The Red Bulletin Juni 2017 - AT

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ÖSTERREICH

ABSEITS DES ALLTÄGLICHEN

HIGHLIGHTS

IM JUNI

Javier Bardem Twin Peaks Fliegende Autos America’s Cup Gorillaz Fit wie ein Stuntman Unsichtbare Hotels

SPASS

MUSS SEIN Die DominicThiem-Methode

KING

ARTHUR CHARLIE HUNNAM:

„Ich hab den Teufel überlistet.“ JUNI 2017 € 3,50


KRAFT IN IHRER ELEGANTESTEN FORM.

Subjekt und Objekt. Mensch und Maschine. Wenn Gegensätze zu Gemeinsamkeiten werden, verschmelzen Fahrer und Fahrzeug wie nie zuvor. Und dank innovativer intuitiver Technologie entsteht perfektes Zusammenspiel. Das ist unsere Philosophie.

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VIDEO STABILISATION

WASSERDICHT SPRACHSTEUERUNG




CONTRIBUTORS

EDITORIAL

Jean Pierrot

Josh Dean

Der New Yorker Sportjournalist, der u. a. für „Runner’s World“ und das „Outside“-Magazin schreibt, reiste für uns nach Bermuda – für einen Intensiv-Check des AC50-Katamarans, mit dem Titelverteidiger Oracle Team USA im Juni um den America’s Cup segeln wird. Sein Fazit: „Dieses HightechBoot ist unglaublich schnell. Es sieht aus, als würde es über das Wasser fliegen.“ SEITE 32

8

Contenance, bitte! Sagen wir es mal so: Intensität ist die halbe, nein, ist eigentlich fast die ganze Miete, wenn’s um Leistungen abseits des Alltäglichen geht. Behaupten nicht wir, sondern Menschen, die in diesem Leistungsbereich heimisch sind. Dominic Thiem etwa, Österreichs bester Tennisspieler, hat das gleich zum Programm für sich erhoben. Er sagt (ab Seite 72): „Nur wenn jedes einzelne Match ein Gradmesser fürs Ganze ist, für alles, hast du die Intensität, die es braucht.“ Jimmy Spithill, doppelter America’s-Cup-Gewinner mit Oracle Team USA, holt sich den entsprechenden Drive von seinen deutlich jüngeren Crew-Mitgliedern – nachzulesen ab Seite 32: „Die wollen es einfach wissen, sind hungrig. Die haben dieses Feuer, das auf dich übergreift. Das motiviert dich, weil sie dich abhängen wollen und du mithalten möchtest.“ Bei aller Intensität sollten wir jedoch keinesfalls die Contenance verlieren, rät Hollywoodstar Javier Bardem ab Seite 14: „Ich bewundere Leute, die unter Druck Haltung bewahren.“ Dem ist, wie immer an dieser Stelle, nichts weiter hinzuzufügen – außer: viel Spaß beim Lesen! Die Redaktion THE RED BULLETIN

MARC HOM/TRUNK ARCHIVE (COVER)

Es gibt Tage, an denen wir Modefotograf Jean Pierrot aus Slowenien um seinen Job beneiden. Zum Beispiel, wenn er Big-Wave-Surferin und Model Imogen Caldwell zum Shooting in Red Bluff trifft. Dass sich der ikonische Surfspot an Australiens Westküste nicht nur als Foto-Location, sondern auch als Motocross-Track eignet, zeigt uns Multitalent Caldwell ab SEITE 46.


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INHALT Juni

BULLEVARD Life and Style Beyond the Ordinary

14 Javier Bardem über den

Fluch der Karibik

16 Heavy-Metal-Monster: der

erste Roboter mit Cockpit

18 Schmerzberg: das Red

Bull Hare Scramble

20 Bebe Rexha verdreht

Köpfe.

22 Der Soundpanzer mit

4000 Watt Power

24 Cherry Pie à la „Twin

Peaks“: Bon appétit, Agent Cooper! 26 Baumhotel: Träumen im Spiegelpalast 28 Fliegendes Auto aus dem Hause Airbus 30 Linkin Park: Die Welt ist ein Hund an der Leine.

GUIDE

Get it, Do it, See it 96 Red Bull TV: Beflügelndes 98 100 102 108 110

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in bewegten Bildern Smartwatches mit Stil Die wichtigsten Termine im Mai und Juni Guide: Innovation für mehr Fun in der Freizeit Impressum Makes You Fly

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IMOGEN CALDWELL

Model, Surf-Crack, coole Frau: Imogen zeigt uns das Paradies, in dem sie aufgewachsen ist.


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AMERICA’S CUP

JEAN PIERROT, JANE STOCKDALE, SAM GREENFIELD/ORACLE TEAM USA

Fünfmal so schnell, extrem verjüngt: alles über die rasante Entwicklung der Formel 1 des Segelsports.

80 EINE NACHT MIT CAMO & KROOKED

Ein Crashkurs mit den Shootingstars in Bristol, der Geburtsstadt des Drum and Bass.

FEATURES

32 Quantensprung

Wie der 35. America’s Cup aus Segeln gerade eine völlig neue Sportart macht.

46 Wild und schön

Ein Streifzug durch das westaustralische Paradies von Model und Surferin Imogen Caldwell.

54 Charlie Hunnam

Mit welchem Buch und wessen Hilfe der neue Schauspiel-Superstar den Teufel überlistete.

62 Fit wie Stuntmen

Wie die wahren Helden des Actionfilm-Business das Beste aus sich herausholen.

72 Dominic Thiem

Warum Österreichs bester Tennisspieler vor allem Spaß an seinem Sport hat.

80 Camo & Krooked

zeigen vor, dass du gerade dann erfolgreich bist, wenn du dich selbst nicht zu ernst nimmst.

86 Gorillaz!

Das große Interview mit der erfolgreichsten Cartoon-Band der Popgeschichte.

THE RED BULLETIN

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BULLEVARD LIFE

&

STYLE

BEYOND

THE

ORDINARY

FABRIZIO MALTESE/CONTOUR BY GETTY IMAGES

RÜDIGER STURM

Der spanische Schauspiel-Superstar spricht über Charakter, Vorbilder und Bruce Springsteen.

JAVIER BARDEM: „ICH GLAUBE NICHT AN GOTT, SONDERN AN AL PACINO.“ SEITE 14 13


BULLEVARD

Javier Bardem

Im neuen „Fluch der Karibik”-Film nimmt es der Oscar-Gewinner mit Johnny Depp auf. Doch eigentlich interessiert er sich mehr für reale Herausforderungen.

„FILME MACHEN IST NUR EIN JOB“ 14

he red bulletin: Nachdem Sie bei den Piraten der Karibik angeheuert haben: Was kann man von Freibeutern lernen? javier bardem: Ich bin mir da nicht so sicher. Wurden Sie nicht zumindest zum Schwertkampf-Crack? Ja, das habe ich reichlich gemacht, obwohl ich eigentlich ziemlich tollpatschig bin. Es ist ein gutes Beispiel dafür, dass du einen Babyschritt nach dem anderen machen

musst, bis du etwas wirklich Großes beherrschst. Sonst sind Piraten aber kein Vorbild für Sie? Nein. Ein echtes Vorbild für mich war mein Vater, der starb, als ich 25 war. Der hatte ein schweres Leben, aber er war stark. Ich lernte ihn erst als junger Erwachsener kennen, denn meine Eltern hatten sich getrennt, als ich zwei war. Es war sehr wichtig für mich, seine Handicaps und seine Fehler zu verstehen, aber auch seine Vorzüge. So erfuhr ich, was man im Leben falsch machen kann und was richtig. Welche Charaktereigenschaften bewundern Sie bei einem Mann? Wenn er alle anderen respek respektiert. Natürlich muss er sich THE RED BULLETIN


Javier Bardem, 48, Ex-Rugbyspieler, OscarPreisträger, Bond-Bösewicht

FABRIZIO MALTESE/CONTOUR BY GETTY IMAGES

RÜDIGER STURM

Gehör verschaffen und seine Meinung sagen, aber er muss auch die Meinung der anderen anerkennen. Was ich auch be­ wundere, sind Menschen, die sich gegen widrige Umstände behaupten und Haltung be­ wahren, auch wenn sie ums Überleben kämpfen. Nun müssen Sie ja nicht ums Überleben kämpfen. Worin bestehen Ihre Tugenden? Das kann ich nicht sagen. Wenn ich was Positives sage, dann klopfe ich mir auf die Schulter. Ich will aber auch nichts Negatives von mir geben, denn dann klinge ich zu bescheiden. Ach, sagen Sie doch was Nettes über sich … Okay. Ich bin hoffentlich ein geduldiger Mensch, warte ruhig ab, wie sich Dinge ent­ wickeln – oder nicht. Ich setze mich erst mit etwas ausein­ ander, wenn es passiert. Das betrifft besonders Angelegen­ heiten, die wichtig sind. Wie ist es um Ihren Mut bestellt? Der scheint ein Familienmerkmal bei Ihnen zu sein. Ihr Onkel musste ins Gefängnis, weil er anti­ faschistische Filme machte. Ihre Mutter, eine überzeugte Aktivistin, wurde bei einem Anschlag beinah ermordet. Aber mir ist nichts dergleichen passiert. Doch ich bin politisch aktiv und versuche auf der humanitären Ebene so viel zu tun wie möglich. Ich erinnere mich aber noch, wie ich eine Dokumentation über „Ärzte ohne Grenzen“ drehte. Da war ich einen Monat in Äthiopien, und es gab einen Moment, in dem ich fragte: „Was kann ich tun?“ – Die Antwort: „Sind Sie ein Arzt?“ – „Nein.“ – „Sind Sie Krankenpfleger?“ – „Nein.“ – „Kennen Sie sich mit Logis­ tik aus?“ – „Nein.“ – „Beherr­ Beherr Beherr­ schen Sie sonst irgendwas, THE RED BULLETIN

was in der Wüste nützlich ist?“ – „Nein.“ – „Dann gehen Sie nach Hause und drehen Sie Filme. Denn wenn wir wieder zurückkommen, dann möchten wir uns die anschauen.“ Verlieren Sie nicht den Blick auf solche Probleme, wenn Sie sich in der Glamourwelt großer Filme bewegen? Nein, denn ich weiß, dass das nur mein Job ist. Ich schätze mich glücklich, dass ich ihn habe, aber das ist nicht das wahre Leben. Sie als Schauspieler sind also ein normaler Mensch wie jeder andere? Jeder ist ein Schauspieler. Marlon Brando sagte: „Eine Rolle zu spielen ist ganz ein­ fach. Das tun alle jeden Tag, um überleben zu können.“ Was machen Sie, wenn Ihr Job Sie nervt? Dann schmeiße ich alle aus meinem Wohnwagen, sperre die Tür ab und sage: „Gebt Ruhe und lasst mich allein.“ Ernsthaft? Eigentlich nein. Denn norma­ lerweise habe ich eine super Zeit. Aber wenn ich mal aus­ spannen will, dann höre ich Metallica. Vor ein paar Mona­ ten habe ich sie live in Bogotá gesehen – großartig! Sie sind doch Springsteen­ Fan? Bei einem Konzert in Madrid hielten Sie mal die Einführungsansprache. Ja, aber das war eine üble Nummer, denn du sollst nicht vor abertausenden Menschen auftreten, die jemand ganz andern sehen möchten. Gibt es etwas, was Sie vom Boss lernen können? Klar. Ich hatte die Gelegen­ heit, ihn ein paarmal kurz zu treffen. Dieser Mann gibt alles – jedes Mal. Für ihn ist nichts selbstverständlich, und er bleibt seinen Überzeugungen treu. Das verleiht ihm eine einzigartige Energie, und die ist nach so vielen Jahren un­ verändert geblieben. Glauben Sie eigentlich an so etwas wie übersinnliche Energien, höhere Mächte? Nein. Kurz vor dem Tod meines Vaters konnte ich noch mit

„ICH BE­ WUNDERE LEUTE, DIE UNTER DRUCK HALTUNG BEWAHREN.“ ihm sprechen. Ich sagte ihm: „Kannst du bitte an meinem Geburtstag in einem Jahr vor vor­ beischauen und mir sagen, was da so los ist?“ Aber das tat er nicht. Nachdem mein Vater ein netter, höflicher Mensch war, hätte er kommen sollen. Das kann nur bedeuten: Da draußen gibt es nichts. Es gibt allerdings eine Macht, die Sie anbeten … Mein Mantra ist und bleibt: „Ich glaube nicht an Gott, aber ich glaube an Al Pacino.“ Warum eigentlich? Nur ein Beispiel: die Szene in „Der Pate“, als er aufbricht, den Gangster und den Polizis­ ten im Restaurant zu töten. Er ist völlig unbewegt. Aber aus seinen Augen und seiner Körpersprache liest du jeden Gedanken ab, der ihm durch den Kopf geht. Er ist völlig in dieser Energie aufgegangen. Und alles, was du denken kannst, ist: „Wie um alles in der Welt hat er das gemacht?“ „Pirates of the Caribbean: Salazars Rache“: ab 26. Mai im Kino

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Big Boys, Big Toys

Vier Meter groß, anderthalb Tonnen schwer: Method-2 ist der erste Roboter mit Cockpit. Demnächst soll er Menschenleben retten.

HEAVY-METALMONSTER 16

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ransformers“, „Robo­ cop“, „Ghost in the Shell“ – die Liste an Hollywood­Hits, für die der 3D­Designer Vitaly Bulgarov smart­spektakuläre Science­Fiction­Roboter ent­ worfen hat, ist lang. Mithilfe des südkoreanischen Unter Unter­ nehmens Hankook Mirae Technology holt er die Fiktion nun in die Realität. Seit 2014 arbeitete Bulgarov gemeinsam mit dreißig Inge­ nieuren an der Entwicklung eines vier Meter großen Robo­ ters aus Aluminium und Car Car­ bon. Der Method­2 wiegt ein­ einhalb Tonnen, ein einzelner

THE RED BULLETIN

VITALY BULGAROV/HANKOOK MIRAE TECHNOLOGY

Erster RoboterTestgang im südkoreanischen Labor, Ende 2017 kommt er auf den Markt.

Arm 130 Kilogramm. Vom futuristischen Design ab­ gesehen, betritt der Koloss auch technologisch Neuland: Method­2 ist der erste Roboter, der sowohl ferngesteuert als auch von einem Piloten im ver ver­ glasten Rumpf der Maschine gelenkt werden kann. Die Arm­ bewegungen des Passagiers werden auf die Greifer des Apparats übertragen. Dadurch kann der Pilot Objekte heben, die für den Menschen sonst zu schwer wären. Amazon­Chef Jeff Bezos war der erste Promi, der den Koloss bei einer Tech­Konfe­ renz im März testen durfte. Und der milliardenschwere CEO war begeistert. „Warum fühle ich mich wie Sigourney Weaver?“, rief er aus dem Cockpit, in Anspielung auf den Science­Fiction­Film „Aliens“, in dem Weaver einen Riesen­ roboter lenkt. Ab Ende des Jahres soll der Metallgigant in den Verkauf gehen. Preis: 8,3 Millionen Dollar, was angesichts der kolportierten Entwicklungs­ kosten von 200 Millionen Dol­ lar angemessen erscheint. Dass dieses Ding aber weit mehr sei als ein Spielzeug für Millionäre, unterstrich Yang Jin­Ho, Chef von Hankook Mirae. Method­2 sei der erste bipedische Roboter, mit dem sich Menschen in gefährlichen Umgebungen fortbewegen könnten. Damit ist der Gigant prädestiniert für Einsätze bei Kernkraftunfällen oder in Trümmerfeldern. vitalybulgarov.com

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BULLEVARD

Red Bull Hare Scramble Das härteste Enduro-Rennen überhaupt: Bist du zu schwach, ist das völlig normal.

SCHMERZBERG

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THE RED BULLETIN


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SEBASTIAN MARKO/RED BULL CONTENT POOL

WERNER JESSNER

eit 1995 rennen die 500 besten, härtesten und zähesten Biker gegen den steirischen Erzberg an, doch der schüttelt regelmäßig den Großteil von ihnen ab. Die Fahrer scheitern am Steilhang, zerkochen ihre Motoren in der Sektion Hell’s Kitchen, verhungern in Carl’s Diner oder gehen in der Badewanne … genau. Dass die Strecke so brutal ist wie keine

andere, hat Methode, immer immerhin gilt es, den Ruf des selek selektivsten Enduro-Rennens der Welt aufrechtzuerhalten. In manchen Jahren erreicht nur eine Handvoll Fahrer inner innerhalb des 4-Stunden-Zeitlimits das Ziel. Schaffen es mehr als 20, nähert man sich also einer Erfolgsquote von vier Prozent, denken sich die Veranstalter für die nächste Auflage neue Unfahrbarkeiten aus. Selten sonst sieht man selbst gestandene Profis derart leiden, ja manchmal sogar weinen. Und selten sonst schmieden Spitzenathleten eiserne Allianzen, um überhaupt eine Chance zu haben. Gegner sind hier nicht die anderen – der Gegner ist der Berg. Red Bull Hare Scramble, 18. Juni 2017, ab 11.30 Uhr live auf redbull.tv Mehr Hare Scramble? „Parallel Universe“, Kult-Doku mit Seriensieger Taddy Błażusiak, auf: redbull.tv/paralleluniverse

Das ganz normale Stürzen, Aufstehen, Weiterkämpfen – und IrgendwannScheitern.

THE RED BULLETIN

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Bebe Rexhas neue EP „All Your Fault: Pt. 2“ ist im April erschienen.


BULLEVARD

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eit zwei Jahren ist Bebe Rexha in aller Munde: Sie lieh den Club-Hits der DJ-Stars David Guetta und Martin Garrix ihre Stimme. „Me, Myself & I“, eine Kollaboration mit dem Rapper G-Eazy, war 2016 unter den zwanzig am häufigsten gestreamten Songs. Und mit ihrem eigenen Track „I Got You“ stand sie an der Spitze der US-Dance-Charts. Ein hübsches Sternchen, das uns eine große Plattenfirma aufs Auge drücken will? Nein. Denn auch wenn die 27-jährige New Yorkerin derzeit die Pop-

Bebe Rexha

JARED THOMAS KOCKA/CHILLI MEDIA

FLORIAN OBKIRCHER

hat vermutlich einige deiner Lieblingssongs geschrieben – ohne dass du es weißt. Fünf Gründe, warum die USSängerin das nächste große Ding wird.

DIESE FRAU VERDREHT KÖPFE

Charts weltweit erobert, so ist sie gleichzeitig eine der ehr ehrlichsten und talentiertesten Musikerinnen der Stunde. Fünf Gründe, warum Bebe Rexha auf deine Playlist muss.

1. Sie ist zielstrebig

Rexha hasst es, wenn man ihren Erfolg als „schlagartig“ bezeichnet. Letztes Jahr twitterte sie: „Ich bin kein PopPüppchen. Mir hat keiner was geschenkt, ich habe vom ersten Tag an für meinen Erfolg gekämpft.“ Völlig richtig! In ihrer Jugend nahm sie neun Jahre lang Trompetenunter Trompetenunterricht und brachte sich das Gitarre- und Klavierspielen selbst bei. Genauso autark lernte sie den Umgang mit Musik-Software, um ihre Songs selbst – ohne die Hilfe eines Produzenten – auf aufnehmen zu können.

2. Sie ist eine Hitmaschine

Rexha hat vermutlich einige unserer Lieblingssongs geschrieben – ohne dass wir es wissen. „The Monster“ von Eminem und Rihanna? Stammt aus ihrer Feder. Nick Jonas’ Hit „Under You“? Ebenso. Bevor sie selbst ins Rampenlicht trat, stattete sie Stars wie Selena Gomez, Pitbull und Tinashe mit Hits aus. Ihr Talent wurde schon früh entdeckt: Als Teenager setzte sie sich bei einem Wettbewerb der Grammy Awards als „Best Teen Songwriter“ durch – gegen 700 Konkurrenten.

3. Sie ist stolz auf ihre Wurzeln

sehen betraf. „Damals waren dünne blonde Frauen wie Britney Spears angesagt“, erzählte sie dem „Evening Standard“. „Ich hasste meine Kurven und schwarzen Haare.“ Dass sie sich heute wohl in ihrem Körper fühlt, verdankt sie zum Teil den Kardashians. Die hätten, so sagt sie, den Weg für Popstars geebnet, die nicht dem Schönheitsideal des „American Girl“ entsprechen.

4. Sie greift Stars unter die Arme

Während viele Sängerinnen erst am Ende einer Produktion ins Studio geladen werden, um den Gesang aufzunehmen, ist Rexha bei ihren Kollaborationen voll eingebunden. Der Elektronik-Star David Guetta bat sie sogar um Hilfe, als er mit seinem Song „Hey Mama“ nicht weiterkam. Angeblich hatte sie die Melodie für den Refrain nach zehn Minuten im Kasten, der Song wurde zum Welthit – mit Top-Ten-Chartplatzierungen in 21 Ländern.

5. Sie nimmt kein Blatt vor den Mund

Viele junge Musiker gehen ihre Karriere vorsichtig an – um es sich mit Radiostationen nicht zu verscherzen. Rexha dagegen nennt Dinge beim Namen. Zum Beispiel in ihrem Song „F. F. F.“ – kurz für „Fuck Fake Friends“ –, in dem sie mit sogenannten (Ex-)Freunden beinhart abrechnet. Ob der Song vielen Radiostationen zu heftig ist, interessiert sie dabei nicht. Wie erzählte Rexha der Zeitung „Toronto Star“? „Ich fluche den ganzen Tag, da werde ich mich in meinen Songs sicher nicht verstellen.“ beberexha.com

In ihrer Jugend war Rexha, deren Eltern aus Albanien stammen, alles andere als selbstbewusst, was ihr AusTHE RED BULLETIN

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BULLEVARD

Nik Nowak

Seine Skulptur „Soundpanzer“ bringt uns die Zwischentöne des Lebens nahe. Mit 4000 Watt Power.

HIER GIBT’S WAS AUF DIE OHREN

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he Red Bulletin: Herr Nowak, erklären Sie uns bitte, was an einem zwei Tonnen schweren, 4000 Watt starken Kettenfahrzeug, mit dem Sie in Museen und bei Festivals Lärm machen, Kunst ist. nik nowak: Meine Sound­ objekte sind meist Skulpturen und Performanceobjekte zu­ gleich. Der Soundpanzer ist das Ergebnis einer Serie mobi­ ler Soundsysteme und ver­ handelt die Verwendung von Sound als Waffe oder als kultu­ reller Katalysator. Er spielt mit dem Betrachter und nimmt akustisch Besitz vom Raum. Drei 18-Zoll-Subwoofer und zwei 4000-Watt-Verstärker, dazu Controller und Mischpulte für Videoprojektionen: klingt, als wäre ein Auftritt des „Soundpanzers“ was fürs vordergründige Vergnügen.

Es geht um mehr als um Tanz­ musik, wenn Sie das meinen. Das Objekt öffnet eine Vielfalt von Klangerlebnissen: und die wirken auf Körper und Psyche. Haben Sie ein Beispiel? Während einer Sequenz der Performance hören wir ein lautes unangenehmes Rau­ schen, wie man es als Test­ signal analoger Fernseher kennt. Dazu wird ein Bild auf die Oberfläche des Sound­ panzers projiziert. Doch dann filtere ich Frequenzen heraus, und plötzlich erinnert das Geräusch an Meeresrauschen und katapultiert uns in die assoziative Sphäre einer Natur­ erfahrung … man kann die Show als audio­visuelles Essay sehen, das uns das Potential von Sound vermittelt. Sie meinen, wir nehmen die meisten Geräusche um uns nicht bewusst genug wahr? Ja, leider. Oft werden Räume akustisch zugemüllt. Der Soundpanzer setzt zum akus­ tischen Gegenschlag an. niknowak.de

THOMAS HANNICH/PLATNUM

AREK PIATEK

Massive Attacke: der deutsche Künstler Nik Nowak und sein 4000 Watt starker Soundpanzer

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THE RED BULLETIN


Photo: R. Schedl

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KTM 390 DUKE


BULLEVARD

ZUBEREITUNG Mehl, gemahlene Mandeln, Staubzucker und Salz in einer großen Schüssel ver­ rühren. Butter hinzugeben und mit den Fingern kneten, bis die Mixtur die Konsistenz von Semmelbröseln hat. Das Ei mit Vanilleextrakt und Wasser steif schlagen. Die Flüssigkeit mit der zuvor bereiteten Mixtur erst mit einer Gabel, dann mit den Fingern verrühren und ver­ mengen, bis der Teig fest ist. Den Teig in zwei Hälften teilen und in Scheiben aus­ rollen. Die Hälften in Frisch­ haltefolie einwickeln und mindestens eine Stunde in den Kühlschrank geben. In der Zwischenzeit die Marmelade und den Zucker in einem Kochtopf bei mitt­ lerer Hitze verrühren, bis der Zucker sich aufgelöst hat. Aufkochen lassen, Stärke­ mehl und Wasser (oder Bour­ bon) zufügen. Dann unter konstantem Rühren noch ein­ mal aufkochen lassen, bis die Mixtur sich verdickt. Von der Kochstelle nehmen, Kirschen dazugeben, gut vermischen und abkühlen lassen.

BON APPÉTIT TIT, AGENT COOPER A

m 21. Mai kehrt eine der prägendsten Serien in der Geschichte des Fernsehens auf die Bildschirme zurück: „Twin Peaks“, David Lynchs surreales TV-Meisterwerk über eine mysteriöse US-Kleinstadt. 18 neue Folgen ver verheißen ein Wiedersehen mit Kultcharakteren wie Laura

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Palmer, Kellnerin Shelly Johnson oder Agent Dale Cooper, dem nach Kirschkuchen süchtigen Helden der Serie. Zur Einstimmung der Fans auf die neue Staffel verrät Lindsey Bowden, Chefin des Twin Peaks UK Festivals, das Rezept zu besagtem Kirschkuchen aus ihrem Kochbuch zur Serie, „Damn Fine Cherry Pie“. lindseybowden.com

Shelly Johnson’s Cherry Pie Teig 450 g Mehl 50 g Mandeln, gemahlen 100 g Staubzucker 1 Prise Meersalz 250 g ungesalzene Butter, gewürfelt 1 großes Ei ½ TL Vanilleextrakt 5 EL Wasser Füllung 150 g Kirschmarmelade 150 g Streuzucker 1½ EL Stärkemehl 3 EL Wasser oder Bourbon 1,25 kg Kirschen, entkernt (Entkernt-Gewicht: 750 g) 1 großer Eidotter mit 1 EL Wasser zum Glacieren 1 EL Kristallzucker

Die andere Teigscheibe dünn ausrollen, in lange Zickzack­ streifen schneiden und diese auf den Kuchen legen und an den Rändern fixieren. Die Teigstreifen mit Eiweißglasur bestreichen und etwas Zucker darauf streuen. Den Kuchen 20 Minuten goldbraun backen, dann die Temperatur auf 180 °C reduzieren und noch einmal 35 bis 40 Minuten backen, bis die Füllung an den Rän­ dern Blasen wirft und der Teig knusprig ist. Vor dem Servieren eine Stunde ab­ kühlen lassen.

FLORIAN OBKIRCHER

Feiere die Rückkehr von David Lynchs TV-Serie mit dem legendärsten Kuchen der Fernsehgeschichte.

ADDIE CHINN

„Twin Peaks“

Den Backofen auf 200 °C vor­ heizen, eine der Teigscheiben auf einer leicht mit Mehl be­ stäubten Arbeitsfläche aus­ rollen. Eine ofenfeste Metall­ pfanne (24 cm Durchmesser) fetten und mit dem Teig aus­ legen, Ränder andrücken. Mit der Kirschmischung füllen und den Teigrand am oberen Ende mit etwas Eiweißglasur bestreichen.

THE RED BULLETIN



BULLEVARD

Mirrorcube Hotel

Im Urlaub mal so richtig abhängen? In Nordschweden baumeln 64 Kubikmeter Stil zwischen Baumstämmen.

ich den Kindheitstraum von einer Nacht im Baumhaus erfüllen? Und das auf kultivierte Art und Weise? Geht am besten in Schwedens hohem Norden. In den dichten Wäldern um die Ortschaft Harads, nur 50 Kilometer vom nördlichen Polarkreis entfernt, hängt zwischen Baumkronen das Mirrorcube Hotel, ein 4 × 4 × 4-Meter-Würfel aus Glas. An Seilen befestigt, nur über eine Art Hängebrücke erreichbar. Wobei du deine Vorstellungen eines grob gezimmerten Baumhauses ein wenig updaten darfst. Den Mirrorcube sieht man zum Beispiel kaum. „Seine komplett verspiegelte Fassade reflektiert die Um-

Genial-rustikal: Birkenholz-Interieur

gebung, wodurch das Konstrukt fast unsichtbar wird“, sagt Hotel-Mitbegründer Kent Lindvall, „so wird es eins mit dem Wald.“ Was durchaus auch als Botschaft aufzufassen ist: „Es geht uns um Nähe zur Natur, um Nachhaltigkeit. Der Gast soll die Zivilisation hinter sich lassen, abschalten und sich auf Ursprüngliches besinnen.“ Der Würfel bietet zwei Personen Platz und einiges an Annehmlichkeiten: Wohn-, Schlaf- und Badezimmer (wie auch der beheizte Fußboden) sind aus Birkenholz gefertigt. Balkon und sechs Fenster mit Panoramablick eröffnen atemberaubende Perspektiven (Stichwort: Nordlichter), nur wenige Meter vom Würfel entfernt gibt es auch eine Sauna. Und wem es mit dem Hinter Hintersichlassen der Zivilisation nicht ganz so ernst ist: Es gibt auch Wi-Fi im Mirrorcube. treehotel.se

PETER LUNDSTRÖM/WDO

AREK PIATEK

TRÄUMEN IN BÄUMEN

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Escape Room: das Baumhotel „Mirrorcube“ in Nordschweden

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Der direkteste Weg von A nach B ist die Luftlinie. Luftfahrt-Riese Airbus hat sich Gedanken gemacht. Ergebnis: das fliegende Auto.

STAU? POP.IT.UP! 28

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ach einem mehr als hundertjährigen Dasein als Standardausstattung in Sci-FiSzenen befinden sich fliegende Autos in einer Art Landeanflug auf die Realität. Verantwortlich dafür ist Europas größter Flugzeughersteller. Airbus entwickelte gemeinsam mit dem Designstudio Italdesign das Flugauto Pop.Up, bestehend aus Fahrgestell mit vier Rädern und Elektromotor, Fahrerkapsel aus Carbonfasern und riesigem Quadrocopter, einer Art Drohne. Pop.Up fährt und fliegt automatisch zum Zielort, sobald du es mit den entsprechenden Daten

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AIRBUS/WWW.ITALDESIGN.IT

Airbus

gefüttert hast. Steckst du im Stau, forderst du die Drohne an, die Kapsel dockt an und hebt ab. Das Fahrgestell fährt selbständig zur nächsten AkkuLadestation. Pop.Up soll fliegend 95 km/h und fahrend 130 km/h schnell sein. Airbus hat vor, in zwölf Monaten einen funktionsfähigen Prototyp fertig zu haben – aber Behördenwege verlängern die Wartezeit bis zur Marktfähigkeit auf mindestens sieben Jahre. Mathias Thomsen, General Manager der Urban Air Mobility bei Airbus, hält das Ganze dennoch keineswegs für Zukunftsmusik. „Es ist machbar“, betont er. „Städtischer Luftverkehr wird schneller Realität werden, als wir alle das erwarten.“ airbusgroup.com

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Ein Prototyp von Airbus’ Pop.Up soll schon im kommenden Jahr abheben.


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BULLEVARD

Kein Geschrei mehr, keine lauten Gitarren: Linkin Parks Frontmann Chester Bennington will uns nichts mehr beibringen.

DIE WELT IST EIN HUND AN DER LEINE 30

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as legendäre Sunset Marquis Hotel mitten in West Hollywood. Direkt am Sunset Strip lümmelt Linkin-ParkSänger Chester Bennington in einem Sessel. Er stellt sein neues Album „One More Light“ vor, ein Werk, das sich den Widrigkeiten des Lebens ohne eine Wand an Gitarren entgegenstellt. „Numb“ oder „In the End“ hießen die Hymnen einer verlorenen Generation, vor über zehn Jahren vorgetragen von ihrem inner innerlich zerfressenen Priester Bennington. Das ist lange her. Aus der lauten Rock-Band Linkin Park ist etwas anderes gewor geworden. Etwas Selbstsicheres. „Es ist nicht mein Job, Menschen etwas beizubringen“, äußert

THE RED BULLETIN

PHT/EXPA/PICTUREDESK.COM

Linkin Park

sich der 41-Jährige zu seiner Rolle als Superstar. „Wir wollen und können die Welt nicht verändern. Doch wir wollen unsere Erfahrungen und Empfindungen mit ihr teilen und hoffen, dass die Menschen etwas für sich selbst herausziehen können.“ Also sagt Chester Bennington Sätze, die man früher von ihm nicht gehört hätte: „Die Welt wird ein immer besserer Ort. Sie ist wie ein Hund an der Leine. Er will immer mal wieder ausbrechen, aber letzten Endes wird er von seinem Herrchen sicher nach Hause geführt.“ Draußen auf dem Strip heult eine Sirene. In Bennington, einst ein Mensch in emotional bedenklicher Schieflage, ist es so ruhig wie nie. Vielleicht auch, weil er eingesehen hat, dass es nicht seine Aufgabe ist, die Welt auf seinen Schultern zu tragen. linkinpark.de

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Privileg in Reihe eins: Chester Bennington Aug’ in Aug’ mit Fans


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QUANTEN SPRUNG Text: JOSH DEAN  Fotos: SAM GREENFIELD / ORACLE TEAM USA

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Das Oracle Team USA ist der Sieger des letzten America’s Cup und darf daher den Austragungsort der diesjährigen Segel­ regatta wählen. Im Juni werden sechs Teams auf Bermuda antreten, um auf futuristischen Booten um die älteste Sporttrophäe der Welt zu segeln.


Höhere Geschwindigkeit bedeutet größere Gefahren. Vor­ bereitung ist daher überlebenswichtig.

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Über die letzten zehn Jahre hat sich die Geschwindigkeit bei Segelregatten verfünffacht, und die Teilnehmer sind im Schnitt um zehn Jahre jünger als 2007. Der 35. America’s Cup, der im Juni stattfindet, wird RENNSEGELN AUF EIN VÖLLIG NEUES NIVEAU katapultieren.


as Erste, was einem im Flughafengebäude auf Bermuda auffällt, ist ein Riesenplakat für den America’s Cup. Die kleine Insel, auf der im Juni eine der ältesten Sportveranstaltungen der Welt zum 35. Mal stattfinden wird, ist geradezu gepflastert mit Plakaten mit Bildern von 15-MeterYachten, die aussehen wie TarnkappenTarnkappen flieger. Science-Fiction? Nein, Gegenwart. Die Geschichte des America’s Cup kann man in zwei Epochen einteilen: die 32 Bewerbe von 1851 bis 2007 – und die Zeit ab 2010, geprägt durch die Einführung von Mehrrumpfbooten. Das war das Jahr, in dem Oracle-Gründer Larry Ellison mit BMW Oracle Racing den Titelverteidiger Alinghi aus der Schweiz bezwang. Mit einem Trimaran, der statt eines Segels einen starren Flügel (den größten je her hergestellten) verwendete. Das Oracle-Boot segelte mit 20 Knoten (37 km/h) doppelt so schnell wie bei vorhergehenden Cups. Drei Jahre später wurde es noch ver verrückter: Sowohl Team USA als auch Team Neuseeland segelten mit Katamaranen mit unter Wasser angebrachten „Flügeln“ (Hydrofoils), die das Boot von der Wasser Wasseroberfläche abheben ließen und den Speed auf über 40 Knoten verdoppelten. Es war der Vorbote dessen, was im Grunde genommen eine neue Sportart ist. „Das ist, als nähme man bei einem Auto den 300-PS-Motor raus und ersetzte ihn durch einen mit 3000 PS“, erklärte es diedie

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KNOTEN

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44 32

EINE PLÖTZLICHE & DRAMATISCHE BESCHLEUNIGUNG

11 2007 2009 2011 2013 2015 2017

Von 1851 bis 2007 nahm der Speed beim America’s Cup nur unwesentlich zu. Seither stieg diese Kurve jedoch extrem steil an.


„Man stelle sich vor, man steht auf dem Dach eines Autos, das mit 90 Stundenkilometern auf der Autobahn fährt. Das ist die Situation, in der sich diese Jungs befinden, und dann müssen sie in Sekundenbruchteilen eine Entscheidung treffen, die das Rennen entscheiden könnte – wenden, halsen oder geradeaus segeln?“ Ian „Fresh“ Burns, Performance-Manager, Team Oracle USA

SCHNELLERE BOOTE, KÜRZERE STRECKEN

1851 segelte die „America“ auf einer Strecke von gut 53 Seemeilen gegen 15 andere Boote um die Insel Wight vor der südenglischen Küste. Sie gewann mit acht Minuten Vorsprung, ungefähr ein Drittel der Zeit, die die ganze Regatta 2017 dauern wird. Die Strecke bei Bermuda wird zehn bis zwölf Meilen lang sein und in 20 bis 22 Minuten umsegelt werden.


KAUM NOCH DER GLEICHE SPORT

Die „America“, erster Sieger des America’s Cup, war eine 31 Meter lange Schoneryacht mit grünem Holzrumpf und einer Segelfläche vor dem Wind von knapp 500 Quadrat­ metern. Die AC50 ist 15 Meter lang, hat einen Doppelrumpf aus Karbon­ faser und ein starres Flügelsegel mit einer Fläche von 100 Quadrat­ metern.

ses Jahr Oracle-Performance-Direktor Ian „Fresh“ Burns einem Reporter. Regattasegeln in eine Art Formel 1 auf dem Wasser zu verwandeln war genau, was Ellison im Sinn hatte, und in der Vorbereitung der diesjährigen Titelverteidigung forderte er Organisatoren und Ingenieure auf, noch einmal ans Limit zu gehen, zugleich aber auch die Kosten zu reduzieren, um mehr Wettbewerber anzuziehen. Die neuesten Hydrofoil-Katamarane, die AC50, sind mit einem Topspeed von über 50 Knoten (93 km/h) die schnellsten Segelboote, die es je gab, und dabei nur drei Fünftel so lang wie ihre Vorgänger AC72 vor vier Jahren. Zudem kostete die Entwicklung der AC50 nur die Hälfte. Das führte dazu, dass diesmal fünf Teams dar darum kämpfen werden, Ellison und seinem vorlauten australischen Skipper Jimmy Spithill den Cup abzujagen. Spithill wird das jüngste Team anführen, das je den America’s Cup gesegelt ist, und eines, das Ironman-Triathleten in Sachen Kondition in nichts nachsteht. Dazu kommt eine Gruppe Ingenieure und Bootsbauer, die mit Unternehmen wie Airbus und BMW zusammenarbeiten, um die neuen Mehrrümpfer zu justieren. Spithill kann es selbst kaum glauben, wie weit dieser Sport es gebracht hat. „Was ich mich frage, ist: Was kommt als Nächstes?“ 38

1851– 2007: EINRUMPF-YACHTEN

2013: DER AC72 KATAMARAN

20 bis 28 Meter über der Wasser­ linie, Topspeed: 11 Knoten (20 km/h)

26 Meter lang, 5900 kg, Topspeed: 44 Knoten (81,5 km/h)

DIE KLEINSTEN & SCHNELLSTEN BOOTE DES AMERICA’S CUP Mit 61 Metern war die „Reliance“, das größte America’s­Cup­Siegerboot (1903), viermal so lang wie die AC50s, die 2017 antreten.

2010: DER USA-17 TRIMARAN

2017: DER AC50 KATAMARAN

26 Meter lang, 3500 kg, Topspeed: 32 Knoten (59 km/h)

15 Meter lang, 2300 kg, Topspeed: 50 Knoten (93 km/h) THE RED BULLETIN


DAS SOLL EIN SEGEL SEIN? Das Hauptsegel der AC50 ist eigent­ lich ein starrer Flügel und kein Segel. Aber statt wie bei einem Flug­ zeug Auftrieb zu erzeugen, verleiht es dem Boot einen Vorwärtsschub im Wasser. An der Entwicklung des Flügelsegels, das aus einem Karbon­ fasergerüst besteht, ummantelt mit einer Kunststo≠folie der Firma Clysar, war auch Airbus beteiligt.

WIND OF CHANGE Boote mit Hydrofoils sind so schnell und e∞zient, dass sie ihren eigenen Wind, sogenannten „Scheinwind“, generieren, wodurch sie Geschwin­ digkeiten von bis zu 25 Knoten (46 km/h) bei nur 6 Knoten (11 km/h) Windstärke erreichen können.

das BOOT: AC50

VON EINRUMPF-SCHLACHTSCHIFFEN ZU FLIEGENDEN KATAMARANEN Seit dem ersten America’s Cup 1851 – und für den größten Teil der Geschichte dieser Veranstaltung – waren nur geringe Geschwindigkeitsgewinne möglich. Aber seit der Einführung von Hydrofoils 2013 fliegen die Boote buchstäblich über das Wasser. Foils sind leichte, hydrodynamische Flügel, die den Bootsrumpf aus dem Wasser heben, wenn gewisse Windgeschwindigkeiten er­ reicht werden – beim AC50 reichen schon sechs Knoten (11 km/h). Dadurch wird der Widerstand erheblich verringert, weil nur kleine Teile des Foils (und nicht der ganze Rumpf) das Wasser berühren, was erklärt, wie die Boote praktisch über Nacht exponentiell schneller wurden. Die AC50s haben sogar die 50 Knoten (93 km/h) schon überschritten. „Es ist wie Formel 1 auf dem Was­ ser“, sagt der Skipper von Oracle Team USA, Jimmy Spit­ hill. Der Vergleich ist gar nicht so abwegig. Wie F1­Wagen sind die AC50s speziell angefertigte, hochentwickelte Maschinen, mit Materialien wie Kohlefaser und Titan ge­ baut und mithilfe von Supercomputern entworfen, die strömungsdynamische Berechnungen durchführen.

BIG DATA Die dem Oracle Team USA zur Ver­ fügung stehende Computerleistung ist 100­mal so hoch wie noch vor drei Jahren. Ungefähr 100 kleinste Sensoren am Boot nehmen über 600 Kanäle Daten auf und senden sie in Echtzeit an ein Büro, in dem Ingenieure sie analysieren und bei Bedarf täglich Änderungen vor­ nehmen können.

DAS STEUERRAD Mit über 100 km/h Topspeed bläst der Wind dem Segler ins Gesicht. Daher sind die Steuerelemente so einfach wie möglich. Skipper Jimmy Spithill hat ein zum Teil von BMW entwickeltes Steuer in der Hand mit Tasten zum Heben und Senken sowie Drehgriffen zum Justieren der Neigung der Foils.

HYDRAULIK

HYDROFOILS Jedes Team darf zwei Sets Steck­ schwert­Hydrofoils entwerfen, eines für schwache und eines für starke Winde. Man kann sie mit Reifen bei Autorennen vergleichen, die ja auch je nach Streckenbedingungen ge­ wechselt werden können.

THE RED BULLETIN

Die Hydrauliksysteme des Bootes wurden in Zusammenarbeit mit Airbus und dem Raumfahrtunter­ nehmen Parker Hannifin entwickelt. Ingenieure beider Unternehmen sind seit zwei Jahren mit dem Oracle Team USA in Bermuda vor Ort. Air­ bus arbeitet hauptsächlich an den Kontrollsystemen, während Parker sich der Hardware widmet.

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Jeder an Bord trägt Helm und Prall­ schutzweste. Eine Sauersto≠flasche und ein Spezialgurt sollen nach einer Kenterung das Über­ leben sichern.

DIE GRINDER

Sie sind die Muskelmänner an Bord. Ihr Job ist der ­anstrengendste der ganzen Crew, und dafür werden die besten und stärksten Sportler eingesetzt. Idealer­ weise sind sie groß, weil größere Menschen längere „Hebel“ haben und dadurch mehr Leistung generieren können. Dennoch gibt es keine Vorgaben, wie die Leis­ tung erzeugt werden muss. Das Team Neuseeland hat sich zum Beispiel dafür entschieden, Pedale anstelle von Handkurbeln zu verwenden, und hat zu diesem Zweck Profi-Bahnradfahrer angeheuert.

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DER SKIPPER

Das ist der Chef an Bord. Er sucht die Mitglieder seiner Besatzung aus und macht klar, wo es langgeht. Während der Regatta steuert er das Boot und holt in exakter Zusammen­ arbeit mit dem Flügel-Trimmer das Maximum aus dem Schi≠ heraus.

DER TAKTIKER

Er ist das Auge des Bootes, er be­ obachtet die Position im Bezug auf die Rennstrecke und den Gegner. Taktiker schauen und denken vor­ aus, beraten den Skipper bei der Wahl des Kurses. Das ist ein Job, der einerseits sehr viel Segel­ erfahrung voraussetzt. Anderer­ seits hilft sich der Taktiker mit Hightech und zieht Echtzeitdaten aus einem Tablet.

DER WING-TRIMMER

Er ist der kleinste Mann auf dem Boot, und seine Aufgabe ist es, mit nichts als einer Leine das Flügelsegel so zum Wind zu drehen, dass es maximalen Vortrieb erzeugt. Dabei geht es um Millimeter und Winkel, die sich mit ­jeder Bewegung des Bootes verändern können.

die CREW

BEIM AMERICA’S CUP 2013 IN SAN FRANCISCO ­TRATEN AUF JEDER AC72-YACHT ELF SEGLER AN. 2017 AUF BERMUDA WERDEN NUR NOCH SECHS MANN AN BORD DER AC50-YACHTEN SEIN.


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525

Kilo darf die sechsköpfige Crew insgesamt maximal wiegen.

Kalorien verbrennt ein Grinder durchschnittlich bei einem 22-minütigen Rennen.

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Prozent Körperfett haben die Crewmitglieder im Durchschnitt. 42

THE RED BULLETIN


Jimmy Spithill, Skipper des Oracle Team USA, beim Ergo-Training. Diese Segler sind Hochleistungssportler.

die FITNESS

GEMÜTLICHE TYPEN IM BLAZER SIND OUT. AC50-SEGLER SIND HOCHLEISTUNGSSPORTLER.

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Bio-Eier aus Pennsylvania wurden von der Oracle-Team-USA-Crew in einer einzigen Woche verbraucht.

Kilo schaffen die OracleCrewmitglieder im Durchschnitt beim Bankdrücken.

THE RED BULLETIN

PETER HURLEY

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Vor 2013 war der America’s Cup ein ganz anderer Sport. „Es war körperlich nicht besonders anspruchsvoll“, sagt Craig McFarlane, Trainer von Oracle Team USA. Grinder gab es schon immer, sie arbeiteten zwar kurzfristig sehr hart, konnten sich aber danach ausruhen. Diesmal werden die Grinder der Oracle-Crew während des ganzen 22-minütigen Rennens auf 91 bis 93 Prozent ihres Maximalpulses arbeiten. „Was Eliteradfahrer mit ihren Beinen tun müssen, leisten unsere Jungs mit den Armen“, sagt McFarlane. Über an den Griffen angebrachte Sensoren er erfahren der Trainer und sein Team, welche Leistung jeder der Grinder bei welcher Umdrehungszahl der Kurbeltrommeln erbringt, wer am härtesten arbeitet und wer sich wie schnell erholt. McFarlane tüftelt am idealen Mix. Nach jetzigem Wissensstand liegt die „optimale Taktgeschwindigkeit“ seiner Meinung nach bei 85 bis 90 Umdrehungen pro Minute. „Aber wir sind mit der Feinjustierung noch nicht fertig“, sagt er. Faktoren: nicht zu hoch rauf mit dem Puls; Milchsäureaufbau im Blick behalten. McFarlane trainiert die Crew fünfmal die Woche, mit der Option auf eine sechste Trainingseinheit am Samstag (die die meisten nutzen). Dreimal pro Woche liegt der Schwerpunkt auf Kraft. Einen Tag lang steht Ausdauertraining ohne Gewichte im Pool auf dem Programm, und an einem weiteren Tag wird intensiv im Wasser gearbeitet: weit aufs Meer rausschwimmen und eine Kombination aus Unterwasser-Gewichtübungen und Unterwasserrennen absolvieren. Unmittelbar danach wechseln die Segler zu Übungen an Land – meistens Treppensteigen oder Bergauflaufen. „Dieses Übergangstraining verlangt einem viel ab, macht einen aber als Sportler sehr belastbar“, sagt McFarlane. Sogar die Land-Crew (quasi das Bodenpersonal) von Oracle Team USA trainiert jeden Tag morgens um 6.30 Uhr. „Wenn sie übergewichtig oder nicht gesund sind, können sie auch ihre Arbeit nicht machen“, sagt Ernährungsberater Scott Tindal. Auch die Fitness der Land-Crew, meint er, „wird bei dieser Kampagne eine große Rolle spielen“. Über einen Zeitraum von sechs Monaten haben die acht Jungs insgesamt mehr als 40 Kilo Fett verloren. Und ein paar Mal in der Woche boxen alle auch noch mit Box-Coach Brent „Honey Badger“ Humphreys. 43


die NÄCHSTE GENERATION

BEREITS ACHT SEGLER AUS DEM RED BULL-NACHWUCHSPROGRAMM HABEN ES BIS IN DEN AMERICA’S CUP GESCHAFFT. Die zweifachen österreichischen Olympiasieger (2000 und 2004) in der Tornado-Klasse, Roman Hagara und Hans-Peter Steinacher, entwickelten 2013 das größte Talent-Suchprogramm der Segelwelt und führen dieses seither als Sportdirektoren an. „Wir versuchen den JungSeglern den Geist zu ö≠nen, indem wir unsere Erfahrung mit ihnen teilen. Und hoffentlich führt sie all das in die richtige Richtung für ihre Zukunft“, erklärt Hans-Peter Steinacher. Am Anfang steht die 2015 initiierte Red Bull Foiling Generation. Sie ist eine internationale Regattaserie für alle Nachwuchssegler im Alter von 16 bis 20 Jahren. Gesegelt wird in Zweierteams auf rund 5,5 Meter langen, bis zu 35 Knoten (65 km/h) schnellen FlyingPhantom-Katamaranen. Den nächsten Schritt auf der Karriereleiter stellt dann der Youth America’s Cup dar. Bis zu 16 nationale Jugendteams im Alter zwischen 19 und 25 Jahren kämpfen auf AC45-Foiling-Katamaranen in einer Qualifikationsserie auf den Bermudas (12. bis 16. Juni) um den Einzug in das Finale der besten acht (20./21. Juni) – ausgetragen auf originaler America’sCup-Rennstrecke. „Wir wollen durch alle Serien die weltbesten Segler ihrer Altersgruppen finden“, erklärt Skipper Roman Hagara. Der Erfolg gibt ihm recht: Vom ersten Youth America’s Cup 2013 haben es bereits acht Segler in den America’s Cup geschafft – u. a. Sieger Peter Burling, 2017 Skipper bei Emirates Team Neuseeland, oder Cooper Dressler (beide 26 Jahre alt) als Grinder bei Oracle Team USA. Wichtige Segel-Erfahrungen sammeln Jungprofis nach dem Youth America’s Cup auch in der Extreme Sailing Series, am Boot von Hagara/Steinacher. foilinggeneration.redbull.com

der SKIPPER

JIMMY SPITHILL GREIFT NACH SEINEM DRITTEN SIEG BEIM AMERICA’S CUP.

DIE KLEINSTEN CREWS DER GESCHICHTE Die „Reliance“, das größte Boot, das den America’s Cup gewann (1903), hatte 72 Mann Besatzung. 2017 ist die Crew nur noch sechs Mann stark.

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1992-2007

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2013 2017 44

6

Der Skipper von Oracle Team USA ist buchstäblich auf dem Wasser aufgewachsen. Seine Heimatstadt im ostaustralischen Pittwater war nicht mal mit dem Auto er erreichbar, daher musste er, wann immer er nach Sydney wollte – oder eigentlich egal, wohin – mit dem Boot fahren. Mit zwanzig debütierte Spithill als jüngster Steuer Steuermann in den Annalen des America’s Cup – und hörte seitdem nicht mehr auf, Geschichte zu schreiben. Als Team USA 2010 die Schweizer und Alinghi in Valencia bezwang, war er mit dreißig der jüngste Steuermann, der jemals den Cup gewann. Dann verteidigte er drei Jahre später den Titel erfolgreich mit der dramatischsten Aufholjagd in der Geschichte dieses THE RED BULLETIN


DIE JÜNGSTEN CREWS, DIE ES JE GAB

31 Jahre, 5 Monate ist das Durchschnitts­ alter von Oracle Team USA. Segeln war einst ein Sport für Gentlemen, die Crews bestanden vorwiegend aus Männern mittleren Alters mit jahrelanger Erfah­ rung. Jetzt stellen fast nur noch super­ fitte und, von den Skippern abgesehen, junge Männer die America’s­Cup­Besat­ zungen. Oracles Jüngster, der Grinder Louis Sinclair, ist gerade mal 25.

AMORY ROSS/RED BULL CONTENT POOL

Seit seinem Debüt beim America’s Cup mit 20 war Skipper Jimmy Spithill bei den revolutionären Änderungen in der Segelwelt immer an vorderster Front.

Sports. 2017 wird Spithill versuchen, als erster Skipper den America’s Cup dreimal hintereinander zu gewinnen. the red bulletin: Worin wird sich das Rennen dieses Jahres von dem in San Francisco 2013 unterscheiden? jimmy spithill: Der größte Unterschied ist, dass es sechs wettbewerbsfähige Teams gibt. Beim letzten Mal waren es praktisch nur zwei – Team Neuseeland und wir. Alle haben Talent, Ressourcen und Technologie. Da gibt’s keine Ausreden, und das sehen wir auch draußen auf dem Wasser. Jedes Team gewann Rennen bei der World Series (den Vorausscheidungen; Anm.). Ihr redet immer davon, den Sport für alle zugänglich zu machen. Mit dem Fernsehen heutzutage, den Online-Grafiken und den Mitteln, die die Kommentatoren zur Verfügung haben, ist es einfacher geworden, allem zu folgen. Sogar meine Großmutter versteht es. Sie ist keine Seglerin. Und jetzt haben wir diese enorm leistungsstarken Boote mit Weltklasse-Athleten. Wir haben nicht die Elite-Mentalität dieser reichen, über überTHE RED BULLETIN

gewichtigen Jungs im Blazer aus dem Yachtclub. In der Vergangenheit konnte man außerdem nicht viel falsch machen. Jetzt sind die Risiken real. Andrew Simpson vom Team Artemis starb beim Training während des letzten America’s Cup. Was hat sich bei der Sicherheit verändert? Wenn du an Bord gehst, bist du dir der Gefahren bewusst. Man kann sie nie ganz ausschließen, aber insgesamt – von der Entwicklung über die Sicherheitsausrüstung, die wir tragen, und das Training bis hin zur Kommunikation am Wasser, wenn

„Die Jüngeren wollen es einfach wissen, sie sind hungrig. Die haben dieses Feuer, und das greift auf dich über. Das motiviert dich, weil sie dich abhängen wollen, und du möchtest mithalten.“

jemand in Schwierigkeiten gerät – haben wir große Fortschritte gemacht. Das Coole ist, dass viele dieser Erfahrungen alle Ebenen des Sports durchdringen werden. Zum Beispiel tragen wir jetzt Schutzhelme. Und man sieht jetzt, dass die kleinen Kinder auf Segelbooten Helme tragen. Ihr habt auch Sauerstoffflaschen an euren Westen, stimmt’s? Wir haben Notsauerstoff dabei. Die größte Angst ist wirklich, dass man unterm Boot hängen bleibt, wenn es kentert. Wir sind alle schon bei maximaler Pulsfrequenz, und in dieser Situation ist es praktisch unmöglich, die Luft anzuhalten. Wir machen eine Menge Sicherheitsübungen und haben auch an Freitauchkursen mit den Besten der Welt teilgenommen. Was ist für dich als Skipper der größte Unterschied auf diesen Booten? Ich glaube, es ist die Voraussicht, die man braucht, ein solches Boot zu segeln. Wenn man überreagiert, kann es sehr schnell schiefgehen. Man ist nie perfekt. Man ver versucht einfach, der Situation gerecht zu werden und immer vorauszudenken. Die Crews haben sich auch geändert. Sie sind jünger. Das Alter unserer Segler hat sich infolge der physischen Belastungen im Schnitt um zehn Jahre gesenkt. Die Jüngeren wollen es einfach wissen, sie sind hungrig. Die haben dieses Feuer, und das greift auf dich über. Das motiviert dich, weil sie dich abhängen wollen, und du möchtest mithalten. Das ist das jüngste Team, das ich jemals hatte, und das ist ein wirklich positiver Schritt nach vorn. Ist es für dich besser, einen jungen Spitzensportler dabeizuhaben oder jemand mit 18 Jahren Segelerfahrung? Das Beste ist, beides zu haben. Meiner Erfahrung nach kommt es auf die Person an. Wir haben Ky Hurst, der viermal die australische Ironman-Meisterschaft gewonnen hat. Als er kam, hat er die Messlatte, was physische Grenzen angeht und was man beim Grinden erreichen kann, sehr hoch gelegt. Für uns war es ein Vor Vorteil, diese Herangehensweise – Ernährung und Training – von einem zu sehen, der nicht aus unserem Sport kam. Wie hat sich das Segeln verändert? 2010 hatten wir noch nicht mal Foils. Das war ein gewaltiger Schritt. Diese Boote foilen schon bei Windgeschwindigkeiten von sechs Seemeilen pro Stunde, aber nicht nur das – bei schwächeren Windbedingungen erreichen sie fast die dreifache Windgeschwindigkeit, was einen wirklich umhaut. Wie kann man schneller sein als der Wind, von dreimal so schnell ganz zu schweigen? oracle-team-usa.americascup.com Live auf ServusTV und redbull.tv 45



Wild und schĂśn Model und Big-Wave-Surferin Imogen Caldwell zeigt uns das kleine Paradies, in dem sich Mutter Natur ganz besondere MĂźhe gegeben hat.

Text: Robert Tighe Fotos: Jean Pierrot

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„Ich bin daran gewöhnt, draußen zu sein, in freier Natur, nicht in einer Großstadt.“

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Zum Red Bluff führt nur ein Kiesweg, so holprig und staubig, dass du ihn nur in bester Verfassung oder per SUV an­ gehen solltest. Der Surfspot Red Bluff an der Westküste Westaustraliens ist zwölf Autostunden von der nächsten größeren Stadt entfernt, Perth. Und von der nächsten ernsthafteren menschlichen Siedlung 130 Kilometer. Das Feriencamp bei Red Bluff wird von Imogen Caldwells Eltern geführt. Als Imogen ein Kind war, lebten hier nur zwei Familien mit insgesamt 13 Kindern, und ihr Spielplatz war die Natur. „Mum schickte uns morgens raus und sagte: Seid bei Sonnenuntergang wieder da!“, sagt Caldwell. „Wir ver verbrachten unsere Tage mit Angeln, Tauchen und Surfen. Wir waren acht Mädchen, und alle acht surften. Wenn andere Surfer kamen, wunderten sie sich über diesen Haufen wilder Girls, denen keine Welle zu groß war.“ Vor drei Jahren war einer dieser Urlauber Nathan Webster, ehemaliger Surfprofi und Australien-Chef der Modemarke RVCA. „Wir fuhren in die Wüste. Da sah ich diese kleine Fata Morgana auf einem Felsen sitzen“, sagt Webster über die erste Begegnung mit Imogen Caldwell. „Dann sah ich sie surfen und einige Bilder von ihr. Ich wusste, es wird eine große Story. Sie ist ein unglaubliches Mädchen.“ Seitdem reist dieses Mädchen als Markenbotschafterin und Model für RVCA durch die Welt. Dieses Jahr will sie den nächsten Schritt setzen: Sie will ihre Surf-Skills in den größten Wellen der Welt unter Beweis stellen.

Caldwell ist kein Fan von Fitnessstudios. „Motocross hält mich fit“, sagt sie. the red bulletin: Bist du modelnde Surferin oder surfendes Model? imogen caldwell: Definitiv bin ich zuallererst Surferin. Würdest du mich näher kennenlernen, du hieltest mich niemals für ein Model. Ich bin ja auch gar nicht der Typ dafür. Leute, die mich kennen, können sich nicht vor vorstellen, dass ich überhaupt ruhig sitzen kann, bis mein Make-up fertig ist. Die Modebranche ist ganz anders als die Welt, in der du aufgewachsen bist. Wie kommst du mit dem Tempo und dem Glamour zurecht? Manchmal muss ich mich durchbeißen. Ich habe nicht gerne allzu viele Leute um mich. Ich bin daran gewöhnt, draußen zu sein, in freier Natur, nicht in einer Großstadt. Am glücklichsten bin ich in der Wildnis. Wann hast du erstmals begriffen, dass deine Kindheit ganz anders war als die der meisten Menschen?

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Caldwell stammt aus dem abgelegenen Surf-Resort Red Bluff in Westaustralien. Ihre Kindheit bestand aus Angeln, Surfen und Tauchen.


„Leute, die mich kennen, kĂśnnen sich nicht vorstellen, dass ich ruhig sitzen kann, bis mein Make-up fertig ist.“


Das wusste ich immer schon. Wir hingen ja mit Kindern ab, die in den Schulferien zum Bluff kamen – die gaben uns schon zu verstehen, wie seltsam unser Leben für sie war. Nimm allein die Schule: Wir wurden zu Hause unterrichtet, aber wenn man gut fischen oder surfen konnte, wurde das Lernen zur Nebensache.

„Ich ließ jede Menge Haut am Riff, zerbrach viele Bretter und wäre mehrmals beinah ertrunken.“

The Bluff ist nicht gerade ein idealer Ort, um surfen zu lernen … Wenn die Swells kommen, können die Wellen im Winter ziemlich groß werden. Aber ich habe mich schon früh an sie gewöhnt. Mein Vater stellte mich mit zehn oder elf auf ein Surf Surf­ brett. Ich lernte deswegen so schnell, weil es ja sonst nichts zu tun gab. Entweder ich würde gut werden oder mich zu Tode langweilen. Ich ver ver­ brachte so eigentlich den ganzen Tag im Wasser. Am Bluff bekommen Surfer regelmäßig Besuch von Haien und Walen. Schon mal welchen begegnet? Erst gestern sah ich beim Surfen einen Hai. Was aber in Westaustralien nicht ungewöhnlich ist. Und so leicht bringt mich nichts durcheinander. Ich ließ jede Menge Haut am Riff, zerbrach unzählige Bretter und wäre mehrmals beinahe ertrunken. Aber ich bin glimpflich davongekommen, wenn man all die verrückten Dinge bedenkt, die ich mache. Wie trainierst du Big-Wave-Surfen? Ich versuche täglich zu surfen und tauche viel – das ist auch das beste Atemtraining. Fit halte ich mich durch Motocross. Ich war nie ein Fitness­ studio­Junkie, habe nie Pilates oder Yoga gemacht. Gibt’s beim Yoga nicht diesen Sonnengruß? Das ist die einzige Übung, die ich kenne. Woran arbeitest du aktuell? Ich lerne für meine Pilotenlizenz. Und entwerfe eine Modekollektion, die hoffentlich noch dieses Jahr raus­

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In diesem Jahr will Caldwell Westaustraliens größte Brandungswellen surfen. kommt. Mode interessiert mich schon, seit ich klein bin. Endlich ist es mit einer Kollektion so weit! Endlich? Du bist erst zwanzig … Ich weiß. Aber ich mag, wenn es schnell zugeht. Mein größtes Projekt in diesem Jahr ziehe ich mit meinem Verlobten Courtney Brown und sei­ nem Bruder Kerby durch. Wir surfen einige der größten Brandungswellen der westaustralischen Küste. Ich freue mich total darauf. Und hoffentlich geh ich nicht drauf dabei. Ich bin auf auf­ geregt, gleichzeitig habe ich Angst. instagram.com/imogencaldwell 53



Charlie Hunnam 55


Wir kennen ihn als Testosteron-Helden aus Serien wie „Sons of Anarchy“. Als „King Arthur“ strahlt Charlie Hunnam eine ähnliche Aura von raubeiniger Männlichkeit aus. Bei näherem Hinsehen wirkt der 37-jährige Brite zerbrechlich und introvertiert, ist mehr Gelehrter als Krieger. Das ist kein Zufall: Es gibt wohl kaum einen Actionstar, der so tief in seiner Seele gewühlt hat. TEXT: RÜDIGER STURM  FOTOS: MARC HOM / TRUNK ARCHIVE

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Charlie Hunnam als Arthur: Als er das Schwert Excalibur aus dem Stein zieht, ist das Leben, wie er es kannte, vorbei.

„BESIEGE ZUERST DIE INNEREN DÄMONEN, DANN ENTWICKELST DU ST STÄRKE.“

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tief in meinem Innersten gewühlt, um die Faktoren rauszufinden, die gut und hilfreich für mich sind, und die Altlasten, die auf Enttäuschungen oder Traumata meiner Kindheit zurückgehen. Tun Sie das allein, oder haben Sie einen persönlichen Zauberer Merlin, der Ihnen dabei hilft? Zum Glück hatte ich mehrere Mentoren, einer davon war Guy Ritchie, der Regisseur von „King Arthur“. Er hat mir ein Buch des Schriftstellers Napoleon Hill empfohlen – „Outwitting the Devil: The Secret to Freedom and Success“. Das ist im Grunde ein 300-seitiges Zwiegespräch des Autors mit dem Teufel. Wie sich dabei herausstellt, verkörpert der Teufel nur unser inneres Ringen mit uns selbst. Du lernst dabei, deine Ängste in verdauliche Portionen aufzuteilen, dann kannst du sie verstehen und bezwingen. Das ist zwar keine witzige Art, einen Sonntagnachmittag zu verbringen, wenn du doch Reality-TV oder deinen Lieblingsfilm schauen könntest, aber auf lange Sicht ist das ungeheuer wertvoll. An welchen Traumata haben Sie gelitten? Als Junge wurde ich von anderen Jungs ziemlich schikaniert. Ich geriet häufig in Schlägereien, einige verlor ich, und ein paar Mal wurde ich übel verprügelt. Sie fürchten sich also vor Gewalt? Es ist schon ein bisschen komplizierter: Wenn dir das passiert, dann denkst du dir: „Ich tue alles, was in meiner Macht steht, damit ich so etwas nie wieder erlebe.“ Also lernst du zu kämpfen. Klingt nach einer nachvollziehbaren Reaktion. Ich mache auch heute noch Kampfsporttraining, weil ich will, dass mir so etwas nie wieder passiert. Das hat auch meine ganze Einstellung gegenüber anderen geprägt. Ich wollte, dass die Leute kapieren: „Wenn du dich mit mir anlegst, wirst du das bereuen.“ Aber dann dämmerte mir: In Wirklichkeit war ich ein Sklave meiner eigenen Ängste. In vielfacher Hinsicht habe ich meinem Vater nachgeeifert. … laut Wikipedia ein „Gangster und Schrotthändler“ … Er war ein ziemlich respekteinflößender Typ. Ich versuchte so zu sein wie er, ganz besonders in meiner Filmarbeit. Viele Menschen, die in ihrer Jugend Opfer von THE RED BULLETIN

WARNER BROS.

he red bulletin: Was braucht es, um König zu werden? charlie hunnam: Was Arthur angeht, der kommt aus dem Nichts und sieht sich plötzlich mit einem Schicksal konfrontiert, das er für sich nie so geplant hatte. Daher hat er Riesenangst vor dieser Verantwortung, denn keine äußere Her Herausforderung, die du im Leben gemeistert hast, bereitet dich auf so etwas vor. Welche Herausforderung ist es dann? Du musst erst deine inneren Dämonen besiegen, um die nötige Stärke zu entwickeln. Als ich diese Rolle spielte, musste ich viel an Conor McGregor denken, den amtierenden Leichtgewichts-Champion im Ultimate Fighting. Er sagt immer: „Es gibt keinen Gegner. Im Oktagon (dem achteckigen Kampf‚ring‘; Anm.) kämpfe ich gegen mich selbst. Über Sieg oder Niederlage entscheiden nur ich, meine Ängste und meine Fähigkeiten.“ Sie sind zwar weder König noch Fighter, aber kämpfen Sie auch gegen innere Dämonen? Klar. Mit Mitte dreißig kapierst du, dass du ein Produkt der Einflüsse bist, denen du als Kind ausgesetzt warst. In den letzten vier, fünf Jahren habe ich also


E r h ä l t l i c h i n I h r e m U h r e n - u n d S c h m u c k g e s c h ä f t • N ä h e r e I n f o r m a t i o n e n u n t e r w w w. t i m e m o d e . c o m / l o t u s


Charlie Hunnams Credo: Lerne kämpfen, um nicht kämpfen zu müssen.

Gewalt wurden, entwickeln sich dann selbst zu Schlägertypen und setzen diesen unseligen Zyklus fort. Auch ich habe häufig harte Typen gespielt. Und hatte dabei das Gefühl, meine Ängste auszutreiben, indem ich auf der Leinwand zum Über Über­ macho wurde. Das übertrug sich dann aber auf mein Selbstbild im realen Leben. Ich wurde zwar kein Schläger, doch ich wollte den Respekt anderer Männer, egal in welchem Umfeld. Heute ist mir klar, was für ein völliger Quatsch das war. Denn ich weiß jetzt, wer ich wirklich bin. Welche Technik eignet sich für eine solche Selbstfindung? Du musst dir erst einmal die ganzen sozialen und wirtschaftlichen Zwänge bewusst machen, die auf dir lasten. Denn die verhindern sehr oft, dass du deine innere Essenz, deine wichtigsten Pläne wahr machst. Denk zurück an deine Kind­ heit: „Was war damals mein Lebensplan? Meine Hoffnungen und Träume?“ Aber sind solche Ziele nicht kindisch? Fuck it. Du hast das Recht, das anzu­ streben, was du in deinem Leben willst. Leider verlieren viele Leute den Mut, oder sie verstricken sich in die Erwartungen anderer und vergessen, was sie wirklich wollen. Ich bin ein großer Fan von Joseph Campbell, dem legendären amerikani­ schen Mythenforscher. Er hat sein ganzes Leben darauf verwendet, die Bedeutung unserer Existenz und Reise durchs Dasein zu verstehen. Kurz vor seinem Tod gab er eine Reihe wunderbarer Fernsehinter Fernsehinter­ views, in denen er sich alles noch mal von der Seele redete. Sein Motto war: „Folge deinem Glück.“ Er sagte: Du kannst eines für dich tun, so schwer es auch sein mag. Und das ist: Reserviere dir eine Stunde 60

pro Tag, wo du nichts von dem tust, was du machen müsstest. Vergiss deine Rech­ nungen, deine Arbeit, deine Kinder. Ver Ver­ bringe diese Zeit in deinem eigenen Geist und versuche, dir deinen inneren Plan bewusst zu machen und ihn zu entfalten. Du kannst Gedichte schreiben, spazieren gehen oder Musik hören, Hauptsache, du machst etwas für dich. Am Anfang passiert in dieser Stunde vielleicht nichts Besonderes. Aber wenn du am Ball bleibst, dann wird sich nach einiger Zeit dein wahres Selbst zeigen. Okay, sagen wir: Sie haben Ihr wahres Selbst gefunden. Was passiert dann? In meiner Jugend habe ich den amerika­ nischen Philosophen und Dichter Henry David Thoreau verschlungen. Der schrieb: „Bewegt man sich zuversichtlich in die Richtung seiner Träume und strebt da­ nach, das Leben zu führen, das man sich vorstellt, erlebt man Erfolge, die man nicht erwartet hat.“ Was heißt das genau? Stürze dich mit vollem Einsatz in Aktivi­ täten, die dir am Herzen liegen, dann wird das Universum alles tun, um dir zu helfen. Ihr Wort in Gottes Ohr. Mein Leben ist das beste Beispiel dafür. Ich habe meine Ausbildung komplett ver ver­ siebt, weil ich von dem Gedanken besessen war, Filme zu machen. Ursprünglich woll­ te ich Autor und Regisseur werden, dann verlegte ich mich auf die Schauspielerei. Ich ging mit beschissenen Noten und Zukunftsaussichten von der Schule ab und schrieb mich für ein Filmseminar ein. Und ich hängte mich so rein wie noch nie zuvor in meinem Leben. Ich schrieb Briefe an Schauspieleragenten im ganzen Land und startete eine regelrechte Kampagne,

damit die Dinge eine Eigendynamik be­ kamen. Ein Jahr lang konzentrierte ich mich nur auf das Ziel, eine Zukunft, wie ich sie mir vorstellte, zu realisieren. Und am Heiligen Abend passierte es. Am Heiligen Abend – im Ernst? Ja. Ich hatte mit meinen Weihnachts­ einkäufen wie immer bis zum Nachmittag vor Heiligabend gewartet. An diesem Tag war ich um elf im Pub, gegen zwei war ich dann so richtig locker drauf und dachte: „Okay, Zeit für Geschenke.“ Ich wollte Turnschuhe für meinen Bruder kaufen, und im Geschäft tanzte und alberte ich mit einem Kumpel von mir rum. Ich sah, wie mich eine Frau anschaute, und hab ihr eine Kusshand zugeworfen. Sie kam rüber, und es stellte sich heraus: Sie war die Herstellungsleiterin bei „Byker Grove“, der einzigen TV TV­Serie, die in meiner Heimatstadt Newcastle gedreht wurde. Sie fragte mich: „Du bist toll, hast du schon einmal dran gedacht, Schauspieler zu werden?“ Ich zog dann so richtig meine Masche ab, nach dem Motto „Ich hatte nie was anderes vor“. Und sie besetzte mich für drei Folgen. Nachdem ich ein ziemlich schlauer Siebzehnjähriger war, ging ich dann zu einer Agentur, von der ich mich vertreten lassen wollte. Ich sagte: „Ich hab euch einen Haufen Briefe geschrieben, aber ihr habt nie geant­ wortet. Also habe ich mir selbst einen Job besorgt. Eigentlich habt ihr kein Recht auf die Kommission, aber ihr könnt sie dennoch haben, wenn ihr meine Agenten werdet.“ Das wurden sie auch, und sie schickten mich auf Vorsprechtermine. Gleich beim ersten bekam ich eine wich­ tige Rolle in einer TV TV­Serie … Und Sie erlebten Erfolge, wie Sie sie nicht erwartet hatten? Genau. Es war fast so, als würde Arthur das Schwert aus dem Stein ziehen. Dann folgte allerdings eine Zeit andauernder Reinfälle. Aber jetzt reite ich auf der nächsten Erfolgswelle. Zumindest hoffe ich das. Aber was ist dabei Ihr wahres Ziel? Immer näher an meine persönliche Wahr Wahr­ heit heranzukommen. „King Arthur: Legend of the Sword“: ab 12. Mai im Kino

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WAHREN ACTION

DIE

STARS

Text: NORA O’DONNELL Fotos: DAVID HARRY STEWART Performerbetreuung: XAVIER QUIMBO

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Stuntperformer Matt Mullins wird von seiner Ehefrau Alicia Vela-Bailey, dem Double von Gal Gadot in „Wonder Woman“, angefahren.

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Hinter den Kulissen von Hollywoods größten Blockbustern verbringen Stuntperformer viele sehr harte Stunden am Set, stets bereit, in der nächsten Sekunde ihre fantastische Körper­ beherrschung zu zeigen. Sie sind die Chamäleons der Fitnessbranche – und lassen Unmögliches möglich aussehen. Auch für sie gibt es keine Zauberformel, um fit zu bleiben. Ihr Geheimnis? Das finden, was für einen selbst funktioniert.

DIE ANMUTIGE KRIEGERIN

KURZINFO Name: ALICIA VELA­BAILEY Alter: 34 Größe: 1,75 m Gewicht: 54 kg Aktuelles Projekt: Gal Gadots Double in „Wonder Woman“

Am Ende ihres ersten Auftritts als Wonder Woman bei „Batman v Superman: Dawn of Justice“ ist es Gal Gadot gelungen, zwei der größten Superhelden aller Zeiten die Show zu stehlen. Sie ist eine knallharte Halbgöttin, die mit ihrer Leidenschaft die zwei Jungs, die über zweieinhalb Stunden lang mehr rumgemeckert als gefightet oder Leben gerettet haben, glatt an die Wand spielt. Aber Wonder Woman ist nicht nur tapfer und stark, sie ist auch extrem zierlich und elegant – genau wie Alicia Vela-Bailey, die Frau, die diese Stunts übernommen hat. Vela-Bailey verdankt ihre Kraft dem Turnen, führt jedoch ihre eleganten Bewegungen auf eine langjährige Ausbildung zur Tänzerin zurück. „Ich habe in meiner Jugend nie Kampfsport gemacht“, sagt sie, „das Tanzen hat mir aber geholfen, die Kampfchoreographien schnell zu lernen.“ Sie empfiehlt jedem einen Tanzkurs – von Hip-Hop und Jazz bis Ballett und Gesellschaftstanz –, um Haltung und Rhythmus beim Kampfsport zu verbessern. Grundsätzlich trainiert sie ohne Gewichte, ihre kräftige, aber schlanke Figur verdankt sie Übungen mit ihrem eigenen Körper Körpergewicht: Klimmzüge, Liegestütze, V-Ups. Wie viele andere ihrer Stuntkollegen baut sie auch Dehnübungen in ihr Workout ein. „Ich hasse Rückendehnungen, zwinge 64

mich aber dazu, sie für mindestens 30 bis 60 Sekunden lang zu halten. Sonst bringen dir die Dehnübungen nicht so viel.“ Vela-Bailey hat auch immer einen Workout-Partner zur Verfügung: ihren Kollegen und Ehemann Matt Mullins, den sie auf dem Set von „Divergent“ kennengelernt hat, wo sie gemeinsam an Kampf Kampfszenen gearbeitet haben. „Das gibt dir einen zusätzlichen Push, und du willst dein Bestes geben.“ Am Ende eines langen Tages am Set oder im Fitnessstudio gönnt sich Alicia Vela-Bailey ein Bittersalz-Bad oder eine Massage, und wenn es nur in der nächsten Shopping-Mall ist. „Möchtest du relaxen“, sagt sie, „dann entspann dich einfach und lass dich verwöhnen.“

DER STRASSENKÄMPFER

KURZINFO Name: MATT MULLINS Alter: 36 Größe: 1,85 m Gewicht: 91 kg Aktuelles Projekt: Stuntkoordi­ nator „The Defenders“/Netflix

Als vor 30 Jahren Videogames wie „Mortal Kombat“ und „Street Fighter“ erschienen, waren sie Inspiration für einen extremen Stil von Martial Arts mit unglaublicher Akrobatik und einer kräftigen Prise Selbstdarstellung. Einer der Vorreiter dieser Entwicklung war Matt Mullins, MartialArts-Champion, Fight-Choreograph und Stuntperformer, der aktuell die Actionszenen für die Netflix-Serie „The Defenders“ entwickelt. „Die Nummern, die man aus Videospielen kennt“, sagt er, „gab’s


H G H U !


damals nicht. Da sagten wir uns: Mensch, warum machen wir das nicht selbst?“ Heute sieht man Spuren von Extreme Martial Arts in allen Hollywood Block­ bustern. „Was wir tun, ist das, was man in einem Jackie­Chan­Film sieht – nur ohne die ganzen Seile“, sagt Mullins. „Für die Nummern, die wir ausführen, sind keine Visual Effects nötig.“ Auch wenn es klarer­ weise Jahre dauern kann, bis man ein derart fortgeschrittenes Level erreicht, ist Mullins der Meinung, dass jeder seinen eigenen Stil finden könne. „Wichtig ist, verschiedene Stile auszuprobieren und so herauszufinden, was zu einem passt. Dadurch entwickelt man die Motivation, ins Fitnessstudio zu gehen“, erklärt er. „Für den einen sind es vielleicht Karate­ kicks, für den anderen ist es etwas Ent­ spannteres wie Tai­Chi.“ Neben der Pflege und Verbesserung seines Martial­Arts­Könnens erfindet Mullins „Supersets“, die Übungen mit Gewichten mit anderen Übungen kombi­ nieren, bei denen der ganze Körper zum Einsatz kommt. „Wenn ich Lat­Pulldowns mache, ergänze ich sie mit Klimmzügen und Burpees, weil ich meinen Rumpf bis zum Limit herausfordern möchte“, sagt er. „Das macht mich stärker.“

DIE WITWENMACHERIN

KURZINFO Name: HEIDI MONEYMAKER Alter: 39 Größe: 1,60 m Gewicht: 51 kg Doubelt aktuell: Ruby Rose („John Wick 2“), Michelle Rodríguez („F&F8“)

In der gleichnamigen Marvel­Filmserie Marvel klettert Black Widow an ihren Gegnern hoch wie ein Klammeraffe, schlingt ihre Beine um deren Hals und wirft sie dann blitzartig zu Boden. Diese Kampfskills werden von Stuntveteranin Heidi Money­ maker auf die Leinwand gebracht. Die ehemalige Gymnastikmeisterin war schon immer Fitnessfanatikerin. Um eine Stunt­ performerin zu werden, musste sie die Kraft, Beweglichkeit und Ausdauer ent­ wickeln, um acht bis zehn Stunden am Stück intensive Kampfszenen zu drehen: „Es gibt Tage, an denen du immer dran bist, das ist erschöpfend. Ich musste lernen, mich selbst so zu trainieren, dass ich auf fast alles vorbereitet bin.“ Eines der ersten Dinge, die ein Stuntperformer

lernen muss, ist hinzufallen, erklärt Moneymaker: „Dafür ist ein Judokurs das Beste. Anfangs schmerzt es, aber dann gewöhnt sich der Körper an den Schock.“ Um Kraft aufzubauen, ist Moneymaker ein Fan von Plyometrie – einem Schnell­ Schnell­ krafttraining mit Übungen wie Box Jumps, Jump Lunges, Burpees und Power Jacks („wie Hampelmänner, aber mit mehr Schmackes“), die ihr Kardioprogramm ergänzen. „Erweitert man sein Workout um plyometrische Übungen, verbessert man seine Reaktionszeit“, erklärt sie. „Man kriegt ein besseres Körpergefühl, sodass man sich auf seine Muskeln ver­ lassen kann, wenn man sie braucht.“ Unlängst hat Moneymaker begonnen, mit all den Übungen, die sie im Laufe ihrer Karriere entwickelt hat, ihr eigenes Fitnessprogramm – Fierce Lotus – aufzu­ bauen. Diese Workout­Abläufe verbinden plyometrische Power Power­Übungen mit Kampf Kampf­ choreographien, in denen die Teilnehmer imaginäre Gegner treten und stoßen. „Dabei entwickeln wir eine fantastische Welt, die sich ähnlich anfühlt wie bei einem Actionfilm“, sagt sie. „Nur dass man dabei nicht im Sessel sitzt, Popcorn futtert und anderen zuschaut, sondern selbst zum Superhelden wird.“

Matt Mullins lernt derzeit Jiu-Jitsu – als Hobby, wie er sagt: „Als ich anfing, wurde ich ordentlich vermöbelt.“

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! „ES GIBT TAGE, AN DENEN DU IMMER DRAN BIST, DEN GANZEN TAG LANG, UND ES IST ERSCHÖPFEND. ICH MUSSTE LERNEN, AUF FAST ALLES VORBEREITET ZU SEIN.“ Für Heidi Moneymaker und Chris Brewster sind perfektes Timing und das Wissen, wie man hinfällt, für diese Übung unverzichtbar.


„WENN DU GROSS UND STARK WERDEN MÖCHTEST, HEBE SCHWERE GEWICHTE UND ISS STEAKS UND KARTOFFELN.“ Cale Schultz sagt, sein Training sei im Grunde nicht anders als zu Großvaters Zeiten. Hier nutzt er seine zusätzliche ­Körpermasse, um einen Kick Heidi Moneymakers abzufedern.

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MÖCHTEST DU LERNEN, WIE MAN HINFÄLLT? „MACH EINEN JUDOKURS. ES TUT WEH, ABER IRGENDWANN SPÜRST DU DEN SCHOCK NICHT MEHR.“ Darf ich bitten? Heidi Moneymaker und Cale Schultz führen eine Hebefigur vor, die man im Ballett so sicher nicht sieht.

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„ES GIBT KEINEN TAG, AN DEM ICH NICHT STRETCHE.“ Chris Brewster hält seinen Körper mit einer Schaumsto≠rolle locker: „Verspannt sich der Körper, steigt die Verletzungsgefahr.“

DER TAFFE NINJA

KURZINFO Name: CHRIS BREWSTER Alter: 34 Größe: 1,79 m Gewicht: 82 kg Aktuelles Projekt: Charlie Cox’ Double in „The Defenders“

Am Anfang der ersten „Daredevil“-Staffel kämpft der gleichnamige Held gegen ein knappes Dutzend Männer mit einer Mischung aus Boxen und Martial Arts, angereichert mit Tricking- und Parkour-Einlagen. Diese akrobatischen Twists sind ein Markenzeichen von Stuntperformer Chris Brewster, einem ehemaligen Martial-ArtsKämpfer mit schwarzen Gürteln in Karate, Taekwondo und Kong Soo Do. Auch als Martial-Arts-Meister, so gibt Brewster zu, könne er nicht in allen Disziplinen ein Experte sein. „Die einzige Möglichkeit, in allem als Experte durchzugehen“, sagt er, „ist, geistig und körperlich sehr fit zu sein und außerdem bereit, im Handumdrehen etwas Neues zu lernen. Und es dann so auszuführen, dass man denkt, du würdest es schon seit Jahren beherrschen.“ Um seine Spitzenfitness zu erhalten, betreibt Brewster zwei Formen von Ausdauertraining: kurzzeitig anaerob, langzeitig aerob. Um seine explosive Kurzzeitenergie auszubauen, macht er CrossFit-Workouts wie das sogenannte THE RED BULLETIN

„Murph“, bestehend aus einem Einmeilenlauf, 100 Klimmzügen, 200 Liegestützen und 300 Kniebeugen, gefolgt von einem weiteren Einmeilenlauf, absolviert in der kürzestmöglichen Zeit. Fürs aerobe Training läuft Brewster dreimal die Woche eine längere Strecke (8 bis 20 Kilometer). Dazu kommt fünf fünfmal die Woche Gewichtstraining, zusätzlich zur spezifischen Vorbereitung auf seine jeweilige Arbeit. „Stunts sind für mich ein Fulltime-Job“, sagt er. Letztendlich ist der wichtigste Teil seines Trainings die Zeit, die er in seine Beweglichkeit investiert. „Es gibt keinen Tag, an dem ich nicht mindestens eine halbe Stunde auf der Stretching-Matte oder mit der Schaumstoffrolle verbringe“, sagt er.

DER STRONGMAN

KURZINFO Name: CALE SCHULTZ Alter: 38 Größe: 1,93 m Gewicht: 109 kg Aktuelle Projekte: Stunts in „Logan“ & „The Coldest City“

Stuntmen sollten eigentlich nicht auf auffallen, vor allem nicht als Doubles von Schauspielern. Suchen Regisseure aber einen imposanten, bösen Henkertyp, rufen sie Cale Schultz an. Der Stunt-Veteran

entwickelt als Director of Operations des Stunt-Teams „87eleven Action Design“ Kampfchoreographien für Blockbuster. Was manchmal bedeutet, dass Schultz Schauspielerinnen und Schauspieler in Superheldenform bringen muss. Dann konzentriert er sich auf Kraft- und Ausdauertraining, auch mit Übungen, mit denen er sich selbst fit hält. „Ich halte alles sehr einfach“, sagt er, „indem ich sie schwerere Grundübungen machen lasse, die die Rumpfstabilität und die Rückenbelastung ausbauen. Das bedeutet eine Menge Kreuzheben, Überkopfdrücken und Kniebeugen mit schweren Gewichten – mit ein paar Bizepscurls und ein bisschen Trizepsdrücken, um eine Figur aufzubauen, die sich dann auf der Leinwand sehen lässt.“ Auch den Gewichtsschlitten findet Schultz „großartig, um Muskelausdauer und Explosivkraft aufzubauen“. Die Bahn bei 87eleven ist ungefähr 30 Meter lang; darauf lässt er seine Lehr Lehrlinge den Schlitten, der mit der Hälfte ihres Körpergewichts geladen ist, so hart und so schnell wie möglich einmal hinund zurückschieben. Diese Übung wird, jeweils nach zwei Minuten Pause, fünfmal wiederholt. Insgesamt dauert das nicht mehr als zwölf Minuten. „Aber in dieser Zeit“, so scherzt Schultz, „denkst du nur ans Überleben.“ Für mehr Infos über top Stuntperformer folge den Taurus Awards diesen Mai: taurusworldstuntawards.com 71


„Im Endeffekt ist Tennis ein gräss­ licher Sport, weil man so viele Fehler, so viele Dumm­ heiten macht, selbst wenn man gewinnt.“


DOMINIC THIEM, 23, IST ÖSTERREICHS BESTER TENNIS­ SPIELER SEIT THOMAS MUSTER, DER BESTE TENNISSPIELER DER WELT UNTER 25 JAHREN. SEIN ERFOLGSREZEPT: ER SPIELT EINFACH WAHNSINNIG GERN TENNIS. EIN GESPRÄCH ÜBER DEN ERFOLGSFAKTOR SPASS, ÜBERS PINKELN, ÜBER SUCHT UND PARIS. TEXT

STEFAN WAGNER

FOTOS

JÜRGEN SKARWAN

DAS GEILSTE GEFÜHL THE RED BULLETIN

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wischen Miami und Monte Carlo liegt die Südstadt, zumindest im Kalender. Es ist Anfang April, Dominic Thiem bereitet sich hier auf der wenig mondänen Trainingsanlage gleich südlich von Wien auf die Sandplatz-Saison vor. Experten trauen ihm gerade auf diesem Belag Großes zu, beim Grand-Slam-Turnier in Paris – im Vorjahr erreichte er dort das Halbfinale und damit einen Platz in den Top Ten der Weltrangliste – zählt er zum erweiterten Favoritenkreis. Das Interview beginnt zwei Stunden später als geplant, denn Thiem musste zur Dopingkontrolle – die findet routinemäßig unangekündigt statt und hat kein Zeit-, sondern ein Mengenlimit: Fertig ist man erst nach 100 Millilitern.

dominic thiem: Dopingtests dauern bei mir eine Ewigkeit, sorry, da hilft auch vier Liter Wasser trinken nix. Kannst du pinkeln, wenn einer zuschaut? the red bulletin: Der Kontrollor geht mit aufs Klo? Natürlich. Ganz egal was du machst: Der muss bei dir bleiben, bis sein Becher voll ist. Und er muss natürlich hundertprozentig sicher sein, dass im Becher wirklich dein Harn ist, dass du nicht manipulierst. Ist ja alles schon vorgekommen, dass Leute irgendwas anderes reinschwindeln wollten. Das heißt, er schaut beim Pinkeln ganz genau hin. Wie oft wird man kontrolliert? Du musst im Internet immer schon ein paar Wochen im Vorhinein ganz genau angeben, wann du wo sein wirst, und heute ist er eben in der Südstadt beim Training aufgetaucht. Vor drei Tagen war er bei mir zu Hause, als ich gerade aus Amerika zurückgekommen bin, voll im Jetlag, war am Abend noch in der Therme, dass ich einigermaßen schlafen kann. Geh noch aufs Klo, freu mich aufs Bett, da läutet’s an der Tür, und das war’s dann natürlich mit Schlafengehen. Aber jetzt zum eigentlichen Thema dieses Interviews: Spaß als Erfolgsfaktor. Günter Bresnik, seit 15 Jahren dein Trainer, sagt, du warst als Kind gar nicht schneller oder geschickter als andere. Du hast einfach lieber Tennis gespielt. Deswegen konntest du mehr und intensiver trainieren als alle anderen, und deswegen hast du es am Ende auch in die Weltspitze geschafft. Die Liebe zum Tennis, sagt Bresnik, war und ist dein größtes Talent. Wie sehr nützt sich eine Liebe ab, wenn sie zum Beruf geworden ist? Wie sehr wurde aus Spaß mittler mittlerweile Routine? Gar nicht. Manchmal ist das Drumherum natürlich nervig, wie gesagt, aber im Prinzip, sobald ich auf dem Platz bin, ist alles wie früher. Rechts-links wetzen, den Ball schlagen, einen Punkt gewinnen, das taugt mir genauso wie vor 15 Jahren. Und es ist immer noch ein genauso geiles Gefühl wie damals, wenn du am Ende eines Trainings etwas kannst, das du am Anfang nicht gekonnt hast. 74

„NUR WENN JEDES EINZELNE MATCH EIN GRADMESSER FÜRS GANZE IST, FÜR ALLES, HAST DU DIE INTENSITÄT, DIE ES BRAUCHT.“ Aber wenn man seit mehr als eineinhalb Jahrzehnten im Prinzip ein und dieselbe Sache macht, das muss sich doch irgendwie abnützen. Nein. Der größte Unterschied zu früher ist, dass ich mich über Siege viel mehr freue. Ich meine damit auch Siege, die andere als selbstverständlich sehen, in der ersten Runde von einem kleineren Turnier gegen die Nummer 100 oder 120 der Welt. Denn solche Siege sind alles andere als selbstverständlich. Wenn du auf 120 stehst, bist du extrem gut in dem, was du tust – stell dir vor, du bist unter den Architekten oder Rechtsanwälten oder Ärzten weltweit Nummer 120. Einer, der in der TennisWeltrangliste auf 120 steht, hat genauso viel in seinen Sport investiert wie ich. Da braucht nur eine Kleinigkeit in meiner THE RED BULLETIN


Leistung nicht passen, und ich verlier garantiert gegen den. Auf ATP-Level ist jeder Sieg eine Bestätigung dafür, was du in deiner Karriere alles richtig gemacht hast. Das gilt, vermute ich jetzt, aber auch umgekehrt. Jede Nieder­ lage stellt alles ein bisschen in Frage? Auf jeden Fall. Dein Selbstwert, wie du dich fühlst, alles steht in jedem Match auf dem Spiel. Das gilt im Positiven genauso wie im Negativen. Hat man Angst vor einer Niederlage? Vor jedem Match. Das gehört dazu. Voriges Jahr hast du 80 Matches gespielt, 56 gewonnen, 24 verloren. Das klingt nach ziemlich viel emotionalem Auf und Ab. Ist es auch. Du musst dir doch sagen können: Hey, ich bin ja nicht zu­ fällig Nummer 8 der Welt. Hab ich halt einen schlechten Tag gehabt, morgen ist ein neuer Tag, nächste Woche ein neues Turnier. Ich glaube, wenn du so denkst, wirst du keinen Erfolg haben. Nur wenn jedes Match ein Gradmesser fürs Ganze ist, hast du auch die Intensität, die es braucht. Wenn du nicht alles reinlegst, kannst du nicht alles leisten, und dann reicht’s eben nicht. Du musst All-in gehen. Das macht’s vielleicht manchmal grausam, Mit 23 Jahren ist aber das macht auch den Reiz aus. Ich hab Thiem der mit einen Spieler, der lange Zeit verletzt war, Abstand jüngste nach seiner Rückkehr auf die Tour gefragt, Spieler in den was ihm abgegangen ist. Gar nichts, hat er Top Ten – der gesagt, das Reisen nicht, die Leute nicht, zweitjüngste, aber das Gefühl nach einem gewonnenen der Kanadier Match, das hat ihm wahnsinnig gefehlt. Milos Raonic, So ein Gefühl kann dir das normale Leben ist knapp zwei­ nicht bieten. dreiviertel Jahre Junkies reden auch ungefähr so. älter als der Bis zu einem gewissen Grad wirst du wahr wahrscheinlich wirklich süchtig nach diesem Niederöster­ Gefühl, ja. Man kann es jemandem, der reicher. keinen Spitzensport macht, auch nicht erklären. Der würde das nicht verstehen. Das beste Gefühl, das du kennst, kannst du nur mit ein paar wenigen Leuten auf der Welt teilen. Ja. Und zwar mit denjenigen, die du besiegen musst, um dieses Gefühl zu kriegen. (Lacht.) Günter Bresnik Dein Start ins Jahr 2017 war nicht über über­ ragend. Was aufgefallen ist: Du hast (früher Betreuer unzufrieden gewirkt, warst sichtbar von Horst Sko≠, schlecht gelaunt, auch bei Siegen. Wo Boris Becker, war denn da der Spaß? Henri Leconte, Ich weiß, was ich kann, und das hab ich Stefan Koubek eben oft nicht gebracht. Dann werde ich u. a.) betreut unrund, dann fühle ich mich komplett unThiem seit wohl. Dazugekommen ist, dass mir mein dessen achtem Knie weh getan hat. Der Grund dafür ist Lebensjahr. Nie eigentlich lächerlich: Im August, in der zuvor führte ein Woche vor den US Open letztes Jahr, hab Trainer einen ich mir beim Rückhand-Slice-Training den Spieler vom Griff aufs rechte Knie gerammt. Seither tut Kindesalter in das Knie weh, im Prinzip bei jedem Schritt, die Top Ten. beim Rennen, bei jeder Richtungsänderung, sogar wenn du nicht spielst, wenn du

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JUNGSTAR

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LANGZEITBEZIEHUNG

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dich nur hinknien möchtest. Dann wird’s irgendwann schwer mit Spaßhaben. Von welcher Verletzung reden wir? Es ist nichts Dramatisches, eine Knochenprellung, aber halt schmerzhaft und vor allem extrem langwierig. Kann theoretisch sein, dass mir das mein Leben lang bleibt, dass mir das Knie immer weh tut, wenn das Wetter umschlägt. Aber zurzeit ist es eh besser. Vor zwei, drei Jahren haben dich gerade mal Insider gekannt. Jetzt bist du einer der prominentesten Sportler Österreichs – und stehst unter den besten zehn einer Weltsportart. Was macht Prominenz mit einem? Solange man sich davon nicht deppert machen lässt, nicht viel. Aber du stehst unter Beobachtung, du wirst beurteilt. Immer mehr Sportler erzählen, wie sehr sie darunter leiden, wie sie auf Facebook beschimpft und bedroht werden. Wenn das, was andere Leute über mich sagen, Einfluss darauf hätte, wie es mir geht, würde ich auch jedes Mal durchdrehen, wenn ich ins Internet schau. Wichtig ist die Meinung der Leute, die mich kennen: Günter, meine Familie, meine Freunde. Und am besten weiß ich sowieso selber, was ich gut oder nicht gut gemacht hab. Wenn es darum geht, den Dominic Thiem zu beurteilen, bin schon ich selber die höchste Instanz. Solange das so bleibt, mach ich mir keine Sorgen. Stellt sich irgendwann so was wie eine Grundzufriedenheit mit sich selbst ein? Nach der fünften Preisgeld­Million? Wenn man die Top 50 erreicht hat, Top 20, Top 10? Komischerweise gar nicht. Was du erreicht hast, wird sehr schnell zur Normalität. Und aus dieser Normalität möchtest du wieder raus.

„So ein Gefühl wie nach einem gewonnenen Match, das kann dir das normale Leben nicht bieten.“

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„WENN ICH LETZTES JAHR IN EINEM GAME VIER GUTE PUNKTE UND ZWEI FEHLER GEMACHT HAB, WAR ICH HAPPY ÜBER DIE VIER WINNER. JETZT

ÄRGERN MICH DIE ZWEI FEHLER.“ Man lebt in einer permanenten Un­ zufriedenheit? Ich würde es anders formulieren: Ich würde sagen, du schaust einfach immer, was du verbessern kannst. Was du Neues lernen kannst. Was war das Wichtigste, was du zuletzt gelernt hast? Dass dich Anspannung auf Dauer leer macht. Weil du voriges Jahr zu viele Turniere gespielt hast? Mir sind nicht die vielen Turniere zum Verhängnis geworden, sondern die an­ dauernde Grundspannung, die du hast, solange du in einem Turnier bist. Das hab ich unterschätzt. Egal ob du gerade ein Match spielst oder am Frühstückstisch sitzt, im Turniermodus bist du 24 Stunden am Tag unter Spannung. Das ist es, was am Ende viel mehr zehrt als die Matches selbst. Jetzt zum Beispiel, nach dieser Trainingswoche zu Hause in der Südstadt, die wirklich hart war, bin ich körperlich völlig erledigt. Aber ich bin geistig voll da, ich schlafe gut, ich gehe nicht fünfmal am Tag aufs Klo, ich habe Appetit. Nicht zu vergleichen mit einer Turnierwoche. Die ist körperlich bei weitem nicht so anstrengend, du hast vielleicht ein Match pro Tag, das dauert zwei, drei Stunden. Aber diese Grund­ spannung rund um die Uhr ist es, die laugt dich aus. Du kannst nicht gescheit schlafen, nicht gescheit essen, kriegst nix runter. Du hast auch so eine Grundgereiztheit. Du musst dich richtig zusammenreißen, dass du anderen Leuten gegenüber nicht ungeduldig wirst oder unhöflich. Der Weltranglistenerste Andy Murray beschimpft seine eigenen Betreuer während seiner Matches regelmäßig ziem­ lich derb. Das ist genau, was ich meine. Murray ist abseits vom Platz der netteste Mensch, den du dir vorstellen kannst, aber auf dem Platz ist er eine Katastrophe. Und ich kann auch komplett nachvoll­ ziehen, wie er sich verhält. Jeder Spieler würde das am liebsten genauso machen wie er: einfach ohne Rücksicht den Druck raus­ lassen, irgendwen anschreien und verantwortlich machen für die eigenen Fehler. Im Endeffekt ist Tennis ein grässlicher Sport, weil man so viele Fehler, so viele Dummheiten macht, selbst wenn man gewinnt, es ist wahnsinnig frustrierend. Es sind so viele Situationen da, in denen man innerlich am liebsten komplett ausrasten würde. 76

Was wäre, wenn du’s dir erlaubtest? Wenn du Dampf abließest? Du wärst nicht der Erste, der hin und wieder ausrastet. Wenn’s gar nicht anders geht, Schläger zerhacken, okay, aber dass ich jemand an­ deren anfahre oder beschimpfe? Nein. Der kann ja nichts dafür. Kann man nach sechs Millionen Dollar Preisgeld wirklich nicht alles gelassener sehen? Es bleibt dir vom Preisgeld nur ein Bruch­ teil, aber das ist immer noch viel. Und das Geld ist super. Wirklich. Ich kann mir kaufen, was ich will, ich kann in einem Restaurant bestellen, was ich will, und nicht so wie vor ein paar Jahren noch bei Reisen zu kleinen Future­Turnieren ­­Turnieren eine halbe Stunde in der Speisekarte schauen, was am billigsten ist. Aber es spielt für mich als Tennisspieler, für meine Zufrieden­ heit oder Unzufriedenheit oder auch für die Verzweiflung, die du manchmal hast, überhaupt keine Rolle. Und das darf es auch nicht. Wenn das so wäre, dann wäre es wahrscheinlich besser, ich hörte auf. Quälst du dich da jetzt nicht unnötig? Nein. Wenn das Geld, das du verdient hast, wichtig wird, fehlt dir der Biss. Ohne eine gewisse Unzufriedenheit gibt es keine Entwicklung. Ich erklär dir das. 2016 war ich total euphorisch, da war alles eine Sen­ sation. 2017 fühlt sich total anders an. Ich bin wirklich oft schlecht gelaunt, unzufrie­ den. Und das, obwohl ich gerade einmal lächerliche 100 Punkte weniger gemacht hab als zur gleichen Zeit letztes Jahr. Das heißt, die Erfolge sind ungefähr gleich. Auch die spielerischen Leistungen sind un­ gefähr gleich, manches ist besser, manches schlechter. Der große Unterschied: Wenn ich letztes Jahr in einem Game vier gute Punkte und zwei Fehler gemacht habe, war ich total happy über die vier Winner. Jetzt ärgern mich die zwei Fehler. Ich seh mich selber viel kritischer als letztes Jahr. Und das muss auch so sein, das ist eben meine neue Erwartungshaltung. Natürlich könnte

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MIT EINER HAND

Thiem war bereits elf Jahre alt und Österreichs Nummer eins in seiner Altersklasse, als Trainer Bresnik seine Rückhand technisch radikal umstellte – von beidhändig auf einhändig.

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RASEN­ KÖNIG

Was keinem Österreicher je zuvor gelang, scha≠te Thiem im Juni 2016: Er gewann ein ATPRasenturnier. In Stuttgart schlug er unter anderen Roger Federer.

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ich jetzt alles schönreden, aber mein Anspruch ist eben nicht, dass ich gleich bleibe, sondern dass ich mich verbessere. Ist das nicht normal, dass man sich immer weiter verbessern will? Dass man unzufrieden wird mit dem, was man schon erreicht hat? Wie unzufrieden wärst du, wenn deine Karriere ohne GrandSlam-Titel bliebe, ohne Nummer eins der Weltrangliste zu werden? Nummer eins, das waren vielleicht 25 Spieler seit 1970, die das geschafft haben. Das kann man sich nicht als Ziel setzen. Da gehört zu viel dazu. Aber ein Grand-Slam-Turnier, das ist ein realistisches Ziel. Ich habe auch das Gefühl, dass jetzt viel mehr Spieler als noch vor zwei, drei Jahren ein richtig großes Turnier gewinnen können. Wer könnte heuer Paris gewinnen? (Das größte Sandplatzturnier der Welt, ausgetragen im Stade Roland Garros; Anm.) Vier, fünf Leute. Also Novak Djokovic, Andy Murray, Rafael Nadal, Stan Wawrinka … … und Dominic Thiem. Das ist für mich der Favoritenkreis. Natür Natürlich, Federer gehört immer dazu, auch wenn ich es auf Sand nicht glaube. Natürlich können auch andere gefährlich sein, ein Sascha Zverev, ein Jack Sock. Und natürlich kann ich früh ausscheiden, ein nicht so guter Tag gegen die Nummer 100, und du bist weg, wie gesagt. Aber wenn ich jetzt sagen würde, ich hab keine Chance, Paris zu gewinnen, das wäre einfach falsch. Der erwähnte Alexander Zverev (der beste deutsche Spieler, erst 20-jährig; Anm.) ist ein richtig guter Freund von dir. In ein paar Jahren könntet ihr gegeneinander um die großen Titel spielen. Wie geht sich da eine Freundschaft aus? Hat man nicht dauernd die Rivalität im Hinterkopf? Wenn ich mit ihm in Miami in der Players’ Lounge „Stadt, Land, Fluss“ spiele? Nein, da denke ich nicht daran. (Lacht.) Das kann ich schon gut unterscheiden, was auf dem Platz stattfindet und was daneben. Das ist mir auch extrem wichtig. Ich bin wirklich froh, dass ich nicht auf der Frauentour spiele, da gibt es gar keine Freundschaften, da geht jede allein essen, totale Eifersüchteleien. Die können „auf dem Court“ und „neben dem Court“ nicht trennen. Ein Horror. Auf dem Platz machst du alles, um gegen ihn zu gewinnen, und nachher spielt ihr „Stadt, Land, Fluss“? Na sicher. Es gewinnt einfach der Bessere an diesem Tag. Das ist ganz einfach. Aber Tennis hat doch auch eine PsychoKomponente. Man kann den Gegner reizen, aus der Konzentration bringen, ihn dadurch schwächen. Thomas Muster war darin Meister. Das mache ich nicht. Im Tennis ist es möglich, den Gegner nur mit spielerischen Mitteln zu besiegen. Was war das Unfairste, was du jemals auf einem Tennisplatz gemacht hast? Da fällt mir nichts ein, echt. Ich würde mich auch total beschissen dabei fühlen. Vergangenes Jahr bei den Australian Open hast du den Schiedsrichter in einem Match gegen den Belgier David Goffin sogar zu deinen Ungunsten korrigiert. Geht das nicht ein bisschen zu weit? So was mache ich alle paar Wochen. Wenn der Schiedsrichter einen Ball von meinem Gegner out gibt, obwohl er im Feld war, 78

„Vier, fünf Leute können heuer in Paris gewinnen. Und ich bin einer von ihnen.“

kann ich doch nicht sagen, ich habe den nicht gesehen! Aber du schadest dir damit. Und es ist doch nicht unfair, den Schiedsrichter einfach seinen Job machen zu lassen. Korrigieren alle deine Gegner zu deinen Gunsten die Fehler der Schiedsrichter? Nein, die allerwenigsten. Na bitte. Aber ich würde mir selber schaden, würde ich so tun, als hätte ich es nicht gesehen. Darum geht’s. Wenn ich nicht ehrlich bin, denke ich die nächsten zehn Minuten an nichts anderes als daran, was für ein unfairer Arsch ich bin. Da ist es doch besser, ich geb den Ball gut, die Sache ist erledigt, und ich kann mich wieder aufs Spielen konzentrieren. Wie fühlt man sich als 23-Jähriger in einem Sport, der von einem 35-jährigen vierfachen Familienvater dominiert wird? (Lacht.) Normalerweise wäre das eine Katastrophe. Aber Federer ist halt in allem eine Ausnahme. Kann man was von ihm lernen? Oder ist er einfach nur begnadet? Man kann von ihm lernen, dass er dauernd lernt. Schau dir das einmal an, er spielt komplett anders als noch vor drei, vier Jahren. Und als er so jung war wie ich und – so kam’s einem vor – alles gewonnen hat, spielte er überhaupt komplett anders, lange Rallyes von der Grundlinie. Da findest du Dutzende alte Matches auf YouTube. Wie er das alles anpasst und lernt, wie er sein Spiel adaptiert, das ist unfassbar. Dass du nicht zufrieden bist mit dem, was du hast. Dass du dich immer weiterentwickelst, auch wenn du alles erreicht hast. Das kann man von ihm lernen. Das ist genial. Du schaust dir wirklich alte FedererMatches auf YouTube an? Natürlich. Stundenlang. Ich schau wahnsinnig gern Tennis. instagram.com/domithiem, facebook.com/1.Dominic.Thiem

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DOLLARMILLIONÄR

Thiem hat per 10. April 2017 acht ATP-Turniere gewonnen und ein KarrierePreisgeld von knapp sechs Millionen Dollar eingespielt.

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CAMO & K R O O K E D  IN BRISTOL, DER G E B U R T S S TA D T D E S DRUM AND BASS. TEXT: ALEX LISETZ FOTOS: JANE STOCKDALE

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D R U M,


B A SK A SR T OUF NF DE L C H I P S


Nach drei Minuten zwanzig verschieben sich die Kontinentalplatten. Da ist auf einmal ein Beat, der alles zugleich ist, brachial, von frostiger Perfek Perfektion und trotzdem voller Seele. Dieser Beat zerlegt deine Synapsen in kleine Krümel, du bist nur noch eine Schwingung aus Kohlen- und Wasserstoffteilchen, ein Haufen selbstvergessen vor sich hintanzender Moleküle, und es fühlt sich richtiger an als alles, was du heute, gestern, die ganze letzte Woche getan hast.

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E

Es ist jetzt 1.25 Uhr, und im Bristoler „Motion“ bebt der Dancefloor mit Stärke 10 auf der nach oben offenen Raver-Skala. Das jährliche „Hospitality“-Festival ist an seinem Höhepunkt angelangt, und die Headliner auf der Bühne heißen Camo & Krooked. Fast jeder in der Szene hält die beiden österreichischen DJs für Ausnahme Ausnahmetalente, für moderne Musik-Genies. Sie haben die elektronische Stilrichtung Drum and Bass weiterentwickelt, sie produzier produzierten die Soundtracks für „FIFA Street“ und „Gran Turismo“, sie generieren YouTubeKlicks K licks in zweistelliger Millionenhöhe. Nun N un lassen sie den Beat in eine Melodie übergehen, ü bergehen, so süß und sexy und hypno hypnottisch, isch, dass sogar die Blicke der ruppigen Securities S ecurities ganz weich werden. Von diesem Moment M oment an gibt’s nur noch zwei Personen iim m Raum, die Camo & Krooked nicht ver vergöttern: g öttern: Camo & Krooked.

KEINE LUST AUF SELBSTDARSTELLUNG.

Es gibt ungefähr sieben Millionen Dinge, die Reinhard „Camo“ Rietsch und Markus „Krooked“ Wagner interessanter finden als sich selbst. Zwei Stunden zuvor, bei der Hinfahrt im Mietauto, haken sie im Interview gelangweilt die Eckdaten ihrer Biografie ab. Wohnort Salzburg (Camo) beziehungsweise Lilienfeld Lilien in Niederösterreich, 33 und 27, seit zehn Jahren als Duo unter unterwegs. Dann wendet sich ihr Interesse wieder den Grundsatzfragen zu: PommesKnusprigkeitsgraden, dem YouTube-Video zur Gangster Party Line, HorrorfilmCharakteren, rammelnden Hasen auf der Autobahnraststation, PEZ-Figuren.

Markus „Krooked“ Wagner (links) und Reini „Camo“ Rietsch tun nur so lässig: In Wirklichkeit ist jeder ihrer Tracks ein akribisch ausgetüfteltes Meisterwerk von mathematischer Präzision.

Doch sobald das Gespräch auf Musik kommt, klappt in Camos & Krookeds Gehirn ein Schalter um. Dann beginnen ihre Augen zu leuchten, und sie rutschen im Sitz weit nach vorne. Jetzt können sie stundenlang von alten Funk-Platten er erzählen, von Skrillex und Eurodance, von Breakbeats und von dem Sound, den der Biss in einen Apfel macht. „Wir sind zwei gemütliche Dudes, die gern mal fünf grade sein lassen“, sagt Camo, „aber wenn es um Musik geht, brennen bei uns alle Sicherungen durch.“

PERFEKTIONISMUS HOCH ZEHN.

Camo & Krooked sind seit zehn Jahren hauptberuflich für die Neuerfindung des Genres Drum and Bass zuständig. Im Lauf von fünf Alben haben sie ihr AufgabenAufgaben gebiet etwas ausgeweitet: Inzwischen traut man ihnen die komplette Renovierung elektronischer Musik schlechthin zu. Das liegt nicht daran, dass Camo & Krooked unverwechselbare Bühnenpersönlichkeiten oder außergewöhnlich charismatische Showmacher wären. Es liegt daran, dass sie für ihren Erfolg härter arbeiten als andere. „Manchmal“, sagt Krooked, „sitzen wir zwei Wochen an einer einzigen Snaredrum. Oder ein halbes Jahr an einem Track.“ Camo & Krooked macht lieblos produzierte Musik krank. Eine Schlampigkeit im Arrangement eines Songs, die keinem Normalsterblichen auffallen würde, kann ihnen ein ganzes Album verleiden. Ein neuer technischer Kniff, der einen Sound noch klarer, noch minimaler klingen lässt, kann sie eine Woche lang in Euphorie versetzen.


„WENN ES UM MUSIK G E H T, B R E N N E N B E I U N S A L L E DURCH.“

SICHERUNGEN

Das „DJ Magazine“ wählte das „Motion“ in Bristol zu einem der besten Clubs der Welt. Die Camo & Krooked-Fans würden es in dieser Nacht ganz klar auf Platz eins reihen.


„DU HAST ERST DANN WIRKLICH ERFOLG, WENN DU NICHT ANS

ERFOLGHABEN

Heimspiel in der Geburtsstadt des Drum and Bass: Camo & Krooked legen auch deshalb so gern im „Motion“ auf, weil das Stammpublikum alle Klassiker der Bristoler Pioniere Massive Attack, Portishead und Roni Size auf Anhieb erkennt.

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D E N KST. “


KLASSE, SCHNITZELS.

„Wir suchen mit jedem Tune nach Neuem, nach Überraschendem. Nach technischer Perfektion. Aber auch nach einer Emotion, die berührt“, sagt Krooked. Er ist sich sicher, dass sie beide dieser Zielstrebigkeit ihren Erfolg verdanken. Und dass sich Fleiß letztlich immer auszahlt. „Weil sich die meisten anderen DJs mit neunzig Prozent zufriedengeben. Wir dagegen stecken noch mal so viel Zeit und Power in die letzten zehn Prozent wie in die ersten neunzig Prozent.“

WAS WIRKLICH W E H T U T.

Moment, sagen wir, irgendwas kann da nicht stimmen. Jeden Tag sehen wir in unseren Newsfeeds, dass es in der Welt genau umgekehrt läuft. Es sind nie die fleißigen Arbeitsbienen, die Erfolg haben. Am Ende triumphieren doch immer die lässigen Großmäuler. Die Ego-Typen, die sich geschickt verkaufen können. Camo kontert mit einer Gegenfrage. „Aber haben sie Spaß dabei?“, fragt er. „Können sie sich zehn Jahre lang ganz oben halten? Können sie Trends setzen, die andere kopieren wollen?“ Camo & Krooked sind Ego-Trips so fremd, dass ihnen all das gleichzeitig gelingt. Der Nachteil: Die Musik ist auch ihre Achillesferse. „Würde mich irgendein Fremder als Arschloch beschimpfen, wäre mir das völlig egal“, sagt Krooked. „Aber sobald einer unsere Musik scheiße findet, trifft mich das ins Herz.“ Der Minivan ist jetzt vor dem Motion in Bristol vorgefahren. Camo & Krooked müssen raus in den Regen und werden am Weg zum Backstage-Eingang von dutzenden Fans erkannt. Man verplaudert sich, schießt Selfies. Bald erkennt man im Getümmel gar nicht mehr, wer hier Fan ist und wer Star. Den offensichtlichen Unterschied macht man erst auf den zweiten Blick aus: Camo & Krooked sind die, die sich für den Auftritt weniger her herausgeputzt haben.

Drinnen im Backstage-Raum gibt es ein aus Chips-Tüten bestehendes kaltes Buffet und so wenig Platz, dass man an jeder Stelle des Raums mindestens drei Ellbogen berühmter DJs in den Rippen hat. Camo lümmelt in einem Ledersofa. Er hat irgendwo ein Fläschchen Bier gefunden und sieht auf die Wanduhr. Noch zwanzig Minuten bis zum Auftritt. Erklär uns, sagen wir, warum euch die Leute da draußen unbedingt sehen wollen. Camo fingert sein Smartphone aus der Jackentasche und klickt auf ein Foto aus seinem früheren Leben: kurze Hosen, ein Helm, ein Railslide. Camo war einmal Skateboard-Pro. „Es ist egal, ob du DJ bist oder Skateboarder oder etwas ganz anderes, es geht immer um die gleiche Sache“, sagt er, „du hast Erfolg, wenn du ein kleines bisschen mehr gibst als die anderen.“ Wenn du technisch den nächsten Level erreichst. Wenn du einen neuen Style kreierst oder einen neuen Trend. „Die Leute spüren, wenn’s dir nicht um dich geht, sondern um die Sache“, sagt er, „darum hast du erst dann wirklich Erfolg, wenn du nicht ans Erfolghaben denkst.“ Aber was, wenn du wirklich Erfolg hast? „Dann darfst du dich nicht dafür feiern. Du musst sofort weiterarbeiten. Sonst hast du morgen schon den Anschluss verloren.“ Es trifft sich gut, dass die Crowd mehr als bereit dazu ist, ihren Idolen das Feiern abzunehmen. Die Arme schießen hoch, als Camos & Krookeds Stamm-MC Daxta die Klassiker einzählt. Alles tanzt, als sie das noch ungehörte Material aus ihrem neuen Album „Mosaik“ anspielen. Nach eineinhalb Stunden sitzen sie wieder im Auto, werden nach Birmingham zu einer weiteren Show chauffiert. Auch dort werden sie die einzigen Ausländer unter lauter Brit-Stars sein. „Ihr wart klasse, Schnitzels“, sagt ihr englischer Fahrer. Sie sind um sechs im Hotel, nach drei Stunden Schlaf geht es wieder zum Flughafen. Camo, Krooked und MC Daxta sind gerädert. Aber Krooked hat auf den frühen Flug bestanden. „Ihr wisst ja, da ist dieser eine Drumbeat“, sagt er, „der ist irgendwie noch nicht perfekt.“ Daheim angekommen, wird er auch in dieser Nacht lange wach bleiben. So lange, bis der Beat genauso klingt, wie er soll. Vorher könnte er ohnehin nicht schlafen. Das neue Album „Mosaik“ erscheint am 23. Juni; auf redbull.com/music gibt es außerdem einen monatlichen Blog von Camo & Krooked 85


„DIE MEISTEN POPSTARS SIND NICHT ECHT“ GORILLAZ

Die erfolgreichste Cartoon-Band der Popgeschichte ist zurück! Anlässlich des ersten Gorillaz-Albums seit sechs Jahren traf sich The Red Bulletin mit Sänger 2D und Schlagzeuger Russel, um über unvermittelt explodierende Bandmitglieder, Kannibalismus, das Erfolgsrezept für gutes Teamwork und ihr neues Erlebnispark-Musikfestival Demon Dayz zu sprechen. Interview: Florian Obkircher 86

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Gorillaz (v. li.): Russel Hobbs, Stuart „2D“ Pot, Murdoc Niccals und Noodle


ALLES FING 1998 AN EINEM TRÜBEN NACHMITTAG BEIM FERNSEHEN AN.

So auch diesmal: Bevor sich das Quartett in London traf, um „Humanz“ aufzunehmen, waren die Mitglieder in aller Welt ver verstreut. 2D landete auf einer verlassenen Insel, wo er sich vom ver vergammelten Fleisch des Wals ernährte, der ihn dorthin verschleppt hatte. Russel, aufs Sechzigfache seiner Körpergröße aufgebläht, weil er angeblich radioaktiv verseuchten Fisch gegessen hatte, wurde in Nordkorea aufgegriffen und in einem Käfig ausgestellt. Erst als er wegen der strengen Diät wieder auf Normalgröße schrumpfte, kam er frei. Kurz: Es gab einiges zu besprechen, als The Red Bulletin 2D und Russel zum Interview traf …

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the red bulletin: In knapp 20 Jahren Bandgeschichte habt ihr mit Piraten gekämpft, euch gegenseitig geklont und Yakuza-Bosse in die Flucht geschlagen. Wie bewahrt man bei so viel Action eine erfolgreiche Arbeitsbeziehung? russel: Mit einstweiligen Verfügungen gegen meine Bandkollegen. Nein, Scherz. Aber sich nach intensiven Einsätzen für eine Weile aus dem Weg zu gehen tut jeder Arbeitsbeziehung gut. Wir sind schließlich alle sehr verschieden. Noodle beschäftigt sich mit existentialistischer Philosophie, 2D starrt gerne stundenlang in die Wolken. Ich bin sehr politisch – und Murdoc ist einfach ein übler Typ. Welche speziellen Fähigkeiten eurer Bandkollegen haben sich über die Jahre als besonders hilfreich erwiesen? 2d: Noodle wurde in einer Supersoldatenschule erzogen. Sie wurde im Nahkampf ausgebildet und kann auch mit schweren Waffen umgehen, was im Kampf gegen Piraten und Zombies sehr nützlich ist. Und um Murdoc in den Griff zu kriegen, wenn er zu besoffen ist. russel: Normalerweise nimmt sie ihn in einen Jiu-Jitsu-Schwitzkasten, aber seit Murdoc eine Leidenschaft für Sado-MasoSpielchen entwickelt hat, stellt sie ihn lieber per Betäubungsgewehr ruhig. THE RED BULLETIN

GORILLAZ

Blur-Sänger Damon Albarn schaute mit seinem damaligen WGKollegen, dem Comic-Zeichner Jamie Hewlett, MTV. Erschüttert von der schlechten Qualität der Musikvideos, beschlossen die beiden, Farbe ins öde Popgeschehen zu bringen – und eine CartoonBand zu starten. Nur drei Jahre später hatte ihre Gruppe Gorillaz über sieben Millionen Stück ihres gleichnamigen Debütalbums verkauft und einen Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde er ergattert: als erfolgreichste virtuelle Band der Popgeschichte. Wie das geht? Hauptgrund für den Erfolg der Gorillaz ist Albarns großes Gespür für Melodien und seine Fähigkeit, Genres wie Hip-Hop und Electro zu großen Pop-Hymnen im Stil ihrer Hits à la „Clint Eastwood“ zu verschmelzen. Und dessen Telefonbuch: Jedes Gorillaz-Album glänzt mit einer prominenten Palette an Gastmusikern, die von Rappern wie Snoop Dogg bis hin zu der 77-jährigen Blues-Queen Mavis Staples reicht, die beim neuen, fünften Album „Humanz“ den Gesang beigesteuert hat. Der andere Grund für die große Popularität der Band sind die Comic-Band-Charaktere, entworfen von Hewlett: der zerstreute Sänger 2D, der von Rapper-Dämonen besessene Schlagzeuger Russel, Bassist Murdoc, das böse Oberhaupt der Band, und die japanische Gitarren-Virtuosin Noodle. Jedes Mitglied hat spezielle Superkräfte und seine eigene, durchgeknallte Hintergrundgeschichte, die mit jeder Gorillaz-Platte ausführlicher wird.


2D: „Ein Fan warf ihr Höschen auf die Bühne. Ich wusch es und gab es ihr zurück.“


Russel, mal angenommen, 2D würde während einer Aufnahmesession plötz­ lich explodieren. Welchen Sänger würdest du als Ersatz anheuern? russel: Halt, halt! Wenn er in die Luft fliegen würde? Dann würde ich den Unfall erst einmal genau untersuchen wollen. Das Studio müsste abgesperrt werden. Niemand käme rein oder raus, bevor das Forensik­­Team Forensik­ Team einträfe. Weil Leute nicht einfach explodieren, weißt du? 2d: Aber wie war das dann mit der auf auf­ blasbaren Puppe in Murdocs Schrank? russel: Stimmt. Die explodierte tatsäch­ lich einfach, als sich Murdoc eine Zigarette danach anzündete. Aber lass uns mal annehmen, die Forensiker fänden nichts Verdächtiges. Wenn wir 2D ersetzen müss­ ten, dann vermutlich mit Shirley Bassey. Sie singt wie ein Engel. Aber würde sie das nicht zur Hauptverdächtigen im Mord an 2D machen? Wie schaut das aus, wenn sich Gorillaz wie Rockstars aufführen? 2d: Da wäre wohl Murdoc der richtige Ansprechpartner. Mir geht das Rockstar Rockstar­ Ding auf die Nerven. Einmal warf ein Fan ihr Höschen auf die Bühne. Es war dreckig, deshalb nahm ich es mit nach Hause und wusch es. Bei unserem nächsten Konzert gab ich den Schlüpfer zurück. Von da an brachte sie regelmäßig ihre Schmutz­ wäsche zu unseren Shows. Bis es irgend­ wann zu zeitaufwendig für mich wurde. Hast du trotzdem einen Ratschlag für aufstrebende Rockstars? 2d: Manchmal ist es ja auch cool, promi­ nent zu sein. Zumindest wenn dich nicht gerade wer beim Pissen fotografiert. Ich würde sagen: „Mach’s nicht wegen des Ruhms, sondern weil du die Musik liebst.“ Die beste Zeit meines Lebens hatte ich aber als Rummelplatzwärter. Würde ich sofort gegen meine Rockstar Rockstar­Karriere tauschen. Aber Murdoc droht mir, mich mit Peitsche und Dreizack zu vermöbeln, wenn ich die Band verlasse. Glaub mir, mit dem Typen ist nicht zu spaßen.

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„WIR SIND DIE ECHTESTE BAND, DIE DU FINDEN KANNST.“ Da du vom Leben abseits des Rampen­ lichts schwärmst, welche Erkenntnis hast du von deiner Zeit auf der ver­ lassenen Insel mitgenommen? 2d: Dass du im Leben eigentlich sehr wenig brauchst: Feuer und Essen. Eines Tages möchte ich dorthin zurückkehren. Um mir neue Überlebensfähigkeiten an­ zutrainieren. Und um meinen Flip­Flop zu finden. Einen hab ich dort verloren. Ich glaube, es war Flip. Oder doch Flop? Ich kann die beiden nicht auseinander auseinander­ halten. Es muss hart für die beiden sein, so weit voneinander getrennt zu sein. Auf der Insel hattest du Walfleisch zum Essen. Stell dir vor, du hättest dich kannibalisieren müssen, mit welchem Körperteil hättest du angefangen? 2D: Als Menschenfreund würde ich kein Menschenfleisch essen. Aber du wärst überrascht, wie viele Nährstoffe in deiner Kleidung stecken. Als Beilage zum Wal­ fischspeck machte ich mir oft und gern T Shirt­Fetzen­Salat. T­ russel: Was für eine kranke Frage! Was ist los mit dir? Du willst wohl, dass ich sage, ich würde gerne an meinem süßen großen Arsch knabbern, richtig? Aber den Gefallen tue ich dir nicht. Ich kenn euch Journalisten. Du würdest das Zitat sicher aus dem Zusammenhang reißen.

Russel, du bist bei deinem letzten Aben­ teuer auf das 60fache deines Körper­ volumens gewachsen. Wie ändert sich als Riese deine Sicht auf die Welt? russel: Du lernst schnell, wie unhöflich die Leute sind, wenn’s um dein Gewicht geht. Du wirst ständig beurteilt. Zuge­ geben, ich war ziemlich groß. Aber schuld daran war meine Schilddrüsenunterfunk Schilddrüsenunterfunk­ tion. Die Leute sehen einen Riesen und nehmen an, du bist die ganze Nacht wach, heulst in einen Eiscremebecher, während du „All by Myself“ von Céline Dion auf Dauerrotation hörst. Aber glaub mir, das Problem war meine SCHILDDRÜSE! Wäre euer neues Album „Humanz“ ein Film, welcher wäre es? 2d: Hm, nicht einfach. Vielleicht „Brazil“ (Fantasy-Film von Terry Gilliam von 1985; Anm.). An der Oberfläche sehr temporeich und heiter, aber im Kern eine richtig furchteinflößende Zukunftsvision. russel: Ich würde tiefer gehen. Überleg doch mal, Mann! Vielleicht sind wir alle Teil eines Films und wissen es nicht ein­ mal. Eine Milliarde Smartphone­Kameras sind ständig auf uns gerichtet, und irgend­ ein durchgeknallter Regisseur dirigiert vermutlich den Wahnsinn. Deshalb: Zieht den Stecker, Leute! Jetzt!

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Russel: „Soll ich sagen, ich würde gern an meinem süßen großen Arsch knabbern?”

Zuletzt feierten immer mehr virtuelle Sänger wie die japanische Manga-Figur Hatsune Miku Chart-Erfolge. Könnt ihr mit unechten Stars etwas anfangen? russel: Ich bin kein Verschwörungs­ theoretiker, aber ich hab News für dich: Die meisten Popstars sind nicht echt. Jeder ihrer Schritte ist durchkalkuliert, jede

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ihrer Ansagen ist vorbereitet. Wir Gorillaz haben Substanz. Wir sind die echteste Band, die du derzeit finden kannst! Am 10. Juni veranstaltet ihr euer erstes Musikfestival, Demon Dayz, in einem Freizeitpark an der englischen Südostküste. Der Event wird auf Red Bull TV live übertragen, was können sich die Besucher und Zuseher erwarten? 2d: Zuckerwatte, Autodrom und fettige Fritten: die drei besten Dinge der Welt. russel: Was 2D meint, ist, dass die Festivalbesucher alle Attraktionen des Parks gratis nützen – und den ersten richtigen Gorillaz­Auftritt seit 2010 er­ leben können. Viele befreundete Künstler werden uns auf der Bühne unterstützen. Aber ich darf noch nicht zu viel verraten. Na gut. Aber dann verratet uns zumindest zum Abschluss, wie die Jahr Jahrmarktattraktion eurer Träume aussehen würde.

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In eurer Vorabsingle „Hallelujah Money“ rechnet ihr mit der sozialen Kälte des Kapitalismus ab. Welche Währung wäre denn besser als Geld? russel: Was sollte es bringen, Geld durch eine andere Währung zu ersetzen? Das würde nur die gegenwärtigen Macht­ strukturen stützen. Scheiß auf andere Währungen, wir brauchen eine weltweite Revolution. Einen Neustart, um ein Ge­ sellschaftssystem zu etablieren, das auf Gleichheit beruht. 2d: Ähm … Gebäckstangen vielleicht?

2d: Eine aufmunternde, lustige Geister Geister­ bahn: Mit Mandarinenbäumen und Schaukelpferden, die Besucher würden im Autoscooter durch Wolken fahren und gratis Zuckerwatte essen. Und, am aller aller­ wichtigsten, es würde keine Geister geben. Von denen gibt’s im Show­Geschäft ohne­ hin zu viele. russel: Du sagst es! Geister gehen mir echt unter die Haut. Wortwörtlich! Die Seelen von toten Rappern ergreifen regel­ mäßig von mir Besitz. Keine Ahnung, warum ich Geister anziehe. Jedenfalls hab ich wegen denen keine Zeit für Erlebnis­ parks. Ich bin zu beschäftigt mit der Achterbahn, die mein Leben ist. Das neue Album „Humanz“ ist bereits erschienen. Den Live-Stream vom DemonDayz-Festival gibt’s am 10. Juni exklusiv auf redbull.tv; gorillaz.com

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Lenken Sie Ihr Schicksal selbst. Selbstüberschätzung kann Ihr Leben auf den Kopf stellen.

Beim Autofahren haben wir immer alles voll unter Kontrolle. Glauben wir zumindest. Wer sich selbst oder sein Fahrzeug überschätzt, wird unvorsichtig und gefährdet nicht nur das eigene Leben, sondern auch das anderer VerkehrsteilnehmerInnen. Selbstüberschätzung fordert jährlich zahlreiche Verkehrstote. Riskieren Sie nicht Kopf und Kragen, achten Sie auf die Witterungsverhältnisse und passen Sie Ihr Tempo an! Mehr Info auf infothek.bmvit.gv.at

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guide Get it. Do it. See it.

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Mai 2017

DAS MEHR AN MENSCHEN

JAANUS REE/RED BULL CONTENT POOL

Die Rallye-Weltmeisterschaft WRC lässt die Dämme der Begeisterung kaum wo so heftig brechen wie in Portugal: Vorjahressieger Sébastien Ogier visiert dort seinen fünften Sieg an (live auf Red Bull TV, Seite 97).

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GUIDE

See it Mit ihrem zehnten Weltcupsieg in Serie schrieb Rachel Atherton (GBR) 2016 in Leogang Geschichte.

FRÜHLINGSERWACHEN Der Frühling zieht ins Land. Mit ihm das aufregendste Programm bei Red Bull TV: packende Mountainbike-, Rallye- und SkateboardAction sowie das FestivalHighlight des Jahres.

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Aaron Gwin (USA) gewann nach 2015 auch im Vorjahr, diesmal mit intaktem Bike.

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Mai/Juni

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Juni

LIVE

UCI LEOGANG

Die Downhill-MountainbikerWeltelite kommt auch heuer nach Saalbach-Leogang. Der 2001 eröffnete Park mit Highspeed-Passagen, massiven Wurzelteppichen und gewaltigen Sprüngen war in den letzten Jahren mehrfach Schauplatz epischer Rennen. 2015 gewann Aaron Gwin trotz gerissener Fahrradkette. Im Vorjahr sicherte sich Rachel Atherton mit dem zehnten Weltcupsieg in Folge einen Eintrag in die Geschichtsbücher des Mountainbikens.

BARTEK WOLINSKI/RED BULL CONTENT POOL, ANTHONY ACOSTA, AITOR MATAUCO/RED BULL CONTENT POOL, JAANUS REE/RED BULL CONTENT POOL

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Mai

LIVE

VANS PARK SERIES, MALMÖ

Malmö gilt als Skateboarding-Hotspot, nachdem Vans hier einen neuen Park für das Finale der letztjährigen Park Series gebaut hat. Erlebe Skateboard-Stars wie Pedro Barros oder Titelverteidiger Alex Sorgente bei ihrer Rückkehr in die schwedische Küstenstadt.

bis 3. Juni

LIVE

FESTIVAL PRIMAVERA SOUND

Das seit 2001 in Barcelona veranstaltete Festival ist ein Dorado für Indie-Fans und bietet das wohl geschmackssicherste Programm in ganz Europa. 2017 mit dabei: die kanadischen Indierocker Arcade Fire, US-R&B-Star Frank Ocean und der britische DJ Aphex Twin.

bis 21. Mai

LIVE

WRC 2017: PORTUGAL-RALLYE

Der Rallye-Klassiker war schon Teil des ersten WM-Kalenders 1973. Heuer werden die 19 Sonderprüfungen wieder im Norden des Landes (in Matosinhos) ausgetragen. Bei den Fahrern besonders unbeliebt: der raue Schotter, der vor allem bei Hitze den Reifen zusetzt.

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GUIDE Edited by Gisbert L. Brunner

Get it

CASIO EDIFICE RACE LAP CHRONOGRAPH EQB-800

Tempo

Von der Rennszene inspiriert, hat diese analoge Uhr einen retrograden Zeiger auf der 9-Uhr-Position, welcher die Rundenzeiten an eine App sendet. casio­watches.com

Montblanc Summit: Die Band-Lederoptionen reichen von Kalb bis Alligator.

MONTBLANCS KURZE GESCHICHTE DER ZEIT Geschichte schreiben die Sieger, heißt es. Das gilt umso mehr, wenn sie Montblanc heißen: Der Hersteller edler Schreibgeräte hielt 1924 mit seiner Füllfeder Meisterstück einen Erfolg für die Ewigkeit fest. Um mit Dauerhafterem als Tinte Geschichte zu machen, versuchte sich Montblanc ab 1997 an der Zeitmessung. Modell eins, das ebenfalls Meisterstück hieß, wurde anfangs noch spöttisch begrüßt: „Wo füllt man die Tinte ein?“ 20 Jahre später stellt keiner mehr Montblancs Ruf als haute horologiste in Frage. Dem Sieger gehört die Beute.

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MONTBLANC SUMMIT

Neue Höhen 2015 fand Montblanc eine einzig­ artige Lösung für die aufkommende Smartwatch­Szene, ohne mit seinen mechanischen Zeitmessern Kom­ promisse eingehen zu müssen – das e­Strap, ein Armband, das zu jeder normalen Uhr passt, Schlaf und Ak­ tivitäten aufnimmt und an Termine erinnert. Auf dem eingebauten Pro­ zessor läuft Googles Android­Wear­ Wear Wear­ 2.0­Betriebssystem und wird auf einem AMOLED­Display angezeigt. Sämtliches Drumherum ist echtes schweizerisches Materialdesign – die gewölbte Saphirglas­Linse und das aus Edelstahl, Schwarzstahl oder Titan gefräste Gehäuse. Der Preis – mindestens doppelt so hoch wie der normaler Android­Wear­ Wear Wear­ Geräte – hängt ab vom gewählten Gehäuse und Armband. Auf Wunsch kann man sich sogar ein einzig­ artiges Zifferblatt entwerfen lassen. montblanc.com

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Ein starker Verbündeter Die hybride Uhr mit TrackingFunktionen ist so mit deinem Smartphone verbunden, dass du Kamera und Musikplayer über die Tasten bedienen kannst. skagen.com

FRÉDÉRIQUE CONSTANT E-STRAP

Aus eins wird zwei Mit diesem Armband wird jede Analog-Uhr von Frédérique Constant mit 20- oder 22-mmBandanstößen zur Smartwatch mit gleicher Technik wie Constants Horological Smartwatch. frederiqueconstant.com

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Fotos: Samo Vidic/Red Bull Content Pool, HENKEL AUSTRIA

DAS WIRD EIN SUPER

SOMMERTAG!

Manca Notar SUP-Topathletin

Sommer, Spaß und Sport sind das, was Frauen wirklich wollen! 150 Teilnehmerinnen werden am 27. Mai auf dem Wörthersee gehörig Wellen schlagen und auch das Ufer unsicher machen. Bist du eine Kandidatin für einen der letzten 10 Plätze? Dann bewirb dich jetzt!

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FOLGENDES PROGRAMM ERWARTET DICH: • Stand Up Paddling mit Manca Notar (SUP-Topathletin) • Selbstverteidigung mit Alisa Buchinger (Karateweltmeisterin) • Yoga mit Viktoria Ecker („doktor yoga“) • Abschluss: SUP-Wettkampf mit allen Teilnehmerinnen • Barbecue am Abend • Exklusives Goodie-Bag mit Produkten für den Sommer Teilnahmeschluss ist der 15. Mai 2017. Alle Infos und Teilnahmebedingungen unter: www.redbulletin.com/sup


GUIDE

Do it

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bis 28. Mai Lighthouse Festival Die vormaligen Betreiber der Wiener Pratersauna veranstalten ein mittlerweile schon traditionell zu nennendes viertägiges Freiluft-Festival an der kroatischen Küste. Zu dessen fünftem Jubiläum gibt’s DJ-Sets von Szene-Größen wie Jeff Mills und Ben UFO. Auf der Red Bull Music Academy Stage legen unter anderem die deutschen House-Ikonen Superpitcher und Barnt auf. Porecˇ, Kroatien; lighthousefestival.tv

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bis 27. Mai Gaisberg Rallye Das Fest für Oldtimer-Fans. Beim 15-Jahr-Jubiläum der Rallye für Blech mit Herz bis Baujahr 1969 geht’s nicht um Tempo, sondern um Gleichmäßigkeit. Insgesamt sechs Wertungen stehen in Salzburg, am Salzburgring und am Gaisberg auf dem Programm. Krönender Abschluss: die Siegerehrung am Samstag ab 20 Uhr im Hangar-7. Start: Stadt Salzburg; src.co.at

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und 2. Juni Pioneers Festival Pflichttermin für Start-ups und Entrepreneure: Gut 120 internationale Speaker der Technologie- und Innovations-Szene (von Uber bis Google) erläutern 2500 Gästen, wie Erfolg künftig aussehen wird. Im Fokus 2017: „Human Augmentation“ mit Themen wie Klima und Energie, künstlicher Intelligenz, Biotechnologie und Gesundheit. Hofburg, Wien; pioneers.io

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bis 11. Juni

Ein Festival, zwei Mountainbike-Events der Extraklasse. Beim UCI Downhill Weltcup ist die gesamte Weltelite von Aaron Gwin bis Rachel Atherton am Start. Der top besetzte Dirt-Jump-Contest „26 Trix“ (wieder mit Gold-Status der FMTB World Tour) verheißt wegen der reinen Dirtline und natürlicher steiler Hanglage extrem hohe Sprünge und schwierige Tricks. Ebenso top: eine große Bike-Expo und die legendäre Ö3-Disco. Saalfelden-Leogang; bike.saalfelden-leogang.com

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bis 27. Mai Stoabeatz Das Pop-Festival mit der schönsten Kulisse des Landes: Nach vier Jahren auf der Bergstation des Zahmen Kaisers übersiedelt Stoabeatz heuer ans Ufer des nicht weniger idyllischen Walchsees. Musikalisch bleibt das Fest seinem eklektischen Ansatz treu: An drei Tagen werden den 800 Besuchern so unter unterschiedliche Stile wie Reggae von Hans Söllner, Indie-Folk von Garish (Bild) und Party-Sound vom DJ-Duo Haptic Invaders geboten. Walchsee, Tirol; stoabeatz.at

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THE RED BULLETIN

DAVID ROBINSON, ANDREAS JAKWERTH, RED BULL CONTENT POOL/CHRISTOPHER KELEMEN

OUT OF BOUNDS FESTIVAL


GUIDE Mai/Juni

10 Juni

NEYMAR JR’S FIVE

Anpfiff zur Entscheidung! In fünf Qualifikationsturnieren in ganz Österreich sicherten sich die jeweils drei besten Fünfer-Teams einen Platz im Landesfinale. Welches Team setzt sich nun bei diesem einzigartigen 5-gegen-5-Turnier durch und vertritt Österreich beim Weltfinale in Brasilien, um dort vor den Augen von Barcelonas Superstar Neymar Jr. zu brillieren? Innsbruck; neymarjrsfive.com

BMW Motorrad

LIFE IS NOT A STRAIGHT LINE. LEAN IN. Zwei Verrückte, ein Gedanke: aus jeder Kurve so viel Spaß wie möglich rauszuholen. Egal, ob auf zwei oder vier Rädern – das Einzige, was zählt, ist deine Entschlossenheit „Ja” zu sagen und alle Zweifel hinter dir zu lassen. Mehr über Stuntfahrer Chris Northover, Downhill-Weltmeister Guto Negão und die neue G 310 R auf bmw-motorrad.at/g310r. Ab sofort bei deinem BMW Motorrad Partner.

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Das Rad der Zeit Greyp G12H Was? Bärenstarkes E-Bike mit integrierter 3-kWh-Batterie. Höchsttempo: 45 km/h. ­Warum? Bewältigt voll auf­ geladen verblüffende 240 Kilometer. Wird per Fingerabdruck­ scan aktiviert. Wann? Preis und Premiere im Shop stehen noch nicht fest. Zu rechnen ist mit 8000 Euro.  greyp.com 102


DIE ZUKUNFT BEGINNT WIR KÖNNEN ES KAUM ERWARTEN: DIESE SMARTEN DINGE BRINGEN MEHR SPASS, TEMPO UND COOLNESS IN UNSER LEBEN.

HEUTE


Berührende Taten Sony Xperia Touch Was? Smarter Laserprojektor. Warum? Bilder auf weiße (Lein)wände projizieren war gestern. Der nur rund 14 Zentimeter breite Projektor verwandelt jede glatte Oberfläche in einen Bildschirm mit Infrarot-TouchFunktion. So wird dein Couchtisch oder Fußboden zum interaktiven Spielfeld, deine Wand zur 80-Zoll-Kinoleinwand oder zur universellen Informationszentrale. Wann? Bereits erhältlich. sonymobile.com

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Ungeschickt war gestern Granberg 5501 Was? Arbeitshandschuhe. Warum? Einmal nicht aufgepasst, und schon fehlt ein Stück vom Finger. Davor bewahren diese Handschuhe mit höchster Schnittschutzklasse die Ungeschickten unter uns. Selbst Schläge und Quetschkräfte leiten die Protektorrillen souverän ab. Auf der Innenseite sorgt eine Nitrilbeschichtung bei nassen oder öligen Oberflächen für sicheren Griff. Wann? Bereits am Markt. granberg.no

Schneller als das Auge Sony Xperia XZ Premium Was? Erstes Smartphone mit 4K-HDR-Display. Warum? Wozu noch Videokamera und Fotoapparat mitschleppen? Das auf dem Mobile World Congress in Barcelona zum Smartphone des Jahres 2017 gekürte Gerät brilliert mit einer 19-MP-Motion-Eye-Kamera mit Bewegungserkennung. Einzigartig: Aufnahmen in Superzeitlupe mit 960 Bildern pro Sekunde. Wann? Schon im Shop. sonymobile.com THE RED BULLETIN


GUIDE

Halb so kompliziert Tie Shift Was? Einhändig steuerbare Drohne. Warum? Herkömm­ liche Drohnen werden mit beiden Händen gesteuert. Für den Tie Shift Quadcopter reicht dank intuitiver Lenkung eine Hand (ein Daumencon­ troller steuert die Richtung). Die Drohne selbst lässt keine Wünsche offen: 30 Minuten Flugzeit, Videos in 4K­ und Bilder mit 13­Megapixel­Auf­ lösung. Wann? Voraussicht­ lich noch in diesem Jahr. tieshift.com

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City-Flitzer INMOTION Lively Was? Schnittiger Elektro­ scooter. Warum? So bewegt man sich heutzutage lässig durch die Stadt. Kopfstein­ pflaster, Gehsteigkanten und Stufen bilden keine Hinder­ nisse. Inklusive: 30 Kilometer Reichweite, gute Dämpfung und große Räder. Höchst­ tempo: 25 km/h (mehr erlaubt die StVO nicht!). Dank starker Leuchten auch bei Nacht einsetzbar. Wann? Bereit zum Loscruisen. urban-drive.at

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GUIDE

IN DEN USA BEKOMMT DAS GARIA-ELEKTROCART SOGAR EINE STRASSENZULASSUNG. Immer im Schwung PIQ ROBOT Was? Steigert die Trainingse∞zienz. Warum? Der digitale Nanocomputer (als Version für Tennisspieler, Golfer, Kitesurfer & Skifahrer) registriert gut eine Million Bewegungsinformationen in Echtzeit und erlaubt eine Schwunganalyse bis ins kleinste Detail. Wann? Ab sofort für rund 200 Euro. piq.com

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Fore-Reiter am Vorgrün Garia Golf-Cart Was? Luxus-Golf-Cart im Mercedes-Design Warum? Der Audi als Firmenwagen, der Porsche in der Garage, der Mercedes am Golfplatz. Das Elektro-Cart mit 10-Zoll-Touchpad, Kühlbox unter dem Sitz und Heckdiffusor verbessert zwar nicht das Handicap, sorgt aber für schnellere Rundenzeiten (Top-Speed: 30 km/h). Wann? Der Start steht noch in den Sternen. garia.com

Perpetuum mobile MatrixPowerwatch Was? Ladefreie Smartwatch. Warum? Sie zählt Schritte und verbrauchte Kalorien und überwacht deinen Schlaf. Im Gegensatz zu anderen Smartwatches verlangt sie nie nach Strom: Die PowerWatch wird durch die über das Handgelenk abgegebene Körperwärme angetrieben – je mehr Anstrengung, desto mehr Energie. Wann? Steckt noch in den Laborschuhen. indiegogo.com

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Ultraleichtes Packmaß trifft auf bestmöglichen Schutz. Das neue Pack Run Cap BUFF® wiegt grad mal 30 Gramm und lässt sich dank flexiblem Schild auf ein Kleinstmaß komprimieren. Das Obermaterial schützt dabei hervorragend vor UV-Strahlung. Alles in allem also ein optimaler Begleiter bei Outdoorsportarten wie Wandern, Trekking und Laufen. www.epmsports.at

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Die Sixties Sunrise Rare Blue ist eine elegante und zugleich coole Männeruhr. Mit ihrem dunkelblauen SunrayZifferblatt, Edelstahlgehäuse und Milanaiseband im Vintagedesign ist die Uhr ein Musthave am Handgelenk. www.sixtieswatch.com

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BEYOND THE ORDINARY

The Arthurian legend on a journey of self-discovery

FANTASTIC VOYAGE

GORILLAZ!

Editorial Director Robert Sperl Chefredakteur Alexander Macheck Creative Director Erik Turek Art Directors Kasimir Reimann (Stv. CD), Miles English Photo Director Fritz Schuster

CHARLIE HUNNAM

THE “WE’RE REAL MOST OUT BAND THERE”

IMPRESSUM

The America’s Cup powers up for the future

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Chefin vom Dienst Marion Wildmann Managing Editor Daniel Kudernatsch Redaktion Stefan Wagner (Textchef), Ulrich Corazza, Arek Piatek, Andreas Rottenschlager Freie Mitarbeiter: Werner Jessner, Clemens Stachel, Florian Wörgötter

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JUNE 2017 £2.50

Aktuell erscheint The Red Bulletin in acht Ländern. Im Bild: das Cover der England-Ausgabe mit den Gorillaz, der erfolgreichsten Cartoon-Band der Popgeschichte. Mehr Storys abseits des Alltäglichen gibt’s auf: redbulletin.com

Web Christian Eberle, Vanda Gyuris, Inmaculada Sánchez Trejo, Andrew Swann, Christine Vitel Grafik Marco Arcangeli, Marion Bernert-Thomann, Martina de Carvalho-Hutter, Kevin Goll, Carita Najewitz Fotoredaktion Rudi Übelhör (Deputy Photo Director), Marion Batty, Susie Forman, Ellen Haas, Eva Kerschbaum, Tahira Mirza Verlagsleitung Franz Renkin

Country Management & Marketing Stefan Ebner (Ltg.), Magdalena Bonecker, Thomas Dorer, Manuel Otto, Kristina Trefil, Sara Varming Marketing Design Peter Knehtl (Ltg.), Simone Fischer, Alexandra Hundsdorfer Herstellung Michael Bergmeister Produktion Wolfgang Stecher (Ltg.), Walter O. Sádaba, Friedrich Indich, Michael Menitz (Digital) Lithografie Clemens Ragotzky (Ltg.), Claudia Heis, Maximilian Kment, Karsten Lehmann

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Redaktion Tom Guise, Florian Obkircher Lektorat Nancy James (Ltg.), Davydd Chong Country Channel Management Tom Reding

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Action-Highlight

Tritt Kirby Chambliss aus dem Haus, steht er auf dem Flugplatz: Der amerikanische Red Bull Air Race-Pilot wohnt praktischerweise auf einer Ranch mit angeschlossener Start- und Landebahn. Blicken seine Nachbarn wenig später gen Himmel, wissen sie gleich: Kirby ist heute wieder besonders guter Laune. Mehr Aeronautisches auf: redbullairrace.com

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„Ein Zug am Steuerknüppel, und ein Haus sitzt auf meiner Brust.“ Red Bull Air Race-Pilot Kirby Chambliss über den Nervenkitzel der Beschleunigung seines Rennflugzeugs Zivko Edge 540 V3

MICHAEL CLARK/RED BULL CONTENT POOL

Eloy, Arizona, USA

Makes You Fly

Die nächste Ausgabe des Red Bulletin erscheint am 13. Juni 2017.

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