SCHWEIZ APRIL 2020, CHF 3.80
ABSEITS DES ALLTÄGLICHEN
ANGST GIBT MIR KRAFT Netflix-Star Ella Rumpf über extreme Dreh-Momente
JEDER MENSCH WIRD SCHÖN Wenn Maler Pascal Möhlmann sich mit ihm beschäftigt
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DIE HAIFLÜSTERIN Madison Stewart kämpft für das Überleben ihrer Lieblingstiere
Der neue EQC. Enjoy Electric. Erleben Sie Ihre erste Probefahrt in einem vollelektrischen Mercedes-Benz. Entdecken Sie die Faszination des elektrischen Fahrens, lassen Sie sich von den Vorteilen des neuen EQC begeistern und profitieren Sie vom attraktiven 0,9% Leasing.
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EDITORIAL
WILLKOMMEN
ANGST MACHT MUT
PERRIN JAMES (COVER), FRED MORTAGNE, BEN BRINKER, PASCAL MÖHLMANN
WENN BURT REYNOLDS DEIN AUTO SIGNIERT … … kannst du sicher sein, das «ausgekochte Schlitzohr» ganz schön beeindruckt zu haben – wie der Stuntman Oliver Keller. Ab Seite 56
Klar kannst du Angst haben. Ist völlig okay. Nur auf fressen solltest du dich nicht von ihr lassen. Sondern lernen, wie du sie für dich nutzen kannst. Schau spielerin Ella Rumpf, demnächst in der TV-Serie «Freud» auf Mörderjagd, sagt sogar: «Eigent lich habe ich Angst, keine Angst zu haben.» Denn ausgerechnet diese Angst gibt ihr die Kraft, Neues zu wagen. Wagnisse geht Oliver Keller schon sein ganzes Leben ein – muss er auch, schliess lich ist er Stuntman in Holly wood. Wenn er allerdings ohne Bremsen auf einen Abgrund zusteuert, können durch aus Sorgenfalten seine Stirn kräuseln (zumindest für ein paar Sekunden). Pascal Möhlmann fand früh Ge fallen daran, gegen bürgerliche Ängste zu revoltieren. Stardesigner Virgil Abloh sah’s und belohnte den Mut des Malers. Viel Spass mit der neuen Ausgabe von The Red Bulletin! Die Redaktion
WENN VIRGIL ABLOH DEINE BILDER LIEBT … … bist du als Maler plötzlich im ModeOlymp – so wie Pascal Möhlmann. Ab Seite 48
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Mal – „Keine Zeit zu sterben“ mitgerechnet – verkörperte Daniel Craig James Bond. Uns erzählt er, wie er 007 geprägt hat. Und umgekehrt. Seite 38
BILDER ZUM STAUNEN
Fotograf Fred Mortagne hat Skateboarder und ihre «Erfahrungen» fest gehalten. Ab Seite 20 THE RED BULLETIN
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I N H A LT
56
The Red Bulletin im April 2020
COVERSTORY
40 D IE HAI-FLÜSTERIN
Madison Stewart kämpft für das Überleben ihrer Lieblingstiere.
AUTO-ZUKUNFT
66 U NTER STROM
Die spannendsten Autos des Jahres fahren erstmals mehrheitlich elektrisch – und machen eine gute Figur dabei.
WENN DIE REIFEN RAUCHEN, sitzt Oliver Keller im Cockpit und gibt Gas.
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AUTO-VERGANGENHEIT
SERIE
34 RUMPF-SPANNUNG
Schauspielerin Ella Rumpf wagt sich in extreme Welten vor. Ihr Treibstoff heisst Angst.
72 D IE TOP TEN
Ein Blick zurück auf neunzig Jahre Genfer Auto-Salon. Zehn Autos von herrlich unvergesslich bis born to be wild.
FILM
Daniel Craig über seinen Abschied als 007 und sein persönliches Vermächtnis.
KUNST
48 REBELL MIT PINSEL
Ein junger Wilder, der malt wie ein alter Meister – Pascal Möhlmann im Porträt.
INNOVATOR
54 UNTER DEM MEER
Die geniale Tauchkapsel eines französischen Forscherpaars. Plus: die kluge Roboter-Dame.
HOLLYWOOD
56 AUSGEBREMST
Stuntman Oliver Keller hat nur vor einem Angst – vor dem Autopiloten.
6 GALLERY 12 ZAHLEN, BITTE! 14 PLAYLIST
4
GUIDE
Tipps für ein Leben abseits des Alltäglichen 75 REISEN. «Überirdisch schön» – Trip nach Vietnam in die grösste Höhle der Welt 80 EQUIPMENT. Die Story hinter der Uhr an James Bonds Handgelenk 82 FITNESS. Wie Skipper Jimmy Spithill sein Boot bändigt 84 LESESTOFF. T. C. Boyle – der Rockstar unter den Literaten
MIT ERNSTER MIENE sagt Daniel Craig seinem Alter Ego James Bond adieu. FRED MORTAGNE, BEN BRINKER, ERIK TANNER/CONTOUR, PERRIN JAMES
38 E IN LETZTES MAL JAMES BOND
40
86 GAMING. Komfortable VR-Brille und Gamer auf der Rennstrecke 88 MOTORSPORT. Autor Lukas Rüttimann als Seat-Pilot mit Bleifuss 92 EVENTS. Top-Termine und TVTipps für die kommenden Wochen 94 EVENTS SPECIAL. Spektakulär: der Red Bull Super Skicross
15 FUNDSTÜCK 16 LIFE HACKS 18 CLUB DER TOTEN DENKER
9 6 IMPRESSUM 9 8 PERFEKTER ABGANG
MIT HAIEN ZU SCHWIMMEN ist Madison Stewarts absoluter Lebensinhalt.
THE RED BULLETIN
20 ABGEFAHREN Fotograf Fred Mortagne zeigt, wie Skateboarder Architektur wahrnehmen.
THE RED BULLETIN
 5
YUCATÁN, MEXIKO
Die Halbinsel Yucatán hat eine geologische Besonderheit zu bieten: An der Oberfläche gibt es keinen einzigen Fluss, die Wasserläufe durch ziehen das Land alle unterirdisch. Die überfluteten Höhlen sind inzwi schen ein beliebtes Ziel für geübte Taucher. Und natürlich für ebenso erfahrene Fotografen. Der Tscheche Petr Polách arbeitete zum Beispiel bei diesem Foto mit fünf strategisch in der Höhle verteilten Blitzen. Sonst ist es dort nämlich komplett finster. polachpetr.cz
PETR POLÁCH/RED BULL ILLUME
Zauber der Tiefe
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ENGELBERG, SCHWEIZ
Sehr steil Der schwedische Fotograf Elias Lundh und sein Landsmann, der WeltklasseFreerider William Larsson, waren eigentlich bereits auf dem Rückweg von einem Shooting, bei dem sie eine Schlechtwetterfront überrascht hatte. Sie probierten ein bisschen vor einer Felswand herum, um mehr Kontrast in das flache Licht zu kriegen, da kam Lundh die Idee, seine Drohne zu starten. Und bingo: Selten gelingt es, die Steilheit des Geländes so spektakulär ins Bild zu setzen. Instagram: @eliaslundh
ELIAS LUND/RED BULL ILLUME, WRENNE EVANS/RED BULL CONTENT POOL
ATLANTA, GEORGIA, USA
Soul im Anzug Die Dame im Bild heisst Teyana Taylor und war eine der Headlinerinnen des Red Bull Music Festivals, das im November «deep in the heart of Georgia» stattfand. Was man sieht: Teyana ist auch Tänzerin und Model. Was man leider nicht hören kann: ihre fantastische Soul-Stimme, die schon ihre Mentoren Pharell Williams und Kanye West verzückte. Die aus Harlem stammende Sängerin ist mit NBA-Star Iman Shumpert verheiratet. Instagram: @wrenneevans 9
JÄRVA-JAANI, ESTLAND
Walk on the Wild Side Es ist ein ziemlich dekorativer Ort, an dem der estnische Slackliner Jaan Roose sein Band gespannt hat: Der «Old Vehicles Shelter» in JärvaJaani im Herzen von Estland sammelt alte Fahrzeuge und stellt sie genau so aus, wie sie gefunden wurden. Roose beherrscht mindestens so aufsehenerregende Sachen: Er ist etwa der Einzige, der einen doppelten Salto rückwärts beherrscht. Instagram: @jaanusree
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JAANUS REE/RED BULL CONTENT POOL
Z AHL EN, BI T T E!
FILM-JUBILÄUM
Die Lizenz zum Feiern 58 Jahre nach seinem ersten Leinwand-Abenteuer macht James Bond den Schurken nun zum 25. Mal das Leben schwer. Zur Premiere von «Keine Zeit zu sterben» (2. April) betrachten wir die Karriere von 007 statistisch.
007
3
ist sein Codename. «00» steht für die «Lizenz zum Töten», Bond ist der siebte MI6-Agent, der diese bekam.
4662
Mal wurde auf Bond geschossen.
Einheiten Gin, 1 Einheit Wodka, ½ Einheit Kina Lillet. Geschüttelt, auf Eis, mit einem Stück Limonenschale: So will Bond seinen Martini.
37.000.000
Dollar kosteten die sieben eigens für «Spectre» designten und bei den Filmarbeiten zerstörten Aston Martin DB10-Coupés.
¾
aller Frauen, mit denen der Geheimagent schlief, wollten ihn töten.
352
Menschen tötete Bond. Am meisten (47) fielen P ierce Brosnan in «GoldenEye» zum Opfer.
80
Zigaretten rauchte Bond-Schöpfer Ian Fleming in seinen besten Zeiten täglich. Bond selbst brachte es «nur» auf 70.
½
7.063.663.466 Dollar spielte die gesamte Bond-Reihe im Kino ein. Der erfolgreichste Film war «Skyfall» (2012).
12
Meilen durch 63 Länder legte Bond in seiner Filmkarriere zurück, 98.611 Meilen entfielen allein auf Roger Moore.
36
Jahre rüstete Desmond L lewelyn als «Q» den Geheimagenten aus. Trotzdem ist er insgesamt nur eine halbe Stunde am Bildschirm zu sehen.
THE RED BULLETIN
GETTY IMAGES (8), PICTUREDESK (2)
130
Kalorien hat der Martini-Cocktail, den James Bond liebt. Ähnlich viele verbrennt Mann beim Sex.
337.903
CLAUDIA MEITERT
Minute konnte «Eisen beisser» Richard Kiel sein Metallgebiss nur im Mund öllische ehalten, da es ihm h b Schmerzen bereitete.
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PLAYLIST
ALICIA KEYS
New York Skate of Mind Wenn die Soul-Sängerin, Schauspielerin und Aktivistin eine Auszeit braucht, holt sie die Rollerskates raus und macht die Playlist an. Alicia Keys ist eine Powerfrau. Seit ihr 2001 mit der Single «Fallin’» der Durchbruch gelang, veröffentlichte die New Yorkerin zahlreiche Multi-Platin-Alben, gewann 15 Grammys und eta blierte sich als Schauspielerin und Filmproduzentin. Weil ihr das nicht genügt, ist Keys zudem noch politische Aktivistin und Mutter zweier Söhne (Egypt, 9, und Genesis, 5). Bei der Promo für ihr siebtes Album «ALICIA» verriet die 39-Jährige, wie sie den Kopf freikriegt. «Ich skate viel mit meiner Familie. Es ist total lustig, und mit den richtigen Beats fühlt es sich einfach grossartig an.» Welche Tracks in jede Playlist gehören, hat sie hier für uns zusammengefasst. «ALICIA» erscheint am 20. März; aliciakeys.com
Post Malone
Alicia Myers
Dr. Dre feat. Snoop Dogg
Alicia Keys
«Post Malones Songs sind die perfekte Skate-Mucke. Ich bin grosser Fan von ‹Congratula tions› (der 2017er-Single des in New York geborenen Rappers), aber ‹Circles› gefällt mir noch besser. Dieser Track (Malones vierte Nummer eins in den US‑«Billboard Hot 100»-Charts) ist zum Skaten geradezu ideal, weil du dich dazu einfach bewegen musst.»
«Ich liebe diesen Song, ganz besonders wenn ich meine Skates anhabe. (Singt:) ‹I want to thank you, Heavenly Father, for shining your light on me … I know it couldn’t have hap pened without you.› Der Track hat diesen unwiderstehlichen Rhythmus – du skatest und glaubst zu fliegen. Was für ein grosser Song – speichert ihn unbedingt in eurer Playlist.»
«Wenn ich G-Funk beim Skaten höre, bin ich on fire. Das gilt für jeden Track auf ‹The Chronic› (dem Solodebüt und Hip-HopKlassiker von Dr. Dre). Ich liebe alles an der Platte, aber ganz besonders ‹Nuthin’ But a «G» Thang›. Also Songs mit grossen Beats und coolem Vibe, bei denen man nicht stillhalten kann und einfach tanzen muss – darum geht’s doch.»
«Komm ich auch mit meinen Songs in Stimmung? Na klar. Alicia-Keys-Nummern sind gemacht fürs Skaten, vor allem ‹Time Machine› und auch ‹No One› (2007). Als ich klein war, ging ich mit Freunden oft zu Skate Key, einer Rollschuh halle in der Bronx. Während alle am Skaten waren, sind wir nur dagestanden und haben süss ausgesehen.» (Lacht.)
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Nuthin’ But a «G» Thang (1992)
Time Machine (2019)
THE RED BULLETIN
MARCEL ANDERS
I Want to Thank You (1981)
SONY MUSIC
Circles (2019)
ANDREAS WOLLINGER
F U ND ST Ü CK
ROCK ’N’ ROLL
JULIEN’S AUCTIONS/SUMMER EVANS
Pizza Nirvana Pappteller mit einer von Kurt Cobain geschriebenen Setlist für ein Konzert, April 1990 Noch war die Platte «Nevermind» mit dem Hit «Smells Like Teen Spirit» Zukunftsmusik. Kurt Cobain (1967–1994) tingelte mit seiner Band Nirvana durch die USA. Die Setlists schrieb er auf Pappteller, die vom Abendessen übrig blieben. Vor kurzem wurde eines dieser Artefakte versteigert. Erlös: rund 20.000 Euro.
THE RED BULLETIN
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LIFE HACKS
XSCIENCE-BASTLER
Tricks für Brillenträger
FEST VERBUNDEN
Schrauben-Ersatz Wer die Schraube des Brillenscharniers verloren hat, ist selbst noch lange nicht verloren – dank Zahnseide.
Kleine Kniffe, grosse Wirkung, Volume 19: wie du Brillen zu neuem Glanz verhilfst und dabei immer den Durchblick bewahrst. 1 Den losen Bügel in seine ursprüngliche Position bringen.
BRILLANT
Glanz ohne Kratzer Kleine Schäden in der Brille? Weisse Zahnpasta (ohne Schleifmittel) kann diese beseitigen.
2 Die Zahnseide durch die kleinen Ösen des Bügels und jene des Hauptteils fädeln, fest anziehen und mehrmals verknoten.
3 Abstehende Enden der Zahnseide mit der Schere abscheiden.
Zahnpasta mit Watte auftragen, mit Wasser abspülen – fertig.
Einfach sicher mit Gümmeli
Mehr Durchblick
Wenn die Brille beim Kochen oder Lesen ständig von der Nase rutscht, solltest du Gummibänder zur Hand haben.
Seife verhindert, dass deine Brillengläser beschlagen. Warum? Sie nehmen ihnen die Oberflächenspannung.
Gummibänder um die Bügelenden wickeln, bis sie von selbst h alten. Einrichten, damit sie nicht drücken.
1 Seife auf beide Seiten der Gläser auftragen.
2 Mit einem Brillenputztuch die Gläser sorgfältig trockenpolieren.
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THE RED BULLETIN
SASCHA BIERL
GLASKLAR
CLEMENS MAKANAKY
FIX WIE NIX
Ganz neu: Forester e-BOXER 4x4 ab Fr. 38’150.– Neue Subaru Global-Plattform, neues Design, noch höheres Sicherheits- und Komfortlevel – das ist die neue Forester-Generation. Mit SUBARU e-BOXER, der den SUBARU-BOXER-Motor mit einem Elektromotor kombiniert. Das Resultat: Begeisternd kraftvoll auf der Strasse und beruhigend souverän auf jedem Terrain. subaru.ch SUBARU Schweiz AG, 5745 Safenwil, Tel. 062 788 89 00. Subaru-Vertreter: rund 200. multilease.ch. Unverbindliche Preisempfehlung netto, inkl. 7,7% MWSt. Preisänderungen vorbehalten. Abgebildetes Modell: Forester 2.0i e-BOXER AWD Luxury, Lineartronic, 150/16,7 PS, Energieeffizienz-Kategorie E, CO2-Emissionen kombiniert: 185 g/km, Treibstoffverbrauch kombiniert: 8,1 l/100 km, Fr. 46’350.– (inkl. Metallic-Farbe). Forester 2.0i e-BOXER AWD Advantage, Lineartronic, 150/16,7 PS, Energieeffizienz-Kategorie E, CO2-Emissionen kombiniert: 185 g/km, Treibstoffverbrauch kombiniert: 8,1 l/100 km, Fr. 38’150.– (Farbe Crimson Red Pearl).
DER CLU B DER TOT EN DEN K ER
EPIKTET
Soll ich cool bleiben, wenn mir einer eine Delle ins Auto fährt? Die grössten Denker aller Zeiten beantworten Fragen unserer Gegenwart, übermittelt durch den Philosophen Christoph Quarch. Diesmal: Epiktet verrät, wie man dem Leben mit stoischer Gelassenheit begegnet.
C
ool bleiben ist immer richtig, das könnt ihr mir glauben. Habe ich selber oft genug erlebt. Wobei die Worte meiner Heimatsprache Griechisch besser zum Ausdruck bringen, worum es dabei geht: Apatheía und Ataraxía. Apatheía heisst nichts anderes als Leidenschaftslosigkeit. Und Ataraxía ist die Unerschütterlichkeit – beides Qualitäten reifer und erwachsener Menschen. Tugenden, wie man das zu meiner Zeit nannte. Wer über sie verfügt, der hat’s im Leben leichter – und wird auch eine Delle in seinem Auto locker wegstecken.
ich mit meinem Schicksal – aber wusste eben auch, dass es mein Schicksal war, auf das ich keinen Einfluss hatte. Sinnvoller erschien mir, mich immer wieder daran zu erinnern, dass ich meine Seelenruhe niemals davon abhängig machen dürfe, was mir in der Welt da draussen widerfährt – und dass mir durch meinen Intellekt die Chance gegeben ist, mich gegen allen Ärger, der mir widerfahren kann, zu imprägnieren. Heute ärgert ihr euch über andere Dinge, aber ehrlich gesagt: Der Grund des Ärgers ist ziemlich egal. Worauf es damals wie heute ankommt, ist, dass ihr den Hebel in euch jederzeit auf den «Macht nichts»-Modus um stellen könnt. Wenn euch das schwierig erscheint, dann beginnt mit kleinen Übungen, wie ich sie einst in meiner Gebrauchsanweisung für das Leben (Encheiridion XII, 2) vorgeschlagen habe: «Fange mit geringfügigen Dingen an. Man verschüttet dir ein bisschen Öl, man stiehlt dir ein paar Flaschen Wein? Denke dabei: So teuer kauft man sich Gelassenheit, das ist der Preis für deine Seelenruhe. Umsonst bekommt man nichts.» Ihr tut also gut daran, euch in der Kunst der unerschütterlichen Seelenruhe, die ihr heute Coolness nennt, zu üben. Denn euer Glück hängt allein an eurer Einstellung zum Leben. Es bringt nichts, die Welt nach euren Wünschen umbauen zu wollen. Die Welt ist die Welt, und sie tut, was sie tut.
Nun, ich weiss schon, eine solche Haltung einzunehmen ist leicht gesagt, aber schwer getan. Auch das hab ich in meinem Leben oft erfahren müssen. Etwa als ich, damals schon ein Freigelassener, von Kaiser Domitian († 96 n. Chr.) des Landes verwiesen wurde, weil er keine Philosophen um sich duldete. Damals haderte
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Das einzig Sinnvolle ist, dich selbst umzubauen: mit einem lächelnden Ja zu akzeptieren, was du eh nicht ändern kannst (wie die Delle im Auto); und mit klarem Verstand das zu tun, was in deiner Macht steht. Frei von Leidenschaft und unerschütterlich im Herzen. So wirst du ein freier Mensch sein.
EPIKTET (ca. 50 – 135 n. Chr.) war ein griechischsprachiger Philosoph. Sein Name bedeutet «der neu Erworbene», denn in seiner Jugend lebte er als Sklave im Haus eines römischen Freigelassenen namens Epaphroditus. Das hinderte ihn nicht daran, Vorträge des Stoikers Gaius Musonius Rufus zu besuchen. Nach seiner Freilassung gründete Epiktet in Rom eine eigene Denkschule, nach deren Schliessung er seine Lehrtätigkeit bis ins hohe Alter in Griechenland fortsetzte.
THE RED BULLETIN
DR. CHRISTOPH QUARCH
Lasst mich aus meinem Leben er zählen! Ich wurde als Sklave geboren und als Kind zur Zeit des Kaisers Claudius († 54 n. Chr.) nach Rom gebracht. Als Sklave lernst du, cool zu sein – selbst dann noch, wenn du einen Herrn hast, der dir im Zorn ein Bein zertrümmert, wie es mir bestimmt war. Hätte ich ihm deshalb zürnen sollen? Hätte ich mein Leben lang der Welt erzählen sollen, welch ein Unrecht ich erleiden hatte müssen? Weder hätte ich mit meinen Klagen mein kaputtes Bein geheilt, noch hätte ich meiner Seele damit etwas Gutes getan. Im Gegenteil: Ich hätte mich in meiner Opferrolle eingerichtet und mich noch einmal versklavt – zum Sklaven meiner eigenen Befindlichkeit und Denkweise hätte ich mich gemacht. Welch ein Unsinn wäre das gewesen!
BENE ROHLMANN
« A ls Sklave lernst du, cool zu sein, selbst wenn dir ein Bein zertrümmert wird.»
EPIKTET, unerschütterlicher antiker Philosoph:
«Die Welt ist, wie sie ist, und sie tut, was sie tut.» THE RED BULLETIN
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ERFAHRUNGEN Skateboarder sehen die Welt mit anderen Augen: Sie muss sich in erster Linie befahren lassen. Der französische Fotograf FRED MORTAGNE alias French Fred hat dieses Lebensgefühl eingefangen. Text ANDREAS WOLLINGER Fotos FRED MORTAGNE
VOLLES ROHR Diese Stahlrohre lagen vor einer Kesselfabrik irgendwo bei Lyon herum – wie geschaffen für SkateProfi Charles Collet und sein Board.
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UNTER DER BRÜCKE Nochmals Charles Collet, hier funktioniert er einen Autobahnpfeiler bei der Stadt Mâcon zum Spielplatz seiner speziellen Neigungen um.
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GLEICH GEHT’S AB Die Entschlossenheit, mit der der Kalifornier Nick Garcia hier Anlauf nimmt, lässt uns die Anmut des folgenden Tricks bereits erahnen.
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FLIEGENDER FINNE Die Gestaltung des Platzes vor dem Rathaus von CrÊteil nahe Paris fasziniert French Fred seit 20 Jahren. Aber erst unlängst verhalf ihm der Finne Jaakko Ojanen zum perfekten Bild.
HOHE KUNST Es heisst, das von Star-Architekt Oscar Niemeyer in Niterói bei Rio de Janeiro gebaute Museum für zeitgenössische Kunst ähnle einem Ufo. So gesehen liegt das Arrangement mit Hernando Naño Ramirez auf der Hand.
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SPIEGELTRICK Eine interessante Ecke im «Institut du monde arabe» in Paris, ein eleganter Switch Kickflip des Australiers Sammy Winter – fertig.
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DIE REINE LEERE Der französische Skater Jérémie Daclin auf einem verwaisten Park platz vor einer Messehalle in Tokio, fotografiert aus dem 17. Stock eines Hotels nebenan.
LICHTSPIELE Ein Aquädukt irgendwo im Nirgendwo von Kalifornien, und US-Skateboarder Brandon Westgate versucht, sich den Kopf nicht anzuhauen. «Ich musste drei Jahre warten, bis das Licht endlich perfekt war», erzählt Fred. «Seither waren Licht und Schatten nie wieder so.»
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«Du probierst es wieder und wieder, und immer stimmt irgendwas nicht. Und plötzlich: Boom, here we are!»
SCHÖN COOL BLEIBEN Das gehört dazu: Charles Collet hat sich den Knöchel verstaucht. Die Schwellung muss sofort mit Eis bekämpft werden. Wenn keines aufzutreiben ist, tun es auch Tiefkühlerbsen.
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Ella Rumpf
«Ich muss mit der Angst arbeiten» Schauspielerin Ella Rumpf wagt sich in ihrem Job gern in extreme Welten vor, weil sie es liebt, intensive Gefühle zu vermitteln. Wie sie es schafft, dabei alles aus sich herauszuholen? Ihr Treibstoff heißt Angst. Text RÜDIGER STURM Foto CHRISTIAN SCHNUR
Sie ist der vielleicht aufregendste Nachwuchsstar der Schweiz – und wohl auch einer der vielseitigsten. In ihrer noch jungen Karriere hat sich Ella Rumpf gleich in eine ganze Reihe aussergewöhnlicher Welten vorgewagt. Sie war Kannibalin in «Raw», Streetfighterin in «Tiger Girl» und geht jetzt als Medium in der Netflix-Serie «Freud» (voraussichtlich ab März) auf Mörderjagd. Gleich zeitig bewegt sich die 25-Jährige auf den Spuren berühmter Kolleginnen. Bei der Berlinale wurde sie als einer von zehn europäischen «Shooting Stars» geehrt – wie vor ihr bereits Carey Mulligan oder Oscar-Gewinnerin Alicia Vikander. Doch das alles hat seinen Preis: Im Grenzbereich des Schauspielens muss sie sich ihren Ängsten stellen.
the red bulletin: In vielen Ihrer Figuren loten Sie extreme Charaktere und Situationen aus. Woher kommt das? ella rumpf: Mich interessiert die Intensität im Leben, deshalb mag ich es, Rollen zu spielen, bei denen es existenziell wird. Wo es um Leben und Tod geht. Ich setze mich gerne mit diesen Themen auseinander und versuche sie durch meine Arbeit zu verstehen. Suchen Sie solche intensiven Gefühle auch ausserhalb der Arbeit? Eigentlich nicht. Ich bin nicht der Sportrisikotyp. Die Schauspielerei und so viel unterwegs zu sein ist intensiv genug für den Moment. Intensität kann auch in der Stille passieren, die ich immer mehr zu schätzen beginne. Und was geschieht in Ihrem Kopf, wenn Sie beim Dreh in psychische Grenzbereiche eintreten? Das beherrschende Gefühl ist: Wie kann ich das, was ich innerlich verstehe, in mein Spiel übersetzen? So, dass die Zuschauer mir das glauben und nicht denken «So ein Schmarrn»? Deshalb ist dann auch ganz viel Angst dabei. Ich gehe oft durch Momente, in denen ich Schiss habe. Bei jedem Projekt muss ich mich überwinden.
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Wie besiegen Sie die Angst in solchen Situationen? Du musst dich reinwerfen. Einfach machen. Denn du hast keine andere Wahl mehr. Dabei hilft es, sich zu entspannen und ruhig zu bleiben. Wie finden Sie zur Entspannung? Ich übe das, das ist ein Prozess. Ich sage mir: «Du musst jetzt deine Angst wegstecken, sonst machst du deine Arbeit kaputt.» Das ist wie ein Schalter, den man umlegt. Und das funktioniert jedes Mal? Nicht immer. Was ist, wenn es nicht geht? Dann muss ich mit der Angst arbeiten und akzeptieren, dass sie dazu gehört. Angst ist ja nicht unbedingt etwas Schlechtes. Sie kann einem sehr viel geben. Ich hätte Angst, gar keine Angst zu haben. Eigentlich habe ich Angst, keine Angst zu haben. Denn sie holt sehr viel aus mir heraus und hilft mir, an Orte zu gehen, an die ich normalerweise nicht hingehe. Sie sprachen in einem Interview auch von einer «inneren Rastlosigkeit», die Sie antreibt. Befürchten Sie nicht, dass Sie sich innerlich aufreiben? Ich bin rastlos, aber im Lernen und im Wachsen. Das heisst nicht, dass ich mein Leben mit Dingen und Menschen anfüllen muss. Man kann seine Rastlosigkeit durch Bildung stillen, Bildung ist für mich auch zuhören. Ich hoffe, das hört nie auf. Wenn ich merke, dass ich müde werde oder nicht so inspiriert bin, dann macht mich das unruhig. Denn das Leben ist kurz, es gibt so viele Dinge, die ich noch tun und lernen möchte. Sie sind erst 25. Da sprechen Sie schon von der Kürze des Lebens? Der Gedanke ist schon in meinem Kopf. Man weiss ja nie, was passiert. Und das treibt mich schon an.
THE RED BULLETIN
«Ich mag Rollen, wo es um Leben und Tod geht.» Ella Rumpf über die Wahl ihrer Charaktere
THE RED BULLETIN
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Ella Rumpf
Da spaziere ich herum und versuche Orte zu entdecken, neue Menschen kennenzulernen. Ich gehe immer sehr gern auf die Suche.
Die 25-jährige Zürcherin spielt in der TV-Serie «Freud» das Medium Fleur Salomé. Gemeinsam mit Sigmund Freud (Robert Finster), dem Begründer der Psychoanalyse, jagt sie im Wien des späten 19. Jahrhunderts acht Folgen lang die Drahtzieher einer mörderischen Verschwörung. Die Dreharbeiten fanden in Prag statt, produziert hat der ORF gemeinsam mit Netflix. Voraussichtlicher Start: März 2020
Was haben Sie denn bei Ihren filmischen Erfahrungen alles gelernt? Können Sie ein paar Beispiele nennen? Mit dem Film «Chrieg», in dem ich 2014 gespielt habe, hat es angefan gen. Der hat alles in meinem Leben verändert. Ich habe damit meine Leidenschaft für die Schauspielerei gefunden und auch einen Blick auf die Welt, den ich noch nicht hatte. Bei «Tiger Girl» habe ich gelernt, wie ich aus mir selbst für eine Rolle schöpfen und damit einen ganzen Film beeinflussen kann. «Raw» wie derum war das absolute Gegenteil. Da habe ich gelernt, sehr präzise nach dem Wunsch der Regisseurin zu arbeiten. Sehr geprägt hat mich auch der Film «Sympathie pour le diable», der im jugoslawischen Bürgerkrieg spielt. Da verbrachte ich drei Monate in Bosnien und habe mich in den Gesprächen mit den Menschen vor Ort ganz intensiv mit Themen wie Krieg, Politik, der Angst vor dem Tod auseinandergesetzt. Welche Erkenntnisse haben Sie mitgenommen? Wie man als Mensch in solchen Situationen seine Würde behält. Aber auch wie nah Krieg und Töten 36
doch an uns Menschen dran sind. In Westeuropa haben wir das Gefühl, das sei weit von uns entfernt. Aber der Nationalismus, der damals im Jugoslawienkrieg losbrach, entstand letztlich durch politische Manipula tion. Und solche Phänomene werden jetzt auch in Europa stärker. Indem ich mich mit derartigen Themen beschäftige, hinterfrage ich letztlich auch mein ganzes Leben. Es gibt indes auch weniger anstrengende Erfahrungen. Bei der Berlinale wurden Sie als einer von zehn europäischen «Shooting Stars» der Zukunft geehrt. Mit welcher Einstellung geht man an so ein Event heran? Ich war offen und wollte schauen, was passiert. Ich hatte da keine grossen Erwartungen, dass etwas geschieht, das mein Leben ver ändert. Ich wollte mich einfach überraschen lassen. Ist das Ihre Grundhaltung? Das könnte man sagen. Da ich oft für längere Zeit an verschiedenen Orten drehe, bin ich gezwungen, mir dort ein Leben zu gestalten.
«Der Film ‹Chrieg› hat mein Leben verändert.»
Und was machen Sie, wenn Sie vor lauter Rastlosigkeit doch einmal müde werden? Ich nehme mir sehr viele Momente für mich, wo ich was Gutes für mich tue: Meditation, Sport, Lesen oder sonst was, um meinen Kopf frei zu machen. Was hilft dabei? Ganz simple Sachen. Wenn ich mit meinen Freunden zusammensitze. Gut essen. Wein. Gute Musik. Das macht mich glücklich. Auf diese Weise kann ich auch die «Selbst kritiker» in meinem Kopf, so wie ich sie nenne, ausschalten. Gibt es Entdeckungen, die Sie sich noch vorgenommen haben? Die Liste ist so lang! Ich würde zum Beispiel supergern nach Südamerika gehen. Die indigene Kultur dort interessiert mich schon so lange. Das Problem ist nur das Fliegen. Wegen der Arbeit fliege ich leider schon genug, deshalb versuche ich das im Privatleben zu vermeiden und in Europa zu bleiben. Ich frage mich zunehmend: Kann ich die Welt nicht auch hier entdecken? Muss man denn alles sehen und entdecken? Wie soll das ohne Flugzeug gehen, wenn Sie unbedingt nach Südamerika wollen? Es gibt ja auch Bücher, Geschichten, Theater, Kino – das bringt einen auch zum Reisen. THE RED BULLETIN
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Mit Freud auf Mörderjagd
Was war Ihre letzte Entdeckung? Ich war mit «Freud» in Prag, und da bin ich jedes Wochenende in ein neues Café gegangen, um dort meine Lesearbeit zu machen. Auf diese Weise habe ich zufällig jemand kennengelernt, daraus ist eine echte Freundschaft geworden. Die Person hat mir dann Seiten von Prag ge zeigt, die ich sonst nie entdeckt hätte: die Konzertszene, Theater, versteckte kleine Orte. Das war toll!
Daniel Craig
Es ist das Ende einer Ära: Mit «Keine Zeit zu sterben» tritt Daniel Craig nach 14 Jahren ab – als erfolgreichster aller bisherigen Bonds. Wie ist es ihm gelungen, Agent 007 seinen ganz persönlichen Stempel aufzudrücken? Interview RÜDIGER STURM
the red bulletin: Anfang des Jahres ernteten Sie viel Lob für Ihre Rolle als Detektiv in «Knives Out». Eine Alternative für die Zeit nach Bond? daniel craig: Derartige Über legungen sind mir fremd. Das Dreh buch war einfach gut. Noch dazu eine Komödie! So etwas gibt’s so selten in Hollywood wie Hühner mit Zähnen.
Was ist Ihr Beitrag? Ich bin da voll involviert. In meinem Büro liegen die Drehbücher stapel weise. Und ich motiviere auch meine Kollegen und gehe ihnen ständig damit auf die Nerven. Das ist ein ganz schöner Stress! Wenn ich um drei Uhr in der Früh eine Idee habe, dann schreibe ich sie natürlich auf. Ich weiss gar nicht, wie das anders gehen sollte.
Hühner mit Zähnen? Sie kennen die Redensart nicht? Sagen wir mal: wie ein vierblättriges Kleeblatt in der Sahara.
Eigentlich sind doch Regisseure für die Drehbuchentwicklung zuständig. Mögen die das, wenn Sie sich so einmischen? Eigentlich ist mir das egal. Das ist meine Arbeitsweise, und es gab des halb noch nie Schwierigkeiten. Wir fordern uns alle permanent heraus und treiben uns gegenseitig an, mit einem einzigen Ziel: einen guten Film zu machen. Wenn wir ein ex zellentes Skript haben, dann können wir beim Dreh locker miteinander umgehen.
Das Drehbuch des neuen James Bond kann damit nicht Schritt halten? Das habe ich nicht gesagt. Am Skript von «No Time to Die» war Phoebe Waller-Bridge, die Schöpferin von «Fleabag», beteiligt. Sie ist absolut erstaunlich. Es war ein echtes Privi leg, dass sie mitmachen wollte. Das heisst, es werden auch neue Autoren dazugeholt, die mit Bond noch keine Erfahrung haben? Aber ja! Das ist alles ein extrem kollaborativer Prozess. Wir müssen uns jedes Mal etwas Originelles und Neues einfallen lassen. Unsere Maxime lautet: Lasst uns den vor hergehenden Film übertreffen!
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Ist Ihr Ansatz auch schon mal schiefgegangen? Im Fall von «Ein Quantum Trost» hatten wir leider kein richtiges Dreh buch, weil zu dem Zeitpunkt die Autoren streikten. Ich will den Film jetzt nicht heruntermachen, wir haben ihn so gut gemacht, wie wir konnten. Aber eine Produktion dieser Grössenordnung kannst du eigent lich nicht ohne Skript stemmen.
Sie zeigten ja in den letzten Filmen mehr von Bonds Vergangenheit. Was war der Grund dafür? Das Ganze begann bei «Skyfall», und es schien logisch, das weiter zuverfolgen. Bond wird älter. Er ist nicht einfach eine Schablone, son dern ein Mensch, den wir aus dem vorigen Film kennen und der von den Geschehnissen darin beeinflusst wird. Es ging nicht darum, seine Biografie auszubreiten, aber wir be nutzten sie, um einzelne Wendungen der Handlung anzustossen. Als Sie bei Bond einstiegen, gab es viele Zweifler. Wie haben Sie es eigentlich geschafft, dieser Serie Ihren Stempel aufzudrücken? Als ich anfing, sagte ich zu Pro duzentin Barbara Broccoli: «Ich brauche das Selbstvertrauen, ans Set zu kommen und so zu tun, als wäre ich James Bond. Als Person bin ich meilenweit von ihm ent fernt. Dazu muss ich ein Teil des Ganzen werden und bei den Filmen meinen Input geben können. Dann habe ich das Gefühl, dass wir richtig zusammenarbeiten, und wir können es miteinander versuchen.» Genau das haben wir gemacht. «Keine Zeit zu sterben» startet am 2. April in den Schweizer Kinos.
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ERIK TANNER/CONTOUR/GETTY IMAGES
«Bond ist keine Schablone»
Sie sprachen von Ideen. Welche Stossrichtung haben Sie bei der Bond-Konzeption verfolgt? Wenn ich mir eine Rolle anschaue, dann analysiere ich genau: Was beeinflusst diese Figur? Warum verhält sie sich so? Auf diese Weise bekommt sie einen gewissen psycho logischen Tiefgang. Nicht, weil ich sage: Dieser Mann muss als Person komplexer werden. Ich will einfach, dass er interessant ist, dass er innere Konflikte hat.
«Ich will einfach, dass Bond innere Konflikte hat.» Wie Daniel Craig seine Rolle als 007 anlegt
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Mit dem nötigen Biss Als MADISON STEWART Teenager war, begannen ihre Lieblingstiere aus dem Meer zu verschwinden. Heute bringt sie Haifischer dazu, sie zu schützen. Text LOU BOYD
PERRIN JAMES
Bestell nicht die Haifischflossensuppe: Die australische Natur schützerin Madison Stewart hat Haifischer zu Reiseleitern gemacht, die ihren Kampf gegen das Aussterben der Tiere unterstützen.
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«Ich sah eine Hai-Art, mit der ich immer schon schwimmen wollte, zum ersten Mal in echt. Das Tier lag tot auf dem Markt. Das war hart.»
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eder hat einen Wohlfühl ort. Für die einen ist es ein Haus, für andere eine bestimmte Stadt oder ein Land. Der Wohlfühlort der australischen Umwelt schützerin Madison Ste wart liegt unter Wasser – in der Gesell schaft von Haien. «Keine Ahnung, wann ich mich in den Ozean verliebt habe», sagt Stewart. «Ich geniesse einfach die Freiheit, mit diesen faszinierenden Tie ren zusammen zu schwimmen.» Stewarts Eltern ermutigten sie von klein auf, die Natur zu erkunden. «Dass ich so früh mit dem Tauchen begann, liegt an meinem Vater. Er nahm mich von der Schule und liess mich daheim unterrichten, damit wir öfter tauchen gehen konnten.» Eines Tages – Stewart war gerade vierzehn – wollten sie bei einem Tauchgang am Great Barrier Reef eine grosse Gruppe Grauer Riffhaie be obachten, so wie sie es schon oft getan hatten. Von der Gruppe fehlte jede Spur. Jahre später sagt Stewart: «Meine Liebe zu den Haien begann, als sie lang sam aus den Meeren verschwanden.» Die Haifischerei hat in den letzten Jahrzehnten massiv zugenommen. Sollte sich nichts daran ändern, wird sie nach der Einschätzung von Meeresschützern in dreissig Jahren zum unwiderruflichen Verlust vieler Spezies führen. Laut World Wide Fund for Nature sind derzeit fast 40 Hai-Arten durch Überfischung gefähr det, jede vierte davon ist vom Aussterben bedroht. In den Medien allerdings sind Haie noch immer nicht gefährdete, son dern ihrerseits lebensbedrohliche Meeres
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bewohner. Dabei werden jährlich bis zu 100 Millionen Haie von Menschenhand getötet – entweder als Beifang (so be zeichnet man Fische und andere Meeres tiere, die beim Fang einer bestimmten Art unbeabsichtigt im Netz landen) oder indem man ihnen illegal die Flossen ab schneidet, bevor sie zum Sterben zurück ins Wasser geworfen werden. Obwohl einige Länder, darunter auch mehrere US-Staaten, den Besitz oder den Verkauf von Haien verbieten, servieren Restaurants und Märkte in China und Vietnam nach wie vor Haifischflossen suppe und Haifischfleisch. Geht es nach Stewart, muss sich das ändern. Mit 26 Jahren hat sie schon genug tote Haie gesehen. «Egal wie grauenhaft die Bilder sind, irgendwann stumpft man ab. Bei den ersten paar toten Haien weinte ich, jetzt ist da nur noch ein Gefühl von Taub heit. Meistens zumindest. Vor kurzem sah ich eine Hai-Art, mit der ich immer schon schwimmen wollte, zum ersten Mal in echt – das Tier lag tot auf dem Markt. Das war hart.»
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ach Jahren des Aktivismus – Stewart wurde von der Austra lian Geographic Society als «Young Conservationist of the Year» ausgezeichnet – musste sie ein sehen, wie aussichtslos dieser Kampf war. Nicht nur sie selbst, die ganze Welt war des Anblicks toter Haie müde. Es brauchte neue Wege, um den Wahnsinn zu s toppen. Ihr vor drei Jahren gegrün detes Unternehmen «Project Hiu» («Hiu» ist das indonesische Wort für «Haifisch») bekämpft den Haihandel an der Wurzel. THE RED BULLETIN
KARINA HOLDEN
Ganz in ihrem Element: Bei Tauchgängen an der Seite von beeindruckenden Haien fühlt sich Madison Stewart, 26, besonders wohl.
Die Hai-Tragödie liegt Madison Stewart buchstäblich zu Füssen, als sie ein Dorf auf der indonesischen Insel Lombok besucht, wo massenhaft Tiere getötet werden. THE RED BULLETIN
Mit einer ungewöhnlichen und un gewöhnlich erfolgreichen Methode. Denn anstatt die Fischer eines kleinen Dorfes vor der Küste der indonesischen Insel Lombok zu verdammen, ladet Project Hiu sie zur freundschaftlichen Mitarbeit ein. «Naturschützer kennen diese Insel nur zu gut, sie hassen sie. Man stolpert hier quasi an jeder Ecke über tote Haie», erklärt sie. «Irgendwann hatte ich genug davon, Fotos zu machen und wieder zu verschwinden. Also beschloss ich, einen ganz neuen Weg zu gehen.» Den ersten Schritt machte Stewart, als sie mit Freunden ins Dorf zurück kehrte und den Haifischer Odi traf. «Am nächsten Tag ging er mit uns schnor cheln, und wir merkten, wie schön die Gegend ist», sagt sie. «Odi erzählte uns 43
vom Fischen: wie wenig es ihm einbringt, dass er tagelang von seiner Familie weg ist und mit einem Fang zurückkommt, der nur fürs Nötigste reicht. Ich dachte mir: Was wäre, wenn wir den F ischern eine Alternative zum Haifischen bieten? – Das war der Grundgedanke von Project Hiu.» Eine verrückte Idee, wenn man bedenkt: Die Haifischerei-Industrie versorgt indonesische Familien seit Gene rationen, viele Menschen auf Lombok sind komplett auf dieses Einkommen angewiesen. Wer möchte schon arbeitslos werden, nur weil ein australisches Mädchen sagt, dass es nicht okay ist, Haie zu töten? Stewart wusste, dass das Project Hiu nur funktionieren kann, wenn es eine reizvolle Alternative zum Töten bietet – etwas, was den Handel ersetzt, anstatt ihn zu b eenden; etwas, was den Arbeitern e inen Lebensunter halt bietet. Stewart dachte an ihre Ankunft auf Lombok und fand die Antwort im Tourismus. «Wir möchten nicht nur Fischer, sondern auch Naturschützer zu einem Umdenken bewegen», sagt Stewart. «Wir zeigen, wie wichtig es ist, den anderen zu verstehen. Wir zeigen, dass Menschen Haie nicht aus Hass, sondern aus Mangel an Alternativen töten.»
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as Projekt richtet sich an Touristengruppen von maximal zehn Personen, die, von Einheimischen geführt, in drei, vier Hai fischerbooten den Lebensraum der Haie erkunden. «Indem wir Haifischer zu Touri-Guides machen, verhindern wir, dass diese Boote zum Fischen rausfahren – und schützen damit die Haie», erklärt Stewart. «Project Hiu ist davon überzeugt, dass nur die Männer Haie retten können, die dazu erzogen wurden, sie zu töten.» Noch sind die Wellen, die Project Hiu schlägt, klein; und manchmal fühlt sich Stewart allein auf weiter Flur. Aber sie weiss, dass ihre Idee Menschen weltweit zum Umdenken bewegen kann. «Ich arbeite mit der Gemeinde zusammen und möchte mehr Geld (von Lombok- Besuchern; Anm.) in das Schulsystem investieren», erklärt sie. «Der grösste Erfolg der letzten Jahre war für mich, dass so viele Menschen sich für die Reisen angemeldet haben und wie sie von den Einheimischen willkommen geheissen wurden. Sie sehen die toten Haie und steigen am nächsten Tag auf ein Boot – im Wissen, dass sie Haie retten. Jeder Teilnehmer möchte etwas verändern.» 44
«Wir machen Haifischer zu Touri-Guides, verhindern, dass Boote zum Fischen rausfahren, und schützen so Haie.»
PERRIN JAMES
Cool bleiben: Du wirst viel eher durch einen Blitz schlag getötet als von einem Hai gebissen.
Stewart agiert vor und hinter der Kamera, um auf das Hai-Drama aufmerksam zu machen. Die Filme «Blue» und «Sharkwater Extinction» sind auf DVD und digital erhältlich.
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«Der einzige Fehler, den man machen kann, ist, nichts zu tun.»
Haifischflossensuppe wird noch immer in Chinatowns weltweit verkauft. Was ich damit sagen will: Man kann den Haihandel bekämpfen, indem man als Konsument Dinge infrage stellt und nichts kauft, was sich negativ auf den Ozean auswirkt.»
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ie Mission, den Ozean und seine Bewohner zu retten, wirkt oft wie ein endloses und unmög liches Unterfangen. Können wir das Blatt noch wenden? «Ehrlich gesagt, ich weiss es nicht», sagt Stewart. «Als ich jünger war, wusste ich, dass ich die Hai fischerei nicht würde stoppen können, aber ich kämpfte trotzdem weiter – aus Prinzip. Heute sehe ich, wie Menschen auf Lombok einen neuen Sinn in ihrem Leben finden, wie sie mehr Zeit mit ihren Familien verbringen und wie die Haie langsam wieder zurückkommen. Der einzige Fehler, den man machen kann, ist, nichts zu tun. Denn das würde be deuten, schon längst aufgegeben zu haben.»
projecthiu.com THE RED BULLETIN
PERRIN JAMES, KARINA HOLDEN
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on intimen Tauchreisen mit ihrem Vater rund um das Great Barrier Reef bis zur Leitung einer medienwirksamen Akti vistenorganisation – Stewart hat in den letzten neun Jahren einen weiten Weg zurückgelegt und dabei auf vieles ver zichtet: «Ginge es nach mir, hätte ich meine Unterwasserwelt geheim gehal ten», sagt sie. «Aber Industrie und Regie rungen haben ein Vakuum zwischen Ozean und Mensch geschaffen, und sie nutzen diesen Raum. Sie nehmen sich, was sie wollen. Ich muss etwas tun.» Wer das auch so sieht und Meeres bewohner schützen möchte, muss laut Stewart nicht an die Küsten dieser Welt reisen: «Leute schauen manchmal auf meinen Instagram-Feed und denken sich: ‚Ich muss mit Haien schwimmen, um sie zu retten‘», sagt Stewart. «Aber der Ozean wird von uns allen beeinflusst, ob in Küstennähe oder nicht.» «Es gibt Haifischleberöl in Nahrungs ergänzungsmitteln, und man kann Hai knochen kaufen. Es stecken Haie in Leckerlis für Haustiere, es gibt Haifisch leberöl in Make-up-Produkten, und
RAIDER HARPOON PATENTED* HOUR INDICATOR *Patent pending
Pascal in seinem farbenfrohen MalerOutfit und mit dem ÂŤAugen-HelmÂť
Dieses Bild («For Ever», 130 × 220 cm, Öl auf Leinwand) ziert einen Sweater aus der aktuellen «OffWhite»-Kollektion des US-Designers Virgil Abloh – und bescherte Pascal internationale Wahrnehmung.
Rebell mit Pinsel Ein junger Wilder, der malt wie ein alter Meister. Die Erfolgsstory des Künstlers PASCAL MÖHLMANN – oder: Wie du gegen jeden Trend trendy wirst. Text WOLFGANG WIESER Fotos PHILIPP MUELLER
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er kleine Junge steht staunend vor einem riesigen Gemälde. Er ist zehn, vielleicht elf. Und er ahnt, dass sich seine Welt angesichts dieses Bildes für immer ver ändert haben könnte. Hier, im ersten Stock des Denon- Flügels des Pariser Louvre, sieht er seine Zukunft – in einem Ölgemälde, so gross, dass es sich mit einem Blick kaum erfas sen lässt: 6,21 Meter hoch, 9,79 Meter breit. Jacques-Louis David (1748–1825) hat es Anfang des 19. Jahrhunderts ge malt, es zeigt die Krönung Napoléons I. Wer die Menschen auf diesem Bild sind, weiss der Junge nicht. Aber er kann ihre Bedeutung spüren. Und er ist faszi niert von den Details: von einzelnen Ges ten, den rätselhaften Blicken und jedem fein gemalten Pelzhärchen. «Das hat mich geflasht», sagt der kleine Junge von einst, «ab diesem Moment habe ich ge wusst, was ich werden will.» Knapp vier Jahrzehnte später steht Pascal Möhlmann, 50, in seinem wunder bar hellen Atelier in der Hermetschloo strasse in Zürich und krempelt die Hemds ärmel hoch: «Aber ich habe nicht gewusst, was es heisst, Künstler zu sein.» Es heisst jedenfalls nicht, unordent lich zu sein. Das Atelier, das er sich mit seinem Freund, dem Designer Daniel Herman, teilt, sieht perfekt aufgeräumt aus. Alles hat seinen Platz, alles ist dort, wo es hingehört: die Bücher, die Discs, das Skelett namens Robert und ein Stapel von weiss grundierten Papptellern, auf denen Pascal schnelle Skizzen hinter lassen hat. 50
An den Wänden hängen Bilder: ein Porträt von It-Girl Caroline Vreeland, das er für deren neues Album gemalt hat; eine junge Frau mit verschränkten Armen, das Wort «Faster» über den Busen tätowiert; eine kleine Gartenschaufel als Stillleben. Über einen Sessel hin geworfen: ein grauer Sweater. Er ist über und über mit Farbe bedeckt. Pascal trägt ihn, wenn er malt: «Für den habe ich schon Geld geboten bekommen», sagt er lachend. In sein Atelier kommt der
gebürtige Niederländer, der seit knapp zwanzig Jahren in der Schweiz lebt, wenn er Lust hat: «Aber das ist praktisch jeden Tag. Ich stehe spät auf, nehme mir zu Hause viel Zeit. Meistens bin ich um die Mittagszeit hier. Und bleibe dann für Stunden.» Während er malt, hört er klassische Musik: gerne Romantiker wie Robert Schumann und Anton Bruckner, zuletzt immer öfter Igor Strawinsky. Direkt am geöffneten Fenster steht auf einer Staffelei ein Bild, an dem er THE RED BULLETIN
Pascal Möhlmann im Atelier. Zu seiner Pose hat ihn ein Van-Dyck-Gemälde inspiriert.
«Meistens bin ich um die Mittagszeit hier. Und bleibe für Stunden.» THE RED BULLETIN
seit Wochen arbeitet. Züge fahren unten vorbei, sorgen für ein Grundrauschen. In einem Becher stehen feine Pinsel, griffbereit, daneben ein iMac. Wer Pascal Möhlmanns Arbeit via Instagram verfolgt, kann den Fortschritt erkennen: Die vor Tagen noch weissen Flecken, mit Acrylfarbe flüchtig skizzierte Gesichter auf dem Gemälde am Fenster, sind nun fertig ausgeführt. Vier nackte Frauen liegen übereinander, immer dasselbe Modell: «Eine Auftragsarbeit.
Eine Freundin, die ein besonderes Nacktporträt will …» Ob er seine Arbeit vorab plant? «Meistens schon. Wenn ich an so einem Bild dran bin, über längere Zeit, dann schlafe ich mit ihm ein, wache darüber auf und träume noch davon. Ich weiss genau, wo ich ansetze, wenn ich wieder da bin.» Manchmal geht es dann ganz schnell. Manchmal geht es ganz schön langsam. Pascal springt auf, stellt sich an die Staffelei und streicht mit der rechten Hand 51
«Jeder Mensch bekommt eine unglaubliche Schönheit, wenn ich mich mit ihm beschäftige.»
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über einen der Rücken: «Den habe ich in einem Stück gemalt, das war ganz easy. Aber den Hintern», sagt er und er deutet lachend ein Stückchen höher, «den habe ich dreimal machen müssen.» Pascal malt «alla prima»: Anders als bei der Malerei in Schichten wird dabei die gewünschte Farbe auf der Palette gemischt und direkt auf die Leinwand aufgetragen. Viele der alten Meister haben – nicht nur, aber auch – so ge arbeitet: Rubens, Velázquez, El Greco, Tizian, einige der grossen Engländer und natürlich der Flame Anthonis van Dyck (1599–1641). «Er ist immer noch mein Idol», sagt Möhlmann. Er deutet auf ein paar Kopien von Van-Dyck-Porträts, die ihm gegenüber an einer schmalen Wand hängen: «Anthonis hört mit. Mit ihm verbindet mich eine Freundschaft, obwohl er 1641 gestorben ist.»
Mit seiner Leidenschaft für die alten Meister macht sich Pascal anfangs wenig Freunde: «Ich hab von anderen Künstlern deutlich zu spüren bekommen, dass sie meine Art zu malen wenn schon nicht für plakativ, so doch zumindest für illus trativ halten.» Anders gesagt: für uninter essant bis bedeutungslos. Als alter «Pönk», wie Pascal das Wort Punk ausspricht, «habe ich mir einfach eine Anti-Haltung zugelegt und mir ge dacht, mit euch will ich nichts zu tun haben». Auf der Kunsthochschule in Utrecht rächt er sich für die Ignoranz der Kolle gen mit der Eroberung des Stiegenhau ses, wandelt es mit zwei Freunden zum persönlichen Atelier um und beschallt die entsetzten Kollegen mit Public Enemy, Slayer und Sepultura – bis er das Studium schliesslich doch «cum laude» abschliesst. THE RED BULLETIN
Dieses Gemälde heißt «Sospiri» – Seufzer (160 × 140 cm, Öl auf Leinwand): Das Spiel mit der Schwerkraft ist eines von Pascals Lieblingsthemen.
Skelett Robert: Der Knochenmann hat immer wieder Auftritte in Pascals Arbeiten.
Noch zu Studienzeiten verdient Pascal Möhlmann mit seinen Porträts erstes Geld. Freundliche Nachbarn bestellen sie für ein paar hundert Gulden bei seinem Vater.
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nfang der Nullerjahre übersiedelt der Holländer zuerst nach Basel (der Liebe wegen), ein paar Jahre später nach Zürich. Hauptsächlich wegen der Freundschaft zu Designer Daniel Herman, «aber auch, weil etwas mehr läuft in dieser Stadt». Er entdeckt die berüchtigte Langstrasse, findet Gefallen am Milieu und langen Nächten in dunklen Bars. Davon hat er heute genug: «Früher war es romantisch bad», sagt er, «heute ist es wirklich nur noch bad …» Dafür läuft sein Geschäft alles andere als schlecht. Er malt Prominente wie
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Dieter Meier von Yello, Tennis-Ass Roger Federer und It-Girl Caroline Vreeland, selbst Schweizer Bischöfe lassen sich von dem Linkshänder gerne verewigen. Um sein finanzielles Auskommen muss er sich keine Sorgen mehr machen. «Zumindest im Moment nicht», sagt er. Was ihn an der Porträtmalerei fasziniert? Pascal holt tief Luft – als hätte er auf diese Frage nur gewartet – und sprudelt los: «Es geht nur um den Menschen, es braucht kein Konzept. Es gibt wenige Leute, die eine für mich sehr unangenehme Ausstrahlung haben – oder gar keine Ausstrahlung –, und ich habe auf die härtere Art gelernt, dass ich diese Leute nicht porträtieren sollte, weil ich sie nicht spüre, sie nicht mag. Aber ansonsten habe ich gemerkt, dass jeder Mensch, wenn ich mich mit ihm beschäftige, eine unglaubliche Schönheit bekommt und dass bei mir eine platonische Verliebtheit entsteht. Das ist nicht übertrieben! Und ich male mit dieser Verliebtheit, auch wenn sie schnell wieder vorübergeht.» Mit seinem Bild «Disposizione/Addicted to Love» schafft er 2010 einen grandiosen Mash-up aus dem Stil der alten Meister und 1980er-Pop, mixt Caravaggios Grablegung mit Robert Palmers DiscoKracher. Das Ergebnis: Pascal, mit Zigarette in der rechten Hand, wird von zwei
knapp bekleideten Frauen getragen, drei weitere stehen dezent irritiert herum. Die Idee dahinter? Pascal lacht und sagt: «Eitelkeit, pure Eitelkeit. Deshalb muss dieses Bild bitte unbedingt mit Ironie betrachtet werden.» Seine Arbeiten postet er regelmässig auf Instagram. Dort entdeckt ihn vor zwei Jahren Virgil Abloh. Mit seiner Marke OffWhite hat der US-Designer längst Kult status erreicht, seit März 2018 verantwortet er die Männerkollektion von Louis Vuitton. Für Pascals Ölgemälde «L.M.I.T.», auf dem drei nackte, teils bewaffnete Frauen, zwei Skelette und Pascal selbst zu sehen sind, lässt er ein Like da. Was folgt, ist ein reger Austausch via WhatsApp. Bis Pascal ein Bild der Skulptur «Raub der Proserpina» von Gian Lorenzo Bernini (1598–1680) schickt. Ablohs Reaktion: «Eines meiner Lieblingskunstwerke. Go!» Und genau das macht Pascal: Nach dem Vorbild des alten Meisterwerks malt er das Ölgemälde «For Ever», das Motiv schmückt jetzt einen Off-White-Sweater. Pascal Möhlmann weiss jetzt sicher, dass er das Richtige macht. Und dass er das Richtige getan hat, seit er im Louvre vor diesem riesigen Bild gestanden ist. Pascal Möhlmann dokumentiert seine Arbeiten regelmässig auf Instagram: @pascalmoehlmann
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INNOVATOR Tauchkapsel in Aktion: wie ein Zelt auf 20 Meter Tiefe
Meeresforschung
Leben wie die Fische
Ein französisches Forscherpaar hat eine Kapsel gebaut, mit der man drei Tage unter Wasser bleiben kann. Sie wird die Ozeanografie revolutionieren.
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hislain und Emanuelle Bardout führen ein aussergewöhnliches Leben: Das Paar hat vor zehn Jahren seine bürgerliche Existenz in Frankreich aufgegeben, um auf einem Boot um die Welt zu reisen und die Ozeane zu erforschen. «Wir wissen mehr über die Oberfläche des Mars als über den Meeresgrund», sagt
STARTPIONIEREUPS, U GENIA ND ERFINDU LE NGEN
Ghislain. Jetzt haben sie ein revolutionäres Werkzeug für ihre Mission entwickelt und gebaut: eine Tauchkapsel, mit der sie 72 Stunden, ohne aufzutauchen, unter Wasser verbringen können. Damit sind nun Abläufe im Unterwasserleben zu beobachten, die herkömmlichen Tauchern bis jetzt verborgen blieben. «Die Tiere
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Robotik
IN ALLER KÜRZE BESSER URLAUBEN
Putzige Assistentin Little Sofia, ein puppengrosser Roboter, soll Mädchen die Berührungsängste vor künstlicher Intelligenz nehmen.
Gäste verwöhnen ist schön, selbst verreisen auch. Zwei Ideen, die beides erleichtern.
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umanoide Roboter lassen viele Menschen sich immer ein wenig unwohl fühlen. Schliesslich reden uns Science-Fiction-Filme doch ein, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis sie die Macht auf der Erde übernehmen werden. Doch Little Sophia ist anders. Die handpuppengrosse Roboterdame wurde von Hanson Robotics geschaffen, um anderen Macht – nämlich die Macht des Wissens – zu verschaffen. «Little Sophia soll vor allem junge Mädchen bestärken und ihnen Programmieren und künstliche Intelligenz
BESSER ABHEBEN Fliegen ohne Reue: Das verspricht Fabian Höhne mit Flyla. Die Plattform vermittelt Resttickets von Partner- Airlines an Studenten – und pflanzt zum Ausgleich des jeweiligen CO²-Ausstosses Bäume. flyla.com
müssen vergessen, dass du da bist», erklärt Ghislain. Die Kapsel, eine Weiterentwicklung der beim Profitauchen genutzten Taucherglocken und des Sättigungstauchens (geatmet wird ein HeliumSauerstoff-Gemisch), ist soeben in der Südsee auf seine Funktionstüchtigkeit getestet worden. Next Stop: Südpol. underthepole.com
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Mehr Inspiration für Zukunftsmacher gibt es im aktuellen INNOVATOR. redbulletininnovator.com
FRANCK GAZZOLA, HANSONROBOTICS.COM, KAIFER/ROAMLIKE, FLYLA
GRATIS EINRICHTEN Von der Seife bis zum Bett: Mit Roamlike (Sitz im WeWork-Büro Köln) bietet Co-Gründer Jens Büschgens Ferien wohnungsbesitzern kostenlose Produkte, deren Hersteller auf diese Art ihre Bekanntheit steigern wollen. roamlike.com
auf lustige und abenteuer liche Art und Weise nahe bringen», sagt Jeanne Lim, CEO des Hongkonger Unternehmens. Die kleine Schwester von Roboter-Ikone Sophia kann Gesichter erkennen, auf Mimiken reagieren, singen, Geschichten erzählen und Gespräche führen. Gesteuert wird sie via App am Smartphone oder Tablet, programmiert durch Blockly, ein System zur einfachen Nutzung der Programmiersprache Python. Denn diese Sprachen – und das ist jetzt keine ScienceFiction – sind die Zukunft. hansonrobotics.com
Little Sophia: so klein und schon so klug
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Ausgebremst OLIVER KELLER ist Stuntman in Hollywood, seine Spezialität sind wilde Autoverfolgungsjagden. Sein aktuell grösstes Risiko? Dass Autopiloten das Kommando übernehmen. Ein Gespräch über einen gefährlichen Job im Wandel der Zeit. Text LUKAS RÜTTIMANN
Fotos BEN BRINKER
Da steigt der Rauch auf: Oliver Keller am Steuer seines Pontiac Trans Am
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«Die alten Muscle Cars haben genug Power und sehen auch noch super aus.»
K Oliver Keller zaubert uns einen Donut auf den Asphalt.
einer kannte ihn, als er vor zwanzig Jahren nach Los Angeles auswanderte und dort sein Glück suchte. Heute gehört Oliver Keller, 44, zu den erfolgreichsten Stuntmen in Hollywood, mit einer Werkschau von fast 200 Filmen und Serien, darunter Hits wie die TV-Serien «Westworld» und «True Detective» oder Kinofilme wie «Nightcrawler» und «Killers». Autos nehmen im Schaffen des Zürchers eine Hauptrolle ein. Für seine Auftraggeber inszeniert und fährt Keller Verfolgungsjagden, fliegt mit Autos durch die Luft, überschlägt sich spektakulär und brettert millimetergenau durch Hindernisse. Nun jedoch steht er vor einer neuen Herausforderung. Die Fahrzeuge werden immer technischer. Assistenzsysteme jedoch sind für seine Arbeit nicht wirklich nützlich. Zudem macht der E-Auto-Trend auch vor Hollywood nicht halt. Wie geht jemand, dessen Geschäft es ist, die Kon trolle zu behalten, damit um, ebendiese immer öfter an den Bordcomputer ab geben zu müssen? Wir trafen den entspannten 1,88-Meter-Mann in Zürich zum Gespräch. 59
the red bulletin: Oliver, riskantes Fahren ist dein Job. Wie geht es einem Hollywood-Stuntman im langweiligen Schweizer Strassenverkehr? oliver keller: Langweilig würde ich den Verkehr in der Schweiz nicht nennen, im Gegenteil. Vor allem die Tempowechsel bin ich aus den Vereinigten Staaten nicht mehr gewohnt. Erst 120 km/h, dann runter auf 100 km/h, 80 km/h, dann plötzlich wieder freie Fahrt – und dass hier überall Blitzer stehen, ist eine Herausforderung. Als Stunt-Double in der US-Fernsehserie «The Rookie» wirst du wohl eher selten geblitzt … Stimmt. Meine Figur ist ja schliesslich ein Cop, kein Fahrer eines Fluchtautos (lacht). Dieser Job ist übrigens einigermassen kurios zustande gekommen: Eines Tages erhielt ich einen Anruf meines guten Freundes Troy Gilbert, der meinte, ich sei besser für einen Job geeignet als er. Tatsächlich war er zu klein, um als Double von Hauptdarsteller Nathan Fillion durchzugehen. So kam ich ins Spiel. Nun wirke ich seit fast zwei Jahren in «The Rookie» mit, und ich bin echt stolz, wie gut diese TV-Serie ankommt.
Das Kultauto ist aus dem Film «Ein ausgekochtes Schlitzohr» mit Burt Reynolds bekannt.
«Das Präparieren von Stunt Cars gehört zu meinem Job, da wird nichts dem Zufall überlassen.» 60
Was musst du machen, weil es sich der Star nicht traut? Das Sich-Trauen ist nicht das Problem. Es geht darum, den Schauspieler so zu entlasten, dass er sich voll und ganz auf seine Arbeit konzentrieren kann. Deshalb übernehme ich auch simple Szenen wie etwa Verfolgungsjagden zu Fuss oder im Treppenhaus. Dazu kommen natürlich die klassischen Übungen wie Schlägereien, Stürze und Autocrashes. Mit einem Tesla crashst du aber kaum in die Wand, oder? Nicht wirklich (lacht). Nathans Figur fährt meistens einen Ford Explorer. Das ist ein Auto, das sich für Stunts sehr gut eignet. Weshalb? Weil es nicht übermässig überladen ist mit Technik. Oft reicht es beim Explorer schon, wenn man das Antischleuder system deaktiviert. Das kann man per Knopfdruck. Allerdings sind diese Autos für den Alltag gemacht, deshalb kann sich das System auch relativ leicht THE RED BULLETIN
Autostunts gehören für den Schweizer zum Alltag. Dabei gilt: je simpler ein Fahrzeug, desto besser für ihn.
Oliver Keller liebt die Herausforderung, Kopf und Kragen riskiert er aber selten.
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«Ich habe gelernt, dass man manchmal die Kontrolle abgeben muss.» ieder einschalten. Um sicherzugehen, w dass der Wagen für eine Verfolgungsjagd geeignet ist, mussten wir deshalb die Sicherungen ausbauen. Da stehen jetzt so manch einem Garagisten die Haare zu Berge. Gut, das soll man auch bitte schön nicht zu Hause nachmachen. Das Präparieren von Stunt Cars gehört zu meinem Job, da wird nichts dem Zufall überlassen. Wir arbeiten mit eigens angefertigten Bauteilen, beispielsweise speziellen Fussbremsen. Die sorgen dafür, dass ein Manöver auf dem Bildschirm gefährlich aussieht, das Risiko für uns Stuntmen aber dennoch kalkulierbar bleibt. Kannst du ein Beispiel nennen, bei dem du wirklich an die Grenze gegangen bist? Für den Film «Keeping Up with the Joneses» (deutsch: «Die Jones – Spione von nebenan»; Anm.) wurde ich in einem Mercedes S550 von fünf Motorrädern verfolgt. Ich sass am Steuer als Stuntdouble von Jon Hamm. Diese Szene haben wir über einen Zeitraum von fast sechs Wochen gedreht, denn sie war extrem anspruchsvoll. Ich musste mit etwa 75 km/h eine Wand entlang auf eine Rampe fahren und dann in ein Garagentor hineinschlittern, das nur etwa anderthalbmal so breit wie der Mercedes war. Bis auf ein Mal, wo ich den Rückspiegel zerkratzt habe, haben wir das immer gut hingekriegt. Allerdings hatten wir viele Probleme mit der hohen Technologisierung des S550; wir mussten wochenlang rumbasteln, bis wir das Auto für diesen Stunt einsetzten konnten. Nervt das? Es kann mühsam sein. Die alten Muscle Cars sind schon geiler, die haben genug Power, sind kaum kaputt zu kriegen und sehen auch noch super aus. Wahrscheinlicher ist aber, dass auch Nathan Fillions Figur irgendwann im E-Auto rumfährt, denn Hollywood wird den Mobilitätswandel aufgreifen müssen. Wie gehst du damit um? THE RED BULLETIN
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Das ist gut möglich. Die Geschichten wandeln sich, die Figuren auch – und damit die Fortbewegungsmittel. Letztlich ist alles eine Frage des Geldes. Man kann auch hoch technologisierte oder elektri sche Autos so umbauen, dass mit ihnen tolle Stunts möglich sind. Man muss im mer mit dem arbeiten, was man von der Produktion vorgesetzt bekommt, und das Beste daraus machen. Und wenn sich deine Hauptfigur in ein autonom fahrendes Auto setzen soll? Na ja, davon wäre ich jetzt nicht der allergrösste Fan. Weil du der Technologie nicht trauen würdest? Ja, denn das liegt auch ein wenig in der Natur der Sache. Mein Job ist es, die Kontrolle zu haben, jede Eventualität einzuberechnen und im Notfall richtig reagieren zu können. Das alles an die Technik abzugeben löst bei mir kein gutes Gefühl aus. Ich habe aber auch ge lernt, dass man manchmal die Kontrolle abgeben muss. Im Flieger sitzt schliess lich auch ein Pilot am Steuer, nicht ich. Apropos Flieger, hast du Flugangst? Hatte ich. Dann habe ich mit Fallschirm springen begonnen. Das hat das Ganze sehr schnell relativiert (lacht).
Spielt Angst in deinem Job überhaupt eine Rolle? Gab es je einen Stunt, bei dem du richtig um dein Leben bangen musstest? Es gab da eine Szene in der Komödie «Killers», in der ich Ashton Kutcher dou belte. Der Ferrari California kam damals 2010 gerade neu heraus, und wir erhiel ten ein einziges Modell, um damit in hohem Tempo über die steile Bergstrasse in Monaco, auf der Grace Kelly tödlich verunglückte, zu brettern. Ich bin mit fast 200 km/h über diese Strecke gerast und hatte viel Spass. Plötzlich, als ich auf eine ganz enge Kurve zuraste, ging nichts mehr. Kein Strom, keine Servo lenkung, kein Licht – nichts. Ich bin mit etwa 140 km/h auf den Abgrund zuge fahren, stieg voll in die Eisen und brach
«Ich raste mit 200 km/h auf eine enge Kurve zu. Plötzlich ging nichts mehr …»
te den Ferrari erst etwa 20 Meter vor dem Abhang zum Stehen. Das war alles andere als lustig. Hat man untersucht, wodurch der Defekt ausgelöst wurde? Ein extra eingeflogener Ferrari-Techniker fand es nach langem Suchen heraus. Die Filmleute hatten die Glühbirnen beim Bremslicht herausmontiert, weil ein bremsender roter Ferrari auf der Lein wand uncool aussieht. Da hat der Bord computer schlappgemacht und sich aus geschaltet. Ich sag’s ja – zu viel Technik ist nicht gut. Du hast eine Tochter, die Autorennen fährt. Wie gehst du mit Ängsten um? Sie begann mit fünf, Gokart-Rennen zu fahren. Ich konnte mich also schon früh dran gewöhnen. Mit acht Jahren war sie Dritte in der US-Meisterschaft, mit elf hatte sie bereits über 21.000 Runden auf kalifornischen Racetracks hinter sich. Das wurde ihr zu langweilig, weshalb ich ihr einen Mazda Miata gekauft habe und einen Überrollkäfig einbauen liess. Nun ist sie ein Teenager, lernt schalten und schleudern. Will sie Profi-Rennfahrerin werden? Nun, sie ist 13 Jahre alt; an einem Tag will sie das, am anderen etwas anderes. Und wenn sie eines Tages Stuntfrau werden möchte? Dann würde ich sie selbstverständlich unterstützen. Wer sich seinen Traum er füllen möchte, braucht einen positiven Background. Die Hindernisse kommen von selbst.
Burt Reynolds, mit dem Keller befreundet war, hat das Armaturenbrett signiert.
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Du selbst bist 44 Jahre alt, Stuntman kann man nicht ewig sein. Wie lautet dein Plan B? Ich habe schon früh begonnen, andere Jobs zu machen. Ich koordiniere viel, habe in der Schweiz fürs Fernsehen Shows wie «Stunt Hero» konzipiert und kreiere gerade ein neues Projekt in den USA. Auch Action-Regie ist etwas, was mich reizt. Ich habe aber das Gefühl, dass ich merken werde, wenn die Zeit dafür reif ist. Momentan fühle ich mich sehr wohl mit allem, was ich tue. Aber wenn ich eines Tages am Set wirklich in ein autonomes Fahrzeug einsteigen muss, ist es wohl Zeit, etwas zu ändern. THE RED BULLETIN
Wenn alles in Rauch versinkt, heisst das «Burn-out». Für Keller eine der einfacheren Übungen im Job
ZUKUNFT JETZT!
Premiere: Zum ersten Mal fahren die spannendsten Autos des Jahres mit Strom – oder zumindest mit elektrischer Unterstützung. Wir klopfen sie auf ihre Zukunftsfähigkeit ab – und blicken zurück auf die wichtigsten Premieren in 90 Jahren Genfer Auto-Salon. Text WERNER JESSNER
DIE LUXUSKLASSE Schick, schnell, perfekt designt – so machen E-Autos eine bemerkenswert gute Figur.
Leistung Reichweite CO² (lokal)
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408 PS 446 km 0 g/km
Kernkompetenz
Massive rein elek trische Leistung, das Coupé-Heck macht ihn unverdächtig, als Transport esel missbraucht zu werden.
Nachhaltigkeit
Audi macht im Pro duktionszyklus auf Kreislaufwirtschaft – also: Recycling, Wiederverwertung und Reparatur möglichkeit.
Wo bleibt der Spass?
Das erste serien mässige digitale Matrixlicht kann dich zum Beispiel mit personalisiertem Logo begrüssen.
BEIGESTELLT
MÄCHTIG AUDI E-TRON SPORTBACK
THE RED BULLETIN
REKORDVERDÄCHTIG PORSCHE TAYCAN TURBO S Leistung Reichweite CO²
761 PS 412 km 0 g/km
Kernkompetenz
Einer muss der schnellste, stärkste, ärgste E-Sportler sein. Das ist er.
Nachhaltigkeit
260 km/h Spitze, vier Sitzplätze, und der Strom kommt aus der eigenen Photovoltaik-Anlage auf dem Hausdach: Schneller kann die Familie nicht grün reisen.
Wo bleibt der Spass?
Beeindruckender als die 2,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h sind die unfass baren 1,7 Sekunden von Tempo 80 bis zum Tempolimit auf der Autobahn.
Taycan: Elektro- Porsche mit beeindruckend scharfem Blick
THE RED BULLETIN
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HOCHWERTIG MERCEDES EQC Leistung Reichweite CO²
FORMSCHÖN POLESTAR 2 Leistung Reichweite CO²
408 PS 470 km 0 g/km
Kernkompetenz
Das Volvo-Gefühl, aber sportlicher und rein elektrisch: Dafür steht nach dem Pilot projekt Polestar One auch der Fünftürer namens 2.
68
408 PS 430 km 0 g/km
Nachhaltigkeit
Das Interieur ist vegan: Statt Leder kommt ein neues, umweltneutrales Material namens Weave Tech zum Einsatz.
Wo bleibt der Spass?
Die einen finden ihn im Infotainment- System mit Riesenbildschirm, andere in den hochwertigen Fahrwerks- und Bremskomponenten.
Kernkompetenz
E-Antrieb mit kom petentem Allradsystem plus Assistenzsysteme auf dem neuesten Stand in praktischer wie hochwertiger Verpackung.
Nachhaltigkeit
Die Sitzbezüge bestehen beispiels weise aus recyceltem Kunststoff, aber auch nachwachsende Produkte wie Hanf, Wolle und Natur kautschuk kommen zum Einsatz.
DYNAMISCH BMW 330E PLUG-IN Leistung Reichweite CO²
292 PS 66 km (elektr.) ab 37 g/km (komb.)
Kernkompetenz
Hat als erster Hybrid- Dreier nichts von den Tugenden ein gebüsst, die einen Dreier-BMW seit jeher auszeichnen: Agilität, Wertigkeit, Dynamik.
Wo bleibt der Spass?
An Schnelllade stationen ist der EQC bereits nach 40 Minuten voll «aufgetankt». Und weiter geht’s!
Nachhaltigkeit
Plug-in bedeutet: 113 elektrische Pferde tanken zu Hause in der Garage, nur die 184 aus dem Vierzylinder-Benzin motor müssen zur Tankstelle.
Wo bleibt der Spass?
Der Hybrid-Antrieb kaschiert das Zusatzgewicht souverän: in 5,9 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h.
THE RED BULLETIN
DIE MITTELKLASSE
WASSERSTOFFLICH HYUNDAI NEXO
Nicht zu viel und nicht zu wenig, schlicht: gerade richtig. Alter native Antriebe etablieren sich im Mainstream.
Leistung Reichweite CO²
163 PS 666 km 0 g/km
Kernkompetenz Verwandelt Wasserstoff in elektrische Energie, die über Elektromotoren die Räder antreibt. Aus dem «Auspuff» kommt bloss reines Wasser.
Nachhaltigkeit
Mit Wasserstoff betriebene Brennstoffzellen gelten mittelfristig als ideale Technologie, um Klimafreundlichkeit und kurze Tankzeiten zu kombinieren.
Wo bleibt der Spass?
Beginnend bei der automatischen Einparkfunktion bis zum belüfteten Sitz oder dem BreitbildDisplay zieht der NEXO alle Register.
«Fünf Bild schirme im Innenraum, Kameras statt Rück spiegel.»
RETRO-CHIC HONDA E
BEIGESTELLT
Leistung Reichweite CO²
THE RED BULLETIN
136 PS 200 km 0 g/km
Kernkompetenz
Superwendiges Auto für Ballungszentren und ihre Umgebung. Kombiniert RetroChic aussen mit einem der modernsten Innenräume der Gegenwart.
Nachhaltigkeit
Der Ein-Pedal-Fahrstil vergeudet keine Energie: Sobald der Fahrer vom «Gas» geht, bremst er – und gewinnt sofort Energie zurück.
Wo bleibt der Spass?
Heckantrieb. Wer es darauf anlegt, findet im Cockpit einen «Sport»–Button – und 145 km/h Spitze reichen in der Schweiz allemal.
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BEWÄHRT SUBARU XV E-BOXER HYBRID Leistung Reichweite
150 plus 16,7 PS
CO²
150 g/km
1,6 km (elektr.)
Kernkompetenz
Auch als Mild-Hybrid bringt der XV alle Subaru-Qualitäten mit: Allrad, Praktikabilität und natürlich den Boxermotor.
Nachhaltigkeit
Der ins stufenlose Getriebe integrierte E-Motor unterstützt den Verbrenner fast wie ein Turbo und spart so Sprit.
PRAKTISCH ŠKODA SUPERB IV Leistung Reichweite CO²
Wo bleibt der Spass?
218 PS 62 km (elektr.) 40 g/km
Kernkompetenz
Das gute Gefühl, mehr für sein Geld zu bekommen: Platz, schlaue Details – und jetzt auch Nachhaltigkeit.
Bis 40 km/h rollt der XV rein elektrisch, was bisher noch kein Subaru konnte, und verblüfft damit Passanten.
Nachhaltigkeit
Der Durchschnitts pendler fährt 30 Kilo meter pro Tag. Der Superb iV schafft rein elektrisch 62 Kilometer.
Wo bleibt der Spass?
In den Details, etwa der per App programmierbaren Vorheizung. Gab’s bisher nur in der Luxusklasse.
«Crossover mit E-Antrieb. Kaum ein Hersteller wird ohne auskommen.»
PRAKTISCH MAZDA MX-30 Leistung Reichweite CO²
70
143 PS 200 km 0 g/km
Kernkompetenz
Der erste rein elek trische Mazda (Premiere: im Herbst 2020) ist ein enger Verwandter des erfolgreichen SoftSUV CX-30.
Nachhaltigkeit
Was sich im Innenraum nach Filz anfühlt, sind recycelte Plastikflaschen. Und anstelle von Tropenhölzern findet Kork Verwendung.
Wo bleibt der Spass?
Die gegenläufig öffnenden hinteren Türen sind ebenso spektakulär wie praktisch.
THE RED BULLETIN
DIE PREISWERTEN Klein, flink und emissionsfrei: Dieses Trio ist perfekt für Ballungszentren.
REDUZIERT SMART EQ FORTWO Leistung Reichweite CO²
82 PS 144 km 0 g/km
Kernkompetenz
Die Ikone moderner Mobilität mit Schwei zer Wurzeln fährt endlich so, wie sie ursprünglich von Ni colas Hayek geplant war: rein elektrisch.
Nachhaltigkeit
Weniger ist mehr. Genau das, was smart von Anfang an predigte. Oder wie es einst hiess: «reduce to the max.»
Wo bleibt der Spass?
2,69 Meter Aussen länge. Wenn Park plätze knapp sind, garantiert dieses magische Mass täglich Freude.
URBAN SEAT MII ELECTRIC Leistung Reichweite CO²
83 PS 260 km 0 g/km
BEIGESTELLT
Kernkompetenz Genau das, wonach es aussieht: Rein elektrisches Stadt auto, das Zürich– Bern & retour ohne Ladepause schafft.
THE RED BULLETIN
Nachhaltigkeit
Klein, aber nicht zu klein: Mit 3,55 Me tern Länge verstellt er wenig Platz, bietet aber trotzdem fünf Personen Platz.
Wo bleibt der Spass?
Abgedunkelte Seiten scheiben, Einpark hilfe, hübsche Felgen: «Kleinwagen» ist längst kein Synonym mehr für Verzicht.
QUIRLIG RENAULT ZOE Leistung Reichweite CO²
135 PS 395 km 0 g/km
Kernkompetenz
Eines der meist verkauften E-Autos überhaupt wurde noch geschmeidiger, praxistauglicher und besser vernetzt.
Nachhaltigkeit
Sinnvolle Extras wie sich aktualisierende Karten oder ein Lade planer, der günstige Randzeiten ausnutzt, werden sich im Wiederverkauf niederschlagen.
Und wo bleibt der Spass?
Frischer Auftritt und niedriges Gewicht lassen keine Sekunde Langeweile zu.
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HITPARADE
Die Top Ten aus 90 Jahren Genfer Auto-Salon – von herrlich unvergesslich bis doch wieder eine Erinnerung wert, von erfrischend revolutionär bis born to be wild. Text WERNER JESSNER
Beispiellos spektakulär: der Jaguar E-Type, eine Legende
Technisch brav, optisch frech: Volkssportler Scirocco
1928
1934
1961
1963
1971
Ford Model A
Chrysler Airflow
Jaguar E-Type
Mercedes Pagode
Citroën SM
Der Nachfolger des berühmten Model T brachte die Segnun gen der Massen produktion auch uns Europäern nahe.
Der Flugzeug-Hype befand sich weltweit gerade auf seinem Höhepunkt. So fand die Stromlinienform ins Auto.
Fuhr schnell und sah im Stehen noch schneller aus: An dieser Form mussten sich Sportwagen fortan messen.
Aerodynamik
Design-Ikone
Wirtschafts- wunder
Europa war nach dem Zweiten Welt krieg wieder auf gebaut, nun durfte man sich auch wieder etwas leisten.
Futurismus Nach der Mond landung schien tech nisch alles machbar. Dieses Auto drückte die Idee optisch und technisch aus.
BEIGESTELLT
Grossserie
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THE RED BULLETIN
«Für Hersteller aus aller Welt war Genf stets das perfekte Pflaster für Weltpremieren.»
Sexy dank Sparsamkeit (aber nicht nur): das 1-Liter-Auto VW XL1
Zeigt, was möglich ist: der unfassbar starke Bugatti Chiron
1973
1993
1999
2013
2016
VW Scirocco
Ford Mondeo
Honda S2000
VW XL1
Bugatti Chiron
Gemeinsam mit Opel Manta und Ford Capri begründete er die lange Zeit erfolg reiche Kategorie leistbarer schicker Coupés.
Eine Idee, die damals ihrer Zeit voraus war: Ein einziges Modell soll die Geschmäcker aller Märkte gleicher massen treffen.
Höhepunkt der Saug motor-Kunst: Kein Serien-Aggregat schaffte höhere Dreh zahlen, dafür war kein konstruktiver Aufwand zu hoch.
Mit einem Liter Diesel 100 Kilometer weit fahren: ein Prestige projekt, das weit in die Zukunft gedacht war.
Ein Saurier, aber was für einer: 1500 PS, offiziell 420 km/h Spitze, tatsächlich aber 490 km/h schnell.
Breitensport
THE RED BULLETIN
Globalisierung
Feinmotoriker
1-Liter-Auto
1500 PS
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must-haves
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1 FRÜHLING IN DEINEM BART
Verpasse deinem Bart eine Ladung Frühling und geniesse den frischen, belebenden Duft mit einem Hauch von frischen Kräutern und einer leichten Zitrusnote. Ein paar Tropfen Bartöl helfen gegen Schuppen und machen dein Barthaar weicher. Produziert mit rein natürlichen Inhaltsstoffen und von Hand in kleinen Chargen hergestellt. beardtamer.ch
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2 KOLLEGG DUFFEL BAG
Wer viel reist, will Komfort. Dieser Duffelbag von Kollegg bietet das und noch mehr. Das Design besticht mit vielen Raffinessen. Innen- und Aussen taschen bringen Ordnung, und das Innenfutter ist geradezu ein Hingucker. Schnell lässt er sich zum Rucksack umfunktionieren. Seine Abmessungen entsprechen allen Handgepäcksbestimmungen der Luftfahrt. kollegg.ch
3 CHOOSE YOUR MOOD
Mood ist ein austauschbarer Ring mit minimalistischem Design. Sébastien Buemi, Petra Klingler und Belinda Bencic sind unsere Botschafter. Die Marke wird über das Internet ver trieben, und seit 2015 wurden fünf Mood Stores eröffnet. Profitieren Sie mit dem Code REDBULL von einem 50-%-Rabatt auf Ihre erste Basis (nicht mit anderen Aktionen kumulierbar). yourmood.net
4 KLANGWUNDER R7 MK3
Zurück in die 1960er-Jahre, dachte sich Ruark Audio mit dem schicken All-in‑one-Gerät R7. Die inneren Werte sind mehr «back to the future». Ohne störende Kabel vereint der R7 acht Geräte. Ob Internet-Radio, StreamingDienste, Mediaplayer, USB, Bluetooth, Multiroom oder CD: Der R7 kann alles – und dies mit einem exzellenten Klang und in einem zeitlosen Design. ruarkaudio.ch
THE RED BULLETIN
GUIDE Tipps für ein Leben abseits des Alltäglichen
OXALIS ADVENTURE
JOSHUA ZUKAS
EXPEDITION IN DIE GRÖSSTE HÖHLE DER WELT Hang Son Doong, Vietnam
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GUIDE Reisen
Unfassbar gross und ein Öko system nicht von dieser Welt: Ryan Deboodt hat die grösste Höhle der Welt in Vietnam erkundet.
«C
ooler Ausblick», sagt mein Guide Hieu. Sehr witzig. Ich taste mich gerade tief unter der Erde einen 50 Meter langen, schmalen Grat entlang, unter mir ein klaffender Krater aus bleierner Schwärze. Ein falscher Schritt, und mich verschluckt das pure Nichts. Trotzdem macht mir die rasiermesserscharfe Felskante weit grössere Sorgen: Wenn ich ausrutsche, schlitzt sie mir bestimmt die Wade auf. Wir zählen Tag 3 unserer Expedition zur Son-Doong-Höhle in Vietnam. Die Eckdaten der grössten bekannten Höhle der Welt: 5 Millionen Jahre alt, über 5 Kilo meter lang, 200 Meter hoch, 150 breit – hier drin hätte eine New Yorker Häuserzeile Platz. Inklusive Wolkenkratzer. Für ihre Grösse verhielt sie sich lange Zeit sehr diskret: Bis 1991 war ihre Existenz völlig unbekannt. Und blieb es vorerst auch. Denn der ortsansässige Holzarbeiter Ho Khanh, der sie entdeckte, weil er sich vor einem Unwetter in den Höhleneingang gerettet hatte, konnte die Stelle 20 Jahre lang nicht mehr wiederfinden – dabei ist der Phong-Nha-Ke-Bang-Nationalpark, in dem sich die Höhle befindet, kleiner als Hongkong. 2009 setzte sich eine Expedition der British Caving Association in Bewegung. Und fand den Eingang mit Hos Hilfe nach zweimonatiger Suche. Auch heute war ein Team von zehn Leuten nötig, um mich hierherzubringen – nach langen Irrwegen durch dichten Dschungel und zu durchwatende Flüsse. Als ich am Ende des Grats angelangt bin, löst Hieu das Sicherungsseil, damit ich mich umsehen kann. Jetzt erst wird mir klar, dass seine Bemerkung über die Aussicht kein Witz war. Ich hatte nur in die falsche Richtung geblickt: nämlich nach unten. Weil ich so auf jeden Schritt konzentriert war, hatte ich das klaffende Loch im Höhlendach übersehen. Dieser Deckeneinsturz – man nennt das auch Doline – ist das Ergebnis einer seismischen Verschiebung vor etwa einer halben Million Jahre. Jetzt erst bewundere ich den Sonnenstrahl, der wie ein Laser durch die Öffnung fällt, und erkenne das
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Stück unterirdischen Regenwald, der auf dem eingestürzten Deckenteil wuchert. Hier in der Hang Son Doong wachsen noch Pflanzen, die an der Oberfläche vor Hunderttausenden von Jahren ausgestorben sind. Weil die Temperatur niedriger und die Luftfeuchtigkeit höher als draussen ist, konnte sich hier drinnen ein Ökosystem entwickeln, das es so nirgendwo sonst gibt. Für den menschlichen Organismus sind die Verhältnisse eine Herausforderung: Heute morgen erwachte ich klatschnass in meinem Zelt. «Nimm dich vor Fussfäule in Acht», hatte man mich zuvor noch gewarnt. Direkt hinter Hieu klettere ich hinauf Richtung Licht, bis mich der Dschungel halb verschlungen hat. Aus dem Laub ragt ein moosbewachsener Stalagmit, riesig und wie aus einer anderen Welt. «Wir nennen ihn die Hochzeitstorte», sagt Hieu, «kletter doch mal rauf!» Ich finde, dass er eher wie ein gigantischer Schimmelpilz aussieht. Doch am Weg nach oben zieht mich die 360-Grad-Aussicht in ihren Bann. Rund um mich zwitschern die Vögel, und die Natur ist so unberührt, dass ich mich wie Ho Khanh persönlich fühle, als er die Höhle entdeckt hat. Bis heute waren mehr Menschen am Everest als hier drinnen. Doch das könnte
Der Weg zur Höhle führt durch den Dschungel.
THE RED BULLETIN
Die 90 Meter hohe « Vietnamesische Mauer» aus Kalkspat kann nur mit Kletterausrüstung gemeistert werden.
RYAN DEBOODT, OXALIS ADVENTURE
GETTY IMAGES
Hanoi
sich bald ändern. Seit sie offiziell den Titel «Grösste Höhle der Welt» trägt, setzten sie viele Abenteurer auf ihre Wunschliste. Um dem Ansturm gerecht zu werden, schlug ein vietnamesischer Projektentwickler 2014 den Bau einer zehn Kilometer langen Seilbahn vor, der die Besucher des Phong-Nha-Ke-Bang-Nationalparks bequem zum Höhleneingang transportieren sollte. Aufgrund des heftigen Widerstands von Umweltschützern legten die Lokalpolitiker diesen Plan vorerst auf Eis. 2016 schaltete sich US-Präsident Obama bei einem Staatsbesuch in die Debatte ein: «Naturdenkmäler wie die Son-DoongTHE RED BULLETIN
Phong-Nha-Ke-BangNationalpark
Dong Hoi
Abenteuer im Untergrund PREIS: rund 3 400 CHF DAUER: vier volle Tage, drei Übernachtungen im Zelt, zwei im Hotel
Vietnam
REISEZEIT: Januar bis August GRUPPENGRÖSSE: sechs bis zehn Personen ANREISE: Flug von Hanoi oder HoChi-Minh-Stadt zum Flughafen Dong Hoi, von hier mit Fahrer zum Briefing im Hotel. oxalisadventure.com
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GUIDE Reisen
In der Son-DoongHöhle wachsen Pflanzen, die anderswo schon vor hunderttausenden Jahren ausgestorben sind.
Da gibt’s noch viel mehr Die Hang Son Doong ist nicht die einzige Höhle im SpeläologenParadies Phong-Nha-Ke‑BangNationalpark. HANG PYGMY Die Miniaturversion des Son-DoongAbenteuers – relativ gesehen. Zur Unternehmung zählen eine Dschungel wanderung bei Sauna-Bedingungen, ein riesiger Höhleneingang mit Untergrundgarten und ein paar haarsträubende Klettereien am Seil.
Überirdisch schön: der Innenraum der Son-Doong-Höhle
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In den grössten Kammern der Höhle (Höhe: 200 m) hätten die Pyramiden von Gizeh (146 m) Platz. Neben einigen ihrer Stalagmiten (Höhe: 80 m) nimmt sich der Arc de Triomphe in Paris (50 m) fast armselig aus. Und die weltgrösste Kirche, der Petersdom im Vatikan (Länge: 220 m), würde als Ganzes durch das Loch in der Decke passen (Breite: 280 m). 200 m 175 m Pyramiden von Gizeh 146 m
150 m 125 m
Petersdom
100 m 75 m Arc de Triomphe
50 m
50 m 25 m
Stalagmiten
THIEN DOONG Die «Höhle des Paradieses» ist die perfekte Höhle für Einsteiger – künstlich beleuchtet, mit Holzstegen ge sichert und bequem mit dem Auto zu erreichen.
Packliste Was du dabeihaben musst OHRSTÖPSEL Fernab der Stadt gibt’s trotzdem Frühverkehr: Morgens um fünf ver lassen tausende Schwalben die Höhle, um auf Insektenjagd zu gehen – und machen dabei einen Heidenlärm. GELSENSPRAY Vom Blutegel gebissen? Reiss ihn dir ja nicht von der Haut – die Blutung würde so schnell nicht aufhören. Trag stattdessen Gelsenspray auf: Der Egel wird von selbst loslassen. TALKUMPUDER Der einzige Weg, Fussfäule zu ver hindern: Trockne die Füsse gründlich einmal pro Tag. Ein Handtuch reicht dafür nicht, verwende lieber Talkum. THE RED BULLETIN
GETTY IMAGES, KEVIN GOLL
Grössenvergleich
RYAN DEBOODT
Höhle müssen für unsere Kinder und Enkelkinder bewahrt werden.» Bis auf weiteres darf die Höhle also ein unberührtes Naturdenkmal bleiben – reserviert für jene harten Knochen, die die schweisstreibende Wanderung in enormer Luftfeuchtigkeit überstehen und für das Gustostückchen am Schluss gerüstet sind: eine 90-Meter-Wand aus Kalkspat, genannt die «Vietnamesische Mauer», die nur mit Kletterausrüstung zu bewältigen ist. Für das erste Forschungsteam 2009 war hier Schluss. Für mich als in Vietnam lebenden Abenteuerjournalisten und HöhlenBegeisterten ist die Hang Son Doong ein Faszinosum. Aber noch mehr begeistern mich die beiden riesigen Dolinen, vor allem nachts. Mit 280 Metern Breite – mehr als zwei Fussballfelder lang – eröffnet die grössere von ihnen einen tränenförmigen Blick auf den Nachthimmel mit seinen Millionen Sternen. Wo sonst kann man so eine Aussicht von einem Punkt hunderte Meter unter der Erde geniessen?
HANG VA Nur ein paar Kilometer von der SonDoong-Höhle entfernt (und vielleicht sogar mit ihr verbunden?): Diese Höhle ist eine Pilgerstätte für Fotografen. Sie lieben deren symmetrische kegelförmige Stalagmiten, die aus grün schimmernden Wasserbecken aufragen.
FLÜÜÜGEL FÜR JEDEN GESCHMACK.
GUIDE Equipment
ZEITMESSER
Zum Sterben schön Omega Seamaster Diver 300 m «007 Edition» In Daniel Craigs erstem Auftritt als James Bond – dem 2006 erschienenen Film «Casino Royale» – gibt es eine Szene, in der Vesper Lynd, Mitarbeiterin des britischen Schatzamtes, gespielt von Eva Green, einen ersten Versuch unternimmt, James Bond zu durchleuchten. «Rolex?», fragt sie nach dem Uhrengeschmack des undurchschaubaren Geheimagenten. «Omega», korrigiert er sie. Dies ist ein Moment, in dem Craigs neue Interpretation des berühmten Spions sich von früheren, konventionelleren Darstellungen abhebt. Tatsächlich trägt 007 bereits seit Pierce 80
Brosnans Debüt in «GoldenEye», 1997, eine Omega, wobei Bonds Verbindung zu dem Schweizer Uhrenhersteller – und ganz besonders der Seamaster-Serie – noch viel weiter zurückreicht. Als der Schriftsteller Ian Fleming die Figur James Bond schuf, liess er sich von realen Kommandotruppen inspirieren, die er im Zweiten Weltkrieg während seines Einsatzes für den britischen Marinenachrichtendienst erlebt hatte. So wurde Bond zum Commander der Royal Naval Reserve. Als Omega 1957 die erste Seamaster 300 herausbrachte, beruhte das Modell auf
omegawatches.com THE RED BULLETIN
TIM KENT, OMEGA
Daniel Craig in «Casino Royale» im Jahr 2006, mit seiner Omega Seamaster Planet Ocean 600 m am Handgelenk.
den wasserdichten Armbanduhren der britischen Armee im Zweiten Weltkrieg; die O-Ring-Gummidichtung richtete sich sogar nach den U-Booten jener Zeit. Die Uhr wurde zum Renner unter den NavyTauchern, und bereits 1967 bestellte das Verteidigungsministerium eine den An forderungen der Militärspezifikationen entsprechende Version, in der «0552» eingraviert war, um sie als Eigentum der Royal Navy zu kennzeichnen. 1995 beschloss die 007-Kostümbildnerin Lindy Hemming, dass Bond die Seamaster mit blauem Ziffernblatt tragen würde. Um Craigs letzten Auftritt als stilvoller Spion zu feiern – nämlich in «Keine Zeit zu sterben» –, schuf Omega die Sea master Diver 300 m 42 mm «007 Edition» aus T itan Grade 2 in Zusammenarbeit mit dem Schauspieler. «Sie haben Vorschläge von mir eingearbeitet», sagt Craig. «Wenn Omega mir früher Titanuhren zeigte, dachte ich immer: ‹Wow, es ist fast so, als würde man keine Uhr tragen.› Sie sagten darauf: ‹Okay, machen wir sie aus Titan.› Es geht um einen Unterschied von einigen Gramm, aber es ist unglaublich bequem.» Craigs Einfluss äussert sich auch im alternativen NATO-Armband: «Ich befestige meine Uhren seit Jahren an NATO-Armbändern.» Es verleiht der Seamaster 300 militärische Authentizität. «Es gibt diese Tradition von Omega und den britischen Armeeuhren des Zweiten Weltkrieges», sagt Craig. «All diese Elemente, die ich verbinden wollte, hat Omega realisiert.» Am aussagekräftigsten ist die Seriennummer auf der Rückseite des Gehäuses, auf dem ein «A» eingraviert ist (Hinweis auf eine verschraubte Krone); das selbsterklärende «007»; «62» (das Jahr des ersten James-Bond-Films, «Dr. No»); «923 7697» (Identifikationsnummer einer Tau cheruhr); und «0552», das Markenzeichen eines Marinebefehlshaberzeitmessers.
TOM GUISE
Daniel Craig bekam seine erste Omega von seinem Vater zum 18. Geburtstag. Es sollte weitere 34 Jahre – und die Rolle als 007 – brauchen, bevor er die Ge legenheit bekam, sein eige nes Modell zu entwerfen.
ILLUSTRATOR
GUIDE Equipment
XX
EDITOR
Omega hat die Uhr anlässlich des letzten Auftritts von Daniel Craig als James Bond entworfen. THE RED BULLETIN
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GUIDE Fitness
Ruder-Ergo HASSLIEBE Die grösste Heraus forderung: Einheiten am Ruder-Ergometer. «Die sind brutal. Und effektiv.»
TRAINIEREN WIE EIN PROFI
Smarter Segler
5 Uhr: Tagesbeginn
Butterkaffee, «Dog Show» und Luft anhalten: wie der australische Segel-Champ Jimmy Spithill trainiert, um das bockigste Schiff in der Geschichte des America’s Cup zu bändigen. Die 23-Meter-Yacht vom Typ AC75 rast auf Tragflügeln mit Tempo 100 über die Wellen und ist nur mit Mühe davon abzuhalten, zu crashen, zu kentern oder der Crew sonstwie auszukommen. «Das er innert mich an Helikopter fliegen», grinst Skipper Jimmy Spithill, 40, «das ist auch nicht von sich aus stabil. Und je weiter du das Boot aus seiner Stabilität treibst, desto 82
schneller läuft es.» Dieser Balanceakt zwischen Speed und Crash verlangt der Mannschaft mental und körperlich alles ab. Der America’s Cup, das renommierteste Segelrennen der Welt, entwickelte sich vom Eliteereignis zum brutalen Hochleistungssport. Wie man sich dafür wappnet, erklärt Jimmy Spithill, der Skipper des Teams «Luna Rossa Prada Pirelli»:
Ich steh gern zeitig auf, Frühstück lass ich aus. Stattdessen nehm ich Bulletproof Coffee (Kaffee mit Kokosöl und Butter), dazu einen Elektrolyt-Shake. Dann geht’s ins Gym. Aufwärmen am Grinder (Handkurbel-Ergo) und am Rad-Ergo, dazu Stretching. Am Montag geben wir uns danach am Grinder die Kante, kurbeln 45 Minuten bei steigender Belastung bis zur totalen Erschöpfung. Am Dienstag ist Kraft dran, etwa Kniebeugen und Hip Thrusts (im Liegen durchgeführte Hüftstösse nach oben) mit Gewichten. Am Mittwoch geht’s in den Pool. 60 Minuten SchwimTHE RED BULLETIN
GUIDE Fitness
SMO V/ 3MPG.CH FOR RED BULL CONTENT POOL, CARLO BORLENGHI/LUNA ROSSA CHALLANGE
ALEXANDER MACHECK
«Der Game-Changer war die Umstellung der Ernährung.» men, das schont die Gelenke, ist aber brutales Cardiotraining, und wenn der Puls am Anschlag ist, versuche ich so weit zu tauchen wie möglich. Das musst du lernen – für den Fall, dass du im Training oder Rennen über Bord gehst. Am Donnerstag gibt’s Y oga. Konnte ich früher nicht leiden. Jetzt finde ich es gut. Ist für Mobilität und Regeneration unglaublich effektiv. Am Freitag veranstalten wir die «Dog Show»: Wir laufen zwischen Kegeln Slalom und andere Muster. Sieht aus wie Hundetraining, bringt’s aber voll. Dazu ergsteigen, TreppenJogging, B laufen. Hauptsache draussen. Darüber hinaus gehen wir möglichst oft zum Segeln aufs Wasser. Hängt vom Wetter ab und davon, ob unsere Ingenieure das Boot freigeben. Die Jungs optimieren das Schiff ständig – wie in der Formel 1. Neben diesem Standard programm absolviere ich fast jeden Tag auch noch eine 20-minütige CrossFit-Einheit. Meine liebste Übung: Schnurspringen mit speziellen Elementen aus dem Boxtraining, zum Beispiel die Schnur pro Sprung zweimal durchziehen. Effizienteste Übung: Burpees – Hochstrecksprünge, kombiniert mit Liegestützen. Apropos Boxtraining: Ich war Boxer auf der Highschool.
Luft anhalten ÜBERLEBEN Hier auch im Meer: für den Fall, dass du mit Maximalpuls über Bord gehst
Grinder ALLZWECKWAFFE Zum Aufwärmen und für den FitnessCheck am Montag
egatten. Das hilft mir bei R Warum? Weil du beim Boxen und beim Segeln eigentlich Schach spielst. Du stehst unter Druck, musst taktisch zwei Schritte voraus sein und blitzartig reagieren.
Rennmaschine BALANCE-AKT Die «AC75» im Einsatz. Die America’s Cup World Series startet am 23. April 2020 in Cagliari, Sardinien.
THE RED BULLETIN
Heiss-kalt-Therapie
Was noch? Ah ja. Bigwave- Surfer Laird Hamilton, ein Kumpel von mir, hat mich auf eine Art Heiss-kalt-Therapie gebracht. Mehrmals pro Woche setz ich mich 25 Minuten in die Sauna und dann drei Minuten in ein Eiswasser becken. Die Schockreaktion örpers ist grossartig. des K Alle Schmerzen und Verspannungen sind weg, und du fühlst dich total energie geladen. Der Game-Changer in meinem Leben war jedoch die Umstellung meiner Er nährung. Ich laborierte an Entzündungen an den Unter armen. Mein Freund Robert
Bray behandelte mich über Jahre. Eines Tages sagte er zu mir: «Jimmy, ich kann das gern den Rest deines Lebens machen. Aber irgendetwas stimmt nicht mit dir. Wir sollten uns das ansehen.» Einen grossen Bluttest später war klar: Ich bin gegen gewisse Nahrungsmittel allergisch. Ich habe dann meine Ernährung umgestellt, nehme etwa kein Gluten mehr zu mir, esse nur noch bio und lege zwischendurch Fastentage ein. Die Beschwerden sind weg, ich fühle mich um zehn Jahre jünger und regeneriere mich zwischen den Trainingseinheiten deutlich schneller. lunarossachallenge.com
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GUIDE Lesestoff
BEST OF BESTSELLER
Der Kultautor Er wird gefeiert wie ein Rockstar. Er liebt Underdogs und Exzentriker. Er ist verdammt cool und verflucht komisch. Und ganz nebenbei ist T. C. BOYLE einer der besten Schriftsteller der Gegenwart.
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it dem Begriff «Kultautor» ist das so eine Sache: Er ist schnell zur Hand, wenn es darum geht, einen Schriftsteller medial derart aufzusockeln, dass er über jeden Zweifel erhaben ist. Das ist praktisch, hat aber seine Tücken. Denn mittlerweile wimmelt es am literarischen Firmament von sogenannten Kultautoren, was der Strahlkraft des Einzelnen naturgemäss nicht so gut be-
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kommt. Spätestens seit selbst belletristische Glühwürmchen wie der brasilianische Glückskekspoet Paulo Coelho als Kultautoren gehandelt werden, bedeutet die Bezeichnung eigentlich kaum mehr als einen Dienstgrad über «Bestsellerautor». Es zahlt sich also aus, ein wenig zurückzublättern zu jenem Kapitel der Gegenwartsliteratur, als der Begriff «Kultautor» noch richtig
fetzte. Zu den Schreibern, für die er überhaupt erst erfunden wurde. Und dabei stösst man u nweigerlich auf einen Namen: Tom Coraghessan Boyle. Der 1948 in Peekskill, New York, geborene Ausnahmekönner wird mit ergreifender Beharrlichkeit auch als «Rockstar der US-Literatur» gefeiert – was allerdings weniger mit seinem Output als vielmehr mit seinem Outfit zu tun hat. Tatsächlich präsentiert sich Boyle, der in schwierigen Verhältnissen aufwuchs (Vater: Alkoholiker, Mutter: Alkoholikerin, Sohn: THE RED BULLETIN
GUIDE Lesestoff
Der erste Absatz
VINZ SCHWARZBAUER
JAKOB HÜBNER
Während die meisten jungen Schotten seines Alters Röcke lüpften, Furchen pflügten und die Saat ausbrachten, stellte Mungo Park seinen nackten Hintern vor al-Hadsch Ali ibn Fatoudi, dem Emir von Ludamar, zur Schau. Man schrieb das Jahr 1795.
Herumtreiber), auch mit über 70 Jahren in der Öffentlichkeit vorzugsweise so, als käme er direkt von einem Ramones-Gig. Als Analogie zu seiner Literatur greift «Rockstar» jedoch zu kurz. Denn wenn Boyle seinen geradezu hypnotischen Erzählrhythmus aufzieht, steckt da von klassisch geschliffener Prosa bis zum lässig hingeschlenzten Rotz alles mit drin, was die Register hergeben. Wie Boyle aus diesem stilistischen Potpourri Sprachbilder von kristalliner Reinheit und feinstem Humor destilliert, fällt in die Kategorie «literarische Alchemie». T. C. Boyle wird auch gern als «Neuerfinder des historischen Romans» bezeichnet. Viele seiner Werke kreisen mehr oder weniger konzen trisch um historische Persön iese lichkeiten – wobei sich d wie das Line-up einer hand verlesenen Freakshow ausmachen: Mit dabei sind etwa Cornflakes-Erfinder John Harvey Kellogg («Willkommen in Wellville»), Sexualforscher Alfred Charles Kinsey («Dr. Sex»), Architektur visionär Frank Lloyd Wright («Die Frauen») oder LSD-Guru Timothy Leary («Das Licht»). In all diesen Romanen manifestiert sich eine weitere Meisterschaft von T. C. Boyle: das nahtlose Verschweissen von sauber recherchierten Fakten und frecher Fiktion. Einen etwas anderen Boyle erlebt der Leser in einer Phase, in der er sich sehr direkt mit gesellschafts- und umwelt politischen Themen aus einandersetzt («Ein Freund der Erde», «América», «San Miguel», «Hart auf Hart»). Hier legt er nicht nur seine Finger THE RED BULLETIN
mit gewohnter Eleganz in offene Wunden, sondern erhebt mitunter auch den Zeigefinger. Das muss man mögen. Zur Höchstform schwingt sich T. C. Boyle aber dann auf, wenn er mit Verlierern tanzt und mit sozialen Underdogs spazieren geht. Wenn das Schicksal unbarmherzig seine Watschen verteilt, ist T. C. in seinem Element. Wie ein literarischer Blitzableiter, der himmlische Empathie und höllischen Zynismus in irdischer Komik erdet. Formvollendet nachzulesen in «Grün ist die Hoffnung», «World’s End», «Der Samurai von Savannah» oder «Drop City». Und dann gibt’s da noch «Wassermusik»: die sagenhaft t ragikomische Geschichte des schottischen Entdeckers Mungo Park, der bei einer Expedition in Afrika unbedingt die Mündung des Niger erreichen will und grandios scheitert. In diesem Buch verdichtet sich alles, was Tom Coraghessan Boyle als Schriftsteller so einzigartig macht. Es ist der erste Roman, den er geschrieben hat. Und er machte ihn bereits 1982 zu dem, was er bis heute ist: zum Kultautor.
T. C. BOYLE: «WASSERMUSIK» 1982 als «Water Music» erschienen, 1987 erstmals auf Deutsch, 2014 von Dirk van Gunsteren neu übersetzt; dtv
LESETIPPS
Kult-Auslese Exzellente Exzentrik: wenn schon extrem, dann bitte auch extrem gut.
DOUGLAS ADAMS Kult am Rande zum Sakralen: Mit seiner grossartigen «Anhalter»-«Trilogie in fünf Teilen» hat der leider viel zu früh verstorbene Grossmeister des feinen britischen Humors einen intergalak tischen Meilenstein der skurrilen Science-Fiction geschaffen. Empfehlung: «Die Letzten ihrer Art», Heyne
MARTIN AMIS Mit «Gierig» rollte der britische «Meister einer ‚neuen Widerwärtigkeit‘» («New York Times») bereits 1984 jenen Perverser-Teppich aus, den Bret Easton Ellis’ «American Psycho» (1991) später blutrot färbte. Amis beherrscht aber auch die leisen Töne. Empfehlung: «Im Vulkan» (hg. von Daniel Kehlmann), Kein & Aber
PHILIPPE DJIAN Keiner flaniert so virtuos durch den Grenzbereich zwischen pulsierendem L eben und literarischer Reflexion. Berühmt wurde der Franzose mit dem Roman «Betty Blue – 37,2 Grad am Morgen», der eigentlich das Mittelstück der sogenannten «Zorc- Trilogie» bildet. Empfehlung: «Rückgrat», Diogenes
WALTER MOERS Der berüchtigte deutsche Comic-Satiriker («Das kleine Arschloch») verdingt sich auch als «Übersetzer» des dichtenden Lindwurms Hildegunst von Mythenmetz illkommen aus Zamonien. W in der Märchenhaftanstalt für grossartig Abnorme! Empfehlung: «Rumo & Die Wunder im Dunkeln», Piper
TOM ROBBINS Des Wahnwitzes fetteste Beute: Die Romane des «wildesten Schriftstellers der Welt» («Financial Times») sollte man nicht im Bücher regal aufbewahren, sondern irkung im Giftschrank. Über W und mögliche u nerwünschte Nebenwirkungen informieren … Empfehlung: «Pan Aroma – Jitterbug Perfume», rororo
HUNTER S. THOMPSON Querschläger: Der Erfinder des Gonzo-Journalismus war ein unberechenbares literarisches Vollmantel geschoss. Ob Roman, Essay oder Analyse: Wo Hunter zuschlägt, bleiben richtig grosse Löcher – durch die man die Welt dann radikal anders betrachten kann. Empfehlung: «Königreich der Angst», Heyne
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GUIDE Gaming
SKILLS
Die Kunst, zu fahren, ohne zu fahren James Baldwin gewann das «World’s Fastest Gamer»Turnier und ist jetzt im echten Leben Rennfahrer. So schaffst du das auch.
Vollgas: Baldwin gibt auf Kaliforniens Laguna Seca Raceway alles.
James Baldwin über echten Rennsport Nutze jede Minute
Gamer sind schneller
2010 kam eine Studie der Uni versity of Rochester im Staat New York zum Ergebnis, dass Gamer 25 Prozent schneller korrekte Entscheidungen treffen. «Meine Reaktionszeit hat sich durchs Spielen ver bessert», sagt Baldwin, «aber auch mein Verständnis fürs Rennfahren ist grösser ge worden. Ich weiss jetzt viel ge nauer, wie man Reifen schont und wie man alles aus einer Runde rausholt, wenn es wirk lich drauf ankommt.» 86
Baldwin fing im Jahr 2017 mit eSport-Racing an; zwei Jahre später überreichte ihm sein Motorsport-Held Juan Pablo Montoya den «World’s Fastest Gamer»-Pokal.
Als Baldwin im echten Renn sport scheiterte, war das hart: «Als Kind denkt man: ‹Wow, ich hab das Zeug für die Formel 1.› Dann kommst du zu den Profis, wirst geschlagen und spürst: ‹Ich bin nicht so gut, wie ich dachte.›» Simulationen sind für Talente wie ihn ideal: Jede Trainingsminute kann perfekt genutzt werden – und das zu einem Bruchteil der im Motorsport üblichen Kosten.
Den Kopf überlisten
Rennsimulationen können dir eins nicht beibringen: wie man den Kopf überlistet, wenn man in einen echten Boliden steigt. «Ein Dirt Car sieht harmlos
aus, aber es hat ein besseres Leistungsgewicht als ein For mel-1-Auto. Ich hab das Pedal halb durchgedrückt und hatte noch nie solche Angst.» Und dann? «Der Trick ist, sich ein zureden, eine ‹Sim› zu fahren.»
Der Weckruf
Die Monotonie der Games bringt dich in einen Flow-ähn lichen Zustand, in dem du alles automatisch machst. Was dort zum Erfolg führt, wurde Baldwin bei e inem Ren nen in Laguna Seca fast zum Verhängnis. «Mein Auto hatte ein Problem, das ich wohl in den Griff gekriegt hätte, wäre ich aufmerksamer gewesen. Aber ich war in diesem Flow und dachte: ‹Cool bleiben und weitermachen wie bisher.›» Falsche Entscheidung, sein Auto drehte sich. «Auf einen Schlag war ich hellwach», sagt er. Wach genug, um am Ende doch noch zu gewinnen. THE RED BULLETIN
TOM GUISE, MATT RAY
«Hab das Pedal halb durch gedrückt. Mann, hatte ich Angst!»
WORLD’S FASTEST GAMER
Rennsimulationen werden ständig realistischer: In Games wie «iRacing» und «Assetto Corsa» entsprechen per Laserscan vermessene Rennstrecken und -wagen bereits zentimetergenau den Originalen. Wie fliessend der Übergang zwischen eSport und echtem Rennsport ist, zeigt das Turnier «The World’s Fastest Gamer», das Stars des eSport-Racing die Chance gibt, wirkliche Boliden zu fahren. Vorigen Oktober sicherte sich der 22-jährige Brite James Baldwin als Turniersieger einen Rennvertrag im Wert von einer Million Dollar. Dabei hatte er seine Gokart- und Formel-Ford-Karriere sechs Jahre zuvor aus Kosten gründen und vermeintlicher Talentlosigkeit beendet. Doch wie hat ihm Gaming zum Comeback verholfen?
28.03.2020
ANDERMATT
DAS SPEKTAKULÄRE SAISONFINALE DER WELTBESTEN SKICROSS ATHLETEN
INFOS UNTER REDBULL.CH/SUPERSKICROSS
Fahren am Limit: Auf dem Anneau du Rhin können auch Normalsterbliche echtes Rennfahrer-Feeling erleben.
Ein Rookie gibt Gas Du willst einmal deutlich schneller fahren, als es die Polizei erlaubt? Auf Rennstrecken wie dem Anneau du Rhin im Elsass kannst du gefahrlos Gas geben und in Adrenalin baden. Autor Lukas Rüttimann hat sich einen Helm aufgesetzt und es ausprobiert.
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lötzlich passiert es: Das Heck bricht aus, der Wagen dreht sich, und wir landen mit aufbrüllendem Motor neben der Strecke. «Bremsen! Bremsen! Du musst bremsen!», schreit Instruktor Fredy Barth auf dem Beifahrer sitz, und die leichte Panik in seiner sonst sehr entspannten Stimme ist ein deutli
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cher Hinweis darauf, dass dieses Manöver alles andere als optimal verlaufen ist. «Du bremst nicht richtig», wird er mir beim Mittagessen mit ernster Miene erklären. «Wenn du mit Tempo 200 – und ich meine mit wirklichen 200 km/h – unterwegs bist, ist das gefährlich.» (Details siehe Kasten «Trau dich!») Zugegeben: Auf der Rennstrecke bin ich ein Rookie. Als «durchschnitt lich guten Autofahrer mit viel Spass an hohen Geschwindigkeiten» wird Fredy Barth mich später klassifizieren. Und abgesehen davon, dass ich mich selbst eigentlich als ausgezeichneten Auto fahrer betrachte, trifft der Renn-Profi aus Luzern den Nagel auf den Kopf. Ich fahre tatsächlich gern flott. THE RED BULLETIN
OLIVER SELZER
SELBSTERFAHRUNG
GUIDE Motorsport
«Bremsen! Bremsen! Du musst bremsen!» Fredy Barth
Legal Dampf ablassen
Bloss: Auf Schweizer Autobahnen sind 120 km/h das Höchste der Gefühle. Wer also Freude an hohem Tempo hat, muss andere Wege finden, um sich auszutoben. Denn das Verhältnis von potenten Sportwagen und den Möglich keiten, deren verlockende Power aus zukosten, könnte in der Schweiz kaum gegensätzlicher sein. Tatsächlich ist die Dichte an leistungs starken Sportwagen in keinem anderen europäischen Land so hoch – und damit auch das Bedürfnis nach einer Trieb abfuhr für die vielen PS unter der Haube. Wer gefahrlos und vor allem legal Gas geben will, weicht deshalb am besten auf Rennstrecken im benachbarten Ausland aus. Zum Beispiel auf den Anneau du Rhin im Elsass. Anbieter wie der Schweizer Touren wagen-Profi Fredy Barth organisieren dort Trackdays, an denen man mit sei nem privaten Auto oder, wie in unserem Fall, auf Einladung von Seat auf die Renn strecke darf. Zwar noch nicht Formel 1, authentisches Rennfeeling kommt aber trotzdem auf. Das beginnt, wenn man sich in den engen Rennanzug zwängt und den schweren Helm aufsetzt.
Rennfahrer-Novize: Autor Lukas Rüttimann
TRAU DICH! Das kannst du auf der Rennstrecke für den Strassenverkehr lernen. RICHTIG IN DIE EISEN STEIGEN Zaghaftes Bremsen ist auf dem Racetrack keine Option. Vor der Kurve musst du richtig in die Eisen steigen, um die ideale Linie zu erwischen. Dabei lernst du: Solange du dein Auto bei gerader Fahrt bremst, gerät es auch bei einer Vollbremse nicht ins Schleudern. HÄNDE ANS STEUER Handy, Kaffee oder Sandwich gehören nicht in die Hand, wenn du dein Auto steuerst. Weder auf der Rennpiste noch im Alltag. Die beste Position der Hände am Lenkrad ist die Viertel-vor-drei-Stellung. Wenn beide Hände in der Waagerechten des Lenkrades greifen, entsteht der beste Spielraum für Lenkbewegungen. RUHIG BLUT Hektik, Stress und Aggression sind Feinde schnellen Fahrens. Das zeigt sich besonders auf der Rennstrecke, wenn absolute Konzentration gefordert ist. Wer eine Kurve anbremst und mit hohem Tempo hineinlenkt, muss den Kopf bei der Sache haben. Auch auf der öffentlichen Strasse ist ein kühler Kopf die beste Unfallprophylaxe. RESERVE EINBAUEN Auf der Rennstrecke lernst du schnell, welchen Unterschied ein paar Stundenkilometer ausmachen können. Deshalb: Wer hier erlebt hat, dass Grenzbereiche beim schnellen Fahren kontrollierbarer sind, wenn man nicht von Anfang an ans Limit geht, wird auch im normalen Verkehr eine Sicherheits reserve einbauen.
Exakte Instruktionen: Profi Fredy Barth und Rookie Rüttimann
THE RED BULLETIN
HÖR AUF DEINEN HINTERN Wer einmal in einem rudimentär ausgerüsteten Rennboliden gesessen hat, lernt: Elektronik ist wichtig. Aber noch wichtiger ist das, was dir dein Hintern sagt. Denn kein noch so ausgeklügeltes Hilfssystem kann Voraussicht und eine schnelle Reaktion ersetzen.
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GUIDE Motorsport
Volle Konzentration: «Hoppla, jetzt wird’s tatsächlich ernst.»
Start/Ziel
Unsere Strecke
Spätestens wenn der Instruktor die Renngurte immer fester zuzieht und Fredy Barth die Eigenschaften des 350 PS starken Cupra TCR erklärt, wird klar: Hoppla, jetzt wird’s hier tatsächlich ernst.
Tückische Kurven
Denn ABS und ähnliche Hilfsmittel gibt es im TCR genauso wenig wie ein bequemes Automatikgetriebe. In diesem Boliden muss man selber schalten, und zwar, wie es sich für einen Rennwagen gehört, mit Wippen am Lenkrad. Dass der Motor gleich zu Beginn absäuft, hat dann aber vor allem mit dem Adrenalin in meinem Körper zu tun. Immerhin geht’s mit diesem Auto locker rauf bis auf 270 km/h. Zudem ist der Elsässer Rheinring eine zwar kurze, 90
Einen Cupra R rennmäßig um einen Kurs zu bewegen ist nichts für schwache Nerven.
aber technisch durchaus anspruchsvolle Strecke mit tückischen Kurvenkombina tionen. Nass ist es heute auch noch. Doch wer garantiert trockene Strecken haben will, sollte besser beim Play Station-Racing bleiben. Im Gegensatz zu Videogames wird einem am Steuer des
«Dass der Motor gleich zu Beginn absäuft, hat vor allem mit dem Adrenalin im Körper zu tun.» Lukas Rüttimann
Cupra TCR eines schnell klar: Das hier ist kein Spiel, das ist Rennfahrer-Realität. Die Steuerung ist hart und direkt, der Motor brüllt und liefert ab, wenn man in fünf Sekunden von 0 auf 100 beschleu nigt – und dann plötzlich wahnsinnig schnell wird. Zu Beginn fährt der Respekt mit, richtig durchgedrückt wird das Gaspedal noch nicht. Doch weil man zwischen den Stahlverstrebungen zwar unbequem, aber auch tief und stabil sitzt, wächst das Vertrauen von Runde zu Runde. Wenn man dann richtig Gas gibt, der Tou renzähler in den roten Bereich dreht und man bei 200 km/h noch einmal locker hochschalten kann, dann kommt echtes Motorsport-Feeling auf. «Gut so, gar nicht schlecht!», brüllt mir Fredy ins Ohr und macht das Daumen-hoch-Zeichen. THE RED BULLETIN
OLIVER SELZER
Der Anneau du Rhin befindet sich circa 140 Kilometer von Zürich entfernt im Elsass (Baujahr 1996). Mit einer Länge von maximal vier Kilometern ist er die grösste Rennstrecke im Nordosten Frankreichs.
VON PROFIS LERNEN
Anneau du Rhin Rennstrecke im Dreiländereck Der Anneau du Rhin liegt in Blitzheim, Frankreich, also im idyllischen Dreiländer eck von Frankreich, Deutschland und Schweiz zwischen Colmar und Mulhouse. Die Strecken können nur von einem Veranstalter und ausschliesslich für einen ganzen Tag gebucht werden (CHF 660/Person). Fredy Barths Track day Academy etwa bietet auch für Rookies eine echte Profi-Erfahrung auf der Rennstrecke, samt Betreuung durch erfahrene Instruktoren.
fredybarth.ch
Der Schweizer Rennprofi Fredy Barth organisiert die Trackdays im Elsass.
THE RED BULLETIN
Übermut ist trotzdem nicht ange bracht. Die Kurven sitzen lange nicht richtig, das idealerweise harmonische Zusammenspiel von Lenken, Bremsen und Gasgeben erweist sich als ausbau fähig. Aber um ein sportliches Auto in dem Modus zu bewegen, für den es gebaut wurde, ist der Trackday perfekt. Das Fazit: Hier kann sogar ein RacingRookie auf die Tube drücken – und dabei etwas für den Alltag auf Schweizer Strassen lernen. Denn wie hart man in einem geradeaus fahrenden Auto auf die Bremse steigen kann, das muss man zuerst selbst erlebt haben, bevor man es sich auf der A1 getraut. Und ja: Auch richtiges Kurvenfahren lernt man am besten auf der Rennstre cke. Sagt immerhin einer, der mit dem Cupra TCR im Kiesbett gelandet ist.
Fahren wie ein Profi: Die Trackdays von Fredy Barth ermöglichen ein authentisches Rennfahrerlebnis. Und das nicht nur im Topmodell TCR: Wir durften die gesamte Cupra-Palette testen, z. B. den deutlich weniger extremen Ateca (o.)
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EVENTS Frühling 2020
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bis 13. April MANGAMANIA IN MONTREUX Mehr als 40.000 Be sucher stürmten im Vorjahr die Polymanga. Auch heuer, im 16. Jahr ihres Bestehens, wird der Andrang enorm sein. Was zu erwarten ist: vier Cosplay-Paraden, zehn Videospiel-Turniere und Auftritte angesagter YouTuber. 2M2C, Montreux; Polymanga.com
bis 10. Mai TREFFPUNKT DER ÜBERFLIEGER Bei der grössten Velo-Expo der Schweiz zeigen mehr als 130 Aussteller, was Bikerherzen höherschlagen lässt. Höhepunkt am Samstag ist das Treffen der Cross-Country-Elite beim Bike Cup mit den Schweizer Assen Nino Schurter und Jolanda Neff. Am Sonntag gehört die Bühne den nationalen und internationalen Freestyle-Athleten: Beim MTB-Dirtjump- und BMX-Flatland-Finale zeigen die Weltbesten ihre atemberaubenden Stunts. Gelände Rythalle, Solothurn; bikedays.ch
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und 5. April SPEKTAKULÄRE SUPER FORMULA LIVE Japans Super Formula Cham
pionship gilt mit ihrem internationa len Starterfeld als einer der schnells ten Motorsportbewerbe der Welt. Am 4. und 5. April fällt am Suzuka Circuit der Startschuss für die neue Saison. Insgesamt sieben Rennen müssen die Fahrer bestreiten, bevor der Sieger feststeht. Das Finale steigt am 15. November – übrigens wieder in Suzuka. Suzuka Circuit, Suzuka; redbull.com 92
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März SO LÄUFT ALLES GLATT Ein Wettbewerb für alle, die Lust zu laufen haben: Für Erwachsene führt der Nightrun entweder über fünf oder zehn Kilo meter, für Kids über ei nen oder zwei. Und wer es lieber im Zweier-Team versucht, teilt sich die 10-Kilometer-Strecke. Start und Ziel sind im Einkaufszentrum Glatt, auf der Strecke setzen spezielle Lichteffekte die Läufer in Szene. Am Ende steigt die stim mungsvolle Finishline- Party. Starts (je nach Kategorie) ab 19.30 Uhr. Einkaufszentrum Glatt, Zürich; nightrun.ch THE RED BULLETIN
BIKEDAYS.CH, POLYMANGA, DUTCH PHOTO AGENCY/RED BULL CONTENT POOL, ANDRE MAURER, PHILIP PLATZER
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EVENTS Frühling 2020
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Mai TRIFF DEINE ADRENALINHELDEN Wenn die Stars der Freestyle Motocross-Szene mit ihren Bikes atemberaubende Kunststücke zeigen, steigt dein Adrenalin-Spiegel garantiert – und auch die spektakuläre Pyro-Show lässt die Herzen höher schlagen. Ausserdem ist bei der «Night of the Jumps» der Zugang ins Fahrer lager für alle Besucher möglich. Das heisst, du kannst mit den welt besten Freestylern Fotos machen, Autogramme holen oder einfach mit ihnen plaudern. St. Jakobshalle, Basel; nightofthejumps.com
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und 2. Mai DIE GROSSE BIKER-PARTY Das Rocketair bietet Hochgenuss für alle Slopestyle-Fans: Top- Biker zeigen, hoch über der Schanze, ihre tollsten Kunststücke. Und nach den Bewerben gibt’s eine grosse Party mit den Athleten. Eishalle, Thun; rocketair.ch
THE RED BULLETIN
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bis 29. März KOMMT ZEIT, KOMMT RAD Velos erhöhen die Lebensqualität in einer Stadt. Nicht bloss die eigene, sondern auch die aller anderen. Beim Urban Bike Festival in Zürich kann man schon mal auf den Geschmack kommen, dort stehen moderne Mobilität und urbaner Lifestyle im Zentrum des Geschehens. Mit dabei: Trial-Star Fabio Wibmer (Bild). Sportlicher Höhepunkt ist übrigens der Cyclocross – ein Radquer rennen durch Volleyballfelder, Wassergräben und das Viadukt von Zürich West. Schiffbau, Zürich; urbanbikefestival.ch
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und 22. März START IN DIE MTB-SAISON
Die Solothurner Con vention, kurz: SoloCon, feiert ihre Premiere! Sie versteht sich als Zwei-Tage-Treff für «Nerds, Geeks, Gamer, Cosplayer, Film- und Serienfans». Viel Spass! Rythalle, Solothurn; solocon.ch
LIVE Zum ersten Mal macht der MTB-Weltcup Station im portugiesischen Lousã. Für viele Fahrer kein unbekannter Ort: Die Stadt ist ein beliebtes Trainingsgelände für Downhill-Teams. Die 2,1 km lange Strecke gilt als äusserst anspruchsvoller Parcours. Lousã, Portugal; redbull.com
und 5. April PREMIERE FÜR DIE SOLCON
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April EIN TOTAL GEHEIMES KONZERT Beim Red Bull Secret Gig kann nicht jeder dabei sein: Auf die Gästeliste kommt tatsächlich nur, wer das Rätsel rund um die geheime Location löst. Mit dabei: Azet & Zuna (KMN Gang), Xen, SIRODOGGYG, Rapide X Alawi. redbull.ch/secretgig
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bis 26. April MATCH DER FLINKEN FINGER Ein Gaming-Turnier, 511 Gegner! Beim eSports-Event «Lock and Load» kämpfst du in sieben Turnieren um ein Preisgeld von 7 000 CHF. Gespielt werden u. a. «League of Legends», und «Fortnite». Stadthalle, Sursee; lockandload.ch 93
EVENT-SPECIAL Super Skicross 2020
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Jump: Beim Skicross geht es hoch her.
März
Kampf der Besten So spannend war Skicross noch nie – auf dem Gemsstock in Andermatt kämpfen Top-Athleten auf einem spektakulären Kurs um den Titel des Red Bull Super Skicross-Champions. Die besten Athletinnen und Athleten aus dem Skicross Weltcup werden auf einer kreativen Strecke, wie es sie noch nie gab, in einem einzigartigen Rennmodus gegeneinander antreten. Was für Schweizer Weltmeisterin Fanny Smith die Faszination Skicross ausmacht? «Jedes Rennen ist neu, der Kurs ist niemals der gleiche, du lieferst dir mit deinen Konkurrenten spannende Kopf-anKopf-Rennen.» Red Bull TV und SRF übertragen. Was er wartet die Zuseher? 94
Einzigartiger Kurs
Der Kurs wird sich optisch klar von einem FIS-Rennen unterscheiden – natürlich gibt es klar geshapte Linien und saubere Kanten. Zusätzlich aber werden Hindernisse aufgebaut, die im Skicross in dieser Form noch nie zu sehen waren. Gefahren werden zwei Linien, eine blaue und eine silberne.
1000 Meter Action
Die beiden Linien verlaufen auf einem Drittel der Strecke getrennt. Welcher der Athleten THE RED BULLETIN
EVENT-SPECIAL Super Skicross 2020
«Ich erwarte ein aussergewöhnliches, absolut spektaku läres Rennen.»
wo fährt, wird kurz vor dem «Go!» ausgelost. Das Kopfan‑Kopf-Rennen führt über eine rund 1000 Meter lange Strecke. Gestartet wird bei der Mittelstation Gurschen auf 2212 Metern ü. M., das Ziel liegt auf der Gurschenalp (2015 m ü. M) – dazwischen ist dank zahlreichen Hindernissen, weiteren Sprüngen und r asanten Kurven auf regende Action garantiert.
Fanny Smith freut sich auf den Super Skicross
Vierer-Wettfahrt
Die Rennen selbst werden im üblichen Vierer-Modus gefahren, die schnellsten zwei kommen jeweils weiter. Bei insgesamt 24 Teilnehmern werden also zwölf sogenannte «Heats» zu sehen sein. Die Schweizer Weltmeisterin Fanny Smith blickt dem Bewerb mit seiner einzigartigen Kurssetzung mit Spannung entgegen. Ihre Ziel? «In erster Linie Spass haben», sagt sie im Interview. «Und natürlich werde ich mein Bestes geben, um am Ende ein gutes Resultat zu erzielen.»
«AUFREGENDER ALS ALLES ANDERE» Ski-Cross Weltmeisterin Fanny Smith, 27, aus Villars-sur-Ollon erklärt, was an ihrer Sportart so faszinierend ist. the red bulletin:
Warum hast du dich für Skicross entschieden? fanny smith: Ich bin das erste Mal Skicross gefahren, als ich zwölf war. Und ich war sofort begeistert: Jedes Rennen ist neu, der Kurs ist niemals der gleiche, du lieferst dir mit deinen Konkurrenten spannende Kopf-an-Kopf-Rennen. Das ist einfach aufregender als alles andere, schlicht die perfekte Kombination.
Fanny Smith (links), hier bei einem FIS-Rennen im französischen Megève, hofft auf eine Top- Platzierung. THE RED BULLETIN
DOM DAHER/RED BULL CONTENT POOL, MAURIN BISIG/RED BULL CONTENT POOL, GETTY IMAGES
Die Action kann auf Red Bull TV und SRF 2 mitverfolgt werden. Alle Infos auf redbull.ch/superskicross
Braucht man für Skicross besondere Fähigkeiten? Du musst natürlich gut Ski fahren, über viel Balance verfügen, du brauchst Kraft, und, nicht zu vergessen, du musst imstande sein, sehr rasch strategische Entscheidungen zu treffen. Aber natürlich habe ich anfangs nicht alle diese Eigenschaften besessen, sondern musste sie fleissig trainieren. Ist Skicross eigentlich gefährlicher als «normale» Skirennen? Nein, das glaube ich nicht. Aber du kannst nicht einfach von heute auf morgen mit Skicross beginnen und sofort Rennen fahren. Du solltest wirklich wissen, was dich erwartet, und du solltest dich gut vorbereiten – dann ist Skicross nicht gefährlicher als alle anderen Skiarten. Was ist besonders wichtig? Das Wichtigste ist, dass du Spass hast – und dass du in der Situation sehr schnell
reagierst. Gleich am Anfang hast du ollers (eine Serie von Wellen, die man R durchdrücken, aber auch springen kann, Anm.), du hast Sprünge, schnelle Richtungswechsel. Du fährst schon viele Jahre in der Weltspitze mit. Wie gelingt dir das? Mit viel Training, viel Leidenschaft und dem ungebremsten Bemühen, jeden Tag das Beste zu geben. Der Red Bull Super Skicross verspricht besonders spektakulär zu werden. Was erwartest du? Ich erwarte ein ganz aussergewöhnliches Rennen. Schliesslich wissen wir nicht, wie der Shaper den Kurs gestaltet. Für mich ist das ein Künstler, der seine Ideen aus Schnee zum Leben erweckt. Dein Ziel? In erster Linie Spass haben, den Kurs mit all den anderen Weltklasse-Athleten geniessen. Und natürlich werde ich mein Bestes geben, um am Ende ein gutes Resultat zu erzielen. Was macht das Red Bull Super Skicross für Besucher so aufregend? Es ist ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Du siehst sofort, ob dein Favorit vorn mit dabei ist, du siehst, wie er mit anderen Athleten kämpft. Und der Rennmodus ist einfach zu verstehen. Wer als Erster unten ist, der gewinnt (lacht). Letzte Frage: Wo befindet sich der beste Platz für die Zuseher? Sicher im Zielraum, weil du das Rennen auf den Bildschirmen mitverfolgen kannst und selbst ein Herzschlagfinish hautnah miterlebst. 95
Impressum
GLOBAL TEAM
THE RED BULLETIN WELTWEIT
Aktuell e rscheint The Red Bulletin in sechs Ländern. Das Cover unserer Frankreich-Ausgabe ziert Miles Chamley-Watson. Im Porträt über den schillernden US-Fechter erfahren wir, wie er dank dem Sport seine Hyperaktivität in Medaillen umwandeln konnte. Mehr Storys abseits des Alltäglichen gibt’s auf: redbulletin.com
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Chefredakteur Alexander Macheck Stv. Chefredakteure Andreas Rottenschlager, Nina Treml Creative Director Erik Turek Art Directors Kasimir Reimann (stv. CD), Miles English, Tara Thompson Head of Photography Eva Kerschbaum Deputy Head of Photography Marion Batty Photo Director Rudi Übelhör Textchefs Jakob Hübner, Andreas Wollinger Chefin vom Dienst Marion Lukas-Wildmann Managing Editor Ulrich Corazza Grafik Marion Bernert-Thomann, Martina de Carvalho-Hutter, Kevin Goll, Carita Najewitz Fotoredaktion Susie Forman, Ellen Haas, Tahira Mirza Managing Director Stefan Ebner Head of Media Sales & Partnership Lukas Scharmbacher Publishing Management Sara Varming (Ltg.), Ivona Glibusic, Bernhard Schmied, Melissa Stutz, Mia Wienerberger B2B-Marketing & -Kommunikation Katrin Sigl (Ltg.), Agnes Hager, Alexandra Ita, Teresa Kronreif, Stefan Portenkirchner Executive Creative Director Markus Kietreiber Co-Publishing Susanne Degn-Pfleger (Ltg.), Elisabeth Staber (Ltg.), Mathias Blaha, Raffael Fritz, Thomas Hammerschmied, Marlene Hinterleitner, Valentina Pierer, Mariella Reithoffer, Verena Schörkhuber, Sara Wonka, Julia Bianca Zmek, Edith Zöchling-Marchart Commercial Design Peter Knehtl (Ltg.), Sasha Bunch, Simone Fischer, Martina Maier, Florian Solly Anzeigenservice Manuela Brandstätter, Monika Spitaler Herstellung Veronika Felder Produktion Friedrich Indich, Walter O. Sádaba, Sabine Wessig Lithografie Clemens Ragotzky (Ltg.), Claudia Heis, Sandra Maiko Krutz, Nenad Isailović, Josef Mühlbacher MIT Christoph Kocsisek, Michael Thaler Operations Alexander Peham, Yvonne Tremmel Assistant to General Management Patricia Höreth Abo & Vertrieb Peter Schiffer (Ltg.), Klaus Pleninger (Vertrieb), Nicole Glaser (Vertrieb), Victoria Schwärzler, Yoldaş Yarar (Abo) Verlagsanschrift Heinrich-Collin-Strasse 1, A-1140 Wien Telefon +43 1 90221-0 Fax +43 1 90221-28809 Web redbulletin.com Medieninhaber, Verlag & Herausgeber Red Bull Media House GmbH, Oberst-Lepperdinger-Strasse 11–15, A-5071 Wals bei Salzburg, FN 297115i, Landesgericht Salzburg, ATU63611700 Herausgeber Andreas Kornhofer Geschäftsführer Dkfm. Dietrich Mateschitz, Gerrit Meier, Dietmar Otti, Christopher Reindl
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3. MAI 2020
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Perfekter Abgang
Schaumtänzerin
Die nächste Ausgabe des RED BULLETIN erscheint am 12. April 2020. 98
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ERIK BOOMER/RED BULL CONTENT POOL
Extrem-Kajak-Weltmeisterin Nouria Newman hat sich auf einer Reise ins chilenische Patagonien in einige der wildesten Flüsse der Welt gewagt. Hier paddelt die Französin in der Gischt des Río Engaño. Mehr Infos und Videos auf: redbull.com
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