderten Sicherheitsabstand einhält. Liebe Grüße von Zeus, Paula und ihrem Personal

Zeus

Hallo, ich bin Mirzl und bin nun seit einer guten Woche in meinem neuen Zuhause. Anfangs war ich noch sehr zurückhaltend. Ich musste mir das schon alles sehr genau ansehen. Aber schön langsam habe ich gemerkt, dass ich sehr geliebt bin und das lässt mich Tag für Tag mehr Vertrauen schöpfen und gibt mir Sicherheit. Ich habe auf jeden Fall schon einen schönen Platz zum Schlafen gefunden, die Stühle im Esszimmer sind schön gepolstert. Die täglichen Spieleinheiten genieße ich auch sehr. Liebe Grüße nach Passbrunn, Mirzl und die V‘s aus Oberenglberg.

Mirzl

Hope Post von Hope, ehemals Stupsi: „Hallo liebes Quellenhofteam, so schnell ist ein halbes Jahr vorbei. Mir gefällt es gut in meinem neuen Zuhause. Nala, meine Spielgefährtin und ich sind zwar immer noch nicht die besten Freundinnen, aber wir sind froh, uns gegenseitig zu haben. Wenn Fraule in da Arbeit ist, ist es natürlich schöner wenn man zu zweit im Bett liegt :-) Ich darf seit Anfang des Jahres mit der Leine raus und es gefällt mir riesig :-) Natürlich wär es ohne Leine schöner, aber da ich ja taub bin, ist es so wohl am besten. Aber ansonsten beeinträchtigt es mich nicht, dass ich nix höre.“

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Wir beide sind glücklich miteinander. Jeden Tag wird er zutraulicher und auch etwas frecher. Er ist nach wie vor im Haus und am liebsten schläft er im CD Regal hinter mir oder er beschlagnahmt meine Couch. Mittlerweile kann ich ihn kraulen und streicheln und er schnurrt und schnurrt……… schön!

Miki

Unserem Willy geht es sehr gut. Er hat sich toll eingelebt und hat eine dicke Freundschaft mit unserem Hund Ashkii. Die beiden hängen ständig zusammen. Schmusen, schlafen und spielen zusammen.

Willy Vor vier Wochen haben wir uns eine Katze namens Cindy bei Ihnen geholt. Nach anfänglicher Scheu ist sie nun sehr verschmust und verspielt. Sie geht auch schon raus, hat Bekanntschaft mit den Nachbarskatzen und unseren Hühnern gemacht und kommt auf Rufen gleich wieder. (In Erwartung eines Leckerlis.) Kurzum, sie hat sich blendend eingelebt und fühlt sich bei uns sichtlich wohl. Viele Grüße aus Grafenau

Micky Hallo liebes Tierheim-Team, Sammy heißt jetzt Micky und hat sich bei uns prima eingelebt! Mit Hilda gibt’s auch fast kein Geknurre mehr. Nächste Woche darf er raus, er ist schon ganz wild drauf. Kaum zu glauben, dass er eine Wohnungskatze war... Viele liebe Grüße Fam. W. mit Hilda und Micky

Cindy

Frodo

Nochmals vielen Dank für die nette Katze! Wir können es nicht verstehen, dass sie wieder zurückgegeben wurde, weil sie sich angeblich nicht mit einer anderen Katze verträgt! Genau das Gegenteil ist der Fall! Wir haben ihn nun Frodo genannt, da er wie ein Beutlin aussieht und auch so drauf ist. Er versteht sich mit Kalle und Lotte hervorragend von der ersten Sekunde an.

Tommy ... Schrotti (mittlerweile heißt er Tommy) lebt jetzt nun seit 7 Wochen bei mir. Ich hatte ja anfangs sehr lange überlegt und viele Telefonate mit Frau Kraus (ich hoffe, der Name stimmt?) geführt, ob ich ihn mit nach Hause nehmen soll. ... Er ist ein absoluter Schatz. Auch wenn seine Lebenserwartung vielleicht nicht mehr allzu hoch ist, so bin ich dankbar, dass ich so einen tollen Kater aufnehmen durfte.

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Katzen im Regenbogenland Oft müssen wir alte und kranke Tiere aufnehmen, die am Ende mit ihren Kräften sind. Wir freuen uns, wenn wir sie gesund pfle­ gen können, wenn sie fressen und zunehmen, das struppige Fell wieder glänzend wird. Für solche Senioren ist leider dennoch das Tierheim oft die letzte Station vor der Regenbogenbrücke. Die meisten Interessenten fragen nach Katzenkindern, jungen und ge­ sunden Tieren. Wenn unsere Senioren sich auf die letzte Reise begeben, macht uns das besonders traurig, denn kein Tier sollte im Tierheim sterben, sondern als Familienmitglied in Geborgenheit.

Sello

Brezel

Liebes Quellenhof-Team, mein kleiner Brezel ist tot. Am 20. Sept. wurde er von einem Auto erfasst und der Schmerz ist groß. Vor nicht ganz zwei Jahren war ich in einem der Katzenzimmer auf den Knien, auf der Suche nach einer kleinen Fellnase und ER hat mich damals ausgewählt. Ich hab ihn zu mir geholt und der kleine Kerl hat mein Herz im Sturm erobert. Kein Tag verging ohne unsere tägliche Schmusestunde und ich vermisse ihn sehr. Ich blicke zurück und sage DANKE für zwei wundervolle Jahre!

Auch Sello wurde überfahren. Seine Familie schrieb ihm folgenden Abschiedsbrief: Sello, als wir dich damals mitnah­ men, warst du sehr scheu. Eine Wo­ che lang hast du dich unter der Kommode im Keller versteckt und kamst nur nachts zum fressen raus. Danach kamst du immer öfter nach oben und bald konnte man dich kurz mal anfassen. Schnelle Bewegungen und laute Geräusche waren dir immer zuwider. Ebenso die Hausglocke. Kaum erklang sie, warst du verschwunden. Die ersten Freigänge waren immer spannend. Wie be­ kommen wir dich wieder ins Haus? Zu unserem Glück gab es Lou, deinen Freund. Mit seiner Hilfe klappte es dann. Mit der Zeit wurde alles dann leichter. Du kamst, wenn wir dich gerufen haben. Anfassen wurde auch einfach. Schreckhaft bliebst du trotzdem, aber das war nie ein Problem für uns. Traurig warst du, als Lou nicht mehr da war. Eine Zeitlang hast du dich zurückgezogen zum Trauern. Mit jedem Tag hast du uns auf Neue gedankt und uns gezeigt, dass es die richtige Entschei­ dung war, dich damals mitzunehmen. Und so schön war es, als du anfingst, zu uns ins Bett zu kommen und mit uns zu schmusen und kuscheln. Schade, dass die gemeinsame Zeit nicht länger war. Deine Familie

Hannelore

Die hübsche schwarze Katzenoma wurde in Tierpension gegeben und leider nicht wieder abgeholt. Sie zog sich immer mehr zurück, wollte ihre Höhle nicht verlassen und verstand die Welt nicht mehr. Sie hat sich einfach aufgegeben. R.I.P., du Liebe

Mix Felix

Unser liebster Felix, der Schrecken aller niederbayerischen Mäuse, Wühlmäuse und Maulwürfe, hat uns für immer verlassen. Er wurde am 11. März 2015 hinterrücks von einem Auto erfasst: Tatort: Dorfstraße Enzerweis, Zeit: 16:00 Uhr. Der Fahrer beging Fahrerflucht.

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Unser Tag der offenen Tür begann traurig, denn wir mussten Mix über die Regenbogenbrücke gehen lassen. Der verschmuste und sehr anhängliche Senior kam sehr, sehr krank und schwach zu uns. Obwohl wir nichts unversucht ließen und er sich auch stabilisiert und zugenommen hatte, schaffte es Mix nicht, sich wieder richtig zu erholen und gesund zu werden. Leb wohl, du stolzer und immer lieber Kater. Du warst morgens immer der Erste an der Tür, um uns zu begrüßen und vehement dein Futter einzufordern. Gern hätten wir dich weiter betreut und noch mehr dir ein Zuhause vergönnt. Tierisches 2015


Raudi

Lieber Raudi, verfilzt, verwahrlost, aggressiv, so lernten wir dich kennen. Immer wieder haben wir uns gefragt, wie ein so wunderschöner Kater zum Streuner werden konnte. Wir werden es nie erfahren, denn niemand hat je nach dir gesucht. Als du schwer krank wurdest, hast du dich plötzlich total gewandelt, wurdest lieb und schmusebedürftig, hast Köpfchen gegeben und Nähe gesucht. Wir haben uns so sehr darüber gefreut und waren ganz sicher, dass du nun ein Zuhause finden kannst. Aber der Krebs war stärker, böse und hartnäckig. Auch die OP konnte ihn nicht stoppen. Wir konnten dir nur den letzten Liebesdienst erweisen und dir weitere Qualen und Schmerzen ersparen. Raudi, du warst für uns ein ganz, ganz besonderer Kater.

Mia

Oma Knispel

Ein abgemagertes Häufchen Elend, anders kann man deinen Zustand nicht bezeichnen, als man dich fand und bei uns abgegeben hat. Du hast die Wärme, das Futter, deine kuschelige Höhle und auch noch die ersten wärmenden Frühlingssonnenstrahlen genossen und dich ein wenig erholt. Aber dann verließen dich die Kräfte und wohl auch der Lebenswille und wir konnten dich leider nicht retten.

Im letzten Jahr suchten wir ein Zuhause für unser Sorgenkind Mia. Die liebenswerte Katzenoma war blind, fast taub und hatte immer wieder gesundheitliche Probleme. Wie froh waren wir für Mia, als sie in einer Pflegestelle Aufnahme fand und nach einer längeren Eingewöhnungsphase auch bleiben durfte. Dennoch blieben leider die gesundheitlichen Probleme, Mia wurde erneut sehr krank und verstarb Ende September beim Tierarzt. Wir hoffen, dass es dir jenseits der Regenbogenbrücke gut geht und danken deinen Pflegeeltern für die liebevolle Betreuung.

Nelson Von der ersten Minute warst du bei uns zu Hause. Du bist eine Runde durchs Haus gegangen, hast dir alles angeschaut, bist auf die Couch gesprungen und warst zu Hause. Immer warst du an unserer Seite, egal, was wir gerade gemacht haben. Ein Schmuser warst du nie. Einmal über den Kopf streicheln war dir genug. Wenn es dir zu viel war hast du das sehr deutlich gezeigt. Als man im Februar dann feststellte, dass du einen Lungentumor hast, war das für uns eine sehr traurige Nachricht. Ein bisschen Zeit konnten wir noch rausholen. Dann kam der Zeitpunkt, an dem wir gemerkt haben: jetzt heißt es Abschied nehmen. Es war keine leichte Entscheidung, aber für dich das Beste.

Isetta

Isetta steht stellvertretend für viele Katzenkinder, die ungewollt und ungeliebt zur Welt kommen. Katzenkinder aus unkontrollierter Vermehrung, ohne Schutz, anfällig für Krankheiten durch ein geschwächtes Immunsystem, viele schaffen es nicht, erwachsen zu werden. Isetta starb an FIP. Es gibt keine Rettung, wenn die Krankheit einmal ausbricht. Leb wohl, kleines Katzenmädchen. Diese Kerze brennt für dich und all die Katzenbabys, die ein ähnliches Schicksal haben. Ihr Licht soll auch all die kleinen Katzenseelen wärmen, die erschlagen und ertränkt werden, weil sie nicht erwünscht waren und man zu verantwortungslos, bequem oder zu geizig ist, die Muttertiere kastrieren zu lassen. www.quellenhof-passbrunn.de

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Anleitung zum Glücklichsein Für Meerschweinchen und deren Besitzer

Artikel und Bilder von Christine Böhm. Neben Hunden und Katzen gehören Meerschweinchen zu den beliebtesten Haustieren. Ein Grund hierfür ist sicher die leichte Beschaffung der Tiere. Meerschweinchen werden oft kostenlos oder gegen einen geringen Betrag abgegeben. Auch die Unterbringung der Meerschweinchen erscheint auf den ersten Blick unproblematisch: Ein Käfig, Einstreu, Futter – fertig. Diese einfache Herangehensweise ist nicht selten der Beginn des lebenslangen eintönigen und nicht artgerechten Daseins eines Meerschweinchens. Die ausschließliche Unterbringung eines Meerschweinchens in einem handelsüblichen Käfig ist aus Sicht des Tierschutzes und im Sinne der Tiere grundsätzlich abzulehnen. Wer aber die Grundbedürfnisse von Meerschweinchen beachtet und den Tieren ein artgerechtes Leben ermöglicht, wird viel Freude am Beobachten der quirligen Fellknäuel haben. Meerschweinchen brauchen nicht nur gute Pflege. Sie brauchen die Bereitschaft, sich mit ihren Besonderheiten und Eigenarten auseinanderzusetzen. Mitunter kann es Monate dauern, bis ein Vertrauensverhältnis zwischen Mensch und Meerschwein aufgebaut ist. Doch das Entstehen einer langsam wachsenden, persönlichen Beziehung ist zugleich auch die Motivation, sich lebenslang um das Wohlergehen eines Haustieres zu sorgen. Ich bin ein Sippentier! Halte mich nie einzeln! Ich vereinsame und ziehe mich zurück! Meerschweinchen leben in der freien Natur in großen Sippen. Sie brauchen Körperkontakt und Unterhaltung mit Artgenossen. Ihre Sprache ist äußerst vielschichtig. Weder ein Mensch noch ein anderes Tier (z.B. Kaninchen) kann diese facettenreiche Art der Kommunikation und des Miteinanders ersetzen. Ich bin ein Bewegungstier! Sperre mich nicht in einen Käfig! Ich werde krank – meine Muskeln verkümmern und ich langweile mich! Meerschweinchen legen in freier Wildbahn enorme Distanzen zurück, um an abwechslungsreiches Futter zu gelangen. Auch unser domestiziertes Meerschwein braucht täglich möglichst rund um die Uhr Auslauf in einem vielseitig gestalteten Gehege mit vielen Unterschlüpfen und Versteckmöglichkeiten. Sehr gerne angenommen werden Häuschen mit zwei Ausgängen oder Röhren. Ich bin ein Fluchttier! Biete mir viele Versteckmöglichkeiten! Nimm mich nicht gedankenlos hoch – ich stehe sonst unnötig unter hohem Stress! Meerschweinchen würden in ihrem natürlichen Lebensraum nie ungeschützt große Strecken zurücklegen. Sie sind wehrlos Feinden gegenüber und daher immer auf der Suche nach Unterschlüpfen. Fehlen diese Unterschlüpfe im Gehege, werden die Tiere in einer Ecke sitzen und den größtmöglichen Schutz suchen. Außerdem gibt es für Meerschweinchen bei Gefahr nur zwei mögliche Reaktionen: Flucht oder Schockstarre. Wird ein Meerschweinchen gedankenlos hochgehoben, verfällt es sofort in Schockstarre. Dies wird vom Menschen oft falsch als zufriedenes Stillhalten interpretiert. Für die Tiere bedeutet es aber ausschließlich Stress. Das (oft z.B. beim Gesundheitscheck auch erforderliche) Hochheben muss langsam angebahnt werden. Ich bin ein Nager! Biete mir das richtige Futter an und gestalte mein Gehege naturnah! Ich nage gern an der Einrichtung! Ich kann sonst meine Zähne nicht pflegen! Die Zähne des Meerschweinchens wachsen zeitlebens nach. Daher sind die Tiere auf Nagemöglichkeiten angewiesen. Ansonsten entstehen Zahnfehlstellungen, die sie am Fressen hindern. Wird dies zu spät erkannt, ist es ein sicheres Todesurteil. Es muss stets Nahrung wie Heu, Zweige, Blätter, Äste oder Rinden­stücke angeboten werden, damit sie bei Bedarf daran nagen können. Auf eine geeignete Gehegeausstattung aus Naturmaterialien ist zu achten.

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Zuhause gesucht: Die Chinchilla-Rasselbande Heute melden sich die 4 Chinnasen mit neuem Namen Kuschel, Schlitzohr, Hanni und Nanni! Dank eurer Hilfe und der großzügigen Bemühungen unserer neuen Mama geht es uns nun richtig gut. Tausend Dank für eure Hilfe! Hansi und Freunde

Liebe Tierfreunde, es tut mir leid, dass es so lange gedauert hat. Aber jetzt schicken wir euch, wie versprochen, ein paar Fotos von dem Gehege, in das die 3 Meerschweinchen aus eurem Tierheim eingezogen sind. Familie O.

Regenbogenland Die beiden Langohren Alfred und Auguste kamen im Herbst vergangenen Jahres aus sehr schlechter Haltung ins Tierheim. Beide hatten extreme Zahnprobleme und mussten deshalb oft zum Tierarzt. Leider haben es die beiden nicht geschafft und gingen kurz hintereinander ins Regenbogenland, wo sie sich hoffentlich wiedergefunden haben und nicht mehr trennen müssen. R.I.P. ihr beiden! Die beiden Meerschweinchen konnten nur noch tot aufgefunden werden. Man hatte sie mit 16 weiteren Meeris skrupellos im Wald ausgesetzt.

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Die drei Rattenmädels Socke, Fee und Krümel (1 x Siam, 2 x blue hooded) suchen zusammen ein artgerechtes Zuhause. Der lustige Halsbandsittich Tweety kam als Fundtier ins Tierheim. Tweety (vermutlich weiblich) wird nur in artgerechte Haltung (mit Freiflug) zu einem Partner vermittelt. Viele Meerschweinchen warten im Tierheim auf ein neues Zuhause. In einem Waldstück wurden 16 Meerschweinchen ausgesetzt. Leider waren die Tiere nicht nach Geschlechtern getrennt, so dass sich noch zahlreicher Nachwuchs einstellte. Im Frühjahr wurde eine Wüstenrennmausgroßfamilie im Tierheim abgegeben. Inzwischen sind Mia und Tia die einzigen, die noch ein Zuhause suchen. Bei der Auflösung einer aus ausschließlich aus weißen Kaninchen bestehenden „Zucht“ übernahmen wir einige Tiere aus einem anderen Tierheim. Noch immer suchen einige der Tiere, darunter auch Kaninchenkinder, ein Zuhause. Kaninchen sollten niemals allein, sondern mit Artgenossen gehalten werden. Sie brauchen ausreichend Platz, um ihren Bewegungsdrang ausleben zu können.

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1094 Eintausendvierundneunzig 1094 Das ist die Zahl der Tiere, die für einen Fleischesser in Deutsch­ land im Laufe seines Lebens ei­ nen gewaltsamen Tod erleiden müssen Hinter diesen nüchternen Zahlen steht ein unglaubliches Leid, denn jedes dieser Tiere war ein Individuum, das nicht seiner Natur gemäß leben durfte, sondern unter extrem leidvollen Umständen gemästet und schließlich seines Lebens beraubt wurde. Dabei sind Fische, die – so makaber das ist – entindividualisiert werden, da sie in den Statistiken nicht nach Zahl, sondern nach Kilogramm erfasst werden. Ebenfalls nicht aufgeführt sind die männlichen Hühnerküken, die für die Eier“produktion“ ja nicht brauchbar sind und zu Millionen jedes Jahr gleich nach dem Schlüpfen vergast oder bei lebendischen unumstritten. Zahlreiche Stugem Leib zerhäckselt werden. dien in Deutschland, Großbritannien Eigentlich sollte jeder, der an seinem Fleisch- und Wurstkonsum festhält, und den USA belegen, dass Menden Mut finden, sich genau das be- schen, die sich vegetarisch oder gar wusst zu machen, nämlich dass er für vegan ernähren, länger leben, viel weniger unter Herz-Kreislauferkrandas Leid und den Tod dieser vielen Tiere verantwortlich ist. Dabei soll- kungen leiden und insgesamt viel gete ein Umdenken gar nicht so schwer sünder sind. Auch die DGE, die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V., fallen. Denn die meisten Menschen lieben ja Tiere, solange es Hunde, bestätigt inzwischen, dass man sich Katzen oder Meerschweinchen sind, rein vegetarisch oder vegan ernähren kann, dies sogar positiv für die Tiere eben, die als Mitbewohner und Gesundheit ist. Wichtig ist nur, dass Kuscheltiere akzeptiert werden. Dass der Mensch Tiere wie Rinder, Schwei- die Nahrung abwechslungsreich gene, Hühner usw. ganz anders wahr- staltet wird. Bei dem riesigen Angenimmt, liegt einfach an unserer Er- bot an vegetarischen Lebensmitteln fällt das nicht schwer – die großen ziehung und den übernommenen Gewohnheiten. Auch die Beeinflus- Discounter haben inzwischen auch vegane Lebensmittel im Sortiment. sung durch Werbung und Medien Ein großer Wursthersteller bietet sospielt eine große Rolle. Es sollte dem Menschen jedoch möglich sein, die- gar mehrere Sorten vegetarischer se für die Nutztiere so folgenreiche „Wurst“ an und erzielt damit unergefühlsmäßige Trennung zu über- wartet hohe Umsätze. winden. Zudem sollte das Bewusst- Schließlich sprechen für eine vegetarische Ernährung der deutlich versein helfen, dass eine Ernährung, bei minderte Ressourcenverbrauch und der Tiere geachtet, nicht missbraucht eine geringere Umweltbelastung. Es und nicht getötet werden, zusätzlich viele Vorteile für Mensch und Um- ist eine ungeheure Verschwendung, 10 pflanzliche Kalorien in gerade mal welt bringt. Die Vorteile einer fleischlosen Ernäh- eine einzige tierische umzuwandeln. rung für die Gesundheit sind inzwi- Denn das ist die übliche „Effizienz“

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der Fleisch“erzeugung“. Weiter werden für die Fleisch“erzeugung“ sehr große Mengen an Wasser benötigt: für 1 kg Rindfleisch ca. 2000 l. Dagegen benötigt 1 kg Getreide lediglich 60 l Wasser zum Wachsen. Trinkwasser wird in Zukunft nicht nur in der dritten Welt, sondern auch in Mitteleuropa ein äußerst knappes Gut werden, das nicht unnötig vergeudet werden darf. Inzwischen raten führende Hydrogeologen deshalb bereits zu einer vegetarischen Ernährung. Die Fleisch“produktion“ hat zudem ein großes Umweltproblem zur Folge: die Gülle. Ein typischer Schweinemastbetrieb mit einigen tausend Schweinen produziert so viel an belastetem Abwasser wie eine mittlere Stadt! Ein Veganer tut also der Umwelt, den Tieren und vor allem sich selbst was Gutes! Und es ist ein wirklich gutes Gefühl, wenn man in die Augen eines Tieres sehen kann in dem Bewusstsein, dass man diesem Wesen kein Leid zufügt. Prof. Dr. rer. nat. Robert Geigenfeind Schaufling

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Unser Rezept-Tipp Ohne tierische Zutaten - denn (Tier)Liebe geht durch den Magen

Nudeln asiatisch Zutaten:

Zubereitung:

F ür 4 Portionen:

Den Ingwer und die Zwiebel in kleine Würfel schneiden und in Kokosöl oder normalem Öl anbraten. Knoblauch hinzufügen. Karotten halbieren, in Scheiben schneiden und die Scheiben noch einmal in Streifen teilen. Paprika in Streifen schneiden. Die Karotten, Paprika und den in Ringe geschnittenen Lauch hinzugeben und für 5-10 Minuten braten.

500 g 1 1 1 3 150 ml 1 1

Nudeln, asiatisch oder Spaghetti Stück Ingwer große Zwiebel Knoblauchzehe Karotten Kokosmilch Stange Lauch Paprikaschote Salz und Pfeffer Chili Curry Kurkuma Öl Sesamöl

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In der Zwischenzeit die Nudeln kochen und nach dem Abtropfen mit in die Pfanne geben. Curry, Kokosmilch und Kurkuma beliebig hinzugeben. Mit Salz, Pfeffer und Chili abschmecken. Kurz vor dem Servieren noch ein paar Tropfen Sesamöl über die Nudeln geben. Das Rezept kann mit verschiedenen Gemüsesorten abgewandelt werden.

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Tierschutz in Deutschland – es gibt noch viel zu tun! Gerade wurde der Tierschutzbericht der Bundesregierung veröffentlicht. Dieser und die Debatte zum Tierschutz im Bundestag Anfang Dezember zeigen deutlich: Obwohl der Tierschutz seit 2002 im Grundgesetz verankert ist, hat sich für die Tiere seither so gut wie nichts geändert. Staatsziel Tierschutz – doch wie sieht die Realität aus? • 45 Mio. männl. Eintagsküken werden jährlich vergast/geschreddert. • Sauen werden in Kastenständen, Mastschweine werden auf Vollspaltböden gehalten. Lebensschwache Ferkel werden in der industriellen Schweinezucht tierschutzwidrig getötet. • Bei Massenkeulungen beim Auftreten von Vogelgrippe, Schweinepest o.a. Seuchen werden hunderttausende gesunder Tiere getötet. • Schwanzamputation und Kastration bei Ferkeln erfolgt ohne Betäubung, Schnabelkürzen bei Geflügel, Enthornen von Kälbern erfolgen ebenfalls ohne Betäubung.

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• Allein in Bayern leben noch über 1 Mio. Kühe in Anbindehaltung. • In Deutschland sterben jährlich 3 Mio. Tiere in Versuchslaboren. • Obwohl oft kein Platz ist, wird in Tierparks und Zoos gezüchtet, da Jungtiere Besuchermagnete sind. • Wildtiere gehören nicht in den Zirkus. In Deutschland werden weiterhin Affen, Bären, Löwen, Tiger, Elefanten unter tierschutzwidrigen Bedingungen in den Zirkussen mitgeführt. Tierdressuren sind oft Tierquälerei. • Masthühner werden zu Zehntausenden in Ställen zusammengepfercht. Noch immer werden rund 5 Mio. Legehennen in Kleingruppenkäfigen gehalten. • Noch immer werden Nerze in engen Käfigen für Fellproduktion gezüchtet. • Kastrationsordnungen für Freigänger Katzen zur Eindämmung des Katzenelends fehlen. • In vielen „Tiersportarten“ leiden Tiere: Rodeo, Military, Spring- und

Dressurreiten, beim Angeln (Catch & Release), Brieftaubensport. Auch die Kutschpferde und Ponys in den Karussells werden bis zur Erschöpfung ausgebeutet. • Schenkelbrand bei Pferden ist noch immer ohne Betäubung erlaubt. • Die Jagd ist von den Bestimmungen des Tierschutzgesetzes ausgenommen (tierschutzwidrige Jagdmethoden, überlange Jagdzeiten, Jagdhundeausbildung an lebenden Tieren, Abschuss von zehntausenden Katzen und Hunden jährlich). • In der Heimtierzucht und –haltung mehren sich die Verstöße gegen das Tierschutzgesetz. • Tierhandel, illegale Welpentransporte, animal hoarding kommen immer häufiger vor. • Qualzuchten werden nicht unterbunden. Der Deutsche Tierschutzbund weist in seinem Schwarzbuch vom Juni 2015 „Tierschutz: Anspruch und Wirklichkeit“ auf diese und viele weitere Missstände hin.

Tierisches 2015


Resolution der Mitgliederversammlung des Landesverbandes Bayern des Deutschen Tierschutzbundes

Verbandsklagerecht für den Tierschutz in Bayern gefordert Der Schutz der Tiere ist seit 2002 im Grundgesetz, Art. 22a, als Staatsziel verankert: „Der Staat schützt auch in Verantwortung für die künftigen Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen und die Tiere im Rahmen der verfassungsmäßigen Ordnung durch die Gesetzgebung und nach Maßgabe von Gesetz und Recht durch die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung“. Tiere sind zudem juristisch auch durch das Tierschutzgesetz und Verordnungen geschützt. Die Realität von Millionen von Tieren sieht leider anders aus. Noch immer sind Tiere in der Massentierhaltung der Agrarindustrie oder bei sinnlosen Tierversuchen in der Forschung, für die es längst Alternativen gibt, unendlichem Leid ausgesetzt. Auch die Haltung von Tieren in Zoos und in Zirkussen widerspricht in vielen Fällen den Anforderungen des Tierschutzgesetzes. Aber auch in der wachsenden Heimtierzucht, im Tierhandel und in privater Tierhaltung müssen viele Tiere leiden. Wenn Tierhalter und Tiernutzer gegen die gesetzlichen Bestimmungen verstoßen, wenn Behörden und Ämter die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen nicht durchsetzen und untätig dulden, müssen die Tiere eine Stimme bekommen und anerkannte Tierschutzorganisationen das Recht haben, für diese Tiere zu sprechen und deren Schutz einzuklagen. Ein Schwerpunkt im Verbandsklagerecht liegt auch in der Mitwirkung der anerkannten Vereine und Verbände bei tierschutzrechtlichen Genehmigungs- und Erlaubnisverfahren, um somit Tierschutzargumente von vornherein einzubeziehen. Mit der Novellierung des Bundesnaturschutzgesetzes 2002 wurde die Verbandsklage auf Bundesebene möglich. Im Umweltschutz dürfen autorisierte Verbände längst zugunsten der Naturerhaltung klagen. Den Tieren, unseren Mitgeschöpfen, die Schmerzen und Leiden ähnlich empfinden wie wir selbst, darf der vergleichbare Schutz nicht länger vorenthalten werden! In sechs Bundesländern wurde das Verbandsklagerecht im Tierschutz bereits gesetzlich eingeführt. Um den Tierschutz in der Praxis durchzusetzen, ist die Einführung des Verbandsklagerechts auch in Bayern dringend erforderlich. Dort, wo Betroffene ihre Interessen nicht selbst durchsetzen können, ist die Verbandsklage Teil unserer Rechtsordnung. Im Namen von über 120.000 Mitgliedern der 115 Bayerischen Mitgliedsvereine fordert die Mitgliederversammlung die Bayerische Staatsregierung deshalb auf, sich nicht weiter gegen ein Gesetz zur Einführung des Verbandsklagerechts für anerkannte Tierschutzorganisationen zu sperren. Nur damit wird es möglich sein, den im Grundgesetz verankerten Tierschutzgedanken auch in Bayern effektiv durchzusetzen.

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Tiere brauchen einen Anwalt Das Tierschutz-Verbandsklagerecht ist eine wichti­ ge Forderung des Deutschen Tierschutzbundes und seiner Landesverbände. Auf Grundlage eines durch die Landesregierungen zu verabschiedenden Gesetzes ermöglicht das Ver­ bandsklagerecht, anerkannten Tierschutzverbänden als Anwalt der Tiere aufzutreten und tierschutzre­ levante Entscheidungen von Behörden gerichtlich überprüfen zu lassen. Bisher ist es Tierschutzorganisationen nur möglich, Verstöße gegen Tierschutzrecht bei der Staatsan­ waltschaft anzuzeigen. Dieser obliegt dann die Ent­ scheidung, ob Anklage erhoben oder die Ermittlung eingestellt wird. Seit dem 1. August 2002 ist der Tierschutz im Grundgesetz verankert. Eigentlich sind Tiere damit, ebenso wie durch das Tierschutzgesetz und durch Verordnungen juristisch geschützt. Dieser Schutz muss dringend konkretisiert und erweitert wer­ den, denn zu viele Ausnahmeregelungen und viel zu niedrige Tierschutzstandards, insbesondere in der Nutztierhaltung hebeln den Grundgedanken des Tierschutzgesetzes aus. Wenn sich Tierhalter, Tiernutzer oder Behörden nicht an die gesetzlichen Bestimmungen halten, müssen seriöse Tierschut­ zorganisationen das Recht haben, diesen Schutz einzuklagen. Die Verbandsklage könnte u.a. auch genutzt werden • bei der Anordnung unberechtigter Tiertötungen • bei der Duldung von Missständen in der Tierhal­ tung • bei rechtswidrigen Tierversuchen • bei der Verhinderung neuer Agrarfabriken und Mastanlagen Tierhalter und Tiernutzer haben die Möglichkeit, Gerichte anzurufen und gegen Tierschutzauflagen zu klagen. Wer jedoch den Tieren zu ihrem Recht verhelfen will, der hat dazu kaum Möglichkeiten. Mit einem eigenen Klagerecht könnten seriöse Verbände den Tierschutz direkt und engagiert vor Gericht vertreten. In sieben Bundesländern gibt es bereits das Ver­ bandsklagerecht. Ein durch die SPD im November 2014 eingereichter Gesetzesentwurf für Bayern wurde im Juni 2015 leider durch die Landesregie­ rung abgelehnt. In Bayern gibt es seit Jahren zahlreiche Aktivi­ täten von Tierschützern im Kampf um das Ver­ bandsklagerecht. Der Verbund der Ostbayerischen Tierschutzvereine hat sich an die Landesregierung, Bundestag und Bundesrat gewandt. Der Tierschutz­ verein München organisierte bereits mehrfach Demonstrationen für Verbandsklagerecht in Bayern, zuletzt im Oktober anlässlich des Welttierschutz­ tages.

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Igel: Helfen ja, aber richtig Der Herbst ist da und den Igeln bleibt nur noch wenig Zeit. Im November gehen die wohlgenährten erwachsenen Männchen in den Winterschlaf, während sich die Weibchen, die bis vor kurzem noch Junge zu versorgen hatten, weiterhin Fettreserven anfressen. Aber bald werden auch sie verschwunden sein. In Deutschland kommen rund 50 % der Igel im August und weitere 30 % im September, 10 % erst im Oktober auf die Welt. Es werden zwei bis zehn Junge bzw. im Durchschnitt fünf Junge geboren. Im Alter von 14 Tagen beginnen sich Augen und Ohren zu öffnen. Mit 21 Lebenstagen stoßen die Milchzähne durch, einige Tage später wagen sich die Kleinen erstmals aus dem Nest und versuchen, selbst Nahrung zu finden. Anfangs erbeuten die Igelkinder noch nicht viel, deshalb werden sie bis zur 6. Lebenswoche zusätzlich von der Mutter gesäugt. Im Alter von sechs Wochen ist der Nachwuchs selbstständig und zerstreut sich. Die jungen Igel werden die letzten sein, die sich in den Winterschlaf zurückziehen. Der Nachwuchs sollte Anfang November 500 Gramm schwer sein, um den Winterschlaf zu

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überstehen. Untergewichtige oder kranke Igel fallen meist durch Tagaktivität auf. Dafür gibt es zwei Gründe: * Schlechtes Nahrungsangebot im Herbst * Massenbefall mit Innenparasiten oder anderen Krankheiten Je schwächer ein Igel aufgrund Nahrungsmangel wird, desto weniger Abwehrkräfte hat er. Auch kann bei jungen Igeln das Immunsystem unter Umständen noch nicht vollständig ausgereift sein. Kann man bis Oktober oft noch mit Fütterungen helfen, ist das im November und Dezember meist zu spät. Ist der Igel Anfang November DEUTLICH UNTER 500 Gramm, ist er untergewichtig und eventuell auch krank. Ohne medizinische Behandlung übersteht er den Winter kaum. Ein etwas „unaufgeräumter“ naturnaher Garten mit vielen Versteckmöglichkeiten ist optimal für Igel, aber bei Krankheit oder Untergewicht nützt leider der größte Laubhaufen nichts. Wie kann man die Igel grundsätzlich unterstützen? Im frühem Herbst ist eine katzensichere Futterstelle, die schnell und einfach gebaut werden kann, für

manch einen Igel die letzte Chance, sich noch Fettreserven anzufressen, um somit den Winter zu überleben. Ideen und Bauanleitungen für Futterstellen und Igelhäuser findet man unter www.pro-igel.de Hier bietet man täglich frisches Katzen-Nassfutter und Wasser an (Bitte niemals Milch geben!). Pflanzliche Nahrung nehmen Igel nur zufällig auf, etwa wenn an einem Regenwurm noch etwas Gras haftet. Igel fressen kein Obst und kein Gemüse! Egal ob im Frühjahr, Sommer, Herbst oder im tiefsten Winter, wie erkennt man einen hilfsbedürftigen Igel? Hilfsbedürftig sind auf jeden Fall Igelsäuglinge, die verwaist scheinen. Igel sind nachtaktiv, nur kranke und untergewichtige Igel, ob klein oder groß sind tagsüber unterwegs. Ein weiteres typisches körperliches Anzeichen ist eine V-förmige Hungerfalte im Nackenbereich und das Tier wirkt insgesamt ausgezehrt.

Telefon: 08731 - 324 07 88 www.tierarztpraxismesserer.de Hilfsbedürftiger Igel mit „Hungerfalte“

15 - 17 Uhr 16 - 19 Uhr 15 - 17 Uhr Außenpraxis 15 - 17 Uhr

Termine außerhalb der Sprechzeiten sowie OP-Termine nach Vereinbarung. Notfälle nach telefonischer Voranmeldung.

Ein Igel, der in der Sonne liegt, möchte sich aufwärmen. So ein Tier ist mit den Kräften am Ende und fast immer krank. Im Sommer belagern Fliegen diese geschwächten Tiere und legen ihre Eier ab, die sich dann in kürzester Zeit zu Maden entwickeln. FlieTierisches 2015


geneier unbedingt gründlich entfernen (am besten gelingt das mit einer alten Zahnbürste). Es werden sämtliche Körperöffnungen, aber auch das Stachelkleid als Ablage für die Eier gewählt. Sehr wichtig: Unabhängig von der Jahreszeit sollte das unterkühlte Tier auf eine handwarme Wärmflasche gelegt und mit einem Handtuch zugedeckt werden. Ein unterkühltes Tier wird nicht fressen oder trinken und es kann Stunden dauern, bis der Igel seine normale Körpertemperatur von 36° C wieder erreicht hat. Kühlt die Wärmflasche ab, bitte erneuern. Bei kranken Tieren sollte man unbedingt fachmännische Hilfe zu Rate ziehen, denn Futter alleine reicht hier nicht. Hauptproblem bei geschwächten Tieren ist meistens ein massiver Wurmbefall, der ohne schnelle Behandlung zum Tode führt. Bei einem hochgradigen Befall fangen die Tiere auch nach der Aufwärmphase nicht selbständig zu fressen an und werden folglich immer schwächer. Ist das Tier aber noch stark genug, um die Entwurmung zu verkraften, dann verbessert sich sein Zustand ziemlich rasch. Sehr wichtig: fühlt sich die Bauchseite des Igels deutlich kühler an als die eigene Hand, hat der Igel Untertemperatur. Wird ein unterkühltes Tier entwurmt, ist es sein sicheres Todesurteil. Erst kürzlich ist die überarbeitete 6. Auflage des Heftes „Igel in der Tierarztpraxis“ erschienen, erhältlich für 12,50 Euro bei Pro Igel e.V. Es sollte in keiner Tierarztpraxis fehlen! Igelstationen sind kompetente Ansprechpartner, die gerne helfen. Meist werden sie ehrenamtlich geführt und stoßen oft an ihre Grenzen. Eine Igelstation ist keine „Auffangstation“, d. h. die Patienten bleiben nur so lange, bis die medizinische Versorgung abgeschlossen ist. Das weitere „Aufpäppeln“ ist Sache des Finders und im Grunde sehr unkompliziert. Da sich dieses nur noch auf ein paar Wochen beschränkt, bis der Findling dann auch in seinen wohlverdienten Winterschlaf gehen kann. Birgit Hänel www.quellenhof-passbrunn.de

Tiere bitte kennzeichnen und registrieren! Im Tierheim Quellenhof werden jährlich mehrere Hundert Fundtiere aufge­ nommen. Davon können ca. 80% der Hundehalter, jedoch nur ein sehr gerin­ ger Teil der Katzenhalter ausfindig gemacht werden. Leider sind immer noch nur etwa ein Drittel der Fundtiere durch Mikrochip oder Tätowierung gekennzeichnet. Groß ist die Enttäuschung bei den Tierpfle­ gerinnen, wenn das Tier zwar gekennzeichnet, jedoch nirgendwo registriert ist. Und das passiert leider sehr häufig. Leider ist das oft nur aus Unwissenheit der Fall, denn die Tierhalter erklären meist, dass sie davon ausgegangen sind, dass die Registrierung automatisch erfolge. Wir appellieren deshalb an alle Tierhalter, ihre Tiere kennzeichnen zu lassen UND zu registrieren. Unter Kennzeichnung versteht man, ein Tier eindeutig mit einer nur einmal vergebenen Nummer oder Zahlenkombination zu verse­ hen. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten: das Implantieren eines Transponders (Mikrochip) oder die Tätowierung des Tieres. Die früher übliche Tätowierung wird heute selten genutzt. Die Tätowierung muss in Narkose erfolgen, da sie schmerzhaft ist und oft kann man sie mit den Jahren nicht mehr gut lesen. In der Regel wird heute der Mikrochip verwendet. Dabei wird dem Tier mit einer Spritze ein 12 x 2 Millimeter großer Transpon­ der unter die Haut auf der linken Nackenseite (international normierte Stelle) injiziert. Das Einsetzen des Transponders ist vom Schmerz her mit einer Imp­ fung vergleichbar. Mit einem Lesegerät, über das jeder Tierarzt und jedes Tierheim verfügt, kann die 15stellige, nur einmal vergebene Nummer abgelesen werden. Der Chip ist harmlos und strahlt auch nicht. Die darin enthaltene Kupferspule wird nur dann aktiv, wenn das Lesegerät darüber gehalten wird. Die Kennzeichnung durch Chip oder Tätowierung erfolgt grundsätzlich beim Tierarzt. Jede Kennzeichnung ist sinnlos, wenn das Tier nicht mit den Tier- und Halter­ daten in einem Tierregister eingetragen wird. Nur dies ermöglicht es, ein Tier zu identifizieren und den Halter ausfindig zu machen. Die Registrierung ist sowohl über das Internet, als auch mit Anmeldeformula­ ren möglich. In Deutschland gibt es dafür das Haustierregister des Deutschen Tierschutzbundes www.registrier-dein-tier.de und TASSO e.V. www.tasso.net. Dorthin sollte man sich auch wenden, wenn ein Tier verloren gegangen ist. Die Registrierung ist bei beiden Organisationen kostenlos.

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Ein kleiner Einblick in den Arbeitstag einer Tierpflegerin 7.30 Uhr: Die Pferde werden noch vor zerbissenen Decken/Spielzeug, daArbeitsbeginn gefüttert und versorgt. zwischen einen aufgeregten, freuUm 7:45 Uhr ist offizieller Dienstbe- dig wedelnden Hund, der einem stürginn. Das Hundefrühstück wird vor- misch „Guten Morgen“ sagen möchte und dabei das Ganze noch ein wenig bereitet, Futter und Medikamente verteilt. bereitgestellt. Zwei Hundegruppen dürfen zum Toben auf die Wiese. Hier Inzwischen ist es etwa 8 Uhr. Im ist erst einmal „Party“ angesagt. Die- Sommer kann man manchmal noch se bekommen ihr Frühstück erst spä- schnell eine Tasse Kaffee mit den ter, um das Risiko einer Magendre- Kolleginnen trinken, um Aktuelles (Tiervermittlung, Tierärztliche hung zu reduzieren. Behandlungen, sonstige Anfragen) Zwischen 10 und 20 Futternäpfe mit unterschiedlichen Mengen und Sor- durchzusprechen. Im Winter wird soten und ggfs. Medikamenten/Zusät- fort weiter gearbeitet, damit die Hunde nicht zu lange im Außenzwinger zen sind das jeden Morgen. sitzen müssen. Im Hundehaus wird es lauter. Die Fütterungszeit ist neben Gassigehen bzw. dem Gang auf die Hundewiese das absolute Highlight. Es wird gebellt, gejault und gesprungen. Gefüttert wird Zimmer für Zimmer, immer im Außenzwinger, damit der Innenbereich in Ruhe gereinigt werden kann. Die Hunde müssen während des Fütterns getrennt und beobachtet werden, damit es nicht zu Rangeleien kommt. Die Tierpflegerinnen wünschen sich mehr Viele unserer Schützlinge sind Zeit für Trainingseinheiten mit den Hunden. stubenrein und halten die ganInnenbereiche putzen, das bedeutet, ze Nacht durch. Aber natürlich gibt es auch mal ein Malheur aus alters- Wassernäpfe leeren, waschen und frisch auffüllen, eventuelle Hinteroder krankheitsbedingten Gründen. Man sollte also keine allzu empfind- lassenschaften entfernen, die Zimmer mit dem Schlauch ausspritzen, liche Nase haben, denn morgens kann es in den Zimmern schon et- schrubben, abziehen und wischen. was streng riechen und unter Um- Decken wechseln und die große ständen auch mal wüst aussehen. Im Waschmaschine füllen. Ist der Inschlimmsten Fall hat man ein Arran- nenbereich komplett fertig, dürfen die Hunde wieder in die sauberen gement von Häufchen, Pfützen an

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Zimmer, damit anschließend die Außenzwinger sauber gemacht werden können. Fellpflege und erforderliche Behandlungen (Ohren putzen/ behandeln, Verletzungen säubern/ spülen, o.ä.), werden in Ruhe erledigt und natürlich wird dabei auch ein wenig gekuschelt. Hat man Glück, konnte man bis jetzt in Ruhe und ohne Unterbrechungen arbeiten. Sobald die Hunde ihr Frühstück verdaut haben, wird auf der Hundewiese gewechselt und die noch Hungrigen stürzen sich freudig auf ihr Frühstück, während die anderen sich nun austoben können. Nicht vergessen, heute werden zwei Kat­ zen kastriert und müssen um 9 Uhr beim Tierarzt abgeliefert werden. Im Normalfall sind ab 10 Uhr Telefonzeiten, wird aber der Anrufbeantworter mit einem dringenden Anliegen besprochen, hängt man auch schon früher am Telefon fest. So kann es passieren, dass man dann bis 10 Uhr schon die Abholung eines Fundhundes im anderen Eck des Landkreises organisiert hat, die Finder einer verletzten Katze direkt zu unserem Betreuungstierarzt gelotst hat und man auf die Abgabe zweier verwaister, ca. sieben Tage alter Kätzchen wartet. Ab 10 Uhr steht dann das Telefon nicht mehr still. Jeder, der sich jetzt denkt „Ich habe schon mal während der Telefonzeiten angerufen und es ging keiner ran“: In so einem Fall ist bereits ein Anrufer in der Leitung und es dauert, bis wir den nächsten Anruf entgegen nehmen können. Leider lehnen viele den Anrufbeantworter ab. Was wäre dabei, eine kurze Nachricht zu hinterlassen, damit wir zurückrufen können, wenn gerade etwas Luft ist? Parallel zum Telefon muss natürlich die normale Versorgung der Tiere weiter laufen. Ist das Hundehaus komplett gesäubert, wird das Putzzeug desinfiziert, aufgeräumt und die Näpfe abgewaschen. Auch die Kolleginnen im Katzenhaus haben gut zu tun: 30-40 Katzentoiletten säubern, Füttern, dabei BesonTierisches 2015


derheiten beachten: Kätzin Hannelore möchte ihr Futter in Ruhe in ihrer Höhle serviert bekommen, Burli bekommt Diätfutter usw.. Trockenfutter auffüllen, frisches Wasser, Ordnung bei Decken, Kissen und Kratzbäumen herstellen, obwohl die samtpfotigen Innenarchitekten gleich wieder umdekorieren. Böden fegen und wischen, Außengehege säubern, Glasscheiben putzen und nach jedem Zimmer Schäufelchen und Besen desinfizieren. Bei vollem Haus dauert das seine Zeit. Ein Zimmer ist mit Entwurmung dran, da müssen zwei Kolleginnen ran, denn die kleinen Fauchis sind alles andere als kooperativ. Und natürlich müssen zwischendurch auch Streicheleinheiten verteilt werden. Weiter geht‘s: Waschmaschine ein zweites Mal befüllen, Trockner einschalten oder bei schönem Wetter die Wäsche aufhängen, an manchen Tagen bis zu 10 mal. Jetzt geht es zu den Kleintieren und Vögeln: Füttern, Gehege putzen, Medizin geben. Ein Kaninchen frisst nicht, das muss später der Tierarzt anschauen. Bevor es in die Katzenquarantäne geht, werden schnell noch die Hunde auf der Wiese gewechselt, damit nun eine andere Gruppe toben kann. Katzenquarantäne bedeutet bis zu 20 Einzelboxen nacheinander versorgen, Medikamente geben, Temperatur kontrollieren, Ohren säubern, Katzenklo und die gesamte Box säubern, füttern. Das Telefon darf währenddessen natürlich nicht vernachlässigt werden. Es hat inzwischen schon an die 20 Mal geklingelt hat. Meist genau dann, wenn man gerade keine Hand frei hat und z.B. mit einer Katze diskutiert, ob sie doch bitte ihre Tablette schlucken möchte. Sie kennen das sicher: Man klemmt sich den Hörer mit der Schulter ans Ohr, damit man beide Hände frei hat. Ausschweifend dargebrachte Lebensgeschichten anderer sind in solchen Situationen besonders spannend ... Mit Glück ist gegen Mittag alles geputzt, gefüttert und versorgt. Spätestens jetzt werden noch die Pferde auf die Weide gebracht und dann geht’s www.quellenhof-passbrunn.de

schnell in die Mittagspause. Der angekündigte Fundhund ist auch schon da. Hurra, er ist gechipt aber wieder mal nicht registriert. Wie sollen wir so den Halter finden? Ab 14 Uhr beginnt die Öffnungszeit. Das heißt, für Dinge, wie Fotos für die Homepage oder E-Mails beantworten wäre die Mittagszeit eigentlich ideal. Aber es müssen noch Fundtiermeldungen geschrieben und die Fund– oder Abgabetiere im Computer erfasst werden. Zweimal pro Woche kommt mittags auch noch der Tierarzt ins Tierheim. Die Zeit für Büroarbeit ist also sehr rar, deshalb kann die Beantwortung einer E-Mail auch mal einige Zeit dauern.

Die Tierpflegerinnen sind auch bei Veranstaltungen im Einsatz. Langsam wird es wieder unruhiger im Hundehaus, denn es ist Gassizeit. Hund für Hund wird aus dem Hundehaus geholt und an die Gassigeher gegeben. An guten Tagen kann es sein, dass um 14.30 Uhr das gesamte Hundehaus leer ist. Besonders freuen wir uns über die treuen Gassigeher, die auch bei nass-kaltem Wetter unsere Hunde nicht im Stich lassen. Zu den Öffnungszeiten kommen an manchen Tagen bis zu 40 Besucher. Oft sind es Tierfreunde, die sich für das Tierheim und unsere Arbeit interessieren und sich einfach nur umsehen möchten. Für die Beratung von Interessenten muss man sich allerdings Zeit nehmen. Schließlich sollen unsere Schützlinge ein tolles Zuhause für immer bekommen. Es passiert aber auch, dass plötzlich jemand unangekündigt sein Tier abgeben möchte oder ein Feldhasenba-

by eingesammelt hat, das seine Mutter nun verzweifelt suchen wird und dessen Überlebenschancen als Flaschenkind deutlich geringer sind. Dazwischen klingelt natürlich noch ein paar Mal das Telefon. Die Hundepflegerinnen nutzen freie Zeitfenster, um mit den Hunden zu trainieren, Gruppenzusammenlegungen zu testen oder einfach ein Stückchen mit den Hunden Gassi zu gehen. Nach und nach kommen die ersten Hunde vom Spazierengehen zurück, ein paar Gassigeher drehen eine zweite Runde mit den nächsten Vierbeinern. Es ist inzwischen 16 Uhr und schön langsam muss nebenbei das Futter für den Abend vorbereitet werden. Parallel werden noch Besucher betreut. Zwei Stubentiger gehen in ein neues Zuhause. Der Abgabevertrag wird besprochen und ausgefüllt und es werden noch Tipps für die Eingewöhnung mit auf den Weg gegeben. Die Besitzer des Fundhundes haben sich auch gemeldet, um ihn abzuholen. Inzwischen sind alle Hunde vom Gassigehen zurück. Eine Tierpflegerin übernimmt die Abendfütterung im Hundehaus, eine die Abendrunde im Katzen-/Kleintierhaus und der Katzenquarantäne. Das bedeutet, alles noch einmal durchsehen, durchknuddeln, füttern, Medikamente geben und „Gute Nacht“ sagen. Gegen 17.00 - 17.30 Uhr sind alle versorgt, gefüttert und es kehrt Ruhe im Tierheim ein. Eine Kollegin übernimmt heute das Notfallhandy und hofft, dass wirklich nur im Notfall angerufen wird. Eine andere packt vier verwaiste Katzenbabys ein, die noch alle zwei bis drei Stunden die Flasche brauchen. So, oder so ähnlich sieht der „ganz normale Wahnsinn“ bei uns aus. Man weiß eigentlich nie, was einen am nächsten Tag erwartet … genauso gut kann es sein, dass unter den Anrufern eine Behörde ist und wir 30 Kaninchen abholen und unterbringen müssen … oder wieder ein illegaler Transport mit Hundewelpen gestoppt wurde. Sabine Blankenburg

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Oft stellen uns Besucher die Frage: Wer bezahlt denn das alles? Oder es ruft Verwunderung hervor, wenn wir sagen, dass das Tierheim nicht staatlich finanziert wird. Gern geben wir deshalb einen kleinen Einblick über die Finanzsituation unseres Tierheims. Träger des Tierheims ist die Anja Wojahn Stiftung, die es in Kooperation mit dem Tierschutzverein DingolfingLandau e.V. betreibt. An erster Stelle stehen natürlich die Tiere, zwischen 400 und 500 Neuzugänge werden jährlich in Passbrunn aufgenommen. Sie haben Hunger und sollen gutes, artgerechtes Futter bekommen. Sie brauchen Einstreu, Futternäpfe, Halsbänder, Leinen, Kuschelhöhlen, Katzentoiletten, Schlafhäuschen, Decken, etc. Die Tierunterkünfte müssen täglich gereinigt und im Winter geheizt werden. Die mit Abstand fleißigste Mitarbeiterin und täglich im Einsatz ist unsere große Waschmaschine. Im Winter und bei nassem Wetter wird auch der Trockner eingeschaltet. Allein für Strom zahlen wir monatlich knapp 1000 €. Müll, Wasser, Reinigungs- und Desinfektionsmittel müssen bezahlt werden. Wir sind dankbar über viele Sachspenden, geben aber dennoch jährlich 20.000 € für Futter und Tierheimbedarf aus. Auch die Tierschutzautos müssen betankt werden. Telefon und Notrufhandy, GEZ, Büromaterialien müssen bezahlt werden, ebenso wie Versicherungen und Steuerberater. Die Tiere erwarten an 365 Tagen Futter und Betreuung. Dafür braucht es geschultes Personal. Auch wenn wir tatkräftige ehrenamtliche Unterstützung bekommen, wofür wir

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sehr dankbar sind, so kann das nicht die Tierpflegerinnen ersetzen. Es hat schon seinen Grund, dass Tierpfleger eine dreijährige Berufsausbildung absolvieren, denn das erforderliche Wissen ist umfangreich. „Machen die das denn nicht ehrenamtlich?“ wird oft gefragt. Nein, denn auch Tierpflegerinnen müssen mit ihrem Beruf den Lebensunterhalt verdienen. Sie arbeiten hart, auch an Sonn- und Feiertagen. Im Tierheim sind fünf Tierpflegerinnen Vollzeit angestellt. Sie werden von vier Teilzeit- bzw. geringfügig Beschäftigten unterstützt. Die Tierheimleitung arbeitet ehrenamtlich. Ein hoher Ausgabeposten sind die Tierarztkosten, jährlich über 40.000 €. Auch wenn Tierheimen nach Gebührenordnung mit dem Betreuungstierarzt Sonderkonditionen zur Bestandsbetreuung angeboten werden können, bleiben Kosten für Medikamente, Laboruntersuchungen, Röntgen, Impfungen, Operationen, Behandlungen. Es ist nicht mit unseren ethischen Grundsätzen vereinbar, einem Tier aus Kostengründen erforderliche und Erfolg versprechende tierärztliche Behandlungen zu verweigern. Alles in allem liegen die Kosten allein für den Tierheimbetrieb bei ca.220.000 € im Jahr. Die Stiftungsprojekte mit Kindern (Tiergestützte Therapien) sind dabei noch nicht berücksichtigt. Und woher kommen die Mittel? Gesetzlich geregelt ist in Deutschland leider nur die Zuständigkeit für Fundtiere: Die Kommunen sind gem. § 90 a, 967 Halbsatz 1 BGB in Verbindung mit §§2,5 Abs. 1 Verordnung über die Zu-

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Das liebe Geld

ständigkeit und das Verfahren der Fundbehörden (FundV) verpflichtet, Fundtiere entgegenzunehmen und zu verwahren. Diese Tiere sind gem. § 2 Tierschutzgesetz (TierSchG) ordnungsgemäß unterzubringen und zu betreuen. Zu den Aufwendungen, die die Gemeinde zu erstatten hat, gehören die Kosten für eine artgemäße Unterbringung, Pflege und Ernährung im Sinne des § 2 TierSchG, sowie die Kosten für eine tierärztliche Behandlung der Fundtiere, soweit sie bei verständiger Würdigung erforderlich sind, um die Gesundheit des Tieres zu erhalten oder wieder herzustellen, also die Behandlungskosten für Verletzungen und akute Krankheiten sowie für unerlässlich prophylaktische Maßnahmen (z.B. Impfungen, Parasitenbekämpfung). Unerlässlich sind in der Regel Impfungen, die erforderlich sind, um der Ausbreitung von Infektionskrankheiten innerhalb der Tierheime vorzubeugen. In unserem Landkreis wurden mit allen Städten und Gemeinden Verträge zur Sicherung der Fundtierbetreuung geschlossen. Damit übertragen die Kommunen diese kommunale Pflichtaufgabe und zahlen dafür eine jährliche Fundtierpauschale in Höhe von 0,75 € pro Einwohner und Jahr. Für 2015 sind das genau 69.833,25 €. Das ist die einzige gesicherte und planbare Einnahme. Stiftungen sind so angedacht, dass aus einem Stiftungsgrundstock, Erträge gewonnen werden, die für die Umsetzung der Stiftungszwecke eingesetzt werden. Der Grundstock Tierisches 2015


selbst muss immer erhalten bleiben. Erträge werden vorrangig aus Kapitalanlagen oder Mieteinnahmen für Stiftungsimmobilien gewonnen. Wie sich der Finanzmarkt und Geldanlage und Zinsen in den letzten Jahren leider entwickelt haben, ist allgemein bekannt und der Grund dafür, dass die Erträgnisgutschriften auch für Stiftungen gesunken sind. In diesem Jahr werden sie für die Anja Wojahn Stiftung bei etwa 25.000 € liegen. Das Tierheim selbst erzielt Einnahmen aus der Tiervermittlung und­ -abgabe und aus der Tierpension. Dabei haben die Tierheimtiere gegenüber der Aufnahme von Pensionstieren immer Vorrang und es können deshalb leider nicht so viele Pensionstiere aufgenommen werden, wie Anfragen eingehen.

Diese Einnahmen des Tierheims werden in diesem Jahr bei ca. 33.000 € liegen. In vielen Fällen der Tierabgabe ist die Kostenerstattung keineswegs gesichert. Da werden Tiere beim Umzug einfach „vergessen“ und die Besitzer sind nicht auffindbar. Ältere Menschen müssen ins Pflegeheim oder sterben und haben den Verbleib ihrer Tiere nicht im Vorfeld geregelt. Unüberlegte Anschaffungen von Tieren führen zur Abgabe, weil kein Geld für den Tierarzt da ist. Natürlich wird die Aufnahme von Tieren in solchen Fällen nicht abgelehnt, aber die Kosten muss letztlich das Tierheim tragen. Damit stehen 128.000 € an Einnahmen ca. 220.000 € Ausgaben gegenüber. Mit anderen Worten, etwa die Hälfte der Kosten ist nicht durch sichere Einnahmen gedeckt, ebenso ist

die Bildung von Rücklagen für Wartung und Reparaturen kaum möglich. Deshalb sind wir immer auf Sponsorensuche, bereiten mit viel Aufwand und Einsatz Veranstaltungen vor, suchen Tierpaten für unsere Schützlinge. Zur Aufrechterhaltung des Tierheimbetriebes sind wir auf Spenden angewiesen und für jede Spende dankbar. Deshalb unsere herzliche Bitte: Zeigen Sie ein Herz für Tiere und halten Sie unseren Tieren die Treue. Diese sind niemals Schuld daran, dass sie im Tierheim sind und wir möchten Ihnen einfach für die Zeit des Aufenthaltes bei uns eine vorübergehende Heimat sein, ein Heim im positiven Sinne dieses Wortes bieten. Bitte unterstützen Sie uns deshalb auch weiterhin mit Ihren Spenden! Vielen herzlichen Dank!

Hört beim Geld die Tierliebe auf? Jedes 2. Tierheim in Bayern vor dem Aus. Diese Meldung im Frühjahr ging wie ein Sturm durch die Medien und ließ auch bei uns das Telefon nicht still stehen. Nach aktuellen Zahlen des Deutschen Tierschutzbundes steht jedes zweite Tierheim der Bundesrepublik vor der Insolvenz. Auch Bayern ist leider keine Ausnahme. Im Freistaat gibt es derzeit 80 dem Tierschutzbund angeschlossene Mitgliedsvereine mit eigenem Tierheim. Viele stehen an der Schwelle zur Pleite. Bereits seit Jahren machen der Deutsche Tierschutzbund und seine angeschlossenen Landesverbände auf die kritische Situation aufmerksam. Leider hat die Aktion „Rettet die Tierheime!“ bisher in der Politik zu keinem Umdenken geführt. Dabei übernehmen seit Jahrzehnten Tierheime als Tierschutzeinrichtungen mit großem Engagement öffentliche Aufgaben. Die Fundtierverwahrung ist eine zentrale kommunale Pflichtaufgabe, die durchschnittlich 80 % der Kosten im Tierheim verursacht. Davon werden von den Kommunen oft weniger als die Hälfte erstattet. Als Folge von Gesetzgebung (Landeshundeverordnungen) oder fehlender Gesetzgebung (Kastrationspflicht für Freigängerkatzen), steigt zugleich der Umfang der von den Tierheimen zu erbringenden Leistungen, ohne dafür eine ausgleichende Unterstützung zu erhalten. Keine Mittel des Freistaates für die Tierheime Bei extremen finanziellen Engpässen ist oft der „Feuerwehrfonds“ des Deutschen Tierschutzbundes die letzte Rettung. Aber auch dieser wird aus Spenden finanziert, die überall rückläufig sind und bei der Vielzahl der Tierheime in Deutschland sind diese Mittel auch sehr begrenzt. Und wie sieht es in Bayern aus? Der Bayerische Staatshaushalt 2015/2016 enthält lediglich 15.000 € für die Verleihung des Bayerischen Tierschutzpreises. Trotz wiederholter Anfragen an die Landesregierung durch den Bayerischen Landesverband, trotz Anträgen der Opposition, im Haushalt einen festen Betrag für die Unterstützung notwendiger Investitionen der Tierheime einzuplanen, bleibt der Freistaat das einzige Bundesland, das seine Tierheime im Regen stehen lässt. Aus Tierschutzsicht ist das besonders traurig, denn „Tiernutzer“ wie Bauernverband, der Landesjagdverband und der Fischereiverband erhalten großzügige Förderungen. Auch für den Neubau von Tierversuchseinrichtungen stellt der Freistaat Steuergelder in Höhe von mehreren 100 Mio. € bereit, obwohl es längst an der Zeit ist, tierversuchsfreie Alternativen zu unterstützen. In Art. 141 der Bayerischen Verfassung heißt es: „Tiere werden als Lebewesen und Mitgeschöpfe geachtet und geschützt.“ Für die Unterstützung der Tierheime gilt das offenbar nicht. Armes Bayern?!

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Junge Tierschützer Ein Nachmittag im Tierheim mit Schwerpunkt Pferd Schnell ausgebucht ist beim Ferienprogramm immer der Abenteuernachmittag im Tierheim. An mehreren Nachmittagen kamen Kinder aus Reisbach, Mengkofen, Dingolfing, Niederviehbach und Loiching. Margarete Kobel, die Leiterin der Jugendgruppe, und Tierschutzlehrerin Renate Ende nahmen sich der kleinen Besucher an, unterstützt von der Tierschutzjugend „Wilde Wölfe“. Die Kinder wurden durch das Tierheim geführt, bekamen Einblicke in das Katzenhaus und machten einen Abstecher ins Kleintierhaus zu Kaninchen, Mäusen und Chinchillas. Vor allem aber waren die Besucher angetan von den Bewohnern des Katzenhauses, darunter viele Jungtiere. Schwerpunktmäßig ging es in diesem Jahr um das Pferd. Fragen rund um Pferd und Pony wurden verständ-

lich beantwortet. Ein paar Streicheleinheiten durften natürlich nicht fehlen. Im Anschluss konnten die Kinder in einem kleinen Quiz unter Beweis stellen, dass sie bei den vorhergehenden Ausführungen gut aufgepasst hatten. Eine Überraschung hatten die Mengkofener Kinder im Gepäck: Im Auftrag vom 1. Bürgermeister Karl Maier überreichte Annemarie Forster der Tierheimleiterin eine Spende. Im Namen des Cantici Kinder- und Jugendchores Mengkofen übergaben Stefanie Strelow und Tina Kerscher den Erlös des Kinderchorkonzerts vom Oktober 2014 auf dem Dreifaltigkeitsberg. Man hatte gemeinsam beschlossen, den Erlös aus diesem Benefizkonzert für die herrenlosen Tiere zu spenden.

Der Obst- und Gartenbauverein Hagenau verfügt über eine sehr rührige Jugendgruppe, „The Group“, was nun auch dem Tierheim Quellenhof zugute kam. Zum vierten Mal organisierte „The Group“ heuer ein Fastenessen mit dem Ziel, auf diese Weise Geld für Misereor zu erwirtschaften. Allerdings wollten die Buben und Mädchen zusätzlich einen Beitrag für den Tierschutz leisten. Dazu wurde ein extra Stand mit österlichen Ziergegenständen vorbereitet. Im Vorfeld wurden Holztafeln in Serviettentechnik verziert und es gab Osterhasen aus Holz in verschiedenen Größen, die sie, ebenso wie Ostereier, selbst bemalten. Am Ende des Fastenessens war man fast ausverkauft und hatte auf diese Weise 117 Euro erwirtschaftet. Eine anonyme Spenderin legte noch 33 Euro drauf und machte die Summe rund.

Wir freuen uns immer sehr, wenn junge Tierfreundinnen und Tierfreude überlegen, wie sie dem Tierheim helfen können. ALLEN jungen Tierschützern ein herzliches Dankeschön für die Spenden.

Eine tolle Idee hatten die jungen Tierfreunde Sophie Maria Huber, Hildegard Jakupi und Wolfgang Jester . Während des Oldtimertreffens in Pilsting baten sie die Besucher in einer spontanen Sammelaktion um eine Spende für das Tierheim. Voller Freude konnten sie die stolze Summe von 43 € an das Tierheim übergeben.

Ein herzliches Dankeschön an die ehemalige 4. Klasse der Grundschule Malgersdorf. Die Schülerinnen und Schüler verzichteten auf ein Abschiedsgeschenk des Elternbeirates und spendeten das Geld dafür für die Tiere des Quellenhofs. Ebenso vielen Dank an die frühere Klasse 6d der Victor-Karell-Realschule Landau, die den Erlös ihres Verkaufsstandes auf dem Sommerfest der Schule für das Tierheim spendeten.

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Seit September 2012 ist unsere Jugendgruppe „Wilde Wölfe“ unter der Leitung von Margarete Kobel und mit Unterstützung von Tierschutzlehrerin Renate Ende aktiv. Auch in 2015 stellten die jungen Tierschützer einiges auf die Beine: Zu Beginn des Jahres beschäftigte sich die Jugendgruppe mit dem Thema Mastkaninchen. Die jungen Tierschützer sind entsetzt, in welcher Enge diese leben müssen bis zu ihrem frühen Tod! Plakate und ein Demokäfig mit Stoffkaninchen zeigten dies den Besuchern zum Osterspaziergang im Tierheim unter dem Motto: "Auch wenn er die Ostereier nicht bringt, hat er das nicht verdient". Dann standen Pferde und Ponys im Mittelpunkt: Pferde leiden durch schlechte Haltung, gewaltsamen Umgang und teilweise auch durch das Reiten (Ponykarussells auf Volksfesten). Die Kinder lernten, dass ein Pferd keinen Schmerzlaut von sich gibt, dass es dem Menschen und seinen Qualmitteln, wie Peitschen, scharfe Gebisse und Sporen ausgeliefert ist, ohne „Aua“ sagen zu können. Für den Tag der offenen Tür wurden Plakate erstellt. Pferdetrainer Michael Blecker ging bei seinem Vortrag auch auf verschiedene Zäumungen ein, um zu zeigen, was möglich ist und wo die Grenzen sind z.B. bei der gebisslosen Zäumung. Außerdem wurden verschiedene Hundekuchen zu Gunsten des Tierheims verkauft. Zur Waldweihnacht wurde Christbaumschmuck aus Salzteig gebacken und verkauft. Ebenso selbstgemachte Plätzchen, welche die Eltern der Kinder spendeten. Die Themen waren "Tiere sind keine Geschenke" und „Das Katzenelend“, welche mit Plakaten und 3D-Modellen dargestellt wurden.

Warum ich in der Jugendgruppe „Wilde Wölfe“ mitmache: Ich bin in der Jugendgruppe, weil ich Tiere sehr mag und weil ich ihnen helfen möchte. Wir haben selbst mehrere Katzen im Haus und ich möchte den Tieren helfen, die keinen Menschen haben, der für sie sorgt. Ich finde z.B. Massentierhaltung, Welpenhandel etc. sehr schlimm und mir tun die Tiere wirklich leid. Außerdem macht es mir viel Spaß. Ich finde es toll, etwas mit Pferden machen zu können, z.B. sie zu putzen. Die anderen Sachen, die wir jedes Mal machen, sind auch sehr schön. Insgesamt bin ich sehr froh, Mitglied der Jugendgruppe „Wilde Wölfe“ zu sein. Lara Brodrick

assner

Dr. Beisl Dr. Gassner

24 Stunden

prakt. Tierärzte Schulstraße 20 84160 Frontenhausen Tel.: 08732 / 93 00 93

eisl

www.quellenhof-passbrunn.de Kleintiersprechstunde: Mo. - Fr. 15:00 - 16:30 Uhr und nach tel. Vereinbarung

Bereitschaft

Gemeinschaftspraxis www.quellenhof-passbrunn.de

Möchtest Du mitmachen? Die Termine unserer Jugendgruppe findest Du auf der Webseite

Mehr Informationen gibt es bei Margarete Kobel unter der Telefonnummer 08734 / 22 49 39

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Tiergestützte Therapien Das soziale Engagement der Anja-​ Wojahn-Stiftung hat verschiedene Nutznießer. Unter ihnen auch die jüngste Generation. Seit mittlerweile fünf Jahren kommen während der Schulzeit an vier Tagen Kinder zum Quellenhof, um hier einen Vormittag mit den Tieren zu verbringen. Die Anfänge selbst reichen noch ein Jahr weiter zurück, als man damals bereits mit Therapeutin Claudia Alt­ mann in Wallersdorf das Heilpädagogische Begleiten mit dem Pferd (HBP) anbot. Kindergruppen mit bis zu zehn Kindern der schulvorbereitenden Einrichtungen der Lebenshilfe Dingolfing-Landau e.V. freuen sich auf ihren Vormittag im Quellenhof. 60 bis 70 Kinder pro Halbjahr im Alter von drei Jahren bis zum Schuleintritt, welche die Lebenshilfe Landau besuchen, können einmal wöchentlich oder im Zwei-Wochen-Turnus einen Vormittag in Passbrunn verbringen. Insgesamt sind es sechs Gruppen aus Landau und Dingolfing. Manche Kinder sind geistig oder körperlich behindert, manche in ihrer Entwicklung etwas verzögert, andere besuchen eine Sprachheilgruppe. Die Stiftung finanziert die Räumlichkeiten, die Therapiepferde und die Therapeutin. Unschwer ist zu erkennen, dass sich die Buben und Mädchen auf dem Quellenhof wohl fühlen. Während die einen den regulären Gruppen­­ ablauf mit Spielzeit, Pause und päda­ gogischem Angebot erleben, dürfen immer zwei bis drei Kinder mit​ Claudia Altmann zu den Pferden. Wer so eine Einheit nahe an den

Vier­beinern miterlebt, weiß, warum die Kinder­augen strahlen, wenn sie an der Reihe sind. Claudia Altmann holt die Buben und Mädchen jeweils für eine halbe Stunde in den Stall. Die positiven Auswirkungen bestätigen dieses Angebot. Die Kinder werden ruhiger, sie entwickeln einen größeren Bezug zu Tieren, für die sie mehr Verständnis zeigen, die Sensibilität wird geweckt und sie lernen, Verantwortung zu übernehmen. Was so spielerisch aussieht, hat einen tiefen Hintergrund. Claudia Altmann erstellt für jedes Kind einen Therapieplan und dokumentiert auch die Fortschritte, über die sie der Stiftung und der Lebenshilfe zum Schuljahresende berichtet. Aber, diese positive Entwicklung bezieht sich nicht nur auf den Umgang mit den Vierbeinern, sondern ist auch allgemein zu sehen. In ers-

ter Linie werden die Sozialkompetenzen gefördert, ebenso die Empathie. Dahinter steckt die Fähigkeit und Bereitschaft, Gedanken, Emotionen, Motive und Persönlichkeitsmerkmale einer anderen Person zu erkennen; ihre Grundlage ist die Selbstwahrnehmung. Die Kinder fühlen sich im Umgang mit den Tieren richtig wohl. Sie haben eine spezielle Ausbildung als Therapiepferde absolviert und müssen absolut zuverlässig sein, doch die Therapeutin kann sich auf ihre „Arbeitskollegen” verlassen. Sie werden von den Buben und Mädchen geputzt, mit Farbe bemalt, gestreichelt, fühlen sich wohl auf ihrem ­Rücken, werden im Gelände spazieren geführt oder übernehmen auf dem Reitplatz kleine Aufgaben mit den Pferden. Und wenn dann noch die beiden Co-Therapeuten, Wirbelwind Pudel Paula und die ruhige Hündin Ciska ins Spiel kommen, macht die Therapie­stunde doppelt Spaß.

Claudia Altmann

Heilpraktikerin für Psychotherapie Tiergestützte Therapie / Tiergestützte Heilpädagogik Psychologische Beratung /Coaching Entspannungspädagogin / NLP-Practitioner Fachkraft psychosoziale Kinder- und Jugendarbeit

www.tiergestuetzte-heilpaedagogik-hbp.de 44

Tierisches 2015


Heilpädagogisches Begleiten mit dem Pferd Das Heilpädagogische Begleiten mit dem Pferd ist eine Form tiergestützter Therapien. Dabei bilden die Freude am Umgang mit den Pferden und die individuelle Förderung der Kinder eine Einheit. Das HBP zielt auf die Förderung folgender Aspekte: • Stärkung von Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein • Verbesserung von Kontaktfähigkeit und Kommunikationsverhalten • Umgang mit Ängsten und Abbau von Ängsten • Erlernen von Verantwortungsbewusstsein • Verbesserung von Fein- und Grobmotorik, Gleichgewicht und Koordination • Stärkung der Konzentrationsfähigkeit Gleichzeitig wird den Kindern Wissen und Respekt über den Umgang mit Tieren vermittelt. Zum HBP gehören aber auch die Pflege der Tiere, artgerechter Umgang mit ihnen als Lebewesen, das Kennenlernen der Bedürfnisse der anvertrauten Tiere und das Erlernen von Sicherheit im Umgang mit den Tieren.

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Um möglichst vielen Kindern HBP anbieten zu können, bitten wir um Ihre Spende.

Anja Wojahn Stiftung IBAN:

DE15 7439 1300 0100 0922 23 BIC: GENODEF1DGF Volksbank-Raiffeisenbank Dingolfing

Bitte geben Sie Ihre Adresse an und wir senden Ihnen eine Spendenquittung, die Sie steuerlich geltend machen können.

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Herzlichen Dank Auch in diesem Jahr gab es eine Reihe von Tierfreunden, die sich statt Geschenken Spenden für das Tierheim zu ihrem Geburts­ tag wünschten. Stellvertretend für alle den Geburtstagskindern mit einem großen Herz für Tiere ein großes Dankeschön und al­ les, alles Gute. Ihren 90. Geburtstag im Mai feierte die in Frontenhausen lebende Malerin Annemarie Wenk bei bester Gesundheit und Lebensfreude im Kreise von Familie und guten Freunden. Zur Feier wurde das von der tierlieben Künstlerin bereit gestellte Sparschwein von den Gratulanten gut gefüttert und für die Tiere des Quellenhofs Passbrunn kamen beachtliche 370,- € zusammen. Obwohl Frau Wenk selbst eine 11-köpfige Katzenfamilie beherbergt und liebevoll betreut, liegt ihr stets auch das Wohl anderer Tiere am Herzen. Immer wieder stellt sie dem Tierheim von ihr gemalte Bilder zur Verfügung, die zugunsten unserer Schützlinge verkauft werden dürfen.

Barbara Kohl, Inhaberin der „Kleinen Fotowerkstatt“ in Wallersdorf startete im Frühjahr die Fellnasen-Aktion. Tierhalter waren zu Fotoshootings mit ihren vierbeinigen Lieblingen eingeladen und von jedem tierischen Fotoauftrag gingen 10 Euro ins Spendenhäuschen des Tierheims Quellenhof in Reisbach. Am verkaufsoffenen Sonntag durfte das Tierheim zudem an einem Infostand seine Arbeit vorgestellen und das Interesse der Besucher war groß. Auch Tierheimhund Spock wurde bei Barbara Kohl zum Fotostar und die tollen Aufnahmen trugen sicher nicht unwesentlich dazu bei, dass sich seine jetzigen Besitzer in ihn verliebten und er ein wundervolles Zuhause bekam. Barbara Kohl unterstützte uns außerdem mit einer tollen Fotoaktion zur Waldweihnacht.

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Auch für Dr. Fritz Eisenhut aus Mamming war der 75. Geburtstag, der im Oktober mit vielen Gästen gefeiert wurde, Anlass, um Geld für seine „Viecherl“ im Tierheim Quellenhof zu sammeln. Stolze 1544,50 und einen Geschenkkorb mit Allerlei Leckerem und Nützlichen für Hund und Katz nahm Tierheimleiterin Ilona Wojahn voller Freude in Empfang. Früher war der Jubilar zurückhaltend, was Tierheimbesuche betraf, da er sich nicht der „Gefahr aussetzen“ wollte, privat weitere Tiere aufzunehmen. Seit 2011 gehört er jedoch zu den Tierpaten und schon manches seiner Patentiere hat inzwischen ein Zuhause gefunden. Das wünscht er auch Cocker Spaniel Egon, seinem aktuellen Schützling. Anlässlich ihres runden Geburtstags hatte Eva-Maria Nentwig aus Moosthenning ihre Familie um Geldgeschenke gebeten. Dies jedoch nicht, um sich selbst einen Wunsch zu erfüllen, sondern um den Schützlingen des Tierheims eine Freude zu machen. Die Tierfreundin konnte nicht nur Leckerlis und Spielzeug, sondern dank der großzügigen Geschenke ihrer Angehörigen zudem 400 Euro übergeben.

Michael Guggenberger vom BMW Motorrad-Fachbetrieb Mengkofen überraschte das Tierheim ebenfalls mit einer Spende, die aus Aktionen zum Tag der offenen Tür resultierte und aus eigener Tasche sehr großzügig aufgestockt wurde.

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Ein Herz für die Tierheimtiere hat auch Tierheilpraktiker Klaus Glockner von der Mobilen Tierheilpraxis Mengkofen gezeigt. Er kam mit einer großen Sachspende an cdVet Naturprodukten ins Tierheim. Erfahrungen über die Wirksamkeit „alter Hausmittelchen“, Kräuterkunde und Wissen über natürliche Heilmethoden finden auch in der Behandlung von Tieren zunehmend Anwendung. Tierheimleiterin Ilona Wojahn und die Tierpflegerinnen freuten sich über diese gespendeten Produkte, von Futterergänzungsmitteln bis zu Mitteln zur Parasitenbekämpfung. Da gute Naturmittel in der Regel ihren Preis haben, ist es nicht immer möglich, sie für Tierheimtiere zu kaufen. Deshalb war diese Spende besonders willkommen. Eine schöne Weihnachtsüberraschung bescherte Markus Stömmer-Rockinger dem Tierheim. Sein Kfz-Meisterbetrieb in Harburg hatte beschlossen, auf Kundengeschenke an Weihnachten zu verzichten und stattdessen das Geld für einen guten Zweck zu spenden. Für die sehr tierliebe Familie Stömmer-Rockinger, zu der eine ganze Reihe tierischer Familienmitglieder gehören, fiel die Wahl in diesem Jahr auf das Tierheim. Da es viele Tiere nicht so gut haben wie ihre eigenen, wollten sie die Tiere im Tierheim unterstützen. Tierheimleiterin Ilona Wojahn bedankte sich im Namen aller Schützlinge für diese Idee und die daraus resultierende großzügige Spende für das Tierheim.

Überdachung des Katzenhauses finanziell unterstützt Einen Scheck in Höhe von 500 Euro der Sparkasse Niederbayern-Mitte übergab Reisbachs Geschäftsstellenleiter Thomas Prinz. Die Summe stammt aus der großen 200.000-Euro-Jubiläumsaktion der Sparkasse Niederbayern-Mitte anlässlich des 175-jährigen Bestehens. Die Mitarbeiter hatten zu Beginn des Jahres die Möglichkeit, entsprechende Anträge einzureichen, was zu einer Flut von Anträgen führte. Maria Hirtreiter ist in der Firmenkundenabteilung als Sekretärin tätig und seit knapp einem Jahr in ihrer Freizeit auf dem Quellenhof ehrenamtlich engagiert. Als sie erfuhr, dass ein Teil des Außenbereiches im Katzenhaus mit Plexiglas überdacht werden sollte, damit dieser auch bei schlechtem Wetter besser genutzt werden kann, entschied sie sich zur Antragstellung. Erfreulicherweise konnten die Arbeiten dank fleißiger ehrenamtlicher Helfer in Eigenregie umgesetzt werden, dennoch sind die Materialkosten sehr hoch, so dass der Zuschuss sehr willkommen war. Thomas Prinz freute sich mit seiner Kollegin, dass man auf diese Weise das Engagement im Tierheim honorieren könne. Es sei nur zu begrüßen, dass hier Menschen etwas Gutes tun.

Helfer mit Herz Gleich einen doppelt guten Zweck erfüllte die von der VR-Bank Landau initiierte Blutspendeaktion „Helfer mit Herz“. Vereine konnten sich mit einem Projektvorschlag an der Aktion beteiligen, um Spenden dafür zu erhalten. Unser Tierschutzverein kam mit dem Projekt “Kastration von Katzen, ein Beitrag zum Tierschutz“ unter die ersten zehn gewählten Vereine und damit in die 2. Runde. Zur Spendenübergabe Ende November konnte die stolze Bilanz gezogen werden: Über 700 Personen nahmen an der Aktion teil und es kam eine Spendensumme von insgesamt 6.805 € zusammen, von denen unser Verein 745 € für unser Projekt im Empfang nehmen konnte. Herzlichen Dank!

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Veranstaltungen

lichen Dank allen fleißigen Helferinnen und Helfern, die immer wieder dafür sorgen, dass unsere Veran­ staltungen zu einem gelungenen Erlebnis werden.

Bereits zum 3. Mal konnte die Schriftstellerin Nicola Förg zu einer Lesung im Tierheim begrüßt werden. In erster Linie bekannt als Verfasserin von Heimatkrimis wurde sie, nach 15 Werken nun ein wenig „mordsmüde“ und entschied sich für einen „ganz normalen Roman“. Nachdem sie nicht nur im Umgang mit den Worten phantasievoll und gewandt, sondern auch als engagierte Tierschützerin aktiv ist, war sie im April in dieser Mission im Tierheim Quellenhof, um aus ihrem neuesten Werk „Glück ist nichts für Feiglinge“ zu lesen. Nach der kurzweiligen und vergnüglichen Lesung waren die Zuhörer zum „literarischen Kaffeeklatsch“ mit der Autorin eingeladen. Frau Förg verzichtete auf Honorar, so dass der gesamte Erlös der Veranstaltung dem Tierheim zugute kam. Die beiden Kulturpreisträger des Landkreises Dingolfing-Landau und Tierfreunde Werner Petschko und Hans Störringer gestalteten einen tierischen Abend mit außergewöhnlichem Programm im Tierheim. Werner Petschko, Heimatforscher und Buchautor, hat eine Vorliebe für William Quindt und las aus dessen Geschichten von Tieren und Menschen, die den Leser unabhängig von der Zeit in eine Welt der Gefühle und des Nachsinnens über die wahren Werte des Lebens versetzen. Filmemacher Hans Störringer gab an diesem Abend Einblicke in die bedrohte heimische Tierwelt mit dem Film „Fauna der roten Liste“, eine vor 30 Jahren gedrehte filmische Meisterleistung, deren beeindruckende Momentaufnahmen auch heute noch aktuell sind. Das Fazit, das an diesem Abend gezogen wurde: In Sachen Tierschutz haben sowohl die Zeilen von William Quindt als auch der Film von Hans Störringer, obwohl beides vor Jahrzehnten entstand, nach wie vor nichts an Aktualität verloren. „Alles für die Katz“ hieß es am Weltkatzentag, im Quellenhof. Bei Kaffee und Kuchen gab es viele Informationen rund um die Samtpfoten. Katzenpsychologin Eva Maier gab wertvolle Tipps, wenn es mit dem Stubentiger mal Probleme gibt. Liebevoll gestaltetes Katzenspielzeug und Beschäftigungsmaterial konnte käuflich erworben werden. Der Tierschutzverein informiert über Katzenkastrationen und Möglichkeiten der finanziellen Unterstützung dafür.

Tag des Hundes Anfang Juni fand in Pfeffenhausen nun schon zum 4. Mal eine große Veranstaltung zum Tag des Hundes statt. Der Einladung von Organisatorin Agathe Rank, selbst Züchterin Deutscher Schäferhunde im SV e.V., waren an die 50 Züchter verschiedenster, zum Teil sehr seltener Hunderassen aus ganz Deutschland gefolgt, die ihre Schützlinge vorstellten. Bei über 50 Anbieterständen mit Artikeln rund um den Hund konnten Besucher für ihre eigenen Vierbeiner fündig werden. Zur Veranstaltung war auch unser Tierheim der Einladung von Frau Rank gefolgt und mit einem Infostand vertreten. Der Infostand dokumentierte unsere Tierschutzsicht auf Hundezucht und Tierhandel und es wurde vor allem auch davor gewarnt, Hunde von unseriösen Vermehrern, aus Kofferräumen, auf Märkten aus illegalem Hundehandel zu kaufen. Eindrucksvolle Bilder zeigten auch, welche besonderen Merkmale Tiere aus Qualzuchten bei bestimmten Rassen angezüchtet wurden und wie letztlich die Tiere dies durch Krankheiten und Leiden ausbaden müssen. Außerdem appellierten wir, doch den vielen Tierheimhunden und der am häufigsten vorkommenden, jedoch sehr liebenswerten Rasse „Mischling“ eine Chance zu geben. Der Reinerlös der Veranstaltung kam auch in diesem Jahr Hunden aus dem Tierschutz zugute. So konnte Ilona Wojahn von Agathe Rank und Thomas Müller, Vertriebsleiter Happy Dog Bayern, eine Spende von über 400 kg hochwertigem Hundefutter in Empfang nehmen.

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Tierisches 2015


Viele kleine und große Tierfreunde nutzten auch 2015 die Gelegenheiten zu einem Osterspaziergang, besuchten uns zum Tag der offenen Tür und zur Waldweihnacht.

Herzlichen Dank Schon seit Eröffnung des Tierheims Quellenhof stattet Frau Dr. Ines Fennewald, Tierärztin aus Wörth a.d. Isar regelmäßig in der Vorweihnachtszeit dem Tierheim einen Besuch ab. Das ganze Jahr über wird von den Haltern ihrer Patienten ein Spendenhäuschen des Tierheims fleißig mit manchem Euro gefüllt. So kam auch in diesem Jahr wieder ein stattlicher Betrag zusammen. Bei der kürzlich im Tierheim erfolgten Spendenübergabe freute sich Tierheimleiterin Ilona Wojahn über die Spende, die von der Tierärztin aus eigener Tasche großzügig aufgestockt wurde. Bei einem Kaffee erhielt Frau Dr. Fennewald einen kleinen Rückblick über die Aktivitäten im Tierheim und Tierschutz im zu Ende gehenden Jahr. Sie wünschte dem Tierheim weiterhin gute Vermittlungserfolge, denn gerade im Katzenbereich ist der Bestand derzeit sehr hoch. Es sind viele Dinge, mit denen man im Tierheim Gutes tun kann. Auch Sachspenden werden gern angenommen werden. Georg Esterl und Markus Kaiser vom E&K Partyservice in Niederreisbach spendierten 20 kuschelig warme Matten für den Winter. Zum einen, um somit die Verbundenheit zum Tierheim zum Ausdruck zu bringen. Zum anderen vor allem aber auch, um den Tieren Gutes zu tun. Tierheimleiterin Ilona Wojahn bedankte sich für die Zuwendung und nachdem man die ersten Exemplare im Katzenhaus zum Einsatz brachte, dauerte es nicht lange, bis deren Bewohner die Vorzüge dieser neuen Ausstattung erkannten und sie gleich für sich in Beschlag nahmen.

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Tierschutzverein Dingolfing-Landau e.V.

Beitrittserklärung

Mitglied im Deutschen Tierschutzbund e.V.

Bitte die komplett ausgefüllte und unterschriebene Beitrittserklärung in einem ausreichend frankierten Umschlag an untenstehende Adresse senden oder im Tierheim Quellenhof Passbrunn abgeben.

Spendenkonto: IBAN: DE86 7425 0000 0000 5650 02 BIC: BYLADEM1SRG Sparkasse Niederbayern-Mitte

Hiermit erkläre ich meinen Beitritt zum

Tierschutzverein Dingolfing-Landau e.V. Postfach 15 29

Der Tierschutzverein Dingolfing-Landau e.V. ist als gemeinnützig anerkannt. Beiträge und Spenden können steuerlich geltend gemacht werden!

84126 Dingolfing

Ich leiste meinen Mitgliedsbeitrag als Einzelperson Familie mit

Ich möchte freiwillig

18,00 EUR/Jahr

50,00 EUR/Jahr zahlen

Personen 25,00 EUR/Jahr

100,00 EUR/Jahr zahlen

9,00 EUR/Jahr

EUR/Jahr zahlen

Rentner/Schüler Mitgliedsdaten: Vor- und Nachname

Geburtsdatum

Straße, Hausnummer

PLZ, Wohnort

E-mail (damit wir Sie schnell und kostengünstig informieren können)

Datum

Unterschrift

SEPA-Lastschriftmandat für wiederkehrende Lastschriften Ich ermächtige den Tierschutzverein Dingolfing-Landau e.V., Zahlungen von meinem Konto mittels SEPA-Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die vom Tierschutzverein Dingolfing-Landau e.V. auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.

Telefon Ihre Daten werden in dem vereinseigenen EDV-System gespeichert. Die personenbezogenen Daten werden nicht an Dritte weitergegeben und durch geeignete technische und organisatorische Maßnahmen vor der Kenntnisnahme Dritter geschützt.

Gläubiger-Identifikationsnummer DE9500100000319426 Mandatsreferenz*____________________ * Wird vom Verein ausgefüllt. Die Mandatsreferenz-Nummer wird dem Kontoinhaber mit einer separaten Ankündigung über den erstmaligen Einzug des Lastschriftsbetrages mitgeteilt.

Vor- und Nachname des Kontoinhabers

IBAN

DE

Ort, Datum

BIC Kreditinstitut Anschrift des Kontoinhabers wie oben. Falls abweichend, bitte ergänzen:

Unterschrift Kontoinhaber


Tiere sind keine Geschenke Ein verspieltes Kätzchen, ein süßer Hundewelpe oder ein Kaninchen mit weichem Fell bringen zwar Kinderaugen zum Strahlen, aber die Begeisterung hält oft nur kurze Zeit. Das niedliche Geschenk landet schnell im Tierheim, wenn die erste Euphorie ver­ flogen und der Tierpflegealltag eingetreten ist. Tiere sind kein Spielzeug, sondern fühlende Lebewesen! Informieren Sie sich im Vorfeld unbedingt gründlich und bereiten Sie sich gemeinsam auf das neue Familienmitglied vor. Im Trubel der Feiertage bleibt nicht viel Gelegenheit, sich intensiv mit dem neuen Tier zu beschäfti­ gen und das Tier in Ruhe an sein neues Zuhause zu gewöhnen. Kleiner Tipp: Im Tierheim warten sehr viele Tiere auf ein liebevolles Zuhause. Verschenken Sie doch einen Gutschein und kommen nach den Feiertagen mit der ganzen Familie ins Tierheim, um Ih­ ren neuen Liebling auszusuchen. Im Tierheim Quellenhof werden während der Feiertage bewusst keine Tiere vermittelt, schon gar nicht auf Bestellung für Heiligabend, am besten noch verpackt und mit Schleife. Wer dennoch ein tierisches Geschenk nicht missen möchte: Verschenken Sie eine Tierpatenschaft. Die Tierheimschützlinge freuen sich, wenn Paten durch ihre Spenden den Tierheimalltag ein wenig verschönern. Auch unser Tierschutz­Kalender oder unsere Tiertassen bieten sich als Geschenk an.

Spenden statt Böller und Raketen Die Silvesternacht durchleben viele unserer Lieblinge und die Tiere in der Natur oft in panischer Angst. Bitte schützen Sie Ihre Tie­ re vor dem Feuerwerksstress zum Jahreswechsel. Die Schadstoffe der Raketen und Böller belasten zudem extrem unsere Umwelt. Wie viel Gutes und Sinnvolles könnte man tun mit den über 110 Mio. €, die allein in Deutschland zum Jahreswechsel in die Luft gejagt werden! Spenden Sie bitte statt Böller zu kaufen und kommen Sie gut ins Neue Jahr!



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