Genossenschaftsbrief 3/2021
NR. 317
iStock (li) dem10-(re) Thalhofer
Die Mitgliederinformation des Raiffeisenverbandes Oberösterreich
Neues aus Europa Nicht nur „Neues aus Europa“ – unter diesem Motto stand die diesjährige Tagung für Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder des Raiffeisenverbandes Oberösterreich – sondern auch „Neues aus der Genossenschaftsfamilie“ hält der vorliegende Genossenschaftsbrief für Sie bereit.
Inhalt 03
Fit für die Zukunft
04
Neues aus Europa
06
EACB - Stimme der europ. Genossenschaftsbanken
08
Fokus Milch: Heute und im Jahr 2030
09
Neue Genossenschaft s´Gschäftl
10
GBC übersiedelt und feiert
11
Modernisierungsprojekt Vöcklakäserei
12
Neuer Standort für Bergkräuter
13
Stefansplatzerl ausgezeichnet
14
Tagungen Raiffeisenbanken
15
Personelles
16
Termine
10 12 06 2
Raiffeisenverband OÖ.
L E I TA R T I K E L
Fit für die Zukunft COVID-19 hat unser Leben generell, die Rahmenbedingungen der Wirtschaft und damit auch das Umfeld unserer Raiffeisen-Genossenschaften in den letzten 18 Monaten stark dominiert. Auch wenn die Infektionszahlen im Vergleich zum Sommer 2021 wieder gestiegen sind und die Verbandsdirektor Regierung damit einhergehend neue rechtliche Dr. Norman Eichinger Schutzmaßnahmen verordnet hat, stehen die Chancen gut, dass diese Pandemie in den nächsten Monaten endgültig verblasst und neue Themenstellungen in den Vordergrund treten werden. Auch der Raiffeisenverband Ober-
deutlichen Produktionsrückgang in
gute Grundlage, aus einer Position
österreich hat in seiner jährlichen
Europa mit negativen Folgen für die
der Stärke heraus zukunftsweisende
Funktionärstagung, die im Mittel-
Einkommensentwicklung der Land-
Veränderungen zeitgerecht in Angriff
punkt dieses Genossenschaftsbriefes
wirtschaft käme. Gleichzeitig würden
zu nehmen.
steht, den Blick traditionell wieder auf
die Agrarimporte steigen und damit
aktuelle Entwicklungen geworfen, die
global betrachtet kein positiver Effekt
die Rahmenbedingungen unserer Mit-
für das Klima erzielt. Zum anderen
Entschlossen in die Zukunft
gliedsgenossenschaften in Zukunft
wurden die zu erwartenden neuen
Ein Beweis für die Entschlossenheit
wesentlich beeinflussen werden.
rechtlichen Anforderungen im Bank-
und Zuversicht der Funktionäre und
bereich beleuchtet – die Umsetzung
Führungskräfte unserer Mitglieder
Neue Themen
von Basel IV in EU-Recht steht bevor,
sind die hohen Investitionen, die in
Zum einen stand dabei die insbe-
neue Anläufe für eine Europäische
den letzten Jahren getätigt wurden.
sondere für unsere Agrargenossen-
Einlagensicherung sind zu erwarten
Die knapp 250 Raiffeisen-Genossen-
schaften wesentliche politische
und vieles mehr.
schaften unter dem Dach des Raif-
Einigung auf die neue Gemeinsame
feisenverbandes Oberösterreich
Agrarpolitik (GAP) im Fokus. Diese
Neue Herausforderungen
haben in den letzten drei Jahren an
wird unter der großen Vorgabe des
Diese Themen und noch weitere
die 500 Millionen Euro in die Zukunft
„Green Deal“ der EU-Kommission
werden unsere Mitgliedsgenossen-
investiert. Einige dieser Neuinves-
das Umfeld der Land- und Forst-
schaften vor neue Herausforde-
titionen dürfen wir auch in diesem
wirtschaft in Europa entscheidend
rungen stellen. Wie so oft seit ihrer
Genossenschaftsbrief wieder
prägen. Bei allen positiven Ziel-
Gründung gilt es in einem perma-
vorstellen. Damit haben sie nicht
setzungen einer ökologischeren,
nenten Prozess, sich ständig an die
nur maßgebliche Grundlagen für ein
nachhaltigeren und faireren Agrar-
neuen Gegebenheiten anzupassen
nachhaltig modernes Leistungsan-
wirtschaft bieten die strategischen
und fit für die Zukunft zu bleiben.
gebot geschaffen, sondern waren
Ziele der EU-Kommission auch Anlass
Die unverändert kerngesunde wirt-
auch ein wesentlicher Impulsgeber
für heftige Kritik: Folgenabschätzun-
schaftliche Situation der oö. Raiffei-
für unsere Wirtschaft generell.
gen zeigen, dass es dabei zu einem
sen-Genossenschaften ist eine sehr Raiffeisenverband OÖ.
3
THEMA
Neues aus Europa Europäisches Flair herrschte bei
der Tagung „Neues aus Europa“
Europa gerichtet. So werden die
der diesjährigen Funktionärs-
Rechnung.
Rahmenbedingungen der Mit-
tagung für die Vorstands- und
gliedsgenossenschaften mehr und
Aufsichtsratsmitglieder des
Jedes Jahr veranstaltet der Raif-
mehr ganz maßgeblich nicht nur
Raiffeisenverbandes OÖ. –
feisenverband OÖ. eine Funktio-
auf Landes- und Bundesebene,
waren doch zwei hochkarätige
närstagung mit der Zielsetzung,
sondern vor allem auf europäischer
Gastreferenten aus europäischen
einen Mehrwert und Impulse für die
Ebene bestimmt. Dabei gibt es
Institutionen zu Gast. In ihren
Vorstands- und Aufsichtsratsmit-
sowohl im Bankbereich als auch im
Vorträgen trugen die beiden
glieder und damit die Spitzenver-
agrarischen Bereich wesentliche
Referenten Nina Schindler von
treter des Genossenschaftswesens
neue Entwicklungen. Mehr dazu in
der EACB und Oliver Sitar von
in Oberösterreich zu generieren.
den näheren Ausführungen zu den
der EU-Kommission dem Motto
Dieses Mal wurde der Blick nach
Vorträgen.
GASTREFERENT OLIVER SITAR
GAP 2023 – Fokus auf ökologische Nachhaltigkeit Verbandsdirektor-Stv. Mag. Franz Blaimschein WP - DW 29400
Oliver Sitar, Referatsleiter in der Generaldirektion Landwirtschaft und ländliche Entwicklung der EU-Kommission, gab im Rahmen der Funktionärstagung einen Einblick in den aktuellen Stand der neuen Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) ab 2023 und informierte dabei auch über deren Entstehungsgeschichte und Hintergründe. Der Fokus der neuen GAP liegt dabei ganz klar auf Nachhaltigkeit durch Förderung von Klima- und Umweltschutz. GAP-Reform auf der Zielgeraden
bringt nach drei Jahren Verhandlungen
Europäischen Kommission eingereicht
die notwendigen Rahmenbedingungen,
werden. Ab 1. Jänner 2023 soll mit
Am 25. Juni 2021 ist eine politische
um nationale GAP-Strategiepläne zu
dessen Umsetzung begonnen werden.
Einigung zwischen EU-Ratspräsident-
finalisieren. Insgesamt sollen damit
schaft, Europäischem Parlament und
aus Sicht der EU-Kommission für die
Europäischer Kommission zur neuen
Landwirtschaft in Europa fairere und
GAP erreicht worden, welche klar im
im Einklang mit dem „Green Deal“
Zeichen von verstärktem Umwelt-
stehende Rahmenbedingungen ge-
der „Farm-to-Fork-Strategie“
und Klimaschutz steht. Die formelle
schaffen werden. Bis Jahresende muss
(vom Hof auf den Tisch) und der
Beschlussfassung auf Basis konsoli-
ein von jedem Mitgliedstaat innerhalb
"Biodiversitätsstrategie" soll die
dierter Rechtstexte ist für Herbst 2021
gewisser Rahmenbedingungen zu
neue GAP den Übergang zu einer
geplant. Die Einigung auf EU-Ebene
erstellender Strategieplan bei der
nachhaltigeren Landwirtschaft und
4
Raiffeisenverband OÖ.
Wichtige Eckpfeiler der neuen GAP I m Einklang mit dem „Green Deal“,
THEMA
ehrgeizigeren Klima-, Umwelt- und Tierschutzzielen unterstützen. Die EU-Mitgliedstaaten sollen ab 2025 mindestens 25 % ihres Einkommensstützungsbudgets für Öko-Regelungen bereitstellen und damit Landwirte für die Umsetzung klima- und umweltfreundlicher Verfahren sowie für die Verbesserung des Tierschutzes fördern. Mindestens 35 % der Mittel für die Entwicklung des ländlichen Raums sollen Agrarumweltverpflichtungen zugewiesen werden, um dadurch die Umwelt-, Klimaund Tierschutzmaßnahmen zu unterstützen. Mindestens 3 % der Mittel für die Einkommensstützung sind für Junglandwirte bereit zu halten (z.B. Investitions- oder
Oliver Sitar berichtet über den aktuellen Stand der GAP ab 2023.
Existenzgründungsbeihilfen). Damit soll das EU-Lebensmittelsys-
auf die Preis- und Einkommensent-
Nachhaltiges EU-Lebensmittelsystem
tem gemäß EU-Kommission auch
wicklung in der Landwirtschaft und
belastbarer und widerstandsfähiger
würde zu einem weiteren Bauern-
Mit der Farm-to-Fork Strategie, die
gegen künftige Krisen wie Covid-19
sterben beitragen. Bei einer sinkenden
Teil des „Green Deal“ ist, will die Euro-
als auch zunehmend auftretende
europäischen Produktion ist mit
päische Kommission ein nachhaltiges
Naturkatastrophen wie Überschwem-
höheren Lebensmittelimporten aus
EU-Lebensmittelsystem schaffen, das
mungen oder Dürren werden.
dem EU-Ausland zu rechnen. Letztlich
die Ernährungssicherheit gewährleis-
werden klimaschädliche Emissionen in
tet, die Gesundheit und Lebensqualität
Intensive Diskussion
das EU-Ausland ausgelagert. Zudem
verbessert und die Umwelt schützt.
In der anschließenden intensiven Dis-
wurde kritisch hervor gehoben, dass
Hauptziele der Strategie für 2030 sind: Verringerung des Einsatzes und des
kussion wurde seitens der Teilnehmer
hinsichtlich der Forderung von mehr
unter anderem sehr kritisch ange-
Biolandwirtschaftsflächen die EU auch
Risikos von Pestiziden um 50 %, Verringerung des Einsatzes von
merkt, dass der wissenschaftliche
Maßnahmen setzen sollte, dass diese
Dienst der Europäischen Kommission
biologisch produzierten Lebensmittel
Düngemitteln um mindestens 20 %, Verringerung des Verkaufs antimi-
in seiner Folgenabschätzung zum
zu entsprechenden den Mehraufwand
„Green Deal“ zahlreiche negative Fol-
abdeckenden Preisen abgesetzt
gen, die insbesondere die kleinstruk-
werden können. Einigkeit herrschte
turierte Landwirtschaft in Österreich
in der Diskussion darüber, dass die
betreffen, aufgezeigt hat: Gemäß den
Landwirtschaft bei der Bekämpfung
gischen Landwirtschaft auf min-
Prognosen der Folgenabschätzung
des Klimawandels als Teil der Lösung
destens 25 % der Agrarfläche und
käme es zu einem deutlichen Produk-
und nicht als Teil des Problems zu
deutliche Erhöhung des Bioanteils
tionsrückgang in Europa. Dies hätte
sehen ist.
bei der Aquakultur.
wiederum einen massiven Einfluss
krobieller Mittel für Nutztiere und Aquakultur um 50 % sowie Erhöhung des Anteils der biolo-
Raiffeisenverband OÖ.
5
THEMA
GASTREFERENTIN NINA SCHINDLER
Die EACB – Stimme der Genossenschaftsbanken in Europa Verbandsdirektor-Stv. Mag. Franz Blaimschein WP - DW 29400
Die EACB – European Association of Co-operative Banks – ist die zentrale Stimme aller europäischer Genossenschaftsbanken in Brüssel. Im Zuge der Funktionärsklausur informierte die heuer neu bestellte Vorstandsvorsitzende, Nina Schindler, über die Aufgaben und aktuellen Themenstellungen der EACB.
D
ie EACB wurde im Jahr 1970 im
der EU. Diese stehen im Eigentum
Zusammenhang mit den Plänen
von 80,5 Mio. Mitgliedern und weisen
Hauptaufgaben der EACB I nteressensvertretung der Genos-
über ein „europäisches Kreditwe-
eine Bilanzsumme von 7.121 Mrd.
senschaftsbanken gegenüber
sengesetz“ gegründet und ist heute
Euro auf. Mit ihren 733.000 Mitar-
EU-Institutionen sowie interna-
ein professioneller Lobbyverband
beitern betreuen diese Banken rd.
tionalen Standardsetzern und
für genossenschaftlich organisierte
209 Mio. Kunden und repräsentieren
Banken in Europa. Aktuell vertritt die
gemessen an der Bilanzsumme 21 %
EACB 27 Mitgliedsorganisationen
des gesamten Bankensektors in der
Geschäftsmodell, für genossen-
aus 23 Ländern mit 3.135 Banken in
Eurozone.
schaftliche Besonderheiten und für
Regulierungseinrichtungen; W erben für das genossenschaftliche
Diversität im Bankensektor; P lattform für Mitgliedsorganisationen mittels Organisation von Treffen, Konferenzen oder Seminaren zu relevanten regulatorischen Maßnahmen / Entwicklungen; S tärkung der Zusammenarbeit zwischen den genossenschaftlichen Bankengruppen.
Aktuelle Themenstellungen Nina Schindler informierte einleitend über den grundlegenden Gesetzgebungsprozess der Europäischen Union durch das Zusammenspiel von Europäischer Kommission, Europäischem Parlament und Rat der Europäischen Union. Diese sogenannte „Level 1“-Gesetzgebung war jedoch Nina Schindler gibt einen Einblick in die Aufgaben und aktuellen Themen der EACB.
6
Raiffeisenverband OÖ.
nach dem Auftreten der Finanzkrise
THEMA
mit so einer breiten Themenflut an neuen gesetzlichen Maßnahmen befasst, dass sie in vielen Bereichen gesetzlich nur mehr die Rahmenbedingungen geschaffen hat. Die Detailregelungen wurden beispielsweise im Bankbereich an die im Jahr 2011 gegründete EBA (Europäsiche Bankenaufsicht) übertragen, die im Zuge einer „Level 2“-Regulierung entsprechende Detailstandards erarbeitet. So wurden beispielsweise zu Basel III von der EBA 79 technische Standards und 20 Guidelines erarbeitet. In weiterer Folge informierte Nina Schindler aus erster Hand über den aktuellen Stand zentraler in Entwicklung befindlicher regulatorischer Themenstellungen – unter anderem über folgende Punkte:
Verbandsdirektor Norman Eichinger und Genossenschaftsanwalt ÖR Walter Lederhilger freuen sich über die hochkarätige Referentin Nina Schindler, Vorstandsvorsitzende der EACB (Mitte).
Basel IV Basel IV steht als Sammelbegriff für
Europäische Einlagensicherung
insbesondere seit der Finanzkrise
regulatorische Neuerungen des Baseler
Zur Vollendung der Bankenunion gibt
2008 Ergebnis von Fehlentwicklun-
Ausschusses für Bankenaufsicht, die
es auf europäischer Ebene immer
gen und Skandalen im Finanzsektor
bislang noch nicht vollständig in die
wieder Anläufe zur Errichtung einer
war, zu denen die genossenschaftli-
europäische Gesetzgebung übernom-
Europäischen Einlagensicherung, die
chen oö. Raiffeisenbanken in keinster
men worden sind. Hier werden ein
bislang nicht erfolgreich waren. Dies-
Weise beigetragen haben. Diese kom-
Gesetzesvorschlag der EU-Kommission
bezüglich wird teils mit einer neuen
men vielmehr seit 1889 – über viele
im Oktober 2021 und in weiterer Folge
Initiative seitens der EU-Kommission
Jahrzehnte auch ohne detaillierte
Verhandlungen bis 2023 erwartet.
bis Jahresende 2021 gerechnet. Dabei
regulatorische Vorgaben – ihrem
Damit die oö. Raiffeisenbanken auch
wäre es von besonderer Bedeutung,
Förderungsauftrag nach und fördern
weiterhin ihre Rolle als starkes Herz
dass die hohe Finanzstärke des
ihre Regionen als seriöser und nach-
des finanziellen Blutkreislaufes unseres
Raiffeisensektors weiterhin primär
haltig agierender Finanzdienstleister,
Bundeslandes erfüllen können, ist in
den Raiffeisen-Kunden Sicherheit
bei dem die Kunden als Eigentümer
Zusammenhang mit Basel IV insbeson-
bietet und nicht zur Absicherung
wirklich im Mittelpunkt stehen.
dere von Bedeutung, dass in den Eigen-
von Einlagen von Banken anderer
Dennoch sind auch diese mit den
mittelbestimmungen unter anderem
EU-Länder verwendet wird.
hohen Aufwendungen der Regula-
die Besonderheiten dezentraler Sek-
torikflut konfrontiert. Insofern ist der EACB in Zukunft viel Erfolg zu
und die aktuelle Begünstigung von
Besonderheit Genossenschaftsbanken
Krediten an kleinere und mittlere
Verbandsdirektor Norman Eichin-
adäquate regulatorische Rahmen-
Unternehmen (KMU-Faktor) entspre-
ger resümierte abschließend,
bedingungen zu sorgen.
chend berücksichtigt werden.
dass die immense Regulatorikflut
toren (Beteiligung am Zentralinstitut)
wünschen, um als starke Stimme für
Raiffeisenverband OÖ.
7
AKTUELLES
Fokus Milch: Heute und im Jahr 2030 Verbandsdirektor Dr. Norman Eichinger WP - DW 29100
Bei der heurigen Milchtagung des Raiffeisenverbandes OÖ. für Funktionäre der Molkereigenossenschaften wurde nicht nur eine Bilanz über die österreichische Milchwirtschaft 2020 gezogen, sondern auch in die internationale Zukunft der Branche geblickt. Im Zentrum stand dabei die „Deutsche Milchstrategie 2030“, über welche Ludwig Börger, Geschäftsführer des Verbandes der Deutschen Milchwirtschaft, referierte und für eine sehr angeregte Diskussion zu Verfügung stand. Deutsche Milchstrategie 2030
die in weiterer Folge auch im Lebens-
und Verbandsdirektor Norman
In einem umfassenden Prozess unter
mitteleinzelhandel Anerkennung und
Eichinger die großen Leistungen der
Einbindung von Molkereien, Wissen-
dahingehend Anwendung finden, dass
Milchbauern und Molkereigenossen-
schaft, Medien, Lebensmitteleinzel-
die Kosten zusätzlicher Standards auch
schaften für die Ernährungssicherheit
handel und Interessensvertretungen
entsprechend abgegolten werden. Lieferbeziehungen zwischen Milch-
Österreichs gerade während der
wurde in intensiven Diskussionen eine gemeinsame Position zur „Strategie
bauern und Molkereien
Pandemie. Trotz schwierigster Rahmenbedingungen ist es gelungen, der
2030 der deutschen Milchwirtschaft“
Ziel ist die Abmilderung wirtschaftli-
hohen Nachfrage des Einzelhandels
erarbeitet. Von den vielen adressierten
cher Risiken von Preisschwankungen
nachzukommen. Gleichzeitig wurden
Themen stechen dabei drei heraus: Branchenkommunikation
unter anderem durch die frühzeitige
wesentliche Zukunftsinvestitionen
Weitergabe von Marktsignalen und eine
im letzten Jahr realisiert und ein klar
Es soll eine gemeinsame in der Öffent-
entsprechende Milchmengenplanung
positives Ergebnis erwirtschaftet.
lichkeit wahrnehmbare Branchenkom-
und -steuerung zwischen Molkereien
Dabei konnte auch der Milchaus-
munikation des deutschen Milchsektors
und Milchbauern.
zahlungspreis 2020 im Zeitvergleich
etabliert werden, welche unter anderem
gesteigert werden und liegt deutlich
den Bauern als modernen Unternehmer
Inlandsbilanz
über den deutschen und europäischen
und Milch als gesundes und modernes
Bezugnehmend auf die Österreichische
Vergleichswerten, wie die abschließend
Lebensmittel in sachlicher, aktueller und
Milchwirtschaft unterstrichen Genos-
von Spartenleiter Gerhard Steinkress
glaubwürdiger Form kommunizieren
senschaftsanwalt Walter Lederhilger
präsentierten Zahlen belegten.
soll. Dafür haben Molkereien, die mehr als 80 % der deutschen Milchmenge verarbeiten, eine entsprechende Finanzierung in Höhe von 0,35 Cent/ Tonne Milch zugesichert. Standardsetzung Der auch in Deutschland sehr stark konzentrierte Lebensmitteleinzelhandel hat teilweise eigene Produktionsvorgaben für die Milchwirtschaft entwickelt, eine zentrale Organisation von auslobungsfähigen Standards gab es nicht. In einer gemeinsamen Abstimmung möchte man hinkünftig stärker branchenweite Standards entwickeln, 8
Raiffeisenverband OÖ.
Verbandsdirektor Norman Eichinger, Obmann der Berglandmilch ÖR Johann Schneeberger, Obmann der Vöcklakäserei Josef Meinhart, Agrarlandesrat Max Hiegelsberger, Aufsichtsratsvorsitzender der Gmundner Molkerei Martin Wahl und Genossenschaftsanwalt ÖR Walter Lederhilger (v.l.)
NEUE GENOSSENSCHAF T
s’Gschäftl – Puchkirchner Bürger gründen Nahversorger Mag. Michael Bruckmayer - DW 29200
Ein besonderes Projekt der Bürgerbeteiligung wurde in Puchkirchen am Trattberg realisiert: 184 Mitglieder einer Bürgergenossenschaft sind nun Geschäftsinhaber des neuen Nahversorgers im Ort. Der Dorfladen „s'Gschäftl“ soll die Nahversorgung im Ort sicherstellen und ein Treffpunkt für die Bevölkerung sein. Idee kommt an Am 30. Juni 2021 fand die Gründungsversammlung der s’Gschäftl eGen mit Sitz in Puchkirchen am Trattberg statt. Die Genossenschaft wurde von 60 Personen gegründet – mittlerweile zählt die Initiative mehr als 180 Mitglieder. Die positive Beteiligung zeigt, dass die Idee von der breiten Bevölkerung mitgetragen wird und verdeutlicht einmal mehr den Stellenwert der Genossenschaft als moderne Rechtsform in der heutigen Zeit. Geschäftszweck der s’Gschäftl eGen ist in erster Linie die Errichtung und wirtschaftliche Führung eines Nahversorgers samt weiteren
Landtagspräsident Wolfgang Stanek, Vzbgm. Gerti Ablinger und Obmann Bgm. Anton Hüttmayr bei der Eröffnung
Dienstleistungen, die der Steigerung der Lebensqualität der Mitglieder und
regionalen aber auch Bio-Produkten
vom s‘Gschäftl geschlossen werden.
BürgerInnen dienen.
und den Waren des täglichen Bedarfs“
Die Genossenschaft mietet das
so der Obmann der Genossenschaft,
Geschäftslokal von der Gemeinde und
Bürgermeister Anton Hüttmayr.
tritt als Betreiber des Geschäftes auf.
Interessierte können durch Erwerb zumindest eines Geschäftsanteils in
Im Zuge des Projektes wurde auch ein Teilzeitarbeitsplatz im Ausmaß von
und daraus einige Vorteile genießen,
Nahversorger und sozialer Treffpunkt
beispielsweise können Genossen-
Mitte 2021 hat der einziger Nahver-
Der Dorfladen soll als zukunftwei-
schaftsmitglieder unabhängig der
sorger im Ort zugesperrt und eine
sendes Projekt nicht nur die Nahver-
Öffnungszeiten des Geschäfts
große Versorgungslücke hinterlassen
sorgung im Ort sicherstellen, sondern
mittels elektronischem Zugangs- und
– so gab es weder ein Lebensmit-
auch einen Treffpunkt für die Bevölke-
Kassensystem 76 Stunden in der
telgeschäft noch eine Bäckerei oder
rung bieten. Das Geschäft stellt auch
Woche Lebensmittel beziehen. „Der
Fleischerei mehr im Ort. Diese Lücke
ein klares Bekenntnis zu regionaler
Schwerpunkt des Sortiments liegt bei
konnte nun mit der Neugründung
Versorgung und Nachhaltigkeit dar.
Höhe von 150 Euro Mitglied werden
20-25 Wochenstunden geschaffen.
Raiffeisenverband OÖ.
9
AUS DEN GENOSSENSCHAF TEN
GBC übersiedelt und feiert Marion Pammer BA - DW 29141
Es ist gewiss ein besonderes Jahr für das GBC-Österreich Gartenbaucentrum: Nach 48 Jahren in der Deublerstraße in Wels ist das GBC nun in die neue Zentrale nach Steinhaus bei Wels übersiedelt. Zudem feiert die Genossenschaft heuer ihr 75-jähriges Bestandsjubiläum. Zukunftsinvestition
hellen, freundlichen und zeitgemäßen
mittlere und große Firmen des Sektors
Nach einer eineinhalbjährigen Pla-
Verkaufsflächen ermöglicht das neue
Erwerbsgartenbau sowie Floristik und
nungsphase erfolgte mit Beginn des
Gebäude ein völlig neues Einkaufsam-
trägt nachhaltig zu deren Fortbestand,
1. Lockdowns am 16. März 2020
biente für die Mitglieder. Großzügige
Weiterentwicklung und Unterneh-
der Spatenstich zum Bau der neuen
Deko-Zonen bieten optimale Präsen-
menserfolg bei. Das GBC ist in der
GBC-Zentrale in Steinhaus bei Wels.
tationsflächen für Floristikwaren. Ins-
Lage, ihren derzeit mehr als 1.800
Die Bauphase verlief zügig und der
gesamt 12,7 Mio.Euro wurden in den
Mitgliedern praktisch so gut wie alle
Baufortschritt gestaltete sich planmä-
Neubau investiert – und somit auch in
Bedarfsartikel zu Bestpreisen anbie-
ßig, sodass die neue Zentrale mit 1. Juli
die Zukunft der Genossenschaft.
ten zu können – von Klimacomputer-
2021 erstmals ihre Pforten öffnete.
anlagen, Bewässerungsstationen,
Auf einem Grundstück von 26.000 m²
Den Mitgliedern verpflichtet
Wasserrecyclingsanlagen, Regen-
wurde ein modernes Verwaltungs-
Das GBC-Österreich Gartenbau-
wassersammelbecken, Wassertanks,
gebäude mit drei Etagen sowie eine
centrum ist ein genossenschaftlich
Gewächshäusern, Düngemitteln,
Verkaufshalle und eine Lagerhalle
organisiertes Unternehmen und
Baumschulbedarf, Pflanzenschutz und
mit je 3.000 m² errichtet. Zusätzlich
somit ganz den Mitgliedern und ihren
Substraten bis zur ganzen Bandbreite
verfügt das Areal über ein asphal-
Vorteilen verpflichtet. So sichert die
des Floristikbedarfs.
tiertes Freilager von 10.000 m². Mit
GBC einen günstigen Einkauf für kleine,
75 Jahre Am 3. Februar 1946 wurde die Genossenschaft des Oberösterreichischen Erwerbsgartenbaues gegründet – mit dem Ziel, die Interessen der im Erwerbsgartenbau aktiven Betriebe zu vertreten und durch die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit einer größeren Einheit zu stärken. Dadurch erhalten Gärtner, Floristen, Baumschulisten und Gemüsebauern gemeinsame Einkaufsvorteile für sämtliche Bedarfsartikel ihres Bereichs. In ihrer 75-jährigen Erfolgsgeschichte entwickelte sich das GBC-Österreich Gartenbaucentrum zum größten Komplettanbieter für den Gartenbau im deutschsprachigen Die neue Zentrale öffnete am 1. Juli 2021 ihre Pforten.
10
Raiffeisenverband OÖ.
Raum. Wir gratulieren.
AUS DEN GENOSSENSCHAF TEN
Vöcklakäserei: Größtes Modernisierungsprojekt abgeschlossen Marion Pammer - DW 29141
Seit mehr als 50 Jahren wird in der Vöcklakäserei in Pöndorf Käse erzeugt. Zu Beginn kam die Tagesproduktion auf 28 Laibe Emmentaler Käse – heuer werden erstmals 3 Mio. kg Käse der höchsten Qualitätsstufe erzeugt. Nach einer knapp vierjährigen Bauzeit konnte am 4. September 2021 der Abschluss des größten Sanierungs- und Modernisierungsprojektes in der Geschichte der Vöcklakäserei gefeiert werden. und betonte in seiner Ansprache auch die Bedeutung kleiner regionaler Verarbeitungsbetriebe für die Versorgungssicherheit und für die Bauern in der Region. Gerade in einem immer schwieriger werdenden Umfeld wie die Milchwirtschaft zeigt sich, wie wichtig eine gemeinsame, genossenschaftliche Verarbeitung und Vermarktung ist. Obmann Bgm. Josef Meinhart und Geschäftsführer Dipl. Ing. Jakob Mitteregger sind stolz auf die Leistung Die Ehrengäste (v. l.): Obmann Arge Heumilch Karl Neuhofer, Geschäftsführer DI Jakob Mitteregger, Geschäftsführerin Arge Heumilch Christiane Mösl, Präsidentin LK OÖ Michaela Langer-Weninger, Raiffeisenverband OÖ. Franz Gessl, LR Max Hiegelsberger, Heukönigin Leonie Barth und Obmann Bgm. Josef Meinhart
der Vöcklakäserei und ihrer Mitarbeiter. Die Durchführung der Umbauarbeiten bei laufendem Betrieb war eine besondere Herausforderung für die Mitarbei-
Investition in Nachhaltigkeit
Reinigungsanlagen und der Umstel-
Im Beisein zahlreicher Ehrengäste
lung der Wärmeerzeugung von Heizöl
wurde mit der feierlichen Segnung der
auf Erdgas die Belastung der Umwelt
Erfolg durch Spezialisierung
neuen Anlagen das Ende der Umbau-
zu verringern und gleichzeitig die
Der Erfolg der Vöcklakäserei beruht
maßnahmen in der Vöcklakäserei in
Produktionsleistung zu erhöhen. Allein
auf der Spezialisierung zur Erzeugung
Pöndorf eingeläutet. Die Vöcklakäserei
der Einbau der 1,4 Mio. Euro teuren
von Bergkäse, Emmentaler Käse und
hat sich in den vergangenen Jahren
Molkekonzentration erspart jährlich
Schnittkäse. Bei einer Jahresanlieferung
zu einem modernen genossenschaft-
730 LKW-Fahrten zu den Abnehmern
von ca. 33 Mio. kg sind rund 90 Prozent
lichen Käsereibetrieb entwickelt.
und verringert den Wasserverbrauch
der angelieferten Milch Spezialmilchsor-
Neben der ökonomischen und sozialen
im Betrieb um ca. 30 Prozent. In
ten wie Heumilch oder Biomilch. Die
Verpflichtung ist sich die Genossen-
Summe wurden 5,75 Mio. Euro in die
zwanzig Mitarbeiter verarbeiten täglich
schaft auch ihrer ökologischen Ver-
Modernisierung des Werkes investiert.
zwischen 80.000 kg und 100.000 kg
antwortung bewusst. So wurden alle
ter und die beteiligten Firmen.
Milch von vier unterschiedlichen Milch-
Investitionsentscheidungen unter dem
Bedeutung für die Region
sorten zu Käse. Heuer wird erstmals
Aspekt der Nachhaltigkeit getroffen.
Landesrat Max Hiegelsberger gra-
die Rekordmarke von 3 Mio. kg erzeug-
Ziel war es, durch die Erneuerung der
tulierte zu dem gelungenen Umbau
ten Käse überschritten. Raiffeisenverband OÖ.
11
AUS DEN GENOSSENSCHAF TEN
Neuer Standort für Bergkräuter
Marion Pammer BA - DW 29141
Eine klare Strategie, hohe Qualitätsstandards und eine starke regionale Ausrichtung mit ausgeprägtem Umweltbewusstsein: Das ist das Credo der Österreichischen Bergkräutergenossenschaft mit Sitz in Hirschbach im Mühlviertel. Mit Erfolg. Die Genos- Spatenstich für das neue Firmengebäude am INKOBA-Standort in Bad Leonfelden senschaft expandiert – natürlich mit klarem Bekenntnis zur Region. Die Österreichische Bergkräuter-
die gesamte Beleuchtung wird
ausgelagert. Zusätzlich werden
genossenschaft investiert 7,5 Mil-
in stromsparender LED-Technik
große Lagerflächen geschaffen
lionen Euro in den neuen Produk-
umgesetzt und die Beheizung
und Büro- sowie Sozialräume
tionsstandort in Bad Leonfelden
erfolgt über besonders effektive
errichtet. Der bisherige Standort
– am 13. September 2021 fand
Luft-Wärme-Pumpen.
wird nicht geschlossen: Abpackung,
der Spatenstich dazu statt.
12
Verwaltung und die Kräuterei (Shop)
„Die Österreichische Bergkräuter-
Regionale Zusammenarbeit
bleiben in Hirschbach. Die Genossen-
genossenschaft schafft Qualitäts-
Sämtliche Leistungen betreffend
schaft beschäftigt derzeit 60 Mit-
bewusstsein für regionale
den Neubau hat man in die Hände
arbeiter. In Bad Leonfelden werden
Produkte und ist auch über die
eines regionalen Bauträgers gelegt.
zusätzlich 15 Jobs geschaffen.
Landesgrenzen hinaus zu einem
Dieser regionale Zusammenhalt
Vorzeigeunternehmen geworden.
war auch für Obmann Michael Fal-
Eine Erfolgsgeschichte
Die Investition in Bad Leonfelden
kinger wichtig. „Uns als regionalen
Die Österreichische Bergkräuter-
stärkt die regionale Wertschöpfung
Leitbetrieb freut es besonders, auf
genossenschaft wurde im Jahr
und unterstützt die heimischen
das Know-how einer Baufirma aus
1986 von Mühlviertler Bauern
Landwirte“, betont Agrarlandesrat
der Umgebung setzen zu können,
gegründet mit dem Ziel, durch den
Max Hiegelsberger.
welche das Projekt gemeinsam mit
Anbau und Verkauf von Kräutern
lokalen, mittelständischen Unter-
aus kontrolliert biologischem Anbau
Energieeffizienz wird großgeschrieben
nehmen umsetzt.“
ihre landwirtschaftlichen Betriebe
Als Bio-Betrieb war es den Ver-
Optimaler Standort
sich zum vollen Erfolg: Mittlerweile
antwortlichen besonders wichtig,
Für die Bergkräutergenossen-
werden auf 65 Hektar Anbaufläche
so nachhaltig und energieeffizient
schaft ist die Auswahl des zweiten
180 Tonnen Kräuter angebaut
wie möglich zu bauen. So wird am
Produktionsstandortes in Bad
und verarbeitet. Die Produktpa-
Dach des neuen Gebäudes eine
Leonfelden ein klares Bekenntnis
lette beläuft sich dabei von Tees
300kW Photovoltaik-Anlage auf
zur Region. Im neuen Gebäude
über Gewürze bis hin zu Öle oder
umweltschonende und ökologische
wird die komplette Verarbeitung
Kräuterbäder.
Weise Sonnenstrom erzeugen,
der Bio-Kräuter und Bio-Gewürze
Raiffeisenverband OÖ.
abzusichern. Die Idee entwickelte
AUS DEN GENOSSENSCHAF TEN
Stefansplatzerl ausgezeichnet Marion Pammer BA - DW 29141
Grund zum Jubeln hat die Bürgergenossenschaft St. Stefan-Afiesl: Mit ihrem Leuchtturmprojekt „Stefansplatzerl“ darf sich die Bürgergenossenschaft über gleich zwei prestigeträchtige Auszeichnungen freuen. Zudem war endlich eine physische Zusammenkunft der Genossenschaftsmitglieder im Zuge der Abhaltung der ersten Generalversammlung möglich. #upperREGION Award
wieder zugänglich, wirtschaftlich
wurden 20 Arbeitsplätze geschaffen,
Um das öffentliche Bewusstsein für
nutzbar und somit erlebbar gemacht
darunter finden auch Menschen mit
Flächenschutz zu stärken und Impulse
werden kann.
Beeinträchtigung Beschäftigung.
für nachhaltige Standortentwicklung
Die Realisierung erfolgte dabei aus-
zu geben, wurde heuer erstmals der
Energy Globe Oberösterreich
#upperREGION Award vergeben.
Auch bei der Verleihung des Energy
Der Preis holt zukunftsweisende
Globe Oberösterreich konnte die
Vorzeigeprojekte zur Revitalisierung
Bürgergenossenschaft St. Stefan-
Erste Generalversammlung seit Gründung
von Brachen und Leerständen sowie
Afiesl überzeugen: sie holte sich in der
Mit regem Interesse konnte Mitte
innovative und nachhaltige Projekte
Kategorie „Nachhaltige Gemeinde“
September 2021 die lang ersehnte
für die Ortskernbelebung vor den
den Sieg. Das Stefansplatzerl wird als
erste Generalversammlung seit
Vorhang. In der Kategorie „Leerstand
Musterprojekt für das Miteinander von
Gründung der Bürgergenossenschaft
in Ortskernen“ freut sich die Bür-
Bürgern, Betrieben und der Gemeinde
St. Stefan-Afiesl abgehalten werden.
gergenossenschaft St. Stefan-Afiesl
genannt. Das Begegnungszentrum
In einem Rückblick hat Obmann Karl
über die Premierenauszeichnung. Das
stellt der Bevölkerung nachhaltig
Lehner die eindrucksvolle Entwicklung
Vorzeigeprojekt „Stefansplatzerl“
Nahversorger, Café, Gastronomie,
der Genossenschaft Revue passieren
ist ein Musterbeispiel dafür, wie ein
Veranstaltungssaal, Kulturbühne und
lassen und das große Engagement
leerstehendes Gebäude den Menschen
Online-Shop zur Verfügung. Insgesamt
der handelnden Akteure einmal mehr
schließlich mit Firmen aus der Region.
hervorgehoben. Der Geschäftsführer des Pächters Artegra GmbH, Franz Höglinger, informierte über die sehr gute Zusammenarbeit mit der Genossenschaft und betonte, dass sich die Menschen mit Beeinträchtigung, die im Stefansplatzerl einen Arbeitsplatz gefunden haben, schon wie zu Hause fühlen. Zudem stimmt auch die wirtschaftliche Entwicklung trotz der Covid-19-Herausforderungen die
© cityfoto
Verantwortlichen zuversichtlich und
Landesrat Markus Achleitner (Mitte) überreicht die Auszeichnung an den Obmann der Bürgergenossenschaft Karl Lehner (l.) und Bgm. Alfred Mayr (r.)
zeigt, dass das Begegnungszentrum von der Bevölkerung sehr gut angenommen wird.
Raiffeisenverband OÖ.
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AKTUELL
Tagungsreihen für Raiffeisenbanken Franz Gessl - DW 29500
Ein Teil des Bildungsauftrages des Raiffeisenverbandes Oberösterreich ist es, die Verantwortungsträger seiner Mitgliedsgenossenschaften zielgruppenspezifisch am Laufenden zu halten. Unter diesem Aspekt werden sowohl für Spitzenfunktionäre als auch für Geschäftsleiter der oö. Raiffeisenbanken jährliche Informationsveranstaltungen angeboten. kreis und das aktuelle Projekt „Raiffeisen next“ des ÖRV. Verbandsdirektor Norman Eichinger ging insbesondere auf wesentliche regulatorische Entwicklungen, aktuelle Chancen der Rechtsform der Genossenschaft sowie wesentliche Arbeitsschwerpunkte der oö. Raiffeisenbanken ein. Spartenleiter Rainer Niesner gab eine ausführliche Darstellung über die wirtschaftliche Entwicklung der oö. Raiffeisenbanken Die Informationstagungen für Spitzenfunktionäre oö. Raiffeisenbanken fanden in St. Magdalena statt.
samt Fremdvergleich und Revisionsergebnissen. Abgerundet wurden die
Infotagungen für Spitzenfunktionäre
aktuelle Chancen der Rechtsform der
Tagungen mit Bildungsthemen wie
Genossenschaft im Mittelpunkt.
der neuen Geschäftsleiterausbildung,
Zur Freude aller Teilnehmer konnten
der Geschäftsleiterweiterbildung
die von Raiffeisenverband OÖ. und
Geschäftsleitertagungen
und den Ergebnissen aus der durch-
Raiffeisenlandesbank OÖ an vier
Ein Fixpunkt sind auch die jährlich
geführten Funktionärsbefragung
Terminen gemeinsam veranstalteten
stattfindenden Tagungen des Raiffei-
betreffend Aus- und Weiterbildung.
Informationstagungen wieder in
senverbandes OÖ.
Präsenzform mit reger Teilnahme
für Geschäftsleiter
durchgeführt werden. Dabei standen
der oö. Raiffeisen-
Informationen aus erster Hand von
banken. An sechs
Spitzenvertretern der Zentralstellen
Terminen informier-
unter anderem über die aktuelle
te der neu gewählte
wirtschaftliche Entwicklung der
Genossenschafts-
Raiffeisenbankengruppe Oberöster-
anwalt Walter
reich, das Projekt RBG OÖ 2025 mit
Lederhilger unter
besonderem Fokus auf die wesentli-
anderem über die
chen zukünftigen Zielrichtungen von
zunehmende Diver-
Raiffeisen Oberösterreich und auch
sität im Funktionärs-
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Raiffeisenverband OÖ.
Teilnehmer der Geschäftsleitertagung in der Raiffeisenbank Region Vöcklabruck
PERSONELLES
Franz Gessl - DW 29500
Neue Genossenschaftsrevisorin Wir freuen uns, dass eine weitere
Finanzwirtschaft“ abgeschlossen.
Mitarbeiterin des Raiffeisenverbandes
Mit 1. Juni 2012 ist sie beim Raiffeisen-
OÖ. die hochkarätige und anspruchs-
verband Oberösterreich eingetreten
volle Ausbildung zum „Genossen-
und hat nebenbei die Steuerberater-
schaftsrevisor“ abgeschlossen hat:
ausbildung sowie im Jahr 2015 die
WP Mag. Ursula Kretzenbacher.
Ausbildung zur Wirtschaftsprüferin
URSUL A KRETZENBACHER
abgeschlossen. In der Revision führt
Tagungen für die Leiter des Rech-
Ursula Kretzenbacher hat im Jahr
Ursula Kretzenbacher vor allem
nungswesens sowie bei ausgewählten
2007 das Studium der Wirtschafts-
Prüfungen bei Landes-, Spezial- und
Zielgruppenschulungen zur Verfügung.
wissenschaften an der Johannes-Kep-
Molkereigenossenschaften durch.
ler-Universität mit den Schwerpunkten
Sie ist auch im Team der Fachtrainer
Wir gratulieren der neuen Genossen-
„Unternehmensrechnung und Wirt-
des Raiffeisenverbandes OÖ. integriert
schaftsrevisorin zum erfolgreichen
schaftsprüfung“ sowie „Betriebliche
und stellt dort ihr Fachwissen bei den
Abschluss dieser Ausbildung.
Vollblutrevisor geht in Pension Mit Ende Oktober dieses Jahres
und Benchmarks im Personalbereich
Die umgängliche, menschliche und
verabschiedet sich ein Vollblutrevisor
von Raiffeisenbanken. Auch bei den
gesellige Art war mitunter auch Grund
vom Raiffeisenverband OÖ.: Verbands-
Funktionärsseminaren war Karl Moser
dafür, dass Karl Moser rund 26 Jahre
revisor Karl Moser tritt nach 40-jähriger
als belesener und kompetenter Refe-
im Betriebsrat, davon 12 Jahre als
Betriebszugehörigkeit in den wohlver-
rent gern gesehen. Seine Verdienste für
Vorsitzender des Betriebsrates, die
dienten Ruhestand über. Karl Moser
den Raiffeisenverband OÖ. und für die
Interessen der Mitarbeiter des Raiffei-
ist am 1. September 1981 nach einigen
Raiffeisenbankengruppe OÖ wurden
senverbandes OÖ. erfolgreich vertrat.
Jahren Bankerfahrung in die Revisions-
am diesjährigen Genossenschaftstag
Wir bedanken uns bei Karl Moser sehr
abteilung des Raiffeisenverbandes OÖ.
mit der Überreichung der Silbernen
herzlich, wünschen alles Gute und
eingetreten. In kürzester Zeit absol-
Raiffeisen-Plakette honoriert.
sagen: „Du wirst uns fehlen.“
vierte er die erforderlichen Kurse zum Genossenschaftsrevisor und übt diesen Beruf bis heute mit Leib und Seele aus. Aufgrund seiner hohen Fach- und Prüferkompetenz war er sowohl intern als auch in der gesamten Raiffeisenbankengruppe OÖ hoch angesehen – seine Expertise wurde stets sehr geschätzt. Ein Geschäftsleiter beschreibt Karl Moser als „Prüfer mit hohem Fachwissen, hoher sozialer Kompetenz und der Fähigkeit, den Geprüften zuzuhören“. Intern leitete er jahrelang die Facharbeitsgruppe „Personal/Organisation“ und war auch wesentlich beteiligt an der Einführung von Vergleichswerten
Für seine Verdienste wurde Karl Moser am diesjährigen Genossenschaftstag mit der Silbernen Raiffeisen-Plakette ausgezeichnet.
Raiffeisenverband OÖ.
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Veranstaltungstermine Oktober bis Dezember 2021 Fr 15.10.2021
Obmänner, Aufsichtsratsvorsitzende und Geschäftsführer, Lagerhausgenossenschaften
Bildungshaus Sankt Magdalena
Di 19.10.2021
Fachlich fit – Spezialthemen aus dem Kreditgeschäft, Raiffeisenbanken
Bildungshaus Schloss Puchberg
Fr 22.10.2021
Fachlich fit – Volkswirtschaft für den Funktionär, Raiffeisenbanken
Raiffeisenbank in Grieskirchen
Do 04.11.2021
Konstruktiver Umgang mit Konflikten, Raiffeisenbanken
Parkhotel Stroissmüller, Bad Schallerbach
Sa 06.11.2021
Fachlich fit - Kreditgeschäft für den Funktionär, Raiffeisenbanken
Landhotel Forsthof, Sierning
Sa 13.11.2021
Fachlich fit - Genossenschaftsrecht, Raiffeisenbanken
Bildungshaus Sankt Magdalena
Fr 19.11. Sa 20.11.2021
Fachlich fit – Aufgaben und Rolle des Funktionärs und Bankbetriebswirtschaft, Raiffeisenbanken
Bildungshaus Sankt Magdalena
Di 23.11.2021
Selbst- und Zeitmanagement für Spitzenfunktionäre, Raiffeisenbanken
Bildungshaus Sankt Magdalena
Mi 25.11.2021
Fachlich fit – Aufsichtsrecht im Überblick, Raiffeisenbanken
Bildungshaus Schloss Puchberg
Di 30.11.2021
Risikobeurteilung durch den Funktionär - Vertiefung, Raiffeisenbanken
Raiffeisenbank in Schärding
Do 02.12.2021
Praxistag: Wirksame Prüfung durch den Aufsichtsrat, Raiffeisenbanken
Bildungshaus Sankt Magdalena
Veranstaltungen werden abhängig von den aktuellen COVID-19 Rahmenbedingungen gegebenenfalls auch virtuell abgehalten. Impressum: Medieninhaber und Herausgeber: Raiffeisenverband OÖ.,
Österreichische Post AG, Info.Mail Entgelt bezahlt Erscheinungsort Linz, Verlagspostamt 4020 Linz
4021 Linz, Starhembergstraße 49. Redaktion: Marion Pammer BA, Konzept/Layout NEUDESIGN GmbH; Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz: Grundlegende Richtung: Information der dem Raiffeisenverband OÖ. angeschlossenen Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaften über grundsätzliche Fragen und über Themen aus den Fachabteilungen des Raiffeisenverbandes OÖ. Hinweis: Der Genossenschaftsbrief richtet sich an Frauen und Männer gleichermaßen. Zur besseren Lesbarkeit wird auf geschlechtsspezifische Doppelnennungen verzichtet.
Raiffeisenverband Oberösterreich
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