The Red Bulletin DE 03/23

ABSEITS DES ALLTÄGLICHEN

ICHLEBE SOMMER

Surf-Ass

LEON GLATZER:

So bleibt die Seele immer sunny

Elegance is an attitude

LONGINES SPIRIT ZULU TIME LONGINES SPIRIT ZULU TIME

FREI IM FREIEN

Flimmernde Luft, kühle Getränke, Füße im Sand: Wenig hebt unsere Stimmung, unsere Energie, unsere Lebensfreude so sehr wie ein ausgedehnter Sommertag. Und weil wir einfach nicht genug bekommen können von dieser Zeit im Freien, widmen wir ihr diese ganze Ausgabe – unsere Summer-Issue! Und wer könnte besser auf deren Cover passen als Surf-Prof Leon Glatzer? Geboren auf Hawaii, aufgewachsen am Strand in Costa Rica, erklärt uns der 26-jährige Deutsche ab Seite 38, wie sein Leben im Sommer ihn zu dem WeltklasseAthleten gemacht hat, der er heute ist – und wie wir alle die Superkräfte der warmen Jahreszeit am besten für uns nutzen können.

Wie wir das meiste aus dem laufenden FestivalSommer machen, darum geht es ab Seite 70. Hier stellen wir acht rising Hip-Hop Artists vor –von der vielseitigen Rua über den mitreißenden Souly bis zur roughen LIZ.

Wer zwischendurch eine Abkühlung gebrauchen kann, fndet sie ab Seite 58 in unserer Fotostrecke über die wagemutigen Springerinnen und Springer der Red Bull Cliff Diving World Series – natürlich an sommerlichen Locations rund um den Globus.

Bis hierher war Alltag – ab hier ist Abenteuer. Die Redaktion

Contributors

LARA LESSMANN

Vom Training im Mellowpark in Berlin über den World Cup in Riad, Saudi-Arabien, bis zum Trainingscamp in North Carolina: Wo die BMX-Riderin auch unterwegs ist, via Instagram lässt sie ihre Follower mit Bildern daran teilhaben. Für unsere neue Rubrik „Pics not posted“ zeigt sie nun ein Foto, das sie lieber nicht hochgeladen hat – und erzählt die persönliche Story dahinter. Seite 98

JOSÉ MANDOJANA

Travel, Lifestyle und Sport sind die Spezialgebiete des preisgekrönten Fotografen aus Los Angeles (u. a. „Wired“, „Inc.“-Magazin). Beim Shooting unserer Coverstory mit SurfAss Leon Glatzer konnte Mandojana alle drei Elemente kombinieren. Er reiste eigens aus Kalifornien nach El Salvador, wo Glatzer im April mit der deutschen Surf-Nationalmannschaft trainierte. Ab Seite 38

DANIEL SCHIEFERDECKER

Wenn es um deutschsprachigen Hip-Hop geht, kennt sich kaum jemand so gut aus wie unser Berliner Autor („Esquire“, „Spiegel“ u. a.). Drei Jahre lang war er Chefredakteur der Fachzeitschrift „Juice“, 2019 arbeitete er dann mit Rap-Größe RAF Camora aus Österreich an dessen Biografie. Für diese Ausgabe porträtierte er acht aufstrebende deutschsprachige Hip-Hop-Künstler. Ab Seite 70

Erfrucht dich frischend Jetzt probieren!

Der Skateboard-Prof will zu Olympia – aber ein cooles ActionVideo ist ihm fast ebenso wichtig.

JAYDA G 22

Als DJ und Produzentin macht sie Papas Lebensweisheiten zu Musik – unterlegt mit Wal-Gesang.

GRETA GERWIG 24

Der Hollywoodstar geht als Regisseurin neue Wege –mitunter auch im Gucci-Pyjama.

SURFEN

DER SOMMER - MACHER 38

Surf-Ass Leon Glatzer – ein Leben, eine Liebe, eine Jahreszeit: So nutzt er die Kraft von Sand, Strand und Wellen.

FORMEL 1

Max Verstappen – im Windschatten des rasenden Holländers: Was macht ihn zum schnellsten Mann der Welt? Eine Frage, 10 Antworten

Die schaue sich an, wer kann: Wir zeigen die rising Hip-Hop Artists des Festivalsommers –wie sie ticken, was sie rappen, wo sie spielen.

Sieben bolivianische Skaterinnen und ihr farbenfroher Kampf für Frauenrechte

die besten Pics zur Red Bull Cliff Diving World Series – und die weltweite Suche nach den besten Jumps.

Innsbruck, Österreich AUSFLUG INS BLAUE

Höher, schneller, stylischer: Nach diesem Motto fliegen hier die Mountainbikerinnen Georgia Astle (li.) und Robin Goomes aneinander vorbei. Was wie eine Choreografie wirkt, ist in Wahrheit ein heißes Duell. Die beiden treten hier 2022 beim CLIF Speed & Style an –ein Contest der globalen Event­Serie Crankworx. In diesen Zweikämpfen zählen Speed, Technik und Kreativität, eine Jury ermittelt die Gewinner. Erlebe die nächsten Crankworx-Stopps in Innsbruck (21.–25. Juni) und Whistler (21.–30. Juli) live oder on demand auf Red Bull TV.

Bern, Schweiz

BEACH-VIBES IN SICHT

Kaum eine Sportart (Surfen ausgenommen) trägt so viel Sommer in sich wie Beachvolleyball – beim Selbstspielen mit hochgekrempelten Hosen und Drink nach Feierabend oder mit jeder Menge Action und Party beim Anfeuern der Profis. Hier visiert die Schweizer Spielerin Anouk Vergé­Dépré den Ball an. Nach Bronze bei Olympia in Tokio 2021 will sie im Team mit Joana Mäder auch 2024 in Paris angreifen.

Erlebe Anouk und Joana live bei der EM in Wien (2.–6. August). Infos: beachvolleyball.at

Mathiveri Finolhu, Malediven

EINE PAUSE IM PARADIES

Klar eignen sich Strände für allerlei Sport (hallo, Beachvolleyball!). Aber wer würde bestreiten, dass es kaum eine bessere Location gibt, um sich einfach mal abzulegen? Jedenfalls nicht Kitesurf-Athlet Louka Pitot aus Mauritius, der hier bei einer Session auf den Malediven eine spontane Pause einlegt. Sein Gespür für Wind und Wellen hat er übrigens im Blut, sowohl sein Vater als auch sein Großvater segeln in jeder freien Minute vor der Küste von Mauritius.

Instagram: loukapitot

KÖNIGIN FUSSBALL

Von 20. Juli bis 20. August steigt in Neuseeland und Australien die Fußball-WM der Frauen – hier vor dem ersten Match elf Zahlenspiele.

190

5

Minuten benötigte Fabienne Humm 2015 für ihre drei Tore beim 10 :1 der Schweiz gegen Ecuador – der schnellste Hattrick.

6

Siege in Serie ohne Gegentreffer – dieses Kunststück gelang der deutschen Mannschaft mit Torfrau Nadine Angerer bei ihrem Titelgewinn 2007.

46,5

Zentimeter hoch und 4,6 Kilo schwer ist der 1998 von William Sawaya designte WM-Pokal. Er besteht aus Migmatit, vergoldeter Bronze und poliertem Aluminium.

12

der 32 qualifizierten Teams werden von Frauen trainiert –darunter Deutschland (Martina Voss-Tecklenburg) und die Schweiz (Inka Grings).

Teamtore hat die Kanadierin Christine Sinclair (Stand April) erzielt –mehr als jeder andere Mensch weltweit.

8

Fußball-WM wurden seit 1991 ausgetragen. Viermal ging der Titel an die USA, die nie einen schlechteren Platz als einen dritten erreichten –zuletzt 2015 und 2019.

2.000.000.000

TV-Zuseher erhofft sich die Fifa in Summe. 2019 waren es weltweit 1,12 Milliarden, das Finale sahen 260 Millionen.

17

Tore erzielte die Brasilianerin Marta bei Weltmeisterschaften –eines mehr als der treffsicherste Mann, Miroslav Klose aus Deutschland.

64

Spiele werden in 10 Stadien in 9 Städten ausgetragen, die Eröffnung (Neuseeland gegen Norwegen) in Auckland, das Finale in Sydney.

150.000.000

Dollar (135,8 Millionen Euro) schüttet die Fifa bei der Frauen-WM als Preisgeld aus – fünfmal so viel wie 2019, deutlich weniger als bei den Herren 2022 (440 Mio. Dollar).

Tore wurden sowohl bei der WM 2015 als auch der WM 2019 erzielt – in je 52 Spielen. 2023 finden (mit 32 statt 24 Teams) 64 Spiele statt.

Das ist Amarok

Der neue Pick-up von Volkswagen

Steht für Design und Kraft. Und an Ihrer Seite.

Stärke neu definiert: Exklusives Design trifft auf starke Zugkraft von bis zu 3,5 t und verbesserte Offroad-Fähigkeit. Nicht zuletzt wird der neue Amarok durch seine smarte Technologie mit über 25 optionalen Fahrassistenten und mit einem digitalen 31,24 cm (12,3 Zoll) Cockpit zu Ihrem idealen Begleiter. Auf und abseits der Straße.

Weitere Informationen finden Sie auf vwn.de/amarok

Amarok Style 3,0-l-TDI 177 kW: Kraftstoffverbrauch in l/100 km: kombiniert 10,3 – 10,1. CO2-Emissionen in g/km: kombiniert 269 – 265. Angaben zu Verbrauch und CO2-Emissionen bei Spannbreiten in Abhängigkeit von den gewählten Ausstattungen des Fahrzeugs. Für die Fahrzeuge liegen nur noch Verbrauchs- und Emissionswerte nach WLTP und nicht nach NEFZ vor. Fahrzeugabbildung zeigt Sonderausstattungen.

ALARMSTUFE ROT

Auf TikTok jagt ein Hype den nächsten. Creator Kirafn checkt für uns Trends, die zuletzt steil gingen. Dieses Mal: Big Red Boots.

Kirafin heißt bürgerlich Jonas Willbold, ist 28 und unterhält seine 1,2 Millionen Follower auf TikTok mit Comedy-Formaten. Nebenher folgt er seiner Faszination für Tech, Produkte und Trends.

DAS TEIL

„Sie sind rot, sie sind groß, sie wiegen je 2 Kilo: Die UnisexBoots der Marke MSCHF aus Brooklyn, New York, erinnern an Comic-Looks und bestehen aus Schaumstoff und Gummi.

Preis: 350 Euro – natürlich sind sie längst vergriffen.“

DER HYPE

„170 Millionen Views hat der Hashtag ‚bigredboots‘ bis Mitte Mai auf TikTok gesammelt. Das erfolgreichste Video stammt mit über 3,5 Millionen Likes von Creator ‚Jaadiee‘. Auch Promis wie Sängerin Coi Leray und Wrestler Seth Rollins trugen sie. Fans kopieren sie per 3D-Druck.“

DER CHECK

„Für mich eher Kunst als Mode. Was ich mag: wie viele verschiedene Menschen sie gerade deswegen weltweit verbunden haben. Vom Creator, der sie zu Hause ausprobiert, bis zum Rap-Star, der sie beim Auftritt trägt.“

EXPLORE NEW HORIZONS.

LEAVE YOUR COMFORT ZONE. AND DISCOVER AN EVEN BETTER ONE.

Wir verbringen mehr als genug Zeit an Orten, an denen wir gar nicht sein möchten: Großraumbüros, Wartezimmer, Abfughallen. Schluss damit. Es ist an der Zeit, auszubrechen: Aber wie? Mit einem 5-Sterne-Hotel, das genau dort steht, wo du möchtest – jeden Tag aufs Neue. Der ABT XNH ist genau das: Ein High End Dual Use Camper für alle, die ihren Horizont erweitern möchten. Für all diejenigen, für die maximaler Komfort die ultimative Form von Freiheit ist – im Alltag und in der Freizeit.

ABT XNH – Kraftstoff kombiniert in l/100 km: 8,0; CO2-Emissionen kombiniert in g/km: 210 (WLTP-Werte).

JOST ARENS

misst seine Erfolge als Skateboard-Prof

auf eigene Art: Olympia ist ein absoluter Traum – aber das perfekte Video von sich auf dem Brett ist fast genauso erfüllend.

irgendwelche Firmen an und fragten, ob ich für sie fahren möchte.

Aber statt dich ganz auf Contests zu konzentrieren, produzierst du parallel dazu noch Skate-Videos. Warum?

Ich fahre ja auch bei Contests und bin zweimal deutscher Meister geworden. Aber ich mag die Mischung, nur Contests wären mir zu monoton. Dafür brauchst du theoretisch nur einen Trick, den du jede Woche einfach rauf und runter trainierst. In einem Video sind es eher 40 oder 50 Tricks, die du beherrschen musst. Das ist 40- oder 50-mal so anstrengend.

Was würde dich stolzer machen: die Teilnahme bei den Olympischen Spielen oder ein steiles Video?

Na ja, es ist das größte Sportfest der Welt. Das ist bestimmt ein Mega-Gefühl, wenn man da einläuft. Aber wenn ich an mein erstes Video denke – so was hat schon mehr Bedeutung für mich. Da fießt über ein Jahr so viel Blut und Schweiß in die Produktion. Das ist wie ein Album für einen Musiker.

Mittelalter meets Kicker, Alter!

Sei dabei, wenn am 12. August ein Red Bull Contest die Veste Oberhaus in Passau in einen Funpark für die besten Skaterinnen und Skater der Region verwandelt.

Skateboarder sind faul und schlafen den halben Tag? Von wegen! Es ist zehn Uhr morgens, und Jost Arens sitzt auf einer Parkbank in Den Haag, bereit zum Interview. Der zweifache deutsche Skateboard-Meister weilt gerade in den Niederlanden für Aufnahmen zu einem neuen Skate-Video. Im Juni wartet in Rom ein Qualifkationsturnier für die Olympischen Spiele 2024 in Paris, im August ein großes Red Bull Skate-Event auf einer 800 Jahre alten Burg in Passau – und jetzt wartet auch schon die Crew aufs Weiterdrehen. Der 25-Jährige hat wenig Zeit. Also fangen wir lieber schnell an.

the red bulletin: Im August wirst du bei einem Red Bull Skate-Event auf einer Burg in Passau dabei sein. Ein Contest mit 75 Nachwuchsskatern in einer Burg. Klingt ziemlich verrückt jost arens: Total. Die Veste Oberhaus in Passau wird zum Funpark. Ich kann mir das noch gar nicht vorstellen. Skateboarding in einer 800 Jahre alte Burg, das wird ein geiles Event.

Als 15-jähriger Newcomer hattest du bei den Telekom Extreme Playgrounds in Berlin gegen den australischen Superstar und Vize-Weltmeister von 2010, Shane O’Neill, gewonnen. Überrascht gewesen? Das war total komisch. Ich dachte mir dann: Hat er jetzt extra verloren? Wollte er mir was Gutes tun? (Lacht.) Und was danach kam, war schon verrückt. Plötzlich riefen gefühlt täglich

Nicht allen gefällt, dass Skateboarding seit 2021 olympisch ist. Der Lifestyle passe nicht zu Verbänden mit ihren Vorschriften. Wie siehst du das?

Ich fnd’s super. Es führt dazu, dass Skateboarding als Sportart anerkannt wird. Oft werden wir immer noch weggeschickt von Polizisten, die sagen, „Ihr dürft hier nicht spielen“ – so, als wären wir Kinder.

Für Olympia 2021 in Tokio hattest du dich nicht qualifziert. Warst du deprimiert, als du die Spiele im TV gesehen hast?

Überhaupt nicht, ich hab sie mir voller Freude angeguckt. Mir ist egal, wer fährt, ich will ganz einfach perfektes Skaten sehen. Deswegen fnd ich Skaten auch so geil, weil es da nicht so verkrampft immer nur ums Gewinnen, Gewinnen, Gewinnen geht. Ich sag zum Beispiel auch meinem Freund Justin Sommer (ebenfalls Prof-Skateboarder; Anm.) bei Contests, welchen Trick er meiner Meinung nach performen sollte, um mehr Punkte zu kriegen.

Wirst du 2024 in Paris dabei sein?

Mal gucken. Den ersten Qualifkationscontest Anfang des Jahres in Schardscha in den Vereinigten Arabischen Emiraten habe ich leider vermasselt. Jetzt kommt es auf den nächsten in Rom an. Aber leicht wird es sicher nicht. Selbst der Goldmedaillengewinner von 2021 wurde in Schardscha nur Vierzigster. Aber wer weiß … Ich hätte damals ja auch nicht gedacht, gegen Shane O’Neill zu gewinnen. Also: Paris, warum nicht?

TEXT MAXIMILIAN REICH FOTO LEOPOLD PREISINGER

„ Skaten ist völlig unverkrampft –nicht nur Gewinnen, Gewinnen, Gewinnen.“

Jost Arens, 25, über Siege jenseits von Metern und Sekunden

JAYDA G

erkundet als DJ und Musikproduzentin

neue Wege: Sie mixt Dance Music mit den aufgezeichneten Lebenserinnerungen ihres Vaters – und dem Gesang der Wale.

Mein Vater starb, als ich zehn war. Davor lebte er etwa fünf Jahre lang im Bewusstsein, sterbenskrank zu sein, und als er nicht mehr viel Zeit hatte, begann er mit den Videoaufnahmen. Jetzt, zwanzig Jahre später, wurde mir bewusst, wie gut sich die Geschichten, die er da erzählt, als Inspiration für Musik eignen. Daraufhin begann ich, alle Videos zu durchforsten. So habe ich besser verstanden, was er für ein Mensch war und wie er gelebt hat.

Erzähle uns von ihm!

Jayda Gs Album

„Guy“ (Ninja Tune) ist seit 9. Juni erhältlich; Instagram: @jaydagmusic

Ihren Durchbruch schaffte Jayda Guy, besser bekannt als Jayda G, im Jahr 2017, als ein Video von ihrem DJ-Set in Amsterdam viral ging. Ihre energetischen Tanzmoves an den Turntables machten die kanadische DJ und Musikproduzentin rasch berühmt. Doch da war mehr als dieser beschwingte Mix aus Soul, Disco und House. Als Umwelttoxikologin hatte sie in ihre frühen Nummern Klänge aus der Natur eingewoben, etwa die Gesänge von Schwertwalen, um Gespräche über ein Thema anzuregen, das ihr am Herzen liegt: Naturschutz.

Heute ist Guy 34, lebt in London, und ihr neues Album mit dem Titel „Guy“ ist unterlegt mit Archivaufnahmen, auf denen ihr verstorbener Vater seine Erinnerungen an sein Leben als junger Afroamerikaner teilt. „Das Album soll eine Sammlung an Geschichten sein, über Tod, Trauer und Verständnis – und darüber, wie es ist, in Amerika schwarz zu sein“, sagt Guy.

the red bulletin: „Guy“ ist persönlicher als deine bisherigen Werke. Warum?

jayda g: Jayda G ist eine ziemlich eindimensionale Figur: Sie ist happy, sie tanzt, sie spielt fröhliche Musik. Dabei habe ich noch eine ganz andere Seite – Jayda Guy, die eher nachdenklich unterwegs ist und sich im Leben manchmal ziemlich schwertut.

Wie kamst du dazu, für das neue Album Archivaufnahmen deines Vaters zu verwenden?

Mein Vater war ein Schwarzer in Kansas City, in den Fünfzigerjahren. Er wuchs in Armut auf, heute würden wir sagen im Ghetto – und ihm war klar, dass er da rausmusste. Also schrieb er sich bei der Army ein und wurde im Zuge des Vietnamkriegs in Thailand stationiert. Man stelle sich diesen Mann aus Kansas City vor, der nur eine Art zu leben kannte – und plopp, plötzlich ist er in Thailand, in einer Umgebung, die kaum gegensätzlicher sein könnte. Danach kam er nach Washington, D. C., und wurde DJ, legte nachts im Radio auf und geriet 1968 unfreiwillig in die Rassenunruhen. Schließlich fand er in Kanada ein neues Leben mit meiner Mutter. Man merkt, wie abenteuerlustig er war und wie sehr er sich nach einem besseren Leben sehnte. Meine Geschwister und ich sind ein Ergebnis dieser Sehnsucht.

Du sagtest, „Guy“ sei für „alle, die mehr erreichen wollen“. Wie ist das gemeint? Dieses Album ist jenen gewidmet, die unterdrückt wurden und ein schweres Leben hatten. Je älter ich werde, desto mehr erkenne ich, wie bemerkenswert es ist, mehr erreichen zu wollen, wenn man keine Beispiele dafür aus dem eigenen Umfeld oder der eigenen Community kennt. Nur wenige schaffen es, sich ein anderes Leben überhaupt vorzustellen. Mein Vater war einer von ihnen.

Welche Botschaft soll das Album vermitteln?

Es passiert immer etwas im Leben, Gutes wie Schlechtes, und es ist an dir zu entscheiden, wie dich diese Dinge beeinfussen. Wenn ich das Leben meines Vaters in den Mittelpunkt stelle, sehen die Leute hoffentlich, dass er entschieden hat, sich zu verbessern, sich mehr anzustrengen und aus seinen Fehlern zu lernen. Diese Werte hat er an mich und meine Familie weitergegeben, und sie fnden sich auch auf diesem Album wieder.

Wie würde es deinem Vater wohl gefallen, dass seine Lebensgeschichte über deine Musik in der Welt gelandet ist?

Er würde sich gehörig was darauf einbilden! Aber Scherz beiseite, er wäre stolz.

TEXT LOU BOYD FOTO NABIL ELDERKIN

„Meine Musik ist für alle, die mehr erreichen wollen.“

Jayda G, 34, über ihren Anspruch, bewegende Alben zu produzieren

HEROES

defnieren. Gleiches gilt für ihre jüngste Literaturverflmung „Weißes Rauschen“ (derzeit auf Netfix), wo sie als Mutter einer PatchworkFamilie gegen ihre innere Todesangst kämpft: „Ich mag es, wenn ich die Nische der Rollen, die nicht sexy sind, ausfüllen kann.“

Doch längst ist die New Yorkerin mehr als nur eine Nischenfüllerin. Sie zählt zur Riege junger Regisseurinnen, die nach Jahrzehnten männlicher Übermacht das Filmbusiness endlich weiblicher machen: Als sie 2017 in „Ladybird“ ihr Regiedebüt gab, erhielt sie prompt Oscarnominierungen für Regie und Drehbuch. An diesen Erfolg knüpfte sie zwei Jahre später mit „Little Women“ an; der Film war für einen Oscar für das beste adaptierte Drehbuch nominiert. Und am 20. Juli startet ihr bereits vorab hoch gehyptes Movie „Barbie“ mit Margot Robbie und Ryan Gosling.

Doch Gerwig hatte stets zu kämpfen. Schon als sie am College eigene Filme drehen wollte, standen männliche Kommilitonen im Weg: „Wenn ich mir eine Kamera ausleihen wollte, war nie etwas verfügbar, weil die Jungs die Geräte in Beschlag genommen hatten. Als Mädchen warst du ausgegrenzt, wenn es um technischere Berufe ging.“

GRETA GERWIG

prägt den jüngsten Siegeszug der Hollywood-Regisseurinnen. Platte Frauenbilder bekämpft sie bevorzugt im Gucci-Pyjama.

TEXT RÜDIGER STURM

Greta Gerwig ist derzeit in „Weißes Rauschen“ auf Netflix zu sehen.

Am 20. Juli startet ihr Kinofilm „Barbie“.

Instagram:

@officialgretagerwig

Guten Morgen! Und gute Nacht? Zum Interview tritt Greta Gerwig in einem Outft an, das wie ein Schlafanzug aussieht. Immerhin von Gucci, wie sie auf Nachfrage ausführt. Die preisgekrönte Schauspielerin und Filmemacherin betrachtet Textilien als Stoff der Freiheit. „Ich ziehe mich so an, weil ich niemandem außer mir selbst gefallen muss. Und diese Klamotten fühlen sich gerade richtig an.“

Nein, Gerwig, 39, hat nicht die geringste Lust, festgefahrene Erwartungen an ihr Aussehen zu erfüllen. Auch in ihren Filmen „Greenberg“ oder „Frances Ha“ porträtiert sie als Darstellerin Frauen, die sich nicht über die Optik

Klare Worte statt harter Bandagen Zugegebenermaßen war es dann aber dennoch ein Mann, der Greta Gerwigs Karriere entscheidend beeinfusste: Regisseur Noah Baumbach, der auch zu ihrem Lebenspartner wurde, verhalf ihr mit Rollen wie in „Greenberg“ zum Durchbruch als Darstellerin – und sie forderte diese Hilfe auch stets ein. „Ich hatte zwar schon vorher geschrieben, aber dann Drehbücher mit ihm gemeinsam verfasst. Und ich habe ihn dabei ständig gefragt, wenn ich etwas Regietechnisches wissen wollte.“ Wenn sich Baumbach mit Regiekollegen wie Wes Anderson oder Brian De Palma zum Abendessen traf, sagte sie: „Ich komme mit, ich will hören, worüber ihr euch unterhaltet.“

So wurde sie Teil eines exklusiven Dinnerzirkels. „Wenn du kreativ sein willst, musst du dich im Umfeld der Kreativen bewegen. Dieser Austausch ist ganz wichtig.“ Auch ihre Hauptrolle in „Weißes Rauschen“, bei dem Noah Baumbach Regie führte, bekam sie, indem sie klipp und klar ihre Wünsche äußerte: „Bei der Lektüre des Romans (von Don DeLillo; Anm.) fragte mich Noah, wer denn die Mutterrolle übernehmen könnte, und ich sagte: ‚Ich!‘“

Ja, diese Greta Gerwig wirkt sanft. Doch ihre Marschrichtung ist klar. Das zeigt sich auch, wenn sie über junge Filmstudentinnen, die Generation eins nach Greta, spricht: Wenn sie da eine sehe, die beim Dreh „Nein, das passt so nicht“ sagt, gehe ihr das Herz auf. „Yeah, zeig’s ihnen!“, sagt sie dann.

Wir sind Wavemaker, um Menschen zu bewegen und zu begeistern. Unser größtes Anliegen ist es, unseren Stoke für die Surfkultur mit allen zu teilen.

ROCK UND ROLL

Die Pollera ist der farbenfrohe Rock ihrer Mütter und Großmütter. Und sie tragen ihn stolz wie eine Uniform – in ihrem Kampf für Frauenrechte. Fotografn Celia D. Luna besuchte in Bolivien sieben Skateboarderinnen, die alle Klischees überrollen.

UND PLÖTZLICH MACHTE ES KLICK

„Das war eines der wichtigsten Fotos meiner gesamten Karriere“, sagt Luna.

„In diesem Moment konnte ich all die Kraft und die Einheit spüren, die diese jungen Frauen ausstrahlten.“

TEXT LOU BOYD FOTOS CELIA D. LUNA

OLLIE UND ICH

Skaterin Teffy Morales beim Trick Ollie im Skatepark der Stadt Cochabamba

WIE IM FLUG

„Der Anblick von Unterröcken kommt in Bolivien dem Anblick von Unterwäsche gleich“, sagt Luna. „Das ist etwas, was frühere Generationen nicht gezeigt haben.“

Hier rollt Elinor Buitrago durch den Skatepark. Und ihre Röcke wehen im Fahrtwind – als würde sie tanzen.

ls Kind einer alleinerziehenden Mutter in der ländlichen Region Ayacucho, knapp 600 Kilometer südöstlich von Lima, waren die frühen Jahre der peruanischen Fotografn Celia D. Luna von Folklore und Tradition der Anden geprägt. Mittlerweile ist Luna 41, lebt in Miami und ist selbst alleinerziehende Mutter. „Ich wollte immer schon Frauen fotograferen, die Träumerinnen sind“, sagt sie. „Kämpferinnen wie meine Mutter, farbenfroh wie mein Land.“

Und dann stieß Luna auf Instagram auf eine Gruppe junger Frauen in Cochabamba, Bolivien, die in die bunten Stoffe und bauschigen Spitzenunterröcke gehüllt waren, die sie aus ihrer eigenen Jugend kannte.

Sie hatten die Haare zu langen Zöpfen gefochten und trugen die traditionelle Kleidung indigener Andenfrauen: an breitkrempige Melonen erinnernde Bowler­Hüte, Pollera­Röcke (voluminöse Röcke aus Baumwolle oder Wolle mit bis zu zehn Unterröcken) und AguayoWickeltücher (aus einem farbenfrohen, handgewebten Stof f). Und – diese Frauen waren allesamt Skateboarderinnen. Mit Kickfips mitten am Gehsteig und Jumps in der Halfpipe. Und fiegenden Polleras samt rüschenverzierten Unterröcken, die bei jedem Trick zum Vorschein kamen. Luna wusste sofort – da musste sie hin, die musste sie selbst fotograferen. „Ich konnte etwas von mir selbst in ihnen sehen und war so fasziniert davon, wie selbstverständlich sie ihre traditionelle Kleidung trugen, während sie Sport trieben“, sagt sie.

Mit Hilfe von lokalen Führern konnte Luna eine der Skaterinnen ausfndig machen und sich der Gruppe vorstellen. Genauer gesagt der bolivianischen Skatergruppe ImillaSkate.

Imilla bedeutet in den indianischen Sprachen Aymara und Quechua so viel wie „junges Mädchen“, die Gruppe wurde 2019 von der damals 23­jährigen Dani Santiváñez in der 631.000 ­E inwohner­Stadt Cochabamba,

A220 Kilometer südöstlich von La Paz, gegründet. Und alle sieben Mitglieder brettern in der traditionellen Tracht der Hochlandregionen.

Die Ästhetik von ImillaSkate ist ein Symbol des Widerstands gegen die abwertende Verwendung des Begriffs „cholita“ – eine Bezeichnung für indigene Andenfrauen in der damit verbundenen Kleidung. „ Als ich in den Anden aufwuchs, war es eine Art Beleidigung, wenn man jemanden ‚cholita‘ oder ‚chola‘ nannte“, sagt Luna. „Es war ein Schimpfwort, mit dem man seinem Gegenüber herabwürdigend sagen wollte: ‚Du sprichst nicht richtig Spanisch, du hast keine richtige Bildung und überhaupt –wie du aussiehst!‘ Aber ich sah, dass diese bolivianischen Mädchen dem Wort ‚cholita‘ eine ganz andere Bedeutung geben. Sie benutzen es mit so viel Stolz und Freude, und sie wollen diesen Stolz zeigen, indem sie die gleiche traditionelle Kleidung tragen wie früher ihre Mütter und Großmütter. Sie beleben ‚cholita‘ völlig neu, während sie diesen Sport betreiben, der sie in die Zukunft katapultier t.“

Als Luna ihren Foto­Trip nach Bolivien vorbereitete, kam ihr sofort die einzig logische Reisebegleiterin in den Sinn: Celia Victoria Morales, ihre Mutter. „ Ich wusste, dass sie einverstanden sein würde, denn sie liebt das Abenteuer“, sagt Luna. „Und sie lebt die Unabhängigkeit.“ Also reisten die beiden Frauen gemeinsam nach Cochabamba, um die neuen „cholitas“ zu treffen und zu fotograferen. Und ihre Botschaft in die Welt jenseits der Anden hinauszutragen: Frauen, seid stolz darauf, wer ihr seid und wie ihr seid. „So wie ich stolz auf meine Mutter bin“, sagt Luna.

celiadluna.com

Zwischenstation auf der Reise ins bolivianische Cochabamba: Luna und ihre Mutter Celia Victoria auf dem Hexenmarkt in der Hauptstadt La Paz

SIE ROLLT VORAN

„Deysi Tacuri Lopez ist die Draufgängerin in der Gruppe“, sagt Luna. „Die Mädchen schauen zu ihr auf.“

DER VIBE DER PIPE

„Wir skaten als Gruppe weiter, bis wir unser Ziel erreicht haben“, sagt Belen Fajardo, hier in Aktion in der Halfpipe. Und das Ziel ist: „Schluss mit der Diskriminierung von uns jungen Frauen! Wir haben Botschaften von Mädchen aus dem ganzen Land erhalten, die uns in den Medien gesehen haben und nun Skaten lernen.“

„

Kämpferisch wie meine Mutter, farbenfroh wie mein Land –ich fühlte sofort: Da ist eine Verbindung zwischen diesen jungen Frauen und mir.“

Fotografin Celia D. Luna über ihr Bedürfnis, den Skaterinnen von Cochabamba ein Denkmal zu setzen

SUSAN MACHT BLAU

„Diese Kleidung zu tragen erfüllt mich mit Stolz“, sagt die Skaterin Susan Mesa, „denn meine Großmutter war genau so angezogen. Ich konnte damit nichts anfangen, bis ich selbst die Pollera trug und zu verstehen begann: Die soziale Stigmatisierung, der meine Oma ausgesetzt war, betrifft nun auch mich. Ich skate also nicht nur für mich, sondern auch für meine Großmutter, meine Mutter und alle Frauen, die jemals mit Verachtung behandelt wurden, weil sie diese Kleidung trugen.“

LOOK OF LOVE

„Mir geht es um unsere Identität als bolivianische Frauen. In diesem Look fühle ich mich meiner Oma nahe, die traditionelle Kleidung trug und mir einen Teil davon überließ“, sagt Belen Fajardo. „Sie ist glücklich, wenn sie mich so sieht.“

SIE GIBT DEN TON AN

„Das Mädchen auf diesem Bild heißt Huara und ist verantwortlich für das Grafikdesign und die Web-Inhalte der Gruppe“, sagt Celia D. Luna.

„ Als ich erstmals die wunderbaren Kleider und Röcke meiner Oma trug, spürte ich plötzlich diese Stigmatisierung. Nun skate ich nicht nur für mich, sondern auch für sie.“

Susan Mesa, Mitglied von ImillaSkate, über ihren Protest gegen überkommene Rollenbilder

DIE GLORREICHEN SIEBEN

Ein abschließendes Gruppenbild von ImmilaSkate – sieben Frauen skaten für ihre Rechte.

Instagram: @imillaSkate

Mehr Skate-Inhalte gefällig? Hier geht’s zur Red Bull TV-Serie „ABC of … Skateboarding“.

The greatoutdoors

Ihre Outdoor-Destination am Lago Maggiore!

Natur und Abenteuer Paradies: 1’400 km Wanderwege, Trailrunning, Klettern, Bouldern, MTB und jede Menge Wasserspass! … nicht zu vergessen die über 2’300 Stunden Sonnenschein im Jahr!

www.ascona-locarno.com

Cardada Cimetta

EIN MANN ZIEHT MIT DEM SOMMER

Die Kicks der Natur, die Kraft der Wellen und ganz viel Sand und Strand für die Seele: Surf-Olympionike Leon Glatzer erklärt, wie der Sommer uns stärker macht. Und glücklicher. Und freier. Und …

TEXT MARC BAUMANN FOTOS JOSÉ MANDOJANA

Herr der Wellen Surf-Profi Leon Glatzer, 26, beim Shooting im Meer vor El Tunco in El Salvador

„ ENDLICH AM STRAND –UND PLÖTZLICH IST DER KOPF FREI.“

en Weg zum Profsurfer und dann auch noch zu den Olympischen Spielen musste sich Leon Glatzer hart erkämpfen – aber dass Wellenreiten in seinem Leben mal eine Rolle spielen wird, wurde ihm in die Wiege gelegt. Er kommt am 28. Februar 1997 auf Maui, Hawaii, zur Welt, der Heimat des Surfens. Von da zieht seine aus Kassel stammende Familie mit dem zweiährigen Leon und seinem Bruder nach Costa Rica, in einen verschlafenen, abgelegenen Ort namens Pavones, noch so ein Surf-Mekka. Der renommierte „Stormrider Surf Guide“ rühmt Pavones als „one of the sweetest waves on the planet“, an der dortigen Landzunge bricht eine der längsten einlaufenden Wellen Lateinamerikas.

Schon mit drei spielt Leon auf einem Sur fbrett im Meer, als junger Mann surft er sich in die Social-Media-Timelines und Actionvideos der deutschen und bald weltweiten Surfszene. Seine Stärke: kraftvolle Airs, also Sprünge. Er gewinnt Contests bei der World Qualifying Series, bei der man sich für die World Surf League der besten 32 Surfer qualifzieren kann: sein großes Ziel. Bei den Olympischen Sommerspielen 2021 in Tokio verpasst er den Achtelfnaleinzug nur hauchdünn. Elf Monate im Jahr reist Leon Glatzer, inzwischen 26, den besten Wellen hinterher, dazwischen macht er immer wieder Pause in Pavones, wo er 50 Meter vom Meer entfernt wohnt, um sich zu erholen – beim, klar, Surfen. Und wenn es so wirkt, als lebte Leon seit seiner Geburt in einem endlosen Sommer, dann täuscht

das kaum: „Klar haben mich die vielen Tage mit Sonne, Strand und Meer geprägt – als Surfer und als Mensch.“

Wen außer Leon hätten wir also besser fragen können, auf welch vielfältige Weise wir vom Sommer proftieren – und wie wir seine Superkräfte am besten für uns aktivieren können? Hier Leons Antworten in sechs Kapiteln – die sechs Pforten zum Dauersommer.

DIE BEACH -VIBES

Warum am Strand besondere Gemeinschaften entstehen

„Meine Mutter wollte weg von der negativen Energie der Großstadt, sie fand in Costa Rica ihr Traumleben: ein kleines Häuschen direkt am Strand, in einem fernab gelegenen Örtchen namens Pavones. Mein Bruder und ich sollten in einer entspannten und gesunden Umgebung aufwachsen. Wenn ich, wie neulich auf Tahiti, jemanden kennenlerne, der wie ich am Meer groß geworden ist, entsteht sofort eine tiefere Verbindung zwischen uns. Dieses Verständnis für den anderen zeichnet kleine StrandCommunitys aus: Es sind superfreundliche, superbescheidene Menschen, die einfach viel Liebe zu geben haben.

Am Strand hörst du nur ganz selten, dass Leute über Sorgen oder Stress reden. Oder prahlen, wer am meisten Geld hat. Klar, ich verallgemeinere etwas, nicht alle Menschen, die an einem Ort wie Pavones leben, sind sich ähnlich. Und doch eint uns etwas: Am Meer leben eher Menschen, die wirklich glücklich sind. Weil sie weniger störende Außengeräusche haben. Man checkt nicht dauernd die News oder Instagram, man ist bei sich selbst.“

DIE ENERGIE

Wie die Nähe zur Natur Superkräfte in uns freisetzt

„Wenn ich nach einem Termin in der Stadt wieder barfuß den Sand berühre, wenn ich dann ins Wasser tauche und die erste Welle über mich hinwegrollt, ist das wie eine innere Reinigung. Es gibt mir Kraft, es erfüllt mich mit Energie. Von einer Sekunde auf

Am Arbeitsplatz

Leon in El Sunzal, wo er mit dem Surf-Nationalteam trainiert

„ WENN DIE ERSTE WELLE ÜBER

MICH HINWEGROLLT, IST DAS WIE EINE INNERE REINIGUNG. SIE ERFÜLLT MICH MIT ENERGIE.“

die andere ist da so viel freier Platz in meinem Kopf, er wird auf so gute Art einfach leer. Deine Gedanken rasen mal nicht wie sonst im Alltag, du wirst einfach eins mit der Natur, dem Ozean.

Ein Strand verändert wirklich deine Stimmung, er zaubert dieses kleine Lächeln auf dein Gesicht. Selbst wenn ich nur an einer Steilküste stehe oder gar noch im Auto bin und aufs Meer schaue, spüre ich, wie viel Energie das Wasser da unten hat, die brechenden Wellen, die vom Wind über tausende Kilometer vorangetrieben wurden. Wie viel Power mir das Meer gibt, merke ich, wenn ich eine Verletzung auskurieren muss. Ich fühle mich nach einer Zeit dann fast wie tot, so sehr bin ich daran gewöhnt, auf dem Meer, auf dem Sur fbrett zu sein. Das Licht, das Salzwasser, die frische Luft und die Bewegung, das pusht mein Immunsystem, Surfen bewirkt einen sofortigen Dopaminausstoß.“

DIE SONNE

Warum wir während Auf- und Untergängen am meisten über uns lernen „ Ich bin fast jeden Tag am Meer, da beobachtest du nicht mehr jeden einzelnen Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang –aber du verlierst trotzdem nie das Gefühl dafür, was für ein besonderer Moment das jedes Mal wieder ist. Wenn die Sonne am Horizont aufgeht, ist es, als würde sie den Ozean sanft wachrütteln. Die ersten Sonnenstrahlen wärmen dich wie eine liebevolle Umarmung. Wenn die Sonne dann am Zenit steht, ist mir der Strand in der Mittagshitze oft zu heiß, besonders in Pavones, so nah am Äquator. Doch am Abend, wenn die Sonne milder wird, ist es wieder so, als würde sie dich freundlich einladen, wieder vorbeizukommen.

Der Blick in den Sonnenuntergang ist ein Moment der Selbstrefexion, fnde ich. Der unverbaute Horizont, das Meeresrauschen, all das versetzt dich in die Lage, das

Leben aus einer anderen Perspektive, wie von einem höheren Punkt aus, zu betrachten, das große Ganze mehr zu sehen. Und es ist fast auch wie ein Abschied. In der Großstadt gehst du abends noch ins Kino, auf ein Konzert oder zu irgendeinem Event. Es wird nie wirklich dunkel. Am Meer, in der Natur, ist das Beobachten des Sonnenuntergangs oft das Letzte, was man tut. Er macht mich dankbar und glücklich. Mehr braucht man nicht – und geht ins Bett.“

Sommerkind. Mit seiner Mutter zog Leon von Hawaii nach Pavones, Costa Rica, wo er schnell aufs Board kam.

Kurvenkratzer Leon wirbelt im Training am Nachmittag die Gischt auf.

Auf Tauchstation

Leon, einmal mehr in seinem Element – diesmal in Hudhuranfushi

auf den Malediven

Training an Land

Eisbäder kurbeln

Leons Durchblutung an. Zwischen Surf-Sessions

trainiert er seine Koordination (u.).

DAS MEER

Wie das Element Wasser uns befreit und Ehrfurcht lehrt

„Wenige Minuten unter Wasser ohne Sauerstoff reichen, und du ertrinkst. Interessant, dass wir Menschen uns trotzdem im Meer so wohlfühlen. Unser Körper ist so wenig geschaffen fürs Wasser, und trotzdem ist es auch unser Element. Ich habe von so vielen Menschen erzählt bekommen, dass der Ozean für sie diese heilende Quelle ist. Ich reise als Profsurfer ständig von Strand zu Strand, aber wenn du mich fragst, wo ich im Urlaub hinwill, würde ich trotzdem immer ans Meer fahren. Auch ohne Sur fbrett. Einfach nur schwimmen gehen, tauchen, bodysurfen. Das Salzwasser befreit uns von unserem Gewicht, lässt uns schweben, unter Wasser wird es still.

Wenn ich im Meer bin, spüre ich die Strömungen an meinen Zehen, meinen Fußsohlen, meinen Knien. Ich habe das nicht trainiert, den Ozean zu lesen, das ist natürlich entstanden im Laufe der Jahre. Wenn ich heute aufs Meer blicke, erkenne ich lange vorher, wann das nächste WellenSet kommt, wie Sandbänke die Brandung beeinfussen. Wenn die Wellen wirklich groß sind und der Wind kräftig, dann ist es noch mal eine ganz andere Geschichte. Die Natur hat dann die Kontrolle über dich, und du versuchst mit allem, was du hast, zu überleben: mit deiner Stärke, deinem Körper, deinem Geist. In solchen Momenten macht mich das Meer ehrfürchtig.“

DAS SUPERFOOD

Reife Früchte, frischer Fisch – warum wir nie gesünder essen als im Sommer „Wenn ich müsste, könnte ich daheim in Costa Rica auch ohne einzukaufen überleben, einfach nur von der Natur hinter

Rein in die Wellen: Erlebe hier die besten Surf-Filme und -Shows auf Red Bull TV.

„ AM STRAND HÖRST DU SELTEN LEUTE ÜBER STRESS KLAGEN –ODER MIT GELD PRAHLEN.“

Und … Action!

„VIER

MONATE

OHNE MEER –DAS IST, ALS FEHLTE MIR EIN TEIL MEINES KÖRPERS!“

DER EWIGE SOMMER

Wie es ist, der Sonne ein Leben lang hinterherzujagen

meinem Haus. So wie die Menschen in früheren Zeiten. Das wäre natürlich ganz schön aufwendig, darum kaufe ich schon auch Lebensmittel wie alle anderen. Aber wir haben hier wilde Mangos, Bananen, Wassermelonen, Salat und vieles mehr, du pfückst es dir einfach vom Baum oder von der Erde. Und es ist unbehandelt.

Ich mag mir gar nicht vorstellen, was sie alles etwa auf Plantagenobst sprühen, das danach unreif um die halbe Welt geschickt wird. Hier stammt das Gemüse von einem kleinen Bauern aus der Nähe, den du oft sogar kennst. Das merkt man einfach. Das frisch geerntete Obst, das man oft am Strand kaufen kann, schmeckt so viel süßer und gesünder als Discounter-Früchte. Aber das Beeindruckendste für mich ist, seinen eigenen Fisch im Meer zu fangen. Es ist, als würde diese wunderschöne Kreatur aus dem Wasser kommen und sich opfern, um deine Familie zu ernähren. Das macht einen dankbar. Und es ist auch einfach superlecker.“

„Ich habe mir das Strandleben nicht ausgesucht. Meine Mutter hat das für uns getan. Mein Bruder hat später etwas anderes gefunden, was ihm wichtig war: zu studieren, mehr Geld zu verdienen, einen sicheren Job zu haben. Aber die ersten Monate waren wirklich schwer für ihn. Menschen wie wir vermissen das Meer und den Strand auf eine Weise, die andere, die in der Stadt aufwuchsen, sich nicht vorstellen können. Als ich einmal eine Verletzung hatte, verbrachte ich fast vier Monate in Kassel in Deutschland bei meiner Familie, da fühlte ich mich, als wäre mir mit dem Ozean ein Teil meines Körpers gestohlen worden.

Inzwischen reise ich wieder um die Welt zu Wettkämpfen und Filmaufnahmen: Ich kann in einem Moment in Frankreich surfen, mitten im Winter – und dann für zehn Tage nach Bali gehen, wo Sommer ist. Die Jahreszeiten wirbeln bei mir nur so durcheinander, aber am meisten sehne ich mich immer nach dem Sommer. Wenn ich im Herbst oder im Winter in Europa surfe, möchte ich um ehrlich zu sein nur wieder weg ins Warme. Ich jage dem Traum vom Endless Summer hinterher, auf jeden Fall. Der Sommer macht Menschen glücklicher, kontaktfreudiger und kommunikativer –einfach menschlicher!“

In die Luft gegangen Leon bei seiner Spezialität, den hohen Sprüngen, genannt Airs

Erlebe, wie Leon in seinem neuen Video sein ganzes Können zeigt.

Mann über Board Während einer Surf-Pause lässt Leon sein Brett mal eben sinken.

Nicht zu bremsen Max Verstappen vor dem Start zum Grand Prix in Miami am 7. Mai: Der Welt­

meister fuhr vom neunten (!) Startplatz aus zum Sieg.

EIN MAXIMUM NAMENS

MAX

Volle Härte, vor allem gegen sich selbst. Drei Frauen, denen er blind vertraut.

Zwei Katzen namens Lewis und Toto.

Und noch sieben weitere Gründe, warum Max Verstappen der beste Rennfahrer der Gegenwart ist.

TEXT WERNER JESSNER

1 MAX HAT DIE BESTE AUSBILDUNG

Jos Verstappen, selbst 107-facher Formel-1Starter, erkannte bald, dass seine eigene Karriere unvollendet bleiben sollte – und sah gleichzeitig das Potenzial in seinem Sohn Max. Im Wohnwagen von Kart-Piste zu Kart-Piste durch Europa tourend, bekam Mäxchen mit, wie viel mehr als ein schwerer Gasfuß nötig ist, um ein erfolgreicher Rennfahrer zu werden. Als Teenager brach er die Schule ab und sammelte stattdessen Renn-Erfahrung, die so manch alte Hasen neidisch werden ließe. Sein Leben war aufs Rennfahren ausgerichtet, nichts anderes.

In die Formel 1 zu kommen ist die eine Sache. Dort erfolgreich zu sein eine ganz andere. Mit siebzehn war Max bereit für den großen, den letzten Schritt.

Interview mit dem Red Bulletin vor seinem ersten Rennen:

the red bulletin: Bist du nervös?

max verstappen: Warum sollte ich? Solange ich denken kann, war mein Ziel die Formel 1. Endlich kann ich das tun, worauf ich mein Leben lang hin trainiert habe. Ich freue mich darauf.

„Ich, nervös? Nein, warum sollte ich?“

Gasfuß-Gen. Vater Jos Verstappen sah das Potenzial in seinem Sohn Max.

Volle Konzentration Vor dem Start –Max beim Formel‑1‑ Grand Prix von Miami auf dem Weg zu seinem Arbeitsgerät

2 MAX HAT STARKE FRAUEN AN SEINER SEITE

Mutter Sophie Kumpen war selbst Rennfahrerin und hat als solche männliche Konkurrenten besiegt, die es später bis in die Formel 1 schaffen sollten. Niemand kennt Max so gut wie sie. Und sie entdeckt Unterschiede: „ Als ich noch gefahren bin, habe ich immer den Druck gespürt. Ich konnte vor Nervosität nichts essen und habe Magenschmerzen bekommen – Max hat das alles nicht.“ Und bei allem Wissen um die Qualitäten ihres Sohnes sind unverändert Muttergefühle im Spiel: „Klar bleibt im Rennsport immer ein Risiko. Das ist der Grund, warum ich am Donnerstag vor jedem Rennen in der Kirche eine Kerze anzünde.“

Mit seiner um zwei Jahre jüngeren Schwester Victoria, die im Unterschied zu ihm selbst bei Mutter Sophia in Belgien aufgewachsen ist, verbindet Max eine herzliche Beziehung, die Victorias Kinder Luca und Lia explizit mit einschließt. Und dann ist da natürlich seine Liebe zu Kelly Piquet, der Tochter des dreifachen F1-Weltmeisters Nelson Piquet. „Sie hat einen guten Einfuss auf Max“, beobachtete auch Helmut Marko. „Er ist ruhiger geworden.“

Auch im Job setzt Verstappen auf Frauen-Power: Chef-Strategin Hannah Schmitz trifft Entscheidungen über den besten Zeitpunkt und die Anzahl von Boxenstopps, über geforderte Rundenzeiten oder perfektes Reifen-Management. Die Britin, Mutter zweier Kinder, ist ein Ruhepol, der so glasklar kommuniziert, wie es Max entspricht. „Das Wort ‚vielleicht‘ gibt es bei ihr nicht“, sagt Dr. Helmut Marko, Mastermind von Red Bull Racing. Der Lohn: Geniestreiche wie Max’ Sieg in Ungarn im Vorjahr von Startplatz 10 aus – auf einer Strecke, auf der Überholen fast unmöglich ist.

3 MAX LERNT AUS SEINEN FEHLERN

Als er in die Formel 1 kam, erinnerte Max an seinen heißblütigen Vater Jos: ein Crash hier, ein Abfug da, ein Gerangel mit einem Gegner in der Box dort. Eine potenzielle Schwäche, obwohl es an seinen phänomenalen Voraussetzungen nie Zweifel gab. Franz Tost, Verstappens erster F1-Teamchef: „ Das Gesamtpaket aus Speed, Auftreten und Selbstvertrauen war einzigartig.

Ruhepol

Mit Kelly Piquet, 34, ist Max Verstappen, 25, privat glücklich.

Auch die Renn-Intelligenz war von Anfang an da.“ Doch woher kommt die neue Coolness von Max?

Franz Tost sagt dazu: „Der erste WMTitel hat ihn entspannter denn je werden lassen.“ Dr. Helmut Marko ergänzt: „Max hat einen unglaublichen Reifeprozess durchlaufen. Er weiß, dass er auf eine Runde gesehen der Schnellste im Feld ist, und kann mittlerweile unterscheiden, was wichtig ist und was unwichtig. Er akzeptiert Fakten, die er nicht ändern kann.“

Chef-Strategin

Hannah Schmitz trifft Entscheidungen – etwa über die Anzahl der Boxenstopps.

Max, wie nah an der Perfektion war deine Karriere bisher? „Man versucht immer, so knapp wie möglich an die 100 Prozent zu kommen. Das muss der Anspruch sein. Man kann Dinge immer anders machen, aber in Summe war unser Weg nicht so schlecht.“ Diese Aussage hat das Potenzial zum Understatement des Jahrzehnts.

FRANZ TOST

4 MAX LÄSST SICH NICHT ABLENKEN

Wer bei Geschwindigkeiten bis 360 km/h, Verzögerungswerten bis zum Fünffachen des Körpergewichts und einer Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in zweieinhalb Sekunden Zeit und Muße hat, sich mit dem Team am Funk über die Strategie zu unterhalten, die Reifentemperatur und den Ladezustand des Akkus im Auge zu behalten, daneben über das Lenkrad, das mit seinen drei Dutzend Knöpfen, Schaltern und Reglern eher einem Computer gleicht, das Auto für die kommende Kurve perfekt feinzutunen, muss per defnitionem ein ziemlich fokussierter Mensch sein.

So verwundert es nicht, dass Doppelweltmeister Verstappen auch abseits des Cockpits den Faden nicht verliert. Exzesse,

Hoffnungsvoll Max Verstappen im Mai beim Qualifying für den Grand Prix in Miami

wilde Partys, Skandale? Nicht mit Max. Yellow Press und Schlagzeilen – an derlei Interessierte wenden sich frustriert ab. Exotische Hobbys, seltsame Vorlieben? Auch nicht. Sport, um ft für die Rennen zu sein, Familie, guter Schlaf – das macht ihn happy. Die Einzigen, die ihn ablenken dürfen, sind die beiden Katzen in seiner Wohnung in Monaco: Jimmy und Sass. Als sie just bei einem Simulatorrennen zu lästig wurden, taufte er sie kurzerhand um, und zwar in „Toto“ und „Lewis“ nach seinen langjährigen Kontrahenten Wolff und Hamilton. Feine Klinge, Herr Verstappen!

Der erste WMTitel hat Max entspannter denn je werden lassen.“

MAX VERSTAPPEN

5 MAX IST EIN TEAM - PLAYER

...

the red bulletin: Wer spricht während eines Rennens mit dir? Wie kommen all die Informationen von der Strecke und aus der Zentrale in Milton Keynes, dem Herz von Red Bull Racing, die live Einblick in die Daten hat und sie analysiert, zu dir? Mit anderen Worten: Wer sind deine Augen und Ohren?

max verstappen: Es ist hauptsächlich mein Renningenieur Gianpiero Lambiase, genannt GP. Er ist mit all den anderen Teammitgliedern in Kontakt, die Infos laufen bei ihm zusammen. Er entscheidet dann, welche Infos ich sofort brauche und bei welchen sich das Team noch ein wenig Zeit lassen kann, um abzuschätzen, wie sich gewisse Dinge entwickeln. Das Timing ist entscheidend.

Wie ist das Verhältnis zu deinem Renningenieur?

Es ist total wichtig, eine gemeinsame Sprache zu sprechen, eine vertraute Art der Kommunikation zu pfegen. Im Rennauto wird es bisweilen recht hektisch. Darum brauche ich ein Gegenüber, das klar und ruhig bleibt. Je ruhiger man auch in StressSituationen kommunizieren kann, desto bessere Entscheidungen kann man treffen.

Wie viel Information möchtest du während eines Rennens bekommen? Abstände zu den Gegnern, wie sich die Strategie entwickelt, solche Dinge? Nicht alle Abstände, nein. Manchmal ist ein externer Hinweis auf eine geänderte Linienwahl wichtig oder darauf, auf welchen Reifen das Auto hinter mir unterwegs ist. Wie Strategien angepasst werden etwa. Infos, die ich auf meinem Lenkrad nicht sehe, mein Team in den Daten aber sehr wohl. Sie haben den Überblick über das Ganze, und das hilft mir, im Auto zu performen.

Die Kommunikation zwischen GP und dir ist aber längst nicht alles, korrekt? Korrekt! Das gesamte Team an der Strecke, im Simulator und in der „Fabrik“, also unserer Zentrale in Milton Keynes, hat nur ein Ziel: die Performance des Autos zu verbessern. Es herrscht ständige Kommunikation zwischen allen Abteilungen, vor allem an

Rennwochenenden zwischen den einzelnen Sessions. Ja, da arbeiten viele Menschen daran … sehr viele. GP spricht während eines Wochenendes mit bis zu fünfzig Teammitgliedern.

Fällt dir ein Rennen ein, das du nur wegen Informationen gewinnen konntest, die du von deinem Team erhalten hast? Oh, da gibt es viele. Im letzten Jahr fällt mir mein Heimrennen in Zandvoort ein oder natürlich auch Ungarn. Kommunikation zwischen dem Team und mir kann den Renn­Ausgang beeinfussen. Manchmal ist dieser Prozess nach außen hin weniger plakativ. Es muss nicht immer ein Sieg sein. Jede einzelne gute Session ist das Ergebnis von Teamwork.

6

ABER AUCH EIN

...

GNADENLOSER EGOIST

Franz Tost, Chef der Scuderia AlphaTauri, hat außer mit Max mit vielen Nachwuchspiloten gearbeitet. „Wer es in die Formel 1 schafft, für den muss Rennfahren absolute Priorität haben. Darum arbeite ich gern mit extremen Egoisten. Nur sie schaffen es, sich so radikal am Riemen zu reißen. Sie wissen, was sie für den Erfolg brauchen, und lassen sich durch nichts ablenken.

„Wichtig ist, eine gemeinsame Sprache zu sprechen.“

Der 37. Sieg Max und Oracle Red Bull Racing gewinnen im April den turbulenten Grand Prix in Melbourne.

Max war von allen meinen Fahrern auf dem höchsten Niveau.“

Rennfahrer-Weisheit: Der Teamkollege ist dein erster Gegner. Und die Liste von Max’ Verfossenen ist lang: Carlos Sainz, Daniil Kwjat, Daniel Ricciardo, Pierre Gasly, Alex Albon und Sergio Pérez mussten einsehen, dass Max unmissverständlich den Anspruch auf die Alpha-Rolle stellt –immer. Als er einst von Teamchef Christian Horner gebeten wurde, seinen Teamkollegen überholen zu lassen, lehnte er rundum ab: „Don’t ever ask me that again.“

7 MAX WILL KEINE JA - SAGER

Aus einem Interview mit dem damaligen Teenie Max im Sommer 2016:

the red bulletin: Wenn du unverschuldet ausscheidest – etwa durch einen Crash, einen technischen Defekt –, wie gehst du damit um?

max verstappen: Egal. Weitermachen, nicht jammern. Man up!

Damals war Max Verstappen gerade einmal achtzehn Jahre alt. Gleichaltrige tun sich bisweilen schwer, bei „FIFA“ oder „Call of Duty“ zu verlieren, doch der junge Mann aus den Niederlanden konnte bereits zu diesem Zeitpunkt zwischen Eigenfehlern und höherer Gewalt unterscheiden. Dr. Helmut Marko, maßgeblich dafür verantwortlich, dass Max in Milton Keynes andockte: „Ich habe in meinem Leben so gut wie jede Ausrede gehört, warum es nicht läuft. Max war anders – schon als er mit fünfzehn zum ersten Mal in meinem Büro in Graz saß. Allein, ohne seinen Vater.“ Angesprochen auf Fehler, war ihm klar, wann er die Schuld trug und nicht Motor, Reifen oder die Abstimmung des Rennwagens.

Die Schule von Dr. Marko hat den Ruf, eine der härtesten der Welt zu sein. Wer sie übersteht, hat das Zeug zum Weltmeister: Sebastian Vettel ist das beste Beispiel und natürlich Max selber. Doch der hatte allen anderen gegenüber den Vorteil, vor der Schule des Doktors den Kindergarten seines Vaters Jos durchlaufen zu haben (auch wenn es natürlich keiner war, eher im Gegenteil). Wer mit zwölf Jahren nach einem verpatzten Kartrennen vom eigenen

Vater an einer italienischen Raststation ausgesetzt wird, verinnerlicht das System des „Man up!“ ganz schnell. Marko: „Zum Erwachsenwerden gehört ein realistisches Selbstbild – und ein gesundes Misstrauen gegenüber Menschen, die an einem selbst ausnahmslos alles super fnden.“

Abbildung ähnlich. Irrtümer und Änderungen bleiben vorbehalten.

The Dream Comes True.

SUNLIGHT steht für Freiheit und Entdeckerdrang – und dafür, stets neue Wege zu gehen. Genau das ermöglichen wir jetzt allen Abenteuerhungrigen mit unserem neuen CLIFF 4X4 –das Traumgefährt, auf das so viele gewartet haben! Gebaut für den Offroad-Einsatz, hochwertig, kraftvoll, individuell – und das alles zu einem unschlagbaren PreisLeistungsverhältnis.

„ Ich habe in meinem Leben so gut wie jede Ausrede gehört, warum es nicht läuft. Max war da ganz anders.“

DR. HELMUT MARKO

8 MAX LEBT RACING

Was macht Max, wenn er keine Rennen fährt? Er fährt Rennen – seit über einem Jahrzehnt Simulatorrennen auf höchstem Niveau. Beim Porsche TAG Heuer Esports Supercup musste sich Max unter 5000 virtuellen Rennfahrern für einen von 20 freien Plätzen im Hauptbewerb qualifzieren, bei dem 200.000 Dollar Preisgeld ausgeschüttet werden. Tatsächlich schaffte er es gleich bei seinem zweiten virtuellen Rennen aufs Podium, obwohl das Niveau der virtuellen Racer sehr hoch ist: Nach der Quali lagen 29 Fahrer innerhalb von sieben Zehntelsekunden! Max ist überzeugt, dass Simulator­Racing mit unterschiedlichen Rennwagen sich positiv auf seine F1­Performance auswirkt: „Man muss seinen Fahrstil passend für den jeweiligen Rennwagen adaptieren.“

Und falls er nicht am Rennsimulator sitzt? Hat er in der Vergangenheit gemeinsam mit Vater Jos zur Entspannung schnelle Runden auf der Rennstrecke gedreht, und zwar in einem 700 PS starken Porsche 911 GT2 RS Clubsport. Bestzeit? Max natürlich! (Heute steht der Verstappen­Neunelf in Amerika zum Verkauf, nur falls jemand gerade 750.000 Dollar übrig hat.)

9 MAX MAG’S HART

Michael Schumacher, Ayrton Senna, Sebastian Vettel: großartige Rennfahrer brillieren unter schwierigen Bedingungen. Je unberechenbarer die Piste, desto mehr ist der Instinkt­Pilot gefragt, der sich permanent an geänderte Bedingungen anpasst. Wir sprechen von Regenrennen, bei denen Bäche über die Strecke fießen und Gischt die Sicht beeinträchtigt. Max’ Karriere wäre ohne das F3­Rennen am Norisring 2014 vielleicht anders verlaufen, doch Dr. Helmut Marko sah im TV, wie er pro Runde ein, zwei Sekunden schneller fuhr als die Konkurrenz „und das gesamte Feld deklassierte“. Das war Max’ Eintrittskarte in die F1. Dass er gerade unter diffzilen Bedingungen so gut ist, liegt daran, dass er schon als Kind trainiert hat wie ein Elitesoldat. Marko: „In Italien kann man das ganze Jahr über Kart fahren. Doch sobald es zu regnen beginnt, füchten alle in die Cafeteria. Nur Max blieb draußen und trainierte im strömenden Regen weiter.“

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DIE ZAHLEN SPRECHEN MAX’ SPRACHE

Es ist nahezu unmöglich, Rennfahrer aus sieben Jahrzehnten fair zu vergleichen. Der Argentinier Juan Manuel Fangio gewann 47,06 Prozent all seiner Grands Prix – allerdings in den 1950er­ Jahren mit viel weniger Saisonrennen und etlichen Gegnern, die nur einzelne Rennen bestritten. Dennoch: absoluter F1­Rekord. In der Saison 2022 schaffte Max die atemberaubende Quote von 68,18 Prozent. Bedeutet: Von 22 Grands Prix gewann der Niederländer 15 – ein Stück Geschichte!

Es gibt kaum eine F1­Statistik, in der der erst 25­jährige Max nicht in den Top 10 der Allzeit­Rekorde auftaucht oder sie längst schon anführt – und die Vermutung liegt nahe, dass er etliche noch deutlich verbessern wird. Ein Rekord Max’ besteht für die Ewigkeit: Seit er mit gerade einmal 17 Jahren und 177 Tagen WM­Punkte geholt hat, wurde das Reglement geändert: Nunmehr muss mindestens 18 Jahre alt sein, wer in die F1 will. Lex Verstappen – der erste von vielen Schritten zur Legende.

Renntier Was macht Max, wenn er keine Rennen fährt?

Simulatorrennen fahren.

„Klar gibt es Rennen, die ich nur durch Infos aus der Box gewinne.“

Hier geht es zu Max’ Red Bull Racing Road Trips.

ADVENTURE DAYS

DEINE HERAUSFORDERUNG -–DEIN ABENTEUER!

Aufregende Landschafen und eine wilde Natur, das und vieles mehr steht für die dänische Ostseeinsel Bornholm. Das perfekte Terrain für alle Abenteuerlustigen.

Wie geschafen für den neuen Ford Ranger, der keine Herausforderungen scheut. Bist du bereit, Grenzen zu überwinden und Freiheit und Abenteuer zu erleben?

Lerne jetzt Bornholm mit Europas Pick-up Nr. 1  kennen! Spüre die beeindruckende Krafentfaltung seiner efzienten Motoren mit jeder Faser deines Körpers und erlebe das Glücksgefühl, wenn sich der 4x4-Antrieb unbeugsam durch dick und dünn wühlt.

Neben unvergesslichen Ofroad-Erlebnissen kannst du dich beim

Mountainbiken und Kajakfahren austoben. Ein weiteres Abenteuer ist das eigenständige Bauen eines Floßes, mit Hilfe von STIHL Kettensägen. Genieße mit deinem Floß die beeindruckenden Landschafen mit klaren Seen. Nimmst du die Herausforderung an?

Wir suchen insgesamt acht Draufgänger/innen, die sich dem Abenteuer stellen. Bewirb dich jetzt für die Ranger Adventure Days vom 8. bis 13. August 2023* auf der Insel Bornholm und sage uns, warum genau du der Richtige bist! Mit etwas Glück bist du bei diesem unvergesslichen Event dabei!

und ausführliche Teilnahmebedingungen ausschließlich online über www.Ranger-Adventure-Days.de Bewerbungsschluss: 25. Juli 2023, Veranstaltungszeitraum voraussichtlich* 8. bis 13. August 2023. Der fnale Termin befndet sich auf der Aktionswebseite. Mitarbeitende von allen bei der Durchführung beteiligten Firmen sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Probefahrt-Hotline*: 0800 67 67 767 (Montag bis Freitag von 09:00 bis 18:00 Uhr). *Kostenlos aus dem deutschen Fest- und Mobilfunknetz.

FALLEN LASSEN EINFACH MAL

Sonne, Action, jede Menge Entertainment:

Die Red Bull Cliff Diving World Series 2023 ist in vollem Gange. Wir springen von Paris über Sydney nach Boston – auf der Suche nach den besten Jumps. Durchatmen, eintauchen!

TEXT DAVID PESENDORFER

SPRUNGTURM

Paris, Frankreich Mit dem Eiffelturm, dem Highlight der Skyline, im Hintergrund springt Jessica Macaulay, 30, in die Seine. Nach einer soliden 2022er-Saison will die Kanadierin nun hoch hinaus. Und tief hinunter.

Erfrischung gefällig?

Die Temperatur der Neretva beträgt auch im Sommer sieben Grad.

ALLES IM FLUSS

Mostar, Bosnien und Herzegowina

Die Stadt blickt auf eine lange Geschichte des Klippenspringens zurück, und die Stari

Most (Alte Brücke)

über die Neretva gehört zu den coolsten Stationen der World Series. 2022 holte die Australierin Rhiannan Iffland, 31, hier ihren sechsten Titel.

DER FALL HUNT

Sydney, Australien

Der Ex-Brite Gary Hunt, 39, nunmehr Franzose, beim Trainingstauchgang. Hunt beendete eine aufregende Saison 2022 mit seinem zehnten Titel in der Red Bull Cliff Diving World Series.

STANDBILD Sisikon, Schweiz

Der Schweizer Matthias Appenzeller, 28, von Beruf angehender Staatsanwalt, ist einer von vier Wildcard-Teilnehmern und bereitet sich auf den Sprung in die Tiefen des Vierwaldstättersees vor.

Abheben, bitte!

Diese Schiffspassagiere erleben Nikita Fedotovs Sprung im Vorbeifahren.

DIE OUVERTÜRE

Oslo, Norwegen Nikita Fedotov springt von der 27-MeterPlattform am Osloer Opernhaus. Es ist die vierte Station der Red Bull Cliff Diving World Series, es ist der 12. August 2022. Und es ist Nikitas erster Sprung – für einen Opener bereits ziemlich große Oper.

KIPPPUNKT

Kopenhagen, Dänemark Oper, 2. Akt. Wieder ein Kunsttempel, und wieder ist er nah am Wasser gebaut: Hier springt Constantin Popovici, 34, aus Rumänien von der 28-Meter-Plattform am Kopenhagener Opernhaus, Boote dienen als Zuschauerraum, die Wolken als dramatische Kulisse.

Kopf in den Wolken, aber hoch konzentriert – vom Operndach ins Hafenbecken.

Erlebe die Red Bull Cliff Diving World Series live oder auf Abruf, Red Bull TV überträgt als Nächstes aus:

DER DIREKTFLUG

Polignano a Mare, Italien

Iris Schmidbauer, 28, aus Deutschland springt von der 22-Meter-Plattform des Städtchens, 33 Kilometer südlich von Bari. Andere fliegen hierher in den Urlaub, sie direkt ins Meer.

Paris: 18. Juni

Polignano a Mare: 2. Juli

Takachiho: 3. August

Mehr Infos: redbullcliffdiving.com

Instragram: @redbullcliffdiving

SCHAUMBAD

Boston, Massachusetts, USA

Der Amerikaner David Colturi, 34, wurde nationaler Meister im 10-MeterSpringen, dann wollte er höher hinaus – wie bei diesem Sprung von der 28-Meter-Plattform bei der ersten Station der Red Bull Cliff Diving World Series 2022.

Hip-Hop-Hotspot

Dank zahlreicher Festivals und frischer Live-Acts ist Deutschland im Sommer Hip-Hop-Zone.

THE BEAT TURN UP

TEXTE DANIEL SCHIEFERDECKER

Von rough bis souly: acht rising Hip-Hop Artists, die dir in diesem FestivalSommer einheizen.

SOULY DER KOMPLETTE

Das Interview mit Souly fndet kurz vor Ende seiner ersten eigenen Tour statt. Nur noch das Heimspiel steht aus, der Gig in seiner Wahlheimat Berlin. Souly ist erschöpft, aber glücklich und immer noch high auf Adrenalin. „Jede Show ist eine Ausnahmesituation. Anderthalb Stunden Ekstase“, grinst er. Und seine Songs geben natürlich alles dafür her, dass das Publikum auf seinen Konzerten komplett ausrastet. Tracks wie die hypnotische Money-Makin’-Hymne „ Diamantstein“ oder das peitschende „Bloody Rain“ las-

Geht ab Auf Konzerten von Rapper Souly kommt das Publikum ins Schwitzen.

Cheers Gerade ist Rapperin Eli Preiss mit ihrem Song „wein in wien“ erfolgreich.

Wie der Rapper das Publikum fiegen lässt und selbst auf dem Boden bleibt

Jede Show

sen die ersten Reihen durchdrehen. Soulys trappige Songs geben alles dafür her, sich im Hier und Jetzt zu verlieren.

Seit seiner Kindheit rappt und singt Souly, doch vor kurzem hat er erst einmal sein Psychologiestudium abgeschlossen. Sein Traum ist und bleibt aber die Musik, also ist er nun all-in gegangen, um herauszufnden, ob es funktioniert. „Ich bin noch nicht Drake“, sagt er und fügt bescheiden hinzu: „Noch kann alles schiefgehen.“ Dennoch: Mit Tracks wie denen auf seinem aktuellen Album „Ich wünschte, es würd mich kümmern“ halten wir das für eher unwahrscheinlich.

Aktueller Hit:

„Bunte Bündel“

Typische Zeile:

„Die ersten Blätter suchen auf dem Boden Zuflucht, du kannst niemals ne Hilfe sein, wenn du nur zuguckst.“ („Herbst“)

Festival-Gig:

Splash! Ferropolis: 29. Juni – 1. Juli

ELI PREISS DIE MYSTISCHE

Wie die Wienerin immer mehr Fans anzieht, aber schwer zu fassen bleibt

Aktueller Hit:

„wein in wien“

Typische Zeile:

„Make-up clean, Seele dirty, hab schon viel gesehen, du bist flirty, aber uff, nein, ich hab keine Zeit für Boys.“ („uff, nein“)

Festival-Gigs:

Splash! Ferropolis: 29. Juni – 1. Juli

Deichbrand Cuxhaven: 20.– 23. Juli

Juicy Beats Dortmund: 28.– 29. Juli

Heroes Festival Hannover: 18.– 19. August

Free Flow Festival Biberach: 1.– 2. Sept.

LIZ DIE UNGEZÄHMTE

Melancholie und Wut sind zwei unzertrennliche Geschwister, eineiige Zwillinge, wenn man so will. Und in der Brust der Frankfurter Rapperin LIZ schlagen die Herzen beider – und zwar mit so wuchtig produzierten Beats, dass einem die Trommelfelle platzen. Schon seit Monaten lässt sie selbst gestandene Rapper mit offenen Mündern dastehen, wenn sie ihnen mit unkaputtbarem Selbstbewusstsein ihre roughen Textbrocken entgegenschleudert.

Frankfurt forever

In ihren Songs beschreibt LIZ ihre Heimatstadt in all deren Facetten.

Der Name Eli Preiss schwebt schon seit vielen Monaten durch die Szene, wird aber eher gefüstert als laut ausgesprochen. Allen, die sie hören oder sehen, ist sofort bewusst, dass sie das gewisse Etwas hat, aber wirklich greifen kann man sie kaum. Die Wienerin umgibt etwas Geheimnisvolles, eine Aura der Unnahbarkeit. So spielt sie einerseits stets die Verführerin („Mucke laut, zieh mich aus“), stößt die Verehrer aber permanent zurück („Uff, nein, ich hab keine Zeit für Boys“). Sie hat Star-Appeal, besticht aber eher mit der Unangepasst-Attitüde einer Billy Eilish als mit der glatten Oberfäche einer Britney Spears. Sie ist so was wie die Black Widow im Game, die Schwarze Witwe: gefährlich, aber ungemein faszinierend, mit einem verführerischen Gift, das einem die Sinne raubt – und ist gleichzeitig mit den Fähigkeiten einer Superheldin ausgestattet, die sich auf ihrem eingeschlagenen Weg von nichts und niemandem mehr aufhalten lässt.

Auch live gibt sich die Mittzwanzigerin als verruchte Seducerin, die einen vom ersten Takt an gefangen nimmt. Hingehen auf eigene Gefahr!

Doch während übertriebene Härte bei anderen Artists allzu oft zu Lasten verbaler Finesse geht, malt LIZ gleichzeitig mit enorm viel Wortwitz und Sprachgefühl die Perspektivlosigkeit ihrer Frankfurter Heimat in den schillerndsten Farben –von kuntergrau bis dunkelbunt. „Ich mag es nicht, wenn Songs zu glatt, zu perfekt, zu geleckt sind. Melodien sind wichtig, aber ich brauche immer auch eine gewisse Roughness – sonst ist es nicht LIZZY.“ Auch live auf der Bühne bringt LIZ diese Härte mit, die jeden Moshpit zum Zerbersten bringt. Und dennoch gibt es auch immer wieder Momente der Selbsterkenntnis, die einen vor der Bühne fast in Tränen ausbrechen lässt. Melancholie und Wut sind eben zwei unzertrennliche Geschwister.

Aktueller Hit: „Chayas“

Typische Zeile:

„Roter Teppich, aber Sohle dreckig. Ton ist hässlich, aber Flow ist heftig.“ („High Life“)

Festival-Gigs:

Splash! Ferropolis: 29. Juni – 1. Juli

Hiphop Open Stuttgart: 28.– 30. Juli

Heroes Festival Allgäu: 25.– 26. August

Lollapalooza Berlin: 9.– 10. September

„

ist eine Ausnahmesituation – anderthalb Stunden Ekstase!“ SOULY

Wie die Frankfurterin Roughness mit einer Portion Finesse verbindet

MATTHIAS HESCHL/RED BULL CONTENT POOL, MICHAEL ANTHONY BAUMANN, DIESERBOBBY

LUVRE47

DER STRASSENPOET

Wie der Rapper aus der Gropiusstadt sein Viertel mit den Themen Welt connectet

In jedem Interview mit Luvre47 geht es an irgendeinem Punkt um sein Aufwachsen in Berlin-Gropiusstadt. „ Ich wollte immer eine Stimme für meine Hood sein“, sagt der Rapper. Stimmt schon: In seinen Texten geht es viel um sein Viertel, das Leben in der Großstadt. Ihn darauf zu reduzieren würde ihm aber nicht gerecht werden – weil sein künstlerischer Horizont, sowohl musikalisch als auch inhaltlich, weit über die Bezirksgrenzen hinausgeht.

Erst recht, seit er in diesem Jahr in der Verflmung von Felix Lobrechts Erfolgsroman „ Sonne und Beton“ im Kino zu sehen war – in tragender Rolle als großer Bruder der Hauptfgur Lukas. Neben Lebensweisheiten aus der Hood, die vor allem zu Anfangszeiten seine Texte dominierten, besticht Luvre47 nun zudem durch scharfsinnige Gedanken über die heutige Gesellschaft. Und so handeln seine Tracks nicht nur auf dem harten Straßenasphalt von Berlin-Gropiusstadt, sondern greifen auch Themen wie Politik, Kapitalismus und soziale Medien auf. Dass er damit einen Nerv trifft, davon sollte man sich unbedingt selbst überzeugen. Nach den Festivals folgt im Herbst die eigene Tour.

Aktueller Hit:

„Hinterm Block“

Typische Zeile:

„Halt dir deine Träume vor Augen, echtes Leben ist schmerzhaft, und den Blick nach oben – egal, was wer sagt.“ („Herz“)

Festival-Gigs:

Splash! Ferropolis: 29. Juni – 1. Juli

Lollapalooza Berlin: 9.– 10. September

RUA

DIE VORANTREIBERIN

Wie sich die Münchnerin immer und immer erneuert und sich dennoch treu bleibt

„Jetzt ist das Mädchen aus der Siedlung ein verdammter Rapstar“, spittet Rua auf „089 (Intro)“, dem Opener ihres aktuellen Albums „Dirty South“. Und was soll

man sagen: Damit bringt die Münchnerin den momentanen Hype um ihre Person perfekt auf den Punkt. Und der Hype ist gerechtfertigt – weil Rua eben in der Lage ist, das Wesentliche eines komplexen Sachverhalts in eine einzelne Textzeile zu packen. Aber das ist nicht alles, natürlich nicht: Seit mehr als einer Dekade träumt Rua von der großen RapKarriere, hielt beharrlich daran fest und feilte unablässig an ihren Skills. „Weiterentwicklung ist mir ungeheuer wichtig“, sagt sie, „immer etwas Neues zu bringen und trotzdem einen Wiedererkennungswert zu haben.“ Dafür muss man nur ihre beiden bisherigen Longplayer gegenüberstellen: „Welcome 2 Agrabah“ aus dem Jahr 2021 und das im Januar 2023 veröffentlichte „Dirty South“.

Obwohl ihr Debüt bereits beeindruckend vielseitig war, hat sie nun noch einmal ein paar Schippen draufgelegt – und ist dabei unverwechselbar Rua geblieben. Ob Representer wie „Straat“, deepe Selbstrefexion wie in „Wow“ oder astreine Pop-Hits wie das mit einem Sample der Band Echosmith aufgehübschte „Cool Kids“ – an Rua kommt 2023 niemand vorbei. Vor allem live sollte man sie nicht verpassen, wenn sie mit dem Mic in der Hand zur Audienz bittet. Da kann sich dann jeder selbst ein Bild davon machen, ob Rua Wort hält, wenn sie selbstbewusst von sich behauptet: „Dieses Mädchen kann rappen!“

Aktueller Hit: „Cool Kids“

Typische Zeile: „Mit Fake-Accounts bellen sie laut, irgend so Kevins alleine zuhaus.“ („Ja, OK“)

Festival-Gigs:

Heroes Festival Hannover: 18.– 19. August

Heroes Festival Allgäu: 25.– 26. August Lollapalooza Berlin: 9.– 10. September

PAULA HARTMANN DIE URBANE LEGENDE

Wie die Schauspielerin die Hip-Hop-Szene erobert und uns den Spiegel vorhält

Hier kommt der Soundtrack des durchdigitalisierten Alltags der Twentysomethings: Auf zischelnden Hip-Hop-Beats treibt Paula Hartmann, 22, ihre melancholischen Coming-of-age-Tales mitten hinein ins orientierungslos dahin-

„Melodien sind wichtig, aber ich brauche immer auch eine gewisse Roughness.“ LIZ

Filmreif Luvre47 schrieb den Titelsong des Kino-Hits „Sonne und Beton“.

Steil

Paula Hartmanns Album „Nie verliebt“ erreichte Charts-Platz 20.

schlagende Herz der Gen Z. Sie kennt deren Probleme, spricht deren Sprache, durchlebt deren Feels – weil sie zwar hoch oben auf der Bühne steht, aber über die alltäglichen Krisen da unten sinniert. Ihre Songs präsentiert sie nicht wie Hollywoodflme, sondern wie Handyvideos aus dem Hier und Jetzt ihrer Hörerschaft. „Handy verlor’n auf der Suche nach Frieden / torkel ich über schlafende Menschen, die am Bahnhof liegen“, rappt sie in ihrer Großstadtballade „Truman Show Boot“ und hält ihrer Generation bei ihren elektrisierenden Live­Shows den zerkratzten Spiegel vor.

Aktueller Hit: „3 Sekunden“

Typische Zeile: „Neunzehn, aber Workload zweimal nine‑to five. Bettwäsche aus Leinen, aber zum Schlafen keine Zeit.“ („Veuve“)

Festival-Gigs (u. a.):

Splash! Ferropolis: 29. Juni – 1. Juli

Deichbrand Cuxhaven: 20.– 23. Juli

MS Dockville Hamburg: 18.– 20. August

Superbloom München: 2.– 3. September

SchmutzKampagne Im Januar erschien Ruas neues Album „Dirty South“.

BASTIAN LENDE SPORT PHOTO/WWW.B-LENDE.DE, JAKOB FURIS, DIESERBOBBY

$OHO BANI DAS FEIERBIEST

Wie er für den Sound der Südstaaten brannte und nun den Dancefoor entfammt

Schon seit mehr als fünf Jahren treibt $oho Bani im Berliner Untergrund sein Unwesen, doch so richtig auf die Map gesetzt hat ihn dann erst sein im letzten Sommer veröffentlichtes Album „Kids aus dem Versteck“. Dabei war das Potenzial des 24-Jährigen bereits auf seinem ersten Solo-Release „$oho Bani Vol. 1“ herauszuhören – damals waren seine Verses noch unterlegt vom typisch febrigen Südstaaten-Sound.

Mittlerweile ist $oho Bani musikalisch woanders angekommen und setzt seither wirklich jeden Dancefloor in Brand. Das liegt in erster Linie an den pumpenden Eurodance-Beats von Produzent Ericson, mit denen die beiden ihre permanent wachsende und extrem feierwütige Anhängerschaft durch die Clubs und Arenen peitschen. Und die kann und will gar nicht anders, als auf den anstehenden Live-Shows $oho Banis jüngster Aufforderung zu folgen, die da lautet: „Tanz, bis du stirbst.“ Kurzum: Mit seinem erbarmungslosen BPMPanzer-Geballer liefert $oho Bani den perfekten Gegenentwurf zum einstigen Studentenrap.

Aktueller Hit: „Bergsteigen“

Typische Zeile:

„Es tut mir leid, sorry, Mr. Meyer, weil unser Bass gestern ging so auf Ihre Eier.“

(„Mr. Meyer“)

Festival-Gigs:

Heroes Festival Geiselwind: 16.– 17. Juni Splash! Ferropolis: 29. Juni

1. Juli Deichbrand Cuxhaven: 20.– 23. Juli Hype Festival Oberhausen: 25.– 27. August Superbloom München: 2.– 3. September

WA22ER ­

MANN

DIE WELLENMACHERIN

keinen Bock mehr, aber ich hab mich da richtig reinvertieft und angefangen, eigene Songs zu schreiben.“

Ihre erste Single, „Salsa“ – ein knarzendes 808-Brett, keine zwei Minuten lang –, hatte eine derartige Wucht, dass die gesamte Szene eine Zeitlang von wenig anderem sprach. Seither wartet man in Berlin und weit darüber hinaus sehnsüchtig auf das Debütalbum der Newcomerin.

Bis es so weit ist, muss man sich jedoch noch mit ihrer im Februar veröffentlichten „07: 30“-EP begnügen oder sich von ihren Live-Qualitäten auf einer ihrer anstehenden Shows überzeugen. Aber dass Wa22ermann mit ihren sicken Flows zukünftig die Erfolgswelle reiten wird, daran besteht überhaupt kein Zweifel.

Aktueller Hit

„Blaurot“

Typische Zeile:

„Ich bleibe ehrlich, vor allem zu mir selbst. Hater, die haten, sie haten nur sich selbst.“ („Salsa“)

Festival-Gigs:

Splash! Ferropolis: 29. Juni – 1. Juli

Oben Ohne Open Air München: 22. Juli

Spektrum Hamburg: 5. August 2023

Pop-Kultur Berlin: 30. August – 1. September

Lollapalooza Berlin: 9.– 10. September

SPIEGEL- PALAST MIT SURPRISE - FAKTOR

Red Bull Unforeseen

Mit Erwartungen brechen, das ist etwas, was Wa22ermann aus Berlin-Kreuzberg ziemlich gut kann. Das geht schon damit los, dass es sich bei Wa22ermann um eine Frau handelt, die als Künstlerin im Zuge der Corona-Pandemie ans rettende Ufer namens Hip-Hop-Kultur gespült wurde. „Damals habe ich gemerkt, dass ich vollkommen hobbylos bin“, erzählte sie in einem ihrer raren Interviews dem digitalen Magazin „Diffus“. „ Also haben wir angefangen, Beats zu machen und zu freestylen. Alle anderen hatten schnell

trifft Splash! Ferropolis

Fußball, Hip-Hop, Motorsport, Gaming: Wer die Welt von Red Bull Unforeseen betritt, kann was erleben –was ganz genau, wird nicht verraten. Um das herauszufinden, musst du den außen verspiegelten Komplex auf dem Splash! Ferropolis Festival (29. 6. – 1. 7.) selbst betreten. In jedem Raum eröffnen sich unerwar tete Experiences. Und auch die eine oder andere Party könnte hier noch steigen. splash-festival.de

Wie der Hase läuft Als Rapper prägte $oho Bani vor allem Samy Deluxe.

Richtig verbunden „Blaurot“ nahm Rapperin Wa22ermann mit Artist Apsilon auf.

Wie die Kreuzbergerin einen Raketenstart hinlegte und ihren Flow fand

REDBULL.COM/FORMULANUERBURGRING

MUST-HAVES

1 VOLLES POTENZIAL VORAUS!

Der Garmin Edge® 840 Fahrradcomputer mit Touch- und Tastenbedienung hilft dir dank innovativer ClimbPro Funktion, deine Kraft optimal einzuteilen, während dich die Solartechnologie mit Extrapower für lange Fahrten versorgt –die Garmin Fahrradkarten und die Trailforks MTB-Karte geben den Weg vor! garmin.com

2 LEICHTGEWICHT FÜR HARTE TAGE

Der Ortovox Peak Hochtourenrucksack glänzt mit neuem Rückensystem und geringem Gewicht: Im Rückensystem wird Wollvlies mit 80 Prozent Schweizer Wolle verwendet. Die feuchtigkeitsregulierende Eigenschaft sorgt dabei an langen Hochtouren-Tagen für ein stets angenehmes Tragegefühl am ganzen Rücken. ortovox.com

2

4

3 ÜBER ALLE BERGE LEICHT GEMACHT

Agil, leicht und vielseitig – der halbhoch geschnittene Herren-Speed-Hiking-Schuh Pedroc Pro Mid PTX von Salewa performt in unterschiedlichstem Gelände. Für zusätzlichen Wetterschutz bei gleichzeitig hoher Atmungsaktivität ist der Schuh mit einer umweltfreundlichen Membran ausgestattet. Sein Design? Topmodern! salewa.com

4 IMMER SAUBERES TRINKWASSER

Schnell, vielseitig und einfach zu bedienen – das macht Grayl aus. Sekundenschnell verwandelt die GeoPress 710 ml kontaminiertes Brack- oder Seewasser in gefiltertes, sauberes Trinkwasser. Dabei entfernt sie 99,99 Prozent aller Viren und Bakterien und filtert Schwebstoffe, Schwermetalle und Gerüche aus dem Wasser. grayl.com

Dein Guide für ein Leben abseits des Alltäglichen

REISEN, HÖREN, BIKEN, ERLEBEN – UND SONNEN

Designer Yannik Zamboni groovt durch Zürich –zu Wasser, zu Land. Und zwischendurch rollend.

UND JETZT DU!

SKATE IN THE CITY

Der Schweizer Designer Yannik Zamboni zeigt uns sein Zürich: So nah am Wasser gebaut – und wie gemacht für Rollschuhe.

Zürich ist meine Herzensstadt, seit ich 16 Jahre alt war – und daran hat sich bis heute nichts geändert“, sagt Yannik Zamboni. Der 36-jährige Modedesigner hat im Herbst 2022 die USReality-TV-Show „Making the Cut“ mit Heidi Klum gewonnen, mit einem Preisgeld von einer Million US-Dollar. Seine Karriere ging seither durch die Decke, er ist weltweit gefragt und könnte in jeder Stadt der Welt leben – doch Zürich ist seine Nummer eins.

Was liegt näher, als sich von ihm die schönsten Ecken der Stadt zeigen zu lassen – und das in Rollschuhen.

Wir starten im Herzen

Zürichs: beim Kunsthaus am Heimplatz, das erst 2021 durch den lichtdurchfuteten Neubau des britischen Architekten David Chipperfeld ergänzt wurde. Gemeinsam mit dem Neubau ist es nun das größte Kunstmuseum der Schweiz, mit bedeutenden Werken vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Es beherbergt

etwa auch eine der größten internationalen MunchSammlungen. „So ein eindrücklicher und schöner Ort“, sagt Zamboni über den Neubau, „diese Weitläufgkeit, diese hohen Wände!“ Außerdem liegt es mitten in der historischen Altstadt, wo man in engen Gassen auf Kopfsteinpfaster auch ohne Ziel fanieren kann.

Ausrollen vor dem Kunsthaus im Herzen Zürichs

Da in Zürich kaum ein Weg zu lang ist, steht man schon nach ein paar Rollschuhschwüngen auf der Münsterbrücke mit atemberaubendem Panorama – sowohl auf die Stadt als auch auf den Zürichsee. Es ist verlockend, einen Augenblick stehenzubleiben und diese Aussicht zu genießen, doch da drehen sich Zambonis kleine Rädchen schon wieder. „Weiter Richtung See!“, ruft er. Und man kann es ihm nicht verdenken, denn zu den landschaftlichen Vorzügen von Zürich gehört nicht nur ein wunderschönes Panorama auf die Berge, sondern auch, dass alles am Wasser liegt. Eines der Dinge, die Zamboni am meisten begeistern: „Das Wasser ist unglaublich sauber, man kann bis auf den Grund sehen“, schwärmt er. „Es gibt hier nicht nur die Limmat, den Fluss mitten durch die Altstadt, sondern auch den Zürichsee mit sei-

nen Booten und seinem vielfältigen Freizeitangebot.“ Ein Tretboot, „Pedalo“, wie es die Locals nennen, will Zamboni auch gleich ausprobieren –und damit gemütlich über den See schippern. Dafür zieht er dann auch die Rollschuhe aus und tritt in die Pedale. Wobei er auch gerne ins Wasser springen würde, gibt es in Zürich doch eine Menge sogenannter „Badis“, also kleinere Schwimmbäder – und egal ob Männer- oder Frauenbäder, Fluss- oder Strandbäder, es gibt für jede Vorliebe das richtige Bad.

Überhaupt entwickelt sich Zürich zum Geheimtipp für Wochenendtrips. Die Liste

der Vorzüge ist lang: Kultur, Kunst im Überfuss, Landschaft, Idylle, ein großes kulinarisches Angebot und ein animierendes Nachtleben. Es fällt nicht schwer, sich für die knapp 500.000-EinwohnerStadt zu begeistern. Für Zamboni ist Zürich Homebase und auserwählte Herzensstadt. Aufgewachsen ist er in einem 700-Einwohner-Dorf, doch

es zog ihn schon früh weg. „Ab meiner Jugend war ich ständig in Zürich“, erzählt er. „Im Oberbaselbiet, wo ich herkomme, fehlte mir die Repräsentation queerer Menschen, und für mich als queeres Kind gab es nur in Zürich irgendwie etwas Interessantes. Ich fühlte mich oft anders und verloren – aber in Zürich gab es für mich diese Toleranz und Vielfältigkeit, die ich suchte.“ Heute liegt der Arbeitsplatz des fast 1,90 Meter großen und fast ausschließlich in Weiß gekleideten Designers, sein Pop-up-Store, im BIG POP in der Bahnhofstrasse: international als eine der teuersten und exklusivsten

Ein Eis beim Städtetrip: Yannik und Filmemacherin Anique Wild in „Frau Gerolds Garten“.

Zamboni schwebt –umweht von selbstgeschneidertem Tuch – über die Münsterbrücke.

Weiß ist heiß: Im Pop­up­Store im BIG POP kleiden sich Yannik und seine Frau Anique in Maison blanche.

PHILIPP MUELLER

SASKIA JUNGNIKL-GOSSY

Eine Oase mitten im Industriegebiet: „Frau Gerolds Garten“

Einkaufsstraßen der Welt bekannt und die nächste Station unserer Route. Der Luxus Zürichs, wie man ihn der Stadt gerne attestiert – hier ist er greifbar: Boutiquen großer Modedesigner liegen neben Schmuck­ und Uhrengeschäften sowie Luxushotels. „Mein Store passt hier nicht rein“, sagt Zamboni. „Aber ich freue mich darüber, weil mich so Leute entdecken, die sonst nicht auf mich kommen würden.“ Die kleineren Designläden fndet man in Zürich im Viadukt, für viele ist das die spannendste Einkaufsstraße der Stadt. Das ist auch etwas, was an Zürich fasziniert: die Vielfalt und Inspirationsquellen in alle Richtungen. Wovon lässt sich Zamboni in seiner Kunst inspirieren? Ausschließlich von sozialpolitischen Themen, sagt er. „Alles, was ich in unserer Gesellschaft unfair fnde, gibt

mir Antrieb.“ Er entwirft für Menschen, die sich anders fühlen. „Ich glaube nicht an ein binäres Geschlechtersystem“, weshalb er bei seinem Label Maison blanche auf Geschlechtereinteilung und Konfektionsgrößen verzichtet.

Mittlerweile ist es Nachmittag, die Füße tun weh, doch der rollende Zamboni

will noch das andere Zürich zeigen: Industrieviertel, Bahngleise, Beton, Stahl, Unterführungen. Wir setzen uns in „Frau Gerolds Garten“, einen versteckten, lauschigen Stadtgarten. „Ich gehe unheimlich gerne her, man sieht eine Seite von Zürich, die nicht bekannt ist und einen Charme hat, den man nicht verpassen sollte“, sagt Zamboni. Er empfehlt auch die Rote Fabrik, ein Kulturzentrum auf einem einstigen Fabriksareal. Dann zieht er die Rollschuhe aus. Für heute. Und nur die Limmat rauscht.

Mehr Infos unter: zuerich.com

INTERESSANTE ORTE

1 BIG POP

Pop-up-Stores für handverlesene Angebote wie etwa Maison blanche.

Bahnhofstrasse 73

2 Markthalle Viadukt Secondhand und High Fashion abseits des Mainstreams.

Viaduktstrasse

3 Frau Gerolds Garten Stadtgarten inmitten der Großstadt.

Geroldstrasse 23

4 Kunsthaus Zürich

Eine der bedeutendsten Kunstsammlungen des Landes.

Heimplatz 1/5

5 Bootsvermietung Enge Ob klassisches Pedalo oder Saunaboot –wer in Zürich ist, muss aufs Wasser.

Mythenquai 25

HINKOMMEN

Im Herzen Europas gelegen, ist Zürich einfach und ideal per Bahn erreichbar und dann zu Fuß oder per Rad entspannt zu entdecken!

Mehr Infos: zuerich.com

Zamboni arbeitet an einer limitierten Zürich­Linie in Kooperation mit dem Label Collectif mon Amour und Zürich Tourismus.

T­Shirts und Taschen sind in Arbeit und bald im BIG POP erhältlich!

Zürich aus der Vogelperspektive: Die Limmat teilt die Stadt.

VON ALPEN DAS BESTE

MEHR SOMMER PASST IN KEINEN URLAUB

Aktiv-Urlaub zwischen Gletscher, Berg & See Kurvenreiche Mountainbike-Strecken versprechen jede Menge Fahrspaß und eindrucksvolle Gipfelwanderungen begeistern. Gemütliche Hütten laden anschließend zur Rast. Die Vielseitigkeit von Zell am See-Kaprun macht die Region zum perfekten Ort für deinen sportlichen Sommerurlaub. www.zellamsee-kaprun.com/sommer

Macklemores Album „Ben“ ist jetzt im Handel. Live ist er am 9. und 10. September beim Lollapalooza in Berlin zu sehen. macklemore.com

ROSEN FÜR ALLE

Rapper Macklemore erklärt vier Tracks, die ihn prägten – und warum wir unsere Nächsten feiern sollten.

Der QR-Code führt zur Podcast-Playlist von und mit Macklemore auf Spotify.

Dem Grammy-prämierten Rapper Ben Haggerty, 39, aka Macklemore, gelang 2012 mit „Thrift Shop“ der große Wurf. Der Track, den er mit seinem langjährigen Musikpartner und Produzenten Ryan Lewis aufgenommen hat, wurde bis heute 1,7 Milliarden Mal auf YouTube aufgerufen. Auf „Ben“, seinem ersten Soloalbum seit sechs Jahren, wirft der dreifache Vater einen gefühlvollen Blick auf die Umstände und Personen, die ihn zum Künstler gemacht haben. „Ich denke, es ist super wichtig, Menschen Rosen zu streuen“, sagt Macklemore. „Manche haben keine Ahnung, wie sehr sie geschätzt werden.“ Apropos Wertschätzung: Hier geht es zu den vier Songs, die Bens Karriere nachhaltig beeinfussten.

Hieroglyphics YOU NEVER KNEW (1998)

„Dieser Song kam heraus, als ich 15 war. Er leitet das Album ‚3rd Eye Vision‘ des kalifornischen Hip-Hop-Kollektivs auf eine Weise ein, die diese Kunst für immer mit meinem Leben verbinden wird. Mit diesem Lied im Ohr spazierte ich manchmal leicht bedröhnt bis sechs Uhr früh kreuz und quer durch Seattle. Das war fast eine spirituelle Erfahrung für mich.“

OutKast SPOTTIEOTTIEDOPALISCIOUS (1998)

„OutKast hat mir die Ohren geöffnet: Die Dinge, die sie klanglich gemacht haben, wie die Abmischungen, das Panning – also die Art und Weise, wie ihr Gesang hin und her geht, wenn man Kopfhörer trägt –, haben mich als Künstler extrem beeinflusst. Diese Platte war der Soundtrack für Freitag- und Samstagabende. Nostalgisch und erfolgreich zur selben Zeit.“

Method Man feat. Mary J Blige I’LL BE THERE FOR YOU / YOU’RE ALL I NEED TO GET BY (1995)

„In gewisser Weise war diese Platte dafür verantwortlich, dass ich zu rappen begonnen habe. Mein bester Freund und ich gingen zur Schule, er besorgte das Beatboxing, und ich übernahm den Part von Method Man. Das brachte mich auf den Gedanken: Vielleicht sollte ich mein eigenes Zeug schreiben und schauen, was passiert.“

Rick James

MARY JANE (1978)

„Ich hörte ‚Mary Jane‘ zum ersten Mal auf dem Soundtrack zur Filmkomödie ‚Friday‘ mit Ice Cube und Chris Tucker aus dem Jahr 1995, die mich mit so viel Musik in Berührung brachte, die ich als Hip-HopFan, der ohne Internet aufwuchs, sonst nie gehört hätte. Ich erinnere mich, dass ich den Song gerne hörte, während ich die Videogames ‚Mario Kart‘ und ‚GoldenEye‘ spielte.“

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faz.net/podcasts

Wer nicht lesen will, darf hören.

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M IT DE N PODC ASTS DER F.A.Z. HÖREN SIE ALLES, WAS

DIE FRANKFURTER ALLGEMEINE AUSMACHT: EINORDNENDE

HINTER GRÜNDE UND SCHARFSINNIGE ANALY S E N

ZU AKTUEL LEN THEMEN AUS POLITIK, WISSENSCHAFT, KULTUR UND W IR TS CHAFT GENAUSO WIE UNTERHALTSAME INHALTE ZU VERSCHIEDENSTEN ALLTAGS THEMEN.

FANG

DAS LICHT!

Auch wenn der Morgen strahlt –ohne Sonnenbrille wird dein Tag noch besser! Warum, verrät

Biohacker Andreas Breitfeld

Bessere Laune, mehr Antrieb und tieferer Schlaf gefällig? Und das alles kostenlos? Dann hab ich den einfachsten aller Hacks für dich: Geh morgens und vormittags raus ins Sonnenlicht – und lass die Sonnenbrille daheim. Das ist ein echter Turbo für dein Wohlbefnden.

Lange Zeit ging ich bei wolkenlosem Himmel nur mit Sonnenbrille außer Haus – aber seit ich mich in das Thema eingearbeitet habe, trage ich sie frühestens ab dem mittleren Nachmittag.

Und das hat einen guten Grund: Eine Sonnenbrille mag cool und bequem sein, aber natürlich ist sie nicht. Denn in unseren Augen befnden sich Lichtrezeptoren, die mithilfe des Sonnenlichts unseren Organismus steuern. Und das ist gerade in der ersten Tageshälfte so entscheidend, weil das natürliche Morgen- und Mittagslicht uns erst so richtig in Fahrt bringt.

Natürliches Licht wirkt sich stark auf deinen DopaminSpiegel aus. Dopamin ist unser Motivations- und Antriebshormon. Heißt so viel wie:

AB 15 UHR DARF’S

DUNKEL WERDEN

Nichts spricht gegen die Benutzung deiner Sonnenbrille ab etwa 15 Uhr, da der Körper sich ab dann schon auf den Abend und die Schlafenszeit einstellt. Und kurze Entwarnung für Brillenträger: Es geht in diesem Zusammenhang nicht um UV-Licht, sondern um Helligkeit. Ungetönte optische Brillen und Kontaktlinsen kannst du also ruhig den ganzen Tag lang tragen.

mehr Sonnenstrahlen, bessere Laune, mehr Lebensenergie.

Das helle Licht am Morgen hat auch nachweisbaren Einfuss auf die Qualität deines Schlafes. Denn die Bildung unseres Einschlafhormons Melatonin beginnt etwa zwölf Stunden nach dem ersten Kontakt mit hellem Tageslicht. Wer sich also morgens und vormittags hinter einer dunklen Brille versteckt, schläft abends schwerer ein.

Zudem verbessert die frühe Helligkeit deine Hormonbalance, beeinfusst die Intensität des weiblichen Zyklus (PMS) und kann im Winter die saisonale Depression (SAD) verhindern. All das wird nicht zuletzt über diese enorm mächtigen Lichtrezeptoren im Auge gesteuert!

Das erste gemeinsame Sachbuch von Andreas Breitfeld und Stefan Wagner erscheint am 17. Mai (ecoWing).

Andreas Breitfeld ist Deutschlands bekanntester Biohacker. Er forscht in seinem speziellen Lab in München. Biohacking umfasst, vereinfacht gesagt, alles, was Menschen eigenverantwortlich tun können, um Gesundheit, Lebensqualität und Langlebigkeit zu verbessern.

Die Biohacking-Praxis ist der PerformanceLifestyle-Podcast für alle, die mehr über Biohacking (und sich selbst) erfahren wollen. QR-Code scannen und reinhören.

Gute Laune, Energie oder besserer Schlaf – mehr Sonnenlicht ist ein Turbo-Boost.

zuerich.com/recreation

Städtetrip für Aktive: Matteo war biken. Er hat Ping Pong gespielt, Salsa gelernt und die legendäre Balkenprobe gewagt. In Zürich sorgen besondere Stadterlebnisse und sportliche Aktivitäten in der Natur für eine Auszeit.

Jetzt selbst ausprobieren!

Aktiv entspannt, Zürich, Schweiz.

ALLES MUSS RAUS

aus Wohnung und Haus, direkt in den Sommer: hoch hinauf, an sonnige Ufer, ins tiefe Grün. Hier die perfekte Ausrüstung für jeden Trip.

TEXT JULIAN VATER

COOL BLEIBEN

Sweet Protection

Falconer 2Vi® Mips

Ideal für heiße Tage: leicht, sicher, stylish, gut belüftet; dank FidlockMagnetverschluss einhändig bedienbares Band. € 249, sweetprotection.com

HYBRID-HYPE

Liteville 4-ONE Mk2 Gravelbiken ist im Trend. Dieser Silberpfeil hebt den Schotter­Spaß auf eine neue Stufe. Die Freude am Fahren steht im Vordergrund. Ein superleichtes, langlebiges Bike für Straße und Gelände. Das 4­ONE Mk2 punktet auch mit bewusstem Verzicht auf Design­Schnickschnack. Ab € 3999, liteville.com

BUDDY AM BERG

Berghaus

MTN Seeker 32

Ein zuverlässiger Begleiter in luftigen Höhen. Der MTN Seeker 32 Rucksack ist für Skitouren, Eisklettern sowie sommerliche Klettertouren geeignet. 32 Liter Fassungsvermögen und schlichtes Design überzeugen genauso wie die Vielzahl an Möglichkeiten: Ein Kletter­Tragesystem und spezielle Seilbefestigungs­Vorrichtungen erleichtern jeden Bergsteiger­Alltag. € 190, berghaus.com

FABIOS FAVORIT

Teufel BOOMSTER

Fabio Wibmer Edition

Abenteuer beginnen für Rad-Akrobat Fabio Wibmer nicht auf asphaltierten Straßen, sondern auf ganz neuen Wegen. Die Teufel BOOMSTER ist die perfekte Begleitung. Eine Bluetooth-Box für drinnen und draußen. Ausdauernd und unkonventionell, wie Fabio selbst.

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ALLES IN ERDNUSSBUTTER

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DER BERG RUFT

Bär Bergkomfort Wanderstiefel

Ideal für alle, die es etwas leichter am Fuß mögen. Der Schuh steht auf der zum Patent angemeldeten

BÄR FIRMOFLEX®

Sohlen-Technologie. Dafür zeichnete die Sport-Plattform ISPO den Schuh 2023 sogar mit einem Award aus. Also, preisgekrönter Tragekomfort. € 319, baer-schuhe.de

FEDERGEWICHT

Ortovox

Windbreaker Jacket

Diese Jacke ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Windbreaker. Kein noch so starker Gipfelwind wird ihr etwas anhaben. Sie besteht zu 55 Prozent aus Merinowolle und ist in der eigenen Brusttasche verstaubar. Minimal im Gewicht (102 g), maximal in der Funktion. € 170, ortovox.com

ZIEMLICH COOL!

Yeti Hopper Flip 18

Ein Ausflug zum Strand, Badesee oder Hausberg, und die mitgebrachten Dosen sind lauwarm –ein Albtraum. Mit der Hopper Flip 18 trägst du gleich 20 davon lässig über der Schulter. Die Tasche selbst wiegt nur 2,3 Kilogramm, also umso mehr Spielraum für ordentlich Eis, kühle Getränke und eine gute Zeit. € 340, yeti.com

GENERALISTIN

Salewa Vento Hemp/ DST Shorts W

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WORK-BIKEBALANCE

Bikeflip App

Ein Marktplatz für neue und gebrauchte Fahrräder aller Art. Die Idee stammt unter anderem von Profi-Biker Fabio Wibmer. Eine Plattform, die mehr Menschen auf zwei Räder bringen soll. Ein digitales Helferlein, um sein altes Rad loszuwerden und sein neues Traum-Bike zu finden. Jetzt auch als App! bikeflip.com

KLETTERKOMPAGNON

Haglöfs Spitz

GTX Pro Jacket

Klettern muss man schon noch selbst, aber so ziemlich alles andere erledigt die Spitz GTX Pro Jacke. Wind- und wasserdichtes GORETEX-PRO-Gewebe, Verstärkungen an Armen, Schultern, Rücken und Hüfte, eine helmkompatible Kapuze. Zum Klettern konzipiert. € 600, haglofs.com

MILLION DOLLAR BIKE

Brompton Archive Edition

Das millionste Rad ging Ende 2022 bei Brompton vom Band. 2023 schicken sie es auf Reisen. Bei dieser Welttournee sollen so viele Fans wie möglich damit fahren können. Zum Anlass gibt es außerdem drei neue, unverkennbare Farbausführungen. Ein ikonisches Klapprad, gemacht für die Stadt und jeden Camping-Trip. € 1995, brompton.com

STEILVORLAGE

Suunto Vertical

Eine Uhr für alle, die oft Zeit fürs Abenteuer haben. Das Dual-BandGPS-System überwindet die höchsten Berge und Hindernisse für eine durchweg exakte

Navigation. 80 Stunden hält sie in der Ausführung TitaniumSolar durch. Eine Uhr für die Extrameile. Ab 599 €, suunto.com

EDITION ABENTEUER

Sunlight Cliff 4×4 Ein Camper, der keine Grenzen kennt. Auf Basis des Ford Transit fährt dieser Allrad-Camper auch auf Terrain, wo andere kapitulieren. Hier wird nicht der rote Teppich ausgerollt –aber eine elektrische Trittstufe. Das 160 PS starke Gefährt überzeugt durch seine praktischen Lösungen und sein gemütliches Ambiente. Ab € 68.499, sunlight.de

SÜSSE TRÄUME

Therm-a-Rest NeoAir® XLite™ NXT Brillanz in Gelb, quasi der Lamborghini unter den Luftmatratzen. Die neue NeoAir® XLite™ NXT Luftmatratze ist noch dicker und wärmer als das Ursprungsmodell. Im Rucksack verstaut wiegt sie trotzdem nicht mehr als ein paar Tafeln Schokolade. € 240, thermarest.com

ALPHATIER

Peak Performance

Vislight Alpha 365 Tage, eine Jacke. Die Vislight Alpha ist eine Alleskönnerin und das Gegenteil einer Saisonarbeiterin. Eine leichte, atmungsaktive Jacke als optimaler Begleiter für schweißtreibende Aktivitäten. € 260, peakperformance.de

WIE DAMALS

Scott Lumen eRide 900 SL Light-E-Bikes mit geringerer Motor-Unterstützung und kleinem Akku bringen das ursprüngliche Mountainbike-Gefühl zurück. 50 Nm E-Power, Option auf einen externen Akku im Flaschenkorb, sensationelles Gewicht: 15,5 Kilo! € 15.999, scott-sports.com

HER MIT DEM SCHOTTER

Zell am See-Kaprun ist eine mehr als abwechslungsreiche Radregion: Von schmalen Trails auf die Berggipfel der Region bis zur gemächlichen Fahrt auf asphaltierten Nebenstraßen –ausgewiesenen Radrouten –, von Wegen durch den Wald bis zur Runde um den Zeller See reicht die sportliche Palette. Passionierte Rennradfahrer sind des Öfteren auf der Radstrecke Ironman 70.3 Zell am See-Kaprun anzutreffen, und auf der Suche nach dem Flow locken die Singletrails und Freeride-Lines am Kitzsteinhorn. Aber auch Liebhaber des Gravelbikens zieht es nach Zell am See-Kaprun. Gravelbikes – simpel übersetzt Schotterräder – sind eine Weiterentwicklung sogenannter Crossräder. Die neue Mischung aus Rennrad

und Mountainbike punktet mit proflierten Reifen – etwas breiter als beim klassischen Straßenrennrad –, mit leichtem, rennradähnlichem Rahmen und geschwungenem Lenker. Das sind ideale Gefährte, da sich die Griffund Sitzposition während der Fahrt anpassen lassen. „Mit ihren robusten Reifen sind Gravelbikes optimal für Touren auf unterschiedlichstem Terrain – bestens für die Region hier, denn wir haben auch einige Schotterstraßen“, sagt Biker Stefan Pirnbacher aus Zell am See, der bis zu 10.000 Kilometer im Jahr auf dem Rad abspult. Er hat für uns seine zwei absoluten Lieblingsrouten im Gepäck.

Mit der Natur verbunden: Die Umrundung des Zeller Sees dauert etwa 35 Minuten.

Mittelschwere Maiskogelrunde

Vom Ortszentrum in Kaprun geht es entlang des Tauernradwegs bereits mit einem schönen Gletscherblick auf das Kitzsteinhorn los: hinauf auf die Schaufelbergstraße, zu Beginn noch auf Asphalt, dann an der Jausenstation Unteraigen vorbei Richtung Saulochalm. Da ist man schon fast an der Bergstation der Maiskogelbahn. Der Lohn: ein überwältigender Ausblick über die Täler. Danach empfehlt sich die Route zum Berggasthof Glocknerblick. Ab da geht’s dann zur Entspannung nur noch bergab.

Streckenprofil: 17,3 Kilometer und 817 Höhenmeter

Dauer: 2½ Stunden

Vielseitige Seeblickrunde

Der Name sagt fast alles: Die Tour wartet mit einem Blick auf den Zeller See in Kombination mit köstlicher Kulinarik auf. Von Zell am See geht es entlang des Sees nach Thumersbach. Über kleine Bäche, wo man seine Wasserfasche auf füllen kann, gelangt man hinauf zur Enzianhütte auf 1300 Meter Höhe. Auf Vorbestellung bereitet Wirt Tom Schweinshaxen, knusprige Hendln und Ripperln zu. Nach der Rast auf der Hütte locken die „Awesome Views“ mit einem großen Bilderrahmen für Selfes samt Gletscherblick auf das Kitzsteinhorn. Von da geht es ein Stückchen bergauf, dann kommod bergab auf die Erlhofplatte. Nach der Radtour lässt sich der Tag im Strandband am See beim Stand-up-Paddling abrunden.

Streckenprofil: 37 Kilometer und 857 Höhenmeter

Dauer: 3½ bis 4 Stunden

Vielseitige Wege, fantastische Ausblicke: Gravelbiken im Salzburger Land ist ein Geheimtipp.

Stefan Pirnbacher, 35, Gravelbiker und Rennradfahrer aus Zell am See

„Worum es beim Gravelbiken geht?

Um Geschwindigkeit – auf Asphalt und auf Schotter.“

Zell am SeeKaprun

Wenn

am 18. Juni um 14 Uhr die Startampel erlischt, kämpfen 22 Motorradrennfahrer um den Sieg bei einem Klassiker im MotoGP-Rennkalender: dem LIQUI MOLY Motorrad Grand Prix Deutschland auf dem Sachsenring. Zum 25. Mal in Folge fndet der deutsche MotoGP-Lauf auf der kurzen, aber anspruchsvollen Strecke bei Hohenstein-Ernstthal statt. Fahrer wie der aktuelle Weltmeister Francesco Bagnaia (ITA, Ducati), sein Vorgänger Fabio Quartararo (FRA, Yamaha) und Superstar Marc Marquez (ESP, Honda) gehen als Favoriten ins Rennen.

Doch die Faszination Sachsenring geht weit über das Geschehen auf der Rennstrecke hinaus. Die begeisterten Motorradfans verwandeln den LIQUI MOLY Motorrad Grand Prix Deutschland in ein wahres Biker-Festival. Und die kommen in Scharen in den Freistaat Sachsen: Im vergangenen Jahr stellte der Grand Prix mit 232.202 Zuschauern an drei Tagen einen neuen Besucherrekord auf.

Das Rahmenprogramm kann sich sehen lassen. Für Abwechslung sorgt unter anderem der Red-Bull-Rennzirkus, der auch 2023 wieder im Fahrerlager gastieren wird. Autogrammstunden, Showeinlagen, historische Maschinen und weitere Rennwagen aus der langen Motorsportge -

Sachsenring: MotoGPLauf bietet mehr als nur Rennsport

schichte von Red Bull lassen die Herzen der MotoGP-Fans höherschlagen.

Direkt neben der Rennstrecke verwandelt sich die Karthalle alljährlich in eine große Party-Hochburg. Wechselnde DJs sorgen für ausgelassene Stimmung bis spät in die Nacht. Ein besonderes Highlight ist jedoch die Fahrerpräsentation, die jedes Jahr am Samstagabend vor dem Grand Prix stattfndet. Tausende Fans jubeln ihren Helden lautstark zu und lauern auf Selfes und Autogramme.

In unmittelbarer Nähe zur Rennstrecke befndet sich auch der Ankerberg, der bei den Fans mittlerweile einen legendären Ruf genießt. Denn seit mehr als einem Jahrzehnt fndet hier parallel zum MotorradGrand-Prix das Ankerberg-Festival statt, das durch den Mix aus Rock-, Pop- und Elektrokonzerten, Fahrerpräsentationen und Fahrgeschäften für Party bis in die frühen Morgenstunden steht. Es geht am Sachsenring also nicht nur auf der Strecke heiß her.

SO FLOTT, SO HOT

Starke Motoren, scharfe Kurven und fette Moves: Diese Events darfst du nicht verpassen.

BIS 18. JUNI MOTOGP SACHSENRING

Der Sommer, wie er tönt und dröhnt: Die MotoGP macht Station am Sachsenring. Mit teils mehr als 300 km/h donnern die Fahrer auf ihren Bikes über den traditionsreichen Circuit, um den Großen Preis von Deutschland zu gewinnen. Auch Jack Miller, hier auf unserem Foto in prekärer Lage, will wieder vorne mitspielen. Jetzt noch Tickets sichern und vor Ort dabei sein! Ansonsten: ServusTV und ServusTV On zeigen das vierte freie Training, das Qualifying und das Rennen live. Zu sehen auch via Red Bull TV.

Jetzt schauen: Die Serie „Marc Márquez. All In“ zeigt den MotoGP-Champ in einem entscheidenden Jahr.

Score: kein Goalie, kleine Tore

JUNI

RACE @ AIRPORT MERSEBURG

Willkommen bei der wohl verrücktesten Autorennserie Deutschlands, der Race @ Airport German Series. Auch in Merseburg kommen TuningFreunde mit ihren Autos, Motorrädern und Karts zusammen, um (in verschiedene Hubraumklassen eingeteilt) Rennen gegeneinander zu fahren. race-at-airport.de

2 8

JULI

RED BULL FOUR 2 SCORE

Bei diesem Fußballturnier in Leipzig kommt garantiert keine Langeweile auf. Gespielt wird jeweils zehn Minuten auf dem Kleinfeld im 4-gegen-4Modus, ohne Torwart. Das Besondere: Die Tore in der ersten und letzten Minute zählen doppelt. Das beste FrauenTeam und die beste Männer(oder Mixed-)Mannschaft qualifizieren sich für das World Final im August. Anmeldung unter: redbull.com

Jack Miller im Jahr 2022 am Sachsenring

Red Bull Four 2

Luwam Russom, die amtierende Hip-Hop-Meisterin

Völlig egal ob Mountainbiker, Rennradfahrer oder E-Rad-Fan – im Sommer kommen alle auf dem Messegelände in Frankfurt zusammen. Dort präsentieren 1500 Aussteller auf der größten Fahrradmesse der Welt die neuesten Innovationen für das Zweirad. Wer mag, kann außerdem von Profis ein paar BMX-Tricks auf dem Luftkissen lernen. Und falls du danach keinen Bock mehr auf dein rein funktionelles Lastenrad hast, kein Problem: Es gibt auch einen großen FahrradFlohmarkt. eurobike.com

Power, Speed und Fingerspitzengefühl, darum geht es, wenn die Fahrer der Drift Masters-Serie über den Asphalt rutschen. Erleb das Spektakel live oder auf Abruf: Red Bull TV überträgt die Finals der Stopps – als nächstes Finnland (8. 7.), dann Lettland (30. 7.). Einfach QR-Code scannen.

12. AUGUST RED BULL DANCE YOUR STYLE - QUALIFIER

UND

Was löst ein Song in dir aus? Diese Frage beantworten die Teilnehmenden bei Red Bull Dance Your Style spontan auf dem Dancefloor. Hier treten die Tänzerinnen oder Tänzer in 1-gegen-1-Battles gegeneinander an, wobei sie vorher nicht wissen, welchen Song der DJ spielen wird. Wer am besten improvisiert hat, entscheidet das Publikum. Erleb die deutschen Qualifier live vor Ort –am 5. August im Transit in München und am 12. August im Haubentaucher in Berlin. Alle Infos unter: redbull.com

Fliegender Dreck, spektakuläre Sprünge, heiße Duelle: Bei den Stopps dieser Serie gibt es zwei Tage Motocross pur. Nicht nur die Profis gehen hier an den Start, sondern auch die Talente der Nachwuchsklassen, die so an internationales Spitzenniveau herangeführt werden. Auf Trainings und Qualifier am Samstagvormittag folgen gleich die Wertungsläufe. adac-motorsport.de

JUNI BIS 2. JULI MUNICH MASH

Munich Mash? Steht für „Munich Action Sports Heroes“. Athleten aus der Skateboard-, BMX-, Streetdance- und Wakeboad-Szene wie Dominik Gührs (Foto) zeigen im Münchner Olympiapark ihre besten Tricks. Infos: munich-mash.com Für alle, die nicht dabei sein können, überträgt Red Bull TV live. Einfach QR-Code scannen.

BIS 25. JUNI EUROBIKE

BIS 8. JULI DRIFT MASTERS EUROPEAN CHAMPIONSHIP

UND 18. JUNI ADAC MX MASTERS BIELSTEIN

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DO YOU REALLY WANT TO POST ME?

Hier zeigen Stars kuriose Fotos, die sie lieber nicht geteilt haben.

Dieses Mal: BMX-Fahrerin Lara Lessmann über einen Team-Abend mit Hut.

Mein Fake-Geburtstag

Lara Lessmann, 23, geboren in Flensburg, ist Vize-Weltmeisterin in der BMX-Disziplin Freestyle Park. Erleb

Lara jetzt live beim Munich Mash vom 30. Juni bis 2. Juli: munich-mash.com

„Okay, mein Gesicht sagt eigentlich alles. ‚Was zur Hölle ist hier los?‘, fragte ich mich, als mir die Kellner in diesem mexikanischen Restaurant plötzlich einen Sombrero aufsetzten und ‚Happy Birthday‘ sangen. Ich war für ein Girls Camp von Red Bull mit anderen Pro-Riderinnen wie Nikita Ducarroz in North Carolina, und die Mädels hatten mich mit einem Fake-Geburtstag überrascht. Etwas unangenehm war es mir schon –weswegen ich die Bilder auch nie gepostet habe –, aber es wurde einer der lustigsten Abende einer Woche, die uns bis heute zusammenschweißt.“

lara_lessmann

Die nächste Ausgabe des Red Bulletin erscheint am 15. August 2023.

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ABSEITS DES ALLTÄGLICHEN