The Red Bulletin Oktober 2015 - CH

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SCHWEIZ

ABSEITS DES ALLTÄGLICHEN

THE BOSSHOSS TESTEN

FORD MUSTANG GT Die Berliner Cowboys reiten das 418-PS-Pony

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Reisen zu den hellsten und dunkelsten Orten der Welt

GIRLS, GIRLS,

GIRLS! Wo Paris seine

heißeste Party feiert

CHF 3,80 OKTOBER 2015

ACTION MAN „Everest“-Star JASON CLARKE stellt Abenteuer über Ruhm






OKTOBER 2015

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SO KLINGT EIN HIT

Die Cover-Experten The BossHoss im hochgedrehten Infight mit zwei Generationen Ford Mustang.

Die beste Nachricht des Hefts diesmal gleich zu Beginn: Selbst wenn du aus dem aller­letzten Kaff stammst, dein Vater Schafscherer ist und du die ersten 33 Jahre deines Lebens nicht wirklich was auf die Reihe gekriegt hast, wenn du außerdem pleite bist, ohne Selbstvertrauen und ahnungslos, was aus dir ­werden soll: kein Grund zur Panik. Diese beruhigende Lektion verdanken wir Jason Clarke, der es 13 Jahre später nicht nur aufs Cover dieser Ausgabe geschafft hat, sondern mit seinem Auftritt in „Everest“ endgültig auch in die Oberliga der HollywoodStars. Ein 860 PS starkes Porträt des aus­ tralischen Aufsteigers ab Seite 28. Vergnügen mit diesem Heft! Die Redaktion 6

„Kein Pulsmesser, keine fixen Vorgaben.“ JOLANDA NEFF, SEITE 62

MICHAEL MULLER (COVER), CHROISTOPH VOY, YUKY LUTZ, KEFFER, DEAN TREML/RED BULL CONTENT POOL, GETTY IMAGES, KRYSTLE WRIGHT

WILLKOMMEN!


DIE WELT VON RED BULL

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AUF EINEN BLICK GALLERY 12 AUGENBLICKE des Monats

PARTY À LA PARIS

Mehr als 5000 Leute, das Grand Palais, eine Nacht im Sommer: Yard Party!

BULLEVARD 19 ABENTEUER Höhen und Tiefen, Lichtund Schattenseiten des Lebens.

FEATURES

79 48

28 Jason Clarke

Der „Everest“-Aufsteiger im Porträt.

36 Krystle Wright

Die atemberaubenden Storys hinter den Bildern der Extrem-Fotografin.

48 Heroes des Monats

Sebastian Kienle, Joseph GordonLevitt, Emmy Rossum, QBert

RRRRRRROOOT

DER SUPER-TRIATHLET

Der 3,9-Liter-Biturbo-V8 des neuen Ferrari 488 GTB sorgt für Bestzeiten in Maranello und strahlende Augen bei uns.

Sebastian Kienle sagt: „Glücksgefühle muss man sich verdienen.“ (Und: „Spaß an der Anstrengung kann man lernen.“)

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36

54 The BossHoss

und der neue Ford Mustang GT im Soundcheck mit dem 68er-Shelby.

62 Jolanda Neff

Der Mountainbike-Star kommt ganz locker an die Spitze.

68 Yard Party

So feiert sich Paris eine Nacht lang.

ACTION! 75 WAS, WANN, WO, WOHIN Tipps für Reise, Abenteuer, Style, Musik, Kino, Games, Uhren und Events.

DER „WALK“-MAN

Joseph Gordon-Levitt mag Drahtseil­ akte. Aktuell sogar beruflich. „Das bisher größte Risiko meiner Karriere!“ THE RED BULLETIN

GEFÄHRLICH SCHÖN

Extrem-Fotografin Krystle Wright wird für ihre Bilder zur Paragleiterin, BASEJumperin, Antarktis-Forscherin.

87 ACTIVE STYLE GUIDE 96 IMPRESSUM 98 MAGIC MOMENT

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THE RED BULLETIN BACKSTAGE OKTOBER 2015

CONTRIBUTORS MIT AN BORD

CHRISTOPH VOY

O≠road-Racer: Clarke, Acer, Redakteur Andreas Tzortzis und Fotograf Michael Muller (v. li.)

Mit dem Phantom durch die Wüste Er spielte den Verhörspezialisten im Oscar-prämierten Drama „Zero Dark Thirty“ und Rebellen-Führer John Connor in „Terminator: Genisys“. Dass sich Hollywood-Star Jason Clarke auch im 860 PS starken Offroad-Truck wohl fühlt, bewies er beim Red Bulletin-­ Shooting im kalifornischen Hungry Valley. Den Truck dafür borgten wir uns von einem weiteren MotorFreak: Robert Acer, mysteriöser Multimillionär und Rennfahrer, der seinen Helm selbst in der Wüste kein einziges Mal abnahm. Steigen Sie ein, ab Seite 28.

MAKING OF DAS SHOOTING DES MONATS

Die Bilder des Berliner Fotografen erscheinen in der „Cosmopolitan“ und „Neuen Zürcher Zeitung“. Für uns begleitete er die Country-Rocker The BossHoss bei ihrer MustangTestfahrt in Berlin. Seite 54.

RED BULLETIN WELTWEIT KEFFER

Berühmt wurde der Pariser NightlifeFotograf mit seinen elegischen Schwarzweißporträts. Wir schickten ihn bei 40 Grad Hitze auf die „Yard Party“ im historischen Grand Palais seiner Heimatstadt. Seite 68.

The Red Bulletin erscheint ­in elf Ländern. Im Bild das Cover unserer Mexiko-Ausgabe mit der Story über die Formel-1-­ Rückkehr nach Mexiko-Stadt. Alle Ausgaben zum Download: www.redbulletin.com/howtoget

Berg-Shooting in 4000 Metern Höhe? Alltag für Fotografin Krystle Wright

„Routine ist dein ärgster Gegner.“ KRYSTLE WRIGHT BASE-Jumps, Antarktis-Expeditionen, nächtliches Paragleiten in Kolumbien: Wenn Action-Fotografin Krystle Wright, 28, zu ihren Jobs ausrückt, wird die Australierin zur Extremsportlerin. Uns erzählt sie die Storys hinter ihren besten Shots. Seite 36.

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THE RED BULLETIN


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THE RED BULLETIN: WEB-HIGHLIGHTS

The BossHoss im Rennfieber Deutschlands Country-Rocker nehmen sich einen 1968er-FordMustang und das GT-Modell von 2015 zur Brust. Das Video zum Testrennen im Herzen Berlins. redbulletin.com/bosshoss

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HELIKOPTERWAHNSINN

INSTAGRAM FÜR PROFIS

Heli-Pilot Felix Baumgartner jagt ein 1000 PS starkes Drift-Auto über ein Flugfeld in Polen. Wir haben das Interview und den Clip zum Flug-Stunt des Jahres.

Die australische Action-Foto­ grafin Krystle Wright verwandelt Abenteuer in Kunst. Für uns ­analysiert sie die Feeds dreier ­Fotokünstler, die sie inspirieren.

redbulletin.com/helidrifting

redbulletin.com/krystlewright

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THE RED BULLETIN

CHRISTOPH VOY, KIN MARCIN/RED BULL CONTENT POOL, KRYSTLE WRIGHT

Alle Storys sofort lesen:


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THE NEW FRAGRANCE

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DREHMOMENT Bei der Formula Drift messen sich die 39 weltbesten Profis auf Rennstrecken in China, Nordamerika und Japan. Publikumsliebling ist Neuseelands „Mad“ Mike Whiddett, der seinen Spitznamen einer früheren Karriere als furchtloser Motocrosser verdankt. Mittlerweile werkt Mad Mike, nicht weniger furchtlos, im Mazda Radbul – mit Rauchfahne und 1032 PS. Drift-News: www.madmike.co.nz Bild: Larry Chen

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LARRY CHEN/RED BULL CONTENT POOL

O R L AN D O, FLO R I DA , U SA




SERMAMAGNY, FRANKREICH

ROCK ’N’ ROLL Unter dem Künstlernamen Diplo schaffte es der Amerikaner Wesley Pentz unter die globalen Top-Verdiener im DJ-Business (Jahresgage 2014: zehn Millionen Dollar). Mit seinem AllstarProjekt Major Lazer rockt er Dancehall-Crowds von Kingston bis Mumbai. Höhepunkt seiner bunten Live-Shows: der Ausflug ins Publikum in der Riesen-Plastikkugel beim diesjährigen ­Eurockéennes-Festival in Ostfrankreich. Tourdaten: www.majorlazer.com Bild: Vincent Arbelet

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A ZO R E N , P O RTU G AL

FREIER FALL

DEAN TREML/RED BULL CONTENT POOL

Die Amerikanerin Tara Hyer-Tira wuchs mit fünf älteren Brüdern auf. Alle fünf waren Turmspringer. Kein Wunder, dass die Sieben­ undzwanzigjährige (im Bild beim Absprung aus 20 Metern Höhe) mittlerweile zu den Top‑­ Athletinnen der Red Bull Cliff Diving World ­Series zählt. Was sie an dem Sport fasziniert? „Der Respekt vor der Höhe, gefolgt vom Rausch nach der Landung.“ Finale der Red Bull Cliff Diving World Series: 26. 9. in Bilbao. Livestream: www.redbull.tv Bild: Dean Treml

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2015 ist das Jahr des Lichts: Wir führen dich zu den hellsten und dunkelsten Orten der Welt.

BULLEVARD SO TIEF SANK NOCH KEINER

SUNSET BOX/ALLPIX/LAIF

James Cameron erreichte seinen Höhepunkt erst, als er ganz unten war: im Marianengraben. Spektakel-Regisseur James Cameron hat eine komplizierte Beziehung zum Meer. In „Titanic“ versenkte er ein Schiff, in „Expedition Bismarck“ ging er einem anderen auf den Grund, in „The Abyss“ traf er am Meeresboden Aliens. Nur eine extreme Therapiesitzung konnte da helfen: im U‑Boot in den Marianengraben abzutauchen – an den tiefsten und dunkelsten Punkt des Meeres. Als dritter Mensch in der Geschichte. Als erster ganz allein. Cameron dokumentierte die nasse Wüste 10.900 Meter unter dem Meeresspiegel, über die wir weniger wissen als über den Mars. Wahnsinnig viel bekam er in den drei Stunden aber nicht zu sehen – das U-Boot hatte mächtig Sand aufgewirbelt. Ein Schicksal, das manche seiner Filme auch kennen – wenn die Technik der Handlung die Schau stiehlt. Diesmal war mehr Tiefgang aber definitiv nicht möglich.

Finstere Zeiten. James Cameron weiß, was einen Mann mit Tiefgang ausmacht: eine wasserdichte Uhr.

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BULLEVARD

REISE INS BLAUE

Die Sonnenstrahlen reichen bis 200 Meter hinab. Dann wird’s finster. Fünf Tauch-Tipps für alle, die ihr High in der Tiefe suchen.

930 m ü. M. Weißensee, Österreich 1

Kalt: Tauchen in Kärntens höchstgelegenem Bergsee.

+ − 0  m Toyama, Japan

2

Blaulicht-Alarm: Winzige Leuchtkalmare färben die Küste im Frühjahr neonblau.

– 2  m Ostgrönland

3

Eisberge von unten: Im eiskalten Wasser wärmt dich nur die Mitternachtssonne.

– 10  m Thingvellir, Island

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Nicht zusammenrücken, bitte: Tauch in die Konti­ nentalspalte zwischen ­Amerika und Europa!

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4 1

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UnterwasserTipps – unter uns gesagt

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– 3800  m

Tiefes High. Ab hier setzt der berüchtigte Tiefenrausch ein: Euphorie, Angst, Halluzinationen.

Die Unsinkbare. Schon über 103  Jahr­e ruht das Wrack der „Titanic“ südöstlich vor Neufundland.

– 11.034  m Ganz unten. Den Marianengraben im Pazifik erreichst du nur, wenn du James Cameron heißt.

– 300  m Malta

5

Werde U-Boot-Pilot! In vier Tagen wasserdicht bis max. 300 Meter. Preis: 8000 Euro.

THE RED BULLETIN

CORBIS

– 30  m


BULLEVARD

Keira Knightley blieb im Drama „Everest“ glück­ licherweise zu Hause. Wir auch.

DER SONNE SO NAH

TRUNK ARCHIVE

Der Lichtblick auf der ­Leinwand: Keira Knightley. Wir sind uns sicher: Die bezaubernde Engländerin brächte sogar Gletscher zum Schmelzen. Vielleicht musste sie deshalb im Abenteuerfilm „Everest“ daheim bleiben, während Film-Ehemann Jason Clarke mit Jake Gyllenhaal den höchsten Berg der Erde bestieg. Natürlich hätten wir ­Keira lieber mit den Männern marschieren gesehen. Doch nicht einmal Hollywood hätte sie bei minus 40 Grad so eingekleidet, wie sie uns am besten gefällt. Daher verpassen wir dem Film ­unser eigenes Happy End: Keira empfängt uns offenherzig unterm Gipfelkreuz. Wir schmelzen. Nun leider auch der Everest.

THE RED BULLETIN

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BULLEVARD

1 465 3

7

2

Sieben Pforten zum Mittelpunkt der Erde

INNERE WELTEN

Die schönsten Höhlen sind nicht immer die längsten. Wir sagen dir, wie weit du in den Berg musst, um zum Wesentlichen vorzudringen. 20 m Höhlen von Lascaux Frankreich

1

Unsichtbar: Nach nur 20 Metern siehst du die berühmten Steinzeitrinder an der Wand – nicht. Die Höhle ist seit den 1960ern gesperrt.

30 m Waitomo Glowworm Cave Neuseeland

2

Etwas für den Familienausflug: Schon 30 Meter nach dem Eingang fährst du durch die Grotte der leuchtenden Würmchen.

120 m Lechuguilla Cave New Mexico, USA

3

Mit 222 Kilometern eines der längsten Höhlensysteme der Welt. Bis zum Jahr 1986 kannte man nur die ersten 120 Meter.

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500 m Gouffre Berger Frankreich

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Kletterparadies in den Alpen: Nach 500 Metern schräg abwärts kommst du zur unheimlichen Tropfsteinformation „Die Dreizehn“.

1 km Eisriesenwelt Österreich

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Elsas Palast: Der erste Kilometer nach dem Eingang ist total vereist. Und zugänglich. Dann darfst du nicht mehr weiter.

THE RED BULLETIN


BULLEVARD

HIGHLIGHTS FÜR DIE HOSENTASCHE

Der Sitz der Geister. Die Höhle Madschlis al‑Dschinn im Oman ist 120 Meter hoch. Und ein wahrlich göttlicher Ort.

Ausleuchten, auf­ nehme­n, aufbleiben: drei Licht-Maschinen

SEALIFE MICRO HD So geht Unterwasserfilmen heute: dauerisolierte Kamera mit 13 Megapixel und Full HD. Wo bleibt jetzt die verdammte Blauwalfamilie? www.sealife-cameras.com

FOGO Eine Wunderlampe, die alle Wünsche erfüllt: Walkie-Talkie, Kompass, Nachrichten- und GPS-Empfänger. Und leuchten kann sie auch. Mit 1000 Lumen. www.fogo.io

ENTRAIN Die App gegen Jetlag. Sie hilft dir durch die ersten Urlaubs­ tage. Sagt dir, wann du in die Sonne gehen sollst und wann du ins Bett. Willst du das? entrain.math.lsa.umich.edu

1943 von polnische­n Zwangs­ arbeitern in den Berg gegraben, die den Nazis zum Trotz nicht starben, sondern immer stärker wurden. Dank der radioaktiven Heilkräfte des Berges.

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6 km Son-Doong-Höhle Vietnam

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Der Dschungel im Berg: Nach sechs Kilometern stößt du auf eine 60 Meter hohe Wand. Sie wurde erst einmal von Bergsteigern über‑ wunden.

DIETMAR KAINRATH

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NATIONAL GEOGRAPHIC CREATIVE

1,9 km Gasteiner Heilstollen Österreich

DIALOG DER DOSEN

DUNKELHEIT IST ETWAS SCHÖNES.

JA, ABER LEIDER SIEHT MAN SIE SO SCHLECHT.

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BULLEVARD

DIE NACHT HAT 24 STUNDEN

Loving Las Vegas: Wem gehen hier zuerst die Lichter aus? 01:10 Im XS Nightclub

22:29 Auf in eines

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21:39 Pflichtprogramm

20:00 Essen im Strato-

05:00 Hochzeitsreise

02

nach Venedig. Liegt ja gleich ums Eck.

03

05:04 Hochzeitsnacht.

04

00:03 Wir inhalieren die

05

verruchte Aura des Glücksspiels und pulsieren mit den Leuchtreklamen. Auf ins ­ewige Nachtleben!

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Cirque du Soleil gehört dazu wie ein Handschlag mit dem einarmigen Banditen. Preis? Egal.

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16:17 Ein Besuch im

in der Liebe. Doch sie sagt, ohne Trauschein läuft nichts. Ab im Taxi zur Drive-in-Kapelle.

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sphere Tower mit bester Aussicht. Die echten Sterne siehst du aber nur im Grand Canyon.

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in der Dämmerung: Die tanzende­n Bellagio Fountains fabrizieren ­Feuerwerke aus Wasser.

04:33 Du hast Glück

werden wir das, was wir eh nicht gewonnen haben, auch noch los. Hallo, Sweetie, wie heißt du?

der 76 Casinos. Der Eintritt kostet nichts. Blechen wirst du trotzdem!

06 07 08

16 09

15 13

14:02 Im Arts District

lernen wir: Kunst kommt hier vom Allesverkaufen-Können.

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14 12

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12:07 Das Neon-­

Museum erhebt aus­ rangierte Reklametafeln zu Pop-Art-Werken. Die Stromrechnung wüssten wir gern.

08:05

Und ich bereue es schon jetzt. „Welcome to Fabulous Las Vegas“ warnt uns das Ortsschild ein letzte­s Mal.

09:10

Der Hunger treibt uns ins Harrah’s zum All-You-Can-Eat-Frühstück. Der Schokobrunnen sprudelt vor Freude.

10:56 Auf geht’s down-

town ins „alte“ Las Vegas, wo in den 1940ern die ersten Hotel-Casinos eröffneten.

01:10 09:10

21:39

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GETTY IMAGES

Glückslichter. Las Vegas leuchtet so hell, dass man es vom Jupiter aus sieht. Angeblich.

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BULLEVARD

DARK TOURISM Fünf Last-Minute-Trips, die es wirklich gibt.

NORDKOREA Digital-Detox-Kur. Unterhalte dich mal wieder mit deinem Partner. Aber nicht über Politik!

AFGHANISTAN Für den echten Terrouristen! Flaniere mit Helm und kugel­ sicherer Weste durch Kabul.

TSCHERNOBYL Tagesausflug zum Reaktor. Für kernige Typen auf der Suche nach den letzten Strahlen.

LONDON Jack-the-Ripper-Tour. Sight­ seeing im ehemaligen Jagdrevier des Londoner Serienkillers.

SOMALIA Segeln zwischen Piratenbooten? Okay, wir geben es zu, das gibt es nicht. Noch nicht.

KAINRATH

DER HIMMEL MUSS WARTEN

Grinsender Glückspilz. Wo bleibt der Weltraum-Trip für alle?

Im Jahr des Lichts trennen uns noch Lichtjahre vom All-inclusive-Urlaub im Weltraum.

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Sehen und gesehen werden

DIETMAR KAINRATH

alle. Wir müssen uns also noch gedulden, bis wir den ersten Sonnenpartikelschirm im Orbit aufspannen oder per Anhalter durch die Galaxi­s trampen. Bis dahin holen wir uns eben die Sterne vom Himmel: am besten dort, wo es kilometerweit stockdunkel ist. Auf dem Ayers Rock in Australien. Oder in der chilenischen Atacama-Wüste. Nirgendwo auf der Erde sieht man so viele Sterne wie dort. Ansonsten: Der „Star Wars“-Hype geht im Dezember in die nächste Runde. Dann wissen wir wieder, warum das beste Raumschiff doch die eigene Couch ist.

NASA

Seit Captain Kirk erstmals „unendliche Weiten“ ins Logbuch quatschte, wollen wir die Sterne bereisen. Seit Dennis Tito im Jahr 2001 als erster Tourist ins All flog, wissen wir: Diese Reise wird teuer. Unternehmen wie Virgin Galactic oder Space Adventures investierten bereits Milliarden, um den Traum zu erfüllen. Für schlappe 250.000 Dollar kannst du mit Virgin die Erde aus dem Orbit betrachten. Theoretisch. Denn leider stürzte deren „Spaceship 2“ letztes Jahr wie ein Stein vom Himmel. Und mit ihm auch die Hoffnung auf baldige Space-Reisen für

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VOLLSTOFF


WIR HABEN DEN „EVEREST“-STAR IN EINEN 860-PS-TRUCK GESETZT. UND IHM DABEI ZUGEHÖRT, WIE ER SEIN LEBEN ER ZÄHLT. EINE GESCHICHTE ÜBER DURCHHALTEVERMÖGEN. UND DARÜBER , WIE MAN CHANCEN NUTZT. T E X T: A N D R E A S T Z O R T Z I S   F O T O S : M I C H A E L M U L L E R

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D

as gurgelnde Pock-PockPock der 860 Leerlauf-PS klingt nach unehelichem Kind einer Harley-Davidson und eines ApacheKampfhubschraubers und übertönt alles, was irgendjemand im Umkreis von ein paar hundert Metern sagen könnte, Betonung auf könnte: Erstens sind wir hier in der Hungry ­Valley Recreation Area nördlich von Los Angeles, also ziemlich allein auf weiter Flur. Zweitens steht dem Mann hinterm Lenkrad der Mund offen. Denn dieser Truck ist anders als alles, was Jason Clarke je gefahren ist. Das Ungetüm mit NASCAR-Motor, Vollcarbon-Karosserie und „Mad Max“Look hat nichts zu tun mit all den Porsches und offenen Sportwagen, die der aus „Terminator: Genisys“ und „Zero Dark Thirty“ bekannte Hollywood-Star sonst in seiner Freizeit rund um Los Angeles durch die Gegend drischt. In den Gurten festgezurrt, drückt der 46-Jährige das Gaspedal durch und donnert einen staubigen Hügel hinauf. Am Gipfel bremst er abrupt, reißt das Teil herum und donnert als eine Art Staublawine wieder den Abhang runter. Er klettert wackelig hinter dem Lenkrad hervor, im auffällig blassen Gesicht ein breites Grinsen.

860 PS und viel Landschaft: ein Ausflug ganz nach dem ­Geschmack von Jason Clarke

„Unpackbar“, sagt er. „Wow. Wow, wow, wow! Einfach nur wow. In dem Ding zieht es dir den Arsch zusammen. Dieses Ding macht dir Angst. Aber es ist so geil. Du musst dich nur trauen, richtig Gas zu geben. “ Ein Risiko eingehen und dafür belohnt werden, das passt insgesamt gut zu Jason Clarke. Die aufsehenerregende Rolle in ­Phillip Noyce’ Aborigine-Drama „Long Walk Home“ (2002) und die unterkühlte Performance als CIA-Agent in „Zero Dark Thirty“ (2012) wären für die allermeisten Schauspieler Höhepunkte ­gewesen. Er sieht sie nur als Stationen auf seinem Weg. Er stand als Affenfreund Malcolm in „Planet der Affen: Revolution“ ebenso für authentisches Blockbuster-Feeling wie als John Connor in „Terminator: Genisys“. Aber es ist seine unglaublich präzise Performance als todgeweihter Berg­ führer Rob Hall im kommenden Expeditions-Drama „Everest“, die Clarke ganz an die Spitze bringen könnte. Doch vorläufig sitzt er noch auf ­einer Parkbank im verblassenden Licht des Nachmittags, weit weg vom Staub und Lärm des Tages. Der Trophy Truck steht nebenan in all seiner wunderbaren Bedrohlichkeit. Er gehört Robert Acer, einem Phantom der amerikanischen Motorsport-Community. Acer ist, so

„DU MUSST NUR RICHTIG GAS GEBEN. DANN WIRD ES GEIL.“


Er war pleite. Er dachte schon ans Aufgeben. Doch dann kam Landsmann Phillip Noyce.

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Hoppla! Am Steuer: Jason Clarke. Der Abstand der Reifen zum Boden war nicht ganz beabsichtigt. Fahrbericht nach der Rückkehr: „Wow. Wow, wow, wow!“


sagt man, ein vermögender Mann aus Malibu. Aber niemand weiß das genau. Niemand kennt seinen echten Namen, niemand kennt sein Gesicht, denn Acer nimmt in der Öffentlichkeit niemals seinen Daft-Punk-artigen Helm ab. „Ich wollte Jason das vorher nicht sagen“, ertönt seine Stimme gedämpft aus dem Carbon-Helm mit dem ver­ spiegelten Visier. „Aber je schneller man dieses Ding fährt, desto geschmeidiger wird es. Er hat das ganz richtig erkannt. Find ich cool, dass er selbst draufgekommen ist.“

J

„NACH AMERIKA ZU GEHEN WAR EINE ALLES-ODER-NICHTSSACHE. ICH HATTE KEINEN PLAN B.“

ason Clarke kam als Sohn eines Schafscherers und einer Justiz­ angestellten im winzigen Winton in Queensland in Australiens Nordosten zur Welt. Als ältestes von vier Kindern verbrachte er die meiste Zeit damit, seine kleinen Geschwister auf Streifzügen durch das Outback zu beaufsichtigen. „Eine coole Zeit“, sagt er. Aber die Anziehungskraft der großen Stadt wurde irgendwann doch zu groß. Er ging nach Sydney, jobbte in einem Café. Die meisten Gäste waren Rucksacktouristen. „Diese Aura der Freiheit und des Abenteuers, die sie umgab, faszinierte mich. Und dann hatte ich ­irgendwann die Idee, dass die Schauspielerei für ein ähnliches Lebens­ gefühl steht. Also schrieb ich mich in einer Schauspielschule ein.“ Man kann nicht sagen, dass Jason Clarkes Einstieg ins Schauspielgewerbe kometenhaft verlief. In den nächsten Jahren hielten sich Versuch und Irrtum einträchtig die Waage. Clarke war pleite. „Ich hätte dann irgendwann sicher ­etwas anderes gemacht. Es hat doch keinen Sinn, herumzusitzen und als frustrierter Schauspieler allen auf den Sack zu gehen.“ Die Wende kam gerade noch rechtzeitig, als Clarke 33 war und knapp vorm Aufgeben. Der australische ­Regisseur Phillip Noyce schenkte ihm in „Long Walk Home“ das Vertrauen, Clarke glänzte als Polizist in dem herzzerreißenden Aborigine-Drama. Landsmann Noyce hatte den Sprung in die USA damals schon hinter sich. Nun brachte er seinen Landsmann auf den Gedanken, es ihm gleichzutun, ebenfalls den Sprung nach Amerika zu wagen, zu den großen Filmen, den großen Studios, den großen Chancen. „Hab keine Angst“, sagte er zu Clarke, „du kannst es schaffen.“ „Nach Amerika zu gehen war ein ­Alles-oder-nichts-Ding“, sagt Clarke. „Was machst du, wenn es nicht klappt? 33



„WIR KLETTERTEN BEI NACHT, IM STURM, ES GING DARUM, DAS ECHTE GEFÜHL FÜR DAS ALLES ZU ENTWICKELN.“ Ich hatte keinen Plan B. In Amerika zu scheitern hätte bedeutet, nach Hause zurückzukommen und … ich weiß es nicht. Ich wusste es auch damals nicht. Vielleicht Schafscherer wie mein Vater. Ich hatte als Kind gesehen, wie hart seine Arbeit ist.“ Clarke kratzte irgendwie 10.000 Dollar zusammen, kaufte ein Ticket nach Los Angeles und beschloss, es so lange in den USA zu versuchen, wie das Geld reichte. Als die Rollen ausblieben, kaufte er einen 1989er-Ford-Thunderbird und fuhr in die Wüste zum Felsenklettern oder nach Nordkalifornien zum Backpacken. „So hatte ich zumindest das Gefühl, irgendwas zu tun, nicht nur rumzusitzen und zu warten. Ich dachte: Wenn es nicht klappt, hab ich immerhin Amerika gesehen.“ „Die Anfangszeit war frustrierend. Dauernd hab ich versucht, einen Fuß in die Tür zu bekommen, doch da war immer jemand, der sie fest zuschlug.“

Die erste Tür, die keiner mehr zuschlug, war „Brotherhood“, eine Showtime-Serie. Jason Clarke, damals schon 37 Jahre alt, wurde für eine der zwei Hauptrollen gecastet. „Das war Glück. Auch wenn es Durststrecken gab, hatte ich immer wieder großes Glück“, sagt er. „Mit ­Regisseur Michael Mann bei ‚Public Enemies‘, mit Kathryn Bigelow bei ‚Zero Dark Thirty‘. Und natürlich auch mit Baltasar Kormákur bei ‚Everest‘. Es gab damals viel Druck, größere Namen als mich zu casten. Eigentlich war Christian Bale für die Rolle vorgesehen.“ Kormákur erinnert sich: „Ich wollte jemanden, der sich gerade nach oben kämpft, der hungrig ist, der bereit ist, mit mir an die Grenzen zu gehen. Dieses Profil passte perfekt auf Jason.“ or ein paar Jahren filmte die „Everest“-Crew Szenen rund um Weihnachten in der Nähe Londons, als ein Wintersturm über Irland und Schottland zog. Clarke und der erfahrene Everest-Guide und Berater Guy Cotter flogen sofort zum 1344 Meter hohen Ben Nevis im schottischen Hochland. „Wir kletterten bei Nacht, im Sturm, es ging darum, das echte Gefühl für all das zu entwickeln“, sagt Clarke. Er wollte verstehen, wie sehr Details – ein verlorener Handschuh, ein verspäteter Aufbruch, ein unerwartet heftiger Schneesturm – eine ganze Expedition ins Verderben führen können, wie 1996 jene von Rob Hall, packend nacherzählt

V

Clarke stammt aus dem australischen Outback. Landschaften, deren Charme sich erst auf den zweiten Blick erschließt, sind ihm also vertraut.

vom Bergsteiger und Autor Jon Kra­ kauer, der auch selbst an der UnglücksExpedition teilgenommen hatte („In ­eisige Höhen“). „Jason war äußerst penibel“, sagt ­Cotter. „Wir verbrachten Stunden damit, Bücher durchzulesen, Erzählungen zu vergleichen, bis ins letzte Detail.“ Cotter hatte 1992 mit Rob Hall zu arbeiten begonnen. „Es war nur eine Frage der Zeit, dass Hollywood auf den Stoff aufmerksam werden würde“, sagt er. Die Vorstellung, einen Film über den Tod eines Freundes zu machen, ­beunruhigte ihn. Doch Kormákur und Clarke nahmen bereits kurz nach Drehbeginn mit Cotter Kontakt auf und ­baten ihn um seine Mitarbeit. Er wurde Clarkes Lehrmeister, nahm ihn mit zum Klettern in seine Heimat Neuseeland. In Nepal, nah beim Everest Base Camp auf 5363 Metern, löcherte Clarke Cotter mit Fragen – wie er sich unter Sauerstoffentzug bewegen konnte, wie er mit dem Team Kontakt hielt, „tausend Dinge“, sagt Cotter, „er imponierte mir. Sein Interesse war ehrlich.“ Und dann war da das Yak. Es gibt eine Einstellung im Film, wo eine Herde der Tiere eine Brücke überquert. Kormákur wollte mehrere Takes machen, aber die Yaks blieben stur. „Man konnte sehen, wie sie unruhig wurden“, sagt Cotter. Als eines in Panik geriet, packte es Clarke, gemeinsam mit Filmpartner Josh Brolin, bei den Hörnern, bevor es jemanden über die Klippe stoßen konnte. – Das ist jene Art von Anekdote, die eigentlich alles über Clarke aussagt.

D

ie Ausfahrt geht dem Ende zu. Clarke schält sich aus dem TruckFührerhaus , die Sonnenbrille noch auf, den Helm schon ab­ gelegt. Ob er sich als Star fühlt? „Ich möchte kein Star sein. Ich mag mein Leben, ich mag es, ganz normale Leute zu treffen und ganz normal mit ihnen zu reden.“ Vor kurzem wurde er Vater, jetzt ­beschäftigt ihn auch sein Vermächtnis. „Ich höre mir Gabriel García Márquez’ ‚Liebe in den Zeiten der Cholera‘ gerade noch mal für einen Film an, in dem ich spielen werde“, sagt er. „Und da ist ­dieses Zitat: ‚Abgesehen von seiner ­Gesundheit ist das größte Gut eines Mannes sein Name‘, ich verstehe das als: sein Wort. Ich möchte mein Kind nicht mit hunderten Millionen Dollar zurücklassen. Es geht darum, seinen ­eigenen Weg zu finden. Ich glaube, darin liegt ein Abenteuer.“ „Everest“ kommt am 17. September in die Kinos

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„Ende 2011 fragte mich ein Freund, ob ich zwei Monate lang auf einem Schiff die Antark tis befahren will, um Reise-Fotografen zu zeigen, wie man unter extremen Bedingungen arbeitet. Klar sagte ich zu. Ich montierte meine Kamera auf eine Teleskopstange, um vom Boot aus unter Wasser fotografieren zu ­k önnen, wie hier das Kajak der ­K anadierin Valerie Lubrick.“

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LEMAIRE-KANAL, ANTARKTIS 7. FEBRUAR 2012

Gefährlich schön BASE-Jumps, Eisstürme, Gebirgsflüge in Pakistan: Die Fotografin Krystle Wright wird für ihren Job zur Extremsportlerin und macht aus Abenteuer Kunst. Uns erklärt sie ihre stärksten Bilder. TEXT: ANDREAS ROTTENSCHL AGER  FOTOS: KRYSTLE WRIGHT


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BAFFIN ISLAND, KANADA 17. APRIL 2010

„Baffin Island ist ein Paradies für BASE-Jumper: Die Kliffs sind über 1500 Meter hoch, es gibt flache Landezonen und weit und breit ­k eine Polizei. Die Nachteile sind Blizzards und Temperaturen von weit unter minus 20 Grad – wie hier beim Aufbau unseres Basislagers am ersten Tag der Expedition.“


MOAB, USA 19. MÄRZ 2013

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„In Moab, Utah, triffst du einige der besten BASE-Jumper der Welt. Für ein Fotoprojek t tauchte ich vier Jahre lang in ihre Szene ein. Hier stürzt sich der Amerikaner Matt Fleischman vom Looking Glass Arch, einem ikonischen Sandsteinbogen. Der Absprungpunkt liegt nur 39 Meter über dem Boden.“


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HUNZATAL, PAKISTAN 25. MAI 2011

„Ich reise oft in Länder, die man laut Medienberichten meiden sollte. In Pakistan flog ich mit einer Para­ gleiter-Expedition in den Kara­ korum. Wir stiegen auf 7000 Meter, und ich holte mir Frostbeulen an den Händen. Nach der Landung emp­ fingen uns diese Kinder. Die Leute in Pakistan waren supernett.“


VICTORIA, AUSTRALIEN

31. AUGUST 2011

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„Der Finne Nalle Hukkataival gehört zu den besten Boulderern der Welt. Hier versucht er sich als Felsenkletterer am ,Groove Train‘, einer der härtesten Routen Australiens. Mir ist es wichtig, den Athleten aus größtmöglicher Nähe zu folgen. Deshalb kletterte ich selbst auf einen Boulder und drückte ab.“


„KAUFEN SIE SICH EIN ZELT, ENTFLIEHEN SIE DEM ALLTAG.“ the red bulletin: Frau Wright, Sie verdienen sich Ihr Geld als Abenteuer-Fotografin. Wann hatten Sie das letzte Mal während Ihrer ­Arbeit Angst? krystle wright: Im Mai ­dieses Jahres. Wir wollten den University Peak besteigen, ­einen über 4100 Meter hohen ­Gipfel im Südosten Alaskas. Dort gibt es eine Ski-Abfahrt, die nur selten befahren wer­ den kann. Als wir am Berg an­ kamen, donnerte eine Lawine quer durch unsere geplante Route, gefolgt von sechs wei­ teren. Und mir wurde w ­ ieder einmal klar, dass es Momente gibt, in denen du keine ­Überlebenschance hättest. Sie sind solchen Risiken ständig ausgesetzt. Wie ­minimieren Sie Gefahr? Indem ich diese drei Regeln ­befolge: Plane sorgfältig, hol dir erfahrene Leute ins Team und brich Projekte ab, wenn es zu gefährlich wird. So haben wir es auch an jenem Tag in ­Alaska gemacht. Aber auch diese Techniken klappen nicht immer: 2011 mussten Sie in Pakistan ­gerettet werden, nachdem Ihr Paragleitschirm gegen einen Felsen gekracht war. Wir waren in den RakaposhiBergen im Karakorum unter­ wegs. Ich hing als Co-Pilotin an einem Tandemschirm. Eine Windbö blies uns von der Startbahn. Ich sah den Felsen noch auf mich zukommen. Dann: ein Knall. Blackout. Erst Minuten später kam ich wieder zu mir. Mein Gesicht blutete. Wie schafften Sie es vom ­Gebirge ins Krankenhaus? Tom de Dorlodot, der Para­ gleiter, landete im Dorf und organisierte die Rettungskette. Ein Team holte mich vom Berg. Dann ging es mit dem Jeep weiter, bis uns ein Fluss den 46

Weg versperrte. Die Helfer mussten mich über eine ­Hängebrücke schleppen. Dort warteten wir auf den nächs­ ten Jeep. Das Krankenhaus ­erreichten wir acht Stunden später. Mir kam Regel zwei zugute: die Profis im Team. Wie verkraften Sie solche Rückschläge? Man muss sofort wieder ar­ beiten. Als ich nach Sydney zurückkam, fotografierte ich bei einem Australian-FootballMatch. Mein damaliger Freund schleppte mein Equipment. Als die Spieler aufs Feld rannten, starrten sie ihn an wie einen Schwerverbrecher. Mit meinem zerschundenen Gesicht und dem Gipsfuß sah aus wie ein Opfer häuslicher Gewalt. Was lernt man über sich, wenn man sich ständig ­Risiken aussetzt? Deine Schwächen werden gnadenlos aufgedeckt. Ich habe zum Beispiel Geduld beim Fotografieren. Aber gar keine G ­ eduld, wenn ich wieder gesund w ­ erden soll. Das habe ich g ­ eändert. Haben Sie einen Tipp, wie man sich einen Adrenalinkick holt, ohne seine Gesundheit zu riskieren? Gehen Sie campen. Das klingt nicht so extrem. Aber jeder kann es machen. Packen Sie ein Zelt ein und entfliehen Sie dem Alltag. Sie wären überrascht, was man als Selbstversorger alles lernt. twitter.com/krystlewright


„Für dieses Foto ließ ich mich auf den neun Meter hohen Mast eines Katamarans ziehen, der durch das Great Barrier Reef kreuzte. Natürlich schaukelte der Mast wie verrückt, und ich konnte mich nirgends festhalten. Dafür gelang mir dieses Bild des Kitesurfers Brett Wright und seines perfekten Turns im Wasser.“

EAGLE ISLAND, AUSTRALIEN 27. JULI 2011


HEROES

„DENK DIR DAS UNMÖGLICHE MÖGLICH“ SEBASTIAN KIENLE Endorphine gegen Schweine-

hunde: Der Ironman-Weltmeister weiß, wie du jede Ausrede killst.

the red bulletin: Herr Kienle, tut Ihnen gerade etwas weh? sebastian kienle: Klar! Jetzt gerade zwickt der ­Rücken. Und sobald ich aufstehe, wird sich die Achillessehne melden. Wieso ist das klar? Bei Triathlon-Training auf Weltklasse-Level sind Schmerzen normal. Aber das hat auch sein Gutes: Du lernst irgendwann, Wehwehchen von echten Verletzungen zu unterscheiden. Du verstehst, 48

was dein Körper dir sagen will. Das ist ein Privileg. Was sagt Ihnen Ihr Körper bei 25 Stunden Training pro Woche? 25 sind es nur in lockeren Trainingsphasen. Nächste Woche sind’s schon wieder 35. Okay, 35. Wie fühlt man sich da am Montagmorgen? Kann man sich so eine ­Arbeitswoche schönreden? Das ist nicht nötig. Denn es macht mir Spaß. Sie müssen wissen: Bewegung macht uns Menschen glücklich. Sie ist ein Urinstinkt aus der Zeit, als wir noch Mammuts gejagt

Ein deppensicherer Motivationstipp für Hobbysportler? Nimm dir vor: „Morgen laufe ich zehn Minuten.“ Ach ja? So schnürst du dir viel leichter die Schuhe, als wenn du dir 90 Minuten vorgenommen hast. Meistens läufst du dann ­ohnehin länger, weil nach zehn Minuten die Glücks-­ Endorphine den Schweinehund längst vertrieben haben. Noch ein Tipp? Verabrede dich mit einem Freund zum Training. Du wirst sehen, es ist viel schwerer, den anderen hängenzulassen als sich selbst. Sie schwören beim Training auf Rock. Die Lieblingsbands auf Ihrer Playlist?

„WAS MIR BEIM RENNEN DURCH DEN KOPF GEHT? IM BESTEN FALL GAR NICHTS. DENN DENKEN VERBRAUCHT SAUERSTOFF.“ haben. Und dieser Instinkt ist noch in uns. Nur haben wir wegen der Autos und Aufzüge verlernt, uns zu bewegen, uns anzustrengen. Und das macht krank und unzufrieden. Sie gehen also grinsend zum Training, laufen und schwimmen grinsend fünf Stunden lang und fahren grinsend heim? Glaub ich Ihnen nicht. Glücksgefühle muss man sich verdienen. Klar ist jede Trainingseinheit harte Arbeit.

verrückt. Und: Wenn etwas unmöglich scheint, red dir mal ein, es ist möglich. Dann teile es in mögliche Teilstücke – und klappere eines nach dem anderen ab. Nur so geht es. Funktioniert übrigens auch im Alltag bei schweren Aufgaben ganz gut. Was geht Ihnen bei einem Rennen durch den Kopf? Im besten Fall gar nichts. Denken verbraucht Sauerstoff. Und den brauchen die Muskeln.

Pennywise oder Donots vor der Belastung, Entspannendes wie U2 auf dem Heimweg. Im Oktober verteidigen Sie auf Hawaii Ihren IronmanWM-Titel. Ihre Prognose? Geb ich nicht ab. Aber eines ist ziemlich sicher. Bei der Leistungsdichte derzeit wird es ein selten spannender ­Ironman. Mit einer außer­ gewöhnlichen Siegerzeit. Arek Piatek www.sebastiankienle.de THE RED BULLETIN

DEAN TREML/RED BULL CONTENT POOL

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inen Marathon laufen – nach 3,8 Kilometer Schwimmen und 180,2 Kilometer Radfahren. Der deutsche Triathlet Sebastian Kienle kann das besser als jeder andere. 2014 gewann er den berühmtesten Triathlon überhaupt, die Ironman-WM in Kona, Hawaii – in 8:14:18 Stunden gegen 52 der allerbesten Triathleten, bei vierzig Grad Hitze. „Ich bin kein ­Extremsportler“, sagt Sebas­ tian Kienle. „Extreme sind Schwachsinn. Ich bin Genießer. Meine Stärken? Lockerheit. Und Spaß an der Anstrengung. Das kann jeder lernen.“

Aber das Gefühl hinterher, es geschafft zu haben, das macht süchtig: Du wirst wieder laufen wollen. Du wirst dich jedes Mal lebendiger fühlen. Ich bin für mein Leben gern süchtig. Angeblich wollten Sie schon als Kind Profi-Triathlet ­werden. Stimmt das? Mit zehn hab ich das als Berufs­ wunsch ins Schuljahrbuch geschrieben. Und aus meiner Klasse war ich der Einzige, der den Mut dazu hatte, seinen Traum zu leben. Das trauen sich viel zu wenige. Und sind deswegen unglücklich. Wie bewältigt man Aufgaben wie einen Ironman mental? Bloß nicht denken, was alles vor dir liegt. Sonst wirst du


Sebastian Kienle, 31, Genießer: „Ich bin für mein Leben gern süchtig.“


HEROES

„ICH HÖRE AUF MEIN INNERSTES SELBST“ JOSEPH GORDON-LEVITT versetzt sich in den legen-

därsten aller Drahtseilartisten und erklärt, wie er Risiko für seine Karriere einsetzt.

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Denn zwischen deinem Kör­ per und deinem Geist gibt es eine tiefgehende Verbindung.“ Wenn Sie es ihm also nachmachen wollten, dann wüssten Sie, wie? Ich bin kein Draufgänger, der seine körperliche Gesundheit riskiert. Davon hole ich mir nicht meinen Kick. Ich begann bei 60 Zentimetern, und als ich gut genug war, steigerte ich mich auf vier Meter – in dieser Höhe drehte ich auch meine Szenen. Aber obwohl ich keine besondere Höhenangst habe, verkrampfte sich mein Körper, denn der Instinkt „Ich bin zu

Eine gewisse geistige Mani­ pulation gehört auch dazu. Philippe riet mir, dass ich nicht von „Fallen“ sprechen sollte. Vielmehr würde ich „entscheiden, wann ich vom Seil heruntersteige“. Er hat also ein Vokabular für posi­ tives Denken kreiert. Und das ist enorm wichtig. Aus meiner Sicht passiert Leuten, die sich häufig beschweren, viel häu­ figer was Schlimmes. Aber wenn du eine gute Lebens­ einstellung hast, dann läuft es eher andersrum. Andererseits geschehen schlimme Dinge auch un­ abhängig von der Lebens­ einstellung – siehe das Ende des World Trade Center. Was sagen Sie dazu?

„ES SAGT SICH LEICHT: ,ICH KANN NICHT DER MENSCH SEIN, DER ICH SEIN MÖCHTE.‘ ABER SO EINE HALTUNG IST FEIGE.“ hoch“ schaltete sich ein. Erst gegen Ende des Films hatte ich mich daran gewöhnt. Aber für mich ist Philippes „Walk“ eher eine Metapher, denn er besagt: Du kannst gewagte Dinge erreichen, wenn du sie dir in den Kopf setzt. Was sich leicht sagt … Natürlich hat nicht jeder die­ selben Voraussetzungen. Man­ che Dinge fallen bestimmten Leuten leichter, denn das ­Leben auf der Erde ist nun mal nicht fair. Aber noch leichter

ich sein und denken soll. Haben Sie selbst etwas ­Unmögliches versucht wie Philippe Petit? Es gibt auch Risiken in der Schauspielerei. Und nach ­denen bin ich süchtig. Ich ­suche ein Risiko, das größer ist als das vorhergehende, und das versuche ich zu meistern. So ist „The Walk“ vermutlich die größte Herausforderung meiner Karriere. Und Sie meistern das alles mit Konzentration und Mut?

Die Katastrophe des 11. Sep­ tembers ist eine furchtbare Tragödie. Aber sie ist eben nicht das Einzige, was sich hier ereignet hat. Denn es gab 27 Jahre zuvor auch die Schönheit des „Walk“. Und wie bei jeder Tragödie ist es wichtig, sich an die positiven Dinge zu erinnern – an die Schönheit dessen, was du ­verloren hast. Julia und Rüdiger Sturm www.thewalk-movie.net THE RED BULLETIN

CORBIS

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he red bulletin: Für seinen Drahtseilakt zwischen den Türmen des World Trade Center bewegte sich Philippe Petit auf einer Höhe von 414 Metern. Können Sie jetzt nachvollziehen, wie sich das anfühlt? joseph gordon-levitt: Ich kann es ahnen. Im Juli 2001 war ich auf der Spitze des World Trade Center. Du kamst dir nicht mehr vor, als seist du in einem Gebäude, es war wie in einem Flugzeug. Welche Fähigkeiten sind für so einen Akt nötig? Philippe ist ein unglaublicher Kontrollfreak. Aber darin liegt auch seine Stärke. Er ist so ­penibel und so gut organisiert – und das erklärt zum Teil, warum er all das erreicht hat. Außerdem ist das Ganze eine Art Konzentrationsspiel. Er brachte mir bei, auf dem Draht­ seil zu gehen, und erklärte mir: „Du findest einen Fixpunkt ­genau vor dir und schaust nur ihn an, ohne an etwas anderes zu denken. Du blickst nirgend­ wo sonst hin, du denkst an nichts anderes. Sobald du den Fokus verlierst, verlierst du auch dein Gleichgewicht.

sagt es sich: „Mir ist alles egal. Ich kann nichts erreichen. Ich kann nicht der Mensch sein, der ich sein möchte.“ So eine Haltung ist feige. Sie haben sich ja offenbar selbst verwirklicht. Immerhin sind Sie einer der gefeiertsten Schauspieler Ihrer Generation, haben sich als Regisseur und Gründer einer innovativen Medien-Website, HitRecord, etabliert. Warum waren die Voraussetzungen für Sie günstig? Ich habe sehr viel meinen ­Eltern zu verdanken. Sie gaben mir das Selbstvertrauen und unterstützten mich in der Hal­ tung, dass ich immer auf mich selbst höre anstatt auf äußere Einflüsse, die mir sagen, was


Joseph Gordon-Levitt, 34, Metaphoriker: „Sobald du den Fokus verlierst, verlierst du dein Gleichgewicht.“


Emmy Rossum, 28, Männerversteherin: „Sei die beste Ver­sion deiner selbst.“


HEROES

„EITELKEIT IST DEIN FEIND“ EMMY ROSSUM Die attraktivste Antiheldin des Fernsehens bezaubert nicht nur in der Serie „Shameless“. Sondern auch im Interview.

JOHN RUSSO/CORBIS OUTLINE, JAMES MAK/JOYSCO STUDIOS

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he red bulletin: Sie kennen mich. emmy rossum: Ach ja? Sie sagten in einem Interview: „Männer brauchen nur zwei Dinge zum Glücklichsein, Käsetoast und Sex.“ Das war doch ein Scherz. Oh. Aber ich darf Ihnen verraten: Sie liegen da nicht ganz falsch. Stimmt schon, Männer sind von ihrer biologischen ­Programmierung her ein­ facher gepolt. Normalerweise denken sie entweder an Essen oder an Sex. Wie ist das mit Frauen? Wenn ich jetzt mal zu einer lächerlichen Verallgemeine­ rung greifen darf: Frauen sind viel komplizierter. Vor allem emotionaler. Du musst zu uns das Richtige im ­richtigen Moment sagen. Brauchen wir wirklich nur Käsetoast oder nette Worte für ein erfülltes Leben? Klar. Ich versuche nach dem Motto „Carpe diem“ zu leben. Nütze den Tag, lebe bewusst in der Gegenwart. Denn wir wissen nicht, wie viel Zeit wir haben. Als ich „Das Glück an meiner Seite“ drehte, begeg­ nete ich vielen ALS-Patienten (die tödliche Nervenlähmung Amyotrophe Lateralsklerose; Anm.). So eine Erfahrung erdet dich. Wie äußert sich die ­Erdung bei Ihnen, konkret gefragt? Ich fürchte mich weniger vor Krankheit als früher. Und ich versuche mich emotional noch stärker für Menschen zu engagieren, die Probleme ­haben. Wenn ich jemand THE RED BULLETIN

sehe, der Hilfe braucht, bin ich die Erste, die aufsteht und Hilfe anbietet. Es ist das Einfachste, einen Bogen um Leute zu machen, die krank oder einfach nur anders sind. Aber es braucht nur einen kleinen Ruck, eine Unter­ haltung zu beginnen: „Was ist es, woran Sie leiden?“ Und dann sprechen wir darüber. Ihr Leben besteht ja nicht nur aus solchen Begegnungen. Was tun Sie, wenn gerade kein notleidender Mensch in Ihrer Nähe ist? Es geht um eine Grund­ einstellung im Leben, ver­ stehen Sie? Ein anderes Bei­ spiel: In der Serie „­ Shameless“ spiele ich eine Frau, die zum Mindestlohn arbeitet, um ihre fünf Geschwister durchzu­ bringen. Total unglamourös, aber durch sie habe ich ge­ lernt, Eitelkeit völlig aufzu­ geben. Denn Eitelkeit ist dein Feind. In der Sekunde, wo du überlegst, wie du aussiehst, ist dein Hirn für alles andere blockiert. Sie sagten einmal, Ihre jüdi­ sche Herkunft habe Ihre Sicht aufs Leben beeinflusst. Ich identifiziere mich mehr mit der Kultur als mit der ­Religion. Ich spreche nicht Hebräisch, ich esse nicht ­koscher. Aber darum geht es auch überhaupt nicht. Die ­jüdische Moralethik findet sich im Kern der meisten ­Religionen: Betrüge nicht. Sei gut zu deinem Nächsten. Arbeite hart. Wenn du ­jemanden siehst, der Hilfe braucht, hilf ihm. Sei die ­beste Version deiner selbst. Rüdiger Sturm twitter.com/emmyrossum

QBert, 45, Knopföffner: „Nur durch ­Austausch wirst du besser.“

„DU KRIEGST, WAS DU GIBST“ QBERT ist einer der besten Scratch-DJs der Welt. Sein Erfolgsgeheimnis? Er teilt seine Tricks. the red bulletin: Die DJ-Welt ist sehr wettkampforientiert, Sie selbst gewannen dreimal die DMC-Weltmeisterschaft. Wieso teilen Sie Ihre Tricks mit der Konkurrenz? qbert: Als Teenager las ich spirituelle Bücher, die Idee des Karma beeindruckte mich: „Du kriegst, was du gibst.“ Deshalb fing ich schon früh an, jungen DJs meine Kunst beizubringen. Das hat meine Kreativität enorm beflügelt. Haben Sie dafür eine Erklärung, natürlich abgesehen vom kosmischen Gleichgewicht? Durch das Vorführen deiner Tricks verbesserst du dich auto­ matisch selbst. Außerdem überdenkst du deine Technik, und das bringt dich wiederum auf neue Ideen. Nur durch Aus­ tausch kannst du besser werden. Und abgesehen von alldem: Es gibt nichts Erfüllenderes als das Lächeln eines Schülers, dem gerade der Knopf aufgegangen ist. Mit anderen zusammen­ zuarbeiten ist befriedigender, als sich mit ihnen zu messen. Mit seiner DJ-Crew Invisibl Skratch Piklz tritt QBert am 20. 9. beim DJ-Contest Red Bull Thre3style in Tokio auf. Live-Stream: redbullthre3style.com

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COVERVERSION

The BossHoss-Masterminds Alec Völkel und Sascha Vollmer erklären uns, wie man Qualität erkennt. Anschauungsbeispiele: zwei Ford Mustangs. Text: Werner Jessner  Fotos: Christoph Voy 54


Ikonen der Automobil足 geschichte: Der aktuelle Ford Mustang trifft seinen Kollegen vom exzellenten 1968er-Jahrgang.


Sascha „Hoss Power“ Vollmer und Alec „Boss Burns“ Völkel: zwei Ber­liner auf US-Trip. Glaubwürdiger würden es Amis auch nicht hinbekommen.

„DIE 1950ER UND 1960ER WAREN FÜR UNS EINFACH DIE GEILSTE ZEIT – SOWOHL IN DER MUSIK ALS AUCH IM AUTO-DESIGN.“


G Reminiszenz an die illegalen Straßenrennen Amerikas – ein Phänomen, das in der Popkultur immer wieder auftaucht: Boss Burns, 2015er-Mustang.

ibt es etwas, das gute Autos und gute Musik gemein haben? Alec „Boss Burns“ Völkel und Sascha „Hoss ­Power“ Vollmer uni­ sono: „Klar! Qualität nutzt sich nicht ab. Ein Auto muss lange Zeit fahren, ohne zu klap­ pern. Einen guten Song musst du immer und immer wieder hören können, ohne dass er dir langweilig wird.“ Der Rest ist eine Frage des Geschmacks, findet Sascha: „In der Musik wie bei Autos gibt es Vorlieben. Der eine steht eben mehr auf Škoda, der andere auf Volvo. Der eine mag Hip-Hop, der andere Volksmusik. Bei uns sind es halt Ami-Karren und Country-Rock.“ Das sieht man den beiden Berlinern auch an: ­Tattoos, schwere Ringe, Kutten, Hillbilly-Frisuren. Das ist zwar einerseits auch ein bisschen Pose, eine Art Dienstkleidung, andererseits entspringt sie doch tief in ihrem Innersten. Alec: „Wenn du wirklich gut sein willst, musst du authentisch sein. Das Publikum spürt sofort, wenn etwas nur aufgesetzt ist. Wie Tiefer­ legung und Spoiler, aber bloß 50 PS.“ Im Fall der beiden Anfangsvierziger besteht diese Gefahr nicht, fahren sie doch selbst altes US-Metall: Alec hat sich nach Anfängen mit einem Ford Taunus einen Mustang gecheckt, Sascha fährt einen späten Plymouth Road Runner und einen Chevy-Pickup. „Die 1950er und 1960er sind für uns einfach die geilste Zeit. Sowohl in der Musik als auch im Auto-Design. Damals sind echte Ikonen entstanden. Lieder, die seit Generationen funktionieren. Und Autos, deren Form die Zeiten überdauert hat. Der Porsche 911 zum Bei­ spiel oder natürlich der Mustang.“ Der Ford Mustang ist ein uramerikanisches Auto, ein Bubentraum seit mehr als einem halben Jahr­ hundert. Zum Shooting haben wir gleich zwei ganz außergewöhnliche Exemplare des Pony-Cars mit­ gebracht, noch dazu beide in der besonders show­ starken Cabrio-Variante: einerseits den brandneuen Mustang GT der sechsten Generation mit fünf Litern Hubraum, 418 PS, manuellem Sechsganggetriebe und allen Segnungen moderner Ausstattung von Launch Control für den perfekten Ampelstart bis zur Sitzkühlung, falls dem Fahrer sein eigener Fahrstil 57


zu heiß wird. Und auf der anderen Seite den Traum aller Alt-Mustang-Fans, einen 1968er Shelby GT 500KR mit 350 PS, Dreigang-Automatik und Bremskraftverstärker als nennenswertem Extra. Der Vor­ besitzer fuhr den Wagen dreißig Jahre lang, seine Witwe ließ ihn dann aus Chicago nach Deutschland ziehen, wo er akribisch restauriert wurde. Marktwert: 250.000 Euro, rund das Fünffache seiner aktuellen Coverversion. Der Ford Mustang war immer ein verhältnis­ mäßig leistbares Auto, das trotzdem geil ist. Für BossHoss eine Tugend. Alec: „Ich glaube zwar nicht, dass es per se uncoole Autos gibt, aber es gibt definitiv ­uncoole Fahrer-Auto-Kombinationen. Einige wenige schaffen es, selbst in einem Opel Corsa nicht peinlich zu wirken. Aber das ist die Ausnahme. Die meisten Typen hingegen, die einen Ferrari fahren, glauben wahnsinnig cool zu sein und ahnen nicht, wie uncool sie rüberkommen.“ Und Sascha, Biker mit Herz und Seele, hat sogar ein noch extremeres Beispiel: „Boss Hoss, das amerikanische Motorrad mit V8-Motor. In Texas bin ich einmal auf so einem Gerät gesessen. Too much! Qualität heißt auch, dass das Zeug im Alltag einen Sinn haben muss.“ Alec: „Ein Mustang ist ein ehrliches, cooles Auto, das hat sich über all die Generationen nicht geändert. Für seine Fahrleistungen günstig, geile Optik, geiler Sound. Einfach eine Karre mit vielen Qualitäten.“ Ist das nicht eine sehr konservative Weltsicht? Die beiden bejahen: „Ja, vielleicht sind wir konser­ vativ, aber minus Tischdecke und Einbauschrank. Ist es konservativ, wenn man von seinen Oldtimern erwartet, dass sie funktionieren und man mit ihnen raus aus Berlin und die 250 Kilometer rauf an die Ost­ see fahren kann? So deutsches Qualitätsdenken ist schon in uns drin. Das ist auch der Grund, warum wir nicht selbst schrauben. Wir sind da völlig untalentiert und würden nicht weit kommen.“

BOSS BURNS: „DER MUSTANG IST EIN EHRLICHES, COOLES AUTO. DAS HAT SICH ÜBER ALL DIE GENERATIONEN NICHT GEÄNDERT.“

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Duell am Todesstreifen: Auf dem Brachland, wo sich The BossHoss 足heute die Mustangs zur Brust nehmen, war bis 1989 die Grenze zwischen der DDR und der BRD. Mustangs im 足Osten? Damals unvorstellbar.


BOSS BURNS: „DIE GARANTIE FÜR EIN SCHLECHTES COVER IST, WENN DU AM ORIGINAL KLEBST.“

Der aktuelle Mustang ist der erste überhaupt, der o∞ziell in Europa importiert wird. Wer die Macht des V8 scheut: Es gibt ihn auch mit einem 314 PS starken Vierzylindermotor.


Covern jetzt auch Hip-Hop: Das neue Doppelalbum von The BossHoss kommt im Herbst.

Mustang GT 5-Liter-V8-Motor, 418 PS

Spitze

250 km/h 0 auf 100 km/h

4,8 sec Shelby GT 500KR 1968, 350 PS

Spitze

210 km/h 0 auf 100 km/h

6,3 sec

Denn so chic Selbermachen auch gerade sein mag, am Ende geht es immer um Mobilität, um Freiheit. „Einfach fahren, verstehste?“ Auch wild? Alecs automobile „Entjungferung“ erfolgte in einem Wartburg, der dem Vater seiner damaligen Freundin gehörte: „Nach zwei Wochen hatte ich der Karre den Außenspiegel abgefahren. Daraufhin wurde er mir wieder entzogen.“ Inzwischen haben beide Jungs aber längst gelernt, mit schwerem Gerät umzugehen. Schnell­ fahren ist nicht so ihr Ding. Adrenalin holen sie sich auf der Bühne. Bloß wer darf heute welchen Mustang fahren? Konsens kann es keinen geben, weil es eben Konsens über das Wunschauto gibt: Sowohl Sascha als auch Alec würden die Nacht gern im 68er verbringen. Ein Münzwurf entscheidet zu Gunsten von Sascha. Doch schon nach wenigen Minuten wirkt Alec im aktuellen Mustang GT Convertible alles andere als traurig, ja ­enthusiastisch gar: Statt in einem kleinen Bucket Seat hockt er in einem orthopädisch perfekten Schalensitz und aus der Hi-Fi-Anlage kommen satte Bässe, während Sascha am Mittelwellenradio fummelt, ohne ihm viel mehr als Rauschen zu entlocken. Doch um all das geht es nur periphär. Entscheidend ist der Motor. „Hammer, wie das abgeht“, befindet Alec, „einfach nur Hammer“, und lässt den Mustang schon wieder fliegen. Um den Hammer in Zahlen zu gießen: Spitze 250 km/h, 0 auf 100 km/h in 4,8 Sekunden. Da kommt Sascha im 68er-Shelby nur gefühlt mit, wenngleich sich seine Erlebniswelt ungleich dramatischer aufbaut: Der Oldie ist unpräziser, braucht mehr Kraft und Vorausschau, hat eher zu viel als zu wenig Leistung. Die Seele bringen beide zum Schwingen, Original und Coverversion, und genau so soll das ja

Shelby GT: Ronny Weiss (www.musclecarforyou.com) Styling: Soo-Hi Song/Shotview StylingAssistenz: Anna Phebey Hair & Make-up: Ischrak Nitschke/Blossom Management Model: Caro Cult/Deebeephunky Fashion Credits: Bustier – American Apparel, Blouson – American Apparel THE RED BULLETIN

auch sein. The BossHoss sind immerhin berühmt für ihre Coverversionen. Das wird auch beim nächsten Doppelalbum so sein, das im Herbst erscheint: eine Seite mit neuem Material, die andere mit Neuinterpretationen von teils höchst unwahrscheinlichen Songs, die in den Country-lastigen BossHoss-Sound eingepasst werden. Was unterscheidet also eine gute von einer schlechten Coverversion? Alec: „Die Garantie für ein schlechtes Cover ist, wenn du am Original klebst, wenn du bloß nachsingst und -spielst. Das gilt natürlich nicht nur für unsere eigene Arbeit, sondern auch für die ­anderer Interpreten, etwa bei ‚Voice of Germany‘, wo wir früher in der Jury saßen. Qualität ist, wenn du dem Song neue Facetten entlockst, die vorher noch nicht da waren. Dazu musst du bis an die Basis gehen, darfst dich nicht scheuen, Neues zu probieren und durchaus radikal die Flex und das Schweißgerät anzusetzen. Wenn die Basis des Songs stark genug ist, gewinnt er dadurch.“ Das Œuvre von The BossHoss ist der beste Beweis für die Richtigkeit dieser Theorie: „Like Ice in the Sunshine“ oder „Ça plane pour moi“ wurden durch die Berliner Abbruch- und Umbauarbeiten endlich wieder interessant für das abgestumpfte Ohr, und am kommenden Album gelangen sogar Hip-HopNummern in die Werkstatt der Berliner. „Das ist dann aber schon mehr als nur ein Facelift“, grinst Sascha. „Solche Songs baust du quasi komplett neu. Ziehst eine Song-Struktur in dreiseitige Lyrics ein, es braucht Bridges und alles. Aber spannend!“ Die Analogie zum Mustang liegt auf der Hand: Der neue ist dem alten in vielen Details fremd geworden, und doch erkennt jeder das 2015er-Modell, das erstmals in seiner Geschichte offiziell nach Europa kommen darf, auf den ersten Blick als Mustang. Und der Weg in die andere Richtung? Sind die USA ein Sehnsuchtsort für The BossHoss? Mobilität, der Ruf der Straße, Roadsongs, die sich The BossHoss mit ihrer Musik zu eigen machen, sind ja ein zutiefst amerikanisches Phänomen. „Ist schon ganz cool drüben“, sagt Sascha. „Texas ist ganz anders, als die Klischeebilder suggerieren. Austin ist spannender als Los Angeles.“ „Wobei L. A. schon auch nicht unspannend ist“, fällt Alec ein. „Aber im Grunde sind wir doch am liebsten in Berlin.“ – „Und im Winter in Spanien.“ Das Beste aus beiden Welten, möchte man sagen, und für die Tage, an denen in Berlin zu viele Klein­ wagen rumstehen, nehmen sie einfach den Mustang raus, setzen die Sonnenbrillen auf und cruisen damit an einen Badesee. „Das ist eine Qualität, die der ­klassische Westen nicht hat“, grinsen sie. Und wieder einmal zeigt sich: Die Coverversion kann so gut sein wie das Original. Manchmal sogar besser. thebosshoss.com

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POSITIVE POWER

Jolanda Neff, Schweizer Seriensiegerin im Mountainbiken, zeigt uns, wie man mit einer optimistischen Grundstimmung ein Gebäude des Erfolgs baut. TEXT: WERNER JESSNER, FOTOS: YUK Y LUTZ ST YLING: MIMI BÜHLMANN, MAKE-UP: HELVETIA LEAL

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Jolanda Neff, 22, 足 ewann im Vorjahr g den Cross-CountryGesamtweltcup.


Zum Fotoshoot lud Neff ins Bündner Resort PRIVÀ Alpine Lodge, ihre Trainingsbasis.


Das

Heimrennen auf der Lenzerheide hätte programmgemäß anders verlaufen sollen für die 22-jährige Titelverteidigerin im UCI Cross Country Mountainbike World Cup und drei­ fache U23-Weltmeisterin: Sie war die große Favoritin, von den letzten Rennen hatte sie alle gewonnen. Die Medien, die Sponsoren, die Fans, alle fieberten einem weiteren Triumph des blonden Sympathiebündels entgegen und nahmen sie in Beschlag. Zu viel Aufmerksamkeit, zu viele Verpflichtungen, zu viele Kontakte, zu viele erbetene kleine Gefallen, die sich auftürmten: keine Chance auf Routine, ja nicht einmal auf Normalität. Als Jolanda endlich an der Startlinie stand, ahnte sie, dass an diesem Tag nicht viel zu ­holen sein würde. So war es dann auch: Platz vier, deutlich unter ihren Verhältnissen. Andere wären frustriert gewesen. Nicht Jolanda Neff: „Ich habe gerade so viele Punkte gemacht, um das Führungstrikot behalten zu können.“ Die Fans waren enttäuschter als sie. Negative Erinnerungen haben im Leben der erfolgreichsten Mountainbikerin der letzten Jahre keine Chance. Nur positive, motivierende Bilder werden ­gespeichert. Warum Bilder? „Mein Gedächtnis funk­ tioniert einfach optisch: Ich weiß, wo mir wer etwas gesagt hat, wo auf der Seite eine Vokabel gestanden hat, wo mir jemand einen Tipp gegeben hat. Diese kleinen Puzzlestücke rufe ich je nach Situation ab.“ Ein konkretes Beispiel? „In Neuseeland habe ich einmal mit dem Downhill-Star Justin Leov trainiert. Es war ein perfekter Tag. Wenn ich heute in einem Rennen in die Abfahrt gehe, sehe ich ihn im Geist wie auf einem Foto am Beginn des Trails stehen und habe seine Stimme im Ohr: Drop your heels. Daran erinnert sich mein Körper, ich stehe in korrekter Position am Velo und bin schneller.“ Jeder Hobbysportler weiß: Training ist nicht ­immer lustig. Manchmal tut es weh, und je weiter nach oben du kommst, umso größer werden die Schmerzen. Der Puls rast, die Muskeln brennen, ­Laktat schießt ein. Jolanda Neff sieht das nicht so: „Was gibt es denn Schöneres als Velofahren?“ Aber die strengen Trainingspläne, die eintönigen Einheiten am Ergometer, die ständige Kontrolle durch den Pulsmesser? Ein erstaunter Blick hinter den dunklen ­Brillen, dann ein herz­ liches Kichern aus tiefster Seele: „Habe ich ­alles nicht!“ Wie bitte?

„Auf Vorschriften reagiere ich ganz schlecht. Da mache ich aus Prinzip das Gegenteil.“

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„Mein liebster Trainingspartner ist mein Vater. Ich glaube, wir haben noch nie gestritten.“

„Startfieber? Nie! Ich liebe ja, was ich tue“, sagt die Schweizer Radsportlerin des ­Jahres 2014.

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Dass man mit dieser Einstellung bis an die absolute Weltspitze kommen kann, sollte all jenen zu denken geben, die ohne Fitness-App das Haus nicht verlassen. ­Jolanda hingegen verlässt das Haus immer – und seien die Bedingungen noch so ­unwirtlich: „Was gibt es denn Schöneres als ein Rennen im strömenden Regen? Du nimmst die Umgebung einfach ganz anders wahr, bist fahrtechnisch gefordert und fühlst dich frei, ja verwegen.“ Und was ist mit Schnee? „Schnee ist überhaupt extrem cool. Lustig zu fahren, und wenn du einmal stürzt, tut es nicht weh.“

Natürlich

sind die ­ rwartungen riesig an eine Dauersiegerin, E die in so jungen Jahren schon alles gewonnen hat, die, obwohl sie eigentlich noch in der U23 gewertet werden müsste, regelmäßig dem kompletten Feld davonfährt, die bei gelegentlichen Ausflügen in den Straßenrennsport frech an der Spitze mitmischt, die bei 2-Minuten-Rennen im Eliminator – vier Frauen zugleich auf ­einem knackigen, auch fahrtechnisch ­selektiven Kurs, nur die zwei schnelleren steigen in die nächste Runde auf – genauso Weltklasse ist wie bei stundenlangen Marathons. Startfieber, Jolanda Neff? Wieder dieses herzliche Kichern: „Nie!

Wenn ich an der Startlinie stehe, weiß ich, dass ich alles getan habe, um für genau diesen Moment bereit zu sein: Warum soll ich also nervös sein? Du tust das, was du liebst, zeigst, was du kannst, die Leute schauen dir zu und finden es cool! Wenn ich an einem Sonntag einmal kein Rennen habe, fehlt mir richtiggehend was.“ Dabei spielt es auch überhaupt keine Rolle, wie groß das Rennen ist: „Natürlich hat eine Weltmeisterschaft oder ein Weltcuprennen einen höheren Stellenwert, dafür ist die Stimmung bei kleineren Events meist viel herzlicher, und ich habe mehr Zeit, mich mit Leuten zu treffen.“ Noch so eine Jolanda-Neff-Besonderheit: „Meine härtesten Konkurrentinnen sind meine besten Freundinnen. Wir ­gönnen einander die Siege von Herzen. Natürlich will jede die Beste sein, aber wenn an diesem Tag eine andere schneller war, dann freue ich mich mit ihr.“ Es kann also durchaus vorkommen, dass am Samstag vor einem Rennen die Welt­ elite im Cross Country einmütig im Apartment sitzt und Kuchen verputzt, weil ein Geburtstag gefeiert werden will. Wer am Samstag miteinander am Sofa lümmelt, fährt am Sonntag nicht die Ellbogen aus: „Ein errempelter Sieg würde mir keine Freude bereiten.“

Man

soll sich von der Happy-golucky-Einstellung nicht täuschen lassen: Natürlich ist Jolanda Neff eine Perfek­ tionistin, was sie auch gerne zugibt: „Mountainbiken ist ein brutal ehrlicher Sport: Anders als in Mannschaftssport­ arten bist du für alles allein verantwortlich. Wenn ich auf der Nase liege, mir ­einen Defekt hole oder schlechte Beine habe, gibt es niemanden, auf den ich die Verantwortung abwälzen könnte. Es liegt an mir selbst, das Beste aus meinen Möglichkeiten herauszuholen. Das ist eine gute Schule fürs Leben.“ Kannst du dein Bike selbst warten? „Auf den Rennen habe ich einen Mechaniker, also ist es meist nicht nötig. Aber ich habe mich einmal zwei Wochen lang in einen Bikeshop gestellt, um schrauben zu lernen.“ Warst du eine gute Schülerin? „In Handarbeiten und in Musik habe ich einmal nur eine 5,5 gekriegt. Sonst meistens lauter Sechsen.“ Mit mehreren hundert Pokalen zu Hause: Wie hungrig bist du noch? „Am besten geht es mir, wenn ich die Stärkste bin, allen davonfahre und alles gewinne.“ www.jolandaneff.ch THE RED BULLETIN

MODE: AMERICAN APPAREL, H&M, MANOR, NIKE VON BIG; LOCATION: PRIVÀ ALPINE LODGE

„Mein Trainingsplan ist, jeden Tag mit Freunden mountainbiken zu gehen, und zwar so, wie es sich gut anfühlt. Es muss Freude machen! Kein Pulsmesser, keine fixen Vorgaben. Wenn ich auf einen Berg rauffahre und er wird steiler, dann habe ich ganz von selber mein Intervalltraining. Wenn ich schneller fahren will, dann fahre ich schneller. Wenn ich das Gefühl habe, einen schönen Tag am Bike verbracht zu haben, dann fahr ich wieder nach Hause.“ Jolandas Trainingspartner sind leistungsbedingt in der Regel Männer. Ihr ­Vater war 1997 Vizeweltmeister am ­Mountainbike, er hat sie und ihre zwei ­Geschwister einst zum ersten Mal auf ein Velo gesetzt. Jolanda blieb die Einzige, die den Sport professionell ausüben ­sollte. Bis vor kurzem war ihr Vater noch schneller als sie, nun ist es umgekehrt. Doch alles ohne Startnummer ist für sie kein Rennen, sondern eine Ausfahrt mit Freunden, die allen Beteiligten Spaß ­machen soll. Sie kennt die Vorlieben und Stärken ihrer Partner, das sind ihre unterschiedlichen Trainingsreize. Wenn sie ihr Tempo anpassen muss, dann macht sie das auch, und wenn sie dann als Erste am Gipfel ist, dann wartet sie eben. Haupt­ sache, sie hat Gesellschaft. Allein käme nämlich der Spaß am Training zu kurz, und außerdem: „Worüber soll ich mit mir selbst reden?“


„Du tust das, was du liebst, zeigst, was du kannst, die Leute schauen dir zu und finden es cool.“

MTB-Sport ist Lebensschule: „Du fährst ­allein. Verantwortung abwälzen geht nicht.“


MC Travis Scott lässt es krachen. Der Jump in die Crowd folgt.

DIE

YARD PARTY, EINER DER GRÖSSTEN HIP-HOP-EVENTS WELTWEIT, VERWANDELT PARIS UND DAS GRAND PALAIS IN EINEN RAP-TEMPEL. EINE NACHT LANG.   TEXT: PH CAMY  FOTOS: KEFFER


DAS

GRAND PALAIS

IM AUSNAHMEZUSTAND

Vier Uhr morgens. In der VIP-Area der Yard Party verfallen einige G채ste in Trance. THE RED BULLETIN

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„DAS IST FRANKREICHS FETTESTE HIP-HOP-PARTY. EIN MEGA-PARTY-EVENT.“ 72.000 Quadratmeter, eröffnet im Jahre 1900. An diesem 26. Juni kommen 5000 Menschen, um den derzeit angesagtesten Sound zu hören (li.). Rechts die Jungs um Rapper Niska. Allesamt durchtrainiert. Körperlich präsent. Der US-Rapper Travis genießt das Bad in der Party-Crowd.


Viel nackte Haut … Die bunte Menge lässt auf der Yard Party die Hüften kreisen.

E

Virgil Abloh, Creative Director von Kanye West, startet ein improvisiertes DJ-Set.

s ist ein Uhr morgens, sie kommen zu Hunderten. Eine immense Schlange. Ihr Ziel? Der Eintritt ins Grand Palais: 72.000 Quadratmeter Fläche, ein Monster aus Stahl, Stein und Glas, eingeweiht zur Pariser Weltausstellung 1900. Keine Nostalgie im Stil der Belle Époque. Das Grand Palais ist modern. Hier geht sie los: die fetteste Party des Pariser Sommers. „Keffer an Yoan …“ Über das WalkieTalkie eines Security-Mannes nimmt unser Fotograf Keffer Kontakt mit Yoan Prat

THE RED BULLETIN

auf. Er und Tom Brunet sind die Gründer der Creative-Agentur Yard und verantwortlich für die Veranstaltung. Yoan taucht durch einen Seiteneingang mit den All-Access-Pässen auf. Er trägt Basketballschuhe, Air Force One in Weiß. Fast alle bei Yard sind mindestens eins neunzig groß. Sie haben sich auf dem Spielfeld kennengelernt. Der Abend wird sportlich, so auch der Dresscode. Was genau eigentlich ist Yard? „Die fetteste Hip-Hop-Party Frankreichs“, sagt Tom, der sich hinter den DJ-Pults zu uns gesellt hat. Hier jagt ein Act den anderen: Hologram Lo, Supa!, Girls Girls 71


Die Party hört auch backstage nicht auf. Fotograf Keffer nimmt uns mit hinter die Bühne.

„EINE KRASS VIELFÄLTIGE CROWD, MEGA ENERGIEGELADEN. BEREIT, ­A BZUGEHEN, WAS KLARZUMACHEN.“ Girls, Kyu Steed, Endrixx und Yannick Do. Der Vulkan brodelt – und bricht aus, als die Lightshow losgeht. Bereits 3500 Menschen haben sich versammelt. Eine monumentale doppelläufige Ehrentreppe führt zur VIP-Etage. Von dort aus hebt man den Blick zur Decke und schaut staunend auf ein Längsschiff, für das weit mehr Stahl verarbeitet wurde als für den Eiffelturm … fett! Der Raum ist gigantisch und das Soundsystem entsprechend ausgelegt. „Du bekommst hier vor allem modernen Hip-Hop, der durch Future Bass, afrikanische Musik und Dancehall beeinflusst ist“, erklärt uns Yoan. „Für moderne und aktive Städter. Eine krass vielfältige Jugend, die mega energiegeladen ist. Sie sind da, um abzugehen, was klar­ zumachen“, erklärt Tom. Vielfalt begegnet dir hier tatsächlich: Weiße, Schwarze, Asiaten, Araber, extrem gestylt oder ganz schlicht gekleidet, ­zurückhaltend oder extrovertiert, ein Glas Wasser oder aber Champagner in der Hand. Und junge Frauen, viele junge Frauen, die meisten atemberaubend. Gegen zwei Uhr morgens betritt ­Rapper Niska für seine Live-Performance die Bühne, und die Menge geht noch einmal voll ab. „Niska ist die Internet-Ent­ deckung 2015. Wir wollten unbedingt die Ersten sein, die ihn aufs Spielfeld bringen“, sagt Tom. Die Crowd kocht. Der, auf den jedoch die meisten der Gäste hier warten, ist US-Rapper Travis Scott. Das Gerücht kreist schon den ­ganzen Tag durch sämtliche sozialen Netzwerke: „Travis, heute Abend im Grand Palais!“ „Ich will das absolute Chaos!“, brüllt er in die Menge. Auf der Bühne bleibt er aber nur kurz. Ein Jump in die Menge, Sekunden später taucht er mit nacktem Oberkörper wieder auf. Wie besessen spritzt Scott Champagner über das Soundsystem. DJ Endrixx an den Reglern ertrinkt schier. Aus dem Nirgendwo taucht Virgil Abloh, New Yorker und Creative Director von Kanye West, auf und eilt zu Hilfe. Er schließt Travis an ein anderes System an. Es geht weiter. Scott lässt es krachen, bevor man ihn von der 72

Bühne „birgt“. Keep the vibes! Pablo Attal von der Yard-Crew brüllt ins Mikro: „Alle Afrikaner unter euch, gebt Gas!“ Mit seiner Musik aus Nigeria, Ghana, dem Kongo und von der Elfenbeinküste kommen Liebhaber subsaharischer Klänge bei DJ Yannick Do, der diesen Abend abschließt, auf ihre Kosten. „Afrikanische Musik im Grand Palais, das ist wie ein politisches oder historisches Zeichen“, sinniert Yannick. „Die Zukunft Frankreichs ist hier vor mir in Bewegung.“ Auch der Schauspieler Owen Wilson kommt

über die Ehrentreppe. Und Sonia Rolland, ehemalige Miss Frankreich. Und dann ist da noch Nekfeu, einer der bekanntesten Rapper Frankreichs, ganz entspannt auf dem Dancefloor. Smarte Typen, schicke Ladys … über 5000 Nachtschwärmer tanzen bis zum Morgengrauen. Die 1500 Arbeiter, die das Grand ­Palais vor knapp 120 Jahren errichteten, hätten sich wohl kaum vorstellen können, dass in ihrem Bauwerk einmal ein der­ artiger Wahnsinn stattfinden würde. oneyard.com

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„AFRIKANISCHE MUSIK IM GRAND PALAIS, DAS IST WIE EIN POLITISCHES ODER HISTORISCHES ZEICHEN.“

Party mit Stil. ­Besonders für Frauen. Respekt ist hier selbstverständlich.

Supa! aus Kam­ bodscha ist einer der ikonischen DJs der Crowd, die sich heute Abend im Grand Palais versammelt hat.


Daniel Ricciardo f端r Pepe Jeans London


See it. Get it. Do it.

AC T I O N ! TRAVEL

FESTHALTEN!

Leinen los für die irrste Bootsfahrt deines Lebens.

GARY BRAY/UNICOM

Vergiss Schnellboote. Um mit gut 65 Sachen über Ozeanwellen zu fliegen, musst du in ein Zapcat steigen. Und danach mit roher Muskelkraft ­irgendwie vermeiden, über Bord geschleudert zu werden. Zapcats ­boomen und sind kleine Motor-Katamarane, die für genau eine Sache ­gebaut wurden: Speed.

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TRAVEL

GEAR

WHEELS

CULTURE

HOW TO

EVENTS 75


ACTION

TRAVEL SCHOTTLAND

entdecken St. Andrews, Schottland Edinburgh Mit 65 km/h über die Wellen fetzen? Infos gibt es auf: blownaway.co.uk

GenerationenGolf Dort golfen, wo alles begann? Der „Old Course“ zieht Spieler seit dem 15. Jahrhundert in seinen Bann und ist der Grund, war­ um St. Andrews auch Heimat des Golfsports genannt wird. standrews.com

Eine Sportart, die im Liegen ­betrieben wird

Vollgas beim ­Zapcat-Grand-Prix in ­Fistral, England

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Königlicher Empfang

INSIDER-TIPP

„DU SOLLTEST FIT SEIN“, SAGT McKENZIE. „DEINE ARM- UND BEINMUSKULATUR HÄLT DICH IM BOOT, UND DU MUSST FLINK WIE EIN NINJA SEIN, UM BEIM LENKEN ZU HELFEN. ZUGLEICH MUSST DU DICH FESTHALTEN UND KLEIN MACHEN, UM ZU BESCHLEUNIGEN.“

kannst diesen Speed sogar in 90- und 180-Grad-Kurven halten.“ In manchen Kurven sind die Fahrer der dreifachen Erdbeschleunigung ausge­ setzt, fast wie in der Formel 1. Neulinge fliegen gleich mal ins kalte Wasser. „Es gibt einen Co-Piloten pro Fahrer, um es schneller und aufregender zu machen“, sagt McKenzie. „Im Boot sitzen und sich festhalten reicht nicht – wer sich traut, muss für die Balance arbeiten und helfen, das Boot um die Kurve zu kriegen. Mit nur einem Mann im Zapcat macht man fast einen Wheelie, wenn man richtig Gas gibt. Die zweite Person muss den vorderen Bootsteil belasten, damit das Zapcat nach vorne und nicht in die Höhe schießt.“ So viel Speed bei so wenig Gewicht ­bedeutet auch, dass es einen komplett zerlegen kann – siehe „Bad Day at the Zapcat Office!“ auf YouTube. Unfälle kommen aber selten vor, versichert McKenzie. „Klar, unsere Versicherung hat das auch gesehen“, lacht er. „Aber das sind Bilder von einem Rennen. Wir ver­ mitteln ein ähnliches Gefühl, aber wir bringen keinen um. Keine Angst – obwohl es voll zur ­Sache geht und du dich schon verdammt gut festhalten musst.“

Das Ma Bells, bekannt als „Prinz unter den Pubs“, lockt Studenten wie Einheimische und war auch Stammkneipe von Prince William und Kate Middleton während ihrer Uni-Tage. Wenn es für die beiden gut genug ist … hotelduvin.com

Windkraft X-Sailing ist Land­ segeln über die weiten Strände des WestSands-Küstenstreifens, einer Art Halbinsel nördlich St. Andrews’. Gleichmäßiger Wind lasst die agilen Drei­ räder schnell wie Zapcats werden. x-sail.com

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GARY BRAY/UNICOM (3), GETTY IMAGES

Keine Sitze, kein Steuerrad, keine Gurte. Nur ein aufblas­ bares Zweirumpfboot und ein 50‑PS-Motor. Die Piloten navigieren mit­ tels Pinnen-Steuerung und halten das Boot durch Gewichtsverlagerung auf Kurs – gegen Mutter Naturs gut gelaun­ ten Seegang. (Es ist der Seegang, der die nördlichen Gewässer auch zum perfek­ ten Spielplatz für das Zapcat macht.) Zapcat ist anstrengend und stressig, aber es ist vor allem: ein enormer Spaß. Wilde Sprünge über die Welle, bis zu zwei Meter hohe Flüge, besser kann man die Elemente Luft und Wasser nicht miteinander verbinden. „Das Wort ‚nerven­aufreibend‘ beschreibt es ganz gut“, sagt Guy McKenzie, Zapcat-Pilot und Mitgründer der im schottischen St. Andrews gelegenen Abenteuer-Fabrik Blown Away. „Ein einziger riesiger Adre­ nalinkick. Die 65 km/h des Zapcat sind auf dem Wasser richtig schnell. Und du


ES WERDE LICHT

ACTION

GEAR

Beim Skaten wandert Bewegungsenergie über die Kugellager zu den die LEDs in den SkateboardRollen.

Leucht-Ausrüstung, die so ­richtig Farbe ins Leben bringt.

Mello-LED-Skateboard Abgefahrenes Cruiser-Skateboard im RetroLook mit innovativen LEDs, die Tricks in ­neuem Licht erscheinen lassen. Erhältlich in den Farben Lime, Blueberry und Cherry oder ganz individuell. melloskateboards.co.uk

Crystal-Licht

Glow-Kopfhörer

Kristall-designte Tisch-Leuchtkörper, die das Leben dank leitender LEDs und Magnetverbindungen in allen erdenklichen Formen und Farben erleuchten.  qisdesign.com

Kopfhörer mit Jedi-Ritter-Tauglichkeit: ­Premium-In-Ear-Stöpsel mit integrierter Laser-Diode, die das Kabel im Rhythmus der Musik farblich p ­ ulsieren lässt.  glowheadphones.com

Withings-Schlafsystem

Fretlight-Gitarre

Lumos-Helm

Matratzensensor und Smartphone ­analysieren deinen Schlafrhythmus, das innovative Licht-Klang-Wecksystem auf dem Nachttisch reagiert ent­ sprechend.  withings.com

Der schnellste Weg, ein Guitar Hero zu werden. Instrument an den Computer anschließen, die LEDs am Gitarrenhals führen durch Noten, A ­ kkorde und Riffs.  fretlight.com

Dieser Kickstarter-Erfolg könnte bald Leben retten. Der wiederaufladbare Helm zeigt an, wenn du bremst – und blinkt dank WirelessKnöpfen an der Lenkstange.  lumoshelmet.com

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ACTION

GEAR

WATCHES

von Gisbert L. Brunner

BESTZEIT

Hublot Big Bang Ferrari Titanium Carbon

Zu den unverkennbaren Scuderia-Kennzeichen auf der Big Bang Ferrari Titanium Carbon gehören das Cavallino rampante (das sich aufbäumende Pferdchen) links, der rote Sekundenund Minutenzeiger und das ­gelbe Datumsfenster – klassische Ferrari-Farben – rechts.

Wenn es um die Symbiose von coolen Uhren und schnellen Autos geht, schalten Hublot und Ferrari einen Gang rauf. Denn Hublots neuestes Design ist nicht nur von der Scuderia inspiriert, sondern entstand tatsächlich nicht unwesentlich in der Garage. Zur Feier der dreijährigen ­Zusammenarbeit besuchte das Hublot-Team nämlich Designer, Ingenieure und Techniker der Ferrari-Fabrik und studierte die verwendeten Materialien. Das Ergebnis? Eine Uhr, wie es sie noch nie gab. Der Schweizer Uhrenmacher zeigt mit dem sportlichen 45-mm-Gehäuse der Big Bang Ferrari seine Vorliebe für den „Fusion“-Stil und verwendet Materialien wie Kohlefaser (leichter als Aluminium, härter als Stahl), korrosionsfestes Titanium und, ähm, Kautschuk für ein komplett einzigartiges Erscheinungsbild. Ganz Ferrari, geht auch im Inneren die Post ab: Das automatische Unico-Chronographenwerk (in der Hublot-Manufaktur gebaut) besteht aus 330 von Hand montierten Bauteilen, und der ­integrierte Flyback-Chronograph hält einem Druck von bis zu zehn Bar stand. Auch in Sachen Geschwindigkeit klopft Ferrari an; die Auflage von 1000 Stück dürfte schneller weg sein als so mancher Schlitten der Scuderia.  hublot.com

SCHÖNE KURVEN  Die perfekten Zeitmesser für Liebhaber exklusiver Automobile

Chopard Superfast Chrono ­Porsche 919 Jacky Ickx Edition Chopard feiert den Siebziger des sechsfachen Le-Mans-Gewinners Jacky Ickx mit dieser auf 100 Exemplare limitierten Edition. 45-mm-Edelstahlgehäuse mit von Chopard gefertigtem Automatikaufzug, wasserdicht bis 10 bar.  chopard.com

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Oris Audi Sport GMT Die Audi Sport GMT ist eine Edelstahluhr im 44-mm-Gehäuse mit einem Zifferblatt, das an das Armaturenbrett eines Audi-Sport-Rennwagens erinnert. Beidseitig aufziehender Rotor, 24-StundenSkala und cockpitübersichtliche Funk­ tionsanzeige.  audi.com

Breitling Bentley GMT Light Body B04 Midnight Carbon Breitling und Bentley arbeiten seit 2002 zusammen, ihre neueste Kreation kommt mit carbonbeschichtetem Titanium­ gehäuse, automatischem Aufzug und ­einer Zeitzonen-Anzeige auf der Lünette. breitling.com

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ACTION

WHEELS MOTORMERCH Top-FashionAccessoires von den Pros

ZEICHEN DER ZEIT Ferrari dreht am Turbo und drückt die Emissionen.

MINI Gentleman In der MINI Capsule Collection finden sich Accessoires angesagter italienischer Designer. MINI Gentleman umfasst Hut, Sonnenbrille, Schuhe, Tasche, Duft und Shaving Kit. mini.com

Casa Maserati Maseratis neuer Shop mit Lounge Bar auf der Piazza San Fedele in Mailands berühmtem Modebezirk führt die volle Fashion-Palette: Marken wie Ermene­ gildo Zegna, La Martina, Bulgari und Dr. Vranjes. maserati.com

Es freut Supersportwagen-Fans und Posterverkäufer gleichermaßen, dass der Ferrari 488 – erst im März beim Auto-Salon in Genf vorgestellt – nun aus dem Showroom rollt. Das neue Modell ist sowohl Nachfolger des 458 als auch eine ganz eigenständige Maschine, der 3,9-Liter-Biturbo-V8 mit Direkteinspritzung kratzt gegenüber dem Vorgänger 100 PS mehr aus einem halben Liter Hubraum weniger. Klar, ein turbogeladener Ferrari ist kontrovers, aber selbst die Scuderia ist an die Realität gebunden – zumindest an jene europäischer Emissions-Vorgaben – und muss den CO²-Ausstoß verringern. Der 488 GTB hat also vielleicht nicht mehr ganz die emotionale Anziehungskraft eines Saugmotors

a­ lter Schule, der bis zur Unendlichkeit und noch weiter dreht. Aber er schafft es immer noch locker, vermögende Männer mittleren Alters in kichernde Schuljungen zu verwandeln, sobald sie das Pedal in den Boden drücken. Maranello wurde ein wenig in die neue Spar-Ära der Formel 1 gezwängt, aber es gibt ja auch Gutes am Übergang zum Turbomotor mit Direkt­ einspritzung. Man könnte sich in technischen Details wie Reaktionszeiten und Kraftübertragung verlieren, aber unterm Strich geht es doch nur darum, dass man es hier mit einem Ungetüm zu tun hat, das die Fiorano-Teststrecke sogar noch einen Hauch schneller bewältigt als das Topmodell der 458erReihe, der 458 Speciale.  ferrari.com

Ferrari 488 GTB: ­Supersportwagen mit 3,9-Liter-Biturbo-V8 (unten), der gerade mal drei Sekunden auf 100 km/h braucht

GO FOR GOLD Red Bull Racing Eyewear Die farbenfrohe „Young Line“-Kollektion besteht aus sechs Modellen mit je vier abwechslungs­ reichen Designs. Auch technisch geht was: Der Rahmen besteht aus TR90 – viel robuster als Plastik – und ist flexibel genug, unter Druck nachzugeben, doch nicht zu brechen. racing-eyewear.com

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Der GT-R feiert seinen Geburtstag mit Stil. Ein 45. Geburtstag wird üblicherweise in Saphir gefeiert, Nissan entschied sich bei der „45th Anniversary“-LimitedEdition des GT-R aber für Gold. Man produziert exakt hundert Special-Edition-Modelle mit dem goldenen Farbton „Silica Brass“ – übersetzt heißt das so viel wie „QuarzMessing“ – in Anlehnung an den 2001 vorgestellten Skyline R34 GT-R M-Spec. Neben dem auffälligen Farbton gibt es noch eine Plakette auf der Konsole im Innenraum, eine spezielle Seriennummer im Motorraum und natürlich alle Standard-Features des 2015er-GT-R. Wer selbst einen ­Allrad-3,8-Liter-Biturbo-V6 mit 550 PS nicht für speziell genug hält, dem sei also eine Testfahrt nachdrücklich ans Herz gelegt.  nissan.co.uk

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ACTION

CULTURE Matt Damon pflanzt Kartoffeln auf dem Mars.

AUFSEHEN­ ERREGEND Drei Tipps mit Unterhaltungs­ garantie.

TV „Heroes Reborn“ „Heroes“ ist nach fünfjähriger Pause mit einer 13-Episoden-Miniserie zurück, wiederbelebt vom Serienerfinder Tim Kring. „Heroes Reborn“ bringt neue Menschen mit außerordentlichen ­Fähigkeiten, alte Stars haben Gast­ auftritte. nbc.com/heroes-reborn

MATT VOM MARS

„Der Marsianer – Rettet Mark Watney“: Das Romandebüt des Amerikaners Andy Weir kommt ins Kino, inklusive Matt Damon. THE RED BULLETIN: „Der Marsianer“ hat eine tolle Reise hinter

sich – vom selbstverlegten eBook zum „New York Times“Bestseller und Hollywood-Film in gerade mal vier Jahren ... ANDY WEIR: Völlig unwirklich. Schwer zu beschreiben, was man da erlebt. Es ist, als ob man zusähe, wie sich das Leben eines anderen vor den eigenen Augen abspielt. In Ihrer Geschichte wird der Astronaut Mark Watney am Mars zurückgelassen und muss mit Hilfe der Wissenschaft überleben. Woher kam die Idee? Ich bin ein Weltraum-Nerd. Einmal begann ich zu spekulieren: Wie könnten wir mit heutiger Technik eine bemannte Marsmission zuwege bringen? Wie würde die Crew mit Problemen umgehen? Ich habe einen glücklosen Protagonisten erschaffen, der mit immer größeren Problemen konfrontiert wird. Mir war sehr wichtig, dass es wissenschaftlich nachvollziehbar ist – ich bin selbst ein peinlich genauer Leser, Ungereimtheiten machen mich verrückt. Was geht in einem vor, wenn man hört, dass Ridley Scott einen Film aus seinem Buch machen möchte? Da wird nicht nur ein Traum wahr, sondern gleich eine ganze Menge Träume. Ich liebe seine Art, Filme zu drehen. Die passt übrigens auch perfekt zum Mars, wegen der Landschaften. Was hat sich bei Ihnen mit dem Erfolg verändert? Ich wollte schon immer beruflich schreiben, aber finanziell war mir das zu unsicher. Ich bin Programmierer und schrieb „Der Marsianer“ als Hobby. Als ich genug Geld hatte, um davon leben zu können, hab ich meinen Job an den Nagel gehängt und mit dem nächsten Buch begonnen. Ich versuch das jetzt mal. „Der Marsianer – Rettet Mark Watney“ läuft am 9. Oktober an. Mehr auf: redbulletin.com/AndyWeir

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MANN DER ZUKUNFT Für Regisseur Ridley Scott ist Sci-Fi kein Neuland. Hier seine größten Hits: „Alien“ (1979) Der Kampf gegen einen schleimigen Außerirdischen mit Metallzähnen machte Sigourney Weaver zur Sci-Fi-Ikone. Scott vermengte Horror und Sci-Fi in diesem ersten Meisterwerk. „Blade Runner“ (1982) Detektiv Harrison Ford jagt in diesem großartig dunklen FutureNoir Replikant Rutger Hauer. Die Buchvorlage stammt von Sci-Fi-Titan Philip K. Dick. „Prometheus“ (2012) Naomi Rapace steht in dieser Vorgeschichte der „Alien“-Saga ­unseren Ahnen gegenüber. Für Scotts lang erwartete Rückkehr ins Sci-FiGenre ist bereits ein Sequel geplant.

FILM „Crimson Peak“ Regisseur Guillermo del Toro („Pans Labyrinth“, „Pacific Rim“) kehrt im Gothic-Gewand zu seinen Horror-­ Wurzeln zurück. Mia Wasikowska spielt eine junge Braut, deren Gatte („Thor“Bösewicht Tom Hiddleston) ein dunkles Geheimnis verbirgt. legendary.com

GAME „Assassin’s Creed Syndicate“ Auch in der 9. Auflage des Action-­ Adventures wird geschlichen und gemeuchelt. Die Geschwister Jacob und Evie Frye kämpfen sich durchs vikto­ rianische London. Ab Oktober, PS4 und Xbox One.  assassinscreed.ubi.com

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TWENTIETH CENTURY FOX FILM, DAVID DETTMANN, NBC UNIVERSAL MEDIA

FILM


CULTURE LESEN ROCKT Punk-Mythen, Riot-GrrlStories und 50 Shades of Grace: neue Memoiren von wichtigen Frauen.

Chrissie Hynde: „Reckless“ Von der Verkäuferin in der Londoner Boutique SEX (der Geburtsstätte des Punk) zur Rock-­ Ikone mit den Pretenders: Hynde erzählt ihre Story auf 320 Seiten.

Carrie Brownstein: „Hunger Makes Me a ­Modern Girl“ Memoiren mit vierzig? Wer schon feministisches Vorbild, Rock-Idol (Sleater-Kinney) und TV-Star („Portlandia“) war, darf das.

NABIL ELDERKIN

Grace Jones: „I’ll Never Write My Memoirs“ 1981 sang Jones in „Art Groupie“, niemals ihre Memoiren schreiben zu wollen. Zum Glück hat sie dieses Versprechen gebrochen, Berichten zufolge mit pikanten Storys zu Warhol und Schwarzenegger.

THE RED BULLETIN

ACTION

THE PLAYLIST FOALS Wenn es eine junge Band gibt, die den Vergleich mit den Talking Heads verdient, dann sind es die Foals. So wie David Byrnes legendäre Kombo verbinden auch die fünf Briten gekonnt Grooves à la Leftfield mit Post-Punk, Disco-Funk, MathRock und erhebenden Pop-Melodien. Nach dem Erfolg des 2013er-Albums „Holy Fire“ (Platz zwei in Großbritannien, Platz eins in Australien) hat die Band den Nachfolger „What Went Down“ vorgestellt, der Sound wurde etwas härter und gitarrenlastiger. Der 29-jährige Frontmann Yannis Philippakis beschreibt fünf Songs, die sein Songwriting beeinflusst haben.  foals.co.uk

Majical Cloudz

Iggy Pop

„Bugs Don’t Buzz“

„The Passenger“

„Das erste Mal hörte ich den Song am Neujahrstag 2014. Es war, als hätte ich einen engen Freund in meinem Kopf, der mir über den Kater hilft. Das Lied ist karg, es dreht sich alles um den Gesang. Er gibt einem das Gefühl, bei einem rührenden Treffen der Anonymen Alkoholiker zu sein, bei dem jemand über seine innersten Ängste spricht. Ich werde dieses dunkle, tiefgründige Album immer lieben.“

„Ich hab den Song mit fünfzehn entdeckt. Ein Mädchen, auf das ich stand, machte mir ein Mix­ tape mit diesem Song. Meine ­Eltern haben nie Rock gehört, also merkte ich zum ersten Mal, dass Rockklassiker aus gutem Grund Klassiker sind. ‚The Passenger‘ ist so gut und zeitlos, weil es so ein einfacher Song ist – es gibt keine Tricks. Das ist genau das, wonach ich suche, wenn ich Musik schreibe.“

Darkside

B. B. & Group

„Golden Arrow“

„Old Alabama“

„Ich liebe dieses elektronische Duo. Sie treffen jede musikalische Entscheidung genau so, wie ich sie nie treffen würde. Nimm nur diesen Track: Es gibt so viele ­Momente, an denen ich erwarte, dass etwas abgeht, aber dann drehen sie es um und packen noch mehr in den Hintergrund. Überhaupt gibt es viel Raum in Darksides psychedelischem Kosmos. Es fühlt sich alles natürlich an, das gefällt mir.“

„Der Song ist vom Album ‚Prison Songs Volume One: Murderous Home‘, einer Kompilation von US-Aufnahmen aus den späten vierziger Jahren. Wie diese eingekerkerten Männer singen, ist berührend. Als ob ihre Seelen im Rhythmus der Spitzhacken durch den Song sprechen. Das ist eindringlich und erinnert daran, dass die kraftvollste Musik der Welt nur Beat und Stimme ist. Mehr braucht es nicht.“

DAS GADGET

Soundbrenner Pulse

Die erste Smartwatch für ­Musiker hilft dem Träger, im Takt zu bleiben. Das Metronom fürs Handgelenk vibriert geräuschlos, blinkt im gewählten Tempo und bietet auch einen Trainingsmodus, der korrigiert, wenn man mal aus dem Takt gerät. Die Geschwindigkeit kann man via iPhone-App einstellen, und sie lässt sich sogar mit dem Liveauftritt der eigenen Band synchronisieren. soundbrenner.com

Dean Blunt „War Report“ „Dieser unglaubliche Produzent verkörpert das moderne London wie niemand sonst, mit Stimme und Texten trifft er eine gebrochene Britishness. ‚War Report‘ von der kürzlich erschienenen EP ‚Babyfather“ ist ein sonderbar anziehender Song, der sich ­anfühlt, als hätte er ihn in einer halben Stunde im Hotelzimmer geschrieben, dünn, schlicht, menschlich. Gefällt nicht jedem, aber ich steh voll drauf.“

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HOW TO

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SO ENTGEHST DU EINER HAI-­ATTACKE

Sei der Boss „Weiße Haie sind überraschend klein­ laut, wenn sie auf andere Raubtiere treffen. Wenn sie auf Robben Jagd ­machen, sind es die kleinen, schutz­ losen Robbenbabys, auf die sie los­ gehen. Bei Konfrontationen mit ihres­ gleichen schwimmen Haie Seite an Seite und vergleichen, wer am größten ist. Wenn du mit einem W ­ eißen Hai im Wasser bist, mach dich groß, zeig Haltung und Selbstvertrauen. Pass auf deinen Rücken auf, und die Haie wer­ den dich ignorieren.“

Steve Backshall ist von Meerestieren fasziniert. Beson‑ ders Haie haben es dem preisgekrönten TV‑Modera‑ tor von Tiersendungen angetan. Er unterstützt Shark Trust, eine Organisation zum Schutz der berüchtigten Meeresbewohner. Die Arbeit an Formaten wie „Deadly 60“ und „Swim‑ ming with Monsters“ haben Backshall ge‑ zeigt, wie wichtig Respekt vor Haien ist. Kommt es zu einer Begegnung in frei‑ er Natur, können seine Tipps über Leben und Tod entscheiden. „Diese großartigen Tiere werden dämoni‑ siert“, sagt er, „dabei kann man sie gar nicht für jede Attacke verantwortlich machen.“ sharktrust.org/en/no_limits

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Wähle dein Wasser weise

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„Es gibt weltweit nur einen Ort, wo es sicher ist, außerhalb eines ­Käfigs mit einem Weißen Hai zu schwimmen: Guadalupe in Mexiko, wo das Wasser so klar ist, dass der Hai sieht, dass man keine Beute ist. Dagegen zum Beispiel in den trüben Gewässern von Dyer Island in Südaf­ rika schwimmen zu gehen, wo Haie aus der Tiefe heraufschießen, um an der Oberfläche Robben zu er­ wischen, wäre … sagen wir: unklug.“

„Haie zeigen, ob sie schlecht gelaunt sind. Wenn der Rücken eines Hais ge­ wölbt ist, sein Maul weit offen steht, seine Kiemen sich blähen, die Brust­ finnen nach unten zeigen und seine ­Bewegungen scharf und eckig sind, ist er bereit für Action. Bleib im Käfig! Wenn der Hai sich mit geschlossenem Maul träge bewegt und seine Finnen wie Flügel ausbreitet, dann cruist er nur.“

Beobachte ihre Körpersprache

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Geh kein unnötiges Risiko ein „Es ist egal, wie viel Geld oder Zeit man dafür aufwendet, nach Guadalupe oder an irgendeinen anderen Tauch­spot zu gelangen. Wenn es zu dämmern be­ ginnt – also der Hai in den Beutemodus wechselt –, wenn die Sicht schlecht ist oder mehr Haie da sind als geplant oder i­rgendetwas nicht zu hundert Pro­ zent perfekt ist, spiel nicht den Helden: Brich den Tauchgang sofort ab.“

3

Hab keine Angst „Sei nicht ängstlich. Haie spüren Angst. Eine flache Atmung und ein beschleunigter Puls werden im Was­ ser über Vibrationen transportiert. Darum tief atmen und entspannen.“

MARK THOMAS

ACTION


PLAY TOGETHER. WIN TOGETHER. RELEASE: 17.09.2015 © 2015 Electronic Arts Inc. EA, EA SPORTS and the EA SPORTS logo are trademarks of Electronic Arts Inc. NHL, National Hockey League, the NHL Shield and the word mark and image of the Stanley Cup are registered trademarks of the National Hockey League. All NHL logos and marks and NHL team logos and marks depicted herein are the property of the NHL and the respective teams and may not be reproduced without the prior written consent of NHL Enterprises, L.P. © NHL 2015. All Rights Reserved. Officially Licensed Product of the National Hockey League. National Hockey League Players' Association, NHLPA and the NHLPA logo are trademarks of the NHLPA and are used under license by Electronic Arts Inc. © NHLPA. Officially licensed product of the NHLPA. All other trademarks, copyrights, and other forms of intellectual property belong to their respective owners.


ACTION

EVENTS

Gaël Suter (li.) und das Schweizer Team kämpfen in Grenchen um die Olympia-Teilnahme.

2014 WIM HOSTE/CYCLEPHOTOS.BE/SOFAM, UNIVERSAL, YVES BACHMANN, REUSS SPRINT, WWW.SCHUUR.CH

14. – 18. Oktober Bahnrad-Europameisterschaft Velodrome Suisse, Grenchen 75 km/h Spitze mit einem Gang und ohne Bremse: Die Bahnrad-Europameisterschaft zeigt Radsport in seiner reinsten Form. Für die 250 Sportler aus 28 Ländern, darunter Sprint-Gigant Mark Cavendish (GBR), Gewinner von 26 Tour-de-France-Etappen, geht es bei der EM um wichtige Punkte für die Olympia-Qualifikation. In der Mannschaftsverfolgung, der Königsdisziplin, zielt das Schweizer Team auf eine Medaille ab. Der Vierer-Teambewerb erfordert viel Training und extreme Präzision, denn für optimale Aerodynamik wird Reifen an Reifen gefahren. Im Omnium (Mehrkampf) geht der 23-jährige Gaël Suter (o.) als Mitfavorit ins Rennen.  grenchen2015.ch

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17. September „Everest“

9. – 11. Oktober Fashionhotel

Kinostart

25hours Hotel Zürich West

Bergthriller mit Starbesetzung (u. a. Keira Knightley) nach wahrer Begebenheit: Scott ­Fischer (Jake Gyllenhaal, Bild) wagt mit einem Team den Auf­ stieg auf den Mount Everest. Doch ein Schneesturm macht die Expedition zum Kampf ums Überleben … Abenteuerlich ­genug waren auch die Dreh­ arbeiten vor Ort: Einmal begrub z. B. eine Lawine das Equip­ ment. Ab 17. 9. in 3D im Kino. everestfilm.ch

Ein Designerhotel verwandelt sich in einen Modetempel: Die Etagen werden zur Shopping Mall, die Lobby zum Laufsteg. Öko-­ Modeschöpfer Fran­ cesco Rossi spricht am Samstag über Nachhaltigkeit, der „Philosophi­ sche Laufsteg“ de­ battiert über Mode und Gesellschaft. Abends: Party. fashionhotel.ch

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SAVE THE DATE

10. Oktober Reuss Sprint Ruderarena Luzern

Weitere Pflicht­ termine in den nächsten Wochen

Die wohl ungewöhn­ lichste Ruderregatta der Schweiz: Nur 180 Meter (etwa 20 Ruderschläge) liegen zwischen Reuss­ brücke und Rathaussteg, die eine natürliche Ruderarena mitten in Luzerns Altstadt bilden. Beim Reuss Sprint duellieren sich Achter­ boote in den Kategorien Junioren, Damen und Herren (insgesamt zwölf Schweizer Teams), angefeuert werden sie von 5 000 Zuschauern auf den Brücken und am Ufer. reusssprint.ch

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September Zurich Film Festival Rudersprint auf der Reuss: 180 Meter im Achterboot

2. – 4. Oktober Orientierungslauf Weltcup Final

29. September Red Bull Pop oder Flop

Arosa

Mata Hari Bar, Zürich

Die 100 besten Orientierungs­ läufer – u. a. Schweizer Medaillen­ anwärterin Judith Wyder – kämpfen um den Weltcupsieg. Im Wald postierte Kameras übertragen das Rennen für die Zuseher. ol-weltcup.ch

Popkultur-Wissen ist Trumpf beim Pubquiz, das vom Schweizer Rapper Skor moderiert wird. Mitmachen (3er-Teams) oder zuschauen darf jeder. Die Sieger erwarten Sachpreise. Anmeldung: redbull.ch/popoderflop

13. Oktober Glen Hansard Volkshaus, Zürich

3. Oktober Beardyman Luzern

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September Memorial-­ Bergrennen 280 Oldtimer, 10 000 Zuschauer, eine kurvige Bergstrecke. Gefahren wird auf der 3-Kilometer-­ Route materialschonend. So lässt sich der Blick auf die historischen Autos und Motorräder vor Bodenseekulisse bestens geniessen. 26./27. 9., Steckborn

Digitaler Stimm­ künstler: Beatboxer Beardyman

Weil es kein Gerät gab, mit dem er seine mehrstimmigen Beatbox-­ Songs live aufführen konnte, erfand Beardyman einfach selbst ­eines. Mit dem Beardytron 5 000, quasi dem Ferrari unter den Loop­ maschinen, und seiner Stimme produziert er live Stücke von Jazz bis Dubstep. Garantiert in Echtzeit und ohne vorgefertigtes Playback. In der Schweiz spielt er am 2. 10. im Salzhaus Winterthur und am 3. 10. im Konzerthaus Schüür in Luzern.  beardyman.co.uk

Junge, talentierte Regisseure zeigen ihre Debütfilme, auch Werke bekannter Filmemacher wie von Stephen Frears („High Fidelity“) laufen am Festival. Ausserdem: Spiel- und Dokumentarfilme aus dem Iran. 24. 9. – 4. 10., zff.com

Mit dreizehn brach er die Schule ab und schlug sich in Dublin als Strassenmusiker durch. Heute wird Glen Hansard (o.) als Solokünstler und Sänger der irischen Rockband The Frames gefeiert, für die Musik zum Film „Once“ gewann er 2008 einen Oscar. Sein jüngstes Album „Didn’t He Ramble“ loben die Kriti­ ker als sein bisher „intimstes und elegantestes Werk“. Charakteris­ tisch für Hansards Auftritte: Seine vom jahrelangen Spiel durch­ löcherte Akustikgitarre und die Anekdoten, die er zu den Songs ­erzählt (Lagerfeuerstimmung!). glenhansardmusic.com

30

September E-Games Bern Mit 55 000 Besuchern die grösste Spielemesse der Schweiz. Die Top-­ Games der Branchen­ riesen Nintendo und PlayStation sind anspielbar, bei der switzerLAN-Party zocken 450 Gamer Tag und Nacht. 30. 9.– 4. 10., Bernexpo

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KOPF BIS FUSS Ob im urbanen Treiben oder in der rauen Natur – mit dieser Auswahl robuster, funktioneller und modischer Ausrüstung ist man immer und überall stil­ sicher unterwegs.

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Sonnenbrille Honolulu, Maui Jim mauijim.com

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Double-Micro-Shell-Helm Wildcat von Quiksilver  quiksilver.com

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KOPFSACHE Dieses Equipment für den Kopf schützt, ohne dabei den richtigen Style außer Acht zu lassen.

Wildcharge-Sonnenbrille von Adidas adidas.com

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Mütze aus Merinowolle, doppellagig, von Buff  buffwear.com

Kamera GoPro Hero4 Session gopro.com

Mit Vollgas und dem richtigen Sound Dieser Helm ist der ideale Kopfschutz für alle vier Jahreszeiten, einsetzbar fürs Snowboarden, Skifahren, aber auch Biken. Trotz ­äußerst geringen Gewichts (380 g) wurde nicht bei der Technik gespart. Praktisch: Dank magnetischer Brillenhalterung entfällt das nervige Gefummel beim Fixieren des Brillenbands am Hinterkopf. Das Beste: Mit dem Baseline Audio System sind Earpads erhältlich, die fast unsichtbar integrierbar sind. Stellt sich dann nur noch die Frage nach der passenden Playlist.

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Balaklava/Bandana Hunter von Dakine dakine.com

Audio-Helm K2 Stash k2skis.com

VonZipper-Schneebrille Skylab, in Kooperation mit John Jackson  vonzipper.com

Skibrille M3 Merrill Pro von Anon anonoptics.com

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Jacke Transition von s.Oliver soliver.eu

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True-Light-Daunenweste von McNeal, erhältlich bei Peek & Cloppenburg

Outdoor-Jacke Pro Zone, Northland northland-pro.com

Sherwin-Daunenjacke von Dakine dakine.com

Die clevere Jacke, die sich wie ein Sweater trägt Napapijri hat den traditionellen Front-Zip auf die Seite verschoben. Damit lässt sich diese Jacke wie ein Sweater über den Kopf ziehen und bietet auch besseren Schutz vor den Elementen. Die Skidoo-Jacke besitzt außerdem einen diskreten Kordelzug, der immer für eine perfekte Passform sorgt. All das macht die Jacke zum idealen Begleiter, egal ob beim Flanieren durch die Stadt, bei rasanter SkiAction auf der Piste oder beim Freeriden. Kilowatt-Jacke von The North Face thenorthface.com

Skidoo-Jacke von Napapijri napapijri.com

OBERKLASSE Diese Begleiter lassen einen bei Wind und Wetter garantiert nicht im Stich.

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Mit dieser Hose verlässt man die Komfortzone niemals

Jogginghose Easy O’Riginals, O’Neill oneill.com

Wird man mitten im Abenteuer mit schwierigen Bedingungen konfrontiert, sollte deine Hose dich keinesfalls im Regen stehen lassen. Die Außenschicht dieser Tourenhose ist wasserund winddicht. Innen sorgt eine Lage aus feinster Merinowolle für schweißfreien Tragekomfort. Dank der inte­ grierten Gamaschen und dreilagiger Isolation will man diese Hose im ­Winter gar nicht mehr ausziehen.

Guardian-Shell-Tourenhose von Ortovox  ortovox.com

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Daybreaker-Jogginghose von Adidas adidas.com

War-Paint-Jogginghose, Quiksilver quiksilver.com

Kilowatt-Hose von The North Face thenorthface.com

Trekkinghose Karl, Fjällräven fjallraven.com

Vintage-Jeans von s.Oliver soliver.eu

SCHÖNE BEINE Ein Drink mit Freunden? Action am Berg? Workout? Immer die richtige Hose für den passenden Anlass.

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Trainingshose Baylor, Alpinestars alpinestars.com

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SCHNELLE FÜSSE Immer einen Fuß vor den anderen setzen – mit einem Höchstmaß an Performance und Stil.

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Skateboardschuh SB Stefan Janoski, Nike nike.com

Laufschuh Clifton 2 von Hoka One One hokaoneone.eu

Hammer-Run-Laufschuh von Supra suprafootwear.com

33-DFA-Laufschuh von Asics asics.com

Die Stiefel, die in der Stadt und am Berg gute Figur machen Gar kein Zweifel, das sind robuste Stiefel. Das Obermaterial aus gewachstem Leder ist extrem strapazierfähig, und die GoreTex-Membran lässt garantiert kein Wasser von außen an den Fuß. Mit der stoß­ absorbierenden Vibram-Außensohle und der Unterstützung im Knöchelbereich ­findet man auch auf jedem noch so herausfordernden Terrain den nötigen Grip. Der italienische Hersteller Dolomite hat die Stiefel mit e­ inem schicken Design und schlichten ­Farben ausgestattet. Damit ist gewährleistet, dass dieser W ­ anderschuh auch im städtischen Umfeld definitiv kein modischer Fehltritt ist.

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Wanderschuh Cinquantaquattro High FG GTX, Dolomite  dolomite.it

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Weltreise zum blättern Jetzt neu: Das Magazin für Menschen, die wieder öfter staunen wollen. Mit packenden Geschichten von den wichtigsten Schauplätzen der Gegenwart – brillant fotografiert und großzügig präsentiert.

Im ens Zeit chrift l hande o und als Ab h erhältlic aufbruch INs aLL 45 Jahre Mondlandung – eine amerikanische Heldensaga

DIE

schWarZEN PharaONEN Als dunkelhäutige Nubier die Macht im Reich am Nil ergriffen

Edward White beim ersten US-Weltraumspaziergang, 3. Juni 1965

Taharqa, Pharao aus Nubien im 7. Jh. v. Chr.

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AFRIKAS ZAUBERGARTEN Der größte Sumpf des Kontinents im Südsudan FREIHÄNDIG FAHREN Warum das Auto jetzt neu erfunden wird TÖCHTER DES MEERES Das Matriarchat der Taucherinnen von Jeju-do

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WEISSE HAIE, HAUTNAH Mit einem Forscher den Rätseln des Raubfischs auf der Spur BRASILIEN UND DIE LIEBE ZUM FUSSBALL Bilder, die ein Land erklären GEFAHR AUS DEM ALL Wie die Erde vor Asteroiden geschützt werden soll

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NEPALS LEBENDE GÖTTINNEN Wie der Kumari-Kult aus Kindern Gottheiten macht

DAS BEDROHTE PARADIES Drama im brasilianischen Regenwald NEUSEELANDS SCHRÄGE VÖGEL Kiwi, Kakapo & Co ALTERNATIVE ENERGIE Algen – der Treibstoff der Zukunft

SEX STATT GEWALT Das verblüffende Rezept der Bonobos zur Konfliktlösung ARCHÄOLOGIE Auf der Suche nach der vor Japan versunkenen Flotte des Kublai Khan GEISTERTEILCHEN Wie Neutrinos die Wissenschaft in Atem halten

GIFTIGES GOLD Wie eine Glücksritterstadt in den Anden den Titicacasee verseucht DIE PARSEN VON MUMBAI Warum Indiens heimliche Elite jetzt auszusterben droht DELFINFORSCHUNG Überraschende Erkenntnisse über die Meeressäuger

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Von Kopfjägern zu Fortschrittsopfern: Wie Papua-Neuguineas Hochlandvölker die moderne Welt erleben

Eine rätselhafte Qualle hat den Tod überlistet. Kann der Mensch das auch? WALFANG EXTREM Mit Ruderboot und Speer auf der Jagd nach Pottwalen in Indonesien RELIGION Warum sich im russischen Tatarstan Muslime und Christen vertragen HEILUNG NACH MASS Wie Biomarker und Big Data die Medizin revolutionieren

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Tiere Sie faszinieren uns mit ihrer Anmut, verblüffen uns mit ihrer Intelligenz und berühren uns in ihrer Schutzbedürftigkeit: Tiere. Terra Mater porträtiert unsere Mitbewohner am Planeten Erde und erzählt in prächtigen Bildern von ihrer Erforschung.

Geschichte Ihr neuer Zugang zur Vergangenheit: Begegnen Sie mit uns Persönlichkeiten der ­Menschheitsgeschichte, die mit ihren Entdeckungen, Visionen und Expeditionen den Lauf der Zeit bis heute beeinflussen.

Lebensraum Kommen Sie mit uns zu den schillerndsten Schauplätzen der Erde. Wo Mensch und Tier den Elementen trotzen. Wo das Überleben keine Selbstverständlichkeit ist. Sondern ein Sieg, der mit Kühnheit, Ausdauer und Erfahrung errungen wird.

Technik Schneller als je zuvor hat der technologische Fortschritt das Leben in den vergangenen 120 Jahren verändert. Doch wie geht das Abenteuer weiter? Terra Mater fragt nach bei Tüftlern und Denkern, präsentiert ihre Ideen und analysiert die Bedeutung ihres Tuns für unsere Zukunft.


Völkerkunde Keine andere Spezies hat so viele Lebensweisen entwickelt wie der Mensch. Wir begegnen Völkern in aller Welt auf Augenhöhe und hautnah, beschreiben ihre Traditionen und ihre Strategien, mit denen sie sich den Chancen und Heraus­ forderungen der neuen Zeit stellen.

Medizin Nichts ist uns so nah wie der eigene Körper. Doch wie funktioniert er wirklich? Was kann die Heilkunde zu einem angenehmen und gesunden Leben beitragen? Was wird sie morgen können? Wir beleuchten neugierig und mit kritischer Distanz die neuesten Entwicklungen der Wissenschaft.

Natur Es gibt sie noch: versteckte, entlegene Landstriche, auf denen die Natur sich ungestört entfalten darf. Wir entdecken diese Oasen der Exotik und nehmen Sie mit zu ansonsten kaum zugänglichen, verzauberten Ecken dieser Erde.

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Zwei Expeditionen, ein Vergleich: Wie 17 Jahre das Leben im Dschungel Westpapuas verändert haben KRIMINALFALL SEMMELWEIS Warum der „Retter der Mütter“ im Irrenhaus starb HELDEN VON HEUTE Wie zwei israelische Physiker palästinensischen Hirten helfen MISSION MARS Eignet sich der Rote Planet als Ersatz­Erde?

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Editorial Director Robert Sperl Chefredakteur Alexander Macheck Editor-at-large Boro Petric Creative Director Erik Turek Art Directors Kasimir Reimann (Stv. CD), Miles English

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Passiert das gerade wirklich? Oder ist es ein Traum? Mit seinem gerockerten symmetrischen Shape und W-Concave könnte dich das Billboard Dream glatt ins Land der Träume versetzen. Egal ob du mit Speed von oben nach unten oder mit Style von A nach B willst, dieses Board macht den Weg zum Ziel. Hohe Zeit, aufzuwachen und den Traum zu leben. www.warehouse-one.de/ madrid-skateboards


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Helikopter-Pilot Felix Baumgartner verfolgt einen 1000 PS starken Toyota im Niedrigflug. Und vertraut auf Red Bull Stratos-gestählte Nerven.

DEBRZNO, POLEN, 15. Juni 2015 Hollywood-Stunt im pommerschen Debrzno? Kein Problem, sagten Felix Baumgartner und Drift-Ass Jakub Przygon´ski. Ersterer jagte das 1000-PS-Driftauto mit einem zwei Tonnen schweren Helikopter über eine verlassene ­Flugbahn – in Schlangenlinien, in Schräglage, gefährlich nah über dem Boden. Ergebnis: ein Drei-Minuten-Blockbuster. Video: www.redulletin.com/helidrifting

DIE NÄCHSTE AUSGABE DES RED BULLETIN ERSCHEINT AM 13. OKTOBER 2015. 98

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