Basket Magazin Leseprobe 052014

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• Analyse: So können Indiana, OKC und Co. Miami im Titelfight schlagen • Plus: Alle Teams im Check

Anthony Davis

Warum ausgerechnet er zum neuen Gesicht der Liga wird

Kyrie Irving

Der Cavs-Star zu den Gerüchten um seinen Abschied

2Poster Mega-

4Poster Action-

Ich werde besser " als LeBron!" Paul George exklusiv!

Meine neue Rolle im Team, meine Ziele, mein größter Konkurrent …


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Jagd auf Miami: Jedes PlayoffTeam will Champion Miami vom Thron stürzen. BASKET hat analysiert, wo der Meister verwundbar und wie er zu schlagen ist.

Intro NBA-Topthema 12 Miami heat Analyse Die Schwachstellen des Meisters: Wir sagen, wie die Konkurrenz spielen muss, um Miamis Regentschaft nach zwei Championships in Serie zu beenden. 18 NBA-Playoff-Preview 2014 Analyse Welche Teams sind im Titelfight Miamis ärgste Konkurrenten? Und wer hat nur Außenseiterchancen? NBA 22 Paul George one-on-one Der Pacers-Star spricht exklusiv über die Playoffs, die Rivalität mit Miami und seine ambitionierten Ziele. 26 John Wall und BRadley BEal Der Playmaker und der Shooter ergänzen sich perfekt und entwickeln sich zum besten Guard-Duo der Liga.

28 Channing Frye Herzprobleme beendeten fast seine Karriere. Nun ist der Forward zurück! Seine bewegende Story. 30 Die BASKET-Season-Awards 2013/14 Diese Spieler haben sich eine Auszeichnung verdient. 32 Milwaukee Bucks Analyse Warum die Franchise aus Wisconsin so unfassbar schlecht ist und um ihre Zukunft bangen muss. 36 Kyle korver one-on-one Im Interview spricht der Hawks-Guard über seinen Dreier-Rekord, Wurftraining und Dennis Schröder.

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Paul George über die Mission Meisterschaft und hochgesteckte Ziele mit Indiana.

63 Basket-einwurf Ist Phil Jackson der Retter der New York Knicks?

64 Demar derozan Torontos Topscorer wird zum Ausnahme-Spieler. 66 Mason plumlee Rookie-watch Plumlee, der Zweite: Die Story der Nets-Überraschung. 68 Houston rockets game-analyse Wegen dieser Schwachstelle sinken die Titelchancen. 70 Jason Collins Der erste aktive NBA-Profi, der sich zu seiner Homosexualität bekannt hat. Die Hintergründe.

72 Kyrie irving one-on-one Der All-Star-MVP über seine Zukunft in Cleveland, sein Vorbild und das Vermächtnis der Guards.

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76 Chandler Parsons It’s all about Style: Das Hobby-Model der Rockets ist der modebewussteste Spieler der Liga.

Das kommende Aushängeschild der Liga: Anthony Davis’ Aufstieg zum Superstar!

college 82 Talente made in germany So verlief die Saison für die deutschen College-Boys.

PosterArea

DEUTSCHLAND 84 Hansi Gnad one-on-one Der Experte deckt die Probleme in Deutschland auf. History 90 steve smith one-on-one Die Legende über die Top-Shooter der Liga, die Duelle mit Michael Jordan und Trends in der NBA. xxl-story 92 anthony davis Wie „The Unibrow“ in New Orleans zum neuen Hoffnungsträger und Gesicht der NBA reift. Und welche Rolle das Schicksal dabei spielt.

NBA-Legende Ray Allen sowie Steve Nash und Dirk Nowitzki beim All-Star-Game 2003 (eure Leserwahl) als Megaposter. Dazu geballte Korb-Action: Kemba Walker, Rajon Rondo, Damian Lillard und Xavier Henry.

Rubriken 6 Editorial 6 Move NBA 78 BASKET.DE 79 Move-Mix & Managerspiel 86 BASKET-Kolumne 88 SHOP 89 Schuhtest 89 Impressum 98 Vorschau & Overtime

BASKET 05 | 2014

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MOVE NBA

#basket-Editorial timo böckenhüser von

»Die Misere in L.A. – das traurige Ende oder eine große Chance?«

James Harden (Arizona state)

Im ersten Jahr an der Arizona State University legte James noch mit deutlich kürzerem Bart 17,8 Punkte, 5,3 Rebounds sowie 3,2 Assists auf. Obwohl der Erfolg des Teams ausblieb, wurde Harden ins ConferenceAll-Freshman-Team berufen. Er schaffte den Sprung aufs Cover der Sports-Illustrated-College-Preview für die Saison 2008/09. Im Sophomore-Year (20,1 PPS, 5,6 REB, 4,2 AS) scorte der damals 19-Jährige mit 40 Zählern ein neues Career-High. „The Beard“ führte den Underdog erstmals seit 2003 ins NCAA-Tournament, wo ASU in der zweiten Runde Syracuse unterlag (67:78). Harden wurde „Pac-10 Player of the Year“, meldete sich zum Draft und wurde an dritter Stelle von OKC gezogen.

Lakers-Fans sind sich in dieser Saison wie im falschen Film vorgekommen. Die Hauptattraktion im Staples Center waren nicht ihre Lakers, sondern die Clippers. Schon wieder. Denn auch 2012/13 stand die zweiterfolgreichste Franchise der NBAHistorie (16 Championships) im Schatten des Stadtrivalen. Mit einem großen Unterschied: Nach der Regular Season hatten Kobe und Co. zwar elf Siege weniger als die Clippers, der Sprung in die Playoffs war den Lakers aber dennoch gelungen. Das ist im erfolgsverwöhnten Lakerland das Mindeste. Der eigene Anspruch ist, in jedem Jahr um den Titel mitzuspielen. Doch 2013/14 klaffte eine riesige Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit, die Fans bekamen eine extrem seltene Katastrophensaison ihrer Truppe geboten … Klar, ein Jahr zum Vergessen gibt’s immer mal wieder. Doch wie selten von Niederlagen geprägte Saisons bei den Lakers sind, wird beim Blick auf die Clubhistorie deutlich: Seit 1948 hat die glorreiche Franchise nur zwölf Mal eine Spielzeit mit negativer Bilanz abgeschlossen, fünf davon vor dem Umzug nach L.A. 1960. Seitdem haben die Lila-Goldenen 63,3 Prozent ihrer Spiele gewonnen. Noch beeindruckender: Bisher fanden die Playoffs erst fünf Mal ohne die Lakers statt! In sieben der 14 Finals des neuen Millenniums waren sie dabei. Mit anderen Worten: Erfolg ist bei den Lakers selbstverständlich. Dementsprechend wussten die Fans nun oft nicht, wie ihnen geschah. Ohne ihren Anführer Kobe Bryant, der verletzungsbedingt nur sechs Spiele absolvieren konnte, und Oldie Steve Nash (bei Redaktionsschluss elf Partien) mangelte es den Lakers an Siegermentalität und schlichtweg auch an Qualität. Schon im Januar stand eigentlich fest, dass es mit den Playoffs nichts werden würde. Bei Redaktionsschluss Anfang April drohte gar noch die mieseste Saison der Lakers in Los Angeles! 1974/75 hatte der Club nur 30 Siege eingefahren … Da drängen sich zwei Fragen auf: Wie konnte es so weit kommen? Und: Ist die Misere der Lakers das traurige Ende von Kobe Bryants Dynastie oder die große Chance für einen Neuanfang? Denn seit der letzten Meisterschaft 2010 ging es kontinuierlich bergab, zu lange wurde der Umbruch gescheut. Fakt ist: Die Verträge von zwölf der 15 Spieler des wenig durchdacht zusammengewürfelten Kaders laufen aus. Das birgt immer Probleme, das haben wir 2012/13 bei den Mavs gesehen. Die Macher haben zu naiv gehofft, dass Kobe, Nash und Gasol das Ding irgendwie schaukeln würden. Die Fans quittierten die ­Misere umgehend, die Serie von 270 ausverkauften Heimspielen riss. Und nun? Wie geht’s weiter im Lakerland? Die Trennung von Coach Mike D’Antoni ist so gut wie sicher. Dazu ist das große Hoffen auf den Draft und die Aussicht auf Top-Free-Agents angesagt. Das Team braucht wieder eine Identität und das Winner-Gen. Clevere Verpflichtungen sind gefragt. Nur wenn den Bossen einige Transfercoups gelingen, wird es 2014/15 wieder besser laufen. Nur dann kann Kobes Dynastie ein halbwegs gutes Ende finden. Nur dann sehen die Fans wieder den gewohnten Film. Die Feelgood-Story mit Happy End.

Timo Böckenhüser

Back to School

Wer ist eigentlich …?

Alec Burks (Utah Jazz) Alec Burks wurde am 20. Juli­ 1991 in Grandview, Missouri geboren. Der athletische Guard der Utah Jazz ist 1,98 Meter groß und wiegt 96 Kilogramm. Er hat einen ­älteren Bruder, der Steve Jr. heißt.

Gegen Denver legte Alec Burks 34 Punkte auf (Career-High).

Von 2009 bis 2011 spielte Burks zwei Saisons für die University of Colorado und erzielte in 68 Partien für die Buffaloes 19,0 Punkte, 5,8 Rebounds sowie 2,4 Assists pro Spiel. Beim NBA-Draft 2011 wurde Burks an 12. Stelle von den Utah Jazz gepickt. In seiner Rookie-Saison spielte er in 59 Partien, bekam durchschnittlich 15,9 Spielminuten und legte 7,2 Punkte sowie 2,2 Rebounds auf. Er schnupperte in derselben Saison gegen die San Antonio Spurs erste Playoff-Luft und erzielte dort im Durchschnitt 6,5 Punkte sowie 2,8 Rebounds. Seit seiner Ankunft in der NBA hat sich der 22-Jährige stetig weiterentwickelt, in der aktuellen Saison erzielte er 13,8 Punkte, 3,3 Rebounds und 2,7 Assists pro Partie. Hinter Gordon Hayward (15,9 PPS) hat er sich als Sixth Man zum zweitbesten Scorer entwickelt und stand erstmals in der Starting Five der Jazz.

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Dirk Nowitzki One-on-One

Dirk macht auch in Hemd und Jeans eine gute Figur.

„Nie wieder Deutschland!“

Nach 16 Jahren und fast 1.300 NBA-Spielen muss ein Basketballer sich Gedanken um seine Zukunft machen. Das ist bei Dirk Nowitzki nicht anders. Im BASKET-Interview hat der 35-jährige Mavs-Star nun klar Stellung zu seinem Karriereausklang bezogen. BASKET: Dirk, offensiv lief es 2013/14 ganz gut bei euch, in der Verteidigung hattet ihr aber oft große Probleme. Woran lag das? Dirk Nowitzki: Ja, das stimmt. Offensiv haben wir meist ganz gut zusammengespielt, defensiv waren wir aber oftmals zu unkonzentriert. Das war ein großes Problem, denn speziell im Westen haben wir nur eine Chance, wenn wir in jedem Spiel konstant hochkonzentriert verteidigen. Lag es auch an den zahlreichen Wechseln in den vergangenen Sommern? Natürlich. Wenn du immer wieder so viele neue Spieler integrieren musst, braucht es Zeit, einen Rhythmus zu finden. Deshalb haben sich unser

Rebounding und unsere Defense erst mit der Zeit kontinuierlich verbessert. Ist das Team insgesamt stärker als 2012/13? Auf jeden Fall. Mit Monta Ellis haben wir einen sehr explosiven Pick-and-Roll-Spieler, der mich enorm entlastet und viele Freiräume schafft. Woraus eine sehr gute Saison von dir resultierte. Glückwunsch zur zwölften All-Star-Nominierung, nur elf Spieler sind in der NBA-Geschichte öfter dabei gewesen! Wie war’s? Es ist jedes Mal eine Ehre, dabei zu sein. Deshalb würde ich es auch nicht missen wollen, die Mavs zu vertreten. Aber wenn man etwas älter wird, ist es nicht mehr nur ein Wochenende mit Spaß ohne Ende. Heute versuche ich, eine gesunde Mischung zwischen Spaß und Erholung beim All-Star-Wochenende zu finden. (lacht) Was war in diesem Jahr anders als zu Beginn deiner Karriere und deinem All-Star-Debüt 2002? Der größte Unterschied ist das Bewusstsein, dass 2014 gut und gerne mein letztes All-Star-Game gewesen sein könnte. Daher habe ich versucht, alles noch viel intensiver und bewusster zu genießen – vor allem die Zeit mit den anderen Spielern. Kannst du dir vorstellen, nach deiner NBA-Karriere noch einmal in Deutschland zu spielen? Nein, ich glaube, dieser Zug ist abgefahren. Ich werde im Sommer 36 Jahre alt und würde noch gerne zwei, drei Jährchen in Dallas spielen. Und dann war es das wahrscheinlich für mich. Als wir uns im Sommer unterhielten, war deine Tochter gerade auf der Welt. Hast du dich mittlerweile an das neue Familienleben gewöhnt? Es geht eigentlich. Na klar, die Nächte sind natürlich etwas kürzer, und früher aufstehen musst du auch. (grinst) Aber wir sind wirklich sehr glücklich und freuen uns immer, wenn wir Zeit miteinander verbringen können. Das ist wahrscheinlich mit dem schon recht hektischen Zeitplan der regulären NBA-Saison gar nicht so einfach, bei all den Auswärtsfahrten und dem vollen Tagesplan, oder? Das stimmt. Auch wenn es manchmal schwer ist, kann ich natürlich nicht zulassen, dass mich diese neue Situation davon abhält, zu trainieren oder mich vorzubereiten. Ich habe bei den Mavericks noch immer das gleiche Programm zu absolvieren, und das nehme ich auch sehr ernst. Ich freue mich über jede freie Minute und jeden freien Tag, den ich mit ihr und meiner Frau verbringen kann. Aber die ­meiste Zeit am Stück für die Familie findet man natürlich während der Offseason im Sommer.

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MOVE NBA

Volldampf: Je mehr Spiele er absolvierte, desto aggressiver zog Rajon Rondo zum Korb.

Rajon Rondo

Wieder ganz der Alte Er ist zurück: Celtics-Guard Rajon Rondo hat nach seinem Comeback wieder auf Top-Niveau performt und damit triftige Gründe geliefert, warum ihn Boston im Sommer unbedingt halten sollten.

11,4 Punkte, 9,2 Assists, 5,1 Rebounds und 1,3 Steals – die durchschnittlichen Stats von Rajon Rondo waren in der laufenden Spielzeit wieder einmal stark und haben gezeigt: Der Star-Spieler der Boston Celtics ist nach seinem Kreuzbandriss und der folgenden Pause von zehn Monaten zurück in der Spur. Noch nicht so konstant wie zu seinen besten Zeiten, aber schon mit absoluten HighlightSpielen: 20 Punkte, neun Assists und acht Rebounds gegen Brooklyn (91:84); 15 Zähler, zwölf Vorlagen und acht Boards gegen Dallas (91:102); neun Punkte, 15 Assists und zehn Rebounds gegen Miami (101:96); elf Zähler und 18 Vorlagen (NBA-Saisonrekord) gegen Detroit: „Raj is back!“ Entscheidend bei seinem Comeback war die dosierte Einsatzzeit, klug gesteuert von Rookie-Coach Brad Stevens. Rondo stand in seinen ersten sechs Partien kein einziges Mal länger als 30 Minuten auf dem Parkett und setzte bis März einige Begegnungen komplett aus. Behutsam führten die Verantwortlichen den viermaligen All Star in den harten NBAAlltag zurück, damit er nur ja keiner erneuten Verletzung zum O ­ pfer falle – Stichwort Derrick Rose. Der Playmaker profitierte davon, kam immer besser in Tritt. Im März kam Rondo im Schnitt 37,7 Minuten zum Einsatz, in denen er 11,1 Punkte, 11,0 Assists, 6,0 Rebounds und 1,2 Steals auflegte. Ein klares Zeichen: Das war der All Star, um den die Celtics im Sommer ein neues, erfolgsversprechendes Team aufbauen möchte, oder? Über die gesamte Spielzeit hielten sich Gerüchte, dass

­ oston seinen besten Mann im B Sommer vom Hof jagen würde. So wie schon Celtics-Legende Paul Pierce und Boston-Soul Kevin Garnett 2013. Für zusätzlichen Zündstoff sorgte Detroit-Forward Josh Smith, der sagte, dass er und Rondo „davon träumen, gemeinsamen für ein NBA-Team zu spielen“. Aber: Rajon hat eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass es höchst ratsam für die Celtics wäre, ihn zu behalten. Sie verfügen im Sommer über alle Mittel (siehe BASKET 04/2014), um ein Titelteam aufzubauen, und mit Rondo über die perfekte Säule zum Rebuild. Denn zum einen kann nur Chris Paul seine Mitspieler so gut in Szene setzen und zum anderen hat Rajon mit seinen acht NBA-Jahren sowie dem Gewinn der Meisterschaft 2008 die nötige Erfahrung, um einem Top-Rookie beim Ankommen in der Liga zu helfen. Die Celtics-Fans können sich freuen. Rondo is back!

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„Raj“ steht noch bis zum Sommer 2015 in Boston unter Vertrag.

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MOVE NBA Goran Dragic

Entfesselt

Goran Dragic absolviert die beste Saison seiner NBA-Karriere und ist einer der Hauptgründe für die überraschend starke Saison der Phoenix Suns. Denn der Point Guard ist zum Leader geworden. Die Erwartungen an die Suns waren vor Saisonbeginn verschwindend gering. Nach 25 Siegen in der vergangenen Spielzeit wurde im Sommer der Rebuild eingeläutet. Ein Leistungsträger durfte aber bleiben: Goran Dragic. Der 27-jährige Slowene kehrte nach einer starken Heim-EM (Platz 5) voller Selbstvertrauen und in Topform nach Arizona zurück. Folge: Phoenix kämpfte zu Redaktionsschluss noch um einen Playoff-Platz und Dragic (20,3 PPS, 6,0 AS, 3,2 REB, 1,4 ST) absolvierte die ­beste Saison seiner NBA-Karriere! Nicht nur bei den Punkten und Rebounds stellte der Linkshänder neue Career-Highs auf, sondern auch seine Quoten aus dem Feld (51,1 Prozent) und von Downtown (42,0) waren besser als in seinen ersten fünf Jahren.

Top-Performances LeBro n Jam e s ( Heat ) : Beim Sieg gegen Charlotte (124:107) erzielte der König 61 Punkte und stellte mit seiner Performance gleich mehrere Rekorde auf. Seine sieben Rebounds und fünf Assists füllten das Statsheet zusätzlich. Al Jefferson ( Bobcats) : Et was im Schat ten von James’ Leistung erzielte „Big Al“ im Duell mit Miami bärenstarke 38 Zähler und 19 Boards. Der Big Man verwandelte beeindruckende 75 Prozent seiner Feldwürfe (18 von 24)!

Unter Rookie-Coach Jeff Hornacek spielt Dragic besser denn je.

Ersan Ilyasova (Bucks): Der türkische Nationalspieler konnte einfach nicht ­d anebenwerfen und traf überragende 13 seiner 14 Würfe aus dem Feld. Am ­Ende standen 31 Punkte für Ilyasova zu Buche und die Bucks gewannen souverän mit 114:88 gegen Utah.

Vor allem zwei Mitspieler sind für die starken Zahlen des Playmakers verantwortlich: Jeff Hornacek und Eric Bledsoe. Rookie-Trainer Hornacek, der im Sommer kam, lässt High-SpeedBasketball spielen, wobei Dragic einer der entscheidenden Motoren ist. Perfekt unterstützt wird er von seinem GuardPartner Eric Bledsoe, der zu Saison-

Beim 121:114 gegen die Lakers schnupperte Goran am Triple-Double (18 Punkte, 10 Rebounds, 7 Assists).

beginn von den Clippers kam. Das dynamische Tandem verbucht im Schnitt 37,7 Punkte, 11,7 Assists und 7,8 Rebounds pro Partie, zählt damit zu den besten Backcourt-Duos der Liga. Da beide Guards auf der Eins und Zwei einsetzbar sind, ist vor allem der Ballvortrag für den Gegner sehr schwer zu verteidigen. Und das Backcourt-Duo der Suns könnte in den kommenden Jahren noch besser werden – auch dank Dragic. Seine Führungsqualitäten, die er schon im Sommer bei der Europameisterschaft eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat, sind für Phoenix unverzichtbar. „Gefestigt ist ein exzellentes Wort, um ihn zu beschreiben“, lobt Lon Babby, Präsident of Basketball Operations der Suns seinen Aufbau. „Er hat kein übergroßes Ego und mit dem Geist, den er versprüht, steckt er die ganze Franchise an.“ Vorbildlich ist auch der Einsatz, des Slowenen. „Er versucht immer, alles aus sich herauszuholen und ist sich nicht zu schade, seinen Körper zu opfern, um ein Spiel zu gewinnen. Er hat sehr viele Qualitäten“, sagt Babby. Qualitäten, die am Ende der Spielzeit entscheidend dazu beitragen, dass der Suns-Guard eine Auszeichnung abräumen könnte. Denn wenn die Stimmberechtigten die Award-Gewinner des Jahres 2014 wählen, wird mit Sicherheit auch der Name des 27-Jährigen auf der „MostImproved-Player“-List stehen – das hat er sich schlicht verdient! Die Saison 2013/14 könnte für Goran Dragic dadurch noch außergewöhnlicher werden, als sie es ohnehin schon war.

Jodie Meeks ( Lakers ) : Der Guard war gegen OKC heiß wie Frittenfett : Mit­ 42 Zählern schoss er L.A. quasi im Alleingang zum Sieg. Von der Freiwurflinie traf er alle seiner 14 Versuche, von der Dreierlinie (54,5 %) und aus dem Feld (61,1) war er ebenso stark. Kevin Love (Wolves): Wieder eine ­Supernacht für den Power Forward. Mit 33 Zählern, 19 Boards, vier Assists und zwei Steals trug er maßgeblich dazu bei, dass die Timberwolves knapp mit 132:128 gegen Denver gewannen. Anthony Davis (Pelicans): Im ex trem spannenden Heimspiel gegen Boston verbuchte „The Brow“ sensationelle 40 Punkte, 21 Rebounds, drei Assists und drei Blocks. Dabei traf er 63,6 Prozent seiner Würfe aus dem Feld! Joakim Noah (Bulls): Der Center lieferte zwei überragende Leistungen ab: Beim 109:90-Sieg über New York waren es 14 Assists, 13 Punkte zwölf ­Rebounds. Zwei Tage später steuerte er elf Rebounds, elf Assists und zehn Punkte zum 105:94-Erfolg über Detroit bei. Zwei Triple-Doubles in drei Tagen – Hut ab! James Harden (Rockets): „The Beard“ brannte in der Sleep Train Arena der Kings ein Feuerwerk ab. Der Linkshänder erzielte 43 Punkte, acht Rebounds und drei Steals in lediglich 31 Spielminuten. Houston gewann (129:103).

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wissens-check

Eine neue Herausforderung für alle selbsternannten NBA- und Basketball-Experten: Dieses Mal gibt’s zehn knifflige Fragen, an denen ihr euch die Zähne ausbeißen oder aber ein siegessicheres Lächeln aufsetzen könnt. Und denkt dran: Wer zuletzt lacht, lacht am besten! Frage 1: Wer wurde Finals-MVP 2006? Dwyane Wade Tony Parker LeBron James Frage 2: Den Regular-Season-MVP-Award gewann in der Regular-Season 2006 welcher Spieler? Kevin Garnett Steve Nash Dirk Nowitzki Frage 3: Und wer wurde 2007 zum Most Improved ­Player of the Year gewählt? Boris Diaw Monta Ellis Hedo Türkoglu Mike Woodson übernahm 2012 das Amt des Headcoaches in New York. Wer war sein Vorgänger?

Frage 4: Gegen welches Team schieden die Los Angeles Lakers in den Playoffs 2007 aus? San Antonio Spurs Golden State Warriors Phoenix Suns Frage 5: Bei welcher Franchise spielte NBA-Legende Shaquille O´Neal in der Saison 2008/09? Cleveland Cavaliers Boston Celtics Phoenix Suns Frage 6: Wer knackte als jüngster Spieler der NBAGeschichte die 20.000-Punkte-Marke? LeBron James Kobe Bryant Kevin Durant Frage 7: Welcher NBA-Spieler aus den 90ern hat denselben Nachnamen wie Coach-Legende Pat Riley? Goliath Riley Eric Riley Peter-Gregg Riley Frage 8: Wen löste Mike Woodson als Knicks-Coach ab? Isiah Thomas Larry Brown Mike D’Antoni Frage 9: Für welchen Club spielte Allen „The Answer“ Iverson, bevor er seine NBA-Karriere beendete? Denver Nuggets Philadelphia 76ers Detroit Pistons Frage 10: Wie oft wurde Trainerlegende Phil Jackson als Headcoach NBA-Champion? sechs Mal neun Mal elf Mal

NBA-Live-Streams for free! Jeden Sonntag gibt’s auf NBA.de einen Live-Stream – und zwar gratis für alle deutschen und österreichischen User. Hier die Paarungen für die Playoffs: Sonntag, 20. April 2014 1. Playoff-Runde Lasst die Spiele beginnen! Lange haben wir gewartet, nun läuft endlich wieder Playoff-Basketball. Gibt es gleich zu Beginn die ersten Überraschungen? Mehr Infos, die Paarung und die Startzeit gibt’s auf SPOX.com Sonntag, 27. April 2014 1. Playoff-Runde Folgt der erste Sweep? Spiel 4 der ersten Runde steht an. Das dürft ihr nicht verpassen!

Sonntag, 11. Mai 2014 2. Playoff-Runde Welches Team schafft als erstes den Sprung ins Conference-Finale? Vielleicht ja heute Nacht – seid live dabei. Sonntag, 18. Mai 2014 2. Playoff-Runde oder Conference-Finals Jetzt wird’s richtig heiß: Wem gelingt der große Sprung in die NBA-Finals 2014?

Sonntag, 4. Mai 2014 1. oder 2. Playoff-Runde Spannung oder nicht? Muss einer der Favoriten in das siebte Spiel oder startet heute schon das ConferenceSemifinale? Die Antworten gibt’s hier!

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NBA

Der BASKET-Einwurf

Phil in New York: Knicks oder nix?

„If I can make it there, I’ll make it anywhere!“ Ob sich Phil Jackson an die Worte aus dem wohl berühmtesten Lied über die Stadt New York erinnert hat? In jedem Fall hat sich die Coaching-Legende dazu entschlossen, als neuer „President of Basketball Operations“ der Knicks zu fungieren. Aber kann er den Club wirklich retten?

VON Axel schleutermann

VON Philippe Rasch

Für mich hängt der Erfolg von Phil Jackson bei den Knicks von Phil Jackson ist zurück im NBA-Business und wird „President of zwei Personen ab: James Dolan und Carmelo Anthony. Mit Dolan Basketball Operations“ bei den New York Knicks! Eine bessere haben die Knicks den schlimmsten Owner aller NBA-Teams. Daran Nachricht hätte es für die in dieser Saison leidgeprüften Fans der kann auch Phil Jackson nichts ändern. Dolan schenkt seinen Angestellten Knickerbockers gar nicht geben können! Denn: Der Name Phil Jackson ist in kein Vertrauen und hat bei allen Entscheidungen das letzte Wort. Welchen der besten Basketball-Liga der Welt das Synonym für Erfolg! Als Spieler holte Erfolg er mit seinen Entscheidungen hat, zeigt die jüngste Vergangenheit. er bereits zwei Championships mit den Knicks (1970 und 1973). Als Coach der In nur vier Jahren seit seinem Amtsantritt im Jahre 1999 hat New Chicago Bulls gewann er sechs Titel und wurde bereits 1996 von der NBA zu York mehr als 50 Prozent seiner Spiele gewonnen. Und von einer einem der zehn bedeutendsten Coaches der Liga-Historie ernannt. Es folgten ­Sekunde auf die andere ist er bereit, all diese Macht an Phil Jackfünf weitere Meisterschaften mit den Los Angeles Lakers. Noch Fragen?! Klar, der son abzugeben? Wohl kaum! Bei den Knicks wird sich erst etwas Präsidenten-Job ist für Jackson Neuland. In seiner bisherigen Karriere waren ändern, wenn Dolan sich ändert. Kommen wir zu Carmelo Anthony: andere für die Zusammenstellung des Teams verantwortlich. Doch wer anWie wir alle wissen, hat der Star die Absicht, im kommenden Sommer Free deres als der „Zen Master“ sollte sich diesen Job schneller aneignen? Agent zu werden. Wenn er sich dazu entscheidet, seine Koffer zu packen Er kennt die Liga und die handelnden Personen in- und auswendig. und dem Big Apple den Rücken zu kehren, wonach alles aussieht, wird es Dazu besitzt Jackson die Fähigkeit, mit den schwierigsten CharakPhil Jackson in den kommenden Jahren extrem schwer haben, große Namen teren zurechtzukommen. War er es nicht, der erst Michael Jordan und nach NYC zu holen. Denn ohne Anthony sind die Knicks nichts mehr wert, dann Kobe Bryant von Einzelkämpfern in Teamleader verwandelte? Und und ich sehe keinen Spieler, der freiwillig bei den Knickerbockers unterschwierige Charaktere sind im Knicks-Roster ja bekanntlich einige zu finden. schreibt, wenn er Titel gewinnen will. Es liegt nicht an dem Können Jacksons, Wahrscheinlich hätten die Knicks-Verantwortlichen Phil Jackson am liebsten sondern an den Umständen seines Umfelds. Wenn sich dieses nichts ändert, selbst an der Seitenlinie stehen sehen. Doch auch als Strippenzieher im Hinkann Jackson sein gesamtes tergrund wird er die stolze Franchise Was meint ihr? Können nicht ausspielen. wieder in die Erfolgsspur bringen. Gelingt mit Jackson der Aufschwung? Sagt uns eure Meinung auf www.basket.de oder auf www.facebook.com/BASKETMagazin. D E R N BA-TAL K Regelmäßige Infos gibt’s auch bei BASKET TV – einfach einschalten! BASKET 05 | 2014 63


NBA-Topthema

NBA-Playoff-Preview:

A

Meister k LOS ANGELES CLIPPERS

Blake Griffin holte 39 DoubleDoubles in der Regular Season (NBA-Rang 5).

Stärken: Das zweitbeste Heimteam (Siegquote: 86,1 %*) spielt unter Doc Rivers besser denn je. Angeführt von Chris Paul (18,7 PPS, 10,9 AS, 2,4 ST) und Blake Griffin (24,3 PPS, 9,7 REB) zählen die Clips fast in jeder Kategorie zur Top 5. DeAndre Jordan (10,2 PPS, 13,8 REB, 2,4 BL) spielt die beste Saison seiner Karriere und hat sich zum Defensiv-Anker entwickelt. Dank Danny Granger und Glen Davis, die während der Saison zum Team stießen, ist die Truppe noch tiefer – auf jeder Position gibt’s zwei Spieler mit Starterpotenzial. Schwächen: 100,3 gegnerische Punkte pro Partie (Rang 14), 73,0 Prozent Freiwürfe (Rang 25) und nur 35,0 % Dreier (Rang 23) sind ausbaufähig. Und noch nie stand der Club in den Conference Finals. Spielen jetzt die Nerven mit? Letzte Saison: 1. Runde

Meisterschaftschance:**

SAN ANTONIO SPURS Stärken: Keine Franchise ist auswärtsstärker (77,7 % Siegquote) und gewinnt ihre Spiele höher (+8,2). Auch von Downtown (40,1 %) und bei den Assists (25,3) das beste Team der Liga. Zudem unglaublich erfahren und die offensivstärkste Bank (45,7 PPS)! Schwächen: Die Spurs sind anfällig für Turnover (14,4; Rang 20) und rebounden schwach (43,0; 16). Am Brett hängt oft zu viel von Oldie Tim Duncan (37) ab, der aber nur 29,4 MIN spielt. Letzte Saison: Finals

Chris Paul ist der beste Passgeber der Liga.

OKLAHOMA CITY THUNDER Stärken: Das zweitbeste Freiwurfteam (80,4 %) hält seine Kontrahenten im Schnitt bei einer Trefferquote von 43,4 Prozent aus dem Feld (Rang 3). Die Arbeit unter den Brettern (45,3 REB) ist stark und Kevin Durant kaum zu stoppen (31,8 PPS). Schwächen: Insgesamt sind 15,3 Turnover (Rang 28) im Schnitt eindeutig zu viel, und die Bank liefert nur 31,5 Punkte pro Partie (Rang 14). Zudem von der Dreierlinie zu inkonstant (36,6 %, Rang 14). Letzte Saison: 2. Runde

Tim Duncan könnte seinen fünften Ring holen.

Meisterschaftschance:

65 %

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NBA-Topscorer Kevin Durant will endlich den Titel.

Meisterschaftschance:

65 %

* Stand der Daten: 31. März 2014

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Alle Teams im Überblick

r kandidaten Selten ging es an der NBA-Spitze so eng zu wie in diesem Jahr. Wer hat die besten Chancen auf den Titel? BASKET nennt die Favoriten!

MIAMI HEAT Stärken: Die Big Three spielen in überragender Form (72,0 PPS, 18,4 REB, 12,4 AS) und haben unfassbares Selbstvertrauen, denn die vierte Finals-Teilnahme in Serie und der Three-Peat rufen! Die Heat provozieren 16,0 Turnover pro Partie (NBA-Rang 2) und treffen sensationelle 50,7 Prozent aus dem Feld (Rang 1). Mit Michael Beasley und Greg Oden haben LeBron und Co. noch mehr Optionen als in der vergangenen Spielzeit. Schwächen: Unter dem Brett ist kein Club schwächer als Miami (36,6 REB), und auch 14,4 Turnover pro Spiel (Rang 18 ) sind wenig meisterlich. Hinzu kommt die Anfälligkeit für Dreierschützen, die Miami durchschnittlich 36,4 % ihrer Würfe von Downtown einschenken (Rang 20). Und wie immer schwebt über alledem die Frage: Halten Wades Knie? Letzte Saison: Champion

LeBron will zum vierten Mal in Folge ins Finale.

Wade und James können den ThreePeat holen.

Meisterschaftschance:

INDIANA PACERS Stärken: Die beste Defense (91,7 PPS) der Liga­lässt nur 41,7 % Trefferquote zu (Rang 1). Durch die Neuzugänge Evan Turner und Andrew Bynum das tiefste Ost-Team und in eigener Halle der Ligaprimus (89,2 % Siegquote). Schwächen : Nur vier NBA-Bänke scoren mieser (26,3 PPS), was auch an der schwachen Dreierquote (35,0 %, Rang 23) liegt. 20,3 Assists und 7,0 Steals (je Rang 26) im Schnitt beeindrucken ebenfalls nicht. Letzte Saison: Conference Finals

70 % HOUSTON ROCKETS

Paul George und Indiana sind zu Hause eine Macht.

Meisterschaftschance:

65 %

Stärken: Dank Harden (24,6 PPS, 5,6 AS, 4,7 REB) und Dwight Howard (18,6 PPS, 12,4 REB) die zweit­ beste Team-Offense (107,0 PPS), die 47,6 % ihrer Würfe aus dem Feld trifft (Rang 3). Das viertbeste Heimteam der Liga. Schwächen: Nur ein Team leistet sich im Schnitt mehr Turnover (15,6), und die Bank ist offensiv schwach (26,9 PPS, Rang 24). Nach der ersten Runde ist das Heimrecht weg – und ihre Freiwurfquote ist peinlich (70,3 %, Rang 29). Letzte Saison: 1. Runde

PORTLAND TRAIL BLAZERS

James Harden überzeugt mit 24,6 Punkten pro Partie (NBA-Rang 5).

Meisterschaftschance:

45 %

Stärken: 46,2 REB sind e b e n s o L ig a -To pwe r t wie 81,9 Prozent von der Freiwurflinie. 106,6 PPS (Rang 4) sind stark. Und die Starting Five um LaMarcus Aldridge ist erste Sahne (83,4 PPS, Rang 1). Schwächen: Die schwächste Bank der Liga (24,2 PPS) entlastet die Starter nur 13,9 Minuten pro Partie, weshalb die Puste ausgehen könnte. Die Trefferquote aus dem Feld (47,9 %, Rang 17) ist ausbaufähig und 5,5 Steals pro Partie (Rang 30) unterirdisch. Letzte Saison: Keine Playoffs

Meisterschaftschance:

Damian Lillard steht erstmals in den Playoffs.

45 %

** Persönliche Einschätzung der Redaktion. Die Gesamtsumme ergibt nicht 100 Prozent, die Zahlen dienen als Gradmesser.

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NBA

Mason Plumlee Rookie-Watch

Plumlee der Zweite D

ie Nets hatten sich ihre zweite Saison in Brooklyn deutlich besser vorgestellt. Nach miserablem Start (5:14) waren zwischenzeitlich im erschreckend schwachen Osten sogar die Playoffs in Gefahr, doch die Nets kämpften sich trotz gro­ß er Verletzungsprobleme zurück ins gesicherte Mittelfeld. Das Problem des Zwischenspurts: Die Aufholjagd hat an den Kräften der alten Spieler (mit 29,8 Jahren haben die Nets den zweithöchsten Altersdurchschnitt aller Teams; Anm. d. Red.) gezehrt. Oldies wie Kevin Garnett (37) brauchen immer häufiger eine Pause. Gut, dass der Club einen frischen Rookie wie Mason Plumlee in der Hinterhand hat. Genau deshalb hat Brooklyn den 24-Jährigen im Sommer an 22. Stelle gedraftet – um einen Backup für KG und Co. zu haben. Eine gute Entscheidung, denn der Big Man macht in seiner ersten Saison einen tollen Job. In 16,1 Minuten, die ihm aufgrund des topbesetzten Kaders niemand zugetraut hat, lässt „Plums“ konstant das Potenzial aufblitzen, das ihm von seinen Eltern in die Wiege gelegt wurde, und liefert solide 6,4 Punkte, 3,4 ­Rebounds und 0,8 Blocks pro Partie.

Gute Basketball-Gene Denn Mason Alexander Plumlee, der am 5. März 1990 in Fort Wayne das Licht der Welt erblickte, stammt aus einer wahren Basketball-Familie. Seine Eltern Millard und Leslie haben beide selbst Basketball gespielt. ­Vater „Perky“, der heute als Anwalt tätig ist, schnürte die Schuhe an der Tennessee Tech University, Mutter Leslie, inzwischen Apothekerin, für die P ­ urdue University. Wie es das Schicksal wollte, lernten sich die beiden über den Basketball kennen. Und selbst Masons Großvater, Albert Schultz, hat in der NCAA und für das US-AirForce-Service-Team gespielt.

Es war eine Frage der Zeit, bis die Plumlee-Brothers die NBA bereichern würden. Ein Jahr nach Miles wagte nun Mason den Sprung und zeigt direkt in Brooklyn, was dank harter Arbeit möglich ist.

Kein Wunder, dass diese Gene auf Mason und seine Brüder Miles (25) und Marshall (21) übergingen. Beim Abrufen ihres Potenzials wurden die drei Big Men – alle sind über 2,11 Meter – von ihren Eltern unterstützt. „Sie waren immer wie Coaches an der Seitenlinie“, erinnert sich Mason. Mit Erfolg: Bereits in jungen Jahren führen die drei Brüder die Christ School 2008 gemeinsam zur HighschoolStaatsmeisterschaft in North Carolina.

Unter „Coach K“ gereift Auch den nächsten Schritt Richtung Profilaufbahn machen sie gemeinsam. Mason wechselt 2009 an die Duke University, die Miles seit 2008 besucht. Das Brüderpaar feiert 2010 mit den Blue Devils die NCAA-Meisterschaft. 2011/12 gesellt sich dann auch noch Marshall zum Team, wodurch die Bruder-Duell: Mason (l.) und Miles (r.) waren beide bei der Rising-StarsChallenge dabei.

Plumlee-Brothers zum dritten BruderTrio der Division-I-Geschichte werden, das für die gleiche Uni spielt. Mit seinen Brüdern zu spielen ist das eine, doch viel wichtiger ist für Mason der Reifeprozess, den die College-Zeit für ihn bedeutet. In seinem ersten Jahr erzielt der Big Man in durchschnittlich 14,1 Minuten nur 3,7 Punkte und 3,1 Rebounds pro Spiel. Doch der zweite der drei Plumlees ist ein harter Arbeiter und verbessert sein Game in jedem Sommer. Bereits als Junior erzielt er mit 11,1 Zählern und 9,2 Boards im Schnitt fast ein Double-Double. Den größten Sprung macht „Plums“ aber in seinem letzten Jahr, nachdem Miles, den die Pacers 2012 an 26. Stelle draften, den Weg in die NBA eingeschlagen hat. Mason wird von Duke-Coach Mike Krzyzewski zum Teamcaptain ernannt und verbucht als Senior starke 17,1

Punkte und 10,0 Rebounds. Ins­ besondere seine Trefferquote (59,9 %) aus dem Feld ist beeindruckend. Zum erneuten Gewinn der Meisterschaft reicht es zwar nicht, Mason wird aber ins AP-All-American-Second-Team gewählt. Für diese Entwicklung ist vor allem sein Coach verantwortlich: „Ich habe es geliebt, für ‚Coach K’ zu spielen und bin ihm sehr dankbar.“

Überragender Athlet Sein starkes Senior Year bringt ihn schließlich in die NBA. Mason ­beeindruckt die Scouts vor allem mit seiner Größe und Explosivität: „Er ist ein Center mit der Athletik eines Small Forwards“, sagt ­J onathan Wasserman vom Bleacher Report. Zudem hat sich der 24-Jährige am College zu einem starken Rebounder entwickelt, dessen Offensivqualitäten im Inside-Game und im Pickand-Roll NBA-Teams gut gebrauchen können. Trotz dieser Stärken hat Mason sein Potenzial aber vor allem offensiv noch nicht annähernd ausgeschöpft. Um für die Nets eine richtige Wa f f e v o n der Bank zu werden, muss der

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STECKBRIEF 2,11-­Meter-Mann deutlich vielseitiger werden und speziell an seinem Wurf feilen. Zu Redaktionsschluss war er zwar mit Abstand der treffsicherste Rookie der NBA (62,2 % FG), hatte aber alle seine 120 Treffer „in the Paint“ erzielt. Von außerhalb der Zone hatte Mason bis Ende März nur acht Würfe genommen – und vergeben!

Lernen von Legenden Neben dem Wurf muss der 24-Jährige auch an seiner Defensive arbeiten. Er ist trotz starker Physis im Lowpost oft zu soft und hat Probleme das Pick-and-Roll zu verteidigen. Vor allem mit den SideSteps hat der 107-Kilo-Mann Schwierigkeiten, da seine Fußarbeit nicht schnell genug ist. Doch dafür hat er den perfekten Lehrmeis­ter an seiner Seite: Kevin ­Garnett, von dem Plumlee restlos begeistert ist: „Jeder Rookie ­wäre glücklich, einen Veteranen und zukünftigen Hall-ofFamer wie Kevin ­Garnett in seinem Team zu haben. Ihn beim Training und in Spielen zu beobachten, reicht schon aus, um verdammt viele Dinge zu lernen. Selbst nach 19 Jahren in der Liga arbeitet er noch sehr professionell, vor allem wenn es darum geht, seinen Körper fit zu halten. Das ist sehr beeindruckend.“ Dass sich Mason unter der Obhut des 15-maligen All Stars gut entwickelt, hat er in mehreren Begegnungen gezeigt: Gegen die Pelicans (93:81) legt ­Plumlee 22 Punkte und 13 Rebounds auf, gegen ­Detroit (95:111) 13 Zähler und acht Boards, gegen die erfahrenen Big Man der Spurs markiert er 15 Punkte und pflückt 13 R ­ ebounds. Dank seiner unerwartet guten Leistungen wird der Nets-Rookie zur Rising-Stars-Challenge eingeladen, wo er 20 Punkte, sieben ­Rebounds und vier Steals auflegt.

Gut, aber nicht sehr gut?

Perfekter Pick-andRoll-Partner: Dank ­seiner Athletik ist ­Mason in der Zone nur schwer zu stoppen.

Man sieht: Mason zeigt in seinem ersten Profijahr wirklich gute Ansätze, doch reichen seine Skills noch nicht aus, um mehr als ein solider NBA-Power-­Forward zu werden. Für Tony Barone, der seit 13 Jahren als NBA-Scout tätig ist, steht etwa fest, dass „Mason ein großartiger Backup-Vierer sein kann, der sich aber sehr wahrscheinlich nie zu einem Superstar entwickeln wird“. Wohin Masons NBA-Reise auch führen mag, die Bosse in Brooklyn sind froh, den 24-Jährigen, den vor der Saison niemand auf der Rechnung hatte, als Garnett-Backup gedraftet zu haben. Denn Mason Plumlee zahlt ihnen das Vertrauen mit harter Arbeit und soliden Stats zurück. Sascha Schiffer

Name Mason Alexander Plumlee Geboren am 5. März 1990 in Fort Wayne, Indiana Größe­ 2 ,11 m Ge wich t 107 kg P o si­ tion Forward/Center College ­D uke Gedraftet 2013 an 22. Stelle von den Nets ­S aison-Stats 6,3 Punkte, 3,6 ­Rebounds, 0,8 Blocks Erfolge NCAAChampion 2010, NBA-Rising-Star 2014

Scouting-Report Stärken: Gute Physis und Athletik. Dazu sehr beweglich und explosiv. Sowohl im Post-Game als auch aus dem Pick-and-Roll gefährlich. In unmittelbarer Korbnähe (64,8 Prozent Trefferquote in der Zone) sehr effektiv. Keine Allüren, harter Arbeiter. Schwächen: Hat noch Probleme mit der Pick-and-Roll-Defense, trotz seiner Athletik kein guter Shotblocker (0,7 BL). Ist trotz seiner Physis noch zu soft. Offensiv zu eindimensional, erzielte fast alle Punkte in der Zone, ein Midrange-Game ist quasi noch nicht vorhanden. Mittelmäßiger Freiwerfer (62,3 %). Kein guter Passer (0,4 AS).

Mason spielte von 2009 bis 2013 für die Duke University.

Fazit Mason hat gute Anlagen und ist ein pefekter Rollenspieler. Momentan sieht alles nach einer NBA-MalocherKarriere à la Nick Collison (OKC) aus, mit dem er auch oft verglichen wird.

Mason-Plumlee-Clips Check t Masons College- und NBAHighlights sowie einen ScoutingClip. Viel Spaß!


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